Autoantikörper gegen ‚cyclic citrullinated peptide’ (anti-CCP) - ein neuer spezifischer Marker für die rheumatoide Arthritis Die rheumatoide Arthritis (RA) kommt weltweit vor und ist mit einer Prävalenz von 0.3 – 2% auch eine der häufigsten Autoimmunerkrankungen. Für ihre Diagnose sind Anamnese, Klinik und Verlauf massgebend. Allerdings können Frühstadien der Krankheit diagnostisch Probleme bieten, da die klinischen Kriterien unter Umständen nicht alle erfüllt sind. Eine frühzeitige Diagnosestellung ist aber sehr erwünscht, um die Entstehung von bleibenden Schäden an den Gelenken möglichst verhindern zu können. Von der Seite des Labors bot sich seit langem der Nachweis von Rheumafaktoren als ein recht sensitiver, aber nicht so spezifischer Marker an (positiv in ca. 75% der Fälle, jedoch auch nachweisbar bei entzündlichen Erkrankungen mit anderer Ursache). Es ist bekannt, dass im Verlauf von Autoimmunerkrankungen Autoantikörper verschiedenster Spezifität entstehen können. Dabei zeigte es sich, dass Autoantikörper gegen einen ‚perinukleären Faktor’ bzw. gegen ‚Keratin’, ‚Keratohyalin’ oder ‚Filaggrin’ für die RA sehr spezifisch sind. Der Nachweis dieser Antikörper mittels Immunfluoreszenz ist aber technisch anspruchsvoll und setzte sich deshalb in der Routinediagnostik nicht durch. Erst mit der Erkenntnis, dass citrullinierte Peptidreste des Filaggrins die antigenen Determinanten dieser RA-spezifischen Autoantikörper darstellen, konnten Enzymimmunoassays auf der Basis von synthetischen citrullinierten Peptiden entwickelt werden. Citrullin entsteht in vivo durch Modifikation der Aminosäure Arginin. Die Verwendung künstlich hergestellter zyklischer Peptide liefert bezüglich diagnostischer Sensitivität die besten Resultate (daher: cyclic citrullinated peptide). Die in der neueren Literatur publizierten Ergebnisse variieren abhängig vom untersuchten Kollektiv und der klinischen Fragestellung. Insgesamt ergeben sich für die Bestimmung der anti-CCP Antikörper sowie der Rheumafaktoren die folgenden diagnostischen Kennzahlen: Test / Testkombination Sensitivität Spezifität CCP-Antikörper, RA früh 40-60% 98% CCP-Antikörper, RA spät 68-75% 98% Rheumafaktor (IgM) 62% 84% CCP-Antikörper und Rheumafaktor 55% 97% Indikation: Diagnose der RA vor allem im Frühstadium. Differenzialdiagnostische Abgrenzung der RA von entzündlichen Gelenkserkrankungen mit anderer Ursache und Abschätzung der Prognose. Die beste Information darüber gewinnt man vor allem in den Frühstadien bei gleichzeitiger Bestimmung der Rheumafaktoren. Methode: Quantitative IgG- Bestimmung mittels Enzymimmunoassay Pos./Preis: Antikörper gegen CCP April 10/rg 1108.00 28 TP CHF 28 Seite 1/1