Knick Applikationsbericht Interface-Technik

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White Paper
Steigerung der Verfügbarkeit
und Sicherheit in der
Bahnstromversorgung
Spezielle Komponenten für die DC-Einspeisungen sorgen für fehlerfreie
Notabschaltung und verhindern unnötige Unterbrechungen des Betriebs
Weltweit werden jährlich 5,5 Mrd.
Euro in festinstallierte elektrische
Ausrüstungen von Schienennetzen
investiert. Ein relevanter Teil dessen
fließt in Nahverkehrsnetze, in dem
ein überdurchschnittliches Wachstum
erwartet wird [1]. Dies wird getrieben
von der Suche nach Lösungen für die
Verkehrsprobleme in Ballungszentren.
Auch politische Ziele bezüglich Klimaschutz und Ressourcenschonung
begünstigen Investitionen in den
öffentlichen Nahverkehr. Hier werden
Strecken neu installiert oder erweitert, und auch bestehende Netze auf
moderne Technik umgerüstet. Für den
Betreiber eines Nahverkehrsnetzes
hat ein unterbrechungsfreier, sicherer
Betrieb eine hohe Priorität. Daher werden an die eingesetzte Technik hohe
Anforderungen gestellt.
Abbildung 1: Schaltfeld der Bahnstromversorgung mit Strom- und Spannungsmessung
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Sensoren
Laborgeräte
Batteriegeräte
Analysenmeßtechnik
Anzeiger
Trennverstärker
Meßumformer
Autor: Holger Blaak
Zum Schutz der Stromversorgungsanlagen in Nahverkehrsnetzen sind Überwachungseinrichtungen erforderlich,
die im Fehlerfall eine Notabschaltung
auslösen. Die Schutzsysteme haben
eine wichtige Rolle beim Betrieb der
Netze. Sie sorgen für Sicherheit von
Personen und schützen die Anlagen
vor Beschädigung. Damit sie zuverlässig
funktionieren können, sind sie auf die
präzise Messung der elektrischen Kenngrößen angewiesen, da deren Analyse
die Fehlerdetektion erst ermöglicht. Die
Verhältnisse in der Bahntechnik sorgen
dabei für spezielle Anforderungen an
die Meßtechnik. Der Einsatz von gezielt
auf die Meßaufgabe zugeschnittenen
Produkten sorgt für einen hohen Grad
an Sicherheit, ohne daß die Verfügbarkeit der Netze unnötig eingeschränkt
wird.
Sicherheit und Verfügbarkeit sind wichtige und manchmal schwer zu vereinbarende Forderungen. Der Aufbau der
Systeme und ihre Wirkungsweise soll
hier im Detail beleuchtet werden. Optimale Lösungen werden abgeleitet.
Knick-Wandler der Serie P40000 sind
insbesondere für die Anforderungen
bei der Überwachung der Bahnstromversorgung ausgelegt worden. Eigenschaften wie hohe Isolation gemäß
der Bahnnorm EN 50124, genaue
Signalübertragung mit geringster Verzögerung und eine besonders hohe
Gleichtaktunterdrückung ermöglichen
den Einsatz in Schutzsystemen der
Bahnstromversorgung und sind mitverantwortlich für einen hohen Grad an
Sicherheit, Zuverlässigkeit und Verfügbarkeit der Netze. Durch die Flexibilität
der Produkte mit Weitbereichsnetzteil
und kalibriert umschaltbaren Eingängen kann zudem die Lagerhaltung
stark vereinfacht werden, da mit nur
einem Gerät alle anfallenden Stromoder Spannungsmeßaufgaben gelöst
werden können.
AC Mittelspannung
AC Schaltanlage
+
~
–
+
~
–
Gerüstschlußschutz
DC Schaltanlage
GleichrichterLeistungsschalter
Streckenschalter
zum nächsten Einspeisepunkt
mit Streckenschalter
Abbildung 2: T ypisches Unterwerk zur DC-Versorgung von Nahverkehrssystemen
Nach Newnes Electrical Power Engineer's Handbook, D. F. Warne
DC Spannungs-Sensor
Prüfeinrichtung (Leitungstest)
DC Stromsensor
zum nächsten Einspeisepunkt
mit Streckenschalter
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White Paper Seite 2
,, Systemaufbau und Systemauslegung
In Systemen des Personennahverkehrs
wie U-Bahn, S-Bahn und Straßenbahn
ist eine Gleichstromversorgung der
Fahrzeuge gebräuchlich. Die Versorgungsspannungen liegen zwischen 600
und 3000 V DC. Die bereitgestellte
elektrische Leistung pro Streckenabschnitt liegt im MW-Bereich. Zum
Schutz von Personen und Einrichtungen müssen Überwachungssysteme
installiert werden, die im Fehlerfall eine
Notabschaltung auslösen. Die Anforderungen an diese Überwachungssysteme
zur Fehlererkennung sind hoch: Eine
falsch negative Bewertung, also ein
nicht-detektierter Kurzschluß, kann bei
der bereitgestellten, hohen elektrischen
Leistung zu einer erheblichen Gefährdung von Personen und zur Zerstörung
von Anlagenteilen führen. Demzufolge
muß die Fehlerdetektion in jedem Fall
hinreichend sensitiv sein, um sicherzustellen, daß kein Fehler unbemerkt
bleibt und jederzeit sicher abgeschaltet
wird. Allerdings könnte eine hohe
Sensitivität auch zu einer vermehrten,
falsch positiven Bewertung führen. Das
heißt, es würde eine Notabschaltung
erfolgen, obwohl kein Fehler vorliegt.
Der Zugbetrieb wäre unnötig unterbrochen. Auch dieser Fall hat, unschwer
erkennbar, gravierende Folgen für den
Bahnbetrieb und soll so weit wie möglich vermieden werden. Die Spezifität
der Fehlererkennung ist demzufolge
annähernd so wichtig wie die Sensitivität. Gefordert werden Überwachungssysteme mit hoher Sensitivität und
hoher Spezifität der Fehlerdetektion,
um Gefahren auszuschließen, aber
gleichzeitig eine hohe Verfügbarkeit
der Bahneinrichtung zu erzielen.
Für die Fehler- und Zustandserkennung
werden verschiedene Algorithmen eingesetzt. Diese basieren vor allem auf
der Analyse der elektrischen Kenndaten
die Form des Fehlerstroms analysiert.
Dazu wird die Strom-Anstiegsgeschwindigkeit dI/dt erfaßt und zur Diskriminierung von Anfahrströmen und
Kurzschlußströmen ausgewertet. Die
dI/dt-Analyse setzt aber voraus, daß
der Strom vom Meßgerät hinreichend
schnell und genau gemessen und für
die Analyse bereitgestellt werden kann.
Denn die Änderungsgeschwindigkeiten
sind zwar unterschiedlich, aber nicht
drastisch verschieden. Um den Stromanstieg hinreichend gut abbilden zu
können, ist in der Regel eine Grenzfrequenz von > 5 kHz für das Meßgerät
erforderlich. Die Verzögerungszeit
(T90-Zeit) sollte nicht deutlich größer
als 100µs sein. Eine noch schnellere
Erfassung wird nicht benötigt.
an den Einspeisepunkten. In ausgedehnten Netzen erfolgt die Einspeisung
der elektrischen Energie durch über
das Netz verteilte Unterwerke. Diese
bedienen oft mehrere Einspeisepunkte,
über die die Energie in die Fahrleitung
eingeleitet wird. An den Einspeisepunkten sind die Überwachungs- und
Schutzeinrichtungen installiert. Je nach
Überwachungsaufgabe wird die Höhe
des Stroms mit einem DC-Sensor (EN
50123-1) gemessen wie auch seine
Änderungsgeschwindigkeit. Gegebenenfalls wird die Spannung erfaßt.
Diese Daten werden kontinuierlich im
Schutzgerät analysiert. Wird das Vorliegen eines Fehlers festgestellt, so löst
das Schutzgerät die Betätigung des
zugehörigen Leistungsschalters unter
Last aus. Der Stromfluß und damit
Energieeintrag an diesem Einspeisepunkt wird unterbrochen.
Für die Strommessung nennt die EN
50123 ein gebräuchliches und bewährtes Verfahren, bei dem die an einem in
den Strompfad eingeschleiften Ohmschen Nebenwiderstand (Shunt) abfallende Spannung gemessen wird. Diese
Spannung - in der Praxis etwa ±60 bis
etwa ±150 mV - ist proportional zum
fließenden Strom. Um die Leistung
und damit die Wärmeentwicklung im
Je nach Art und Ort des Fehlers sowie
dem Zeitpunkt nach dem Auftreten des
Fehlers sind Anfahrstrom und Fehlerstrom von vergleichbarer Größe. Oft
ist daher eine reine Überwachung der
Stromhöhe nicht ausreichend. Gemäß
EN 50123-7-1 (IEC 61 992-7-1) wird
Sammelschiene
600 – 3000 V DC
Leistungsschalter
nächster
Speisepunkt
Stromsensor
60 mV /
2500 A
Fahrleitung
Spannungssensor
± 20 mA
20 ... 253 V AC/DC
Hilfsenergie
Abbildung 3: Unterwerk Speisepunkt
Streckenschutzgerät
20 mA
Fahrschiene 20 ... 253 V AC/DC
Hilfsenergie
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Nebenwiderstand gering zu halten,
werden kleine Shunt-Spannungen
bevorzugt. Die damit einhergehende
kleinere Leistung kann in einem Nebenwiderstand mit geringeren Abmessungen realisiert werden. Um kompakte
Anlagen bauen zu können, werden
daher häufig 60 mV-Nebenwiderstände
eingesetzt. Deutlich kleinere ShuntSpannungen würden die Messung
erschweren. Deutlich größere Spannungen bedeuten eine zu große Wärmeentwicklung oder zu große Nebenwiderstände. Shunt-Spannungen in der
genannten Größenordnung stellen also
einen geeigneten Kompromiß dar.
Aus praktischen Gründen werden
einfache Hall-Wandler als Alternative
abgelehnt, wenn z.B. ein schlechtes
Langzeitverhalten (Ungenauigkeit /
Drift / Temperaturabhängigkeit) nicht
toleriert werden kann.
Die Spannung wird in der Regel direkt
von einem Meßgerät mit Spannungsteiler erfaßt. Das Verfahren ist in der
EN 50123 genannt.
Nach galvanischer Trennung der erfaßten Signale werden sie universell als
elektrisches Normsignal (EN 50123)
zur Schutz- und Auslösevorrichtung
übertragen, die die Algorithmen zur
Signalauswertung ausführt, und im
Fehlerfall die Notabschaltung über den
Leistungsschalter einleitet. Gelegentlich
kommen herstellerspezifische Signale,
z.B. über eine Glasfaserverbindung,
zum Einsatz, unter Umständen mit
nachfolgend erneuter Wandlung in
Normsignale.
NominalSpannung
Höchste
permanente
Spannung
Höchste nichtpermanente
Spannung (300 s)
Un
600 V
750 V
1500 V
3000 V
Umax1
720 V
900 V
1800 V
3600 V
Umax2
800 V
1000 V
1950 V
3900 V
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Tabelle 1: N
ominal-Spannung und höchste permanente Spannung
in Bahnanwendungen (EN 50163
Ausgang
Eingang
UA
UGL
Gleichtaktstörsignal
UA = 1000 VSS, tS = 1 µs
Common-Mode Rejection Ratio (CMRR) =
Differenzspannungsverstärkung
Gleichtaktspannungsverstärkung
Transient Common-Mode Rejection Ratio (T-CMRR) =
Differenz-Gleichspannungsverstärkung
Gleichtakttransienten-Scheitelverstärkung
Abbildung 4: Messung der Gleichtaktunterdrückung
UA [V]
6
4
2
0
0
0,3
0,6
0,9
1,2
, Ausgang Trennverstärker mit niedriger Gleichtaktunterdrückung
, Ausgang Knick-Trennverstärker
Abbildung 5: S teile Flanken von Gleichtaktbelastungen können zu Fehlauslösung von
Leistungsschaltern führen. Eine hohe Gleichtaktunterdrückung ist erforderlich.
Zeit [ms]
,, Anforderungen an die Stromund Spannungs-Messung /
Auswahlkriterien
Isolation und galvanische Trennung
bei hohen DC-Spannungen
Als grundlegende Anforderung ist bei
der Strom- und Spannungsmessung
auf eine hinreichende Isolierung und
galvanische Trennung (Isolationskoordination) zu achten, um eine eventuelle Zerstörung des Meßgerätes und
des nachgeschalteten Schutzgerätes
auszuschließen. Für den europäischen
Bahnbereich ist die BemessungsIsolationsspannung UNm nach EN
50124-1 ausschlaggebend, die insbesondere Mindestabstände für Luft- und
Kriechstrecken vorschreibt. Bei der
Anwendung muss die BemessungsIsolationsspannung des Meßgerätes
größer sein, als die im Betrieb maximal
auftretende Spannung. Gemäß EN
50124-1 ist Bemessungs-Isolationsspannung UNm größer oder gleich der
größten permanenten Spannung Umax1.
Allerdings sind auch hohe nicht-permanente Spannungen zu berücksichtigen (Umax2), wenn deren Auftreten
wahrscheinlich ist. Zum Beispiel bei
der Rückspeisung von Strom durch
bremsende Bahnen kann die Spannung
deutlich über die Nennspannung Un
ansteigen. Die Meßeinrichtung muß
auch der erhöhten Spannungen standhalten. Sollen Personen vor elektrischem Schlag geschützt werden, so ist
eine zusätzliche bzw. doppelte Isolierung erforderlich. Die Sicherheitsmarge
ist dann ≥100%.
DC-Sensoren wie P40000 von Knick
sind für die Speisespannungen von
Bahnnetzen gemäß EN 50163 ausgelegt. Sie decken alle Spannungen bis
Un = 3000 V DC ab und stellen die
Isolation bis zur höchsten, nicht-permanent erwarteten Spannung Umax2 von
3900 V AC/DC auch dauerhaft sicher.
Störungsfreier Betrieb auch bei
schnellen Spannungsschwankungen
Die Verhältnisse der Bahnanwendung
bedingen oft hohe Gleichtaktstörungen, so daß die geforderte Gleichtaktunterdrückung für den StromSensor gleichermaßen hoch sein muß.
Gleichtaktstörungen resultieren aus
Spannungsschwankungen, die unter
anderem durch wechselnde Belastungen und Schaltvorgänge hervorgerufen
werden und sich z.B. über die Sammelschiene im Versorgungsnetz ausbreiten
können. Die sprunghafte Änderung
der Spannung als Gleichtaktbelastung
erzeugt ein Impuls-Artefakt im Ausgangssignal des Stromsensors, das
dann zu einer fälschlichen Auslösung
der Notabschaltung führen kann. Für
die Eignung als Wandler für DC-StromSensoren ist besonderes Augenmerk
auf die Höhe der Gleichtaktunterdrückung zu legen. Die quantitative Angabe der Gleichtaktunterdrückung wird
nicht von den Bahnnormen gefordert.
Schnelle Spannungsschwankungen sind
nach EN 50163 für Bahnnetze als inhärenter Teil solcher Systeme zu erwarten.
Bezüglich der Strommessung wirken
sie sich als Gleichtaktstörung aus und
haben dabei eine relevante Bedeutung
für die Funktion der Schutz- und Auslösevorrichtung. Eine schlechte Gleichtaktunterdrückung eines DC-Sensors
kann zu vermehrten Fehlauslösungen
der Schutzeinrichtung führen mit entsprechender Störung des Bahnverkehrs
(Stillstand).
Die unerwünschte Wirkung von Gleichtaktspannungen auf den Signalausgang
(Gleichtaktstörung) existiert prinzipiell
in jedem DC-Sensor. Sie ist aber durch
geeignete Sensor-Gestaltung soweit
minimierbar, daß die einwandfreie
Funktion nicht gestört wird.
I
Iss
S
Zuganfahrstrom
Fernfehlerstrom
Td
Tc
Iss
Tc
T
Endwert des Fehlerstroms
S
di/dt-Einstellung des Relais
Zeitkonstante des Fehlers
Td
Zeitverzögerungseinstellung des Relais
Abbildung 6 : Beispiel für die Stromanstiegserkennung (EN 50123-7-1 / IEC 61992-1)
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Bei fehlenden Angaben fällt für den
Systemplaner die Produktauswahl allerdings schwer.
Für die Knick-Wandler der Serie
P40000, die für diese Meßaufgabe
optimiert wurden, wird die Gleichtaktunterdrückung sowohl für langsame
wie auch für schnelle GleichtaktBelastungen angegeben. DC oder
50-Hz-Gleichtaktstörungen werden
mit 150 dB gedämpft (CMRR), für
schnelle 1000V-1µs-Impulse werden
immer noch 115 dB erreicht (T-CMRR).
Die Produkte haben in Tausenden von
Einsätzen in der Bahnstromversorgung
ihre Praxistauglichkeit bewiesen und
sorgen durch minimale Gleichtaktbeeinflussung für störungsfreien Betrieb.
Abbildung 7:
DC-Sensor mit kalibrierter Umschaltung
von Ein- und Ausgangsbereichen
Präzise Signalabbildung für fehlerfreie Überwachung
Hohe Genauigkeitsforderungen für
präzise Analyse
Zur Differenzierung von Fehlerzuständen (Kurzschluß) und normalem Bahnbetrieb (Anfahrstrom) wird, wie oben
beschrieben, in der Überwachungseinrichtung für die Notabschaltung die
Stromänderungsgeschwindigkeit dI/
dt bewertet, um die unterschiedlichen
Stromverläufe zu detektieren. Da die
Unterschiede eher klein sind, ist eine
unverfälschte Abbildung auch bei
schnellen Änderungen unabdingbar.
Dazu muß der Stromverlauf unverfälscht vom Eingang auf den Ausgang
abgebildet werden. Damit dies gelingt,
darf nicht nur ein DC-Signal übertragen
werden, sondern es müssen die eine
Änderung repräsentierenden höheren
Frequenzen ebenfalls auf den Ausgang
abgebildet werden. Charakterisiert wird
diese Eigenschaft des Strom-Sensors
gemäß EN 50123-7-1 als obere Grenzfrequenz, die mindestens 1 kHz nach
Norm reichen muß. In der Praxis werden noch etwas höhere Werte gefordert, um typische Stromverläufe genau
abbilden und zweifelsfrei auswerten zu
können.
Die Auswertung der kritischen Kenngrößen Stromhöhe, Stromänderungsgeschwindigkeit und Spannunghöhe
soll mit möglichst geringem Meßfehler
erfolgen. Nur so ist sicherzustellen, daß
die Auswertungsalgorithmen der Überwachungseinrichtung einen Fehler mit
hoher Sensitivität und Spezifität ermitteln können.
Bei der Produktauswahl ist z.B. zu
beachten, in welcher Form und Differenzierung Meßfehlers angegeben
werden. Maximalwerte oder typische
Werte des Fehler unterscheiden sich
ggf. signifikant. In der Praxis kann der
Temperatur-Koeffizient einen deutlich
höheren Fehler verursachen als der
Fehler, der für Normalbedingungen
angegeben ist. Gemäß EN 50123
ist ein eventuell entstehender Offset
nach der Messung eines (hohen) Primärstroms anzugeben. Remanenzen
können hier zu Fehlern führen. Die
Herstellerangaben müssen genau
betrachtet werden, um sachgerechte
Entscheidungen treffen zu können.
Fettgedruckte Teilfehler sollten nicht
von der Ermittlung des Gesamtfehlers
ablenken. In der Praxis muß sich die
Meßfunktion bewähren.
Die DC-Sensoren P40000 haben eine
obere Grenzfrequenz (3-dB-Grenze)
von 5 kHz und erfüllen damit die
Anforderungen an die Abbildungsqualität der im Bahnbetrieb auftretenden
Stromverläufe. Kurzschlußfehler können sicher erkannt werden. Reguläre
Stromänderungen beim Anfahren oder
bei Lastwechseln werden als solche
erkannt und führen nicht zur Auslösung der Sicherheitsabschaltung. Der
reguläre Zugbetrieb bleibt ungestört.
Mit einem Verstärkungsfehler < 0,1%
vom Meßwert und einem Offset
< 0,1% vom Endwert ist der DCSensor P41000 sehr gut für die Meßaufgabe geeignet. Auch der TK ist mit
0,005%/K im Vergleich zu üblichen
Auslegungen gering.
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White Paper Seite 6
Vereinfachte Lagerhaltung durch
flexible Mehrbereichssensoren mit
Universalnetzteil
Je nach Meßaufgabe und Randbedingung in der konkreten Anwendung
werden unterschiedliche Forderungen
an Eingangsbereiche, Ausgangssignale
und die Hilfsenergieversorgung für die
DC-Sensoren gestellt. Vorteile für Ausrüster und Nahverkehrs-Netzbetreiber
bieten hier DC-Sensoren, die in einem
Gerät mehrere Ein-/AusgangssignalKombinationen umschaltbar bereitstellen. Dann müssen Produkte nicht erst
bei konkretem Bedarf bestellt werden,
sondern die wenigen Typen können
mit geringem Aufwand am Lager vorgehalten werden. Bei Bedarf wird das
Produkt durch einen Schalter auf den
benötigten Bereich eingestellt werden.
Ein echter Vorteil ist dies nur, wenn
die Umschaltung kalibriert erfolgt,
d.h. wenn nach dem Umschalten kein
Abgleich erforderlich ist, sondern die
Genauigkeit erhalten bleibt. Ein verbautes Weitbereichsnetzteil, das quasi
beliebige Hilfsspannungen zuläßt,
erhöht die Flexibilität zusätzlich und
reduziert noch einmal die Typenvielfalt
bei der Lagerhaltung.
Mit den P40000 sind solche Geräte für
den Einsatz in der Bahnstromversorgung verfügbar. Bis zu 16 kalibrierte
Ein- und Ausgangsbereiche sind in
einem Produkt wählbar. Die Bereiche
können vom Anwender vorgegeben
werden. Hilfsspannungen zwischen 20
und 253 V DC und AC werden von
jedem Gerät akzeptiert, so dass auch
dadurch keine Produkt-Varianten entstehen. Eine Lagerhaltung wird so sehr
einfach. Lieferzeiten verlieren so ihre
hemmende Wirkung bei der Anlagenproduktion.
,, Zusammenfassung
Ein jederzeit sicherer und möglichst
störungsfreier Bahnbetrieb hängt auch
von einwandfrei arbeitenden Überwachungseinrichtungen ab. Messungen
von Strom und Spannung in der Bahnstromversorgung liefern den Input für
die Auswertungen in der Schutzeinrichtung. Die Analyse der Information ist inhaltlich anspruchsvoll, die
Auswirkung kritisch. Eine fehlerhafte
Auswertung kann Personen und Anlagen gefährden, sollte ein Fehlerzustand
unerkannt bleiben. Umgekehrt hat ein
falsch erkannter Fehler erhebliche Auswirkungen auf den Bahnbetrieb. Daher
werden eine hohe Sensitivität und Spezifität der Fehlererkennung gefordert.
Die besonderen Bedingungen im Bahnbereich stellen hohe Anforderungen an
die eingesetzte Technik. Normative und
insbesondere funktionale Anforderungen werden durch hochwertige und
speziell auf die Aufgabe hin entwickelte Meßgeräte erfüllt. Dabei spielen
insbesondere die Isolation, die Gleichtaktunterdrückung, die Genauigkeit
und die Grenzfrequenz eine wichtige
Rolle. Jede einzelne Eigenschaft muß
einwandfrei zur Meßaufgabe passen,
damit die Gesamtaufgabe zuverlässig
gelöst wird. Die Meßumformer der
Reihe P40000 von Knick erfüllen die
hohen technischen Anforderungen in
jedem Punkt. Sie sind besonders für
den Einsatz im Bahnbereich ausgelegt
und haben in tausenden Anwendungen ihre Praxistauglichkeit bewiesen.
Im Wettbewerb bestehen die Produkte
außerdem durch besondere Wirtschaftlichkeit. Die universelle Auslegung mit
Bereichsumschaltung und Universalversorgung ermöglicht eine drastische
Reduzierung der Typenvielfalt und
dadurch eine wirtschaftliche Lagerhaltung. Planerische, zeitliche und logistische Vorteile ermöglichen den Projekteinsatz der Geräte bei signifikant
minimiertem Aufwand.
(1) Pressemitteilung SCI Verkehr
16.11.2009
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Beuckestraße 22, 14163 Berlin
Telefon: +49 (0)30 - 801 91 - 0
Telefax: +49 (0)30 - 801 91 - 200
[email protected] · www.knick.de
White Paper Bahn 1111 d
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