WELEDA STANDORT WETZGAU HEILPFLANZEN | ÖL & TINKTUREN | KÖRPERPFLEGEMITTEL EIN ÖKOLOGISCHES VORZEIGEPROJEKT FÜR SCHWÄBISCH GMÜND Der Arznei- und Kosmetikhersteller WELEDA AG wird mit rund 40 Mio. Euro die größte Investition seiner Firmengeschichte für den Neubau der Körperpflege-Produktion tätigen, in direkter Nachbarschaft der dort befindlichen Heilpflanzengärten und der Öl-/Tinkturenherstellung WELEDA-Naturals. Am landschaftlich sensiblen Standort Wetzgau stellt die Stadt besonders hohe Anforderungen an die Gestaltung der Gebäude und des Geländes. Die Erholungsfunktion des Geländes soll so weit wie möglich erhalten bleiben. Die notwendigen Eingriffe in Natur und Landschaft werden durch ein umfassendes ökologisches Maßnahmenpaket am Standort selbst ausgeglichen. Ein auf erneuerbaren Energien basierendes Versorgungskonzept soll während des Betriebs bestmögliche Umweltgerechtigkeit der Produktion gewährleisten. Ein Betriebswasserkonzept mit Wasserreinigung und ein Regen- wasserkonzept mit Speicherung, Retention, Filterung und der Anlage von verschiedenen Biotoptypen ergänzen das ökologische Gesamtkonzept. Zusammengenommen mit den innovativen Herstellungsverfahren im Inneren des in Stahl-Holzbauweise geplanten Gebäudes entsteht hier unter einem wellenförmigen Grün- und Solardach eine der unter ökologischen Gesichtspunkten fortschrittlichsten Produktionsanlagen in Deutschland. JOACHIM EBLE ARCHITEKTUR · HYCO VERHAAGEN LANDSCHAFTSPLANUNG · VON ZADOW INTEGRATIVE STADTENTWICKLUNG PLANWERKSTATT „Dieses für Schwäbisch Gmünd herausragende Bauprojekt erforderte auch ein außergewöhnliches Beteiligungsverfahren,“ sagte Oberbürgermeister Leidig zur Eröffnung der öffentlichen Planwerkstatt am 28. Juni 2008. Alle Bürger der angrenzenden Ortsteile waren hierfür eingeladen, sich über den Stand der Vorplanung zu informieren sowie mit den anwesenden Fachleuten und Verantwortlichen weitere Ideen für die Integration der neuen WELEDA Produktionsanlage am Standort Wetzgau zu entwickeln. Als Gesprächspartner hatte das Büro VON ZADOW Integrative Stadtentwicklung etwa 25 Experten von seiten der Planung, der Firma WELEDA und den zuständigen Planungsämtern aufgeboten. Es wurden folgende Thementische vorbereitet: • Verkehr und Erschließung • Landschaftsökologie/ Ökobilanz/ Landwirtschaft • Produktionsablauf/ Stoffströme • WELEDA-Hof als kultureller Ort/ Durchwegung • Ökologisches Gebäudekonzept • Standort-Untersuchung • Wohnen und Arbeiten/ Baugebiet Wetzgau-West Eine Untersuchung anderer Standorte in Schwäbisch Gmünd, die von engagierten Bürgern im Vorfeld gefordert worden war, wurde während der Planwerkstatt vorgestellt und mit den Teilnehmern diskutiert. Das Gutachten belegt anhand zahlreicher Untersuchungskriterien, dass aufgrund sehr hoher Anforderungen der WELEDA AG an die neue Produktionsanlage die Alternativstandorte in den klassischen Gewerbegebieten aus einer Vielzahl von Gründen nicht in Betracht kommen. „Aufgrund der gewünschten Synergien und Qualitäten kommt in Schwäbisch Gmünd für uns nur der Standort Wetzgau in Frage.“ Rudolf Frisch, Geschäftsführung WELEDA AG Mehr als hundert interessierte Bürger beteilgten sich engagiert, diskutierten mit anwesenden Politikern und studierten die gründlichen Vorarbeiten, die auf Tafeln ausgestellt waren. Auf viele bereits früher geäußerte Bürgerbedenken geht der architektonische und landschaftsplanerische Entwurf direkt ein. Dazu gehört die öffentliche Durchwegung der Anlage, der insgesamt flache Gebäudekörper sowie die aufwändige landschaftlich integrierte Gestaltung des Geländes. Seit mehr als 40 Jahren wird zwischen Wetzgau und Wustenriet der Heipflanzenanbau betrieben, seit 2003 werden auch Öle und Tinkturen dort hergestellt. „Wir sind sehr beeindruckt von der Planung und begrüßen es, hier in Wetzgau so ein sagenhaftes Vorzeigeprojekt zu bekommen!“ Kommentar eines Anwohners Die Kernelemente des Entwurfs wurden von der jüngsten Teilnehmerin der Werkstatt klar erfasst: Das wellenförmige Gebäude mit Tageslichtfenstern, eingerahmt von einem Spielplatz und viel Natur! “ARCHITEKTUR, DIE SICH VOR LANDSCHAFT UND MENSCH VERNEIGEN WILL“ Gmünder Tagespost gau /W etz hof Mitarbeiterrestaurant Öl- und TinkturenHerstellung Reh nen Spielplatz mit Nistschaukel Ve rw altu ng Wasserspielplatz -Pr ege r pe rpfl zeng a Kö pflan t nr ie Wu ste „Ein Café im Wededa-Hof – so etwas fehlt in dieser Gegend. Dort sitzen bis zum Sonnenuntergang wäre toll! Es sollte ein beschaulicher, ruhiger Ort werden, wo man auch ein Viertele trinken kann, vielleicht auch mal Klaviermusik, aber kein Kino oder anderes Remmi-Demmi.“ Heil Kleinobst, z.b. Schlehe oder Brombeere r ten Heilpflanzen-Erlebnisweg mit Sitzbänken od ukt ion Terrasse | Besuchercafé vom Planungstisch WELEDA-Hof SYNERGIEN GANZHEITLICHE PRODUKTION BESUCHERRUNDGANG den WELEDA Standort Wetzgau als herausragenden Beitrag der Landes- gartenschau 2014 in Schwäbisch Gmünd aufzunehmen. Vom Heilpflanzenanbau über die Ölund Tinkturenherstellung bis zum fertigen Körperpflegeprodukt ergibt sich ein ganzheitlicher und transparenter Herstellungsverlauf. In geführten Rundgängen werden Besucher diese Stationen sehen und erleben können. Den Besucher erwartet ein vielfältiges Angebot von Aufenthatsqualitäten mit Sinnesanregung durch Bauwerk und Gartenanlage, Ausstellung, geführte Rundgänge und Einblicke in alle Stufen der Produktionskette. Es ist angedacht, Kennzahlen Produktion Mio. Stück pro Jahr Mitarbeiter LKW pro Tag Busse pro Tag heute 27 35 7 1–2 2015 55 65 14 2–3 2020 70 100 20 3 Die Erschließung der Anlage erfolgt über die Abzweigung der Deinbacher Straße (K3268) direkt auf den Tiefhof der Anlieferung und die Mitarbeiter-Parkplätze. Der Anteil des zusätzlichen produktionsbezogenen Verkehrs wird in der Verkehrsprognose für das Jahr 2020 als unbedeutend und nicht planungsrelevant eingestuft. WELEDA-HOF Viele während der Projektwerkstatt erörterte Bürgervorschläge sind auf der obigen EntwurfsSkizze für den WELEDA-Hof bereits eingearbeitet worden. Ein zentrales Anliegen, die traditionelle und beliebte Wegeverbindung zwischen Wustenriet und Rehnenhof/Wetzgau öffentlich zugänglich zu halten, wurde von der WELEDA AG zugesagt. Die Animation zeigt die Ansicht der neuen Anlage als integrierten Teil der Landschaft. Das wellenförmige Dach wird an den Seiten heruntergezogen. Hinzu kommt die Absenkung des Gebäudes. So wird auch der Blick auf die Bergkette mit Hohenstaufen vom Ortsausgang Wetzgau weitgehend erhalten bleiben. GRÜNE ARCHITEKTUR • Dachbegrünung • Fassadenbegrünung • Grüner Innenhof • Biotopentwicklung HUMANISIERUNG DER ARBEITSWELT Behagliche und gesundheits- • orientierte Arbeitplatzqualität Tageslicht • PROJEKTBETEILIGTE Architektur und Städtebau – Joachim Eble Architektur, Tübingen Landschaftsökologie und Freiraumplanung – Hyco Verhaagen, Osnabrück Produktionsplanung – Steinbeis Transferzentrum, Göppingen mit Weleda AG Statische Beratung – Schlaich, Bergermann und Partner, Stuttgart Ökobilanzierung – Waltraud Pustal, Pfullingen Verkehrsplanung – Planungsgruppe Kölz, Ludwigsburg Standortuntersuchung – ISW Consult, Leonberg Planungsprozess und Bürgerbeteiligung – VON ZADOW GmbH, Schwielowsee Auftraggeber – WELEDA AG, Schwäbisch Gmünd Genehmigungsbehörde – Stadt Schwäbisch Gmünd grafik: ansichtssachen | hannover INTEGRALES ÖKOLOGIEKONZEPT EINGRIFFS-AUSGLEICHSBILANZ ABFALLKONZEPT • umfassende Input- OutputAnalyse • Wertstoff- Recycling • Kompostierung RESSOURCENSCHONENDES BAUEN Deklaration nach NaturePlus • Einsatz nachwachsender Rohstoffe • Innovative Holzbauweisen • Das neu angelegte Gelände wird im Vergleich zu der heute vorwiegend monokulturell genutzten landwirtschaftlichen Fläche eine wesentlich größere Biodiversität (mind. Faktor 2,3) aufweisen. Das Gutachten zur Ökobilanz weist naturschutzrechtlich mit Bezug auf Pflanzen und Tiere einen Ausgleichsüberschuss von fast 200.000 Pluspunkten aus. Somit wird mehr als ein vollständiger Ausgleich auf dem 4,19 ha großen Gelände erreicht. Eingriffs-Ausgleichsbilanz Weledagelände ENERGIEEFFIZIENTES BAUEN • Naturklimakonzeption • Passivhaustechnologie • Einsatz Erneuerbarer Energien, z.B. Hackschnitzel BHKW ZERTIFIZIERTES BAUEN Lebenszyklusoptimiertes Bauen • Ökobilanzierung nach LEGEP • GOLD-Zertifizierung nach DGNB • Gesamtfläche 41.900 m2 Gebäude mit grünem Dach 13.000 m2 Hecken 4.400 m2 Weledagarten 3.300 m2 Wiese 10.000 m2 Einzelbäume (alte Obstsorten) WASSERKONZEPT optimierte Betriebswasserkreisläufe • Regenwasserrückhaltung,-nutzung und -versickerung • Nutzung für Temperierung des Gebäudes • Bioklimatische Verbesserung des Aussenraums • 120 Stück Befestigte Flächen 10.150 m2 Stützmauern und Wände 100 m Teich und Feuchtbiotope 800 m2 Schleiereule Aufwertung Turmfalke C-Falter Bergmolch Feldsperling Solitärbienen Fledermäuse WELEDA STANDORT WETZGAU HEILPFLANZEN | ÖL & TINKTUREN | KÖRPERPFLEGEMITTEL Neuanlage hochwertiger Biotope rund um das Gebäude mit Landschaftsterrassen, Obstbaumhain, grüner Nistwand, Blumenwiesen, naturnahen Teichen, Retentionsflächen, Wasserund Heilpflanzengärten Produktionsanlage unter wogenden Dächern: Architektonisch einmalige Produktionshalle, erstellt in ökologisch zertifizierter Bauweise mit weitgehender Verwendung natürlicher Baumaterialien und nachwachsender Rohstoffe, ca. 1,5 Meter in den Boden abgesenkt, mit intensiv begrünter, begehbarer Dachkonstruktion, wellenförmig ausgeführt zur Installation von Photovoltaik- und Solaranlagen und zur natürlichen Belüftung und Belichtung der Arbeitsplätze Abgesenkter Tiefhof als „versteckte“ Anlieferzone neben Mitarbeiterparklätzen unter Bäumen WELEDA-Hof als Herz der Anlage mit zahreichen Angeboten für Besucher und mit öffentlichem Fuß- und Radweg Das Mitarbeiter-Restaurant verbindet die vorhandene Ölund Tinkturenherstellung WELEDA-Naturals mit der neuen Körperpflegeproduktion Das Erlebniszentrum der WELEDA Naturals ist schon heute mit ca. 12. 000 Gästen pro Jahr ein großer Publikumsmagnet. Gedruckt auf zertifiziertem FSC-Papier JOACHIM EBLE ARCHITEKTUR · HYCO VERHAAGEN LANDSCHAFTSPLANUNG · VON ZADOW INTEGRATIVE STADTENTWICKLUNG