Komplikationen – Vermeiden und Behandeln

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97. Jahrestagung
der Württembergischen
Augenärztlichen Vereinigung
– Komplikationen –
Vermeiden und Behandeln
Programm und Abstract-Band
Tübingen,15./16. März 2013
97. Jahrestagung der Württembergischen Augenärztlichen Vereinigung
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97. Jahrestagung der Württembergischen Augenärztlichen Vereinigung
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97. Jahrestagung der Württembergischen Augenärztlichen Vereinigung
Sehr geehrte Frau Kollegin, sehr geehrter Herr Kollege,
in der bevorstehenden 97. Tagung der Württembergischen Augenärztlichen Vereinigung werden wieder einmal herausragende Referenten aus ganz Baden-Württemberg das immer aktuelle Thema
– Komplikationen –
Vermeiden und Behandeln
präsentieren und mit Ihnen über gesammelte Erfahrungen und erworbene Erkenntnisse sprechen. Die Veranstaltung beginnt am Freitag, den 15. März 2013.
Wir bieten einer begrenzten Anzahl an Interessierten am Freitagvormittag, den 15. März 2013
– 8:00 Uhr bis 12:00 Uhr – im Konferenzzentrum der Universitätsklinik, Otfried-Müller-Str. 6,
72076 Tübingen einen umfassendem Zertifizierungskurs nach den aktuellen Richtlinien der
DOG für die Durchführung der intravitrealen okulären Medikamentenapplikation (IVOM)
an. Dieser Kurs gilt als Voraussetzung zur Teilnahme am AOK-Strukturvertrag zur IVOM.
Nach der Mittagspause erwartet Sie ab 14:00 Uhr im Kupferbau (Gmelinstr. 8, 72076 Tübingen) der erste Teil des wissenschaftlichen Hauptprogramms. Dieses Programm wird am Samstag, den 16. März 2013 fortgeführt. Eine Besonderheit in diesem Jahr wird die am Samstagmittag stattfindende Abstimmung zur zukünftigen Namensgebung der WAV sein. Hierzu können
an der alle Ärzte mit Sitz in Baden-Württemberg teilnehmen.
Wie jedes Jahr wird auch diese Tagung in enger Zusammenarbeit mit den anderen Universitäts-Augenkliniken Baden-Württembergs organisiert.
Zum Gesellschaftsabend treffen wir uns am Freitag nach dem wissenschaftlichen Programm
im Zimmertheater in der Bursagasse 16, 72070 Tübingen (http://www.zimmertheater-tuebingen.de/). Für einen Imbiss vor der Aufführung von „Dr. Seltsams Merkwürdigkeitenschau“
von Robert Gernhardt und Peter Knorr ist gesorgt.
Am Samstag, den 16. März 2013, findet zeitgleich zum wissenschaftlichen Teil der WAV 2013
die 20. Fachtagung für Augenheilkunde ebenfalls im Kupferbau statt. Die Mittagspause findet
wieder parallel zur Industrieausstellung im Kupferbau statt.
Hierzu laden wir Sie herzlich nach Tübingen ein.
Mit freundlichen Grüßen
Prof. Dr. med. K. U. Bartz-Schmidt, Klinikdirektor
Prof. Dr. rer. nat. M. Ueffing, Institutsdirektor
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97. Jahrestagung der Württembergischen Augenärztlichen Vereinigung
Gesellschaftsabend (15. März) Zum Gesellschaftsabend treffen wir uns am
Freitag nach dem wissenschaftlichen Programm
im Zimmertheater, bei gutem Essen und zu
„Dr. Seltsams Merkwürdigkeitenschau“ von
Robert Gernhardt/Peter Knorr und gespielt vom
Zimmertheater Tübingen.
Was ist eine Merkwürdigkeitenschau?
ab 18.30 Uhr
Zimmertheater Tübingen
Bursagasse 16
72070 Tübingen
Tel.: 07071/92730
Hier werden die ganz großen Fragen der Menschheit, der Tierwelt, kurz: des gesamten Universums verhandelt.
Gesundheits-, Finanz- und anderes Wesen werden ebenso fachkundig vermittelt, wie nahezu alle historischen
(und weniger historischen) Ereignisse. Phänomene wie Liebe, Kunst, Literatur, Religion und Natur begegnen Sie
nach Anschauung dieser Schau vollkommen anders. Es mag zwar der Eindruck entstehen, dass die Mitarbeiter/
Insassen des Lazaretts von ‚Mediator‘ Dr. Seltsam nicht immer ganz genau wissen, worüber sie gerade sprechen,
aber die Weltformel sollte nach Betrachtung dieser Session mit Musik mindestens herauszubekommen sein. Mit
der Radio-Serie ›Dr. Seltsams Sonntags-Sortiment‹ starteten Robert Gernhardt und Peter Knorr 1972 im Hessischen Rundfunk ihre erstaunliche Karriere.
Dr. Seltsams Merkwürdigkeitenschau bringt diese humoristischen Highlights der allerersten Radio-Serie von
Gernhardt und Knorr als Uraufführung auf die Bühne. Zeitlose Komik!
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97. Jahrestagung
der Württembergischen
Augenärztlichen Vereinigung
– Komplikationen –
Vermeiden und Behandeln
Programm
97. Jahrestagung der Württembergischen Augenärztlichen Vereinigung
FREITAG
15. März 2013
Satellitenprogramm 08:00 – 12:30 Uhr
IVOM-Zertifizierungskurs gemäß §73c
Koordination Dr. rer. nat. W. Inhoffen, Tübingen / Prof. Dr. med. F. Ziemssen, Tübingen
Teilnehmer
max. 60
Veranstaltungsort
Konferenzzentrum Universitätsklinikum (Räume 1 – 3)
Otfried-Müller-Str. 6, 72076 Tübingen
12:30 – 14:00 Uhr
Mittagspause
Wissenschaftliches Hauptprogramm 14:00 – 17:30 Uhr
Grundlagennahes Forschungs-Update
Koordination Prof. Dr. rer. nat. M. Ueffing, Tübingen / Prof. med. Dr. K. U. Bartz-Schmidt, Tübingen
Veranstaltungsort
Hörsaalgebäude der Universität Tübingen (Kupferbau)
Gmelinstr. 8, 72076 Tübingen
1. Sitzung
14:00 – 15:40 Uhr
Vorsitz
Dr. rer. nat. S. Schnichels, Tübingen / Dr. rer. nat. N. Glöckle, Tübingen
14:00
14:05 Begrüßung (Prof. Dr. rer nat. M. Ueffing, Tübingen) Genetische Diagnostik bei erblichen Netzhauterkrankungen und Optikusatrophien (Dr. rer. nat. N. Glöckle, CeGat GmbH, Tübingen)
Neue Gene und Mutationen bei erblichen Netzhauterkrankungen aus genetischer Diagnostik und Forschung (Dr. rer. nat. S. Kohl, Tübingen)
Indikation Gentherapie (Dr. med. A. Schatz, Tübingen)
Gentherapie/Chirurgie (PD Dr. med. D. Fischer, Tübingen)
Tränenanalytik mit Hilfe moderner Massenspektrometrie (Dr. rer. nat. S. Dammeier, Tübingen)
Klinische Implikationen von Inhaltsstoffen des Tränenfilms (Prof. Dr. med. F. Ziemssen, Tübingen)
Der Augenscreen in der Nationalen Kohorte (Dr. med. M. Leitritz, Tübingen)
Die Biomechanik der extrazellulären Umgebung des Hornhautepithels: Konsequenzen für die Konstruktion einer künstlichen Limbusnische
(Dr. med. P. Eberwein, Freiburg)
Einsatz von Azyter Augentropfen bei Keratoplastik (cand. med. K. Wacker, Freiburg)
14:20 14:30 14:40 14:50 15:00 15:10 15:20 15:30 15:40 – 16:00 Uhr
[ S. 10]
[ S. 11]
[ S. 12]
[ S. 13]
[ S. 14]
[ S. 15]
[ S. 16]
[ S. 17]
[ S. 18]
Pause
2. Sitzung 16:00 – 17:30 Uhr
Vorsitz
Dr. med. D. Süsskind, Tübingen / Prof. Dr. F. Schaeffel, Tübingen
16:00 16:10 16:20 16:30 Retinoblastom (Prof. Dr. med. M. Foerster, Berlín/Tübingen)
ROP: pathogenetische Aspekte jenseits von VEGF (PD Dr. med. S. Aisenbrey, Tübingen)
ROP: aktuelle Studien und Register (Dr. med. A. Stahl, Freiburg)
Stammzellmarker beim Aderhautmelanom? (Dr. med. D. Süsskind, Tübingen)
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[ S. 19]
[ S. 20]
[ S. 21]
[ S. 22]
97. Jahrestagung der Württembergischen Augenärztlichen Vereinigung
16:40
16:50 17:00 17:15 Hochauflösende Autofluoreszenzmikroskopie des retinalen Pigmentepithels mit strukturierter Beleuchtung (Prof. Dr. med. S. Dithmar, Heidelberg)
Komplementstimulation und AMD: Was können wir aus RPE-Zellkulturen lernen? (Dr. rer. nat. S. Wasmuth, Münster)
Beitrag der Stäbchen zur retinalen Signalverarbeitung bei Tag (Dr. rer. nat. Th. Münch, Tübingen)
Herausforderungen der okulären Medikamentenapplikation (Dr. rer. nat. S. Schnichels, Tübingen)
[ S. 23]
[ S. 24]
[ S. 25]
[ S. 26]
17:30-18:30 UhrPause
Gesellschaftsabend Veranstaltungsort
Teilnehmer
SAMSTAG
ab 18:30 Uhr
Zimmertheater Tübingen GmbH, Bursagasse 16, 72070 Tübingen
Limitierte Teilnehmerzahl, Anmeldung erforderlich
16. März 2013
Wissenschaftliches Hauptprogramm 08:30 – 16:30 Uhr
Komplikationen – Vermeiden und Behandeln
Ort
Hörsaalgebäude der Universität Tübingen (Kupferbau)
Gmelinstr. 8, 72076 Tübingen
3. Sitzung
Hornhaut
08:30 – 10:00 Uhr
Vorsitz
PD Dr. med. P. Maier, Freiburg / Prof. Dr. med. E. Yörük, Tübingen
08:30 08:40 Crosslinking bei Keratokonus (Dr. S. Lang, Freiburg)
[ S. 27]
Hintere lamelläre Keratoplastik – Freiburger Erfahrungen [ S. 28]
(PD Dr. med. P. Maier, Freiburg)
Innovative Entwicklung der lamellären Hornhautchirurgie [ S. 29]
(Prof. Dr. med. E. Yörük, Tübingen)
Video-Panel
Moderation: Prof. Dr. med. G. K. Lang, Ulm
Beteiligte: Prof. Dr. med. G. Auffarth, PD Dr. med. P. Maier, Prof. med. Dr. E. Yörük
09:00 09:20 10.00 – 10.30 Uhr 4. Sitzung Pause
Strabologie / Neuro-Ophthalmologie
10:30 – 11:30 Uhr
Vorsitz
Prof. Dr. med. U. Schiefer, Tübingen / Dr. med. F. Beisse, Heidelberg
10:30 Update: Optikus-Neuritis – Aktuelles Diagnostik- und Therapie-Konzept [ S. 30]
(Prof. Dr. med. H. Wilhelm, Tübingen)
Welche Therapieoptionen gibt es bei AION? (Prof. Dr. med. W. A. Lagrèze, Freiburg) [ S. 31]
Prothetik und Chirurgie des Anophthalmus: Spannungsfeld zwischen Ästhetik und [ S. 32]
Anatomie – Tübinger Prothetik-Sprechstunde
(Prof. Dr. med. D. Besch, Tübingen / R. Müller-Welt, Stuttgart)
Panel-Diskussion
Moderation: Prof. Dr. med. W. A. Lagrèze, Freiburg
Beteiligte: Prof. Dr. med. U. Schiefer, Prof. Dr. med. H. Wilhelm,
PD Dr. med. D. Besch, R. Müller-Welt, Dr. med. F. Beisse
10:40 10:55 11:15 7
97. Jahrestagung der Württembergischen Augenärztlichen Vereinigung
5. SitzungLinse / Refraktive Chirurgie
11:30 – 12:45 Uhr
Vorsitz
Prof. Dr. med. G. Auffarth, Heidelberg / Dr. med. K. Gekeler, Gekeler 11:30 11:40 Katarakt nach PPV (Dr. med. K. Gekeler, Tübingen)
Sekundäre Linsenfixation als Komplikationsmanagement bei Katarakt-OP (PD. Dr. med. G. Sauder, Stuttgart)
Korrektur der Presbyopie – Intracor, MIOL oder akkommodative IOL? (Prof. Dr. med. G. Auffarth, Heidelberg)
Cefuroxim intracameral, eine Bilanz 5 Jahre nach der Studie, Tübinger Erfahrungen (Prof. Dr. med. E. Yörük, Tübingen)
Video-Panel
Moderation: PD. Dr. med. G. Sauder, Stuttgart
Beteiligte: Prof. Dr. med. G. K. Lang, Dr. med. M. Leitritz,
Prof. Dr. med. G. Auffarth, Dr. med. K. Gekeler
„Tradition oder Moderne“ (Prof. Dr. med. J. M. Rohrbach, Tübingen)
Abstimmung zur Namensgebung der Vereinigung
11:50 12:00 12:15 12:45 13.00 – 14.00 Uhr 6. Sitzung [ S. 33]
[ S. 34]
[ S. 35]
[ S. 36]
[ S. 37]
Mittagspause im Kupferbau
Glaukom 14:00 – 15:00 Uhr
Vorsitz
PD Dr. med. J. Jordan, Freiburg / Prof. Dr. med. J. M. Rohrbach, Tübingen
14:00 Glaukomatöse Komplikationen okulärer Erkrankungen und Operationen [ S.38]
(Prof. Dr. med. W. Lieb, Karlsruhe)
Glaukom-Operation mittels Trabektom: Indikationen, Ergebnisse, Komplikationen
[ S. 39]
(PD Dr. med. J. Jordan, Freiburg)
Panel-Diskussion
Wie sind Glaukom-Patienten derzeit versorgt und wie wird sich die Versorgung
angesichts der Demographie entwickeln?
Was haben wir in Diagnostik und Therapie des Glaukoms in den kommenden Jahren
an Neuerungen zu erwarten?
Moderation: PD Dr. med. J. Jordan, Freiburg / Prof. Dr. med. J. M. Rohrbach, Tübingen
Beteiligte: Prof. Dr. med. W. E. Lieb, Prof. Dr. med. G. K. Lang, Dr. med. B.Voykov
14:15 14:30 7. Sitzung Vorsitz
Netzhaut / Glaskörper
15:00 – 16:30 Uhr
Prof. Dr. med. H. Agostini, Freiburg / Prof. Dr. med. D. Pauleikhoff, Münster
15:00 „Medikamente in der Makula-Therapie“ (Prof. D. Pauleikhoff, Münster)
15:15Panel-Diskussion
Moderation: Prof. Dr. med. F. Ziemssen, Tübingen
Beteiligte: Prof. Dr. H. med. Agostini, Prof. Dr. med. D. Pauleikhoff,
Prof. Dr. med. F. Gelisken, Dr. med. A. Pielen
15:45
„Immer kleiner, immer feiner“ (Prof. med. Dr. K. U. Bartz-Schmidt, Tübingen)
16:00Panel-Diskussion
Moderation: Prof. Dr. med. P. Szurman, Sulzbach/Tübingen
Beteiligte: Prof. Dr. med. H. Agostini, Prof. Dr. med. S. Dithmar,
Dr. med. W. Friedrichs, Dr. med. J. Zurdel
16:30
Ende der Veranstaltung
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[ S. 40]
[ S. 41]
97. Jahrestagung
der Württembergischen
Augenärztlichen Vereinigung
– Komplikationen –
Vermeiden und Behandeln
Beiträge in Kurzfassung
97. Jahrestagung der Württembergischen Augenärztlichen Vereinigung
Freitag
15. März 2013
1. Sitzung
Grundlagennahes Forschungs-Update
Genetische Diagnostik bei erblichen Netzhauterkrankungen
und Optikusatrophien
N. Glöckle, CeGat GmbH, Tübingen
Bei Netzhauterkrankungen und Optikusatrophien handelt es sich um eine Gruppe von genetisch sehr heterogenen Erkrankungen. Für eine Retinitis pigmentosa beispielsweise können
Mutationen in einem von ca. 50-60 verschiedenen Genen ursächlich sein. Die bisher verwendete Methode zur genetischen Diagnostik, die Sanger-Sequenzierung, ist sehr kosten- und
zeitintensiv und erlaubt deshalb in der Regel nur eine Analyse von wenigen Genen pro Patient.
Die CeGaT GmbH hat daher ein Retina-Panel zur gleichzeitigen Analyse aller für Netzhauterkrankungen in Frage kommender Gene entwickelt. Dabei werden alle diese Gene mit der
Hochdurchsatzsequenzierung (next generation sequencing) parallel sequenziert. Darauf folgt
eine bioinformatische und medizinische Auswertung bei der alle gefundenen Veränderungen
hinsichtlich ihrer Pathogenität beurteilt und in einem medizinischen Befund zusammengefasst werden. Die Untersuchung ist im Vergleich zur Analyse mehrere Einzelgene deutlich
günstiger und führt erheblich öfter zur molekulargenetischen Diagnosesicherung (in ca. 5060%).
Für den Patienten bedeutet die genetische Diagnostik in erster Linie eine Sicherung der klinischen Diagnose, die jedoch auch wichtige Konsequenzen für Familienangehörige oder bei
der Familienplanung haben kann.
Inzwischen ist die Forschung soweit fortgeschritten, dass es zunehmend klinische Studien zur
Gentherapie bei Netzhauterkrankungen gibt. Schon jetzt haben Patienten mit nachgewiesenen
Mutationen in den entsprechenden Genen die Möglichkeit an einer Studie teilzunehmen.
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97. Jahrestagung der Württembergischen Augenärztlichen Vereinigung
1. Sitzung
Grundlagennahes Forschungs-Update
Freitag
15. März 2013
Neue Gene und Mutationen bei erblichen Netzhauterkrankungen aus
genetischer Diagnostik und Forschung
S. Kohl, Department für Augenheilkunde, Universitätsklinikum
Erbliche Netzhautdystrophien sind klinisch und genetisch höchst heterogen. Sie können aufgrund des klinischen Bilds und Verlaufs, sowie anhand des zugrunde liegenden Erbgangs (autosomal dominant, autosomal rezessiv, oder X-chromosomal) unterteilt werden. Mutationen
in den heute weit über 100 bekannten Gene für erbliche Netzhautdystrophien sind jedoch je
nach Krankheitsbild nur für 50-80% aller Patienten verantwortlich, so dass fortlaufend Forschungsprojekte zur Identifizierung neuer Gene für diese Erkrankungen durchgeführt werden. Die Entwicklung der Next-Generation-Sequencing Technologie ermöglicht es heute,
alle Exone eines Organismus, also alle Abschnitte, die potentiell Protein-kodierend sind, in
einem Analyseschritt zu untersuchen (Exom-Sequenzierung). Die Identifizierung der ursächlichen Mutation(en) und ggf. neuer Gene für erbliche Netzhautdystrophien ist letztendlich ein
schrittweiser Evaluierungsprozess, bei dem die immensen Datensätze nach unterschiedlichen
Kriterien gefiltert und validiert werden. Es werden aktuelle Beispiele aus den Forschungsprojekten des MGL präsentiert.
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97. Jahrestagung der Württembergischen Augenärztlichen Vereinigung
Freitag
15. März 2013
1. Sitzung
Grundlagennahes Forschungs-Update
Indikation Gentherapie
A. Schatz, Department für Augenheilkunde, Universitätsklinikum Tübingen
In den letzten Jahren hat die okuläre Gentherapie wichtige Schritte auf dem Weg in die klinische
Anwendung gemacht. Die besondere Eigenschaft des Organs Auge als geschlossenes System
birgt Vorteile, welche den Einsatz von Gentherapeutika ohne systemische Nebenwirkungen
ermöglichen. Dies und die medizintechnischen Innovationen, sowohl in der klinischen Diagnostik als auch in der genetischen Untersuchung verursachender Mutationen, erweitern
den Horizont der Gentherapie. Aktuell werden fast 3000 registrierte klinische Studien zu gentherapeutischen Behandlungsmethoden durchgeführt. Fast 200 dieser Studien befassen sich
gezielt mit dem Auge, die Hälfte davon mit der Netzhaut. Alleine für die nonsyndromale Form
der Retinitis Pigmentosa sind über 60 ursächliche Gene bekannt. Hierbei verursachen Mutationen im Rhodopsin-Gen die meisten dominanten Formen, wobei vor allem Mutationen im
RPGR- und RP2-Gen für X-chromosomale Formen und mehr als 35 unterschiedliche Gene
für die autosomal rezessive Form verantwortlich sind (allen voran USH2A). Gerade diese Heterogenität und die zahlreichen Therapiemethoden erfordern jedoch eine vorsichtige Selektion an Patienten und Krankheitsbilder für eine gentherapeutische Intervention. Aktuelle Aspekte und in den Fokus geratene Krankheitsbilder ermöglichen eine Aussicht auf zukünftige
Studien.
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97. Jahrestagung der Württembergischen Augenärztlichen Vereinigung
1. Sitzung
Grundlagennahes Forschungs-Update
Freitag
15. März 2013
Chirurgische Aspekte der Gentherapie
D. Fischer, Department für Augenheilkunde, Universitätsklinikum Tübingen
Als Gentherapie bezeichnet man das Einfügen einer therapeutischen Nukleinsäure (z.B. DNA)
in Körperzellen eines Patienten mit dem Ziel eine Krankheit zu behandeln. Am Auge stehen
hierbei die erblichen Photorezeptor-Degenerationen im Fokus.
Am besten und sichersten funktioniert das Einfügen solch einer therapeutischen DNA Sequenz bisher mit einem von der Natur entwickelten Transporter-System, welches im Rahmen
einer vitreoretinalen Operation in den subretinalen Raum gegeben wird.
Bisherige Erfahrungen mit den chirurgischen Aspekten der Gentherapie im Rahmen klinischer Studien enthalten wertvolle Erkenntnisse für die Optimierung und Risikoanalyse dieser vielversprechenden Therapieform. In diesem Vortrag werden die wesentlichen Schritte der
Operation erläutert und die bisherigen Erfahrungen aus den laufenden Studien zusammengefasst.
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97. Jahrestagung der Württembergischen Augenärztlichen Vereinigung
Freitag
15. März 2013
1. Sitzung
Grundlagennahes Forschungs-Update
Tränenanalytik mit Hilfe moderner Massenspektrometrie
S. Dammeier* und F. Ziemssen‡
*Department für Augenheilkunde, Universitätsklinikum Tübingen, Forschungsinstitut
für Augenheilkunde, Medizinisches Proteomzentrum, ‡Department für Augenheilkunde, Universitätsklinikum Tübingen, Augenklinik
Moderne massenspektrometrische Methoden ermöglichen die gleichzeitige Bestimmung
hunderter Proteine („Proteomik / Proteomanalyse“) oder Metabolite („Metabolomik / Metabolomanalytik“) aus geringen Volumina von Körperflüssigkeiten. Die Tränenflüssigkeit stellt
aufgrund ihrer vielfältigen Funktionalität (Barriere-, Abwehr-, Ernährungs- und Benetzungsfunktion) einerseits ein komplexes aber relativ definiertes Gemisch an Stoffen dar, deren Konzentrationen unmittelbar durch Reaktionen oder Krankheiten am Auge verändert werden
können, andererseits ist es aber auch als leicht zugängliches Medium für die Diagnostik systemischer Prozesse vorstellbar. Um dieses Potential näher zu untersuchen, wurde ein spezielles Probennahme und –vorbereitungsverfahren entwickelt, welches kompatibel mit massenspektrometrischer Analytik und im klinischen Geschehen leicht handhabbar ist. Die Methode wird mit Hilfe spezieller Filterpapierchen, die den Schirmer-Streifen sehr ähnlich sind,
durchgeführt. Deren weitere Prozessierung wurde an gängige Methoden der Proteom- und
Metabolomanalytik angepasst. Auf diese Art und Weise ist es möglich, aus einem einzigen
Streifen, mehr als 100 natürlich vorkommende Metabolite, z.B. Aminosäuren, Acylcarnitine
und Lipide, quantitativ zu analysieren. Vielfältige Einsatzmöglichkeiten wie die Detektion von
Biomarkern, Differentialdiagnostik von Augenerkrankungen, Bestimmung des Stoffwechselstatus, Überprüfung der Pharmakocompliance etc. sind somit zukünftig denkbar.
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97. Jahrestagung der Württembergischen Augenärztlichen Vereinigung
1. Sitzung
Grundlagennahes Forschungs-Update
Freitag
15. März 2013
Klinische Implikationen von Inhaltsstoffen des Tränenfilms
F. Ziemssen, Department für Augenheilkunde, Universitätsklinikum Tübingen
Nur wenig ist bisher über die genaue Dynamik einzelner Bestandteile des Tränenfilms bekannt. Die bisherige Forschung konzentrierte sich zwar vor allem auf einzelne Proteine der
Tränenflüssigkeit. Aus naheliegenden Gründen richtete sich das Interesse aber hier primär
auf anti-mikrobielle Bestandteile wie Defensin, Lipocalin, Lysozym, Lactoferrin und Immunglobulin A. Oberflächenaktive Surfactant-Proteine und Mucine wurden als wichtige Faktoren
der Stabilität des Tränenfilms identifiziert.
Ursprungsort der wässrigen Phase ist die Tränendrüse, die einen tubulo-acinären Aufbau
aufweist und deren Drüsenepithelien serösen Ursprungs (basophiles Zytoplasma, Zymogen-Granula) sind. Die sezernierte Flüssigkeit dient zur Benetzung und dem Schutz der Augenoberfläche. Die Lösung stellt ein optisch klares, alkalisches Filtrat dar, das zu ca. 98% aus
Wasser besteht. Obwohl auch Granula mit Mucopolysacchariden enthalten sind, handelt es
sich vorwiegend um ein proteinreiches Sekret. Albumin nimmt die wichtige Funktion eines
Transportproteins für zahlreiche Metabolite wahr. Allerdings ist noch wenig über die dynamischen Schwankungen der unterschiedlichen Nährstoffe bekannt. Methodische Probleme
haben dazu beigetragen, dass insbesondere Phospholipide und Lipoproteine unzureichend in
der dynamischen Veränderung erfasst werden konnten.
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97. Jahrestagung der Württembergischen Augenärztlichen Vereinigung
Freitag
15. März 2013
1. Sitzung
Grundlagennahes Forschungs-Update
Die Nationale Kohorte
M. Leitritz, Department für Augenheilkunde, Universitätsklinikum Tübingen
Die Größe der Nationalen Kohorte macht eine spezielle Anpassung und Auswahl der Untersuchungstechniken von verschiedenen Fachdisziplinen unausweichlich. Es musste ein ophthalmologischer Untersuchungsablauf gestaltet werden, welcher unter Berücksichtigung knapper
finanzieller und zeitlicher Ressourcen und in der Hand von ausgebildetem Studienassistenzpersonal sicher durchführbar ist. An drei unabhängig voneinander agierenden, epidemiologischen Studienzentren wurde das Studienpersonal in die Erhebung eines vereinfachten und
die Bedienung einer semiautomatischen non-myd Funduskamera (DRS, CenterVueTyp, Padova, Italien) eingewiesen. Anschließend erfolgte die selbstständige Durchführung der Untersuchungen in standardisierter Vorgehensweise. Die Auswertung wurde durch fachaugenärztliches Personal vorgenommen.
Die Studienvorgaben machen eine detaillierte Visuserhebung mit Bestimmung der objektiven
und subjektiven Refraktion unmöglich. Mittels der vereinfachten Visuserhebung mit stenopäischer Lücke kann zumindest eine orientierende Aussage in kurzer Zeit getroffen werden. Das
vollautomatische stand-alone-System zur non-mydriatischen Bildgebung ist in der Benutzung
einfach. Die verwendete Kamera eignet sich aus unserer Sicht zur Verwendung in Studien, in
welchen eine Pupillenerweiterung nicht möglich ist. Die Kamera liefert hierfür ausreichend
gute und befundbare Aufnahmen und stellt somit eine – auch in diesem speziellen ScreeningSetting- wertvolle Untersuchungsmethode für die Augenheilkunde dar.
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97. Jahrestagung der Württembergischen Augenärztlichen Vereinigung
1. Sitzung
Grundlagennahes Forschungs-Update
Freitag
15. März 2013
Die Biomechanik der extrazellulären Umgebung des Hornhautepithels: Konsequenzen für die Konstruktion einer künstlichen Limbusnische
P. Eberwein, Freiburg
Seit den Arbeiten von Engler et al. (Cell 2006), die zeigen konnten, dass die Differenzierung
von Zellen von der extrazellulären Biomechanik abhängt, mehren sich die Hinweise, dass dies
auch auf das Verhalten von Limbusstamzellen zutrifft. Zwei entscheidende Faktoren in diesem
Kontext stellen die Topographie der Zelladhäsion und die Steifigkeit (Youngs Module) der
extrazellulären Umgebung dar. Dies bedeutet, dass die Differenzierung und die Proliferation
von adulten Limbusstammzellen durch diese 2 Faktoren mit gesteuert werden. Wir haben
in unseren Experimenten durch Verwendung von mikrostrukturierten Pillar-Modelloberflächen diese Abhängigkeit der Zelladhäsion auf Differenzierung von Hornhautepithelzellen
untersucht. Dabei zeigte sich eine Abhängigkeit der Differenzierung von Hornhautzellen von
der Topographie der Zelladhäsion: kleine Adhäsionsabstände bewahrten einen undifferenzierten Zustand der Hornhautepithelzellen, während sich die Zellen mit zunehmendem Adhäsionsabstand in Richtung terminaler Differenzierung entwickelten. Dies hat unmittelbare
Auswirkungen auf die Konstruktion einer künstlicher Limbusstammzellnische, insofern dass
diese biomechanischen Aspekte bei der Herstellung berücksichtigt werden sollten, um ein
langfristiges Überleben von Limbusstamzellen zu erreichen.
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97. Jahrestagung der Württembergischen Augenärztlichen Vereinigung
Freitag
15. März 2013
1. Sitzung
Grundlagennahes Forschungs-Update
Einsatz von Azyter Augentropfen bei Keratoplastik
K. Wacker, S. Denker, Y.Kern, T. Reinhard, J. Schwartzkopff
Universitäts-Augenklinik Freiburg, Killianstr. 5, 79106 Freiburg
Hintergrund: Eine Entzündungsreaktion nach Keratoplastik kann zum irreversiblen Transplantatversagen führen und muss medikamentös gehemmt werden. Azithromycin zeigt neben
seiner antibiotischen Eigenschaft auch anti-inflammatorische Fähigkeiten und wurde in dieser Studie bezüglich der Reduktion der kornealen Entzündungsreaktion und dem Einfluss auf
die nachfolgende Transplantatabstoßung untersucht.
Methodik: Hornhäute wurden perforierend von Fisher- auf Lewis-Ratten transplantiert.
1.5%ige Azithromycin-Augentropfen wurden täglich appliziert, als Kontrollen diente die Applikation der Trägersubstanz Miglyol, die Applikation von Dexamthason- sowie OfloxacinAugentropfen und syngene Keratoplastiken. Transplantatüberleben, klinische Abstoßungszeichen und das immunhistologische Infiltrat wurden analysiert.
Ergebnisse: Azithromycin verlängerte statistisch signifikant das Transplantatüberleben im
Vergleich zur Kontrollgruppe mit Miglyol oder Ofloxacin. Der Effekt war mit Dexamethason
vergleichbar. Die Hornhauttrübung, die Ödembildung und leukozytären Infiltrat waren statistisch signifikant reduziert. Bereits eine dreitägige präoperative Azithromycin-Gabe verlängerte das Transplantatüberleben statistisch signifikant.
Schlussfolgerung: Neben dem bekannten antibiotischen Effekt weist Azithromycin einen
starken anti-inflammatorischen Effekt nach Keratoplastik im Tiermodell auf. Dieser Effekt ist
mit Dexamethason vergleichbar, jedoch ohne steroidinduzierte Nebenwirkungen. Bereits eine
kurzzeitige Applikation von Azithromycin-Augentropfen zeigte einen entsprechenden Effekt
auf. Azithromycin erscheint daher eine vielversprechende Option zur Reduktion der kornealen Entzündungsreaktion nach Keratoplastik zu sein und sollte in klinischen Studien weiter
untersucht werden.
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97. Jahrestagung der Württembergischen Augenärztlichen Vereinigung
2. Sitzung
Grundlagennahes Forschungs-Update
Freitag
15. März 2013
Update Retinoblastom
M.H. Foerster und G. Willerding (Charité und DRK Kliniken Berlin Westend)
Das Auftreten von sekundären Tumorerkrankungen Jahrzehnte nach der primären Strahlentherapie mit dem Linearbeschleuniger hat eine umfangreiche Diskussion der Therapiemodalitäten beim Retinoblastom in Gang gesetzt.
Einer der wichtigsten Kernsätze der Therapieverfahren war unter Verzicht auf eine Biopsie
das betroffene Auge nach Möglichkeit nicht zu eröffnen, um eine extraokulare Streuung von
Tumorzellen zu vermeiden. Die primäre Strahlentherapie, wie von Ellsworth vorgeschlagen,
wurde so zur Standardtherapie mit fantastischen Erfolgsquoten. Die Ernüchterung folgte mit
der Publikation der Komplikationsraten durch sekundäre Sarkome im Strahlenfeld von mehr
als 30 % nach 30 Jahren. Sie setzte Standards in der Erstellung von klinischen Studien. Neben
der systemischen Chemotherapie mit dem von Kinderonkologen verantworteten Chemotherapie-Protokoll induziert durch Brenda Gallie in Toronto kam seit 1990 eine Diskussion in
Gang, die direkte Chemotherapie durch die Zentralarterie mit Melphalan mit möglicherweise
geringeren Nebenwirkungen zu versuchen. In Japan von Kaneko seit Ende der Achtzigerjahre
begonnen, wurde insbesondere durch den Schüler und Nachfolger von Ellsworth Abramson
eine neue Sichtweise etabliert. Sie beschrieben höchst verblüffende Ergebnisse mit erstaunlichen Tumorregressionsraten und dennoch guter Funktion. Grundvoraussetzung dafür war
die interdisziplinäre Zusammenarbeit mit den interventionellen Neuroradiologen, die in der
Lage sind, die Zentralarterie präzise isoliert zu perfundieren. Damit hat sich auch für die
Gruppe der Patienten mit einseitigem Retinoblastom eine neue Diskussion über den Bulbuserhalt ergeben.
Diese Ergebnisse stehen seit der Beschreibung von Komplikationen mit choroidalen und retinalen Gefäßverschlüssen und Pigmentepithelatrophie sowie Funktionsverlust erneut auf dem
Prüfstand. In der Folge wurde von der Lausanner Arbeitsgruppe unter Führung von Munier
in den letzten 5 Jahren die direkte intravitreale Chemotherapie über die Pars plana als neue
Modalität beschrieben. Gleichzeitig kommt eine Diskussion über die bestmögliche Chemotherapie in Gang, die wiederum zu einer Diskussion neuer Strahlentherapieverfahren geführt
hat.
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Freitag
15. März 2013
2. Sitzung
Grundlagennahes Forschungs-Update
ROP: Pathogenese
S. Aisenbrey, Department für Augenheilkunde, Universitätsklinikum Tübingen
Grundlage für Empfehlungen zur Behandlung der Frühgeborenenretinopathie (ROP) und die
Initiierung weiterführender klinischer Studien sind Einblicke in die Pathogenese der Erkrankung. Die multiplen pathogenetischen Faktoren dieses komplexen Krankheitsbildes sind zwar
weiterhin nicht vollständig erklärt, wichtige Schlüssel-Elemente sind jedoch in den letzten
Jahren beschrieben und nachgewiesen worden. Neben den nicht beeinflussbaren Parametern
beinhalten pathologisch in ihrer Konzentration veränderte Faktoren das Potenzial eines therapeutischen Targets. Eingeführt ist bereits für spezifische Stadien die Inhibition von Vascular Endothelial Growth Factor (VEGF). Diskutiert wird parallel der Einfluss sowie mögliche
Therapieansätze zur Modulation von VEGF-Rezeptoren, Insulin-like Growth Factor (IGF-1),
Growth Hormone (GH), Erythropoietin (EPO) oder/und omega-3/-6 ungesättigten Fettsäuren hinsichtlich eines hemmenden Effektes auf die neovaskuläre Komponente oder eines protektiven Effektes. Auch die Integrität der Extrazellulärmatrix scheint eine Voraussetzung für
eine physiologische Vaskulogenese des Frühgeborenen darzustellen, sodass eine Substitution
bei fehlender Gefäßentwicklung theoretisch denkbar erscheint.
Einzelne spezifische Aspekte der Kaskaden und Wendepunkte in der vielschichtigen Pathogenese der ROP sollen fokussiert beleuchtet werden als Grundlage für das Verständnis vorliegender und geplanter klinischer Studien zur Therapie der ROP. Aktuelle Studienergebnisse,
Studienplanungen und Empfehlungen werden vor diesem Hintergrund in einem thematisch
ergänzenden Beitrag vorgestellt werden.
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2. Sitzung
Grundlagennahes Forschungs-Update
Freitag
15. März 2013
ROP: aktuelle Studien und Register
A. Stahl, Universiäts-Augenklinik Freiburg
Alle Augenärzte, die sich mit der Behandlung der Frühgeborenenretinopathie befassen, sehen sich spätestens seit der Veröffentlichung der ersten Ergebnisse der BEAT-ROP Studie im
Jahre 2011 einer neuen Herausforderung gegenüber gestellt. Sie müssen zunächst prinzipiell
entscheiden, ob sie die intravitreale Applikation von VEGF-Inhibitoren bei ROP für sinnvoll
und auf dem derzeitigen Kenntnisstand für medizinisch und ethisch vertretbar erachten. Falls
ja müssen sie im nächsten Schritt definieren, welche Stadien und Zonen sie mit dieser neuen
Therapieform behandeln möchten und welche systemischen Kriterien in die Patientenauswahl einfließen sollen. Eine erste Hilfestellung auf diesem oft schwierigen Entscheidungsweg
stellte die 2011 von den deutschen Fachgesellschaften veröffentlichte Stellungnahme zum Einsatz von Bevacizumab in der Therapie der Frühgeborenenretinopathie dar. Jedoch bleiben
weiterhin wichtige Fragen bestehen, die nur durch neue Studien beantwortet werden können. Mit dem Retina.net ROP Register ist seit Ende 2012 eine epidemiologische Datenbank
verfügbar, die allen Behandlern der ROP die Möglichkeit gibt, ihre Therapieentscheidungen
und –verläufe in ein gemeinsames pseudonymisiertes Register einzuspeisen. Nur mit der gemeinsamen Auswertung von Krankheitsverläufen kann es gelingen, bei einer so selten zu therapierenden Erkrankung wie der ROP eine aussagekräftige Datenbasis zu schaffen. Darüber
hinaus sind jedoch weiterhin auch interventionelle Studien nötig, um zu untersuchen, welche
anti-VEGF Medikamente in welcher Dosierung am besten für die Behandlung der ROP geeignet sind. Ein besonderes Augenmerk müssen diese Studien dabei vor allem auf die noch
wenig untersuchten lokalen und systemischen Langzeitwirkungen einer VEGF-Suppression
bei Frühgeborenen legen.
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2. Sitzung
Grundlagennahes Forschungs-Update
Stammzellmarker beim Aderhautmelanom?
D. Süsskind, M. Schrader, J. Hofmann, S. Petschulat, S. Henke-Fahle, S. Schnichels
Department für Augenheilkunde, Eberhard-Karls-Universität Tübingen
Tumorentstehung, -progression und –metastasierung sind weder auf biologischer, genetischer
noch epigenetischer Ebene vollständig verstanden. Ein diskutiertes Konzept der Tumorentstehung beruht auf der Existenz von sogenannten „Tumorstammzellen“ (TSZ) oder auch „tumorinitiierenden“ Zellen (TIZ). Diesen Zellen wird sowohl die Eigenschaft zugeschrieben sich
selbst zu erneuern als auch alle anderen den Tumor aufbauenden Zellen hervorbringen zu
können. Sie sollen insbesondere für die Tumorresistenz gegenüber herkömmlichen Tumortherapien, für die Rezidiventstehung und die Metastasierung verantwortlich sein. Um die
Mechanismen der Tumorbildung, Rezidiventwicklung und Medikamentenresistenz besser
verstehen zu können, wurde in diesem Projekt nach Stammzellmarkern und ABC-Transportern in uvealen Melanomen gesucht. Hierzu wurden von uns etablierte uveale Melanomzelllinien mittels Immunfluoreszenz, ALDEFLUOR Assay und Western-Blot untersucht. Die entsprechenden Primärtumore wurden immunhistochemisch auf das Vorkommen von Nestin,
CD44, CD44v6, OCT4, CD133, SOX2, KLF4, SOX9, SOX10, PAX3, NANOG, MDR1, MRP1,
ABCB5, ABCG2 und ALDH hin getestet. Zusätzlich wurde überprüft, ob diese uvealen Melanomzellen in der Lage sind, im Auge von immunsupprimierten Mäusen einen neuen Tumor
zu initiieren.
Sowohl uveale Melanomzelllinien als auch das zugehörige Tumorgewebe exprimieren Marker,
die für eine Entdifferenzierung sprechen und normalerweise nicht in differenzierten Zellen
vorkommen, sowie Transporter, die eine multiple Medikamentenresistenz verursachen. Weiterhin konnten wir zeigen, dass uveale Melanomzellen auch die Fähigkeit haben, neue Tumore
im Tiermodell zu bilden. Diese Ergebnisse lassen vermuten, dass uveale Melanomzellen einen
stammzellähnlichen Phänotyp und tumorinitiierende Eigenschaften haben.
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2. Sitzung
Grundlagennahes Forschungs-Update
Freitag
15. März 2013
Hochauflösende Autofluoreszenzmikroskopie des retinalen Pigmentepithels
mit strukturierter Beleuchtung
S. Dithmar, Universitäts-Augenklinik Heidelberg
Hintergrund:
Die diagnostische Erfassung der Autofluoreszenz (AF) des Fundus ist von zunehmender Bedeutung, da sie insbesondere mit der Lipofuszinakkumulation des retinalen Pigmentepithels
(RPE) korreliert. Für die klinische Untersuchung haben sich konfokale Methoden (scanning
laser ophthalmoscopy) etabliert. Die Auflösung dieser Geräte reicht jedoch nicht aus, um
einzelne Zellen darzustellen. Aus diesem Grund werden die Anwendungsmöglichkeiten der
strukturierten Beleuchtung zur hochauflösenden AF-Funduskopie erstmals überprüft.
Methodik:
Es wird ein Gerät vorgestellt, welches es ermöglicht, den Augenhintergrund mit strukturierter
Beleuchtung aufzunehmen. Der Aufbau wurde in mehrerlei Hinsicht den speziellen Begebenheiten der Funduskopie (limitierte zulässige Strahlendosis etc.) angepasst. Um das Gerät abzustimmen und seine Leistungsfähigkeit zu untersuchen, wurde ein Kalibrierungsobjekt mit
dem menschlichen Auge nachempfundenen optischen Spezifikationen verwendet, in welches
ein RPE-Aderhaut-Komplex (aus einem Spenderauge) eingesetzt wurde.
Ergebnisse:
Die an dem Kalibrierungsobjekt generierten Aufnahmen wiesen eine laterale Auflösung von
unter 2 µm auf. Ein gutes Kontrastverhältnis konnte durch effiziente Hintergrundsignal-Unterdrückung erreicht werden. Hierdurch wurde es möglich, die Anordnung einzelner RPEZellen und die Verteilung der intrazellulären Autofluoreszenz darzustellen.
Schlussfolgerungen:
Anhand eines künstlichen Auges mit eingesetztem RPE-Aderhaut-Komplex konnte die Anwendbarkeit von strukturierter Beleuchtung für die AF-Funduskopie gezeigt werden. Im Vergleich zu SLO-Geräten wurde eine überlegene Auflösung realisiert, mit der Einschränkung,
dass der Einfluss der Netzhaut noch nicht berücksichtigt ist. Die Technik ermöglicht Autofluoreszenz-Darstellungen einzelner Zellen. Die erreichte Auflösung stellt aufgrund des großen
Arbeitsabstandes zwischen Objekt und Optik im Vergleich mit anderen Techniken einen sehr
guten Wert dar. Ein Funduskop mit strukturierter Beleuchtung kann technisch einfacher und
damit kostengünstiger realisiert werden, als ein Gerät mit konfokaler Technik.
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Freitag
15. März 2013
2. Sitzung
Grundlagennahes Forschungs-Update
Komplementstimulation und AMD:
Was können wir aus RPE-Zellkulturen lernen?
S. Wasmuth, Münster
Hintergrund
Ziel waren Hinweise auf mögliche in vivo Reaktionen von RPE-Zellen, die bei der AMD durch
eine verstärkte Komplementaktivierung stimuliert werden könnten.
Methodik
In vitro Experimente mit RPE-Zellkulturen unter verschiedenen Protokollen der Komplementstimulation. ELISA; Immunzytochemie und -fluoreszenz; Western Blot; RT-PCR; Durchflusszytometrie; Gabe von Photorezeptoraußensegementen (POS) oder mit UV-Licht bestrahlten
POS; Messung der transepithelialen Resistenz (TER).
Ergebnisse
Nach Komplementstimulation der RPE-Zellen wurde eine verstärkte Produktion von IL-6 ,
-8, TNF-a und MCP-1 gemessen. Der terminale Komplementkomplex C5b-9 war neben erhöhten Mengen an Vitronektin nachweisbar. Es wurde eine NF-κB Translokation beobachtet. VEGF und PEDF wurden verstärkt produziert; ICAM-1 und VCAM-1 hochreguliert. Die
Gabe von UV-bestrahlten POS in Kombination mit Komplement bewirkte einen besonders
starken Anstieg der Zyto- und Chemokinabgabe. Gleichzeitig fiel der TER stark ab.
Schlussfolgerungen
Mit Komplement inkubierte RPE-Zellen können ein pro-inflammatorisches Mikromilieu mit
chemotaktischer Wirkung erzeugen. Zudem wird die Angiogenese gefördert, aber auch regulatorische Kapazitäten der RPE Zellen werden angeregt. Des Weiteren wird die Bildung von
Drusenbestandteilen gefördert.
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2. Sitzung
Grundlagennahes Forschungs-Update
Freitag
15. März 2013
Beitrag der Stäbchen zur retinalen Signalverarbeitung bei Tag
A. Tikidji-Hamburyan, Th. A. Münch,
Centrum für Integrative Neurowissenschaften, Universität Tübingen
Das Sehsystem arbeitet über einen großen Helligkeitsbereich, vom Sehen bei Sternenlicht, bis
hin zu gleißendem Sonnenschein auf einem Berggipfel. Einer der Mechanismen, der dieser
erstaunlichen Fähigkeit unterliegt, ist die Nutzung zweier verschiedener Fotorezeptorklassen,
nämlich der Stäbchen und der Zapfen. Stäbchen sind darauf spezialisiert, selbst die Absorption einzelner Photonen verlässlich in zelluläre Signale zu übersetzen. Zapfen hingegen übersetzen verlässlich die Fluktuationen im Photonenstrom in solchen Helligkeitsbereichen, in denen
Stäbchen gesättigt sind.
In einer Studie zur Signal- und Informationsverarbeitung der Netzhaut untersuchten wir
kürzlich, wie sich verschiedene Helligkeitsbedingungen auf die Funktion der Netzhaut auswirken. Hierzu isolierten wir die Netzhaut von Mäusen, und leiteten mit Hilfe von Multielektrodenarrays die Antworten der Ganglienzellen auf Lichtreize ab. Hierbei zeigte sich, dass
sich das Antwortverhalten verschiedener Ganglienzelltypen an die Helligkeitsbedingungen
anpasst. Zusätzlich konnten wir zeigen, dass die Stäbchen unter diesen Versuchsbedingungen
auch in solchen Helligkeitsbereichen Lichtantworten vermitteln können, die bisher als zu hell
für Stäbchen angenommen worden waren.
Unsere Arbeit vermittelt Einsichten in die Vielfalt der Signalverarbeitung der Netzhaut, wie sie
unter unterschiedlichen Helligkeitsbedingungen auftritt.
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97. Jahrestagung der Württembergischen Augenärztlichen Vereinigung
Freitag
15. März 2013
2. Sitzung
Grundlagennahes Forschungs-Update
Herausforderungen der okulären Medikamentenapplikation
S. Schnichels 1, J.W. de Vries 2, L. Strudel 1, A. Herrmann 2, M.S. Spitzer 1
1
Department für Augenheilkunde Tübingen, Augenklinik, Schleichstraße 12/1,
72076 Tübingen
2
Zernike Institute for Advanced Materials, Department of Polymer Chemistry,
University of Groningen, Nijenborgh 4, 9747 AG Groningen, The Netherlands
Bei ophthalmologischen Erkrankungen können Medikamente in der derzeitigen klinischen
Praxis nur über drei Wege verabreicht werden: Augentropfen, intraokulare Injektionen oder
die systemische Gabe. Keine Methode ist wirklich zufriedenstellend. Augentropfen müssen
häufig und hochkonzentriert gegeben werden, da die Aufnahme der Augentropfen nur zwischen 1-5% liegt. Weiterhin fällt es der Mehrheit der Patienten sehr schwer sich an das Tropfschema zu halten. Intraokulare Injektionen sind sehr unangenehm, nicht ungefährlich und
zudem nicht in unbegrenzter Anzahl möglich. Die systemische Gabe ist unter anderem durch
die Blut-Retina-Schranke und die Blut-Kammerwasser-Schranke eingeschränkt, sowie die
Gefahr von Nebenwirkungen.
Neue Ansätze die Medikamentenaufnahme bzw. die Halbwertszeit der Medikamente zu verbessern sind deshalb vielversprechend. Darunter verschiedene Implantate die Medikamente
über einen langen Zeitraum freisetzen. Weiterhin zahlreiche Formen von Nanopartikeln z.B.
Polylactiden (PLA), Collagen, Hyaluronsäure, Polylactid-Polyglycolid (PLGA) oder auch
DNA-Blockcopolymere (DBCs). Leider lassen sich nicht alle Medikamente die am Auge zum
Einsatz kommen ohne weiteres an die meisten Nanopartikel koppeln und auch die mangelnde
Abbaubarkeit und daraus resultierende Toxizität sind hier noch final auszuräumen.
Wir haben nicht toxische Nanopartikel auf DNA-Basis entwickelt, die eine hohe Bindung an
die Cornea aufweisen. An diese Nanopartikel lassen sich praktisch alle gängigen Augenmedikamente koppeln. Diese Nanopartikel haben eine sehr hohe Affinität zur Cornea wodurch die
Medikamentenaufnahme erhöht ist und damit die Konzentration der Medikamente und die
Häufigkeit der Gabe stark verringert werden kann.
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Samstag
16. März 2013
3. SitzungHornhaut
Crosslinking bei Keratokonus
Lang SJ, Maier P, Reinhard T, Freiburg
Beim Keratokonus handelt es sich um eine progressive, degenerative Erkrankung der Hornhaut, welche durch Formveränderung, Verdünnung und Vernarbung der Kornea zu einem
Visusverlust führen kann. Seit einigen Jahren wird das corneale Crosslinking (CXL) als eine
Therapieoption bei progredientem Keratokonus eingesetzt. Dabei soll es durch UVA-Bestrahlung in Kombination mit einer Riboflavinapplikation zu einer kovalenten Vernetzung der Kollagenfibrillen im Hornhautstroma kommen, wodurch eine verbesserte Stabilität der Kornea
erreicht und die Progression des Keratokonus aufgehalten werden soll. Zu einer wirklichen
Heilung der Erkrankung kommt es allerdings nicht. Zahlreiche Fallserien zeigen einen positiven Effekt des Crosslinkings auf die Progression des Keratokonus, jedoch liegen kaum Daten
aus prospektiven, randomisierten Studien vor.
Wir berichten über die Ergebnisse einer prospektiven, multizentrischen, randomisierten, Placebo-kontrollierten Studie aus den Zentren Freiburg, München und Würzburg. An 30 Patienten wurde die Effektivität und Sicherheit des Crosslinking in Bezug auf die Progredienz der
Keratokonus untersucht. Nach 2 Jahren Nachbeobachtung zeigt sich, dass das Crosslinking zu
einer statistisch signifikanten Reduktion der Progression des Keratokonus führen kann. Allerdings sprechen nicht alle Patienten mit Keratokonus gleichermaßen auf diese Behandlung an.
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97. Jahrestagung der Württembergischen Augenärztlichen Vereinigung
Samstag
16. März 2013
3. SitzungHornhaut
Hintere lamelläre Keratoplastik – Freiburger Erfahrungen
P. Maier, Universitäts-Augenklinik Freiburg
In den vergangenen Jahren haben sich die Techniken der hinteren lamellären Keratoplastik
gegenüber der konventionellen perforierenden Keratoplastik bei Patienten mit Endothelinsuffizienz durchgesetzt. Hierbei war es zunächst die Descemet Stripping Automated Endothelial Keratoplasty (DSAEK), die im Gegensatz zur perforierenden Keratoplastik eine raschere
Verbesserung der Sehschärfe bewirkte. Allerdings zeigte sich, dass es vermutlich durch die bei
dieser Technik aufeinandertreffenden Stromafasern von Spender und Empfänger häufig zu
einer Limitierung der maximalen Sehschärfe auf Werte um 0,5 – 0,6 kommt, was für viele Patienten nicht zufriedenstellend war. Da bei der Descemet Membrane Endothelial Keratoplasty
(DMEK) kein Stroma sondern nur die endotheltragende Descemetmembran transplantiert
wird, kommt es zu deutlich weniger störenden optischen Phänomenen. Daher kommt es nach
DMEK nicht nur zu einem schnelleren Anstieg des Sehschärfe als nach perforierender Keratoplastik oder DSAEK sondern die Patienten erreichen nahezu in allen Fällen eine Sehschärfe von 0,8 oder besser, sofern keine weiteren visuslimitierenden Augenerkrankungen vorliegen. Daneben kommt es nach DMEK deutlich seltener zu endothelialen Immunreaktionen
im Vergleich zur DSAEK oder perforierenden Keratoplastik. Auf der anderen Seite ist die
Operationstechnik der DMEK im Vergleich zur DSAEK bzw. perforierenden Keratoplastik
bisher noch weniger standardisiert, was sowohl für die Transplantatpräparation wie auch für
die Transplantatentfaltung gilt. Für alle lamellären Verfahren gilt allerdings, dass bisher noch
nicht geklärt ist, wie sich das langfristige Transplantatüberleben im Vergleich zur perforierenden Keratoplastik verhält.
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3. SitzungHornhaut
Samstag
16. März 2013
Innovative Entwicklung der lamellären Hornhautchirurgie
E. Yörük, Department für Augenheilkunde, Universitätsklinikum Tübingen
Erkrankungen der Endothelzellschicht der Hornhaut stellen eine häufige Indikation zur
Durchführung einer perforierenden Keratoplastik dar. In den letzten Jahren erlebten lamelläre Keratoplastiktechniken eine Renaissance. Die letzte Weiterentwicklung der posterioren
lamellären Keratoplastik ist die isolierte Transplantation der Descemet - Membran mit Endothelzellen, kurz als DMEK (Descemet Membrane Endothelial Keratoplasty) bezeichnet.
Die besondere Herausforderung bei der DMEK Chirurgie liegt einerseits in der schonenden
Präparation des Endothel Descemet Komplexes und anderseits in der wenig manipulativen intraoperativen Ausbreitung und Zentrierung. Die bisher beschriebenen Techniken zur Dissektion der Descemet - Membran beinhalten einerseits eine manuelle Präparation mit Pinzetten
oder eine Dissektion mit einer Luftinjektion.
Mit beiden Problemstellungen, sowohl mit der Präparation als auch mit der Implantation haben wir uns in der Universitätsaugenklinik Tübingen befasst und einerseits eine Pinzettensystem entwickelt, welches eine besonders schonende Präparation erlaubt und gleichzeitig eine
chirurgische Methode entwickelt, die eine wenig manipulative Ausbreitung Descemet - Membran in der Vorderkammer erlaubt.
Das Pinzettensystem mit einem kurvilinearem Ansatz erlaubt durch den flächigeren Ansatz
eine schonendere Präparation der Descemet - Membran und vorhandene Mikrorisse können
kontrolliert umgangen werden. Die Zugbelastung wird zugleich minimiert, welche sich in einer niedrigeren Anzahl Apoptose-positiver Zellen darstellt.
Bei den bisher beschriebenen Techniken in der DMEK Chirurgie erfolgt die Ausbreitung
mittels einer kleinen intrakameralen Luftblase, die entweder über oder unter die Descemet Membran injiziert wird und zur Ausbreitung dient. Wir etablierten eine neue Methode, in der
die Vorderkammer durch eine digitale Impression abgeflacht wird und die Descemet -Membran durch ein korneales Ausstreichen zur Anlage gebracht wird.
Beide innovativen Neuerungen, sowohl das Pinzettensystem als auch die digitale Impression
zur Anlage der Descemet Membran werden im Rahmen des Vortrages detailliert dargestellt
werden.
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Samstag
16. März 2013
4. Sitzung Strabologie / Neuro-Ophthalmologie
Aktuelle Therapie der Optikusneuritis
H. Wilhelm, Department für Augenheilkunde, Universitätsklinikum Tübingen
Man muss strikt unterscheiden zwischen der Akuttherapie und der Prophylaxe vor weiteren
Multiple-Sklerose (MS)-Schüben. Bei letzterer Therapie handelt es sich um die immunmodulatorische Therapie mit Beta-Interferon, Glatirameracetat, Natalizumab oder Fingolimod (dies
ist das wirksamste, im Gegensatz zu den anderen oral gegeben). Diese Behandlungen sind teuer und mit Nebenwirkungen und Risiken verbunden. Deshalb kommen sie nur für solche Patienten in Frage, die ein substantielles Risiko für Multiple Sklerose haben. Einem Patienten ohne
Entmarkungsherde im MRT würde man eine solche Therapie in der Regel nicht verordnen.
Die Akuttherapie ist gleichbedeutend mit hoch dosiertem Methylprednisolon (1000 mg über
3 Tage bei uns). Diese Behandlung hat keinen Einfluss auf das Ausmaß der Wiederherstellung
der Sehfunktionen, sie beschleunigt aber die Besserung. Außerdem hat sie eine gewisse aufschiebende Wirkung für weitere MS-Schübe, weshalb wir sie bei MS-Risiko empfehlen. Wenn
eine Neuromyelitis optica vorliegt (was sich bei Ersterkrankung aber meist nicht sagen lässt),
halten wir die hoch dosierte Steroidgabe ebenfalls für geboten. Eine „ultima ratio“, wenn auch
eine wiederholte Steroidgabe keine Besserung bewirkt, ist die Plasmapherese.
Künftig zu erwarten sind zusätzliche immunmodulatorische Medikamente und neuro-regenerativ wirkende Therapien.
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4. Sitzung Strabologie / Neuro-Ophthalmologie
Samstag
16. März 2013
Welche Therapieoptionen gibt es bei AION?
W. Lagrèze, Freiburg
Während die arteriitische anteriore ischämische Optikusneuropathie (AAION) zum Schutz
des Partnerauges mit hochdosierten Steroiden behandelt werden muss, ist es bei der häufigeren, nicht-arteriitischen Variante (NAION) unklar, ob Steroide einen Nutzen bzgl. der
Visusprognose des betroffenen Auges haben oder nicht. Andere Therapieoptionen bestehen
nicht. Die bisherige beste verfügbare Evidenz ist die einer retrospektiven, unverblindeten klinischen Studie, welche einen Nutzen systemischer Steroide nahelegt. In dem Referat werden
diese Studie kritisch diskutiert und Erkenntnisse präklinischer, labor- und tierexperimenteller
Untersuchungen präsentiert.
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Samstag
16. März 2013
4. Sitzung Strabologie / Neuro-Ophthalmologie
Prothetik und Chirurgie des Anophthalmus: Spannungsfeld zwischen Ästhetik und Anatomie (Tübinger Prothetik-Sprechstunde)
D. Besch, Department für Augenheilkunde, Universitätsklinikum Tübingen /
R. Müller-Welt, Stuttgart
Kinder mit angeborenem Anophthalmus oder Mikrophthalmus sowie Erwachsene mit erworbenem Anophthalmus beklagen häufig funktionelle und ästhetische Probleme. Viele Patienten leiden nach einer Enukleation unter Problemen, die durch das PESS („post enucleation
socket syndrome“) beschrieben werden: u.a. Enophthalmus, Lidektropium oder -entropium,
mangelhafter Lidschluß, Ptosis oder „Pseudoptosis“ und meist einem zunehmend stark einfallenden Oberlidbereich (Oberlidsulcusdefekt). Als zusätzliche Komplikationen ergeben sich
eine mangelhaft benetzte Oberfläche, verklebte Lider bzw. Verklebung mit der Prothesenoberfläche, verminderte Prothesenstabilität.
Vor 6 Jahren wurde die Tübinger Prothetik-Sprechstunde ins Leben gerufen. Im Rahmen
dieser mehrmals im Jahr stattfindenden gemeinsamen Sprechstunde werden diese Patienten
betreut. In diesem Beitrag werden die Indikationen für unterschiedliches Prothesenmaterial
(Glas oder PMMA), die Möglichkeiten der individuellen Prothesenanpassung sowie die chirurgische Interventionen zum optimierten Sitz und einem ästhetisch möglichst zufriedenstellenden Ergebnis für Kinder und Erwachsene diskutiert.
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5. Sitzung Linse / Refraktive Chirurgie
Samstag
16. März 2013
Katarakt nach PPV
K. Gekeler, Department für Augenheilkunde, Universitätsklinikum Tübingen
Die Kataraktentwicklung ist eine der häufigsten Komplikationen nach Vitrektomie. Gerade
in vitrektomierten Augen kann die Katarakt-Operation jedoch erschwert sein. Das Verständnis über Formen, Häufigkeit und Ursachen der Katarakt kann helfen, Strategien zur Vermeidung dieser Komplikation zu entwickeln.
Zusätzlich zu der progredienten Kernkatarakt, die bei jeder Form der Vitrektomie vorkommen kann, entstehen bei Gastamponaden eine transiente Linsenfiederung und bei Öltamponaden eine (meist bleibende) subkapsuläre Trübung. Die Kernkatarakt nach Vitrektomie ist
morphologisch und histologisch der altersbedingten Katarakt ähnlich, unterscheidet sich aber
durch ihre schnellere Progression. Auch scheint es eine Altersgrenze bei ungefähr 50 Jahren zu
geben, oberhalb welcher die Progression deutlich schneller fortschreitet. Der angenommene
Hauptmechanismus für die Kernkatarakt ist oxidativer Stress. Da die avaskuläre Linse durch
Diffusion mit Sauerstoff versorgt wird, ist der Sauerstoffgehalt der Umgebung für den Sauerstoffgehalt in der Linse und somit für die Entstehung von reaktiven Sauerstoffspezies (ROS)
verantwortlich. Die Linse hat ein komplexes Schutzsystem, um die Oxidation von Strukturproteinen, die Bildung von Disulfidbrücken und damit die Trübung der Linse zu verhindern.
In tierexperimentellen und klinischen Studien konnte gezeigt werden, dass nach einer Vitrektomie der Sauerstoffpartialdruck im Glaskörperraum und hinter der Linse um ein Vielfaches
erhöht ist, da der Glaskörper als Art Diffusionsbarriere für den Sauerstoff von der Netzhautoberfläche her fehlt. Es wird angenommen, dass diese Erhöhung des Sauerstoffpartialdruckes
zu einem vermehrten oxidativen Stress und somit über denselben Mechanismus wie bei der
altersbedingten Katarakt zu einer Linsentrübung führt.
Das Hauptaugenmerk zur Vermeidung einer Linsentrübung liegt derzeit in der Vermeidung
von oxidativem Stress. Faktoren, welche die reduzierenden Systeme, also die Reparatursysteme verstärken sind derzeit noch nicht absehbar. Die Beatmung mit Sauerstoff während der
Operation sollte so gering wie möglich gehalten werden, durch Minimierung des Sauerstoffpartialdruckes in der Spüllösung könnte der perioperative oxidative Stress minimiert werden.
Auch die neuen Hydrogele als Glaskörperersatz können möglicherweise den intraokularen
Sauerstoffpartialdruck günstig beeinflussen.
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Samstag
16. März 2013
5. Sitzung Linse / Refraktive Chirurgie
Sekundäre Linsenfixation als Komplikationsmanagment
bei Kataraktoperationen
G. Sauder, Charlottenklinik für Augenheilkunde, Stuttgart
Da die Zuweisungen zur sekundären Linsenimplantation in unserer Klinik in den letzten 3
Jahren ansteigen, haben wir im Rahmen einer retrospektiven Studie die refraktiven und anatomischen Ergebnisse untersucht.
Alle Operationen erfolgten unter transskleraler Einnähung einer 3-teiligen Hinterkammerlinse mit 6,5 mm Optik ( Alcon AcrySof™). Andere Techniken der sekundären IOL Fixation
werden kurz dargestellt.
Bei 100 sklerafixierten sekundären Intraokularlinsen 2012 wurden 4 Hautgruppen an Ursachen identifiziert. 1. im Kapselsack in den Glaskörperraum luxierte IOL ( 82%), wobei die Cataractoperation > 5 Jahre zurückliegt. 2. aphakes Auge bei weit zurückliegender ICCE , auch
Aphakie unmittelbar postoperativ bei stark beschädigtem Kapselsack/Zonulaapparat (10%)
3. intra- oder perioperativ in den Glaskörperraum luxierte IOL/ Phakos (6%). 4. Im Rahmen
vitreoretinaler Eingriffe transskleral eingenähte IOL (4%). Das durchschnittliche Alter betrug
72,4 ± 6,2 Jahre, das Visusergebnis betrug 0,60 ± 0.22, der IOD lag bei 14,4 mmHg. 2 Patienten
erhielten eine operative Korrektur bei verkippter IOL, bei einem Patienten riss der Haltefaden
der IOL am 2. postoperativen Tag ab.
Die Ergebnisse bestätigen uns in unserem Vorgehen - in Abwägung anderer Möglichkeiten
und Komplikationen sekundärer IOL Implantationen - bei den oben genannten Indikationen
zur sekundären IOL Implantation bei insuffizientem oder nicht-vorhandenen Kapselsack/Zonulaapparat eher eine transskleral nahtfixierte Hinterkammerlinse zu implantieren.
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5. Sitzung Linse / Refraktive Chirurgie
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16. März 2013
Korrektur der Presbyopie – Intracor, MIOL oder akkommodative IOL
G. U. Auffarth, Ärztlicher Direktor, Univ.-Augenklinik Heidelberg
Multifokallinsen (MIOL) zur Presbyopiekorrektur werden seit Ende der achtziger Jahre im
Rahmen der Katarakt- und Refraktiven Chirurgie implantiert. Unterschieden werden verschiedene optische Prinzipien mit unterschiedlicher Lichtausbreitung von der Linse zur Retina: neben dem diffraktiven und dem refraktiven Prinzip oder deren Kombination gibt es seit
2009 auch ein Modell mit einem asymmetrisch, sektorförmigen Nahsegment. Aufgrund der
Lichtaufteilung kann es zu vermehrter Blendung oder Kontrastminderung kommen. Diese
Nachteile besitzen akkommodative IOLs nicht, allerdings zeigten diese Modelle oft geringere
Nahvisuswerte mit reduzierter Vorhersagbarkeit. Eine sorgfältige Patientenselektion- und
aufklärung ist bei diesen Linsentypen essentiell.
Die korneale Presbyopiekorrektur stellt eine geringer invasive Methode im Vergleich zu den
linsenchirurgischen Eingriffen dar. Neben dem traditionellen Excimer Laser, der zur Presby-LASIK und ähnlichen Verfahren eingesetzt werden kann, ist der Femtosekundenlaser ein
weiterer interessanter Ansatz zur Presbyopiekorrektur. Dieser ermöglich hochpräzise hornhautchirurgische Eingriffe, und neben Keratoplastik sowie LASIK Flap Schnitt kann auch
rein intrastromal refraktiv behandelt werden. Durch das Schneiden von Mikrometer feinen,
intrastromalen Ringen kann eine Änderung der Hornhautbiomechanik und geringe Refraktionsänderung erzielt werden. Hierdurch ist die Verbesserung des Nahsehens möglich. Das
Verfahren wurde an der Universitäts-Augenklinik Heidelberg über einen Zeitraum von mehr
als drei Jahren wissenschaftlich untersucht und aktuelle Ergebnisse werden präsentiert.
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16. März 2013
5. Sitzung Linse / Refraktive Chirurgie
Cefuroxim intracameral, eine Bilanz 5 Jahre nach der Studie,
Tübinger Erfahrungen
E. Yörük, Department für Augenheilkunde, Universitätsklinikum Tübingen
Bei der Prophylaxe der postoperativen Endophthalmitis muss sowohl zwischen prä-, intraund postoperativen Maßnahmen als auch zwischen medikamentösen und chirurgischen differenziert werden.
Im Rahmen des Vortrags werden die Daten aus der Tübinger Klinik mit der prospektiv angelegten, randomisierte ESCRS-Studie verglichen. In dieser Studie erhielten alle Patienten
PVP-Iod 5% >3‘ vor OP-Beginn in den Bindehautsack und auf die Hornhaut. Vier Gruppen
wurden gebildet. Gruppe A erhielt kein intrakamerales Cefuroxim und keine perioperativen
Levofloxacin-AT (Endophthalmitisrate 0,326%), Gruppe B nur intrakamerales Cefuroxim
(Endophthalmitisrate 0,075%), Gruppe C nur perioperative Levofloxacin-AT (Endophthalmitisrate 0,25 %) und Gruppe D intrakamerales Cefuroxim plus perioperative Levofloxacin-AT
(Endophthalmitisrate 0,05%). Die Hauptaussagen der Studie (J Cataract Refract Surg 2007, 33:
978-88) sind: Cefuroxim 1 mg in 0,1 ml intrakameral am OP-Ende reduziert die Endophthalmitisrate 4,92-fach, clear cornea incision (CCI) erhöht die Endophthalmitisrate 5,88-fach,
ebenso Silicon-IOL 3,12-fach.
Zusammenfassend konnten wir feststellen, dass wir nach Einführung der intrakameralen Cefuroxin Applikation einen weiteren Abfall der Endophthalmitiszahlen in Tübingen feststellen
konnten.
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16. März 2013
5. Sitzung
„Tradition oder Moderne“
J. M. Rohrbach, Department für Augenheilkunde, Universitätsklinikum Tübingen
Abstimmung zur Namensgebung der Vereinigung
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97. Jahrestagung der Württembergischen Augenärztlichen Vereinigung
Samstag
16. März 2013
6. SitzungGlaukom
Glaukomatöse Komplikationen okulärer Erkrankungen und Operationen
W. Lieb, Dir. der Augenklinik, St. Vincentius-Kliniken gAG, Karlsruhe
Neben dem primär chronischen Offenwinkelglaukom gibt es zahlreiche Glaukome, die durch
andere Augenerkrankungen oder systemische Erkrankungen hervorgerufen werden.Diese
können auch als Sekundärglaukome zusammengefasst werden. Grundsätzlich unterscheidet
man sekundäre Offenwinkelglaukome von sekundären Winkelblockglaukomen. Einige Grunderkrankungen führen initial zu Offenwinkel- später jedoch zu Winkelblockglaukomen (Neovaskularisationsglaukom). Wichtig ist es die ursächlichen Mechanismen zu erkennen und
zu behandeln. Im Rahmen des Referates werden die häufigsten und klinisch relevantesten
Sekundärglaukome sowie deren aktuelle Therapieoptionen dargelegt
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97. Jahrestagung der Württembergischen Augenärztlichen Vereinigung
Samstag
16. März 2013
6. SitzungGlaukom
Glaukom-Operation mittels Trabektom: Indikationen, Ergebnisse,
Komplikationen
J. Jordan, Freiburg
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97. Jahrestagung der Württembergischen Augenärztlichen Vereinigung
Samstag
16. März 2013
7. Sitzung Netzhaut / Glaskörper
Medikamente bei der Makulatherapie
D. Pauleikhoff, Augenabteilung am St. Franziskus Hospital Münster
Bei der Therapie von Makulaerkrankungen ist geneell ein Trend von der chirurgischen hin zur
medikamentösen Therapie zu beobachten. Dies liegt daran, das die pathogenetischen Grundlagen vieler Makulaerkrankungen in den letzten Jahren genauer verstanden wurden und so
therapeutische Strategien, die direkt in die betroffenen Stoffwechselwege eingreifen, erprobt
und als effektiv aufgezeigt werden konnten.
Als Beispiel ist hier als erstes die Ant-VEGF-Therapie zu erwähnen. VEGF ist ein Wachstumsfaktor der massiv die Permeabilität von Gefäßen aber auch deren Wachstum fördert.
Besonders die Blockade des permeabilitätsfördernden Effektes hat sich bei der Therapie der
exsudativen AMD sowie bei einem Makulaödem bei Diabetischer Makulopathie (DMÖ) oder
bei Venenverschlüssen als visusstabilisierend bis –verbessernd erwiesen. Da bei dem DMÖ
und MÖ bei Venenverschlüssen entzündliche Komponenten pathogenetisch auch eine große
Rolle spielen, haben sich hier zudem Steroide als therapeutisch effektiv erwiesen. Im Rahmen
der geographischen Atrophie der AMD stehen demgegenüber apoptotische Zelluntergänge
im Vordergrund. Hier sind neuroprotektive Strategien und die Reduktion von Lipofiszinablagerungen im RPE am ehesten zielführend. Dies könnte auch für andere erbliche juvenile Makulopathien wie M. Stargard von Bedeutung sein und wird in Studien getestet.
Neueste medikamentöse Ansätze zur Entlastung von makulären Glaskörperinteraktionen
(Ocriplasmin®) können zudem eventuell neue „Werkzeuge“ auch bei und für Erkrankungen
sein, die bisher rein mit Verfahren der Makulachirurgie angegangen wurden.
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97. Jahrestagung der Württembergischen Augenärztlichen Vereinigung
7. Sitzung Netzhaut / Glaskörper
Samstag
16. März 2013
„Immer kleiner, immer feiner“
K.U. Bartz-Schmidt, Department für Augenheilkunde, Universitätsklinikum Tübingen
Seit der „Erfindung der Vitrektomie“ durch Robert Machemer hat es in den letzen 4 Jahrzehnten ständige Weiterentwicklungen und Verbesserungen der Geräte und Instrumente gegeben. Die Operationen sind sicherer und für unsere Patienten weniger beeinträchtigend bei
einer Vielzahl von Indikationen geworden.
In dem Beitrag wird auf diese Entwicklungen im zeitlichen Verlauf detailliert eingegangen und
spezielle Tricks und Techniken gezeigt.
Heute stehen wir an der Grenze zur medikamenten unterstützen Behandlung zahlreicher vitreoretinaler Interface-Pathologien, hier soll ein erste Ausblick aufgrund der bisherigen Studienlage versucht werden.
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97. Jahrestagung der Württembergischen Augenärztlichen Vereinigung
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97. Jahrestagung der Württembergischen Augenärztlichen Vereinigung
97. Jahrestagung
der Württembergischen
Augenärztlichen Vereinigung
– Komplikationen –
Vermeiden und Behandeln
Referenten
Agostini, Prof. Dr. med. Hans J.
Universitäts-Augenklinik
Stellvertretung / Leitender Oberarzt
Killianstr. 5
79106 Freiburg
[email protected]
Aisenbrey, PD Dr. med. Sabine
Department für Augenheilkunde
Universitäts-Augenklinik
Schleichstr. 12
72076 Tübingen
[email protected]
Auffarth, Prof. Dr. med. Gerd
Leitung der Universitäts-Augenklinik
Im Neuenheimer Feld 400
69120 Heidelberg
[email protected]
Bartz-Schmidt, Prof. Dr. med. Karl Ulrich
Department für Augenheilkunde
Direktor der Universitäts-Augenklinik
Schleichstr. 12
72076 Tübingen
[email protected]
Beisse, Dr. med. Flemming
Universitäts-Augenklinik
Sektion Schielbehandlung und Neuroophthalmologie
Im Neuenheimer Feld 400
69120 Heidelberg
[email protected]
Besch, Prof. Dr. med. Dorothea
Department für Augenheilkunde
Universitäts-Augenklinik
Sektion für Motilitätsstörungen, periokuläre
Chirurgie und Kinderophthalmologie
Schleichstr. 12
72076 Tübingen
[email protected]
Dammeier, Dr. rer. nat. Sascha
Department für Augenheilkunde
Forschungsinstitut für Augenheilkunde
Medical Proteome Center
Nägelestr. 5
72074 Tübingen
[email protected]
Dithmar, Prof. Dr. med. Dipl. oec. med. Stefan
Universitäts-Augenklinik
Schwerpunkt Retinologie
Im Neuenheimer Feld 400
69120 Heidelberg
[email protected]
Eberwein, Dr. med. Philipp
Universitäts-Augenklinik
Killianstr. 5
79106 Freiburg
[email protected]
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Fischer, PD Dr. med. Dominik (FEBO)
Department für Augenheilkunde
Universitäts-Augenklinik
Schleichstr. 12
72076 Tübingen
[email protected]
Foerster, Prof. Dr. med. Michael
DRK Kliniken Berlin Westend
Spandauer Damm 130
14050 Berlin
[email protected]
Friedrichs, Dr. med. Wilko
Charlottenklinik für Augenheilkunde
Falkertstraße 50
70176 Stuttgart
[email protected]
Gekeler, Dr. med. Katrin (FEBO)
Department für Augenheilkunde
Universitäts-Augenklinik
Schleichstr. 12
72076 Tübingen
[email protected]
Gelisken, Prof. Dr. med. Faik (FEBO)
Department für Augenheilkunde
Universitäts-Augenklinik
Schleichstr. 12
72076 Tübingen
[email protected]
Glöckle, Dr. rer. nat. Nicole
CeGaT GmbH – Center for Genomics and
Transcriptomics
Paul-Ehrlich-Str. 17
72076 Tübingen
[email protected]
Inhoffen, Dr. rer. nat. Werner
Department für Augenheilkunde
Universitäts-Augenklinik
Schleichstr. 12
72076 Tübingen
[email protected]
Jordan, PD Dr. med. Jens
Universitäts-Augenklinik
Killianstr. 5
79106 Freiburg
[email protected]
Kohl, Dr. rer. nat. Susanne
Department für Augenheilkunde
Forschungsinstitut für Augenheilkunde
Molekulargenetisches Labor
Roentgenweg 11
72076 Tübingen
[email protected]
Lagrèze, Prof. Dr. med. Wolf
Universitäts-Augenklinik
Killianstr. 5
79106 Freiburg
[email protected]
Lang, Dr. med. Stefan
Universitäts-Augenklinik
Killianstr. 5
79106 Freiburg
[email protected]
Lang, Prof. Dr. med. Gerhard K.
Direktor der Universitäts-Augenklinik
Prittwitzstr. 43
89075 Ulm
[email protected]
Leitritz, Dr. med. Martin (FEBO)
Department für Augenheilkunde
Universitäts-Augenklinik
Schleichstr. 12
72076 Tübingen
[email protected]
Lieb, Prof. Dr. med. Wolfgang
Direktor der Augenklinik
Steinhäuserstr. 18
76135 Karlsruhe
[email protected]
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97. Jahrestagung der Württembergischen Augenärztlichen Vereinigung
Maier, PD Dr. med. Philip
Universitäts-Augenklinik
Killianstr. 5
79106 Freiburg
[email protected]
Müller-Welt, Ruth
Ruth Müller-Welt GmbH
Institut für Künstliche Augen
Sonnenbergstrasse 23
70184 Stuttgart
[email protected]
Münch, Dr. rer. nat. Thomas
Department für Augenheilkunde
Forschungsinstitut für Augenheilkunde
Retinal Circuits and Optogenetics
Centrum für Integrative Neurowissenschaften
(CIN)
Paul-Ehrlich-Str. 15-17
72076 Tübingen
[email protected]
Pauleikhoff, Prof. Dr. med. Daniel
St. Franziskus-Hospital GmbH
Augenklinik
Hohenzollering 74
48145 Münster
[email protected]
Pielen, Dr. med. Amelie
Universitäts-Augenklinik
Killianstr. 5
79106 Freiburg
[email protected]
Rohrbach, Prof. Dr. med. Martin
Department für Augenheilkunde
Universitäts-Augenklinik
Schleichstr. 12
72076 Tübingen
[email protected]
Sauder, Prof. Dr. med. Gangolf
Leitender Arzt
Charlottenklinik für Augenheilkunde
Falkertstr. 50
70176 Stuttgart
[email protected]
Schaeffel, Prof. Dr. med. Frank
Department für Augenheilkunde
Forschungsinstitut für Augenheilkunde
Sektion für Neurobiologie des Auges
Calwerstrasse 7/1
72076 Tübingen
[email protected]
Schatz, Dr. med. Andreas
Department für Augenheilkunde
Universitäts-Augenklinik
Schleichstr. 12
72076 Tübingen
[email protected]
Schiefer, Prof. Dr. med. Ulrich
Department für Augenheilkunde
Universitäts-Augenklinik
Schleichstr. 12
72076 Tübingen
[email protected]
Schnichels, Dr. rer. nat. Sven
Department für Augenheilkunde
Universitäts-Augenklinik
Schleichstr. 12
72076 Tübingen
[email protected]
Stahl, Dr. med. Andreas
Universitäts-Augenklinik
Killianstr. 5
79106 Freiburg
[email protected]
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Süsskind, Dr. med. Daniela (FEBO)
Department für Augenheilkunde
Universitäts-Augenklinik
Schleichstr. 12
72076 Tübingen
[email protected]
Wasmuth, Dr. rer. nat. Susanne
Augenklinik
St. Franziskus-Hospital GmbH
Uveitis-Zentrum und Ophtha-Lab
Hohenzollernring 74
48145 Münster
[email protected]
Szurman, Prof. Dr. med. Peter
Chefarzt
Knappschaftskrankenhaus Sulzbach
An der Klinik 10
66280 Sulzbach
[email protected]
Wilhelm, Prof. Dr. med. Helmut
Department für Augenheilkunde
Universitäts-Augenklinik
Schleichstr. 12
72076 Tübingen
[email protected]
Ueffing, Prof. Dr. rer. nat. Marius
Department für Augenheilkunde
Direktor des Forschungsinstituts für
Augenheilkunde
Röntgenweg 11
72076 Tübingen
[email protected]
Yörük, Prof. Dr. med. Efdal (FEBO)
Department für Augenheilkunde
Universitäts-Augenklinik
Schleichstr. 12
72076 Tübingen
[email protected]
Voykov, Dr. med. Bogomil
Department für Augenheilkunde
Universitäts-Augenklinik
Schleichstr. 12
72076 Tübingen
[email protected]
Ziemssen, Prof. Dr. med. Focke (FEBO)
Department für Augenheilkunde
Universitäts-Augenklinik
Schleichstr. 12
72076 Tübingen
[email protected]
Wacker, cand. Dr. med. Katrin
Hornhaut-Grundlagen Labor
Universitäts-Augenklinik
Killianstr. 5
79106 Freiburg
[email protected]
Zurdel, Dr. med. Jan
Klinikum Stuttgart – Katharinenhospital
Kriegsbergstraße 60
70174 Stuttgart
[email protected]
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97. Jahrestagung der Württembergischen Augenärztlichen Vereinigung
97. Jahrestagung
der Württembergischen
Augenärztlichen Vereinigung
– Komplikationen –
Vermeiden und Behandeln
Aussteller
Alcon Pharma GmbH
Blankreutestr. 1
79108 Freiburg
Heidelberg Engineering GmbH
Tiergartenstraße 15
69121 Heidelberg
Bausch & Lomb
Brunsbütteler Damm 165-173
13581 Berlin
Hoya Surgical Optics GmbH
Lyoner Straße 24-26
60528 Frankfurt
Bayer Vital GmbH
Gebäude K 56
51368 Leverkusen
HumanOptics
Spardorfer Straße 150
91054 Erlangen
bon Optic
Vertriebsgesellschaft mbH
Stellmacherstraße 14
23556 Lübeck
i-Optics BV
Mauritskade 35
2512 HD Den Haag
M+C
(Medizingeräte + Chirurgiebedarf)
Ostring 45
63533 Mainhausen
ebiga VISION GmbH
Rungestraße 22-24
10179 Berlin
Franken
„Medizinischer Bedarf rund ums Auge“
Uhlandweg 3
87700 Memmingen
Mann Dieter GmbH
Am Glockenturm 6
63814 Mainaschaff
MSD SHARP & DOHME GmbH
Lindenplatz 1
85540 Haar-München
Geuder AG
Hertzstraße 4
69126 Heidelberg
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Ruck Fritz
Ophthalmologische Systeme GmbH
Jülicher Str. 115
52249 Eschweiler
Novartis Pharma GmbH
Roonstraße 25
90429 Nürnberg
Oculentis GmbH
Am Borsigturm 58
13507 Berlin
Santen GmbH
Industriestraße 1
82110 Germering
Omnivision GmbH
Lindberghstraße 7
82178 Puchheim
Thea Pharma GmbH
Schillerstraße 3
10625 Berlin
Ophthalmic design GmbH
Pfalzgraf-Otto-Str. 42
74821Mosbach
Topcon Deutschland GmbH
Hans-Martin-Schleyer-Str. 41
47877 Willich
Pharm Allergan GmbH
Pforzheimer Straße 160
76275 Ettlingen
TRB CHEMEDICA AG
Richard-Reitzner-Allee 1
85540 Haar / München
POLYTECH Ophthalmologie GmbH
Arheilger Weg 6
64380 Roßdorf
Carl Zeiss Meditec Vertriebsgesellschaft
Carl-Zeiss-Str. 22
73447 Oberkochen
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97. Jahrestagung der Württembergischen Augenärztlichen Vereinigung
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Organisation der Tagung und Gestaltung des Abstract-Bandes:
Department für Augenheilkunde - Schleichstr. 12 - 72076 Tübingen
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