Grosse Moosjungfer - Leucorrhinia pectoralis

Werbung
Grosse Moosjungfer - Leucorrhinia pectoralis
© Stefan Kohl
Smaragd-Gebiete, in denen die Art zwischen 1970 und 2000 nachgewiesen wurde
Hinwil (23)
Etang Gruères (32)
Pfäffikersee (19)
Lauerzer See (49)
Beschreibung
Steckbrief: Sandra Leuenberger
Lektorat: Isabelle Flöss
Wie die meisten Moosjungfern zeichnet sich die Grosse Moosjungfer durch einen überwiegend düster
gefärbten Körper und eine weisse Stirn aus. Das ausgefärbte Männchen ist anhand des leuchtend
zitronengelben Flecks auf Segment 7 („Schlusslicht“) in Europa unverwechselbar. Weibchen wie auch junge
Männchen besitzen grosse gelbe Flecke auf den Segmenten 2 bis 7.
Die Larve der Grossen Moosjungfer besitzt im Vergleich zu den anderen Moosjunferarten einen eher ovalen
Rumpf und kaum eine Bauchzeichnung. Die Seitendornen sind mit Ausnahme von Segment 9 kaum
erkennbar.
Lebensraum:
In der Schweiz besiedelt die Grosse Moosjungfer ausschliesslich Moore. Hier lebt sie in Torfweihern, . die
mässig mit Wasserpflanzen durchwachsen und fischfrei sind.
Bedrohungen
Mögliche Schutzmassnahmen
Beeinträchtigung der Moore durch
Grundwasserabsenkung, Nährstoffeintrag,
Strassenbau, Aufforstung und Freizeitaktivitäten
Zuwachsen von Torfweihern (Sukzession).
Verinselung der Lebensräume, Fehlende
Trittsteinbiotope.
Vollzug des rechtlichen Moorschutzes. Stabilisierung
des Wasserhaushalts, Wiedervernässung, Schaffung
von ausreichenden Pufferzonen und Besucherlenkung
Fischbesatz, Einwanderung von Fischen aus
Grabensystemen.
Wiederherstellung / Neuschaffung von
Torfgewässern-Komplexen bestehend aus mehreren
Gewässern in geringer Entfernung voneinander.
Unterhalt dieser Gewässer im Rotationsprinzip,
welches ein zeitlich-räumliches Mosaik von
unterschiedlichen Sukzessionsstadien der Gewässer
anstrebt. Die Regeneration eines Gewässer soll dann
erfolgen, wenn es verlandet ist. Dabei sind manuelle
Maßnahmen Maschineneinsätzen vorzuziehen.
Falls nötig, Fischsperren in Grabensystemen
einrichten.
Schutzstatus
Die Rote Liste der gefährdeten Libellen der Schweiz stuft die Art als vom Aussterben bedroht ein.
Geografische Verbreitung
Das Areal reicht von den französischen Pyrenäen bis zum Altai und von Südskandinavien vereinzelt bis in
den Balkan . Die Art wurde in den meisten EU-Staaten nachgewiesen, ist in einigen aber verschollen oder
extrem selten (z.B.Großbritannien, Luxemburg, Italien).
In der Schweiz haben die Bestände der Grossen Moosjungfer seit Beginn des 20. Jahrhunderts stark
abgenommen. Ihr schweizerischer Verbreitungsschwerpunkt liegt heute in einigen wenigen Mooren im
Kanton Zürich. Die weiteren Vorkommen in der übrigen Schweiz sind spärlich und individuenarm
Biologie
Fortpflanzung:
Wie bei den meisten Libellen besetzen die Männchen der Grossen Moosjungfer am Gewässer ein Revier und
warten dort auf die Weibchen. Die Kopulation findet unweit des Gewässers statt. Danach legt das Weibchen
allein oder bewacht durch das Männchen ihre Eier auf das ufernahe Wasser. Im Hochsommer schlüpfen die
Junglarven aus den Eiern und benötigen zwei, manchmal drei Überwinterungen bis zur Verwandlung. Die
Flugzeit ist verhältnismässig kurz. Sie dauert von Mitte Mai bis Anfang Juli.
Migration :
Beobachtungen von Einzeltieren weit ab von Entwicklungsgewässern deuten darauf hin, dass die Art
grossräumig umherstreifen kann.
Bibliographie
Mauersberger, R. (2003): Leucorrhinia pectoralis (Charpentier, 1825). - In: Petersen, B.: Ellwanger, G.;
Biewald, G.; Hauke, U.; Gerhard, L.; Pretscher, P.; Ssymank, A. (Bearb.): Das europäische
Schutzgebietssystem Natura 2000. Ökologie und Verbreitung von Arten der FFH-Richtlinie in Deutschland
Bd. 1: Pflanzen und Wirbellose. In: Schriftenreihe für Landschaftspflege und Naturschutz Heft 69/Band 1:
586-592.
WILDERMUTH, H. 1991. Verbreitung und Status von Leucorrhinia pectoralis (Charp.,
1825) in der Schweiz und in weiteren Teilen Mitteleuropas (Odonata: Libellulidae).
Opuscula zoologica fluminensia 74. 10 p.
WILDERMUTH, H. 1994. Populationsdynamik der Grossen Moosjungfer, Leucorrhinia
pectoralis Charpentier, 1825 (Odonata, Libellulidae). Zeitschrift für Ökologie
und Naturschutz 3: 25-39.
Odonata, die Libellen der Schweiz
Aktionsplan Grosse Moosjungfer (www.naturschutz.zh.ch)
Merkblatt Artenschutz (www.cscf.ch)
Links
www.bafu.admin.ch
“WWF” and “living planet” are Registered Trademarks
WWF Schweiz
Hohlstrasse 110
Postfach
8010 Zürich
Tel: +41 44 297 21 21
Fax +41 44 297 21 00
[email protected]
www.wwf.ch
1986 WWF – World- Wide Fund for Nature /
Der WWF will der weltweiten Naturzerstörung Einhalt gebieten und eine
Zukunft gestalten, in der die Menschen im Einklang mit der Natur leben.
Der WWF setzt sich weltweit ein für:
die Erhaltung der biologischen Vielfalt,
die nachhaltige Nutzung natürlicher Ressourcen,
die Eindämmung von Umweltverschmutzung und schädlichem
Konsumverhalten.
Herunterladen