1. Pressespiegel Fest für die Neue Musik

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Pressespiegel und Pressemitteilungen
der
Hochschule für Musik und Theater Hamburg
November 2009
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1. Pressespiegel
(Hamburger Abendblatt, 30. November)
Fest für die Neue Musik
Mit einer interessanten Podiumsdiskussion und einem
durchwachsenen Konzert sind am Freitag auf Kampnagel die
vierten Hamburger Klangwerktage zu Ende gegangen. In einem von der Konzertagentin Sonia Simmenauer einfühlsam
moderierten Gespräch diskutierten Stararchitekt Daniel Libeskind und Komponist Nikolaus Brass darüber, wie man die
Lücke, die ein unwiederbringlicher Verlust hinterlässt, künstlerisch erfahrbar machen kann.
Im anschließenden Konzert zeigte sich, dass Brass besser räsoniert als komponiert. Die endlos repetierte Schmerzensgeste in seinem minimalistischen Klavierstück VOID I machte
leider nur die Abwesenheit von Ideen erfahrbar. Auch die von
den Hamburger Symphonikern mit viel Geduld absolvierte
Orchesterfassung VOID II hatte dem nichts hinzuzufügen. Ein
unmotiviert ins Programm eingeschobenes SchubertImpromptu, brav gespielt von Florian Hoelscher, irritierte
mehr, als dass es beglückte.
Eine reine Lust war es dagegen, das Boulanger Trio mit Wolfgang Rihms "Fremde Szene" I und II zu erleben. Zupackend
und mit emotionalem Dauerhochdruck realisierten die drei
Musikerinnen Rihms süffige Hochromantik-Simulation.
Dem dramaturgischen Wackler im Abschlusskonzert zum
Trotz kann man der Leiterin des Festivals, Christiane Leiste,
zu ihrer Neuauflage der Klangwerktage nur gratulieren. Sie hat
quasi aus dem Stand die Besucherzahl des Festivals mehr als
verdoppelt. Etwa 2300 Besucher zählten die Klangwerktage
2009, darunter sicher viele, die durch Prominenz wie Daniel
Libeskind oder den glücklich gewählten Schwerpunkt "Musik
und Raum" gelockt wurden.
Dank ihrer exzellenten Vernetzung in der Stadt und klug geknüpfter Kontakte zur HafenCity-Universität, zur Musikhochschule und zu lokalen Ensembles ist Leiste gelungen, was
man kaum noch für möglich gehalten hatte: Die Hansestadt
hat wieder ein Neue-Musik-Festival, das angenommen wird.
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Wichtige Förderer haben bereits signalisiert, die Klangwerktage zu unterstützen. Es geht also!(ist)
(Die Welt, 29. November)
Professur für Musikvermarkter
Peter Schwenkow, Vorstand der DEAG Deutsche Entertainment AG, zählt zu Deutschlands größten Veranstaltern und
Musikmanagern. Jetzt erhielt der Wahl-Berliner in seiner Heimatstadt Hamburg eine Professur am Institut für Kultur- und
Medienmanagement der Hochschule für Musik und Theater. .
.Peter Schwenkow, Vorstand der DEAG Deutsche Entertainment AG, zählt zu Deutschlands größten Veranstaltern und
Musikmanagern. Jetzt erhielt der Wahl-Berliner in seiner Heimatstadt Hamburg eine Professur am Institut für Kultur- und
Medienmanagement der Hochschule für Musik und Theater.
Bei einem Festakt in der Hochschule wurde Schwenkow im
Beisein seiner Familie, Freunden und einiger Studenten, im
Mendelssohn-Saal die akademische Professur für "Veranstaltungswesen und multimediale Vermarktung" verliehen.
(Hamburger Abendblatt, 26. November)
Professorentitel für Peter Schwenkow
Als "Ehrung und gleichzeitig Verpflichtung" empfindet Peter
Schwenkow, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Entertainment AG (Deag), den Professorentitel, der ihm gestern in der
Hochschule für Musik und Theater Hamburg verliehen wurde.
Schwenkow vertritt den Bereich Veranstaltungswesen und
multimediale Vermarktung am Institut für Kultur- und Medienmanagement (KMM).
"Ich freue mich sehr", sagte Schwenkow, der Künstler wie den
Stargeiger David Garrett vermarktet, verlegt und produziert:
"Das reine Veranstaltungsgeschäft wird es in Zukunft nicht
mehr geben."(ccj)
(Hamburger Abendblatt, 25. November)
Spitzenmusiker in der Lehre
Das größte Kapital jeder Kunsthochschule sind ihre Lehrer. Sie
sind es, die die Besten unter den nachwachsenden Künstlern
anziehen. So hat auch die Hamburger Musikhochschule im
Laufe ihrer Geschichte mit der Verpflichtung strahlkräftiger
Professoren stets ihr hohes Niveau halten können. Namen wie
die des Kompositionslehrers György Ligeti oder des vor wenigen Wochen in den Ruhestand verabschiedeten Pianisten Volker Banfield belegen den Rang des Hauses am Harvestehuder
Weg 12.
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Zu Recht ist man deshalb an der "Alsterphilharmonie" in spe
stolz auf die jüngsten Neuverpflichtungen. So leitet die aus
einer Musikerfamilie stammende Pianistin Anna Vinnitskaya
seit dem Wintersemester eine Klavierklasse. Frau Vinnitskaya,
die eine Zeit lang selbst in Hamburg Klavier studiert hat, ist
Preisträgerin des Leonard Bernstein Awards 2008 des SHMF
und gewann eine Reihe bedeutender Wettbewerbe, darunter
den Königin-Elisabeth-Wettbewerb 2007 in Brüssel.
Die ebenfalls vielfach preisgekrönte Geigerin Tanja BeckerBender sowie der Russe Boris Garlitsky verstärken künftig den
Lehrkörper im Fach Violine. Neue Gastprofessoren sind die
bei Hamburg lebende russische Pianistin Lilya Zilberstein sowie der finnische Cellist Arto Noras. Schon seit dem Sommersemester lehrt Willem Marcel Wentzel Musikalische Leitung
im Szenischen Unterricht der Opernklasse.(
(Hamburger Abendblatt, 25. November)
Hochschule für Musik und Theater
Kammeroper über Terror und Tod
Viktor Ullmann notierte in sein Theresienstadt-Tagebuch:
"Unser Kulturwille war unserem Lebenswillen adäquat." Im
September 1942 verschleppten die Nationalsozialisten den
österreichischen Komponisten ins Getto. Er hatte im "Vorzeigelager" der Nazis zur "Freizeitgestaltung" beizutragen. Unter
den fürchterlichen Umständen entstanden 24 Werke - darunter 1943 die Oper "Der Kaiser von Atlantis". Zur Uraufführung
kam es aber nicht mehr. In der schwarzen musikalischen Parabel war die Ähnlichkeit des Kaisers Overall, des Führers einer Nation "über alles", mit dem Diktator Adolf Hitler unübersehbar. Ullmann konnte vor seiner Deportation nach Auschwitz, wo er 1944 ermordet wurde, das Manuskript einem Mithäftling übergeben. Die Oper kam schließlich in Amsterdam
1975 zur Uraufführung.
Kaiser Overall hat den totalen Krieg ausgerufen. Der Tod fühlt
sich verhöhnt und verweigert sich. Niemand kann mehr sterben. Im tragikomischen "Spiel"-Mix aus Lehrstück, Polit-Revue
und Mysterienkult verweigert die Regisseurin Nina Kupczyk
jede Betroffenheits-Correctness einer Gedenkveranstaltung,
wie Dramaturg Wolfgang Haendeler schreibt. Sie stellt in ihrer
Inszenierung von Ullmanns symbolisch überhöhter Kammeroper Fragen nach Schuld, Widerstand, Erlösung und (Selbst)Opferbereitschaft. Ihre Regie-Diplomarbeit an der Theaterakademie in Kooperation mit der Hamburgischen Staatsoper
versteht Nina Kupczyk als eine Erkundung des rechten Lebens
in Zeiten des Wahnsinns unter Diktatur und Terror.
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(Die Nordelbische, 22. November)
Vor der Premiere
Der Kaiser von Atlantis
Am 29. November feiert Viktor Ullmanns Kammeroper "Der
Kaiser von Atlantis" Premiere in der Opera stabile – als Koproduktion von Staatsoper und Theaterakademie. Bereits am
22. November findet eine Einführungsveranstaltung „Vor der
Premiere“ statt: Im Gespräch mit Dramaturg Wolfgang
Haendeler wird Regisseurin Nina Kupczyk ihre Sicht auf
Ullmanns Werk und den aktuellen Inszenierungsansatz vermitteln. Zudem präsentieren Ralph Jaarsma (Kaiser Overall),
Katerina Fridland (Bubikopf) und Mindaugas Jankauskas (Ein
Soldat) musikalische Ausschnitte aus der Oper, wobei sie von
Georg Mikus am Klavier begleitet werden.
Entstehungszeit- und -ort der Oper – das Konzentrationslager
Theresienstadt im Jahre 1943 – verweisen auf die nationalsozialistische Gewaltherrschaft und den "Holocaust": Komponist
Viktor Ullmann und sein Textdichter Peter Kien wurden im KZ
ermordet. Doch ihr tragisch-komischer "Spiel"-Mix aus Lehrstück, Politrevue und Mysterienkult verweigert sich in der Inszenierung von Nina Kupczyk jeder Betroffenheits-Correctness
und stellt Fragen nach Schuld, Widerstand, Erlösung und Opferbereitschaft, die zuallererst eine Auseinandersetzung mit
dem eigenen Selbst einfordern.
(Hamburger Morgenpost, 21. November)
Leichenblass zum Totensonntag
Kürzlich hat Jana Schulz im Kalender geblättert - und gestutzt.
Der Premierentermin von "Glaube Liebe Hoffnung", in dem
sie ab morgen die Hauptrolle spielen wird, ist sehr speziell:
"Totensonntag passt ja super!" Denn Ödön von Horvàths
Stück über eine mittellose junge Frau, die in den Selbstmord
getrieben wird, verrät schon im Untertitel, was es eigentlich
ist: "Ein kleiner Totentanz".
Anstrengend seien die Proben gewesen, sagt Jana Schulz.
"Meine Figur ist immer im Einsatz, sie muss immer wach
sein. Das ist ihr Albtraum. Die Leute um sie herum bringen sie
immer mehr in Bedrängnis, üben immer stärkeren Terror auf
sie aus." Für die 32-Jährige ist die Herausforderung allerdings
eine Chance zu glänzen. Mal wieder.
Schon die Zuschauer in der Diplominszenierung an der Hochschule für Musik und Theater 2003 konnten sehen: Was für
ein Talent! Direkt danach wechselte sie ins Ensemble des
Schauspielhauses, spielte unter anderen die ShakespeareMädchen Julia und Desdemona. Man weiß dort, was man an
ihr hat: Bei außergewöhnlichen Rollen steht sie ganz oben auf
der Liste - ob als grandioser Tellheim in "Minna von Barn4
helm", als "Käthchen von Heilbronn" oder jetzt in "Glaube
Liebe Hoffnung".
Dass sie immer wieder die Hauptrollen bekommt, findet sie
"nicht selbstverständlich". Genügsam darf man in dem Beruf
nicht werden, und Jana Schulz ist immer mit ganzem Einsatz
dabei: "In meiner Arbeitsweise bin ich zwar entspannter geworden. Bei manchen Dingen habe ich mich null verändert,
obwohl ich es mir vielleicht wünschen würde", sagt sie. "Ich
kann mit Kritik des Regisseurs schlecht umgehen, wenn ich
mich total verausgabt habe. Ich bin auch ein Perfektionist."
Jeder Theaterschauspieler schielt natürlich mal verstohlen in
Richtung Film, doch feste Verträge verhindern regelmäßige
Auftritte vor der Kamera. "Aber Theater ist das, was ich immer
machen wollte, und da möchte ich auch bleiben."
(Kieler Nachrichten, 21. November)
Zauberhafter Tastenschlag
Elisaveta Ilina und Söhnke Schreiber begeisterten das Publikum
Zahlreiche Zuhörer nahmen am Donnerstagabend die Gelegenheit wahr, im Landeskulturzentrum Salzau mit Studierenden der Hochschule für Musik und Theater Hamburg in angenehmer Atmosphäre in Kontakt zu treten. Es war das bereits
zweite Konzert im Rahmen „Künstler im Dialog“.
Die Pianistin Elisaveta Ilina und Söhnke Schreiber (Marimbafon), die sich zum schlagkräftigen Duo „TastebZauberSchlag“
zusammengefunden haben, präsentierten zunächst verschiedene Arrangements. Darunter fanden sich Werke von Wolfgang Amadeus Mozart (zwei Sätze aus der Kleinen Nachtmusik), César Franck (das kontemplativ gestimmte Panis
angelicus), zwei Sätze aus dem Ballett Der Nussknacker von
Peter Tschaikowskij und der berühmte Säbeltanz von Aram
Chatschaturian. Mit hoher Kunstfertigkeit und sicherem
Schlag überzeugten sie beide auch in einer leichten PiazollaAdaption von Didier Benedetti, diesmal mit einem von der
Klavier-Vibrafon-Kombination erzeugten klangrauschenden
Teppich im leicht überakustischen Foyer des Herrenhauses.
Das Publikum interessierte im heiter verlaufenden Dialog-Teil,
was insbesondere Söhnke Schreiber an dem Stabspielen faszinierte, warum es so viele unterschiedliche Schlegel gibt und
wie die beiden angehenden Künstler sich kennengelernt hatten. Geprägt als Jugendlicher von Xylofonen aller Art demonstrierte er, warum welche Schlegel in der oberen Lage dumpf,
harte dagegen in den tiefen Registern knallen. Zu der Frage,
ob er eher improvisiere oder nach Noten spiele, meinte er
spitzbübisch: „Ich spiele zwar nach Noten, wenn ich aber
rauskomme, fange ich an zu improvisieren.“
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Der darauffolgende musikalische Abschnitt war einer der moderneren Musik der unterhaltsamen Art gewidmet, wie ein
Ragtime von George Hamilton Green zeigte oder das jazzige
Stück Piano meets Vibes der im Saal anwesenden, im Raum
Kiel lebenden Tonkünstler Jens Schliecker und Nils Rohwer.
Nach einem sehr meditativen Solo-Intermezzo an der Marimba erklang eine zwölfminütige, aber interessante Kurzfassung
von George Gershwins Rhapsody in Blue.
Begeistert forderten die Zuhörer Zugaben. Schreiber zog kurzerhand eine Typen-Marimba – auch unter dem Namen
Schreibmaschine bekannt – hervor und beide brachten The
Typewriter von Leroy Andersen vollendet zu Gehör. Und zum
Schluss versuchte sich auch Elisaveta Ilina erfolgreich in einer
kurzen Passage aus Zirkus Renz für Xylofon.
(Harburger Anzeiger, 20. November)
Rathauskonzert ohne Blechschaden
Drei Professoren und ihre Studenten begeistern bei "Stars von
morgen"
Zwar ist der Abend ohne Blechschaden zu Ende gegangen,
doch die Beanspruchungen von Saal und Trommelfell waren
grenzwertig. Das zweite Harburger Rathauskonzert der Saison
hatte das Blechbläser Ensemble der Hochschule für Musik
und Theater Hamburg zu Gast - zehn Studenten und ihre Professoren Matthias Höfs (Trompete), Ab Koster (Horn) und
Markus Hötzel (Tuba). Gespielt wurden in einem wunderbar
abwechslungsreichen und spannenden Programm Werke von
der italienischen Spätrenaissance bis zur jazzangehauchten
Unterhaltungsmusik aus den USA.
Wenn gleich zwölf (!) Blechbläser in ihre Instrumente schmettern, dann stößt der für diesen Anlass zu kleine (große) Sitzungssaal akustisch an seine Grenzen, von Nachhall - wie etwa in einer Kirche - ist da keine Spur. Doch das Publikum im
fast ausverkauften Saal fand sich nach einigen Schrecksekunden schnell mit den Gegebenheiten zurecht und erlebte einen
grandiosen Konzertabend - Blechbläsermusik in wechselnden
Besetzungen.
Der Abend begann festlich mit dem "Trumpet Voluntary" von
Jeremiah Clarke und Ausschnitten aus Georg Friedrich Händels "Wassermusik". Fast schon sakral ging es in zwei sehr
alten Werken von Giovanni Gabrieli zu, ehe mit Johann Sebastian Bachs Bearbeitung eines Konzerts von Antonio Vivaldi,
arrangiert für Bläser von Matthias Höfs, der erste Teil virtuos
zu Ende ging.
Bach hat sein Brandenburgisches Konzert Nr. 3 für Streicher
und Basso continuo komponiert - die Harburger erlebten den
Barock-Hit in einer modernen Bläserfassung, wobei die Trompeten die Violinen, die Hörner die Bratschen und die Posau-
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nen die Celli ersetzten. Zunächst war so mancher Zuhörer
irritiert - doch das Ergebnis überzeugte. Auch so kann man
Bach spielen - und die Brillanz der Spieler ließ keine Wünsche
offen. Nach einem stimmungsvollen Choral von Felix Mendelssohn Bartholdy überraschten die Musiker im Quintetts
von Malcolm Arnold mit spröden Klängen. Zum krönenden
Finale gab’s einen Tanz von Peter Tschaikowsky und drei musikalische Katzen ("Three Brass Cats") von Chris Hazell - eine
spritzige Mischung aus Jazz und Broadway.
(Hamburger Abendblatt, 11. November)
Rauhe Preis 2009
Höchst dotierte Preis für Neue Kammermusik
in Hamburg verliehen
Der Rauhe-Preis 2009 für Neue Kammermusik ist am Mittwoch abend in Hamburg verliehen worden.
Der Rauhe-Preis 2009 für Neue Kammermusik ging zu gleichen Teilen an den Komponisten Ionannis Mitsialis und das
Kim-Trio aus dem Masterstudiengang der Musikhochschule
der Hansestadt. Mit 10.000 Euro sei die Auszeichnung der
höchstdotierte Preis für Kammermusik in Deutschland, teilte
die Hochschule mit. Gestiftet wurde der Preis 2005 von Annemarie und Hermann Rauhe, der von 1976 bis 2004 Präsident der Hochschule war und seitdem als Ehrenpräsident fungiert. Zum Profil des Preises gehören auch eine CDProduktion und Auftrittsmöglichkeiten beim NDR und bei Festivals.
Das Kim-Trio wurde im Jahr 2000 von den drei Schwestern
Nayoung Kim (Klavier), Taehyun Kim (Violine) und Jiyeon Kim
(Cello) in Wien gegründet. Nach ihrer Solistenausbildung vervollkommnen die Schwestern in Hamburg ihr Repertoire.
Ioannis Mitsialis, 1978 in Griechenland geboren, studierte Orgel, Klavier und Komposition in seiner Heimat und in Den
Haag. 2010 werde er seine Ausbildung als erster Absolvent
des neu geschaffenen Masterstudiengangs Komposition in
Hamburg abschließen, hieß es. (epd/abendblatt.de)
(Neue Westfälische, 2. November)
Koreanischer Abend
Sopranistin Eunju Kwon und zwei ihrer Landsleute aus Südkorea dominieren bei "Neue Stimmen"
VON THOMAS KLINGEBIEL
Deutschlands große Operntradition und seine einzigartige
Theaterlandschaft wirkt auf junge Sängerinnen und Sänger in
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Asien wie ein Magnet. Mit ihren wunderbaren Stimmen und
enormem Ehrgeiz dominieren sie seit längerem die Gesangsklassen hiesiger Musikhochschulen und nun auch den Gütersloher Gesangswettbewerb "Neue Stimmen". Das Finale wurde
zu einem koreanischen Abend: Sowohl die Siegerin, Sopranistin Eunju Kwon (24), als auch der Zweit- und Drittplatzierte
stammen aus Südkorea.
Eunju Kwon, zur Zeit Studentin an der Musikhochschule in
Mannheim, wurde von dem Gewinn des mit 15.000 Euro dotierten ersten Preises am Samstagabend in der Gütersloher
Stadthalle in einen rührenden Zustand der Fassungs- und Reglosigkeit versetzt. Auch wenn es, wie Jury-Vorsitzender Dominique Meyer mit einem Vergleich aus der Leichtathletik andeutete, ein "Fotofinish" war, ging der Sieg für den lyrisch veranlagten Sopran völlig in Ordnung.
Kwons saubere Technik und ihre apart timbrierten Seelentöne
hatten schon im Semifinale aufhorchen lassen. Im Finale fesselte sie mit unforcierter vokaler Präsenz in der atemberaubend reif gestalteten Arie der Anne aus Strawinskys "The Rake’s Progress". Als Giulietta aus Bellinis "I Capuleti e i
Montecchi" verströmte sie zudem feinen Belcanto-Wohlklang
und setzte geschmackvoll funkelnde Spitzentöne.
Russischer Power-Bass
Zu früheren "Neue Stimmen"-Zeiten hätte möglicherweise die
perfekt exekutierte Vokalartistik von Andriana Chuchman (27)
den Sopran-Vorzug erhalten. Doch die erneut hochkarätig mit
früheren Bayreuth-Helden wie Anja Silja und Siegfried Jerusalem besetzte Jury entschied sich für die kleinere, dafür individuelle Stimme. Chuchman, gebürtige Kanadierin mit ukrainischen Eltern, musste sich mit Platz fünf begnügen, gefolgt von
der vielversprechend veranlagten Mezzosopranistin Rachel
Frenkel (28) aus Israel und dem zu pauschal disponierenden
russischen Power-Bass Mikhail Korobeynikov (30).
Im Duell der zwei Finale-Bässe spielte der Koreaner Kihwan
Sim (26), Gesangsstudent in Hamburg, sein schwärzeres
Timbre, seine immense stimmliche Flexibilität und Leichtigkeit und nicht zuletzt seine einnehmende darstellerische Ader
aus. Das sicherte ihm den mit 10.000 Euro dotierten zweiten
Platz. Auf Rang drei (8.000 Euro) sah die Jury den Koreaner
JunHo You (29), der zwar berückenden Tenor-Schmelz, aber
wenig musikdramatischen Impuls vorzuweisen hatte. Ebenso
gut wie der Münchner Student hätte der erst 22-jährige russische Tenor Pavel Kolgatin auf dem Treppchen stehen können,
der im Semifinale den Publikumspreis zugesprochen bekam.
Kolgatin setzte sein nicht minder ansprechendes Timbre mit
beeindruckenden Crescendi und betörend klingendem Piano
gestalterisch zwingender ein.
Die 13. Ausgabe des 1987 gegründeten, im Zweijahres-Abstand
veranstalten Sängerwettstreits der Bertelsmann-Stiftung war
eine der besten in der Geschichte dieses Wettbewerbs. Nicht
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wegen der zu Recht wieder vielgelobten perfekten Organisation und der bei aller Konkurrenz kameradschaftlichen, "fast
sportliche Attitüde" der Finalteilnehmer, von der sich Ausnahme-Sopranistin und Jurymitglied Anja Silja (69) überrascht
zeigte. Das waren immer verlässliche Konstanten des Wettbewerbs, auch zu Zeiten des Qualitätseinbruch und der programmatischen Unsicherheiten, die nach dem Tod des langjährigen Jury-Vorsitzenden August Everding einsetzten.
Weltweit über 1.000 Bewerbern
Als sich die Bertelsmann-Stiftung unter dem Eindruck deutlicher Medienkritik darauf konzentrierte, den seriösen internationalen Gesangswettbewerb auszurichten, den man längst zu
haben glaubte, ging es stetig aufwärts. Es gab viele Schrauben,
die neu justiert oder ausgewechselt werden mussten. Der
Wettbewerb an diesem Wochenende hat gezeigt, dass die
Hausarbeiten erledigt sind. Die von Brian Dickie, Leiter des
Chicago Opera Theater, geleiteten Vorauswahlen haben ein
kaum steigerbares Niveau erreicht. Aus weltweit über 1.000
Bewerbern siebte er 40 Sänger für die Schlussrunde. Schon
die Qualitätsdichte der zwölf Semifinalisten, aus denen am
Freitagabend die sieben Finalteilnehmer ausgewählt wurden,
war unvergleichlich. Das Wettbewerbsfinale am Samstag darf
als Arienabend der internationalen Sonderklasse bezeichnet
werden.
Die opernerfahrenen Duisburger Philharmoniker – zum dritten
Mal dabei, diesmal unter Leitung ihres früheren Chefs und
heutigen Musikdirektors am neuen Opernhaus in Oslo John
Fiore – begleiteten die jungen Sänger wünschenswert aufmerksam, flexibel und stilsicher quer durch die Musikgeschichte. Moderator Holger Noltze vereinte auf unnachahmliche Weise Sachverstand und Unterhaltsamkeit und ließ die
Erinnerung an Banalitäten und Peinlichkeiten mancher seiner
Vorgänger verblassen. Auch nach dem Weggang von Gérard
Mortier hält die Jury unter Nachfolger Dominique Meyer Kurs
in Richtung internationaler Seriosität.
In zwei Jahren wird es eine weitere entscheidende Qualitätssteigerung geben. Dann ziehen die "Neuen Stimmen" von der
Stadthalle in den wohl auch akustisch wesentlich befriedigenden Gütersloher Theaterneubau ein. Liz Mohn, Präsidentin
des Wettbewerbs, scheint die Operntalentbörse in Ostwestfalen belassen zu wollen. "Ich denke, ja", antwortete sie am
Samstag auf diese Frage.
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(Hamburger Abendblatt, 2. November)
Ein mitreißender musikalischer Spaß
Ein ungewöhnliches Programm hatte sich das Orchester der
Musikhochschule Hamburg unter seinem Dirigenten René
Gulikers gewählt, als es jetzt bei der Musikgemeinde Harburg
auftrat.
Das Vorspiel zu Wagners "Meistersingern" machte den Auftakt. Gewiss, man hat diese Musik in den Details schon ausgefeilter gehört, dafür wurde mit Schwung musiziert.
Dann Zeitgenössisches: der Hamburger Komponist Sascha
Lino Lemke, Jahrgang 1976, hatte als Auftragswerk ein Stück
für Percussion, Klavier, Harfe, Doppelorchester und Elektronik
geschrieben, das sich an dem bekannten italienischen Kinderbuch um Pinocchio orientiert. Ein sprödes Werk, das gleichwohl in seinem Schwanken zwischen leisen Geräuschen und
großer Eruption faszinieren konnte; vor allem auch, weil man
zuschauen konnte, wie die jungen Musiker ihre heikle Aufgabe
bewältigten. Vor der Pause von Paul Hindemith die schmissige, durchweg ironische "Konzertmusik für Blasorchester op.
41. Technisch schwierig, ein mitreißender musikalischer Spaß.
Nach der Pause das Hauptstück, Beethovens Siebte. Wer dieses Werk aufs Programm setzt, setzt sich höchsten Vergleichen aus. Und was hat René Gulikers da aus seinem jungen
Orchester herausgeholt! Klar, trocken, knackig, mit schmetternden (alten Natur-) Trompeten wurde gespielt; im zweiten
Satz über dem dumpfen Beginn die vibratolosen Geigen - unpathetisch und zart. Überraschend, weil weniger rasch als erwartet, das Finale: nicht verhuscht, bei den Piano-Stellen geheimnisvoll. Eine bedeutende Leistung von Gulikers und seinen Musikern.(pal)
(Die Welt, 3. November)
Ritter-Preis an Knabenchor
Große Ehre für den Hamburger Knabenchor St. Nikolai: Die
Oscar und Vera Ritter-Stiftung verleiht dem Chor heute Abend
den diesjährigen Ritter-Preis, der mit 15 000 Euro dotiert ist.
In der Begründung heißt es, dass sich der Chor durch "besonders herausragende Leistungen bei der Maßstab setzenden
Interpretation anspruchsvoller A-cappella-Werke und bedeutender Oratorien" hervorgetan habe. Die Laudatio hält Professor Hermann Rauhe, Ehrenpräsident der Hochschule für Musik und Theater. Die Ritter-Stiftung geht zurück auf Oscar H.
Ritter, der den Preis anlässlich des 100. Geburtstages seines
Unternehmens Tropag ins Leben gerufen hatte. Das Preisträgerkonzert in der Kleinen Laeiszhalle heute um 19.30 Uhr ist
öffentlich, der Eintritt ist frei. jlau
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2. Pressemitteilungen
DAAD Preis 2009 an Andriy Roshka
Anlässlich der Vergabe des DAAD-Preises 2009 an den russischen Studierenden Andriy Roshka laden wir Sie herzlich ein
zu einem FESTKONZERT aus Anlass der DAAD Preisverleihung am Freitag, den 4. Dezember 2009, 19.00h, im Mendelssohn-Saal der Hochschule für Musik und Theater Hamburg mit Andriy Roshka, Flöte, mit Werken von J.S. Bach,
Schubert und Martin?; Klavier: Nobue Ito.
Die Preisverleihung erfolgt durch den Vizepräsidenten Prof.
Dr. Michael von Troschke.
DAAD-Preis
Mit dem Preis des Deutschen Akademischen Austauschdienstes werden einmal pro Jahr ausländische Studierende mit "besonderen akademischen Leistungen und bemerkenswertem
gesellschaftlich-interkulturellem Engagement" ausgezeichnet.
Andriy Roshka half ausländischen Mitstudierenden, sich gerade zu Beginn ihres Studiums in Deutschland zurechtzufinden
und bereitete sie auf Unterrichte vor. Er leistete durch seine
große Hilfsbereitschaft einen aktiven Beitrag zur Integration
seiner ausländischen Kommilitonen.
Andriy Roshka
1983 in Kiew geboren, studierte an der Hochschule zunächst
bei Prof. Hans-Udo Heinzmann im Diplomstudiengang Flöte
und macht derzeit sein Konzertexamen in der Klasse von Prof.
Moshe Aron Epstein.
Seit 2005 hat er Solo-Auftritte mit der "Jungen Philharmonie
Köln", u.a. im "Palau de la Musica" (Barcelona), "Sydney Opera House", "Federation Concert Hall" (Hobard/Australien)
und der "Victoria Hall" (Singapur). Tourneen führten ihn
durch Australien, Neuseeland, Spanien, Portugal und Norwegen. 2006 hatte er Solo- und Kammermusik-Auftritte bei dem
Festival "Musica y Danza" (Úbeda, Spanien) und dem Festival
"Sommerliche Musiktage Hitzacker". Er gewann mehrere internationale Wettbewerbe und nahm an Meisterkursen bei Sir
James Galway in Weggis (2004, Schweiz), E.-B. Hilse (2005,
Bayreuth), Robert Dick (2006, USA) und William Dowdall
(2007, Dublin) teil.
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"Förderpreis für Studierende der Hochschule
für Musik und Theater Hamburg" zum dritten
Mal vergeben
Im Rahmen eines moderierten Gesprächskonzertes wurde am
26. November 2009 im Forum der Hochschule zum dritten
Mal der "Förderpreis für Studierende an der Hochschule für
Musik und Theater Hamburg" an die Gruppe "Musiker ohne
Grenzen" verliehen. Er ist mit 10.000 Euro dotiert und wurde
von Krista und Rüdiger Warnke gestiftet.
Der diesjährige Förderpreis ist der Politikwissenschaftlerin
Prof. Dr. Claudia von Braunmühl gewidmet. Sie stellte Thesen
zur "Solidarität in der Entwicklungspolitik" auf.
Mitglieder der Gruppe "Musiker ohne Grenzen" gaben mit
Musik, Filmausschnitten und persönlichen Berichten eindrucksvolle Einblicke in das langfristige Musikschulprojekt in
einem Armenviertel in Ecuador.
Moderiert wurde der Abend von Berthild Lievenbrück.
Musiker ohne Grenzen
ist ein gemeinnütziger Verein, der von Magdalena Abrams als
Initiatorin und weiteren Studierenden der Hochschule für Musik und Theater gegründet wurde. Der Verein verfolgt hauptsächlich zwei Ziele:
? Benachteiligten Kindern und Jugendlichen in aller Welt zu
ermöglichen, ein Musikinstrument zu erlernen und musikalisch aktiv zu sein.
? Interkulturelle Begegnungen zu ermöglichen, wobei Musik
als universelle Sprache Verbindungen schafft.
Unter dem Dach der gemeindlichen Organisation "Mi
Cometa" wird die Musikschule im Guasmo stetig ausgebaut.
Der Guasmo ist ein großes Armenviertel in Guayaquil, Ecuador, in dem über 600000 Menschen unter schwierigsten ökonomischen und ökologischen Bedingungen zusammen leben.
Im Rahmen dieses Projektes unterrichtet eine Gruppe von
Studierenden der Hamburger Hochschule ehrenamtlich jährlich vier bis sechs Wochen in der Musikschule in Ecuador. Die
Studierenden leben unter einfachsten Bedingungen in den
Familien der Musikschüler. Der Unterricht findet bisher in den
Instrumenten Gitarre, Schlagzeug, E-Bass, Keyboard, Saxofon,
Klarinette, Geige, Gesang sowie in den Bereichen Bandcoaching, Songwriting, Improvisation und Chor statt, wobei darauf Wert gelegt wird, insbesondere die jugendlichen Schüler
auf das selbständige Weiterlernen sowie Unterrichten der Instrumente vorzubereiten.
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Der Förderpreis
wurde zum dritten Mal vergeben und ist mit 10.000 Euro dotiert. Durch ihn sollen überdurchschnittliche Begabungen und
hervorragende Leistungen gefördert werden. Er ist dafür bestimmt, der künstlerischen, pädagogischen und wissenschaftlichen Weiterentwicklung junger Studierender Impulse zu geben.
Die Vergabe des Preises wird von der Überzeugung geleitet,
dass die Auseinandersetzung mit Kunst, vor allem mit Musik,
die Wahrnehmung schult und zugleich Denken und Fühlen in
besonderer Weise zusammenbringt - wichtige Voraussetzung
für engagiertes, ganzheitliches Gestalten von Wirklichkeit. Der
Preis soll hervorragende junge Leute ermutigen, sich Aufgaben in der Gesellschaft zu suchen und sie darin bestärken,
durch ihr Engagement Wahrnehmung zu fördern und sich
einzubringen, um gesellschaftliche Prozesse nachhaltig mit zu
gestalten.
Der Förderpreis ist jeweils einer Persönlichkeit der Gegenwart
aus Kultur oder Wissenschaft gewidmet, die in besonderer
Beziehung zu den Förderzielen steht und nicht an der Hochschule für Musik und Theater tätig ist.
Der diesjährige Preis ist der Politikwissenschaftlerin und entwicklungspolitischen Expertin Prof. Dr. Claudia von Braunmühl, FU Berlin, gewidmet.
Gestiftet wird der Preis jeweils von dem Hamburger Ehepaar
Krista und Rüdiger Warnke. Krista Warnke war 30 Jahre Professorin an der Musikhochschule im Fach Musikwissenschaft
mit dem Schwerpunkt Musikpsychologie. Rüdiger Warnke ist
Schifffahrtsanwalt und Senior Counsel der Kanzlei Dabelstein
& Passehl.
Neuer Kulturmanagement – Professor
Berufung von Peter L.H. Schwenkow als "Professor für Veranstaltungswesen und multimediale Vermarktung" an das Institut für Kultur- und Medienmanagement der Hochschule für
Musik und Theater
Im Rahmen einer akademischen Feierstunde am 25. November 2009 wurde dem Vorstandsvorsitzenden der Deutschen
Entertainment AG (DEAG), Herrn Peter L.H. Schwenkow, der
akademische Titel eines Professors verliehen; er vertritt den
Bereich Veranstaltungswesen und multimediale Vermarktung
am Institut für Kultur- und Medienmanagement (KMM) der
Hochschule für Musik und Theater Hamburg.
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Prof. Dr. Friedrich Loock, Direktor des Instituts KMM: "Mit der
Berufung von Herrn Schwenkow ist es uns gelungen, einen
weiteren höchst renommierten Praktiker des Kultur- und Medienmanagements an das Lehr- und Forschungsinstitut zu
binden. National und international hat Herr Schwenkow im
Veranstaltungsmanagement und der Vermarktung von Künstlern Meilensteine gesetzt. Der Bogen seiner innovativen Impulse spannt sich von Open-Air-Klassikkonzerten in den frühen 1980er Jahren bis hin zum Joint venture seiner Veranstaltungsgesellschaft für Klassik mit dem weltweit zweitgrößten
Tonträger-Produzenten, der Sony Music."
Das Institut KMM ist die größte Einrichtung seiner Art in
Deutschland. Es zeichnet insbesondere ein enges Zusammenwirken von Praxis und Theorie aus. Dies gilt für das Studium ebenso wie für Forschungsaktivitäten und für Serviceleistungen. Zum Institut: Über 500 Studierende im Präsenzund Fernstudium, Studienabschlüsse vom „Bachelor of Arts“
(B.A.) über „Master of Arts“ (M.A.) bis hin zum „Dr. phil.“,
vier wissenschaftliche Forschungsstellen, eine studentische
Beratungsgesellschaft sowie das bundesweit erste und größte
KMM-Alumni-Netzwerk.
Peter L.H. Schwenkow wird am Institut KMM die Koordination
des Lehr- und Forschungsbereichs "Veranstaltungsmanagement" übernehmen. Er ergänzt damit den Kreis der 18 Professoren des Instituts, zu denen hochkarätige Funktionsträger
aus dem Kultur- und Medienbereich gehören; unter ihnen sind
beispielsweise Frau Prof. Dr. Brigitte Oetker für den Bereich
„Bildende Kunst“, Herr Prof. Dr. Michael Göring für den Bereich „Stiftungswesen“ und Prof. Dres. h.c. Manfred Lahnstein
für den Bereich „Wirtschaftslehre“.
Prof. Elmar Lampson, Präsident der Hochschule für Musik
und Theater: "Die Hochschule für Musik und Theater hat Potenzial zur Alsterphilharmonie. Einen solch erfahrenen Veranstaltungsexperten wie Herrn Schwenkow in unserem Haus zu
haben, ist ein großer Gewinn auch für dieses Vorhaben."
Rauhe-Preis 2009 für Neue Kammermusik verliehen
In einer feierlichen Veranstaltung wurde vom Stifterehepaar
Rauhe am 11. November 2009 der Annemarie und Hermann
Rauhe Preis für Neue Kammermusik zu gleichen Teilen an den
Komponisten Ioannis Mitsialis und das Kim-Trio (Nayoung
Kim, Taehyun Kim, Jiyeon Kim) verliehen.
Präsident Elmar Lampson hob als Besonderheit dieses Preises
hervor, dass "gleich zwei wichtige Bereiche der Hochschule -
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die Kammermusik und der Kompositionsbereich - gefördert
und zu einem lebendigen Austausch animiert werden."
Mit dem mit 10.000 Euro dotierten Preis wird jährlich ein Ensemble des Masterstudienganges Kammermusik der Hochschule ausgezeichnet, das über exzellente künstlerische Leistungen hinaus innovative Konzeptionen zur Verbindung von
klassischem und zeitgenössischem Repertoire entwickelt hat,
um der zeitgenössischen Kammermusik neue Hörer zu erschließen. Zugleich wird der Preis jeweils an eine Komponistin
bzw. einen Komponisten für eine Auftragskomposition für
Ensemble vergeben.
Das auserwählte Kim-Trio aus der Kammermusikklasse von
Prof. Niklas Schmidt brachte dementsprechend die preisgekrönte Komposition von Ioannis Mitsialis (Klasse Prof. Peter
Michael Hamel)
"Interaktionen"
Klaviertrio in sieben Situationen (2009)
zur Uraufführung. Die Laudationes wurden von Prof. Peter
Michael Hamel und Prof. Niklas Schmidt gehalten.
Der Rauhe-Preis ist der höchstdotierte Preis, der für Neue
Kammermusik vergeben wird. Zum Profil des Preises gehören
außerdem eine CD-Produktion und Auftrittsmöglichkeiten bei
NDR Start und bei Festivals.
Der Preis war von dem Ehepaar Rauhe im Jahr 2005 gestiftet
worden. Hermann Rauhe - langjähriger Präsident der Hochschule von 1976 bis 2004 - unterstützt die Arbeit der Hochschule weiterhin als Ehrenpräsident.
Hintergrundinformationen
Die Preisträger
Das exzellente KIM TRIO wurde im Jahr 2000 von den drei
Schwestern Nayoung Kim (Klavier), Taehyun Kim (Violine)
und Jiyeon Kim (Violon-cello) in Wien gegründet. Alle drei haben eine fundierte, ausgezeichnete Ausbildung als Solistinnen
hinter sich und vervollkommnen nun im Hamburger Masterstudiengang Kammermusik unter der Leitung von Prof. Niklas
Schmidt ihr Können und ihr Repertoire.
Ihre musikalische Laufbahn begannen die drei Schwestern alle
am Klavier, Taehyun Kim wechselte dann zur Violine und
Jiyeon Kim zum Violoncello. In der Folge studierten sie an der
Universität für Musik und darstellende Kunst Wien, in Hannover und in Mainz. Im Jahr 2000 nahmen sie das Kammermusikstudium beim Altenberg Trio in Wien auf und studierten
noch in Hannover, Berlin und Oslo. Derzeit befindet sich das
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Trio im Masterstudiengang-Kammermusik an der Hochschule
für Musik und Theater in Ham-burg bei Prof. Niklas Schmidt.
Es vertiefte seine musikalischen Kenntnisse durch die Zusammenarbeit mit namhaften Künstlern wie H. Beyerle, D. De
Rosa, V. Erben, J. Kalichstein, W. Levin, M. Pressler, F. Rados
und M. Rostropowitsch.
Das Kim Trio errang zahlreiche Preise bei bedeutenden internationalen Wettbewerben, zuletzt den 1. Preis beim Europäischen Kammermusikwett-bewerb in Karlsruhe, den Felix Mendelssohn Bartholdy-Preis der Stiftung Preußischer Kulturbesitz
in Berlin und den Kammermusikpreis der Freunde junger Musiker in Deutschland.
Sie waren bzw. sind u. a. Stipendiatinnen des Fördervereins
Live Music Now unter der Schirmherrschaft von Yehudi Menuhin und der Oscar und Vera Ritter Stiftung Hamburg.
Das Trio konzertierte in Österreich, Deutschland, Italien,
Norwegen, Australien, Brasilien und Korea. Rundfunksender
wie der NDR, NRK, RBB, ABC(Australian Broadcasting) und
KBS(Korean Broadcasting) veröffentlichten Live-Mitschnitte
ihrer Konzerte
Ioannis Mitsialis
(geb. 1978 in Griechenland) studierte Orgel, Klavier und Komposition in Griechenland, und vervollständigte seine Kompositionsstudien am Den Haager Konservatorium in den Niederlanden in der Klasse von Clarence Barlow; seit 2008 studiert er
mit einem staatlichen Stipendium Griechenlands in der Kompositionsklasse von Prof. Peter Michael Hamel und wird im
Sommer 2010 der erste Absolvent des neu geschaffenen Masterstudienganges Komposition sein.
Als Organist hat er zahlreiche Konzerte in Athen und Korfu
bestritten, ebenso als Bariton, Chorsänger und Chorleiter. Sein
kompositorisches Schaffen besteht aus Werken unterschiedlicher Richtungen: Kammermusik, Vokalmusik, Musiktheater,
Instrumentalsoli, die in Deutschland, Holland und in Griechenland aufgeführt worden.
Peter Michael Hamel in seiner Laudatio zu der am 11.11. uraufgeführten Komposition "Interaktionen" Klaviertrio in sieben
Situationen (2009)
"In sieben dichten Situationen wird eine existentielle Geschichte erzählt, welche ich als eine "griechische Passion" bezeichnen würde, frei nach Kasanzakis. So wie Alban Bergs "Lyrische Suite" oder Janáceks "Intime Briefe" gleichzeitig autonome Kunstwerke sind und teils unbewusste, teils verborgene
und verschlüsselte emotionale Äußerungen enthalten. Kürzlich schickte mir der Komponist während seiner Arbeit an der
Spielpartitur eine Nachtaufnahme des heimatlichen Stadtteils
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mit folgendem Text "...das ist meine Region in der Nacht, eine
der schlimmsten und gefährlichsten von Athen, da hab ich
meine Kindheit erlebt, das ist meine Welt, die ich liebe, diese
dunkle Poesie ..."
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Wohltemperierte Empfindungen - Tonart und
Affekt in der Musik Johann Sebastian Bachs
Ringvorlesung Gender Studies XI: Musik: Sprache der Gefühle?
mit dem Vortrag
"Wohltemperierte Empfindungen"
Tonart und Affekt in der Musik Johann Sebastian Bachs
am Dienstag, den 17. November 2009,
18.00 Uhr (s.t.) im Mendelssohnsaal der
Hochschule für Musik und Theater Hamburg
Studierende der HfMT Hamburg (Cembalo)
Prof. Menno van Delft (Cembalo) im Gespräch mit
Prof. Gerhart Darmstadt (Hist. Aufführungspraxis)
Moderation: Prof. Dr. Beatrix Borchard
Eintritt frei.
Kontakt: [email protected],
Telefon 040 428482508, Fax 040 428482666
Präludien und Fugen von Johann Sebastian Bach
Auf der Suche nach der Übersetzung einer im tiefsten Sinne
"wahren" Ausdrucksform menschlicher Empfindungen in eine
musikalische Sprache boten sich den Komponisten des Barock
die Innenbezüge der Intervalle (Zwischenräume) und die bewusste Benutzung bestimmter Stimmungen und Tonarten zur
Darstellung der Affekte an. Diese gerade von Johann Sebastian
Bach gelehrten Zusammenhänge werden anhand der Präludien und Fugen aus dem Wohltemperierten Clavier Bachs verdeutlicht und vorgestellt. Außerdem wird die alte Streitfrage
aufgeworfen und an Beispielen erläutert, inwieweit es einen
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bestimmbaren Charakter oder eine Symbolik der verschiedenen Tonarten gibt oder ob es sich bei einer Veränderung der
Tonart lediglich um eine den Ausdruck nicht verändernde
Transposition handelt.
Hintergrundinformationen
Menno van Delft, geboren 1963 in Amsterdam, studierte
Cembalo, Orgel und Musikwissenschaften am Sweelinck Konservatorium in Amsterdam, am Königlichen Konservatorium
in den Haag und an der Universität Utrecht. Seine Lehrer waren unter anderen Gustav Leonhardt, Bob van Asperen, Piet
Kee, Jacques van Oortmerssen und Willem Elders. In seiner
Studien-zeit sang Menno van Delft Gregorianischen Gesang in
der "Schola Cantorum Amsterdam" unter der anregenden und
formenden Leitung von Wim van Gerven. 1998 gewann er den
Clavichord Preis beim C. Ph. E. Bach-Wettbewerb in Hamburg
und debütierte beim Holland Festival Early Music in Utrecht.
Als Continuospieler und Solist gibt er Konzerte und Meisterkurse in ganz Europa und den USA und macht zahlreiche Aufnahmen für Radio und Fernsehen sowie CDs. Neben seinen
Aufführungen betätigt Menno van Delft sich regelmäßig als
Lektor und Herausgeber zu Themen der Alten Musik für Tasteninstrumente, Aufführungspraxis, Spieltechniken und Stimmung & Temperierung. Seit 1995 unterrichtet er Cembalo,
Clavichord, Basso Continuo und Ensemblespiel am
Conservatorium
van
Amsterdam
(früher
Sweelinck
Conservatorium) und an der Hochschule für Musik und Theater Hamburg.
Gerhart Darmstadt, 1952 in Halle/Saale geboren, studierte
Violoncello bei Mirko Dorner an der Folkwang Hochschule
Essen und historische Aufführungspraxis bei Nikolaus Harnoncourt am Mozarteum Salzburg; zusätzlich hatte er Unterricht für Barockvioloncello bei Anner Bylsma. Sein musikwissenschaftlicher Mentor war Walter Blankenburg in
Schlüchtern. 1983-1991 leitete und organisierte er das von ihm
gegründete Barockorchester Hamburg. Er zählt zu den führenden deutschen Barockvioloncellisten und hat sich als Solist, Kammermusiker, Orchester- und Continuospieler, Dirigent und profunder Kenner des 17. bis 19. Jahrhunderts einen
Namen gemacht. Neben einer flexiblen Technik und Virtuosität ist es ihm ein Anliegen, die Musik als eine berührende
Sprache der Seele und des Herzens zu verstehen und gerade
auch die Kunst des idealen Begleitens zu vermitteln. An der
Hochschule für Musik und Theater Hamburg und der Alfred
Schnittke Akademie International in Hamburg lehrt Gerhart
Darmstadt historische Aufführungspraxis und Kammermusik
mit Impulsen für eine zeitgemäße und zukunftsweisende Interpretation. Er ist Mitglied des Joseph Martin KrausStreichquartetts und Präsident der Internationalen Joseph
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Martin Kraus-Gesellschaft e. V. mit Sitz in Buchen (Odenwald).
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