jörg bürkle wiesenstrasse 29, III. og. 13357 berlin fon 030 / 461 23 43 fax 030 / 462 97 10 [email protected] www.joerg-buerkle.de www.wiesenstrasse29.de Angebot für den künstlerseitigen Kauf des landeseigenen Atelierhauses Wiesenstrasse 29 in 13357 Berlin Mitte Wedding I. Projektbeschreibung Zusammenfassung Mietende Künstler gründen eine eingetragene Genossenschaft. Die Genossenschaft i. G. kauft die landeseigene Liegenschaft Wiesenstraße 29 mithilfe von privaten Kreditgebern und einem Mäzen, um die seit 1991 bewährte Ateliernutzung des Hauses dauerhaft zu sichern, das denkmalgeschützte Gebäude behutsam instand zu setzen und die künstlerische Nutzung frei werdender Flächen im Rahmen des wirtschaftlich Möglichen spekulationsfrei weiter auszubauen. Die Käufer sichern dem Land Berlin vertraglich zu, dass die bisher als Atelier genutzten Flächen zeitlich unbegrenzt weiterhin zum möglichst niedrigen Selbstkostenpreis gemietet werden können. Die Vergabe neuer Atelierarbeitsplätze erfolgt transparent. In den kommenden 10 Jahren werden sämtliche Erträge, die nicht in die Tilgung laufender Kredite fließen, in die denkmalgerechte Instandsetzung des Gebäudes reinvestiert. Die Sanierung erfolgt schrittweise bei „laufendem Betrieb“. I.1. Die vorgesehene Ateliernutzung Die Situation Zurzeit wird das Gebäude hälftig von sozialen Projekten und hälftig von 15 qualifizierten Künstlern genutzt. Die sozialen Projekte wollen mittelfristig wegziehen. Dann könnten ungefähr 15 weitere freifinanzierte Atelierarbeitsplätze eingerichtet werden. Frühere Gewerbemieter haben aufgegeben oder sie sind in besser ausgebaute Räume in besseren Lagen umgezogen. Solvente neue Gewerbemieter sind in dem zerrütteten Stadtviertel auf absehbare Zeit nicht zu gewinnen. Wer kann, zieht weg. Ideale Arbeitsbedingungen Für Künstler ist das Gebäude jedoch auf Grund seiner Architektur, seiner Ausrichtung zum Himmel und seiner für das Fachpublikum gut erreichbaren Stadtlage geradezu ideal. Es gibt nur wenige Bauten in Berlin, die genauso gut für die Ateliernutzung geeignet sind. Die beidseitig durchgehenden großflächigen Fensterbänder des Hauptgebäudes sowie die Montagehallen mit ihren großen Fensterbändern bieten hervorragende Bedingungen für Maler und Bildhauer, die mit Tageslicht durchflutete größere Räume (ab 80 qm) benötigen. In der Nachbarschaft befindet sich die international bekannte Bildhauerwerkstatt an der Osloer Straße. Es gibt eine lebendige Kommunikation mit umliegenden Atelierstandorten. Die Künstler bezahlen gegenwärtig eine Nettokaltmiete zwischen 1,50 - 2,50 EUR / qm. Die aktuelle Belegung der Ateliers dokumentiert www.wiesenstrasse29.de Erwünschte Nebenwirkungen Eine dauerhafte und spekulationsfreie Sicherung des Atelierhauses würde auf die gesamte Umgebung positiv einwirken. Das Bezirksamt Mitte hält die Ateliernutzung der Wiesenstraße 29 für „ausgesprochen notwendig.“ Die Ansiedlung professioneller Künstler ist die einzige reelle Chance, um der Künstlerseitiges Kaufangebot für das Atelierhaus Wiesenstraße 29 Seite 1 von 6 Entmischung der Sozialstruktur entgegenzuwirken. In regelmäßigem Turnus sollen öffentliche kulturelle Veranstaltungen (Ausstellungen, Vorträge, Tage der Offenen Tür, Konzerte, Lesungen usw.) stattfinden. Unterstützender Bezirk Der Erhalt des Atelierhauses wird fraktionsübergreifend vom Bürgermeister des Bezirks Mitte, dem Stadtrat für Stadtentwicklung, der Stadträtin für Bildung, Schule und Kultur, dem Stadtrat für Wirtschaft und Immobilien sowie seitens der Bezirksverordnetenversammlung und dem Kulturamt von Mitte befürwortet und nach Kräften unterstützt. Unterstützende Kulturinstitute Im Jahr 2001 haben sich darüber hinaus nahezu alle namhaften Institutionen im Bereich der Bildenden Kunst mit nachdrücklichen Schreiben an den Senat von Berlin und den Bezirk Mitte für die dauerhafte Sicherung des Atelierstandortes eingesetzt. Eine Liste der unterstützenden Institutionen liegt bei. I.2. Das Gebäude und das Grundstück Architektur Das sechsgeschossige Fertigungsgebäude wurde 1957/58 nach Plänen von Otto Bock errichtet. Ein asymmetrisch platzierter Treppenturm mit einer breiten, alle Geschosse durchziehenden verglasten Achse bildet die einzige vertikale Dominante. Die beidseitig durchgehenden langen Fenster- und Brüstungsbänder werden nur von Lisenen unterbrochen. Die hofseitige Montagehalle mit ihren Lichtbändern an der Sheddachkonstruktion und der Vollverglasung an den Außenfronten ist von vergleichbar hoher gestalterischer Qualität. Denkmalschutz Der Bau steht seit 1991 unter Denkmalschutz. Der zurückhaltende Gebäudekomplex prägt das Stadtbild. Seine ruhige Gestaltung, die sich an den rationalen Gesichtspunkten optimaler Belichtung und Raumausnutzung orientiert, ist darüber hinaus von architektur- und industriegeschichtlicher Bedeutung. Der Bau gilt als eine der besten Architekturleistungen der 50er Jahre in Berlin. Die Erläuterungen des Denkmalschutzes sind beigelegt. Die Parzelle Die Wiesenstraße 29 gehörte früher der Firma Rotaprint. Das Firmengelände des überregional bekannten Unternehmens umfasste nahezu die gesamte Fläche zwischen der Reinickendorfer Straße, der Gottsched-, Bornemann-, Ufer- und Wiesenstraße. Im Jahr 1993 wurden die zentralen Hallen abgerissen. 1994/95 erfolgte mit EU-Geldern eine aufwendige Teilsanierung des beräumten Bodens. Anschließend reaktivierte das Land Berlin die alten Grundstücksgrenzen und verkaufte große Parzellen, so dass die Wiesenstraße 29 heute an kein anderes vom Liegenschaftsfonds mehr angebotenes Grundstück angrenzt. Die industrielle Vorgeschichte Im Bodenbelastungskataster Berlin ist die Wiesenstraße 29 unter der Katasternummer 9771 registriert. Die industrielle Vorgeschichte ist dort bis in das Jahr 1886 dokumentiert. Die vergangene industrielle Nutzung des Rotaprint-Geländes umfasste Maschinenbau, Abfall- und Abwasserbeseitigung, Oberflächenveredelung (u. a. Härtung, Eloxieren, Verzinken, Lackieren), Färberei, Chemische Reinigung, Druckerei, Tanklager, Tankstelle, Eisen-, Stahl-, und Tempergießerei, Brauerei, Herstellung von U-Boot-Teilen, von Munition, Artillerie- und Handelswaffen. Künstlerseitiges Kaufangebot für das Atelierhaus Wiesenstraße 29 Seite 2 von 6 Altlasten Im Fall der Wiesenstraße 29 ergaben Bodenproben deutlich erhöhte PAKKonzentrationen, die den Z 2-Wert überschritten. Nach diesem konkreten Befund sowie der gravierenden Kontamination, die im Zuge der Beräumung der benachbarten Grundstücke festgestellt wurde und der über hundertjährigen industriellen Nutzung des gesamten Rotaprint-Geländes muss man von einer möglichen Kontamination des überbauten Bodens ausgehen. I.3. Das Sanierungskonzept Der Zustand der oberirdischen Gebäudehülle Gegenwärtig ist das Gebäude in einem bedenklich schlechten Zustand. In Jahrzehnten verschleißender Bewirtschaftung ist ein enormer Sanierungsrückstau aufgelaufen. Den akuten Instandsetzungsbedarf der Wiesenstraße 29 hat Herr Dipl. Ing. Nils Oster, durch die IHK öffentlich bestellter und vereidigter Bausachverständiger, im Oktober 2006 untersucht. Seine gutachtliche Stellungnahme beurkundet allein im Bereich der oberirdischen Gebäudehülle über 1 Million EUR als akuten Instandsetzungsbedarf. Eine Zusammenfassung des bausachverständigen Gutachtens liegt bei. Fenstersanierung Der Großteil dieser sachverständig ermittelten Instandsetzungskosten betrifft die Erneuerung der riesigen Fensterflächen mit insgesamt über 1000 qm Einscheibenverglasung. Ihre denkmalgerechte Sanierung wird ca. 900.000 EUR verschlingen. Eine Erneuerung der Fenster unter einer (fiktiven) Umgehung des Denkmalschutzes würde sich noch immer auf 600.000 EUR belaufen. Korrosion An der “technischen Notwendigkeit“ einer Erneuerung der Fenster kann es keinen Zweifel geben. Die 50 Jahre alte Stahlkonstruktion ist bereits an vielen Stellen durchgerostet und nahezu überall schwer korrodiert. In den letzten Jahren sind vermehrt Glasbrüche durch korrosionsbedingte Spannungen der Stahlrahmen aufgetreten. Wärmeschutz Genauso offensichtlich ist die Lage hinsichtlich des Wärmeschutzes: Bei den riesigen Fensterflächen der Wiesenstraße 29 handelt es sich fast überall um Einscheibenverglasungen. So bestehen die Außenwände des Hauptgebäudes zu 1/3 aus Mauerwerk und zu 2/3 aus durchgehenden Fensterbändern mit Einscheibenverglasung, also aus riesigen Abkühlungs- (im Winter) und Aufheizungsflächen (im Sommer), die nicht einmal näherungsweise aktuellen Standards des Wärme- und Arbeitsschutzes gerecht werden können. Keine marktgerechte Sanierung möglich Eine Umwandlung des ursprünglich für die Produktion konzipierten Gebäudes zur Büronutzung ist an diesem Standort nicht rekapitalisierbar. Im Bereich der hoffungslos veralteten sanitären Einrichtungen, des 1958 erbauten Lastenfahrstuhls, der Haus- und Etagenzugänge und der Innenräume müsste man nochmals ca. 1 Mio. EUR investieren, um einen marktfähigen Standard zu erreichen. Altlasten sprengen die herkömmlichen bauwirtschaftlichen Rahmenbedingungen Alle mit den örtlichen Gegebenheiten konkret vertrauten Fachleute sind sich einig, dass eine denkmalgerechte Erhaltung des Gebäudes für einen professionellen Bauträger unwirtschaftlich ist. Hinzu kommt ein unkalkulierbares altlastenbedingtes Insolvenzrisiko: Sollte sich im Zuge nachbarschaftlicher Bauvorhaben oder aus einem anderen Anlass herausstellen, dass der Boden der Wiesenstraße 29 saniert werden muss, dann gehen mit dem Abriss des Gebäudes sämtliche, bis dahin getätigten Instandsetzungsinvestitionen verloren. Künstlerseitiges Kaufangebot für das Atelierhaus Wiesenstraße 29 Seite 3 von 6 Sukzessive Sanierung Die dauerhaft konzipierte Ateliernutzung bietet die besten Aussichten für das denkmalgeschützte Gebäude. Mit den Erträgen aus der weniger kostenintensiven Ateliervermietung lassen sich die Gebäudeschäden im laufenden Betrieb sukzessive beheben, ohne dass man (bei dem begründeten Altlastenverdacht nicht verantwortbare) große Kredite aufnehmen muss. Auch sind selbst nutzende Künstler hinsichtlich der erheblichen Eigenleistungen, die für die denkmalgerechte Sanierung und den Innenausbau erforderlich werden, in einer weitaus günstigeren Ausgangsposition als jeder professionelle Bauträger, der neben einer unwirtschaftlichen Gesamtkreditierung außerdem noch die Renditeerwartungen seiner Anleger bedienen müsste. Startkapital Der überschlägige Vergleich mit ähnlichen Projekten ergibt, dass man unter Einbeziehung unvorhersehbarer Ereignisse erfahrungsgemäß ca. 80.000 EUR als Startkapital für die dringendsten Instandsetzungsmaßnahmen und eine belastbare Bewirtschaftung des Atelierhauses bereitstellen sollte. Dieses Startkapital wird der Genossenschaft beim Kauf als künstlerseitiger Kredit bereitgestellt. Der unten folgende Finanzierungsplan schlüsselt die damit für eine denkmalgerechte Sanierung verfügbaren Gelder näher auf. I.4. Organisations- bzw. Rechtsform Genossenschaft Unsere Initiative will weder Einzeleigentum schaffen noch verfolgt sie ein Profitinteresse. Sie ist vielmehr aus der existentiellen beruflichen Not und der Einsicht erwachsen, dass der unersetzbare Atelierstandort Wiesenstraße 29 sich nur in Selbsthilfe dauerhaft erhalten lässt. Dies bedarf einer stabilen Organisationsform, die eine effiziente Zusammenarbeit zwischen wechselnden Personen, transparentes, sachverständig kontrolliertes Wirtschaften und demokratische Entscheidungsstrukturen gewährleistet. Nach eingehenden Beratungen mit dem Atelierbeauftragten des Landes Berlin, mit Anwälten und erfahrenen Projektentwicklern erscheint uns die Genossenschaft als die beste Organisationsform, um das Atelierhaus für viele Generationen spekulationsfrei zu sichern. Satzungsgemäß soll die Genossenschaft stets überwiegend aus Künstlern bestehen. Verein Der 2006 zur Förderung der Kunstproduktion gegründete Verein Reflektor e.V. soll Mitglied der kaufenden Genossenschaft werden. Dann können Künstler und Kunstinteressierte, die nicht persönlich der Genossenschaft angehören, über den Verein die Geschicke des Atelierhauses mitverfolgen und mitbestimmen. II. Kaufpreisangebot Die „Gegenschätzung“ des Kultursenates Die Wiesenstraße 29 ist für konventionelle Käufer hochproblematisch. Demgegenüber stehen die herausragend guten Möglichkeiten des denkmalgeschützten Gebäudes für die Ateliernutzung. Staatssekretär André Schmitz nannte deshalb in der Aktuellen Viertelstunde des Ausschuss für Kulturelle Angelegenheiten am 4. Dezember 2006 eine „Gegenschätzung“, die „von 100.000 bis 130.000 EUR ausgehe.“ Wir informierten einen unserer potenziellen Geldgeber über diese uns bislang völlig unbekannte Preisvorstellung. Er bot uns daraufhin einen nahezu zinslosen Kredit zum möglichst schnellen künstlerseitigen Notkauf an, bevor das Atelierhaus im Zuge des parallel voranschreitenden Paketverkaufs unwiederbringlich verloren geht. Künstlerseitiges Kaufangebot für das Atelierhaus Wiesenstraße 29 Seite 4 von 6 Angebot Da wir beabsichtigen, Verhandlungen und Kauf unkompliziert abzuschließen, beträgt unser Kaufpreisangebot hiermit 130.000 EUR. Der beiliegende Finanzierungsplan zeigt, dass bereits dieses Kaufpreisangebot angesichts des enormen Instandsetzungsbedarfs sich nur mithilfe eines Mäzens realisieren lässt. Damit sind die ökonomischen Leistungsgrenzen der vorgesehenen Ateliernutzung erreicht. Die kaufende Genossenschaft i. G. ist bereit, Sanierungs- und Nutzungsauflagen in den Kaufvertrag aufzunehmen. Der Atelierbeauftragte des Landes Berlin oder der Denkmalschutz können ggf. die Einhaltung der Auflagen kontrollieren. Sämtliche Bestimmungen dieses Angebots wurden von den Mitgliedern der kaufenden Genossenschaft i. G., den Geldgebern, vom Vorstand des Vereins Reflektor e.V. sowie von Herrn RA Gerhard Fuchs, Sozietät FaensenHaegert-Fuchs, Rechtsanwälte und Notar, vom Atelierbeauftragten des Landes Berlin, Herrn Florian Schöttle und durch Herrn Dieter Ruhnke, Gesellschaft für Stadtentwicklung, gGmbH, Treuhänder Berlins, geprüft. Es wurden keine Einwände erhoben. Wie es steht und liegt Als langjährige Mieter kennen wir das Gebäude. Weitere Untersuchungen sind nicht erforderlich. Wir möchten die Wiesenstraße 29 erwerben, „wie sie steht und liegt“, vorausgesetzt dass die Arbeiten am Dach der Montagehallen ordnungsgemäß abgeschlossen werden und eine Regelung zur Handhabung des Altlastenrisikos gefunden wird. Rasche Abwicklung Von unserer Seite besteht das Interesse an einer raschen und komplikationslosen Abwicklung des Kaufs und an einer zügigen Bezahlung. Das Geld zum Kauf und das künstlerseitige Startkapital liegen bereit. Sie sind durch die beiliegenden Darlehensversprechen nachgewiesen. Mitarbeit bei der Angebotserstellung Die Käufer- und Organisationsform wurde in enger Zusammenarbeit mit dem Atelierbeauftragten des Landes Berlin, Herrn Florian Schöttle, konzipiert. Die Ausarbeitung der Satzung der Genossenschaft erfolgt in Zusammenarbeit mit Herrn RA Gerhard Fuchs sowie dem Prüfungsverband der kleinen und mittelständischen Genossenschaften e.V. Sitz Berlin. Den Finanzierungsplan hat Herr Dieter Ruhnke, Gesellschaft für Stadtentwicklung, gGmbH, Treuhänder des Landes Berlin, (GSE) in Abstimmung mit den Künstlern erstellt. Der Finanzierungsplan wird auch Gegenstand der Gründungsprüfung des Prüfverbandes der Genossenschaft sein. Der Denkmalschutz und das Sanierungskonzept wurden in Rücksprache mit Herrn Reimann, Denkmalamt, BA Mitte, Frau Sibylle Schulz, Landesdenkmalamt Berlin sowie Herrn Dipl. Ing. Winfried Härtel VDI, Herrn Dieter Ruhnke, GSE, und Herrn Lindner, SPI sowie mit namhaften Berliner Fensterbaufirmen und erfahrenen Architekten bei Ortsterminen erörtert. Berlin, den 28.12.2006 Für die Ateliergemeinschaft: Jörg Bürkle Künstlerseitiges Kaufangebot für das Atelierhaus Wiesenstraße 29 Seite 5 von 6 III. Finanzierungsplan Erläuterungen Für die ersten 12 Jahre Der beiliegende Finanzierungsplan ist auf 12 Jahre ausgelegt, entsprechend zu den Kreditlaufzeiten. Die Voraussetzungen und Annahmen sind im Kopf dargestellt. Miet- und Preiserhöhungen sind eingeplant. Die Steigerung der Nettomiete orientiert sich am Kulturhaus in Schöneberg in der Kyffhäuser Straße. Dort ist festgelegt, dass die Nettomiete jährlich um 10 Cent pro qm steigt. Preiserhöhungen sind einkalkuliert Bei den Betriebs- und Heizkosten wurden ebenfalls Erhöhungen einkalkuliert. Die Kosten werden zwar abgerechnet gegenüber jedem Mieter, sind also ein Durchlaufposten, aber bei Leerstand trägt diese Kosten der Eigentümer. Also müssen sie in die Kalkulation! Der Instandsetzungsrückstau lässt sich durch non-profit-Bewirtschaftung in Schach halten Die Kalkulation funktioniert, weil es nicht das Interesse der Eigentümer ist, an dem Haus zu verdienen. Jeder Euro soll und muss wieder ins Haus zurückfließen, um instandzusetzen, zu sanieren und zu verbessern. Nach dem 12. Jahr sind inklusive Erstinstandsetzung dann 528.860,74 € an Instandsetzungsarbeiten, Verbesserungen etc. in das Haus geflossen. Ergänzend erforderliche Eigenleistungen der nutzenden Künstler sind hier nicht gelistet. Insgesamt entspricht der Sanierungsplan dem bausachverständig für die kommenden 20 Jahre festgestellten Instandsetzungsbedarf für die vorgesehene Ateliernutzung. Nach 12 Jahren non-profit-Bewirtschaftung können größere Sanierungsaufgaben zügiger bewältigt werden Mit der veranschlagten Gesamtinstandsetzungssumme lässt sich das Haus die ersten 12 Jahre bewirtschaften. Dann sind die mit dem Kauf aufgenommenen Kredite getilgt. Man kann nun größere Mittel aufnehmen, um die weitere Sanierung zügiger durchzuführen, nachdem das Haus belastbar, weil schuldenfrei ist. Von der Nettomiete kann dann ein Anteil genommen werden, um eine ggf. nötige Kapitalaufnahme zu finanzieren. Zur ergänzenden Absicherung des Landes gegenüber der kaufenden Künstlergenossenschaft kann die hinreichende Instandsetzung bspw. seitens des Denkmalamtes Mitte oder seitens des Atelierbeauftragten jährlich kontrolliert werden. In der Rücksprache mit zwei Genossenschaftsprüfverbänden sowie Steuerberatern zeigte es sich, dass ein zinsloses Darlehen für eine kreditnehmende Genossenschaft ziemlich problematisch ist, weil der Kredit dann als Schenkung versteuert werden muss. Deshalb ist das beigelegte, ursprünglich zinslos kalkulierte, Darlehensversprechen von Herrn Ebinger nun mit 3,5% verzinst. Dies sei der niedrigste Satz, den das Finanzamt zur Anerkennung eines Kredites ansetzen muss, hieß es. Diese Veränderung erhöht die Miete um ca. 0,15 EUR/qm. Eine entsprechend modifizierte Finanzierungsplanung wird derzeit von der GSE erstellt. Ich reiche sie bei Bedarf gerne nach. Künstlerseitiges Kaufangebot für das Atelierhaus Wiesenstraße 29 Seite 6 von 6