Elternforum Gymnasium Dresden Süd - West 10.11.2016 Referenten: Dipl. -Psych. Benjamin Pause I [email protected] Agenda Stand zum Präventionskonzept Umgang mit Prüfungsangst Fragen und Diskussion Agenda Stand zum Präventionskonzept Umgang mit Prüfungsangst Fragen und Diskussion Projekt: „Gesund wachsen“ Juli 2015: Gründung des Arbeitskreises Gesundheit Hr. Schmidt, Hr. Pause, Fr. Schulze , Hr. Möckel, Fr. Nitsch Befragung der Lehrkräfte zu gewünschten Themen Antragstellung, Schulkonferenzbeschluss, Einbindung des Fördervereins, Bewilligung bis Anfang 2016 Präventionskonzept gefördert mit 4400,00€ von der TKK Hamburg Projektzeitraum: 2016 Verlängerung angestrebt und von der TKK erwünscht! Inhaltliche Schwerpunkte 2017: Bewegung und Ernährung „Gesund wachsen“ Inhaltliche Schwerpunkte für 2016: Psychoedukation zum Thema „Umgang mit Stress“ Regeneratives Stressmanagement Entspannungsmethoden (PMR, AT, Achtsamkeit, Imagination, „Life Kinetik“, Atementspannung) Mentale Stressbewältigung Umgang mit schwierigen und belastenden Situationen im Schulalltag „Gesund wachsen“ Umgang mit Suchtmitteln Ernährung Bewegung Entspannung / Stressreduktion Gesunde Schule Lehrer Eltern Schüler Eigeninitiative, externe Unterstützung, Orga., Lehrergesundheit Kenntnis, Unterstützung (geringe Kosten Förderverein) Akzeptanz, Teilnahme Schlukonferenzbeschluss (Oktober 2015) Agenda Stand zum Präventionskonzept Umgang mit Prüfungsangst Fragen und Diskussion Studie: Leuphana Universität Lüneburg Umfrage mit 6000 Kindern in Deutschland Alter der Schüler zw. 11 – 18 LJ. , Alle Schulformen Jeder 3te Schüler regelmäßige Stresssymptome/ depressive Stimmungen 22% Einschlafprobleme, 21% Gereiztheit, 16% Kopf- und Rückenschmerzen, 14% Niedergeschlagenheit, 11% Nervosität, 9% Schwindelgefühl, 8 % Bauchschmerzen Schlechtes Klassenklima : 50% fühlen sich „verzweifelt“ 50% Prüfungsangst Bewertungs- und Prüfungsangst › Prüfungsangst… › ist eine Sonderform der sozialen Bewertungsangst. › bezieht sich auf Prüfungssituationen. › ist die Angst vor der Bewertung der persönlichen Leistungsfähigkeit und stellt eine Gefährdung des Selbstwertes dar. › Grundlage vieler Ängste ist die Angst vor (negativer) Bewertung. 10 | Bewertungsangst Situationen › Prüfungen › Klausuren, mündliche Prüfungen, Abitur, Führerscheinprüfung,… › Vorträge › Referate, Kurzpräsentationen, Bewerbungsgespräche, Ansprachen bei Festen, Auftritte bei Sportveranstaltungen, … › Soziale Situationen › Frage nach eigener Meinung, Gruppendiskussionen, Parties,… 11 | Prüfungsangst Symptome › Körperliche Symptome › Schlafstörungen, Nervosität, Appetitlosigkeit, Zittern, Herzrasen, beschleunigte Atmung, Verdauungsbeschwerden,… › Psychisch- kognitive Symptome › Konzentrationsstörungen, Blackout, Gereiztheit, Niedergeschlagenheit, Hoffnungslosigkeit, Gedankenleere, … 12 | Prüfungsangst Der Angstkreislauf 14 | Strategien zur Bewältigung von Prüfungsangst Vier Ansatzpunkte › Wahrnehmung › Erhöhte Selbstaufmerksamkeit verstärkt die Angst-Symptomatik. › Strategien zur Aufmerksamkeitslenkung › Gedanken › Stressverschärfende Gedanken steigern die erlebte Angst und halten sie aufrecht. › Kognitive Strategien zur Neubewertung eigener Gedanken › Verhalten › Angst erzeugt Vermeidungsverhalten. › Aneignung von effektiven Lernstrategien/ Zeitmanagement › Körper › Körperliche Symptome verstärken die Unsicherheit und steigern die Angst. › Abbau von Adrenalin durch Sport und Entspannung 16 | Ansatzpunkt: Wahrnehmung › Strategien zur Ablenkung › rückwärts zählen (1.000 – 7 = 993, -7 = 986,...) › lange Wörter rückwärts buchstabieren › bewusste Wahrnehmung der Außenwelt › Mantra/Mut - Sätze innerlich vorsprechen › Wahrnehmungslenkung: „Achtsamkeit“ 17 | Ansatzpunkt: Gedanken › Forschung: Schüler haben oft zu dramatische Vorstellungen von einer Prüfungssituation. › z.B. Der Prüfer als Angstfaktor: › an Wissen ungeheuer überlegen › hat eine Machtposition inne › hat extrem hohe Erwartungen › entscheidet über Sieg oder Niederlage › hat böse Absichten (lauert darauf, mich durchfallen zu lassen) 18 | Ansatzpunkt: Gedanken › Stressverschärfende Gedanken = Denkfehler › Fehleinschätzungen › falsche Schlussfolgerungen › irrationale Überzeugungen › … • Verallgemeinern: „Ich kann nichts“, „Egal was ich sage es klingt dumm“ • Katastrophenphantasien: „Meine Mutter wird es mir nie verzeihen, wenn ich versage“ • Willkürliches Schlussfolgern: Ein Misserfolg in der Klausur führt zu der Schlussfolgerung „Ich bin ein Versager!“ • Selektives Verallgemeinern: Überbetonung einer schlechten Hausarbeit obwohl alle anderen Hausarbeiten in anderen Seminaren gut bewertet wurden. 19 | Ansatzpunkt: Gedanken Bewältigungsstrategien › Gedanken müssen durch realistischere und angstsenkende Gedanken ersetzt werden: › › › › Sehe ich nur die Negativseiten? Gibt es auch Positives? Verallgemeinere ich zu stark? Habe ich zu hohe oder falsche Erwartungen? Was denkt jemand, den die Situation weniger belastet als mich? › „Ich kann nichts“ „Ich mache ganz ruhig eins nach dem andern, dann kann ich es schaffen“ › Katastrophen Gedanken „Wenn ich durchfalle, geht die Welt nicht unter.“ › Hilfestellung bei der Reflektion durch Lehrer und Eltern (z.B. Erinnerung an Erfolge in der Vergangenheit) 20 | Ansatzpunkt: Verhalten › Vermeidungsverhalten verhindert positive Erfahrungen mit der angstauslösenden Situation. › (Katastrophen-) Gedanken werden nicht in der Realität überprüft und die Angst bleibt bestehen. › Folgen: › Prüfung hinauszögern (z.B. Krankschreibung) › Lernen hinausschieben › sich ablenken lassen › ….. 21 | Ansatzpunkt: Verhalten Bewältigungsstrategien Konstruktive Prüfungsvorbereitung › Informationen einholen › Prüfungsordnung, Prüfer, Prüfungsablauf, Themen der Prüfung, Auswahl des Lernstoffs,… › Tagesplan erstellen › Arbeit und Erholung für jeden Tag festlegen, Pufferzeiten einplanen (ALPENTechnik),… › Wochenplan bzw. „Stoff-Fahrplan“ erarbeiten › Seiten- und Kapitelanzahl pro Woche/Monat einteilen,… › Visualisierung !!!!! In Anlehnung an Wolf & Merkle (2009) 22 | ALPEN-Methode …unterstützt eine realistische Zeitplanung Nützliches Rahmenkonzept › A ufgaben notieren, die zu erledigen sind › L änge der Aufgabenerledigung schätzen › P ufferzeiten einplanen › E ntscheidungen treffen: Was zuerst? Was hat Priorität? › N achkontrolle am Abend, Übertrag unerledigter Aufgaben auf den nächsten Tag 23 | ALPEN-Methode 24 | Ansatzpunkt: Verhalten Bewältigungsstrategien Konstruktive Prüfungsvorbereitung › Lernstrategien aneignen und beachten › Lernstoff strukturieren und elaborieren (Mind-Map), Störquellen und „Zeitdiebe“ ausschalten,… › Pausen einhalten › Faustregel beachten, 1 Tag vor der Prüfung: Wiederholung bzw. Ruhetag › 52/17: „Der Schlüssel zur Produktivität“ !? › Wiederholung einplanen › Lernstoff 5-7 Mal wiederholen, abwechslungsreiche Gestaltung, Zeit für Gesamtwiederholung einplanen,… › Kurz vor der Prüfung: › Anspannung ist am höchsten – Akzeptanz! 25 |In Anlehnung an Wolf & Merkle (2009) Ansatzpunkt: Verhalten Bewältigungsstrategien Technik „Rollenspiel“ anwenden › reales oder erdachtes Rollenspiel › Situation nachstellen und durchspielen › Ein Rollenspiel reduziert die Angst: › „Freies Reproduzieren“ wird geübt. › Unvorhergesehenes kann reduziert werden. › Erfolgserlebnisse entstehen bereits im Vorfeld der Prüfung. 26 | Ansatzpunkt: Körper Bewältigungsstrategien › Reduktion der körperlichen Angst- und Stresssymptome durch › Bewegung › Regelmäßiger Sport › Spaziergang › Treppenlaufen › … › Entspannung › Spontanentspannung (Atem-Techniken, „Ampel-Übung“) › Entspannungsverfahren (Autogenes Training, Yoga,…) › Natur › Musik › … 27 | Agenda Stand zum Präventionskonzept Umgang mit Prüfungsangst Fragen und Diskussion Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit ! Eine schöne Vorweihnachtszeit!