Bildungszentrum Gesundheit Basel-Stadt Fragen - Antworten zum Prüfungsgespräch Die unten stehenden Fragen wurden von Lehrpersonen und Studierenden des BZG, von Berufsbildenden und Berufsbildungsverantwortlichen im Vorfeld der ersten Durchführungen des Prüfungsgespräches gestellt. Alle Fragen wurden von den Bildungsgangleitungen in Zusammenarbeit mit der (ASA) Arbeitsgruppe schulübergreifende Ausbildungsentwicklung (ehemals AG Curriculum) beantwortet. Frage: Antworten: Konzept - Prüfungsgespräch Welche Lehr- und Anleitungsfunktion ist (S. 5) gemeint? Hier ist die Lehrfunktion z.B. gegenüber Studierenden in unteren Semestern gemeint. Vorbereitung Kann die gemeinsame Vorbereitung der beiden Prüfenden länger als eine halbe Stunde dauern? In der Regel müsste bei guter Vorbereitung eine halbe Stunde ausreichen. Bei Unklarheiten können die Prüfenden am Vortag der Prüfung miteinander Kontakt aufnehmen (vorzugsweise telefonisch). Was fragen die Prüfenden der Schule/des LTT’s und was fragen die Prüfenden der Praxis? Die beiden Prüfenden entscheiden in der gemeinsamen Vorbereitung, wer welche Fragen stellt resp. wer welche Themenbereiche ins Gespräch einbringt. Es gibt diesbezüglich keine Vorgaben. Eine ausgewogene Beteiligung beider Personen wird begrüsst. Muss der Name der ausgewählten Patientin/des Patienten verändert werden? Im Prüfungsgespräch soll ein veränderter Name oder die Abkürzung des Namens verwendet werden (z. B. Herr K., Frau M.). Was müssen Prüfende tun, wenn der Vorbereitungsraster völlig mangelhaft ausgefüllt ist? Falls ein Vorbereitungsraster so mangelhaft ausgefüllt ist, dass die Durchführung der Prüfung als nicht möglich erscheint, ist die Hotline-Nummer zu kontaktieren. Die Hotline-Verantwortliche (Führungsperson der Schule oder des LTT) entscheidet, ob die Prüfung durchgeführt oder abgebrochen wird. Kann die Prüfung stattfinden, ist der mangelhaft ausgefüllte Vorbereitungsraster entsprechend zu bewerten (s. formale Kriterien). Wer bestätigt den Eingang des Rasters an den Checkpoint? Die Lehrperson Schule oder LTT bestätigt den Studierenden den Eingang des Rasters und gibt Rückmeldung an die Checkpointverantwortlichen. Dürfen Raster früher abgegeben werden? Die Raster können in gegenseitigem Einverständnis zwischen Studierenden und Prüfenden früher abgegeben werden. Welche Einschätzungsinstrumente können/sollen die Studierenden verwenden? Am besten verwenden die Studierenden diejenigen der klinischen Praxis. Es können auch Instrumente aus der Fachliteratur verwendet werden oder bei Bedarf FokusAssessment-Instrumente (S. Pkt. 1.5 – Vorbereitungsraster). Wo taucht das Assessment-Instrument auf? 1) Es ist integriert in Vorbereitungsraster Punkt 1.5 2) Ein spezielles Assessment-Instrument kann dem Vorbereitungsraster als Anhang beigefügt werden z.B. zum Thema Ernährung, Sturz. Was wenn man zu wenig Fragen vorbereitet Es müssen genügend Fragen vorbereitet und auch hat z.B. zur Beurteilung der Reservefragen bereithalten werden. Ein ausreichender Pflegeergebnisse? Pool an Fragen ist zu erarbeiten. Das Prüfungsgespräch dauert exakt 45 Minuten und kann nicht vorzeitig aus Mangel an Fragen gestoppt werden. Wie reagieren, wenn der Fall/die Patientensituation zu konstruiert wirkt? Dies ist eigentlich nicht relevant. Die Studierenden haben die Verantwortung, anhand eines realen „Falls“ einen Theorie-Praxistransfer vorzunehmen. Ein „Fall“ kann nicht konstruiert sein, da hinter dem „Fall“ eine Patientin, ein Patient und viele Situationen stehen. In der Befragung kann auch nach konkreten Beispielen gefragt werden. Z.B. „Wie hat der Patient reagiert, als sie ihn über die Verschiebung des Operationstermins informierten?“ Wie wissen wir, dass die Studierenden den Fall/die Patientensituation nicht erfunden haben? Hier hat die Berufsbildende des Praktikums 3.2 eine Mitverantwortung. Die Wahl eines Patienten/einer Patientin hat in Rücksprache mit der Berufsbildenden zu erfolgen. Unterstützung Studierende / Prüfende Können die Studierenden Beratung beim Ausfüllen des Vorbereitungsrasters in Anspruch nehmen? Die Studierenden können sich bei Unklarheiten/ Unsicherheiten mit Fragen an die Hotline-Nummer wenden. Studierende, welche trotz Schulung durch den LTT generell unsicher im Ausfüllen des Vorbereitungsrasters sind, können bei Ihrer Bildungsgangleitung ein Tutorat beantragen. Handelt es sich um ein Training, können die Studierenden auch Rückmeldung zu einem ausgefüllten Raster einholen, sofern es sich nicht um den Raster der für die Prüfung ausgewählten Patientin, Patienten handelt. Wo können wir (Prüfende Praxis) die Fragetechnik nochmals üben? Das BZG bietet einen eintägigen Schulungsanlass an. Alle weiteren Schulungsmassnahmen müssen durch die Praktikumsinstitution organisiert werden. Wie werden die Studierenden in das Prüfungsgespräch eingeführt? Im Schulblock 3.2 werden die Studierenden in die Grundlagenpapiere eingeführt und für das Ausfüllen des Vorbereitungsrasters geschult. Während dem Praktikum 3.2 steht ein weiterer Tag LTT zum Trainieren zur Verfügung. 22. Mai 2012 / Bildungsgang Pflege HF 2/8 81968222 Prüfungsgespräch Beziehen sich die Rasterpunkte alle auf die ausgewählte Patientin, den ausgewählten Patienten oder können allgemeine Angaben beispielsweise zur interprofessionellen Zusammenarbeit beschrieben werden? Alle Rasterpunkte müssen sich auf die ausgewählte Patientinnen, Patienten beziehen. Während der Prüfung kann aber das Gespräch auch beispielsweise von patientenspezifischen auf generelle Aspekte der interprofessionellen Zusammenarbeit ausgeweitet werden. Welches Fachwissen haben die Studierenden bei den Naturwissenschaften? Siehe hierzu Matrix (Stoffplan) und die Modulbeschreibungen. Alle Unterlagen sind auf der folgenden Internetseite des BZG abgelegt. http://praxis.telecampus.ch/AppLogin.aspx?ReturnUrl= %2fdefault.aspx (Die Berufsbildungsverantwortliche haben einen Zugangscode!) Welche theoretischen Grundlagen haben die Studierenden zum Thema Lehr- und Anleitungsfunktion in der Schule erhalten? Siehe hierzu Matrix (Stoffplan) und die Modulbeschreibungen. Alle Unterlagen sind auf der folgenden Internetseite des BZG abgelegt. http://praxis.telecampus.ch/AppLogin.aspx?ReturnUrl= %2fdefault.aspx (Die Berufsbildungsverantwortliche haben einen Zugangscode!) Zum Fachwissen: Welche Konzepte/ Theorien haben die Studierenden in der Schule gelernt? Siehe hierzu Matrix (Stoffplan) und die Modulbeschreibungen. Alle Unterlagen sind auf der folgenden Internetseite des BZG abgelegt. http://praxis.telecampus.ch/AppLogin.aspx?ReturnUrl= %2fdefault.aspx (Die Berufsbildungsverantwortliche haben einen Zugangscode!) Inwiefern kann auch nach theoretischen Hintergründen (Modellen / Konzepten) gefragt werden? Bei jedem Kriterium sind auch theoretische Hintergründe gefragt. Dürfen neben den 2 aufgeführten Pflegediagnosen weitere mögliche Pflegediagnosen thematisiert werden? Ja, wenn die Pflegeeinschätzung weitere Diagnosen als relevant erscheinen lässt, kann entsprechend nachgefragt werden. Schwerpunktmässig sollen die im Vorbereitungsraster aufgeführten Diagnosen thematisiert werden. Werden die Studierenden per Du oder Sie angesprochen? Studierende werden per Sie angesprochen, ausser jemand war schon vor der Prüfung mit der, dem Studierenden per Du. Wie umgehen bei tiefem sprachlichem Niveau der Studierenden? Die Bewertung der Sprachgewandtheit (Eloquenz) steht im Prüfungsgespräch nicht im Vordergrund. Ein gewisses Wohlwollen ist gerade bei fremdsprachlichen Studierenden angebracht. Es wird aber erwartet, dass sie in der Lage sind, sich klar und verständlich auszudrücken. Bei der Bewertung ist auf den genauen Wortlaut der Kriterien zu achten. Muss die Prüfung wirklich in Standarddeutsch durchgeführt werden? Ja, Standarddeutsch ist Pflicht. 22. Mai 2012 / Bildungsgang Pflege HF 3/8 81968222 Wie gewichten in der Beurteilung, wenn in Schweizerdeutsch gewechselt wird? 22. Mai 2012 / Bildungsgang Pflege HF Die Prüfenden sind angehalten, die Studierenden während dem Prüfungsgespräch darauf hinzuweisen in Standarddeutsch zu sprechen; notfalls müssen die Studierenden unterbrochen werden. 4/8 81968222 Wie geht man mit falschen, mangelhaften Antworten um? Primär nachfragen, nicht korrigieren. Via Nachfragen Gelegenheit zum Korrigieren geben. Evt. Frage in anderen Worten formulieren. Hat die/der Studierende Verantwortung, dass alle Rasterpunkte von ihr/ihm beantwortet werden? Nein, die Verantwortung liegt diesbezüglich bei den beiden Prüfenden. Was, wenn eine Studierende zu lange und ausschweifend antwortet? Eine Studierende darf und soll unterbrochen werden, wenn sie zu lange bei einem Thema verweilt. Die Weitschweifigkeit soll im Gespräch nicht kritisch kommentiert werden. Es soll vielmehr zum nächsten Thema übergeleitet werden. Sind einzelne Rasterpunkte streichbar? Nein, alle Punkte müssen befragt und bewertet werden. Ausnahme: Beim Punkt II. Kommunikationsprozess entscheiden die Prüfenden, ob sie die Kommunikation mit der Patientin/dem Patienten oder die Kommunikation im Team befragen wollen. Gibt es für einzelne Rubriken zwingende Fragen? Z.B. Schlüsselerlebnisse im Interaktionsprozess Es gibt nur insofern zwingende Fragen, als dass ein Thema explizit in den Kriterien verlangt wird. Beim Kommunikationsprozess ist verlangt, dass entweder die Schwerpunkte im Interaktionsprozess und/oder die Schlüsselerlebnisse beschrieben und begründet werden. Wenn die Studierenden also die Schwerpunkte des Interaktionsprozesses beschreiben ist die Frage nach Schlüsselerlebnissen nicht mehr zwingend. Dokumentation Welchen Stellenwert hat das Protokoll, haben die Gesprächsnotizen? Sie dienen dazu die Bewertung und den korrekten Ablauf des Prüfungsgesprächs im Rekursfall nachzuweisen. Deshalb müssen sie mit Kugelschreiber geschrieben, mit Namen, Unterschrift, Datum, Anfangs- und Schlusszeit versehen werden sowie die Fragen und die Antworten in Stichworten enthalten. Kann oder muss das Prüfungsgespräch auf Tonband aufgenommen werden? Nein. Alle Prüfungsgespräche sollen gleich ablaufen. Ein Tonband ist nicht notwendig. Im Rekursfall müssen die Prüfenden auf ihre Notizen und auf das ausgefüllte Kriterienblatt zurückgreifen und damit ihre Bewertung begründen. Es gibt keine zweite Beurteilung anhand einer Tonbandaufnahme. Das Urteil der Prüfenden ist ein Expertenurteil; es muss begründet werden, ist aber nicht anfechtbar. Was passiert mit dem Protokoll/den Gesprächsnotizen der Prüfenden? Sie werden der Bildungsgangleitung mit dem ausgefüllten Beurteilungs- und Vorbereitungsraster zur Aufbewahrung übergeben. Die Notizen werden aufbewahrt, bis die Rekurszeit abgelaufen ist. 22. Mai 2012 / Bildungsgang Pflege HF 5/8 81968222 Wäre es möglich eine dritte Person als Protokollantin, als Protokollant dabei zu haben? Nein, das Prüfungsgespräch muss möglichst unter gleichen Bedingungen stattfinden. Die Aufgaben der Prüfenden bestehen in der Befragung, Bewertung und der Dokumentation. Diese Aufgaben sollen nicht in einem Gespräch auf zwei Personen und in einem anderen auf drei Personen verteilt werden. Die Prüfungsperson, die nicht fragt, schreibt stichwortartig die Antwort der Studierenden auf. Die Notizen werden bis zum Ablauf der Rekursfrist aufbewahrt und anschliessend vernichtet. Gibt es einen idealen Gesprächsleitfaden? Es erscheint sinnvoll, das Gespräch entlang der Kriterien zu steuern. Dieser Ablauf muss nicht stur eingehalten werden, sondern kann je nach Gesprächsfluss variiert werden. Bei jedem Abweichen muss sorgfältig darauf geachtet werden, dass alle Kriterien befragt werden. Bewertung Wie beurteile ich die Vollständigkeit des Vorbereitungsrasters? Die Expertise der Prüfenden zählt. Sollen die Punkte bei der Bewertung auf dem Bewertungsblatt zu einem Kriterium z.B. Pflegeprozess und Erkenntnisse aus Pflege-, Natur- und Sozialwissenschaften, auf die Teilkriterien aufgeteilt werden? Es gibt pro Kriterium eine bestimmte Punktzahl zu vergeben. Wie die Punktzahl auf die Unterkriterien aufgeteilt wird, ist Sache der Prüfenden. Manchmal lassen sich die Unterkriterien auch nicht scharf abgrenzen und gehen ineinander über. Was wenn die Prüfenden ein Kriterium des Bewertungsraster vergessen haben zu befragen? Bei der Vorbereitung des Prüfungsgesprächs muss unbedingt darauf geachtet werden, dass zu allen Kriterien Fragen vorliegen. Falls trotzdem ein Kriterium zu wenig befragt wurde, muss geprüft werden, ob gewisse Aussagen der Studierenden für die Bewertung dieses Kriteriums herangezogen werden können, da sie implizit zu diesem Punkt gezählt werden können. Ist die Einschätzung einer Pflegesituation ohne Hintergrundinformationen bewertbar? Die Einschätzung der Pflegesituation kann und muss nicht bewertet werden. Bewertet wird primär der Inhalt des Prüfungsgesprächs, also inwieweit die Studierenden fachlich korrekt und plausibel Auskunft über die Patientensituation geben können. Abschluss Prüfungsgespräch Wie viel Feedback geben bei nicht bestandenem Prüfungsgespräch? 22. Mai 2012 / Bildungsgang Pflege HF Es muss kurz und prägnant begründet werden, weshalb das Prüfungsgespräch nicht bestanden ist. Die Studierenden können auf Anfrage bei der Bildungsgangleitung eine Kopie der Bewertung erhalten. Eine Kopie des Protokolls, der 6/8 81968222 Gesprächsnotizen wird nicht erstellt. Bei nicht bestandenem Prüfungsgespräch ist ein weiteres Gespräch an einem folgenden Tag notwendig. 22. Mai 2012 / Bildungsgang Pflege HF 7/8 81968222 Wie geht es weiter, wenn Studierende nicht bestanden haben? Die Bildungsgangleitung legt den Repetitionstermin und die Lernunterstützung in Kooperation mit der Anstellungsinstitution und den Studierenden fest. Wie ist das Vorgehen bei einem möglichen Rekurs? Die Studierenden können gegen das Prüfungsverfahren und/oder gegen die Bewertung rekurrieren. Bis spätestens 10 Tage nach Eröffnung der Bewertung können sie einen Rekurs schriftlich bei der Rekurskommission anmelden. Innert 30 Tagen, vom gleichen Zeitpunkt an gerechnet, ist die Rekursbegründung nachzureichen. Was können Prüfende tun, um nicht zu einem Rekurs „einzuladen“. Die vorgegebenen Prüfungsbedingungen (beschrieben im Konzept zum Prüfungsgespräch) müssen unbedingt eingehalten werden. Die Bewertung der Kriterien muss gut begründet werden. Ein begründetes Urteil von Expertinnen und Experten ist juristisch nicht anfechtbar. 22. Mai 2012 / Bildungsgang Pflege HF 8/8 81968222