Geschichte Zusammenfassung – Totaler Krieg – Holocaust

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Geschichte Zusammenfassung – Totaler Krieg – Holocaust – Kalter Krieg
3.2 Krieg – Weltkrieg – Totaler Krieg
Europa gegen den Bolschewismus?
Die eigentlichen Ziele der NS-Kriegspolitik lagen im Osten. Sie forderten die übrigen europäischen
Völker auf sich dem Kampf gegen den Bolschewismus anzuschliessen. Sie verschleierten damit, dass
die Vernichtung der Sowjetunion die Bildung des „grossgermanischen“ Kolonialreichs im Osten
einleiten soll. Deutsche „Wehrbauern“ sollten auf den besten Böden die Ernährungsgrundlage für die
„deutsche Herrenrasse“ schaffen. Jüdische, bolschewistische Leute wurden getötet (wurden als
Untermenschen angesehen). Dieser „Generalplan Ost“ sah riesige „Verschiebungen“ slawischer
Völker nach Osten und die Vernichtung von bis u 30 Mio. Menschen vor.
Unvergessene Verbrechen
60% der sowjetischen Kriegsgefangenen überlebten die Zwangsarbeit, Unterernährung und Seuchen
in den deutschen Lagern nicht. So verloren mehr als 20 Mio. Menschen der Sowjetunion im Krieg ihr
Leben (Täter: SS-Männer, Wehrmacht).
Von den Blitzkriegen zum totalen Krieg
Durch Siege gegen Polen, Frankreich, Niederlande, Belgien, Dänemark und Norwegen wurden viele
Deutsche begeistert. Ab 1943 zeigte sich jedoch die Überlegenheit der Alliierten an Mensch und
Material.
Als die Wende des Krieges gilt heute die Schlacht um Stalingrad. Dort fand die Kapitulation der 6.
Deutschen Armee statt. Es war die bedeutendste Niederlage der Wehrmacht im Weltkrieg. Goebbels
ruft die Deutschen wenige Tage später zum „totalen Krieg“ auf wodurch das gesamte Leben auf den
Krieg umgestellt wurde.
Schärfere Gesetze und Verordnungen bestimmten das Arbeitsleben und die Privatsphäre der
Menschen. Gerichtsurteile sollten nachdenklich werdende Deutsche einschüchtern. Frauen wurden
in Rüstungsfabriken eingestellt (sie sollten auch etwas zum „Endsieg“ beitragen). Millionen
„Fremdarbeiter“ (verschleppte ausländische Arbeiterinnen/Arbeiter, Kriegsgefangene, KZ-Häftlinge)
mussten wie Sklaven in der Landwirtschaft und in Fabriken arbeiten.
Kriegsende in Deutschland
Während an der Front die Deutschen Niederlage auf Niederlage erlebten, was die „Heimat“ längst
zur zweiten Front geworden. Bombenangriffe, brennende, verwüstete Städte, riesige
Trümmerlandschaften. So erfuhren Frauen, alte Leute und Kinder den Krieg in Deutschland. Viele
Deutsche hatten Angst vor der Niederlage. Sie erhofften von ihr keine „Befreiung vom Faschismus“;
sie hatten Angst, dann komme der „Bolschewismus“; Viele fürchteten auch die Rache der Sieger.
Kriegsende in Ostasien
Die Japaner wurden in verlustreichen Kämpfen (Inselspringen) zurückgedrängt. Um die Kapitulation
zu erzwingen, setzte die USA die erste Atombombe gegen Menschen ein. In Hiroshima und Nagasaki
starben daraufhin Hundertausende von Menschen.
Das Ende des Krieges ist der Beginn eines neuen Zeitalters.
Tim Forster
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12.04.11
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3.3 Nach Deutschland verschleppt – aus Deutschland geflohen
Millionen unterwegs
Die Nationalsozialistische Herrschaft führte zu Wanderungsbewegungen. Aus politischen,
weltanschaulichen oder rassistischen Gründen emigrierten Deutsche aus ihrem Heimatland. Nach
dem Hitler-Stalin Pakt (garantierte dem Deutschen Reich die Neutralität der Sowjetunion im Falle
einer Auseinandersetzung mit den Alliierten; ein Zusatzabkommen teilte die Interessenssphären in
Ostmitteleuropa auf (z.B. die Aufteilung Polens)) folgten Fluchtwanderungen und
Zwangsumsiedlungen, Vertreibungen, Deportationen in Deutschland und der Sowjetunion.
Ausländerinnen und Ausländer wurden nach Deutschland geholt um dort in Fabriken, in der
Landwirtschaft oder auf dem Bau kriegswichtige Arbeiten zu leisten.
Nach dem Krieg folgten Wanderungsströme der deutschen Kriegsgefangenen und die MassenfluchtVertreibung der Deutschen aus dem Osten.
Zum Arbeitseinsatz nach Deutschland verschleppt
Bis 1938 war der Anteil an ausländischer Beschäftigung gering. Das änderte sich jedoch mit dem
Beginn des zweiten Weltkrieges. Ausländerbeschäftigung mündete bald in Sklaverei (Fremdarbeiter
für den Arbeitseinsatz). Kriegsgefangene, KZ-Häftlinge arbeiteten unter menschenunwürdigen
Bedingungen. 1944 arbeiteten etwa 8 Mio. ausländische Zivilarbeiter, Kriegsgefangene und KZHäftlinge. Somit waren über 30% ausländische Arbeiter (aus: Polen, Albanien, Dänemark, Frankreich,
Griechenland, Holland, Italien).
Nicht irgendwo, sondern an jedem Ort
Im Gegensatz zu der Ermordung der Juden/Sinti und Roma, waren Tod und Hunger waren bei den
Zwangsarbeiter nicht zu übersehen. In Fabriken, bei Aufräumarbeiten und in der Landwirtschaft
wurden mithilfe ausländischer Fremdarbeiter die Lücken geschlossen, welche durch die Einberufung
von deutschen Männern in die Wehrmacht entstanden. Sie wurden als Menschenmaterial behandelt,
das bis zum Tod ausgenutzt wurde. So fanden viele Zwangsarbeiter infolge von schlechter Ernährung
und Unterbringung den Tod. Westarbeiter wurden bevorzugt und hatten Aufseherfunktionen
gegenüber Ostarbeitern. Auf der Tagesordnung standen vom Entzug von Essen bis zur Erschiessung
alle möglichen Misshandlungen.
Manche, die nicht über den Tod dieser Menschen hinwegsehen konnten, steckten ihnen
Nahrungsmittel zu oder behandelten sie respektvoll, falls sie ihnen zugeteilt wurden.
Zum Teil kam es vor, dass sich Deutsche doch noch mit Fremdarbeiterinnen oder Fremdarbeitern
verliebten. Wurde eine heimliche Beziehung entdeckt, endete es mit öffentlichen Schikanen oder
durch Gesetze legitimierte Todesurteile.
Displaced Persons – Millionen Entwurzelte unterwegs
Durch den Einmarsch der alliierten Truppen wurde der Leidensweg für verschleppte Ausländer nicht
beendet. Kriegsgefangene und Zwangsarbeiter waren im zerstörten Deutschland unterwegs. Die
Menschen mussten untergebracht und versorgt werden, ausserdem musste ihre Rückreise
organisiert werden. Doch viele wollten nicht zurück, aus Angst wegen Kollaboration mit den
Deutschen beschuldigt zu werden.
Die Deutschen hatten Angst vor Racheakten der befreiten Ausländer, gleichzeitig suchten sie jedoch
den Kontakt zu ihnen, da diese besser mit Tauschwaren ausgestattet waren. Viele der Heimatlosen
Ausländer hatten psychische und materielle Probleme. Aus dem Heimatlosen-Ausländer-Lager wurde
das Bundesamt für die Anerkennung ausländischer Flüchtlinge.
Tim Forster
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Deutsche brauchen Asyl
Viele Deutsche mussten nach 1933 ihre Heimat verlassen wenn sie überleben wollten. Sie flohen aus
dem nationalsozialistischen Staat, weil sie wegen ihrer Rasse, ihrer Weltanschauung, ihrer Religion,
ihrer Parteizugehörigkeit oder ihrer Sexualität verfolgt wurden. In Frankreich sammelte man aus
Angst vor Spionage und Kollaboration mit den Feinden, die Deutschen in Internierungslagern,
wodurch sie von der einheimischen Bevölkerung isoliert wurden. Den Wirtschaftlichen und
psychischen Überlebenskampf im Ausland beendeten viele mit Selbstmord. Somit wurde das
Asylrecht im Grundgesetz der Bundesrepublik festgeschrieben (politisch Verfolgte geniessen Asyl).
3.4 Holocaust –Shoa
Das übergrosse Verbrechen
Holocaust und Shoa sind Namen für das übergrosse Verbrechen, das Deutsche begangen haben – für
die absichtsvolle und systematisch betriebene Ermordung und Vernichtung von Juden und anderen
Menschen (Sinti und Roma) aus Rassenhass, für den Völkermord an Menschen, die von Deutschen zu
„Untermenschen“ erklärt worden waren.
Auschwitz war (nach Aussage von Lager-Kommandanten Rudolf Höss) die grösste
Menschenvernichtungsanlage aller Zeiten. So ist Auschwitz auch Symbol für den Holocaust
geworden, der auf der Wannsee-Konferenz (Berlin; Januar 1942) von Parteifunktionären und
Regierungsbeamten formell beschlossen und organisiert worden war. Sie wussten, dass sie gegen
Menschenrechte verstiessen. Neue sprachliche Wendungen wurden gefunden: Endlösung der
Judenfrage (=geplante Vernichtung), Sonderbehandlung (=Ermordung von Menschen aus
rassistischen Gründen).
Deportation, Selektion, Ermordung
Alle Juden, welche gefangen werden konnten, wurden auf Viehwaggons nach Auschwitz, Majdanek,
Sobibor und andere Vernichtungslager gebracht. Dort wurden nach einer Selektion alle Kinder unter
15 und alle Arbeitsunfähigen sofort in Gaskammern getötet. Die Übrigen mussten Sklavenarbeit
leisten, die so schwer war, dass man von „Vernichtung durch Arbeit“ sprach. Grossunternehmen
bauten ihre Fabriken neben den Vernichtungslagern und liehen diese als billige Arbeiter aus. Ärzte
machten wissenschaftliche Experimente an ihnen. Millionen von Juden, Sinti und Roma, Slawen,
Bolschewisten, Homosexuelle, die durch den Rassismus als Minderwertig erklärt wurden, wurden
getötet.
Lehren von Auschwitz
Viele denken, dass die Mühseligkeit der menschlichen Existenz durch Technik und Rationalisierung
behoben werden kann. Doch Auschwitz zeigt, dass technischer Fortschritt noch keinen Fortschritt zu
mehr Humanität einschliesst. Sie trug dazu bei, dass Millionen in perfekt technisch eingerichteten
Todesfabriken ermordet wurden. Die Rationalität wurde in den Dienst der Unmenschlichkeit gestellt
– Die Idee einer alle Menschen umfassenden Menschlichkeit war fort.
Tim Forster
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12.04.11
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Nach 1945: von der „Einen Welt“ zur Blockbildung
Roosevelts „One-World“-Konzept
„Nie wieder Krieg“ (Wunsch der Menschen). F.D. Roosevelt schwebte eine Idee der „Weltregierung“
vor. Sein Friedenskonzept veröffentlichte er zusammen mit Churchill (engl. Premierminister) im Jahre
1941 in der „Atlantik-Charta“:
Recht auf nationale Selbstbestimmung
Gleicher Zugang zum Welthandel und zu den Rohstoffen der Erde
Internationale Zusammenarbeit zur Verbesserung der sozialen und wirtschaftlichen
Lebensbedingungen
Schaffung einer internationalen Entmilitarisierung aller Aggressorenstaaten
Dazu musste auf den unten genannten Konferenzen die Zustimmung der Sowjetunion gefunden
werden. Roosevelt war klar, dass eine Friedensordnung nur in Zusammenarbeit mit der UdSSR
hergestellt werden konnte. Den neuen Grossmächten sollte als „Weltpolizisten“ eine besondere
Verantwortung zur Durchsetzung der Atlantik-Charta zugeordnet werden.
Keiner der Mitgliedsstaaten sollte auf Souveränitätsrechte verzichten und eine Einmischung in innere
Angelegenheiten eines Staates sollte mit einer handlungsfähigen Regierung (UNO) verhindert
werden.
Konferenz
Teheran (1943)
Jalta (1945)
Potsdam (1945)
Was geschah?
Absprache über die weitere Vorgehensweise
auf dem europäischen Kriegsschauplatz im
Jahr 1944 und die Zeit nach einem Sieg der
Alliierten über Deutschland.
Aufteilung Deutschlands und die
Machtverteilung in Europa nach dem Ende des
Krieges
Demokratisierung, Entmilitarisierung, Entnazifi
zierung, Dekartellisierung und
Dezentralisierung Deutschlands festgelegt.
Anwesende
Roosevelt (USA)
Churchill (GB)
Stalin (UdSSR)
Roosevelt (USA)
Churchill (GB)
Stalin (UdSSR)
Truman (USA)
Churchill/Attlee (abgelöst) (GB)
Stalin (UdSSR)
Gründung der UNO
So wurde die UNO gegründet. Sie wollte wirkungsvoller als der Völkerbund von 1919 zur
Friedenssicherung beitragen und mit mehr politischer und militärischer Macht ausgestattet sein. Der
Sicherheitsrat der UNO kann ein Land (das den Frieden bedroht) mit Luft- See- und Landstreitkräften
zurückweisen. Da keine der Grossmächte jedoch auf das Souveränitätsrecht (Armee) verzichtet, hat
die UNO keine eigene Armee (nur Soldaten von den Mitgliedsländern). Die Soldaten der UNO
(Blauhelme) sollen zur Sicherung oder Wiederherstellung des Friedens eingesetzt werden.
Die Beiden Grossmächte (USA und UdSSR) hatten konkurrierende Gesellschafts- und Machtsysteme
(=Unstimmigkeiten). Beide konnten im UN-Sicherheitsrat durch das Veto-Recht die Beschlüsse
blockieren.
Tim Forster
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Sowjetisierung – Sicherung und Ausweitung des Machtbereiches
Die UdSSR nutzte die Beschlüsse von Jalta/Potsdam, um die durch die rote Armee befreiten Gebiete
nach sowjetischem Muster umzuformen:
Ausschaltung der politischen und wirtschaftlichen Führungsschicht
Gleichschaltung der Parteien
Besetzung der Ministerien durch Kommunisten
Bodenreform und Verstaatlichung
Unterdrückung jeglicher Opposition
Diese Satellitenstaaten (Gürtel von wirtschaftlich, politisch und militärisch abhängigen
Ostmitteleuropa-Staaten) bildeten eine Sicherheitszone gegenüber neuen „faschistischen
Angreifern“ und „kapitalistischer Einflussnahme“ bilden.
So trennte ein „eiserner Vorhang“ (Stacheldraht, Minen) Europa, welcher mitten durch Deutschland
verlief und jegliche Kontakte zwischen Ost und West unterband.
Die UdSSR wollte ihren Machtbereich erweitern und setzte die Türkei (wegen den Meerengen) unter
Druck.
Kursänderung der USA: Von Anti-Hitler-Koalition zur Containment-Politik
Containment-Politik: Durch Finanzielle Unterstützung den weiteren Ausfluss des Kommunismus
verhindern
Truman sah in der UdSSR den Willen nach Expansion (anstatt der der Sicherheit). Eine Ausbreitung
Kommunismus bedeutete für die USA sowohl einen machtpolitischen Verlust, als auch eine
Bedrohung der amerikanischen Wirtschaft.
Da die USA der einzige Staat war, der die Atombombe besass, setzte sie sich für demokratische
Verfassungsordnung ein und konnte durch internationalen Freihandel ihre wirtschaftliche Dominanz
ausdehnen.
Churchill warnte vor der sowjetischen Expansion und unterstützte zusammen mit den USA
Griechenland und die Türkei durch finanzielle Hilfe und amerikanisches Zivil- und Militärpersonal.
Beginn der Blockbildung und Kalter Krieg
Die Beziehung der beiden Grossmächte (USA und UdSSR) wurde durch Misstrauen beherrscht. So
gerieten sie in einen Dauerkonflikt (kalter Krieg), der von den Hauptakteuren ohne Anwendung
direkter militärischer Gewalt ausgeübt wurde. Er teilte die Welt in einen von der Sowjetunion
beherrschenden Osten, einen von den USA beeinflussten Westen und die blockfreien Staaten.
Tim Forster
3B
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Truman Doktrin
USA stellte sich als eine globale Ordnungsmacht ein
Anfang der Containment-Politik
Massive Retaliation
„Massive Vergeltung“
Spiel mit der Angst; wenn jemand jemanden anders angreift, kommt eine Armee mit
Atombomben zurück (Angst vor Dominoeffekt)
Flexible Response
Kennedy senkt die Einsatzschwelle von Atomwaffen
(Truman warf erste Atombombe ab)
Unterschiede VB-UNO:
Völkerbund
1919
Beschlussfassung durch Einstimmigkeit
Beitrittsverweigerung:
-UdSSR (wegen Revolutionen)
-Deutschland (Kriegsschuld 1WK)
-USA (Isolationismus)
Tim Forster
UNO
1945/49
Beschlussfassung durch den Sicherheitsrat
Mitgliedsstaaten (ständige Mitglieder):
-USA
-UdSSR
-Frankreich
-China (1949)
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12.04.11
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