Strom und Wärmeversorgungsanlagen der EVN in Niederösterreich

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EVN Platz
2344 Maria Enzersdorf
Telefon +43 2236 200-0
Telefax +43 2236 200-2030
Service-Telefon für Kunden/innen
0800 800 100
Service-Telefon für Anleger/innen
0800 800 200
Informationen im Internet
www.evn.at
www.investor.evn.at
www.verantwortung.evn.at
EVN Nachhaltigkeitsbericht 2008/09
EVN AG
Mitglieder des CSR-Beratungs­teams
CSR-Beauftragter, Netz-Engineering Gas: Dipl.-Ing. Peter Zaruba, Telefon +43 2236 200-12249, [email protected]
Generalsekretariat und Corporate Affairs: Mag. Dr. Klaus Kohlhuber, Telefon +43 2236 200-12398, [email protected]
Information und Kommunikation: Mag. Renate Lackner-Gass, MSc, Telefon +43 2236 200-12799, [email protected]
Investor Relations: Mag. Ulrike Henzinger, Telefon +43 2236 200-12497, [email protected]
Personalwesen: Mag. Elvira Hammer, Telefon +43 2236 200-12727, [email protected]
Umweltcontrolling: Dipl.-Ing. Stefan Vadura, Telefon +43 2236 200-12217, [email protected]
Mitglieder des CSR-Lenkungs­ausschusses
Information und Kommunikation: Mag. Stefan Zach, MAS, Telefon +43 2236 200-12294, [email protected]
Umweltcontrolling: Dipl.-Ing. Dr. Hans-Georg Rych, Telefon +43 2236 200-12526, [email protected]
Personalwesen: Dkfm. Dr. Karl Huber, Telefon +43 2236 200-12092, [email protected]
Impressum
Herausgeber: EVN AG, EVN Platz, 2344 Maria Enzersdorf
Fotos: Manfred Klimek, Johann Ployer (MCE AG), EVN
Konzept und Beratung: Mensalia Unternehmensberatung
Kreativkonzept und Design: Büro X Wien
Satz, Druck und Bindung: gugler GmbH
Wir haben diesen Nachhaltigkeitsbericht mit größtmöglicher
Sorgfalt erstellt und die Daten überprüft. Rundungs-, Satzoder Druckfehler können dennoch nicht ausgeschlossen werden.
Dieses Druckprodukt wurde auf umweltfreundlichem Papier gedruckt. Es enthält
mind. 50 % FSC-zertifizierten Zellstoff. Die Produktion erfolgte mit Strom aus
er­­neuerbaren Energieträgern unter Berücksichtigung der strengen Öko-Richtlinien
von greenprint*. Die bei der Papier- und Druckproduktion entstandenen CO2Emissionen wurden durch Erwerb von Gold Standard Zertifikaten neutralisiert. Der
Beitrag fließt in ein vom WWF ausgewähltes Klimaschutzprojekt in Indien.
Nachhaltigkeitsbericht 2008/09
Energie
vernünftig
nutzen
EVN Platz
2344 Maria Enzersdorf
Telefon +43 2236 200-0
Telefax +43 2236 200-2030
Service-Telefon für Kunden/innen
0800 800 100
Service-Telefon für Anleger/innen
0800 800 200
Informationen im Internet
www.evn.at
www.investor.evn.at
www.verantwortung.evn.at
EVN Nachhaltigkeitsbericht 2008/09
EVN AG
Mitglieder des CSR-Beratungs­teams
CSR-Beauftragter, Netz-Engineering Gas: Dipl.-Ing. Peter Zaruba, Telefon +43 2236 200-12249, [email protected]
Generalsekretariat und Corporate Affairs: Mag. Dr. Klaus Kohlhuber, Telefon +43 2236 200-12398, [email protected]
Information und Kommunikation: Mag. Renate Lackner-Gass, MSc, Telefon +43 2236 200-12799, [email protected]
Investor Relations: Mag. Ulrike Henzinger, Telefon +43 2236 200-12497, [email protected]
Personalwesen: Mag. Elvira Hammer, Telefon +43 2236 200-12727, [email protected]
Umweltcontrolling: Dipl.-Ing. Stefan Vadura, Telefon +43 2236 200-12217, [email protected]
Mitglieder des CSR-Lenkungs­ausschusses
Information und Kommunikation: Mag. Stefan Zach, MAS, Telefon +43 2236 200-12294, [email protected]
Umweltcontrolling: Dipl.-Ing. Dr. Hans-Georg Rych, Telefon +43 2236 200-12526, [email protected]
Personalwesen: Dkfm. Dr. Karl Huber, Telefon +43 2236 200-12092, [email protected]
Impressum
Herausgeber: EVN AG, EVN Platz, 2344 Maria Enzersdorf
Fotos: Manfred Klimek, Johann Ployer (MCE AG), EVN
Konzept und Beratung: Mensalia Unternehmensberatung
Kreativkonzept und Design: Büro X Wien
Satz, Druck und Bindung: gugler GmbH
Wir haben diesen Nachhaltigkeitsbericht mit größtmöglicher
Sorgfalt erstellt und die Daten überprüft. Rundungs-, Satzoder Druckfehler können dennoch nicht ausgeschlossen werden.
Dieses Druckprodukt wurde auf umweltfreundlichem Papier gedruckt. Es enthält
mind. 50 % FSC-zertifizierten Zellstoff. Die Produktion erfolgte mit Strom aus
er­­neuerbaren Energieträgern unter Berücksichtigung der strengen Öko-Richtlinien
von greenprint*. Die bei der Papier- und Druckproduktion entstandenen CO2Emissionen wurden durch Erwerb von Gold Standard Zertifikaten neutralisiert. Der
Beitrag fließt in ein vom WWF ausgewähltes Klimaschutzprojekt in Indien.
Nachhaltigkeitsbericht 2008/09
Energie
vernünftig
nutzen
GRI G3 Content Index
Unternehmensleitbild der EVN
Unsere Vision
Als Energie- und Umweltdienstleister decken wir zentrale tägliche Bedürfnisse unserer Kundinnen
und Kunden und tragen durch unsere verlässliche und hochwertige Leistung nachhaltig zu ihrer
Lebensqualität bei.
Unsere Mission
Wir schaffen Wert, indem wir mit Eigenverantwortung und hoher Wirtschaftlichkeit den langfristigen
Erfolg unserer Gruppe sichern. Auf dieser Basis bieten wir unseren Kundinnen und Kunden wett­
bewerbs­fähige Preise, unseren Aktionären eine nachhaltige Wertsteigerung und unseren
Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern attraktive Arbeitsbedingungen.
Von Niederösterreich – dem Sitz unseres Unternehmens – ausgehend konzentrieren wir uns dabei
vor allem auf die dynamisch wachsende Region Mittel- und Osteuropa, in der wir eine starke Position
anstreben.
Sowohl im Energie- als auch im Umweltgeschäft sind wir vorwiegend für Endkundinnen und -kunden
tätig. Um ihren Erwartungen bestmöglich zu entsprechen, legen wir höchste Qualitätsmaßstäbe an –
bei unseren Produkten ebenso wie im Service.
Unternehmensprofil
Wir sind ein führendes, internationales, börsenotiertes Energie- und Umweltdienstleistungsunternehmen
mit Sitz in Niederösterreich, dem größten österreichischen Bundesland. Unseren Kundinnen und Kunden
bieten wir hier auf Basis modernster Infrastruktur Strom, Gas, Wärme, Wasser, thermische Abfallverwertung und damit verbundene Dienstleistungen „aus einer Hand“. Mit unserem Angebot sichern und
verbessern wir die Lebensqualität von über drei Millionen Kunden/innen in 18 Ländern.
In der Energiewirtschaft konnten wir uns neben Österreich erfolgreich in Bulgarien und Mazedonien
positionieren. Im Umweltbereich sind wir über Tochter­gesellschaften in den Bereichen Trinkwasserver- und
Abwasserentsorgung sowie thermische Abfall­verwertung erfolgreich.
Durch die Realisierung von Synergien zwischen den verschiedenen Geschäftsfeldern der EVN im
In- und Ausland steht bei allen Aktivitäten die nachhaltige Wertschaffung und -steigerung im Interesse
von Kunden/innen, Eigentümern und Mitarbeitenden im Vordergrund. Für alle Aktivitäten des
­Unternehmens gelten unsere zentralen Grundsätze der Versorgungssicherheit, des verantwortungs­vollen Umgangs mit Ressourcen, der Schaffung moderner und umweltgerechter Infrastruktur sowie
des konsequenten Auf­tretens als Qualitätsanbieter.
Nachhaltige Leistung in der Strom-, Gas-, Wärme- und Trinkwasserversorgung, der Abwasserentsorgung
oder der thermischen Abfallverwertung setzt exzellentes Know-how, hohe Effizienz, modernste
Infrastruktur und stetige Innovationsbereitschaft voraus.
Unsere Werte
Im Sinn der hohen Verantwortung für unsere tagtäglichen Ver- und Entsorgungsaufgaben gelten für
die Tätigkeit und Führung unserer Gruppe anspruchsvolle Grundsätze. Die Einhaltung grundlegender
ethischer Prinzipien sowie aller rechtlichen Anforderungen ist für uns dabei selbstverständlich.
EVN in Deutschland (ab 2010)
– Stromerzeugung
Wir bekennen uns zum Konzept der nachhaltigen Unternehmensführung und streben in diesem Sinn
eine ausgewogene Berücksichtigung ökonomischer, ökologischer und sozialer Gesichtspunkte an. Ein
angemessener Ausgleich der Anliegen aller am Unternehmen Interessierten ist das Leitmotiv dabei.
Die ökonomische Verantwortung für den langfristigen Bestand unserer Gruppe verlangt von uns
Spitzenleistungen. Höchste Kompetenz und Zuverlässigkeit sorgen für die Zufriedenheit unserer Kundinnen
und Kunden sowie Partner. Sie wiederum sichert unseren nachhaltigen Erfolg.
Unserer Verantwortung für die Umwelt kommen wir insbesondere durch möglichst weitgehende
Ressourcenschonung, Minimierung unserer Emissionen und forcierte Nutzung erneuerbarer
Energieträger nach. Laufende Innovation und Effizienzsteigerung tragen dazu entscheidend bei.
In mehrfacher Weise entsprechen wir unserer sozialen Verantwortung. Die Sorge um das Wohl
der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, eine faire Entlohnung und die Gestaltung einer positiven
Unternehmenskultur – geprägt durch Offenheit, Loyalität und gegenseitigen Respekt – sind hier ebenso
von Bedeutung wie der Dienst am Menschen und eine angemessene Positionierung in einer von
vielfältigen Einflüssen geprägten Gesellschaft. Dies schließt hohe Transparenz und Dialogbereitschaft mit
ein – sowohl innerhalb wie auch außerhalb des Unternehmens.
Als Ergänzung zum Unternehmensleitbild ist das Umweltleitbild der EVN abrufbar unter
www.verantwortung.evn.at. In weiterer Folge ist mit EVN stets der EVN Konzern gemeint.
EVN in Zentral-, Ost- und Südosteuropa (seit 2003)
– Trink- und Abwasserprojekte in 15 Ländern
– Abfallverwertungsanlage in Moskau
EVN in Österreich
– Höchste Integrationsstufe
in allen Segmenten
EVN in Bulgarien (seit 2004)
– Stromverteilung und -versorgung
– Wärmeverteilung und -versorgung
– Strom- und Wärmeerzeugung
EVN in Mazedonien (seit 2006)
– Stromverteilung und -versorgung
– Stromerzeugung
1
Strategie und Analyse
1.1
Stellenwert der Nachhaltigkeit im Unternehmen
1.2
Beschreibung der wichtigsten Auswirkungen, Risiken und Chancen
2
Organisationsprofil
2.1 – 2.10
Organisationsprofil
3
Berichtsparameter
3.1 – 3.13
Berichtsparameter
4
Governance, Verpflichtungen und Engagement
4.1
Corporate Governance/Führungsstruktur
4.2
Erläuterung, ob der Vorstandsvorsitzende eine Position
im operativen Management besitzt
4.3
Leitungsorgane in Organisationen ohne Aufsichtsrat
4.4
Mitsprachemöglichkeiten für Mitarbeitende und Anteilseigner
4.5
Zusammenhang zwischen Vergütung leitender Organe und Leistung
der Organisation
4.6
Mechanismen zur Vermeidung von Interessenskonflikten
4.7
Expertise der Leitungsgremien im Bereich Nachhaltigkeit
4.8
Leitbilder, Verhaltenskodizes, Prinzipien der Nachhaltigkeit
4.9
Verfahren zur Kontrolle der Nachhaltigkeitsleistung
4.10
Leistungsbeurteilung des Vorstands bzgl. Nachhaltigkeit
4.11
Berücksichtigung des Vorsorgeprinzips
4.12
Unterstützung externer Initiativen
4.13
Mitgliedschaft in Verbänden und Interessengruppen
4.14 – 4.17
Stakeholdermanagement (Auswahl, Ansätze, zentrale Themen)
Ökonomische Leistungsindikatoren
Managementansatz
EC1
Unmittelbar erzeugter und ausgeschütteter wirtschaftlicher Wert
EC2 Finanzielle Folgen des Klimawandels
EC3
Betriebliche soziale Zuwendungen
EC4
Zuwendungen der öffentlichen Hand
EC51)
Verhältnis der Standardeintrittsgehälter zum lokalen Mindestlohn
EC6
Geschäftspolitik, -praktiken und Anteil lokaler Lieferanten
EC7
Beschäftigung lokaler Arbeitnehmer/innen
EC8 Infrastrukturinvestitionen und Dienstleistungen für das Gemeinwohl
EC91)
Indirekte wirtschaftliche Auswirkungen
Ökologische Leistungsindikatoren
Managementansatz
EN1
Materialeinsatz
EN2 Einsatz von Recyclingmaterial
EN3
Direkter Primärenergieverbrauch
EN4
Indirekter Primärenergieverbrauch
EN51)
Energieeinsparungen aufgrund von umweltbewusstem Einsatz
und Effizienzsteigerungen
EN61)
Initiativen für höhere Energieeffizienz und erneuerbare Energien
EN71)
Initiativen zur Reduktion des indirekten Energieverbrauchs
EN8
Gesamtwasserentnahme aufgeteilt nach Quellen
1)
EN9 Von der Wasserentnahme betroffene Wasserquellen
EN101)
Rückgewonnenes und wieder verwendetes Wasser
EN11
Flächennutzung in Schutzgebieten
EN12
Auswirkungen der Geschäftstätigkeit auf die Biodiversität
1)
EN13 Geschützte oder wiederhergestellte natürliche Lebensräume
EN141)
Strategien und Maßnahmen zum Schutz der Biodiversität
EN151)
Bedrohte Arten in Gebieten der Geschäftstätigkeit
EN16
Direkte und indirekte Treibhausgasemissionen
EN17
Andere relevante Treibhausgasemissionen
EN181)
Initiativen zur Verringerung der Treibhausgasemissionen und Ergebnisse
EN19
Emissionen von Ozon abbauenden Stoffen
EN20
NO X , SO X und andere wesentliche Luftemissionen
EN21
Gesamte Abwassereinleitungen
EN22
Abfall nach Art und Entsorgungsmethode
EN23
Wesentliche Schadstoffaustritte/Spills
1)
EN24 Gewicht des als gefährlich eingestuften Abfalls
EN251)
Durch Abwassereinleitungen und Oberflächenabfluss belastete Gewässer
EN26
Initiativen zur Verringerung von Umweltauswirkungen der Produkte
und Dienstleistungen
EN27
Zurückgenommenes Verpackungsmaterial
EN28
Geldbußen/Sanktionen aufgrund von Übertretungen im Umweltbereich
EN291)
Wesentliche Umweltauswirkungen durch den Transport
1)
EN30 Gesamte Umweltschutzausgaben und -investitionen
Soziale Leistungsindikatoren
Arbeitspraktiken & menschenwürdige Beschäftigung
Managementansatz
LA1
Mitarbeitende nach Beschäftigungsverhältnis und Region
LA2
Mitarbeiterfluktuation
LA31)
Leistungen nur für Vollzeitbeschäftigte
LA4
Mitarbeitende mit Kollektivvereinbarungen
LA5
Mitteilungsfristen für wesentliche betriebliche Veränderungen
LA61)
Mitarbeitende in Arbeitsschutzausschüssen
LA7
Verletzungen, Berufskrankheiten, Ausfalltage, Abwesenheit und Todesfälle
LA8
Gesundheitsvorsorge, Schulungen zu ernsthaften Krankheiten
LA91)
Arbeitsschutzvereinbarungen mit Gewerkschaften
LA10
Aus- und Weiterbildung pro Mitarbeiter/in
LA111)
Programme zum Wissensmanagement und für lebenslanges Lernen
LA121)
Leistungsbeurteilung und Entwicklungspläne von Mitarbeitenden
LA13
Diversität der Mitarbeitenden und leitender Organe
LA14
Lohnunterschiede nach Geschlecht
Quelle
Status
Ua, 2 – 7
2 – 7, 23 – 25, 30 – 43
Ua
1
10 – 51, GB
GB
da es einen Aufsichtsrat gibt
7 – 10, 12 – 13, 52 – 53, 58
n.r.
GB
10, 51, GB
7
2 – 10, HP
5, 7 – 10, 19 – 20, 28, 47 – 49, 50 – 51
GB
2 – 7
2, 8, 9, 11, 14, 16 – 18, 23, 45 – 47, HP
9, HP
5, 9, 47 – 48
50
50, 54
24, 36, 38
HP
42, 50
58
45, 51, HP
45, 48
25 – 32, 33, 36 – 37, 39 – 41, 44 – 46, 50
45, 50
23 – 27, 44 – 49, 51
55
55
28, 55
55
23, 30, 31, 33
22 – 23, 27, 30 – 35, 38 – 43
39 – 41
55
56
56
26, 47 – 48
47 – 48
47 – 48
47 – 48
30, 47 – 48
56 – 57, 61
56 – 57, 61
33, 38, 56 – 57, 61
57, 61
56, 61
56, 61
57
57
57
56
30 – 32, 38 – 43, 44 – 49
aufgrund des Unternehmensgegenstands
57 (keine Vorfälle)
33, 37, 57
49
11 – 15, 58 – 59
58
58
58
58
58
59
Ua, 59
15, 59
59
11, 59
11
11 – 13
58
58
n.r.
HR1
HR2
HR31)
HR4
HR5
HR6
HR7
HR81)
HR91)
SO1
SO2
SO3
SO4
SO5
SO61)
SO71)
S08
PR1
PR21)
PR3
PR41)
PR51)
PR6
PR71)
PR81)
PR9
Quelle
Menschenrechte
Managementansatz
Investitionsvereinbarungen mit Menschenrechtsklauseln
Lieferantenüberprüfung auf Einhaltung der Menschenrechte
Schulungen zu firmenrelevanten Menschenrechtsaspekten
Vorfälle von Diskriminierung und ergriffene Maßnahmen
Recht auf Versammlungsfreiheit und Kollektivverhandlungen
Geschäftstätigkeit mit Risiko der Kinderarbeit
Geschäftstätigkeit mit Risiko der Zwangsarbeit
Training für Sicherheitspersonal zum Thema Menschenrechte
Verletzung von Rechten der Ureinwohner
8, 59
8, 59
8, 59
8, 59
8, 59
8, 59
8, 37, 59
8, 37, 59
8, 59
8, 59 (keine Vorfälle)
Gesellschaft
Managementansatz
Auswirkungen der Geschäftstätigkeit auf die Gesellschaft
Untersuchung von Korruptionsrisiken
Mitarbeiterschulungen zur Vermeidung von Korruption
Anti-Korruptionsmaßnahmen
Politische Positionen, Teilnahme an der politischen Willensbildung, Lobbying
Zuwendungen an Politik
Klagen aufgrund wettbewerbswidrigen Verhaltens
Geldbußen/Sanktionen aufgrund von Gesetzesverstößen
2 – 3, 10, 16 – 18
45, 50
10
10 10, HP
23 – 25, 28, 42
keine relevanten Fälle
HP
HP
Produktverantwortung
Managementansatz
Gesundheitsauswirkungen entlang des Produktlebenszyklus
Verstöße gegen Gesundheits- und Sicherheitsvorschriften
Gesetzlich vorgeschriebene Informationen über Produkte und Dienstleistungen
Verstöße gegen Informationspflichten
Kundenzufriedenheit
Gesetzeskonformität im Bereich Werbung
Verstöße im Bereich Werbung
Berechtigte Datenschutzbeschwerden
Bußgelder wegen Verstößen gegen Produkt- und Dienstleistungsauflagen
19 – 22
HP
HP
19, 21, 28
keine relevanten Fälle
19 – 20
19, 28, 41
keine relevanten Fälle
keine relevanten Fälle
keine relevanten Fälle
EU1 EU2 EU3 EU4 EU5 EU6 EU7 EU8 EU9 EU10 EU11 EU12 Sector Supplements
Unternehmensprofil
Installierte Kapazität
Energieerzeugung
Kundenanzahl
Länge der Fern- und Verteilerleitungen
Kontingent der CO2-Emissionszertifikate
29
29
19
54
24
Ökonomie
Management Approach zur Versorgungssicherheit
Programme zum Management des Bedarfs seitens der Kunden
Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten
Rücklagen für den Rückbau von Kernkraftwerken
Geplante Kapazität gegenüber zu erwartender Nachfrage
Durchschnittlicher Wirkungsgrad bei der Erzeugung
Effizienz der Fernleitungen und Verteilungsnetze
24 – 27
39 – 40
41 – 43
da EVN keine Kernkraftwerke betreibt 30 – 32
30, 31, 33, 36 – 37
27, 60
EU13 EU14 EU15 EU16 EU17 EU18 EU19 EU20 EU21 EU22 EU23 EU24 EU25 EU26 EU27 EU28 EU29 EU30 Ökologie
Biodiversität von Ersatzflächen
Ua
Ue
n.r.
GB
HP
1)
Status
n.r.
Gesellschaft
Sicherstellung des Bedarfs an Facharbeitern
11 – 12
Pensionierungen in den nächsten 5 und 10 Jahren
60
Gesundheits- und Sicherheitsbestimmungen
15
Arbeitstage von Auftragnehmern und Sublieferanten
für Bautätigkeiten, Wartung und Instandhaltung
60
Auftragnehmer und Sublieferanten, die Gesundheitsund Sicherheitstrainings absolviert haben
Partizipative Entscheidungsfindungsprozesse mit Stakeholdern
60
Unfreiwillige Umsiedlungen
60
Katastrophenpläne, Trainingsprogramme und Rettungsund Instandsetzungspläne
15, 60
Versetzungen aufgrund neuer Projekte
60
Programme um den Zugang zu Elektrizität und Kundenservices zu verbessern 19 – 22
Sichere Nutzung von Energie und Kundenservice ohne Barrieren
19 – 22
Verletzungen und Todesfällen, die mit Anlagen des Unternehmens
verbunden sind
59
Bevölkerung im Vertriebsgebiet ohne Stromversorgung
22, 27
Stromabschaltungen aufgrund von Zahlungsrückständen
21, 22
Häufigkeit von Stromausfällen
25, 27, 60
Durchschnittliche Dauer eines Stromausfalls
25, 60
Durchschnittliche Verfügbarkeit der Kraftwerke
60
vollständig berichtet
teilweise berichtet
nicht berichtet
Umschlag Berichtsanfang
Umschlag Berichtsende
nicht relevant
Geschäftsbericht
Homepage: www.verantwortung.evn.at > Service
Zusätzlicher Leistungsindikator
Der EVN Nachhaltigkeitsbericht orientiert sich an den Anforderungen des Application
Level A+ der GRI G3 Richtlinie. Die Indikatoren des Sector Supplements für Energie­
versorgungsunternehmen, die für den vorliegenden Bericht noch nicht zwingend
anwendbar waren, wurden dennoch bereits weitgehend berichtet. Die Tabelle gibt
einen Überblick, an welcher Stelle die Inhalte zu den GRI-Indikatoren zu finden sind. Die
Einhaltung dieses Berichtsstandards und der damit verbundenen Kriterien wurde von
Lloyd’s Register Quality Assurance (LRQA) überprüft und offiziell bestätigt.
Auf der Webseite www.verantwortung.evn.at > Service finden Sie den GRI-Index wie
hier abgebildet. Die EVN erweitert die Berichterstattung ständig und bemüht sich alle
Indikatoren vollständig zu berichten.
GRI G3 Content Index
Unternehmensleitbild der EVN
Unsere Vision
Als Energie- und Umweltdienstleister decken wir zentrale tägliche Bedürfnisse unserer Kundinnen
und Kunden und tragen durch unsere verlässliche und hochwertige Leistung nachhaltig zu ihrer
Lebensqualität bei.
Unsere Mission
Wir schaffen Wert, indem wir mit Eigenverantwortung und hoher Wirtschaftlichkeit den langfristigen
Erfolg unserer Gruppe sichern. Auf dieser Basis bieten wir unseren Kundinnen und Kunden wett­
bewerbs­fähige Preise, unseren Aktionären eine nachhaltige Wertsteigerung und unseren
Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern attraktive Arbeitsbedingungen.
Von Niederösterreich – dem Sitz unseres Unternehmens – ausgehend konzentrieren wir uns dabei
vor allem auf die dynamisch wachsende Region Mittel- und Osteuropa, in der wir eine starke Position
anstreben.
Sowohl im Energie- als auch im Umweltgeschäft sind wir vorwiegend für Endkundinnen und -kunden
tätig. Um ihren Erwartungen bestmöglich zu entsprechen, legen wir höchste Qualitätsmaßstäbe an –
bei unseren Produkten ebenso wie im Service.
Unternehmensprofil
Wir sind ein führendes, internationales, börsenotiertes Energie- und Umweltdienstleistungsunternehmen
mit Sitz in Niederösterreich, dem größten österreichischen Bundesland. Unseren Kundinnen und Kunden
bieten wir hier auf Basis modernster Infrastruktur Strom, Gas, Wärme, Wasser, thermische Abfallverwertung und damit verbundene Dienstleistungen „aus einer Hand“. Mit unserem Angebot sichern und
verbessern wir die Lebensqualität von über drei Millionen Kunden/innen in 18 Ländern.
In der Energiewirtschaft konnten wir uns neben Österreich erfolgreich in Bulgarien und Mazedonien
positionieren. Im Umweltbereich sind wir über Tochter­gesellschaften in den Bereichen Trinkwasserver- und
Abwasserentsorgung sowie thermische Abfall­verwertung erfolgreich.
Durch die Realisierung von Synergien zwischen den verschiedenen Geschäftsfeldern der EVN im
In- und Ausland steht bei allen Aktivitäten die nachhaltige Wertschaffung und -steigerung im Interesse
von Kunden/innen, Eigentümern und Mitarbeitenden im Vordergrund. Für alle Aktivitäten des
­Unternehmens gelten unsere zentralen Grundsätze der Versorgungssicherheit, des verantwortungs­vollen Umgangs mit Ressourcen, der Schaffung moderner und umweltgerechter Infrastruktur sowie
des konsequenten Auf­tretens als Qualitätsanbieter.
Nachhaltige Leistung in der Strom-, Gas-, Wärme- und Trinkwasserversorgung, der Abwasserentsorgung
oder der thermischen Abfallverwertung setzt exzellentes Know-how, hohe Effizienz, modernste
Infrastruktur und stetige Innovationsbereitschaft voraus.
Unsere Werte
Im Sinn der hohen Verantwortung für unsere tagtäglichen Ver- und Entsorgungsaufgaben gelten für
die Tätigkeit und Führung unserer Gruppe anspruchsvolle Grundsätze. Die Einhaltung grundlegender
ethischer Prinzipien sowie aller rechtlichen Anforderungen ist für uns dabei selbstverständlich.
EVN in Deutschland (ab 2010)
– Stromerzeugung
Wir bekennen uns zum Konzept der nachhaltigen Unternehmensführung und streben in diesem Sinn
eine ausgewogene Berücksichtigung ökonomischer, ökologischer und sozialer Gesichtspunkte an. Ein
angemessener Ausgleich der Anliegen aller am Unternehmen Interessierten ist das Leitmotiv dabei.
Die ökonomische Verantwortung für den langfristigen Bestand unserer Gruppe verlangt von uns
Spitzenleistungen. Höchste Kompetenz und Zuverlässigkeit sorgen für die Zufriedenheit unserer Kundinnen
und Kunden sowie Partner. Sie wiederum sichert unseren nachhaltigen Erfolg.
Unserer Verantwortung für die Umwelt kommen wir insbesondere durch möglichst weitgehende
Ressourcenschonung, Minimierung unserer Emissionen und forcierte Nutzung erneuerbarer
Energieträger nach. Laufende Innovation und Effizienzsteigerung tragen dazu entscheidend bei.
In mehrfacher Weise entsprechen wir unserer sozialen Verantwortung. Die Sorge um das Wohl
der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, eine faire Entlohnung und die Gestaltung einer positiven
Unternehmenskultur – geprägt durch Offenheit, Loyalität und gegenseitigen Respekt – sind hier ebenso
von Bedeutung wie der Dienst am Menschen und eine angemessene Positionierung in einer von
vielfältigen Einflüssen geprägten Gesellschaft. Dies schließt hohe Transparenz und Dialogbereitschaft mit
ein – sowohl innerhalb wie auch außerhalb des Unternehmens.
Als Ergänzung zum Unternehmensleitbild ist das Umweltleitbild der EVN abrufbar unter
www.verantwortung.evn.at. In weiterer Folge ist mit EVN stets der EVN Konzern gemeint.
EVN in Zentral-, Ost- und Südosteuropa (seit 2003)
– Trink- und Abwasserprojekte in 15 Ländern
– Abfallverwertungsanlage in Moskau
EVN in Österreich
– Höchste Integrationsstufe
in allen Segmenten
EVN in Bulgarien (seit 2004)
– Stromverteilung und -versorgung
– Wärmeverteilung und -versorgung
– Strom- und Wärmeerzeugung
EVN in Mazedonien (seit 2006)
– Stromverteilung und -versorgung
– Stromerzeugung
1
Strategie und Analyse
1.1
Stellenwert der Nachhaltigkeit im Unternehmen
1.2
Beschreibung der wichtigsten Auswirkungen, Risiken und Chancen
2
Organisationsprofil
2.1 – 2.10
Organisationsprofil
3
Berichtsparameter
3.1 – 3.13
Berichtsparameter
4
Governance, Verpflichtungen und Engagement
4.1
Corporate Governance/Führungsstruktur
4.2
Erläuterung, ob der Vorstandsvorsitzende eine Position
im operativen Management besitzt
4.3
Leitungsorgane in Organisationen ohne Aufsichtsrat
4.4
Mitsprachemöglichkeiten für Mitarbeitende und Anteilseigner
4.5
Zusammenhang zwischen Vergütung leitender Organe und Leistung
der Organisation
4.6
Mechanismen zur Vermeidung von Interessenskonflikten
4.7
Expertise der Leitungsgremien im Bereich Nachhaltigkeit
4.8
Leitbilder, Verhaltenskodizes, Prinzipien der Nachhaltigkeit
4.9
Verfahren zur Kontrolle der Nachhaltigkeitsleistung
4.10
Leistungsbeurteilung des Vorstands bzgl. Nachhaltigkeit
4.11
Berücksichtigung des Vorsorgeprinzips
4.12
Unterstützung externer Initiativen
4.13
Mitgliedschaft in Verbänden und Interessengruppen
4.14 – 4.17
Stakeholdermanagement (Auswahl, Ansätze, zentrale Themen)
Ökonomische Leistungsindikatoren
Managementansatz
EC1
Unmittelbar erzeugter und ausgeschütteter wirtschaftlicher Wert
EC2 Finanzielle Folgen des Klimawandels
EC3
Betriebliche soziale Zuwendungen
EC4
Zuwendungen der öffentlichen Hand
EC51)
Verhältnis der Standardeintrittsgehälter zum lokalen Mindestlohn
EC6
Geschäftspolitik, -praktiken und Anteil lokaler Lieferanten
EC7
Beschäftigung lokaler Arbeitnehmer/innen
EC8 Infrastrukturinvestitionen und Dienstleistungen für das Gemeinwohl
EC91)
Indirekte wirtschaftliche Auswirkungen
Ökologische Leistungsindikatoren
Managementansatz
EN1
Materialeinsatz
EN2 Einsatz von Recyclingmaterial
EN3
Direkter Primärenergieverbrauch
EN4
Indirekter Primärenergieverbrauch
EN51)
Energieeinsparungen aufgrund von umweltbewusstem Einsatz
und Effizienzsteigerungen
EN61)
Initiativen für höhere Energieeffizienz und erneuerbare Energien
EN71)
Initiativen zur Reduktion des indirekten Energieverbrauchs
EN8
Gesamtwasserentnahme aufgeteilt nach Quellen
1)
EN9 Von der Wasserentnahme betroffene Wasserquellen
EN101)
Rückgewonnenes und wieder verwendetes Wasser
EN11
Flächennutzung in Schutzgebieten
EN12
Auswirkungen der Geschäftstätigkeit auf die Biodiversität
1)
EN13 Geschützte oder wiederhergestellte natürliche Lebensräume
EN141)
Strategien und Maßnahmen zum Schutz der Biodiversität
EN151)
Bedrohte Arten in Gebieten der Geschäftstätigkeit
EN16
Direkte und indirekte Treibhausgasemissionen
EN17
Andere relevante Treibhausgasemissionen
EN181)
Initiativen zur Verringerung der Treibhausgasemissionen und Ergebnisse
EN19
Emissionen von Ozon abbauenden Stoffen
EN20
NO X , SO X und andere wesentliche Luftemissionen
EN21
Gesamte Abwassereinleitungen
EN22
Abfall nach Art und Entsorgungsmethode
EN23
Wesentliche Schadstoffaustritte/Spills
1)
EN24 Gewicht des als gefährlich eingestuften Abfalls
EN251)
Durch Abwassereinleitungen und Oberflächenabfluss belastete Gewässer
EN26
Initiativen zur Verringerung von Umweltauswirkungen der Produkte
und Dienstleistungen
EN27
Zurückgenommenes Verpackungsmaterial
EN28
Geldbußen/Sanktionen aufgrund von Übertretungen im Umweltbereich
EN291)
Wesentliche Umweltauswirkungen durch den Transport
1)
EN30 Gesamte Umweltschutzausgaben und -investitionen
Soziale Leistungsindikatoren
Arbeitspraktiken & menschenwürdige Beschäftigung
Managementansatz
LA1
Mitarbeitende nach Beschäftigungsverhältnis und Region
LA2
Mitarbeiterfluktuation
LA31)
Leistungen nur für Vollzeitbeschäftigte
LA4
Mitarbeitende mit Kollektivvereinbarungen
LA5
Mitteilungsfristen für wesentliche betriebliche Veränderungen
LA61)
Mitarbeitende in Arbeitsschutzausschüssen
LA7
Verletzungen, Berufskrankheiten, Ausfalltage, Abwesenheit und Todesfälle
LA8
Gesundheitsvorsorge, Schulungen zu ernsthaften Krankheiten
LA91)
Arbeitsschutzvereinbarungen mit Gewerkschaften
LA10
Aus- und Weiterbildung pro Mitarbeiter/in
LA111)
Programme zum Wissensmanagement und für lebenslanges Lernen
LA121)
Leistungsbeurteilung und Entwicklungspläne von Mitarbeitenden
LA13
Diversität der Mitarbeitenden und leitender Organe
LA14
Lohnunterschiede nach Geschlecht
Quelle
Status
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30 – 32, 38 – 43, 44 – 49
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57 (keine Vorfälle)
33, 37, 57
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PR9
Quelle
Menschenrechte
Managementansatz
Investitionsvereinbarungen mit Menschenrechtsklauseln
Lieferantenüberprüfung auf Einhaltung der Menschenrechte
Schulungen zu firmenrelevanten Menschenrechtsaspekten
Vorfälle von Diskriminierung und ergriffene Maßnahmen
Recht auf Versammlungsfreiheit und Kollektivverhandlungen
Geschäftstätigkeit mit Risiko der Kinderarbeit
Geschäftstätigkeit mit Risiko der Zwangsarbeit
Training für Sicherheitspersonal zum Thema Menschenrechte
Verletzung von Rechten der Ureinwohner
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8, 37, 59
8, 37, 59
8, 59
8, 59 (keine Vorfälle)
Gesellschaft
Managementansatz
Auswirkungen der Geschäftstätigkeit auf die Gesellschaft
Untersuchung von Korruptionsrisiken
Mitarbeiterschulungen zur Vermeidung von Korruption
Anti-Korruptionsmaßnahmen
Politische Positionen, Teilnahme an der politischen Willensbildung, Lobbying
Zuwendungen an Politik
Klagen aufgrund wettbewerbswidrigen Verhaltens
Geldbußen/Sanktionen aufgrund von Gesetzesverstößen
2 – 3, 10, 16 – 18
45, 50
10
10 10, HP
23 – 25, 28, 42
keine relevanten Fälle
HP
HP
Produktverantwortung
Managementansatz
Gesundheitsauswirkungen entlang des Produktlebenszyklus
Verstöße gegen Gesundheits- und Sicherheitsvorschriften
Gesetzlich vorgeschriebene Informationen über Produkte und Dienstleistungen
Verstöße gegen Informationspflichten
Kundenzufriedenheit
Gesetzeskonformität im Bereich Werbung
Verstöße im Bereich Werbung
Berechtigte Datenschutzbeschwerden
Bußgelder wegen Verstößen gegen Produkt- und Dienstleistungsauflagen
19 – 22
HP
HP
19, 21, 28
keine relevanten Fälle
19 – 20
19, 28, 41
keine relevanten Fälle
keine relevanten Fälle
keine relevanten Fälle
EU1 EU2 EU3 EU4 EU5 EU6 EU7 EU8 EU9 EU10 EU11 EU12 Sector Supplements
Unternehmensprofil
Installierte Kapazität
Energieerzeugung
Kundenanzahl
Länge der Fern- und Verteilerleitungen
Kontingent der CO2-Emissionszertifikate
29
29
19
54
24
Ökonomie
Management Approach zur Versorgungssicherheit
Programme zum Management des Bedarfs seitens der Kunden
Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten
Rücklagen für den Rückbau von Kernkraftwerken
Geplante Kapazität gegenüber zu erwartender Nachfrage
Durchschnittlicher Wirkungsgrad bei der Erzeugung
Effizienz der Fernleitungen und Verteilungsnetze
24 – 27
39 – 40
41 – 43
da EVN keine Kernkraftwerke betreibt 30 – 32
30, 31, 33, 36 – 37
27, 60
EU13 EU14 EU15 EU16 EU17 EU18 EU19 EU20 EU21 EU22 EU23 EU24 EU25 EU26 EU27 EU28 EU29 EU30 Ökologie
Biodiversität von Ersatzflächen
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GB
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Status
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Gesellschaft
Sicherstellung des Bedarfs an Facharbeitern
11 – 12
Pensionierungen in den nächsten 5 und 10 Jahren
60
Gesundheits- und Sicherheitsbestimmungen
15
Arbeitstage von Auftragnehmern und Sublieferanten
für Bautätigkeiten, Wartung und Instandhaltung
60
Auftragnehmer und Sublieferanten, die Gesundheitsund Sicherheitstrainings absolviert haben
Partizipative Entscheidungsfindungsprozesse mit Stakeholdern
60
Unfreiwillige Umsiedlungen
60
Katastrophenpläne, Trainingsprogramme und Rettungsund Instandsetzungspläne
15, 60
Versetzungen aufgrund neuer Projekte
60
Programme um den Zugang zu Elektrizität und Kundenservices zu verbessern 19 – 22
Sichere Nutzung von Energie und Kundenservice ohne Barrieren
19 – 22
Verletzungen und Todesfällen, die mit Anlagen des Unternehmens
verbunden sind
59
Bevölkerung im Vertriebsgebiet ohne Stromversorgung
22, 27
Stromabschaltungen aufgrund von Zahlungsrückständen
21, 22
Häufigkeit von Stromausfällen
25, 27, 60
Durchschnittliche Dauer eines Stromausfalls
25, 60
Durchschnittliche Verfügbarkeit der Kraftwerke
60
vollständig berichtet
teilweise berichtet
nicht berichtet
Umschlag Berichtsanfang
Umschlag Berichtsende
nicht relevant
Geschäftsbericht
Homepage: www.verantwortung.evn.at > Service
Zusätzlicher Leistungsindikator
Der EVN Nachhaltigkeitsbericht orientiert sich an den Anforderungen des Application
Level A+ der GRI G3 Richtlinie. Die Indikatoren des Sector Supplements für Energie­
versorgungsunternehmen, die für den vorliegenden Bericht noch nicht zwingend
anwendbar waren, wurden dennoch bereits weitgehend berichtet. Die Tabelle gibt
einen Überblick, an welcher Stelle die Inhalte zu den GRI-Indikatoren zu finden sind. Die
Einhaltung dieses Berichtsstandards und der damit verbundenen Kriterien wurde von
Lloyd’s Register Quality Assurance (LRQA) überprüft und offiziell bestätigt.
Auf der Webseite www.verantwortung.evn.at > Service finden Sie den GRI-Index wie
hier abgebildet. Die EVN erweitert die Berichterstattung ständig und bemüht sich alle
Indikatoren vollständig zu berichten.
Was zählt, ist, wie sich unsere
Generation entscheidet. Worin wir
investieren. Wie wir das Erbe der
Generationen vor uns verwalten.
Und wie viel davon wir an unsere
Kinder weitergeben. Übermorgen
müssen sie davon leben.
EVN Energie vernünftig nutzen.
Gestern – heute – morgen.
Wir haben gestern schon an übermorgen gedacht
Meilensteine des EVN Nachhaltigkeitsprozesses
Offizieller Auftakt des EVN Nachhaltigkeitsprozesses war die Einführung eines konzernweit einheitlichen
Umweltleitbilds im Jahr 1990. Seither wurden kontinuierlich Aktivitäten gesetzt sowie die Berichterstattung laufend ausgebaut. Zur Umsetzung und laufenden Weiterentwicklung der Nachhaltigkeitsaktivitäten
wurde eine CSR-Organisation implementiert. Die Verankerung des Themas Nachhaltigkeit auf oberster
Managementebene spiegelt die hohe Priorität wider. Da Nachhaltigkeit einen wesentlichen Bestandteil
der vom Aufsichtsrat beschlossenen Unternehmensstrategie bildet, ist der Vorstand auch verpflichtet, dem
Aufsichtsrat laufend über Entwicklungen und Zielerreichungen zu berichten.
Beginn der Implementie­
rung von zertifizierten
Umweltmanagement­
systemen
Veröffentlichung
des ersten
Nachhaltigkeitsberichts
Aufnahme in den
FTSE4Good Index
Zertifizierung der
Heizwerkgruppe West und
der Heizwerkgruppe Ost
nach EMAS I
Veröffentlichung des
ersten Umweltberichts –
danach jährliches
Erscheinen gemeinsam mit
dem Geschäftsbericht
Eintragung des Kraft­werks
Dürnrohr nach EMAS II
Gründung der
EVN Pensionskasse
Unternehmensweit
einheitliches Umweltleitbild
als Fundament aller
Umweltaktivitäten der EVN
Schaffung der
organisa­torischen Einheit
„Umweltcontrolling
und Sicherheit“ –
organisatorischer Grund­
stein für das Umwelt­
management der EVN
Einführung der
Gleitzeit ohne Kernzeit
Zertifizierung
des Kraftwerks
Dürnrohr
nach EMAS I
Zertifizierung der
Fernheiz(kraft)werke
Mödling, Baden,
Wiener Neustadt
nach EMAS I
Einrichtung eines
Umweltbeirats (ab 2006
Beirat für Umwelt und
soziale Verantwortung)
Zertifizierung des
Wärmekraftwerks Theiß
als erstes Wärmekraftwerk
Mitteleuropas nach
ISO 14001
Ersteintragung der
Heizwerkgruppen Ost
und West nach EMAS II,
Eintragung des Kraftwerks
Theiß nach EMAS II
Start der Webpräsenz unter
www.verantwortung.evn.at
Erweiterung des Umweltberichts
um Aspekte der gesellschaftlichen
Verantwortung und Veröffentlichung
des ersten „Umwelt- und
Sozialreports“
Platz 1 des Austrian
Sustainability Reporting
Award (ASRA) in der Kategorie
„Nachhaltigkeitsberichte
große Unternehmen“
EPCON-Award für innovative
und erfolgversprechende
Produkte und Konzepte
von Energieversorgungs­
unternehmen (für die
Effizienzverbesserung des
Fernwärmespeichers im
Kraftwerk Theiß)
Beitritt zum
UN Global Compact
Branchensieger und Platz 3
beim österreichischen
CSR-Ranking „Unternehmen
mit Verantwortung“
2. Platz des Austrian
Sustainability Reporting
Award (ASRA) in der
Kategorie „Integrierte
Berichte“
Platz 1 beim erstmals in
Österreich durchgeführten
CSR-Ranking „Unternehmen
mit Verantwortung“
Platz 4 des Austrian
Sustainability Reporting
Award (ASRA) in der Kategorie
„Nachhaltigkeitsberichte
große Unternehmen“
Gründung des
EVN Sozialfonds
Einführung eines
konzern­weit verbindlichen
Verhaltenskodex
Vier Auszeichnungen für
die EVN Macedonia bei der
Verleihung der Macedonian
National Corporate Social
Responsibility Awards
Aufnahme in den
österreichischen
Nachhaltigkeitsindex
VÖNIX und das Ethibel
Investment Register
Verhaltenskodex, Menschen­
rechte und CSR-Wesentlich­
keitsmatrix im Fokus der
CSR-Workshops
Auszeichnung mit dem
TRIGOS-Preis 2008 in der
Kategorie „Ökologie“
Erstmalige Bericht­
erstattung nach GRI
Gründung des
Arbeitskreises
Gesundheit
Platz 3 beim
österreichischen
CSR-Ranking
„Unternehmen mit
Verantwortung“
Einrichtung eines CorporateSocial-ResponsibilityManagements, um den
Aspekt der Nachhaltigkeit in
der Unternehmenstätigkeit
noch stärker zu verankern
Verleihung des Österrei­chi­
schen Umweltzeichens für
das Produkt „NaturStrom“
der Naturkraft Energie­
vertriebsgesellschaft m.b.H.
Erstmalige Durchführung
der Mitarbeiterbefragung
„Great Place to Work®“ in
Niederösterreich
CSR-Newsletter und CSRKolumne in der Mitarbeiter­
zeitung zur Optimierung der
internen Kommunikation
Erarbeitung einer CSRWesentlichkeitsmatrix unter
Stakeholdereinbindung
Umsetzung erster Projekte
des EVN Sozialfonds
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CSR-Highlights der EVN
im Geschäftsjahr 2008/09
Die EVN versteht nachhaltige Entwicklung als kontinuierlichen
Prozess, der sich durch alle Unternehmenseinheiten zieht
und klare Zielsetzungen verlangt. Im Berichtsjahr konnten
wesentliche Fortschritte erzielt werden, es waren jedoch
auch Rückschläge und negative Ereignisse zu verzeichnen.
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Rückschläge und negative Ereignisse
Stromausfall aufgrund heftiger Schneefälle
Stromausfälle sind in Österreich vergleichsweise selten. Sie resultieren meist aus extremen
Witterungsbedingungen wie z. B. ein Stromausfall Anfang März 2009 im südlichen
Niederösterreich, der auf heftige Schneefälle zurückzuführen war.
Schwerer Arbeitsunfall
Trotz höchster Sicherheitsstandards und kontinuierlicher Bemühungen, die Arbeitssicherheit
noch weiter zu verbessern, kam es im Berichtsjahr zu einem schweren Arbeitsunfall.
Bei Wartungs­arbeiten erlitt ein Mitarbeiter der EVN Wärme in Waidhofen/Thaya schwere
Verbrennungen. Der Mitarbeiter ist wieder vollständig gesund und im Dienst.
Schiedsverfahren gegen die Republik Mazedonien eingeleitet
Die EVN hat zum Schutz ihrer in Mazedonien getätigten Investition gegen die Republik
Maze­donien ein Schiedsverfahren eingeleitet. Details dazu finden sich auf Seite 28.
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Strom- und Wärmeversorgungsanlagen
der EVN in Niederösterreich
In Mazedonien stehen elf Wasserkraftwerke mit einer Gesamtkapazität von 46,5 MW im Eigentum der Tochtergesellschaft EVN Macedonia AD.
In Plovdiv verfügt EVN Bulgaria Toplofikatsia EAD (TEZ Plovdiv) über ein Fernheizkraftwerk mit einer Kapazität von 85 MW elektrischer Leistung.
Kommentar
EVN und CSR
Gesellschaftliche Verantwortung
Märkte und Kunden
Energie und Klima
Verlässlicher Energieversorger
Ökologie
Ökonomie
Fakten und Ausblick
Service
Inhalt
Kommentar des Vorstands
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Corporate Social Responsibility der EVN
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Nachhaltigkeit als Eckpfeiler der Strategie
7
CSR-Organisation
8
Menschenrechte
9
EVN im Dialog
10 Verhaltenskodex
Sozial-gesellschaftliche Verantwortung
11 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
16 Gesellschaftliches Engagement
Märkte und Kundenorientierung
19
Energie und Klima
23 Zielsetzungen der Klimaschutzpolitik
24 Versorgungssicherheit und Klimaschutz
Verlässlicher Energieversorger
in Niederösterreich und Südosteuropa
28
30 Ausbau der Energieerzeugungskapazitäten
34 Die Grenzen der erneuerbaren Energieproduktion
36 Zukunft der Kohlekraft
38 Beitrag der EVN zum Klimaschutz
39 Steigerung der Energieeffizienz
42 Forschung und Entwicklung
Ökologische Verantwortung
44 Segment Umwelt
47 Umweltschutz und Biodiversität
Verantwortungsvolle Unternehmensführung
50 Wirtschaftliche Entwicklung
51 Nachhaltige Ausrichtung der Beschaffung
52 Dialog mit dem Kapitalmarkt
Facts & Figures
54
Ausblick
62 CSR-Maßnahmenprogramm
Service
63 Beirat für Umwelt und soziale Verantwortung
64 Bestätigung des Wirtschaftsprüfers
65 Bescheinigung des Umweltgutachters
66 Glossar
Umschlag Kontakt und Impressum
Umschlag GRI G3 Content Index
Umfang des Berichts Die EVN publiziert jährlich einen Nachhaltigkeitsbericht; der Berichtszeitraum des vorliegenden erstreckt sich vom 1.10.2008 bis 30.9.2009.
Der Bericht orientiert sich an den Leitlinien der Global Reporting Initiative (GRI) und erfasst die Gesellschaften des Konsolidierungskreises des EVN Konzerns.
Per Stichtag 30.9.2009 konstituierte sich dieser einschließlich der EVN AG als Muttergesellschaft aus 53 vollkonsolidierten sowie 5 quotenkonsolidierten Gesellschaften; zusätzlich sind 14 Beteiligungsunternehmen at Equity im Konzernabschluss einbezogen (für weiterführende Informationen siehe EVN Geschäftsbericht
2008/09). Sollten sich Angaben nicht auf alle diese Unternehmen beziehen, wird darauf hingewiesen. Redaktionsschluss: 25.11.2009
Kommentar des Vorstands
Verpflichtung zur nachhaltigen
Unternehmenswertsteigerung
Sehr geehrte Damen und Herren!
Wir – die EVN – beweisen Weitblick, denken bereits heute an das Morgen und die Zeit darüber hinaus und
haben deshalb auch den vorliegenden Nachhaltigkeitsbericht unter dieses Motto gestellt. Wie drastisch sich
kurzfristiges Denken und Handeln auswirken können, zeigt die aktuelle Wirtschaftskrise, die zu einem Gutteil
einer zu kurzsichtigen Gewinnmaximierung zuzuschreiben ist. Wir hingegen sind einer nachhaltigen Unternehmenswertsteigerung im Sinne unserer Aktionäre und Interessengruppen verpflichtet, die nur unter der
gleichberechtigten Berücksichtigung von ökologischen, sozial-gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Aspekten zu erreichen ist. Bei der Ausrichtung unseres operativen Geschäfts müssen wir als Energie- und Umweltdienstleistungsunternehmen in Generationen denken, um unserem Versorgungsauftrag gerecht werden zu
können. Das Spannungsfeld, das sich daraus ergibt, wird in diesem Bericht ab Seite 24 beleuchtet. Im aktuellen
wirtschaftlichen Umfeld werden die damit verbundenen Herausforderungen um Maßnahmen zur Verbesserung unserer betrieblichen Effizienz ergänzt. Bereits im Geschäftsjahr 2007/08 haben wir ein umfassendes
Programm zur Effizienzsteigerung gestartet. Auch hier gilt es Weitblick zu beweisen – als verantwortungsvoller Arbeitgeber ist es uns ein wichtiges Anliegen, Arbeitsplätze auch in wirtschaftlich schwierigen Zeiten
zu sichern. Das ist uns gelungen – wir konnten einen krisenbedingten Abbau von Arbeitsplätzen verhindern.
Berichterstattung nach GRI,
Anwendungsebene A+
Der vorliegende Nachhaltigkeitsbericht liefert einen Einblick in die vielfältigen Initiativen der EVN; gleichzeitig
dokumentiert er die Fortschritte bei unserem Nachhaltigkeitsengagement und skizziert den Weg, der noch vor
uns liegt. Bereits 1990 wurde der erste Umweltbericht veröffentlicht, der seither zu einem umfassenden Nachhaltigkeitsbericht weiterentwickelt wurde. Um unsere unterschiedlichen Anspruchsgruppen umfassend und
transparent zu informieren, folgt der EVN Nachhaltigkeitsbericht den Leitlinien der Global Reporting Initiative
(GRI). Unser Ziel war es, wieder die GRI-Anwendungsebene A+ zu erreichen. Die GRI-Zusatzindikatoren für
Energieversorgungsunternehmen waren für den vorliegenden Bericht noch nicht anzuwenden, wurden aber
zum Teil schon berücksichtigt bzw. hinsichtlich ihrer Auswirkung auf die Folgeberichte analysiert.
CSR-Organisation zur Stärkung
des Nachhaltigkeitsgedankens
Um den Nachhaltigkeitsprozess voranzutreiben sowie neue Maßnahmen zu initiieren und umzusetzen, wurde
eine konzernweite CSR-Organisation implementiert. Aus allen Unternehmensbereichen im In- und Ausland
wurden Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter als CSR-Verantwortliche nominiert, um so den konzernweiten
Nachhaltigkeitsgedanken zu stärken. Unterstützt werden sie dabei vom CSR-Beratungsteam. Der Vorstand
und die relevanten Konzernfunktionen sind über den so genannten CSR-Lenkungsausschuss miteingebunden.
Einen Überblick über unser aktuelles CSR-Maßnahmenprogramm finden Sie auf Seite 62.
Fortschritte in Bulgarien und
Mazedonien
Eines unserer vorrangigen Ziele ist es, die Grundsätze nachhaltig orientierter Unternehmensführung ausgehend von Niederösterreich auch in unseren ausländischen Tochtergesellschaften zu implementieren. Obwohl
wir in den letzten Jahren dabei große Fortschritte erzielen konnten, können aufgrund des unterschiedlichen
Ausgangsniveaus aber noch nicht alle wesentlichen Themen und Nachhaltigkeitsindikatoren für die Tochtergesellschaften in Bulgarien und Mazedonien zur Gänze abgebildet werden. Im Berichtsjahr bildete die
Verbesserung der Arbeitssicherheit und der Qualität in der Kundenbetreuung wichtige Schwerpunkte. Mit
der konsequenten Fortsetzung der Investitionsprogramme konnte eine weitere wesentliche Verbesserung
der Netzqualität und der Zähleranlagen erreicht werden.
Veröffentlichung
eines konzernweiten
Verhaltenskodex
Die EVN bekennt sich seit 2005 zum UN Global Compact und hat sich auch schon zuvor dem Thema Menschenrechte gewidmet. Im Berichtsjahr konnten wir mit der Verabschiedung eines konzernweit verbindlichen
Verhaltenskodex, der für interne, aber auch externe Interessengruppen eine wertvolle Richtschnur ist, einen
weiteren Meilenstein setzen.
Versorgungssicherheit im Fokus
Das Kerngeschäft der EVN ist in weiten Teilen eng mit Aspekten der Nachhaltigkeit verwoben, sie bestimmen
unsere tägliche Arbeit. Im Mittelpunkt steht dabei die Sicherstellung der Versorgung unserer rund drei Millionen Kundinnen und Kunden in 18 Ländern mit Energie und Umweltdienstleistungen. Erweitert wurde unser
Aktionsradius im Berichtsjahr mit der Vergabe der Konzession für die Erdgasverteilung und -versorgung in der
2 EVN NACHHALTIGKEITSbericht 2008/09
Kommentar
EVN und CSR
Gesellschaftliche Verantwortung
Märkte und Kunden
Energie und Klima
Verlässlicher Energieversorger
Ökologie
Ökonomie
Fakten und Ausblick
Service
Gespanschaft Zadar, Kroatien, und durch mehrere neue Projekte im Segment Umwelt. Ausbauen konnten
wir auch den Einsatz erneuerbarer Energieträger – unser Ziel bleibt es, die Erzeugungskapazitäten aus ökologischer Sicht durch den Einsatz aller möglichen Technologien weiter zu verbessern. Eines der Highlights im
Berichtsjahr war die Inbetriebnahme einer der größten Photovoltaikanlagen in Österreich auf dem Gelände
des nie in Betrieb genommenen Atomkraftwerks in Zwentendorf. Stolz sind wir auch auf die ersten Projekte,
die wir in Bulgarien im Bereich erneuerbare Energie initiieren konnten.
Dipl.-Ing. Herbert
Pöttschacher,
Dr. Burkhard Hofer
und Dipl.-Ing.
Dr. Peter Layr
Unsere Tochtergesellschaften im Segment Umwelt – WTE, EVN Wasser und EVN Abfallverwertung – tragen
maßgeblich zur Steigerung der Lebensqualität bei und minimieren negative Auswirkungen auf die Umwelt. Ein
konkretes Beispiel stellen wir auf Seite 44 dieses Berichts vor. Mit der Erweiterung der thermischen Abfallverwertungsanlage in Zwentendorf/Dürnrohr um die Linie 3 wird im Rahmen des groß angelegten Energiekonzepts für den niederösterreichischen Zentralraum der Bedarf an fossilen Energieträgern weiter reduziert. Neben
Projekten und Forschungsinitiativen zur Effizienzsteigerung der eigenen Erzeugungsanlagen unterstützt die
EVN ihre Kundinnen und Kunden durch Beratungs- und Serviceleistungen beim sparsamen Einsatz von Energie.
Der kontinuierliche Dialog mit allen Anspruchsgruppen ist uns ein wichtiges Anliegen. Deshalb möchten
wir Sie einladen, mit uns in Kontakt zu treten – bitte zögern Sie nicht, uns Ihre Fragen, aber auch kritische
Anregungen zu übermitteln. Die unterschiedlichen Möglichkeiten, mit uns in Kontakt zu treten, sind am Ende
des Berichts angeführt.
Einladung zum Dialog
Wir hoffen mit dem vorliegenden Bericht Ihr Interesse an der EVN wecken und einen Beitrag zur allgemeinen
Festigung des Nachhaltigkeitsgedankens leisten zu können. Allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, aber
auch externen Partnern, die uns auf unserem Weg zu noch mehr Nachhaltigkeit begleiten, möchten wir an
dieser Stelle sehr herzlich danken.
EVN NACHHALTIGKEITSbericht 2008/09
3
Corporate Social Responsibility der EVN
Als verantwortungsbewusstes Energie- und Umweltdienstleistungsunternehmen stellt sich die EVN der
Herausforderung, wirtschaftliche, ökologische und sozial-gesellschaftliche Aspekte als Gesamtheit zu betrachten und einen Ausgleich zwischen den Ansprüchen unterschiedlicher Interessengruppen zu schaffen.
Als Konsequenz aus dieser Ausrichtung erfolgte auch der Beitritt zum UN Global Compact im September 2005. In der Ausrichtung ihrer Unternehmensstrategie, die nachstehend im Überblick vorgestellt wird,
bekennt sich die EVN klar zur Nachhaltigkeit.
Ausgleich zwischen den
Ansprüchen unterschiedlicher
Interessengruppen
Nachhaltigkeit als Eckpfeiler der Unternehmensstrategie
Ausgehend von Niederösterreich will die EVN eine starke Position in ausgewählten Märkten Zentral-,
Ost- und Südosteuropas erreichen und langfristig halten. Die EVN definiert sich gegenüber ihren Kunden/
innen als verlässlicher Partner, der hochwertige Leistungen zu wettbewerbsfähigen Preisen anbietet. Sie
hat sich einer nachhaltig orientierten Unternehmensführung verpflichtet und ist davon überzeugt, dass die
angestrebte kontinuierliche Unternehmenswertsteigerung nur unter Einbindung aller relevanten Interessengruppen erreicht werden kann. Die Unternehmensstrategie ruht auf vier Eckpfeilern:
Verpflichtung zu einer
nachhaltig orientierten
Unternehmensführung
1. Stärkung der Zwei-Säulen-Strategie: Energie- und Umweltgeschäft
Zur Diversifikation des operativen Geschäfts startete die EVN ergänzend zu ihrem Stammgeschäft Energieversorgung schon vor mehreren Jahren den Aufbau von Geschäftsfeldern im Umweltbereich, die nunmehr
in einem eigenen Segment zusammengefasst sind. Details zum Segment Umwelt finden Sie ab Seite 44.
2. Organisches und externes Wachstum mit Fokus auf Zentral-, Ost- und Südosteuropa
Nach den in den Vorjahren realisierten Akquisitionen in Bulgarien und Mazedonien prüft die EVN laufend
Expansionsmöglichkeiten in Ost- und Südosteuropa. Im Jänner 2008 erhielt die EVN die Konzession für die
Errichtung von drei Speicherkraftwerken am Devoll-Fluss in Albanien. Die Errichtung erfolgt gemeinsam
mit der norwegischen Statkraft. Ebenfalls in Albanien wird eine Partnerschaft mit der Verbundgesellschaft
zur Errichtung eines Wasserkraftwerks am Fluss Drin angestrebt.
3. Finanzstärke, Transparenz und dividendenstarke Kapitalmarktpolitik
Ein transparenter und zeitnaher Dialog mit Aktionären und Analysten, eine angemessene Verzinsung des
von den Aktionären eingesetzten Kapitals in Form von Dividenden sowie eine wertorientierte Investitionsstrategie zeichnen die Kapitalmarktpolitik der EVN aus.
4. Nachhaltige Unternehmensführung
Bei allen Aktivitäten bildet die oberste Prämisse die Verantwortung gegenüber künftigen Generationen.
Es gilt eine ausgewogene Balance zwischen der ökonomischen, ökologischen und sozial-gesellschaftlichen
Dimension zu erzielen. Der vorliegende Nachhaltigkeitsbericht dokumentiert die Anstrengungen und Zielsetzungen dieser strategischen Stoßrichtung.
EVN in Zahlen
Umsatz
Mio. EUR
Operatives Ergebnis (EBIT)
2008/09
Veränderung in %
2007/08
2.727,0
13,8
2.397,0
Mio. EUR
175,2
5,2
166,6
Stromerzeugung
GWh
3.477
–13,6
4.022
19.372
Stromverkauf
GWh
19.541
0,9
Gasverkauf
GWh
6.102
–9,7
6.759
Wärmeverkauf
GWh
1.576
15,7
1.362
Investitionen1)
Mio. EUR
415,7
–
415,6
Mitarbeitende
ø
8.937
–4,3
9.342
1) In immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen
4 EVN NACHHALTIGKEITSbericht 2008/09
Corporate Social Responsibility
Kommentar
EVN und CSR
Gesellschaftliche Verantwortung
Märkte und Kunden
Energie und Klima
Verlässlicher Energieversorger
Ökologie
Ökonomie
Fakten und Ausblick
Service
Handlungsfelder, Maßnahmen und Zielsetzungen
Corporate Social Responsibility (CSR) bedeutet für die EVN, einen freiwilligen Beitrag zu einer nachhaltigen
Entwicklung zu leisten. Dabei versteht die EVN unter nachhaltiger Entwicklung einen kontinuierlichen
Prozess, der sich durch alle Unternehmenseinheiten zieht und klare Zielsetzungen verlangt.
Kontinuierlicher Prozess mit
klaren Zielsetzungen
Erklärtes Unternehmensziel ist es, ausgehend von Niederösterreich die Grundsätze nachhaltig orientierter
Unternehmensführung auch in den Tochterunternehmen in Bulgarien und Mazedonien zu implementieren.
Ausgehend von einem niedrigeren Niveau konnte die EVN in diesen Märkten in den letzten Jahren wesentliche Fortschritte erzielen – die deutlichsten Verbesserungen konnten in den Bereichen Arbeitssicherheit,
Netzqualität, Zähleranlagen und Steigerung der Qualität der Kundenbetreuung realisiert werden. Details
dazu finden Sie auf den Seiten 15, 20 und 27.
CSR-Wesentlichkeitsmatrix
Um einen Überblick über die vielfältigen CSR-Themen und deren Relevanz zu schaffen, wurde im Berichtsjahr in einem aktiven Diskurs des CSR-Beratungsteams und der CSR-Verantwortlichen unter Einbindung
des CSR-Lenkungsausschusses eine CSR-Wesentlichkeitsmatrix erarbeitet. Sie definiert die wesentlichen
Handlungsfelder und berücksichtigt dabei sowohl den Handlungsfokus des jeweiligen Themas für die
EVN selbst als auch jenen für die einzelnen Interessengruppen. Die im Rahmen des 2. EVN Konzerntags
erarbeitete Sicht der externen Stakeholder wurde ebenfalls in der Matrix berücksichtigt. Dennoch spiegelt
die Matrix zum jetzigen Zeitpunkt noch verstärkt die Innensicht wider; im kommenden Geschäftsjahr soll
die Außensicht verstärkt einfließen.
CSR-Wesentlichkeitsmatrix
definiert aktuelle Handlungs­
felder
Im Rahmen eines internen Workshops wurden die einzelnen Handlungsfelder der Matrix weiter konkretisiert
und neue Maßnahmen abgeleitet. Einen Auszug des aktuellen CSR-Maßnahmenprogramms liefert Seite 62.
EVN CSR-Wesentlichkeitsmatrix
Aktueller
Handlungsfokus
Klimaschutz
sehr wichtig für Stakeholder
Menschenrechte
Stakeholderdialog
Korruptionsvermeidung
Ressourcenschonung
Versorgungssicherheit
Faire Preise
Verantwortungsvoller Arbeitgeber
Gesellschaftliches Engagement
Umweltmanagement
Nachhaltige Unternehmenswertsteigerung
Integration & Expansion SEE
Interner Ressourcenverbrauch
sehr wichtig für EVN
EVN NACHHALTIGKEITSbericht 2008/09
5
Ausgewählte Handlungsfelder
Exemplarische Maßnahmen
Weiterführende
Informationen
Klimaschutz und Versorgungssicherheit
Ausbau der erneuerbaren Energieträger,
Steigerung der Wirkungsgrade, flexibler Erzeugungsmix
ab Seite 23
Ressourcenschonung
Thermische Abfallverwertung, Abwärmenutzung
Seite 33, 45
Faire und transparente Preisgestaltung
Optimierung der Rechnungstransparenz und kontinuierliche
­Steigerung der Kundenzufriedenheit in allen Märkten
ab Seite 19
Verantwortungsvoller Arbeitgeber
Laufende Personalentwicklung, Berücksichtigung der
Anliegen der Mitarbeitenden, Feedbackgespräche,
Schutzausrüstungen und laufende Schulungen
(z. B. „Arbeiten unter Spannung“)
ab Seite 11
Informationen zu den weiteren Handlungsfeldern werden ebenfalls im vorliegenden Nachhaltigkeitsbericht zusammengefasst.
Nutzung des Dampfes
der thermischen
Abfallverwertung im
kalorischen Kraftwerk
Dürnrohr
Bau eines der modernsten
Steinkohlekraftwerke
Europas in DuisburgWalsum, Deutschland
6 EVN NACHHALTIGKEITSbericht 2008/09
CSR-Organisation
Kommentar
EVN und CSR
Gesellschaftliche Verantwortung
Märkte und Kunden
Energie und Klima
Verlässlicher Energieversorger
Ökologie
Ökonomie
Fakten und Ausblick
Service
Nachhaltigkeit als Teil des Kerngeschäfts
Viele Tätigkeitsfelder der EVN sind per se nachhaltig und bestimmen in weiten Teilen ihr operatives Tagesgeschäft; nachstehend finden sich einige Beispiele:
– Energieberatung und Effizienzverbesserungen für Kunden/innen – weiterführende
Informationen ab Seite 39.
– Erzeugung erneuerbarer Energie – aktuelle Projekte ab Seite 30.
– Planung, Bau und Betrieb von Trinkwasserver- und Abwasserentsorgungsanlagen
sowie von thermischen Abfallverwertungsanlagen – Informationen, wie EVN nicht nur
einen Beitrag zum Umweltschutz leistet, sondern auch finanzielle Einsparungen bringt,
finden Sie ab Seite 44.
– Erhöhung der Netzqualitäten – welche Verbesserungen in Bulgarien und Mazedonien
erreicht wurden, lesen Sie auf Seite 27.
Viele Tätigkeiten der EVN
per se nachhaltig
Nachhaltigkeit rechnet sich – auch finanziell
Nachhaltiges Handeln hat sich zu einem entscheidenden Wachstums- und Innovationstreiber entwickelt
und bringt auch finanziellen Nutzen. Beim Versuch, diesen Nutzen zu quantifizieren, gilt es vor allem poten­
zielle zukünftige Verbindlichkeiten zu bewerten, die durch negative Auswirkungen auf die Gesellschaft
und Umwelt verursacht werden. Viele der Maßnahmen, die die EVN im Sinne der Nachhaltigkeit setzt,
resultieren auch in einem finanziell darstellbaren Nutzen. Zum Beispiel wurde im Rahmen der Erneuerung
der Leittechnik im Kraftwerk Dürnrohr die Steuerung der Kraftwerkstechnik dahingehend verbessert, dass
die technische Mindestlast abgesenkt werden kann. Ist ein Abfahren des Kraftwerks aus Zeitgründen nicht
möglich und der Strompreis niedrig (z. B. in der Nacht), wird das Kraftwerk bei Mindestlast weiterbetrieben.
Dadurch konnten die Kosten für den Betrieb erheblich gesenkt werden.
Finanzieller Nutzen der
Nachhaltigkeitsmaßnahmen
CSR-Organisation
Die Nachhaltigkeitsstrategie der EVN wird vom CSR-Lenkungsausschuss, der sich aus dem Vorstand sowie
den Leitern der Konzernfunktionen Information und Kommunikation, Personalwesen sowie Umwelt­­​controlling und Sicherheit zusammensetzt, im Rahmen der allgemeinen Strategiefindung definiert und
mit dem Aufsichtsrat akkordiert. Der Lenkungsausschuss wird dabei vom CSR-Beratungsteam unterstützt,
das sowohl neue Denkanstöße liefert als auch – in Abstimmung mit dem jeweiligen Fachbereich – für die
Forcierung von CSR-Maßnahmen verantwortlich ist. Um die Einbeziehung aller Unternehmenseinheiten
sicherzustellen und Potenziale zur CSR-Weiterentwicklung in den jeweiligen Bereichen zu identifizieren,
wurden aus allen Fachbereichen CSR-Verantwortliche nominiert. Im abgelaufenen Geschäftsjahr wurden
die Zuständigkeiten und Prozesse weiter konkretisiert. Nähere Informationen zur CSR-Organisation finden
Sie unter www.verantwortung.evn.at.
Einbeziehung aller
Unternehmensbereiche
Beirat für Umwelt und soziale Verantwortung
Um den Vorstand in Nachhaltigkeitsfragen zu beraten, wurde erstmals 1992 der Beirat für Umwelt und
soziale Verantwortung (früher Umweltbeirat) einberufen. Die Mitglieder treffen jährlich in zwei Sitzungen
zusammen, um aktuelle Themen zu diskutieren. Im Berichtsjahr wurden die Themen „Klimawandel und
Gesundheit“ sowie „CO2-Abscheidung in kalorischen Kraftwerken“ behandelt. Eine Auflistung der Mitglieder des Beirats findet sich auf Seite 63 bzw. unter www.evn.at/Gruppe/Organe/Beirat.aspx.
Beratung des Vorstands in
Nachhaltigkeitsfragen
EVN NACHHALTIGKEITSbericht 2008/09
7
CSR-Verantwortliche
beim Workshop
Interne Kommunikation von Nachhaltigkeitsthemen
Im Berichtsjahr fanden zwei interne CSR-Workshops statt, bei denen die Themen Verhaltenskodex, Menschenrechte und CSR-Wesentlichkeitsmatrix im Mittelpunkt standen. Um die interne Kommunikation zu
optimieren und alle Mitarbeitenden noch stärker in die CSR-Aktivitäten einzubinden, soll eine CSR-IntranetPlattform eingerichtet werden; eine Kolumne in der Mitarbeiterzeitung sowie der CSR-Newsletter für die
CSR-Verantwortlichen informieren über aktuelle CSR-Themen.
EVN und Menschenrechte
Bekenntnis zum UN Global Compact und zu den Menschenrechten
CSR-Beauftragter
Peter Zaruba beim
CSR-Tag
Die EVN hat sich bereits 2005 dazu verpflichtet, den Prinzipien des UN Global Compact Folge zu
­leisten: „Wir bekennen uns zur vollständigen Einhaltung der Menschenrechte an allen unseren
­Standorten und lehnen insbesondere jede Form von Kinder- und Zwangsarbeit entschieden ab. Dies
erwarten wir auch von unseren Geschäftspartnern und Lieferanten. Als international tätiges Unternehmen sind wir auch in Ländern mit einem weniger ausgeprägten Verständnis für Fragen der
Menschenrechte tätig. Ungeachtet der primären Verantwortung von Regierungen zur Sicherstellung
von Menschenrechten sehen wir es als unsere Verantwortung, geeignete Möglichkeiten zu nutzen,
um auch außer­halb unseres unmittelbaren Wirkungsbereichs die Einhaltung der Menschenrechte
zu fördern.“ (Quelle: EVN Verhaltenskodex)
Das Thema Menschenrechte nimmt in der Wahrnehmung der Unternehmensverantwortung der EVN einen
hohen Stellenwert ein. Dabei sieht die EVN ihre Verantwortung insbesondere darin, innerhalb der eigenen
Geschäftstätigkeit bzw. Einflusssphäre Menschenrechte zu achten, zu schützen, zu verbreiten und nicht
zum Komplizen bei Menschenrechtsverstößen zu werden.
Im Berichtsjahr wurde dazu eine Reihe von Maßnahmen gesetzt:
– Das Thema Menschenrechte stand im Mittelpunkt eines eintägigen CSR-Workshops mit den
CSR-Verantwortlichen, an dem auch der Vorstand teilnahm und externe Experten/innen referierten.
– Der EVN Verhaltenskodex widmet sich diesem Thema in einem Kapitel; er wurde im Berichtsjahr
veröffentlicht.
– Das Thema „Menschenrechte im Unternehmen“ wird zum Bestandteil von Mitarbeiterschulungen.
– Der EVN CSR-Beauftragte nahm an mehreren Veranstaltungen von CSR-Organisationen teil;
u. a. referierte er beim Österreichischen CSR-Tag 2009 über das Thema „UN Global Compact:
Unternehmerische Herausforderung Menschenrechte“.
8 EVN NACHHALTIGKEITSbericht 2008/09
EVN im Dialog
Kommentar
EVN und CSR
Gesellschaftliche Verantwortung
Märkte und Kunden
Energie und Klima
Verlässlicher Energieversorger
Ökologie
Ökonomie
Fakten und Ausblick
Service
EVN im Dialog
Die EVN setzt sich intensiv mit den vielfältigen Ansprüchen ihrer Interessengruppen auseinander. Zur
Systematisierung und Strukturierung der Stakeholderbeziehungen wurde in Zusammenarbeit unterschiedlicher Unternehmensbereiche ein strategisches Konzept für das Stakeholdermanagement entwickelt. Es
erleichtert die Unternehmenskommunikation, hilft bei der Identifikation von geeigneten Dialog- und
Kooperationspartnern und liefert wertvolle Beiträge für die Früherkennung von wichtigen sozialen und
ökologischen Themenstellungen. Zahlreiche Beispiele für den Dialog mit Stakeholdern können in diesem
Nachhaltigkeitsbericht sowie auf der EVN Webseite nachgelesen werden.
Konzept zum
Stakeholdermanagement
Partner,
Lieferanten
Politik, Behörden,
Regierungen, EU
Mitarbeitende
Gemeinden,
Anrainer/innen
Eigentümer,
Investoren
Lokale
Interessengruppen
Internationale
und nationale
NGOs
Kunden/innen
2. EVN Konzerntag
Im Fokus des 2. EVN Konzerntags, der am 17. und 18. September 2009 in der EVN Direktion veranstaltet
wurde, standen die Beziehungen der EVN zu ihrer Außenwelt. Gemeinsam mit wesentlichen Stake­holdern
der EVN wurde deren Sichtweise auf die EVN erarbeitet und diskutiert. Des Weiteren wurden in Gruppenarbeiten aktuelle Themenstellungen anhand von Fallstudien aufgearbeitet. Am Konzerntag teilgenommen
haben der Konzernvorstand, weitere Entscheidungsträger sowie internationale Fachexperten/innen. Die
ausländischen Kollegen/innen nutzten die Gelegenheit, den vernetzten Energiestandort Niederösterreich
zu besichtigen. Das Feedback zu diesen interessanten und arbeitsreichen Tagen war sehr positiv. Die
Unternehmensidentifikation der Teilnehmenden konnte mit dieser Veranstaltung weiter gestärkt werden.
Stakeholderbeziehungen
Thema des EVN Konzerntags
Mitgliedschaften und Unterstützung von Organisationen
Die EVN ist Mitglied in zahlreichen branchenrelevanten Organisationen und Verbänden und ­
engagiert sich auch aktiv in Organisationen zur Verbreitung des Nachhaltigkeitsgedankens. ­
Eine Auswahl der wichtigsten Mitgliedschaften finden Sie unter www.verantwortung.evn.at.
EVN NACHHALTIGKEITSbericht 2008/09
9
EVN Verhaltenskodex
Der EVN Verhaltenskodex wurde in einem konzernweiten Prozess erarbeitet und im Juni 2009 nach
Zustimmung des Betriebsrats von den sozietären Organen der EVN beschlossen. Er ist sowohl im EVN
Intranet als auch auf der Website unter www.evn.at/verhaltenskodex.aspx in deutscher und unter
www.evn.at/code-of-conduct.aspx in englischer Sprache abrufbar. Dr. Felix Sawerthal, Leiter der
Konzernfunktion Generalsekretariat und Corporate Affairs und Compliance Officer, nimmt im folgenden
Interview dazu Stellung:
Dr. Felix Sawerthal
über die Entstehung
und Funktion des
Verhaltenskodex
Der Verhaltenskodex beschreibt
die Grundsätze für
das verantwortungs­
volle und integre
Handeln.
Warum hat sich die EVN entschlossen, einen Verhaltenskodex zu erstellen?
Besonders die Internationalisierung der letzten Jahre hat es erforderlich gemacht, unsere einheitlichen
Prinzipien und Verhaltensregeln in einem Dokument zusammenzufassen, um einen gemeinsamen Konsens
und konkrete Verbindlichkeit herzustellen.
Wie ist der EVN Verhaltenskodex entstanden?
Der eigentliche Anstoß kam vom CSR-Beratungsteam, mit dem wir unter Einbeziehung der wichtigsten
Unternehmensbereiche dann den Kodex erarbeitet haben. Zur Orientierung haben wir Verhaltenskodizes
anderer Unternehmen studiert und uns auch extern beraten lassen, um schließlich die speziellen Anforderungen der EVN bestmöglich abbilden zu können.
Was sind die wesentlichsten Inhalte? Was sind Ihrer Meinung nach die wichtigsten Aufgaben?
Unser Verhaltenskodex umfasst die ganze Bandbreite der Themen, die mit einer verantwortungsvollen Unternehmensführung in Zusammenhang stehen. Er beschreibt die Grundsätze für das verantwortungsvolle
und integre Handeln von Führungskräften und Mitarbeitenden. Er zeigt Verpflichtungen auf, gibt aber auch
wertvolle Hinweise zu ethischen Fragen und liefert Lösungsansätze für schwierige Situationen. Er bietet
damit eine konkrete Hilfestellung und soll dabei unterstützen, Fehlverhalten und falsche Entscheidungen
von vornherein zu vermeiden.
Wie wird sichergestellt, dass alle Führungskräfte und Mitarbeitenden, aber auch externe Partner
sich an die Regeln halten?
Unser Verhaltenskodex bildet für alle – auch für unsere Partner und Lieferanten – die verbindliche Grundlage für Verlässlichkeit, Transparenz, Vertrauen und Qualität. Er gehört zur Grundausstattung aller Mitarbeitenden und jedes neuen Mitglieds unseres Unternehmens. Das eigens entwickelte Vermittlungsprogramm
umfasst Schulungen, Workshops und E-Learning. Für unsere ausländischen Tochtergesellschaften haben
wir den Verhaltenskodex neben Deutsch auch in Englisch, Russisch, Bulgarisch und Mazedonisch aufgelegt.
Mit welchen Sanktionen ist zu rechnen, sollte ein Fall von Korruption bekannt werden?
Wir erwarten von allen Führungskräften und Mitarbeitenden gesetzeskonformes Verhalten. Übertretungen und Verstöße stellen jedenfalls eine Verletzung dienstlicher Pflichten dar; eine allfällige strafrechtliche
Relevanz würde von den dazu berufenen Einrichtungen zu beurteilen sein. Sollte sich ein Verdacht be­
stätigen, so würde dieser je nach Schwere und Schadensumfang zu arbeits- und sonstigen zivilrechtlichen
Konsequenzen führen. Deshalb sollten sich Mitarbeitende, die bei ihrer Arbeit unbeabsichtigt in Interessen- oder Loyalitätskonflikte geraten, rechtzeitig und direkt an mich als Compliance Officer oder meine
Mitarbeitenden wenden. Gemeinsam suchen wir die bestmögliche korrekte Lösung. Dieser präventive
Ansatz ist uns besonders wichtig.
10 EVN NACHHALTIGKEITSbericht 2008/09
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
Kommentar
EVN und CSR
Gesellschaftliche Verantwortung
Märkte und Kunden
Energie und Klima
Verlässlicher Energieversorger
Ökologie
Ökonomie
Fakten und Ausblick
Service
Sozial-gesellschaftliche Verantwortung
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
Der Erfolg der EVN basiert auf dem Engagement und der Qualifikation der 8.937 Mitarbeitenden, weshalb im Berichtsjahr rd. 2,9 Mio. Euro alleine in deren Aus- und Weiterbildung investiert wurden. Neben
EDV-Schulungen und Fachseminaren liegt ein Schwerpunkt auf der Stärkung der sozialen Kompetenzen.
In Bulgarien wurde im Juli 2008 eine Initiative zur Steigerung der Fremdsprachenkompetenz gestartet,
die vom Europäischen Sozialfonds anerkannt und gefördert wird. Bis Ende 2009 werden 284 Mitarbeitende Englisch- und Deutschkurse absolvieren. Das Führungskräfteprogramm in Bulgarien und Mazedonien
wurde fortgesetzt – im Berichtsjahr wurden Abteilungs- und Teamleiter/innen geschult; 2010 sollen auch
die Gruppenleiter/innen der Kundenzentren dieses Programm durchlaufen.
Durchschnittliches
Bildungsbudget
pro Mitarbeiter/in in Euro
350
321,7
300
324,5
314,9
250
200
150
100
50
2008/09
2007/08
Führungspositionen werden bei EVN bevorzugt aus den eigenen Reihen besetzt. Um qualifizierte Mit­
arbeitende aus Bulgarien, Deutschland, Mazedonien und Österreich zu fördern, wurde das „Internationale
Entwicklungsprogramm für Potenzialträger/innen“ ins Leben gerufen. Neu an diesem Programm ist nicht
nur der internationale Rahmen, sondern auch die Herangehensweise; die Potenzialträger/innen arbeiten
in konkreten Konzernprojekten mit und haben so die Gelegenheit, ihre Fähigkeiten unter realen Bedingungen unter Beweis zu stellen. Ein willkommener Nebeneffekt der internationalen Zusammensetzung ist
das Kennenlernen von Projektmitgliedern aus anderen Ländern. Derzeit nehmen 20 Mitarbeitende an dem
Anfang 2009 initiierten Programm teil.
0
2006/07
Internationales Entwicklungsprogramm für Potenzialträger/innen
Traineeprogramm in Mazedonien
Um das Unternehmen und seine Prozesse möglichst umfassend kennen zu lernen, werden in ­Mazedonien
seit 2007 Traineeprogramme angeboten. Im Jahr 2009 absolvieren 38 Trainees das zwölfmonatige Programm und rotieren durch unterschiedliche Abteilungen; begleitet werden sie dabei von Mentoren/innen.
Zusätzlich wird die praktische Tätigkeit durch Schulungen in der EVN Macedonia Academy ergänzt.
Praktikantenprogramm „Jugend mit Zukunft“ in Bulgarien
Bereits zum dritten Mal fand in Bulgarien das Praktikantenprogramm statt. Von Juli bis September 2009
bekamen 39 bulgarische Studierende die Chance, ihr Know-how in der Praxis unter Beweis zu stellen.
Zum ersten Mal kamen sie auch an dezentralen Standorten und in den
Kundenzentren zum Einsatz. Den Besten unter ihnen wurden Anreize wie
z. B. ein Praktikum in der Konzernzentrale in Maria Enzersdorf geboten.
Über 70 Lehrlinge
sind bei der EVN
in ­Ausbildung,
­zusätzlich werden
Lehr­stellen bei
­Partnerunternehmen
gefördert.
Lehrlingsförderung der EVN
Die EVN bildete im Berichtsjahr selbst über 70 Lehrlinge aus und fördert
zudem die Schaffung zusätzlicher Lehrstellen bei Partnerunternehmen in
Nieder­österreich. In Kooperation mit der Landesinnung Niederösterreich
wird die Aufnahme zusätzlicher Elektro­installationstechniklehrlinge bei
Partnerunternehmen gefördert. Dadurch wurden im Berichtsjahr 25 zusätzliche Lehrstellen bei Partnerunternehmen geschaffen.
EVN NACHHALTIGKEITSbericht 2008/09
11
Know-how-Transfer und Dialog zwischen den Konzerngesellschaften
Akademietreffen
in Plovdiv, Bulgarien
Die EVN ist seit 2004 bzw. 2006 mit Tochterunternehmen in Bulgarien bzw. Mazedonien aktiv. Erklärtes
Unternehmensziel ist es, ausgehend von Niederösterreich, die Grundsätze nachhaltig orientierter Unternehmensführung auch in diesen Märkten zu implementieren, wobei der konzernweite Dialog und Erfahrungsaustausch eine wichtige Rolle einnehmen.
Erfahrungsaustausch der EVN Akademien
Zur Umsetzung von Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen wurden sowohl in
­Bulgarien als auch in Mazedonien EVN Akademien eingerichtet. Im Frühjahr 2009
fand im bulgarischen Plovdiv ein Treffen der Akademien zum Erfahrungsaustausch
statt. Neben der Diskussion und Weiterentwicklung der angebotenen Bildungsprogramme – insbesondere für Mitarbeitende im Kundenservice – wurden auch
Kriterien für die Auswahl professioneller Vortragender und die Evaluierung von
Seminaren festgelegt.
Group Forum Legal / Insurance
Aufbau der
Vermessung und
Leitungsdokumen­
tation in Bulgarien
und Mazedonien
Ende Jänner 2009 trafen erstmals die Mitarbeitenden der Rechts- und Versicherungsabteilungen des EVN
Konzerns zusammen. Neben einer Vorstellung des Österreichischen Corporate Governance Kodex wurden die aktuellen Entwicklungen im Energierecht – insbesondere das 3. Binnenmarktpaket – diskutiert.
Weitere Schwerpunkte der Veranstaltung waren die Korruptionsprävention sowie die Beschreibung der
zustimmungspflichtigen Geschäfte und der Versicherungsgrundsätze. Um den konzernweiten Austausch
zu intensivieren, wird dieses Zusammentreffen künftig regelmäßig stattfinden.
2. Commercial Group Forum
Eine weitere konzernweite Informationsplattform stellt das „Commercial Group
Forum“ dar, das am 18. Juni 2009 zum zweiten Mal stattfand. Die Veranstaltung
dient neben dem Aufbau und der Pflege informeller Kontakte zwischen den Mitarbeitenden der kaufmännischen Fachbereiche der Vermittlung und Diskussion
konzernrelevanter Fachthemen sowie der Sicherstellung der Einheitlichkeit der
Aufgabenstellungen. Neben Beiträgen aus unterschiedlichen Konzernfunktionen
standen verstärkt Erfahrungsberichte aus den Konzerngesellschaften, wie z. B.
über die Einführung von SAP in Bulgarien, auf dem Programm. Aufgrund des
positiven Feedbacks der Teilnehmenden wird diese Veranstaltung auch in Zukunft
jährlich abgehalten.
Know-how-Transfer bei der Vermessung und
digitalen Leitungsdokumentation
Um einen zuverlässigen Betrieb zu gewährleisten, ist eine detaillierte und vollständige Dokumentation des Versorgungsnetzes erforderlich. Ausgehend von
den Erfahrungen und Abläufen in Österreich wurde in Mazedonien und Bulgarien
begonnen, die Vermessung und digitale Leitungsdokumentation aufzubauen.
Bei der Vermessung wird in allen Ländern auf den Einsatz von Satelliteninforma­­­
tionssystemen gesetzt und in Kooperation mit den staatlichen Vermessungsorgani-
12 EVN NACHHALTIGKEITSbericht 2008/09
Know-how-Transfer und Dialog
Kommentar
EVN und CSR
Gesellschaftliche Verantwortung
Märkte und Kunden
Energie und Klima
Verlässlicher Energieversorger
Ökologie
Ökonomie
Fakten und Ausblick
Service
sationen gearbeitet. Als Grundlage der Leitungs- und Netzdokumentation und zur Nutzung der Synergien
wurde der Aufbau des konzernweiten geografischen Informationssystems initiiert. Wesentliche Kriterien
sind dabei neben der Integration von öffentlichen Basisdaten (wie z. B. Kataster, Übersichtskarten, Luftbilder) die Einarbeitung neuer und vorhandener Leitungsbestandspläne sowie die interne Beauskunftung
über das Intranet. Ende Februar 2009 kamen die zuständigen Teams zu einem ersten Erfahrungsaustausch
in Skopje, Mazedonien, zusammen – dieser soll zukünftig regelmäßig stattfinden.
Veränderung als Chance – Christian Reiter, Prokurist EVN Bulgaria EC AD
„Wir haben in den letzten Jahren in Bulgarien eine moderne Organisationsstruktur mit einer sehr
­offenen Kommunikation und einem klaren Rollenverständnis in Hinblick auf die individuellen Aufgaben
und Verantwortungen implementiert. Gerade bei meiner Arbeit durchlebe ich einen ständigen Veränderungsprozess, wobei es vor allem darum geht, die Chancen und den Nutzen dieser Veränderungen
aufzuzeigen. Ich merke, dass es wichtig ist, Ziele zu setzen, die motivierend wirken – das „Wollen“ spielt
eine große Rolle. Deshalb werden wir im Herbst 2009 unsere Ziele für 2010 festsetzen. Dabei werden
sowohl die Position und die Fähigkeiten der einzelnen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter als auch die
Unternehmensziele berücksichtigt. Wir haben eine Atmosphäre geschaffen, in der sich jeder persönlich
weiterentwickeln kann. Damit wollen wir die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ermutigen, die ‚Komfortzone’ zu verlassen, und geben ihnen die Chance, mit der Herausforderung zu wachsen. Ich denke,
dass wir, die EVN Bulgaria, heute – nach fast fünf Jahren der Integration – ein stabiles Unternehmen
darstellen, das auch künftigen Herausforderungen gewachsen sein wird. Nach mehr als zwei Jahren in
­Bulgarien kann ich nur allen Kolleginnen und Kollegen – sofern es die privaten und beruflichen Hintergründe erlauben – empfehlen, auch einmal die Herausforderung einer Auslandstätigkeit anzunehmen.“
Mitarbeiterzufriedenheit
Ende 2007 wurde im Rahmen des Wettbewerbs „Österreichs Beste Arbeitgeber – Great Place to Work®“
eine Mitarbeiterbefragung durchgeführt. 88 % der Mitarbeitenden sagten: „... dies hier ist ein sehr guter
Arbeitsplatz“. Die überwiegende Mehrheit sieht die EVN als sicheres Unternehmen mit fairer Bezahlung
und angemessenen Sozialleistungen. Verbesserungspotenziale wurden im Bereich der internen Informa­
tionsflüsse, der Führung und Anerkennung durch die Vorgesetzten sowie in der teilweise beengten Raumsituation aufgezeigt. In der Folge wurden interne Workshops abgehalten, um konkrete Verbesserungs­
potenziale in den einzelnen Organisationseinheiten zu erheben.
„Wir haben in
­Bulgarien eine
moderne Organi­
sation mit einer
sehr offenen
­Kommunikation
implementiert.“
Einführung von Feedbackgesprächen als ein Resultat der Mitarbeiterbefragung
Dem Wunsch der Mitarbeitenden nach regelmäßigen Gesprächen, um ihre Anliegen vorbringen zu können
sowie Feedback über die Arbeitsleistung zu erhalten, wird durch die geplanten Feedback- und Orientierungsgespräche entsprochen; die Pilotphase wurde bereits abgeschlossen. Derzeit werden rund 130 Gesprächsführende geschult, um ab Anfang 2010 Feedbackgespräche in allen größeren österreichischen
Konzernunternehmen durchführen zu können.
Einführung von Feedback- und
Orientierungsgesprächen
Der Dialog mit den Mitarbeitenden wird als kontinuierlicher Prozess fortgeführt. Vorschläge werden gerne
aufgegriffen und nach Möglichkeit umgesetzt. Zur laufenden Steigerung der Zufriedenheit am Arbeitsplatz
ist auch in den nächsten Jahren eine Reihe weiterer Maßnahmen geplant.
EVN NACHHALTIGKEITSbericht 2008/09
13
Schafe übernehmen
Grünlandpflege
Ideenmanagement
Im Rahmen des EVN Ideenmanagements sind alle Mitarbeitenden eingeladen, Ideen zu den unterschiedlichsten Themen einzubringen und an den Ideenwettbewerben teilzunehmen. Die Vorschläge werden
in regelmäßigen Jurysitzungen bewertet und – wenn sinnvoll – umgesetzt und prämiert. Im Berichtsjahr
war u. a. die interne Ressourcenschonung Thema eines Ideenwettbewerbs. Prämiert wurde der Vorschlag,
Schafe auf den Grünflächen des Kraftwerks Theiß weiden zu lassen, um so Kosten, aber auch Emissionen
bei der Grünlandpflege einzusparen. In Summe wurden im Berichtsjahr 13.500 Euro als Anreiz für die
Mitarbeitenden ausbezahlt. In der ersten Ideenjurysitzung im Jahr 2009 wurden zwei Ideen mit hohem
Einsparungspotenzial behandelt, die nachstehend vorgestellt werden.
Ideen der
Mitarbeitenden
bringen hohes
Einsparungspotenzial
Werkzeug für den Tausch von 110-kV-Erdseilen
Es kann notwendig sein, an der Spitze des Gittermasts bzw. auf der sich darunter befindlichen Grundplatte
die Befestigung des Erdseils zu tauschen. Aufgrund von topografischen Gegebenheiten kann sich dieser
Tausch ohne geeignetes Werkzeug sehr schwierig gestalten. Herr Zimmel und Herr Ruzicka haben selbst
eine Lösung entwickelt, die eine rasche und sichere Schadensbehebung bei einseitig bespannten 110-kVLeitungen ermöglicht.
Einsparungen bei der Abdichtung von Trafos
Die Behebung einer undichten Deckeldichtung bei einer Umspannerkesselkomponente ist sehr kostenintensiv. Dank des Verbesserungsvorschlags von Herrn Scheiber sind hier nun wesentliche Einsparungen
möglich. Er schlug vor, die neuen Deckelschrauben mit einer großen Beilagscheibe zu verschweißen, damit
mehr Druck auf die Deckeldichtung ausgeübt werden kann.
Chancengleichheit und Work-Life-Balance
„Die fünf Monate als
‚Vollzeit-Papa‘ waren
eine sehr schöne und
wertvolle Zeit.“
Die EVN verpflichtet sich zur Umsetzung der Grundsätze der International Labour Organization (ILO) und des
UN Global Compact. Darüber hinaus bekennt sich die EVN ausdrücklich zu der im Juni 2003 herausgegebenen
gemeinsamen Erklärung von Eurelectric und EPSU/EMCEF zum Thema Chancengleichheit und Vielfalt. Durch
flexible Arbeitszeiten wie z. B. Gleitzeit ohne Kernarbeitszeit, individuelle Teilzeitmodelle oder Elternteilzeit versucht die EVN (EVN AG und EVN Netz GmbH) den Bedürfnissen der Mitarbeitenden bestmöglich
gerecht zu werden. Es besteht beispielsweise die Möglichkeit, über die gesetzliche Karenzierung hinaus
und mit Wiedereinstellungszusage bis zum 36. Lebensmonat des Kindes eine Freistellung in Anspruch zu
nehmen. Auch Männer nutzen die angebotenen Möglichkeiten. Im Berichtsjahr waren zwei Männer zur
Kinderbetreuung freigestellt; zwei Männer arbeiteten in Teilzeit.
Vater übernimmt die Kinderbetreuung – Peter Hackl, Rechnungswesen
„Alle waren überrascht, als ich erzählt habe, dass meine Frau und ich uns die Kinderbetreuung teilen
wollen. Mein Sohn war damals ein Jahr alt. Rückblickend waren diese fünf Monate als ‚Vollzeit-Papa‘
eine sehr schöne und wertvolle Zeit. Ich konnte die Entwicklung meines Sohnes viel intensiver mit­
erleben und bin sicher, dass ich dadurch eine engere Beziehung zu ihm aufbauen konnte. Ich kann das
nur jedem Vater empfehlen. Zeitlich haben wir meinen Teil der Kinderbetreuung so gewählt, dass ich
rechtzeitig zum Abschluss des Geschäftsjahres wieder zurück war. Während meiner Abwesenheit wurde
meine Arbeit von meinen Kolleginnen und Kollegen mit übernommen – vielen Dank dafür!“
14 EVN NACHHALTIGKEITSbericht 2008/09
Arbeitssicherheit
Kommentar
EVN und CSR
Gesellschaftliche Verantwortung
Märkte und Kunden
Energie und Klima
Verlässlicher Energieversorger
Ökologie
Ökonomie
Fakten und Ausblick
Service
Neues, transparentes Gehaltssystem in Mazedonien
Durch das neue, im Berichtsjahr eingeführte Gehaltssystem werden Diskrepanzen zwischen gleichen Berufsgruppen minimiert,
indem objektive Kriterien wie Ausbildung, Qualifikation und Komplexität der Arbeit angewendet werden. Weiters wurde das neue
Gehaltssystem eng mit der derzeit gültigen zentralen Organisationsstruktur verknüpft und dadurch eine Stimmigkeit zwischen
Funktionsbeschreibungen und Berufsgruppen erreicht.
Arbeitssicherheit und Gesundheit
Verbesserung der Arbeitssicherheit in Bulgarien
und Mazedonien
Ein Schwerpunkt bei der Integration der Tochtergesellschaften in Bulgarien und Mazedonien liegt neben
der Standardisierung und Aufwertung der Schutzausrüstung auf der kontinuierlichen Verbesserung der
Arbeitssicherheit. Die Zahl der Arbeitsunfälle konnte im Geschäftsjahr 2008/09 weiter gesenkt werden.
Dies wurde einerseits durch die Fortsetzung der Ausstattung mit modernsten Schutzvorkehrungen erreicht,
aber auch durch besondere Anstrengungen bei der Bewusstseinsbildung der Mitarbeitenden zum Thema
Arbeitssicherheit. Sicherheitsexperten/innen der EVN besuchten 97 Dienststellen in Bulgarien, Mazedonien
und Österreich und sensibilisierten insgesamt etwa 4.200 Mitarbeitende dahingehend. Darüber hinaus
wurde ein modernes Schulungszentrum im mazedonischen Ort Makedonski Prod eingerichtet, in dem
nicht nur die Schulungen „Arbeit unter Spannung“ durchgeführt werden, sondern auch der Umgang mit
neuen Materialien und Werkzeugen geübt wird. Insgesamt haben bereits 708 Mitarbeitende Schulungen
in dieser neuen Einrichtung absolviert, was nicht zuletzt der Grund für den Rückgang der Arbeitsunfälle in
Mazedonien um 53 % gegenüber dem Geschäftsjahr 2007/08 ist. In Bulgarien und Mazedonien wurden
im Rahmen von insgesamt 471 routinemäßigen Unterweisungen zu den Themen Arbeitssicherheit und
Brandschutz 5.798 Mitarbeitende geschult, die 58 Kurse „Arbeit unter Spannung“ besuchten 1.306 Mitarbeitende, und weiters absolvierten 439 Mitarbeitende eine der 29 angebotenen Erste-Hilfe-Schulungen.
Kontinuierliche
Verbesserung der
Arbeitssicherheit
Notfall-Ersthelfer-Team in Maria Enzersdorf
Seit Anfang Oktober 2008 sorgt ein siebenköpfiges Notfall-Ersthelfer-Team, das sich aus aktiven bzw. erfahrenen ehemaligen Sanitäter/innen zusammensetzt, in der EVN Direktion für noch mehr Sicherheit. Das
Team unterstützt das bestehende, gesetzlich vorgeschriebene Ersthelfer-Team und wird vom Betriebsarzt
betreut sowie laufend geschult. Auch die Ausrüstung wurde erweitert: Neben einem Defibrillator steht
nun auch ein Notfall-Rucksack zur Verfügung.
Notfall-Ersthelfer-Team
für mehr Sicherheit
Maßnahmen zur Gesundheitsförderung
– Vorsorgeuntersuchung einschließlich umfassender Beratung hinsichtlich
der Lebensgewohnheiten und Risikoparameter
– psychologische Beratung und Betreuung
– Fitness- und Bewegungsprogramme, insbesondere die Programme
des EVN Kultur- und Sport­vereins (KSV)
EVN NACHHALTIGKEITSbericht 2008/09
15
Gesellschaftliches Engagement
EVN nimmt ihre
gesellschaftliche
Verantwortung ernst
In Wahrnehmung ihrer Verantwortung gegenüber den unterschiedlichen Interessengruppen setzt die EVN
auch außerhalb ihres operativen Kerngeschäfts zahlreiche Initiativen und fokussiert dabei die Förderung
von Kindern und Jugendlichen. Nachstehend findet sich eine Auswahl von Projekten und Initiativen, eine
ausführliche Darstellung findet sich unter www.verantwortung.evn.at.
Erste Projekte des EVN Sozialfonds umgesetzt
Der im Herbst 2008 eingerichtete Sozialfonds hat zum Ziel, die bestehenden Sozialsponsoringaktivitäten der EVN zu bündeln und transparent zu gestalten. Der Fonds ist jährlich mit
100.000 Euro dotiert und fokussiert die Unterstützung niederösterreichischer Institutionen im
Bereich der Jugendarbeit; die Auswahl der Projekte erfolgt durch einstimmige Empfehlung
des Sozialbeirats, der sich aus Experten/innen zusammensetzt und zweimal jährlich zusammentrifft. Bisher wurden mehrere Organisationen wie beispielsweise der Verein Morgenstern
oder das Ausbildungszentrum Dorothea unterstützt, die beide junge Menschen in schwierigen
Lebenssituationen betreuen. Auch die Kindertrauergruppe der Caritas in Mistelbach und das
interkulturelle Psychotherapiezentrum Niederösterreich des Diakonie Flüchtlingsdienstes wurden unterstützt.
Initiativen in
Bulgarien und
Mazedonien
(Auswahl)
EVN Bulgaria und
EVN Macedonia unterstützen
diverse Organisationen.
2008/09 waren dies in ­Bulgarien
u. a. das Bulgarische Rote Kreuz
in Kardzhali, das Seniorenheim in Stara Zagora oder das
Kinderheim „Rada Kirchov“ in
Plovdiv. EVN Macedonia spendete u. a. einer Augenklinik
eine hoch­moderne Ausstattung
für Diagnostik und Behandlung
der Retinopathie.
Energiesparlampen für Sozialmärkte
Die EVN hat den SOMA-Märkten in Niederösterreich insgesamt 10.000 Energiesparlampen zur Verfügung
gestellt. In diesen Märkten können finanziell bedürftige Menschen Waren des täglichen Bedarfs kostengünstig erwerben. Die Energiesparlampen-Aktion der EVN ist die erste ihrer Art in Österreich.
„Save the World Awards“ im AKW Zwentendorf
Am 24. Juli 2009 fand auf dem Areal des nie in Betrieb genommenen Kernkraftwerks Zwentendorf die
„Save the World“-Gala statt, wo Menschen und Organisationen, die sich in besonderer Weise für die
Erhaltung der Erde einsetzen, ausgezeichnet wurden.
Marktplatz „Gute Geschäfte“
Um Unternehmen und Non-Profit-Organisationen zusammenzubringen, luden der Fundraising Verband
Austria und respACT am 21. April 2009 zum Marktplatz „Gute Geschäfte“. Dabei wurden Vereinbarungen
u. a. über Sachmittel oder Arbeitskraft ausgehandelt; Geldspenden waren tabu. Die EVN konnte zwei
„Geschäfte“ – mit der Caritas und dem Österreichischen Roten Kreuz – abschließen.
EVN Lauf für einen guten Zweck
Beim diesjährigen EVN Lauf rund um das Direk­tionsgebäude wurden pro gelaufene Runde
2 Euro an den Verein für Integration und Gebärdensprache gespendet. 50 Kollegen/innen und
acht Kinder sind insgesamt 630 Runden gelaufen.
16 EVN NACHHALTIGKEITSbericht 2008/09
Gesellschaftliches Engagement
Kommentar
EVN und CSR
Gesellschaftliche Verantwortung
Märkte und Kunden
Energie und Klima
Verlässlicher Energieversorger
Ökologie
Ökonomie
Fakten und Ausblick
Service
Förderung von Kindern und Jugendlichen
Einen Schwerpunkt ihrer gesellschaftlichen Verantwortung stellen
für die EVN Projekte mit Kindern und Jugendlichen dar, wobei
die Förderung des Wissens zum Thema Energie und sorgsamer
Umgang damit fokussiert werden.
Erweiterung des EVN Aktivkoffers für Kindergärten
Sicherheit im Umgang mit Energie ist das Thema der ersten Erweiterung zum EVN Aktivkoffer „Energiebündel Joulius“, der im
Juni 2009 an 950 niederösterreichische Kindergärten versendet
wurde. Das Thema wurde interessant und spielerisch für Kinder
im Alter von 2,5 bis 6 Jahren aufbereitet. In einem Hörspiel verrät
der Erzähler Erich Schleyer, worauf es beim sicheren Umgang mit
Energie ankommt. Malbücher für jedes Kind sowie Fachtexte und Spielanleitungen runden das Paket ab.
Der Koffer wird jährlich erweitert; Schwerpunkt 2010 wird das Thema Energiesparen sein.
EVN Schulservice
Energiehase Joulius
informiert über den
sicheren Umgang mit
Energie
Jährlich besuchen die EVN Schulbetreuer/innen über 15.000 Schüler/innen in Niederösterreich und vermitteln in Vorträgen Wissen zu den Themen Energie und Energiesparen. Einen weiteren Schwerpunkt bilden
die Besichtigungsmöglichkeiten von Kraftwerksstandorten. Lehrbehelfe, Klassenplaner, CD-ROMS, Experimentierkoffer und Modelle werden den 1.458 Schulen in Niederösterreich kostenlos zur Verfügung gestellt.
EVN Schulservice auch in Mazedonien und Bulgarien
Seit Oktober 2007 wird auch in Mazedonien ein Schulservice angeboten. Im Schuljahr 2008/09 wurden
189 Klassen besucht; 14.335 Kindern wurde durch speziell geschulte Teams altersgerecht der richtige
Umgang mit und der vernünftige Einsatz von Energie nähergebracht. Die Rückmeldungen waren positiv,
viele Schulen haben Interesse an dem Programm bekundet. Auch in Bulgarien wurden erste Initiativen gestartet. Mit zwei Grundschulen in Plovdiv laufen Projekte und Wettbewerbe zu den Themen vernünftiger
Stromverbrauch und Energieeffizienz.
Weitere Informationen zur EVN Schul- und Kindergartenbe­treuung
in Niederösterreich finden Sie unter www.young.evn.at bzw. für
­Mazedonien unter www.kids.evn.com.mk.
„PiPo 2009“ für herausragende Projektabwicklung
in Schulen
Bereits seit mehreren Jahren unterstützt die EVN die private Bildungs­
initiative „Lernen mit Zukunft“, die das multisensorische Lernen
bei Volksschulkindern fördert. Mit dem „PiPo – Qualitätszeichen
für ­herausragende Projektabwicklung“ werden besonders engagierte Lehrer/innen ausgezeichnet. Weitere Informationen unter
http://pipo.lmzukunft.at.
„Partys ohne Alkohol und Rauch“
im Kraftwerk Theiß
Seit mittlerweile fast zehn Jahren erfreuen sich die im Kraftwerk
Theiß veranstal­teten „Young Energy“-Schulpartys der EVN großer
Beliebtheit. Mehr als 15.000 Jugendliche feiern dort jährlich – betreut
vom Jugendteam der EVN – unter dem Motto „Partys ohne Alkohol
und Rauch“. Für Spaß und Unterhaltung ist gesorgt. Auch Mitarbeitende der Niederösterreichischen ­Kinder- und Jugendanwaltschaft
sind vor Ort und ermöglichen die stressfreie Auseinandersetzung mit
Themen wie „Gewalt in der Schule“ oder „Alkohol und Nikotin“.
Heuer fand erstmals eine neue Kooperation mit Schulen statt: Im
Rahmen einer Juniorfirma richteten die Schüler/innen das Catering für
die Partys aus und sammelten so erste Praxiserfahrungen.
EVN NACHHALTIGKEITSbericht 2008/09
17
Förderung von Kultur, Wissenschaft und Sport
Die EVN unterhält sowohl in Niederösterreich als auch in Bulgarien und Mazedonien Partnerschaften mit
Universitäten und Fachhochschulen. Diese Kooperationen dienen zum einen Forschungsprojekten, zum
anderen der Unterstützung von Studierenden in Form von Praktikumsstellen oder der Hilfestellung bei
wissenschaftlichen Arbeiten. Zudem werden gezielt Kultur- und Sportaktivitäten gefördert. Der Fokus liegt
dabei auf regionalen kulturellen Veranstaltungen wie z. B. der Niederösterreichischen Landesausstellung,
der Niederösterreichischen Kulturwirtschaft, dem Märchensommer oder dem Musik-Festival Grafenegg.
Als Hauptsponsor des EVN Junior Cup fördert die EVN den Jugendfußballsport in Niederösterreich. ­Darüber
hinaus unterstützt die EVN unter anderem den Landesschiverband Niederösterreich, das Damen-Handballteam Hypo Niederösterreich und das Ladies Golf Open in Föhrenwald.
evn sammlung als Investition in die Zukunft
Fotografien von
Markus Krotten­
dorfer neu in der
evn sammlung
Der Schwerpunkt der seit 1995 bestehenden evn sammlung liegt auf internationaler zeitgenössischer
Kunst. Die Firmensammlung versteht sich als Plattform zur Auseinandersetzung mit bildender Kunst und
richtet sich gleichermaßen an Mitarbeitende und Kunstinteressierte außerhalb des Unternehmens. Die
Sammlung konzentriert sich auf Werke aus den späten 1980er-Jahren bis heute und wird von einem Expertenteam kuratiert. Sie ist als geistige, aber auch materielle Investition in die Zukunft des Unternehmens zu
sehen. Die Werke sind seit 2002 zu einem großen Teil in den für alle zugänglichen Kommunikationszonen
des Direktionsgebäudes in Maria Enzersdorf ausgestellt. Weiterführende Informationen finden Sie unter
www.evn-sammlung.at.
Archäologische Grabungen an der „Südschiene“
Bei Grabungsarbeiten von Linienbauwerken treten regelmäßig archäologische Fundstücke zutage. So
auch bei dem derzeit größten Gasbauvorhaben der EVN, einer Gasfernleitung von Gänserndorf bis an
den ­Semmering. Bereits vor Baubeginn wurde die gemeinsame Abwicklung mit dem Bundesdenkmalamt
besprochen. In den ersten sechs Monaten Bauzeit wurden 35 Fundstellen mit mehreren 100 Objekten
freigelegt und geborgen. Der wohl bedeutendste Fund war eine langobardische Körperbestattung mit
Schild und Schwert als Grabbeigabe.
evn archiv als Kompetenzzentrum für die Geschichte der EVN
Bedeutender Fund
beim Bau der
Südschiene
18 EVN NACHHALTIGKEITSbericht 2008/09
Das evn archiv ist das Kompetenzzentrum für die Geschichte der EVN und ihrer Vorläuferunternehmen.
Im Berichtsjahr gelangte ein herausragender Bestand, nämlich Archivunterlagen der Austria Ferngas
Gesellschaft (AFG) aus den Jahren 1962–2008, in das evn archiv. Aufgabe der AFG war es, Importmöglichkeiten für Erdgas zu erschließen; u. a. wurde 1968 der erste Importvertrag mit der ehemaligen
Sowjetunion angebahnt. Aufgrund der Liquidation der AFG wurde das AFG Archiv in das evn archiv
übernommen.
Kundenzufriedenheit
Kommentar
EVN und CSR
Gesellschaftliche Verantwortung
Märkte und Kunden
Energie und Klima
Verlässlicher Energieversorger
Ökologie
Ökonomie
Fakten und Ausblick
Service
Märkte und Kundenorientierung
Das oberste Ziel und die wichtigste Verpflichtung gegenüber den Kundinnen und Kunden
sieht die EVN in einer flächendeckenden und jederzeit zuverlässigen Versorgung mit den von
ihr ­angebotenen Energie- und Umweltdienstleistungen. Dabei haben die Zufriedenheit der
Kunden/innen sowie eine transparente und faire Preisgestaltung oberste Priorität.
Markt und Wettbewerb
Das Leistungsportfolio der EVN erstreckt sich von der Strom-, Gas- und Wärmeversorgung über
die Wasserver- und Abwasserentsorgung bis hin zur thermischen Abfallverwertung und damit
verbundenen Dienstleistungen. Dabei muss sich die EVN auf dem seit mehreren Jahren liberalisierten österreichischen Energiemarkt behaupten sowie die entsprechenden Bestimmungen in
Bulgarien und Mazedonien berücksichtigen. In Bulgarien wurde der Strommarkt mit Juli 2007
liberalisiert, eine tatsächliche Wettbewerbssituation konnte sich bislang jedoch noch nicht einstellen. Der Strommarkt in Mazedonien ist derzeit noch weitgehend reguliert. Ausführliche
Angaben zum rechtlichen Umfeld der EVN finden Sie im Geschäftsbericht ab Seite 39.
Kunden/innen der EVN
30.9.2009
Österreich
– Stromnetz
803.000
– Gasnetz
288.000
– Wärme
41.000
– Wasser
493.0001)
Bulgarien
– Strom
1.605.000
– Wärme
36.000
Mazedonien (Strom)
720.000
Internationales Trink- und
Abwassergeschäft (EGW 2) )
11 Mio.
1) davon 50.000 direkt versorgt
2) Einwohnergleichwert: Industrieabwasser
umgerechnet auf Haushaltswasser
Erfolgsfaktor Kundenzufriedenheit
Um die Zufriedenheit der Kunden/innen zu erheben und daraus Verbesserungspotenziale ableiten zu
können, führt die EVN in Niederösterreich jährlich Befragungen durch. Das Ergebnis der Befragung 2008
bestätigte die hohe Gesamtzufriedenheit der niederösterreichischen Haushaltskunden/innen. Mit einem
Mittelwert von 1,71 auf einer fünfstufigen Skala nach dem Schulnotensystem drücken die Kunden/innen
der EVN weiterhin starkes Vertrauen und Zufriedenheit aus. Sämtliche Kundenkontakte werden über dieses
Kundenservice-Barometer repräsentativ von einem Marktforschungsinstitut erhoben; 2008 wurden knapp
7.000 Kundeninterviews durchgeführt.
Zu den Stärken der EVN zählen laut Analyse der Kundenbefragung beispielsweise die hohe Versorgungs­
sicherheit, der telefonische Kundenkontakt, die Möglichkeit zur Selbstablesung des Zählerstands durch
die Kunden/innen sowie die Behebung von Störungen. Verbesserungspotenzial sehen die ­Kunden/innen
in einer einfacheren und transparenteren Rechnung. Die Wünsche und Anregungen der Kunden/innen
werden in den so genannten Qualitätsregelkreis aufgenommen, der die Umsetzung ­konkreter Maßnahmen
und Lösungen sicherstellt.
Optimierung der Rechnungstransparenz
Im Berichtsjahr hat eine Arbeitsgruppe der EVN einen Entwurf zur Neugestaltung der Rechnungen
aus­gearbeitet. Parallel dazu gab es seitens Energie Control GmbH (ECG), Bundeswettbewerbsbehörde
und Verband der Elektrizitätsunternehmen Österreichs (VEÖ) Aktivitäten zur Verbesserung der
Rechnungstransparenz. ECG publizierte ein so genanntes „Toolbook“ zur Rechnungsgestaltung;
VEÖ veröffentlichte im Sommer 2009 einen branchenweit abgestimmten Vorschlag zur Rechnungsgestaltung. Die EVN beobachtet die aktuellen Entwicklungen und wird insbesondere die Vorgaben
des 3. Binnenmarktpakets zur Stärkung der Kundenrechte – sollten sie gesetzlich verbindlich werden
– vollinhaltlich erfüllen.
Kompetente
­Kundenberatung
garantiert hohe
­Kundenzufriedenheit
EVN NACHHALTIGKEITSbericht 2008/09
19
Hohe Standards in der Kundenbetreuung auch in Bulgarien und Mazedonien
Moderne Customer
Relations Center
Im 2007 eröffneten Customer Relations Center in Bulgarien wurden im Berichtsjahr die Prozesse weiter optimiert. Durchschnittlich werden täglich bis zu 4.200 telefonische Kundenanfragen bearbeitet. Im Rahmen
des EVN Beschwerdemanagements wird monatlich etwa 900 Kundenbeschwerden nachgegangen – die
Ablesung und Verrechnung des Stromverbrauchs sowie die Versorgungsqualität sind dabei die zentralen
Themen. Die sorgfältige Bearbeitung jedes einzelnen Falls zeigte auf, dass mehr als die Hälfte der eingegangenen Beschwerden entkräftet werden konnten. Eine weitere Serviceoffensive wurde mit dem „Mystery
Shopping“-Programm eingeführt. Dabei bewerten „Testkunden/innen“ die Qualität des Kundenkontakts.
Die bisherigen Ergebnisse können als sehr positiv bewertet werden, liefern aber auch wertvolle Vorschläge
für die weitere Optimierung des Kundenservice.
Mitarbeitende der EVN Macedonia über die Arbeit im Kundenservice
Alexander Savikj: „Unser Ziel ist es, die Bedürfnisse der Kundinnen und Kunden bestmöglich
zu erfüllen. Wir sind rund um die Uhr, sieben Tage die Woche, per Telefon, E-Mail oder über die
Webseite erreichbar.“
Zoran Ivanovski: „Als Mitarbeiter des Call Center bin ich glücklich, wenn unsere Kundinnen und
Kunden zufrieden sind.“
Marija Popovska: „Es gibt mehrere Gründe für Beschwerden – die Höhe des Rechnungsbetrags,
Zählertausch, Mastversetzungen usw. Wir bemühen uns, die Anzahl der Beschwerden zu verringern,
und beantworten Anfragen so schnell wie möglich.”
Ehrung der Preisträger des QUIP,
des EVN Qualitäts­
wettbewerbs
In Mazedonien sorgen 19 moderne Kundenzentren sowie das zweisprachige Customer Relations Center
für eine optimale Betreuung der Kunden/innen. Seit der Eröffnung des Call Center im August 2008 wurden monatlich rund 17.000 Kundenanrufe verzeichnet. Im Geschäftsjahr 2009/10 wird erstmals eine groß
angelegte Kundenbefragung durchgeführt. Parallel dazu startet das Qualitätssicherungsprogramm BEST
einschließlich „Mystery Shopping“.
Kundenorientierungstag 2008
Am 21. November 2008 fand der erste EVN Kunden­orientierungstag statt,
wo den Mitarbeitenden, die im Kontakt mit Kunden/innen stehen, das
Thema Kundenorientierung als Darbietung eines Schauspieler­ensembles
nähergebracht wurde. Im Rahmen der Veranstaltung wurden bereits zum
9. Mal die Preise des QUIP, eines EVN weiten Qualitätswettbewerbs zur
Steigerung der Beratungs- und Servicequalität, verliehen.
Austauschprogramm für Serviceberater/innen des Customer Relations Center
Um die Servicekompetenz weiter zu verbessern, hatten 19 Mitarbeitende, die die EVN Servicenummer
0800 800 100 betreuen, im Berichtsjahr die Gelegenheit, im Rahmen eines einwöchigen Einsatzes die
Arbeit in den Kundenzentren kennen zu lernen und selbst den persönlichen Kundenkontakt in den Kundenzentren zu pflegen. Dieses Programm trägt nicht nur zum gegenseitigen Kennenlernen bei, sondern erhöht
auch die gegenseitige Akzeptanz und das Verständnis für die unterschiedlichsten Aufgabenstellungen der
jeweiligen Organisationseinheit. Zentrales Ziel ist es, das Kundenservice noch weiter zu optimieren und die
Fachkompetenz der Mitarbeitenden weiterzuentwickeln.
20 EVN NACHHALTIGKEITSbericht 2008/09
Kundenorientierung
EVN Customer Relations Center zertifiziert
nach ÖNORM D 1020
Kommentar
EVN und CSR
Gesellschaftliche Verantwortung
Märkte und Kunden
Energie und Klima
Verlässlicher Energieversorger
Ökologie
Ökonomie
Fakten und Ausblick
Service
Übergabe der
ÖNORM-D-1020Zertifizierung
Die hohen Qualitätsstandards in der Kundenbetreuung wurden durch das österreichische Normungsinstitut bestätigt und nach der ÖNORM D 1020 für Call Center zertifiziert. Die ÖNORM
D 1020 gibt Richtlinien für die Vorgangsweise bei der Durchführung von Kundenservicedienstleistungen vor. Dabei werden sowohl die Aspekte Mitarbeitende, Technologien, Prozesse als
auch das Arbeitsklima generell bewertet. Im Oktober 2009 erfolgte die offizielle Übergabe der
ÖNORM-D-1020-Zertifizierung an die EVN.
Folgen der Wirtschaftskrise und sozialverträglicher Umgang bei Zahlungsverzug
Aufgrund der allgemeinen Wirtschaftskrise kam es bei Industriekunden/innen sowie beim Netzabsatz in
den Spannungsebenen ab 20 kV zu einem Absatzrückgang. Der rückläufige Verbrauch im Privatkundenbereich resultiert weniger aus dem Einbruch der Wirtschaft, sondern hauptsächlich aus energiesparenden
Maßnahmen wie z. B. Wärmedämmung und Althaussanierung. Vermehrte Zahlungsschwierigkeiten aufgrund der Krise sind nicht zu verzeichnen. Sollten Kunden/innen nicht in der Lage sein, ihre Rechnungen
zeitgerecht zu bezahlen, bietet die EVN individuelle Unterstützung und die Möglichkeit, Ratenzahlungen
zu vereinbaren, an. Insbesondere in Bulgarien und Mazedonien sieht sich die EVN mit einer schwankenden Zahlungsmoral und -fähigkeit konfrontiert, wobei im Berichtsjahr eine deutliche Verbesserung im
Zahlungsverhalten zu verzeichnen war. Trotz einer sozial bedachten Vorgehensweise (siehe Seite 22) sieht
sich die EVN bei länger­fristigen Zahlungsrückständen gezwungen, Energielieferungen zu unterbrechen.
Einflussfaktoren auf die Preisgestaltung in Niederösterreich
Im Sinne der Versorgungssicherheit verfügt die EVN über eine langfristige Beschaffungsstrategie und
kauft Primärenergie und Strom auf dem Terminmarkt. Informationen zur Preisentwicklung finden Sie im
Geschäftsbericht auf Seite 43.
Einflussfaktoren auf den Strom- und Gaspreis
Die Strompreise werden in erster Linie von den Primärenergiekosten für Rohöl, Erdgas und Steinkohle sowie
den Kosten für CO2-Emissionszertifikate beeinflusst. Insbesondere die Einkaufspreise für Energie an den
­internationalen Beschaffungsmärkten sind bis etwa Mitte letzten Jahres deutlich gestiegen. Ein wesent­
licher Grund dafür war vor der Wirtschaftskrise die weltweit steigende Nachfrage nach Primärenergie­
trägern bei gleichzeitig stagnierendem Angebot. Die Wirtschaftskrise hat im zweiten Halbjahr 2008 zu
einem spontanen Rückgang des Energieverbrauchs geführt, was sich auch auf die Energiepreise ent­
sprechend auswirkte. Nach dem Absturz – vor allem der Ölpreise – steigen seit Beginn des Jahres 2009
die Energiepreise wieder langsam an. Es ist zu erwarten, dass sich mit der prognostizierten Erholung der
Wirtschaft dieser Preisanstieg fortsetzen wird. Zusätzlich wird in Zukunft die Umsetzung der Klimaschutzziele zu einer langfristigen Verteuerung der Energie führen.
Den Preis für Erdgas bestimmen – mit einer zeitlichen Verzögerung von rund sechs Monaten – vor allem
die internationalen Notierungen für Rohöl, die sich in erster Linie durch das Zusammenspiel von Angebot
und Nachfrage ergeben. Maßnahmen zur Gewährleistung der Versorgungssicherheit durch einen flexiblen
Energiemix wie z. B. Gasspeicher, Kohle- oder Öllager beeinflussen ebenfalls die Preisentwicklung.
Zusammensetzung des
Gaspreises in Niederösterreich
per 30.9.20091)
21 %
53 %
26 %
Energiekosten 53 % (665,4 Euro)
Steuern und Abgaben 26 % (329,3 Euro)
Netzkosten 21 % (270,2 Euro)
1) Annahme: Haushalt mit einem Jahres­
verbrauch von 20.000 kWh; inkl. „FreiTag“,
dem Energiebonus der EVN KG, mit dem
Privatkunden/innen bis zu einen Monat pro
Jahr kostenlos Energie beziehen können.
Zusammensetzung des
Strompreises in Nieder­österreich
per 30.9.20091)
26 %
43 %
31 %
Energiekosten 43 % (292,8 Euro)
Netzkosten 31 % (211,1 Euro)
Steuern und Abgaben 26 % (181,8 Euro)
1) Annahme: Haushalt mit einem Jahresverbrauch von 3.500 kWh; inkl. „FreiTag“,
dem Energiebonus der EVN KG, mit dem
Privatkunden/innen bis zu einen Monat
pro Jahr kostenlos Energie beziehen
können.
EVN NACHHALTIGKEITSbericht 2008/09
21
Energieeffizienz ist im
technischen Sinne der
­Wirkungsgrad eines Prozesses, d. h. der Quotient
aus ­nutzbarer Energie und
­eingesetzter Energie.
Ein Beispiel: Die Energie­
effizienz der Beleuchtung
steigt, wenn es gelingt, den
Raum mit weniger Energieeinsatz genauso lange und
genauso hell zu beleuchten.
Energieeffizienz als wesentlicher Baustein für ein zukunftsfähiges Energiesystem
Leistbare Energieversorgung ist ein wesentliches Anliegen der Kunden/innen und eine zutiefst soziale
Fragestellung. Niedrige Energiepreise außerhalb der ökonomischen Darstellbarkeit können jedoch keine
nachhaltige Antwort sein. Ziel der EVN ist es, langfristig erfolgreich zu sein und gleichzeitig Energie zu
wirtschaftlich und ökologisch vertretbaren Bedingungen liefern zu können. Dabei spielt gemäß dem Kompetenzanspruch „Energie vernünftig nutzen“ das Thema Energieeffizienz eine wesentliche Rolle.
Die EVN behauptet sich bereits seit Jahren als kompetenter Ansprechpartner – Energieberatung und
-dienstleistungen ebenso wie E-Mobilität stellen neue Geschäftsfelder dar, deren Bedeutung steigen wird.
Das Portfolio wird laufend um neue Dienstleistungen erweitert. Mehr zu Energieberatung und -dienst­
leistungen finden Sie ab Seite 39.
Lösung bei Stromdiebstählen durch aktiven Dialog mit der Bevölkerung
Eine der größten Herausforderungen der EVN nach ihrem Einstieg in den bulgarischen Markt 2004
stellte sich im Stadtteil Stolipinovo in Plovdiv, wo rund 40.000 Roma sowie andere ethnische bzw.
religiöse Minderheiten leben. Lange Zeit stellte Strom für sie ein öffentliches – und damit kosten­
loses – Gut dar. Viele Bauten wurden ohne die notwendigen Genehmigungen errichtet und durften
somit nicht an die öffentliche Infrastruktur wie Strom- und Wassernetz angeschlossen werden.
­Folglich wurden des Öfteren Leitungen der Versorger sowie der Nachbarn angezapft. Dies hat sowohl
die Beziehungen zwischen Roma und Bulgaren als auch die Zahlungsmoral negativ beeinflusst.
Vor diesem Hintergrund kam es noch vor der Privatisierung zur täglichen Stromabschaltung im
­Siedlungsgebiet: von Sonnenunter- bis Sonnenaufgang.
Neue Zähler, die eine Fernablesung sowie eine individuelle Fernab- und -einschaltung jeder Wohnung ermöglichen, waren die technische Antwort auf das Nichtbezahlen der Rechnung. In engem
Austausch mit NGOs und Roma-Vertretern machte die EVN den Bewohnern/innen ein Angebot:
komplette Erneuerung der regionalen Infrastruktur, Herabsetzung der bislang auf hohen Masten
installierten Zähler auf Augenhöhe, Umschuldung der ausstehenden Forderungen bei gleichzeitigem
Commitment zu konsequenter Bezahlung und notfalls Abschaltung. Mittels Broschüren, Gesprächen
und Informationsveranstaltungen versuchte die EVN Bewusstsein für einen effizienten Umgang mit
Energie zu schaffen und so den Neukunden/innen zu helfen, die monatlichen Kosten zu senken.
In enger Zusammenarbeit mit der Gemeinde wurde erreicht, dass viele der illegal errichteten Wohnungen an das Stromnetz angeschlossen werden dürfen. Um auch den ärmsten Familien, die sich die
Anschlussgebühr nicht leisten können, eine Stromversorgung zu ermöglichen, startete die EVN ein
Pilotprojekt mit Open Society Institute und Microfund, einer Finanzinstitution, die Kleinkredite vergibt.
Weiters wurden zwei eigene Kassen zur einfacheren Bezahlung der Rechnung unmittelbar
in ­Stolipinovo errichtet.
Die Bemühungen der EVN waren erfolgreich: Die Einbringungsrate stieg im Monatsschnitt von
rund 3 % auf 85 %; die technologischen Verluste sind im Niederspannungsnetz von über 40 %
auf rund 6 % gefallen. Die Investition von rd. 2,5 Mio. Euro rechnet sich ökonomisch bereits nach
wenigen Jahren, zudem brachte die sozial bedachte Vorgangsweise der EVN einen enormen
Reputationsgewinn. Nach diesem Vorbild wird derzeit auch in weiteren Siedlungsgebieten in
Südostbulgarien in einem aktiven Dialog nach einer gemeinsamen Lösung gesucht.
22 EVN NACHHALTIGKEITSbericht 2008/09
Klimaschutzpolitik
Kommentar
EVN und CSR
Gesellschaftliche Verantwortung
Märkte und Kunden
Energie und Klima
Verlässlicher Energieversorger
Ökologie
Ökonomie
Fakten und Ausblick
Service
Energie und Klima
Auf europäischer wie auch nationaler Ebene wurden in den letzten Jahren wichtige Weichen in der Gesetzgebung zur Verbesserung des Klimaschutzes und der Energieeffizienz gestellt; dieser Prozess wird
auch fortgesetzt werden. Die EVN fühlt sich den gesetzten Zielen verpflichtet und leistet durch die Forcierung erneuerbarer Energieträger, durch effizienzsteigernde Maßnahmen sowie umfassende Beratung
ihrer Kunden/innen zur Reduktion ihres Energiebedarfs einen wesentlichen Beitrag zur Klimazielerreichung
Österreichs.
Beitrag der EVN zum
Klimaschutz
Zielsetzungen der europäischen und nationalen Klimaschutzpolitik
Die Europäische Union hat sich im Rahmen des Klimaschutzpakets zu folgenden Zielen bis 2020 verpflichtet
(„20-20-20-Ziele“):
Klimaschutzpaket der
Europäischen Union
– Steigerung des Anteils erneuerbarer Energien am Endenergieverbrauch auf 20 %
Aufgrund des burden sharing, welches das nationale Potenzial berücksichtigt, wurde für Österreich
ein Ziel von 34 % festgesetzt, das auch gesetzlich verbindlich ist. Das Ziel für Bulgarien liegt bei 16 %.
Der Anteil erneuerbarer Energiequellen im Verkehrssektor in Österreich soll bis 2020 durch den Einsatz
biogener Treibstoffe und Elektromobilität auf 10 % erhöht werden.
– Steigerung der Energieeffizienz um 20 %
Dieses Ziel umfasst die Erzeugung, die Verteilung und den Endverbrauch. Zur Minimierung des Endverbrauchs soll das Angebot an Energieberatungen und -dienstleistungen weiter verstärkt werden (siehe
Seite 39).
– Reduktion der Treibhausgasemissionen um 20 %
Das bisherige Ziel, die treibhausrelevanten Emissionen um 20 % bis zum Jahr 2020 im Vergleich zum
Jahr 1990 zu verringern, wurde durch einen neuen Vorschlag auf mindestens 50 % bis zum Jahr 2050
ausgedehnt. Die Klimakonferenz in Kopenhagen im Dezember 2009 soll weitere wichtige Schritte und
Ziele in der europäischen Klimapolitik setzen.
Niederösterreichisches Klimaprogramm 2009 – 2012
Mit klar definierten Zielen und Maßnahmen u. a. in den Bereichen Energieerzeugung und -verbrauch,
Bauen und Sanieren sowie Mobilität fördert das niederösterreichische Klimaprogramm 2009 – 2012 eine
nachhaltige Ausrichtung. Das vollständige Klimaprogramm finden Sie unter www.noe.gv.at/Umwelt/Klima/
Klimaprogramm.html.
Ziele und Maßnahmen
in Niederösterreich
Ökostromgesetz-Novelle beschlossen
Am 23. September 2009 wurde die lange erwartete Ökostromgesetz-Novelle durch den österreichischen
Nationalrat beschlossen. Die jährliche Fördersumme für neue Ökostromanlagen soll von 17 auf 21 Mio. Euro
angehoben werden. Die Laufzeit der den Erzeugern garantierten Einspeistarife wird für rohstoffabhängige
Technologien auf 15 Jahre und für alle anderen Ökostromtechnologien auf 13 Jahre angehoben. Gefördert
werden u. a. Photovoltaik-, Wind-, Biomasse-, Biogas- und Kleinwasserkraftwerke. Die EVN arbeitet nun
u. a. an der Realisierung von drei Windparks in Niederösterreich, die sich in einem weit fortgeschrittenen
Projektstadium befinden.
Erhöhung der Fördersumme
für Ökostromanlagen
EVN NACHHALTIGKEITSbericht 2008/09
23
Emissionszertifikate-Handelssystem
Senkung der Emissionen in
Österreich um 13 % bis 2012
EVN betreibt
63 Windkraftanlagen
in sieben Windparks
Um einen adäquaten Beitrag zur Erreichung des österreichischen Emissionsreduktionsziels von 13 % bis
2012 zu leisten, wurde ein System für den Handel mit Treibhausgasemissionszertifikaten implementiert. In
der 2. Handelsperiode (2008 – 2012) ist für Anlagenbetreiber eine Zuteilung von kostenlosen Zertifikaten
auf Basis der historischen Emissionen unter Berücksichtigung von Einsparungen vorgesehen; darüber hinaus
sind die Anlagenbetreiber verpflichtet, Emissionszertifikate zuzukaufen. Weiters besteht die Möglichkeit,
in einem bestimmten Ausmaß Emissionszertifikate aus speziellen Klimaschutzprojekten (Certified Emission
Reductions (CER) bzw. Emission Reduction Units (ERU)) einzusetzen. Im Rahmen des Nationalen Alloka­
tionsplans II (2008 – 2012) wurden der EVN Gratis-CO2-Emissionszertifikate im Ausmaß von rund 1,58 Mio.
Tonnen zugeteilt, was etwa um 0,5 – 0,8 Mio. Tonnen unter dem langjährigen Durchschnittswert liegt. Zur
Deckung ihres CO2-Bedarfs nimmt die EVN am Handel mit Emissionszertifikaten teil. In Bulgarien ist sie
Vorreiter und handelt als erstes Unternehmen mit CO2-Zertifikaten.
Derzeit werden die Rahmenbedingungen für die 3. Handelsperiode (2013 – 2020) festgelegt. Es ist vorgesehen, dass ab 2013 sämtliche Zertifikate für den Stromsektor versteigert werden. Unter anderem wegen
der schlechten Wirtschaftslage und des damit verbundenen geringeren CO2-Ausstoßes ist der Preis für
CO2-Zertifikate Anfang 2009 kurzfristig unter 10 Euro/t gefallen. Als Folge der erwarteten wirtschaftlichen
Erholung hat sich der Preis seit Anfang 2009 wieder leicht erholt.
Versorgungssicherheit und Klimaschutz
als Herausforderung
Die Energiewirtschaft befindet sich im Umbruch – immer mehr Menschen
greifen weltweit auf endliche Ressourcen zu, was langfristig zu einer steigenden Nachfrage und damit zu steigenden Rohstoff- und Energiepreisen führen
wird. Darüber hinaus befinden sich die wesentlichsten fossilen Rohstoffreserven geografisch konzentriert meist in politisch weniger stabilen Regionen.
Die Industrieländer wollen sich von der Abhängigkeit von Energieimporten
befreien. Zudem erhöht die Diskussion um die Klimaerwärmung das Energiebewusstsein der Kunden/innen, die für eine nachhaltige Energieversorgung
plädieren. Für die EVN ergibt sich daraus die Herausforderung, zukünftig eine
ökonomisch und ökologisch nachhaltige Versorgung ihrer Kunden/innen zu
leistbaren Preisen zu sichern, sowie die Notwendigkeit zum noch sorgsameren
Umgang mit knapper werdenden Ressourcen.
Spannungsfeld Versorgungssicherheit, Klimaschutz
und Kosteneffizienz
Im Rahmen der österreichischen Energiestrategie 2020, die derzeit von mehreren Arbeitsgruppen, in denen auch die EVN vertreten ist, erarbeitet wird,
wurden Versorgungssicherheit, Umweltverträglichkeit, Kosten- und Energie­
effizienz, Sozialverträglichkeit und Wettbewerbsfähigkeit als Rahmenzielvorgaben fixiert. Diese fünf Ziele sind gleichwertig zu berücksichtigen; kein Ziel kann
ein anderes verdrängen oder isoliert von den übrigen behandelt werden. Dass
jedoch zwischen möglichen Maßnahmen Zielkonflikte auftauchen können,
sollen nachfolgende Beispiele veranschaulichen:
24 EVN NACHHALTIGKEITSbericht 2008/09
Versorgungssicherheit
Kommentar
EVN und CSR
Gesellschaftliche Verantwortung
Märkte und Kunden
Energie und Klima
Verlässlicher Energieversorger
Ökologie
Ökonomie
Fakten und Ausblick
Service
Eine kosteneffiziente Energieversorgung wird durch das Ziel der Nachhaltigkeit des Energiesystems relativiert, denn die Umstellung auf ein vermehrt ökologisches Energieangebot führt zu einer Verteuerung der
Energiekosten und hat damit auch Auswirkungen auf die Sozialverträglichkeit.
Im Rahmen der Versorgungssicherheit und des Klimaschutzes wird dem Ausbau der Wasserkraft ein hoher
Beitrag zugesprochen, jedoch ist dieser Ausbau mit Eingriffen in die Natur verbunden. Auch der verstärkte
Einsatz von Windkraft verändert das Landschaftsbild.
Einige Organisationen fordern die Einstellung aller österreichischen Kohlekraftwerke bzw. einen Ausbaustopp von konventionellen Kraftwerksanlagen. Diese Maßnahmen würden die Versorgungssicherheit jedoch erheblich gefährden und die Importabhängigkeit erhöhen. Mehr zur Zukunft der Kohlekraft und
ihrem Beitrag zur Aufrechterhaltung der Versorgungssicherheit finden Sie auf Seite 36 – 37.
Einstellung von Kohlekraftwerken würde Versorgungs­
sicherheit gefährden
Spannungsfeld Versorgungssicherheit und Klimaschutz
Erzeugung
Effiziente erneuerbare Energien
Effiziente thermische Energieerzeugung
Versorgungssicherheit
Netze
Netzverluste minimieren
Bereitstellung von effizienten Energieversorgungsnetzen
Klimaschutz
Kunden/innen
Energieberatung
Energiedienstleistungen
Einsatz alternativer Kfz-Treibstoffe
Maßnahmen zur Absicherung der Versorgung
Die wichtigste Verpflichtung gegenüber den Kunden/innen sieht die EVN in der Sicherstellung einer flächendeckenden Versorgung mit ihren Dienstleistungen. Dabei unterlässt die EVN keine Anstrengung, um
eine problemlose und sichere Versorgung zu gewährleisten, und unterhält flächendeckende Störungsdienste, um im Ernstfall rasch die Versorgung wiederherstellen zu können. Österreich zählt im interna­
tionalen Vergleich zu den Ländern mit den geringsten Stromversorgungsunterbrechungen. Stromausfälle
resultieren in Österreich meist aus extremen Witterungsbedingungen wie z. B. ein Stromausfall Anfang
März 2009 im südlichen Niederösterreich, der auf heftige Schneefälle zurückzuführen war. Die Häufigkeit
und Dauer von Stromausfällen in Niederösterreich liegen im österreichischen Durchschnitt. Der flexible
Erzeugungsmix aus thermischen Kraftwerken und einem wachsenden Anteil erneuerbarer Energien stärkt
die Flexibilität und Eigenständigkeit der Strom- und Wärmeversorgung.
Anzahl der Stromausfälle im
internationalen Vergleich sehr
gering
Der im Berichtsjahr abgeschlossene Stromliefervertrag zwischen Verbundgesellschaft, EVN und Wien
Energie über die Lieferung von rund 10 TWh Strom bis 2013 – das entspricht dem Stromverbrauch von
insgesamt rund 3 Millionen Haushalten bis 2013 – leistet einen wichtigen Beitrag zur Sicherstellung der
Versorgung.
Stromliefervertrag
zwischen Verbund, EVN
und Wien Energie
Gesicherte Versorgung auch in der Gaskrise Anfang 2009
Der österreichische Gasbedarf wird zu mehr als der Hälfte durch Erdgaslieferungen aus der Russischen
Föderation gedeckt. In den letzten Jahren kam es mehrfach zu Lieferproblemen; Anfang 2009 sogar zu
einem totalen Lieferstopp, von dem auch Österreich betroffen war. Da vorsorglich ausreichend große Gas-
Keine Auswirkungen der
Gaskrise dank Gasspeicher
EVN NACHHALTIGKEITSbericht 2008/09
25
mengen eingespeichert waren, hatte diese Gaskrise keine Auswirkungen auf die Kunden/innen der EVN.
Abhängig von der Temperatur hätte das Speichergas einige Monate zur Versorgung der Haushaltskunden/
innen gereicht. Der flexible Erzeugungsmix der EVN – in Verbindung mit großen Reserven an Kohle und
Öl – ermöglicht auch in Krisensituationen eine sichere Stromversorgung Niederösterreichs. Die großen
thermischen Kraftwerke können mit jeweils einem alternativen Brennstoff (Öl oder Gas) betrieben werden.
So wurde das Kraftwerk Theiß Anfang Jänner 2009 für zehn Tage von Gas- auf Ölbetrieb umgestellt.
Zur Absicherung der österreichischen Gasversorgung trägt auch die Mehrheitsbeteiligung der EVN am
zweitgrößten österreichischen Öl- und Gasproduzenten Rohöl-Aufsuchungs AG (RAG) bei. RAG betreibt
neben der Produktion und dem Erdgashandel auch die Speicherung von Erdgas als Geschäftsfeld und baut
derzeit die Erdgasspeicherkapazität massiv aus. 2011 soll die Gesamtspeicherkapazität bis zu 2,4 Mrd. m³
– das entspricht mehr als einem Viertel des österreichischen Gesamtjahresbedarfs – betragen.
Vorstandsdirektor
Dipl.-Ing. Dr. Peter
Layr: „Die Südschiene
trägt wesentlich
zur Erhöhung der
Versorgungssicherheit
in Niederösterreich
und über die Landes­
grenzen hinaus bei.“
Trends in der Gasversorgung
Der Bedarf an Erdgas wird nach Schätzungen der Österreichischen Energieagentur bis 2020 – obwohl es
im Zuge der Wirtschaftskrise zu einem Rückgang des Gasbedarfs kam – wieder deutlich ansteigen. Die
steigende Inlandsaufbringung reicht nicht aus, um diesen erhöhten Bedarf abzudecken. Deshalb wird die
Importquote von Erdgas bis 2020 erheblich ansteigen.
„Südschiene“ sichert die Versorgung in Österreich
Um die Gasversorgung im Süden Österreichs auch in Zukunft gewährleisten zu können, errichtet die EVN
Netz GmbH zusammen mit Partnern die überregionale Erdgastransportleitung „Südschiene“. Bis Ende 2010
soll diese Leitung – mit einem 120 km langen, von der EVN errichteten Teilstück in Niederösterreich, das von
Gänserndorf bis an den Semmering reicht – fertig gestellt sein. Es ist das bisher größte Gasleitungsprojekt
der EVN; die Investitionskosten betragen rund 114 Mio. Euro.
Inbetriebnahme der 380-kV-Leitung und des Umspannwerks Theiß
Planmäßig ist im November 2008 die 380-kV-Leitung von Etzersdorf nach Theiß mit dem neuen 380-kVUmspannwerk Theiß in Betrieb gegangen. Für die knapp 17 km lange 380-kV-Leitung wurden 51 Maste
neu errichtet und rund 70 alte Maste abgetragen. Das wichtige Infrastrukturprojekt zählt zu den bestgeprüften Infrastrukturprojekten in Niederösterreich. Der Genehmigungsbescheid enthält über 200 Auflagen.
Eine ökologische Bauaufsicht begleitete den Bau und betreut auch in Zukunft die gesetzten Ausgleichsmaßnahmen. So wurden etwa in den Waldschneisen der Leitung 33.000 Bäume und Sträucher gepflanzt.
380-kV-Leitung und
Umspannwerk Theiß
tragen zur Versor­
gungssicherheit bei
26 EVN NACHHALTIGKEITSbericht 2008/09
Versorgungssicherheit
Kommentar
EVN und CSR
Gesellschaftliche Verantwortung
Märkte und Kunden
Energie und Klima
Verlässlicher Energieversorger
Ökologie
Ökonomie
Fakten und Ausblick
Service
Laufende
Investitionen in die
Modernisierung der
Infrastruktur
Mit dieser Inbetriebnahme werden die bestehenden 110-kV-Leitungen entlastet, sie stehen nun ausschließlich für die regionale Versorgung zur Verfügung. Darüber hinaus ist das Projekt für die sichere Stromversorgung in ganz Niederösterreich von großer Bedeutung, weil damit das größte EVN Kraftwerk, das Kraftwerk
Theiß, an das Übertragungsnetz angebunden werden konnte.
Umfangreiche Investitionen zur Erhöhung der Versorgungssicherheit in Bulgarien und Mazedonien
Seit dem Markteintritt in Bulgarien 2004 wurde erheblich in die Verbesserung der Netzqualität investiert.
Insbesondere die Investitionen in den Zählertausch sowie in die generelle Verbesserung der Anlagen haben
dazu beigetragen, dass die technologischen Verluste im Jahr 2008 auf 12 % reduziert werden konnten.
Senkung der technologischen
Verluste in Bulgarien auf 12 %
Im Berichtsjahr wurde Plochnik, der letzte bewohnte Ort im Plovdiver Bezirk ohne Stromversorgung, an
das Stromnetz angeschlossen. Um die Qualität der Fernwärmeversorgung zu erhöhen und die technologischen Verluste bei der Fernwärmeübertragung zu reduzieren, wurden im Fernheizkraftwerk TEZ Plovdiv
umfangreiche Instandhaltungsmaßnahmen durchgeführt.
Der Schwerpunkt der Investitionen in Mazedonien liegt in der Verbesserung des Verteilnetzes und in der
Modernisierung der Kleinwasserkraftwerke. Mehr als 380 km Niederspannungsnetz, 500 km Mittelspannungsnetz, 100.000 Stromzähler und 400 Trafostationen wurden neu errichtet oder modernisiert. Durch
diese Maßnahmen konnte die Anzahl der Stromausfälle weiter deutlich reduziert werden. Zusätzlich konnte
durch die Implementierung des geografischen Informationssystems und der Distributionsmanagementsoftware nicht nur die Anzahl von Störungen, sondern auch die Dauer der Schadensbehebung gesenkt werden.
Zahl der Stromausfälle in
Mazedonien deutlich reduziert
In Summe betrugen die Investitionen der EVN Bulgaria und EVN Macedonia im Geschäftsjahr 2008/09
104,8 Mio. Euro.
EVN NACHHALTIGKEITSbericht 2008/09
27
Verlässlicher Energieversorger in
Niederösterreich und Südosteuropa
Stromzusammensetzung
nach Primärenergieträgern
der EVN KG
2007/08
2006/07
3,5 %
2,6 %
5,2 %
44,5 %
19,2 %
3,8 % 2,8 %
5,4 %
58,6 %
10,7 %
25,0 %
Wasserkraft 1) 44,5 % (58,6 %)
Erdgas 25,0 % (18,7 %)
Kohle 19,2 % (10,7 %)
Feste oder flüssige Biomasse 5,2 % (5,4 %)
Wind- und Sonnenenergie 3,5 % (3,8 %)
Rest (Stromerzeugung aus thermischer
Abfallverwertung der EVN Abfallverwertung, Erdöl und dessen Produkte, Biogas,
Deponiegas, Klärgas und geothermische
Energie) 2,6 % (2,8 %)
1) Die enthaltene Energie aus Wasserkraft
wurde zu 5,1 % (4,4 %) in Kleinwasserkraftwerksanlagen erzeugt.
Stromzusammensetzung
nach Primärenergieträgern
der Naturkraft Energie­
vertriebsgesellschaft m.b.H.
0,1 %
2,9 %
18,6 %
2,5 %
0,8 %
7,1 %
7,9 %
Die EVN Energievertrieb GmbH & Co KG (EVN KG) ist im Rahmen der EnergieAllianz Austria GmbH, einer
gemeinsamen Vertriebstocher von EVN, den Strom- und Gasversorgern BEWAG und BEGAS im Burgenland und Wien Energie, für den Strom- und Gasverkauf an Endkunden verantwortlich. Die Betreuung und
Beratung der Endkunden/innen wird über 26 EVN Kundenzentren abgewickelt. Der Stromhandel der EVN
– sowohl die Vermarktung des selbst erzeugten Stroms als auch die Beschaffung der darüber hinaus für
die Kundenversorgung notwendigen Strommengen – erfolgt durch die e&t Energie Handelsgesellschaft
mbH, ein gemeinsames Tochterunternehmen der EnergieAllianz-Austria-Partner.
Die gesetzlich verpflichtende Stromkennzeichnung auf den Rechnungen wird durch den Wirtschaftsprüfer
KPMG Austria GmbH geprüft. Die Umweltauswirkungen beim gesamten Primärenergiemix der EVN KG
2007/08 belaufen sich auf 289,77 g/kWh CO2-Emissionen und 0 g/kWh radioaktiver Abfall. Im Vergleich
weist die europaweite Zusammensetzung des Stroms (UCTE-Mix) CO2-Emissionen von 445,31 g/kWh und
einen radioaktiven Abfall von 0,000795 g/kWh für das Jahr 2008 auf (Quelle: E-Control).
18,7%
2007/08
2006/07
Transparenter Ausweis der Stromherkunft in Österreich
2,7 %
0,1 %
2,1 %
Mit „NaturStrom“ bietet die Naturkraft Energievertriebsgesellschaft m.b.H., eine Tochtergesellschaft der
EnergieAllianz Austria GmbH, Strom aus ausschließlich erneuerbaren Energieträgern an und wurde dafür
im März 2008 mit dem Österreichischen Umweltzeichen ausgezeichnet. Derzeit tragen nur drei Anbieter
in Österreich dieses strenge Gütesiegel in der Kategorie „Grüner Strom“. Während der UEFA EURO 2008TM
belieferte die Naturkraft Energievertriebsgesellschaft m.b.H. das Wiener Ernst-Happel-Stadion bei allen
sieben Spielen mit „grüner Energie“ und wurde dafür im November 2008 vom Lebensministerium mit
dem „Grünen Ball“ ausgezeichnet.
Stromaufbringung in Bulgarien und Mazedonien
In Bulgarien ist der Strommarkt zwar liberalisiert, die auf den Markt kommenden Mengen sind jedoch
knapp, und es bestehen langfristige Bezugsverträge. EVN Macedonia ist im Rahmen des bestehenden
­Single-Buyer-Modells verpflichtet, den benötigten Strom für Endkunden/innen von den jeweiligen staat­
lichen Übertragungsnetzbetreibern bzw. direkt vom staatlichen Erzeuger, die für den nationalen Strom­
einkauf sowie Import und Export zuständig sind, zu beziehen. Dementsprechend gering sind die Möglichkeiten einer aktiven Einflussnahme auf die Wahl des Primärenergieeinsatzes.
Schiedsverfahren gegen die Republik Mazedonien
80,0 %
75,1 %
Wasserkraft (ausschließlich aus
Kleinwasserkraftwerksanlagen) 75,1 %
(80,0 %)
Windenergie 18,6 % (7,9 %)
Feste oder flüssige Biomasse 2,9 % (7,1 %)
Sonnenenergie 2,5 % (2,1 %)
Biogas 0,8 % (2,7 %)
Deponie- und Klärgas 0,1 % (0,1 %) und
geothermische Energie 0,0 % (0,1 %)
28 EVN NACHHALTIGKEITSbericht 2008/09
Zum Schutz ihrer in Mazedonien getätigten Investitionen hat die EVN gegen die Republik ­Mazedonien
ein Schiedsverfahren eingeleitet. Begründet wurde dies damit, dass EVN diskriminierenden Maßnahmen der Republik Mazedonien und einzelner Staatsbetriebe in Mazedonien ausgesetzt ist. Dies
betrifft unter anderem Forderungen aus unbezahlten Stromlieferungen aus der Zeit vor der Privatisierung (1995 – 2004), die im Ausmaß bis zu 93 Mio. Euro zuzüglich Zinsen gegen EVN Macedonia AD
gerichtlich geltend gemacht wurden. Dieser Anspruch ist in mehrfacher Hinsicht unbegründet; er
widerspricht unter anderem dem Aktienkaufvertrag mit der Republik Mazedonien. Im September
2009 wurde das Urteil, dem zufolge die EVN offene Verbindlichkeiten gegenüber dem mazedonischen
­staatlichen Energieproduzenten ELEM hätte, durch das Gericht in zweiter Instanz aufgehoben.
Nun wird an einer außergerichtlichen Lösung gearbeitet.
Erzeugungskapazitäten
Kommentar
EVN und CSR
Gesellschaftliche Verantwortung
Märkte und Kunden
Energie und Klima
Verlässlicher Energieversorger
Ökologie
Ökonomie
Fakten und Ausblick
Service
Aktuelle Erzeugungskapazitäten der EVN
EVN Stromerzeugung
nach Energie­trägern
Die EVN verfügt über eine Erzeugungskapazität von rund 1.800 MW Strom. Neben den drei kalorischen
Kraftwerken der EVN AG in Dürnrohr (Kohle/Gas), Theiß (Gas/Öl) und Korneuburg (Gas) werden über die
Ökostrom-Tochter evn naturkraft Erzeugungs- und Verteilungs- GmbH fünf Speicher- und 64 Laufkraftwerke sowie 63 Windkraftanlagen in sieben Windparks betrieben. Darüber hinaus bestehen Strombezugsrechte für die Donaukraftwerke Melk, Greifenstein und Freudenau sowie eine Drittelbeteiligung am
Kraftwerk Nussdorf in Wien. Eine geografische Aufstellung aller Produktionsstandorte finden Sie vor dem
Inhaltsverzeichnis. Die EVN Wärme GmbH betreibt zwei Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen mit Biogas und
zwei Cogeneration-Anlagen sowie zwei Blockheizkraftwerke mit Gas. In Mazedonien stehen elf Kleinwasserkraftwerke mit einer Gesamtkapazität von 46,5 MW im Eigentum der Tochtergesellschaft EVN Macedonia AD, wovon aktuell zum Zwecke der Revitalisierung sieben verleast sind. In Plovdiv verfügt EVN Bulgaria
Toplofikatsia EAD (TEZ Plovdiv) über ein Fernheizkraftwerk mit einer elektrischen Leistung von 85 MW.
2008/09
2007/08
2,9 % 2,3 %
4,0 %
6,4 %
34,8 %
3,3 % 3,0 %
5,3 %
2,0 %
37,5 %
21,7 %
27,2 %
24,8 %
24,8 %
Stromerzeugungskapazitäten der EVN Kraftwerke per 30.9.2009
in MW
Wärmekraft 1)
1.476
Wasserkraft 2)
233
Windkraft
Summe
120
1.829
1) Inkl. Cogeneration- und Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen in Österreich und Bulgarien
2) Inkl. Bezugsrechte aus Donaukraftwerken in Österreich und Kleinwasserkraftwerke in Mazedonien
Die Wärme stammt aus Fernheiz-, Nahwärme- und Cogeneration-Anlagen, die mit Biomasse sowie Erd-,
Bio- und Flüssiggas betrieben werden. Die Cogeneration-Anlagen arbeiten nach dem Prinzip der KraftWärme-Kopplung, das es ermöglicht, die bei der Stromproduktion entstehende Abwärme zu nutzen.
Zudem wird aus den thermischen Kraftwerken Wärme in höchstmöglichem Ausmaß für Fernwärme ausgekoppelt.
Der gesamte Gasbezug und -handel wird über die EconGas, ein Gemeinschaftsunternehmen der im Erdgasbereich tätigen EnergieAllianz-Austria-Partner sowie der EGBV Beteiligungsverwaltung GmbH und der
OMV, abgewickelt. Mit der Auslagerung dieser Wertschöpfungsstufe konnte eine wettbewerbsfähige
Einheit geschaffen werden, die aufgrund gebündelter Volumina Einkaufsvorteile erzielt. Die Versorgungs­
sicherheit wird durch langjährige Lieferverträge und hohe Speicherkapazitäten gewährleistet. Im Berichtsjahr wurden die Lieferverträge vollständig erneuert und ihre Laufzeiten über das Jahr 2020 hinaus verlängert.
Ergänzend zu Erdgas wird die EVN den Einsatz von Biogas weiter ausweiten.
Erdgas1) 34,8 % (37,5 %)
Wasserkraft 2) 24,8 % (21,7 %)
Kohle 24,8 % (27,2 %)
Windkraft 6,4 % (5,3 %)
Sonstige (therm. Abfallverwertung)
4,0 % (3,0 %)
Sonstige erneuerbare Energie
2,9 % (3,3 %)
Biomasse 2,3 % (2,0 %)
1) davon 2008/09 95.755 MWh Eigenerzeugung in Bulgarien (Fernheizkraftwerk)
2) davon 2008/09 20.032 MWh Eigenerzeugung in Mazedonien (Wasserkaftanlagen)
Die Stromerzeugung betrug im
Geschäftsjahr 2008/09 3.477 GWh;
im Geschäftsjahr 2007/08 4.022 GWh.
EVN Wärmeerzeugung
nach Energieträgern in
Niederösterreich
2008/09
2007/08
9,4 %
1,7 %
34,5 %
24,7 %
5,9 % 2,0 %
23,3 %
38,7 %
30,1 %
29,7 %
Erdgas 34,5 % (38,7 %)
Biomasse 29,7 % (30,1 %)
Wärme aus Kraft-Wärme-­
Kopplungsanlagen 24,7 % (23,3 %)
Dampf aus thermischer
Abfallverwertung 9,4 % (5,9 %)
Heizöl 1,7 % (2,0 %)
EVN NACHHALTIGKEITSbericht 2008/09
29
Ausbau der Energieerzeugungskapazitäten
Ziel, den Eigenerzeugungsgrad
auf 40 – 60 % anzuheben
Im Geschäftsjahr 2008/09 konnte die EVN etwa 17,8 % der gesamten Stromabsatzmenge in Höhe von
19.541 GWh aus Eigenerzeugung bzw. Strombezugsrechten abdecken (2007/08: 20,8 %). Der Vergleichswert für Österreich fällt aufgrund der Tatsache, dass in Bulgarien und Mazedonien kaum nennenswerte
eigene Produktionskapazitäten bestehen, höher aus und beläuft sich auf 51,4 % nach 60,9 % im Vorjahr.
Die EVN hat sich zum Ziel gesetzt, mittelfristig den konzernweiten Eigendeckungsgrad auf 40 bis 60 % der
Absatzmenge anzuheben, um die Abhängigkeit von externen Entwicklungen zu reduzieren.
Um die damit verbundenen Herausforderungen zu meistern, verfolgt die EVN mehrere strategische Ansätze
bzw. Projekte:
– Steigerung des Anteils erneuerbarer Energieträger
– Umsetzung des Energiekonzepts für den niederösterreichischen Zentralraum
– Kontinuierliche Steigerung der Wirkungsgrade bzw. Revitalisierung von bestehenden Anlagen
– Realisierung von Kraftwerksprojekten im In- und Ausland
Nachstehend werden die wichtigsten Projekte im Überblick vorgestellt.
Ausbau der erneuerbaren Energiequellen
Produktionsentwicklung evn naturkraft1)
200
185,9
63,5
300
222,8
234,7
330,1
222,1
304,4
111,9
400
304,0
215,0
500
100
2008/09
2007/08
2006/07
2005/06
2004/05
Produktion
in GWh/Jahr
Wasserkraft
Windkraft
1) Seit dem Geschäftsjahr 2005/06 inklusive Kamp-Kraftwerke
Revitalisierungen als
ökologische Vorzeigeprojekte
30 EVN NACHHALTIGKEITSbericht 2008/09
Ziel der EVN ist es, den Anteil erneuerbarer Energieträger an der
Gesamtproduktion in Niederösterreich bis 2010 auf rund ein ­Drittel
zu steigern und darüber hinaus langfristig alle Möglichkeiten zur
ausgewogenen Gestaltung des Erzeugungsmix zu nutzen. Für die
Stromerzeugung aus Wasser- und Windkraft sowie Photovoltaik ist
die 100 %-Tochtergesellschaft evn naturkraft verantwortlich. Mit einer
Gesamtleistung von 226 MW versorgt sie rund 146.000 Haushalte mit
umweltfreundlichem Strom. Sie betreibt 69 Wasserkraftwerke, davon
67 Kleinwasserkraftwerke (Kapazität < 10 MW), sowie 63 Windkraftanlagen in sieben Windparks. Am Kraftwerk Nussdorf in Wien ist
sie zu einem Drittel beteiligt. Im Zuge der kürzlich beschlossenen
Ökostromgesetz-Novelle ist geplant, drei Windkraftprojekte an bereits genehmigten Standorten in Niederösterreich rasch umzusetzen.
Zudem prüft die evn naturkraft laufend Einstiegsmöglichkeiten in die
Märkte Zentral- und Südosteuropas.
Revitalisierung unter Berücksichtigung ökologischer Gesichtspunkte
Mit der Revitalisierung der Kraftwerke Schütt und Zwettl realisiert evn naturkraft zwei
­Vorzeigeprojekte in ökologischer und technologischer Hinsicht. Die beiden Kraftwerke
werden mit Organismenwanderhilfen nach den neuesten Erkenntnissen ausgestattet. Dank
moderner Kaplanturbinen können in Schütt künftig 9.700 MWh statt bisher 700 MWh
erzeugt werden; damit können 2.700 Haushalte versorgt werden. Der Spatenstich erfolgte
im August 2009, die Fertigstellung ist für März 2011 vorgesehen. Die Leistung des Kraftwerks Zwettl wurde aufgrund der neuen Turbine von 80 KW auf 235 KW erhöht. Zudem
wird die Ausleitungsstrecke künftig mit ausreichend Wasser dotiert. Die Inbetriebnahme
erfolgte im September 2009.
Ausbau Energieerzeugung
Effizienzsteigerungen
im Kraftwerk Matka
Kommentar
EVN und CSR
Gesellschaftliche Verantwortung
Märkte und Kunden
Energie und Klima
Verlässlicher Energieversorger
Ökologie
Ökonomie
Fakten und Ausblick
Service
Photovoltaikanlage am
Standort des Atomkraft­
werks Zwentendorf
Verfahren zur
­Ermittlung des
Sonnenenergie­
potenzials
Erhöhung der Kapazität im Wasserkraftwerk Matka
Bis Anfang 2010 wird durch die Revitalisierung aller elf Kleinwasserkraftwerke der EVN in Mazedonien eine
erhebliche Leistungssteigerung erzielt. So wurde z. B. die Leistung des zweitgrößten EVN Kraftwerks in
Mazedonien, Matka, von 4,2 MW auf 9,6 MW angehoben; der Effizienzgrad wurde um 90 % verbessert.
Photovoltaikanlage in Zwentendorf in Betrieb genommen
Im Juni 2009 wurde eine der modernsten Photovoltaikanlagen am Standort des Atomkraftwerks Zwentendorf in Betrieb genommen. Auf dem Reaktorgebäude wurden die Fassadenflächen für eine integrierte
Photovoltaikanlage genutzt, auf dem Dach wurde eine fest installierte Aufdachanlage installiert. Zudem
wurde – auf der Größe eines Fußballfelds – ein Freiflächen-Solarpark einschließlich zweier so genannter
Nachführsysteme errichtet, bei denen die Solarmodule dem Stand der Sonne folgen. Mit einer derzeitigen
Ausbauleistung von etwa 220 kWp handelt es sich um eine der größten Photovoltaikanlagen in Österreich.
Die Anlage wird 180.000 kWh Sonnenstrom pro Jahr erzeugen und damit ca. 100 Tonnen CO2 einsparen.
Ausbau erneuerbarer Energieträger in Bulgarien
Die evn naturkraft errichtet gemeinsam mit ENERTRAG AG, Deutschland, ihren ersten Windpark im Ausland – nämlich im bulgarischen Kavarna. Das gemeinsame Joint Venture EVN Enertrag Kavarna OOD, an
dem evn naturkraft zu 70 % beteiligt ist, wird 25 Windkraftanlagen mit einer Gesamtleistung von 50 MW
bzw. einer geplanten jährlichen Erzeugung von 140 GWh errichten. In Blatec wird eine Photovoltaikanlage
mit einer installierten Leistung von etwa 1 MW und einer jährlichen
Energieproduktion von 1,3 GWh errichtet. Die Inbetriebnahme ist für
Anfang 2010 geplant. Weitere Photovoltaikprojekte in Bulgarien und
Italien befinden sich derzeit in Planung. Anfang September 2009 hat
Bulgarien grünes Licht für die Projektierung von Wasserkraftwerken
am Fluss Gorna Arda nahe der türkischen Grenze gemeinsam mit der
staatlichen NEK gegeben. Es sollen drei Speicherkraftwerke mit einer
jährlichen Erzeugung von 440 GWh errichtet werden. EVN verfolgt
damit das Ziel, eigene Erzeugungskapazitäten auf dem Alternativ­
energiesektor in Südosteuropa aufzubauen.
Auf Basis ihrer digitalen
Karten kann EVN Geoinfo
alle Dach- oder Freiflächen in
­Niederösterreich identifizieren,
die sich für die ­Erzeugung von
Sonnen­strom eignen würden.
Dabei werden auch Faktoren
wie Sonneneinstrahlung,
Ausrichtung und Neigung des
jeweiligen Dachs sowie ­Nahund Fernver­schattung etwa
durch Baumbestand berücksichtigt. Weitere Informationen
unter www.evn-geoinfo.at.
Atomkraftwerk
Zwentendorf als
Ausweichquartier für
die Volksschule
Neues Leben im AKW Zwentendorf
Während der Renovierung der Volksschule Zwentendorf dient das
alte ­Verwaltungsgebäude des Atomkraftwerks Zwentendorf den
170 Mädchen und Buben ­als Ausweichquartier.
EVN NACHHALTIGKEITSbericht 2008/09
31
Speicherkraftwerke
am Fluss Devoll
EVN errichtet drei Kraftwerke in Albanien
In den nächsten Jahren werden die EVN und Statkraft im Rahmen eines 50:50-Joint-Venture am DevollFluss in Albanien drei Spitzenlast-Speicherkraftwerke mit einer Leistung von rund 340 MW und einer
Jahreserzeugung von rund 1.000 GWh errichten. Auf Basis von Machbarkeitsstudien hatte die EVN der
albanischen Regierung den Ausbau des Wasserkraftpotenzials am Devoll vorgeschlagen. Aus dem anschließenden internationalen Tenderverfahren ging die EVN im Jänner 2008 als Bestbieter hervor. Die
Gesamtinvestition beträgt rund 950 Mio. Euro. Zusätzlich zu diesem Vorhaben wird eine Partnerschaft
mit der Verbundgesellschaft zur Errichtung eines Wasserkraftwerks am Fluss Drin angestrebt. Mit ihrem
­Engagement in Albanien setzt die EVN die Strategie auf dem Westbalkan konsequent fort und baut
schrittweise Erzeugungskapazitäten im Versorgungsgebiet auf. Albanien verfügt über große Wasserkraftkapazitäten sowie Erfahrung im Wasserkraftbereich. Zudem ist das Klima gegenüber Investoren freundlich;
aufgrund des geringen Lohnniveaus ergeben sich Kostenvorteile.
Projekte zum
Ausbau von Wärme
aus Biomasse
– Mittleres Schwarzatal
– Neudörfl-Wiener Neustadt
– Hainburg
– Retz
– Biowärme Amstetten
– Biomasseheizwerk für die
„Elite-Uni“ in Maria Gugging
Biomasse aus eigener Produktion
Seit 15 Jahren betreibt die EVN über ihre Tochter EVN Wärme GmbH Biomasseheizwerke. Aktuell kommen
in den 44 Anlagen jährlich mehr als 1 Mio. Schüttraummeter Waldhackgut zum Einsatz, die von regionalen
land- und forstwirtschaftlichen Betrieben bezogen werden. EVN stellt aber auch selbst Biomasse bereit,
etwa Hackgut aus der Pflege des Baumareals am Direktionsareal, das bei der Kraft-Wärme-Kopplungs­
anlage in Mödling energetisch genutzt wird. Weitere Projekte zur internen Biomassebereitstellung, insbesondere im Bereich eigener Brunnenfelder und Leitungstrassen, sind geplant. Auch beim Neubau von
Gas- und Wärmeleitungen wurde dieser konzernübergreifende Synergieeffekt bereits genutzt.
Biomasselogistik: Rundholzlager und Holzkauf am Stock
Die Zulieferung an die zwei Biomasse-Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen Baden und Mödling, in denen
auch Ökostrom erzeugt wird, sowie an mehrere konventionelle Fernheizwerke mit Biomasse wird von EVN
selbstständig sichergestellt. Zur Absicherung der Versorgung wurde ein eigenes Rundholzlager mit einer
Lagerkapazität von ca. 20.000 Festmeter Rundholz errichtet. Damit können die
zwei Anlagen ohne jegliche Fremdlieferanten fast zwei Monate betrieben werden.
Ein weiterer Schritt einer konsequenten Upstream-Strategie ist der Kauf von Holz
am Stock. Hierbei wird ein fixer so genannter Stockzins vereinbart, den der Grund­
eigentümer für sein Holz erhält.
Abwasserverband Wiener Neustadt Süd ist neuer Biogas-Partner
Im Berichtsjahr wurde ein Vertrag zwischen dem Abwasserverband Wiener Neustadt Süd (AWVWNS) und der EVN Wärme GmbH, mit dem Ziel, ab Herbst 2010
aufbereitetes Biogas (Biomethan) in das Ortsnetz von Wiener Neustadt einzuspeisen, abgeschlossen. Der AWVWNS übernimmt dabei die Produktion, die EVN die
Aufbereitung, Einspeisung und Verwertung. Der AWVWNS als Betreiber einer der
größten Kläranlagen in Niederösterreich verfügt über langjährige Erfahrung bei der
Produktion von Biogas. Mit einer Einspeiseleistung von 120 Nm³/h wird die Anlage
am Standort der Kläranlage Wiener Neustadt die größte Biomethaneinspeisung
Niederösterreichs sein.
Biomasse als
regionaler,
klimafreundlicher
Energieträger
32 EVN NACHHALTIGKEITSbericht 2008/09
Energiekonzept Niederösterreich
Kommentar
EVN und CSR
Gesellschaftliche Verantwortung
Märkte und Kunden
Energie und Klima
Verlässlicher Energieversorger
Ökologie
Ökonomie
Fakten und Ausblick
Service
Energiekonzept für den niederösterreichischen Zentralraum
Die EVN realisiert rund um den Kraftwerksstandort Dürnrohr mehrere Vorhaben, die zum Klimaschutz
beitragen sowie eine Alternative zum Kohleeinsatz darstellen. In Summe werden über 200 Mio. Euro investiert. Die Projekte werden nachstehend kurz vorgestellt; Informationen zur Erweiterung der thermischen
Abfallverwertungsanlage um die Linie 3 finden Sie auf Seite 45.
Biomasse-Pyrolyse-Versuchsanlage
In der Biomasse-Pyrolyse-Versuchsanlage wird ein neues Verfahren zur Erzeugung von Pyrolysegas aus
Biomasse getestet. Verschiedene Getreide- und Maisstrohqualitäten, Elefantengras und andere biogene
Grundstoffe werden als Brennstoff eingesetzt. In Zukunft soll Biorohgas als Ersatzbrennstoff für das Kohle­
kraftwerk Dürnrohr geliefert werden.
Neue Dampfturbine im Kraftwerk Dürnrohr
Der in der thermischen Abfallverwertungsanlage der EVN erzeugte Dampf wird im Kraftwerk Dürnrohr
verwertet. Im Juli 2009 wurde eine neue Dampfturbine in Betrieb genommen, mit der aus dem Dampf
des Kraftwerks Dürnrohr und der EVN Abfallverwertungsanlage künftig Strom und Fernwärme für die
Landeshauptstadt St. Pölten erzeugt werden.
Rohrgurtförderer zum Kraftwerk Dürnrohr
Derzeit wird eine mehr als 3 km lange Rohrgurtförderanlage, mit der Kohle von der Donaulände zum Kraftwerk Dürnrohr transportiert wird, gebaut. Nach der Inbetriebnahme Anfang 2010 werden 50 % der für
den Kraftwerksbetrieb erforderlichen Energieträger bzw. entstehenden Restprodukte auf dem Wasserweg
angeliefert bzw. abtransportiert und so der Lkw-Verkehr erheblich minimiert.
Neue Leittechnik für das Kraftwerk Dürnrohr
Im Berichtsjahr erneuerten die EVN und die Verbundgesellschaft die Leittechnik des Kraftwerks Dürnrohr.
Dadurch konnte der Wirkungsgrad weiter optimiert werden, und es werden in Summe rund 4.000 Tonnen
CO2 pro Jahr eingespart. Damit zählt das Kraftwerk Dürnrohr zu den umweltfreundlichsten Kohlekraftwerken in Europa. Eingesetzt wird Steinkohle mit einem vergleichsweise geringen Schwefelgehalt (0,6 – 0,8 %).
Zur Erhöhung der Versorgungssicherheit kann auf Erdgas umgestellt werden.
Längste Fernwärme-Transportleitung Österreichs in Betrieb genommen
Am 1. Oktober 2009 wurde die 31 km lange Fernwärme-Transportleitung, die von Dürnrohr über den
­Perschlingkanal und das Traisental bis nach St. Pölten führt, in Betrieb genommen. Ab der Heizperiode
2009/10 werden zwei Drittel des Fernwärmebedarfs der Landeshauptstadt über diese Leitung bereit­
gestellt, wobei die Wärme aus drei Quellen stammt:
– Abwärme aus dem Kraftwerk Dürnrohr,
– Prozesswärme aus der thermischen Abfallverwertungsanlage und
– künftig auch aus einer strohbetriebenen Biomasse-Pyrolyseanlage am Areal Dürnrohr.
Dank speziell isolierter Leitungen kommt es nur zu minimalen Wärmeverlusten: Die Wärme wird mit
rund 140 °C in die Leitung abgegeben und kommt mit knapp 138 °C in St. Pölten an. Durch das Projekt
können rund 21 Mio. m3 Erdgas pro Jahr und damit mehr als 40.000 Tonnen an CO2-Emissionen in St. Pölten
eingespart werden.
Investitionen
als Beitrag zum
Klimaschutz
EVN NACHHALTIGKEITSbericht 2008/09
33
Erneuerbare Energie – Chancen und Grenzen
Mag. Michael Proschek-Hauptmann, Geschäftsführer des Umweltdachverbands sowie die EVN Experten
für erneuerbare Energie, Ing. Leopold Wanzenböck und Dipl.-Ing. Friedrich Zemanek im Gespräch über die
Grenzen und Rahmenbedingungen beim Ausbau erneuerbarer Energien.
Welche Rahmenbedingungen beeinflussen bzw. fördern den Ausbau erneuerbarer Energien in
Österreich und wie reagiert die EVN darauf?
Zemanek: Es gibt eine ganze Fülle von Richtlinien und Gesetzen, die Umwelt- und Klimaschutz, aber
auch eine Steigerung der Energieeffizienz zum Ziel haben und damit in Summe das breite Themenfeld
der erneuerbaren Energie beeinflussen. Nicht immer stehen die damit verfolgten Einzelziele im Einklang
zueinander. Österreich hat beispielsweise eine EU-Richtlinie mit dem Ökostromgesetz in nationales Recht
umgesetzt und dabei ausdrücklich auch den Ausbau der Wasserkraft normiert. Eine andere EU-Vorgabe,
die Wasserrahmenrichtlinie, fordert hingegen, Gewässer an den so genannten guten ökologischen Zustand
heranzuführen bzw. eine Verschlechterung zu vermeiden. Auf der anderen Seite belegen fundierte Studien,
dass auch unter Berücksichtigung ökologischer Aspekte noch beachtliches Potenzial für den weiteren Ausbau der Wasserkraft in Niederösterreich besteht. In diesem Spannungsfeld gilt es für uns einen Konsens
unterschiedlicher Ansprüche gemeinsam mit allen Anspruchsgruppen zu finden.
„Steigerung der
Energie­effizienz
ist wichtiger und
sinnvoller als neue
­Erzeugungsanlagen.“
Proschek-Hauptmann: Ich bin voll auf Ihrer Seite, wenn es darum geht, dieses Thema als gemeinsame
Herausforderung zu verstehen. In Niederösterreich wurde da ein Weg eingeschlagen, der durchaus Vorbildwirkung für Österreich haben kann – die Entwicklung von Wasserkraft basierend auf einer objektiven
Potenzialstudie und unter Einbeziehung aller Stakeholder-Gruppen. Hinsichtlich Klima- und Umweltschutzziele, zu denen sich Österreich im Rahmen der EU verpflichtet hat, möchte ich ergänzen, dass hier jeweils
Anteile – 34 % erneuerbare Energie, Reduktion CO2 -Emissionen um
20 % bis 2020 etc. – vereinbart wurden. Theoretisch ist das über den
Ausbau der Erzeugungskapazitäten machbar, nur wie lange noch? Die
konsequente Senkung des Energieverbrauchs muss als Maßnahme Vorrang haben, sie kommt aber im öffentlichen Diskurs absolut zu kurz.
Eine jährliche Steigerung des Verbrauchs um 2 % ist kein Naturgesetz.
Hier muss angesetzt werden, auch von Seiten der Politik.
Wanzenböck: Da möchte ich einhaken. Wir bei der EVN berücksichtigen beide Seiten. Beim Ausbau der erneuerbaren Energien haben wir
während der letzten Jahrzehnte schon einiges erreicht. Gleich ­wichtig
für uns war und ist es noch immer, unsere Kundinnen und Kunden
über Beratungs- und Serviceleistungen für einen effizienten und
sparsamen Umgang mit Energie zu sensibilisieren – ich denke hier an
Thermografie bei der Sanierung von Gebäuden, unsere Informationskampagnen zum Umstieg auf stromsparende Haushaltsgeräte und die
ganze breite Palette an Dienstleistungen, die wir seit Jahren anbieten.
Wo liegen bei der Erzeugung die Grenzen der erneuerbaren
Energie?
Proschek-Hauptmann: Werden ökologische Kriterien strikt und absolut eingehalten, ist bei Wasserkraft das Potenzial in Niederösterreich
nahezu ausgeschöpft. Die Frage ist, wie weit ist es vertretbar, diese
Kriterien aufzuweichen. Dabei ist unser Standpunkt klar: Bei Naturschutzgebieten jeder Art kommen Neuprojekte sicher nicht in Frage.
34 EVN NACHHALTIGKEITSbericht 2008/09
„Letztlich entscheidet
auch der
Endverbraucher
über den Erfolg
erneuerbarer
Energien.“
Erneuerbare Energie
Kommentar
EVN und CSR
Gesellschaftliche Verantwortung
Märkte und Kunden
Energie und Klima
Verlässlicher Energieversorger
Ökologie
Ökonomie
Fakten und Ausblick
Service
Zemanek: Die EVN würde auch in Naturschutzgebieten keine neuen Projekte anstreben. Bei den bestehenden Anlagen haben
wir unsere Hausaufgaben bereits gemacht –
nahezu alle Wasserkraftwerke wurden oder
werden gerade saniert, um deren Leistung zu
steigern. Eine Potenzialstudie für Niederösterreich weist unter Berücksichtigung von ökologischen aber auch energiewirtschaftlichen
Gesichtspunkten bei den Nebenflüssen der
Donau ein mögliches Realisierungsvolumen
von 100 bis 300 GWh – abhängig vom Typ
der Kraftwerke – aus. Hier sind ökologisch
sensible Bereiche bereits ausgeklammert. Bei
Windkraft wurde für Österreich ein Potenzial
von 4,3 TWh bis 2020 evaluiert – wovon der
Großteil auf Ostösterreich entfällt.
Wanzenböck: Mir ist es in diesem Zusammenhang auch wichtig, darauf hinzuweisen, dass EVN nicht nur
bei der eigenen Erzeugung verstärkt auf erneuerbare Energien setzt, sondern auch beim notwendigen
Stromzukauf für die Belieferung unserer Kundinnen und Kunden sehr transparent und sensibel vorgeht.
Auch da ist der Anteil erneuerbarer Energie, vor allem aus heimischer Wasserkraft, sehr hoch – und darüber
hinaus der gesamte Stromzukauf absolut atomstromfrei.
Müssen sich die Rahmenbedingungen ändern, um die Klima- und Umweltschutzziele erreichen
zu können?
Proschek-Hauptmann: Ja, die Politik ist sehr stark gefordert. Bei der Förderung von Ökostrom beispielsweise liegt Österreich im Europavergleich weit abgeschlagen. Ändern muss sich aber meines Erachtens vor
allem der Umgang mit Energie – Stichwort Energieeffizienz und Stromeinsparung. Hier sind die Energieversorgungsunternehmen gefordert, für die sich damit ja auch neue Geschäftsfelder auftun können, letztlich
aber auch jeder Verbraucher in seinem eigenen Umfeld. Die Lösung des Energieproblems kann nicht darin
bestehen, die Erzeugungskapazitäten laufend auszubauen. Im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung müssen wir unseren Kindern die Möglichkeit hinterlassen, 100 % ihres Energieverbrauchs aus erneuerbaren
Energien decken zu können. Das geht nur, wenn wir den Gesamtenergieverbrauch entsprechend drosseln.
„Wir müssen
das vorhandene
Potenzial unter
Rücksichtnahme auf
sensible Bereiche
sinnvoll nützen und
­individuelle
Lösungen finden.“
Zemanek: Ohne die Zielsetzungen und das gesamte Regelwerk in Frage stellen zu wollen, ist mir wichtig,
dass das vorhandene Potenzial in Österreich sinnvoll genutzt wird. Mögliche Projekte sollen mit Augenmaß beurteilt werden und nicht von vornherein kategorisch abgelehnt werden. Wir streben gemeinsame
Lösungen an, ohne Kompromisse sind aber die österreichischen Zielsetzungen meines Erachtens nicht zu
erreichen. Gleichzeitig ist über eine vorausschauende Ordnungspolitik die Investitionssicherheit von Projekten zu gewährleisten – niemand wird einen Windpark bauen, ohne zu wissen, wie sich ein derartiges
Projekt finanziell darstellen lässt.
Wanzenböck: Aus der Sicht des Energievertriebs darf beim Ökostrom das Risiko schwankender Erzeugungsmengen, Absatzmengen und Preise meiner Meinung nach nicht länger bei den Stromhändlern liegen.
Ziel sollte sein eine transparente Ausweisung der vom Endverbraucher zu bezahlenden Förderbeiträge für
Ökostrom auf den Stromrechnungen und eine Gleichbehandlung aller österreichischen Endverbraucher.
Denn wie sehr erneuerbare Energie letztlich auch wirtschaftlich Sinn macht und damit an Dynamik gewinnt,
hängt letztlich von einer breiten öffentlichen Akzeptanz und nicht nur von Regelwerken ab.
EVN NACHHALTIGKEITSbericht 2008/09
35
Modernes
Steinkohlekraftwerk
Duisburg-Walsum
Zukunft der Kohlekraft
Effizientes und emissionsarmes Steinkohlekraftwerk
­Duisburg-Walsum
Gemeinsam mit der Evonik Steag GmbH errichtet die EVN im deutschen Duisburg-Walsum eines der modernsten Steinkohlekraftwerke
Europas. Die EVN ist an diesem Projekt zu 49 % beteiligt; das Gesamt­
investitionsvolumen beläuft sich auf mehr als 800 Mio. Euro. Mit der
erfolgreich bestandenen Druckprobe des Kessels Anfang Juli 2009
wurde ein wichtiger Meilenstein gesetzt. Die Aufnahme der Stromerzeugung ist im Jahr 2010 geplant. Mit diesem 790-MW-Kraftwerk
erreicht die EVN eine markante Erhöhung und weitere Diversifikation
ihrer Produktionskapazitäten.
Dipl.-Ing. (FH) Martin Burböck,
Projektleiter Walsum 10 und Prokurist Evonik EVN Walsum 10
Kraftwerksgesellschaft mbH, zum Steinkohlekraftwerk Walsum
Die EVN und ihr Partner Evonik Steag bündeln bei der Realisierung von Duisburg-Walsum ihre Kompetenzen bei Planung, Bau und Betrieb. Der Standort wurde gewählt, da er gegenüber anderen spezifische Vorteile wie beispielsweise die direkte Lage am Rhein oder die gemeinsame Nutzung bestehender
Standortinfrastruktur aufweist. Weiters konnten die erforderlichen Genehmigungen in Deutschland
rasch ausgestellt werden – ein Projekt dieser Art wäre in Österreich nicht in derselben Zeit umsetzbar.
Das Kraftwerk trägt zur weiteren Erhöhung der Versorgungssicherheit der Kunden/innen der EVN in
Niederösterreich bei. Im internationalen Vergleich ist Walsum mit einem Wirkungsgrad von rund 46 %
eines der modernsten Steinkohlekraftwerke Europas. Dies wird insbesondere durch die sehr hohen
Dampfparameter von 610 / 620 °C sowie durch besonders effiziente Auslegung des Anlagenkonzepts
selbst erreicht. So ist die Anlage beispielsweise weitestgehend einsträngig ausgelegt und der Energieverbrauch insgesamt optimiert.
„Duisburg-Walsum
trägt zur Versorgungssicherheit
der Kundinnen
und Kunden der
EVN bei.“
36 EVN NACHHALTIGKEITSbericht 2008/09
Vorteile der Kohle
– Große Kohlereserven
– Vielzahl von Lieferquellen weltweit
– Kohle kann am Kraftwerksstandort gelagert werden
– Energieerzeugung aus Kohle ist wetterunabhängig und dient als Ausgleich
zu erneuerbaren Energie­trägern wie Wind- und Wasserkraft
– Keine Hochdruck-Pipelines oder spezielle Lieferrouten erforderlich
– Lieferrouten müssen nicht geschützt werden
Zukunft Kohlekraft
Kommentar
EVN und CSR
Gesellschaftliche Verantwortung
Märkte und Kunden
Energie und Klima
Verlässlicher Energieversorger
Ökologie
Ökonomie
Fakten und Ausblick
Service
Prof. Dr. Ing. Alfons Kather,
Leiter des Instituts für Energietechnik an der
Technischen Universität Hamburg-Harburg,
über die Zukunft der Kohlekraft und den Einsatz neuer Technologien
Vor allem aufgrund der hohen Zuwächse in China und Indien wird der Anteil aus Kohle bei der welt­
weiten Stromerzeugung weiter zunehmen. Das prognostiziert auch die Internationale Energieagentur.
In Europa wird die Stromerzeugung aus Kohle in den nächsten Jahrzehnten etwa konstant bleiben. ­In
Österreich muss trotz eines Ausbaus der Stromerzeugung aus regenerativen Energieträgern die Strom­
erzeugung aus Kohle zumindest gleich gehalten werden, um die Stromversorgung zu sichern.
Um die mit der Kohlenutzung verbundene Umweltbelastung zu mindern, wurden in den vergangenen
Jahrzehnten hocheffiziente Technologien zur Abscheidung von Staub, Schwefeldioxid oder Stickoxiden
entwickelt. Seit den neunziger Jahren wurden auch hinsichtlich der CO2-Emissionsminderung deutliche
Fortschritte erzielt. So besitzt das Steinkohlekraftwerk Walsum mit seinem Wirkungsgrad von ­ca. 46 %
einen um ca. 35 % geringeren CO2-Ausstoß als ein durchschnittliches Steinkohlekraftwerk. Die Steige­
rung der Wirkungsgrade reicht jedoch nicht aus, um die CO2-Emissionsminderungsziele zu erreichen.
Hierfür ist die Einführung der so genannten CCS-Technologien, mit deren Hilfe CO2 abgeschieden
und unterirdisch gelagert wird, notwendig. Diese Technologie hat allerdings den Nachteil, dass der
Wirkungsgrad um ca. 10 % verringert wird und somit bei gleicher erzeugter Strommenge der Kohle­
verbrauch um ca. 22 % steigt. Trotz dieses erhöhten Ressourcenverbrauchs ist die Stromerzeugung
aus Kohle unter Verwendung der CCS-Technologie für die nächsten Jahrzehnte – neben der weiteren
Steigerung der regenerativen Stromerzeugung – die einzige Möglichkeit, um sowohl die Versorgungs­
sicherheit aufrechtzuerhalten als auch die Klimaschutzziele zu erreichen.
„Die Stromerzeugung
aus Kohle ist notwendig, um die Versorgung zu sichern.“
Dipl.-Ing. Franz Klemm,
EVN Rohstoffexperte, über die Kohlebeschaffung in der EVN
Die EVN hat 2008 rund 400.000 Tonnen Steinkohle in Strom umgewandelt. Hauptlieferländer sind
Polen und seit 2007 verstärkt auch Russland (Sibirien). Aus Polen wird die Kohle per Bahn angelie­
fert, die Kohle aus Russland kommt per Binnenschiff über die Donau. Um sowohl die Qualität der
Kohle als auch eine sozial verträgliche Beschaffung sicherzustellen, besuchen Mitarbeitende der
EVN regelmäßig die Bergwerke der Lieferanten. In den Grubenfahrten können sich die Mitarbei­
tenden ein Bild von den Arbeitsverhältnissen machen. Polen hatte immer schon hohe technische
Standards. Die Sauberkeit der Arbeitsplätze untertage zeugt von einer guten Disziplin bei den
Bergarbeitern. Es finden Besuche bei Bergarbeiterfamilien statt, und Lebenshaltungskosten wer­
den studiert, auch bei den jährlichen bergmännischen Traditionsfeiern sind Mitarbeitende der EVN
dabei. Dieser gute Kontakt garantiert pünkt­liche und ordnungsgemäße Lieferungen. In Sibirien
wird die Kohle in Tagebaubetrieben abgebaut. Auch hier konnte sich die EVN von den guten Ar­
beitsverhältnissen überzeugen.
„Hauptliefer­länder
von Kohle sind
Polen und Russland.“
EVN NACHHALTIGKEITSbericht 2008/09
37
Klimaaktionstag
2009
Der 5. Juni 2009
(Weltumwelttag) stand wieder
ganz im Zeichen des Klima­
schutzes. Die EVN veranstal­
tete am Klima­aktionstag, einer
Initiative des Landes Nieder­
österreich, an vier Standorten
einen „Tag der offenen Tür“.
Beitrag der EVN zum Klimaschutz
Die EVN setzt unterschiedliche Initiativen und Aktivitäten, um einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten.
Diese lassen sich wie folgt zusammenfassen:
– Forcierung erneuerbarer Energiequellen
– Steigerung der Energieeffizienz der eigenen Produktionsanlagen und Netze
– Forschung und Entwicklung, u. a. im Bereich CCS-Technologien
– Information und Beratung der Kunden/innen zur Steigerung der Energieeffizienz
–Regionale Wertschöpfung durch Nutzung heimischer Energieträger wie Biomasse und Biogas
– Aktiver Ausbau alternativer Kraftstoffe wie Compressed Natural Gas (CNG) und Biogas
– Sensibilisierung der Öffentlichkeit und Mitarbeitenden
– Innerbetriebliche Maßnahmen, wie z. B. Rohrgurtförderer
Chancen und Risiken durch den Klimawandel
Freiwillige Vereinbarung zur Reduktion
der NOx-Emissionen
Die Klimaerwärmung erfordert Maßnahmen zur Senkung der Treibhausgasemissionen. Insbesondere die
CO2-Emissionen stehen im Fokus technischer Lösungen wie z. B. CCS (Carbon Capture and Storage, siehe
Seite 42). Es gilt allerdings zu beachten, dass jede Maßnahme zur Rauchgasreinigung eine Wirkungsgrad­
einbuße bedeutet, die anderswo kompensiert werden muss. Der finanzielle Einsatz zur besseren Rauch­
gasreinigung und CO2-Abscheidung einerseits und zur Wirkungsgradsteigerung andererseits wird daher
mit zunehmenden Bemühungen, der Erderwärmung entgegenzuwirken, steigen.
Aufgrund der Klimaerwärmung werden die Heizperioden kürzer – die Fernkälte
jedoch gewinnt an Bedeutung, was umfangreiche Investitionen erfordert. Die
Konsequenzen, die sich für die Energieversorger daraus ergeben, sind u. a. die
stärkere Diversifizierung der Energiequellen hin zu erneuerbaren, sowohl in der
Strom- als auch der Wärmeerzeugung, sowie die Nutzung von Fernkälte in der
wärmeren Jahreszeit.
Beitrag zu sauberer Luft:
Freiwillige Reduktion der NOx-Emissionen
im Kraftwerk Dürnrohr
Österreich hat sich verpflichtet, die NOx -Emissionen bis 2010 um 25 kt/a auf
maximal 103 kt/a zu reduzieren. Bereits von 1985 bis 2004 wurden im
Bereich Strom- und Fernwärmekraftwerke die NOx -Emissionen in Österreich
um 53 % reduziert, obwohl im gleichen Zeitraum die thermische Strom­
produktion verdoppelt wurde. Im August 2008 wurde eine freiwillige Ver­
einbarung zwischen dem Verband der Elektrizitätsunternehmen ­Österreichs
(VEÖ), dem Umweltministerium und dem Wirtschaftsministerium zur
­Emissionsreduktion bei bestimmten Erzeugungsanlagen getroffen. Die EVN
hat sich im Rahmen dieser Vereinbarung freiwillig verpflichtet, ab 2010 im
Kraftwerk Dürnrohr die NOx -Konzentration im Jahresdurchschnitt um 25 %
gegenüber dem gesetzlich vorgeschriebenen Wert zu senken.
38 EVN NACHHALTIGKEITSbericht 2008/09
Beitrag zum Klimaschutz
Kommentar
EVN und CSR
Gesellschaftliche Verantwortung
Märkte und Kunden
Energie und Klima
Verlässlicher Energieversorger
Ökologie
Ökonomie
Fakten und Ausblick
Service
Steigerung der Energieeffizienz
Um einen aktiven Beitrag zur Senkung des Energieeinsatzes zu leisten, verfolgt die EVN mehrere Stoßrich­
tungen, die in nachstehender Abbildung zusammengefasst werden.
Erzeugung
Netze
Endverbraucher
Effizienzsteigerung der
Wasserkraftwerke
Minimierung der Netzverluste,
vor allem in Südosteuropa
Energieberatung
Effizienzsteigerung der bestehen­
den thermischen Kraftwerke
Einsatz verlustarmer
Transformatoren
Bau von hocheffizienten
Neuanlagen
Smart Metering
Maßnahmen zur Steigerung
der Energieeffizienz
Energiedienstleistungen
Einsatz alternativer
Kfz-Treibstoffe
Betriebliche Energieeffizienz
Nutzung von Abwärme aus
(Industrie-)Prozessen
Ausgewählte Projekte zur Effizienzsteigerung der Wasserkraftwerke werden im Kapitel Energie und Klima
auf Seite 30 beschrieben. In weiterer Folge werden das Smart Metering – eine Maßnahme im Bereich der
Verteilung – sowie das Beratungs- und Dienstleistungsangebot, das die Kunden/innen bei der Senkung
ihres Energiebedarfs unterstützen soll, vorgestellt.
Smart Metering – die Stromzähler der Zukunft
Derzeit wird bei den Haushaltskunden/innen der Energieverbrauch einmal im Jahr abgelesen. Es wird nur
ein Jahresverbrauchswert geliefert, aber keinerlei Detailinformation darüber, wann wie viel Strom ver­
braucht wurde, was allerdings Voraussetzung für die Änderung des Verbrauchsverhaltens wäre. EU-weite
Regelungen (Endenergieeffizienzrichtlinie und 3. EU-Binnenmarktpaket) forcieren daher die Einführung
von Smart-Metering-Systemen. Dabei handelt es sich um elektronische Zähler und moderne Übertragungs­
einrichtungen für die Datenübermittlung zwischen Kunden/innen und Energielieferanten, die Details zum
Energieverbrauch anzeigen.
Pilotprojekte zum
Smart Metering
Die Einführung von Smart Metering löst einen hohen finanziellen und organisatorischen Aufwand aus. Der­
zeit werden im Rahmen mehrerer Pilotprojekte bei rund 300 Kunden/innen unterschiedliche Systeme geprüft.
Energieberatung und Energiedienstleistungen
Die EVN gilt seit Jahren als kompetenter Ansprechpartner und verfügt über eine breite Palette von Dienst­
leistungs- und Informationsangeboten sowohl für Haushalts- und Gewerbekunden/innen als auch für Ge­
meinden. Nachstehend wird erläutert, wie die EVN gemeinsam mit der Stadt St. Pölten (nach der Gründung
der gemeinsamen Fernwärme GmbH im Jahr 2007) ein umfassendes Energiekonzept ausgearbeitet hat.
Energieversorgungskonzept St. Pölten
Versorgungssicherheit, Klimaschutz, erneuerbare Energieträger, Energieeffizienz sowie die Ausweitung
der Fernwärmeversorgung stehen im Mittelpunkt des Energieversorgungskonzepts. Zuerst wurden alle
relevanten Daten betreffend Energieeinsatz (elektrische Energie, Heizenergie, Mobilität, Gewerbe und
Industrie) erhoben, um danach unterschiedliche Maßnahmen und deren Einfluss auf Energiebedarf und
Emissionen zu evaluieren und nach deren Relevanz, Kosten-Nutzen-Effekten und Umsetzbarkeit zu sor­
tieren. Einige wesentliche Maßnahmen werden bereits umgesetzt – bei einzelnen Maßnahmen wird die
Umsetzungsphase allerdings bis in das Jahr 2020 reichen.
© Landis Gyr GmbH
Kompetente Energieberatung
Versorgungssicherheit und
Klimaschutz im Fokus
EVN NACHHALTIGKEITSbericht 2008/09
39
Emissionsrückgang durch
­Energiekonzept
Die Fernwärme wird weitgehend von Erdgas auf Abwärme umgestellt (siehe Seite 33). Durch das gesamte
Maßnahmenpaket können gegenüber dem Basisjahr (2005) bis 2020 rund 110 GWh Endenergie einge­
spart werden, das entspricht dem Wärmebedarf von 5.500 Haushalten. Eine Reduktion der Treibhausgas­
emissionen bis 2020 um 13 % oder 70.000 Tonnen pro Jahr scheint, trotz energieintensiver Industrie in der
Gemeinde und Bevölkerungswachstum, erreichbar. Der Rückgang der CO2-Emissionen resultiert dabei zu
fast 90 % aus Maßnahmen aus dem Energiekonzept und zu gut 10 % aus dem allgemein zu erwartenden
Emissionsrückgang aufgrund früherer Maßnahmen und den Auswirkungen von EU-Effizienzvorgaben. Das
Konzept trägt wesentlich zum Erreichen des Klimabündnisziels (10 %ige CO2-Reduktion alle fünf Jahre) bis
2020 bei. Vorschläge für weitere Maßnahmen wurden bereits erarbeitet.
EVN Energieberatung
Die EVN bietet nicht nur praktische Tipps rund um Energieanwendungen per Telefon oder durch die Ener­
gieberater/innen, sondern auch ein umfangreiches Angebot an Energiedienstleistungen. Im Berichtsjahr
war eine sehr stark gestiegene Nachfrage nach Energieausweisen zu verzeichnen. Bisher war dieser für den
Erhalt der Wohnbauförderung erforderlich, seit Jänner 2009 muss der Ausweis bei jedem Neubau sowie
bei Vermietung, Verpachtung und Verkauf von Gebäuden vorgelegt werden. Die EVN Energieberatung ist
unter der kostenlosen Energieberatungshotline 0800 800 333 oder [email protected] erreichbar.
EVN Beratungsleistungen im Überblick
Gewinnerin des
EVN Energiesparquiz
Energieberatung für Haushalte
Energieberatung für
Gewerbe-/Industriebetriebe
– Energieberatungshotline
– Business Energy Check
– Kostenlose Energie-Erstberatung
– Energiemonitor
– Beratung in Bau- und Energietechnik
– Berechnung von Energieausweisen
– Wärmepumpen
– Anlagen- und Gebäudethermografie
– Beratung zu sinnvollen Möglichkeiten der
Heizung und Warmwasserbereitung
Energieberatung für Gemeinden
– Berechnung von Energieausweisen
– Gemeinde-Energie-Check
– Durchführung von Luftdichtemessungen
– Berechnung von Energieausweisen
– Gebäudethermografie
– Gebäudethermografie
EVN Energiesparquiz 2009
Unter dem Motto „Wer mehr weiß, zahlt weniger“ startete am 5. Juni 2009 das EVN Energiesparquiz
in Niederösterreich. Dabei konnten die Niederösterreicher/innen bei ihrem Lieblingswirt ihr Wissen zum
Thema Energiesparen und Energieeffizienz unter Beweis stellen und tolle Preise gewinnen. Die 26 Tages­
sieger/innen sowie die zehn Teilnehmenden mit der höchsten Punkteanzahl beim Online-Spiel wurden
als VIP-Gäste zum EVN CUP 2009 eingeladen und traten dort im großen Finale gegeneinander an. Als
Hauptpreis gab es einen E-Scooter im Wert von über 2.000 Euro zu gewinnen.
Energiesparaktion 2008
Der sinnvolle Einsatz von Energie nutzt nicht nur der Umwelt, sondern kann auch Geld sparen. Im Rahmen
der Energiesparaktion 2008, an der über 5.000 Kunden/innen teilnahmen, unterstützte die EVN ihre
Kunden/innen mit „Energiespar-Extras“ wie Broschüren und kostenlosen Stromverbrauchsmessgeräten.
Darüber hinaus gab es für alle, die den zweiten Fragebogen retorunierten 15 Energiespar-FreiTage.
40 EVN NACHHALTIGKEITSbericht 2008/09
Steigerung der Energieeffizienz
Kommentar
EVN und CSR
Gesellschaftliche Verantwortung
Märkte und Kunden
Energie und Klima
Verlässlicher Energieversorger
Ökologie
Ökonomie
Fakten und Ausblick
Service
EVN fördert private Photovoltaikanlagen
Das Interesse von Privathaushalten an der eigenen Stromerzeugung mithilfe von Photo­­vol­taikanlagen
nimmt aufgrund von sinkenden Anschaffungskosten und attraktiven Förderungen stetig zu. Die EVN
unterstützt, in Zusammenarbeit mit über 200 speziell geschulten EVN PowerPartnern, ihre Kunden/
innen mit dem SonnenStrom-Paket, einem Kombi-Angebot aus Installationszuschuss und garantierter
Abnahme der Überschussmengen zu fairen, wertgesicherten Preisen. Das Photovoltaikangebot der EVN
wird weiter ausgebaut. Weitere Informationen erhalten Sie unter www.evn.at oder 0800 800 100.
Energiesparkampagne in Bulgarien
Auch im Berichtsjahr führte EVN Bulgaria eine Energiespar­
kampagne durch. Neben dem sparsamen Einsatz von Strom
wurde auch über die effiziente Wärmenutzung informiert. Die
Kampagne soll die Menschen für den Wert der „Waren“ Strom
und Wärme sensibilisieren und die zusätzliche Kaufkraft, die sich
durch Energieeinsparungen ergibt, veranschaulichen.
Alternative Mobilitätskonzepte für die Zukunft
Beim 18. EVN CUP Ende August 2009 am Wachauring Melk
standen alternative Kraftstoffe und Antriebe im Mittelpunkt.
Besucher/innen der kostenlosen Veranstaltung hatten die Mög­
lichkeit, sich über den aktuellen Stand der Technik in Sachen Erd­
gasantrieb, Hybridtechnik, Brennstoffzellen- oder Wasserstoff­
motor zu informieren. Namhafte Automobilfirmen präsentierten
ihre neuesten, alternativ angetriebenen Modelle und stellten die Fahrzeuge für Praxistests zur Verfügung.
Fahrsicherheitstests, Kartfahren sowie ein Programm für die ganze Familie rundeten das Angebot ab. Den
Abschluss des EVN CUP bildete das von der ÖAMTC-Akademie veranstaltete 3. Internationale Mobilitäts­
symposium „Auto und Energie“.
Der Wert von Energie
Im Berichtsjahr wurde der Eintrag der EVN in das Guinnessbuch der Rekorde bestätigt. Beim EVN CUP 2008
gelang es, die längste Parade alternativ angetriebener Fahrzeuge aufzustellen.
Elektromobilität und CNG als Treibstoff
Bereits seit rund 15 Jahren beschäftigt sich die EVN mit den Themen Elektromobilität und Stromtankstellen.
Im Zuge der Klimaschutzdebatte fand das Thema Elektromobilität eine breite Öffentlichkeit, und die Indus­
trie setzt klare Signale: Erste elektrisch angetriebene Modelle sind bereits am Markt. Eine Projektgruppe in
der EVN verfolgt die aktuellen Entwicklungen in diesem Bereich, evaluiert interne Ressourcen und Abläufe
und steht in Kontakt mit diversen Institutionen. Ziel ist es, die EVN optimal zum Thema Elektromobilität
zu positionieren.
Die EAA Erdgas Mobil GmbH, eine Tochter der EnergieAllianz Austria, forciert die Verbreitung von Erdgas in
der Form von CNG als Treibstoff. Im Berichtsjahr sind zusätzlich zu den bestehenden vier öffentlichen und zwei
nichtöffentlichen CNG-Betankungsanlagen vier öffentliche CNG-Tankstellen (Pöchlarn, ­­Purgstall, Bruck/
Leitha, Melk) gemeinsam mit Partnern eröffnet worden. Weitere zwei Standorte folgen bis Ende 2009
(St. Georgen/Ybbsfeld und Frauenhofen bei Horn), 2010 wird eine öffentliche CNG-Tankstelle in Wiener
Neudorf errichtet. Um die abgegebenen CNG-Mengen der ÖBB-Postbus-Tankstelle in St. Pölten zu erhöhen,
wird im Frühjahr 2010 die bestehende CNG-Betankungsanlage durch eine wesentlich leistungsfähigere
Anlage ersetzt.
Vorstellung alternativ
angetriebener
Modelle beim
EVN CUP
EVN NACHHALTIGKEITSbericht 2008/09
41
Forschung und Entwicklung
Engagement in zahlreichen
Forschungsprojekten
Die EVN engagiert sich in zahlreichen nationalen und internationalen Forschungs- und Entwicklungs­
projekten und nimmt in Österreich seit Jahrzehnten eine führende Rolle bei hocheffizienten und um­
weltschonenden Kraftwerken ein. Im Berichtsjahr wurden etwa 1,2 Mio. Euro (davon knapp 7 % über
Förderungen) für Forschungs- und Entwicklungsprojekte aufgewendet.
Umweltverträglichkeit und Versorgungssicherheit als F&E-Herausforderung
Verbesserung der
­Wirkungsgrade
Noch auf Jahrzehnte wird der Energiebedarf vor allem durch fossile Energieträger befriedigt werden müs­
sen, die für einen Großteil der CO2-Emissionen verantwortlich sind. Die EVN engagiert sich in mehreren
nationalen und internationalen Forschungsinitiativen, um eine Verbesserung der Wirkungsgrade der Pro­
duktionsanlagen zu erreichen – die erste und wichtigste Maßnahme zur Minderung der CO2-Emissionen.
Optimale Nutzung der
­Solarenergie
Im Bereich der erneuerbaren Energieträger unterhält die EVN Forschungsprojekte wie jenes zur Beurteilung
der optimalen Ausnutzung von Solarenergie anhand der neu errichteten Photovoltaikanlage in Zwentendorf
(siehe Seite 31) in Kooperation mit NÖTECH NÖ Energieforschungs-, planungs-, betriebs- und service­
gesellschaft m.b.H., einer Tochtergesellschaft des Landes Niederösterreich und der EVN.
Auf dem Weg zum CO2-armen Kraftwerk
Dialog über Carbon Capture
and Storage
Die EVN hat sich das Ziel gesteckt, einen konstruktiven Dialog zwischen Politik, Wirtschaft und Öffent­
lichkeit über die Abscheidung und Speicherung von CO2 (Carbon Capture and Storage, CCS) in Gang
zu setzen. Die EVN kooperiert bei diesen Fragestellungen eng mit den betroffenen Behörden, anderen
Energieversorgungsunternehmen sowie mit namhaften nationalen und internationalen Universitä­
ten. Mit der Technischen Universität Wien, der Universität Hamburg-Harburg und der Universität
Stuttgart wurde eine Studie zur Erforschung der Um- bzw. Nachrüstungsmöglichkeiten des Kraft­
werks Dürnrohr in eine Oxyfuelanlage bzw. mit einer CO2-Wäscheanlage durchgeführt. Dabei wurden
nicht nur technische Fragestellungen behandelt, sondern auch die wirtschaftlichen Implikationen.
Die ersten Ergebnisse zeigten, dass die Implementierung der derzeit verfügbaren Abscheidetechnologien
einen erheblichen Rückgang des Wirkungsgrads zur Folge hat. Es wird nun versucht, diesen Nachteil durch
geeignete Maßnahmen zu minimieren. Durch weitestgehende Integration des Abscheideprozesses in den
Kraftwerksprozess können die negativen Auswirkungen auf den Wirkungsgrad minimiert werden. Unter
gewissen Rahmenbedingungen stellt CCS eine Option dar, die CO2-Emissionen eines fossil gefeuerten
Kraftwerks zu minimieren. Vor einem großtechnischen Einsatz ist allerdings weitere Forschung auf diesem
Gebiet notwendig, an der sich die EVN auch weiterhin aktiv beteiligt.
Kraftwerk Dürnrohr liefert durch Recycling Sekundärrohstoffe
Realit-Erzeugung aus
­Nebenprodukten
42 EVN NACHHALTIGKEITSbericht 2008/09
Durch unternehmensübergreifende Zusammenarbeit ist unter der Leitung der EVN ein Verfahren ent­
standen, mit dem aus Nebenprodukten aus der kalorischen Stromerzeugung der Baustoff Realit erzeugt
werden kann. Bereits lange bevor es Stand der Technik war, wurden, unter Berücksichtigung der gesetz­
lichen Auflagen zur Einhaltung von Grenzwerten für Schwefeldioxid im Rauchgas, im Kohlekraftwerk
Dürnrohr Rauchgasentschwefelungsanlagen errichtet. Diese benötigen für den Entschwefelungsvorgang
Kalkmilchsuspension. Dabei wird Branntkalk gelöscht und in weiterer Folge als Kalkmilch Ca(OH)2 im
Gegenstromprinzip zum Rauchgas in der so genannten Absorberkammer feinstzerstäubt eingesprüht.
Der geforderte Abscheidegrad von >90 % wird problemlos eingehalten. Es bildet sich ein Gemisch aus
Forschung und Entwicklung
Kommentar
EVN und CSR
Gesellschaftliche Verantwortung
Märkte und Kunden
Energie und Klima
Verlässlicher Energieversorger
Ökologie
Ökonomie
Fakten und Ausblick
Service
Kalziumsulfit und Kalziumsulfat vermischt mit Flugasche – diese gips­
ähnliche Verbindung, Realit, kommt als Baustoff im bergmännischen
Versatz zum Einsatz. Seit Herbst 2008 wird mit diesem Verfahren im
Kraftwerk Dürnrohr kommerziell Realit erzeugt. Mit dieser technisch
einwandfreien und sauberen Lösung zur Nebenproduktverwertung
werden die bisherigen Umweltschutzaktivitäten ergänzt.
Pilotversuche zur dezentralen Erzeugung
Weltweit werden derzeit Forschungsanreize im Energiesektor gesetzt,
wobei die Schwerpunkte auf dem Bereich dezentrale Erzeugung aus
vorwiegend erneuerbaren Energien liegen. Auf dem Mobilitätssektor
wird die Elektromobilität an Bedeutung gewinnen (siehe Seite 41). Die
EVN verfolgt diese Entwicklungen zeitnah und erprobt im Rahmen
eines Pilotprogramms neue Technologien. So kommen beispielsweise
Mikro-KWK(Kraft-Wärme-Kopplung)-Anlagen und die Absorptions­
wärmepumpe in der Praxis zum Einsatz; speziell zu dieser Thematik
werden im Bereich Erdgas-Absorptionstechnologie und der dezen­
tralen Energieversorgungstechnik ausgewählte Innovationen einem
Praxistest unterzogen. Dabei fokussieren die Versuche der EVN vor
allem den Bereich dezentrale Energieversorgungstechniken mit dem
Ziel, den Primärenergieaufwand zu verringern und den Gesamtwir­
kungsgrad der Anlagen zu erhöhen.
Erforschung von
Nachrüstungs­
möglichkeiten
im Kraftwerk
Dürnrohr
EVN NACHHALTIGKEITSbericht 2008/09
43
Ökologische Verantwortung
Auswahl aktueller
Projekte der WTE
– Zwei Blockheizkraftwerke in
Moskau
– Kläranlagen in Kohtla-Järve/
Estland und Kaunas und
�
Klaipeda
in Litauen kürzlich
fertig gestellt; Anlagen in
Olaine/Lettland, Vilnius,
Visaginas und Kaišiadorys
(alle Litauen) ­­in Bau
– Schlammbehandlungsanlage
auf der Kläranlage Siauliai,
Litauen
– Großkläranlage in CzajkaWarschau und IstanbulAtaköy
– Anlage zur Herstellung von Natriumhypochlorit in Moskau
„Die Kläranlage in
Zagreb steigert nicht
nur die Wasserqualität, sondern schützt
auch die Grundgewässer der Region.“
Mit dem operativen Segment Umwelt, das die Geschäftsfelder Wasserver- und Abwasserentsorgung sowie
thermische Abfallverwertung umfasst, liefert die EVN wertvolle Beiträge zum Umweltschutz. Durch die
Bündelung ihrer Kompetenzen im Bereich Energie- und Umwelttechnik kann die EVN über herkömmliche
Trinkwasser- und Abwasseranlagen hinausgehende Produkte und Leistungen anbieten. Als Energieversorger nehmen zudem Aspekte des Klimaschutzes oberste Priorität ein; Details dazu finden Sie auf Seite 38.
Segment Umwelt
WTE – Wasser. Technik. Energie
Die WTE Gruppe bietet als Komplettanbieter die Planung, den Bau und den Betrieb technischer Anlagen
zur Wasserver- und Abwasserentsorgung sowie zur Erzeugung von Wärme und Energie an. WTE verfügt
über Niederlassungen und Projektgesellschaften in 14 Ländern. Mehr als elf Millionen Menschen werden
von Anlagen der WTE mit Trinkwasser versorgt bzw. deren Abwässer entsorgt.
Energie und Wärme aus Klärschlamm
Neben der Erhöhung der Energieeffizienz und dem Einbau energiearmer Aggregate stellt die Energie- und
Wärmegewinnung ein wichtiges Ziel der WTE dar. Bereits seit Jahren wird auf den eigenen Anlagen Erfahrung zur Energiegewinnung aus dem Klärprozess und der Schlammbehandlung generiert. Ziel ist es, einen
energieautarken Anlagenbetrieb zu gewährleisten, um Ressourcen zu schonen, Energiekosten zu senken
und bei einem Stromausfall einen eigenständigen Betrieb sicherzustellen.
Aktuell wird eine Abwasseranlage in Istanbul errichtet, deren Energiehaushalt weitestgehend durch die
Nutzung des anfallenden Biogases gewährleistet wird. Turbinen sorgen für die nötige Energie und Wärme
zur Klärschlammtrocknung. Auf den Kläranlagen in Zagreb und Stettin werden Blockheizkraftwerke betrieben, die aus dem anfallenden Faulgas elektrische und thermische Energie erzeugen. Dadurch kann ein
wesentlicher Beitrag zur Deckung des eigenen Strom- und Wärmebedarfs geleistet werden. In Zagreb ist
es sogar gelungen, mehr Energie zu erzeugen, als die Anlage für den Betrieb benötigt. Die Einspeisung
ins Elektrizitätsnetz von Zagreb wird zurzeit diskutiert. Durch die Integration dieser Kraftwerke ist es WTE
gelungen, eine ausgewogene Mischung aus Versorgungssicherheit und Minimierung der Umweltauswirkungen zu finden.
Ante Pavić, Geschäftsführer der ZOV (Kläranlage Zagreb)
Durch den Bau der Kläranlage Zagreb hat Kroatien einen großen Schritt zur Erfüllung steigender ökologischer Richtlinen des Gewässerschutzes sowie des Donauschutzübereinkommens getätigt. Die Kläranlage sichert nicht nur die gemäß europäischen Umweltschutzstandards erforderliche Wasserqualität der Save in Zagreb und flussabwärts, sondern trägt auch maßgeblich zum Schutz der Grundgewässer in der ganzen Zagreber Region bei, da die Abwässer der Stadt Zagreb jetzt im geschlossenen
Kanalisationssystem zur Kläranlage geleitet werden. Im Rahmen des Baus der Kläranlage wurde auch eine Brücke über die Save errichtet, was zur generellen Verbesserung der Infrastruktur beiträgt
und eine große Entlastung des Stadtverkehrs bedeutet.
44 EVN NACHHALTIGKEITSbericht 2008/09
Segment Umwelt
Kommentar
EVN und CSR
Gesellschaftliche Verantwortung
Märkte und Kunden
Energie und Klima
Verlässlicher Energieversorger
Ökologie
Ökonomie
Fakten und Ausblick
Service
EVN Abfallverwertung – Energie und Wärme aus Abfall
Die EVN Abfallverwertung Niederösterreich GmbH (ehemals AVN)
betreibt seit 2004 in Zwentendorf/Dürnrohr eine thermische Abfallverwertungsanlage, die derzeit um die Linie 3 erweitert wird. Zudem
plante, baute und finanzierte die EVN die thermische Abfallverwertungsanlage MSZ 3 in Moskau, die sie bis zum Jahr 2019 betreiben
wird; dort wird durch eine Kraft-Wärme-Kopplungsanlage mit Anschluss
an das Moskauer Fernwärmenetz aus Abfall Strom und Fernwärme für
ca. 48.000 Moskauer Haushalte erzeugt.
Erweiterung um die Linie 3
Nach der Erweiterung der Anlage in Zwentendorf/Dürnrohr um die
Linie 3 werden insgesamt rund 500.000 Tonnen Müll pro Jahr verwertet und die thermische Leistung von derzeit 120 MW auf 210 MW
ausgebaut werden. Durch die gewonnene Energie können im benachbarten Wärmekraftwerk Dürnrohr in Zukunft 100.000 Tonnen Kohle
und 10 Millionen m3 Gas pro Jahr eingespart werden. Nach der
zweijährigen Bauzeit sind die Arbeiten bereits weit fortgeschritten. Die Montage des Kessels ist abge­
schlossen, Ende September 2009 wurde die Rauchgasreinigungsanlage fertig gestellt. Der Oberteil des
SO2-Wäschers wurde Ende Juni 2009 montiert. Die „kalte Inbetriebsetzung“ der Anlage hat begonnen.
Ende November 2009 ist die Inbetriebnahme mit Abfall – das so genannte 1. Müllfeuer – geplant.
Inbetriebnahme der
Linie 3 im November
2009
Die neue Linie wurde parallel zu den beiden vorhandenen errichtet und besteht ebenfalls aus einem Verbrennungsrost und einem Kessel sowie einer dreistufigen Rauchgasreinigungsanlage. Neu hinzu kam der so
genannte „Vorbunker“, der als Erweiterung des derzeitigen Müllbunkers dient und von dem aus die Abfälle
mit einem Laufkran in den bestehenden Müllbunker transportiert werden. Die Anlieferung des Restmülls
erfolgt weiterhin zu 90 % mit der Bahn, ebenso werden 80 – 90 % der Reststoffe auf diesem Weg abtransportiert. Ein Besucher- und Informationszentrum steht Interessierten für Anlagenführungen zur Verfügung.
Nachhaltige Impulse für die Region
In der Volksbefragung 1997 entschieden sich 74 % der Bürger/innen von Zwentendorf für den Bau der thermischen Abfallverwertungsanlage; die Wahlbeteiligung lag bei 72 %. Vom Bau der Anlage
profitiert nicht nur die Gemeinde Zwentendorf, sondern die ganze Region Tullnerfeld sowohl durch die Verbesserung der Luftqualität als auch durch wesentliche wirtschaftliche Impulse. Im Rahmen der
Bauinvestitionen von insgesamt rund 270 Mio. Euro (inkl. der Erweiterung um die Linie 3) und bei laufenden Revisionen werden Aufträge auch an Gewerbetreibende in der Region vergeben. Es entstanden
rund 75 neue Arbeitsplätze direkt bei der EVN Abfallverwertung sowie indirekt weitere 60 Arbeitsplätze in der Region. Etwa 85 % der Belegschaft kommen aus der unmittelbaren Umgebung.
Die Standortabgabe der EVN Abfallverwertung kommt ebenfalls der Gemeinde zugute. Auch die ört­
lichen Gastronomie- und Beherbergungsbetriebe werden belebt – nicht nur durch die Mitarbeitenden,
sondern auch durch die zahlreichen Besucher/innen der Anlage – rund 38.000 in den letzten fünf Jahren. Die EVN Abfallverwertung unterstützt neben dem Kindergarten auch diverse Vereine und
örtliche Aktivitäten wie etwa den Zwentendorfer Hauskalender.
EVN NACHHALTIGKEITSbericht 2008/09
45
Versorgungssicherheit und
­Verbesserung der
Wasserqualität
EVN Wasser sichert die Wasserqualität
EVN Wasser betreibt die überregionale Wasserversorgung in Niederösterreich und versorgt per Ende
September 2009 rund 493.000 Einwohner/innen bzw. ein Drittel der niederösterreichischen Bevölkerung in 655 Katastralgemeinden mit Trinkwasser, davon 50.000 direkt. Zudem sorgt EVN Wasser für die
­Beseitigung und Aufbereitung kommunaler und industrieller Abwässer sowie die Betriebsführung von
Kanalisationen und Kläranlagen.
Im Berichtsjahr wurde der Betrieb des Trinkwasserortsnetzes der Gemeinden Enzersfeld, Seefeld-Kadolz,
Michelhausen, Himberg und Riederberg übernommen. EVN Wasser wird dort in den nächsten Jahren in
die Sanierung der Netze investieren. Zur Sicherung der Wasserqualität ist die ordnungsgemäße Behandlung
von Abwässern notwendig. Nach fünfjähriger Bauzeit wurde im September 2009 in der Marktgemeinde
Ludweis-Aigen die dritte Kläranlage mit rund 25 km Kanalleitungen fertig gestellt.
Ausreichend Trinkwasser für das Waldviertel
Zur langfristigen Absicherung der Wasserversorgung im Waldviertel wird bis 2011 eine 40 km lange überregionale Transportleitung vom Weinviertel in das Waldviertel errichtet. Der erste Bauabschnitt vom Hochbehälter Steinbühl (Stadtgemeinde Raabs/Thaya) nach Aigen (Marktgemeinde Ludweis-Aigen) wurde im
September 2009 eröffnet. Dank des rund 8 km langen Teilstücks hat die Wasserversorgung mit dem
Tankwagen in den Orten Weinern und Aigen ein Ende gefunden.
Vernetzung bringt Sicherheit und bessere Qualität
Durch die Vernetzung mittels Verbindungsleitungen und durch laufende Steuerungs- und Betriebsoptimierungen konnte nicht nur die Versorgungssicherheit
wesentlich erhöht werden, sondern darüber hinaus eine signifikante Verbesserung
der Trinkwasserqualität sowie eine Reduktion der Gesamthärte in großen Bereichen des Versorgungsnetzes erzielt werden. Im Frühjahr 2009 haben die Projektierungsarbeiten für die Verbindungsleitung aus dem ­Marchfeld ins Sulzbachtal
begonnen. Diese Verbindungsleitung wird den Härtegehalt des Wassers wesentlich verringern. Eine weitere Sicherungs- und Optimierungsmaßnahme stellt die
geplante Verknüpfung der südlich und nördlich der Donau gelegenen Brunnenfelder Palt und Grunddorf-Donaudorf über die im Bau befindliche Donaubrücke
Traismauer dar. „In den letzten zehn Jahren arbeitete EVN Wasser am Ausbau, an
der ­Sicherung und Optimierung der Trinkwasserversorgung. Durch die Inbetriebnahme des neuen Brunnenfelds in Mollersdorf wurde ein wichtiger Meilenstein in
der Entwicklung des größten Wasserversorgers des Landes erreicht. Gebietsweise
konnte sowohl der Nitratwert als auch die Härte im Trinkwasser halbiert werden,“
so Dipl.-Ing. Franz Dinhobl, Geschäftsführer EVN Wasser.
junge forschung.WASSER
Zum langfristigen Schutz unseres Wassers muss das Wissen über den intelligenten ­und nachhaltigen Umgang mit dieser Ressource laufend erhöht werden.
Deshalb
­­
unterstützt und prämiert EVN Wasser mit dem Wettbewerb junge
­forschung.WASSER wissenschaftliche Arbeiten junger Menschen. ­Die Preis­
verleihung fand am Weltwasser­tag im März 2009 statt. Weitere Informationen
finden Sie im Internet unter www.evnwasser.at. Einsendeschluss für den
nächsten Wettbewerb ist der 15. Jänner 2010.
46 EVN NACHHALTIGKEITSbericht 2008/09
Umweltschutz und Biodiversität
Kommentar
EVN und CSR
Gesellschaftliche Verantwortung
Märkte und Kunden
Energie und Klima
Verlässlicher Energieversorger
Ökologie
Ökonomie
Fakten und Ausblick
Service
Umweltschutz und Biodiversität
Verantwortungsvolle Projektplanung und aktiver Dialog mit Interessengruppen
Die EVN sucht aktiv den Dialog mit unterschiedlichen Interessengruppen – insbesondere mit den von Projekten betroffenen Personen. Durch einen intensiven Austausch mit den Anrainer/innen, die vom Bau der
überregionalen Gastransportleitung „Südschiene“ betroffen sind, konnten alle von der Wichtigkeit dieses
Projekts für die Sicherung der Gasversorgung überzeugt werden. Neben einer gesetzlich vorgeschriebenen Umweltverträglichkeitsprüfung erfolgt die Planung und Errichtung von Infrastrukturprojekten unter
strenger Berücksichtigung von ökologischen Gesichtspunkten. Sollte ein ökologisch wertvoller Naturraum
betroffen sein, werden gemeinsam mit der zuständigen Behörde Maßnahmen zur Minimierung der Auswirkungen auf die Natur festgelegt.
Dialog mit allen
­Interessengruppen
Auch der Dialog und die Zusammenarbeit mit Umweltschutzorganisationen, lokalen und regionalen Bürgerinitiativen, aber auch mit NGOs wie Greenpeace oder Global 2000 sind von besonderer Bedeutung. So
gab es 2009 beispielsweise einen Gedankenaustausch mit dem Verein „Rettet die Ybbs-Äsche“ sowie im
Rahmen der „Save the World Award“-Gala in Zwentendorf eine gemeinsame Initiative mit Greenpeace.
Prüfung der Wasserqualität der Kamp-Stauseen
Bereits seit mehr als 40 Jahren werden im Auftrag der EVN insbesondere an den Stauseen Ottenstein und
Dobra hydrochemische und gewässerökologische Untersuchungen durchgeführt. Seit Beginn der zusätzlichen Messungen hinsichtlich der Badegewässerqualität im Jahr 2000 ist lediglich an einem der Seen die
Überschreitung eines Grenzwerts festgestellt worden (Ottenstein, August 2008). In den letzten Jahren
wurden die Untersuchungen an die Vorgaben der EU-Wasserrahmenrichtlinie angepasst.
Nestplattformen
in Bulgarien
Auswahl von EVN Projekten zum Schutz der Umwelt und Biodiversität
– Wildausstiege am Kehrbach
– Anlegung von Brutwänden für Bienenfresser und Bracheflächen im Bereich von Windparks
– Kaiseradler-Monitoring im Großraum Marchfeld
– Kooperation mit den österreichischen Igelfreunden
–Reinigung der Gewässer durch Entsorgung von Rechengut bei den Kraftwerken
–Beteiligung an der Wildökoland-Aktion des Niederösterreichischen Jagdverbands zur Förderung
der Wiederanpflanzung von Hecken
– Initiative zum Schutz der auf Freileitungen landenden Zugvögel mit dem bulgarischen Vogelschutzverein
– Schutz der Nester von Weißstörchen auf Strommasten in Bulgarien und Mazedonien
–Bauliche Maßnahmen (Filterstationen, Spezialfundamente) zum Schutz der Fauna und Flora in
­Gewässern in Mazedonien
– Schafbeweidung der Grünflächen des Kraftwerks Theiß als naturnahe und emissionsarme
Grünlandpflege
Weiterführende Informationen finden Sie unter www.verantwortung.evn.at.
EVN NACHHALTIGKEITSbericht 2008/09
47
Prüfung der Auswirkungen der EU-Wasserrahmenrichtlinie
auf die Gestaltung der Kamp-Stauseen
Badewasser­qualität
in den Kamp-­
Stauseen
Einige Flussabschnitte des Kamps, an denen die evn naturkraft Wasserkraftwerke betreibt, zählen nach der Systematik der EU-Wasserrahmenrichtlinie (EU-WRRL) zu den „Heavily Modified Water Bodies“,
also zu den erheblich veränderten Oberflächengewässern. Die EUWRRL fordert die Sicherstellung des „guten ökologischen ­Potenzials“
derartiger Gewässer. Ende 2007 wurde in Zusammenarbeit von Land
Niederösterreich, Umweltministerium, evn naturkraft und EVN ein
­Pilotprojekt ins Leben gerufen, mit dem Ziel, ein Referenz-Bewertungsschema für „Heavily Modified Water Bodies“ am Beispiel der
Kamp-Stauseen zu erarbeiten. So können frühzeitig Maßnahmen
entwickelt und vorgeschlagen werden, deren Umsetzung den Ansprüchen aller Interessengruppen und der vorhandenen Ökosysteme möglichst gerecht wird. Nach der
bereits erfolgten Erhebung des Ist-Zustands werden bis Ende 2009 ein Bewertungsschema und mögliche
Verbesserungsszenarien erstellt.
Hochwasserschutz durch die Speicherkraftwerke an Kamp und Erlauf
Auch in diesem Geschäftsjahr konnten die Speicherkraftwerke der EVN – insbesondere am Kamp – einen
positiven Beitrag zum Hochwasserschutz leisten. Ohne Speicher wäre es im Kampunterlauf zu Überschwemmungen gekommen. Um nachhaltig einen sicheren Betrieb der Speicherkraftwerke an Kamp und
Erlauf zu gewährleisten, wurden eine Reihe von
Anlagenteilen auf den neuesten Stand der Technik
gebracht. Insbesondere wurden zusätzliche Flusspegel- und Bauwerksüberwachungseinrichtungen
installiert bzw. bestehende automatisiert. Insgesamt ergibt sich durch diese Maßnahmen ein noch
rascherer Informationsfluss.
Etablierung von EU-Standards in
Bulgarien und Mazedonien
Integriertes Managementsystem
Minimierung der Risiken für
die Umwelt
Zur Minimierung der Umweltrisiken führt die EVN
in Niederösterreich seit 1996 an ihren Standorten
mit wesentlichen Umweltauswirkungen Umweltmanagementsysteme nach EMAS und ISO 14001,
die in den letzten Jahren zu einem Integrierten Managementsystem erweitert wurden.
Modernisierung der Netze
48 EVN NACHHALTIGKEITSbericht 2008/09
Umweltkostenrechnung
Der Aufbau von effizienten Umweltmanagementsystemen nach EU-Standards nimmt bei der Integration
der bulgarischen und mazedonischen Tochtergesellschaften einen wichtigen Stellenwert ein. In Bulgarien
wurde ein Projekt zur Einführung eines flächendeckenden Abfallmanagements gestartet. In Mazedonien
konnte im Berichtsjahr ein Dokumentationssystem für das Umweltcontrolling initiiert und die erste Umweltprüfung nach ISO 14001 durchgeführt werden. Damit ist der Grundstein für die weitere Umsetzung und
Zertifizierung gelegt. Im nächsten Geschäftsjahr soll das Umweltmanagement in Bulgarien ein zentrales
Thema der Umweltaktivitäten werden.
Kommentar
EVN und CSR
Gesellschaftliche Verantwortung
Märkte und Kunden
Energie und Klima
Verlässlicher Energieversorger
Ökologie
Ökonomie
Fakten und Ausblick
Service
Umweltkosten nach
Umweltmedien
2008/09
2007/08
13,3 %
0,0 %
Die mazedonische Regierung verpflichtet alle Betriebe, bis 2010 sämtliche Anlagen auf PCB zu überprüfen. Wegen der großen Anzahl von Anlagen – über 7.000 Transformatoren sowie eine große Anzahl
an Kondensatoren und Schaltern – wurde der EVN ein Aufschub bis 2013 gewährt, der aufgrund einer
straffen Planung voraussichtlich auch eingehalten werden kann. Bis Ende September 2009 wurden rund
30 % der Transformatoren untersucht; PCB-haltige Transformatoren werden außer Betrieb genommen
und ordnungsgemäß entsorgt.
Frühere Erhebungen bestätigen, dass die Anlagen der EVN in Österreich und Bulgarien PCB-frei sind.
Trotzdem werden Transformatoren vor einer Verschrottung auf PCB getestet.
Polychlorierte Biphenyle (PCB)
gehören zur Gruppe der chlorierten Kohlenwasserstoffe. Ihre Toxizität wurde in den 1960er-Jahren
erkannt; Verwendung fanden sie vor allem in Kabelummantelungen und als Isolierflüssigkeit von
elektrotechnischen Bauteilen wie Transformatoren und Kondensatoren. Eine Richtlinie der EU von
1993 untersagt die Verwendung und Inverkehrbringung gänzlich.
Umweltkostenrechnung in der EVN
16,2 %
67,0 %
0,0 %
4,0 %
3,9 %
PCB-Monitoring in Mazedonien
70,7 %
4,4 %
0,4 %
5,7 %
4,6 %
0,4 %
5,6 %
2,2 %
1,6 %
Luft und Klima 70,7 % (67,1 %)
Sonstiges 13,3 % (16,2 %)
Abfälle 5,7 % (5,6 %)
Biodiversität und Landschaft 4,4 % (4,0 %)
Boden und Grundwasser 3,9 % (4,6 %)
Abwasser 1,6 % (2,2 %)
Lärm und Vibration 0,4 % (0,4 %)
Strahlung 0,0 % (0,0 %)
Umweltkosten nach
Kostenkategorien
2008/09
2007/08
45,5 %
Um einen genaueren Einblick in die Umweltkosten der EVN zu erhalten, wurden in einem ersten Schritt
die EVN AG, die EVN Netz GmbH und die EVN Wärme GmbH betrachtet. Darunter fallen im Wesentlichen
die thermischen Kraftwerke, das Strom-, Gas- und Wärmenetz, die Fernheiz(kraft)werke, die Kundenzentren und Betriebsgebäude sowie sämtliche umweltbezogene Werbekosten in Niederösterreich. Grundlage
der Erhebungen ist die „Internationale Leitlinie Umweltkostenrechnung“ der International Federation of
Accountants. Umweltkosten stellen demnach die monetarisierten, internen Kosten der Auswirkungen
der Geschäftstätigkeit auf die Umwelt und im Besonderen die Kosten der Schadensvermeidung und der
Schadensbehebung dar.
Im Geschäftsjahr 2007/08 betrugen die Umweltkosten der analysierten Unternehmensbereiche 56,4 Mio.
Euro, 2008/09 waren es 66,1 Mio. Euro. Sie setzen sich aus den Schadensbehebungskosten (z. B. Alt­
lastensanierungskosten) sowie den Schadensvermeidungskosten (z. B. Aufwendungen für Umwelt­
management oder Rauchgasreinigung) aufgeteilt auf Umweltmedien und Kostenkategorien zusammen.
Dabei wurden in diesem Projektschritt die Erlöse noch nicht berücksichtigt. Aufgrund der umfangreichen
Rauchgasreinigung liegen die höchsten Kosten im Bereich der Emissionsbehandlung. Es ist geplant, die
Umweltkostenrechnung schrittweise auf alle vollkonsolidierten Tochtergesellschaften auszudehnen.
51,6 %
29,5 %
1,8 %
17,1 %
43,1 %
0,7 %
10,7 %
Abfall- und Emissionsbehandlung
45,5 % (51,7 %)
Intangible Kosten (nicht eindeutig
­zuordenbar) 43,1 % (29,5 %)
Vorbeugende und sonstige
Umweltmanagementkosten
10,7 % (17,1 %)
Forschung und Entwicklung
0,7 % (1,8 %)
EVN NACHHALTIGKEITSbericht 2008/09
49
Verantwortungsvolle Unternehmensführung
Ziel: nachhaltige
Unternehmenswertsteigerung
Nicht zuletzt aufgrund ihrer Börsenotierung besteht die oberste ökonomische Zielsetzung der EVN in einer
nachhaltigen Steigerung des Unternehmenswerts. Ihr erfolgreicher Expansionskurs, der sich sowohl auf
eine geografische wie auch sektorale Diversifikation stützt, wird mit den geplanten Projekten im In- und
Ausland fortgesetzt.
Wirtschaftliche Entwicklung
Ergebnis und Dividende
je Aktie in Euro1)
1,4
1,39
1,2
1,14
1,0
1,09
Im Berichtsjahr konnten die Umsatzerlöse um 13,8 % auf 2.727,0 Mio. Euro und das EBITDA um 3,1 % auf
373,4 Mio. Euro gesteigert werden. 38,4 % der Umsatzerlöse wurden außerhalb Österreichs in den Märkten Zentral-, Ost- und Südosteuropas erzielt. Aufgrund eines geringeren Finanz- und Beteiligungsergebnisses blieb das Konzernergebnis nach Steuern mit 177,9 Mio. Euro um 4,8 % unter dem Vorjahresniveau.
Rund 415,7 Mio. Euro (Vorjahr: 415,6 Mio. Euro) wurden in den Ausbau der Produktionskapazitäten und die
kontinuierliche Verbesserung der Infrastruktur in Niederösterreich, Bulgarien und Mazedonien investiert.
Die Grundlage aller Investitionsentscheidungen bildet ein System aus mehreren Kennzahlen wie Economic
Value Added oder Return on Capital Employed (ROCE), der die Rendite auf das eingesetzte Kapital misst
und sich im Berichtsjahr auf 5,4 % belief.
0,8
0,6
0,4
0,375
0,370
0,370
0,2
2008/09
2007/08
2006/07
0
Trotz des anhaltend hohen Investitionsvolumens und kontinuierlicher Dividendenzahlungen weist die EVN
mit Stichtag 30. September 2009 ein Eigenkapital von 3.127,2 Mio. Euro aus, was einem Anteil von 46,7 %
an der Bilanzsumme entspricht. Mit der Emission von fünf Anleihen erfolgte im Berichtsjahr eine weitere
Diversifikation der Finanzierungsquellen; die Nettoverschuldung beläuft sich auf 1.378,2 Mio. Euro, womit
ein Gearing von 44,1 % ausgewiesen wird. Eine ausführliche Analyse des Geschäftsverlaufs finden Sie im
Geschäftsbericht ab Seite 44.
Ergebnis je Aktie
Dividende je Aktie
1) Werte von 2006/07 angepasst um Aktiensplit im Verhältnis 1:4
Gesamtwirtschaftlicher Stellenwert der EVN
Die Geschäftstätigkeit der EVN löst direkte und indirekte makroökonomische Effekte bzw. Beiträge
aus. Die wichtigsten werden nachstehend skizziert, wobei auf das Anführen von Multiplikatoreffekten
für die Gesamtwirtschaft verzichtet wurde.
– Öffentlichkeit: Ertragsteueraufwand von 28,0 Mio. Euro, der zur Erfüllung öffentlicher Aufgaben
beiträgt. Eine finanzielle Unterstützung der EVN durch öffentliche Stellen findet nicht statt. Soweit
vereinzelt Materiengesetze die Möglichkeit der Inanspruchnahme von Förderungen vorsehen, wie dies z. B. beim Ökostromgesetz der Fall ist, prüft die EVN das Vorliegen der Voraussetzungen
und beantragt gegebenenfalls die dafür vorgesehenen Mittel.
– Arbeitgeber: Durchschnittlicher Personalstand im Berichtsjahr von 8.937 Mitarbeitenden, davon
82 Lehrlinge; Personalaufwendungen in Höhe von 319,4 Mio. Euro (rund 11,7 % des Umsatzes)
– Investitionstätigkeit: 415,7 Mio. Euro für den Ausbau der ­Netzinfrastrukturen und Produktions­
anlagen im In- und Ausland
– Auftraggeber: 1.950,7 Mio. Euro, um 17,7 % mehr als im Vorjahr, für Material und bezogene
­Leistungen (vorwiegend Energiebezug und Instandhaltung)
50 EVN NACHHALTIGKEITSbericht 2008/09
Verantwortungsvolle Unternehmensführung
Kommentar
EVN und CSR
Gesellschaftliche Verantwortung
Märkte und Kunden
Energie und Klima
Verlässlicher Energieversorger
Ökologie
Ökonomie
Fakten und Ausblick
Service
Nachhaltige Ausrichtung der Beschaffung
Schrittweise Implementierung von CSR-Kriterien
In einem mehrstufigen Projekt werden Leistungsverzeichnisse sowie die Einkaufsbedingungen hinsichtlich
ihrer sozioökologischen Kriterien evaluiert und dahingehend optimiert. Im Berichtsjahr fand mithilfe externer Unterstützung eine Bewertung der wichtigsten Leistungsverzeichnisse statt. Die Änderungsvorschläge
wurden geprüft und, soweit normenkonform, auch übernommen. Um einen Überblick über die diversen
Label und Gütezeichen zu erhalten und so die nachhaltige Beschaffung weiter zu optimieren, führt die
Österreichische Gesellschaft für Umwelt und Technik (ÖGUT) im Auftrag der EVN derzeit eine Studie zum
Thema „Umwelt- und Soziallabels“ durch.
Transparente Auftragsvergabe in Bulgarien und Mazedonien
Die Tochtergesellschaften in Bulgarien und Mazedonien folgen bei der Beschaffung Anweisungen nach
­österreichischem Muster. Anlässlich der SAP-Einführung in Bulgarien wurden auch die Beschaffungsprozesse noch transparenter gestaltet. Über das DEMI-Modell (Durchführer-Entscheider-Mitarbeiter-Informanten) werden Entscheidungsträger/innen eindeutig identifiziert, deren Verantwortlichkeiten definiert und
nach dem Vier-Augen-Prinzip dokumentiert. Dies ist auch in Mazedonien geplant.
Integritätsklausel für
Auftragnehmer
Im Berichtsjahr wurde die
Konzeption einer Integritätsklausel für Lieferanten
abgeschlossen; sie wird
derzeit rechtlich geprüft und
definiert zehn Punkte, wie
sich Auftragnehmer bei der
Erbringung ihrer Lieferungen
und Leistungen zu verhalten
haben.
Beschaffung von Stahlrohren
Für die Errichtung der überregionalen Gastransportleitung „Südschiene“ wurden 120 km Stahlrohre
beschafft. Zu diesem Zweck wurden zuerst im Rahmen einer Studie des TÜV München potenzielle Stahlrohrhersteller weltweit identifiziert und nach einer internationalen Ausschreibung mit anschließender
Vergabe gemäß Bundesvergabegesetz ging ein türkisches Rohrwerk-Konsortium als Bestbieter hervor.
Aufgrund des Umfangs dieses Auftrags entschloss sich die EVN, neben einer Werksbesichtigung durch
eigene Fachleute auch ein Unternehmen zur Überwachung der Fertigung zu beauftragen. Die Kontrollen der technischen Normen, aber auch der arbeitsrechtlichen und sicherheitstechnischen Aspekte in
den beiden türkischen Werken wurden von Moody International GmbH, Deutschland, durchgeführt.
Geschulte Inspektoren waren täglich in den Rohrwerken anwesend und berichteten wöchentlich an die
EVN. Die Fertigung der Rohre wurde im Berichtszeitraum großteils abgeschlossen, und bisher wurden
keine Überschreitungen gemeldet. Die Anlieferung der Rohre erfolgte umweltfreundlich per Bahn.
Risikomanagement und Kontrollinstrumente
Zur Vermeidung von Risiken und Fehlentwicklungen jeglicher Art wurden mehrere Instrumentarien und
Kontrollmechanismen eingerichtet. Als börsenotierte Gesellschaft verpflichtet sich die EVN AG zur Einhaltung des Österreichischen Corporate Governance Kodex (siehe Geschäftsbericht ab Seite 26). Einen
besonderen Stellenwert nehmen das Risikomanagement sowie das Interne Kontrollsystem ein, die nachstehend vorgestellt werden.
Verpflichtung zum
Corporate Governance Kodex
Risikomanagement
Als Folge der Internationalisierung mussten die Risiken, denen die EVN ausgesetzt ist, neu definiert werden.
Zur Steuerung dieser Risiken und um den gesetzlichen Vorschriften zu entsprechen, wurde das Risiko-
Optimierung des
Risikomanagements­
EVN NACHHALTIGKEITSbericht 2008/09
51
managementsystem angepasst bzw. weiterentwickelt. Die Eckpfeiler dieses Systems bilden konzernweit
einheitliche Richtlinien, deren übergeordnetes Ziel es ist, potenzielle Risiken frühzeitig zu erkennen, um
zeitnah Maßnahmen zur Schadensminimierung einleiten zu können. Eine ausführliche Darstellung des
Risikomanagements finden Sie im Geschäftsbericht ab Seite 54.
Risikoorientiertes Internes Kontrollsystem (RIKS)
Etablierung eines
­„ Risikoorientierten Internen
Kontrollsystems“
Aufgrund von Änderungen im Unternehmensrechtsänderungsgesetz von 2008 (URÄG) sind kapitalmarktorientierte Unternehmen nun verpflichtet, die wichtigsten Merkmale des rechnungslegungsbezogenen internen Kontroll- und Risikomanagementsystems im Lagebericht offenzulegen. Gemäß dieser Verpflichtung
hat die EVN ein „Risikoorientiertes Internes Kontrollsystem“ etabliert, das auf dem Internen Kontrollsystem
aufbaut. Es stellt eine Ablaufsicherheit sowie klare Zuständigkeiten innerhalb der jeweiligen Unternehmensbereiche sicher und eliminiert überflüssige Prozessschritte. Nach der Implementierungsphase im Berichtsjahr erfolgt im Geschäftsjahr 2009/10 die tatsächliche Produktivsetzung in der EVN Gruppe. Damit wird
die Sicherheit in den Abläufen für die Erstellung der Finanzdaten weiter erhöht.
Aktionärsstruktur
Dialog mit dem Kapitalmarkt
< 14 %
51 %
Die EVN legt großen Wert auf eine zeitgleiche, offene und umfassende Kommunikation mit allen Kapitalmarktteilnehmenden, hohe Transparenz und eine aktive Berichterstattung. Auch im Berichtsjahr wurden
zahlreiche Gelegenheiten genutzt, um über die Geschäftsentwicklung und Strategie der EVN zu informieren.
Informationsnachmittag für Privataktionäre – 20 Jahre EVN Aktie
> 35 %
NÖ Landesbeteiligungsholding GmbH 51 %
Energie Baden-Württemberg AG (EnBW)
> 35 %
Streubesitz < 14 %
Der Informationsnachmittag für Privataktionäre am 5. Juni 2009 stand ganz im Zeichen „20 Jahre EVN
Aktie“. Rund 250 Personen kamen in das EVN FORUM, wo Generaldirektor Dr. Burkhard Hofer die Halb­
jahresergebnisse präsentierte. Anschließend sprach er mit Börsevorstand Dr. Heinrich Schaller über den
­Börsengang vor 20 Jahren und die weitere Entwicklung. Nach einer regen Diskussion mit dem Publikum
wurde zu einer Kaffeejause geladen, die passend zum nieder­österreichischen Klimaaktionstag klima­
schonend ausgerichtet war. Weitere Informationen finden Sie unter www.investor.evn.at.
Socially Responsible Investments
Neben traditionellen finanzwirtschaftlichen Kriterien werden bei nachhaltigen Investments – so genannten
Socially Responsible Investments (SRI) – auch soziale, ethische und umweltbezogene Aspekte berücksichtigt. Aktien von Unternehmen, die diesen strengen Auflagen entsprechen, werden von unabhängigen
Ratingagenturen empfohlen und in nachhaltig orientierte Investmentfonds aufgenommen. Ende Juni 2009
waren nach Informationen des Sustainable Business Institute über 300 nachhaltige Fonds in Deutschland,
Österreich und der Schweiz zum Publikumsvertrieb zugelassen; ihre Anzahl ist steigend. Verstärkt wird
die Nachfrage durch den europaweiten Trend, dass Pensionsfonds gesetzlich dazu angehalten werden,
Nachhaltigkeitsaspekte in ihrer Investmententscheidung zu berücksichtigen. Hinzu kommt, dass nachhaltig
agierende Unternehmen auch auf den Finanzmärkten eine bessere Performance aufweisen, was unterschiedliche Studien belegen.
52 EVN NACHHALTIGKEITSbericht 2008/09
Dialog Kapitalmarkt
Kommentar
EVN und CSR
Gesellschaftliche Verantwortung
Märkte und Kunden
Energie und Klima
Verlässlicher Energieversorger
Ökologie
Ökonomie
Fakten und Ausblick
Service
Die EVN AG wurde in den letzten Jahren in mehrere Nachhaltigkeitsindizes aufgenommen: Bereits seit
2002 ist sie im FTSE4Good Index vertreten. Seit 2005 ist sie in der aus dem ESI Global und dem ESI Europe
gebildeten Ethibel-Sustainability-Index-Gruppe (ESI) enthalten; im selben Jahr erfolgte auch die Aufnahme
in den österreichischen Nachhaltigkeitsindex VÖNIX.
Dr. Matthias Fawer,
Vice President von Sarasin Sustainable Investment über
die Bedeutung von Socially Responsible Investments (SRI)
und die Gründe für ein Investment in die EVN
Nicht trotz, sondern gerade wegen der Wirtschaftskrise wachsen nachhaltige Investments. Das wissen
wir aus unserer eigenen Erfahrung. Viele Finanzmarktteilnehmende stellen sich nach diesem Schock –
auch bei wieder ansteigenden Aktienkursen – die Frage, welche Unternehmen wirklich solide finanziert
sind und welche Geschäftsmodelle langfristig am wahrscheinlichsten erfolgreich sein werden. Dabei
werden verstärkt ökologische und soziale Faktoren berücksichtigt. Immer mehr Anleger erkennen, dass
SRI ein Investmentansatz ist, der aufgrund seiner breiteren und langfristigen Perspektive die richtigen
Fragen stellt. Sarasin ist sicherlich schon seit 2003 in EVN investiert. Als Stromversorger mit hohem
Wasserkraftanteil hat sich die EVN für unseren Themenfonds ­„Erneuerbare Energien“ angeboten. Was
den nachhaltigen Charakter des Unternehmens betrifft, schneidet EVN im Vergleich mit anderen Stromversorgungsunternehmen sehr gut ab. Die Berichterstattung ist schon seit mehreren Jahren vorbildlich.
Wir erwarten, dass auch die Tochtergesellschaften in Südosteuropa sehr schnell hinsichtlich Nachhaltigkeit dem hohen Niveau des Mutterhauses angepasst werden. Eine transparente Berichterstattung über
diesen Transformationsprozess ist erforderlich. ­Generell erwarten wir für die Zukunft, dass bei Strom­
versorgern die Anforderungen bezüglich ihres Engagements für erneuerbare Energien und Emissions­
reduktion weiter steigen werden.
„Anforderungen
an das Engagement
im Bereich erneuerbare Energien und
Emissionsreduktion
werden steigen.“
EVN NACHHALTIGKEITSbericht 2008/09
53
Facts & Figures
Die EVN hat im Sinne einer transparenten Information ihrer Stake­holder diejenigen Daten und Fakten zusammengestellt, die wesentlich sind,
um einen umfassenden Einblick in das Geschäft der EVN zu bekommen. Die nachfolgend veröffentlichte Sammlung der wichtigsten Daten und
Fakten orientiert sich an den Leitlinien der Global Reporting Initiative (GRI). Auf viele der Indikatoren wurde bereits im Text eingegangen,
andere – insbesondere Kennzahlen – werden im Folgenden behandelt. Ein detaillierter Index der GRI-Indikatoren mit der dazugehörigen
Seitenangabe, wo auf den jeweiligen Indikator eingegangen wird, befindet sich in der hinteren Umschlagklappe.
Die Erfassung der GRI-relevanten Kennzahlen wird laufend erweitert. So können heuer wieder weitere Kennzahlen für einzelne Tochter­
gesellschaften angegeben werden. Dennoch wird laufend an der Weiterentwicklung eines umfassenden Umweltreportings für die Tochtergesellschaften gearbeitet. Bei neuen Kennzahlen kann noch keine Zeitreihe angegeben werden.
Kennzahlen Ökonomie1)
EC div – Wirtschaftliche Leistung
Operative Kennzahlen/Verkaufsentwicklung
Aktionärsstruktur
< 14 %
51 %
2008/09
2007/08
2006/07
2005/06
2004/05
11.342
Stromverkauf GWh
19.541
19.372
18.043
15.641
Gasverkauf GWh
6.102
6.759
5.603
7.580
7.035
Wärmeverkauf 2) GWh
1.576
1.362
911
1.067
1.033
2008/09
2007/08
2006/07
2005/06
2004/05
1) Geschäftsjahr jeweils vom 1. Oktober bis 30. September; Finanzkennzahlen nach IFRS
2) Ab 1. Jänner 2008 inklusive Wärmeabsatz in Bulgarien (TEZ Plovdiv)
Finanzkennzahlen
> 35 %
NÖ Landesbeteiligungsholding GmbH 51 %
Energie Baden-Württemberg AG (EnBW)
> 35 %
Streubesitz < 14 %
Netzlängen –
Energie1)
2008/09
Strom
km
130.358
Gas km
13.350
Wärme km
573
1) Der Großteil der Leitungen sind Mittel- und
Niederspannungs- bzw. -druckleitungen.
Umsatzerlöse
Mio. EUR
2.727,0
2.397,0
2.233,1
2.071,6
1.609,5
EBITDA
Mio. EUR
373,4
362,3
350,7
397,4
335,2
Operatives Ergebnis (EBIT)
Mio. EUR
175,2
166,6
197,3
184,4
131,0
Ergebnis vor Ertragsteuern
Mio. EUR
226,0
235,5
287,4
304,9
186,2
Konzernergebnis
144,4
Mio. EUR
177,9
186,9
227,0
221,9
Return on Equity (ROE) %
6,3
7,4
9,0
10,6
8,2
Eigenkapitalquote
%
46,7
48,3
48,1
47,1
48,2
2008/09
2007/08
2006/07
2005/06
2004/05
Aktienkennzahlen1)
Ergebnis je Aktie
EUR
1,09
1,14
1,39
1,36
0,88
Dividende je Aktie
EUR
0,3702)
0,370
0,375
0,350
0,288
Kurs per Ultimo September
EUR
13,68
14,99
22,63
20,90
18,75
1) Infolge des Aktiensplits per 17.4.2008 im Verhältnis 1:4 wurden die Vorjahreswerte angepasst.
2) Vorschlag an die Hauptversammlung
Besucherzahlen in den Infozentren der EVN
25.000
5.374
20.000
5.500
15.000
4.848
4.200
10.000
3.859
8.903
14.400
11.412
11.461
1.0701)
4.791
12.614
1.1001)
5.484
11.419
5.000
0
2004/05
54 EVN NACHHALTIGKEITSbericht 2008/09
2005/06
2006/07
2007/08
2008/09
Thermische Abfallverwertung
Dürnrohr/Zwentendorf
Kraftwerk Ottenstein
Kraftwerk Theiß
1) Aufgrund des Vollbetriebs während des
Ausbaus der Abfallverwertungsanlage
sowie der Baustelle konnte Besuchern/
innen nur eingeschränkt Zugang gewährt
werden.
Kommentar
EVN und CSR
Gesellschaftliche Verantwortung
Märkte und Kunden
Energie und Klima
Verlässlicher Energieversorger
Ökologie
Ökonomie
Fakten und Ausblick
Service
Facts & Figures
Kennzahlen Ökologie
EN1, EN2 – Aspekt Materialien
Materialeinsatz zur Energieerzeugung1)
2008/09
2007/08
2006/07
Fossile Brennstoffe2)
Terajoule
23.052
24.703
21.714
Biomasse Terajoule
2.074
2.033
1.745
Abfälle 3)
t
273.580
296.326
300.904
1) Der EVN Wärmekraft- und Heiz(kraft)werke in Österreich und ab 2008/09 in Bulgarien sowie der thermischen Abfallverwertungsanlage in Dürnrohr/Zwentendorf
2) Erdgas, Steinkohle, Heizöl
3) Zur Verbrennung in der thermischen Abfallverwertungsanlage Dürnrohr/Zwentendorf
EN3, EN4 – Aspekt Energie
Strom-, Gas-, Fernwärmeverbrauch1)
Materialeinsatz der Hauptkomponenten
im Netzbau der EVN AG und
EVN Netz GmbH in Niederösterreich
2008/09
Stromleitungen
km
1.333
Gasleitungen km
128
Wärmeleitungen
km
45
Bei den Hauptkomponenten kommt aus technischen Gründen wenig Recyclingmaterial
zum Einsatz.
2008/09
Direktion MWh
16.169
Kundenzentren MWh
21.431
1) Eigenenergieverbrauch in Niederösterreich; Da der Energieeinkauf für Kunden/innen
und für den Eigenverbrauch nicht getrennt wird, können direkter und indirekter
P­ rimärenergieverbrauch nicht getrennt ausgewiesen werden.
Durchschnittlicher
Verwertungsgrad 2004 – 2008
30.000
129,12)
120
94,5
1,9
35.000
90
1) Rauchgasentschwefelungsanlage
60
2)Während der letzten fünf Jahre wurde durchschnittlich
mehr Grobasche verwertet als erzeugt. Die zusätzliche
Grobasche wurde vom Zwischenlager entnommen.
25.000
20.000
15.000
30
10.000
5.000
t/Jahr
2004
2005
2006
2008
2007
Kraftwerk Dürnrohr – Flugasche
Kraftwerk Dürnrohr – REA-Produkt
Kraftwerk Dürnrohr – Grobasche
Kraftwerk Theiß – REA-Produkt
0,0 3)
46.691
25.943
8.609
0
150
35.935
18.269
6.708
0
40.000
43.301
26.781
8.083
594
45.000
38.453
22.759
7.178
70
50.000
44.608
25.116
8.327
0
Angefallene Asche- und REA1) -Produktmengen
%
3)In den Jahren 2004, 2007 und 2008 ist kein REA-Produkt
in Theiß angefallen. Das in den Jahren 2005 und 2006 angefallene REA-Produkt wird derzeit in einem Zwischensilo für die Verwertung bereitgehalten.
In den Fernheizkraftwerken der EVN Bulgaria gibt es
aufgrund des Alters der übernommenen Anlagen keine
Abscheide­anlagen. Der Bau eines neuen Gas- und Dampf-Kraftwerkes, das 2011 in Betrieb gehen soll, ist in Planung.
EN div – Aspekt Wasser/Abwasser
EN8 Wassereinsatz 2008/09
Einsatzort
Trinkwasser-Menge
Kraftwerke
m3/Jahr
Fernheiz(kraft)werke Direktion und Kundenzentren Herkunft
Brauchwasser-Menge
Herkunft
23.100
primär kommunale Versorger
972.711
primär Grundwasser
m3/Jahr
93.925
kommunale Versorger
53.080
m3/Jahr
22.268
kommunale Versorger
32.823
primär Grundwasser
EVN Abfallverwertung NÖ m3/Jahr
8.479
kommunale Versorger
136.270
primär Grundwasser
EVN Bulgaria m³/Jahr
102.910
kommunale Versorger
774.091
verschiedene Quellen
EVN Macedonia m³/Jahr
179.108
kommunale Versorger
–
primär kommunale Versorger
EVN NACHHALTIGKEITSbericht 2008/09
55
EN9 Von der Wasserentnahme betroffene Wasserquellen
Die EVN Anlagen beziehen in der Regel ihr Wasser über kommunale Versorger bzw. Grundwasserbrunnen. Der Kühlwasser-Durchsatz bei den
Wärmekraftwerken an der Donau betrug 2008/09 268,4 Mm³ und liegt somit mit 0,44 % unter 5 % des durchschnittlichen Jahresvolumens
der Donau. Durchschnittliches Jahresvolumen der Donau beim Pegel Korneuburg1) (Messstellennummer 207241): 61.148 Mm³.
1) Quelle: Hydrographisches Jahrbuch von Österreich 2006, BMLFUW.
EN10 Rückgewonnenes und wiederverwendetes Wasser
In den Kraftwerken werden Abwässer soweit als möglich als Prozesswässer wiederverwendet.
EN21 Gesamte Abwassereinleitungen in Österreich
Wenn sich Art oder Menge eines Abwasserstroms von haushaltsüblichen Abwässern unterscheiden, hat die EVN im Falle eines Kanalanschlusses
einen Vertrag mit den Kläranlagenbetreibern gemäß Indirekteinleiter-Verordnung abgeschlossen. Dieser Vertrag enthält detaillierte Regelungen
über die erlaubte Abwassermenge, die wesentlichen Inhaltsstoffe, die erforderlichen Abwasseruntersuchungen usw. Direkteinleitungen in ein
Oberflächengewässer sind durch zahlreiche Abwasseremissions-Verordnungen geregelt. Die EVN lässt ihre Abwasserströme regelmäßig durch
externe akkreditierte Prüfanstalten prüfen.
EN25 Durch Abwassereinleitungen und Oberflächenabfluss belastete Gewässer
Ein Großteil der Abwässer wird über Kläranlagen gereinigt, bevor sie in ein Oberflächengewässer gelangen. In den Kraftwerken werden gering
belastete Abwasserströme in die Donau geleitet. Daraus ergibt sich jedoch keine erhebliche Beeinträchtigung.
EN16 – EN20 – Aspekt Emissionen
Spezifische Emissionen der Wärmekraftwerke und Heiz(kraft)werke der EVN1)
0,396
0,367
0,328
0,330
0,298
0,500
0,482
0,482
0,445
0,424
0,400
0,600
0,400
0,038
0,046
0,064
0,060
0,060
0,100
kg/MWh
(CO2 in t/MWh)
0,101
0,094
0,093
0,064
0,061
0,200
CO22)
CO
NOX
SO2
0,034
0,033
0,029
0,023
0,022
0,300
Staub
2004/05
2005/06
2006/07
2007/08
2008/09
1) Jahresdurchschnitt der österreichischen
Anlagen
2)Der Einsatz von Biomasse wurde bei der Berechnung der CO2-Emissionen nicht berücksichtigt, da Biomasse als CO2-neutral gilt.
Entwicklung der spezifischen Emissionen
Es wurde bei allen Schadstoffen eine Verbesserung der spezifischen Emissionen zum Vorjahr erreicht. Damit konnte die positive Entwicklung
der letzten Jahre fortgesetzt werden. Der Rückgang der spezifischen CO2-Emissionen ist auf den verstärkten Einsatz CO2-armer Brennstoffe
zurückzuführen. Die Verringerung der übrigen Schadstoffe resultiert aus:
– weniger Starts in den Kraftwerken Dürnrohr und Korneuburg sowie bei zwei Maschinen im Kraftwerk Theiß
– Steigerung der Wärmelieferung an die Agrana aus dem Kraftwerk Dünrohr
Durchschnittliche, spezifische CO2-Emissionen in Bulgarien (TEZ Plovdiv)
Beim Fernwärmeversorgungsunternehmen TEZ Plovdiv in Bulgarien betrugen die spezifischen CO2-Emissionen im Jahr 2008 0,229 t/MWh.
Der Vergleich mit den österreichischen CO2-Emissionswerten zeigt, dass die bulgarischen Werte deutlich unter denen der österreichischen
Anlagen liegen. Der Grund dafür liegt in den günstigeren Faktoren zur Berechnung der Emissionen bei bulgarischen Anlagen verglichen mit
österreichischen.
56 EVN NACHHALTIGKEITSbericht 2008/09
Facts & Figures
Kommentar
EVN und CSR
Gesellschaftliche Verantwortung
Märkte und Kunden
Energie und Klima
Verlässlicher Energieversorger
Ökologie
Ökonomie
Fakten und Ausblick
Service
Andere relevante Treibhausgasemissionen und Emissionen von Ozon abbauenden Stoffen
Methanemissionen können durch Leckagen bei der Erdgasversorgung entstehen. Die EVN ist bestrebt, Leckagen und Störfälle auf ein Minimum zu reduzieren. Ozon abbauende Stoffe werden bei der EVN nur in Spezialanwendungen und ausschließlich in geschlossenen Kreisläufen
verwendet. Die Emissionen dieser Substanzen sind daher vernachlässigbar.
Die CO2-Emissionen aus der Strom- und Wärmeproduktion haben einen Anteil von über 99,5 % aller durch die EVN verursachten Treibhausgasemissionen. Andere CO2-Emissionen, die beispielsweise durch den Fuhrpark bzw. Dienstreisen entstehen, werden deshalb nicht gesondert
ausgewiesen. Die EVN setzt zahlreiche Maßnahmen, um sowohl die betriebliche Energieeffizienz zu verbessern, als auch zur Emissionsreduktion
auf Produktions- und Kundenseite.
SF61) -Menge in geschlossenen Schaltanlagen und Trafostationen
2008
2007
2006
Österreich kg
1.020
1.390
1.085
Bulgarien kg
1.390
676
480
Mazedonien
kg
500
360
401
EN22, EN24 – Aspekt Abfall
Entwicklung der Abfallmengen1)
2008/09
2007/082)
2006/07
Gefährliche Abfälle t
10.518
837
483
Nicht gefährliche Abfälle
t
97.557
13.181
7.378
2008/09
2007/08
2006/07
186 4)
0
635)
Export gefährlicher Abfälle3)
Gefährliche Abfälle t
1) Schwefelhexafluorid
1) Ohne Baurestmassen und Kraftwerksnebenprodukte; bis inkl. 2007/08: EVN AG und
EVN Netz GmbH; ab 2008/09 gesamter Konzern. Die Steigerung ist hauptsächlich auf
die Einbeziehung der EVN Abfallverwertung (> 80 %) zurückzuführen.
2) Begründung für die Zunahme 2007/08: Gefährliche Abfälle – Großrevision in den Kraftwerken Dürnrohr und Theiß
Nicht gefährliche Abfälle – Anstieg bedingt durch Entsorgung von Metallabfällen (Leitungsabtragung und Transformatorentausch) sowie Biomasseasche (Kapazitätssteigerung)
3) EVN AG, EVN Netz GmbH, evn Bulgaria, evn Macedonia
4) PCB-haltige elektr. Betriebsmittel zum Komplettrecycling nach Deutschland (davon
stammen > 70% aus Mazedonien)
5) PCB-haltige elektr. Betriebsmittel zum Komplettrecycling nach Deutschland
Alle regelmäßig anfallenden gefährlichen und nicht gefährlichen Abfälle werden in
Österreich mittels Kontrakt an ausgewählte Entsorgungsspezialisten vergeben, die diese
Abfälle gemäß österreichischem Recht entweder einer stofflichen bzw. thermischen
Verwertung oder einer gesicherten Deponierung zuführen.
EN23, EN28 – Umweltrelevante Zwischenfälle in Niederösterreich und Umweltstrafen
Im Berichtsjahr gab es drei umweltrelevante Zwischenfälle, die geringe oder sehr geringe Umweltauswirkungen zur Folge hatten. Dabei handelt
es sich um einen Brand in einem betrieblichen Abfallsammellager in St. Pölten sowie um zwei Transformatorschäden in Klein Pöchlarn und in
Wiener Neustadt. Sowohl die durch Transformatorschäden aufgetretenen Bodenverunreinigungen als auch die durch den Brand verursachten
Verunreinigungen konnten ohne weitere Gefährdung der Umwelt unverzüglich beseitigt werden. Entsprechende Meldeketten für EVN Bulgaria
und EVN Macedonia sind in Vorbereitung. Im Berichtsjahr wurden über die EVN keine Umweltstrafen verhängt.
Eingetragene Altlasten und Verdachtsflächen in Niederösterreich
Die Sanierung der Altlast in Wiener Neustadt wurde baulich abgeschlossen, alle Mängel sind behoben. Die Kollaudierung wird voraus­sichtlich
Ende 2009 stattfinden; die Grund­wasserbeweissicherung dauert noch mindestens zwei Jahre. Die Altlast Moosbierbaum wurde mit Oktober
2009 in den Altlastenatlas übernommen. Keine der angeführten Verunreinigungen stammt aus der Tätigkeit der EVN.
EVN NACHHALTIGKEITSbericht 2008/09
57
Kennzahlen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
LA div – Aspekt Mitarbeitende
Mitarbeitende nach Regionen
10.000
314
7.353
8.000
327
6.843
314
6.560
338
6.036
2.365
2.468
2.563
243
4.049
6.000
4.000
2.362
2.000
2.306
2008/09
2007/08
2006/07
2004/05
2005/06
0
Mittel- und Osteuropa
Südosteuropa Österreich Bei der EVN AG und der EVN Netz GmbH sind alle Mitarbeitenden
Angestellte; in Mazedonien und Bulgarien wird nicht nach Angestellten
und Arbeitern/innen unterschieden. Konzernweit liegt daher der Anteil
der Arbeiter bei 3,0 %.
Neben der EVN AG bestehen in allen größeren Konzernunternehmen Belegschaftsvertretungen. In Summe werden mehr als 90 % der
Belegschaft durch Betriebsräte oder Gewerkschaften vertreten und
hinsichtlich Entgelt durch kollektivvertragliche, tarifliche oder gesetzliche Mindestlöhne geschützt. Zwischen Frauen und Männern bestehen keine Lohn- oder Gehaltsunterschiede. Die EVN setzt alles daran,
Diskriminierungen zu vermeiden; es sind keinerlei Vorfälle bekannt.
Entwicklung des
Mitarbeiterstands1)
1.781
männlich weiblich
78
1
über 40 Jahre
31– 40 Jahre
21– 30 Jahre
11– 20 Jahre
4 –10 Jahre
bis 3 Jahre
0
2.505
männlich weiblich
58 EVN NACHHALTIGKEITSbericht 2008/09
106
6
über 60 Jahre
555
51– 60 Jahre
776
41– 50 Jahre
463
31– 40 Jahre
21– 30 Jahre
bis 20 Jahre
718
239
2.000
115
23
8.478
davon Bulgarien Anzahl
3.247
3.520
3.418
davon Mazedonien
Anzahl
2.789
3.041
3.425
Segment Umwelt
Anzahl
496
456
462
Sonstige
Unternehmensbereiche
Anzahl
619
624
595
EVN Gruppe
Anzahl
8.937
9.342
9.535
2008/09
2007/08
2006/07
1) Auf Vollzeitbasis (FTE); im Jahresdurchschnitt
Mitarbeiterstand Anzahl
8.937
9.342
9.535
davon Frauen %
22,9
22,4
22,1
davon Männer %
77,1
77,6
77,9
Menschen mit besonderen
Bedürfnissen Anzahl
139
146
153
Lehrlinge1) Anzahl
82
78
77
%
3,6
3,9
3,3
Mitarbeiterfluktuation2) 1.685
1.805
3.000
0
2006/07
8.262
Mitarbeiterkennzahlen
Altersstruktur der Mitarbeitenden
1.000
2007/08
7.822
542
96
487
529
1.027
526
750
423
1.500
1.652
2.250
1.854
Betriebszugehörigkeit der Mitarbeitenden
2008/09
Segment Energie Anzahl
Durchschnittliche Betriebszugehörigkeit Jahre
15,5
16,3
15,8
Durchschnittliches Lebensalter 43,4
43,3
42,4
305.138 256.583
234.200
Umsatz/Mitarbeiter/in Jahre
EUR
Krankheitstage/Mitarbeiter/in Anzahl
10
9
10
Personalaufwand im Verhältnis
zum Umsatz %
11,7
12,7
12,9
1) Lehrlinge nur in Österreich aufgrund des dualen Ausbildungssystems
2) Exkl. Austritte aufgrund des bulgarischen und mazedonischen Sozialplans sowie exkl. Pensionierungen
Facts & Figures
Kommentar
EVN und CSR
Gesellschaftliche Verantwortung
Märkte und Kunden
Energie und Klima
Verlässlicher Energieversorger
Ökologie
Ökonomie
Fakten und Ausblick
Service
LA6–LA8 – Aspekt Arbeitsschutz
Anzahl der Arbeitsunfälle1)
125
100
110
106
103
75
50
0
2007/08
2008/09
25
2006/07
Die Gesamtzahl der Arbeitsunfälle sank im vergangenen Geschäftsjahr um 6,4 %. Trotz höchster Sicherheitsstandards mussten jedoch bei der EVN in Niederösterreich 34 schwere Arbeitsunfälle verzeichnet
werden; es gab keinen Todesfall. Bei den schweren Arbeitsunfällen, das sind jene mit Krankenstandsfolge
von länger als 45 Arbeitstagen, konnte ein Rückgang von 26 % festgestellt werden. Der hohe Anstieg bei
den Ausfalltagen begründet sich in wenigen Arbeitsunfällen mit langwierigen Krankenständen. Das Angebot an Schulungen zum Thema Gesundheitsvorsorge, Arbeitssicherheit und Brandschutz wurde erweitert.
Insgesamt haben 6.237 Mitarbeitende an 502 Schulungen teilgenommen. Die Schulung „Arbeiten unter
Spannung“ wurde 70 Mal abgehalten, insgesamt 1.570 Mitarbeitende nahmen daran teil. Als direkte Ansprechpartner/innen für alle Belange der Arbeitssicherheit wurden konzernweit Sicherheitsvertrauenspersonen benannt – insgesamt 167. In Österreich sind alle Mitarbeitenden über Sicherheitsvertrauenspersonen
in Arbeitsausschüssen vertreten, welche Arbeitsschutzprogramme überwachen und darüber beraten. In
Bulgarien und Mazedonien soll der hohe europäische Standard übernommen werden.
Ausfalltage
5.000
2006/07
2005/06
3.000
Anzahl
11
8
15
11
Tsd. EUR
141,3
164,2
317,1
24,0
1) Die angegebenen Daten beziehen sich auf EVN AG, EVN Netz GmbH, EVN Abfallverwertung, evn naturkraft, EVN Wasser und kabelsignal.
2.667
1.000
0
2008/09
2007/08
2006/07
Mio. EUR
2,9
2,9
3,1
2,1
Durchschnittliches Bildungsbudget/Mitarbeiter/in EUR
324,5
314,9
321,7
212,8
Ausbildungsstunden/Mitarbeiter/in
Std.
23,9
11,4
7,9
6,7
Aufwand1)
3.017
2.000
LA10 – Aspekt Aus- und Weiterbildung
Aus- und Weiterbildung
4.495
2005/06
2008/09
Brände Schadensausmaß 2007/08
2007/08
2008/09
4.000
2006/07
Brandstatistik1)
1) Anzahl der Bagatellunfälle und der meldepflichtigen Arbeitsunfälle (ohne Wegunfälle)
Bei der Ermittlung dieser Kennzahlen
wurden die nationalen Erhebungskriterien
angewendet. Diese spiegeln vor allem in
Bulgarien und Mazedonien soziokulturelle
Unterschiede wider.
1) Seminargebühren, Trainer, E-Learning
HR div – Aspekt Menschenrechte
Beginnend mit den CSR-Verantwortlichen sollen die Mitarbeitenden der EVN mittels Weiterbildungsangeboten verstärkt über die Bedeutung und den Umfang von Menschenrechtsagenden in ihrem jeweiligen Umfeld
informiert werden. Diesbezügliche Konzernrichtlinien und Organisationsanweisungen sind in Ausarbeitung.
Es gab im Berichtszeitraum keine Vorfälle von Diskriminierung. Entsprechend den Grundsätzen des im Berichtsjahr veröffentlichten Verhaltenskodex und des EVN Leitbilds würden diese aufs Schärfste verurteilt.
Speziell im Bereich Versammlungsfreiheit
und Personalrechte sieht sich die EVN Ausbildungsstruktur der
Ausbildungsstruktur der
bulgarischen Gesellschaften
mit ihrem 2006 gegründeten „europäi- österreichischen Konzern­
schen Betriebsrat“ als Vorreiter für aktive unternehmen zum 30.9.2009 der EVN zum 30.9.2009
Mitsprache und Engagement der Mitarbeitenden in allen Ländern, in denen die
EVN tätig ist. Die EVN trägt mit ihrem Bekenntnis zum UN Global Compact und zu
den Menschenrechten aktiv zur Abschaffung von Kinderarbeit sowie Zwangs- und
Pflicht­arbeit bei. Im Berichtszeitraum gab
es keine Fälle von Kinder-, Zwangs- oder
Pflichtarbeit. Es wurden keinerlei Rechte
von Anrainern oder Grundeigentümern
verletzt, weder im Inland noch im Ausland.
8,0 %
Ausbildungsstruktur der
mazedonischen Gesell­schaften
der EVN zum 30.9.2009
5,5 %
11,9 %
5,7 %
16,6 %
27,6 %
35,3 %
6,2 %
19,8 %
7,5 %
17,5 %
Akademiker/innen 11,9 %
Maturanten/innen 19,8 %
Fachschulabsolventen/innen 7,5 %
Mitarbeitende mit Meisterprüfung 17,5 %
Mitarbeitende mit Lehrabschluss 35,3 %
Sonstige 8,0 %
12,3 %
54,6 %
71,5 %
Akademiker/innen 27,6 %
Maturanten/innen 12,3 %
Fachschulabsolventen/innen und
Mitarbeitende mit Lehrabschluss 54,6 %
Sonstige 5,5 %
Akademiker/innen 16,6 %
Maturanten/innen 6,2 %
Fachschulabsolventen/innen und
Mitarbeitende mit Lehrabschluss 71,5 %
Sonstige 5,7 %
EVN NACHHALTIGKEITSbericht 2008/09
59
Zusatzindikatoren (Sector Supplements) für Energieversorger
EU12 Effizienz der Fernleitungen und Verteilungsnetze
Die Netzverluste in Niederösterreich liegen im österreichischen Durchschnitt.
EU15 Anteil der Arbeitnehmenden, die in den nächsten fünf und zehn Jahren ihre Pension antreten
Unter der Annahme des derzeit gesetzlich gültigen Pensionsantrittsalters werden in den nächsten fünf Jahren rund 8 % der Mitarbeitenden
und in den nächsten zehn Jahren rund 20 % der Mitarbeitenden in Pension gehen.
EU17 Arbeitstage von Auftragnehmern und Sublieferanten für Bautätigkeiten, Wartung und ­Instandhaltung
Insgesamt sind mehr als 5.000 Auftragnehmer und Sublieferanten für die EVN im In- und Ausland tätig. Arbeitstage werden nicht gesondert erfasst.
EU19 Partizipative Entscheidungsfindungsprozesse mit Stakeholdern bei der Energieplanung und bei Infrastrukturentwicklungen
Bei allen Infrastrukturentwicklungen werden die jeweils gesetzlich vorgegebenen Bestimmungen wie z. B. die Bestimmungen der europäischen
UVP(Umweltverträglichkeitsprüfung)-Richtlinie oder des vergleichbaren, um sozial-gesellschaftliche Aspekte erweiterten Environmental ­Social
Impact Assessment (ESIA) eingehalten. So wurde beispielsweise bereits im Zuge der Planungen für die künftigen Projekte in Albanien ein
e­ igenes Stakeholdermanagement eingerichtet, um die Bedürfnisse der Bevölkerung und lokaler Anspruchsgruppen bereits in der Planungsphase
bestmöglich berücksichtigen zu können.
EU20 Vorgehen beim Umgang mit unfreiwilligen Umsiedlungen
Im Berichtsjahr kein Anlass. EVN hält sich grundsätzlich an die gesetzlich vorgegebenen Bestimmungen und internationalen Standards, z. B.
die Prinzipien des Environmental Social Impact Assessment (ESIA) und ist schon in der Planungsphase von Projekten bemüht, bestmögliche
Lösungen zu finden.
EU21 Maßnahmen zur Notfallplanung und Katastrophenpläne sowie Trainingsprogramme und Rettungs- und Instandsetzungspläne
Die EVN hat in weiten Teilen des Konzerns Anweisungen für das Verhalten in Notfall- und Katastrophensituationen, die zugehörigen Pläne und
Handbücher des Krisenmanagements werden laufend angepasst.
EU22 Anzahl der Personen, die aufgrund neuer Projekte versetzt wurden
Im Zuge der Personalentwicklung und Karriereplanung der Mitarbeitenden unterstützt die EVN alle freiwilligen Bestrebungen betreffend Auslandseinsätzen.
Anteil der EMAS-zertifizierten
Anlagen an der Erzeugung1)
in %
100
37,4
80
60
19,6
80,4
EU28, EU29 – Häufigkeit und durchschnittliche Dauer von Stromausfällen
Aus regulatorischen Gründen erfolgt keine detaillierte Aufschlüsselung.
EU30 Durchschnittliche Verfügbarkeit der Kraftwerke nach Energiequelle und Regulierungssystem
Abgesehen von Revisionen zur Erhaltung der technischen Sicherheit standen im Geschäftsjahr 2008/09
alle Anlagen der EVN lückenlos zur Verfügung.
62,6
Sonstiges
40
20
0
Strom
Wärme
Stromerzeugung:
EMAS-Anlagen 62,6 %
Nicht-EMAS-Anlagen 37,4 %
Wärmeerzeugung:
EMAS-Anlagen 80,4 %
Nicht-EMAS-Anlagen 19,6 %
1) der österreichischen Anlagen
60 EVN NACHHALTIGKEITSbericht 2008/09
Zertifizierungen und Umweltinspektionen
Insgesamt sind zwei der drei Wärmekraftwerke und 36 der 42 Fernheiz(kraft)werke nach EMAS und
ISO 14001 zertifiziert. Im Berichtsjahr haben zwei Standorte der EVN Wärme GmbH (Gedersdorf und
Ternitz) den Betrieb eingestellt; das Fernheizwerk Mittleres Schwarzatal konnte seine Erstauditierung erfolgreich absolvieren. Überprüfungsaudits für die Zertifizierungen der Umweltmanagementsysteme finden
jährlich statt; zusätzlich erfolgt alle drei Jahre ein Rezertifizierungsaudit, bei dem der Status des Umweltmanagementsystems eingehend geprüft wird. Das Kraftwerk Dürnrohr konnte dieses Audit im März 2009
erfolgreich abschließen. Im Geschäftsjahr 2008/09 gab es keine behördlichen Umweltinspektionen.
Facts & Figures
Kommentar
EVN und CSR
Gesellschaftliche Verantwortung
Märkte und Kunden
Energie und Klima
Verlässlicher Energieversorger
Ökologie
Ökonomie
Fakten und Ausblick
Service
Zertifizierung von Biomethan-Aufbringung und -Einsatz durch TÜV AUSTRIA
Aufbereitetes Biogas auf Erdgasqualität heißt Biomethan und kann in das Erdgasnetz eingespeist werden. Die EVN Wärme GmbH lässt freiwillig
den technischen Nachweis für die Produktion und Verwertung dieses Biomethans erbringen. TÜV AUSTRIA berechtigte nach absolvierter positiver Prüfung die EVN Wärme GmbH zur Verwendung des TÜV-Logos „Nachgewiesene Biomethanherkunft“ im Berichtsjahr.
Zertifizierung der Produktion der evn naturkraft durch TÜV AUSTRIA
Das Zertifikat von TÜV AUSTRIA wurde der evn naturkraft Erzeugungs- und Verteilungs GmbH für „Strom aus ökologischer Produktion“ im Juni
2008 erneut ausgestellt und berechtigt sie bis Anfang Juni 2011, Strom unter dieser Bezeichnung anzubieten.
Österreichisches Umweltzeichen für Naturkraft Energievertriebsgesellschaft m.b.H.
Naturkraft Energievertriebsgesellschaft m.b.H., eine Tochtergesellschaft der EnergieAllianz Austria GmbH, bietet mit „NaturStrom“ Strom aus
ausschließlich erneuerbaren Energieträgern an und wurde dafür im März 2008 mit dem Österreichischen Umweltzeichen ausgezeichnet. Derzeit
tragen nur drei Anbieter in Österreich dieses strenge Gütesiegel in der Kategorie „Grüner Strom“.
TSM(Technisches Sicherheitsmanagement)-Zertifizierung durch die Fachverbände VEÖ und ÖVGW
EVN Netz GmbH ist seit 2004 als Gasnetzbetreiber und seit 2009 als Stromnetzbetreiber zertifiziert. Dabei stehen die Anforderungen an die
Organisation und Qualifikation zur Gewährleistung eines sicheren und zuverlässigen Netzbetriebs im Mittelpunkt. Die fachspezifischen Standards
wurden bisher ohne Beanstandungen eingehalten, die vorgeschlagenen Verbesserungen werden aufgegriffen und umgesetzt.
Spezifische Kennzahlen aus den Tochtergesellschaften
EVN Abfallverwertung Niederösterreich
Emissionen in die Luft
2008/09
2007/08
Staub
g/t Abfall
6
6
6
CO g/t Abfall
26
43
92
CO21) 2006/07
kg/t Abfall
551
560
1.234
NOX g/t Abfall
252
250
239
SO2 g/t Abfall
7
4
20
HCl 2) g/t Abfall
0
0
0,01
Cges g/t Abfall
5
5
5
Hg 3) g/t Abfall
0,05
0,05
0,06
1) Ab Geschäftsjahr 2007/08 exkl. CO 2
aus dem biogenen Anteil des Abfalls
2) Chlorwasserstoff
3) Quecksilber
Für die EVN stellen Abfälle eine Energiequelle dar. In der ther­mischen Abfallverwertungsanlage Zwentendorf/Dürnrohr werden Abfälle genutzt,
um Strom und Wärme zu erzeugen und so zur Reduktion des Ressourcenverbrauchs an fossilen Energieträgern beizutragen. Aus dem Energieinhalt
des Abfalls – ein Kilogramm Abfall liefert etwa 10 Megajoule Energie – kann Strom für über 100.000 Haushalte erzeugt werden.
WTE
Die WTE hat im Jahr 2008 mit einer mittleren Reinigungsleistung von 88,3 %1) insgesamt rund 180,7 Mio. m³ Abwasser gereinigt, was
ca. 2,2 Mio. Einwohnergleichwerten entspricht. Der dabei entstehende Klärschlamm wird z. T. bereits in der Landwirtschaft und zur Kompostproduktion verwendet; der größte Teil wird bis zur Fertigstellung einer Klärschlammverbrennungsanlage zwischenzeitlich deponiert.
EVN Wasser
Insgesamt wurden im Geschäftsjahr 2008/09 493.000 Personen über 2.026 km Transport- und Verteilleitungen mit 26,6 Mio. m³ Trinkwasser
versorgt. Weiters hat die EVN Wasser im Geschäftsfeld Abwasserreinigung rd. 1,3 Mio. m³ Abwasser mit einer mittleren Reinigungsleistung
von 94,8 %1) geklärt.
1) Gemittelter Wert über die Parameter chemischer Sauerstoffbedarf, biologischer Sauerstoffbedarf, Gesamtstickstoff und Gesamtphosphor
EVN NACHHALTIGKEITSbericht 2008/09
61
Ausblick (Auszug)
Das Maßnahmenprogramm wurde im Berichtsjahr neu strukturiert und orientiert sich an den Handlungsfeldern der CSR-Wesentlichkeitsmatrix (siehe Seite 5) unter Berücksichtigung der bisherigen Ziele. Neue
Maßnahmen wurden unter Beteiligung aller Unternehmensbereiche im Rahmen der Nachhaltigkeitsprozesse definiert. Damit erreicht das aktuelle Maßnahmenprogramm einen Umfang, der im Rahmen des
vorliegenden Berichts nicht zur Gänze abgebildet werden kann, weshalb nachstehend nur jene Handlungsfelder angeführt werden, die sowohl für die EVN als auch für ihre Stakeholder als sehr wichtig kategorisiert
wurden. Das vollständige Maßnahmenprogramm finden Sie unter www.verantwortung.evn.at.
Ziel
Maßnahmen
Meilenstein/
Termin
Handlungsfeld: Klimaschutz
Ausbau der erneuerbaren Energien
EMAS-Ziel
Bau einer 836-kW-Photovoltaikanlage in Blatec, Bulgarien
Dez. 2009
Bau einer 50-MW-Windkraftanlage in Kavarna, Bulgarien
Anfang 2010
Umbau des Wasserkraftwerks Schütt
März 2011
Optimierung der Biomasseverbrennung im Hinblick auf
Aschequalität und minimierte Rauchgasemissionen
Erstellung einer integrativen Input/Output-Studie zur Erfassung von Zusammenhängen zwischen Verbrennungsparametern,
Brennstoff­einsatz und Qualität von Aschen und Emissionen
Sept. 2010
Forcierung alternativer Antriebe und Kraftstoffe
Beobachtung und Untersuchung der Marktentwicklungen im
Bereich Elektromobilität; Mitarbeit an Umsetzungsprojekten
laufend
Steigerung der Wirkungsgrade
Optimierung des Startvorgangs im Kraftwerk Korneuburg sowie Emissionsreduktion und Gaseinsparungen im Kraftwerk
Dürnrohr durch Optimierung der Fernwärmeabgabe
laufend
Energieeinsparung im Kraftwerk Theiß durch Verbesserung
bzw. Adaptierung der Lüftungs- und Kälteanlagen
Einbindung der vorhandenen zentralen Klimaanlage in den Kühlkreislauf des Betriebsgebäudes und dadurch Ersatz von elf Stück mit R22 betriebenen Kleinklimageräten
Sept. 2011
Sept. 2012
Handlungsfeld: Ressourcenschonung
EMAS-Ziel
Energieeffizientes Bauen
Errichtung eines energieeffizienten Kundenzentrums in Primorsky, Bulgarien (Baubeginn Okt. 2009)
Sensibilisierung der Kunden/innen für einen bewussten Umgang mit Energie in Bulgarien
Mobile Energieberatung, Informationskampagne
laufend
Förderung des Betriebs von Erdgasautos, Errichtung von
weiteren Betankungsanlagen über Erdgas Mobil GmbH
Ausbau CNG-Tankstellen in Niederösterreich, sukzessive Umstellung des Fuhrparks, wo möglich
laufend
Handlungsfeld: Versorgungssicherheit und faire Preise
Steigerung des konzernweiten Eigendeckungsgrads auf 40 bis 60 % der Stromabsatzmenge
Realisierung von Kraftwerksprojekten im In- und Ausland
Ausreichende und sichere Verfügbarkeit von
Primärenergieträgern
Langfristige Beschaffung, Lagerhaltung von Kohle, Speicherung
von Gas
laufend
Laufende Preisgleitung – Vermeidung von über längere Zeiträume kumulierten Preissprüngen gegenüber Kunden/innen
Koppelung der Energielieferpreise OPTIMA Strom/Gas für Privatkunden/innen an einen Österreich-Strompreisindex (ÖSPI)
laufend
mittelfristig
Handlungsfeld: Verantwortungsvoller Arbeitgeber
Verbesserung der Zufriedenheit und der Unternehmen­sidentifikation der Mitarbeitenden
Einführung von Feedback- und Orientierungsgesprächen
Förderung des Gesundheitsbewusstseins der Mitarbeitenden
Erste-Hilfe-Kurse und Vorsorgeuntersuchungen
laufend
Geschlechtergerechte Sprache im Unternehmen
Anpassung der internen Dokumente, Formulare und allgemeinen Geschäftsbedingungen
laufend
62 EVN NACHHALTIGKEITSbericht 2008/09
Sept. 2010
Ausblick
Beirat
Kommentar
EVN und CSR
Gesellschaftliche Verantwortung
Märkte und Kunden
Energie und Klima
Verlässlicher Energieversorger
Ökologie
Ökonomie
Fakten und Ausblick
Service
Beirat für Umwelt
und soziale Verantwortung
Dr. Theodor Zeh (Vorsitzender)
Reinhard Dayer, Bundesgeschäftsführer der Naturfreunde Österreich
Rudolf Friewald, Bürgermeister der Marktgemeinde Michelhausen
Univ.-Prof. i. R. Dipl.-Ing. Dr. techn. Dr. h.c. Albert Hackl, Lehrbeauftragter am Institut für
Verfahrenstechnik, Umwelttechnik und Technische Biowissenschaften der Technischen Universität Wien
Vorstandsdirektor Mag. Herbert Kaufmann, Sprecher des Vorstands der Flughafen Wien AG
Vorstandsdirektor Baurat h.c. Dipl.-Ing. Dr. Heinz Kaupa,
Mitglied des Vorstands der VERBUND-Austrian Power Grid AG
o. Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Dr. techn. Dr. h.c. Helmut Kroiss, Vorstand des Instituts für Wassergüte,
Ressourcenmanagement und Abfallwirtschaft der Technischen Universität Wien
Ing. Hermann Kühtreiber, Bürgermeister der Marktgemeinde Zwentendorf
Mag. Günther Leichtfried, Bürgermeister der Stadtgemeinde Wieselburg,
Abgeordneter zum Niederösterreichischen Landtag
Dipl.-Ing. Georg Mayer, Leiter der Fachabteilung Wirtschaftspolitik der Kammer für Arbeiter und
Angestellte für Niederösterreich
a.o. Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Dr. techn. Ernst Pucher, Institut für Verbrennungskraftmaschinen und
Kraftfahrzeugbau der Technischen Universität Wien
Ingeborg Rinke, Bürgermeisterin der Stadtgemeinde Krems,
Abgeordnete zum Niederösterreichischen Landtag
Mag. Dr. Klaus Schuster, MSc, MBA, Konzernarzt der EVN AG,
Regionalmanager der NÖ Landeskliniken-Holding für die Region Mostviertel
Mag. Matthias Stadler, Bürgermeister der Landeshauptstadt Sankt Pölten
Hofrat Adolf Stricker
Christa Vladyka, Abgeordnete zum Niederösterreichischen Landtag
Dipl.-Ing. Paul Weiß, Landwirt
Wirkl. Hofrat Dr. Heinz Zimper, Bezirkshauptmann für den Bezirk Neunkirchen
Arbeitnehmervertreter/innen
Leopold Buchner (bis 29. Jänner 2009)
Gerhard Felberbauer (seit 28. Mai 2009)
Mag. Dr. Monika Fraißl
Ing. Walter Rehwald (seit 28. Mai 2009)
Leopold Rösel (bis 28. Mai 2009)
Vorstand
Generaldirektor Dr. Burkhard Hofer, Sprecher des Vorstands
Vorstandsdirektor Dipl.-Ing. Dr. Peter Layr
Vorstandsdirektor Dipl.-Ing. Herbert Pöttschacher
EVN NACHHALTIGKEITSbericht 2008/09
63
Bestätigung des Wirtschaftsprüfers
Wir wurden von der EVN AG beauftragt, jene Finanzkennzahlen, die im Nachhaltigkeitsbericht der EVN AG
für das Geschäftsjahr 2008/09 enthalten sind, zu verifizieren. Für die Aufstellung des Nachhaltigkeitsberichts ist die Unternehmensleitung der EVN AG verantwortlich.
Auf der Grundlage des uns erteilten Auftrages erteilen wir folgende Bestätigung:
Die im Kapitel „Facts & Figures“ dieses Berichts dargestellten Finanzkennzahlen sind Auszüge aus den von
uns geprüften Konzernabschlüssen der EVN AG zum 30. September 2009 bzw. 30. September 2008, die
nach International Financial Reporting Standards aufgestellt wurden, und denen wir jeweils einen uneingeschränkten Bestätigungsvermerk erteilt haben. Die in diesem Kapitel angegebenen Finanzkennzahlen
sind zutreffend wiedergegeben.
Wir weisen darauf hin, dass für das Verständnis der Finanzkennzahlen auch die Konzernabschlüsse samt
den Erläuterungen für die Geschäftsjahre 2008/09 und 2007/08 herangezogen werden sollten.
Wien, am 19. November 2009
KPMG Austria GmbH
Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaft
64 EVN NACHHALTIGKEITSbericht 2008/09
Mag. Rainer Hassler
Wirtschaftsprüfer
ppa MMag. Angelika Vogler
Wirtschaftsprüferin
Bestätigung Wirtschaftsprüfer
Bescheinigung
Kommentar
EVN und CSR
Gesellschaftliche Verantwortung
Märkte und Kunden
Energie und Klima
Verlässlicher Energieversorger
Ökologie
Ökonomie
Fakten und Ausblick
Service
Bescheinigung
Umfang und Kriterien der Bescheinigung
Lloyd’s Register Quality Assurance (LRQA) wurde von der EVN AG beauftragt, den Nachhaltigkeitsbericht für das Geschäftsjahr 2008/09 entsprechend
den vertraglichen Vereinbarungen zwischen den Vertragspartnern zu verifizieren. Entsprechend diesen Vereinbarungen bezieht sich die Prüfung auf alle
Aktivitäten des Unternehmens in den Bereichen Energieerzeugung und -verteilung, Wärmeproduktion und -bereitstellung, Wasserver- und -entsorgung
sowie Abfallverbrennung. Geographisch umfasst der Bericht die Hauptaktivitäten der Tochtergesellschaften in Österreich, Bulgarien und Mazedonien
sowie von Österreich aus gesteuerte Tätigkeiten in weiteren europäischen Ländern. Zur Überprüfung wurde als Prüfkriterium der GRI G3 Standard (2006)
herangezogen. Für die Erstellung und Freigabe des Nachhaltigkeitsberichts ist die EVN AG verantwortlich.
LRQA – Vorgangsweise der Überprüfung
Im Rahmen unserer Überprüfung haben wir ausreichende Nachweise erhalten, die wir als notwendig erachteten, um eingeschränkte, nicht absolute
„Assurance“ zu testieren. Bei der Überprüfung wurden, mit Ausnahme der EMAS-registrierten Standorte der EVN, die Daten nicht bis zu deren Quelle
verfolgt. Unsere Vorgehensweise erfolgte in Anlehnung an die ISAE 3000, basierte auf den wesentlichen Risiken, der stichprobenartigen Überprüfung
von verfügbaren Daten und Aussagen im Büro der EVN sowie Interviews mit den verantwortlichen Personen zur Daten- und Informationssammlung
sowie der Überprüfung
– der Schwerpunktsetzung der wesentlichen Nachhaltigkeitsthemen (CSR Wesentlichkeitsmatrix)
– des EVN Daten- und Informationsmanagementsystems
– der Verwendung der Daten im EVN-Entscheidungsfindungsprozess
– des Prozesses zur Zielfindung und des Monitorings
– der Selbstdeklaration der EVN zur Übereinstimmung mit dem A+ Level der GRI G3 Richtlinien.
LRQA – Zusammenfassendes Prüfungsergebnis1)
Der Nachhaltigkeitsbericht der EVN erfüllt die Anforderungen nach GRI A+. Im Rahmen unserer Untersuchungen haben wir nichts vorgefunden,
das diese Meinung widerlegt. Darüber hinaus haben wir keine Hinweise gefunden, die uns glaubhaft machen, dass
– die EVN wesentliche Aspekte hinsichtlich ihrer Umwelt- und sozialen Leistung im Bericht nicht behandelt hat und
– Daten und Informationen im Bericht nicht korrekt sind.
LRQA‘s Empfehlungen für Verbesserungen
Im Rahmen unserer Prüfung haben wir das folgende Verbesserungspotenzial für die zukünftige Berichterstattung festgestellt (dieses beeinflusst nicht
die oben dargestellten Ergebnisse der Prüfung):
– Die in der CSR-Wesentlichkeitsmatrix im Feld „aktueller Handlungsfokus“ angeführten Themen sollten im Bericht konsequenter angesprochen werden.
– Die EVN sollte ihre Position zum Klimaschutz klarer darstellen.
– Der ab 1. Jänner 2010 verpflichtend anzuwendende GRI Branchenstandard (Electric Utility Sector Supplement) sollte bei der Erstellung des Nachhaltigkeitsberichtes für das Geschäftsjahr 2009/10 berücksichtigt werden.
20. November 2009
Im Auftrag von LRQA Ltd.
Lloyd’s Register EMEA Wien, Österreich
Umweltgutachterorganisation
Akkreditierungsnummer: AT-V-0022
Dipl.-Ing. Harald Ketzer
Leitender Umweltgutachter
Dipl.-Ing. Johann Kitzweger
Leitender Umweltgutachter
Dieses Dokument unterliegt nachstehenden Bestimmungen: Lloyd‘s Register Quality Assurance Ltd., seine Schwester- und Tochtergesellschaften sowie ihre jeweiligen Handlungsbevollmächtigten,
Mitarbeiter oder Unterauftragnehmer werden, individuell und kollektiv, in diesem Passus als “Lloyd’s Register Group” bezeichnet. Die Lloyd’s Register Group übernimmt keine Verantwortung und kann
nicht haftbar gemacht werden für irgendeine Art von Verlusten, Schäden oder Kosten, die durch Vertrauen auf die Informationen oder Hinweise in diesem Dokument entstanden sind, wenn diese Person
nicht einen Vertrag mit der zutreffenden Lloyd’s Register Group-Einheit für die Bereitstellung dieser Informationen und Hinweise abgeschlossen hat. In diesem Fall ergibt sich eine Verantwortlichkeit oder
Haftung ausschließlich aus den Bedingungen dieses Vertrages. Wegen möglicher Unzulänglichkeiten jedes internen Kontrollsystems ist es möglich, dass Betrug, Fehler oder Zuwiderhandlung gegen Gesetze und Regelungen auftreten und nicht ermittelt werden konnten. Es war nicht Ziel der Verifizierung, alle Schwächen oder Fehler in den internen Kontrollen zu ermitteln, soweit sich diese auf die oben
angegebenen Anforderungen beziehen, da die Verifizierung nicht regelmäßig innerhalb des Betrachtungszeitraumes durchgeführt wurde, sondern die Verifizierung auf Basis einer einmaligen Überprüfung
erfolgte. Jede Vorausschau auf zukünftige Zeiträume unterliegt dem Risiko, dass die Kontrollprozesse auf Grund von sich ändernden Bedingungen mangelhaft werden können oder dass der Grad der
Übereinstimmung mit den Prüfkriterien sich verschlechtern kann. Die österreichische und englische Version dieses Statements sind die einzigen gültigen Versionen. Die Lloyd’s Register Group übernimmt
keine Verantwortung für Versionen, die in andere Sprachen übersetzt wurden.
1) Entscheidungen in dieser Bescheinigung beruhen auf den von der EVN AG bekannt gegeben Daten und Informationen.
EVN NACHHALTIGKEITSbericht 2008/09
65
Glossar
Abwärme
Wärme, die von einer technischen Anlage erzeugt wird; kann unter bestimmten Voraussetzungen in ein Fernwärmenetz eingespeist werden.
ISO 14001
Internationale Umweltmanagementnorm, die weltweit anerkannte Anforderungen an
ein Umweltmanagementsystem festlegt.
Austrian Sustainability Reporting Award (ASRA)
Jährliche Auszeichnung der Kammer der Wirtschaftstreuhänder und Kooperationspartner für die besten Umwelt- oder Nachhaltigkeitsberichte österreichischer Unternehmen.
Kraft-Wärme-Kopplung (KWK)
Zusätzliche Nutzung der Prozess- und Abwärme für Heizzwecke oder andere thermische Prozesse zur Steigerung des Gesamtnutzungsgrades.
Biogas
Gemisch, das zum größten Teil aus Methan und Kohlendioxid besteht und bei der
sauerstofffreien Vergärung von organischem Material (nachwachsende Rohstoffe, Gülle
oder organische Reststoffe aus der Lebensmittelindustrie) entsteht.
Biomasse
Gesamtheit der Masse an organischem Material (abgestorbene Lebewesen, organische
Stoffwechselprodukte und Reststoffe); bestimmte Teilmengen davon können in KraftWärme-Kopplungsanlagen zur Erzeugung von Strom und Wärme genutzt werden.
CO2 (Kohlendioxid)
Chemische Verbindung aus Kohlenstoff und Sauerstoff; entsteht überwiegend aus der
Verbrennung fossiler Brennstoffe.
CO2-Zertifikat
Zugewiesenes Emissionszertifikat, das Betreiber von Industrieanlagen berechtigt, eine
Tonne Kohlendioxyd bzw. eine entsprechende Menge eines anderen Treibhausgases mit
gleichem Erderwärmungspotenzial auszustoßen.
Netzverlust
Differenz zwischen der in ein Netzsystem eingespeisten und der entnommenen elektrischen Energie im Netzsystem. Netzverluste entstehen grundsätzlich aufgrund physika­
lischer Eigenschaften der Leitungen.
Ökostrom
Elektrische Energie, die ausschließlich aus erneuerbaren Energieträgern hergestellt wird,
derzeit hauptsächlich in Wasser- und Windkraftwerken, in geringerem Umfang aus
Biogas, Biomasse, Photovoltaik, Geothermie, Deponiegas und Klärgas.
Operatives Ergebnis (EBIT)
Ergebnis vor Zinsen und Steuern, auch Betriebs- oder Operatives Ergebnis genannt;
Messgröße für die operative Ertragskraft eines Unternehmens.
Österreichischer Corporate Governance Kodex
Freiwilliger „Verhaltensregel-Kodex“ für Kapitalgesellschaften, der die Grundsätze für
die Führung und Überwachung eines Unternehmens festschreibt.
Oxyfuel-Technologie
Verfahren, bei dem die Kohleverbrennung mit Sauerstoff anstelle von Luft stattfindet.
Compressed Natural Gas (CNG)
Komprimiertes Erdgas.
Polychlorierte Biphenyle (PCB)
Giftige Chlorverbindungen.
Corporate Social Responsibility (CSR)
Nachhaltig orientierte Unternehmensführung; auf freiwilliger Basis wird über die gesetzlichen Verpflichtungen hinaus im Sinne nachhaltiger Entwicklung agiert.
Pyrolyse
Thermische Spaltung chemischer Verbindungen, die aufgrund hoher Temperaturen
einen Bindungsbruch innerhalb von großen Molekülen erzwingt.
E-Control GmbH (ECG)
Vom österreichischen Gesetzgeber auf Grundlage des Energieliberalisierungsgesetzes
eingerichtete Regulierungsbehörde. Sie hat die Aufgabe, die Umsetzung der Liberalisierung des österreichischen Strom- und Gasmarkts zu überwachen, zu begleiten und
gegebenenfalls regulierend einzugreifen.
Emissionszertifikate-Handelssystem
Im Rahmen des EU-weiten Emissionshandelssystems teilen die Mitgliedsstaaten
CO2-Emissionsrechte an Unternehmen zu. Unternehmen, deren tatsächliche
CO2-Emissionen das Volumen der zugeteilten Zertifikate übersteigen, müssen
­zusätzliche Emissionsrechte zukaufen.
Economic Value Added (EVA)
Kennzahl zur Messung der Wertschaffung eines Unternehmens.
EMAS
Europäische Verordnung für Umweltmanagementsysteme.
Erneuerbare Energien
Nach menschlichen Zeiträumen gemessen kontinuierlich verfügbare Energien wie
Bioenergien (aus Biomasse wie z.B. Biogas), Geothermie, Solarenergie, Wasserkraft und
Windenergie.
Ethibel
Unabhängiges Beratungsbüro für nachhaltiges und ethisches Investieren, das Banken
und Börsengesellschaften dabei unterstützt, ihr Angebot an nachhaltigen Spar- und
Anlagemodellen zu entwickeln.
EVN PowerPartner
Zusammenschluss aus über 500 Elektrikern und Installateuren in ganz Niederösterreich,
die mit der EVN eng zusammenarbeiten. Ziel ist es, den gemeinsamen Kunden höchste
Qualität bei Energie und Service zu bieten.
FTSE4Good Index
Index, der nachhaltig orientierten Investoren die Möglichkeit bietet, gezielt in Unternehmen zu investieren, die die weltweit anerkannten Standards für verantwortungsvolles
Handeln im Sinne von Umwelt und Stakeholdern erfüllen.
Global Reporting Initiative (GRI)
Internationale Dialog-Initiative, die standardisierte Richtlinien für die Erstellung
von transparenten Nachhaltigkeitsberichten von Unternehmen, Regierungen und
­Nicht­regierungsorganisationen (NGOs) entwickelt.
66 EVN NACHHALTIGKEITSbericht 2008/09
Return on Capital Employed (ROCE)
Rendite auf das in einem Unternehmen eingesetzte Kapital
Single-Buyer-Modell
In diesem Modell wird ein Alleinabnehmer als Monopolist bestimmt, der für den Betrieb
des Übertragungsnetzes und den Kauf sowie Weiterverkauf von Strom zuständig ist.
Stakeholder
Person oder Gruppierung, die ihre Interessen an einem Unternehmen wahrnimmt. Als
Stakeholder gelten neben den Eigentümern die Mitarbeitenden, Kunden/innen, Lieferanten sowie der Staat, NGOs und lokale Interessengruppen.
Thermische Abfallverwertung
Kontrollierte großtechnische Verbrennung von Abfall bei Temperaturen von mehr als
1.000 °C, die zu einer Zerstörung bzw. Entfrachtung von Schadstoffen führt. Gleich­
zeitig wird die im Abfall enthaltene Energie freigesetzt und – z. B. für Zwecke der Stromerzeugung oder der Fernwärmeversorgung – nutzbar gemacht.
TÜV AUSTRIA SERVICES GMBH
Akkreditierter technischer Dienstleister in den Bereichen Zertifizierung und Kalibrierung.
UCTE – Union for the Co-ordination of Transmission of Electricity
Vereinigung der europäischen Übertragungsnetzbetreiber; der UCTE-Mix stellt die
europaweite Zusammensetzung des Stroms dar und ist auf den Stromrechnungen an
Endkunden auszuweisen, wenn die eingekauften Strommengen unbekannter Herkunft
sind (z. B. bei einem Einkauf über Strombörsen).
UN Global Compact
Von der UNO ins Leben gerufene Initiative mit dem Ziel der Unterstützung ökologischer
und ökonomischer Interessen in den Bereichen Menschenrechte, Arbeit, Umwelt und
Korruption.
Verhaltenskodex (Code of Conduct)
Selbstverpflichtung, bestimmten Verhaltensmustern zu folgen oder diese zu unterlassen
und dafür Sorge zu tragen, dass sich niemand durch Umgehung dieser Muster einen
Vorteil verschafft.
VÖNIX (VBV-Österreichischer Nachhaltigkeitsindex)
Aktienindex, bestehend aus jenen börsenotierten österreichischen Unternehmen, die
hinsichtlich sozialer und ökologischer Leistung führend sind.
Wirkungsgrad
Effizienz einer Anlage; Verhältnis zwischen Input und Output (z. B. Menge an erzeugter
elektrischer Energie im Verhältnis zur eingesetzten Primärenergie).
GRI G3 Content Index
Unternehmensleitbild der EVN
Unsere Vision
Als Energie- und Umweltdienstleister decken wir zentrale tägliche Bedürfnisse unserer Kundinnen
und Kunden und tragen durch unsere verlässliche und hochwertige Leistung nachhaltig zu ihrer
Lebensqualität bei.
Unsere Mission
Wir schaffen Wert, indem wir mit Eigenverantwortung und hoher Wirtschaftlichkeit den langfristigen
Erfolg unserer Gruppe sichern. Auf dieser Basis bieten wir unseren Kundinnen und Kunden wett­
bewerbs­fähige Preise, unseren Aktionären eine nachhaltige Wertsteigerung und unseren
Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern attraktive Arbeitsbedingungen.
Von Niederösterreich – dem Sitz unseres Unternehmens – ausgehend konzentrieren wir uns dabei
vor allem auf die dynamisch wachsende Region Mittel- und Osteuropa, in der wir eine starke Position
anstreben.
Sowohl im Energie- als auch im Umweltgeschäft sind wir vorwiegend für Endkundinnen und -kunden
tätig. Um ihren Erwartungen bestmöglich zu entsprechen, legen wir höchste Qualitätsmaßstäbe an –
bei unseren Produkten ebenso wie im Service.
Unternehmensprofil
Wir sind ein führendes, internationales, börsenotiertes Energie- und Umweltdienstleistungsunternehmen
mit Sitz in Niederösterreich, dem größten österreichischen Bundesland. Unseren Kundinnen und Kunden
bieten wir hier auf Basis modernster Infrastruktur Strom, Gas, Wärme, Wasser, thermische Abfallverwertung und damit verbundene Dienstleistungen „aus einer Hand“. Mit unserem Angebot sichern und
verbessern wir die Lebensqualität von über drei Millionen Kunden/innen in 18 Ländern.
In der Energiewirtschaft konnten wir uns neben Österreich erfolgreich in Bulgarien und Mazedonien
positionieren. Im Umweltbereich sind wir über Tochter­gesellschaften in den Bereichen Trinkwasserver- und
Abwasserentsorgung sowie thermische Abfall­verwertung erfolgreich.
Durch die Realisierung von Synergien zwischen den verschiedenen Geschäftsfeldern der EVN im
In- und Ausland steht bei allen Aktivitäten die nachhaltige Wertschaffung und -steigerung im Interesse
von Kunden/innen, Eigentümern und Mitarbeitenden im Vordergrund. Für alle Aktivitäten des
­Unternehmens gelten unsere zentralen Grundsätze der Versorgungssicherheit, des verantwortungs­vollen Umgangs mit Ressourcen, der Schaffung moderner und umweltgerechter Infrastruktur sowie
des konsequenten Auf­tretens als Qualitätsanbieter.
Nachhaltige Leistung in der Strom-, Gas-, Wärme- und Trinkwasserversorgung, der Abwasserentsorgung
oder der thermischen Abfallverwertung setzt exzellentes Know-how, hohe Effizienz, modernste
Infrastruktur und stetige Innovationsbereitschaft voraus.
Unsere Werte
Im Sinn der hohen Verantwortung für unsere tagtäglichen Ver- und Entsorgungsaufgaben gelten für
die Tätigkeit und Führung unserer Gruppe anspruchsvolle Grundsätze. Die Einhaltung grundlegender
ethischer Prinzipien sowie aller rechtlichen Anforderungen ist für uns dabei selbstverständlich.
EVN in Deutschland (ab 2010)
– Stromerzeugung
Wir bekennen uns zum Konzept der nachhaltigen Unternehmensführung und streben in diesem Sinn
eine ausgewogene Berücksichtigung ökonomischer, ökologischer und sozialer Gesichtspunkte an. Ein
angemessener Ausgleich der Anliegen aller am Unternehmen Interessierten ist das Leitmotiv dabei.
Die ökonomische Verantwortung für den langfristigen Bestand unserer Gruppe verlangt von uns
Spitzenleistungen. Höchste Kompetenz und Zuverlässigkeit sorgen für die Zufriedenheit unserer Kundinnen
und Kunden sowie Partner. Sie wiederum sichert unseren nachhaltigen Erfolg.
Unserer Verantwortung für die Umwelt kommen wir insbesondere durch möglichst weitgehende
Ressourcenschonung, Minimierung unserer Emissionen und forcierte Nutzung erneuerbarer
Energieträger nach. Laufende Innovation und Effizienzsteigerung tragen dazu entscheidend bei.
In mehrfacher Weise entsprechen wir unserer sozialen Verantwortung. Die Sorge um das Wohl
der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, eine faire Entlohnung und die Gestaltung einer positiven
Unternehmenskultur – geprägt durch Offenheit, Loyalität und gegenseitigen Respekt – sind hier ebenso
von Bedeutung wie der Dienst am Menschen und eine angemessene Positionierung in einer von
vielfältigen Einflüssen geprägten Gesellschaft. Dies schließt hohe Transparenz und Dialogbereitschaft mit
ein – sowohl innerhalb wie auch außerhalb des Unternehmens.
Als Ergänzung zum Unternehmensleitbild ist das Umweltleitbild der EVN abrufbar unter
www.verantwortung.evn.at. In weiterer Folge ist mit EVN stets der EVN Konzern gemeint.
EVN in Zentral-, Ost- und Südosteuropa (seit 2003)
– Trink- und Abwasserprojekte in 15 Ländern
– Abfallverwertungsanlage in Moskau
EVN in Österreich
– Höchste Integrationsstufe
in allen Segmenten
EVN in Bulgarien (seit 2004)
– Stromverteilung und -versorgung
– Wärmeverteilung und -versorgung
– Strom- und Wärmeerzeugung
EVN in Mazedonien (seit 2006)
– Stromverteilung und -versorgung
– Stromerzeugung
1
Strategie und Analyse
1.1
Stellenwert der Nachhaltigkeit im Unternehmen
1.2
Beschreibung der wichtigsten Auswirkungen, Risiken und Chancen
2
Organisationsprofil
2.1 – 2.10
Organisationsprofil
3
Berichtsparameter
3.1 – 3.13
Berichtsparameter
4
Governance, Verpflichtungen und Engagement
4.1
Corporate Governance/Führungsstruktur
4.2
Erläuterung, ob der Vorstandsvorsitzende eine Position
im operativen Management besitzt
4.3
Leitungsorgane in Organisationen ohne Aufsichtsrat
4.4
Mitsprachemöglichkeiten für Mitarbeitende und Anteilseigner
4.5
Zusammenhang zwischen Vergütung leitender Organe und Leistung
der Organisation
4.6
Mechanismen zur Vermeidung von Interessenskonflikten
4.7
Expertise der Leitungsgremien im Bereich Nachhaltigkeit
4.8
Leitbilder, Verhaltenskodizes, Prinzipien der Nachhaltigkeit
4.9
Verfahren zur Kontrolle der Nachhaltigkeitsleistung
4.10
Leistungsbeurteilung des Vorstands bzgl. Nachhaltigkeit
4.11
Berücksichtigung des Vorsorgeprinzips
4.12
Unterstützung externer Initiativen
4.13
Mitgliedschaft in Verbänden und Interessengruppen
4.14 – 4.17
Stakeholdermanagement (Auswahl, Ansätze, zentrale Themen)
Ökonomische Leistungsindikatoren
Managementansatz
EC1
Unmittelbar erzeugter und ausgeschütteter wirtschaftlicher Wert
EC2 Finanzielle Folgen des Klimawandels
EC3
Betriebliche soziale Zuwendungen
EC4
Zuwendungen der öffentlichen Hand
EC51)
Verhältnis der Standardeintrittsgehälter zum lokalen Mindestlohn
EC6
Geschäftspolitik, -praktiken und Anteil lokaler Lieferanten
EC7
Beschäftigung lokaler Arbeitnehmer/innen
EC8 Infrastrukturinvestitionen und Dienstleistungen für das Gemeinwohl
EC91)
Indirekte wirtschaftliche Auswirkungen
Ökologische Leistungsindikatoren
Managementansatz
EN1
Materialeinsatz
EN2 Einsatz von Recyclingmaterial
EN3
Direkter Primärenergieverbrauch
EN4
Indirekter Primärenergieverbrauch
EN51)
Energieeinsparungen aufgrund von umweltbewusstem Einsatz
und Effizienzsteigerungen
EN61)
Initiativen für höhere Energieeffizienz und erneuerbare Energien
EN71)
Initiativen zur Reduktion des indirekten Energieverbrauchs
EN8
Gesamtwasserentnahme aufgeteilt nach Quellen
1)
EN9 Von der Wasserentnahme betroffene Wasserquellen
EN101)
Rückgewonnenes und wieder verwendetes Wasser
EN11
Flächennutzung in Schutzgebieten
EN12
Auswirkungen der Geschäftstätigkeit auf die Biodiversität
1)
EN13 Geschützte oder wiederhergestellte natürliche Lebensräume
EN141)
Strategien und Maßnahmen zum Schutz der Biodiversität
EN151)
Bedrohte Arten in Gebieten der Geschäftstätigkeit
EN16
Direkte und indirekte Treibhausgasemissionen
EN17
Andere relevante Treibhausgasemissionen
EN181)
Initiativen zur Verringerung der Treibhausgasemissionen und Ergebnisse
EN19
Emissionen von Ozon abbauenden Stoffen
EN20
NO X , SO X und andere wesentliche Luftemissionen
EN21
Gesamte Abwassereinleitungen
EN22
Abfall nach Art und Entsorgungsmethode
EN23
Wesentliche Schadstoffaustritte/Spills
1)
EN24 Gewicht des als gefährlich eingestuften Abfalls
EN251)
Durch Abwassereinleitungen und Oberflächenabfluss belastete Gewässer
EN26
Initiativen zur Verringerung von Umweltauswirkungen der Produkte
und Dienstleistungen
EN27
Zurückgenommenes Verpackungsmaterial
EN28
Geldbußen/Sanktionen aufgrund von Übertretungen im Umweltbereich
EN291)
Wesentliche Umweltauswirkungen durch den Transport
1)
EN30 Gesamte Umweltschutzausgaben und -investitionen
Soziale Leistungsindikatoren
Arbeitspraktiken & menschenwürdige Beschäftigung
Managementansatz
LA1
Mitarbeitende nach Beschäftigungsverhältnis und Region
LA2
Mitarbeiterfluktuation
LA31)
Leistungen nur für Vollzeitbeschäftigte
LA4
Mitarbeitende mit Kollektivvereinbarungen
LA5
Mitteilungsfristen für wesentliche betriebliche Veränderungen
LA61)
Mitarbeitende in Arbeitsschutzausschüssen
LA7
Verletzungen, Berufskrankheiten, Ausfalltage, Abwesenheit und Todesfälle
LA8
Gesundheitsvorsorge, Schulungen zu ernsthaften Krankheiten
LA91)
Arbeitsschutzvereinbarungen mit Gewerkschaften
LA10
Aus- und Weiterbildung pro Mitarbeiter/in
LA111)
Programme zum Wissensmanagement und für lebenslanges Lernen
LA121)
Leistungsbeurteilung und Entwicklungspläne von Mitarbeitenden
LA13
Diversität der Mitarbeitenden und leitender Organe
LA14
Lohnunterschiede nach Geschlecht
Quelle
Status
Ua, 2 – 7
2 – 7, 23 – 25, 30 – 43
Ua
1
10 – 51, GB
GB
da es einen Aufsichtsrat gibt
7 – 10, 12 – 13, 52 – 53, 58
n.r.
GB
10, 51, GB
7
2 – 10, HP
5, 7 – 10, 19 – 20, 28, 47 – 49, 50 – 51
GB
2 – 7
2, 8, 9, 11, 14, 16 – 18, 23, 45 – 47, HP
9, HP
5, 9, 47 – 48
50
50, 54
24, 36, 38
HP
42, 50
58
45, 51, HP
45, 48
25 – 32, 33, 36 – 37, 39 – 41, 44 – 46, 50
45, 50
23 – 27, 44 – 49, 51
55
55
28, 55
55
23, 30, 31, 33
22 – 23, 27, 30 – 35, 38 – 43
39 – 41
55
56
56
26, 47 – 48
47 – 48
47 – 48
47 – 48
30, 47 – 48
56 – 57, 61
56 – 57, 61
33, 38, 56 – 57, 61
57, 61
56, 61
56, 61
57
57
57
56
30 – 32, 38 – 43, 44 – 49
aufgrund des Unternehmensgegenstands
57 (keine Vorfälle)
33, 37, 57
49
11 – 15, 58 – 59
58
58
58
58
58
59
Ua, 59
15, 59
59
11, 59
11
11 – 13
58
58
n.r.
HR1
HR2
HR31)
HR4
HR5
HR6
HR7
HR81)
HR91)
SO1
SO2
SO3
SO4
SO5
SO61)
SO71)
S08
PR1
PR21)
PR3
PR41)
PR51)
PR6
PR71)
PR81)
PR9
Quelle
Menschenrechte
Managementansatz
Investitionsvereinbarungen mit Menschenrechtsklauseln
Lieferantenüberprüfung auf Einhaltung der Menschenrechte
Schulungen zu firmenrelevanten Menschenrechtsaspekten
Vorfälle von Diskriminierung und ergriffene Maßnahmen
Recht auf Versammlungsfreiheit und Kollektivverhandlungen
Geschäftstätigkeit mit Risiko der Kinderarbeit
Geschäftstätigkeit mit Risiko der Zwangsarbeit
Training für Sicherheitspersonal zum Thema Menschenrechte
Verletzung von Rechten der Ureinwohner
8, 59
8, 59
8, 59
8, 59
8, 59
8, 59
8, 37, 59
8, 37, 59
8, 59
8, 59 (keine Vorfälle)
Gesellschaft
Managementansatz
Auswirkungen der Geschäftstätigkeit auf die Gesellschaft
Untersuchung von Korruptionsrisiken
Mitarbeiterschulungen zur Vermeidung von Korruption
Anti-Korruptionsmaßnahmen
Politische Positionen, Teilnahme an der politischen Willensbildung, Lobbying
Zuwendungen an Politik
Klagen aufgrund wettbewerbswidrigen Verhaltens
Geldbußen/Sanktionen aufgrund von Gesetzesverstößen
2 – 3, 10, 16 – 18
45, 50
10
10 10, HP
23 – 25, 28, 42
keine relevanten Fälle
HP
HP
Produktverantwortung
Managementansatz
Gesundheitsauswirkungen entlang des Produktlebenszyklus
Verstöße gegen Gesundheits- und Sicherheitsvorschriften
Gesetzlich vorgeschriebene Informationen über Produkte und Dienstleistungen
Verstöße gegen Informationspflichten
Kundenzufriedenheit
Gesetzeskonformität im Bereich Werbung
Verstöße im Bereich Werbung
Berechtigte Datenschutzbeschwerden
Bußgelder wegen Verstößen gegen Produkt- und Dienstleistungsauflagen
19 – 22
HP
HP
19, 21, 28
keine relevanten Fälle
19 – 20
19, 28, 41
keine relevanten Fälle
keine relevanten Fälle
keine relevanten Fälle
EU1 EU2 EU3 EU4 EU5 EU6 EU7 EU8 EU9 EU10 EU11 EU12 Sector Supplements
Unternehmensprofil
Installierte Kapazität
Energieerzeugung
Kundenanzahl
Länge der Fern- und Verteilerleitungen
Kontingent der CO2-Emissionszertifikate
29
29
19
54
24
Ökonomie
Management Approach zur Versorgungssicherheit
Programme zum Management des Bedarfs seitens der Kunden
Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten
Rücklagen für den Rückbau von Kernkraftwerken
Geplante Kapazität gegenüber zu erwartender Nachfrage
Durchschnittlicher Wirkungsgrad bei der Erzeugung
Effizienz der Fernleitungen und Verteilungsnetze
24 – 27
39 – 40
41 – 43
da EVN keine Kernkraftwerke betreibt 30 – 32
30, 31, 33, 36 – 37
27, 60
EU13 EU14 EU15 EU16 EU17 EU18 EU19 EU20 EU21 EU22 EU23 EU24 EU25 EU26 EU27 EU28 EU29 EU30 Ökologie
Biodiversität von Ersatzflächen
Ua
Ue
n.r.
GB
HP
1)
Status
n.r.
Gesellschaft
Sicherstellung des Bedarfs an Facharbeitern
11 – 12
Pensionierungen in den nächsten 5 und 10 Jahren
60
Gesundheits- und Sicherheitsbestimmungen
15
Arbeitstage von Auftragnehmern und Sublieferanten
für Bautätigkeiten, Wartung und Instandhaltung
60
Auftragnehmer und Sublieferanten, die Gesundheitsund Sicherheitstrainings absolviert haben
Partizipative Entscheidungsfindungsprozesse mit Stakeholdern
60
Unfreiwillige Umsiedlungen
60
Katastrophenpläne, Trainingsprogramme und Rettungsund Instandsetzungspläne
15, 60
Versetzungen aufgrund neuer Projekte
60
Programme um den Zugang zu Elektrizität und Kundenservices zu verbessern 19 – 22
Sichere Nutzung von Energie und Kundenservice ohne Barrieren
19 – 22
Verletzungen und Todesfällen, die mit Anlagen des Unternehmens
verbunden sind
59
Bevölkerung im Vertriebsgebiet ohne Stromversorgung
22, 27
Stromabschaltungen aufgrund von Zahlungsrückständen
21, 22
Häufigkeit von Stromausfällen
25, 27, 60
Durchschnittliche Dauer eines Stromausfalls
25, 60
Durchschnittliche Verfügbarkeit der Kraftwerke
60
vollständig berichtet
teilweise berichtet
nicht berichtet
Umschlag Berichtsanfang
Umschlag Berichtsende
nicht relevant
Geschäftsbericht
Homepage: www.verantwortung.evn.at > Service
Zusätzlicher Leistungsindikator
Der EVN Nachhaltigkeitsbericht orientiert sich an den Anforderungen des Application
Level A+ der GRI G3 Richtlinie. Die Indikatoren des Sector Supplements für Energie­
versorgungsunternehmen, die für den vorliegenden Bericht noch nicht zwingend
anwendbar waren, wurden dennoch bereits weitgehend berichtet. Die Tabelle gibt
einen Überblick, an welcher Stelle die Inhalte zu den GRI-Indikatoren zu finden sind. Die
Einhaltung dieses Berichtsstandards und der damit verbundenen Kriterien wurde von
Lloyd’s Register Quality Assurance (LRQA) überprüft und offiziell bestätigt.
Auf der Webseite www.verantwortung.evn.at > Service finden Sie den GRI-Index wie
hier abgebildet. Die EVN erweitert die Berichterstattung ständig und bemüht sich alle
Indikatoren vollständig zu berichten.
GRI G3 Content Index
Unternehmensleitbild der EVN
Unsere Vision
Als Energie- und Umweltdienstleister decken wir zentrale tägliche Bedürfnisse unserer Kundinnen
und Kunden und tragen durch unsere verlässliche und hochwertige Leistung nachhaltig zu ihrer
Lebensqualität bei.
Unsere Mission
Wir schaffen Wert, indem wir mit Eigenverantwortung und hoher Wirtschaftlichkeit den langfristigen
Erfolg unserer Gruppe sichern. Auf dieser Basis bieten wir unseren Kundinnen und Kunden wett­
bewerbs­fähige Preise, unseren Aktionären eine nachhaltige Wertsteigerung und unseren
Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern attraktive Arbeitsbedingungen.
Von Niederösterreich – dem Sitz unseres Unternehmens – ausgehend konzentrieren wir uns dabei
vor allem auf die dynamisch wachsende Region Mittel- und Osteuropa, in der wir eine starke Position
anstreben.
Sowohl im Energie- als auch im Umweltgeschäft sind wir vorwiegend für Endkundinnen und -kunden
tätig. Um ihren Erwartungen bestmöglich zu entsprechen, legen wir höchste Qualitätsmaßstäbe an –
bei unseren Produkten ebenso wie im Service.
Unternehmensprofil
Wir sind ein führendes, internationales, börsenotiertes Energie- und Umweltdienstleistungsunternehmen
mit Sitz in Niederösterreich, dem größten österreichischen Bundesland. Unseren Kundinnen und Kunden
bieten wir hier auf Basis modernster Infrastruktur Strom, Gas, Wärme, Wasser, thermische Abfallverwertung und damit verbundene Dienstleistungen „aus einer Hand“. Mit unserem Angebot sichern und
verbessern wir die Lebensqualität von über drei Millionen Kunden/innen in 18 Ländern.
In der Energiewirtschaft konnten wir uns neben Österreich erfolgreich in Bulgarien und Mazedonien
positionieren. Im Umweltbereich sind wir über Tochter­gesellschaften in den Bereichen Trinkwasserver- und
Abwasserentsorgung sowie thermische Abfall­verwertung erfolgreich.
Durch die Realisierung von Synergien zwischen den verschiedenen Geschäftsfeldern der EVN im
In- und Ausland steht bei allen Aktivitäten die nachhaltige Wertschaffung und -steigerung im Interesse
von Kunden/innen, Eigentümern und Mitarbeitenden im Vordergrund. Für alle Aktivitäten des
­Unternehmens gelten unsere zentralen Grundsätze der Versorgungssicherheit, des verantwortungs­vollen Umgangs mit Ressourcen, der Schaffung moderner und umweltgerechter Infrastruktur sowie
des konsequenten Auf­tretens als Qualitätsanbieter.
Nachhaltige Leistung in der Strom-, Gas-, Wärme- und Trinkwasserversorgung, der Abwasserentsorgung
oder der thermischen Abfallverwertung setzt exzellentes Know-how, hohe Effizienz, modernste
Infrastruktur und stetige Innovationsbereitschaft voraus.
Unsere Werte
Im Sinn der hohen Verantwortung für unsere tagtäglichen Ver- und Entsorgungsaufgaben gelten für
die Tätigkeit und Führung unserer Gruppe anspruchsvolle Grundsätze. Die Einhaltung grundlegender
ethischer Prinzipien sowie aller rechtlichen Anforderungen ist für uns dabei selbstverständlich.
EVN in Deutschland (ab 2010)
– Stromerzeugung
Wir bekennen uns zum Konzept der nachhaltigen Unternehmensführung und streben in diesem Sinn
eine ausgewogene Berücksichtigung ökonomischer, ökologischer und sozialer Gesichtspunkte an. Ein
angemessener Ausgleich der Anliegen aller am Unternehmen Interessierten ist das Leitmotiv dabei.
Die ökonomische Verantwortung für den langfristigen Bestand unserer Gruppe verlangt von uns
Spitzenleistungen. Höchste Kompetenz und Zuverlässigkeit sorgen für die Zufriedenheit unserer Kundinnen
und Kunden sowie Partner. Sie wiederum sichert unseren nachhaltigen Erfolg.
Unserer Verantwortung für die Umwelt kommen wir insbesondere durch möglichst weitgehende
Ressourcenschonung, Minimierung unserer Emissionen und forcierte Nutzung erneuerbarer
Energieträger nach. Laufende Innovation und Effizienzsteigerung tragen dazu entscheidend bei.
In mehrfacher Weise entsprechen wir unserer sozialen Verantwortung. Die Sorge um das Wohl
der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, eine faire Entlohnung und die Gestaltung einer positiven
Unternehmenskultur – geprägt durch Offenheit, Loyalität und gegenseitigen Respekt – sind hier ebenso
von Bedeutung wie der Dienst am Menschen und eine angemessene Positionierung in einer von
vielfältigen Einflüssen geprägten Gesellschaft. Dies schließt hohe Transparenz und Dialogbereitschaft mit
ein – sowohl innerhalb wie auch außerhalb des Unternehmens.
Als Ergänzung zum Unternehmensleitbild ist das Umweltleitbild der EVN abrufbar unter
www.verantwortung.evn.at. In weiterer Folge ist mit EVN stets der EVN Konzern gemeint.
EVN in Zentral-, Ost- und Südosteuropa (seit 2003)
– Trink- und Abwasserprojekte in 15 Ländern
– Abfallverwertungsanlage in Moskau
EVN in Österreich
– Höchste Integrationsstufe
in allen Segmenten
EVN in Bulgarien (seit 2004)
– Stromverteilung und -versorgung
– Wärmeverteilung und -versorgung
– Strom- und Wärmeerzeugung
EVN in Mazedonien (seit 2006)
– Stromverteilung und -versorgung
– Stromerzeugung
1
Strategie und Analyse
1.1
Stellenwert der Nachhaltigkeit im Unternehmen
1.2
Beschreibung der wichtigsten Auswirkungen, Risiken und Chancen
2
Organisationsprofil
2.1 – 2.10
Organisationsprofil
3
Berichtsparameter
3.1 – 3.13
Berichtsparameter
4
Governance, Verpflichtungen und Engagement
4.1
Corporate Governance/Führungsstruktur
4.2
Erläuterung, ob der Vorstandsvorsitzende eine Position
im operativen Management besitzt
4.3
Leitungsorgane in Organisationen ohne Aufsichtsrat
4.4
Mitsprachemöglichkeiten für Mitarbeitende und Anteilseigner
4.5
Zusammenhang zwischen Vergütung leitender Organe und Leistung
der Organisation
4.6
Mechanismen zur Vermeidung von Interessenskonflikten
4.7
Expertise der Leitungsgremien im Bereich Nachhaltigkeit
4.8
Leitbilder, Verhaltenskodizes, Prinzipien der Nachhaltigkeit
4.9
Verfahren zur Kontrolle der Nachhaltigkeitsleistung
4.10
Leistungsbeurteilung des Vorstands bzgl. Nachhaltigkeit
4.11
Berücksichtigung des Vorsorgeprinzips
4.12
Unterstützung externer Initiativen
4.13
Mitgliedschaft in Verbänden und Interessengruppen
4.14 – 4.17
Stakeholdermanagement (Auswahl, Ansätze, zentrale Themen)
Ökonomische Leistungsindikatoren
Managementansatz
EC1
Unmittelbar erzeugter und ausgeschütteter wirtschaftlicher Wert
EC2 Finanzielle Folgen des Klimawandels
EC3
Betriebliche soziale Zuwendungen
EC4
Zuwendungen der öffentlichen Hand
EC51)
Verhältnis der Standardeintrittsgehälter zum lokalen Mindestlohn
EC6
Geschäftspolitik, -praktiken und Anteil lokaler Lieferanten
EC7
Beschäftigung lokaler Arbeitnehmer/innen
EC8 Infrastrukturinvestitionen und Dienstleistungen für das Gemeinwohl
EC91)
Indirekte wirtschaftliche Auswirkungen
Ökologische Leistungsindikatoren
Managementansatz
EN1
Materialeinsatz
EN2 Einsatz von Recyclingmaterial
EN3
Direkter Primärenergieverbrauch
EN4
Indirekter Primärenergieverbrauch
EN51)
Energieeinsparungen aufgrund von umweltbewusstem Einsatz
und Effizienzsteigerungen
EN61)
Initiativen für höhere Energieeffizienz und erneuerbare Energien
EN71)
Initiativen zur Reduktion des indirekten Energieverbrauchs
EN8
Gesamtwasserentnahme aufgeteilt nach Quellen
1)
EN9 Von der Wasserentnahme betroffene Wasserquellen
EN101)
Rückgewonnenes und wieder verwendetes Wasser
EN11
Flächennutzung in Schutzgebieten
EN12
Auswirkungen der Geschäftstätigkeit auf die Biodiversität
1)
EN13 Geschützte oder wiederhergestellte natürliche Lebensräume
EN141)
Strategien und Maßnahmen zum Schutz der Biodiversität
EN151)
Bedrohte Arten in Gebieten der Geschäftstätigkeit
EN16
Direkte und indirekte Treibhausgasemissionen
EN17
Andere relevante Treibhausgasemissionen
EN181)
Initiativen zur Verringerung der Treibhausgasemissionen und Ergebnisse
EN19
Emissionen von Ozon abbauenden Stoffen
EN20
NO X , SO X und andere wesentliche Luftemissionen
EN21
Gesamte Abwassereinleitungen
EN22
Abfall nach Art und Entsorgungsmethode
EN23
Wesentliche Schadstoffaustritte/Spills
1)
EN24 Gewicht des als gefährlich eingestuften Abfalls
EN251)
Durch Abwassereinleitungen und Oberflächenabfluss belastete Gewässer
EN26
Initiativen zur Verringerung von Umweltauswirkungen der Produkte
und Dienstleistungen
EN27
Zurückgenommenes Verpackungsmaterial
EN28
Geldbußen/Sanktionen aufgrund von Übertretungen im Umweltbereich
EN291)
Wesentliche Umweltauswirkungen durch den Transport
1)
EN30 Gesamte Umweltschutzausgaben und -investitionen
Soziale Leistungsindikatoren
Arbeitspraktiken & menschenwürdige Beschäftigung
Managementansatz
LA1
Mitarbeitende nach Beschäftigungsverhältnis und Region
LA2
Mitarbeiterfluktuation
LA31)
Leistungen nur für Vollzeitbeschäftigte
LA4
Mitarbeitende mit Kollektivvereinbarungen
LA5
Mitteilungsfristen für wesentliche betriebliche Veränderungen
LA61)
Mitarbeitende in Arbeitsschutzausschüssen
LA7
Verletzungen, Berufskrankheiten, Ausfalltage, Abwesenheit und Todesfälle
LA8
Gesundheitsvorsorge, Schulungen zu ernsthaften Krankheiten
LA91)
Arbeitsschutzvereinbarungen mit Gewerkschaften
LA10
Aus- und Weiterbildung pro Mitarbeiter/in
LA111)
Programme zum Wissensmanagement und für lebenslanges Lernen
LA121)
Leistungsbeurteilung und Entwicklungspläne von Mitarbeitenden
LA13
Diversität der Mitarbeitenden und leitender Organe
LA14
Lohnunterschiede nach Geschlecht
Quelle
Status
Ua, 2 – 7
2 – 7, 23 – 25, 30 – 43
Ua
1
10 – 51, GB
GB
da es einen Aufsichtsrat gibt
7 – 10, 12 – 13, 52 – 53, 58
n.r.
GB
10, 51, GB
7
2 – 10, HP
5, 7 – 10, 19 – 20, 28, 47 – 49, 50 – 51
GB
2 – 7
2, 8, 9, 11, 14, 16 – 18, 23, 45 – 47, HP
9, HP
5, 9, 47 – 48
50
50, 54
24, 36, 38
HP
42, 50
58
45, 51, HP
45, 48
25 – 32, 33, 36 – 37, 39 – 41, 44 – 46, 50
45, 50
23 – 27, 44 – 49, 51
55
55
28, 55
55
23, 30, 31, 33
22 – 23, 27, 30 – 35, 38 – 43
39 – 41
55
56
56
26, 47 – 48
47 – 48
47 – 48
47 – 48
30, 47 – 48
56 – 57, 61
56 – 57, 61
33, 38, 56 – 57, 61
57, 61
56, 61
56, 61
57
57
57
56
30 – 32, 38 – 43, 44 – 49
aufgrund des Unternehmensgegenstands
57 (keine Vorfälle)
33, 37, 57
49
11 – 15, 58 – 59
58
58
58
58
58
59
Ua, 59
15, 59
59
11, 59
11
11 – 13
58
58
n.r.
HR1
HR2
HR31)
HR4
HR5
HR6
HR7
HR81)
HR91)
SO1
SO2
SO3
SO4
SO5
SO61)
SO71)
S08
PR1
PR21)
PR3
PR41)
PR51)
PR6
PR71)
PR81)
PR9
Quelle
Menschenrechte
Managementansatz
Investitionsvereinbarungen mit Menschenrechtsklauseln
Lieferantenüberprüfung auf Einhaltung der Menschenrechte
Schulungen zu firmenrelevanten Menschenrechtsaspekten
Vorfälle von Diskriminierung und ergriffene Maßnahmen
Recht auf Versammlungsfreiheit und Kollektivverhandlungen
Geschäftstätigkeit mit Risiko der Kinderarbeit
Geschäftstätigkeit mit Risiko der Zwangsarbeit
Training für Sicherheitspersonal zum Thema Menschenrechte
Verletzung von Rechten der Ureinwohner
8, 59
8, 59
8, 59
8, 59
8, 59
8, 59
8, 37, 59
8, 37, 59
8, 59
8, 59 (keine Vorfälle)
Gesellschaft
Managementansatz
Auswirkungen der Geschäftstätigkeit auf die Gesellschaft
Untersuchung von Korruptionsrisiken
Mitarbeiterschulungen zur Vermeidung von Korruption
Anti-Korruptionsmaßnahmen
Politische Positionen, Teilnahme an der politischen Willensbildung, Lobbying
Zuwendungen an Politik
Klagen aufgrund wettbewerbswidrigen Verhaltens
Geldbußen/Sanktionen aufgrund von Gesetzesverstößen
2 – 3, 10, 16 – 18
45, 50
10
10 10, HP
23 – 25, 28, 42
keine relevanten Fälle
HP
HP
Produktverantwortung
Managementansatz
Gesundheitsauswirkungen entlang des Produktlebenszyklus
Verstöße gegen Gesundheits- und Sicherheitsvorschriften
Gesetzlich vorgeschriebene Informationen über Produkte und Dienstleistungen
Verstöße gegen Informationspflichten
Kundenzufriedenheit
Gesetzeskonformität im Bereich Werbung
Verstöße im Bereich Werbung
Berechtigte Datenschutzbeschwerden
Bußgelder wegen Verstößen gegen Produkt- und Dienstleistungsauflagen
19 – 22
HP
HP
19, 21, 28
keine relevanten Fälle
19 – 20
19, 28, 41
keine relevanten Fälle
keine relevanten Fälle
keine relevanten Fälle
EU1 EU2 EU3 EU4 EU5 EU6 EU7 EU8 EU9 EU10 EU11 EU12 Sector Supplements
Unternehmensprofil
Installierte Kapazität
Energieerzeugung
Kundenanzahl
Länge der Fern- und Verteilerleitungen
Kontingent der CO2-Emissionszertifikate
29
29
19
54
24
Ökonomie
Management Approach zur Versorgungssicherheit
Programme zum Management des Bedarfs seitens der Kunden
Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten
Rücklagen für den Rückbau von Kernkraftwerken
Geplante Kapazität gegenüber zu erwartender Nachfrage
Durchschnittlicher Wirkungsgrad bei der Erzeugung
Effizienz der Fernleitungen und Verteilungsnetze
24 – 27
39 – 40
41 – 43
da EVN keine Kernkraftwerke betreibt 30 – 32
30, 31, 33, 36 – 37
27, 60
EU13 EU14 EU15 EU16 EU17 EU18 EU19 EU20 EU21 EU22 EU23 EU24 EU25 EU26 EU27 EU28 EU29 EU30 Ökologie
Biodiversität von Ersatzflächen
Ua
Ue
n.r.
GB
HP
1)
Status
n.r.
Gesellschaft
Sicherstellung des Bedarfs an Facharbeitern
11 – 12
Pensionierungen in den nächsten 5 und 10 Jahren
60
Gesundheits- und Sicherheitsbestimmungen
15
Arbeitstage von Auftragnehmern und Sublieferanten
für Bautätigkeiten, Wartung und Instandhaltung
60
Auftragnehmer und Sublieferanten, die Gesundheitsund Sicherheitstrainings absolviert haben
Partizipative Entscheidungsfindungsprozesse mit Stakeholdern
60
Unfreiwillige Umsiedlungen
60
Katastrophenpläne, Trainingsprogramme und Rettungsund Instandsetzungspläne
15, 60
Versetzungen aufgrund neuer Projekte
60
Programme um den Zugang zu Elektrizität und Kundenservices zu verbessern 19 – 22
Sichere Nutzung von Energie und Kundenservice ohne Barrieren
19 – 22
Verletzungen und Todesfällen, die mit Anlagen des Unternehmens
verbunden sind
59
Bevölkerung im Vertriebsgebiet ohne Stromversorgung
22, 27
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21, 22
Häufigkeit von Stromausfällen
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Durchschnittliche Dauer eines Stromausfalls
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Durchschnittliche Verfügbarkeit der Kraftwerke
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vollständig berichtet
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EVN Platz
2344 Maria Enzersdorf
Telefon +43 2236 200-0
Telefax +43 2236 200-2030
Service-Telefon für Kunden/innen
0800 800 100
Service-Telefon für Anleger/innen
0800 800 200
Informationen im Internet
www.evn.at
www.investor.evn.at
www.verantwortung.evn.at
EVN Nachhaltigkeitsbericht 2008/09
EVN AG
Mitglieder des CSR-Beratungs­teams
CSR-Beauftragter, Netz-Engineering Gas: Dipl.-Ing. Peter Zaruba, Telefon +43 2236 200-12249, [email protected]
Generalsekretariat und Corporate Affairs: Mag. Dr. Klaus Kohlhuber, Telefon +43 2236 200-12398, [email protected]
Information und Kommunikation: Mag. Renate Lackner-Gass, MSc, Telefon +43 2236 200-12799, [email protected]
Investor Relations: Mag. Ulrike Henzinger, Telefon +43 2236 200-12497, [email protected]
Personalwesen: Mag. Elvira Hammer, Telefon +43 2236 200-12727, [email protected]
Umweltcontrolling: Dipl.-Ing. Stefan Vadura, Telefon +43 2236 200-12217, [email protected]
Mitglieder des CSR-Lenkungs­ausschusses
Information und Kommunikation: Mag. Stefan Zach, MAS, Telefon +43 2236 200-12294, [email protected]
Umweltcontrolling: Dipl.-Ing. Dr. Hans-Georg Rych, Telefon +43 2236 200-12526, [email protected]
Personalwesen: Dkfm. Dr. Karl Huber, Telefon +43 2236 200-12092, [email protected]
Impressum
Herausgeber: EVN AG, EVN Platz, 2344 Maria Enzersdorf
Fotos: Manfred Klimek, Johann Ployer (MCE AG), EVN
Konzept und Beratung: Mensalia Unternehmensberatung
Kreativkonzept und Design: Büro X Wien
Satz, Druck und Bindung: gugler GmbH
Wir haben diesen Nachhaltigkeitsbericht mit größtmöglicher
Sorgfalt erstellt und die Daten überprüft. Rundungs-, Satzoder Druckfehler können dennoch nicht ausgeschlossen werden.
Dieses Druckprodukt wurde auf umweltfreundlichem Papier gedruckt. Es enthält
mind. 50 % FSC-zertifizierten Zellstoff. Die Produktion erfolgte mit Strom aus
er­­neuerbaren Energieträgern unter Berücksichtigung der strengen Öko-Richtlinien
von greenprint*. Die bei der Papier- und Druckproduktion entstandenen CO2Emissionen wurden durch Erwerb von Gold Standard Zertifikaten neutralisiert. Der
Beitrag fließt in ein vom WWF ausgewähltes Klimaschutzprojekt in Indien.
Nachhaltigkeitsbericht 2008/09
Energie
vernünftig
nutzen
EVN Platz
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