EVN Platz 2344 Maria Enzersdorf Telefon +43 2236 200-0 Telefax +43 2236 200-2030 Service-Telefon für Kunden/innen 0800 800 100 Service-Telefon für Anleger/innen 0800 800 200 Informationen im Internet www.evn.at www.investor.evn.at www.verantwortung.evn.at EVN Nachhaltigkeitsbericht 2008/09 EVN AG Mitglieder des CSR-Beratungs­teams CSR-Beauftragter, Netz-Engineering Gas: Dipl.-Ing. Peter Zaruba, Telefon +43 2236 200-12249, [email protected] Generalsekretariat und Corporate Affairs: Mag. Dr. Klaus Kohlhuber, Telefon +43 2236 200-12398, [email protected] Information und Kommunikation: Mag. Renate Lackner-Gass, MSc, Telefon +43 2236 200-12799, [email protected] Investor Relations: Mag. Ulrike Henzinger, Telefon +43 2236 200-12497, [email protected] Personalwesen: Mag. Elvira Hammer, Telefon +43 2236 200-12727, [email protected] Umweltcontrolling: Dipl.-Ing. Stefan Vadura, Telefon +43 2236 200-12217, [email protected] Mitglieder des CSR-Lenkungs­ausschusses Information und Kommunikation: Mag. Stefan Zach, MAS, Telefon +43 2236 200-12294, [email protected] Umweltcontrolling: Dipl.-Ing. Dr. Hans-Georg Rych, Telefon +43 2236 200-12526, [email protected] Personalwesen: Dkfm. Dr. Karl Huber, Telefon +43 2236 200-12092, [email protected] Impressum Herausgeber: EVN AG, EVN Platz, 2344 Maria Enzersdorf Fotos: Manfred Klimek, Johann Ployer (MCE AG), EVN Konzept und Beratung: Mensalia Unternehmensberatung Kreativkonzept und Design: Büro X Wien Satz, Druck und Bindung: gugler GmbH Wir haben diesen Nachhaltigkeitsbericht mit größtmöglicher Sorgfalt erstellt und die Daten überprüft. Rundungs-, Satzoder Druckfehler können dennoch nicht ausgeschlossen werden. Dieses Druckprodukt wurde auf umweltfreundlichem Papier gedruckt. Es enthält mind. 50 % FSC-zertifizierten Zellstoff. Die Produktion erfolgte mit Strom aus er­­neuerbaren Energieträgern unter Berücksichtigung der strengen Öko-Richtlinien von greenprint*. Die bei der Papier- und Druckproduktion entstandenen CO2Emissionen wurden durch Erwerb von Gold Standard Zertifikaten neutralisiert. Der Beitrag fließt in ein vom WWF ausgewähltes Klimaschutzprojekt in Indien. Nachhaltigkeitsbericht 2008/09 Energie vernünftig nutzen EVN Platz 2344 Maria Enzersdorf Telefon +43 2236 200-0 Telefax +43 2236 200-2030 Service-Telefon für Kunden/innen 0800 800 100 Service-Telefon für Anleger/innen 0800 800 200 Informationen im Internet www.evn.at www.investor.evn.at www.verantwortung.evn.at EVN Nachhaltigkeitsbericht 2008/09 EVN AG Mitglieder des CSR-Beratungs­teams CSR-Beauftragter, Netz-Engineering Gas: Dipl.-Ing. Peter Zaruba, Telefon +43 2236 200-12249, [email protected] Generalsekretariat und Corporate Affairs: Mag. Dr. Klaus Kohlhuber, Telefon +43 2236 200-12398, [email protected] Information und Kommunikation: Mag. Renate Lackner-Gass, MSc, Telefon +43 2236 200-12799, [email protected] Investor Relations: Mag. Ulrike Henzinger, Telefon +43 2236 200-12497, [email protected] Personalwesen: Mag. Elvira Hammer, Telefon +43 2236 200-12727, [email protected] Umweltcontrolling: Dipl.-Ing. Stefan Vadura, Telefon +43 2236 200-12217, [email protected] Mitglieder des CSR-Lenkungs­ausschusses Information und Kommunikation: Mag. Stefan Zach, MAS, Telefon +43 2236 200-12294, [email protected] Umweltcontrolling: Dipl.-Ing. Dr. Hans-Georg Rych, Telefon +43 2236 200-12526, [email protected] Personalwesen: Dkfm. Dr. Karl Huber, Telefon +43 2236 200-12092, [email protected] Impressum Herausgeber: EVN AG, EVN Platz, 2344 Maria Enzersdorf Fotos: Manfred Klimek, Johann Ployer (MCE AG), EVN Konzept und Beratung: Mensalia Unternehmensberatung Kreativkonzept und Design: Büro X Wien Satz, Druck und Bindung: gugler GmbH Wir haben diesen Nachhaltigkeitsbericht mit größtmöglicher Sorgfalt erstellt und die Daten überprüft. Rundungs-, Satzoder Druckfehler können dennoch nicht ausgeschlossen werden. Dieses Druckprodukt wurde auf umweltfreundlichem Papier gedruckt. Es enthält mind. 50 % FSC-zertifizierten Zellstoff. Die Produktion erfolgte mit Strom aus er­­neuerbaren Energieträgern unter Berücksichtigung der strengen Öko-Richtlinien von greenprint*. Die bei der Papier- und Druckproduktion entstandenen CO2Emissionen wurden durch Erwerb von Gold Standard Zertifikaten neutralisiert. Der Beitrag fließt in ein vom WWF ausgewähltes Klimaschutzprojekt in Indien. Nachhaltigkeitsbericht 2008/09 Energie vernünftig nutzen GRI G3 Content Index Unternehmensleitbild der EVN Unsere Vision Als Energie- und Umweltdienstleister decken wir zentrale tägliche Bedürfnisse unserer Kundinnen und Kunden und tragen durch unsere verlässliche und hochwertige Leistung nachhaltig zu ihrer Lebensqualität bei. Unsere Mission Wir schaffen Wert, indem wir mit Eigenverantwortung und hoher Wirtschaftlichkeit den langfristigen Erfolg unserer Gruppe sichern. Auf dieser Basis bieten wir unseren Kundinnen und Kunden wett­ bewerbs­fähige Preise, unseren Aktionären eine nachhaltige Wertsteigerung und unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern attraktive Arbeitsbedingungen. Von Niederösterreich – dem Sitz unseres Unternehmens – ausgehend konzentrieren wir uns dabei vor allem auf die dynamisch wachsende Region Mittel- und Osteuropa, in der wir eine starke Position anstreben. Sowohl im Energie- als auch im Umweltgeschäft sind wir vorwiegend für Endkundinnen und -kunden tätig. Um ihren Erwartungen bestmöglich zu entsprechen, legen wir höchste Qualitätsmaßstäbe an – bei unseren Produkten ebenso wie im Service. Unternehmensprofil Wir sind ein führendes, internationales, börsenotiertes Energie- und Umweltdienstleistungsunternehmen mit Sitz in Niederösterreich, dem größten österreichischen Bundesland. Unseren Kundinnen und Kunden bieten wir hier auf Basis modernster Infrastruktur Strom, Gas, Wärme, Wasser, thermische Abfallverwertung und damit verbundene Dienstleistungen „aus einer Hand“. Mit unserem Angebot sichern und verbessern wir die Lebensqualität von über drei Millionen Kunden/innen in 18 Ländern. In der Energiewirtschaft konnten wir uns neben Österreich erfolgreich in Bulgarien und Mazedonien positionieren. Im Umweltbereich sind wir über Tochter­gesellschaften in den Bereichen Trinkwasserver- und Abwasserentsorgung sowie thermische Abfall­verwertung erfolgreich. Durch die Realisierung von Synergien zwischen den verschiedenen Geschäftsfeldern der EVN im In- und Ausland steht bei allen Aktivitäten die nachhaltige Wertschaffung und -steigerung im Interesse von Kunden/innen, Eigentümern und Mitarbeitenden im Vordergrund. Für alle Aktivitäten des ­Unternehmens gelten unsere zentralen Grundsätze der Versorgungssicherheit, des verantwortungs­vollen Umgangs mit Ressourcen, der Schaffung moderner und umweltgerechter Infrastruktur sowie des konsequenten Auf­tretens als Qualitätsanbieter. Nachhaltige Leistung in der Strom-, Gas-, Wärme- und Trinkwasserversorgung, der Abwasserentsorgung oder der thermischen Abfallverwertung setzt exzellentes Know-how, hohe Effizienz, modernste Infrastruktur und stetige Innovationsbereitschaft voraus. Unsere Werte Im Sinn der hohen Verantwortung für unsere tagtäglichen Ver- und Entsorgungsaufgaben gelten für die Tätigkeit und Führung unserer Gruppe anspruchsvolle Grundsätze. Die Einhaltung grundlegender ethischer Prinzipien sowie aller rechtlichen Anforderungen ist für uns dabei selbstverständlich. EVN in Deutschland (ab 2010) – Stromerzeugung Wir bekennen uns zum Konzept der nachhaltigen Unternehmensführung und streben in diesem Sinn eine ausgewogene Berücksichtigung ökonomischer, ökologischer und sozialer Gesichtspunkte an. Ein angemessener Ausgleich der Anliegen aller am Unternehmen Interessierten ist das Leitmotiv dabei. Die ökonomische Verantwortung für den langfristigen Bestand unserer Gruppe verlangt von uns Spitzenleistungen. Höchste Kompetenz und Zuverlässigkeit sorgen für die Zufriedenheit unserer Kundinnen und Kunden sowie Partner. Sie wiederum sichert unseren nachhaltigen Erfolg. Unserer Verantwortung für die Umwelt kommen wir insbesondere durch möglichst weitgehende Ressourcenschonung, Minimierung unserer Emissionen und forcierte Nutzung erneuerbarer Energieträger nach. Laufende Innovation und Effizienzsteigerung tragen dazu entscheidend bei. In mehrfacher Weise entsprechen wir unserer sozialen Verantwortung. Die Sorge um das Wohl der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, eine faire Entlohnung und die Gestaltung einer positiven Unternehmenskultur – geprägt durch Offenheit, Loyalität und gegenseitigen Respekt – sind hier ebenso von Bedeutung wie der Dienst am Menschen und eine angemessene Positionierung in einer von vielfältigen Einflüssen geprägten Gesellschaft. Dies schließt hohe Transparenz und Dialogbereitschaft mit ein – sowohl innerhalb wie auch außerhalb des Unternehmens. Als Ergänzung zum Unternehmensleitbild ist das Umweltleitbild der EVN abrufbar unter www.verantwortung.evn.at. In weiterer Folge ist mit EVN stets der EVN Konzern gemeint. EVN in Zentral-, Ost- und Südosteuropa (seit 2003) – Trink- und Abwasserprojekte in 15 Ländern – Abfallverwertungsanlage in Moskau EVN in Österreich – Höchste Integrationsstufe in allen Segmenten EVN in Bulgarien (seit 2004) – Stromverteilung und -versorgung – Wärmeverteilung und -versorgung – Strom- und Wärmeerzeugung EVN in Mazedonien (seit 2006) – Stromverteilung und -versorgung – Stromerzeugung 1 Strategie und Analyse 1.1 Stellenwert der Nachhaltigkeit im Unternehmen 1.2 Beschreibung der wichtigsten Auswirkungen, Risiken und Chancen 2 Organisationsprofil 2.1 – 2.10 Organisationsprofil 3 Berichtsparameter 3.1 – 3.13 Berichtsparameter 4 Governance, Verpflichtungen und Engagement 4.1 Corporate Governance/Führungsstruktur 4.2 Erläuterung, ob der Vorstandsvorsitzende eine Position im operativen Management besitzt 4.3 Leitungsorgane in Organisationen ohne Aufsichtsrat 4.4 Mitsprachemöglichkeiten für Mitarbeitende und Anteilseigner 4.5 Zusammenhang zwischen Vergütung leitender Organe und Leistung der Organisation 4.6 Mechanismen zur Vermeidung von Interessenskonflikten 4.7 Expertise der Leitungsgremien im Bereich Nachhaltigkeit 4.8 Leitbilder, Verhaltenskodizes, Prinzipien der Nachhaltigkeit 4.9 Verfahren zur Kontrolle der Nachhaltigkeitsleistung 4.10 Leistungsbeurteilung des Vorstands bzgl. Nachhaltigkeit 4.11 Berücksichtigung des Vorsorgeprinzips 4.12 Unterstützung externer Initiativen 4.13 Mitgliedschaft in Verbänden und Interessengruppen 4.14 – 4.17 Stakeholdermanagement (Auswahl, Ansätze, zentrale Themen) Ökonomische Leistungsindikatoren Managementansatz EC1 Unmittelbar erzeugter und ausgeschütteter wirtschaftlicher Wert EC2 Finanzielle Folgen des Klimawandels EC3 Betriebliche soziale Zuwendungen EC4 Zuwendungen der öffentlichen Hand EC51) Verhältnis der Standardeintrittsgehälter zum lokalen Mindestlohn EC6 Geschäftspolitik, -praktiken und Anteil lokaler Lieferanten EC7 Beschäftigung lokaler Arbeitnehmer/innen EC8 Infrastrukturinvestitionen und Dienstleistungen für das Gemeinwohl EC91) Indirekte wirtschaftliche Auswirkungen Ökologische Leistungsindikatoren Managementansatz EN1 Materialeinsatz EN2 Einsatz von Recyclingmaterial EN3 Direkter Primärenergieverbrauch EN4 Indirekter Primärenergieverbrauch EN51) Energieeinsparungen aufgrund von umweltbewusstem Einsatz und Effizienzsteigerungen EN61) Initiativen für höhere Energieeffizienz und erneuerbare Energien EN71) Initiativen zur Reduktion des indirekten Energieverbrauchs EN8 Gesamtwasserentnahme aufgeteilt nach Quellen 1) EN9 Von der Wasserentnahme betroffene Wasserquellen EN101) Rückgewonnenes und wieder verwendetes Wasser EN11 Flächennutzung in Schutzgebieten EN12 Auswirkungen der Geschäftstätigkeit auf die Biodiversität 1) EN13 Geschützte oder wiederhergestellte natürliche Lebensräume EN141) Strategien und Maßnahmen zum Schutz der Biodiversität EN151) Bedrohte Arten in Gebieten der Geschäftstätigkeit EN16 Direkte und indirekte Treibhausgasemissionen EN17 Andere relevante Treibhausgasemissionen EN181) Initiativen zur Verringerung der Treibhausgasemissionen und Ergebnisse EN19 Emissionen von Ozon abbauenden Stoffen EN20 NO X , SO X und andere wesentliche Luftemissionen EN21 Gesamte Abwassereinleitungen EN22 Abfall nach Art und Entsorgungsmethode EN23 Wesentliche Schadstoffaustritte/Spills 1) EN24 Gewicht des als gefährlich eingestuften Abfalls EN251) Durch Abwassereinleitungen und Oberflächenabfluss belastete Gewässer EN26 Initiativen zur Verringerung von Umweltauswirkungen der Produkte und Dienstleistungen EN27 Zurückgenommenes Verpackungsmaterial EN28 Geldbußen/Sanktionen aufgrund von Übertretungen im Umweltbereich EN291) Wesentliche Umweltauswirkungen durch den Transport 1) EN30 Gesamte Umweltschutzausgaben und -investitionen Soziale Leistungsindikatoren Arbeitspraktiken & menschenwürdige Beschäftigung Managementansatz LA1 Mitarbeitende nach Beschäftigungsverhältnis und Region LA2 Mitarbeiterfluktuation LA31) Leistungen nur für Vollzeitbeschäftigte LA4 Mitarbeitende mit Kollektivvereinbarungen LA5 Mitteilungsfristen für wesentliche betriebliche Veränderungen LA61) Mitarbeitende in Arbeitsschutzausschüssen LA7 Verletzungen, Berufskrankheiten, Ausfalltage, Abwesenheit und Todesfälle LA8 Gesundheitsvorsorge, Schulungen zu ernsthaften Krankheiten LA91) Arbeitsschutzvereinbarungen mit Gewerkschaften LA10 Aus- und Weiterbildung pro Mitarbeiter/in LA111) Programme zum Wissensmanagement und für lebenslanges Lernen LA121) Leistungsbeurteilung und Entwicklungspläne von Mitarbeitenden LA13 Diversität der Mitarbeitenden und leitender Organe LA14 Lohnunterschiede nach Geschlecht Quelle Status Ua, 2 – 7 2 – 7, 23 – 25, 30 – 43 Ua 1 10 – 51, GB GB da es einen Aufsichtsrat gibt 7 – 10, 12 – 13, 52 – 53, 58 n.r. GB 10, 51, GB 7 2 – 10, HP 5, 7 – 10, 19 – 20, 28, 47 – 49, 50 – 51 GB 2 – 7 2, 8, 9, 11, 14, 16 – 18, 23, 45 – 47, HP 9, HP 5, 9, 47 – 48 50 50, 54 24, 36, 38 HP 42, 50 58 45, 51, HP 45, 48 25 – 32, 33, 36 – 37, 39 – 41, 44 – 46, 50 45, 50 23 – 27, 44 – 49, 51 55 55 28, 55 55 23, 30, 31, 33 22 – 23, 27, 30 – 35, 38 – 43 39 – 41 55 56 56 26, 47 – 48 47 – 48 47 – 48 47 – 48 30, 47 – 48 56 – 57, 61 56 – 57, 61 33, 38, 56 – 57, 61 57, 61 56, 61 56, 61 57 57 57 56 30 – 32, 38 – 43, 44 – 49 aufgrund des Unternehmensgegenstands 57 (keine Vorfälle) 33, 37, 57 49 11 – 15, 58 – 59 58 58 58 58 58 59 Ua, 59 15, 59 59 11, 59 11 11 – 13 58 58 n.r. HR1 HR2 HR31) HR4 HR5 HR6 HR7 HR81) HR91) SO1 SO2 SO3 SO4 SO5 SO61) SO71) S08 PR1 PR21) PR3 PR41) PR51) PR6 PR71) PR81) PR9 Quelle Menschenrechte Managementansatz Investitionsvereinbarungen mit Menschenrechtsklauseln Lieferantenüberprüfung auf Einhaltung der Menschenrechte Schulungen zu firmenrelevanten Menschenrechtsaspekten Vorfälle von Diskriminierung und ergriffene Maßnahmen Recht auf Versammlungsfreiheit und Kollektivverhandlungen Geschäftstätigkeit mit Risiko der Kinderarbeit Geschäftstätigkeit mit Risiko der Zwangsarbeit Training für Sicherheitspersonal zum Thema Menschenrechte Verletzung von Rechten der Ureinwohner 8, 59 8, 59 8, 59 8, 59 8, 59 8, 59 8, 37, 59 8, 37, 59 8, 59 8, 59 (keine Vorfälle) Gesellschaft Managementansatz Auswirkungen der Geschäftstätigkeit auf die Gesellschaft Untersuchung von Korruptionsrisiken Mitarbeiterschulungen zur Vermeidung von Korruption Anti-Korruptionsmaßnahmen Politische Positionen, Teilnahme an der politischen Willensbildung, Lobbying Zuwendungen an Politik Klagen aufgrund wettbewerbswidrigen Verhaltens Geldbußen/Sanktionen aufgrund von Gesetzesverstößen 2 – 3, 10, 16 – 18 45, 50 10 10 10, HP 23 – 25, 28, 42 keine relevanten Fälle HP HP Produktverantwortung Managementansatz Gesundheitsauswirkungen entlang des Produktlebenszyklus Verstöße gegen Gesundheits- und Sicherheitsvorschriften Gesetzlich vorgeschriebene Informationen über Produkte und Dienstleistungen Verstöße gegen Informationspflichten Kundenzufriedenheit Gesetzeskonformität im Bereich Werbung Verstöße im Bereich Werbung Berechtigte Datenschutzbeschwerden Bußgelder wegen Verstößen gegen Produkt- und Dienstleistungsauflagen 19 – 22 HP HP 19, 21, 28 keine relevanten Fälle 19 – 20 19, 28, 41 keine relevanten Fälle keine relevanten Fälle keine relevanten Fälle EU1 EU2 EU3 EU4 EU5 EU6 EU7 EU8 EU9 EU10 EU11 EU12 Sector Supplements Unternehmensprofil Installierte Kapazität Energieerzeugung Kundenanzahl Länge der Fern- und Verteilerleitungen Kontingent der CO2-Emissionszertifikate 29 29 19 54 24 Ökonomie Management Approach zur Versorgungssicherheit Programme zum Management des Bedarfs seitens der Kunden Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten Rücklagen für den Rückbau von Kernkraftwerken Geplante Kapazität gegenüber zu erwartender Nachfrage Durchschnittlicher Wirkungsgrad bei der Erzeugung Effizienz der Fernleitungen und Verteilungsnetze 24 – 27 39 – 40 41 – 43 da EVN keine Kernkraftwerke betreibt 30 – 32 30, 31, 33, 36 – 37 27, 60 EU13 EU14 EU15 EU16 EU17 EU18 EU19 EU20 EU21 EU22 EU23 EU24 EU25 EU26 EU27 EU28 EU29 EU30 Ökologie Biodiversität von Ersatzflächen Ua Ue n.r. GB HP 1) Status n.r. Gesellschaft Sicherstellung des Bedarfs an Facharbeitern 11 – 12 Pensionierungen in den nächsten 5 und 10 Jahren 60 Gesundheits- und Sicherheitsbestimmungen 15 Arbeitstage von Auftragnehmern und Sublieferanten für Bautätigkeiten, Wartung und Instandhaltung 60 Auftragnehmer und Sublieferanten, die Gesundheitsund Sicherheitstrainings absolviert haben Partizipative Entscheidungsfindungsprozesse mit Stakeholdern 60 Unfreiwillige Umsiedlungen 60 Katastrophenpläne, Trainingsprogramme und Rettungsund Instandsetzungspläne 15, 60 Versetzungen aufgrund neuer Projekte 60 Programme um den Zugang zu Elektrizität und Kundenservices zu verbessern 19 – 22 Sichere Nutzung von Energie und Kundenservice ohne Barrieren 19 – 22 Verletzungen und Todesfällen, die mit Anlagen des Unternehmens verbunden sind 59 Bevölkerung im Vertriebsgebiet ohne Stromversorgung 22, 27 Stromabschaltungen aufgrund von Zahlungsrückständen 21, 22 Häufigkeit von Stromausfällen 25, 27, 60 Durchschnittliche Dauer eines Stromausfalls 25, 60 Durchschnittliche Verfügbarkeit der Kraftwerke 60 vollständig berichtet teilweise berichtet nicht berichtet Umschlag Berichtsanfang Umschlag Berichtsende nicht relevant Geschäftsbericht Homepage: www.verantwortung.evn.at > Service Zusätzlicher Leistungsindikator Der EVN Nachhaltigkeitsbericht orientiert sich an den Anforderungen des Application Level A+ der GRI G3 Richtlinie. Die Indikatoren des Sector Supplements für Energie­ versorgungsunternehmen, die für den vorliegenden Bericht noch nicht zwingend anwendbar waren, wurden dennoch bereits weitgehend berichtet. Die Tabelle gibt einen Überblick, an welcher Stelle die Inhalte zu den GRI-Indikatoren zu finden sind. Die Einhaltung dieses Berichtsstandards und der damit verbundenen Kriterien wurde von Lloyd’s Register Quality Assurance (LRQA) überprüft und offiziell bestätigt. Auf der Webseite www.verantwortung.evn.at > Service finden Sie den GRI-Index wie hier abgebildet. Die EVN erweitert die Berichterstattung ständig und bemüht sich alle Indikatoren vollständig zu berichten. GRI G3 Content Index Unternehmensleitbild der EVN Unsere Vision Als Energie- und Umweltdienstleister decken wir zentrale tägliche Bedürfnisse unserer Kundinnen und Kunden und tragen durch unsere verlässliche und hochwertige Leistung nachhaltig zu ihrer Lebensqualität bei. Unsere Mission Wir schaffen Wert, indem wir mit Eigenverantwortung und hoher Wirtschaftlichkeit den langfristigen Erfolg unserer Gruppe sichern. Auf dieser Basis bieten wir unseren Kundinnen und Kunden wett­ bewerbs­fähige Preise, unseren Aktionären eine nachhaltige Wertsteigerung und unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern attraktive Arbeitsbedingungen. Von Niederösterreich – dem Sitz unseres Unternehmens – ausgehend konzentrieren wir uns dabei vor allem auf die dynamisch wachsende Region Mittel- und Osteuropa, in der wir eine starke Position anstreben. Sowohl im Energie- als auch im Umweltgeschäft sind wir vorwiegend für Endkundinnen und -kunden tätig. Um ihren Erwartungen bestmöglich zu entsprechen, legen wir höchste Qualitätsmaßstäbe an – bei unseren Produkten ebenso wie im Service. Unternehmensprofil Wir sind ein führendes, internationales, börsenotiertes Energie- und Umweltdienstleistungsunternehmen mit Sitz in Niederösterreich, dem größten österreichischen Bundesland. Unseren Kundinnen und Kunden bieten wir hier auf Basis modernster Infrastruktur Strom, Gas, Wärme, Wasser, thermische Abfallverwertung und damit verbundene Dienstleistungen „aus einer Hand“. Mit unserem Angebot sichern und verbessern wir die Lebensqualität von über drei Millionen Kunden/innen in 18 Ländern. In der Energiewirtschaft konnten wir uns neben Österreich erfolgreich in Bulgarien und Mazedonien positionieren. Im Umweltbereich sind wir über Tochter­gesellschaften in den Bereichen Trinkwasserver- und Abwasserentsorgung sowie thermische Abfall­verwertung erfolgreich. Durch die Realisierung von Synergien zwischen den verschiedenen Geschäftsfeldern der EVN im In- und Ausland steht bei allen Aktivitäten die nachhaltige Wertschaffung und -steigerung im Interesse von Kunden/innen, Eigentümern und Mitarbeitenden im Vordergrund. Für alle Aktivitäten des ­Unternehmens gelten unsere zentralen Grundsätze der Versorgungssicherheit, des verantwortungs­vollen Umgangs mit Ressourcen, der Schaffung moderner und umweltgerechter Infrastruktur sowie des konsequenten Auf­tretens als Qualitätsanbieter. Nachhaltige Leistung in der Strom-, Gas-, Wärme- und Trinkwasserversorgung, der Abwasserentsorgung oder der thermischen Abfallverwertung setzt exzellentes Know-how, hohe Effizienz, modernste Infrastruktur und stetige Innovationsbereitschaft voraus. Unsere Werte Im Sinn der hohen Verantwortung für unsere tagtäglichen Ver- und Entsorgungsaufgaben gelten für die Tätigkeit und Führung unserer Gruppe anspruchsvolle Grundsätze. Die Einhaltung grundlegender ethischer Prinzipien sowie aller rechtlichen Anforderungen ist für uns dabei selbstverständlich. EVN in Deutschland (ab 2010) – Stromerzeugung Wir bekennen uns zum Konzept der nachhaltigen Unternehmensführung und streben in diesem Sinn eine ausgewogene Berücksichtigung ökonomischer, ökologischer und sozialer Gesichtspunkte an. Ein angemessener Ausgleich der Anliegen aller am Unternehmen Interessierten ist das Leitmotiv dabei. Die ökonomische Verantwortung für den langfristigen Bestand unserer Gruppe verlangt von uns Spitzenleistungen. Höchste Kompetenz und Zuverlässigkeit sorgen für die Zufriedenheit unserer Kundinnen und Kunden sowie Partner. Sie wiederum sichert unseren nachhaltigen Erfolg. Unserer Verantwortung für die Umwelt kommen wir insbesondere durch möglichst weitgehende Ressourcenschonung, Minimierung unserer Emissionen und forcierte Nutzung erneuerbarer Energieträger nach. Laufende Innovation und Effizienzsteigerung tragen dazu entscheidend bei. In mehrfacher Weise entsprechen wir unserer sozialen Verantwortung. Die Sorge um das Wohl der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, eine faire Entlohnung und die Gestaltung einer positiven Unternehmenskultur – geprägt durch Offenheit, Loyalität und gegenseitigen Respekt – sind hier ebenso von Bedeutung wie der Dienst am Menschen und eine angemessene Positionierung in einer von vielfältigen Einflüssen geprägten Gesellschaft. Dies schließt hohe Transparenz und Dialogbereitschaft mit ein – sowohl innerhalb wie auch außerhalb des Unternehmens. Als Ergänzung zum Unternehmensleitbild ist das Umweltleitbild der EVN abrufbar unter www.verantwortung.evn.at. In weiterer Folge ist mit EVN stets der EVN Konzern gemeint. EVN in Zentral-, Ost- und Südosteuropa (seit 2003) – Trink- und Abwasserprojekte in 15 Ländern – Abfallverwertungsanlage in Moskau EVN in Österreich – Höchste Integrationsstufe in allen Segmenten EVN in Bulgarien (seit 2004) – Stromverteilung und -versorgung – Wärmeverteilung und -versorgung – Strom- und Wärmeerzeugung EVN in Mazedonien (seit 2006) – Stromverteilung und -versorgung – Stromerzeugung 1 Strategie und Analyse 1.1 Stellenwert der Nachhaltigkeit im Unternehmen 1.2 Beschreibung der wichtigsten Auswirkungen, Risiken und Chancen 2 Organisationsprofil 2.1 – 2.10 Organisationsprofil 3 Berichtsparameter 3.1 – 3.13 Berichtsparameter 4 Governance, Verpflichtungen und Engagement 4.1 Corporate Governance/Führungsstruktur 4.2 Erläuterung, ob der Vorstandsvorsitzende eine Position im operativen Management besitzt 4.3 Leitungsorgane in Organisationen ohne Aufsichtsrat 4.4 Mitsprachemöglichkeiten für Mitarbeitende und Anteilseigner 4.5 Zusammenhang zwischen Vergütung leitender Organe und Leistung der Organisation 4.6 Mechanismen zur Vermeidung von Interessenskonflikten 4.7 Expertise der Leitungsgremien im Bereich Nachhaltigkeit 4.8 Leitbilder, Verhaltenskodizes, Prinzipien der Nachhaltigkeit 4.9 Verfahren zur Kontrolle der Nachhaltigkeitsleistung 4.10 Leistungsbeurteilung des Vorstands bzgl. Nachhaltigkeit 4.11 Berücksichtigung des Vorsorgeprinzips 4.12 Unterstützung externer Initiativen 4.13 Mitgliedschaft in Verbänden und Interessengruppen 4.14 – 4.17 Stakeholdermanagement (Auswahl, Ansätze, zentrale Themen) Ökonomische Leistungsindikatoren Managementansatz EC1 Unmittelbar erzeugter und ausgeschütteter wirtschaftlicher Wert EC2 Finanzielle Folgen des Klimawandels EC3 Betriebliche soziale Zuwendungen EC4 Zuwendungen der öffentlichen Hand EC51) Verhältnis der Standardeintrittsgehälter zum lokalen Mindestlohn EC6 Geschäftspolitik, -praktiken und Anteil lokaler Lieferanten EC7 Beschäftigung lokaler Arbeitnehmer/innen EC8 Infrastrukturinvestitionen und Dienstleistungen für das Gemeinwohl EC91) Indirekte wirtschaftliche Auswirkungen Ökologische Leistungsindikatoren Managementansatz EN1 Materialeinsatz EN2 Einsatz von Recyclingmaterial EN3 Direkter Primärenergieverbrauch EN4 Indirekter Primärenergieverbrauch EN51) Energieeinsparungen aufgrund von umweltbewusstem Einsatz und Effizienzsteigerungen EN61) Initiativen für höhere Energieeffizienz und erneuerbare Energien EN71) Initiativen zur Reduktion des indirekten Energieverbrauchs EN8 Gesamtwasserentnahme aufgeteilt nach Quellen 1) EN9 Von der Wasserentnahme betroffene Wasserquellen EN101) Rückgewonnenes und wieder verwendetes Wasser EN11 Flächennutzung in Schutzgebieten EN12 Auswirkungen der Geschäftstätigkeit auf die Biodiversität 1) EN13 Geschützte oder wiederhergestellte natürliche Lebensräume EN141) Strategien und Maßnahmen zum Schutz der Biodiversität EN151) Bedrohte Arten in Gebieten der Geschäftstätigkeit EN16 Direkte und indirekte Treibhausgasemissionen EN17 Andere relevante Treibhausgasemissionen EN181) Initiativen zur Verringerung der Treibhausgasemissionen und Ergebnisse EN19 Emissionen von Ozon abbauenden Stoffen EN20 NO X , SO X und andere wesentliche Luftemissionen EN21 Gesamte Abwassereinleitungen EN22 Abfall nach Art und Entsorgungsmethode EN23 Wesentliche Schadstoffaustritte/Spills 1) EN24 Gewicht des als gefährlich eingestuften Abfalls EN251) Durch Abwassereinleitungen und Oberflächenabfluss belastete Gewässer EN26 Initiativen zur Verringerung von Umweltauswirkungen der Produkte und Dienstleistungen EN27 Zurückgenommenes Verpackungsmaterial EN28 Geldbußen/Sanktionen aufgrund von Übertretungen im Umweltbereich EN291) Wesentliche Umweltauswirkungen durch den Transport 1) EN30 Gesamte Umweltschutzausgaben und -investitionen Soziale Leistungsindikatoren Arbeitspraktiken & menschenwürdige Beschäftigung Managementansatz LA1 Mitarbeitende nach Beschäftigungsverhältnis und Region LA2 Mitarbeiterfluktuation LA31) Leistungen nur für Vollzeitbeschäftigte LA4 Mitarbeitende mit Kollektivvereinbarungen LA5 Mitteilungsfristen für wesentliche betriebliche Veränderungen LA61) Mitarbeitende in Arbeitsschutzausschüssen LA7 Verletzungen, Berufskrankheiten, Ausfalltage, Abwesenheit und Todesfälle LA8 Gesundheitsvorsorge, Schulungen zu ernsthaften Krankheiten LA91) Arbeitsschutzvereinbarungen mit Gewerkschaften LA10 Aus- und Weiterbildung pro Mitarbeiter/in LA111) Programme zum Wissensmanagement und für lebenslanges Lernen LA121) Leistungsbeurteilung und Entwicklungspläne von Mitarbeitenden LA13 Diversität der Mitarbeitenden und leitender Organe LA14 Lohnunterschiede nach Geschlecht Quelle Status Ua, 2 – 7 2 – 7, 23 – 25, 30 – 43 Ua 1 10 – 51, GB GB da es einen Aufsichtsrat gibt 7 – 10, 12 – 13, 52 – 53, 58 n.r. GB 10, 51, GB 7 2 – 10, HP 5, 7 – 10, 19 – 20, 28, 47 – 49, 50 – 51 GB 2 – 7 2, 8, 9, 11, 14, 16 – 18, 23, 45 – 47, HP 9, HP 5, 9, 47 – 48 50 50, 54 24, 36, 38 HP 42, 50 58 45, 51, HP 45, 48 25 – 32, 33, 36 – 37, 39 – 41, 44 – 46, 50 45, 50 23 – 27, 44 – 49, 51 55 55 28, 55 55 23, 30, 31, 33 22 – 23, 27, 30 – 35, 38 – 43 39 – 41 55 56 56 26, 47 – 48 47 – 48 47 – 48 47 – 48 30, 47 – 48 56 – 57, 61 56 – 57, 61 33, 38, 56 – 57, 61 57, 61 56, 61 56, 61 57 57 57 56 30 – 32, 38 – 43, 44 – 49 aufgrund des Unternehmensgegenstands 57 (keine Vorfälle) 33, 37, 57 49 11 – 15, 58 – 59 58 58 58 58 58 59 Ua, 59 15, 59 59 11, 59 11 11 – 13 58 58 n.r. HR1 HR2 HR31) HR4 HR5 HR6 HR7 HR81) HR91) SO1 SO2 SO3 SO4 SO5 SO61) SO71) S08 PR1 PR21) PR3 PR41) PR51) PR6 PR71) PR81) PR9 Quelle Menschenrechte Managementansatz Investitionsvereinbarungen mit Menschenrechtsklauseln Lieferantenüberprüfung auf Einhaltung der Menschenrechte Schulungen zu firmenrelevanten Menschenrechtsaspekten Vorfälle von Diskriminierung und ergriffene Maßnahmen Recht auf Versammlungsfreiheit und Kollektivverhandlungen Geschäftstätigkeit mit Risiko der Kinderarbeit Geschäftstätigkeit mit Risiko der Zwangsarbeit Training für Sicherheitspersonal zum Thema Menschenrechte Verletzung von Rechten der Ureinwohner 8, 59 8, 59 8, 59 8, 59 8, 59 8, 59 8, 37, 59 8, 37, 59 8, 59 8, 59 (keine Vorfälle) Gesellschaft Managementansatz Auswirkungen der Geschäftstätigkeit auf die Gesellschaft Untersuchung von Korruptionsrisiken Mitarbeiterschulungen zur Vermeidung von Korruption Anti-Korruptionsmaßnahmen Politische Positionen, Teilnahme an der politischen Willensbildung, Lobbying Zuwendungen an Politik Klagen aufgrund wettbewerbswidrigen Verhaltens Geldbußen/Sanktionen aufgrund von Gesetzesverstößen 2 – 3, 10, 16 – 18 45, 50 10 10 10, HP 23 – 25, 28, 42 keine relevanten Fälle HP HP Produktverantwortung Managementansatz Gesundheitsauswirkungen entlang des Produktlebenszyklus Verstöße gegen Gesundheits- und Sicherheitsvorschriften Gesetzlich vorgeschriebene Informationen über Produkte und Dienstleistungen Verstöße gegen Informationspflichten Kundenzufriedenheit Gesetzeskonformität im Bereich Werbung Verstöße im Bereich Werbung Berechtigte Datenschutzbeschwerden Bußgelder wegen Verstößen gegen Produkt- und Dienstleistungsauflagen 19 – 22 HP HP 19, 21, 28 keine relevanten Fälle 19 – 20 19, 28, 41 keine relevanten Fälle keine relevanten Fälle keine relevanten Fälle EU1 EU2 EU3 EU4 EU5 EU6 EU7 EU8 EU9 EU10 EU11 EU12 Sector Supplements Unternehmensprofil Installierte Kapazität Energieerzeugung Kundenanzahl Länge der Fern- und Verteilerleitungen Kontingent der CO2-Emissionszertifikate 29 29 19 54 24 Ökonomie Management Approach zur Versorgungssicherheit Programme zum Management des Bedarfs seitens der Kunden Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten Rücklagen für den Rückbau von Kernkraftwerken Geplante Kapazität gegenüber zu erwartender Nachfrage Durchschnittlicher Wirkungsgrad bei der Erzeugung Effizienz der Fernleitungen und Verteilungsnetze 24 – 27 39 – 40 41 – 43 da EVN keine Kernkraftwerke betreibt 30 – 32 30, 31, 33, 36 – 37 27, 60 EU13 EU14 EU15 EU16 EU17 EU18 EU19 EU20 EU21 EU22 EU23 EU24 EU25 EU26 EU27 EU28 EU29 EU30 Ökologie Biodiversität von Ersatzflächen Ua Ue n.r. GB HP 1) Status n.r. Gesellschaft Sicherstellung des Bedarfs an Facharbeitern 11 – 12 Pensionierungen in den nächsten 5 und 10 Jahren 60 Gesundheits- und Sicherheitsbestimmungen 15 Arbeitstage von Auftragnehmern und Sublieferanten für Bautätigkeiten, Wartung und Instandhaltung 60 Auftragnehmer und Sublieferanten, die Gesundheitsund Sicherheitstrainings absolviert haben Partizipative Entscheidungsfindungsprozesse mit Stakeholdern 60 Unfreiwillige Umsiedlungen 60 Katastrophenpläne, Trainingsprogramme und Rettungsund Instandsetzungspläne 15, 60 Versetzungen aufgrund neuer Projekte 60 Programme um den Zugang zu Elektrizität und Kundenservices zu verbessern 19 – 22 Sichere Nutzung von Energie und Kundenservice ohne Barrieren 19 – 22 Verletzungen und Todesfällen, die mit Anlagen des Unternehmens verbunden sind 59 Bevölkerung im Vertriebsgebiet ohne Stromversorgung 22, 27 Stromabschaltungen aufgrund von Zahlungsrückständen 21, 22 Häufigkeit von Stromausfällen 25, 27, 60 Durchschnittliche Dauer eines Stromausfalls 25, 60 Durchschnittliche Verfügbarkeit der Kraftwerke 60 vollständig berichtet teilweise berichtet nicht berichtet Umschlag Berichtsanfang Umschlag Berichtsende nicht relevant Geschäftsbericht Homepage: www.verantwortung.evn.at > Service Zusätzlicher Leistungsindikator Der EVN Nachhaltigkeitsbericht orientiert sich an den Anforderungen des Application Level A+ der GRI G3 Richtlinie. Die Indikatoren des Sector Supplements für Energie­ versorgungsunternehmen, die für den vorliegenden Bericht noch nicht zwingend anwendbar waren, wurden dennoch bereits weitgehend berichtet. Die Tabelle gibt einen Überblick, an welcher Stelle die Inhalte zu den GRI-Indikatoren zu finden sind. Die Einhaltung dieses Berichtsstandards und der damit verbundenen Kriterien wurde von Lloyd’s Register Quality Assurance (LRQA) überprüft und offiziell bestätigt. Auf der Webseite www.verantwortung.evn.at > Service finden Sie den GRI-Index wie hier abgebildet. Die EVN erweitert die Berichterstattung ständig und bemüht sich alle Indikatoren vollständig zu berichten. Was zählt, ist, wie sich unsere Generation entscheidet. Worin wir investieren. Wie wir das Erbe der Generationen vor uns verwalten. Und wie viel davon wir an unsere Kinder weitergeben. Übermorgen müssen sie davon leben. EVN Energie vernünftig nutzen. Gestern – heute – morgen. Wir haben gestern schon an übermorgen gedacht Meilensteine des EVN Nachhaltigkeitsprozesses Offizieller Auftakt des EVN Nachhaltigkeitsprozesses war die Einführung eines konzernweit einheitlichen Umweltleitbilds im Jahr 1990. Seither wurden kontinuierlich Aktivitäten gesetzt sowie die Berichterstattung laufend ausgebaut. Zur Umsetzung und laufenden Weiterentwicklung der Nachhaltigkeitsaktivitäten wurde eine CSR-Organisation implementiert. Die Verankerung des Themas Nachhaltigkeit auf oberster Managementebene spiegelt die hohe Priorität wider. Da Nachhaltigkeit einen wesentlichen Bestandteil der vom Aufsichtsrat beschlossenen Unternehmensstrategie bildet, ist der Vorstand auch verpflichtet, dem Aufsichtsrat laufend über Entwicklungen und Zielerreichungen zu berichten. Beginn der Implementie­ rung von zertifizierten Umweltmanagement­ systemen Veröffentlichung des ersten Nachhaltigkeitsberichts Aufnahme in den FTSE4Good Index Zertifizierung der Heizwerkgruppe West und der Heizwerkgruppe Ost nach EMAS I Veröffentlichung des ersten Umweltberichts – danach jährliches Erscheinen gemeinsam mit dem Geschäftsbericht Eintragung des Kraft­werks Dürnrohr nach EMAS II Gründung der EVN Pensionskasse Unternehmensweit einheitliches Umweltleitbild als Fundament aller Umweltaktivitäten der EVN Schaffung der organisa­torischen Einheit „Umweltcontrolling und Sicherheit“ – organisatorischer Grund­ stein für das Umwelt­ management der EVN Einführung der Gleitzeit ohne Kernzeit Zertifizierung des Kraftwerks Dürnrohr nach EMAS I Zertifizierung der Fernheiz(kraft)werke Mödling, Baden, Wiener Neustadt nach EMAS I Einrichtung eines Umweltbeirats (ab 2006 Beirat für Umwelt und soziale Verantwortung) Zertifizierung des Wärmekraftwerks Theiß als erstes Wärmekraftwerk Mitteleuropas nach ISO 14001 Ersteintragung der Heizwerkgruppen Ost und West nach EMAS II, Eintragung des Kraftwerks Theiß nach EMAS II Start der Webpräsenz unter www.verantwortung.evn.at Erweiterung des Umweltberichts um Aspekte der gesellschaftlichen Verantwortung und Veröffentlichung des ersten „Umwelt- und Sozialreports“ Platz 1 des Austrian Sustainability Reporting Award (ASRA) in der Kategorie „Nachhaltigkeitsberichte große Unternehmen“ EPCON-Award für innovative und erfolgversprechende Produkte und Konzepte von Energieversorgungs­ unternehmen (für die Effizienzverbesserung des Fernwärmespeichers im Kraftwerk Theiß) Beitritt zum UN Global Compact Branchensieger und Platz 3 beim österreichischen CSR-Ranking „Unternehmen mit Verantwortung“ 2. Platz des Austrian Sustainability Reporting Award (ASRA) in der Kategorie „Integrierte Berichte“ Platz 1 beim erstmals in Österreich durchgeführten CSR-Ranking „Unternehmen mit Verantwortung“ Platz 4 des Austrian Sustainability Reporting Award (ASRA) in der Kategorie „Nachhaltigkeitsberichte große Unternehmen“ Gründung des EVN Sozialfonds Einführung eines konzern­weit verbindlichen Verhaltenskodex Vier Auszeichnungen für die EVN Macedonia bei der Verleihung der Macedonian National Corporate Social Responsibility Awards Aufnahme in den österreichischen Nachhaltigkeitsindex VÖNIX und das Ethibel Investment Register Verhaltenskodex, Menschen­ rechte und CSR-Wesentlich­ keitsmatrix im Fokus der CSR-Workshops Auszeichnung mit dem TRIGOS-Preis 2008 in der Kategorie „Ökologie“ Erstmalige Bericht­ erstattung nach GRI Gründung des Arbeitskreises Gesundheit Platz 3 beim österreichischen CSR-Ranking „Unternehmen mit Verantwortung“ Einrichtung eines CorporateSocial-ResponsibilityManagements, um den Aspekt der Nachhaltigkeit in der Unternehmenstätigkeit noch stärker zu verankern Verleihung des Österrei­chi­ schen Umweltzeichens für das Produkt „NaturStrom“ der Naturkraft Energie­ vertriebsgesellschaft m.b.H. Erstmalige Durchführung der Mitarbeiterbefragung „Great Place to Work®“ in Niederösterreich CSR-Newsletter und CSRKolumne in der Mitarbeiter­ zeitung zur Optimierung der internen Kommunikation Erarbeitung einer CSRWesentlichkeitsmatrix unter Stakeholdereinbindung Umsetzung erster Projekte des EVN Sozialfonds eit zernw . in kon eingeführ t e e d r e u x n e r w d e r t o h x k e ja altens auch volle richts t Im Be licher Verh erne, aber r e w t d als verbin et sich an in und dient t n Er rich chsgruppe u Anspr nur. ch s t h ic R CSR-Highlights der EVN im Geschäftsjahr 2008/09 Die EVN versteht nachhaltige Entwicklung als kontinuierlichen Prozess, der sich durch alle Unternehmenseinheiten zieht und klare Zielsetzungen verlangt. Im Berichtsjahr konnten wesentliche Fortschritte erzielt werden, es waren jedoch auch Rückschläge und negative Ereignisse zu verzeichnen. en Rahm k te im Euro je o r P 0 sten 0.0 0 r den Die er jährlich 10 lfonds wu ia it r d e s m n E V N S oz e s e t z t . D e g zu n g r te t m ü ie u t t s r o r h d te ja richts ier t die Un titutionen e B s im s f o ku s cher In Fonds sterreichis ndarbeit . ö e r g e nied der J u reich im Be r en de R a h m C o r p o ra t e im e d l r tiona reisen für ia wu P ian Na ce don N Ma r Macedon ds mit vier ch V E ie r e is D a d g w g lo A n o u net . ök it y Verleih esponsibil sozial und ausgezeich nage ­ R a l h ln c m ia e li Soc e. and bfall haf t kt „ A lles H sellsc lser vic ihr ge or tungsvo a. das Proje das Schu ie . w t u w ­ver­an t wurden t z “ so r n s c hu ­Prämie d Storche un m e nt Rückschläge und negative Ereignisse Stromausfall aufgrund heftiger Schneefälle Stromausfälle sind in Österreich vergleichsweise selten. Sie resultieren meist aus extremen Witterungsbedingungen wie z. B. ein Stromausfall Anfang März 2009 im südlichen Niederösterreich, der auf heftige Schneefälle zurückzuführen war. Schwerer Arbeitsunfall Trotz höchster Sicherheitsstandards und kontinuierlicher Bemühungen, die Arbeitssicherheit noch weiter zu verbessern, kam es im Berichtsjahr zu einem schweren Arbeitsunfall. Bei Wartungs­arbeiten erlitt ein Mitarbeiter der EVN Wärme in Waidhofen/Thaya schwere Verbrennungen. Der Mitarbeiter ist wieder vollständig gesund und im Dienst. Schiedsverfahren gegen die Republik Mazedonien eingeleitet Die EVN hat zum Schutz ihrer in Mazedonien getätigten Investition gegen die Republik Maze­donien ein Schiedsverfahren eingeleitet. Details dazu finden sich auf Seite 28. n itione Invest ben e h ic r ha n gr e Umfa frastruk tu ass die In ,d in die igetragen rluste in e be V u n z e a d ch auf ologis Jahr 20 0 8 te c hn onn ­ im n rde k rien Bulga duzier t we konnte e n donie 12 % r sfälle M aze o mau ten; in ahl der Str zier t u z d die An deutlich re r weite . n we r d e ung et r eu ndenb titut nach u K r s de ds in ungsin N orm an dar tätsst reichische er tifizier t . li a u hen Q öster nt e r z Die ho durch das für Call Ce n 0 e 2 d 0 r 1 D wu NORM der Ö r eal dem A d auf n d or f n a f 9 00 e nt e . Juli 2 t t . Im k s Zw Am 24 nkraf t wer “- Gala sta urden r ld e r gw n u ­ des K ve the Wo lt au s g e an s t a a er Ver nisationen Weise die „ S s ie d r en ga R a h m e n u n d O r b e s o n d e r e t ze n . ch in inse e e Mens t , die sich d r e der E zeichn Erhaltung für die ichs s terr e d e n Ö nn e n , ü S ung im ten zu kö 0 km r s or g is 2 Gasve t gewährle 010 eine 1 ie d 2 Um – u ku nf Ende Z “ is e in b n chie EVN au c h ing. „ Sü d s mmer tet die ­errich eitung – die an den Se L bis lange ndor f än s er von G g hulun der Sc ie Zahl der ie w n d a h m e e 2 0 0 8 /0 9 t w e r d e n . t M aß n icher ung“ konn 4 % gesenk e r g n umfa pann nien um 2 D a nk e n u nt e r S o aze d it „ Arbe ­unfälle in M s it e b r A arbei­ er Mit er d h c s un rbeit Dem W n und Mita Ge ­ e n n e terin gelmäßig re rch die u d d na c h d ir ck- un hen w s p rä c e n F e e d b a ä c h e t r n p s la e p ge ase gsg ilotph tierun Orien chen; die P r tet . a o t r s entsp bereits ge e wur d en am anlag oltaik enommen. v o t o ten Ph Betrieb g eine der d ern s in h um e r m o e nt e n d o r f d e es sic in u r d e e f t we r k s Z w andelt h w p 9 0 k ra i 20 . 20 kW Im Jun r t des Atom on et wa 2 Österreich v o in g d n n n e u a t t g S la er Leis aikan Mit ein Photovolt n e t ß gr ö ­ uswir eine A ichend k e t t e a 0 09 h rglich ausr Der ang 2 e Anf N, da vorso er t waren. dung is r k s a h Die G Verbin glicht die E V ingespeic ö e n auf N – in kunge asmengen mix der E V nd Öl – erm ie ­ G u rg gs große ­Erzeugun n an Kohle ichere Ene s e le flexib ßen Reser v ionen eine o at . mit ­gr Krisensitu sterreichs in iederö au c h ung N g r o s r ve de n wur lgarie rischen u B in a räger et im bulg wird ergiet ht latec rer En kraf t erric a b r e d; in B der staat­ r u n u e t n la a r s n e u dr e i m mit ie evn u s b au k im A Der A etrieben. D n Windpar . Gemeinsa NEK sollen n. e t t e g d f u t r n s a a r e a h b r e c e w vo en et eg ells rricht na ihr t sges anlag Kavar otovoltaik Elek trizitä rna Arda e o h n eine P ulgarische am Fluss G b e lichen rkraf t werk he Speic für ze p t s iekon entralraum s­ g r e n des E hischen Z Kraf t werk ic hmen Im Ra derösterre nd um den aben, die rh ie ru n N n V e re Vo E e d r t die ohr mehre sowie ein n. ie s li a r n e n e re r ll g ü e a t D r s eit or t dar stand maschutz b leeinsatz ig. h ß li o ä K K lanm zu m zu m ative ufe n p Altern eiten verla b r Die A km hs (31 terreic gestellt . s Ö g leitun eils fer tig Wärme ­ sp or t t e -Tran urde groß Drit tel des k t . m r ä w w ei n ) r n w e e z F gedec lt ng ste St . Pö /10 werden die E VN ab Die lä rnrohr bis 9 h 0 c 0 r 2 u d e ü von D Heiz­period auptstadt sh r A b d e d er L and e fs b e dar ht die erreic es krise z t n a a r e iv Fin e s op Trotz stabil vestitionen n ­ in e EVN leihe ie In nis. D zt ; An Ergeb for tgeset langfristig n n e wurd nen sicher io emiss idität . u die Liq er ­ illig v h freiw raftwerk ic s t a Nh n im K Die EV t , ab 2010 ntratio Konze 25 % te O XN pflich m e­ ohr die nitt u Dürnr esdurchsch etzlich vorg s r e h g a . J n m e im ke üb e r d zu sen gegen nen Wert e b ie schr Strom- und Wärmeversorgungsanlagen der EVN in Niederösterreich In Mazedonien stehen elf Wasserkraftwerke mit einer Gesamtkapazität von 46,5 MW im Eigentum der Tochtergesellschaft EVN Macedonia AD. In Plovdiv verfügt EVN Bulgaria Toplofikatsia EAD (TEZ Plovdiv) über ein Fernheizkraftwerk mit einer Kapazität von 85 MW elektrischer Leistung. Kommentar EVN und CSR Gesellschaftliche Verantwortung Märkte und Kunden Energie und Klima Verlässlicher Energieversorger Ökologie Ökonomie Fakten und Ausblick Service Inhalt Kommentar des Vorstands 2 Corporate Social Responsibility der EVN 4 Nachhaltigkeit als Eckpfeiler der Strategie 7 CSR-Organisation 8 Menschenrechte 9 EVN im Dialog 10 Verhaltenskodex Sozial-gesellschaftliche Verantwortung 11 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter 16 Gesellschaftliches Engagement Märkte und Kundenorientierung 19 Energie und Klima 23 Zielsetzungen der Klimaschutzpolitik 24 Versorgungssicherheit und Klimaschutz Verlässlicher Energieversorger in Niederösterreich und Südosteuropa 28 30 Ausbau der Energieerzeugungskapazitäten 34 Die Grenzen der erneuerbaren Energieproduktion 36 Zukunft der Kohlekraft 38 Beitrag der EVN zum Klimaschutz 39 Steigerung der Energieeffizienz 42 Forschung und Entwicklung Ökologische Verantwortung 44 Segment Umwelt 47 Umweltschutz und Biodiversität Verantwortungsvolle Unternehmensführung 50 Wirtschaftliche Entwicklung 51 Nachhaltige Ausrichtung der Beschaffung 52 Dialog mit dem Kapitalmarkt Facts & Figures 54 Ausblick 62 CSR-Maßnahmenprogramm Service 63 Beirat für Umwelt und soziale Verantwortung 64 Bestätigung des Wirtschaftsprüfers 65 Bescheinigung des Umweltgutachters 66 Glossar Umschlag Kontakt und Impressum Umschlag GRI G3 Content Index Umfang des Berichts Die EVN publiziert jährlich einen Nachhaltigkeitsbericht; der Berichtszeitraum des vorliegenden erstreckt sich vom 1.10.2008 bis 30.9.2009. Der Bericht orientiert sich an den Leitlinien der Global Reporting Initiative (GRI) und erfasst die Gesellschaften des Konsolidierungskreises des EVN Konzerns. Per Stichtag 30.9.2009 konstituierte sich dieser einschließlich der EVN AG als Muttergesellschaft aus 53 vollkonsolidierten sowie 5 quotenkonsolidierten Gesellschaften; zusätzlich sind 14 Beteiligungsunternehmen at Equity im Konzernabschluss einbezogen (für weiterführende Informationen siehe EVN Geschäftsbericht 2008/09). Sollten sich Angaben nicht auf alle diese Unternehmen beziehen, wird darauf hingewiesen. Redaktionsschluss: 25.11.2009 Kommentar des Vorstands Verpflichtung zur nachhaltigen Unternehmenswertsteigerung Sehr geehrte Damen und Herren! Wir – die EVN – beweisen Weitblick, denken bereits heute an das Morgen und die Zeit darüber hinaus und haben deshalb auch den vorliegenden Nachhaltigkeitsbericht unter dieses Motto gestellt. Wie drastisch sich kurzfristiges Denken und Handeln auswirken können, zeigt die aktuelle Wirtschaftskrise, die zu einem Gutteil einer zu kurzsichtigen Gewinnmaximierung zuzuschreiben ist. Wir hingegen sind einer nachhaltigen Unternehmenswertsteigerung im Sinne unserer Aktionäre und Interessengruppen verpflichtet, die nur unter der gleichberechtigten Berücksichtigung von ökologischen, sozial-gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Aspekten zu erreichen ist. Bei der Ausrichtung unseres operativen Geschäfts müssen wir als Energie- und Umweltdienstleistungsunternehmen in Generationen denken, um unserem Versorgungsauftrag gerecht werden zu können. Das Spannungsfeld, das sich daraus ergibt, wird in diesem Bericht ab Seite 24 beleuchtet. Im aktuellen wirtschaftlichen Umfeld werden die damit verbundenen Herausforderungen um Maßnahmen zur Verbesserung unserer betrieblichen Effizienz ergänzt. Bereits im Geschäftsjahr 2007/08 haben wir ein umfassendes Programm zur Effizienzsteigerung gestartet. Auch hier gilt es Weitblick zu beweisen – als verantwortungsvoller Arbeitgeber ist es uns ein wichtiges Anliegen, Arbeitsplätze auch in wirtschaftlich schwierigen Zeiten zu sichern. Das ist uns gelungen – wir konnten einen krisenbedingten Abbau von Arbeitsplätzen verhindern. Berichterstattung nach GRI, Anwendungsebene A+ Der vorliegende Nachhaltigkeitsbericht liefert einen Einblick in die vielfältigen Initiativen der EVN; gleichzeitig dokumentiert er die Fortschritte bei unserem Nachhaltigkeitsengagement und skizziert den Weg, der noch vor uns liegt. Bereits 1990 wurde der erste Umweltbericht veröffentlicht, der seither zu einem umfassenden Nachhaltigkeitsbericht weiterentwickelt wurde. Um unsere unterschiedlichen Anspruchsgruppen umfassend und transparent zu informieren, folgt der EVN Nachhaltigkeitsbericht den Leitlinien der Global Reporting Initiative (GRI). Unser Ziel war es, wieder die GRI-Anwendungsebene A+ zu erreichen. Die GRI-Zusatzindikatoren für Energieversorgungsunternehmen waren für den vorliegenden Bericht noch nicht anzuwenden, wurden aber zum Teil schon berücksichtigt bzw. hinsichtlich ihrer Auswirkung auf die Folgeberichte analysiert. CSR-Organisation zur Stärkung des Nachhaltigkeitsgedankens Um den Nachhaltigkeitsprozess voranzutreiben sowie neue Maßnahmen zu initiieren und umzusetzen, wurde eine konzernweite CSR-Organisation implementiert. Aus allen Unternehmensbereichen im In- und Ausland wurden Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter als CSR-Verantwortliche nominiert, um so den konzernweiten Nachhaltigkeitsgedanken zu stärken. Unterstützt werden sie dabei vom CSR-Beratungsteam. Der Vorstand und die relevanten Konzernfunktionen sind über den so genannten CSR-Lenkungsausschuss miteingebunden. Einen Überblick über unser aktuelles CSR-Maßnahmenprogramm finden Sie auf Seite 62. Fortschritte in Bulgarien und Mazedonien Eines unserer vorrangigen Ziele ist es, die Grundsätze nachhaltig orientierter Unternehmensführung ausgehend von Niederösterreich auch in unseren ausländischen Tochtergesellschaften zu implementieren. Obwohl wir in den letzten Jahren dabei große Fortschritte erzielen konnten, können aufgrund des unterschiedlichen Ausgangsniveaus aber noch nicht alle wesentlichen Themen und Nachhaltigkeitsindikatoren für die Tochtergesellschaften in Bulgarien und Mazedonien zur Gänze abgebildet werden. Im Berichtsjahr bildete die Verbesserung der Arbeitssicherheit und der Qualität in der Kundenbetreuung wichtige Schwerpunkte. Mit der konsequenten Fortsetzung der Investitionsprogramme konnte eine weitere wesentliche Verbesserung der Netzqualität und der Zähleranlagen erreicht werden. Veröffentlichung eines konzernweiten Verhaltenskodex Die EVN bekennt sich seit 2005 zum UN Global Compact und hat sich auch schon zuvor dem Thema Menschenrechte gewidmet. Im Berichtsjahr konnten wir mit der Verabschiedung eines konzernweit verbindlichen Verhaltenskodex, der für interne, aber auch externe Interessengruppen eine wertvolle Richtschnur ist, einen weiteren Meilenstein setzen. Versorgungssicherheit im Fokus Das Kerngeschäft der EVN ist in weiten Teilen eng mit Aspekten der Nachhaltigkeit verwoben, sie bestimmen unsere tägliche Arbeit. Im Mittelpunkt steht dabei die Sicherstellung der Versorgung unserer rund drei Millionen Kundinnen und Kunden in 18 Ländern mit Energie und Umweltdienstleistungen. Erweitert wurde unser Aktionsradius im Berichtsjahr mit der Vergabe der Konzession für die Erdgasverteilung und -versorgung in der 2 EVN NACHHALTIGKEITSbericht 2008/09 Kommentar EVN und CSR Gesellschaftliche Verantwortung Märkte und Kunden Energie und Klima Verlässlicher Energieversorger Ökologie Ökonomie Fakten und Ausblick Service Gespanschaft Zadar, Kroatien, und durch mehrere neue Projekte im Segment Umwelt. Ausbauen konnten wir auch den Einsatz erneuerbarer Energieträger – unser Ziel bleibt es, die Erzeugungskapazitäten aus ökologischer Sicht durch den Einsatz aller möglichen Technologien weiter zu verbessern. Eines der Highlights im Berichtsjahr war die Inbetriebnahme einer der größten Photovoltaikanlagen in Österreich auf dem Gelände des nie in Betrieb genommenen Atomkraftwerks in Zwentendorf. Stolz sind wir auch auf die ersten Projekte, die wir in Bulgarien im Bereich erneuerbare Energie initiieren konnten. Dipl.-Ing. Herbert Pöttschacher, Dr. Burkhard Hofer und Dipl.-Ing. Dr. Peter Layr Unsere Tochtergesellschaften im Segment Umwelt – WTE, EVN Wasser und EVN Abfallverwertung – tragen maßgeblich zur Steigerung der Lebensqualität bei und minimieren negative Auswirkungen auf die Umwelt. Ein konkretes Beispiel stellen wir auf Seite 44 dieses Berichts vor. Mit der Erweiterung der thermischen Abfallverwertungsanlage in Zwentendorf/Dürnrohr um die Linie 3 wird im Rahmen des groß angelegten Energiekonzepts für den niederösterreichischen Zentralraum der Bedarf an fossilen Energieträgern weiter reduziert. Neben Projekten und Forschungsinitiativen zur Effizienzsteigerung der eigenen Erzeugungsanlagen unterstützt die EVN ihre Kundinnen und Kunden durch Beratungs- und Serviceleistungen beim sparsamen Einsatz von Energie. Der kontinuierliche Dialog mit allen Anspruchsgruppen ist uns ein wichtiges Anliegen. Deshalb möchten wir Sie einladen, mit uns in Kontakt zu treten – bitte zögern Sie nicht, uns Ihre Fragen, aber auch kritische Anregungen zu übermitteln. Die unterschiedlichen Möglichkeiten, mit uns in Kontakt zu treten, sind am Ende des Berichts angeführt. Einladung zum Dialog Wir hoffen mit dem vorliegenden Bericht Ihr Interesse an der EVN wecken und einen Beitrag zur allgemeinen Festigung des Nachhaltigkeitsgedankens leisten zu können. Allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, aber auch externen Partnern, die uns auf unserem Weg zu noch mehr Nachhaltigkeit begleiten, möchten wir an dieser Stelle sehr herzlich danken. EVN NACHHALTIGKEITSbericht 2008/09 3 Corporate Social Responsibility der EVN Als verantwortungsbewusstes Energie- und Umweltdienstleistungsunternehmen stellt sich die EVN der Herausforderung, wirtschaftliche, ökologische und sozial-gesellschaftliche Aspekte als Gesamtheit zu betrachten und einen Ausgleich zwischen den Ansprüchen unterschiedlicher Interessengruppen zu schaffen. Als Konsequenz aus dieser Ausrichtung erfolgte auch der Beitritt zum UN Global Compact im September 2005. In der Ausrichtung ihrer Unternehmensstrategie, die nachstehend im Überblick vorgestellt wird, bekennt sich die EVN klar zur Nachhaltigkeit. Ausgleich zwischen den Ansprüchen unterschiedlicher Interessengruppen Nachhaltigkeit als Eckpfeiler der Unternehmensstrategie Ausgehend von Niederösterreich will die EVN eine starke Position in ausgewählten Märkten Zentral-, Ost- und Südosteuropas erreichen und langfristig halten. Die EVN definiert sich gegenüber ihren Kunden/ innen als verlässlicher Partner, der hochwertige Leistungen zu wettbewerbsfähigen Preisen anbietet. Sie hat sich einer nachhaltig orientierten Unternehmensführung verpflichtet und ist davon überzeugt, dass die angestrebte kontinuierliche Unternehmenswertsteigerung nur unter Einbindung aller relevanten Interessengruppen erreicht werden kann. Die Unternehmensstrategie ruht auf vier Eckpfeilern: Verpflichtung zu einer nachhaltig orientierten Unternehmensführung 1. Stärkung der Zwei-Säulen-Strategie: Energie- und Umweltgeschäft Zur Diversifikation des operativen Geschäfts startete die EVN ergänzend zu ihrem Stammgeschäft Energieversorgung schon vor mehreren Jahren den Aufbau von Geschäftsfeldern im Umweltbereich, die nunmehr in einem eigenen Segment zusammengefasst sind. Details zum Segment Umwelt finden Sie ab Seite 44. 2. Organisches und externes Wachstum mit Fokus auf Zentral-, Ost- und Südosteuropa Nach den in den Vorjahren realisierten Akquisitionen in Bulgarien und Mazedonien prüft die EVN laufend Expansionsmöglichkeiten in Ost- und Südosteuropa. Im Jänner 2008 erhielt die EVN die Konzession für die Errichtung von drei Speicherkraftwerken am Devoll-Fluss in Albanien. Die Errichtung erfolgt gemeinsam mit der norwegischen Statkraft. Ebenfalls in Albanien wird eine Partnerschaft mit der Verbundgesellschaft zur Errichtung eines Wasserkraftwerks am Fluss Drin angestrebt. 3. Finanzstärke, Transparenz und dividendenstarke Kapitalmarktpolitik Ein transparenter und zeitnaher Dialog mit Aktionären und Analysten, eine angemessene Verzinsung des von den Aktionären eingesetzten Kapitals in Form von Dividenden sowie eine wertorientierte Investitionsstrategie zeichnen die Kapitalmarktpolitik der EVN aus. 4. Nachhaltige Unternehmensführung Bei allen Aktivitäten bildet die oberste Prämisse die Verantwortung gegenüber künftigen Generationen. Es gilt eine ausgewogene Balance zwischen der ökonomischen, ökologischen und sozial-gesellschaftlichen Dimension zu erzielen. Der vorliegende Nachhaltigkeitsbericht dokumentiert die Anstrengungen und Zielsetzungen dieser strategischen Stoßrichtung. EVN in Zahlen Umsatz Mio. EUR Operatives Ergebnis (EBIT) 2008/09 Veränderung in % 2007/08 2.727,0 13,8 2.397,0 Mio. EUR 175,2 5,2 166,6 Stromerzeugung GWh 3.477 –13,6 4.022 19.372 Stromverkauf GWh 19.541 0,9 Gasverkauf GWh 6.102 –9,7 6.759 Wärmeverkauf GWh 1.576 15,7 1.362 Investitionen1) Mio. EUR 415,7 – 415,6 Mitarbeitende ø 8.937 –4,3 9.342 1) In immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen 4 EVN NACHHALTIGKEITSbericht 2008/09 Corporate Social Responsibility Kommentar EVN und CSR Gesellschaftliche Verantwortung Märkte und Kunden Energie und Klima Verlässlicher Energieversorger Ökologie Ökonomie Fakten und Ausblick Service Handlungsfelder, Maßnahmen und Zielsetzungen Corporate Social Responsibility (CSR) bedeutet für die EVN, einen freiwilligen Beitrag zu einer nachhaltigen Entwicklung zu leisten. Dabei versteht die EVN unter nachhaltiger Entwicklung einen kontinuierlichen Prozess, der sich durch alle Unternehmenseinheiten zieht und klare Zielsetzungen verlangt. Kontinuierlicher Prozess mit klaren Zielsetzungen Erklärtes Unternehmensziel ist es, ausgehend von Niederösterreich die Grundsätze nachhaltig orientierter Unternehmensführung auch in den Tochterunternehmen in Bulgarien und Mazedonien zu implementieren. Ausgehend von einem niedrigeren Niveau konnte die EVN in diesen Märkten in den letzten Jahren wesentliche Fortschritte erzielen – die deutlichsten Verbesserungen konnten in den Bereichen Arbeitssicherheit, Netzqualität, Zähleranlagen und Steigerung der Qualität der Kundenbetreuung realisiert werden. Details dazu finden Sie auf den Seiten 15, 20 und 27. CSR-Wesentlichkeitsmatrix Um einen Überblick über die vielfältigen CSR-Themen und deren Relevanz zu schaffen, wurde im Berichtsjahr in einem aktiven Diskurs des CSR-Beratungsteams und der CSR-Verantwortlichen unter Einbindung des CSR-Lenkungsausschusses eine CSR-Wesentlichkeitsmatrix erarbeitet. Sie definiert die wesentlichen Handlungsfelder und berücksichtigt dabei sowohl den Handlungsfokus des jeweiligen Themas für die EVN selbst als auch jenen für die einzelnen Interessengruppen. Die im Rahmen des 2. EVN Konzerntags erarbeitete Sicht der externen Stakeholder wurde ebenfalls in der Matrix berücksichtigt. Dennoch spiegelt die Matrix zum jetzigen Zeitpunkt noch verstärkt die Innensicht wider; im kommenden Geschäftsjahr soll die Außensicht verstärkt einfließen. CSR-Wesentlichkeitsmatrix definiert aktuelle Handlungs­ felder Im Rahmen eines internen Workshops wurden die einzelnen Handlungsfelder der Matrix weiter konkretisiert und neue Maßnahmen abgeleitet. Einen Auszug des aktuellen CSR-Maßnahmenprogramms liefert Seite 62. EVN CSR-Wesentlichkeitsmatrix Aktueller Handlungsfokus Klimaschutz sehr wichtig für Stakeholder Menschenrechte Stakeholderdialog Korruptionsvermeidung Ressourcenschonung Versorgungssicherheit Faire Preise Verantwortungsvoller Arbeitgeber Gesellschaftliches Engagement Umweltmanagement Nachhaltige Unternehmenswertsteigerung Integration & Expansion SEE Interner Ressourcenverbrauch sehr wichtig für EVN EVN NACHHALTIGKEITSbericht 2008/09 5 Ausgewählte Handlungsfelder Exemplarische Maßnahmen Weiterführende Informationen Klimaschutz und Versorgungssicherheit Ausbau der erneuerbaren Energieträger, Steigerung der Wirkungsgrade, flexibler Erzeugungsmix ab Seite 23 Ressourcenschonung Thermische Abfallverwertung, Abwärmenutzung Seite 33, 45 Faire und transparente Preisgestaltung Optimierung der Rechnungstransparenz und kontinuierliche ­Steigerung der Kundenzufriedenheit in allen Märkten ab Seite 19 Verantwortungsvoller Arbeitgeber Laufende Personalentwicklung, Berücksichtigung der Anliegen der Mitarbeitenden, Feedbackgespräche, Schutzausrüstungen und laufende Schulungen (z. B. „Arbeiten unter Spannung“) ab Seite 11 Informationen zu den weiteren Handlungsfeldern werden ebenfalls im vorliegenden Nachhaltigkeitsbericht zusammengefasst. Nutzung des Dampfes der thermischen Abfallverwertung im kalorischen Kraftwerk Dürnrohr Bau eines der modernsten Steinkohlekraftwerke Europas in DuisburgWalsum, Deutschland 6 EVN NACHHALTIGKEITSbericht 2008/09 CSR-Organisation Kommentar EVN und CSR Gesellschaftliche Verantwortung Märkte und Kunden Energie und Klima Verlässlicher Energieversorger Ökologie Ökonomie Fakten und Ausblick Service Nachhaltigkeit als Teil des Kerngeschäfts Viele Tätigkeitsfelder der EVN sind per se nachhaltig und bestimmen in weiten Teilen ihr operatives Tagesgeschäft; nachstehend finden sich einige Beispiele: – Energieberatung und Effizienzverbesserungen für Kunden/innen – weiterführende Informationen ab Seite 39. – Erzeugung erneuerbarer Energie – aktuelle Projekte ab Seite 30. – Planung, Bau und Betrieb von Trinkwasserver- und Abwasserentsorgungsanlagen sowie von thermischen Abfallverwertungsanlagen – Informationen, wie EVN nicht nur einen Beitrag zum Umweltschutz leistet, sondern auch finanzielle Einsparungen bringt, finden Sie ab Seite 44. – Erhöhung der Netzqualitäten – welche Verbesserungen in Bulgarien und Mazedonien erreicht wurden, lesen Sie auf Seite 27. Viele Tätigkeiten der EVN per se nachhaltig Nachhaltigkeit rechnet sich – auch finanziell Nachhaltiges Handeln hat sich zu einem entscheidenden Wachstums- und Innovationstreiber entwickelt und bringt auch finanziellen Nutzen. Beim Versuch, diesen Nutzen zu quantifizieren, gilt es vor allem poten­ zielle zukünftige Verbindlichkeiten zu bewerten, die durch negative Auswirkungen auf die Gesellschaft und Umwelt verursacht werden. Viele der Maßnahmen, die die EVN im Sinne der Nachhaltigkeit setzt, resultieren auch in einem finanziell darstellbaren Nutzen. Zum Beispiel wurde im Rahmen der Erneuerung der Leittechnik im Kraftwerk Dürnrohr die Steuerung der Kraftwerkstechnik dahingehend verbessert, dass die technische Mindestlast abgesenkt werden kann. Ist ein Abfahren des Kraftwerks aus Zeitgründen nicht möglich und der Strompreis niedrig (z. B. in der Nacht), wird das Kraftwerk bei Mindestlast weiterbetrieben. Dadurch konnten die Kosten für den Betrieb erheblich gesenkt werden. Finanzieller Nutzen der Nachhaltigkeitsmaßnahmen CSR-Organisation Die Nachhaltigkeitsstrategie der EVN wird vom CSR-Lenkungsausschuss, der sich aus dem Vorstand sowie den Leitern der Konzernfunktionen Information und Kommunikation, Personalwesen sowie Umwelt­­controlling und Sicherheit zusammensetzt, im Rahmen der allgemeinen Strategiefindung definiert und mit dem Aufsichtsrat akkordiert. Der Lenkungsausschuss wird dabei vom CSR-Beratungsteam unterstützt, das sowohl neue Denkanstöße liefert als auch – in Abstimmung mit dem jeweiligen Fachbereich – für die Forcierung von CSR-Maßnahmen verantwortlich ist. Um die Einbeziehung aller Unternehmenseinheiten sicherzustellen und Potenziale zur CSR-Weiterentwicklung in den jeweiligen Bereichen zu identifizieren, wurden aus allen Fachbereichen CSR-Verantwortliche nominiert. Im abgelaufenen Geschäftsjahr wurden die Zuständigkeiten und Prozesse weiter konkretisiert. Nähere Informationen zur CSR-Organisation finden Sie unter www.verantwortung.evn.at. Einbeziehung aller Unternehmensbereiche Beirat für Umwelt und soziale Verantwortung Um den Vorstand in Nachhaltigkeitsfragen zu beraten, wurde erstmals 1992 der Beirat für Umwelt und soziale Verantwortung (früher Umweltbeirat) einberufen. Die Mitglieder treffen jährlich in zwei Sitzungen zusammen, um aktuelle Themen zu diskutieren. Im Berichtsjahr wurden die Themen „Klimawandel und Gesundheit“ sowie „CO2-Abscheidung in kalorischen Kraftwerken“ behandelt. Eine Auflistung der Mitglieder des Beirats findet sich auf Seite 63 bzw. unter www.evn.at/Gruppe/Organe/Beirat.aspx. Beratung des Vorstands in Nachhaltigkeitsfragen EVN NACHHALTIGKEITSbericht 2008/09 7 CSR-Verantwortliche beim Workshop Interne Kommunikation von Nachhaltigkeitsthemen Im Berichtsjahr fanden zwei interne CSR-Workshops statt, bei denen die Themen Verhaltenskodex, Menschenrechte und CSR-Wesentlichkeitsmatrix im Mittelpunkt standen. Um die interne Kommunikation zu optimieren und alle Mitarbeitenden noch stärker in die CSR-Aktivitäten einzubinden, soll eine CSR-IntranetPlattform eingerichtet werden; eine Kolumne in der Mitarbeiterzeitung sowie der CSR-Newsletter für die CSR-Verantwortlichen informieren über aktuelle CSR-Themen. EVN und Menschenrechte Bekenntnis zum UN Global Compact und zu den Menschenrechten CSR-Beauftragter Peter Zaruba beim CSR-Tag Die EVN hat sich bereits 2005 dazu verpflichtet, den Prinzipien des UN Global Compact Folge zu ­leisten: „Wir bekennen uns zur vollständigen Einhaltung der Menschenrechte an allen unseren ­Standorten und lehnen insbesondere jede Form von Kinder- und Zwangsarbeit entschieden ab. Dies erwarten wir auch von unseren Geschäftspartnern und Lieferanten. Als international tätiges Unternehmen sind wir auch in Ländern mit einem weniger ausgeprägten Verständnis für Fragen der Menschenrechte tätig. Ungeachtet der primären Verantwortung von Regierungen zur Sicherstellung von Menschenrechten sehen wir es als unsere Verantwortung, geeignete Möglichkeiten zu nutzen, um auch außer­halb unseres unmittelbaren Wirkungsbereichs die Einhaltung der Menschenrechte zu fördern.“ (Quelle: EVN Verhaltenskodex) Das Thema Menschenrechte nimmt in der Wahrnehmung der Unternehmensverantwortung der EVN einen hohen Stellenwert ein. Dabei sieht die EVN ihre Verantwortung insbesondere darin, innerhalb der eigenen Geschäftstätigkeit bzw. Einflusssphäre Menschenrechte zu achten, zu schützen, zu verbreiten und nicht zum Komplizen bei Menschenrechtsverstößen zu werden. Im Berichtsjahr wurde dazu eine Reihe von Maßnahmen gesetzt: – Das Thema Menschenrechte stand im Mittelpunkt eines eintägigen CSR-Workshops mit den CSR-Verantwortlichen, an dem auch der Vorstand teilnahm und externe Experten/innen referierten. – Der EVN Verhaltenskodex widmet sich diesem Thema in einem Kapitel; er wurde im Berichtsjahr veröffentlicht. – Das Thema „Menschenrechte im Unternehmen“ wird zum Bestandteil von Mitarbeiterschulungen. – Der EVN CSR-Beauftragte nahm an mehreren Veranstaltungen von CSR-Organisationen teil; u. a. referierte er beim Österreichischen CSR-Tag 2009 über das Thema „UN Global Compact: Unternehmerische Herausforderung Menschenrechte“. 8 EVN NACHHALTIGKEITSbericht 2008/09 EVN im Dialog Kommentar EVN und CSR Gesellschaftliche Verantwortung Märkte und Kunden Energie und Klima Verlässlicher Energieversorger Ökologie Ökonomie Fakten und Ausblick Service EVN im Dialog Die EVN setzt sich intensiv mit den vielfältigen Ansprüchen ihrer Interessengruppen auseinander. Zur Systematisierung und Strukturierung der Stakeholderbeziehungen wurde in Zusammenarbeit unterschiedlicher Unternehmensbereiche ein strategisches Konzept für das Stakeholdermanagement entwickelt. Es erleichtert die Unternehmenskommunikation, hilft bei der Identifikation von geeigneten Dialog- und Kooperationspartnern und liefert wertvolle Beiträge für die Früherkennung von wichtigen sozialen und ökologischen Themenstellungen. Zahlreiche Beispiele für den Dialog mit Stakeholdern können in diesem Nachhaltigkeitsbericht sowie auf der EVN Webseite nachgelesen werden. Konzept zum Stakeholdermanagement Partner, Lieferanten Politik, Behörden, Regierungen, EU Mitarbeitende Gemeinden, Anrainer/innen Eigentümer, Investoren Lokale Interessengruppen Internationale und nationale NGOs Kunden/innen 2. EVN Konzerntag Im Fokus des 2. EVN Konzerntags, der am 17. und 18. September 2009 in der EVN Direktion veranstaltet wurde, standen die Beziehungen der EVN zu ihrer Außenwelt. Gemeinsam mit wesentlichen Stake­holdern der EVN wurde deren Sichtweise auf die EVN erarbeitet und diskutiert. Des Weiteren wurden in Gruppenarbeiten aktuelle Themenstellungen anhand von Fallstudien aufgearbeitet. Am Konzerntag teilgenommen haben der Konzernvorstand, weitere Entscheidungsträger sowie internationale Fachexperten/innen. Die ausländischen Kollegen/innen nutzten die Gelegenheit, den vernetzten Energiestandort Niederösterreich zu besichtigen. Das Feedback zu diesen interessanten und arbeitsreichen Tagen war sehr positiv. Die Unternehmensidentifikation der Teilnehmenden konnte mit dieser Veranstaltung weiter gestärkt werden. Stakeholderbeziehungen Thema des EVN Konzerntags Mitgliedschaften und Unterstützung von Organisationen Die EVN ist Mitglied in zahlreichen branchenrelevanten Organisationen und Verbänden und ­ engagiert sich auch aktiv in Organisationen zur Verbreitung des Nachhaltigkeitsgedankens. ­ Eine Auswahl der wichtigsten Mitgliedschaften finden Sie unter www.verantwortung.evn.at. EVN NACHHALTIGKEITSbericht 2008/09 9 EVN Verhaltenskodex Der EVN Verhaltenskodex wurde in einem konzernweiten Prozess erarbeitet und im Juni 2009 nach Zustimmung des Betriebsrats von den sozietären Organen der EVN beschlossen. Er ist sowohl im EVN Intranet als auch auf der Website unter www.evn.at/verhaltenskodex.aspx in deutscher und unter www.evn.at/code-of-conduct.aspx in englischer Sprache abrufbar. Dr. Felix Sawerthal, Leiter der Konzernfunktion Generalsekretariat und Corporate Affairs und Compliance Officer, nimmt im folgenden Interview dazu Stellung: Dr. Felix Sawerthal über die Entstehung und Funktion des Verhaltenskodex Der Verhaltenskodex beschreibt die Grundsätze für das verantwortungs­ volle und integre Handeln. Warum hat sich die EVN entschlossen, einen Verhaltenskodex zu erstellen? Besonders die Internationalisierung der letzten Jahre hat es erforderlich gemacht, unsere einheitlichen Prinzipien und Verhaltensregeln in einem Dokument zusammenzufassen, um einen gemeinsamen Konsens und konkrete Verbindlichkeit herzustellen. Wie ist der EVN Verhaltenskodex entstanden? Der eigentliche Anstoß kam vom CSR-Beratungsteam, mit dem wir unter Einbeziehung der wichtigsten Unternehmensbereiche dann den Kodex erarbeitet haben. Zur Orientierung haben wir Verhaltenskodizes anderer Unternehmen studiert und uns auch extern beraten lassen, um schließlich die speziellen Anforderungen der EVN bestmöglich abbilden zu können. Was sind die wesentlichsten Inhalte? Was sind Ihrer Meinung nach die wichtigsten Aufgaben? Unser Verhaltenskodex umfasst die ganze Bandbreite der Themen, die mit einer verantwortungsvollen Unternehmensführung in Zusammenhang stehen. Er beschreibt die Grundsätze für das verantwortungsvolle und integre Handeln von Führungskräften und Mitarbeitenden. Er zeigt Verpflichtungen auf, gibt aber auch wertvolle Hinweise zu ethischen Fragen und liefert Lösungsansätze für schwierige Situationen. Er bietet damit eine konkrete Hilfestellung und soll dabei unterstützen, Fehlverhalten und falsche Entscheidungen von vornherein zu vermeiden. Wie wird sichergestellt, dass alle Führungskräfte und Mitarbeitenden, aber auch externe Partner sich an die Regeln halten? Unser Verhaltenskodex bildet für alle – auch für unsere Partner und Lieferanten – die verbindliche Grundlage für Verlässlichkeit, Transparenz, Vertrauen und Qualität. Er gehört zur Grundausstattung aller Mitarbeitenden und jedes neuen Mitglieds unseres Unternehmens. Das eigens entwickelte Vermittlungsprogramm umfasst Schulungen, Workshops und E-Learning. Für unsere ausländischen Tochtergesellschaften haben wir den Verhaltenskodex neben Deutsch auch in Englisch, Russisch, Bulgarisch und Mazedonisch aufgelegt. Mit welchen Sanktionen ist zu rechnen, sollte ein Fall von Korruption bekannt werden? Wir erwarten von allen Führungskräften und Mitarbeitenden gesetzeskonformes Verhalten. Übertretungen und Verstöße stellen jedenfalls eine Verletzung dienstlicher Pflichten dar; eine allfällige strafrechtliche Relevanz würde von den dazu berufenen Einrichtungen zu beurteilen sein. Sollte sich ein Verdacht be­ stätigen, so würde dieser je nach Schwere und Schadensumfang zu arbeits- und sonstigen zivilrechtlichen Konsequenzen führen. Deshalb sollten sich Mitarbeitende, die bei ihrer Arbeit unbeabsichtigt in Interessen- oder Loyalitätskonflikte geraten, rechtzeitig und direkt an mich als Compliance Officer oder meine Mitarbeitenden wenden. Gemeinsam suchen wir die bestmögliche korrekte Lösung. Dieser präventive Ansatz ist uns besonders wichtig. 10 EVN NACHHALTIGKEITSbericht 2008/09 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Kommentar EVN und CSR Gesellschaftliche Verantwortung Märkte und Kunden Energie und Klima Verlässlicher Energieversorger Ökologie Ökonomie Fakten und Ausblick Service Sozial-gesellschaftliche Verantwortung Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Der Erfolg der EVN basiert auf dem Engagement und der Qualifikation der 8.937 Mitarbeitenden, weshalb im Berichtsjahr rd. 2,9 Mio. Euro alleine in deren Aus- und Weiterbildung investiert wurden. Neben EDV-Schulungen und Fachseminaren liegt ein Schwerpunkt auf der Stärkung der sozialen Kompetenzen. In Bulgarien wurde im Juli 2008 eine Initiative zur Steigerung der Fremdsprachenkompetenz gestartet, die vom Europäischen Sozialfonds anerkannt und gefördert wird. Bis Ende 2009 werden 284 Mitarbeitende Englisch- und Deutschkurse absolvieren. Das Führungskräfteprogramm in Bulgarien und Mazedonien wurde fortgesetzt – im Berichtsjahr wurden Abteilungs- und Teamleiter/innen geschult; 2010 sollen auch die Gruppenleiter/innen der Kundenzentren dieses Programm durchlaufen. Durchschnittliches Bildungsbudget pro Mitarbeiter/in in Euro 350 321,7 300 324,5 314,9 250 200 150 100 50 2008/09 2007/08 Führungspositionen werden bei EVN bevorzugt aus den eigenen Reihen besetzt. Um qualifizierte Mit­ arbeitende aus Bulgarien, Deutschland, Mazedonien und Österreich zu fördern, wurde das „Internationale Entwicklungsprogramm für Potenzialträger/innen“ ins Leben gerufen. Neu an diesem Programm ist nicht nur der internationale Rahmen, sondern auch die Herangehensweise; die Potenzialträger/innen arbeiten in konkreten Konzernprojekten mit und haben so die Gelegenheit, ihre Fähigkeiten unter realen Bedingungen unter Beweis zu stellen. Ein willkommener Nebeneffekt der internationalen Zusammensetzung ist das Kennenlernen von Projektmitgliedern aus anderen Ländern. Derzeit nehmen 20 Mitarbeitende an dem Anfang 2009 initiierten Programm teil. 0 2006/07 Internationales Entwicklungsprogramm für Potenzialträger/innen Traineeprogramm in Mazedonien Um das Unternehmen und seine Prozesse möglichst umfassend kennen zu lernen, werden in ­Mazedonien seit 2007 Traineeprogramme angeboten. Im Jahr 2009 absolvieren 38 Trainees das zwölfmonatige Programm und rotieren durch unterschiedliche Abteilungen; begleitet werden sie dabei von Mentoren/innen. Zusätzlich wird die praktische Tätigkeit durch Schulungen in der EVN Macedonia Academy ergänzt. Praktikantenprogramm „Jugend mit Zukunft“ in Bulgarien Bereits zum dritten Mal fand in Bulgarien das Praktikantenprogramm statt. Von Juli bis September 2009 bekamen 39 bulgarische Studierende die Chance, ihr Know-how in der Praxis unter Beweis zu stellen. Zum ersten Mal kamen sie auch an dezentralen Standorten und in den Kundenzentren zum Einsatz. Den Besten unter ihnen wurden Anreize wie z. B. ein Praktikum in der Konzernzentrale in Maria Enzersdorf geboten. Über 70 Lehrlinge sind bei der EVN in ­Ausbildung, ­zusätzlich werden Lehr­stellen bei ­Partnerunternehmen gefördert. Lehrlingsförderung der EVN Die EVN bildete im Berichtsjahr selbst über 70 Lehrlinge aus und fördert zudem die Schaffung zusätzlicher Lehrstellen bei Partnerunternehmen in Nieder­österreich. In Kooperation mit der Landesinnung Niederösterreich wird die Aufnahme zusätzlicher Elektro­installationstechniklehrlinge bei Partnerunternehmen gefördert. Dadurch wurden im Berichtsjahr 25 zusätzliche Lehrstellen bei Partnerunternehmen geschaffen. EVN NACHHALTIGKEITSbericht 2008/09 11 Know-how-Transfer und Dialog zwischen den Konzerngesellschaften Akademietreffen in Plovdiv, Bulgarien Die EVN ist seit 2004 bzw. 2006 mit Tochterunternehmen in Bulgarien bzw. Mazedonien aktiv. Erklärtes Unternehmensziel ist es, ausgehend von Niederösterreich, die Grundsätze nachhaltig orientierter Unternehmensführung auch in diesen Märkten zu implementieren, wobei der konzernweite Dialog und Erfahrungsaustausch eine wichtige Rolle einnehmen. Erfahrungsaustausch der EVN Akademien Zur Umsetzung von Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen wurden sowohl in ­Bulgarien als auch in Mazedonien EVN Akademien eingerichtet. Im Frühjahr 2009 fand im bulgarischen Plovdiv ein Treffen der Akademien zum Erfahrungsaustausch statt. Neben der Diskussion und Weiterentwicklung der angebotenen Bildungsprogramme – insbesondere für Mitarbeitende im Kundenservice – wurden auch Kriterien für die Auswahl professioneller Vortragender und die Evaluierung von Seminaren festgelegt. Group Forum Legal / Insurance Aufbau der Vermessung und Leitungsdokumen­ tation in Bulgarien und Mazedonien Ende Jänner 2009 trafen erstmals die Mitarbeitenden der Rechts- und Versicherungsabteilungen des EVN Konzerns zusammen. Neben einer Vorstellung des Österreichischen Corporate Governance Kodex wurden die aktuellen Entwicklungen im Energierecht – insbesondere das 3. Binnenmarktpaket – diskutiert. Weitere Schwerpunkte der Veranstaltung waren die Korruptionsprävention sowie die Beschreibung der zustimmungspflichtigen Geschäfte und der Versicherungsgrundsätze. Um den konzernweiten Austausch zu intensivieren, wird dieses Zusammentreffen künftig regelmäßig stattfinden. 2. Commercial Group Forum Eine weitere konzernweite Informationsplattform stellt das „Commercial Group Forum“ dar, das am 18. Juni 2009 zum zweiten Mal stattfand. Die Veranstaltung dient neben dem Aufbau und der Pflege informeller Kontakte zwischen den Mitarbeitenden der kaufmännischen Fachbereiche der Vermittlung und Diskussion konzernrelevanter Fachthemen sowie der Sicherstellung der Einheitlichkeit der Aufgabenstellungen. Neben Beiträgen aus unterschiedlichen Konzernfunktionen standen verstärkt Erfahrungsberichte aus den Konzerngesellschaften, wie z. B. über die Einführung von SAP in Bulgarien, auf dem Programm. Aufgrund des positiven Feedbacks der Teilnehmenden wird diese Veranstaltung auch in Zukunft jährlich abgehalten. Know-how-Transfer bei der Vermessung und digitalen Leitungsdokumentation Um einen zuverlässigen Betrieb zu gewährleisten, ist eine detaillierte und vollständige Dokumentation des Versorgungsnetzes erforderlich. Ausgehend von den Erfahrungen und Abläufen in Österreich wurde in Mazedonien und Bulgarien begonnen, die Vermessung und digitale Leitungsdokumentation aufzubauen. Bei der Vermessung wird in allen Ländern auf den Einsatz von Satelliteninforma­­­ tionssystemen gesetzt und in Kooperation mit den staatlichen Vermessungsorgani- 12 EVN NACHHALTIGKEITSbericht 2008/09 Know-how-Transfer und Dialog Kommentar EVN und CSR Gesellschaftliche Verantwortung Märkte und Kunden Energie und Klima Verlässlicher Energieversorger Ökologie Ökonomie Fakten und Ausblick Service sationen gearbeitet. Als Grundlage der Leitungs- und Netzdokumentation und zur Nutzung der Synergien wurde der Aufbau des konzernweiten geografischen Informationssystems initiiert. Wesentliche Kriterien sind dabei neben der Integration von öffentlichen Basisdaten (wie z. B. Kataster, Übersichtskarten, Luftbilder) die Einarbeitung neuer und vorhandener Leitungsbestandspläne sowie die interne Beauskunftung über das Intranet. Ende Februar 2009 kamen die zuständigen Teams zu einem ersten Erfahrungsaustausch in Skopje, Mazedonien, zusammen – dieser soll zukünftig regelmäßig stattfinden. Veränderung als Chance – Christian Reiter, Prokurist EVN Bulgaria EC AD „Wir haben in den letzten Jahren in Bulgarien eine moderne Organisationsstruktur mit einer sehr ­offenen Kommunikation und einem klaren Rollenverständnis in Hinblick auf die individuellen Aufgaben und Verantwortungen implementiert. Gerade bei meiner Arbeit durchlebe ich einen ständigen Veränderungsprozess, wobei es vor allem darum geht, die Chancen und den Nutzen dieser Veränderungen aufzuzeigen. Ich merke, dass es wichtig ist, Ziele zu setzen, die motivierend wirken – das „Wollen“ spielt eine große Rolle. Deshalb werden wir im Herbst 2009 unsere Ziele für 2010 festsetzen. Dabei werden sowohl die Position und die Fähigkeiten der einzelnen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter als auch die Unternehmensziele berücksichtigt. Wir haben eine Atmosphäre geschaffen, in der sich jeder persönlich weiterentwickeln kann. Damit wollen wir die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ermutigen, die ‚Komfortzone’ zu verlassen, und geben ihnen die Chance, mit der Herausforderung zu wachsen. Ich denke, dass wir, die EVN Bulgaria, heute – nach fast fünf Jahren der Integration – ein stabiles Unternehmen darstellen, das auch künftigen Herausforderungen gewachsen sein wird. Nach mehr als zwei Jahren in ­Bulgarien kann ich nur allen Kolleginnen und Kollegen – sofern es die privaten und beruflichen Hintergründe erlauben – empfehlen, auch einmal die Herausforderung einer Auslandstätigkeit anzunehmen.“ Mitarbeiterzufriedenheit Ende 2007 wurde im Rahmen des Wettbewerbs „Österreichs Beste Arbeitgeber – Great Place to Work®“ eine Mitarbeiterbefragung durchgeführt. 88 % der Mitarbeitenden sagten: „... dies hier ist ein sehr guter Arbeitsplatz“. Die überwiegende Mehrheit sieht die EVN als sicheres Unternehmen mit fairer Bezahlung und angemessenen Sozialleistungen. Verbesserungspotenziale wurden im Bereich der internen Informa­ tionsflüsse, der Führung und Anerkennung durch die Vorgesetzten sowie in der teilweise beengten Raumsituation aufgezeigt. In der Folge wurden interne Workshops abgehalten, um konkrete Verbesserungs­ potenziale in den einzelnen Organisationseinheiten zu erheben. „Wir haben in ­Bulgarien eine moderne Organi­ sation mit einer sehr offenen ­Kommunikation implementiert.“ Einführung von Feedbackgesprächen als ein Resultat der Mitarbeiterbefragung Dem Wunsch der Mitarbeitenden nach regelmäßigen Gesprächen, um ihre Anliegen vorbringen zu können sowie Feedback über die Arbeitsleistung zu erhalten, wird durch die geplanten Feedback- und Orientierungsgespräche entsprochen; die Pilotphase wurde bereits abgeschlossen. Derzeit werden rund 130 Gesprächsführende geschult, um ab Anfang 2010 Feedbackgespräche in allen größeren österreichischen Konzernunternehmen durchführen zu können. Einführung von Feedback- und Orientierungsgesprächen Der Dialog mit den Mitarbeitenden wird als kontinuierlicher Prozess fortgeführt. Vorschläge werden gerne aufgegriffen und nach Möglichkeit umgesetzt. Zur laufenden Steigerung der Zufriedenheit am Arbeitsplatz ist auch in den nächsten Jahren eine Reihe weiterer Maßnahmen geplant. EVN NACHHALTIGKEITSbericht 2008/09 13 Schafe übernehmen Grünlandpflege Ideenmanagement Im Rahmen des EVN Ideenmanagements sind alle Mitarbeitenden eingeladen, Ideen zu den unterschiedlichsten Themen einzubringen und an den Ideenwettbewerben teilzunehmen. Die Vorschläge werden in regelmäßigen Jurysitzungen bewertet und – wenn sinnvoll – umgesetzt und prämiert. Im Berichtsjahr war u. a. die interne Ressourcenschonung Thema eines Ideenwettbewerbs. Prämiert wurde der Vorschlag, Schafe auf den Grünflächen des Kraftwerks Theiß weiden zu lassen, um so Kosten, aber auch Emissionen bei der Grünlandpflege einzusparen. In Summe wurden im Berichtsjahr 13.500 Euro als Anreiz für die Mitarbeitenden ausbezahlt. In der ersten Ideenjurysitzung im Jahr 2009 wurden zwei Ideen mit hohem Einsparungspotenzial behandelt, die nachstehend vorgestellt werden. Ideen der Mitarbeitenden bringen hohes Einsparungspotenzial Werkzeug für den Tausch von 110-kV-Erdseilen Es kann notwendig sein, an der Spitze des Gittermasts bzw. auf der sich darunter befindlichen Grundplatte die Befestigung des Erdseils zu tauschen. Aufgrund von topografischen Gegebenheiten kann sich dieser Tausch ohne geeignetes Werkzeug sehr schwierig gestalten. Herr Zimmel und Herr Ruzicka haben selbst eine Lösung entwickelt, die eine rasche und sichere Schadensbehebung bei einseitig bespannten 110-kVLeitungen ermöglicht. Einsparungen bei der Abdichtung von Trafos Die Behebung einer undichten Deckeldichtung bei einer Umspannerkesselkomponente ist sehr kostenintensiv. Dank des Verbesserungsvorschlags von Herrn Scheiber sind hier nun wesentliche Einsparungen möglich. Er schlug vor, die neuen Deckelschrauben mit einer großen Beilagscheibe zu verschweißen, damit mehr Druck auf die Deckeldichtung ausgeübt werden kann. Chancengleichheit und Work-Life-Balance „Die fünf Monate als ‚Vollzeit-Papa‘ waren eine sehr schöne und wertvolle Zeit.“ Die EVN verpflichtet sich zur Umsetzung der Grundsätze der International Labour Organization (ILO) und des UN Global Compact. Darüber hinaus bekennt sich die EVN ausdrücklich zu der im Juni 2003 herausgegebenen gemeinsamen Erklärung von Eurelectric und EPSU/EMCEF zum Thema Chancengleichheit und Vielfalt. Durch flexible Arbeitszeiten wie z. B. Gleitzeit ohne Kernarbeitszeit, individuelle Teilzeitmodelle oder Elternteilzeit versucht die EVN (EVN AG und EVN Netz GmbH) den Bedürfnissen der Mitarbeitenden bestmöglich gerecht zu werden. Es besteht beispielsweise die Möglichkeit, über die gesetzliche Karenzierung hinaus und mit Wiedereinstellungszusage bis zum 36. Lebensmonat des Kindes eine Freistellung in Anspruch zu nehmen. Auch Männer nutzen die angebotenen Möglichkeiten. Im Berichtsjahr waren zwei Männer zur Kinderbetreuung freigestellt; zwei Männer arbeiteten in Teilzeit. Vater übernimmt die Kinderbetreuung – Peter Hackl, Rechnungswesen „Alle waren überrascht, als ich erzählt habe, dass meine Frau und ich uns die Kinderbetreuung teilen wollen. Mein Sohn war damals ein Jahr alt. Rückblickend waren diese fünf Monate als ‚Vollzeit-Papa‘ eine sehr schöne und wertvolle Zeit. Ich konnte die Entwicklung meines Sohnes viel intensiver mit­ erleben und bin sicher, dass ich dadurch eine engere Beziehung zu ihm aufbauen konnte. Ich kann das nur jedem Vater empfehlen. Zeitlich haben wir meinen Teil der Kinderbetreuung so gewählt, dass ich rechtzeitig zum Abschluss des Geschäftsjahres wieder zurück war. Während meiner Abwesenheit wurde meine Arbeit von meinen Kolleginnen und Kollegen mit übernommen – vielen Dank dafür!“ 14 EVN NACHHALTIGKEITSbericht 2008/09 Arbeitssicherheit Kommentar EVN und CSR Gesellschaftliche Verantwortung Märkte und Kunden Energie und Klima Verlässlicher Energieversorger Ökologie Ökonomie Fakten und Ausblick Service Neues, transparentes Gehaltssystem in Mazedonien Durch das neue, im Berichtsjahr eingeführte Gehaltssystem werden Diskrepanzen zwischen gleichen Berufsgruppen minimiert, indem objektive Kriterien wie Ausbildung, Qualifikation und Komplexität der Arbeit angewendet werden. Weiters wurde das neue Gehaltssystem eng mit der derzeit gültigen zentralen Organisationsstruktur verknüpft und dadurch eine Stimmigkeit zwischen Funktionsbeschreibungen und Berufsgruppen erreicht. Arbeitssicherheit und Gesundheit Verbesserung der Arbeitssicherheit in Bulgarien und Mazedonien Ein Schwerpunkt bei der Integration der Tochtergesellschaften in Bulgarien und Mazedonien liegt neben der Standardisierung und Aufwertung der Schutzausrüstung auf der kontinuierlichen Verbesserung der Arbeitssicherheit. Die Zahl der Arbeitsunfälle konnte im Geschäftsjahr 2008/09 weiter gesenkt werden. Dies wurde einerseits durch die Fortsetzung der Ausstattung mit modernsten Schutzvorkehrungen erreicht, aber auch durch besondere Anstrengungen bei der Bewusstseinsbildung der Mitarbeitenden zum Thema Arbeitssicherheit. Sicherheitsexperten/innen der EVN besuchten 97 Dienststellen in Bulgarien, Mazedonien und Österreich und sensibilisierten insgesamt etwa 4.200 Mitarbeitende dahingehend. Darüber hinaus wurde ein modernes Schulungszentrum im mazedonischen Ort Makedonski Prod eingerichtet, in dem nicht nur die Schulungen „Arbeit unter Spannung“ durchgeführt werden, sondern auch der Umgang mit neuen Materialien und Werkzeugen geübt wird. Insgesamt haben bereits 708 Mitarbeitende Schulungen in dieser neuen Einrichtung absolviert, was nicht zuletzt der Grund für den Rückgang der Arbeitsunfälle in Mazedonien um 53 % gegenüber dem Geschäftsjahr 2007/08 ist. In Bulgarien und Mazedonien wurden im Rahmen von insgesamt 471 routinemäßigen Unterweisungen zu den Themen Arbeitssicherheit und Brandschutz 5.798 Mitarbeitende geschult, die 58 Kurse „Arbeit unter Spannung“ besuchten 1.306 Mitarbeitende, und weiters absolvierten 439 Mitarbeitende eine der 29 angebotenen Erste-Hilfe-Schulungen. Kontinuierliche Verbesserung der Arbeitssicherheit Notfall-Ersthelfer-Team in Maria Enzersdorf Seit Anfang Oktober 2008 sorgt ein siebenköpfiges Notfall-Ersthelfer-Team, das sich aus aktiven bzw. erfahrenen ehemaligen Sanitäter/innen zusammensetzt, in der EVN Direktion für noch mehr Sicherheit. Das Team unterstützt das bestehende, gesetzlich vorgeschriebene Ersthelfer-Team und wird vom Betriebsarzt betreut sowie laufend geschult. Auch die Ausrüstung wurde erweitert: Neben einem Defibrillator steht nun auch ein Notfall-Rucksack zur Verfügung. Notfall-Ersthelfer-Team für mehr Sicherheit Maßnahmen zur Gesundheitsförderung – Vorsorgeuntersuchung einschließlich umfassender Beratung hinsichtlich der Lebensgewohnheiten und Risikoparameter – psychologische Beratung und Betreuung – Fitness- und Bewegungsprogramme, insbesondere die Programme des EVN Kultur- und Sport­vereins (KSV) EVN NACHHALTIGKEITSbericht 2008/09 15 Gesellschaftliches Engagement EVN nimmt ihre gesellschaftliche Verantwortung ernst In Wahrnehmung ihrer Verantwortung gegenüber den unterschiedlichen Interessengruppen setzt die EVN auch außerhalb ihres operativen Kerngeschäfts zahlreiche Initiativen und fokussiert dabei die Förderung von Kindern und Jugendlichen. Nachstehend findet sich eine Auswahl von Projekten und Initiativen, eine ausführliche Darstellung findet sich unter www.verantwortung.evn.at. Erste Projekte des EVN Sozialfonds umgesetzt Der im Herbst 2008 eingerichtete Sozialfonds hat zum Ziel, die bestehenden Sozialsponsoringaktivitäten der EVN zu bündeln und transparent zu gestalten. Der Fonds ist jährlich mit 100.000 Euro dotiert und fokussiert die Unterstützung niederösterreichischer Institutionen im Bereich der Jugendarbeit; die Auswahl der Projekte erfolgt durch einstimmige Empfehlung des Sozialbeirats, der sich aus Experten/innen zusammensetzt und zweimal jährlich zusammentrifft. Bisher wurden mehrere Organisationen wie beispielsweise der Verein Morgenstern oder das Ausbildungszentrum Dorothea unterstützt, die beide junge Menschen in schwierigen Lebenssituationen betreuen. Auch die Kindertrauergruppe der Caritas in Mistelbach und das interkulturelle Psychotherapiezentrum Niederösterreich des Diakonie Flüchtlingsdienstes wurden unterstützt. Initiativen in Bulgarien und Mazedonien (Auswahl) EVN Bulgaria und EVN Macedonia unterstützen diverse Organisationen. 2008/09 waren dies in ­Bulgarien u. a. das Bulgarische Rote Kreuz in Kardzhali, das Seniorenheim in Stara Zagora oder das Kinderheim „Rada Kirchov“ in Plovdiv. EVN Macedonia spendete u. a. einer Augenklinik eine hoch­moderne Ausstattung für Diagnostik und Behandlung der Retinopathie. Energiesparlampen für Sozialmärkte Die EVN hat den SOMA-Märkten in Niederösterreich insgesamt 10.000 Energiesparlampen zur Verfügung gestellt. In diesen Märkten können finanziell bedürftige Menschen Waren des täglichen Bedarfs kostengünstig erwerben. Die Energiesparlampen-Aktion der EVN ist die erste ihrer Art in Österreich. „Save the World Awards“ im AKW Zwentendorf Am 24. Juli 2009 fand auf dem Areal des nie in Betrieb genommenen Kernkraftwerks Zwentendorf die „Save the World“-Gala statt, wo Menschen und Organisationen, die sich in besonderer Weise für die Erhaltung der Erde einsetzen, ausgezeichnet wurden. Marktplatz „Gute Geschäfte“ Um Unternehmen und Non-Profit-Organisationen zusammenzubringen, luden der Fundraising Verband Austria und respACT am 21. April 2009 zum Marktplatz „Gute Geschäfte“. Dabei wurden Vereinbarungen u. a. über Sachmittel oder Arbeitskraft ausgehandelt; Geldspenden waren tabu. Die EVN konnte zwei „Geschäfte“ – mit der Caritas und dem Österreichischen Roten Kreuz – abschließen. EVN Lauf für einen guten Zweck Beim diesjährigen EVN Lauf rund um das Direk­tionsgebäude wurden pro gelaufene Runde 2 Euro an den Verein für Integration und Gebärdensprache gespendet. 50 Kollegen/innen und acht Kinder sind insgesamt 630 Runden gelaufen. 16 EVN NACHHALTIGKEITSbericht 2008/09 Gesellschaftliches Engagement Kommentar EVN und CSR Gesellschaftliche Verantwortung Märkte und Kunden Energie und Klima Verlässlicher Energieversorger Ökologie Ökonomie Fakten und Ausblick Service Förderung von Kindern und Jugendlichen Einen Schwerpunkt ihrer gesellschaftlichen Verantwortung stellen für die EVN Projekte mit Kindern und Jugendlichen dar, wobei die Förderung des Wissens zum Thema Energie und sorgsamer Umgang damit fokussiert werden. Erweiterung des EVN Aktivkoffers für Kindergärten Sicherheit im Umgang mit Energie ist das Thema der ersten Erweiterung zum EVN Aktivkoffer „Energiebündel Joulius“, der im Juni 2009 an 950 niederösterreichische Kindergärten versendet wurde. Das Thema wurde interessant und spielerisch für Kinder im Alter von 2,5 bis 6 Jahren aufbereitet. In einem Hörspiel verrät der Erzähler Erich Schleyer, worauf es beim sicheren Umgang mit Energie ankommt. Malbücher für jedes Kind sowie Fachtexte und Spielanleitungen runden das Paket ab. Der Koffer wird jährlich erweitert; Schwerpunkt 2010 wird das Thema Energiesparen sein. EVN Schulservice Energiehase Joulius informiert über den sicheren Umgang mit Energie Jährlich besuchen die EVN Schulbetreuer/innen über 15.000 Schüler/innen in Niederösterreich und vermitteln in Vorträgen Wissen zu den Themen Energie und Energiesparen. Einen weiteren Schwerpunkt bilden die Besichtigungsmöglichkeiten von Kraftwerksstandorten. Lehrbehelfe, Klassenplaner, CD-ROMS, Experimentierkoffer und Modelle werden den 1.458 Schulen in Niederösterreich kostenlos zur Verfügung gestellt. EVN Schulservice auch in Mazedonien und Bulgarien Seit Oktober 2007 wird auch in Mazedonien ein Schulservice angeboten. Im Schuljahr 2008/09 wurden 189 Klassen besucht; 14.335 Kindern wurde durch speziell geschulte Teams altersgerecht der richtige Umgang mit und der vernünftige Einsatz von Energie nähergebracht. Die Rückmeldungen waren positiv, viele Schulen haben Interesse an dem Programm bekundet. Auch in Bulgarien wurden erste Initiativen gestartet. Mit zwei Grundschulen in Plovdiv laufen Projekte und Wettbewerbe zu den Themen vernünftiger Stromverbrauch und Energieeffizienz. Weitere Informationen zur EVN Schul- und Kindergartenbe­treuung in Niederösterreich finden Sie unter www.young.evn.at bzw. für ­Mazedonien unter www.kids.evn.com.mk. „PiPo 2009“ für herausragende Projektabwicklung in Schulen Bereits seit mehreren Jahren unterstützt die EVN die private Bildungs­ initiative „Lernen mit Zukunft“, die das multisensorische Lernen bei Volksschulkindern fördert. Mit dem „PiPo – Qualitätszeichen für ­herausragende Projektabwicklung“ werden besonders engagierte Lehrer/innen ausgezeichnet. Weitere Informationen unter http://pipo.lmzukunft.at. „Partys ohne Alkohol und Rauch“ im Kraftwerk Theiß Seit mittlerweile fast zehn Jahren erfreuen sich die im Kraftwerk Theiß veranstal­teten „Young Energy“-Schulpartys der EVN großer Beliebtheit. Mehr als 15.000 Jugendliche feiern dort jährlich – betreut vom Jugendteam der EVN – unter dem Motto „Partys ohne Alkohol und Rauch“. Für Spaß und Unterhaltung ist gesorgt. Auch Mitarbeitende der Niederösterreichischen ­Kinder- und Jugendanwaltschaft sind vor Ort und ermöglichen die stressfreie Auseinandersetzung mit Themen wie „Gewalt in der Schule“ oder „Alkohol und Nikotin“. Heuer fand erstmals eine neue Kooperation mit Schulen statt: Im Rahmen einer Juniorfirma richteten die Schüler/innen das Catering für die Partys aus und sammelten so erste Praxiserfahrungen. EVN NACHHALTIGKEITSbericht 2008/09 17 Förderung von Kultur, Wissenschaft und Sport Die EVN unterhält sowohl in Niederösterreich als auch in Bulgarien und Mazedonien Partnerschaften mit Universitäten und Fachhochschulen. Diese Kooperationen dienen zum einen Forschungsprojekten, zum anderen der Unterstützung von Studierenden in Form von Praktikumsstellen oder der Hilfestellung bei wissenschaftlichen Arbeiten. Zudem werden gezielt Kultur- und Sportaktivitäten gefördert. Der Fokus liegt dabei auf regionalen kulturellen Veranstaltungen wie z. B. der Niederösterreichischen Landesausstellung, der Niederösterreichischen Kulturwirtschaft, dem Märchensommer oder dem Musik-Festival Grafenegg. Als Hauptsponsor des EVN Junior Cup fördert die EVN den Jugendfußballsport in Niederösterreich. ­Darüber hinaus unterstützt die EVN unter anderem den Landesschiverband Niederösterreich, das Damen-Handballteam Hypo Niederösterreich und das Ladies Golf Open in Föhrenwald. evn sammlung als Investition in die Zukunft Fotografien von Markus Krotten­ dorfer neu in der evn sammlung Der Schwerpunkt der seit 1995 bestehenden evn sammlung liegt auf internationaler zeitgenössischer Kunst. Die Firmensammlung versteht sich als Plattform zur Auseinandersetzung mit bildender Kunst und richtet sich gleichermaßen an Mitarbeitende und Kunstinteressierte außerhalb des Unternehmens. Die Sammlung konzentriert sich auf Werke aus den späten 1980er-Jahren bis heute und wird von einem Expertenteam kuratiert. Sie ist als geistige, aber auch materielle Investition in die Zukunft des Unternehmens zu sehen. Die Werke sind seit 2002 zu einem großen Teil in den für alle zugänglichen Kommunikationszonen des Direktionsgebäudes in Maria Enzersdorf ausgestellt. Weiterführende Informationen finden Sie unter www.evn-sammlung.at. Archäologische Grabungen an der „Südschiene“ Bei Grabungsarbeiten von Linienbauwerken treten regelmäßig archäologische Fundstücke zutage. So auch bei dem derzeit größten Gasbauvorhaben der EVN, einer Gasfernleitung von Gänserndorf bis an den ­Semmering. Bereits vor Baubeginn wurde die gemeinsame Abwicklung mit dem Bundesdenkmalamt besprochen. In den ersten sechs Monaten Bauzeit wurden 35 Fundstellen mit mehreren 100 Objekten freigelegt und geborgen. Der wohl bedeutendste Fund war eine langobardische Körperbestattung mit Schild und Schwert als Grabbeigabe. evn archiv als Kompetenzzentrum für die Geschichte der EVN Bedeutender Fund beim Bau der Südschiene 18 EVN NACHHALTIGKEITSbericht 2008/09 Das evn archiv ist das Kompetenzzentrum für die Geschichte der EVN und ihrer Vorläuferunternehmen. Im Berichtsjahr gelangte ein herausragender Bestand, nämlich Archivunterlagen der Austria Ferngas Gesellschaft (AFG) aus den Jahren 1962–2008, in das evn archiv. Aufgabe der AFG war es, Importmöglichkeiten für Erdgas zu erschließen; u. a. wurde 1968 der erste Importvertrag mit der ehemaligen Sowjetunion angebahnt. Aufgrund der Liquidation der AFG wurde das AFG Archiv in das evn archiv übernommen. Kundenzufriedenheit Kommentar EVN und CSR Gesellschaftliche Verantwortung Märkte und Kunden Energie und Klima Verlässlicher Energieversorger Ökologie Ökonomie Fakten und Ausblick Service Märkte und Kundenorientierung Das oberste Ziel und die wichtigste Verpflichtung gegenüber den Kundinnen und Kunden sieht die EVN in einer flächendeckenden und jederzeit zuverlässigen Versorgung mit den von ihr ­angebotenen Energie- und Umweltdienstleistungen. Dabei haben die Zufriedenheit der Kunden/innen sowie eine transparente und faire Preisgestaltung oberste Priorität. Markt und Wettbewerb Das Leistungsportfolio der EVN erstreckt sich von der Strom-, Gas- und Wärmeversorgung über die Wasserver- und Abwasserentsorgung bis hin zur thermischen Abfallverwertung und damit verbundenen Dienstleistungen. Dabei muss sich die EVN auf dem seit mehreren Jahren liberalisierten österreichischen Energiemarkt behaupten sowie die entsprechenden Bestimmungen in Bulgarien und Mazedonien berücksichtigen. In Bulgarien wurde der Strommarkt mit Juli 2007 liberalisiert, eine tatsächliche Wettbewerbssituation konnte sich bislang jedoch noch nicht einstellen. Der Strommarkt in Mazedonien ist derzeit noch weitgehend reguliert. Ausführliche Angaben zum rechtlichen Umfeld der EVN finden Sie im Geschäftsbericht ab Seite 39. Kunden/innen der EVN 30.9.2009 Österreich – Stromnetz 803.000 – Gasnetz 288.000 – Wärme 41.000 – Wasser 493.0001) Bulgarien – Strom 1.605.000 – Wärme 36.000 Mazedonien (Strom) 720.000 Internationales Trink- und Abwassergeschäft (EGW 2) ) 11 Mio. 1) davon 50.000 direkt versorgt 2) Einwohnergleichwert: Industrieabwasser umgerechnet auf Haushaltswasser Erfolgsfaktor Kundenzufriedenheit Um die Zufriedenheit der Kunden/innen zu erheben und daraus Verbesserungspotenziale ableiten zu können, führt die EVN in Niederösterreich jährlich Befragungen durch. Das Ergebnis der Befragung 2008 bestätigte die hohe Gesamtzufriedenheit der niederösterreichischen Haushaltskunden/innen. Mit einem Mittelwert von 1,71 auf einer fünfstufigen Skala nach dem Schulnotensystem drücken die Kunden/innen der EVN weiterhin starkes Vertrauen und Zufriedenheit aus. Sämtliche Kundenkontakte werden über dieses Kundenservice-Barometer repräsentativ von einem Marktforschungsinstitut erhoben; 2008 wurden knapp 7.000 Kundeninterviews durchgeführt. Zu den Stärken der EVN zählen laut Analyse der Kundenbefragung beispielsweise die hohe Versorgungs­ sicherheit, der telefonische Kundenkontakt, die Möglichkeit zur Selbstablesung des Zählerstands durch die Kunden/innen sowie die Behebung von Störungen. Verbesserungspotenzial sehen die ­Kunden/innen in einer einfacheren und transparenteren Rechnung. Die Wünsche und Anregungen der Kunden/innen werden in den so genannten Qualitätsregelkreis aufgenommen, der die Umsetzung ­konkreter Maßnahmen und Lösungen sicherstellt. Optimierung der Rechnungstransparenz Im Berichtsjahr hat eine Arbeitsgruppe der EVN einen Entwurf zur Neugestaltung der Rechnungen aus­gearbeitet. Parallel dazu gab es seitens Energie Control GmbH (ECG), Bundeswettbewerbsbehörde und Verband der Elektrizitätsunternehmen Österreichs (VEÖ) Aktivitäten zur Verbesserung der Rechnungstransparenz. ECG publizierte ein so genanntes „Toolbook“ zur Rechnungsgestaltung; VEÖ veröffentlichte im Sommer 2009 einen branchenweit abgestimmten Vorschlag zur Rechnungsgestaltung. Die EVN beobachtet die aktuellen Entwicklungen und wird insbesondere die Vorgaben des 3. Binnenmarktpakets zur Stärkung der Kundenrechte – sollten sie gesetzlich verbindlich werden – vollinhaltlich erfüllen. Kompetente ­Kundenberatung garantiert hohe ­Kundenzufriedenheit EVN NACHHALTIGKEITSbericht 2008/09 19 Hohe Standards in der Kundenbetreuung auch in Bulgarien und Mazedonien Moderne Customer Relations Center Im 2007 eröffneten Customer Relations Center in Bulgarien wurden im Berichtsjahr die Prozesse weiter optimiert. Durchschnittlich werden täglich bis zu 4.200 telefonische Kundenanfragen bearbeitet. Im Rahmen des EVN Beschwerdemanagements wird monatlich etwa 900 Kundenbeschwerden nachgegangen – die Ablesung und Verrechnung des Stromverbrauchs sowie die Versorgungsqualität sind dabei die zentralen Themen. Die sorgfältige Bearbeitung jedes einzelnen Falls zeigte auf, dass mehr als die Hälfte der eingegangenen Beschwerden entkräftet werden konnten. Eine weitere Serviceoffensive wurde mit dem „Mystery Shopping“-Programm eingeführt. Dabei bewerten „Testkunden/innen“ die Qualität des Kundenkontakts. Die bisherigen Ergebnisse können als sehr positiv bewertet werden, liefern aber auch wertvolle Vorschläge für die weitere Optimierung des Kundenservice. Mitarbeitende der EVN Macedonia über die Arbeit im Kundenservice Alexander Savikj: „Unser Ziel ist es, die Bedürfnisse der Kundinnen und Kunden bestmöglich zu erfüllen. Wir sind rund um die Uhr, sieben Tage die Woche, per Telefon, E-Mail oder über die Webseite erreichbar.“ Zoran Ivanovski: „Als Mitarbeiter des Call Center bin ich glücklich, wenn unsere Kundinnen und Kunden zufrieden sind.“ Marija Popovska: „Es gibt mehrere Gründe für Beschwerden – die Höhe des Rechnungsbetrags, Zählertausch, Mastversetzungen usw. Wir bemühen uns, die Anzahl der Beschwerden zu verringern, und beantworten Anfragen so schnell wie möglich.” Ehrung der Preisträger des QUIP, des EVN Qualitäts­ wettbewerbs In Mazedonien sorgen 19 moderne Kundenzentren sowie das zweisprachige Customer Relations Center für eine optimale Betreuung der Kunden/innen. Seit der Eröffnung des Call Center im August 2008 wurden monatlich rund 17.000 Kundenanrufe verzeichnet. Im Geschäftsjahr 2009/10 wird erstmals eine groß angelegte Kundenbefragung durchgeführt. Parallel dazu startet das Qualitätssicherungsprogramm BEST einschließlich „Mystery Shopping“. Kundenorientierungstag 2008 Am 21. November 2008 fand der erste EVN Kunden­orientierungstag statt, wo den Mitarbeitenden, die im Kontakt mit Kunden/innen stehen, das Thema Kundenorientierung als Darbietung eines Schauspieler­ensembles nähergebracht wurde. Im Rahmen der Veranstaltung wurden bereits zum 9. Mal die Preise des QUIP, eines EVN weiten Qualitätswettbewerbs zur Steigerung der Beratungs- und Servicequalität, verliehen. Austauschprogramm für Serviceberater/innen des Customer Relations Center Um die Servicekompetenz weiter zu verbessern, hatten 19 Mitarbeitende, die die EVN Servicenummer 0800 800 100 betreuen, im Berichtsjahr die Gelegenheit, im Rahmen eines einwöchigen Einsatzes die Arbeit in den Kundenzentren kennen zu lernen und selbst den persönlichen Kundenkontakt in den Kundenzentren zu pflegen. Dieses Programm trägt nicht nur zum gegenseitigen Kennenlernen bei, sondern erhöht auch die gegenseitige Akzeptanz und das Verständnis für die unterschiedlichsten Aufgabenstellungen der jeweiligen Organisationseinheit. Zentrales Ziel ist es, das Kundenservice noch weiter zu optimieren und die Fachkompetenz der Mitarbeitenden weiterzuentwickeln. 20 EVN NACHHALTIGKEITSbericht 2008/09 Kundenorientierung EVN Customer Relations Center zertifiziert nach ÖNORM D 1020 Kommentar EVN und CSR Gesellschaftliche Verantwortung Märkte und Kunden Energie und Klima Verlässlicher Energieversorger Ökologie Ökonomie Fakten und Ausblick Service Übergabe der ÖNORM-D-1020Zertifizierung Die hohen Qualitätsstandards in der Kundenbetreuung wurden durch das österreichische Normungsinstitut bestätigt und nach der ÖNORM D 1020 für Call Center zertifiziert. Die ÖNORM D 1020 gibt Richtlinien für die Vorgangsweise bei der Durchführung von Kundenservicedienstleistungen vor. Dabei werden sowohl die Aspekte Mitarbeitende, Technologien, Prozesse als auch das Arbeitsklima generell bewertet. Im Oktober 2009 erfolgte die offizielle Übergabe der ÖNORM-D-1020-Zertifizierung an die EVN. Folgen der Wirtschaftskrise und sozialverträglicher Umgang bei Zahlungsverzug Aufgrund der allgemeinen Wirtschaftskrise kam es bei Industriekunden/innen sowie beim Netzabsatz in den Spannungsebenen ab 20 kV zu einem Absatzrückgang. Der rückläufige Verbrauch im Privatkundenbereich resultiert weniger aus dem Einbruch der Wirtschaft, sondern hauptsächlich aus energiesparenden Maßnahmen wie z. B. Wärmedämmung und Althaussanierung. Vermehrte Zahlungsschwierigkeiten aufgrund der Krise sind nicht zu verzeichnen. Sollten Kunden/innen nicht in der Lage sein, ihre Rechnungen zeitgerecht zu bezahlen, bietet die EVN individuelle Unterstützung und die Möglichkeit, Ratenzahlungen zu vereinbaren, an. Insbesondere in Bulgarien und Mazedonien sieht sich die EVN mit einer schwankenden Zahlungsmoral und -fähigkeit konfrontiert, wobei im Berichtsjahr eine deutliche Verbesserung im Zahlungsverhalten zu verzeichnen war. Trotz einer sozial bedachten Vorgehensweise (siehe Seite 22) sieht sich die EVN bei länger­fristigen Zahlungsrückständen gezwungen, Energielieferungen zu unterbrechen. Einflussfaktoren auf die Preisgestaltung in Niederösterreich Im Sinne der Versorgungssicherheit verfügt die EVN über eine langfristige Beschaffungsstrategie und kauft Primärenergie und Strom auf dem Terminmarkt. Informationen zur Preisentwicklung finden Sie im Geschäftsbericht auf Seite 43. Einflussfaktoren auf den Strom- und Gaspreis Die Strompreise werden in erster Linie von den Primärenergiekosten für Rohöl, Erdgas und Steinkohle sowie den Kosten für CO2-Emissionszertifikate beeinflusst. Insbesondere die Einkaufspreise für Energie an den ­internationalen Beschaffungsmärkten sind bis etwa Mitte letzten Jahres deutlich gestiegen. Ein wesent­ licher Grund dafür war vor der Wirtschaftskrise die weltweit steigende Nachfrage nach Primärenergie­ trägern bei gleichzeitig stagnierendem Angebot. Die Wirtschaftskrise hat im zweiten Halbjahr 2008 zu einem spontanen Rückgang des Energieverbrauchs geführt, was sich auch auf die Energiepreise ent­ sprechend auswirkte. Nach dem Absturz – vor allem der Ölpreise – steigen seit Beginn des Jahres 2009 die Energiepreise wieder langsam an. Es ist zu erwarten, dass sich mit der prognostizierten Erholung der Wirtschaft dieser Preisanstieg fortsetzen wird. Zusätzlich wird in Zukunft die Umsetzung der Klimaschutzziele zu einer langfristigen Verteuerung der Energie führen. Den Preis für Erdgas bestimmen – mit einer zeitlichen Verzögerung von rund sechs Monaten – vor allem die internationalen Notierungen für Rohöl, die sich in erster Linie durch das Zusammenspiel von Angebot und Nachfrage ergeben. Maßnahmen zur Gewährleistung der Versorgungssicherheit durch einen flexiblen Energiemix wie z. B. Gasspeicher, Kohle- oder Öllager beeinflussen ebenfalls die Preisentwicklung. Zusammensetzung des Gaspreises in Niederösterreich per 30.9.20091) 21 % 53 % 26 % Energiekosten 53 % (665,4 Euro) Steuern und Abgaben 26 % (329,3 Euro) Netzkosten 21 % (270,2 Euro) 1) Annahme: Haushalt mit einem Jahres­ verbrauch von 20.000 kWh; inkl. „FreiTag“, dem Energiebonus der EVN KG, mit dem Privatkunden/innen bis zu einen Monat pro Jahr kostenlos Energie beziehen können. Zusammensetzung des Strompreises in Nieder­österreich per 30.9.20091) 26 % 43 % 31 % Energiekosten 43 % (292,8 Euro) Netzkosten 31 % (211,1 Euro) Steuern und Abgaben 26 % (181,8 Euro) 1) Annahme: Haushalt mit einem Jahresverbrauch von 3.500 kWh; inkl. „FreiTag“, dem Energiebonus der EVN KG, mit dem Privatkunden/innen bis zu einen Monat pro Jahr kostenlos Energie beziehen können. EVN NACHHALTIGKEITSbericht 2008/09 21 Energieeffizienz ist im technischen Sinne der ­Wirkungsgrad eines Prozesses, d. h. der Quotient aus ­nutzbarer Energie und ­eingesetzter Energie. Ein Beispiel: Die Energie­ effizienz der Beleuchtung steigt, wenn es gelingt, den Raum mit weniger Energieeinsatz genauso lange und genauso hell zu beleuchten. Energieeffizienz als wesentlicher Baustein für ein zukunftsfähiges Energiesystem Leistbare Energieversorgung ist ein wesentliches Anliegen der Kunden/innen und eine zutiefst soziale Fragestellung. Niedrige Energiepreise außerhalb der ökonomischen Darstellbarkeit können jedoch keine nachhaltige Antwort sein. Ziel der EVN ist es, langfristig erfolgreich zu sein und gleichzeitig Energie zu wirtschaftlich und ökologisch vertretbaren Bedingungen liefern zu können. Dabei spielt gemäß dem Kompetenzanspruch „Energie vernünftig nutzen“ das Thema Energieeffizienz eine wesentliche Rolle. Die EVN behauptet sich bereits seit Jahren als kompetenter Ansprechpartner – Energieberatung und -dienstleistungen ebenso wie E-Mobilität stellen neue Geschäftsfelder dar, deren Bedeutung steigen wird. Das Portfolio wird laufend um neue Dienstleistungen erweitert. Mehr zu Energieberatung und -dienst­ leistungen finden Sie ab Seite 39. Lösung bei Stromdiebstählen durch aktiven Dialog mit der Bevölkerung Eine der größten Herausforderungen der EVN nach ihrem Einstieg in den bulgarischen Markt 2004 stellte sich im Stadtteil Stolipinovo in Plovdiv, wo rund 40.000 Roma sowie andere ethnische bzw. religiöse Minderheiten leben. Lange Zeit stellte Strom für sie ein öffentliches – und damit kosten­ loses – Gut dar. Viele Bauten wurden ohne die notwendigen Genehmigungen errichtet und durften somit nicht an die öffentliche Infrastruktur wie Strom- und Wassernetz angeschlossen werden. ­Folglich wurden des Öfteren Leitungen der Versorger sowie der Nachbarn angezapft. Dies hat sowohl die Beziehungen zwischen Roma und Bulgaren als auch die Zahlungsmoral negativ beeinflusst. Vor diesem Hintergrund kam es noch vor der Privatisierung zur täglichen Stromabschaltung im ­Siedlungsgebiet: von Sonnenunter- bis Sonnenaufgang. Neue Zähler, die eine Fernablesung sowie eine individuelle Fernab- und -einschaltung jeder Wohnung ermöglichen, waren die technische Antwort auf das Nichtbezahlen der Rechnung. In engem Austausch mit NGOs und Roma-Vertretern machte die EVN den Bewohnern/innen ein Angebot: komplette Erneuerung der regionalen Infrastruktur, Herabsetzung der bislang auf hohen Masten installierten Zähler auf Augenhöhe, Umschuldung der ausstehenden Forderungen bei gleichzeitigem Commitment zu konsequenter Bezahlung und notfalls Abschaltung. Mittels Broschüren, Gesprächen und Informationsveranstaltungen versuchte die EVN Bewusstsein für einen effizienten Umgang mit Energie zu schaffen und so den Neukunden/innen zu helfen, die monatlichen Kosten zu senken. In enger Zusammenarbeit mit der Gemeinde wurde erreicht, dass viele der illegal errichteten Wohnungen an das Stromnetz angeschlossen werden dürfen. Um auch den ärmsten Familien, die sich die Anschlussgebühr nicht leisten können, eine Stromversorgung zu ermöglichen, startete die EVN ein Pilotprojekt mit Open Society Institute und Microfund, einer Finanzinstitution, die Kleinkredite vergibt. Weiters wurden zwei eigene Kassen zur einfacheren Bezahlung der Rechnung unmittelbar in ­Stolipinovo errichtet. Die Bemühungen der EVN waren erfolgreich: Die Einbringungsrate stieg im Monatsschnitt von rund 3 % auf 85 %; die technologischen Verluste sind im Niederspannungsnetz von über 40 % auf rund 6 % gefallen. Die Investition von rd. 2,5 Mio. Euro rechnet sich ökonomisch bereits nach wenigen Jahren, zudem brachte die sozial bedachte Vorgangsweise der EVN einen enormen Reputationsgewinn. Nach diesem Vorbild wird derzeit auch in weiteren Siedlungsgebieten in Südostbulgarien in einem aktiven Dialog nach einer gemeinsamen Lösung gesucht. 22 EVN NACHHALTIGKEITSbericht 2008/09 Klimaschutzpolitik Kommentar EVN und CSR Gesellschaftliche Verantwortung Märkte und Kunden Energie und Klima Verlässlicher Energieversorger Ökologie Ökonomie Fakten und Ausblick Service Energie und Klima Auf europäischer wie auch nationaler Ebene wurden in den letzten Jahren wichtige Weichen in der Gesetzgebung zur Verbesserung des Klimaschutzes und der Energieeffizienz gestellt; dieser Prozess wird auch fortgesetzt werden. Die EVN fühlt sich den gesetzten Zielen verpflichtet und leistet durch die Forcierung erneuerbarer Energieträger, durch effizienzsteigernde Maßnahmen sowie umfassende Beratung ihrer Kunden/innen zur Reduktion ihres Energiebedarfs einen wesentlichen Beitrag zur Klimazielerreichung Österreichs. Beitrag der EVN zum Klimaschutz Zielsetzungen der europäischen und nationalen Klimaschutzpolitik Die Europäische Union hat sich im Rahmen des Klimaschutzpakets zu folgenden Zielen bis 2020 verpflichtet („20-20-20-Ziele“): Klimaschutzpaket der Europäischen Union – Steigerung des Anteils erneuerbarer Energien am Endenergieverbrauch auf 20 % Aufgrund des burden sharing, welches das nationale Potenzial berücksichtigt, wurde für Österreich ein Ziel von 34 % festgesetzt, das auch gesetzlich verbindlich ist. Das Ziel für Bulgarien liegt bei 16 %. Der Anteil erneuerbarer Energiequellen im Verkehrssektor in Österreich soll bis 2020 durch den Einsatz biogener Treibstoffe und Elektromobilität auf 10 % erhöht werden. – Steigerung der Energieeffizienz um 20 % Dieses Ziel umfasst die Erzeugung, die Verteilung und den Endverbrauch. Zur Minimierung des Endverbrauchs soll das Angebot an Energieberatungen und -dienstleistungen weiter verstärkt werden (siehe Seite 39). – Reduktion der Treibhausgasemissionen um 20 % Das bisherige Ziel, die treibhausrelevanten Emissionen um 20 % bis zum Jahr 2020 im Vergleich zum Jahr 1990 zu verringern, wurde durch einen neuen Vorschlag auf mindestens 50 % bis zum Jahr 2050 ausgedehnt. Die Klimakonferenz in Kopenhagen im Dezember 2009 soll weitere wichtige Schritte und Ziele in der europäischen Klimapolitik setzen. Niederösterreichisches Klimaprogramm 2009 – 2012 Mit klar definierten Zielen und Maßnahmen u. a. in den Bereichen Energieerzeugung und -verbrauch, Bauen und Sanieren sowie Mobilität fördert das niederösterreichische Klimaprogramm 2009 – 2012 eine nachhaltige Ausrichtung. Das vollständige Klimaprogramm finden Sie unter www.noe.gv.at/Umwelt/Klima/ Klimaprogramm.html. Ziele und Maßnahmen in Niederösterreich Ökostromgesetz-Novelle beschlossen Am 23. September 2009 wurde die lange erwartete Ökostromgesetz-Novelle durch den österreichischen Nationalrat beschlossen. Die jährliche Fördersumme für neue Ökostromanlagen soll von 17 auf 21 Mio. Euro angehoben werden. Die Laufzeit der den Erzeugern garantierten Einspeistarife wird für rohstoffabhängige Technologien auf 15 Jahre und für alle anderen Ökostromtechnologien auf 13 Jahre angehoben. Gefördert werden u. a. Photovoltaik-, Wind-, Biomasse-, Biogas- und Kleinwasserkraftwerke. Die EVN arbeitet nun u. a. an der Realisierung von drei Windparks in Niederösterreich, die sich in einem weit fortgeschrittenen Projektstadium befinden. Erhöhung der Fördersumme für Ökostromanlagen EVN NACHHALTIGKEITSbericht 2008/09 23 Emissionszertifikate-Handelssystem Senkung der Emissionen in Österreich um 13 % bis 2012 EVN betreibt 63 Windkraftanlagen in sieben Windparks Um einen adäquaten Beitrag zur Erreichung des österreichischen Emissionsreduktionsziels von 13 % bis 2012 zu leisten, wurde ein System für den Handel mit Treibhausgasemissionszertifikaten implementiert. In der 2. Handelsperiode (2008 – 2012) ist für Anlagenbetreiber eine Zuteilung von kostenlosen Zertifikaten auf Basis der historischen Emissionen unter Berücksichtigung von Einsparungen vorgesehen; darüber hinaus sind die Anlagenbetreiber verpflichtet, Emissionszertifikate zuzukaufen. Weiters besteht die Möglichkeit, in einem bestimmten Ausmaß Emissionszertifikate aus speziellen Klimaschutzprojekten (Certified Emission Reductions (CER) bzw. Emission Reduction Units (ERU)) einzusetzen. Im Rahmen des Nationalen Alloka­ tionsplans II (2008 – 2012) wurden der EVN Gratis-CO2-Emissionszertifikate im Ausmaß von rund 1,58 Mio. Tonnen zugeteilt, was etwa um 0,5 – 0,8 Mio. Tonnen unter dem langjährigen Durchschnittswert liegt. Zur Deckung ihres CO2-Bedarfs nimmt die EVN am Handel mit Emissionszertifikaten teil. In Bulgarien ist sie Vorreiter und handelt als erstes Unternehmen mit CO2-Zertifikaten. Derzeit werden die Rahmenbedingungen für die 3. Handelsperiode (2013 – 2020) festgelegt. Es ist vorgesehen, dass ab 2013 sämtliche Zertifikate für den Stromsektor versteigert werden. Unter anderem wegen der schlechten Wirtschaftslage und des damit verbundenen geringeren CO2-Ausstoßes ist der Preis für CO2-Zertifikate Anfang 2009 kurzfristig unter 10 Euro/t gefallen. Als Folge der erwarteten wirtschaftlichen Erholung hat sich der Preis seit Anfang 2009 wieder leicht erholt. Versorgungssicherheit und Klimaschutz als Herausforderung Die Energiewirtschaft befindet sich im Umbruch – immer mehr Menschen greifen weltweit auf endliche Ressourcen zu, was langfristig zu einer steigenden Nachfrage und damit zu steigenden Rohstoff- und Energiepreisen führen wird. Darüber hinaus befinden sich die wesentlichsten fossilen Rohstoffreserven geografisch konzentriert meist in politisch weniger stabilen Regionen. Die Industrieländer wollen sich von der Abhängigkeit von Energieimporten befreien. Zudem erhöht die Diskussion um die Klimaerwärmung das Energiebewusstsein der Kunden/innen, die für eine nachhaltige Energieversorgung plädieren. Für die EVN ergibt sich daraus die Herausforderung, zukünftig eine ökonomisch und ökologisch nachhaltige Versorgung ihrer Kunden/innen zu leistbaren Preisen zu sichern, sowie die Notwendigkeit zum noch sorgsameren Umgang mit knapper werdenden Ressourcen. Spannungsfeld Versorgungssicherheit, Klimaschutz und Kosteneffizienz Im Rahmen der österreichischen Energiestrategie 2020, die derzeit von mehreren Arbeitsgruppen, in denen auch die EVN vertreten ist, erarbeitet wird, wurden Versorgungssicherheit, Umweltverträglichkeit, Kosten- und Energie­ effizienz, Sozialverträglichkeit und Wettbewerbsfähigkeit als Rahmenzielvorgaben fixiert. Diese fünf Ziele sind gleichwertig zu berücksichtigen; kein Ziel kann ein anderes verdrängen oder isoliert von den übrigen behandelt werden. Dass jedoch zwischen möglichen Maßnahmen Zielkonflikte auftauchen können, sollen nachfolgende Beispiele veranschaulichen: 24 EVN NACHHALTIGKEITSbericht 2008/09 Versorgungssicherheit Kommentar EVN und CSR Gesellschaftliche Verantwortung Märkte und Kunden Energie und Klima Verlässlicher Energieversorger Ökologie Ökonomie Fakten und Ausblick Service Eine kosteneffiziente Energieversorgung wird durch das Ziel der Nachhaltigkeit des Energiesystems relativiert, denn die Umstellung auf ein vermehrt ökologisches Energieangebot führt zu einer Verteuerung der Energiekosten und hat damit auch Auswirkungen auf die Sozialverträglichkeit. Im Rahmen der Versorgungssicherheit und des Klimaschutzes wird dem Ausbau der Wasserkraft ein hoher Beitrag zugesprochen, jedoch ist dieser Ausbau mit Eingriffen in die Natur verbunden. Auch der verstärkte Einsatz von Windkraft verändert das Landschaftsbild. Einige Organisationen fordern die Einstellung aller österreichischen Kohlekraftwerke bzw. einen Ausbaustopp von konventionellen Kraftwerksanlagen. Diese Maßnahmen würden die Versorgungssicherheit jedoch erheblich gefährden und die Importabhängigkeit erhöhen. Mehr zur Zukunft der Kohlekraft und ihrem Beitrag zur Aufrechterhaltung der Versorgungssicherheit finden Sie auf Seite 36 – 37. Einstellung von Kohlekraftwerken würde Versorgungs­ sicherheit gefährden Spannungsfeld Versorgungssicherheit und Klimaschutz Erzeugung Effiziente erneuerbare Energien Effiziente thermische Energieerzeugung Versorgungssicherheit Netze Netzverluste minimieren Bereitstellung von effizienten Energieversorgungsnetzen Klimaschutz Kunden/innen Energieberatung Energiedienstleistungen Einsatz alternativer Kfz-Treibstoffe Maßnahmen zur Absicherung der Versorgung Die wichtigste Verpflichtung gegenüber den Kunden/innen sieht die EVN in der Sicherstellung einer flächendeckenden Versorgung mit ihren Dienstleistungen. Dabei unterlässt die EVN keine Anstrengung, um eine problemlose und sichere Versorgung zu gewährleisten, und unterhält flächendeckende Störungsdienste, um im Ernstfall rasch die Versorgung wiederherstellen zu können. Österreich zählt im interna­ tionalen Vergleich zu den Ländern mit den geringsten Stromversorgungsunterbrechungen. Stromausfälle resultieren in Österreich meist aus extremen Witterungsbedingungen wie z. B. ein Stromausfall Anfang März 2009 im südlichen Niederösterreich, der auf heftige Schneefälle zurückzuführen war. Die Häufigkeit und Dauer von Stromausfällen in Niederösterreich liegen im österreichischen Durchschnitt. Der flexible Erzeugungsmix aus thermischen Kraftwerken und einem wachsenden Anteil erneuerbarer Energien stärkt die Flexibilität und Eigenständigkeit der Strom- und Wärmeversorgung. Anzahl der Stromausfälle im internationalen Vergleich sehr gering Der im Berichtsjahr abgeschlossene Stromliefervertrag zwischen Verbundgesellschaft, EVN und Wien Energie über die Lieferung von rund 10 TWh Strom bis 2013 – das entspricht dem Stromverbrauch von insgesamt rund 3 Millionen Haushalten bis 2013 – leistet einen wichtigen Beitrag zur Sicherstellung der Versorgung. Stromliefervertrag zwischen Verbund, EVN und Wien Energie Gesicherte Versorgung auch in der Gaskrise Anfang 2009 Der österreichische Gasbedarf wird zu mehr als der Hälfte durch Erdgaslieferungen aus der Russischen Föderation gedeckt. In den letzten Jahren kam es mehrfach zu Lieferproblemen; Anfang 2009 sogar zu einem totalen Lieferstopp, von dem auch Österreich betroffen war. Da vorsorglich ausreichend große Gas- Keine Auswirkungen der Gaskrise dank Gasspeicher EVN NACHHALTIGKEITSbericht 2008/09 25 mengen eingespeichert waren, hatte diese Gaskrise keine Auswirkungen auf die Kunden/innen der EVN. Abhängig von der Temperatur hätte das Speichergas einige Monate zur Versorgung der Haushaltskunden/ innen gereicht. Der flexible Erzeugungsmix der EVN – in Verbindung mit großen Reserven an Kohle und Öl – ermöglicht auch in Krisensituationen eine sichere Stromversorgung Niederösterreichs. Die großen thermischen Kraftwerke können mit jeweils einem alternativen Brennstoff (Öl oder Gas) betrieben werden. So wurde das Kraftwerk Theiß Anfang Jänner 2009 für zehn Tage von Gas- auf Ölbetrieb umgestellt. Zur Absicherung der österreichischen Gasversorgung trägt auch die Mehrheitsbeteiligung der EVN am zweitgrößten österreichischen Öl- und Gasproduzenten Rohöl-Aufsuchungs AG (RAG) bei. RAG betreibt neben der Produktion und dem Erdgashandel auch die Speicherung von Erdgas als Geschäftsfeld und baut derzeit die Erdgasspeicherkapazität massiv aus. 2011 soll die Gesamtspeicherkapazität bis zu 2,4 Mrd. m³ – das entspricht mehr als einem Viertel des österreichischen Gesamtjahresbedarfs – betragen. Vorstandsdirektor Dipl.-Ing. Dr. Peter Layr: „Die Südschiene trägt wesentlich zur Erhöhung der Versorgungssicherheit in Niederösterreich und über die Landes­ grenzen hinaus bei.“ Trends in der Gasversorgung Der Bedarf an Erdgas wird nach Schätzungen der Österreichischen Energieagentur bis 2020 – obwohl es im Zuge der Wirtschaftskrise zu einem Rückgang des Gasbedarfs kam – wieder deutlich ansteigen. Die steigende Inlandsaufbringung reicht nicht aus, um diesen erhöhten Bedarf abzudecken. Deshalb wird die Importquote von Erdgas bis 2020 erheblich ansteigen. „Südschiene“ sichert die Versorgung in Österreich Um die Gasversorgung im Süden Österreichs auch in Zukunft gewährleisten zu können, errichtet die EVN Netz GmbH zusammen mit Partnern die überregionale Erdgastransportleitung „Südschiene“. Bis Ende 2010 soll diese Leitung – mit einem 120 km langen, von der EVN errichteten Teilstück in Niederösterreich, das von Gänserndorf bis an den Semmering reicht – fertig gestellt sein. Es ist das bisher größte Gasleitungsprojekt der EVN; die Investitionskosten betragen rund 114 Mio. Euro. Inbetriebnahme der 380-kV-Leitung und des Umspannwerks Theiß Planmäßig ist im November 2008 die 380-kV-Leitung von Etzersdorf nach Theiß mit dem neuen 380-kVUmspannwerk Theiß in Betrieb gegangen. Für die knapp 17 km lange 380-kV-Leitung wurden 51 Maste neu errichtet und rund 70 alte Maste abgetragen. Das wichtige Infrastrukturprojekt zählt zu den bestgeprüften Infrastrukturprojekten in Niederösterreich. Der Genehmigungsbescheid enthält über 200 Auflagen. Eine ökologische Bauaufsicht begleitete den Bau und betreut auch in Zukunft die gesetzten Ausgleichsmaßnahmen. So wurden etwa in den Waldschneisen der Leitung 33.000 Bäume und Sträucher gepflanzt. 380-kV-Leitung und Umspannwerk Theiß tragen zur Versor­ gungssicherheit bei 26 EVN NACHHALTIGKEITSbericht 2008/09 Versorgungssicherheit Kommentar EVN und CSR Gesellschaftliche Verantwortung Märkte und Kunden Energie und Klima Verlässlicher Energieversorger Ökologie Ökonomie Fakten und Ausblick Service Laufende Investitionen in die Modernisierung der Infrastruktur Mit dieser Inbetriebnahme werden die bestehenden 110-kV-Leitungen entlastet, sie stehen nun ausschließlich für die regionale Versorgung zur Verfügung. Darüber hinaus ist das Projekt für die sichere Stromversorgung in ganz Niederösterreich von großer Bedeutung, weil damit das größte EVN Kraftwerk, das Kraftwerk Theiß, an das Übertragungsnetz angebunden werden konnte. Umfangreiche Investitionen zur Erhöhung der Versorgungssicherheit in Bulgarien und Mazedonien Seit dem Markteintritt in Bulgarien 2004 wurde erheblich in die Verbesserung der Netzqualität investiert. Insbesondere die Investitionen in den Zählertausch sowie in die generelle Verbesserung der Anlagen haben dazu beigetragen, dass die technologischen Verluste im Jahr 2008 auf 12 % reduziert werden konnten. Senkung der technologischen Verluste in Bulgarien auf 12 % Im Berichtsjahr wurde Plochnik, der letzte bewohnte Ort im Plovdiver Bezirk ohne Stromversorgung, an das Stromnetz angeschlossen. Um die Qualität der Fernwärmeversorgung zu erhöhen und die technologischen Verluste bei der Fernwärmeübertragung zu reduzieren, wurden im Fernheizkraftwerk TEZ Plovdiv umfangreiche Instandhaltungsmaßnahmen durchgeführt. Der Schwerpunkt der Investitionen in Mazedonien liegt in der Verbesserung des Verteilnetzes und in der Modernisierung der Kleinwasserkraftwerke. Mehr als 380 km Niederspannungsnetz, 500 km Mittelspannungsnetz, 100.000 Stromzähler und 400 Trafostationen wurden neu errichtet oder modernisiert. Durch diese Maßnahmen konnte die Anzahl der Stromausfälle weiter deutlich reduziert werden. Zusätzlich konnte durch die Implementierung des geografischen Informationssystems und der Distributionsmanagementsoftware nicht nur die Anzahl von Störungen, sondern auch die Dauer der Schadensbehebung gesenkt werden. Zahl der Stromausfälle in Mazedonien deutlich reduziert In Summe betrugen die Investitionen der EVN Bulgaria und EVN Macedonia im Geschäftsjahr 2008/09 104,8 Mio. Euro. EVN NACHHALTIGKEITSbericht 2008/09 27 Verlässlicher Energieversorger in Niederösterreich und Südosteuropa Stromzusammensetzung nach Primärenergieträgern der EVN KG 2007/08 2006/07 3,5 % 2,6 % 5,2 % 44,5 % 19,2 % 3,8 % 2,8 % 5,4 % 58,6 % 10,7 % 25,0 % Wasserkraft 1) 44,5 % (58,6 %) Erdgas 25,0 % (18,7 %) Kohle 19,2 % (10,7 %) Feste oder flüssige Biomasse 5,2 % (5,4 %) Wind- und Sonnenenergie 3,5 % (3,8 %) Rest (Stromerzeugung aus thermischer Abfallverwertung der EVN Abfallverwertung, Erdöl und dessen Produkte, Biogas, Deponiegas, Klärgas und geothermische Energie) 2,6 % (2,8 %) 1) Die enthaltene Energie aus Wasserkraft wurde zu 5,1 % (4,4 %) in Kleinwasserkraftwerksanlagen erzeugt. Stromzusammensetzung nach Primärenergieträgern der Naturkraft Energie­ vertriebsgesellschaft m.b.H. 0,1 % 2,9 % 18,6 % 2,5 % 0,8 % 7,1 % 7,9 % Die EVN Energievertrieb GmbH & Co KG (EVN KG) ist im Rahmen der EnergieAllianz Austria GmbH, einer gemeinsamen Vertriebstocher von EVN, den Strom- und Gasversorgern BEWAG und BEGAS im Burgenland und Wien Energie, für den Strom- und Gasverkauf an Endkunden verantwortlich. Die Betreuung und Beratung der Endkunden/innen wird über 26 EVN Kundenzentren abgewickelt. Der Stromhandel der EVN – sowohl die Vermarktung des selbst erzeugten Stroms als auch die Beschaffung der darüber hinaus für die Kundenversorgung notwendigen Strommengen – erfolgt durch die e&t Energie Handelsgesellschaft mbH, ein gemeinsames Tochterunternehmen der EnergieAllianz-Austria-Partner. Die gesetzlich verpflichtende Stromkennzeichnung auf den Rechnungen wird durch den Wirtschaftsprüfer KPMG Austria GmbH geprüft. Die Umweltauswirkungen beim gesamten Primärenergiemix der EVN KG 2007/08 belaufen sich auf 289,77 g/kWh CO2-Emissionen und 0 g/kWh radioaktiver Abfall. Im Vergleich weist die europaweite Zusammensetzung des Stroms (UCTE-Mix) CO2-Emissionen von 445,31 g/kWh und einen radioaktiven Abfall von 0,000795 g/kWh für das Jahr 2008 auf (Quelle: E-Control). 18,7% 2007/08 2006/07 Transparenter Ausweis der Stromherkunft in Österreich 2,7 % 0,1 % 2,1 % Mit „NaturStrom“ bietet die Naturkraft Energievertriebsgesellschaft m.b.H., eine Tochtergesellschaft der EnergieAllianz Austria GmbH, Strom aus ausschließlich erneuerbaren Energieträgern an und wurde dafür im März 2008 mit dem Österreichischen Umweltzeichen ausgezeichnet. Derzeit tragen nur drei Anbieter in Österreich dieses strenge Gütesiegel in der Kategorie „Grüner Strom“. Während der UEFA EURO 2008TM belieferte die Naturkraft Energievertriebsgesellschaft m.b.H. das Wiener Ernst-Happel-Stadion bei allen sieben Spielen mit „grüner Energie“ und wurde dafür im November 2008 vom Lebensministerium mit dem „Grünen Ball“ ausgezeichnet. Stromaufbringung in Bulgarien und Mazedonien In Bulgarien ist der Strommarkt zwar liberalisiert, die auf den Markt kommenden Mengen sind jedoch knapp, und es bestehen langfristige Bezugsverträge. EVN Macedonia ist im Rahmen des bestehenden ­Single-Buyer-Modells verpflichtet, den benötigten Strom für Endkunden/innen von den jeweiligen staat­ lichen Übertragungsnetzbetreibern bzw. direkt vom staatlichen Erzeuger, die für den nationalen Strom­ einkauf sowie Import und Export zuständig sind, zu beziehen. Dementsprechend gering sind die Möglichkeiten einer aktiven Einflussnahme auf die Wahl des Primärenergieeinsatzes. Schiedsverfahren gegen die Republik Mazedonien 80,0 % 75,1 % Wasserkraft (ausschließlich aus Kleinwasserkraftwerksanlagen) 75,1 % (80,0 %) Windenergie 18,6 % (7,9 %) Feste oder flüssige Biomasse 2,9 % (7,1 %) Sonnenenergie 2,5 % (2,1 %) Biogas 0,8 % (2,7 %) Deponie- und Klärgas 0,1 % (0,1 %) und geothermische Energie 0,0 % (0,1 %) 28 EVN NACHHALTIGKEITSbericht 2008/09 Zum Schutz ihrer in Mazedonien getätigten Investitionen hat die EVN gegen die Republik ­Mazedonien ein Schiedsverfahren eingeleitet. Begründet wurde dies damit, dass EVN diskriminierenden Maßnahmen der Republik Mazedonien und einzelner Staatsbetriebe in Mazedonien ausgesetzt ist. Dies betrifft unter anderem Forderungen aus unbezahlten Stromlieferungen aus der Zeit vor der Privatisierung (1995 – 2004), die im Ausmaß bis zu 93 Mio. Euro zuzüglich Zinsen gegen EVN Macedonia AD gerichtlich geltend gemacht wurden. Dieser Anspruch ist in mehrfacher Hinsicht unbegründet; er widerspricht unter anderem dem Aktienkaufvertrag mit der Republik Mazedonien. Im September 2009 wurde das Urteil, dem zufolge die EVN offene Verbindlichkeiten gegenüber dem mazedonischen ­staatlichen Energieproduzenten ELEM hätte, durch das Gericht in zweiter Instanz aufgehoben. Nun wird an einer außergerichtlichen Lösung gearbeitet. Erzeugungskapazitäten Kommentar EVN und CSR Gesellschaftliche Verantwortung Märkte und Kunden Energie und Klima Verlässlicher Energieversorger Ökologie Ökonomie Fakten und Ausblick Service Aktuelle Erzeugungskapazitäten der EVN EVN Stromerzeugung nach Energie­trägern Die EVN verfügt über eine Erzeugungskapazität von rund 1.800 MW Strom. Neben den drei kalorischen Kraftwerken der EVN AG in Dürnrohr (Kohle/Gas), Theiß (Gas/Öl) und Korneuburg (Gas) werden über die Ökostrom-Tochter evn naturkraft Erzeugungs- und Verteilungs- GmbH fünf Speicher- und 64 Laufkraftwerke sowie 63 Windkraftanlagen in sieben Windparks betrieben. Darüber hinaus bestehen Strombezugsrechte für die Donaukraftwerke Melk, Greifenstein und Freudenau sowie eine Drittelbeteiligung am Kraftwerk Nussdorf in Wien. Eine geografische Aufstellung aller Produktionsstandorte finden Sie vor dem Inhaltsverzeichnis. Die EVN Wärme GmbH betreibt zwei Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen mit Biogas und zwei Cogeneration-Anlagen sowie zwei Blockheizkraftwerke mit Gas. In Mazedonien stehen elf Kleinwasserkraftwerke mit einer Gesamtkapazität von 46,5 MW im Eigentum der Tochtergesellschaft EVN Macedonia AD, wovon aktuell zum Zwecke der Revitalisierung sieben verleast sind. In Plovdiv verfügt EVN Bulgaria Toplofikatsia EAD (TEZ Plovdiv) über ein Fernheizkraftwerk mit einer elektrischen Leistung von 85 MW. 2008/09 2007/08 2,9 % 2,3 % 4,0 % 6,4 % 34,8 % 3,3 % 3,0 % 5,3 % 2,0 % 37,5 % 21,7 % 27,2 % 24,8 % 24,8 % Stromerzeugungskapazitäten der EVN Kraftwerke per 30.9.2009 in MW Wärmekraft 1) 1.476 Wasserkraft 2) 233 Windkraft Summe 120 1.829 1) Inkl. Cogeneration- und Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen in Österreich und Bulgarien 2) Inkl. Bezugsrechte aus Donaukraftwerken in Österreich und Kleinwasserkraftwerke in Mazedonien Die Wärme stammt aus Fernheiz-, Nahwärme- und Cogeneration-Anlagen, die mit Biomasse sowie Erd-, Bio- und Flüssiggas betrieben werden. Die Cogeneration-Anlagen arbeiten nach dem Prinzip der KraftWärme-Kopplung, das es ermöglicht, die bei der Stromproduktion entstehende Abwärme zu nutzen. Zudem wird aus den thermischen Kraftwerken Wärme in höchstmöglichem Ausmaß für Fernwärme ausgekoppelt. Der gesamte Gasbezug und -handel wird über die EconGas, ein Gemeinschaftsunternehmen der im Erdgasbereich tätigen EnergieAllianz-Austria-Partner sowie der EGBV Beteiligungsverwaltung GmbH und der OMV, abgewickelt. Mit der Auslagerung dieser Wertschöpfungsstufe konnte eine wettbewerbsfähige Einheit geschaffen werden, die aufgrund gebündelter Volumina Einkaufsvorteile erzielt. Die Versorgungs­ sicherheit wird durch langjährige Lieferverträge und hohe Speicherkapazitäten gewährleistet. Im Berichtsjahr wurden die Lieferverträge vollständig erneuert und ihre Laufzeiten über das Jahr 2020 hinaus verlängert. Ergänzend zu Erdgas wird die EVN den Einsatz von Biogas weiter ausweiten. Erdgas1) 34,8 % (37,5 %) Wasserkraft 2) 24,8 % (21,7 %) Kohle 24,8 % (27,2 %) Windkraft 6,4 % (5,3 %) Sonstige (therm. Abfallverwertung) 4,0 % (3,0 %) Sonstige erneuerbare Energie 2,9 % (3,3 %) Biomasse 2,3 % (2,0 %) 1) davon 2008/09 95.755 MWh Eigenerzeugung in Bulgarien (Fernheizkraftwerk) 2) davon 2008/09 20.032 MWh Eigenerzeugung in Mazedonien (Wasserkaftanlagen) Die Stromerzeugung betrug im Geschäftsjahr 2008/09 3.477 GWh; im Geschäftsjahr 2007/08 4.022 GWh. EVN Wärmeerzeugung nach Energieträgern in Niederösterreich 2008/09 2007/08 9,4 % 1,7 % 34,5 % 24,7 % 5,9 % 2,0 % 23,3 % 38,7 % 30,1 % 29,7 % Erdgas 34,5 % (38,7 %) Biomasse 29,7 % (30,1 %) Wärme aus Kraft-Wärme-­ Kopplungsanlagen 24,7 % (23,3 %) Dampf aus thermischer Abfallverwertung 9,4 % (5,9 %) Heizöl 1,7 % (2,0 %) EVN NACHHALTIGKEITSbericht 2008/09 29 Ausbau der Energieerzeugungskapazitäten Ziel, den Eigenerzeugungsgrad auf 40 – 60 % anzuheben Im Geschäftsjahr 2008/09 konnte die EVN etwa 17,8 % der gesamten Stromabsatzmenge in Höhe von 19.541 GWh aus Eigenerzeugung bzw. Strombezugsrechten abdecken (2007/08: 20,8 %). Der Vergleichswert für Österreich fällt aufgrund der Tatsache, dass in Bulgarien und Mazedonien kaum nennenswerte eigene Produktionskapazitäten bestehen, höher aus und beläuft sich auf 51,4 % nach 60,9 % im Vorjahr. Die EVN hat sich zum Ziel gesetzt, mittelfristig den konzernweiten Eigendeckungsgrad auf 40 bis 60 % der Absatzmenge anzuheben, um die Abhängigkeit von externen Entwicklungen zu reduzieren. Um die damit verbundenen Herausforderungen zu meistern, verfolgt die EVN mehrere strategische Ansätze bzw. Projekte: – Steigerung des Anteils erneuerbarer Energieträger – Umsetzung des Energiekonzepts für den niederösterreichischen Zentralraum – Kontinuierliche Steigerung der Wirkungsgrade bzw. Revitalisierung von bestehenden Anlagen – Realisierung von Kraftwerksprojekten im In- und Ausland Nachstehend werden die wichtigsten Projekte im Überblick vorgestellt. Ausbau der erneuerbaren Energiequellen Produktionsentwicklung evn naturkraft1) 200 185,9 63,5 300 222,8 234,7 330,1 222,1 304,4 111,9 400 304,0 215,0 500 100 2008/09 2007/08 2006/07 2005/06 2004/05 Produktion in GWh/Jahr Wasserkraft Windkraft 1) Seit dem Geschäftsjahr 2005/06 inklusive Kamp-Kraftwerke Revitalisierungen als ökologische Vorzeigeprojekte 30 EVN NACHHALTIGKEITSbericht 2008/09 Ziel der EVN ist es, den Anteil erneuerbarer Energieträger an der Gesamtproduktion in Niederösterreich bis 2010 auf rund ein ­Drittel zu steigern und darüber hinaus langfristig alle Möglichkeiten zur ausgewogenen Gestaltung des Erzeugungsmix zu nutzen. Für die Stromerzeugung aus Wasser- und Windkraft sowie Photovoltaik ist die 100 %-Tochtergesellschaft evn naturkraft verantwortlich. Mit einer Gesamtleistung von 226 MW versorgt sie rund 146.000 Haushalte mit umweltfreundlichem Strom. Sie betreibt 69 Wasserkraftwerke, davon 67 Kleinwasserkraftwerke (Kapazität < 10 MW), sowie 63 Windkraftanlagen in sieben Windparks. Am Kraftwerk Nussdorf in Wien ist sie zu einem Drittel beteiligt. Im Zuge der kürzlich beschlossenen Ökostromgesetz-Novelle ist geplant, drei Windkraftprojekte an bereits genehmigten Standorten in Niederösterreich rasch umzusetzen. Zudem prüft die evn naturkraft laufend Einstiegsmöglichkeiten in die Märkte Zentral- und Südosteuropas. Revitalisierung unter Berücksichtigung ökologischer Gesichtspunkte Mit der Revitalisierung der Kraftwerke Schütt und Zwettl realisiert evn naturkraft zwei ­Vorzeigeprojekte in ökologischer und technologischer Hinsicht. Die beiden Kraftwerke werden mit Organismenwanderhilfen nach den neuesten Erkenntnissen ausgestattet. Dank moderner Kaplanturbinen können in Schütt künftig 9.700 MWh statt bisher 700 MWh erzeugt werden; damit können 2.700 Haushalte versorgt werden. Der Spatenstich erfolgte im August 2009, die Fertigstellung ist für März 2011 vorgesehen. Die Leistung des Kraftwerks Zwettl wurde aufgrund der neuen Turbine von 80 KW auf 235 KW erhöht. Zudem wird die Ausleitungsstrecke künftig mit ausreichend Wasser dotiert. Die Inbetriebnahme erfolgte im September 2009. Ausbau Energieerzeugung Effizienzsteigerungen im Kraftwerk Matka Kommentar EVN und CSR Gesellschaftliche Verantwortung Märkte und Kunden Energie und Klima Verlässlicher Energieversorger Ökologie Ökonomie Fakten und Ausblick Service Photovoltaikanlage am Standort des Atomkraft­ werks Zwentendorf Verfahren zur ­Ermittlung des Sonnenenergie­ potenzials Erhöhung der Kapazität im Wasserkraftwerk Matka Bis Anfang 2010 wird durch die Revitalisierung aller elf Kleinwasserkraftwerke der EVN in Mazedonien eine erhebliche Leistungssteigerung erzielt. So wurde z. B. die Leistung des zweitgrößten EVN Kraftwerks in Mazedonien, Matka, von 4,2 MW auf 9,6 MW angehoben; der Effizienzgrad wurde um 90 % verbessert. Photovoltaikanlage in Zwentendorf in Betrieb genommen Im Juni 2009 wurde eine der modernsten Photovoltaikanlagen am Standort des Atomkraftwerks Zwentendorf in Betrieb genommen. Auf dem Reaktorgebäude wurden die Fassadenflächen für eine integrierte Photovoltaikanlage genutzt, auf dem Dach wurde eine fest installierte Aufdachanlage installiert. Zudem wurde – auf der Größe eines Fußballfelds – ein Freiflächen-Solarpark einschließlich zweier so genannter Nachführsysteme errichtet, bei denen die Solarmodule dem Stand der Sonne folgen. Mit einer derzeitigen Ausbauleistung von etwa 220 kWp handelt es sich um eine der größten Photovoltaikanlagen in Österreich. Die Anlage wird 180.000 kWh Sonnenstrom pro Jahr erzeugen und damit ca. 100 Tonnen CO2 einsparen. Ausbau erneuerbarer Energieträger in Bulgarien Die evn naturkraft errichtet gemeinsam mit ENERTRAG AG, Deutschland, ihren ersten Windpark im Ausland – nämlich im bulgarischen Kavarna. Das gemeinsame Joint Venture EVN Enertrag Kavarna OOD, an dem evn naturkraft zu 70 % beteiligt ist, wird 25 Windkraftanlagen mit einer Gesamtleistung von 50 MW bzw. einer geplanten jährlichen Erzeugung von 140 GWh errichten. In Blatec wird eine Photovoltaikanlage mit einer installierten Leistung von etwa 1 MW und einer jährlichen Energieproduktion von 1,3 GWh errichtet. Die Inbetriebnahme ist für Anfang 2010 geplant. Weitere Photovoltaikprojekte in Bulgarien und Italien befinden sich derzeit in Planung. Anfang September 2009 hat Bulgarien grünes Licht für die Projektierung von Wasserkraftwerken am Fluss Gorna Arda nahe der türkischen Grenze gemeinsam mit der staatlichen NEK gegeben. Es sollen drei Speicherkraftwerke mit einer jährlichen Erzeugung von 440 GWh errichtet werden. EVN verfolgt damit das Ziel, eigene Erzeugungskapazitäten auf dem Alternativ­ energiesektor in Südosteuropa aufzubauen. Auf Basis ihrer digitalen Karten kann EVN Geoinfo alle Dach- oder Freiflächen in ­Niederösterreich identifizieren, die sich für die ­Erzeugung von Sonnen­strom eignen würden. Dabei werden auch Faktoren wie Sonneneinstrahlung, Ausrichtung und Neigung des jeweiligen Dachs sowie ­Nahund Fernver­schattung etwa durch Baumbestand berücksichtigt. Weitere Informationen unter www.evn-geoinfo.at. Atomkraftwerk Zwentendorf als Ausweichquartier für die Volksschule Neues Leben im AKW Zwentendorf Während der Renovierung der Volksschule Zwentendorf dient das alte ­Verwaltungsgebäude des Atomkraftwerks Zwentendorf den 170 Mädchen und Buben ­als Ausweichquartier. EVN NACHHALTIGKEITSbericht 2008/09 31 Speicherkraftwerke am Fluss Devoll EVN errichtet drei Kraftwerke in Albanien In den nächsten Jahren werden die EVN und Statkraft im Rahmen eines 50:50-Joint-Venture am DevollFluss in Albanien drei Spitzenlast-Speicherkraftwerke mit einer Leistung von rund 340 MW und einer Jahreserzeugung von rund 1.000 GWh errichten. Auf Basis von Machbarkeitsstudien hatte die EVN der albanischen Regierung den Ausbau des Wasserkraftpotenzials am Devoll vorgeschlagen. Aus dem anschließenden internationalen Tenderverfahren ging die EVN im Jänner 2008 als Bestbieter hervor. Die Gesamtinvestition beträgt rund 950 Mio. Euro. Zusätzlich zu diesem Vorhaben wird eine Partnerschaft mit der Verbundgesellschaft zur Errichtung eines Wasserkraftwerks am Fluss Drin angestrebt. Mit ihrem ­Engagement in Albanien setzt die EVN die Strategie auf dem Westbalkan konsequent fort und baut schrittweise Erzeugungskapazitäten im Versorgungsgebiet auf. Albanien verfügt über große Wasserkraftkapazitäten sowie Erfahrung im Wasserkraftbereich. Zudem ist das Klima gegenüber Investoren freundlich; aufgrund des geringen Lohnniveaus ergeben sich Kostenvorteile. Projekte zum Ausbau von Wärme aus Biomasse – Mittleres Schwarzatal – Neudörfl-Wiener Neustadt – Hainburg – Retz – Biowärme Amstetten – Biomasseheizwerk für die „Elite-Uni“ in Maria Gugging Biomasse aus eigener Produktion Seit 15 Jahren betreibt die EVN über ihre Tochter EVN Wärme GmbH Biomasseheizwerke. Aktuell kommen in den 44 Anlagen jährlich mehr als 1 Mio. Schüttraummeter Waldhackgut zum Einsatz, die von regionalen land- und forstwirtschaftlichen Betrieben bezogen werden. EVN stellt aber auch selbst Biomasse bereit, etwa Hackgut aus der Pflege des Baumareals am Direktionsareal, das bei der Kraft-Wärme-Kopplungs­ anlage in Mödling energetisch genutzt wird. Weitere Projekte zur internen Biomassebereitstellung, insbesondere im Bereich eigener Brunnenfelder und Leitungstrassen, sind geplant. Auch beim Neubau von Gas- und Wärmeleitungen wurde dieser konzernübergreifende Synergieeffekt bereits genutzt. Biomasselogistik: Rundholzlager und Holzkauf am Stock Die Zulieferung an die zwei Biomasse-Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen Baden und Mödling, in denen auch Ökostrom erzeugt wird, sowie an mehrere konventionelle Fernheizwerke mit Biomasse wird von EVN selbstständig sichergestellt. Zur Absicherung der Versorgung wurde ein eigenes Rundholzlager mit einer Lagerkapazität von ca. 20.000 Festmeter Rundholz errichtet. Damit können die zwei Anlagen ohne jegliche Fremdlieferanten fast zwei Monate betrieben werden. Ein weiterer Schritt einer konsequenten Upstream-Strategie ist der Kauf von Holz am Stock. Hierbei wird ein fixer so genannter Stockzins vereinbart, den der Grund­ eigentümer für sein Holz erhält. Abwasserverband Wiener Neustadt Süd ist neuer Biogas-Partner Im Berichtsjahr wurde ein Vertrag zwischen dem Abwasserverband Wiener Neustadt Süd (AWVWNS) und der EVN Wärme GmbH, mit dem Ziel, ab Herbst 2010 aufbereitetes Biogas (Biomethan) in das Ortsnetz von Wiener Neustadt einzuspeisen, abgeschlossen. Der AWVWNS übernimmt dabei die Produktion, die EVN die Aufbereitung, Einspeisung und Verwertung. Der AWVWNS als Betreiber einer der größten Kläranlagen in Niederösterreich verfügt über langjährige Erfahrung bei der Produktion von Biogas. Mit einer Einspeiseleistung von 120 Nm³/h wird die Anlage am Standort der Kläranlage Wiener Neustadt die größte Biomethaneinspeisung Niederösterreichs sein. Biomasse als regionaler, klimafreundlicher Energieträger 32 EVN NACHHALTIGKEITSbericht 2008/09 Energiekonzept Niederösterreich Kommentar EVN und CSR Gesellschaftliche Verantwortung Märkte und Kunden Energie und Klima Verlässlicher Energieversorger Ökologie Ökonomie Fakten und Ausblick Service Energiekonzept für den niederösterreichischen Zentralraum Die EVN realisiert rund um den Kraftwerksstandort Dürnrohr mehrere Vorhaben, die zum Klimaschutz beitragen sowie eine Alternative zum Kohleeinsatz darstellen. In Summe werden über 200 Mio. Euro investiert. Die Projekte werden nachstehend kurz vorgestellt; Informationen zur Erweiterung der thermischen Abfallverwertungsanlage um die Linie 3 finden Sie auf Seite 45. Biomasse-Pyrolyse-Versuchsanlage In der Biomasse-Pyrolyse-Versuchsanlage wird ein neues Verfahren zur Erzeugung von Pyrolysegas aus Biomasse getestet. Verschiedene Getreide- und Maisstrohqualitäten, Elefantengras und andere biogene Grundstoffe werden als Brennstoff eingesetzt. In Zukunft soll Biorohgas als Ersatzbrennstoff für das Kohle­ kraftwerk Dürnrohr geliefert werden. Neue Dampfturbine im Kraftwerk Dürnrohr Der in der thermischen Abfallverwertungsanlage der EVN erzeugte Dampf wird im Kraftwerk Dürnrohr verwertet. Im Juli 2009 wurde eine neue Dampfturbine in Betrieb genommen, mit der aus dem Dampf des Kraftwerks Dürnrohr und der EVN Abfallverwertungsanlage künftig Strom und Fernwärme für die Landeshauptstadt St. Pölten erzeugt werden. Rohrgurtförderer zum Kraftwerk Dürnrohr Derzeit wird eine mehr als 3 km lange Rohrgurtförderanlage, mit der Kohle von der Donaulände zum Kraftwerk Dürnrohr transportiert wird, gebaut. Nach der Inbetriebnahme Anfang 2010 werden 50 % der für den Kraftwerksbetrieb erforderlichen Energieträger bzw. entstehenden Restprodukte auf dem Wasserweg angeliefert bzw. abtransportiert und so der Lkw-Verkehr erheblich minimiert. Neue Leittechnik für das Kraftwerk Dürnrohr Im Berichtsjahr erneuerten die EVN und die Verbundgesellschaft die Leittechnik des Kraftwerks Dürnrohr. Dadurch konnte der Wirkungsgrad weiter optimiert werden, und es werden in Summe rund 4.000 Tonnen CO2 pro Jahr eingespart. Damit zählt das Kraftwerk Dürnrohr zu den umweltfreundlichsten Kohlekraftwerken in Europa. Eingesetzt wird Steinkohle mit einem vergleichsweise geringen Schwefelgehalt (0,6 – 0,8 %). Zur Erhöhung der Versorgungssicherheit kann auf Erdgas umgestellt werden. Längste Fernwärme-Transportleitung Österreichs in Betrieb genommen Am 1. Oktober 2009 wurde die 31 km lange Fernwärme-Transportleitung, die von Dürnrohr über den ­Perschlingkanal und das Traisental bis nach St. Pölten führt, in Betrieb genommen. Ab der Heizperiode 2009/10 werden zwei Drittel des Fernwärmebedarfs der Landeshauptstadt über diese Leitung bereit­ gestellt, wobei die Wärme aus drei Quellen stammt: – Abwärme aus dem Kraftwerk Dürnrohr, – Prozesswärme aus der thermischen Abfallverwertungsanlage und – künftig auch aus einer strohbetriebenen Biomasse-Pyrolyseanlage am Areal Dürnrohr. Dank speziell isolierter Leitungen kommt es nur zu minimalen Wärmeverlusten: Die Wärme wird mit rund 140 °C in die Leitung abgegeben und kommt mit knapp 138 °C in St. Pölten an. Durch das Projekt können rund 21 Mio. m3 Erdgas pro Jahr und damit mehr als 40.000 Tonnen an CO2-Emissionen in St. Pölten eingespart werden. Investitionen als Beitrag zum Klimaschutz EVN NACHHALTIGKEITSbericht 2008/09 33 Erneuerbare Energie – Chancen und Grenzen Mag. Michael Proschek-Hauptmann, Geschäftsführer des Umweltdachverbands sowie die EVN Experten für erneuerbare Energie, Ing. Leopold Wanzenböck und Dipl.-Ing. Friedrich Zemanek im Gespräch über die Grenzen und Rahmenbedingungen beim Ausbau erneuerbarer Energien. Welche Rahmenbedingungen beeinflussen bzw. fördern den Ausbau erneuerbarer Energien in Österreich und wie reagiert die EVN darauf? Zemanek: Es gibt eine ganze Fülle von Richtlinien und Gesetzen, die Umwelt- und Klimaschutz, aber auch eine Steigerung der Energieeffizienz zum Ziel haben und damit in Summe das breite Themenfeld der erneuerbaren Energie beeinflussen. Nicht immer stehen die damit verfolgten Einzelziele im Einklang zueinander. Österreich hat beispielsweise eine EU-Richtlinie mit dem Ökostromgesetz in nationales Recht umgesetzt und dabei ausdrücklich auch den Ausbau der Wasserkraft normiert. Eine andere EU-Vorgabe, die Wasserrahmenrichtlinie, fordert hingegen, Gewässer an den so genannten guten ökologischen Zustand heranzuführen bzw. eine Verschlechterung zu vermeiden. Auf der anderen Seite belegen fundierte Studien, dass auch unter Berücksichtigung ökologischer Aspekte noch beachtliches Potenzial für den weiteren Ausbau der Wasserkraft in Niederösterreich besteht. In diesem Spannungsfeld gilt es für uns einen Konsens unterschiedlicher Ansprüche gemeinsam mit allen Anspruchsgruppen zu finden. „Steigerung der Energie­effizienz ist wichtiger und sinnvoller als neue ­Erzeugungsanlagen.“ Proschek-Hauptmann: Ich bin voll auf Ihrer Seite, wenn es darum geht, dieses Thema als gemeinsame Herausforderung zu verstehen. In Niederösterreich wurde da ein Weg eingeschlagen, der durchaus Vorbildwirkung für Österreich haben kann – die Entwicklung von Wasserkraft basierend auf einer objektiven Potenzialstudie und unter Einbeziehung aller Stakeholder-Gruppen. Hinsichtlich Klima- und Umweltschutzziele, zu denen sich Österreich im Rahmen der EU verpflichtet hat, möchte ich ergänzen, dass hier jeweils Anteile – 34 % erneuerbare Energie, Reduktion CO2 -Emissionen um 20 % bis 2020 etc. – vereinbart wurden. Theoretisch ist das über den Ausbau der Erzeugungskapazitäten machbar, nur wie lange noch? Die konsequente Senkung des Energieverbrauchs muss als Maßnahme Vorrang haben, sie kommt aber im öffentlichen Diskurs absolut zu kurz. Eine jährliche Steigerung des Verbrauchs um 2 % ist kein Naturgesetz. Hier muss angesetzt werden, auch von Seiten der Politik. Wanzenböck: Da möchte ich einhaken. Wir bei der EVN berücksichtigen beide Seiten. Beim Ausbau der erneuerbaren Energien haben wir während der letzten Jahrzehnte schon einiges erreicht. Gleich ­wichtig für uns war und ist es noch immer, unsere Kundinnen und Kunden über Beratungs- und Serviceleistungen für einen effizienten und sparsamen Umgang mit Energie zu sensibilisieren – ich denke hier an Thermografie bei der Sanierung von Gebäuden, unsere Informationskampagnen zum Umstieg auf stromsparende Haushaltsgeräte und die ganze breite Palette an Dienstleistungen, die wir seit Jahren anbieten. Wo liegen bei der Erzeugung die Grenzen der erneuerbaren Energie? Proschek-Hauptmann: Werden ökologische Kriterien strikt und absolut eingehalten, ist bei Wasserkraft das Potenzial in Niederösterreich nahezu ausgeschöpft. Die Frage ist, wie weit ist es vertretbar, diese Kriterien aufzuweichen. Dabei ist unser Standpunkt klar: Bei Naturschutzgebieten jeder Art kommen Neuprojekte sicher nicht in Frage. 34 EVN NACHHALTIGKEITSbericht 2008/09 „Letztlich entscheidet auch der Endverbraucher über den Erfolg erneuerbarer Energien.“ Erneuerbare Energie Kommentar EVN und CSR Gesellschaftliche Verantwortung Märkte und Kunden Energie und Klima Verlässlicher Energieversorger Ökologie Ökonomie Fakten und Ausblick Service Zemanek: Die EVN würde auch in Naturschutzgebieten keine neuen Projekte anstreben. Bei den bestehenden Anlagen haben wir unsere Hausaufgaben bereits gemacht – nahezu alle Wasserkraftwerke wurden oder werden gerade saniert, um deren Leistung zu steigern. Eine Potenzialstudie für Niederösterreich weist unter Berücksichtigung von ökologischen aber auch energiewirtschaftlichen Gesichtspunkten bei den Nebenflüssen der Donau ein mögliches Realisierungsvolumen von 100 bis 300 GWh – abhängig vom Typ der Kraftwerke – aus. Hier sind ökologisch sensible Bereiche bereits ausgeklammert. Bei Windkraft wurde für Österreich ein Potenzial von 4,3 TWh bis 2020 evaluiert – wovon der Großteil auf Ostösterreich entfällt. Wanzenböck: Mir ist es in diesem Zusammenhang auch wichtig, darauf hinzuweisen, dass EVN nicht nur bei der eigenen Erzeugung verstärkt auf erneuerbare Energien setzt, sondern auch beim notwendigen Stromzukauf für die Belieferung unserer Kundinnen und Kunden sehr transparent und sensibel vorgeht. Auch da ist der Anteil erneuerbarer Energie, vor allem aus heimischer Wasserkraft, sehr hoch – und darüber hinaus der gesamte Stromzukauf absolut atomstromfrei. Müssen sich die Rahmenbedingungen ändern, um die Klima- und Umweltschutzziele erreichen zu können? Proschek-Hauptmann: Ja, die Politik ist sehr stark gefordert. Bei der Förderung von Ökostrom beispielsweise liegt Österreich im Europavergleich weit abgeschlagen. Ändern muss sich aber meines Erachtens vor allem der Umgang mit Energie – Stichwort Energieeffizienz und Stromeinsparung. Hier sind die Energieversorgungsunternehmen gefordert, für die sich damit ja auch neue Geschäftsfelder auftun können, letztlich aber auch jeder Verbraucher in seinem eigenen Umfeld. Die Lösung des Energieproblems kann nicht darin bestehen, die Erzeugungskapazitäten laufend auszubauen. Im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung müssen wir unseren Kindern die Möglichkeit hinterlassen, 100 % ihres Energieverbrauchs aus erneuerbaren Energien decken zu können. Das geht nur, wenn wir den Gesamtenergieverbrauch entsprechend drosseln. „Wir müssen das vorhandene Potenzial unter Rücksichtnahme auf sensible Bereiche sinnvoll nützen und ­individuelle Lösungen finden.“ Zemanek: Ohne die Zielsetzungen und das gesamte Regelwerk in Frage stellen zu wollen, ist mir wichtig, dass das vorhandene Potenzial in Österreich sinnvoll genutzt wird. Mögliche Projekte sollen mit Augenmaß beurteilt werden und nicht von vornherein kategorisch abgelehnt werden. Wir streben gemeinsame Lösungen an, ohne Kompromisse sind aber die österreichischen Zielsetzungen meines Erachtens nicht zu erreichen. Gleichzeitig ist über eine vorausschauende Ordnungspolitik die Investitionssicherheit von Projekten zu gewährleisten – niemand wird einen Windpark bauen, ohne zu wissen, wie sich ein derartiges Projekt finanziell darstellen lässt. Wanzenböck: Aus der Sicht des Energievertriebs darf beim Ökostrom das Risiko schwankender Erzeugungsmengen, Absatzmengen und Preise meiner Meinung nach nicht länger bei den Stromhändlern liegen. Ziel sollte sein eine transparente Ausweisung der vom Endverbraucher zu bezahlenden Förderbeiträge für Ökostrom auf den Stromrechnungen und eine Gleichbehandlung aller österreichischen Endverbraucher. Denn wie sehr erneuerbare Energie letztlich auch wirtschaftlich Sinn macht und damit an Dynamik gewinnt, hängt letztlich von einer breiten öffentlichen Akzeptanz und nicht nur von Regelwerken ab. EVN NACHHALTIGKEITSbericht 2008/09 35 Modernes Steinkohlekraftwerk Duisburg-Walsum Zukunft der Kohlekraft Effizientes und emissionsarmes Steinkohlekraftwerk ­Duisburg-Walsum Gemeinsam mit der Evonik Steag GmbH errichtet die EVN im deutschen Duisburg-Walsum eines der modernsten Steinkohlekraftwerke Europas. Die EVN ist an diesem Projekt zu 49 % beteiligt; das Gesamt­ investitionsvolumen beläuft sich auf mehr als 800 Mio. Euro. Mit der erfolgreich bestandenen Druckprobe des Kessels Anfang Juli 2009 wurde ein wichtiger Meilenstein gesetzt. Die Aufnahme der Stromerzeugung ist im Jahr 2010 geplant. Mit diesem 790-MW-Kraftwerk erreicht die EVN eine markante Erhöhung und weitere Diversifikation ihrer Produktionskapazitäten. Dipl.-Ing. (FH) Martin Burböck, Projektleiter Walsum 10 und Prokurist Evonik EVN Walsum 10 Kraftwerksgesellschaft mbH, zum Steinkohlekraftwerk Walsum Die EVN und ihr Partner Evonik Steag bündeln bei der Realisierung von Duisburg-Walsum ihre Kompetenzen bei Planung, Bau und Betrieb. Der Standort wurde gewählt, da er gegenüber anderen spezifische Vorteile wie beispielsweise die direkte Lage am Rhein oder die gemeinsame Nutzung bestehender Standortinfrastruktur aufweist. Weiters konnten die erforderlichen Genehmigungen in Deutschland rasch ausgestellt werden – ein Projekt dieser Art wäre in Österreich nicht in derselben Zeit umsetzbar. Das Kraftwerk trägt zur weiteren Erhöhung der Versorgungssicherheit der Kunden/innen der EVN in Niederösterreich bei. Im internationalen Vergleich ist Walsum mit einem Wirkungsgrad von rund 46 % eines der modernsten Steinkohlekraftwerke Europas. Dies wird insbesondere durch die sehr hohen Dampfparameter von 610 / 620 °C sowie durch besonders effiziente Auslegung des Anlagenkonzepts selbst erreicht. So ist die Anlage beispielsweise weitestgehend einsträngig ausgelegt und der Energieverbrauch insgesamt optimiert. „Duisburg-Walsum trägt zur Versorgungssicherheit der Kundinnen und Kunden der EVN bei.“ 36 EVN NACHHALTIGKEITSbericht 2008/09 Vorteile der Kohle – Große Kohlereserven – Vielzahl von Lieferquellen weltweit – Kohle kann am Kraftwerksstandort gelagert werden – Energieerzeugung aus Kohle ist wetterunabhängig und dient als Ausgleich zu erneuerbaren Energie­trägern wie Wind- und Wasserkraft – Keine Hochdruck-Pipelines oder spezielle Lieferrouten erforderlich – Lieferrouten müssen nicht geschützt werden Zukunft Kohlekraft Kommentar EVN und CSR Gesellschaftliche Verantwortung Märkte und Kunden Energie und Klima Verlässlicher Energieversorger Ökologie Ökonomie Fakten und Ausblick Service Prof. Dr. Ing. Alfons Kather, Leiter des Instituts für Energietechnik an der Technischen Universität Hamburg-Harburg, über die Zukunft der Kohlekraft und den Einsatz neuer Technologien Vor allem aufgrund der hohen Zuwächse in China und Indien wird der Anteil aus Kohle bei der welt­ weiten Stromerzeugung weiter zunehmen. Das prognostiziert auch die Internationale Energieagentur. In Europa wird die Stromerzeugung aus Kohle in den nächsten Jahrzehnten etwa konstant bleiben. ­In Österreich muss trotz eines Ausbaus der Stromerzeugung aus regenerativen Energieträgern die Strom­ erzeugung aus Kohle zumindest gleich gehalten werden, um die Stromversorgung zu sichern. Um die mit der Kohlenutzung verbundene Umweltbelastung zu mindern, wurden in den vergangenen Jahrzehnten hocheffiziente Technologien zur Abscheidung von Staub, Schwefeldioxid oder Stickoxiden entwickelt. Seit den neunziger Jahren wurden auch hinsichtlich der CO2-Emissionsminderung deutliche Fortschritte erzielt. So besitzt das Steinkohlekraftwerk Walsum mit seinem Wirkungsgrad von ­ca. 46 % einen um ca. 35 % geringeren CO2-Ausstoß als ein durchschnittliches Steinkohlekraftwerk. Die Steige­ rung der Wirkungsgrade reicht jedoch nicht aus, um die CO2-Emissionsminderungsziele zu erreichen. Hierfür ist die Einführung der so genannten CCS-Technologien, mit deren Hilfe CO2 abgeschieden und unterirdisch gelagert wird, notwendig. Diese Technologie hat allerdings den Nachteil, dass der Wirkungsgrad um ca. 10 % verringert wird und somit bei gleicher erzeugter Strommenge der Kohle­ verbrauch um ca. 22 % steigt. Trotz dieses erhöhten Ressourcenverbrauchs ist die Stromerzeugung aus Kohle unter Verwendung der CCS-Technologie für die nächsten Jahrzehnte – neben der weiteren Steigerung der regenerativen Stromerzeugung – die einzige Möglichkeit, um sowohl die Versorgungs­ sicherheit aufrechtzuerhalten als auch die Klimaschutzziele zu erreichen. „Die Stromerzeugung aus Kohle ist notwendig, um die Versorgung zu sichern.“ Dipl.-Ing. Franz Klemm, EVN Rohstoffexperte, über die Kohlebeschaffung in der EVN Die EVN hat 2008 rund 400.000 Tonnen Steinkohle in Strom umgewandelt. Hauptlieferländer sind Polen und seit 2007 verstärkt auch Russland (Sibirien). Aus Polen wird die Kohle per Bahn angelie­ fert, die Kohle aus Russland kommt per Binnenschiff über die Donau. Um sowohl die Qualität der Kohle als auch eine sozial verträgliche Beschaffung sicherzustellen, besuchen Mitarbeitende der EVN regelmäßig die Bergwerke der Lieferanten. In den Grubenfahrten können sich die Mitarbei­ tenden ein Bild von den Arbeitsverhältnissen machen. Polen hatte immer schon hohe technische Standards. Die Sauberkeit der Arbeitsplätze untertage zeugt von einer guten Disziplin bei den Bergarbeitern. Es finden Besuche bei Bergarbeiterfamilien statt, und Lebenshaltungskosten wer­ den studiert, auch bei den jährlichen bergmännischen Traditionsfeiern sind Mitarbeitende der EVN dabei. Dieser gute Kontakt garantiert pünkt­liche und ordnungsgemäße Lieferungen. In Sibirien wird die Kohle in Tagebaubetrieben abgebaut. Auch hier konnte sich die EVN von den guten Ar­ beitsverhältnissen überzeugen. „Hauptliefer­länder von Kohle sind Polen und Russland.“ EVN NACHHALTIGKEITSbericht 2008/09 37 Klimaaktionstag 2009 Der 5. Juni 2009 (Weltumwelttag) stand wieder ganz im Zeichen des Klima­ schutzes. Die EVN veranstal­ tete am Klima­aktionstag, einer Initiative des Landes Nieder­ österreich, an vier Standorten einen „Tag der offenen Tür“. Beitrag der EVN zum Klimaschutz Die EVN setzt unterschiedliche Initiativen und Aktivitäten, um einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten. Diese lassen sich wie folgt zusammenfassen: – Forcierung erneuerbarer Energiequellen – Steigerung der Energieeffizienz der eigenen Produktionsanlagen und Netze – Forschung und Entwicklung, u. a. im Bereich CCS-Technologien – Information und Beratung der Kunden/innen zur Steigerung der Energieeffizienz –Regionale Wertschöpfung durch Nutzung heimischer Energieträger wie Biomasse und Biogas – Aktiver Ausbau alternativer Kraftstoffe wie Compressed Natural Gas (CNG) und Biogas – Sensibilisierung der Öffentlichkeit und Mitarbeitenden – Innerbetriebliche Maßnahmen, wie z. B. Rohrgurtförderer Chancen und Risiken durch den Klimawandel Freiwillige Vereinbarung zur Reduktion der NOx-Emissionen Die Klimaerwärmung erfordert Maßnahmen zur Senkung der Treibhausgasemissionen. Insbesondere die CO2-Emissionen stehen im Fokus technischer Lösungen wie z. B. CCS (Carbon Capture and Storage, siehe Seite 42). Es gilt allerdings zu beachten, dass jede Maßnahme zur Rauchgasreinigung eine Wirkungsgrad­ einbuße bedeutet, die anderswo kompensiert werden muss. Der finanzielle Einsatz zur besseren Rauch­ gasreinigung und CO2-Abscheidung einerseits und zur Wirkungsgradsteigerung andererseits wird daher mit zunehmenden Bemühungen, der Erderwärmung entgegenzuwirken, steigen. Aufgrund der Klimaerwärmung werden die Heizperioden kürzer – die Fernkälte jedoch gewinnt an Bedeutung, was umfangreiche Investitionen erfordert. Die Konsequenzen, die sich für die Energieversorger daraus ergeben, sind u. a. die stärkere Diversifizierung der Energiequellen hin zu erneuerbaren, sowohl in der Strom- als auch der Wärmeerzeugung, sowie die Nutzung von Fernkälte in der wärmeren Jahreszeit. Beitrag zu sauberer Luft: Freiwillige Reduktion der NOx-Emissionen im Kraftwerk Dürnrohr Österreich hat sich verpflichtet, die NOx -Emissionen bis 2010 um 25 kt/a auf maximal 103 kt/a zu reduzieren. Bereits von 1985 bis 2004 wurden im Bereich Strom- und Fernwärmekraftwerke die NOx -Emissionen in Österreich um 53 % reduziert, obwohl im gleichen Zeitraum die thermische Strom­ produktion verdoppelt wurde. Im August 2008 wurde eine freiwillige Ver­ einbarung zwischen dem Verband der Elektrizitätsunternehmen ­Österreichs (VEÖ), dem Umweltministerium und dem Wirtschaftsministerium zur ­Emissionsreduktion bei bestimmten Erzeugungsanlagen getroffen. Die EVN hat sich im Rahmen dieser Vereinbarung freiwillig verpflichtet, ab 2010 im Kraftwerk Dürnrohr die NOx -Konzentration im Jahresdurchschnitt um 25 % gegenüber dem gesetzlich vorgeschriebenen Wert zu senken. 38 EVN NACHHALTIGKEITSbericht 2008/09 Beitrag zum Klimaschutz Kommentar EVN und CSR Gesellschaftliche Verantwortung Märkte und Kunden Energie und Klima Verlässlicher Energieversorger Ökologie Ökonomie Fakten und Ausblick Service Steigerung der Energieeffizienz Um einen aktiven Beitrag zur Senkung des Energieeinsatzes zu leisten, verfolgt die EVN mehrere Stoßrich­ tungen, die in nachstehender Abbildung zusammengefasst werden. Erzeugung Netze Endverbraucher Effizienzsteigerung der Wasserkraftwerke Minimierung der Netzverluste, vor allem in Südosteuropa Energieberatung Effizienzsteigerung der bestehen­ den thermischen Kraftwerke Einsatz verlustarmer Transformatoren Bau von hocheffizienten Neuanlagen Smart Metering Maßnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz Energiedienstleistungen Einsatz alternativer Kfz-Treibstoffe Betriebliche Energieeffizienz Nutzung von Abwärme aus (Industrie-)Prozessen Ausgewählte Projekte zur Effizienzsteigerung der Wasserkraftwerke werden im Kapitel Energie und Klima auf Seite 30 beschrieben. In weiterer Folge werden das Smart Metering – eine Maßnahme im Bereich der Verteilung – sowie das Beratungs- und Dienstleistungsangebot, das die Kunden/innen bei der Senkung ihres Energiebedarfs unterstützen soll, vorgestellt. Smart Metering – die Stromzähler der Zukunft Derzeit wird bei den Haushaltskunden/innen der Energieverbrauch einmal im Jahr abgelesen. Es wird nur ein Jahresverbrauchswert geliefert, aber keinerlei Detailinformation darüber, wann wie viel Strom ver­ braucht wurde, was allerdings Voraussetzung für die Änderung des Verbrauchsverhaltens wäre. EU-weite Regelungen (Endenergieeffizienzrichtlinie und 3. EU-Binnenmarktpaket) forcieren daher die Einführung von Smart-Metering-Systemen. Dabei handelt es sich um elektronische Zähler und moderne Übertragungs­ einrichtungen für die Datenübermittlung zwischen Kunden/innen und Energielieferanten, die Details zum Energieverbrauch anzeigen. Pilotprojekte zum Smart Metering Die Einführung von Smart Metering löst einen hohen finanziellen und organisatorischen Aufwand aus. Der­ zeit werden im Rahmen mehrerer Pilotprojekte bei rund 300 Kunden/innen unterschiedliche Systeme geprüft. Energieberatung und Energiedienstleistungen Die EVN gilt seit Jahren als kompetenter Ansprechpartner und verfügt über eine breite Palette von Dienst­ leistungs- und Informationsangeboten sowohl für Haushalts- und Gewerbekunden/innen als auch für Ge­ meinden. Nachstehend wird erläutert, wie die EVN gemeinsam mit der Stadt St. Pölten (nach der Gründung der gemeinsamen Fernwärme GmbH im Jahr 2007) ein umfassendes Energiekonzept ausgearbeitet hat. Energieversorgungskonzept St. Pölten Versorgungssicherheit, Klimaschutz, erneuerbare Energieträger, Energieeffizienz sowie die Ausweitung der Fernwärmeversorgung stehen im Mittelpunkt des Energieversorgungskonzepts. Zuerst wurden alle relevanten Daten betreffend Energieeinsatz (elektrische Energie, Heizenergie, Mobilität, Gewerbe und Industrie) erhoben, um danach unterschiedliche Maßnahmen und deren Einfluss auf Energiebedarf und Emissionen zu evaluieren und nach deren Relevanz, Kosten-Nutzen-Effekten und Umsetzbarkeit zu sor­ tieren. Einige wesentliche Maßnahmen werden bereits umgesetzt – bei einzelnen Maßnahmen wird die Umsetzungsphase allerdings bis in das Jahr 2020 reichen. © Landis Gyr GmbH Kompetente Energieberatung Versorgungssicherheit und Klimaschutz im Fokus EVN NACHHALTIGKEITSbericht 2008/09 39 Emissionsrückgang durch ­Energiekonzept Die Fernwärme wird weitgehend von Erdgas auf Abwärme umgestellt (siehe Seite 33). Durch das gesamte Maßnahmenpaket können gegenüber dem Basisjahr (2005) bis 2020 rund 110 GWh Endenergie einge­ spart werden, das entspricht dem Wärmebedarf von 5.500 Haushalten. Eine Reduktion der Treibhausgas­ emissionen bis 2020 um 13 % oder 70.000 Tonnen pro Jahr scheint, trotz energieintensiver Industrie in der Gemeinde und Bevölkerungswachstum, erreichbar. Der Rückgang der CO2-Emissionen resultiert dabei zu fast 90 % aus Maßnahmen aus dem Energiekonzept und zu gut 10 % aus dem allgemein zu erwartenden Emissionsrückgang aufgrund früherer Maßnahmen und den Auswirkungen von EU-Effizienzvorgaben. Das Konzept trägt wesentlich zum Erreichen des Klimabündnisziels (10 %ige CO2-Reduktion alle fünf Jahre) bis 2020 bei. Vorschläge für weitere Maßnahmen wurden bereits erarbeitet. EVN Energieberatung Die EVN bietet nicht nur praktische Tipps rund um Energieanwendungen per Telefon oder durch die Ener­ gieberater/innen, sondern auch ein umfangreiches Angebot an Energiedienstleistungen. Im Berichtsjahr war eine sehr stark gestiegene Nachfrage nach Energieausweisen zu verzeichnen. Bisher war dieser für den Erhalt der Wohnbauförderung erforderlich, seit Jänner 2009 muss der Ausweis bei jedem Neubau sowie bei Vermietung, Verpachtung und Verkauf von Gebäuden vorgelegt werden. Die EVN Energieberatung ist unter der kostenlosen Energieberatungshotline 0800 800 333 oder [email protected] erreichbar. EVN Beratungsleistungen im Überblick Gewinnerin des EVN Energiesparquiz Energieberatung für Haushalte Energieberatung für Gewerbe-/Industriebetriebe – Energieberatungshotline – Business Energy Check – Kostenlose Energie-Erstberatung – Energiemonitor – Beratung in Bau- und Energietechnik – Berechnung von Energieausweisen – Wärmepumpen – Anlagen- und Gebäudethermografie – Beratung zu sinnvollen Möglichkeiten der Heizung und Warmwasserbereitung Energieberatung für Gemeinden – Berechnung von Energieausweisen – Gemeinde-Energie-Check – Durchführung von Luftdichtemessungen – Berechnung von Energieausweisen – Gebäudethermografie – Gebäudethermografie EVN Energiesparquiz 2009 Unter dem Motto „Wer mehr weiß, zahlt weniger“ startete am 5. Juni 2009 das EVN Energiesparquiz in Niederösterreich. Dabei konnten die Niederösterreicher/innen bei ihrem Lieblingswirt ihr Wissen zum Thema Energiesparen und Energieeffizienz unter Beweis stellen und tolle Preise gewinnen. Die 26 Tages­ sieger/innen sowie die zehn Teilnehmenden mit der höchsten Punkteanzahl beim Online-Spiel wurden als VIP-Gäste zum EVN CUP 2009 eingeladen und traten dort im großen Finale gegeneinander an. Als Hauptpreis gab es einen E-Scooter im Wert von über 2.000 Euro zu gewinnen. Energiesparaktion 2008 Der sinnvolle Einsatz von Energie nutzt nicht nur der Umwelt, sondern kann auch Geld sparen. Im Rahmen der Energiesparaktion 2008, an der über 5.000 Kunden/innen teilnahmen, unterstützte die EVN ihre Kunden/innen mit „Energiespar-Extras“ wie Broschüren und kostenlosen Stromverbrauchsmessgeräten. Darüber hinaus gab es für alle, die den zweiten Fragebogen retorunierten 15 Energiespar-FreiTage. 40 EVN NACHHALTIGKEITSbericht 2008/09 Steigerung der Energieeffizienz Kommentar EVN und CSR Gesellschaftliche Verantwortung Märkte und Kunden Energie und Klima Verlässlicher Energieversorger Ökologie Ökonomie Fakten und Ausblick Service EVN fördert private Photovoltaikanlagen Das Interesse von Privathaushalten an der eigenen Stromerzeugung mithilfe von Photo­­vol­taikanlagen nimmt aufgrund von sinkenden Anschaffungskosten und attraktiven Förderungen stetig zu. Die EVN unterstützt, in Zusammenarbeit mit über 200 speziell geschulten EVN PowerPartnern, ihre Kunden/ innen mit dem SonnenStrom-Paket, einem Kombi-Angebot aus Installationszuschuss und garantierter Abnahme der Überschussmengen zu fairen, wertgesicherten Preisen. Das Photovoltaikangebot der EVN wird weiter ausgebaut. Weitere Informationen erhalten Sie unter www.evn.at oder 0800 800 100. Energiesparkampagne in Bulgarien Auch im Berichtsjahr führte EVN Bulgaria eine Energiespar­ kampagne durch. Neben dem sparsamen Einsatz von Strom wurde auch über die effiziente Wärmenutzung informiert. Die Kampagne soll die Menschen für den Wert der „Waren“ Strom und Wärme sensibilisieren und die zusätzliche Kaufkraft, die sich durch Energieeinsparungen ergibt, veranschaulichen. Alternative Mobilitätskonzepte für die Zukunft Beim 18. EVN CUP Ende August 2009 am Wachauring Melk standen alternative Kraftstoffe und Antriebe im Mittelpunkt. Besucher/innen der kostenlosen Veranstaltung hatten die Mög­ lichkeit, sich über den aktuellen Stand der Technik in Sachen Erd­ gasantrieb, Hybridtechnik, Brennstoffzellen- oder Wasserstoff­ motor zu informieren. Namhafte Automobilfirmen präsentierten ihre neuesten, alternativ angetriebenen Modelle und stellten die Fahrzeuge für Praxistests zur Verfügung. Fahrsicherheitstests, Kartfahren sowie ein Programm für die ganze Familie rundeten das Angebot ab. Den Abschluss des EVN CUP bildete das von der ÖAMTC-Akademie veranstaltete 3. Internationale Mobilitäts­ symposium „Auto und Energie“. Der Wert von Energie Im Berichtsjahr wurde der Eintrag der EVN in das Guinnessbuch der Rekorde bestätigt. Beim EVN CUP 2008 gelang es, die längste Parade alternativ angetriebener Fahrzeuge aufzustellen. Elektromobilität und CNG als Treibstoff Bereits seit rund 15 Jahren beschäftigt sich die EVN mit den Themen Elektromobilität und Stromtankstellen. Im Zuge der Klimaschutzdebatte fand das Thema Elektromobilität eine breite Öffentlichkeit, und die Indus­ trie setzt klare Signale: Erste elektrisch angetriebene Modelle sind bereits am Markt. Eine Projektgruppe in der EVN verfolgt die aktuellen Entwicklungen in diesem Bereich, evaluiert interne Ressourcen und Abläufe und steht in Kontakt mit diversen Institutionen. Ziel ist es, die EVN optimal zum Thema Elektromobilität zu positionieren. Die EAA Erdgas Mobil GmbH, eine Tochter der EnergieAllianz Austria, forciert die Verbreitung von Erdgas in der Form von CNG als Treibstoff. Im Berichtsjahr sind zusätzlich zu den bestehenden vier öffentlichen und zwei nichtöffentlichen CNG-Betankungsanlagen vier öffentliche CNG-Tankstellen (Pöchlarn, ­­Purgstall, Bruck/ Leitha, Melk) gemeinsam mit Partnern eröffnet worden. Weitere zwei Standorte folgen bis Ende 2009 (St. Georgen/Ybbsfeld und Frauenhofen bei Horn), 2010 wird eine öffentliche CNG-Tankstelle in Wiener Neudorf errichtet. Um die abgegebenen CNG-Mengen der ÖBB-Postbus-Tankstelle in St. Pölten zu erhöhen, wird im Frühjahr 2010 die bestehende CNG-Betankungsanlage durch eine wesentlich leistungsfähigere Anlage ersetzt. Vorstellung alternativ angetriebener Modelle beim EVN CUP EVN NACHHALTIGKEITSbericht 2008/09 41 Forschung und Entwicklung Engagement in zahlreichen Forschungsprojekten Die EVN engagiert sich in zahlreichen nationalen und internationalen Forschungs- und Entwicklungs­ projekten und nimmt in Österreich seit Jahrzehnten eine führende Rolle bei hocheffizienten und um­ weltschonenden Kraftwerken ein. Im Berichtsjahr wurden etwa 1,2 Mio. Euro (davon knapp 7 % über Förderungen) für Forschungs- und Entwicklungsprojekte aufgewendet. Umweltverträglichkeit und Versorgungssicherheit als F&E-Herausforderung Verbesserung der ­Wirkungsgrade Noch auf Jahrzehnte wird der Energiebedarf vor allem durch fossile Energieträger befriedigt werden müs­ sen, die für einen Großteil der CO2-Emissionen verantwortlich sind. Die EVN engagiert sich in mehreren nationalen und internationalen Forschungsinitiativen, um eine Verbesserung der Wirkungsgrade der Pro­ duktionsanlagen zu erreichen – die erste und wichtigste Maßnahme zur Minderung der CO2-Emissionen. Optimale Nutzung der ­Solarenergie Im Bereich der erneuerbaren Energieträger unterhält die EVN Forschungsprojekte wie jenes zur Beurteilung der optimalen Ausnutzung von Solarenergie anhand der neu errichteten Photovoltaikanlage in Zwentendorf (siehe Seite 31) in Kooperation mit NÖTECH NÖ Energieforschungs-, planungs-, betriebs- und service­ gesellschaft m.b.H., einer Tochtergesellschaft des Landes Niederösterreich und der EVN. Auf dem Weg zum CO2-armen Kraftwerk Dialog über Carbon Capture and Storage Die EVN hat sich das Ziel gesteckt, einen konstruktiven Dialog zwischen Politik, Wirtschaft und Öffent­ lichkeit über die Abscheidung und Speicherung von CO2 (Carbon Capture and Storage, CCS) in Gang zu setzen. Die EVN kooperiert bei diesen Fragestellungen eng mit den betroffenen Behörden, anderen Energieversorgungsunternehmen sowie mit namhaften nationalen und internationalen Universitä­ ten. Mit der Technischen Universität Wien, der Universität Hamburg-Harburg und der Universität Stuttgart wurde eine Studie zur Erforschung der Um- bzw. Nachrüstungsmöglichkeiten des Kraft­ werks Dürnrohr in eine Oxyfuelanlage bzw. mit einer CO2-Wäscheanlage durchgeführt. Dabei wurden nicht nur technische Fragestellungen behandelt, sondern auch die wirtschaftlichen Implikationen. Die ersten Ergebnisse zeigten, dass die Implementierung der derzeit verfügbaren Abscheidetechnologien einen erheblichen Rückgang des Wirkungsgrads zur Folge hat. Es wird nun versucht, diesen Nachteil durch geeignete Maßnahmen zu minimieren. Durch weitestgehende Integration des Abscheideprozesses in den Kraftwerksprozess können die negativen Auswirkungen auf den Wirkungsgrad minimiert werden. Unter gewissen Rahmenbedingungen stellt CCS eine Option dar, die CO2-Emissionen eines fossil gefeuerten Kraftwerks zu minimieren. Vor einem großtechnischen Einsatz ist allerdings weitere Forschung auf diesem Gebiet notwendig, an der sich die EVN auch weiterhin aktiv beteiligt. Kraftwerk Dürnrohr liefert durch Recycling Sekundärrohstoffe Realit-Erzeugung aus ­Nebenprodukten 42 EVN NACHHALTIGKEITSbericht 2008/09 Durch unternehmensübergreifende Zusammenarbeit ist unter der Leitung der EVN ein Verfahren ent­ standen, mit dem aus Nebenprodukten aus der kalorischen Stromerzeugung der Baustoff Realit erzeugt werden kann. Bereits lange bevor es Stand der Technik war, wurden, unter Berücksichtigung der gesetz­ lichen Auflagen zur Einhaltung von Grenzwerten für Schwefeldioxid im Rauchgas, im Kohlekraftwerk Dürnrohr Rauchgasentschwefelungsanlagen errichtet. Diese benötigen für den Entschwefelungsvorgang Kalkmilchsuspension. Dabei wird Branntkalk gelöscht und in weiterer Folge als Kalkmilch Ca(OH)2 im Gegenstromprinzip zum Rauchgas in der so genannten Absorberkammer feinstzerstäubt eingesprüht. Der geforderte Abscheidegrad von >90 % wird problemlos eingehalten. Es bildet sich ein Gemisch aus Forschung und Entwicklung Kommentar EVN und CSR Gesellschaftliche Verantwortung Märkte und Kunden Energie und Klima Verlässlicher Energieversorger Ökologie Ökonomie Fakten und Ausblick Service Kalziumsulfit und Kalziumsulfat vermischt mit Flugasche – diese gips­ ähnliche Verbindung, Realit, kommt als Baustoff im bergmännischen Versatz zum Einsatz. Seit Herbst 2008 wird mit diesem Verfahren im Kraftwerk Dürnrohr kommerziell Realit erzeugt. Mit dieser technisch einwandfreien und sauberen Lösung zur Nebenproduktverwertung werden die bisherigen Umweltschutzaktivitäten ergänzt. Pilotversuche zur dezentralen Erzeugung Weltweit werden derzeit Forschungsanreize im Energiesektor gesetzt, wobei die Schwerpunkte auf dem Bereich dezentrale Erzeugung aus vorwiegend erneuerbaren Energien liegen. Auf dem Mobilitätssektor wird die Elektromobilität an Bedeutung gewinnen (siehe Seite 41). Die EVN verfolgt diese Entwicklungen zeitnah und erprobt im Rahmen eines Pilotprogramms neue Technologien. So kommen beispielsweise Mikro-KWK(Kraft-Wärme-Kopplung)-Anlagen und die Absorptions­ wärmepumpe in der Praxis zum Einsatz; speziell zu dieser Thematik werden im Bereich Erdgas-Absorptionstechnologie und der dezen­ tralen Energieversorgungstechnik ausgewählte Innovationen einem Praxistest unterzogen. Dabei fokussieren die Versuche der EVN vor allem den Bereich dezentrale Energieversorgungstechniken mit dem Ziel, den Primärenergieaufwand zu verringern und den Gesamtwir­ kungsgrad der Anlagen zu erhöhen. Erforschung von Nachrüstungs­ möglichkeiten im Kraftwerk Dürnrohr EVN NACHHALTIGKEITSbericht 2008/09 43 Ökologische Verantwortung Auswahl aktueller Projekte der WTE – Zwei Blockheizkraftwerke in Moskau – Kläranlagen in Kohtla-Järve/ Estland und Kaunas und � Klaipeda in Litauen kürzlich fertig gestellt; Anlagen in Olaine/Lettland, Vilnius, Visaginas und Kaišiadorys (alle Litauen) ­­in Bau – Schlammbehandlungsanlage auf der Kläranlage Siauliai, Litauen – Großkläranlage in CzajkaWarschau und IstanbulAtaköy – Anlage zur Herstellung von Natriumhypochlorit in Moskau „Die Kläranlage in Zagreb steigert nicht nur die Wasserqualität, sondern schützt auch die Grundgewässer der Region.“ Mit dem operativen Segment Umwelt, das die Geschäftsfelder Wasserver- und Abwasserentsorgung sowie thermische Abfallverwertung umfasst, liefert die EVN wertvolle Beiträge zum Umweltschutz. Durch die Bündelung ihrer Kompetenzen im Bereich Energie- und Umwelttechnik kann die EVN über herkömmliche Trinkwasser- und Abwasseranlagen hinausgehende Produkte und Leistungen anbieten. Als Energieversorger nehmen zudem Aspekte des Klimaschutzes oberste Priorität ein; Details dazu finden Sie auf Seite 38. Segment Umwelt WTE – Wasser. Technik. Energie Die WTE Gruppe bietet als Komplettanbieter die Planung, den Bau und den Betrieb technischer Anlagen zur Wasserver- und Abwasserentsorgung sowie zur Erzeugung von Wärme und Energie an. WTE verfügt über Niederlassungen und Projektgesellschaften in 14 Ländern. Mehr als elf Millionen Menschen werden von Anlagen der WTE mit Trinkwasser versorgt bzw. deren Abwässer entsorgt. Energie und Wärme aus Klärschlamm Neben der Erhöhung der Energieeffizienz und dem Einbau energiearmer Aggregate stellt die Energie- und Wärmegewinnung ein wichtiges Ziel der WTE dar. Bereits seit Jahren wird auf den eigenen Anlagen Erfahrung zur Energiegewinnung aus dem Klärprozess und der Schlammbehandlung generiert. Ziel ist es, einen energieautarken Anlagenbetrieb zu gewährleisten, um Ressourcen zu schonen, Energiekosten zu senken und bei einem Stromausfall einen eigenständigen Betrieb sicherzustellen. Aktuell wird eine Abwasseranlage in Istanbul errichtet, deren Energiehaushalt weitestgehend durch die Nutzung des anfallenden Biogases gewährleistet wird. Turbinen sorgen für die nötige Energie und Wärme zur Klärschlammtrocknung. Auf den Kläranlagen in Zagreb und Stettin werden Blockheizkraftwerke betrieben, die aus dem anfallenden Faulgas elektrische und thermische Energie erzeugen. Dadurch kann ein wesentlicher Beitrag zur Deckung des eigenen Strom- und Wärmebedarfs geleistet werden. In Zagreb ist es sogar gelungen, mehr Energie zu erzeugen, als die Anlage für den Betrieb benötigt. Die Einspeisung ins Elektrizitätsnetz von Zagreb wird zurzeit diskutiert. Durch die Integration dieser Kraftwerke ist es WTE gelungen, eine ausgewogene Mischung aus Versorgungssicherheit und Minimierung der Umweltauswirkungen zu finden. Ante Pavić, Geschäftsführer der ZOV (Kläranlage Zagreb) Durch den Bau der Kläranlage Zagreb hat Kroatien einen großen Schritt zur Erfüllung steigender ökologischer Richtlinen des Gewässerschutzes sowie des Donauschutzübereinkommens getätigt. Die Kläranlage sichert nicht nur die gemäß europäischen Umweltschutzstandards erforderliche Wasserqualität der Save in Zagreb und flussabwärts, sondern trägt auch maßgeblich zum Schutz der Grundgewässer in der ganzen Zagreber Region bei, da die Abwässer der Stadt Zagreb jetzt im geschlossenen Kanalisationssystem zur Kläranlage geleitet werden. Im Rahmen des Baus der Kläranlage wurde auch eine Brücke über die Save errichtet, was zur generellen Verbesserung der Infrastruktur beiträgt und eine große Entlastung des Stadtverkehrs bedeutet. 44 EVN NACHHALTIGKEITSbericht 2008/09 Segment Umwelt Kommentar EVN und CSR Gesellschaftliche Verantwortung Märkte und Kunden Energie und Klima Verlässlicher Energieversorger Ökologie Ökonomie Fakten und Ausblick Service EVN Abfallverwertung – Energie und Wärme aus Abfall Die EVN Abfallverwertung Niederösterreich GmbH (ehemals AVN) betreibt seit 2004 in Zwentendorf/Dürnrohr eine thermische Abfallverwertungsanlage, die derzeit um die Linie 3 erweitert wird. Zudem plante, baute und finanzierte die EVN die thermische Abfallverwertungsanlage MSZ 3 in Moskau, die sie bis zum Jahr 2019 betreiben wird; dort wird durch eine Kraft-Wärme-Kopplungsanlage mit Anschluss an das Moskauer Fernwärmenetz aus Abfall Strom und Fernwärme für ca. 48.000 Moskauer Haushalte erzeugt. Erweiterung um die Linie 3 Nach der Erweiterung der Anlage in Zwentendorf/Dürnrohr um die Linie 3 werden insgesamt rund 500.000 Tonnen Müll pro Jahr verwertet und die thermische Leistung von derzeit 120 MW auf 210 MW ausgebaut werden. Durch die gewonnene Energie können im benachbarten Wärmekraftwerk Dürnrohr in Zukunft 100.000 Tonnen Kohle und 10 Millionen m3 Gas pro Jahr eingespart werden. Nach der zweijährigen Bauzeit sind die Arbeiten bereits weit fortgeschritten. Die Montage des Kessels ist abge­ schlossen, Ende September 2009 wurde die Rauchgasreinigungsanlage fertig gestellt. Der Oberteil des SO2-Wäschers wurde Ende Juni 2009 montiert. Die „kalte Inbetriebsetzung“ der Anlage hat begonnen. Ende November 2009 ist die Inbetriebnahme mit Abfall – das so genannte 1. Müllfeuer – geplant. Inbetriebnahme der Linie 3 im November 2009 Die neue Linie wurde parallel zu den beiden vorhandenen errichtet und besteht ebenfalls aus einem Verbrennungsrost und einem Kessel sowie einer dreistufigen Rauchgasreinigungsanlage. Neu hinzu kam der so genannte „Vorbunker“, der als Erweiterung des derzeitigen Müllbunkers dient und von dem aus die Abfälle mit einem Laufkran in den bestehenden Müllbunker transportiert werden. Die Anlieferung des Restmülls erfolgt weiterhin zu 90 % mit der Bahn, ebenso werden 80 – 90 % der Reststoffe auf diesem Weg abtransportiert. Ein Besucher- und Informationszentrum steht Interessierten für Anlagenführungen zur Verfügung. Nachhaltige Impulse für die Region In der Volksbefragung 1997 entschieden sich 74 % der Bürger/innen von Zwentendorf für den Bau der thermischen Abfallverwertungsanlage; die Wahlbeteiligung lag bei 72 %. Vom Bau der Anlage profitiert nicht nur die Gemeinde Zwentendorf, sondern die ganze Region Tullnerfeld sowohl durch die Verbesserung der Luftqualität als auch durch wesentliche wirtschaftliche Impulse. Im Rahmen der Bauinvestitionen von insgesamt rund 270 Mio. Euro (inkl. der Erweiterung um die Linie 3) und bei laufenden Revisionen werden Aufträge auch an Gewerbetreibende in der Region vergeben. Es entstanden rund 75 neue Arbeitsplätze direkt bei der EVN Abfallverwertung sowie indirekt weitere 60 Arbeitsplätze in der Region. Etwa 85 % der Belegschaft kommen aus der unmittelbaren Umgebung. Die Standortabgabe der EVN Abfallverwertung kommt ebenfalls der Gemeinde zugute. Auch die ört­ lichen Gastronomie- und Beherbergungsbetriebe werden belebt – nicht nur durch die Mitarbeitenden, sondern auch durch die zahlreichen Besucher/innen der Anlage – rund 38.000 in den letzten fünf Jahren. Die EVN Abfallverwertung unterstützt neben dem Kindergarten auch diverse Vereine und örtliche Aktivitäten wie etwa den Zwentendorfer Hauskalender. EVN NACHHALTIGKEITSbericht 2008/09 45 Versorgungssicherheit und ­Verbesserung der Wasserqualität EVN Wasser sichert die Wasserqualität EVN Wasser betreibt die überregionale Wasserversorgung in Niederösterreich und versorgt per Ende September 2009 rund 493.000 Einwohner/innen bzw. ein Drittel der niederösterreichischen Bevölkerung in 655 Katastralgemeinden mit Trinkwasser, davon 50.000 direkt. Zudem sorgt EVN Wasser für die ­Beseitigung und Aufbereitung kommunaler und industrieller Abwässer sowie die Betriebsführung von Kanalisationen und Kläranlagen. Im Berichtsjahr wurde der Betrieb des Trinkwasserortsnetzes der Gemeinden Enzersfeld, Seefeld-Kadolz, Michelhausen, Himberg und Riederberg übernommen. EVN Wasser wird dort in den nächsten Jahren in die Sanierung der Netze investieren. Zur Sicherung der Wasserqualität ist die ordnungsgemäße Behandlung von Abwässern notwendig. Nach fünfjähriger Bauzeit wurde im September 2009 in der Marktgemeinde Ludweis-Aigen die dritte Kläranlage mit rund 25 km Kanalleitungen fertig gestellt. Ausreichend Trinkwasser für das Waldviertel Zur langfristigen Absicherung der Wasserversorgung im Waldviertel wird bis 2011 eine 40 km lange überregionale Transportleitung vom Weinviertel in das Waldviertel errichtet. Der erste Bauabschnitt vom Hochbehälter Steinbühl (Stadtgemeinde Raabs/Thaya) nach Aigen (Marktgemeinde Ludweis-Aigen) wurde im September 2009 eröffnet. Dank des rund 8 km langen Teilstücks hat die Wasserversorgung mit dem Tankwagen in den Orten Weinern und Aigen ein Ende gefunden. Vernetzung bringt Sicherheit und bessere Qualität Durch die Vernetzung mittels Verbindungsleitungen und durch laufende Steuerungs- und Betriebsoptimierungen konnte nicht nur die Versorgungssicherheit wesentlich erhöht werden, sondern darüber hinaus eine signifikante Verbesserung der Trinkwasserqualität sowie eine Reduktion der Gesamthärte in großen Bereichen des Versorgungsnetzes erzielt werden. Im Frühjahr 2009 haben die Projektierungsarbeiten für die Verbindungsleitung aus dem ­Marchfeld ins Sulzbachtal begonnen. Diese Verbindungsleitung wird den Härtegehalt des Wassers wesentlich verringern. Eine weitere Sicherungs- und Optimierungsmaßnahme stellt die geplante Verknüpfung der südlich und nördlich der Donau gelegenen Brunnenfelder Palt und Grunddorf-Donaudorf über die im Bau befindliche Donaubrücke Traismauer dar. „In den letzten zehn Jahren arbeitete EVN Wasser am Ausbau, an der ­Sicherung und Optimierung der Trinkwasserversorgung. Durch die Inbetriebnahme des neuen Brunnenfelds in Mollersdorf wurde ein wichtiger Meilenstein in der Entwicklung des größten Wasserversorgers des Landes erreicht. Gebietsweise konnte sowohl der Nitratwert als auch die Härte im Trinkwasser halbiert werden,“ so Dipl.-Ing. Franz Dinhobl, Geschäftsführer EVN Wasser. junge forschung.WASSER Zum langfristigen Schutz unseres Wassers muss das Wissen über den intelligenten ­und nachhaltigen Umgang mit dieser Ressource laufend erhöht werden. Deshalb ­­ unterstützt und prämiert EVN Wasser mit dem Wettbewerb junge ­forschung.WASSER wissenschaftliche Arbeiten junger Menschen. ­Die Preis­ verleihung fand am Weltwasser­tag im März 2009 statt. Weitere Informationen finden Sie im Internet unter www.evnwasser.at. Einsendeschluss für den nächsten Wettbewerb ist der 15. Jänner 2010. 46 EVN NACHHALTIGKEITSbericht 2008/09 Umweltschutz und Biodiversität Kommentar EVN und CSR Gesellschaftliche Verantwortung Märkte und Kunden Energie und Klima Verlässlicher Energieversorger Ökologie Ökonomie Fakten und Ausblick Service Umweltschutz und Biodiversität Verantwortungsvolle Projektplanung und aktiver Dialog mit Interessengruppen Die EVN sucht aktiv den Dialog mit unterschiedlichen Interessengruppen – insbesondere mit den von Projekten betroffenen Personen. Durch einen intensiven Austausch mit den Anrainer/innen, die vom Bau der überregionalen Gastransportleitung „Südschiene“ betroffen sind, konnten alle von der Wichtigkeit dieses Projekts für die Sicherung der Gasversorgung überzeugt werden. Neben einer gesetzlich vorgeschriebenen Umweltverträglichkeitsprüfung erfolgt die Planung und Errichtung von Infrastrukturprojekten unter strenger Berücksichtigung von ökologischen Gesichtspunkten. Sollte ein ökologisch wertvoller Naturraum betroffen sein, werden gemeinsam mit der zuständigen Behörde Maßnahmen zur Minimierung der Auswirkungen auf die Natur festgelegt. Dialog mit allen ­Interessengruppen Auch der Dialog und die Zusammenarbeit mit Umweltschutzorganisationen, lokalen und regionalen Bürgerinitiativen, aber auch mit NGOs wie Greenpeace oder Global 2000 sind von besonderer Bedeutung. So gab es 2009 beispielsweise einen Gedankenaustausch mit dem Verein „Rettet die Ybbs-Äsche“ sowie im Rahmen der „Save the World Award“-Gala in Zwentendorf eine gemeinsame Initiative mit Greenpeace. Prüfung der Wasserqualität der Kamp-Stauseen Bereits seit mehr als 40 Jahren werden im Auftrag der EVN insbesondere an den Stauseen Ottenstein und Dobra hydrochemische und gewässerökologische Untersuchungen durchgeführt. Seit Beginn der zusätzlichen Messungen hinsichtlich der Badegewässerqualität im Jahr 2000 ist lediglich an einem der Seen die Überschreitung eines Grenzwerts festgestellt worden (Ottenstein, August 2008). In den letzten Jahren wurden die Untersuchungen an die Vorgaben der EU-Wasserrahmenrichtlinie angepasst. Nestplattformen in Bulgarien Auswahl von EVN Projekten zum Schutz der Umwelt und Biodiversität – Wildausstiege am Kehrbach – Anlegung von Brutwänden für Bienenfresser und Bracheflächen im Bereich von Windparks – Kaiseradler-Monitoring im Großraum Marchfeld – Kooperation mit den österreichischen Igelfreunden –Reinigung der Gewässer durch Entsorgung von Rechengut bei den Kraftwerken –Beteiligung an der Wildökoland-Aktion des Niederösterreichischen Jagdverbands zur Förderung der Wiederanpflanzung von Hecken – Initiative zum Schutz der auf Freileitungen landenden Zugvögel mit dem bulgarischen Vogelschutzverein – Schutz der Nester von Weißstörchen auf Strommasten in Bulgarien und Mazedonien –Bauliche Maßnahmen (Filterstationen, Spezialfundamente) zum Schutz der Fauna und Flora in ­Gewässern in Mazedonien – Schafbeweidung der Grünflächen des Kraftwerks Theiß als naturnahe und emissionsarme Grünlandpflege Weiterführende Informationen finden Sie unter www.verantwortung.evn.at. EVN NACHHALTIGKEITSbericht 2008/09 47 Prüfung der Auswirkungen der EU-Wasserrahmenrichtlinie auf die Gestaltung der Kamp-Stauseen Badewasser­qualität in den Kamp-­ Stauseen Einige Flussabschnitte des Kamps, an denen die evn naturkraft Wasserkraftwerke betreibt, zählen nach der Systematik der EU-Wasserrahmenrichtlinie (EU-WRRL) zu den „Heavily Modified Water Bodies“, also zu den erheblich veränderten Oberflächengewässern. Die EUWRRL fordert die Sicherstellung des „guten ökologischen ­Potenzials“ derartiger Gewässer. Ende 2007 wurde in Zusammenarbeit von Land Niederösterreich, Umweltministerium, evn naturkraft und EVN ein ­Pilotprojekt ins Leben gerufen, mit dem Ziel, ein Referenz-Bewertungsschema für „Heavily Modified Water Bodies“ am Beispiel der Kamp-Stauseen zu erarbeiten. So können frühzeitig Maßnahmen entwickelt und vorgeschlagen werden, deren Umsetzung den Ansprüchen aller Interessengruppen und der vorhandenen Ökosysteme möglichst gerecht wird. Nach der bereits erfolgten Erhebung des Ist-Zustands werden bis Ende 2009 ein Bewertungsschema und mögliche Verbesserungsszenarien erstellt. Hochwasserschutz durch die Speicherkraftwerke an Kamp und Erlauf Auch in diesem Geschäftsjahr konnten die Speicherkraftwerke der EVN – insbesondere am Kamp – einen positiven Beitrag zum Hochwasserschutz leisten. Ohne Speicher wäre es im Kampunterlauf zu Überschwemmungen gekommen. Um nachhaltig einen sicheren Betrieb der Speicherkraftwerke an Kamp und Erlauf zu gewährleisten, wurden eine Reihe von Anlagenteilen auf den neuesten Stand der Technik gebracht. Insbesondere wurden zusätzliche Flusspegel- und Bauwerksüberwachungseinrichtungen installiert bzw. bestehende automatisiert. Insgesamt ergibt sich durch diese Maßnahmen ein noch rascherer Informationsfluss. Etablierung von EU-Standards in Bulgarien und Mazedonien Integriertes Managementsystem Minimierung der Risiken für die Umwelt Zur Minimierung der Umweltrisiken führt die EVN in Niederösterreich seit 1996 an ihren Standorten mit wesentlichen Umweltauswirkungen Umweltmanagementsysteme nach EMAS und ISO 14001, die in den letzten Jahren zu einem Integrierten Managementsystem erweitert wurden. Modernisierung der Netze 48 EVN NACHHALTIGKEITSbericht 2008/09 Umweltkostenrechnung Der Aufbau von effizienten Umweltmanagementsystemen nach EU-Standards nimmt bei der Integration der bulgarischen und mazedonischen Tochtergesellschaften einen wichtigen Stellenwert ein. In Bulgarien wurde ein Projekt zur Einführung eines flächendeckenden Abfallmanagements gestartet. In Mazedonien konnte im Berichtsjahr ein Dokumentationssystem für das Umweltcontrolling initiiert und die erste Umweltprüfung nach ISO 14001 durchgeführt werden. Damit ist der Grundstein für die weitere Umsetzung und Zertifizierung gelegt. Im nächsten Geschäftsjahr soll das Umweltmanagement in Bulgarien ein zentrales Thema der Umweltaktivitäten werden. Kommentar EVN und CSR Gesellschaftliche Verantwortung Märkte und Kunden Energie und Klima Verlässlicher Energieversorger Ökologie Ökonomie Fakten und Ausblick Service Umweltkosten nach Umweltmedien 2008/09 2007/08 13,3 % 0,0 % Die mazedonische Regierung verpflichtet alle Betriebe, bis 2010 sämtliche Anlagen auf PCB zu überprüfen. Wegen der großen Anzahl von Anlagen – über 7.000 Transformatoren sowie eine große Anzahl an Kondensatoren und Schaltern – wurde der EVN ein Aufschub bis 2013 gewährt, der aufgrund einer straffen Planung voraussichtlich auch eingehalten werden kann. Bis Ende September 2009 wurden rund 30 % der Transformatoren untersucht; PCB-haltige Transformatoren werden außer Betrieb genommen und ordnungsgemäß entsorgt. Frühere Erhebungen bestätigen, dass die Anlagen der EVN in Österreich und Bulgarien PCB-frei sind. Trotzdem werden Transformatoren vor einer Verschrottung auf PCB getestet. Polychlorierte Biphenyle (PCB) gehören zur Gruppe der chlorierten Kohlenwasserstoffe. Ihre Toxizität wurde in den 1960er-Jahren erkannt; Verwendung fanden sie vor allem in Kabelummantelungen und als Isolierflüssigkeit von elektrotechnischen Bauteilen wie Transformatoren und Kondensatoren. Eine Richtlinie der EU von 1993 untersagt die Verwendung und Inverkehrbringung gänzlich. Umweltkostenrechnung in der EVN 16,2 % 67,0 % 0,0 % 4,0 % 3,9 % PCB-Monitoring in Mazedonien 70,7 % 4,4 % 0,4 % 5,7 % 4,6 % 0,4 % 5,6 % 2,2 % 1,6 % Luft und Klima 70,7 % (67,1 %) Sonstiges 13,3 % (16,2 %) Abfälle 5,7 % (5,6 %) Biodiversität und Landschaft 4,4 % (4,0 %) Boden und Grundwasser 3,9 % (4,6 %) Abwasser 1,6 % (2,2 %) Lärm und Vibration 0,4 % (0,4 %) Strahlung 0,0 % (0,0 %) Umweltkosten nach Kostenkategorien 2008/09 2007/08 45,5 % Um einen genaueren Einblick in die Umweltkosten der EVN zu erhalten, wurden in einem ersten Schritt die EVN AG, die EVN Netz GmbH und die EVN Wärme GmbH betrachtet. Darunter fallen im Wesentlichen die thermischen Kraftwerke, das Strom-, Gas- und Wärmenetz, die Fernheiz(kraft)werke, die Kundenzentren und Betriebsgebäude sowie sämtliche umweltbezogene Werbekosten in Niederösterreich. Grundlage der Erhebungen ist die „Internationale Leitlinie Umweltkostenrechnung“ der International Federation of Accountants. Umweltkosten stellen demnach die monetarisierten, internen Kosten der Auswirkungen der Geschäftstätigkeit auf die Umwelt und im Besonderen die Kosten der Schadensvermeidung und der Schadensbehebung dar. Im Geschäftsjahr 2007/08 betrugen die Umweltkosten der analysierten Unternehmensbereiche 56,4 Mio. Euro, 2008/09 waren es 66,1 Mio. Euro. Sie setzen sich aus den Schadensbehebungskosten (z. B. Alt­ lastensanierungskosten) sowie den Schadensvermeidungskosten (z. B. Aufwendungen für Umwelt­ management oder Rauchgasreinigung) aufgeteilt auf Umweltmedien und Kostenkategorien zusammen. Dabei wurden in diesem Projektschritt die Erlöse noch nicht berücksichtigt. Aufgrund der umfangreichen Rauchgasreinigung liegen die höchsten Kosten im Bereich der Emissionsbehandlung. Es ist geplant, die Umweltkostenrechnung schrittweise auf alle vollkonsolidierten Tochtergesellschaften auszudehnen. 51,6 % 29,5 % 1,8 % 17,1 % 43,1 % 0,7 % 10,7 % Abfall- und Emissionsbehandlung 45,5 % (51,7 %) Intangible Kosten (nicht eindeutig ­zuordenbar) 43,1 % (29,5 %) Vorbeugende und sonstige Umweltmanagementkosten 10,7 % (17,1 %) Forschung und Entwicklung 0,7 % (1,8 %) EVN NACHHALTIGKEITSbericht 2008/09 49 Verantwortungsvolle Unternehmensführung Ziel: nachhaltige Unternehmenswertsteigerung Nicht zuletzt aufgrund ihrer Börsenotierung besteht die oberste ökonomische Zielsetzung der EVN in einer nachhaltigen Steigerung des Unternehmenswerts. Ihr erfolgreicher Expansionskurs, der sich sowohl auf eine geografische wie auch sektorale Diversifikation stützt, wird mit den geplanten Projekten im In- und Ausland fortgesetzt. Wirtschaftliche Entwicklung Ergebnis und Dividende je Aktie in Euro1) 1,4 1,39 1,2 1,14 1,0 1,09 Im Berichtsjahr konnten die Umsatzerlöse um 13,8 % auf 2.727,0 Mio. Euro und das EBITDA um 3,1 % auf 373,4 Mio. Euro gesteigert werden. 38,4 % der Umsatzerlöse wurden außerhalb Österreichs in den Märkten Zentral-, Ost- und Südosteuropas erzielt. Aufgrund eines geringeren Finanz- und Beteiligungsergebnisses blieb das Konzernergebnis nach Steuern mit 177,9 Mio. Euro um 4,8 % unter dem Vorjahresniveau. Rund 415,7 Mio. Euro (Vorjahr: 415,6 Mio. Euro) wurden in den Ausbau der Produktionskapazitäten und die kontinuierliche Verbesserung der Infrastruktur in Niederösterreich, Bulgarien und Mazedonien investiert. Die Grundlage aller Investitionsentscheidungen bildet ein System aus mehreren Kennzahlen wie Economic Value Added oder Return on Capital Employed (ROCE), der die Rendite auf das eingesetzte Kapital misst und sich im Berichtsjahr auf 5,4 % belief. 0,8 0,6 0,4 0,375 0,370 0,370 0,2 2008/09 2007/08 2006/07 0 Trotz des anhaltend hohen Investitionsvolumens und kontinuierlicher Dividendenzahlungen weist die EVN mit Stichtag 30. September 2009 ein Eigenkapital von 3.127,2 Mio. Euro aus, was einem Anteil von 46,7 % an der Bilanzsumme entspricht. Mit der Emission von fünf Anleihen erfolgte im Berichtsjahr eine weitere Diversifikation der Finanzierungsquellen; die Nettoverschuldung beläuft sich auf 1.378,2 Mio. Euro, womit ein Gearing von 44,1 % ausgewiesen wird. Eine ausführliche Analyse des Geschäftsverlaufs finden Sie im Geschäftsbericht ab Seite 44. Ergebnis je Aktie Dividende je Aktie 1) Werte von 2006/07 angepasst um Aktiensplit im Verhältnis 1:4 Gesamtwirtschaftlicher Stellenwert der EVN Die Geschäftstätigkeit der EVN löst direkte und indirekte makroökonomische Effekte bzw. Beiträge aus. Die wichtigsten werden nachstehend skizziert, wobei auf das Anführen von Multiplikatoreffekten für die Gesamtwirtschaft verzichtet wurde. – Öffentlichkeit: Ertragsteueraufwand von 28,0 Mio. Euro, der zur Erfüllung öffentlicher Aufgaben beiträgt. Eine finanzielle Unterstützung der EVN durch öffentliche Stellen findet nicht statt. Soweit vereinzelt Materiengesetze die Möglichkeit der Inanspruchnahme von Förderungen vorsehen, wie dies z. B. beim Ökostromgesetz der Fall ist, prüft die EVN das Vorliegen der Voraussetzungen und beantragt gegebenenfalls die dafür vorgesehenen Mittel. – Arbeitgeber: Durchschnittlicher Personalstand im Berichtsjahr von 8.937 Mitarbeitenden, davon 82 Lehrlinge; Personalaufwendungen in Höhe von 319,4 Mio. Euro (rund 11,7 % des Umsatzes) – Investitionstätigkeit: 415,7 Mio. Euro für den Ausbau der ­Netzinfrastrukturen und Produktions­ anlagen im In- und Ausland – Auftraggeber: 1.950,7 Mio. Euro, um 17,7 % mehr als im Vorjahr, für Material und bezogene ­Leistungen (vorwiegend Energiebezug und Instandhaltung) 50 EVN NACHHALTIGKEITSbericht 2008/09 Verantwortungsvolle Unternehmensführung Kommentar EVN und CSR Gesellschaftliche Verantwortung Märkte und Kunden Energie und Klima Verlässlicher Energieversorger Ökologie Ökonomie Fakten und Ausblick Service Nachhaltige Ausrichtung der Beschaffung Schrittweise Implementierung von CSR-Kriterien In einem mehrstufigen Projekt werden Leistungsverzeichnisse sowie die Einkaufsbedingungen hinsichtlich ihrer sozioökologischen Kriterien evaluiert und dahingehend optimiert. Im Berichtsjahr fand mithilfe externer Unterstützung eine Bewertung der wichtigsten Leistungsverzeichnisse statt. Die Änderungsvorschläge wurden geprüft und, soweit normenkonform, auch übernommen. Um einen Überblick über die diversen Label und Gütezeichen zu erhalten und so die nachhaltige Beschaffung weiter zu optimieren, führt die Österreichische Gesellschaft für Umwelt und Technik (ÖGUT) im Auftrag der EVN derzeit eine Studie zum Thema „Umwelt- und Soziallabels“ durch. Transparente Auftragsvergabe in Bulgarien und Mazedonien Die Tochtergesellschaften in Bulgarien und Mazedonien folgen bei der Beschaffung Anweisungen nach ­österreichischem Muster. Anlässlich der SAP-Einführung in Bulgarien wurden auch die Beschaffungsprozesse noch transparenter gestaltet. Über das DEMI-Modell (Durchführer-Entscheider-Mitarbeiter-Informanten) werden Entscheidungsträger/innen eindeutig identifiziert, deren Verantwortlichkeiten definiert und nach dem Vier-Augen-Prinzip dokumentiert. Dies ist auch in Mazedonien geplant. Integritätsklausel für Auftragnehmer Im Berichtsjahr wurde die Konzeption einer Integritätsklausel für Lieferanten abgeschlossen; sie wird derzeit rechtlich geprüft und definiert zehn Punkte, wie sich Auftragnehmer bei der Erbringung ihrer Lieferungen und Leistungen zu verhalten haben. Beschaffung von Stahlrohren Für die Errichtung der überregionalen Gastransportleitung „Südschiene“ wurden 120 km Stahlrohre beschafft. Zu diesem Zweck wurden zuerst im Rahmen einer Studie des TÜV München potenzielle Stahlrohrhersteller weltweit identifiziert und nach einer internationalen Ausschreibung mit anschließender Vergabe gemäß Bundesvergabegesetz ging ein türkisches Rohrwerk-Konsortium als Bestbieter hervor. Aufgrund des Umfangs dieses Auftrags entschloss sich die EVN, neben einer Werksbesichtigung durch eigene Fachleute auch ein Unternehmen zur Überwachung der Fertigung zu beauftragen. Die Kontrollen der technischen Normen, aber auch der arbeitsrechtlichen und sicherheitstechnischen Aspekte in den beiden türkischen Werken wurden von Moody International GmbH, Deutschland, durchgeführt. Geschulte Inspektoren waren täglich in den Rohrwerken anwesend und berichteten wöchentlich an die EVN. Die Fertigung der Rohre wurde im Berichtszeitraum großteils abgeschlossen, und bisher wurden keine Überschreitungen gemeldet. Die Anlieferung der Rohre erfolgte umweltfreundlich per Bahn. Risikomanagement und Kontrollinstrumente Zur Vermeidung von Risiken und Fehlentwicklungen jeglicher Art wurden mehrere Instrumentarien und Kontrollmechanismen eingerichtet. Als börsenotierte Gesellschaft verpflichtet sich die EVN AG zur Einhaltung des Österreichischen Corporate Governance Kodex (siehe Geschäftsbericht ab Seite 26). Einen besonderen Stellenwert nehmen das Risikomanagement sowie das Interne Kontrollsystem ein, die nachstehend vorgestellt werden. Verpflichtung zum Corporate Governance Kodex Risikomanagement Als Folge der Internationalisierung mussten die Risiken, denen die EVN ausgesetzt ist, neu definiert werden. Zur Steuerung dieser Risiken und um den gesetzlichen Vorschriften zu entsprechen, wurde das Risiko- Optimierung des Risikomanagements­ EVN NACHHALTIGKEITSbericht 2008/09 51 managementsystem angepasst bzw. weiterentwickelt. Die Eckpfeiler dieses Systems bilden konzernweit einheitliche Richtlinien, deren übergeordnetes Ziel es ist, potenzielle Risiken frühzeitig zu erkennen, um zeitnah Maßnahmen zur Schadensminimierung einleiten zu können. Eine ausführliche Darstellung des Risikomanagements finden Sie im Geschäftsbericht ab Seite 54. Risikoorientiertes Internes Kontrollsystem (RIKS) Etablierung eines ­„ Risikoorientierten Internen Kontrollsystems“ Aufgrund von Änderungen im Unternehmensrechtsänderungsgesetz von 2008 (URÄG) sind kapitalmarktorientierte Unternehmen nun verpflichtet, die wichtigsten Merkmale des rechnungslegungsbezogenen internen Kontroll- und Risikomanagementsystems im Lagebericht offenzulegen. Gemäß dieser Verpflichtung hat die EVN ein „Risikoorientiertes Internes Kontrollsystem“ etabliert, das auf dem Internen Kontrollsystem aufbaut. Es stellt eine Ablaufsicherheit sowie klare Zuständigkeiten innerhalb der jeweiligen Unternehmensbereiche sicher und eliminiert überflüssige Prozessschritte. Nach der Implementierungsphase im Berichtsjahr erfolgt im Geschäftsjahr 2009/10 die tatsächliche Produktivsetzung in der EVN Gruppe. Damit wird die Sicherheit in den Abläufen für die Erstellung der Finanzdaten weiter erhöht. Aktionärsstruktur Dialog mit dem Kapitalmarkt < 14 % 51 % Die EVN legt großen Wert auf eine zeitgleiche, offene und umfassende Kommunikation mit allen Kapitalmarktteilnehmenden, hohe Transparenz und eine aktive Berichterstattung. Auch im Berichtsjahr wurden zahlreiche Gelegenheiten genutzt, um über die Geschäftsentwicklung und Strategie der EVN zu informieren. Informationsnachmittag für Privataktionäre – 20 Jahre EVN Aktie > 35 % NÖ Landesbeteiligungsholding GmbH 51 % Energie Baden-Württemberg AG (EnBW) > 35 % Streubesitz < 14 % Der Informationsnachmittag für Privataktionäre am 5. Juni 2009 stand ganz im Zeichen „20 Jahre EVN Aktie“. Rund 250 Personen kamen in das EVN FORUM, wo Generaldirektor Dr. Burkhard Hofer die Halb­ jahresergebnisse präsentierte. Anschließend sprach er mit Börsevorstand Dr. Heinrich Schaller über den ­Börsengang vor 20 Jahren und die weitere Entwicklung. Nach einer regen Diskussion mit dem Publikum wurde zu einer Kaffeejause geladen, die passend zum nieder­österreichischen Klimaaktionstag klima­ schonend ausgerichtet war. Weitere Informationen finden Sie unter www.investor.evn.at. Socially Responsible Investments Neben traditionellen finanzwirtschaftlichen Kriterien werden bei nachhaltigen Investments – so genannten Socially Responsible Investments (SRI) – auch soziale, ethische und umweltbezogene Aspekte berücksichtigt. Aktien von Unternehmen, die diesen strengen Auflagen entsprechen, werden von unabhängigen Ratingagenturen empfohlen und in nachhaltig orientierte Investmentfonds aufgenommen. Ende Juni 2009 waren nach Informationen des Sustainable Business Institute über 300 nachhaltige Fonds in Deutschland, Österreich und der Schweiz zum Publikumsvertrieb zugelassen; ihre Anzahl ist steigend. Verstärkt wird die Nachfrage durch den europaweiten Trend, dass Pensionsfonds gesetzlich dazu angehalten werden, Nachhaltigkeitsaspekte in ihrer Investmententscheidung zu berücksichtigen. Hinzu kommt, dass nachhaltig agierende Unternehmen auch auf den Finanzmärkten eine bessere Performance aufweisen, was unterschiedliche Studien belegen. 52 EVN NACHHALTIGKEITSbericht 2008/09 Dialog Kapitalmarkt Kommentar EVN und CSR Gesellschaftliche Verantwortung Märkte und Kunden Energie und Klima Verlässlicher Energieversorger Ökologie Ökonomie Fakten und Ausblick Service Die EVN AG wurde in den letzten Jahren in mehrere Nachhaltigkeitsindizes aufgenommen: Bereits seit 2002 ist sie im FTSE4Good Index vertreten. Seit 2005 ist sie in der aus dem ESI Global und dem ESI Europe gebildeten Ethibel-Sustainability-Index-Gruppe (ESI) enthalten; im selben Jahr erfolgte auch die Aufnahme in den österreichischen Nachhaltigkeitsindex VÖNIX. Dr. Matthias Fawer, Vice President von Sarasin Sustainable Investment über die Bedeutung von Socially Responsible Investments (SRI) und die Gründe für ein Investment in die EVN Nicht trotz, sondern gerade wegen der Wirtschaftskrise wachsen nachhaltige Investments. Das wissen wir aus unserer eigenen Erfahrung. Viele Finanzmarktteilnehmende stellen sich nach diesem Schock – auch bei wieder ansteigenden Aktienkursen – die Frage, welche Unternehmen wirklich solide finanziert sind und welche Geschäftsmodelle langfristig am wahrscheinlichsten erfolgreich sein werden. Dabei werden verstärkt ökologische und soziale Faktoren berücksichtigt. Immer mehr Anleger erkennen, dass SRI ein Investmentansatz ist, der aufgrund seiner breiteren und langfristigen Perspektive die richtigen Fragen stellt. Sarasin ist sicherlich schon seit 2003 in EVN investiert. Als Stromversorger mit hohem Wasserkraftanteil hat sich die EVN für unseren Themenfonds ­„Erneuerbare Energien“ angeboten. Was den nachhaltigen Charakter des Unternehmens betrifft, schneidet EVN im Vergleich mit anderen Stromversorgungsunternehmen sehr gut ab. Die Berichterstattung ist schon seit mehreren Jahren vorbildlich. Wir erwarten, dass auch die Tochtergesellschaften in Südosteuropa sehr schnell hinsichtlich Nachhaltigkeit dem hohen Niveau des Mutterhauses angepasst werden. Eine transparente Berichterstattung über diesen Transformationsprozess ist erforderlich. ­Generell erwarten wir für die Zukunft, dass bei Strom­ versorgern die Anforderungen bezüglich ihres Engagements für erneuerbare Energien und Emissions­ reduktion weiter steigen werden. „Anforderungen an das Engagement im Bereich erneuerbare Energien und Emissionsreduktion werden steigen.“ EVN NACHHALTIGKEITSbericht 2008/09 53 Facts & Figures Die EVN hat im Sinne einer transparenten Information ihrer Stake­holder diejenigen Daten und Fakten zusammengestellt, die wesentlich sind, um einen umfassenden Einblick in das Geschäft der EVN zu bekommen. Die nachfolgend veröffentlichte Sammlung der wichtigsten Daten und Fakten orientiert sich an den Leitlinien der Global Reporting Initiative (GRI). Auf viele der Indikatoren wurde bereits im Text eingegangen, andere – insbesondere Kennzahlen – werden im Folgenden behandelt. Ein detaillierter Index der GRI-Indikatoren mit der dazugehörigen Seitenangabe, wo auf den jeweiligen Indikator eingegangen wird, befindet sich in der hinteren Umschlagklappe. Die Erfassung der GRI-relevanten Kennzahlen wird laufend erweitert. So können heuer wieder weitere Kennzahlen für einzelne Tochter­ gesellschaften angegeben werden. Dennoch wird laufend an der Weiterentwicklung eines umfassenden Umweltreportings für die Tochtergesellschaften gearbeitet. Bei neuen Kennzahlen kann noch keine Zeitreihe angegeben werden. Kennzahlen Ökonomie1) EC div – Wirtschaftliche Leistung Operative Kennzahlen/Verkaufsentwicklung Aktionärsstruktur < 14 % 51 % 2008/09 2007/08 2006/07 2005/06 2004/05 11.342 Stromverkauf GWh 19.541 19.372 18.043 15.641 Gasverkauf GWh 6.102 6.759 5.603 7.580 7.035 Wärmeverkauf 2) GWh 1.576 1.362 911 1.067 1.033 2008/09 2007/08 2006/07 2005/06 2004/05 1) Geschäftsjahr jeweils vom 1. Oktober bis 30. September; Finanzkennzahlen nach IFRS 2) Ab 1. Jänner 2008 inklusive Wärmeabsatz in Bulgarien (TEZ Plovdiv) Finanzkennzahlen > 35 % NÖ Landesbeteiligungsholding GmbH 51 % Energie Baden-Württemberg AG (EnBW) > 35 % Streubesitz < 14 % Netzlängen – Energie1) 2008/09 Strom km 130.358 Gas km 13.350 Wärme km 573 1) Der Großteil der Leitungen sind Mittel- und Niederspannungs- bzw. -druckleitungen. Umsatzerlöse Mio. EUR 2.727,0 2.397,0 2.233,1 2.071,6 1.609,5 EBITDA Mio. EUR 373,4 362,3 350,7 397,4 335,2 Operatives Ergebnis (EBIT) Mio. EUR 175,2 166,6 197,3 184,4 131,0 Ergebnis vor Ertragsteuern Mio. EUR 226,0 235,5 287,4 304,9 186,2 Konzernergebnis 144,4 Mio. EUR 177,9 186,9 227,0 221,9 Return on Equity (ROE) % 6,3 7,4 9,0 10,6 8,2 Eigenkapitalquote % 46,7 48,3 48,1 47,1 48,2 2008/09 2007/08 2006/07 2005/06 2004/05 Aktienkennzahlen1) Ergebnis je Aktie EUR 1,09 1,14 1,39 1,36 0,88 Dividende je Aktie EUR 0,3702) 0,370 0,375 0,350 0,288 Kurs per Ultimo September EUR 13,68 14,99 22,63 20,90 18,75 1) Infolge des Aktiensplits per 17.4.2008 im Verhältnis 1:4 wurden die Vorjahreswerte angepasst. 2) Vorschlag an die Hauptversammlung Besucherzahlen in den Infozentren der EVN 25.000 5.374 20.000 5.500 15.000 4.848 4.200 10.000 3.859 8.903 14.400 11.412 11.461 1.0701) 4.791 12.614 1.1001) 5.484 11.419 5.000 0 2004/05 54 EVN NACHHALTIGKEITSbericht 2008/09 2005/06 2006/07 2007/08 2008/09 Thermische Abfallverwertung Dürnrohr/Zwentendorf Kraftwerk Ottenstein Kraftwerk Theiß 1) Aufgrund des Vollbetriebs während des Ausbaus der Abfallverwertungsanlage sowie der Baustelle konnte Besuchern/ innen nur eingeschränkt Zugang gewährt werden. Kommentar EVN und CSR Gesellschaftliche Verantwortung Märkte und Kunden Energie und Klima Verlässlicher Energieversorger Ökologie Ökonomie Fakten und Ausblick Service Facts & Figures Kennzahlen Ökologie EN1, EN2 – Aspekt Materialien Materialeinsatz zur Energieerzeugung1) 2008/09 2007/08 2006/07 Fossile Brennstoffe2) Terajoule 23.052 24.703 21.714 Biomasse Terajoule 2.074 2.033 1.745 Abfälle 3) t 273.580 296.326 300.904 1) Der EVN Wärmekraft- und Heiz(kraft)werke in Österreich und ab 2008/09 in Bulgarien sowie der thermischen Abfallverwertungsanlage in Dürnrohr/Zwentendorf 2) Erdgas, Steinkohle, Heizöl 3) Zur Verbrennung in der thermischen Abfallverwertungsanlage Dürnrohr/Zwentendorf EN3, EN4 – Aspekt Energie Strom-, Gas-, Fernwärmeverbrauch1) Materialeinsatz der Hauptkomponenten im Netzbau der EVN AG und EVN Netz GmbH in Niederösterreich 2008/09 Stromleitungen km 1.333 Gasleitungen km 128 Wärmeleitungen km 45 Bei den Hauptkomponenten kommt aus technischen Gründen wenig Recyclingmaterial zum Einsatz. 2008/09 Direktion MWh 16.169 Kundenzentren MWh 21.431 1) Eigenenergieverbrauch in Niederösterreich; Da der Energieeinkauf für Kunden/innen und für den Eigenverbrauch nicht getrennt wird, können direkter und indirekter P­ rimärenergieverbrauch nicht getrennt ausgewiesen werden. Durchschnittlicher Verwertungsgrad 2004 – 2008 30.000 129,12) 120 94,5 1,9 35.000 90 1) Rauchgasentschwefelungsanlage 60 2)Während der letzten fünf Jahre wurde durchschnittlich mehr Grobasche verwertet als erzeugt. Die zusätzliche Grobasche wurde vom Zwischenlager entnommen. 25.000 20.000 15.000 30 10.000 5.000 t/Jahr 2004 2005 2006 2008 2007 Kraftwerk Dürnrohr – Flugasche Kraftwerk Dürnrohr – REA-Produkt Kraftwerk Dürnrohr – Grobasche Kraftwerk Theiß – REA-Produkt 0,0 3) 46.691 25.943 8.609 0 150 35.935 18.269 6.708 0 40.000 43.301 26.781 8.083 594 45.000 38.453 22.759 7.178 70 50.000 44.608 25.116 8.327 0 Angefallene Asche- und REA1) -Produktmengen % 3)In den Jahren 2004, 2007 und 2008 ist kein REA-Produkt in Theiß angefallen. Das in den Jahren 2005 und 2006 angefallene REA-Produkt wird derzeit in einem Zwischensilo für die Verwertung bereitgehalten. In den Fernheizkraftwerken der EVN Bulgaria gibt es aufgrund des Alters der übernommenen Anlagen keine Abscheide­anlagen. Der Bau eines neuen Gas- und Dampf-Kraftwerkes, das 2011 in Betrieb gehen soll, ist in Planung. EN div – Aspekt Wasser/Abwasser EN8 Wassereinsatz 2008/09 Einsatzort Trinkwasser-Menge Kraftwerke m3/Jahr Fernheiz(kraft)werke Direktion und Kundenzentren Herkunft Brauchwasser-Menge Herkunft 23.100 primär kommunale Versorger 972.711 primär Grundwasser m3/Jahr 93.925 kommunale Versorger 53.080 m3/Jahr 22.268 kommunale Versorger 32.823 primär Grundwasser EVN Abfallverwertung NÖ m3/Jahr 8.479 kommunale Versorger 136.270 primär Grundwasser EVN Bulgaria m³/Jahr 102.910 kommunale Versorger 774.091 verschiedene Quellen EVN Macedonia m³/Jahr 179.108 kommunale Versorger – primär kommunale Versorger EVN NACHHALTIGKEITSbericht 2008/09 55 EN9 Von der Wasserentnahme betroffene Wasserquellen Die EVN Anlagen beziehen in der Regel ihr Wasser über kommunale Versorger bzw. Grundwasserbrunnen. Der Kühlwasser-Durchsatz bei den Wärmekraftwerken an der Donau betrug 2008/09 268,4 Mm³ und liegt somit mit 0,44 % unter 5 % des durchschnittlichen Jahresvolumens der Donau. Durchschnittliches Jahresvolumen der Donau beim Pegel Korneuburg1) (Messstellennummer 207241): 61.148 Mm³. 1) Quelle: Hydrographisches Jahrbuch von Österreich 2006, BMLFUW. EN10 Rückgewonnenes und wiederverwendetes Wasser In den Kraftwerken werden Abwässer soweit als möglich als Prozesswässer wiederverwendet. EN21 Gesamte Abwassereinleitungen in Österreich Wenn sich Art oder Menge eines Abwasserstroms von haushaltsüblichen Abwässern unterscheiden, hat die EVN im Falle eines Kanalanschlusses einen Vertrag mit den Kläranlagenbetreibern gemäß Indirekteinleiter-Verordnung abgeschlossen. Dieser Vertrag enthält detaillierte Regelungen über die erlaubte Abwassermenge, die wesentlichen Inhaltsstoffe, die erforderlichen Abwasseruntersuchungen usw. Direkteinleitungen in ein Oberflächengewässer sind durch zahlreiche Abwasseremissions-Verordnungen geregelt. Die EVN lässt ihre Abwasserströme regelmäßig durch externe akkreditierte Prüfanstalten prüfen. EN25 Durch Abwassereinleitungen und Oberflächenabfluss belastete Gewässer Ein Großteil der Abwässer wird über Kläranlagen gereinigt, bevor sie in ein Oberflächengewässer gelangen. In den Kraftwerken werden gering belastete Abwasserströme in die Donau geleitet. Daraus ergibt sich jedoch keine erhebliche Beeinträchtigung. EN16 – EN20 – Aspekt Emissionen Spezifische Emissionen der Wärmekraftwerke und Heiz(kraft)werke der EVN1) 0,396 0,367 0,328 0,330 0,298 0,500 0,482 0,482 0,445 0,424 0,400 0,600 0,400 0,038 0,046 0,064 0,060 0,060 0,100 kg/MWh (CO2 in t/MWh) 0,101 0,094 0,093 0,064 0,061 0,200 CO22) CO NOX SO2 0,034 0,033 0,029 0,023 0,022 0,300 Staub 2004/05 2005/06 2006/07 2007/08 2008/09 1) Jahresdurchschnitt der österreichischen Anlagen 2)Der Einsatz von Biomasse wurde bei der Berechnung der CO2-Emissionen nicht berücksichtigt, da Biomasse als CO2-neutral gilt. Entwicklung der spezifischen Emissionen Es wurde bei allen Schadstoffen eine Verbesserung der spezifischen Emissionen zum Vorjahr erreicht. Damit konnte die positive Entwicklung der letzten Jahre fortgesetzt werden. Der Rückgang der spezifischen CO2-Emissionen ist auf den verstärkten Einsatz CO2-armer Brennstoffe zurückzuführen. Die Verringerung der übrigen Schadstoffe resultiert aus: – weniger Starts in den Kraftwerken Dürnrohr und Korneuburg sowie bei zwei Maschinen im Kraftwerk Theiß – Steigerung der Wärmelieferung an die Agrana aus dem Kraftwerk Dünrohr Durchschnittliche, spezifische CO2-Emissionen in Bulgarien (TEZ Plovdiv) Beim Fernwärmeversorgungsunternehmen TEZ Plovdiv in Bulgarien betrugen die spezifischen CO2-Emissionen im Jahr 2008 0,229 t/MWh. Der Vergleich mit den österreichischen CO2-Emissionswerten zeigt, dass die bulgarischen Werte deutlich unter denen der österreichischen Anlagen liegen. Der Grund dafür liegt in den günstigeren Faktoren zur Berechnung der Emissionen bei bulgarischen Anlagen verglichen mit österreichischen. 56 EVN NACHHALTIGKEITSbericht 2008/09 Facts & Figures Kommentar EVN und CSR Gesellschaftliche Verantwortung Märkte und Kunden Energie und Klima Verlässlicher Energieversorger Ökologie Ökonomie Fakten und Ausblick Service Andere relevante Treibhausgasemissionen und Emissionen von Ozon abbauenden Stoffen Methanemissionen können durch Leckagen bei der Erdgasversorgung entstehen. Die EVN ist bestrebt, Leckagen und Störfälle auf ein Minimum zu reduzieren. Ozon abbauende Stoffe werden bei der EVN nur in Spezialanwendungen und ausschließlich in geschlossenen Kreisläufen verwendet. Die Emissionen dieser Substanzen sind daher vernachlässigbar. Die CO2-Emissionen aus der Strom- und Wärmeproduktion haben einen Anteil von über 99,5 % aller durch die EVN verursachten Treibhausgasemissionen. Andere CO2-Emissionen, die beispielsweise durch den Fuhrpark bzw. Dienstreisen entstehen, werden deshalb nicht gesondert ausgewiesen. Die EVN setzt zahlreiche Maßnahmen, um sowohl die betriebliche Energieeffizienz zu verbessern, als auch zur Emissionsreduktion auf Produktions- und Kundenseite. SF61) -Menge in geschlossenen Schaltanlagen und Trafostationen 2008 2007 2006 Österreich kg 1.020 1.390 1.085 Bulgarien kg 1.390 676 480 Mazedonien kg 500 360 401 EN22, EN24 – Aspekt Abfall Entwicklung der Abfallmengen1) 2008/09 2007/082) 2006/07 Gefährliche Abfälle t 10.518 837 483 Nicht gefährliche Abfälle t 97.557 13.181 7.378 2008/09 2007/08 2006/07 186 4) 0 635) Export gefährlicher Abfälle3) Gefährliche Abfälle t 1) Schwefelhexafluorid 1) Ohne Baurestmassen und Kraftwerksnebenprodukte; bis inkl. 2007/08: EVN AG und EVN Netz GmbH; ab 2008/09 gesamter Konzern. Die Steigerung ist hauptsächlich auf die Einbeziehung der EVN Abfallverwertung (> 80 %) zurückzuführen. 2) Begründung für die Zunahme 2007/08: Gefährliche Abfälle – Großrevision in den Kraftwerken Dürnrohr und Theiß Nicht gefährliche Abfälle – Anstieg bedingt durch Entsorgung von Metallabfällen (Leitungsabtragung und Transformatorentausch) sowie Biomasseasche (Kapazitätssteigerung) 3) EVN AG, EVN Netz GmbH, evn Bulgaria, evn Macedonia 4) PCB-haltige elektr. Betriebsmittel zum Komplettrecycling nach Deutschland (davon stammen > 70% aus Mazedonien) 5) PCB-haltige elektr. Betriebsmittel zum Komplettrecycling nach Deutschland Alle regelmäßig anfallenden gefährlichen und nicht gefährlichen Abfälle werden in Österreich mittels Kontrakt an ausgewählte Entsorgungsspezialisten vergeben, die diese Abfälle gemäß österreichischem Recht entweder einer stofflichen bzw. thermischen Verwertung oder einer gesicherten Deponierung zuführen. EN23, EN28 – Umweltrelevante Zwischenfälle in Niederösterreich und Umweltstrafen Im Berichtsjahr gab es drei umweltrelevante Zwischenfälle, die geringe oder sehr geringe Umweltauswirkungen zur Folge hatten. Dabei handelt es sich um einen Brand in einem betrieblichen Abfallsammellager in St. Pölten sowie um zwei Transformatorschäden in Klein Pöchlarn und in Wiener Neustadt. Sowohl die durch Transformatorschäden aufgetretenen Bodenverunreinigungen als auch die durch den Brand verursachten Verunreinigungen konnten ohne weitere Gefährdung der Umwelt unverzüglich beseitigt werden. Entsprechende Meldeketten für EVN Bulgaria und EVN Macedonia sind in Vorbereitung. Im Berichtsjahr wurden über die EVN keine Umweltstrafen verhängt. Eingetragene Altlasten und Verdachtsflächen in Niederösterreich Die Sanierung der Altlast in Wiener Neustadt wurde baulich abgeschlossen, alle Mängel sind behoben. Die Kollaudierung wird voraus­sichtlich Ende 2009 stattfinden; die Grund­wasserbeweissicherung dauert noch mindestens zwei Jahre. Die Altlast Moosbierbaum wurde mit Oktober 2009 in den Altlastenatlas übernommen. Keine der angeführten Verunreinigungen stammt aus der Tätigkeit der EVN. EVN NACHHALTIGKEITSbericht 2008/09 57 Kennzahlen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter LA div – Aspekt Mitarbeitende Mitarbeitende nach Regionen 10.000 314 7.353 8.000 327 6.843 314 6.560 338 6.036 2.365 2.468 2.563 243 4.049 6.000 4.000 2.362 2.000 2.306 2008/09 2007/08 2006/07 2004/05 2005/06 0 Mittel- und Osteuropa Südosteuropa Österreich Bei der EVN AG und der EVN Netz GmbH sind alle Mitarbeitenden Angestellte; in Mazedonien und Bulgarien wird nicht nach Angestellten und Arbeitern/innen unterschieden. Konzernweit liegt daher der Anteil der Arbeiter bei 3,0 %. Neben der EVN AG bestehen in allen größeren Konzernunternehmen Belegschaftsvertretungen. In Summe werden mehr als 90 % der Belegschaft durch Betriebsräte oder Gewerkschaften vertreten und hinsichtlich Entgelt durch kollektivvertragliche, tarifliche oder gesetzliche Mindestlöhne geschützt. Zwischen Frauen und Männern bestehen keine Lohn- oder Gehaltsunterschiede. Die EVN setzt alles daran, Diskriminierungen zu vermeiden; es sind keinerlei Vorfälle bekannt. Entwicklung des Mitarbeiterstands1) 1.781 männlich weiblich 78 1 über 40 Jahre 31– 40 Jahre 21– 30 Jahre 11– 20 Jahre 4 –10 Jahre bis 3 Jahre 0 2.505 männlich weiblich 58 EVN NACHHALTIGKEITSbericht 2008/09 106 6 über 60 Jahre 555 51– 60 Jahre 776 41– 50 Jahre 463 31– 40 Jahre 21– 30 Jahre bis 20 Jahre 718 239 2.000 115 23 8.478 davon Bulgarien Anzahl 3.247 3.520 3.418 davon Mazedonien Anzahl 2.789 3.041 3.425 Segment Umwelt Anzahl 496 456 462 Sonstige Unternehmensbereiche Anzahl 619 624 595 EVN Gruppe Anzahl 8.937 9.342 9.535 2008/09 2007/08 2006/07 1) Auf Vollzeitbasis (FTE); im Jahresdurchschnitt Mitarbeiterstand Anzahl 8.937 9.342 9.535 davon Frauen % 22,9 22,4 22,1 davon Männer % 77,1 77,6 77,9 Menschen mit besonderen Bedürfnissen Anzahl 139 146 153 Lehrlinge1) Anzahl 82 78 77 % 3,6 3,9 3,3 Mitarbeiterfluktuation2) 1.685 1.805 3.000 0 2006/07 8.262 Mitarbeiterkennzahlen Altersstruktur der Mitarbeitenden 1.000 2007/08 7.822 542 96 487 529 1.027 526 750 423 1.500 1.652 2.250 1.854 Betriebszugehörigkeit der Mitarbeitenden 2008/09 Segment Energie Anzahl Durchschnittliche Betriebszugehörigkeit Jahre 15,5 16,3 15,8 Durchschnittliches Lebensalter 43,4 43,3 42,4 305.138 256.583 234.200 Umsatz/Mitarbeiter/in Jahre EUR Krankheitstage/Mitarbeiter/in Anzahl 10 9 10 Personalaufwand im Verhältnis zum Umsatz % 11,7 12,7 12,9 1) Lehrlinge nur in Österreich aufgrund des dualen Ausbildungssystems 2) Exkl. Austritte aufgrund des bulgarischen und mazedonischen Sozialplans sowie exkl. Pensionierungen Facts & Figures Kommentar EVN und CSR Gesellschaftliche Verantwortung Märkte und Kunden Energie und Klima Verlässlicher Energieversorger Ökologie Ökonomie Fakten und Ausblick Service LA6–LA8 – Aspekt Arbeitsschutz Anzahl der Arbeitsunfälle1) 125 100 110 106 103 75 50 0 2007/08 2008/09 25 2006/07 Die Gesamtzahl der Arbeitsunfälle sank im vergangenen Geschäftsjahr um 6,4 %. Trotz höchster Sicherheitsstandards mussten jedoch bei der EVN in Niederösterreich 34 schwere Arbeitsunfälle verzeichnet werden; es gab keinen Todesfall. Bei den schweren Arbeitsunfällen, das sind jene mit Krankenstandsfolge von länger als 45 Arbeitstagen, konnte ein Rückgang von 26 % festgestellt werden. Der hohe Anstieg bei den Ausfalltagen begründet sich in wenigen Arbeitsunfällen mit langwierigen Krankenständen. Das Angebot an Schulungen zum Thema Gesundheitsvorsorge, Arbeitssicherheit und Brandschutz wurde erweitert. Insgesamt haben 6.237 Mitarbeitende an 502 Schulungen teilgenommen. Die Schulung „Arbeiten unter Spannung“ wurde 70 Mal abgehalten, insgesamt 1.570 Mitarbeitende nahmen daran teil. Als direkte Ansprechpartner/innen für alle Belange der Arbeitssicherheit wurden konzernweit Sicherheitsvertrauenspersonen benannt – insgesamt 167. In Österreich sind alle Mitarbeitenden über Sicherheitsvertrauenspersonen in Arbeitsausschüssen vertreten, welche Arbeitsschutzprogramme überwachen und darüber beraten. In Bulgarien und Mazedonien soll der hohe europäische Standard übernommen werden. Ausfalltage 5.000 2006/07 2005/06 3.000 Anzahl 11 8 15 11 Tsd. EUR 141,3 164,2 317,1 24,0 1) Die angegebenen Daten beziehen sich auf EVN AG, EVN Netz GmbH, EVN Abfallverwertung, evn naturkraft, EVN Wasser und kabelsignal. 2.667 1.000 0 2008/09 2007/08 2006/07 Mio. EUR 2,9 2,9 3,1 2,1 Durchschnittliches Bildungsbudget/Mitarbeiter/in EUR 324,5 314,9 321,7 212,8 Ausbildungsstunden/Mitarbeiter/in Std. 23,9 11,4 7,9 6,7 Aufwand1) 3.017 2.000 LA10 – Aspekt Aus- und Weiterbildung Aus- und Weiterbildung 4.495 2005/06 2008/09 Brände Schadensausmaß 2007/08 2007/08 2008/09 4.000 2006/07 Brandstatistik1) 1) Anzahl der Bagatellunfälle und der meldepflichtigen Arbeitsunfälle (ohne Wegunfälle) Bei der Ermittlung dieser Kennzahlen wurden die nationalen Erhebungskriterien angewendet. Diese spiegeln vor allem in Bulgarien und Mazedonien soziokulturelle Unterschiede wider. 1) Seminargebühren, Trainer, E-Learning HR div – Aspekt Menschenrechte Beginnend mit den CSR-Verantwortlichen sollen die Mitarbeitenden der EVN mittels Weiterbildungsangeboten verstärkt über die Bedeutung und den Umfang von Menschenrechtsagenden in ihrem jeweiligen Umfeld informiert werden. Diesbezügliche Konzernrichtlinien und Organisationsanweisungen sind in Ausarbeitung. Es gab im Berichtszeitraum keine Vorfälle von Diskriminierung. Entsprechend den Grundsätzen des im Berichtsjahr veröffentlichten Verhaltenskodex und des EVN Leitbilds würden diese aufs Schärfste verurteilt. Speziell im Bereich Versammlungsfreiheit und Personalrechte sieht sich die EVN Ausbildungsstruktur der Ausbildungsstruktur der bulgarischen Gesellschaften mit ihrem 2006 gegründeten „europäi- österreichischen Konzern­ schen Betriebsrat“ als Vorreiter für aktive unternehmen zum 30.9.2009 der EVN zum 30.9.2009 Mitsprache und Engagement der Mitarbeitenden in allen Ländern, in denen die EVN tätig ist. Die EVN trägt mit ihrem Bekenntnis zum UN Global Compact und zu den Menschenrechten aktiv zur Abschaffung von Kinderarbeit sowie Zwangs- und Pflicht­arbeit bei. Im Berichtszeitraum gab es keine Fälle von Kinder-, Zwangs- oder Pflichtarbeit. Es wurden keinerlei Rechte von Anrainern oder Grundeigentümern verletzt, weder im Inland noch im Ausland. 8,0 % Ausbildungsstruktur der mazedonischen Gesell­schaften der EVN zum 30.9.2009 5,5 % 11,9 % 5,7 % 16,6 % 27,6 % 35,3 % 6,2 % 19,8 % 7,5 % 17,5 % Akademiker/innen 11,9 % Maturanten/innen 19,8 % Fachschulabsolventen/innen 7,5 % Mitarbeitende mit Meisterprüfung 17,5 % Mitarbeitende mit Lehrabschluss 35,3 % Sonstige 8,0 % 12,3 % 54,6 % 71,5 % Akademiker/innen 27,6 % Maturanten/innen 12,3 % Fachschulabsolventen/innen und Mitarbeitende mit Lehrabschluss 54,6 % Sonstige 5,5 % Akademiker/innen 16,6 % Maturanten/innen 6,2 % Fachschulabsolventen/innen und Mitarbeitende mit Lehrabschluss 71,5 % Sonstige 5,7 % EVN NACHHALTIGKEITSbericht 2008/09 59 Zusatzindikatoren (Sector Supplements) für Energieversorger EU12 Effizienz der Fernleitungen und Verteilungsnetze Die Netzverluste in Niederösterreich liegen im österreichischen Durchschnitt. EU15 Anteil der Arbeitnehmenden, die in den nächsten fünf und zehn Jahren ihre Pension antreten Unter der Annahme des derzeit gesetzlich gültigen Pensionsantrittsalters werden in den nächsten fünf Jahren rund 8 % der Mitarbeitenden und in den nächsten zehn Jahren rund 20 % der Mitarbeitenden in Pension gehen. EU17 Arbeitstage von Auftragnehmern und Sublieferanten für Bautätigkeiten, Wartung und ­Instandhaltung Insgesamt sind mehr als 5.000 Auftragnehmer und Sublieferanten für die EVN im In- und Ausland tätig. Arbeitstage werden nicht gesondert erfasst. EU19 Partizipative Entscheidungsfindungsprozesse mit Stakeholdern bei der Energieplanung und bei Infrastrukturentwicklungen Bei allen Infrastrukturentwicklungen werden die jeweils gesetzlich vorgegebenen Bestimmungen wie z. B. die Bestimmungen der europäischen UVP(Umweltverträglichkeitsprüfung)-Richtlinie oder des vergleichbaren, um sozial-gesellschaftliche Aspekte erweiterten Environmental ­Social Impact Assessment (ESIA) eingehalten. So wurde beispielsweise bereits im Zuge der Planungen für die künftigen Projekte in Albanien ein e­ igenes Stakeholdermanagement eingerichtet, um die Bedürfnisse der Bevölkerung und lokaler Anspruchsgruppen bereits in der Planungsphase bestmöglich berücksichtigen zu können. EU20 Vorgehen beim Umgang mit unfreiwilligen Umsiedlungen Im Berichtsjahr kein Anlass. EVN hält sich grundsätzlich an die gesetzlich vorgegebenen Bestimmungen und internationalen Standards, z. B. die Prinzipien des Environmental Social Impact Assessment (ESIA) und ist schon in der Planungsphase von Projekten bemüht, bestmögliche Lösungen zu finden. EU21 Maßnahmen zur Notfallplanung und Katastrophenpläne sowie Trainingsprogramme und Rettungs- und Instandsetzungspläne Die EVN hat in weiten Teilen des Konzerns Anweisungen für das Verhalten in Notfall- und Katastrophensituationen, die zugehörigen Pläne und Handbücher des Krisenmanagements werden laufend angepasst. EU22 Anzahl der Personen, die aufgrund neuer Projekte versetzt wurden Im Zuge der Personalentwicklung und Karriereplanung der Mitarbeitenden unterstützt die EVN alle freiwilligen Bestrebungen betreffend Auslandseinsätzen. Anteil der EMAS-zertifizierten Anlagen an der Erzeugung1) in % 100 37,4 80 60 19,6 80,4 EU28, EU29 – Häufigkeit und durchschnittliche Dauer von Stromausfällen Aus regulatorischen Gründen erfolgt keine detaillierte Aufschlüsselung. EU30 Durchschnittliche Verfügbarkeit der Kraftwerke nach Energiequelle und Regulierungssystem Abgesehen von Revisionen zur Erhaltung der technischen Sicherheit standen im Geschäftsjahr 2008/09 alle Anlagen der EVN lückenlos zur Verfügung. 62,6 Sonstiges 40 20 0 Strom Wärme Stromerzeugung: EMAS-Anlagen 62,6 % Nicht-EMAS-Anlagen 37,4 % Wärmeerzeugung: EMAS-Anlagen 80,4 % Nicht-EMAS-Anlagen 19,6 % 1) der österreichischen Anlagen 60 EVN NACHHALTIGKEITSbericht 2008/09 Zertifizierungen und Umweltinspektionen Insgesamt sind zwei der drei Wärmekraftwerke und 36 der 42 Fernheiz(kraft)werke nach EMAS und ISO 14001 zertifiziert. Im Berichtsjahr haben zwei Standorte der EVN Wärme GmbH (Gedersdorf und Ternitz) den Betrieb eingestellt; das Fernheizwerk Mittleres Schwarzatal konnte seine Erstauditierung erfolgreich absolvieren. Überprüfungsaudits für die Zertifizierungen der Umweltmanagementsysteme finden jährlich statt; zusätzlich erfolgt alle drei Jahre ein Rezertifizierungsaudit, bei dem der Status des Umweltmanagementsystems eingehend geprüft wird. Das Kraftwerk Dürnrohr konnte dieses Audit im März 2009 erfolgreich abschließen. Im Geschäftsjahr 2008/09 gab es keine behördlichen Umweltinspektionen. Facts & Figures Kommentar EVN und CSR Gesellschaftliche Verantwortung Märkte und Kunden Energie und Klima Verlässlicher Energieversorger Ökologie Ökonomie Fakten und Ausblick Service Zertifizierung von Biomethan-Aufbringung und -Einsatz durch TÜV AUSTRIA Aufbereitetes Biogas auf Erdgasqualität heißt Biomethan und kann in das Erdgasnetz eingespeist werden. Die EVN Wärme GmbH lässt freiwillig den technischen Nachweis für die Produktion und Verwertung dieses Biomethans erbringen. TÜV AUSTRIA berechtigte nach absolvierter positiver Prüfung die EVN Wärme GmbH zur Verwendung des TÜV-Logos „Nachgewiesene Biomethanherkunft“ im Berichtsjahr. Zertifizierung der Produktion der evn naturkraft durch TÜV AUSTRIA Das Zertifikat von TÜV AUSTRIA wurde der evn naturkraft Erzeugungs- und Verteilungs GmbH für „Strom aus ökologischer Produktion“ im Juni 2008 erneut ausgestellt und berechtigt sie bis Anfang Juni 2011, Strom unter dieser Bezeichnung anzubieten. Österreichisches Umweltzeichen für Naturkraft Energievertriebsgesellschaft m.b.H. Naturkraft Energievertriebsgesellschaft m.b.H., eine Tochtergesellschaft der EnergieAllianz Austria GmbH, bietet mit „NaturStrom“ Strom aus ausschließlich erneuerbaren Energieträgern an und wurde dafür im März 2008 mit dem Österreichischen Umweltzeichen ausgezeichnet. Derzeit tragen nur drei Anbieter in Österreich dieses strenge Gütesiegel in der Kategorie „Grüner Strom“. TSM(Technisches Sicherheitsmanagement)-Zertifizierung durch die Fachverbände VEÖ und ÖVGW EVN Netz GmbH ist seit 2004 als Gasnetzbetreiber und seit 2009 als Stromnetzbetreiber zertifiziert. Dabei stehen die Anforderungen an die Organisation und Qualifikation zur Gewährleistung eines sicheren und zuverlässigen Netzbetriebs im Mittelpunkt. Die fachspezifischen Standards wurden bisher ohne Beanstandungen eingehalten, die vorgeschlagenen Verbesserungen werden aufgegriffen und umgesetzt. Spezifische Kennzahlen aus den Tochtergesellschaften EVN Abfallverwertung Niederösterreich Emissionen in die Luft 2008/09 2007/08 Staub g/t Abfall 6 6 6 CO g/t Abfall 26 43 92 CO21) 2006/07 kg/t Abfall 551 560 1.234 NOX g/t Abfall 252 250 239 SO2 g/t Abfall 7 4 20 HCl 2) g/t Abfall 0 0 0,01 Cges g/t Abfall 5 5 5 Hg 3) g/t Abfall 0,05 0,05 0,06 1) Ab Geschäftsjahr 2007/08 exkl. CO 2 aus dem biogenen Anteil des Abfalls 2) Chlorwasserstoff 3) Quecksilber Für die EVN stellen Abfälle eine Energiequelle dar. In der ther­mischen Abfallverwertungsanlage Zwentendorf/Dürnrohr werden Abfälle genutzt, um Strom und Wärme zu erzeugen und so zur Reduktion des Ressourcenverbrauchs an fossilen Energieträgern beizutragen. Aus dem Energieinhalt des Abfalls – ein Kilogramm Abfall liefert etwa 10 Megajoule Energie – kann Strom für über 100.000 Haushalte erzeugt werden. WTE Die WTE hat im Jahr 2008 mit einer mittleren Reinigungsleistung von 88,3 %1) insgesamt rund 180,7 Mio. m³ Abwasser gereinigt, was ca. 2,2 Mio. Einwohnergleichwerten entspricht. Der dabei entstehende Klärschlamm wird z. T. bereits in der Landwirtschaft und zur Kompostproduktion verwendet; der größte Teil wird bis zur Fertigstellung einer Klärschlammverbrennungsanlage zwischenzeitlich deponiert. EVN Wasser Insgesamt wurden im Geschäftsjahr 2008/09 493.000 Personen über 2.026 km Transport- und Verteilleitungen mit 26,6 Mio. m³ Trinkwasser versorgt. Weiters hat die EVN Wasser im Geschäftsfeld Abwasserreinigung rd. 1,3 Mio. m³ Abwasser mit einer mittleren Reinigungsleistung von 94,8 %1) geklärt. 1) Gemittelter Wert über die Parameter chemischer Sauerstoffbedarf, biologischer Sauerstoffbedarf, Gesamtstickstoff und Gesamtphosphor EVN NACHHALTIGKEITSbericht 2008/09 61 Ausblick (Auszug) Das Maßnahmenprogramm wurde im Berichtsjahr neu strukturiert und orientiert sich an den Handlungsfeldern der CSR-Wesentlichkeitsmatrix (siehe Seite 5) unter Berücksichtigung der bisherigen Ziele. Neue Maßnahmen wurden unter Beteiligung aller Unternehmensbereiche im Rahmen der Nachhaltigkeitsprozesse definiert. Damit erreicht das aktuelle Maßnahmenprogramm einen Umfang, der im Rahmen des vorliegenden Berichts nicht zur Gänze abgebildet werden kann, weshalb nachstehend nur jene Handlungsfelder angeführt werden, die sowohl für die EVN als auch für ihre Stakeholder als sehr wichtig kategorisiert wurden. Das vollständige Maßnahmenprogramm finden Sie unter www.verantwortung.evn.at. Ziel Maßnahmen Meilenstein/ Termin Handlungsfeld: Klimaschutz Ausbau der erneuerbaren Energien EMAS-Ziel Bau einer 836-kW-Photovoltaikanlage in Blatec, Bulgarien Dez. 2009 Bau einer 50-MW-Windkraftanlage in Kavarna, Bulgarien Anfang 2010 Umbau des Wasserkraftwerks Schütt März 2011 Optimierung der Biomasseverbrennung im Hinblick auf Aschequalität und minimierte Rauchgasemissionen Erstellung einer integrativen Input/Output-Studie zur Erfassung von Zusammenhängen zwischen Verbrennungsparametern, Brennstoff­einsatz und Qualität von Aschen und Emissionen Sept. 2010 Forcierung alternativer Antriebe und Kraftstoffe Beobachtung und Untersuchung der Marktentwicklungen im Bereich Elektromobilität; Mitarbeit an Umsetzungsprojekten laufend Steigerung der Wirkungsgrade Optimierung des Startvorgangs im Kraftwerk Korneuburg sowie Emissionsreduktion und Gaseinsparungen im Kraftwerk Dürnrohr durch Optimierung der Fernwärmeabgabe laufend Energieeinsparung im Kraftwerk Theiß durch Verbesserung bzw. Adaptierung der Lüftungs- und Kälteanlagen Einbindung der vorhandenen zentralen Klimaanlage in den Kühlkreislauf des Betriebsgebäudes und dadurch Ersatz von elf Stück mit R22 betriebenen Kleinklimageräten Sept. 2011 Sept. 2012 Handlungsfeld: Ressourcenschonung EMAS-Ziel Energieeffizientes Bauen Errichtung eines energieeffizienten Kundenzentrums in Primorsky, Bulgarien (Baubeginn Okt. 2009) Sensibilisierung der Kunden/innen für einen bewussten Umgang mit Energie in Bulgarien Mobile Energieberatung, Informationskampagne laufend Förderung des Betriebs von Erdgasautos, Errichtung von weiteren Betankungsanlagen über Erdgas Mobil GmbH Ausbau CNG-Tankstellen in Niederösterreich, sukzessive Umstellung des Fuhrparks, wo möglich laufend Handlungsfeld: Versorgungssicherheit und faire Preise Steigerung des konzernweiten Eigendeckungsgrads auf 40 bis 60 % der Stromabsatzmenge Realisierung von Kraftwerksprojekten im In- und Ausland Ausreichende und sichere Verfügbarkeit von Primärenergieträgern Langfristige Beschaffung, Lagerhaltung von Kohle, Speicherung von Gas laufend Laufende Preisgleitung – Vermeidung von über längere Zeiträume kumulierten Preissprüngen gegenüber Kunden/innen Koppelung der Energielieferpreise OPTIMA Strom/Gas für Privatkunden/innen an einen Österreich-Strompreisindex (ÖSPI) laufend mittelfristig Handlungsfeld: Verantwortungsvoller Arbeitgeber Verbesserung der Zufriedenheit und der Unternehmen­sidentifikation der Mitarbeitenden Einführung von Feedback- und Orientierungsgesprächen Förderung des Gesundheitsbewusstseins der Mitarbeitenden Erste-Hilfe-Kurse und Vorsorgeuntersuchungen laufend Geschlechtergerechte Sprache im Unternehmen Anpassung der internen Dokumente, Formulare und allgemeinen Geschäftsbedingungen laufend 62 EVN NACHHALTIGKEITSbericht 2008/09 Sept. 2010 Ausblick Beirat Kommentar EVN und CSR Gesellschaftliche Verantwortung Märkte und Kunden Energie und Klima Verlässlicher Energieversorger Ökologie Ökonomie Fakten und Ausblick Service Beirat für Umwelt und soziale Verantwortung Dr. Theodor Zeh (Vorsitzender) Reinhard Dayer, Bundesgeschäftsführer der Naturfreunde Österreich Rudolf Friewald, Bürgermeister der Marktgemeinde Michelhausen Univ.-Prof. i. R. Dipl.-Ing. Dr. techn. Dr. h.c. Albert Hackl, Lehrbeauftragter am Institut für Verfahrenstechnik, Umwelttechnik und Technische Biowissenschaften der Technischen Universität Wien Vorstandsdirektor Mag. Herbert Kaufmann, Sprecher des Vorstands der Flughafen Wien AG Vorstandsdirektor Baurat h.c. Dipl.-Ing. Dr. Heinz Kaupa, Mitglied des Vorstands der VERBUND-Austrian Power Grid AG o. Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Dr. techn. Dr. h.c. Helmut Kroiss, Vorstand des Instituts für Wassergüte, Ressourcenmanagement und Abfallwirtschaft der Technischen Universität Wien Ing. Hermann Kühtreiber, Bürgermeister der Marktgemeinde Zwentendorf Mag. Günther Leichtfried, Bürgermeister der Stadtgemeinde Wieselburg, Abgeordneter zum Niederösterreichischen Landtag Dipl.-Ing. Georg Mayer, Leiter der Fachabteilung Wirtschaftspolitik der Kammer für Arbeiter und Angestellte für Niederösterreich a.o. Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Dr. techn. Ernst Pucher, Institut für Verbrennungskraftmaschinen und Kraftfahrzeugbau der Technischen Universität Wien Ingeborg Rinke, Bürgermeisterin der Stadtgemeinde Krems, Abgeordnete zum Niederösterreichischen Landtag Mag. Dr. Klaus Schuster, MSc, MBA, Konzernarzt der EVN AG, Regionalmanager der NÖ Landeskliniken-Holding für die Region Mostviertel Mag. Matthias Stadler, Bürgermeister der Landeshauptstadt Sankt Pölten Hofrat Adolf Stricker Christa Vladyka, Abgeordnete zum Niederösterreichischen Landtag Dipl.-Ing. Paul Weiß, Landwirt Wirkl. Hofrat Dr. Heinz Zimper, Bezirkshauptmann für den Bezirk Neunkirchen Arbeitnehmervertreter/innen Leopold Buchner (bis 29. Jänner 2009) Gerhard Felberbauer (seit 28. Mai 2009) Mag. Dr. Monika Fraißl Ing. Walter Rehwald (seit 28. Mai 2009) Leopold Rösel (bis 28. Mai 2009) Vorstand Generaldirektor Dr. Burkhard Hofer, Sprecher des Vorstands Vorstandsdirektor Dipl.-Ing. Dr. Peter Layr Vorstandsdirektor Dipl.-Ing. Herbert Pöttschacher EVN NACHHALTIGKEITSbericht 2008/09 63 Bestätigung des Wirtschaftsprüfers Wir wurden von der EVN AG beauftragt, jene Finanzkennzahlen, die im Nachhaltigkeitsbericht der EVN AG für das Geschäftsjahr 2008/09 enthalten sind, zu verifizieren. Für die Aufstellung des Nachhaltigkeitsberichts ist die Unternehmensleitung der EVN AG verantwortlich. Auf der Grundlage des uns erteilten Auftrages erteilen wir folgende Bestätigung: Die im Kapitel „Facts & Figures“ dieses Berichts dargestellten Finanzkennzahlen sind Auszüge aus den von uns geprüften Konzernabschlüssen der EVN AG zum 30. September 2009 bzw. 30. September 2008, die nach International Financial Reporting Standards aufgestellt wurden, und denen wir jeweils einen uneingeschränkten Bestätigungsvermerk erteilt haben. Die in diesem Kapitel angegebenen Finanzkennzahlen sind zutreffend wiedergegeben. Wir weisen darauf hin, dass für das Verständnis der Finanzkennzahlen auch die Konzernabschlüsse samt den Erläuterungen für die Geschäftsjahre 2008/09 und 2007/08 herangezogen werden sollten. Wien, am 19. November 2009 KPMG Austria GmbH Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaft 64 EVN NACHHALTIGKEITSbericht 2008/09 Mag. Rainer Hassler Wirtschaftsprüfer ppa MMag. Angelika Vogler Wirtschaftsprüferin Bestätigung Wirtschaftsprüfer Bescheinigung Kommentar EVN und CSR Gesellschaftliche Verantwortung Märkte und Kunden Energie und Klima Verlässlicher Energieversorger Ökologie Ökonomie Fakten und Ausblick Service Bescheinigung Umfang und Kriterien der Bescheinigung Lloyd’s Register Quality Assurance (LRQA) wurde von der EVN AG beauftragt, den Nachhaltigkeitsbericht für das Geschäftsjahr 2008/09 entsprechend den vertraglichen Vereinbarungen zwischen den Vertragspartnern zu verifizieren. Entsprechend diesen Vereinbarungen bezieht sich die Prüfung auf alle Aktivitäten des Unternehmens in den Bereichen Energieerzeugung und -verteilung, Wärmeproduktion und -bereitstellung, Wasserver- und -entsorgung sowie Abfallverbrennung. Geographisch umfasst der Bericht die Hauptaktivitäten der Tochtergesellschaften in Österreich, Bulgarien und Mazedonien sowie von Österreich aus gesteuerte Tätigkeiten in weiteren europäischen Ländern. Zur Überprüfung wurde als Prüfkriterium der GRI G3 Standard (2006) herangezogen. Für die Erstellung und Freigabe des Nachhaltigkeitsberichts ist die EVN AG verantwortlich. LRQA – Vorgangsweise der Überprüfung Im Rahmen unserer Überprüfung haben wir ausreichende Nachweise erhalten, die wir als notwendig erachteten, um eingeschränkte, nicht absolute „Assurance“ zu testieren. Bei der Überprüfung wurden, mit Ausnahme der EMAS-registrierten Standorte der EVN, die Daten nicht bis zu deren Quelle verfolgt. Unsere Vorgehensweise erfolgte in Anlehnung an die ISAE 3000, basierte auf den wesentlichen Risiken, der stichprobenartigen Überprüfung von verfügbaren Daten und Aussagen im Büro der EVN sowie Interviews mit den verantwortlichen Personen zur Daten- und Informationssammlung sowie der Überprüfung – der Schwerpunktsetzung der wesentlichen Nachhaltigkeitsthemen (CSR Wesentlichkeitsmatrix) – des EVN Daten- und Informationsmanagementsystems – der Verwendung der Daten im EVN-Entscheidungsfindungsprozess – des Prozesses zur Zielfindung und des Monitorings – der Selbstdeklaration der EVN zur Übereinstimmung mit dem A+ Level der GRI G3 Richtlinien. LRQA – Zusammenfassendes Prüfungsergebnis1) Der Nachhaltigkeitsbericht der EVN erfüllt die Anforderungen nach GRI A+. Im Rahmen unserer Untersuchungen haben wir nichts vorgefunden, das diese Meinung widerlegt. Darüber hinaus haben wir keine Hinweise gefunden, die uns glaubhaft machen, dass – die EVN wesentliche Aspekte hinsichtlich ihrer Umwelt- und sozialen Leistung im Bericht nicht behandelt hat und – Daten und Informationen im Bericht nicht korrekt sind. LRQA‘s Empfehlungen für Verbesserungen Im Rahmen unserer Prüfung haben wir das folgende Verbesserungspotenzial für die zukünftige Berichterstattung festgestellt (dieses beeinflusst nicht die oben dargestellten Ergebnisse der Prüfung): – Die in der CSR-Wesentlichkeitsmatrix im Feld „aktueller Handlungsfokus“ angeführten Themen sollten im Bericht konsequenter angesprochen werden. – Die EVN sollte ihre Position zum Klimaschutz klarer darstellen. – Der ab 1. Jänner 2010 verpflichtend anzuwendende GRI Branchenstandard (Electric Utility Sector Supplement) sollte bei der Erstellung des Nachhaltigkeitsberichtes für das Geschäftsjahr 2009/10 berücksichtigt werden. 20. November 2009 Im Auftrag von LRQA Ltd. Lloyd’s Register EMEA Wien, Österreich Umweltgutachterorganisation Akkreditierungsnummer: AT-V-0022 Dipl.-Ing. Harald Ketzer Leitender Umweltgutachter Dipl.-Ing. Johann Kitzweger Leitender Umweltgutachter Dieses Dokument unterliegt nachstehenden Bestimmungen: Lloyd‘s Register Quality Assurance Ltd., seine Schwester- und Tochtergesellschaften sowie ihre jeweiligen Handlungsbevollmächtigten, Mitarbeiter oder Unterauftragnehmer werden, individuell und kollektiv, in diesem Passus als “Lloyd’s Register Group” bezeichnet. Die Lloyd’s Register Group übernimmt keine Verantwortung und kann nicht haftbar gemacht werden für irgendeine Art von Verlusten, Schäden oder Kosten, die durch Vertrauen auf die Informationen oder Hinweise in diesem Dokument entstanden sind, wenn diese Person nicht einen Vertrag mit der zutreffenden Lloyd’s Register Group-Einheit für die Bereitstellung dieser Informationen und Hinweise abgeschlossen hat. In diesem Fall ergibt sich eine Verantwortlichkeit oder Haftung ausschließlich aus den Bedingungen dieses Vertrages. Wegen möglicher Unzulänglichkeiten jedes internen Kontrollsystems ist es möglich, dass Betrug, Fehler oder Zuwiderhandlung gegen Gesetze und Regelungen auftreten und nicht ermittelt werden konnten. Es war nicht Ziel der Verifizierung, alle Schwächen oder Fehler in den internen Kontrollen zu ermitteln, soweit sich diese auf die oben angegebenen Anforderungen beziehen, da die Verifizierung nicht regelmäßig innerhalb des Betrachtungszeitraumes durchgeführt wurde, sondern die Verifizierung auf Basis einer einmaligen Überprüfung erfolgte. Jede Vorausschau auf zukünftige Zeiträume unterliegt dem Risiko, dass die Kontrollprozesse auf Grund von sich ändernden Bedingungen mangelhaft werden können oder dass der Grad der Übereinstimmung mit den Prüfkriterien sich verschlechtern kann. Die österreichische und englische Version dieses Statements sind die einzigen gültigen Versionen. Die Lloyd’s Register Group übernimmt keine Verantwortung für Versionen, die in andere Sprachen übersetzt wurden. 1) Entscheidungen in dieser Bescheinigung beruhen auf den von der EVN AG bekannt gegeben Daten und Informationen. EVN NACHHALTIGKEITSbericht 2008/09 65 Glossar Abwärme Wärme, die von einer technischen Anlage erzeugt wird; kann unter bestimmten Voraussetzungen in ein Fernwärmenetz eingespeist werden. ISO 14001 Internationale Umweltmanagementnorm, die weltweit anerkannte Anforderungen an ein Umweltmanagementsystem festlegt. Austrian Sustainability Reporting Award (ASRA) Jährliche Auszeichnung der Kammer der Wirtschaftstreuhänder und Kooperationspartner für die besten Umwelt- oder Nachhaltigkeitsberichte österreichischer Unternehmen. Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) Zusätzliche Nutzung der Prozess- und Abwärme für Heizzwecke oder andere thermische Prozesse zur Steigerung des Gesamtnutzungsgrades. Biogas Gemisch, das zum größten Teil aus Methan und Kohlendioxid besteht und bei der sauerstofffreien Vergärung von organischem Material (nachwachsende Rohstoffe, Gülle oder organische Reststoffe aus der Lebensmittelindustrie) entsteht. Biomasse Gesamtheit der Masse an organischem Material (abgestorbene Lebewesen, organische Stoffwechselprodukte und Reststoffe); bestimmte Teilmengen davon können in KraftWärme-Kopplungsanlagen zur Erzeugung von Strom und Wärme genutzt werden. CO2 (Kohlendioxid) Chemische Verbindung aus Kohlenstoff und Sauerstoff; entsteht überwiegend aus der Verbrennung fossiler Brennstoffe. CO2-Zertifikat Zugewiesenes Emissionszertifikat, das Betreiber von Industrieanlagen berechtigt, eine Tonne Kohlendioxyd bzw. eine entsprechende Menge eines anderen Treibhausgases mit gleichem Erderwärmungspotenzial auszustoßen. Netzverlust Differenz zwischen der in ein Netzsystem eingespeisten und der entnommenen elektrischen Energie im Netzsystem. Netzverluste entstehen grundsätzlich aufgrund physika­ lischer Eigenschaften der Leitungen. Ökostrom Elektrische Energie, die ausschließlich aus erneuerbaren Energieträgern hergestellt wird, derzeit hauptsächlich in Wasser- und Windkraftwerken, in geringerem Umfang aus Biogas, Biomasse, Photovoltaik, Geothermie, Deponiegas und Klärgas. Operatives Ergebnis (EBIT) Ergebnis vor Zinsen und Steuern, auch Betriebs- oder Operatives Ergebnis genannt; Messgröße für die operative Ertragskraft eines Unternehmens. Österreichischer Corporate Governance Kodex Freiwilliger „Verhaltensregel-Kodex“ für Kapitalgesellschaften, der die Grundsätze für die Führung und Überwachung eines Unternehmens festschreibt. Oxyfuel-Technologie Verfahren, bei dem die Kohleverbrennung mit Sauerstoff anstelle von Luft stattfindet. Compressed Natural Gas (CNG) Komprimiertes Erdgas. Polychlorierte Biphenyle (PCB) Giftige Chlorverbindungen. Corporate Social Responsibility (CSR) Nachhaltig orientierte Unternehmensführung; auf freiwilliger Basis wird über die gesetzlichen Verpflichtungen hinaus im Sinne nachhaltiger Entwicklung agiert. Pyrolyse Thermische Spaltung chemischer Verbindungen, die aufgrund hoher Temperaturen einen Bindungsbruch innerhalb von großen Molekülen erzwingt. E-Control GmbH (ECG) Vom österreichischen Gesetzgeber auf Grundlage des Energieliberalisierungsgesetzes eingerichtete Regulierungsbehörde. Sie hat die Aufgabe, die Umsetzung der Liberalisierung des österreichischen Strom- und Gasmarkts zu überwachen, zu begleiten und gegebenenfalls regulierend einzugreifen. Emissionszertifikate-Handelssystem Im Rahmen des EU-weiten Emissionshandelssystems teilen die Mitgliedsstaaten CO2-Emissionsrechte an Unternehmen zu. Unternehmen, deren tatsächliche CO2-Emissionen das Volumen der zugeteilten Zertifikate übersteigen, müssen ­zusätzliche Emissionsrechte zukaufen. Economic Value Added (EVA) Kennzahl zur Messung der Wertschaffung eines Unternehmens. EMAS Europäische Verordnung für Umweltmanagementsysteme. Erneuerbare Energien Nach menschlichen Zeiträumen gemessen kontinuierlich verfügbare Energien wie Bioenergien (aus Biomasse wie z.B. Biogas), Geothermie, Solarenergie, Wasserkraft und Windenergie. Ethibel Unabhängiges Beratungsbüro für nachhaltiges und ethisches Investieren, das Banken und Börsengesellschaften dabei unterstützt, ihr Angebot an nachhaltigen Spar- und Anlagemodellen zu entwickeln. EVN PowerPartner Zusammenschluss aus über 500 Elektrikern und Installateuren in ganz Niederösterreich, die mit der EVN eng zusammenarbeiten. Ziel ist es, den gemeinsamen Kunden höchste Qualität bei Energie und Service zu bieten. FTSE4Good Index Index, der nachhaltig orientierten Investoren die Möglichkeit bietet, gezielt in Unternehmen zu investieren, die die weltweit anerkannten Standards für verantwortungsvolles Handeln im Sinne von Umwelt und Stakeholdern erfüllen. Global Reporting Initiative (GRI) Internationale Dialog-Initiative, die standardisierte Richtlinien für die Erstellung von transparenten Nachhaltigkeitsberichten von Unternehmen, Regierungen und ­Nicht­regierungsorganisationen (NGOs) entwickelt. 66 EVN NACHHALTIGKEITSbericht 2008/09 Return on Capital Employed (ROCE) Rendite auf das in einem Unternehmen eingesetzte Kapital Single-Buyer-Modell In diesem Modell wird ein Alleinabnehmer als Monopolist bestimmt, der für den Betrieb des Übertragungsnetzes und den Kauf sowie Weiterverkauf von Strom zuständig ist. Stakeholder Person oder Gruppierung, die ihre Interessen an einem Unternehmen wahrnimmt. Als Stakeholder gelten neben den Eigentümern die Mitarbeitenden, Kunden/innen, Lieferanten sowie der Staat, NGOs und lokale Interessengruppen. Thermische Abfallverwertung Kontrollierte großtechnische Verbrennung von Abfall bei Temperaturen von mehr als 1.000 °C, die zu einer Zerstörung bzw. Entfrachtung von Schadstoffen führt. Gleich­ zeitig wird die im Abfall enthaltene Energie freigesetzt und – z. B. für Zwecke der Stromerzeugung oder der Fernwärmeversorgung – nutzbar gemacht. TÜV AUSTRIA SERVICES GMBH Akkreditierter technischer Dienstleister in den Bereichen Zertifizierung und Kalibrierung. UCTE – Union for the Co-ordination of Transmission of Electricity Vereinigung der europäischen Übertragungsnetzbetreiber; der UCTE-Mix stellt die europaweite Zusammensetzung des Stroms dar und ist auf den Stromrechnungen an Endkunden auszuweisen, wenn die eingekauften Strommengen unbekannter Herkunft sind (z. B. bei einem Einkauf über Strombörsen). UN Global Compact Von der UNO ins Leben gerufene Initiative mit dem Ziel der Unterstützung ökologischer und ökonomischer Interessen in den Bereichen Menschenrechte, Arbeit, Umwelt und Korruption. Verhaltenskodex (Code of Conduct) Selbstverpflichtung, bestimmten Verhaltensmustern zu folgen oder diese zu unterlassen und dafür Sorge zu tragen, dass sich niemand durch Umgehung dieser Muster einen Vorteil verschafft. VÖNIX (VBV-Österreichischer Nachhaltigkeitsindex) Aktienindex, bestehend aus jenen börsenotierten österreichischen Unternehmen, die hinsichtlich sozialer und ökologischer Leistung führend sind. Wirkungsgrad Effizienz einer Anlage; Verhältnis zwischen Input und Output (z. B. Menge an erzeugter elektrischer Energie im Verhältnis zur eingesetzten Primärenergie). GRI G3 Content Index Unternehmensleitbild der EVN Unsere Vision Als Energie- und Umweltdienstleister decken wir zentrale tägliche Bedürfnisse unserer Kundinnen und Kunden und tragen durch unsere verlässliche und hochwertige Leistung nachhaltig zu ihrer Lebensqualität bei. Unsere Mission Wir schaffen Wert, indem wir mit Eigenverantwortung und hoher Wirtschaftlichkeit den langfristigen Erfolg unserer Gruppe sichern. Auf dieser Basis bieten wir unseren Kundinnen und Kunden wett­ bewerbs­fähige Preise, unseren Aktionären eine nachhaltige Wertsteigerung und unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern attraktive Arbeitsbedingungen. Von Niederösterreich – dem Sitz unseres Unternehmens – ausgehend konzentrieren wir uns dabei vor allem auf die dynamisch wachsende Region Mittel- und Osteuropa, in der wir eine starke Position anstreben. Sowohl im Energie- als auch im Umweltgeschäft sind wir vorwiegend für Endkundinnen und -kunden tätig. Um ihren Erwartungen bestmöglich zu entsprechen, legen wir höchste Qualitätsmaßstäbe an – bei unseren Produkten ebenso wie im Service. Unternehmensprofil Wir sind ein führendes, internationales, börsenotiertes Energie- und Umweltdienstleistungsunternehmen mit Sitz in Niederösterreich, dem größten österreichischen Bundesland. Unseren Kundinnen und Kunden bieten wir hier auf Basis modernster Infrastruktur Strom, Gas, Wärme, Wasser, thermische Abfallverwertung und damit verbundene Dienstleistungen „aus einer Hand“. Mit unserem Angebot sichern und verbessern wir die Lebensqualität von über drei Millionen Kunden/innen in 18 Ländern. In der Energiewirtschaft konnten wir uns neben Österreich erfolgreich in Bulgarien und Mazedonien positionieren. Im Umweltbereich sind wir über Tochter­gesellschaften in den Bereichen Trinkwasserver- und Abwasserentsorgung sowie thermische Abfall­verwertung erfolgreich. Durch die Realisierung von Synergien zwischen den verschiedenen Geschäftsfeldern der EVN im In- und Ausland steht bei allen Aktivitäten die nachhaltige Wertschaffung und -steigerung im Interesse von Kunden/innen, Eigentümern und Mitarbeitenden im Vordergrund. Für alle Aktivitäten des ­Unternehmens gelten unsere zentralen Grundsätze der Versorgungssicherheit, des verantwortungs­vollen Umgangs mit Ressourcen, der Schaffung moderner und umweltgerechter Infrastruktur sowie des konsequenten Auf­tretens als Qualitätsanbieter. Nachhaltige Leistung in der Strom-, Gas-, Wärme- und Trinkwasserversorgung, der Abwasserentsorgung oder der thermischen Abfallverwertung setzt exzellentes Know-how, hohe Effizienz, modernste Infrastruktur und stetige Innovationsbereitschaft voraus. Unsere Werte Im Sinn der hohen Verantwortung für unsere tagtäglichen Ver- und Entsorgungsaufgaben gelten für die Tätigkeit und Führung unserer Gruppe anspruchsvolle Grundsätze. Die Einhaltung grundlegender ethischer Prinzipien sowie aller rechtlichen Anforderungen ist für uns dabei selbstverständlich. EVN in Deutschland (ab 2010) – Stromerzeugung Wir bekennen uns zum Konzept der nachhaltigen Unternehmensführung und streben in diesem Sinn eine ausgewogene Berücksichtigung ökonomischer, ökologischer und sozialer Gesichtspunkte an. Ein angemessener Ausgleich der Anliegen aller am Unternehmen Interessierten ist das Leitmotiv dabei. Die ökonomische Verantwortung für den langfristigen Bestand unserer Gruppe verlangt von uns Spitzenleistungen. Höchste Kompetenz und Zuverlässigkeit sorgen für die Zufriedenheit unserer Kundinnen und Kunden sowie Partner. Sie wiederum sichert unseren nachhaltigen Erfolg. Unserer Verantwortung für die Umwelt kommen wir insbesondere durch möglichst weitgehende Ressourcenschonung, Minimierung unserer Emissionen und forcierte Nutzung erneuerbarer Energieträger nach. Laufende Innovation und Effizienzsteigerung tragen dazu entscheidend bei. In mehrfacher Weise entsprechen wir unserer sozialen Verantwortung. Die Sorge um das Wohl der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, eine faire Entlohnung und die Gestaltung einer positiven Unternehmenskultur – geprägt durch Offenheit, Loyalität und gegenseitigen Respekt – sind hier ebenso von Bedeutung wie der Dienst am Menschen und eine angemessene Positionierung in einer von vielfältigen Einflüssen geprägten Gesellschaft. Dies schließt hohe Transparenz und Dialogbereitschaft mit ein – sowohl innerhalb wie auch außerhalb des Unternehmens. Als Ergänzung zum Unternehmensleitbild ist das Umweltleitbild der EVN abrufbar unter www.verantwortung.evn.at. In weiterer Folge ist mit EVN stets der EVN Konzern gemeint. EVN in Zentral-, Ost- und Südosteuropa (seit 2003) – Trink- und Abwasserprojekte in 15 Ländern – Abfallverwertungsanlage in Moskau EVN in Österreich – Höchste Integrationsstufe in allen Segmenten EVN in Bulgarien (seit 2004) – Stromverteilung und -versorgung – Wärmeverteilung und -versorgung – Strom- und Wärmeerzeugung EVN in Mazedonien (seit 2006) – Stromverteilung und -versorgung – Stromerzeugung 1 Strategie und Analyse 1.1 Stellenwert der Nachhaltigkeit im Unternehmen 1.2 Beschreibung der wichtigsten Auswirkungen, Risiken und Chancen 2 Organisationsprofil 2.1 – 2.10 Organisationsprofil 3 Berichtsparameter 3.1 – 3.13 Berichtsparameter 4 Governance, Verpflichtungen und Engagement 4.1 Corporate Governance/Führungsstruktur 4.2 Erläuterung, ob der Vorstandsvorsitzende eine Position im operativen Management besitzt 4.3 Leitungsorgane in Organisationen ohne Aufsichtsrat 4.4 Mitsprachemöglichkeiten für Mitarbeitende und Anteilseigner 4.5 Zusammenhang zwischen Vergütung leitender Organe und Leistung der Organisation 4.6 Mechanismen zur Vermeidung von Interessenskonflikten 4.7 Expertise der Leitungsgremien im Bereich Nachhaltigkeit 4.8 Leitbilder, Verhaltenskodizes, Prinzipien der Nachhaltigkeit 4.9 Verfahren zur Kontrolle der Nachhaltigkeitsleistung 4.10 Leistungsbeurteilung des Vorstands bzgl. Nachhaltigkeit 4.11 Berücksichtigung des Vorsorgeprinzips 4.12 Unterstützung externer Initiativen 4.13 Mitgliedschaft in Verbänden und Interessengruppen 4.14 – 4.17 Stakeholdermanagement (Auswahl, Ansätze, zentrale Themen) Ökonomische Leistungsindikatoren Managementansatz EC1 Unmittelbar erzeugter und ausgeschütteter wirtschaftlicher Wert EC2 Finanzielle Folgen des Klimawandels EC3 Betriebliche soziale Zuwendungen EC4 Zuwendungen der öffentlichen Hand EC51) Verhältnis der Standardeintrittsgehälter zum lokalen Mindestlohn EC6 Geschäftspolitik, -praktiken und Anteil lokaler Lieferanten EC7 Beschäftigung lokaler Arbeitnehmer/innen EC8 Infrastrukturinvestitionen und Dienstleistungen für das Gemeinwohl EC91) Indirekte wirtschaftliche Auswirkungen Ökologische Leistungsindikatoren Managementansatz EN1 Materialeinsatz EN2 Einsatz von Recyclingmaterial EN3 Direkter Primärenergieverbrauch EN4 Indirekter Primärenergieverbrauch EN51) Energieeinsparungen aufgrund von umweltbewusstem Einsatz und Effizienzsteigerungen EN61) Initiativen für höhere Energieeffizienz und erneuerbare Energien EN71) Initiativen zur Reduktion des indirekten Energieverbrauchs EN8 Gesamtwasserentnahme aufgeteilt nach Quellen 1) EN9 Von der Wasserentnahme betroffene Wasserquellen EN101) Rückgewonnenes und wieder verwendetes Wasser EN11 Flächennutzung in Schutzgebieten EN12 Auswirkungen der Geschäftstätigkeit auf die Biodiversität 1) EN13 Geschützte oder wiederhergestellte natürliche Lebensräume EN141) Strategien und Maßnahmen zum Schutz der Biodiversität EN151) Bedrohte Arten in Gebieten der Geschäftstätigkeit EN16 Direkte und indirekte Treibhausgasemissionen EN17 Andere relevante Treibhausgasemissionen EN181) Initiativen zur Verringerung der Treibhausgasemissionen und Ergebnisse EN19 Emissionen von Ozon abbauenden Stoffen EN20 NO X , SO X und andere wesentliche Luftemissionen EN21 Gesamte Abwassereinleitungen EN22 Abfall nach Art und Entsorgungsmethode EN23 Wesentliche Schadstoffaustritte/Spills 1) EN24 Gewicht des als gefährlich eingestuften Abfalls EN251) Durch Abwassereinleitungen und Oberflächenabfluss belastete Gewässer EN26 Initiativen zur Verringerung von Umweltauswirkungen der Produkte und Dienstleistungen EN27 Zurückgenommenes Verpackungsmaterial EN28 Geldbußen/Sanktionen aufgrund von Übertretungen im Umweltbereich EN291) Wesentliche Umweltauswirkungen durch den Transport 1) EN30 Gesamte Umweltschutzausgaben und -investitionen Soziale Leistungsindikatoren Arbeitspraktiken & menschenwürdige Beschäftigung Managementansatz LA1 Mitarbeitende nach Beschäftigungsverhältnis und Region LA2 Mitarbeiterfluktuation LA31) Leistungen nur für Vollzeitbeschäftigte LA4 Mitarbeitende mit Kollektivvereinbarungen LA5 Mitteilungsfristen für wesentliche betriebliche Veränderungen LA61) Mitarbeitende in Arbeitsschutzausschüssen LA7 Verletzungen, Berufskrankheiten, Ausfalltage, Abwesenheit und Todesfälle LA8 Gesundheitsvorsorge, Schulungen zu ernsthaften Krankheiten LA91) Arbeitsschutzvereinbarungen mit Gewerkschaften LA10 Aus- und Weiterbildung pro Mitarbeiter/in LA111) Programme zum Wissensmanagement und für lebenslanges Lernen LA121) Leistungsbeurteilung und Entwicklungspläne von Mitarbeitenden LA13 Diversität der Mitarbeitenden und leitender Organe LA14 Lohnunterschiede nach Geschlecht Quelle Status Ua, 2 – 7 2 – 7, 23 – 25, 30 – 43 Ua 1 10 – 51, GB GB da es einen Aufsichtsrat gibt 7 – 10, 12 – 13, 52 – 53, 58 n.r. GB 10, 51, GB 7 2 – 10, HP 5, 7 – 10, 19 – 20, 28, 47 – 49, 50 – 51 GB 2 – 7 2, 8, 9, 11, 14, 16 – 18, 23, 45 – 47, HP 9, HP 5, 9, 47 – 48 50 50, 54 24, 36, 38 HP 42, 50 58 45, 51, HP 45, 48 25 – 32, 33, 36 – 37, 39 – 41, 44 – 46, 50 45, 50 23 – 27, 44 – 49, 51 55 55 28, 55 55 23, 30, 31, 33 22 – 23, 27, 30 – 35, 38 – 43 39 – 41 55 56 56 26, 47 – 48 47 – 48 47 – 48 47 – 48 30, 47 – 48 56 – 57, 61 56 – 57, 61 33, 38, 56 – 57, 61 57, 61 56, 61 56, 61 57 57 57 56 30 – 32, 38 – 43, 44 – 49 aufgrund des Unternehmensgegenstands 57 (keine Vorfälle) 33, 37, 57 49 11 – 15, 58 – 59 58 58 58 58 58 59 Ua, 59 15, 59 59 11, 59 11 11 – 13 58 58 n.r. HR1 HR2 HR31) HR4 HR5 HR6 HR7 HR81) HR91) SO1 SO2 SO3 SO4 SO5 SO61) SO71) S08 PR1 PR21) PR3 PR41) PR51) PR6 PR71) PR81) PR9 Quelle Menschenrechte Managementansatz Investitionsvereinbarungen mit Menschenrechtsklauseln Lieferantenüberprüfung auf Einhaltung der Menschenrechte Schulungen zu firmenrelevanten Menschenrechtsaspekten Vorfälle von Diskriminierung und ergriffene Maßnahmen Recht auf Versammlungsfreiheit und Kollektivverhandlungen Geschäftstätigkeit mit Risiko der Kinderarbeit Geschäftstätigkeit mit Risiko der Zwangsarbeit Training für Sicherheitspersonal zum Thema Menschenrechte Verletzung von Rechten der Ureinwohner 8, 59 8, 59 8, 59 8, 59 8, 59 8, 59 8, 37, 59 8, 37, 59 8, 59 8, 59 (keine Vorfälle) Gesellschaft Managementansatz Auswirkungen der Geschäftstätigkeit auf die Gesellschaft Untersuchung von Korruptionsrisiken Mitarbeiterschulungen zur Vermeidung von Korruption Anti-Korruptionsmaßnahmen Politische Positionen, Teilnahme an der politischen Willensbildung, Lobbying Zuwendungen an Politik Klagen aufgrund wettbewerbswidrigen Verhaltens Geldbußen/Sanktionen aufgrund von Gesetzesverstößen 2 – 3, 10, 16 – 18 45, 50 10 10 10, HP 23 – 25, 28, 42 keine relevanten Fälle HP HP Produktverantwortung Managementansatz Gesundheitsauswirkungen entlang des Produktlebenszyklus Verstöße gegen Gesundheits- und Sicherheitsvorschriften Gesetzlich vorgeschriebene Informationen über Produkte und Dienstleistungen Verstöße gegen Informationspflichten Kundenzufriedenheit Gesetzeskonformität im Bereich Werbung Verstöße im Bereich Werbung Berechtigte Datenschutzbeschwerden Bußgelder wegen Verstößen gegen Produkt- und Dienstleistungsauflagen 19 – 22 HP HP 19, 21, 28 keine relevanten Fälle 19 – 20 19, 28, 41 keine relevanten Fälle keine relevanten Fälle keine relevanten Fälle EU1 EU2 EU3 EU4 EU5 EU6 EU7 EU8 EU9 EU10 EU11 EU12 Sector Supplements Unternehmensprofil Installierte Kapazität Energieerzeugung Kundenanzahl Länge der Fern- und Verteilerleitungen Kontingent der CO2-Emissionszertifikate 29 29 19 54 24 Ökonomie Management Approach zur Versorgungssicherheit Programme zum Management des Bedarfs seitens der Kunden Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten Rücklagen für den Rückbau von Kernkraftwerken Geplante Kapazität gegenüber zu erwartender Nachfrage Durchschnittlicher Wirkungsgrad bei der Erzeugung Effizienz der Fernleitungen und Verteilungsnetze 24 – 27 39 – 40 41 – 43 da EVN keine Kernkraftwerke betreibt 30 – 32 30, 31, 33, 36 – 37 27, 60 EU13 EU14 EU15 EU16 EU17 EU18 EU19 EU20 EU21 EU22 EU23 EU24 EU25 EU26 EU27 EU28 EU29 EU30 Ökologie Biodiversität von Ersatzflächen Ua Ue n.r. GB HP 1) Status n.r. Gesellschaft Sicherstellung des Bedarfs an Facharbeitern 11 – 12 Pensionierungen in den nächsten 5 und 10 Jahren 60 Gesundheits- und Sicherheitsbestimmungen 15 Arbeitstage von Auftragnehmern und Sublieferanten für Bautätigkeiten, Wartung und Instandhaltung 60 Auftragnehmer und Sublieferanten, die Gesundheitsund Sicherheitstrainings absolviert haben Partizipative Entscheidungsfindungsprozesse mit Stakeholdern 60 Unfreiwillige Umsiedlungen 60 Katastrophenpläne, Trainingsprogramme und Rettungsund Instandsetzungspläne 15, 60 Versetzungen aufgrund neuer Projekte 60 Programme um den Zugang zu Elektrizität und Kundenservices zu verbessern 19 – 22 Sichere Nutzung von Energie und Kundenservice ohne Barrieren 19 – 22 Verletzungen und Todesfällen, die mit Anlagen des Unternehmens verbunden sind 59 Bevölkerung im Vertriebsgebiet ohne Stromversorgung 22, 27 Stromabschaltungen aufgrund von Zahlungsrückständen 21, 22 Häufigkeit von Stromausfällen 25, 27, 60 Durchschnittliche Dauer eines Stromausfalls 25, 60 Durchschnittliche Verfügbarkeit der Kraftwerke 60 vollständig berichtet teilweise berichtet nicht berichtet Umschlag Berichtsanfang Umschlag Berichtsende nicht relevant Geschäftsbericht Homepage: www.verantwortung.evn.at > Service Zusätzlicher Leistungsindikator Der EVN Nachhaltigkeitsbericht orientiert sich an den Anforderungen des Application Level A+ der GRI G3 Richtlinie. Die Indikatoren des Sector Supplements für Energie­ versorgungsunternehmen, die für den vorliegenden Bericht noch nicht zwingend anwendbar waren, wurden dennoch bereits weitgehend berichtet. Die Tabelle gibt einen Überblick, an welcher Stelle die Inhalte zu den GRI-Indikatoren zu finden sind. Die Einhaltung dieses Berichtsstandards und der damit verbundenen Kriterien wurde von Lloyd’s Register Quality Assurance (LRQA) überprüft und offiziell bestätigt. Auf der Webseite www.verantwortung.evn.at > Service finden Sie den GRI-Index wie hier abgebildet. Die EVN erweitert die Berichterstattung ständig und bemüht sich alle Indikatoren vollständig zu berichten. GRI G3 Content Index Unternehmensleitbild der EVN Unsere Vision Als Energie- und Umweltdienstleister decken wir zentrale tägliche Bedürfnisse unserer Kundinnen und Kunden und tragen durch unsere verlässliche und hochwertige Leistung nachhaltig zu ihrer Lebensqualität bei. Unsere Mission Wir schaffen Wert, indem wir mit Eigenverantwortung und hoher Wirtschaftlichkeit den langfristigen Erfolg unserer Gruppe sichern. Auf dieser Basis bieten wir unseren Kundinnen und Kunden wett­ bewerbs­fähige Preise, unseren Aktionären eine nachhaltige Wertsteigerung und unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern attraktive Arbeitsbedingungen. Von Niederösterreich – dem Sitz unseres Unternehmens – ausgehend konzentrieren wir uns dabei vor allem auf die dynamisch wachsende Region Mittel- und Osteuropa, in der wir eine starke Position anstreben. Sowohl im Energie- als auch im Umweltgeschäft sind wir vorwiegend für Endkundinnen und -kunden tätig. Um ihren Erwartungen bestmöglich zu entsprechen, legen wir höchste Qualitätsmaßstäbe an – bei unseren Produkten ebenso wie im Service. Unternehmensprofil Wir sind ein führendes, internationales, börsenotiertes Energie- und Umweltdienstleistungsunternehmen mit Sitz in Niederösterreich, dem größten österreichischen Bundesland. Unseren Kundinnen und Kunden bieten wir hier auf Basis modernster Infrastruktur Strom, Gas, Wärme, Wasser, thermische Abfallverwertung und damit verbundene Dienstleistungen „aus einer Hand“. Mit unserem Angebot sichern und verbessern wir die Lebensqualität von über drei Millionen Kunden/innen in 18 Ländern. In der Energiewirtschaft konnten wir uns neben Österreich erfolgreich in Bulgarien und Mazedonien positionieren. Im Umweltbereich sind wir über Tochter­gesellschaften in den Bereichen Trinkwasserver- und Abwasserentsorgung sowie thermische Abfall­verwertung erfolgreich. Durch die Realisierung von Synergien zwischen den verschiedenen Geschäftsfeldern der EVN im In- und Ausland steht bei allen Aktivitäten die nachhaltige Wertschaffung und -steigerung im Interesse von Kunden/innen, Eigentümern und Mitarbeitenden im Vordergrund. Für alle Aktivitäten des ­Unternehmens gelten unsere zentralen Grundsätze der Versorgungssicherheit, des verantwortungs­vollen Umgangs mit Ressourcen, der Schaffung moderner und umweltgerechter Infrastruktur sowie des konsequenten Auf­tretens als Qualitätsanbieter. Nachhaltige Leistung in der Strom-, Gas-, Wärme- und Trinkwasserversorgung, der Abwasserentsorgung oder der thermischen Abfallverwertung setzt exzellentes Know-how, hohe Effizienz, modernste Infrastruktur und stetige Innovationsbereitschaft voraus. Unsere Werte Im Sinn der hohen Verantwortung für unsere tagtäglichen Ver- und Entsorgungsaufgaben gelten für die Tätigkeit und Führung unserer Gruppe anspruchsvolle Grundsätze. Die Einhaltung grundlegender ethischer Prinzipien sowie aller rechtlichen Anforderungen ist für uns dabei selbstverständlich. EVN in Deutschland (ab 2010) – Stromerzeugung Wir bekennen uns zum Konzept der nachhaltigen Unternehmensführung und streben in diesem Sinn eine ausgewogene Berücksichtigung ökonomischer, ökologischer und sozialer Gesichtspunkte an. Ein angemessener Ausgleich der Anliegen aller am Unternehmen Interessierten ist das Leitmotiv dabei. Die ökonomische Verantwortung für den langfristigen Bestand unserer Gruppe verlangt von uns Spitzenleistungen. Höchste Kompetenz und Zuverlässigkeit sorgen für die Zufriedenheit unserer Kundinnen und Kunden sowie Partner. Sie wiederum sichert unseren nachhaltigen Erfolg. Unserer Verantwortung für die Umwelt kommen wir insbesondere durch möglichst weitgehende Ressourcenschonung, Minimierung unserer Emissionen und forcierte Nutzung erneuerbarer Energieträger nach. Laufende Innovation und Effizienzsteigerung tragen dazu entscheidend bei. In mehrfacher Weise entsprechen wir unserer sozialen Verantwortung. Die Sorge um das Wohl der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, eine faire Entlohnung und die Gestaltung einer positiven Unternehmenskultur – geprägt durch Offenheit, Loyalität und gegenseitigen Respekt – sind hier ebenso von Bedeutung wie der Dienst am Menschen und eine angemessene Positionierung in einer von vielfältigen Einflüssen geprägten Gesellschaft. Dies schließt hohe Transparenz und Dialogbereitschaft mit ein – sowohl innerhalb wie auch außerhalb des Unternehmens. Als Ergänzung zum Unternehmensleitbild ist das Umweltleitbild der EVN abrufbar unter www.verantwortung.evn.at. In weiterer Folge ist mit EVN stets der EVN Konzern gemeint. EVN in Zentral-, Ost- und Südosteuropa (seit 2003) – Trink- und Abwasserprojekte in 15 Ländern – Abfallverwertungsanlage in Moskau EVN in Österreich – Höchste Integrationsstufe in allen Segmenten EVN in Bulgarien (seit 2004) – Stromverteilung und -versorgung – Wärmeverteilung und -versorgung – Strom- und Wärmeerzeugung EVN in Mazedonien (seit 2006) – Stromverteilung und -versorgung – Stromerzeugung 1 Strategie und Analyse 1.1 Stellenwert der Nachhaltigkeit im Unternehmen 1.2 Beschreibung der wichtigsten Auswirkungen, Risiken und Chancen 2 Organisationsprofil 2.1 – 2.10 Organisationsprofil 3 Berichtsparameter 3.1 – 3.13 Berichtsparameter 4 Governance, Verpflichtungen und Engagement 4.1 Corporate Governance/Führungsstruktur 4.2 Erläuterung, ob der Vorstandsvorsitzende eine Position im operativen Management besitzt 4.3 Leitungsorgane in Organisationen ohne Aufsichtsrat 4.4 Mitsprachemöglichkeiten für Mitarbeitende und Anteilseigner 4.5 Zusammenhang zwischen Vergütung leitender Organe und Leistung der Organisation 4.6 Mechanismen zur Vermeidung von Interessenskonflikten 4.7 Expertise der Leitungsgremien im Bereich Nachhaltigkeit 4.8 Leitbilder, Verhaltenskodizes, Prinzipien der Nachhaltigkeit 4.9 Verfahren zur Kontrolle der Nachhaltigkeitsleistung 4.10 Leistungsbeurteilung des Vorstands bzgl. Nachhaltigkeit 4.11 Berücksichtigung des Vorsorgeprinzips 4.12 Unterstützung externer Initiativen 4.13 Mitgliedschaft in Verbänden und Interessengruppen 4.14 – 4.17 Stakeholdermanagement (Auswahl, Ansätze, zentrale Themen) Ökonomische Leistungsindikatoren Managementansatz EC1 Unmittelbar erzeugter und ausgeschütteter wirtschaftlicher Wert EC2 Finanzielle Folgen des Klimawandels EC3 Betriebliche soziale Zuwendungen EC4 Zuwendungen der öffentlichen Hand EC51) Verhältnis der Standardeintrittsgehälter zum lokalen Mindestlohn EC6 Geschäftspolitik, -praktiken und Anteil lokaler Lieferanten EC7 Beschäftigung lokaler Arbeitnehmer/innen EC8 Infrastrukturinvestitionen und Dienstleistungen für das Gemeinwohl EC91) Indirekte wirtschaftliche Auswirkungen Ökologische Leistungsindikatoren Managementansatz EN1 Materialeinsatz EN2 Einsatz von Recyclingmaterial EN3 Direkter Primärenergieverbrauch EN4 Indirekter Primärenergieverbrauch EN51) Energieeinsparungen aufgrund von umweltbewusstem Einsatz und Effizienzsteigerungen EN61) Initiativen für höhere Energieeffizienz und erneuerbare Energien EN71) Initiativen zur Reduktion des indirekten Energieverbrauchs EN8 Gesamtwasserentnahme aufgeteilt nach Quellen 1) EN9 Von der Wasserentnahme betroffene Wasserquellen EN101) Rückgewonnenes und wieder verwendetes Wasser EN11 Flächennutzung in Schutzgebieten EN12 Auswirkungen der Geschäftstätigkeit auf die Biodiversität 1) EN13 Geschützte oder wiederhergestellte natürliche Lebensräume EN141) Strategien und Maßnahmen zum Schutz der Biodiversität EN151) Bedrohte Arten in Gebieten der Geschäftstätigkeit EN16 Direkte und indirekte Treibhausgasemissionen EN17 Andere relevante Treibhausgasemissionen EN181) Initiativen zur Verringerung der Treibhausgasemissionen und Ergebnisse EN19 Emissionen von Ozon abbauenden Stoffen EN20 NO X , SO X und andere wesentliche Luftemissionen EN21 Gesamte Abwassereinleitungen EN22 Abfall nach Art und Entsorgungsmethode EN23 Wesentliche Schadstoffaustritte/Spills 1) EN24 Gewicht des als gefährlich eingestuften Abfalls EN251) Durch Abwassereinleitungen und Oberflächenabfluss belastete Gewässer EN26 Initiativen zur Verringerung von Umweltauswirkungen der Produkte und Dienstleistungen EN27 Zurückgenommenes Verpackungsmaterial EN28 Geldbußen/Sanktionen aufgrund von Übertretungen im Umweltbereich EN291) Wesentliche Umweltauswirkungen durch den Transport 1) EN30 Gesamte Umweltschutzausgaben und -investitionen Soziale Leistungsindikatoren Arbeitspraktiken & menschenwürdige Beschäftigung Managementansatz LA1 Mitarbeitende nach Beschäftigungsverhältnis und Region LA2 Mitarbeiterfluktuation LA31) Leistungen nur für Vollzeitbeschäftigte LA4 Mitarbeitende mit Kollektivvereinbarungen LA5 Mitteilungsfristen für wesentliche betriebliche Veränderungen LA61) Mitarbeitende in Arbeitsschutzausschüssen LA7 Verletzungen, Berufskrankheiten, Ausfalltage, Abwesenheit und Todesfälle LA8 Gesundheitsvorsorge, Schulungen zu ernsthaften Krankheiten LA91) Arbeitsschutzvereinbarungen mit Gewerkschaften LA10 Aus- und Weiterbildung pro Mitarbeiter/in LA111) Programme zum Wissensmanagement und für lebenslanges Lernen LA121) Leistungsbeurteilung und Entwicklungspläne von Mitarbeitenden LA13 Diversität der Mitarbeitenden und leitender Organe LA14 Lohnunterschiede nach Geschlecht Quelle Status Ua, 2 – 7 2 – 7, 23 – 25, 30 – 43 Ua 1 10 – 51, GB GB da es einen Aufsichtsrat gibt 7 – 10, 12 – 13, 52 – 53, 58 n.r. GB 10, 51, GB 7 2 – 10, HP 5, 7 – 10, 19 – 20, 28, 47 – 49, 50 – 51 GB 2 – 7 2, 8, 9, 11, 14, 16 – 18, 23, 45 – 47, HP 9, HP 5, 9, 47 – 48 50 50, 54 24, 36, 38 HP 42, 50 58 45, 51, HP 45, 48 25 – 32, 33, 36 – 37, 39 – 41, 44 – 46, 50 45, 50 23 – 27, 44 – 49, 51 55 55 28, 55 55 23, 30, 31, 33 22 – 23, 27, 30 – 35, 38 – 43 39 – 41 55 56 56 26, 47 – 48 47 – 48 47 – 48 47 – 48 30, 47 – 48 56 – 57, 61 56 – 57, 61 33, 38, 56 – 57, 61 57, 61 56, 61 56, 61 57 57 57 56 30 – 32, 38 – 43, 44 – 49 aufgrund des Unternehmensgegenstands 57 (keine Vorfälle) 33, 37, 57 49 11 – 15, 58 – 59 58 58 58 58 58 59 Ua, 59 15, 59 59 11, 59 11 11 – 13 58 58 n.r. HR1 HR2 HR31) HR4 HR5 HR6 HR7 HR81) HR91) SO1 SO2 SO3 SO4 SO5 SO61) SO71) S08 PR1 PR21) PR3 PR41) PR51) PR6 PR71) PR81) PR9 Quelle Menschenrechte Managementansatz Investitionsvereinbarungen mit Menschenrechtsklauseln Lieferantenüberprüfung auf Einhaltung der Menschenrechte Schulungen zu firmenrelevanten Menschenrechtsaspekten Vorfälle von Diskriminierung und ergriffene Maßnahmen Recht auf Versammlungsfreiheit und Kollektivverhandlungen Geschäftstätigkeit mit Risiko der Kinderarbeit Geschäftstätigkeit mit Risiko der Zwangsarbeit Training für Sicherheitspersonal zum Thema Menschenrechte Verletzung von Rechten der Ureinwohner 8, 59 8, 59 8, 59 8, 59 8, 59 8, 59 8, 37, 59 8, 37, 59 8, 59 8, 59 (keine Vorfälle) Gesellschaft Managementansatz Auswirkungen der Geschäftstätigkeit auf die Gesellschaft Untersuchung von Korruptionsrisiken Mitarbeiterschulungen zur Vermeidung von Korruption Anti-Korruptionsmaßnahmen Politische Positionen, Teilnahme an der politischen Willensbildung, Lobbying Zuwendungen an Politik Klagen aufgrund wettbewerbswidrigen Verhaltens Geldbußen/Sanktionen aufgrund von Gesetzesverstößen 2 – 3, 10, 16 – 18 45, 50 10 10 10, HP 23 – 25, 28, 42 keine relevanten Fälle HP HP Produktverantwortung Managementansatz Gesundheitsauswirkungen entlang des Produktlebenszyklus Verstöße gegen Gesundheits- und Sicherheitsvorschriften Gesetzlich vorgeschriebene Informationen über Produkte und Dienstleistungen Verstöße gegen Informationspflichten Kundenzufriedenheit Gesetzeskonformität im Bereich Werbung Verstöße im Bereich Werbung Berechtigte Datenschutzbeschwerden Bußgelder wegen Verstößen gegen Produkt- und Dienstleistungsauflagen 19 – 22 HP HP 19, 21, 28 keine relevanten Fälle 19 – 20 19, 28, 41 keine relevanten Fälle keine relevanten Fälle keine relevanten Fälle EU1 EU2 EU3 EU4 EU5 EU6 EU7 EU8 EU9 EU10 EU11 EU12 Sector Supplements Unternehmensprofil Installierte Kapazität Energieerzeugung Kundenanzahl Länge der Fern- und Verteilerleitungen Kontingent der CO2-Emissionszertifikate 29 29 19 54 24 Ökonomie Management Approach zur Versorgungssicherheit Programme zum Management des Bedarfs seitens der Kunden Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten Rücklagen für den Rückbau von Kernkraftwerken Geplante Kapazität gegenüber zu erwartender Nachfrage Durchschnittlicher Wirkungsgrad bei der Erzeugung Effizienz der Fernleitungen und Verteilungsnetze 24 – 27 39 – 40 41 – 43 da EVN keine Kernkraftwerke betreibt 30 – 32 30, 31, 33, 36 – 37 27, 60 EU13 EU14 EU15 EU16 EU17 EU18 EU19 EU20 EU21 EU22 EU23 EU24 EU25 EU26 EU27 EU28 EU29 EU30 Ökologie Biodiversität von Ersatzflächen Ua Ue n.r. GB HP 1) Status n.r. Gesellschaft Sicherstellung des Bedarfs an Facharbeitern 11 – 12 Pensionierungen in den nächsten 5 und 10 Jahren 60 Gesundheits- und Sicherheitsbestimmungen 15 Arbeitstage von Auftragnehmern und Sublieferanten für Bautätigkeiten, Wartung und Instandhaltung 60 Auftragnehmer und Sublieferanten, die Gesundheitsund Sicherheitstrainings absolviert haben Partizipative Entscheidungsfindungsprozesse mit Stakeholdern 60 Unfreiwillige Umsiedlungen 60 Katastrophenpläne, Trainingsprogramme und Rettungsund Instandsetzungspläne 15, 60 Versetzungen aufgrund neuer Projekte 60 Programme um den Zugang zu Elektrizität und Kundenservices zu verbessern 19 – 22 Sichere Nutzung von Energie und Kundenservice ohne Barrieren 19 – 22 Verletzungen und Todesfällen, die mit Anlagen des Unternehmens verbunden sind 59 Bevölkerung im Vertriebsgebiet ohne Stromversorgung 22, 27 Stromabschaltungen aufgrund von Zahlungsrückständen 21, 22 Häufigkeit von Stromausfällen 25, 27, 60 Durchschnittliche Dauer eines Stromausfalls 25, 60 Durchschnittliche Verfügbarkeit der Kraftwerke 60 vollständig berichtet teilweise berichtet nicht berichtet Umschlag Berichtsanfang Umschlag Berichtsende nicht relevant Geschäftsbericht Homepage: www.verantwortung.evn.at > Service Zusätzlicher Leistungsindikator Der EVN Nachhaltigkeitsbericht orientiert sich an den Anforderungen des Application Level A+ der GRI G3 Richtlinie. Die Indikatoren des Sector Supplements für Energie­ versorgungsunternehmen, die für den vorliegenden Bericht noch nicht zwingend anwendbar waren, wurden dennoch bereits weitgehend berichtet. Die Tabelle gibt einen Überblick, an welcher Stelle die Inhalte zu den GRI-Indikatoren zu finden sind. Die Einhaltung dieses Berichtsstandards und der damit verbundenen Kriterien wurde von Lloyd’s Register Quality Assurance (LRQA) überprüft und offiziell bestätigt. Auf der Webseite www.verantwortung.evn.at > Service finden Sie den GRI-Index wie hier abgebildet. Die EVN erweitert die Berichterstattung ständig und bemüht sich alle Indikatoren vollständig zu berichten. EVN Platz 2344 Maria Enzersdorf Telefon +43 2236 200-0 Telefax +43 2236 200-2030 Service-Telefon für Kunden/innen 0800 800 100 Service-Telefon für Anleger/innen 0800 800 200 Informationen im Internet www.evn.at www.investor.evn.at www.verantwortung.evn.at EVN Nachhaltigkeitsbericht 2008/09 EVN AG Mitglieder des CSR-Beratungs­teams CSR-Beauftragter, Netz-Engineering Gas: Dipl.-Ing. Peter Zaruba, Telefon +43 2236 200-12249, [email protected] Generalsekretariat und Corporate Affairs: Mag. Dr. Klaus Kohlhuber, Telefon +43 2236 200-12398, [email protected] Information und Kommunikation: Mag. Renate Lackner-Gass, MSc, Telefon +43 2236 200-12799, [email protected] Investor Relations: Mag. Ulrike Henzinger, Telefon +43 2236 200-12497, [email protected] Personalwesen: Mag. Elvira Hammer, Telefon +43 2236 200-12727, [email protected] Umweltcontrolling: Dipl.-Ing. Stefan Vadura, Telefon +43 2236 200-12217, [email protected] Mitglieder des CSR-Lenkungs­ausschusses Information und Kommunikation: Mag. Stefan Zach, MAS, Telefon +43 2236 200-12294, [email protected] Umweltcontrolling: Dipl.-Ing. Dr. Hans-Georg Rych, Telefon +43 2236 200-12526, [email protected] Personalwesen: Dkfm. Dr. Karl Huber, Telefon +43 2236 200-12092, [email protected] Impressum Herausgeber: EVN AG, EVN Platz, 2344 Maria Enzersdorf Fotos: Manfred Klimek, Johann Ployer (MCE AG), EVN Konzept und Beratung: Mensalia Unternehmensberatung Kreativkonzept und Design: Büro X Wien Satz, Druck und Bindung: gugler GmbH Wir haben diesen Nachhaltigkeitsbericht mit größtmöglicher Sorgfalt erstellt und die Daten überprüft. Rundungs-, Satzoder Druckfehler können dennoch nicht ausgeschlossen werden. Dieses Druckprodukt wurde auf umweltfreundlichem Papier gedruckt. Es enthält mind. 50 % FSC-zertifizierten Zellstoff. Die Produktion erfolgte mit Strom aus er­­neuerbaren Energieträgern unter Berücksichtigung der strengen Öko-Richtlinien von greenprint*. Die bei der Papier- und Druckproduktion entstandenen CO2Emissionen wurden durch Erwerb von Gold Standard Zertifikaten neutralisiert. Der Beitrag fließt in ein vom WWF ausgewähltes Klimaschutzprojekt in Indien. Nachhaltigkeitsbericht 2008/09 Energie vernünftig nutzen EVN Platz 2344 Maria Enzersdorf Telefon +43 2236 200-0 Telefax +43 2236 200-2030 Service-Telefon für Kunden/innen 0800 800 100 Service-Telefon für Anleger/innen 0800 800 200 Informationen im Internet www.evn.at www.investor.evn.at www.verantwortung.evn.at EVN Nachhaltigkeitsbericht 2008/09 EVN AG Mitglieder des CSR-Beratungs­teams CSR-Beauftragter, Netz-Engineering Gas: Dipl.-Ing. Peter Zaruba, Telefon +43 2236 200-12249, [email protected] Generalsekretariat und Corporate Affairs: Mag. Dr. Klaus Kohlhuber, Telefon +43 2236 200-12398, [email protected] Information und Kommunikation: Mag. Renate Lackner-Gass, MSc, Telefon +43 2236 200-12799, [email protected] Investor Relations: Mag. Ulrike Henzinger, Telefon +43 2236 200-12497, [email protected] Personalwesen: Mag. Elvira Hammer, Telefon +43 2236 200-12727, [email protected] Umweltcontrolling: Dipl.-Ing. Stefan Vadura, Telefon +43 2236 200-12217, [email protected] Mitglieder des CSR-Lenkungs­ausschusses Information und Kommunikation: Mag. Stefan Zach, MAS, Telefon +43 2236 200-12294, [email protected] Umweltcontrolling: Dipl.-Ing. Dr. Hans-Georg Rych, Telefon +43 2236 200-12526, [email protected] Personalwesen: Dkfm. Dr. Karl Huber, Telefon +43 2236 200-12092, [email protected] Impressum Herausgeber: EVN AG, EVN Platz, 2344 Maria Enzersdorf Fotos: Manfred Klimek, Johann Ployer (MCE AG), EVN Konzept und Beratung: Mensalia Unternehmensberatung Kreativkonzept und Design: Büro X Wien Satz, Druck und Bindung: gugler GmbH Wir haben diesen Nachhaltigkeitsbericht mit größtmöglicher Sorgfalt erstellt und die Daten überprüft. Rundungs-, Satzoder Druckfehler können dennoch nicht ausgeschlossen werden. Dieses Druckprodukt wurde auf umweltfreundlichem Papier gedruckt. Es enthält mind. 50 % FSC-zertifizierten Zellstoff. Die Produktion erfolgte mit Strom aus er­­neuerbaren Energieträgern unter Berücksichtigung der strengen Öko-Richtlinien von greenprint*. Die bei der Papier- und Druckproduktion entstandenen CO2Emissionen wurden durch Erwerb von Gold Standard Zertifikaten neutralisiert. Der Beitrag fließt in ein vom WWF ausgewähltes Klimaschutzprojekt in Indien. Nachhaltigkeitsbericht 2008/09 Energie vernünftig nutzen