BR15 - K470766 GEBRAUCHSINFORMATION Lesen Sie die gesamte Packungsbeilage/Gebrauchsinformation sorgfältig durch, bevor Sie mit der Einnahme dieses Arzneimittels beginnen. - Heben Sie die Packungsbeilage auf. Vielleicht möchten Sie diese später nochmals lesen. - Wenn Sie weitere Fragen haben, wenden Sie sich bitte an Ihren Arzt und Apotheker. - Dieses Arzneimittel wurde Ihnen persönlich verschrieben und darf nicht an Dritte weitergegeben werden. Es kann anderen Menschen schaden, auch wenn diese dasselbe Krankheitsbild haben wie Sie. 1. Was ist Ridaura und wofür wird es angewendet? 2. Was müssen Sie vor der Einnahme von Ridaura beachten? 3. Wie ist Ridaura einzunehmen? 4. Welche Nebenwirkungen sind möglich? 5. Wie ist Ridaura aufzubewahren? Ridaura 3 mg Filmtabletten Auranofin Der arzneilich wirksame Bestandteil ist Auranofin. 1 Filmtablette Ridaura enthält 3 mg Auranofin, entsprechend 0,87 mg Gold. Die sonstigen Bestandteile sind: Lactose; mikrokristalline Cellulose; Poly(O-carboxymethyl)stärke, Natriumsalz; Magnesiumstearat (Ph.Eur.); Hypromellose; Propylenglycol; Titandioxid; Eisen(III)hydroxid-oxid x H2O Ridaura ist in Packungen mit 50 oder 100 Filmtabletten erhältlich. 1. WAS IST RIDAURA UND WOFÜR WIRD ES ANGEWENDET? Ridaura ist ein Antirheumatikum (organische Goldverbindung) Pharmazeutischer Unternehmer und Importeur Einfuhr, Umpackung und Vertrieb: kohlpharma GmbH, Im Holzhau 8, 66663 Merzig Ridaura wird angewendet zur Basistherapie der aktiven rheumatoiden Arthritis (progredient chronische Polyarthritis). Für die Therapie mit Basistherapeutika (langwirksamen Antirheumatika) einschließlich des Auranofins gilt, dass die Diagnose der chronischen Polyarthritis gesichert sein muss, bevor die Therapie mit dem Medikament begonnen wird. Vor Beginn der Ridaura-Behandlung müssen blutrotes Blutbild, weißes Blutbild mit Differentialblutbild, Thrombozyten, Transaminasen, alkalische Phosphatase, harnpflichtige Substanzen im Serum und der Urin (Urinstatus) untersucht werden. Kontrolluntersuchungen, die in monatlichen Abständen durchzuführen sind, müssen zumindest das Blutbild sowie eine Untersuchung des Urins auf Eiweiß umfassen. Die Bestimmung weiterer Laborparameter (siehe vorne) sollte nach Ermessen des Arztes in regelmäßigen Abständen erfolgen. Vor dem Beginn der Therapie mit Ridaura sollten sich Patienten mit ernsten Durchfallerkrankungen zunächst einer geeigneten Behandlung, die eine Besserung dieser Erkrankung zur Folge haben soll, unterziehen. Unter der Goldtherapie sind Reizungen der Hornhaut, der Augenbindehaut und der Linse beobachtet worden, ohne dass die Sehkraft beeinträchtigt gewesen wäre. Diese Erscheinungen verschwanden nach Absetzen des Medikamentes innerhalb von 3 bis 6 Wochen. Es empfiehlt sich deshalb, bei einer Goldtherapie Augenkontrolluntersuchungen durchzuführen. Bei evtl. während der Therapie auftretenden Augenbeschwerden ist eine augenärztliche Untersuchung zu veranlassen. Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden bzw. vor kurzem eingenommen/angewendet haben, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt. Wechselwirkungen von Ridaura mit anderen Mitteln sind bisher nicht bekannt. Die Verträglichkeit von Ridaura bei gleichzeitiger Gabe von injizierbarem Gold, Hydroxychloroquin, D-Penicillamin, Immunsuppressiva oder hoher Dosen Cortison über längere Zeit ist nicht umfassend untersucht, die gleichzeitige Verabreichung dieser Wirkstoffe kann deshalb nicht empfohlen werden. Nach vorausgegangener Behandlung mit parenteral verabreichtem Gold wurden unter Therapie mit Penicillamin vermehrt Hautausschläge und Störungen der Blutbildung beobachtet. Grund ist die Freisetzung von im Bindegewebe abgelagertem Gold durch Penicillamin. Dieser Effekt kann auch für eine Kombination von Penicillamin mit Ridaura nicht ausgeschlossen werden. Wie beeinflusst Ridaura die Wirkung von anderen Arzneimitteln? In einem Falle wurde bei gleichzeitiger Verabreichung von Ridaura und Phenytoin vermutet, dass der BlutPhenytoinspiegel erhöht gewesen wäre. Beachten Sie bitte, dass diese Angaben auch für vor kurzem angewandte Arzneimittel gelten können. 3. WIE IST RIDAURA EINZUNEHMEN? Nehmen Sie Ridaura immer genau nach der Anweisung des Arztes ein. Bitte fragen Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht ganz sicher sind. 2. WAS MÜSSEN SIE VOR DER EINNAHME VON RIDAURA BEACHTEN? Art der Anwendung: Ridaura Filmtabletten sind zum Einzunehmen. Ridaura darf nicht eingenommen werden - wenn Sie überempfindlich (allergisch) gegenüber Gold oder einen der sonstigen Bestandteile von Ridaura sind - wenn Sie überempfindlich gegen andere Schwermetalle sind - wenn eine frühere Behandlung mit parenteral verabreichtem Gold oder anderen Schwermetallen zu schwerwiegenden Schädigungen ( wie Lungenfibrose, nekrotisierende Enterocolitis, exfoliative Dermatitis) geführt hat - wenn Sie unter einer der folgenden Erkrankungen leiden: • Störungen der Blutbildung • schweren oder fortschreitenden Erkrankungen der Leber oder Nieren • Bindegewebserkrankung der Lunge (Lungenfibrose) • schweren Darmentzündungen Besondere Vorsicht bei der Einnahme von Ridaura ist erforderlich - bei wiederkehrenden Darmentzündungen in der Vorgeschichte oder einer chronisch entzündlichen Darmerkrankung (Colitis ulcerosa, Morbus Crohn), - wenn bei Ihnen bereits einmal eine vorausgegangene Behandlung mit Gold eine Darmentzündung (Enterokolitis) ausgelöst hat, - wenn Sie an einer schweren entzündlichen Hautreaktion (exfoliativer Dermatitis) leiden, - wenn Sie an einer nicht durch Erreger bedingten Entzündung des Lungengewebes (Pneumonitis) leiden. Dieses Arzneimittel enthält Lactose. Bitte nehmen Sie Ridaura daher erst nach Rücksprache mit Ihrem Arzt ein, wenn Ihnen bekannt ist, dass Sie unter einer Unverträglichkeit gegenüber bestimmten Zuckern leiden. Falls vom Arzt nicht anders verordnet, ist die übliche Dosis für die Therapie Erwachsener: 2 Filmtabletten Ridaura (insgesamt 6 mg Auranofin pro Tag), entweder als Einmaldosis morgens (d. h. 2 Filmtabletten) oder in zwei Dosen morgens und abends (d. h. jeweils 1 Filmtablette). Für Patienten, die auf eine Tagesdosis von 2 Filmtabletten Ridaura nach 4 bis 6 Monaten nicht zufriedenstellend angesprochen haben, kann die Tagesdosis auf maximal 3 Filmtabletten erhöht werden (3 x 1 Filmtablette Ridaura, insgesamt 9 mg Auranofin/Tag). Kinder Dieses Arzneimittel ist nicht für die Anwendung bei Kindern bestimmt. Schwangerschaft und Stillzeit Ridaura soll in Schwangerschaft und Stillzeit nicht eingenommen werden. Verkehrstüchigkeit und das Bedienen von Maschinen Es sind keine besonderen Vorsichtsmaßnahmen erforderlich. Die folgenden Vorsichtsmaßnahmen und Warnhinweise sind bei einer Einnahme von Ridaura zu beachten: Vor Beginn einer Behandlung mit Ridaura muss eine bestehende Schwangerschaft sicher ausgeschlossen werden. Während der Therapie mit Ridaura und bis zu 6 Monate danach ist auf eine zuverlässige Emfängnisverhütung zu achten. Ridaura Filmtabletten nicht im Liegen einnehmen. Nehmen Sie die Tabletten bitte unzerkaut mit ausreichend Flüssigkeit (vorzugsweise ein Glas Trinkwasser) zu den Mahlzeiten ein. Die Dauer der Behandlung richtet sich nach dem Verlauf der Krankheit und wird vom Arzt bestimmt. Hinweis: Da die Wirkung von Ridaura erst allmählich einsetzt (nach 2 bis 6 Monaten), ist im Regelfall, vor allem in den ersten Wochen bis Monaten der Behandlung, eine kombinierte Therapie mit entzündungshemmenden Präparaten und Schmerzmitteln (Analgetika) notwendig. Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt, wenn Sie den Eindruck haben, dass die Wirkung von Ridaura zu stark oder zu schwach ist. Wenn Sie eine größere Menge Ridaura eingenommen haben, als Sie sollten, setzen Sie sich bitte mit einem Arzt in Verbindung. Dieser kann entsprechend der Schwere der Vergiftung über die gegebenenfalls erforderlichen Maßnahmen entscheiden. Fälle akuter Überdosierungen sind bisher nicht bekannt geworden. Bei chronischer Vergiftung mit Ridaura wurde in einem Fall das vorübergehende Auftreten von schweren nervenschädigenden (neurotoxischen) Symptomen, die sich als Gehirnerkrankung (Enzephalopathie) und Nervenleiden (periphere Neuropathie) äußerten, beobachtet. Wenn Sie die Einnahme von Ridaura vergessen haben, setzen Sie bitte beim nächsten Mal die Einnahme von Ridaura, wie in der Dosierungsanleitung beschrieben, fort. Nehmen Sie nicht die doppelte Dosis, wenn Sie die vorherige Einnahme vergessen haben. 4. WELCHE NEBENWIRKUNGEN SIND MÖGLICH? Wie alle Arzneimittel kann Ridaura Nebenwirkungen haben. Seite 1 von 2 Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeitsangaben zugrundegelegt: Sehr häufig: mehr als 1 von 10 Behandelten Häufig: weniger als 1 von 10, aber mehr als 1 von 100 Behandelten Gelegentlich: weniger als 1 von 100, aber mehr als 1 von 1000 Behandelten Selten: weniger als 1 von 1000, aber mehr als 1 von 10 000 Behandelten Sehr selten: weniger als 1 von 10 000 Behandelten, einschließlich Einzelfälle Auge Häufig wurden Augenbindehautentzündungen und Goldablagerungen in der Linse und Hornhaut beobachtet. Blut, Blutkörperchen, Blutgerinnung Eine vorübergehende Abnahme der zellulären Bestandteile des Blutes (Hämatokrit) oder des roten Blutfarbstoffes (Hämoglobin) zu Beginn der Behandlung ist sehr selten beobachtet worden. Unter der Behandlung mit Ridaura treten häufig ein Mangel an roten Blutkörperchen (Anämie), Veränderungen des weißen Blutbildes (Leukopenie, Eosinophilie) und der Blutplättchen (Thrombozytopenie) auf. Selten kam es zur Störung der Blutzellbildung (aplastische Anämie, Erythroblastopenie, Agranulozytose) und zur Verminderung aller Zellen (Panzytopenie), die das Absetzen von Ridaura erforderlich machten. Warnsignale einer möglichen Goldvergiftung können sein: der Abfall der Hämoglobinkonzentration, der Leukozytenzahl unter 4000 mm3, der Granulozytenzahl unter 1500/mm3 und der Thrombozytenzahl unter 150000/mm3. Das Auftreten von Purpura1, Ekchymose1 oder Petechien1 (1 kleinflächige Blutungen der Haut und Schleimhaut) kann auf das Vorliegen eines Mangels an Blutplättchen (Thrombozytopenie) hinweisen (Thrombozytenzählung!). Gelegentlich kommt es zu Blutungen im Magen-DarmTrakt, Teerstuhl oder nicht sichtbarem (okkultem) Blut im Stuhl. In seltenen Fällen wurden Darmentzündungen (vor allem ulcerative Enterokolitiden) beobachtet. Nervensystem Gelegentlich wurde über periphere Nervenschädigungen (Neuropathien) berichtet. Sonstige Häufig wurde über vermehrten Haarausfall berichtet. Gelegentlich wurde über Kopfschmerzen oder Schwindel berichtet. Informieren Sie Ihren Arzt, wenn Nebenwirkungen auftreten, damit er über den Schweregrad und gegebenenfalls erforderliche weitere Maßnahmen entscheiden kann. Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, die nicht in dieser Packungsbeilage aufgeführt sind. 5. WIE IST RIDAURA AUFZUBEWAHREN? Arzneimittel für Kinder unzugänglich aufbewahren. Sie dürfen das Arzneimittel nach dem auf dem Behältnis und der Faltschachtel angegebenen Verfallsdatum nicht mehr verwenden. Im Originalbehältnis lagern. Die Blisterpackung im Umkarton aufbewahren, um den Inhalt vor Licht und Feuchtigkeit zu schützen. Stand der Information August 2005 Haut und Schleimhäute Hautreaktionen wie Ausschlag und Juckreiz treten sehr häufig auf und sind meist leichterer Art. Sehr selten erfordern sie einen Abbruch oder eine vorübergehende Unterbrechung der Behandlung oder eine zeitweilige Therapie mit reduzierter Dosis. Häufig werden Quaddelbildung, gelegentlich Schwellungen von Haut und Schleimhäuten, v. a. im Gesicht (Angioödem) beobachtet. Es kann nicht ausgeschlossen werden, dass es auch unter der Therapie von Ridaura wie nach der Anwendung von parenteral verabreichtem Gold selten zu schweren entzündlichen Hautreaktionen (z. B. exfoliative Dermatitis) kommt. Sehr häufig können Entzündungen der Mundschleimhaut vorkommen; ein metallischer Geschmack kann dieser Reaktion vorausgehen und ist als Warnsignal anzusehen. Häufig treten Entzündungen der Zunge und gelegentlich Entzündungen des Zahnfleisches auf. Gegenmaßnahmen: Bei geschwürartigen Veränderungen (Ulcerationen) im Mundbereich hat sich zur symptomatischen Behandlung eine Mundspülung mit verdünnter (hypotoner) Kochsalzlösung als hilfreich erwiesen. Je nach Ausprägung und Schweregrad der Haut- oder Schleimhautreaktion ist entweder die örtliche (topische) Anwendung von Corticosteroiden/Anästhetika oder die systemische Gabe von Corticosteroiden und das Absetzen von Ridaura zu empfehlen. Leber und Niere Unter Ridaura kann es häufig zu einer vorübergehenden Eiweißausscheidung im Urin (Proteinurie) und/ oder Ausscheidung von roten Blutkörperchen im Urin (Hämaturie) kommen, die in regelmäßigen Abständen eine Überwachung der Nierenfunktion erfordert. Übersteigt die Proteinurie an mehreren, z. B. an drei aufeinanderfolgenden Tagen 0,5 g Protein/Tag, so ist eine Unterbrechung der Ridaura-Therapie in Erwägung zu ziehen. Wie andere Goldverbindungen kann Auranofin häufig Nierenerkrankungen wie eine membranöse Glomerulonephritis mit Proteinurie und Hämaturie oder gelegentlich ein nephrotisches Symptom verursachen. Ferner wurden häufig Veränderungen der Leber- und Nierenfunktionswerte (Transaminasen, alkalische Phosphatase, Harnstoff, Kreatinin und Harnsäure) festgestellt, die leichterer Natur und meist vorübergehend waren, in seltenen Fällen wurde jedoch eine Gelbsucht beobachtet. Lunge Gelegentlich treten entzündliche Veränderungen des Lungengewebes (interstitielle Pneumonie) auf. Sehr selten wurden bindegewebige Vernarbungen des Lungengerüstes (Lungenfibrose) beobachtet. Magen-Darm-Trakt Unter der Behandlung mit Ridaura kann es sehr häufig, meist vorübergehend, zu weichen Stühlen und leichten Durchfällen kommen, mitunter begleitet von Bauchschmerzen und -krämpfen, Übelkeit und anderen Magen-Darm-Beschwerden. Gegenmaßnahmen: Leichte Durchfälle sind meist durch pflanzliche Füllstoffe (sog. Pektine) in Form von geriebenem Apfel oder Bananen bzw. als Fertigarzneimittel behandelbar. Auch die Aufteilung der täglichen Dosis in eine morgendliche und eine abendliche Gabe ist empfehlenswert. Bei schweren Durchfällen sollte die Ridaura Dosis zeitweise auf 3 mg reduziert bzw. für einige Tage abgesetzt werden. Wenden Sie sich in diesem Fall an Ihren Arzt. Bei Auftreten von wässrigen Stühlen, Blut im Stuhl und plötzlichem Durchfall ist Ridaura abzusetzen und ein Arzt aufzusuchen. BR15 - K470766 Seite 2 von 2