Zürichsee Zürichsee-Zeitung Bezirk Meilen Samstag, 15. August 2015 3 Erlenbacher Biowein erhält Auszeichnung erlenbacH Der Weisswein Mariahalden der Erlenbacher Martin-Stiftung ist mit einem Preis ausgezeichnet worden. Die Fachzeitschrift «Vinum» hat in Zusammenarbeit mit Bio Suisse den Schweizer Bioweinpreis 2015 vergeben. Der Weisswein Maria­ halden aus einer Assemblage von Seyval blanc / Johanniter der Er­ lenbacher Martin­Stiftung er­ reichte 15,9 von möglichen 20 Punkten und landete auf dem 5. Platz. Die Institution für Men­ schen mit Behinderung produ­ ziert Weisswein, Rosé und Rot­ wein in Bioqualität. Wie die Stif­ tung in einer Mitteilung schreibt, bietet der hauseigene Rebberg Mariahalden in Erlenbach dazu beste Bedingungen. Die Kelterung erfolgt nach den strengen Richtli­ nien von Bio Suisse beim Winzer Markus Weber in Obermeilen. Der Rebberg wird von Menschen mit einer kognitiven Beeinträch­ tigung bewirtschaftet. Für den Erlenbacher Christian Rentsch war die Baustelle an der Seestrasse eine unerfreuliche Geschichte, die ihn viel Geld, Zeit und Nerven gekostet hat. Reto Schneider Ein letzter Wermutstropfen bleibt SeeStraSSe Die unbeliebte Baustelle zwischen Küsnacht und Erlenbach ist nächste Woche Geschichte. Das ist auch für die Anwohner der Umfahrung eine Erleichterung. Dennoch fühlt sich Rekurrent Christian Rentsch verschaukelt. Ab Montag, 17. August, ist die See­ strasse zwischen Küsnacht und Erlenbach nach 18 Monaten wie­ der in beiden Richtungen befahr­ bar. Mehr Konfliktpotenzial als die Baustelle selbst hat jedoch ihre Umfahrung durch die Wohn­ quartiere – genauer Dorfstrasse, Drusbergstrasse, Wiesenstrasse und Obere Heslibachstrasse – ge­ boten. Rund 700 Anwohner hatten zu Beginn des vergangenen Jahres in einer Petition verlangt, dass auf der Umfahrung Tempo 30 beibe­ halten werde. Alle Bemühungen der Gruppe um Christian Rentsch blieben erfolglos. Ein rechtlicher Rekurs von 10 Anwohnern wurde zurückgezogen, nachdem ihm die Gemeinden keine aufschiebende Wirkung zugesprochen hatte. In den letzten Wochen klappte es dann doch: Während der Som­ merferien war die Seestrasse nur noch einspurig befahrbar, der gesamte Verkehr wurde durchs Quartier umgeleitet. In der Folge wurde auch das Tempolimit wie­ der auf 30 km/h gesenkt. 30 000 Franken für Rekurs «Ich bin froh, dass der Spuk pünktlich zum Schulbeginn end­ lich vorbei ist», sagt Rentsch. Dennoch fühle man sich ein we­ nig «verschaukelt». Die Rekur­ renten hätten insgesamt fast 30 000 Franken in Anwaltskosten investiert. Einen Grossteil hat Rentsch selbst beigesteuert. Den­ noch seien Gemeinden und Tief­ bauamt nie ernsthaft auf die An­ liegen der Rekurrenten eingegan­ gen. «Die Behörden behaupteten, dass bei Tempo 30 Staus bis nach Feldmeilen entstehen würden», meint Rentsch. An dieser Sicht­ weise sei festgehalten worden, bis er und seine Mitstreiter den Re­ kurs aus finanziellen Gründen hätten aufgeben müssen. «Spä­ testens die letzten fünf Wochen haben uns aber recht gegeben. Es hat ja alles gut geklappt.» Er ver­ stehe deshalb nicht, wieso man nicht von Anfang an habe flexi­ bler sein können. Auch eine Ent­ schuldigung habe er nie erhalten. Vorwurf zurückgewiesen Diesen Vorwurf weist Rolf Vaqué, der Verantwortliche beim kanto­ nalen Tiefbauamt, erneut zurück. «Wie schon mehrfach erklärt, war die Tempoerhöhung von Anfang an eine rechnerische Massnahme, um das grosse Verkehrsaufkom­ men der Seestrasse zu bewälti­ gen.» Es sei nie darum gegangen, dass es wegen Tempo 30 auf den Quartierstrassen zu Staus gekom­ men wäre. «Wir mussten die Um­ fahrung für die Autofahrer attrak­ tiv machen.» Bei einem Durchschnittstempo von unter 38 km/h wäre laut Va­ qué die auf der Tafel vor der Bau­ stelle angezeigte Fahrtzeit zu hoch gewesen. «Niemand hätte die Ausweichroute gewählt, und es wäre auf der Seestrasse zu im­ mensen Staus gekommen.» Das hätte die Bauarbeiten behindern oder gar verzögern können. Rekursführer Rentsch gibt zu: «Es war nicht so schlimm wie er­ wartet. Es ist ja zum Glück nichts passiert.» In den ersten Wochen habe man die Kinder im Quartier noch zur Schule begleitet, und auch danach habe es keine Pro­ bleme mehr gegeben. Dennoch ist Rentsch enttäuscht, wie man mit den Bedenken der Anwohner umgegangen sei. «Um jeden Fuss­ gängerstreifen mussten wir wo­ chenlang kämpfen», sagt er. «Sicherheit gewährleistet» Für Vaqué sind diese Vorwürfe unbegründet: «Wir haben uns ausgiebig Gedanken über Sicher­ heitsaspekte gemacht.» Für die Anwohner der Umfahrungsstre­ cke habe nie Gefahr bestanden. Ausserdem sei die Geschwindig­ keitslimite bei weitem nicht aus­ gereizt worden. Kaum einer sei auf der Umfahrung mit über 40 km/h unterwegs gewesen. Dies bestätigt auch Franco Aeber­ hard, Chef der Gemeindepolizei Küsnacht. «Den Autofahrern kann ein vorbildliches Verhalten attestiert werden.» Bei Patrouil­ len und Geschwindigkeitsmes­ sungen sei kein einziger Tempo­ sünder erwischt worden. Lucia Frei Baggerführer verursacht Blackout für Swisscom-Kunden in Herrliberg Herrliberg Bis zu 800 Kundinnen und Kunden von Swisscom in Herrliberg haben seit Dienstag keine Telefonverbindung. Ein Bagger hat die Leitungen durchtrennt. Am Dienstag wurden bei Bau­ arbeiten drei Kabel von Swisscom beschädigt. Deshalb sind in Herr­ liberg für einen Teil der Kunden die Festnetzdienste derzeit nicht verfügbar. «Es sind potenziell rund 800 Anschlüsse betroffen», sagt Swisscom­Sprecherin Anni­ na Merk. Für die Swisscom­Kunden heisst das: Seit Dienstag funktio­ nieren in ihren Haushalten weder Festnetztelefon noch Internet oder TV. Durch den Leitungs­ unterbruch ist die elektronische Einbruchsicherung einer Liegen­ schaft ausser Betrieb gesetzt wor­ den. Die Verbindung zur Zentrale der Alarmanlage funktioniert nämlich via Telefonleitung, wie der Redaktion mitgeteilt wurde. Eventuell heute geflickt «Unsere Mitarbeitenden arbeiten mit Hochdruck an der Störungs­ behebung», sagt Annina Merk. «Gemäss aktuellem Kenntnis­ stand rechnen wir damit, dass die Störung bis Samstagnachmittag behoben sein wird.» Über die Störung und neue Entwicklun­ gen informiert Swisscom unter www.swisscom.ch/status – sofern man über einen alternativen Internetzugang (etwa via Smart­ phone) verfügt. Der Schaden wur­ «Wir rechnen damit, dass die Störung bis Samstagnachmittag behoben sein wird.» Annina Merk, Swisscom de vom Bagger einer Drittfirma verursacht. Die beschädigten Lei­ tungen sind Kupferkabel und ge­ hören nicht zum Glasfaserkabel der Meifi.net. Dieses Hightech­ netz haben die Gemeinden Herr­ liberg und Meilen in den letzten fünf Jahren gebaut und stellen es Anbietern von Dienstleistungen zur Verfügung. Keine Entschädigung «Wir sind nicht direkt involviert», sagt Thomas Buchmüller, Leiter Tiefbau/Werke der Gemeinde Herrliberg. Dennoch erkundigen sich viele Bürgerinnen und Bür­ ger bei der Gemeinde, warum sie derzeit keine Verbindung hätten. «Wir verweisen sie an Swisscom», sagt Buchmüller. Trotzdem ist die Gemeinde vom Blackout betrof­ fen – als Opfer. Einige Dienste der Verwaltung laufen über Swiss­ com­Kabel. Allfällige Schadensansprüche der Kundinnen und Kunden seien bei Swisscom kaum am richtigen Ort, sagt Annina Merk. «Die Stö­ rung wurde nicht durch Swisscom verursacht, sondern durch Bau­ arbeiten von Dritten.» Es seien deshalb keine generellen Ent­ schädigungen vorgesehen. «Kun­ denanfragen prüfen wir indivi­ duell.» Christian Dietz-Saluz Verschiedene Preise erhalten Es ist nicht das erste Mal, dass die Weine der Martin­Stiftung ausge­ zeichnet werden. Im Jahr 2013 er­ hielt der Mariahalden AOC 2011, Assemblage rot (Cabernet Jura/ Millot­Foch), die Goldmedaille von Piwi International, der Ma­ riahalden Rosé 2012 (Regent) schaffte im gleichen Jahr Silber. Piwi International setzt sich für die Verbreitung von pilzwider­ standsfähigen Rebsorten (Piwi) ein. Der Mariahalden Assemblage rot erreichte im Ranking 91 PAR­ Punkte und steht damit laut Piwi International für einen erstklas­ sigen Wein. Der Mariahalden Ro­ sé erhielt 89 von 100 möglichen Punkten und steht damit für einen ausgezeichneten, senso­ risch bemerkenswerten Wein. Der Rotwein der Martin­Stif­ tung war auch schon früher er­ folgreich: Im Jahr 2009 wurde er in einer Blinddegustation zum offiziellen Kantonsratswein erko­ ren und eine Saison lang an Apé­ ros und Empfängen im Zürcher Rathaus ausgeschenkt. e Anlässe Stäfa Militärradrennen mit Prominenz Zum sechsten Mal führt die Sek­ tion Zürich des SVMLT am Sonntag, 23. August, das Militär­ radrennen in Stäfa durch. Wie bereits letztes Jahr werden sich wieder sechs bis acht Handbiker des Verbandes Rollstuhlsport Schweiz den Buchstutz hinauf bekämpfen. Die Strecke führt dann nach Hombrechtikon und via Frohberg wieder den Stutz hinauf. Zum ersten Mal gibt es dieses Jahr eine Promikategorie. Starten können Behördenvertre­ ter oder andere prominente Per­ sonen aus der Umgebung. Benö­ tigt wird ein Originalmilitärrad Typ 05, wenige Leihräder sind vorhanden. Bereits angemeldet sind Regierungsrat Mario Fehr und Kantonsrat Peter Vollenwei­ der. Der erste Start (Promis) er­ folgt um 9.30 Uhr in Stäfa vor dem Kreisel Frohberg. Um 11 Uhr folgen die Militärradfah­ rer und um 11.05 Uhr die Hand­ biker. Das Ziel befindet sich an­ fangs Buchstutz oberhalb des Kreisels. Hier befindet sich auch eine kleine Festwirtschaft. e Sonntag, 23. August, ab 9.30 Uhr, Stäfa.