Gebrauchsinformation

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GI \ Estradurin 80 mg – Trockenstechampulle
mit Lösungsmittel
Austria
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GEBRAUCHSINFORMATION: INFORMATION FÜR DEN ANWENDER
Estradurin® 80 mg - Trockenstechampulle mit Lösungsmittel
Polyestradiolphosphat, Mepivacainhydrochlorid
Lesen Sie die gesamte Packungsbeilage sorgfältig durch, bevor Sie mit der Anwendung dieses
Arzneimittels beginnen, denn sie enthält wichtige Informationen.
Heben Sie die Packungsbeilage auf. Vielleicht möchten Sie diese später nochmals lesen.
Wenn Sie weitere Fragen haben, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder das medizinische
Fachpersonal.
Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder das medizinische
Fachpersonal. Dies gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht in dieser Packungsbeilage angegeben
sind. Siehe Abschnitt 4.
Was in dieser Packungsbeilage steht:
1.
Was ist Estradurin und wofür wird es angewendet?
2.
Was müssen Sie vor der Anwendung von Estradurin beachten?
3.
Wie ist Estradurin anzuwenden?
4.
Welche Nebenwirkungen sind möglich?
5.
Wie ist Estradurin aufzubewahren?
6.
Inhalt der Packung und weitere Informationen
1. WAS IST ESTRADURIN UND WOFÜR WIRD ES ANGEWENDET?
Estradurin ist ein Hormonpräparat, das zur Behandlung von fortgeschrittenem Prostatakrebs mit
Tochtergeschwüren (Metastasen) eingesetzt wird. Estradurin ist zur Anwendung bei Männern.
2. WAS MÜSSEN SIE VOR DER ANWENDUNG VON ESTRADURIN BEACHTEN?
Estradurin darf nicht angewendet werden,
 wenn Sie allergisch gegen Polyestradiolphosphat, Mepivacainhydrochlorid oder einen der in
Abschnitt 6. genannten sonstigen Bestandteile dieses Arzneimittels sind
 wenn Sie an Blutgerinnseln in Venen oder Arterien (z.B. tiefe Venenthrombose, Lungenembolie,
Herzinfarkt, Schlaganfall) leiden oder diese in der Vergangenheit aufgetreten sind
 wenn Sie an schweren Herzrhythmusstörung leiden
 wenn Sie an stark erhöhtem Blutdruck leiden
 wenn Sie an stark erniedrigtem Blutdruck leiden
 wenn Sie an schweren Lebererkrankungen oder an bestimmten Formen von Gelbsucht leiden (z.B.
Dubin-Johnson-Syndrom, Rotor-Syndrom)
 wenn Sie an einer bestimmten Form von Bluterkrankung (Sichelzellenanämie), leiden
 wenn Sie an schweren Fettstoffwechselstörungen leiden
 wenn Sie unter einer bestimmten Art der Schwerhörigkeit (Otosklerose) leiden
 wenn Sie unter einer bestimmten Form von schwerer Muskelschwäche (Myasthenis gravis) leiden.
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Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen
Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder dem medizinischen Fachpersonal, bevor Estradurin bei
Ihnen angewendet wird, wenn Sie an folgenden Krankheiten leiden, oder wenn bei Ihnen früher
solche Erkrankungen aufgetreten sind:
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Venenentzündung
Blutgerinnsel in Venen und Arterien (Thrombosen)
Herzinfarkt, Schlaganfall
krankhafte Wassereinlagerung im Gewebe (Ödeme)
Herz- oder Nierenfunktionsschwäche
Zuckerkrankheit
Bluthochdruck
erhöhte Blutfettwerte
Erkrankungen der Leber
Porphyrie (Stoffwechselerkrankung, die zu einer Störung des Aufbaus von rotem Blutfarbstoff führt)
Multiple Sklerose (Muskelerkrankung)
Epilepsie
Migräne
heftige Muskelkrämpfe (Tetanie)
Störungen im Knochenaufbau
Folgende Krankheitszeichen erfordern das Absetzen der Behandlung und sind sofort dem Arzt zu
melden:
 Venenentzündungen (Anzeichen: starker örtlicher Schmerz, Rötung, Stauung des Blutgefäßes)
 Verschluss eines Blutgefäßes durch ein Gerinnsel (Anzeichen: plötzlich auftretender heftiger Schmerz
der Beine oder Brust, Empfindungsstörungen, Schwindelgefühl)
 plötzlich auftretende Hör –, Sprech - oder Sehstörungen (Möglichkeit eines Venenverschlusses an der
Netzhaut)
 starker Blutdrucksanstieg (Anzeichen: Kopfschmerzen, Müdigkeit, Leistungsminderung)
 Kopfschmerzen, erstmalig migräneartig (halbseitig, mit Sehstörungen, Übelkeit, Brechreiz) oder
stärker als üblich
 Leberentzündung infolge von Gallenstauung (Anzeichen: unklare Oberbauchbeschwerden,
Gelbfärbung im Auge)
Bei geplanten Operationen (6 Wochen vorher) und längerem Unbeweglichsein (Immobilisation), z. B.
nach Unfällen, muss die Behandlung mit Estradurin ebenfalls abgesetzt werden. Längere Ruhigstellung
der unteren Gliedmaßen begünstigt das Risiko von Gefäßverschlüssen.
Anwendung von Estradurin zusammen mit anderen Arzneimitteln
Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder das medizinische Fachpersonal, wenn Sie andere Arzneimittel
einnehmen, kürzlich andere Arzneimittel eingenommen haben oder beabsichtigen andere Arzneimittel
einzunehmen.
Bei gleichzeitiger Anwendung bestimmter anderer Arzneimittel sind Wirkungsveränderungen von
Estradurin oder der anderen Präparate möglich. Daher muss Ihr behandelnder Arzt über alle von Ihnen
verwendeten Medikamente informiert sein, auch über solche, die von anderen Ärzten verordnet wurden
oder die Sie selbst in der Apotheke gekauft haben.
Einige Arzneimittel können die Wirkung von Estradurin bei gleichzeitiger Einnahme (z. B.)verringern.
Dazu gehören:
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Arzneimittel zur Behandlung der Epilepsie wie Barbiturate, Carbamazepin, Phenytoin, Primidon
Arzneimittel zur Behandlung der Tuberkulose (Rifampicin)
Arzneimittel die Johanniskraut beinhalten
einige Antibiotika, die zur Behandlung von bestimmten Infektionen verordnet werden (z.B.
Ampizillin, Tetrazykline)
Estradurin kann die Wirkung von anderen Arzneimitteln beeinflussen:
 Estradurin kann die Wirkung von Antikoagulantien (Mittel zur Hemmung der Blutgerinnung)
verringern
 Estradurin kann die Wirkung von bestimmten Arzneimitteln zur Behandlung hoher Blutfettwerte, wie
z.B. Bezafibrat, verringern
 Estradurin kann die Wirkung von Phenazon (Arzneimittel zur Behandlung von Schmerzen)
verringern
 Estradurin kann die Wirkung von Antidiabetika (Arzneimittel zur Behandlung von Zuckerkrankheit)
verändern. Die Dosierung von Tabletten gegen Zuckerkrankheit oder Insulin muss gegebenenfalls
angepasst werden.
 Die gerinnungsfördernde Wirkung von Estradurin kann diejenige von Aminocapronsäure verstärken.
Eine Erhöhung der Wirkung von Estradurin kann durch Paracetamol (Arzneimittel zur Behandlung von
Schmerzen), durch gewisse Betablocker (Arzneimittel zur Behandlung von Bluthochdruck und koronarer
Herzkrankheiten) und einige Benzodiazepine (beruhigende Arzneimittel) verursacht werden.
Laboruntersuchungen
Die Anwendung von Estradurin kann das Ergebnis eines Schilddrüsenfunktionstests beeinflussen, da der
Schilddrüsenhormonspiegel erhöht sein kann.
Vorsicht ist geboten bei gleichzeitiger Einnahme von oralen Östrogenen, da dies in seltenen Fällen eine
Leberschädigung verursachen kann.
Vorsicht ist geboten bei gleichzeitiger Anwendung von leberschädigenden Arzneimitteln, z.B. Dantrolen
(Arzneimittel zur Behandlung von krankhaft gesteigerter Muskelspannung), da dadurch das Risiko einer
Leberschädigung erhöht werden kann.
Schwangerschaft und Stillzeit
Aufgrund des Anwendungsgebietes ist der Warnhinweis für die Schwangerschaft und Stillzeit nicht
zutreffend.
Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Estradurin hat keine Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von
Maschinen.
Estradurin enthält Natrium, jedoch weniger als 1 mmol (23 mg) pro Durchstechflasche, d.h. es ist nahezu
„natriumfrei“.
3.
WIE IST ESTRADURIN ANZUWENDEN?
Über die notwendige Dosis und Behandlungsdauer entscheidet in jedem Einzelfall der Arzt.
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Die übliche Dosis für die Anbehandlung beträgt 80 - 160 mg alle 4 Wochen für 2 - 3 Monate. Danach
kann zur Weiterbehandlung die Dosis auf 40 - 80 mg alle 4 Wochen herabgesetzt werden.
Anwendung bei Kindern und Jugendlichen
Estradurin ist nicht zur Anwendung bei Kindern und Jugendlichen bestimmt.
Ältere Patienten (ab 65 Jahren):
Bei älteren Patienten liegen keine besonderen Dosierungsempfehlungen vor.
Eingeschränkte Nierenfunktion:
Bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion wird bei der Dosierung zur Vorsicht geraten.
Eingeschränkte Leberfunktion:
Bei Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion wird bei der Dosierung zur Vorsicht geraten.
Wie wird Estradurin zubereitet
Estradurin liegt als Pulver zur Herstellung eines Injektionslösung vor. Das Pulver muss vor der
Anwendung in dem beigepackten Lösungsmittel aufgelöst werden.
Wie wird Estradurin verabreicht
Der Arzt wird Ihnen die zubereitete Estradurin-Lösung mittels einer Spritze tief in einen Muskel
(intramuskulär) verabreichen.
Hinweis für den Arzt:
Gebrauchsinformation.
Informationen
zur
Überdosierung
finden
Sie
am
Ende
dieser
Wenn Sie weitere Fragen zur Anwendung dieses Arzneimittels haben, wenden Sie sich an Ihren Arzt
oder das medizinische Fachpersonal.
4.
WELCHE NEBENWIRKUNGEN SIND MÖGLICH?
Wie alle Arzneimittel kann auch dieses Arzneimittel Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem
auftreten müssen.
Häufigkeit der Nebenwirkungen
Sehr häufig (betrifft mehr als 1 Behandelten von 10)
Häufig (betrifft 1 bis 10 Behandelte von 100)
Gelegentlich (betrifft 1 bis 10 Behandelte von 1.000)
Selten (betrifft 1 bis 10 Behandelte von 10.000)
Sehr selten (betrifft weniger als 1 Behandelten von 10.000)
Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar)
Häufig:
Impotenz, Beeinträchtigung des Geschlechtstriebes, Brustspannen, schmerzhafte Vergrößerung der
Brustdrüsen, Verweiblichung.
Gelegentlich:
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Verringerte Natriumausscheidung, dadurch Natriumansammlung im Körper, Wasseransammlung im
Gewebe (Ödeme)
Selten:
Durch den in Estradurin enthaltenen Wirkstoff Mepivacainhydrochlorid können allergische Reaktionen
auftreten, wie z. B. Hautreaktionen, Bronchialasthma und anaphylaktischer Schock.
Bluthochdruck, Thrombose, Thromboembolien, Venenentzündung, Herzschwäche, Herzinfarkt,
Ausschläge, Rötungen und Überpigmentierung (Flecken) der Haut, Entzündungen oder Abszesse an der
Injektionsstelle, Verkleinerung der Hoden, Übelkeit, Erbrechen, Gallensteinleiden, Gelbsucht,
Kopfschmerzen, Migräne, Stimmungsschwankungen (Hochstimmung oder Niedergeschlagenheit),
verringerte Glukosetoleranz (krankhaft erhöhte Blutzuckerwerte nach einer Mahlzeit),
Gewichtszunahme.
Nicht bekannt:
Vorübergehend erhöhte Leberwerte, Dunkelfärbung der Haut.
Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder das medizinische
Fachpersonal. Dies gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht in dieser Packungsbeilage angegeben sind.
Sie können Nebenwirkungen auch direkt über das nationale Meldesystem anzeigen:
Bundesamt für Sicherheit im Gesundheitswesen
Inst. Pharmakovigilanz
Traisengasse 5
1200 WIEN
Fax: + 43 (0) 50 555 36207
Website: http://www.basg.gv.at/
Indem Sie Nebenwirkungen melden, können Sie dazu beitragen, dass mehr Informationen über die
Sicherheit dieses Arzneimittels zur Verfügung gestellt werden.
5.
WIE IST ESTRADURIN AUFZUBEWAHREN?
Nicht über 25 °C lagern.
In der Originalverpackung aufbewahren, um den Inhalt vor Licht zu schützen.
Bewahren Sie dieses Arzneimittel für Kinder unzugänglich auf.
Sie dürfen dieses Arzneimittel nach dem auf dem Umkarton und dem Etikett nach „Verwendbar bis“
bzw. „Verw. bis“ angegebenen Verfalldatum nicht mehr verwenden. Das Verfalldatum bezieht sich auf
den letzten Tag des angegebenen Monats.
Entsorgen Sie Arzneimittel nicht im Abwasser oder Haushaltsabfall. Fragen Sie Ihren Apotheker wie das
Arzneimittel zu entsorgen ist, wenn Sie es nicht mehr verwenden. Sie tragen damit zum Schutz der
Umwelt bei.
Nur frisch zubereitete Lösungen verwenden.
Die fertige Lösung sollte innerhalb von 12 Stunden bei Lagerung bei Raumtemperatur und innerhalb von
24 Stunden bei Lagerung im Kühlschrank aufgebraucht werden.
Die Estradurin Lösung ist nur zum einmaligen Gebrauch bestimmt. Restmengen verwerfen.
6.
INHALT DER PACKUNG UND WEITERE INFORMATIONEN
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Was Estradurin enthält
Die Wirkstoffe sind:
Polyestradiolphosphat und Mepivacainhydrochlorid
1 Durchstechflasche enthält 80 mg Polyestradiolphosphat und 5 mg Mepivacainhydrochlorid.
Die sonstigen Bestandteile sind: Nicotinamid, Natriumhydroxid, Natriummonohydrogenphosphat.
Die Lösungsmittelampulle enthält Wasser für Injektionszwecke.
Wie Estradurin aussieht und Inhalt der Packung
Weißes Pulver und klares, leicht farbiges Lösungsmittel zur Herstellung einer Injektionslösung
pH-Wert (ca. 7,0-7,8).
 farbloses Glasfläschchen mit der Trockensubstanz
 farblose Glasampulle mit dem Lösungsmittel
Packungsgrößen
1 Durchstechflasche mit 1 Lösungsmittelampulle (zu 2 ml)
10 Durchstechflaschen mit 10 Lösungsmittelampullen
Pharmazeutischer Unternehmer und Hersteller
Zulassungsinhaber:
Pharmanovia A/S
Jægersborg Allé 164
DK-2820 Gentofte
Dänemark
Hersteller:
Hikma Farmacêutica (Portugal) S.A.
Estraf´da do Rio da Mó
n. °8, 8-A e 8-B – Fervenca
Terrugem SNT
2705-906
Portugal
Amneal Nordic ApS
Kanalholmen 14-18
DK- 2650 Hvidovre
Dänemark
Z. Nr.: 15 704
Diese Gebrauchsinformation wurde zuletzt überarbeitet im Oktober 2015.
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<----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------Die folgenden Informationen sind für medizinisches Fachpersonal bestimmt:
Überdosierung
Eine reversible Gynäkomastie ist meist Zeichen für eine Überdosierung. Es gibt kein spezifisches
Antidot, die Behandlung sollte symptomatisch erfolgen.
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