Bachelorarbeit Niklas Schneider

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Hochschule München
Fakultät: Elektrotechnik und Informationstechnik
Studiengang: Regenerative Energien – Elektrotechnik
Bachelorarbeit von Niklas Schneider
Gebäudeenergiebilanz der Umwelt Arena in
Spreitenbach
Bearbeitungsbeginn:
15.03.2015
Abgabetermin:
15.09.2015
Laufende Nr.:
1124
Hochschule München
Fakultät: Elektrotechnik und Informationstechnik
Studiengang: Regenerative Energien – Elektrotechnik
Bachelorarbeit von Niklas Schneider
Gebäudeenergiebilanz der Umwelt Arena in
Spreitenbach
Building Energy Performance of the Umwelt Arena
in Spreitenbach
Bearbeitungsbeginn:
15.03.2015
Abgabetermin:
15.09.2015
Laufende Nr.:
1124
Betreuer:
Prof. Dr.-Ing. Simon Schramm
Firma:
Solarenergieförderverein
Bayern e.V.
Betreuer Firma:
Prof. Dr.-Ing. Gerd Becker
Bachelorarbeit Niklas Schneider
I
Erklärungen des Bearbeiters:
Ich erkläre hiermit, dass ich die vorliegende Bachelorarbeit selbständig
verfasst und noch nicht anderweitig zu Prüfungszwecken vorgelegt
habe.
Sämtliche benutzte Quellen und Hilfsmittel sind angegeben, wörtliche
und sinngemäße Zitate sind als solche gekennzeichnet.
München, den 09.07.2015
_____________________
Niklas Schneider
Bachelorarbeit Niklas Schneider
II
Abstract
In modern times photovoltaic modules are getting cheaper and cheaper. Therefore,
it is no longer necessary to mount them in perfect alignment und tilt. Due to this
improvement, architects have the opportunity to integrate a system in the facade of
a building. In combination with a regenerative heating system you can quickly obtain
a plus-energy-house, which brings tax advantages for the owner. In this thesis a
selected example building is examined for its technical functionality and effectiveness.
By the planned nuclear phase-out in Germany, more and more citizens are interested in using their self-produced green electricity. Because of the very low feed-intariff of the renewable-energy-law, they try to achieve a high self-consumption rate
for new buildings. This is only possible if you combine different regenerative systems
with each other. Here it is shown how this innovation is realized at the environmental
area in Spreitenbach.
Kurzfassung
In der heutigen Zeit werden Photovoltaik Module immer günstiger. Daher ist es nicht
mehr zwangsläufig notwendig, die Montage in perfekter Ausrichtung und Neigung
durchzuführen. Dank dieses Freiraums haben Architekten die Möglichkeit eine Anlage in die Fassade eines Gebäudes zu integrieren. In Kombination mit einer regenerativen Wärmeanlage kann somit schnell ein Plusenergiehaus errichtet werden,
welches dem Eigentümer steuerliche Vorteile bringt. In dieser Arbeit wird ein
exemplarisch ausgewähltes Gebäude auf seine technische Funktionalität und Effektivität untersucht.
Durch den geplanten Atomausstieg in Deutschland sind immer mehr Bürger interessiert daran selbstproduzierten grünen Strom zu nutzen. Da die Vergütung für
eingespeisten Strom des Erneuerbaren-Energien-Gesetzes immer niedriger wird,
versucht man bei Neubauten eine hohe Eigenverbrauchsquote zu erreichen. Dies
ist nur möglich, wenn man verschiedene regenerative Systeme mit einander kombiniert. In dieser Arbeit wird aufgezeigt, wie dies bei der Umwelt Arena in Spreitenbach realisiert wurde.
Bachelorarbeit Niklas Schneider
III
Inhaltsverzeichnis
Abstract ................................................................................................................... II
Kurzfassung ............................................................................................................ II
Inhaltsverzeichnis................................................................................................... III
1
Einleitung .......................................................................................................... 1
2
Analysekriterien ................................................................................................ 2
2.1
2.1.1
Performance Ratio............................................................................... 2
2.1.2
Verhältnis Erzeugung/Verbrauch ......................................................... 3
2.1.3
Eigenverbrauchsquote......................................................................... 3
2.1.4
Autarkiegrad ........................................................................................ 3
2.1.5
CO2-Einsparung .................................................................................. 4
2.2
Wärme ....................................................................................................... 5
2.2.1
Energiebedarf Raumwärme ................................................................. 5
2.2.2
CO2-Einsparung Raumwärme............................................................. 7
2.2.3
Wärmepumpen .................................................................................... 7
2.2.4
Energiebedarf Warmwasser ................................................................ 8
2.3
3
Strom ......................................................................................................... 2
Gebäudeenergiebilanz ............................................................................... 8
2.3.1
Endenergiebilanz ................................................................................. 8
2.3.2
Primärenergiebilanz............................................................................. 9
Analyse der Energieflüsse .............................................................................. 10
3.1
Konzept .................................................................................................... 10
3.1.1
Übersicht Elektro-System .................................................................. 12
3.1.2
Übersicht Heiz- und Kühlsystem........................................................ 13
3.2
Elektro-System ......................................................................................... 14
3.2.1
Dachanlage ....................................................................................... 14
3.2.2
Integrierte Photovoltaik ...................................................................... 17
3.2.3
Windturbine ....................................................................................... 19
3.2.4
Auswertung Strom ............................................................................. 20
3.3
Heiz- und Kühlsystem .............................................................................. 27
Bachelorarbeit Niklas Schneider
IV
3.3.1
Wärmepumpen .................................................................................. 28
3.3.2
Trinkwarmwasser .............................................................................. 31
3.3.3
Kreuzstromwärmetauscher ................................................................ 31
3.3.4
Auswertung Heizung ......................................................................... 32
3.4
Gebäudeenergiebilanz ............................................................................. 38
3.4.1
Endenergiebilanz ............................................................................... 39
3.4.2
Primärenergiebilanz........................................................................... 40
3.5
Fazit ......................................................................................................... 41
4
Ausblick .......................................................................................................... 42
5
Vergleich der Gebäude ................................................................................... 43
5.1
Strom ....................................................................................................... 43
5.2
Wärme ..................................................................................................... 44
5.3
Gesamt .................................................................................................... 45
Literaturverzeichnis ................................................................................................ V
Abbildungsverzeichnis ......................................................................................... VII
Tabellenverzeichnis ............................................................................................ VIII
Anhang .................................................................................................................. IX
A.1
Emissionswerte Umweltbundesamt ......................................................... IX
A.2
Tabelle Ausrichtungen .............................................................................. X
A.3
Moduldatenblatt MegaSlate ..................................................................... XI
A.4
Moduldatenblatt StoVentec .................................................................... XIII
A.5
Simulationsergebnisse ........................................................................... XVI
A.5.1
Flachdach ohne Aufständerung ....................................................... XVI
A.5.2
Schrägdach ohne Aufständerung .................................................... XIX
A.5.3
Flachdach mit Aufständerung ......................................................... XXII
A.6
Datenblatt Windtronics BTPS 6500 .......................................................XXV
Einleitung
1
1
Einleitung
Der Solarenergieförderverein Bayern e. V. veranstaltet regelmäßig eine Preisverleihung zu dem Thema Architekturpreis Gebäudeintegrierte Solartechnik. Hierbei werden Architekten ausgezeichnet, die eine herausragende Leistung im Bereich der
Planung und Umsetzung von regenerativen Konzepten verwirklichen. Im Jahr 2014
wurden 151 Bauten aus 21 Ländern zum Wettbewerb eingereicht.
Im Zuge zweier Bachelorarbeiten wurden ausgewählte Gebäude für eine technische
Untersuchung, wo der architektonische Aspekt vernachlässigt wird, ausgesucht. Bei
der Analyse wurde nicht nur die gebäudeintegrierte Solartechnik untersucht, sondern auch andere regenerative Systeme, welche in den Objekten verbaut sind.
Diese Techniken sind bei jedem Gebäude unterschiedlich und reichen von Solarthermie bis hin zu komplexen Heizsystemen mit Wärmepumpen.
Heutzutage sind Bauherren eines Neubaus mit einer Nutzfläche von mehr als 50 m²
verpflichtet, mindestens ein regeneratives System zur Unterstützung des Wärmeoder Kältekreislaufes einzubauen1. Dies zwingt immer mehr Bauherren dazu, sich,
auch wenn kein direktes Interesse besteht, mit dem Thema der erneuerbaren Energien auseinanderzusetzen. Ein weiterer Anreiz sind steuerlich Vorteile die sie bei
einem Nullenergie- bzw. Plusenergiehaus erhalten. Dies bedeutet, dass mehr Energie im Jahresmittel erzeugt als verbraucht wird.
1 Nutzungspflicht nach § 3 Abs. 1 EEWärmeG
Analysekriterien
2
2
Analysekriterien
Zur Gegenüberstellung der verschiedenen Objekte der Preisträger werden zunächst einheitliche Analysekriterien festgelegt, mit Hilfe derer ein direkter Vergleich
stattfinden kann. Diese Kriterien sind vergleichbar mit denen einer parallel laufenden Bachelorarbeit zu anderen Anlagen des Wettbewerbs2.
2.1
Strom
2.1.1 Performance Ratio
Die Performance Ratio vergleicht die tatsächlich eingespeiste Energie mit der, theoretisch, unter Einbeziehung der tatsächlichen Einstrahlung, maximal möglichen
eingespeisten Energie. Die Einstrahlungsleistung kann man mit einer Software wie
z. B. Metenorm ermitteln. Hier werden die Daten von drei verschiedenen zertifizierten Messstationen in der Umgebung gewählt und diese dann auf die benötigte Neigung und Ausrichtung interpoliert. Die tatsächlichen Werte könnten nur über einen
vor Ort installierten Einstrahlungssensor ermittelt werden.
𝑃𝑅 =
π‘Šπ΄πΆ
π‘Šπ΄πΆ
=
π‘Šπ΄πΆ (π‘œπ‘π‘‘) 𝐺 ∗ 𝐴 ∗ πœ‚π‘†π‘‡πΆ
WAC = Eingespeiste Energie im Zeitraum in kWh
WAC (opt) = Mögliche eingespeiste Energie im Zeitraum in kWh
G = Einstrahlung auf Modul im ausgewählten Zeitraum in kWh/m²
A = Gesamte Modulfläche in m²
STC = Modulwirkungsgrad
Mit Hilfe der PR kann man schnell erkennen ob die Anlage im betrachteten Zeitraum
fehlerhaft war. Gute Werte liegen über 80 %, bei Ergebnissen unter 75 % ist mit
einem Fehler oder sonstigen Ausfällen zu rechnen.
2 Bachelorarbeit Technische Ausführung und Gebäudeenergiebilanz von gebäudeintegrierter Solartechnik von Natalie Fischer
Analysekriterien
3
2.1.2 Verhältnis Erzeugung/Verbrauch
Das Verhältnis Erzeugung/Verbrauch (VEV) drückt aus, ob über einen gewissen
Zeitraum (üblicherweise ein Jahr) mehr oder weniger erzeugt als verbraucht wurde.
Ein Wert kleiner 1 bedeutet, dass mehr Strom verbraucht wurde, als regenerativ
erzeugt werden konnte. Ein Wert größer 1 drückt einen Stromüberschuss aus.
Für ein Plusenergiehaus würde die Bedingung wie folgt sein:
𝑉𝐸𝑉 =
π‘Šπ‘ƒπ‘Ÿπ‘œπ‘‘π‘’π‘§π‘–π‘’π‘Ÿπ‘‘
>1
π‘Šπ‘‰π‘’π‘Ÿπ‘π‘Ÿπ‘Žπ‘’π‘β„Žπ‘‘
WProduziert = Produzierte Energie im Zeitraum in kWh
WVerbraucht = Gesamte benötigte Energie im Zeitraum in kWh
2.1.3 Eigenverbrauchsquote
Die Eigenverbrauchsquote (EVQ) drückt die tatsächlich selbst genutzte Energie zu
der selbst erzeugten Energie aus. Diese beträgt bei einem Wohnhaus im Durchschnitt3 30 %. Bei gewerblich genutzten Gebäuden kann die Quote, auf Grund von
regelmäßigem Verbrauch zu Einstrahlungszeitpunkten, höher sein.
𝐸𝑉𝑄 =
π‘Šπ‘†π‘’π‘™π‘π‘ π‘‘π‘£π‘’π‘Ÿπ‘π‘Ÿπ‘Žπ‘’π‘β„Žπ‘‘
∗ 100 %
π‘ŠπΈπ‘Ÿπ‘§π‘’π‘’π‘”π‘‘
WSelbstverbraucht = Selbst verbrauchte Energie aus PV in kWh/a
WErzeugt = Gesamte erzeugte Energie aus PV in kWh/a
2.1.4 Autarkiegrad
Der Autarkiegrad drückt das Verhältnis der selbstgenutzten Energie zur gesamt verbrauchten Energie über den Zeitraum eins Jahres aus. Bei einem Ergebnis von dauerhaft über 100 % würde das Haus ohne externe Stromversorgung auskommen.
πœ‚π΄π‘’π‘‘π‘Žπ‘Ÿπ‘˜π‘–π‘’ =
π‘Šπ‘†π‘’π‘™π‘π‘ π‘‘π‘£π‘’π‘Ÿπ‘π‘Ÿπ‘Žπ‘’π‘β„Žπ‘‘
∗ 100 %
π‘Šπ‘‰π‘’π‘Ÿπ‘π‘Ÿπ‘Žπ‘’π‘β„Žπ‘‘
Autarkie = Autarkiegrad in %
WSelbstverbraucht = Selbst verbrauchte Energie aus PV in kWh/a
WVerbraucht = Gesamt benötige Energie in kWh/a
3 Simulationen zeigten, dass normale Nutzer einen Eigenverbrauch von 20 % realisieren können
und durch aktive Verbrauchsanpassung bis zu 40 % realisieren können. (Bost, Hirschl, & Aretz,
2015)
Analysekriterien
4
2.1.5 CO2-Einsparung
Die CO2-Einsparung wird hier, proportional zur produzierten Energie berechnet. Da
eine PV-Anlage in ihrer Produktion CO2 produziert und während des Betriebes CO2
neutral arbeitet, wird dies auch mit einberechnet.
Hierfür wird zuerst der CO2-Ausstoß der regenerativen Anlage wie folgt berechnet.
π‘šπΆπ‘‚2−π‘…π‘’π‘”π‘’π‘›π‘’π‘Ÿπ‘Žπ‘‘π‘–π‘£ = π‘Šπ‘ƒπ‘Ÿπ‘œπ‘‘π‘’π‘§π‘–π‘’π‘Ÿπ‘‘ ∗ π‘›π‘…π‘’π‘”π‘’π‘›π‘’π‘Ÿπ‘Žπ‘‘π‘–π‘£
mCO2-Regenerativ = CO2 Produktion der regenerativen Anlage in t
nRegenerativ = aktueller CO2-Ausstoß für Strom aus einer regenerativen Anlage in
g/kWh4
Für den Vergleich mit konventionellen Kraftwerken wird mit dem Wert des deutschen Strommix gerechnet, welcher die Mischung der deutschen Kraftwerke repräsentiert.
π‘šπΆπ‘‚2−π‘†π‘‘π‘Ÿπ‘œπ‘šπ‘šπ‘–π‘₯ = π‘Šπ‘ƒπ‘Ÿπ‘œπ‘‘π‘’π‘§π‘–π‘’π‘Ÿπ‘‘ ∗ π‘›π‘†π‘‘π‘Ÿπ‘œπ‘šπ‘šπ‘–π‘₯
mCO2-Strommix = CO2 Produktion Strommix in t
nStrommix = aktueller CO2-Ausstoß für Strom in g/kWh4
Gesamt betrachtet ergibt sich somit für den CO2-Ausstoß:
π‘šπΆπ‘‚2 = π‘šπΆπ‘‚2−π‘†π‘‘π‘Ÿπ‘œπ‘šπ‘šπ‘–π‘₯ − ∑ π‘šπΆπ‘‚2−π‘…π‘’π‘”π‘’π‘›π‘’π‘Ÿπ‘Žπ‘‘π‘–π‘£
𝑀𝐢𝑂2 =
π‘šπΆπ‘‚2−π‘†π‘‘π‘Ÿπ‘œπ‘šπ‘šπ‘–π‘₯ − ∑ π‘šπΆπ‘‚2−π‘…π‘’π‘”π‘’π‘›π‘’π‘Ÿπ‘Žπ‘‘π‘–π‘£
∗ 100 %
π‘šπΆπ‘‚2−π‘†π‘‘π‘Ÿπ‘œπ‘šπ‘šπ‘–π‘₯
mCO2 = CO2 Einsparung in t
MCO2 = relative CO2 Einsparung in %
4 Als Grundlage dienen die Werte aus dem Jahr 2011 des Umweltbundesamtes (siehe Emissionswerte Anhang S. IX)
Analysekriterien
2.2
5
Wärme
2.2.1 Energiebedarf Raumwärme
Der Energiebedarf eines Gebäudes wird nach DIN EN 12 831 Norm-Heizlast genannt. Diese setzt sich zusammen aus den Norm-Transmissionswärmeverlusten
und den Norm-Lüftungswärmeverlusten.
(5)
Φ = Φ π‘‡ + Φ𝑉
 = Norm-Heizlast in W
T = Norm-Transmissionswärmeverlust in W
V = Norm-Lüftungsverlust in W
Die Norm-Transmissionswärmeverluste setzten sich wie folgt zusammen:
(5)
Φ π‘‡ = (𝐻𝑇,𝑒 + 𝐻𝑇,𝑒𝑒 + 𝐻𝑇,𝑖𝑔 + 𝐻𝑇,𝑖𝑗 ) ∗ (Θ𝑖𝑛𝑑 − Θ𝑒 )
HT,e = Transmissionswärmeverlustkoeffizient zw. Raum und Umgebung in W/K
HT,ue = Transmissionswärmeverlustkoeffizient zw. Raum und Umgebung durch unbeheizten Raum in W/K
HT,ig = Transmissionswärmeverlustkoeffizient zw. Raum und Erdreich in W/K
HT,ij = Transmissionswärmeverlustkoeffizient zw. Raum und Umgebung durch beheizten Raum in W/K
int = Norm-Innentemperatur in °C
e = Norm-Außentemperatur in °C
Relevant für die Analyse der Umwelt Arena sind die Verluste zwischen Raum und
Umgebung, sowie zwischen Raum und Umgebung durch unbeheizten Raum. Die
Tiefgarage wird vereinfacht als unbeheizter Kellerraum mit Tür nach außen berücksichtigt.
(5)
𝐻𝑇,𝑒 = ∑ 𝐴𝑖 ∗ π‘ˆπ‘–
𝐻𝑇,𝑒𝑒 = ∑ 𝐴𝑖 ∗ π‘ˆπ‘– ∗ 𝑏𝑒
Ai = Fläche der entsprechenden Außenhülle in m²
Ui = Wärmedämmkoeffizient der Außenhülle in W/m²K
bu = Temperaturkorrekturfaktor für unbeheizte Nachbarräume
5 Formeln aus Handbuch der Gebäudetechnik (Pisthol, 2009)
Analysekriterien
6
Die Norm-Lüftungswärmeverluste setzen sich wie folgt zusammen:
(6)
Φ𝑉 = 𝑉̇𝑖 ∗ 𝜌 ∗ 𝑐𝑝 ∗ (πœƒπ‘–π‘›π‘‘ − πœƒπ‘’ )
𝑉̇𝑖 = Luftvolumenstrom des Raumes in m³/h
 = Dichte der Luft bei int in kg/m³
cp = spezifische Wärmekapazität der Luft bei int in kJ/(kg*K)
(6)
𝑉̇𝑖 = max(𝑉̇𝑖𝑛𝑓 ; π‘‰Μ‡π‘šπ‘–π‘› )
𝑉̇𝑖𝑛𝑓 = 2 ∗ 𝑉 ∗ 𝑛50 ∗ 𝑒 ∗ πœ€
π‘‰Μ‡π‘šπ‘–π‘› = π‘›π‘šπ‘–π‘› ∗ 𝑉
𝑉̇𝑖𝑛𝑓 = Luftvolumenstrom auf Grund Infiltration durch Fugen (Wind) in m³/h
π‘‰Μ‡π‘šπ‘–π‘› = hygienisch notwendiger Mindest-Luftvolumenstrom in m³/h
V = Volumen des Raumes in m³
n50 = Luftwechselrate je Stunde bei 50 Pa Druckdifferenz in 1/h
e = Koeffizient für die Abschirmung
ο₯ = Höhenkoeffizient nach Lage des Raumes über Gelände
Aus der Norm-Heizlast lassen sich nun auch der Jahres-Heizenergiebedarf sowie
der spezifische Jahres-Heizenergiebedarf berechnen.
(6)
𝐡 = Φ ∗ 𝑏𝑉𝐻
𝑏𝑠𝑝𝑒𝑧 =
𝐡
𝐴𝑁𝑒𝑑𝑧
B = Jahres-Heizenergiebedarf in kWh
bVH = Jahres-Vollbenutzungsstunden in h/a
ANutz = Nutzfläche des Gebäudes in m²
6 Formeln aus Handbuch der Gebäudetechnik (Pisthol, 2009)
Analysekriterien
7
2.2.2 CO2-Einsparung Raumwärme
Die CO2-Einsparung wird proportional zur erzeugten thermischen Energie berechnet.
Für die regenerative Anlage ergibt sich somit der absolute CO2-Ausstoß.
π‘šπΆπ‘‚2−π‘…π‘’π‘”π‘’π‘›π‘’π‘Ÿπ‘Žπ‘‘π‘–π‘£ = π‘Šπ‘ƒπ‘Ÿπ‘œπ‘‘π‘’π‘§π‘–π‘’π‘Ÿπ‘‘ ∗ π‘›π‘…π‘’π‘”π‘’π‘›π‘’π‘Ÿπ‘Žπ‘‘π‘–π‘£
mCO2-Regenerativ = CO2 Produktion der regenerativen Anlage in t
nRegenerativ = aktueller CO2-Ausstoß für Wärme in g/kWh7
Für den Vergleich mit konventionellen Kraftwerken wird mit einer Standard Öl-Heizung verglichen.
π‘šπΆπ‘‚2−π‘˜π‘œπ‘›π‘£ = π‘Šπ‘ƒπ‘Ÿπ‘œπ‘‘π‘’π‘§π‘–π‘’π‘Ÿπ‘‘ ∗ π‘›π‘˜π‘œπ‘›π‘£
mCO2-konv = CO2 Produktion konventionell in t
nkonv = aktueller CO2-Ausstoß für Wärme in g/kWh7
Gesamt betrachtet ergibt sich somit für den CO2-Ausstoß:
π‘šπΆπ‘‚2 = π‘šπΆπ‘‚2−π‘˜π‘œπ‘›π‘£ − ∑ π‘šπΆπ‘‚2−π‘…π‘’π‘”π‘’π‘›π‘’π‘Ÿπ‘Žπ‘‘π‘–π‘£
𝑀𝐢𝑂2 =
π‘šπΆπ‘‚2−π‘˜π‘œπ‘›π‘£ − ∑ π‘šπΆπ‘‚2−π‘…π‘’π‘”π‘’π‘›π‘’π‘Ÿπ‘Žπ‘‘π‘–π‘£
∗ 100 %
π‘šπΆπ‘‚2−π‘˜π‘œπ‘›π‘£
mCO2 = CO2 Einsparung in t
MCO2 = relative CO2 Einsparung in %
2.2.3 Wärmepumpen
Die verschiedenen Arten von Wärmepumpen können über eine einheitliche Berechnung miteinander verglichen werden. Hierfür werden lediglich die Temperatur der
zugeführten regenerativen Energie (am Verdampfer) und die Temperatur der abgeführten Heizenergie (am Kondensator) benötigt.
(8)
πœ€π‘Šπ‘ƒ
𝐻𝑒𝑖𝑧𝑙𝑒𝑖𝑠𝑑𝑒𝑛𝑔
𝑇
=
=
π΄π‘Ÿπ‘π‘’π‘–π‘‘π‘ π‘™π‘’π‘–π‘ π‘‘π‘’π‘›π‘” 𝑇 − 𝑇0
πœ€π‘Šπ‘ƒ = Leistungszahl des Carnot-Prozesses
T = Temperatur am Kondensator in K
T0 = Temperatur am Verdampfer in K
7 Als Grundlage dienen die Werte des Umweltbundesamtes (siehe Emissionswerte Anhang S. IX)
8 Formel aus Handbuch der Gebäudetechnik (Pisthol, 2009)
Analysekriterien
8
In der Praxis wird jedoch durch Verluste von etwa 50 bis 80 % nie die tatsächliche
Wärmeübertragung erreicht. Aus diesem Grund wird die Leistungszahl pauschal mit
0,6 multipliziert.
Bei dem einbringen von 1 kW elektrischer Leistung in die Wärmepumpe wird das ο₯Fache an thermischer Leistung aus der Wärmepumpe geholt.
2.2.4 Energiebedarf Warmwasser
Für den Warmwasserbedarf von Industriegebäuden gibt es keine einheitliche Berechnungsmethode. Somit muss dies durch Erfahrungswerte des Architekten abgeschätzt werden.
Für die Umwelt Arena wurden die Werte der Berechnungen des Architekten übernommen.
2.3
Gebäudeenergiebilanz
2.3.1 Endenergiebilanz
Bei der Endenergiebilanz werden die Erträge und Verbräuche des Stroms und der
Wärme gemeinsam dargestellt. Daraus lässt sich dann erkennen, ob es sich um ein
Nullenergiehaus oder sogar ein Plusenergiehaus handelt. Die Darstellung erfolgt in
einer Grafik wie unter Abbildung 1: Beispiel Endenergiebilanz zu erkennen ist.
Endenergiebilanz
160%
140%
120%
100%
80%
60%
40%
20%
0%
Energiebedarf
Energieertrag
Energie Raumwärme
Energie Warmwasser
Hilfenergie
el. Energiebedarf
Ertrag PV
Ertrag BHKW
Abbildung 1: Beispiel Endenergiebilanz
Analysekriterien
9
2.3.2 Primärenergiebilanz
Die Primärenergiebilanz läuft vergleichbar mit der Endenergiebilanz ab, jedoch werden folgende Primärenergiefaktoren für die einzelnen Energieträger mit einberechnet.
Tabelle 1: Primärenergiefaktoren
Energieträger
Holz
Wärme aus Kraft-Wärme-Kopplung (regenerativ)
Strom
Umweltenergie (Solar, Umgebung usw.)
Primärenergiefaktor fp
laut EnEV9
0,2
0
2,4
0
Die Ergebnisse werden dann wie in Abbildung 1: Beispiel Endenergiebilanz dargestellt.
9 Energiesparverordnung 2014 – nichtamtliche Lesefassung
Analyse der Energieflüsse
3
10
Analyse der Energieflüsse
Abbildung 2: Umwelt Arena Spreitenbach
3.1
Konzept
Die Umwelt Arena ist ein Schauplatz zur Verdeutlichung verschiedenster regenerativer und innovativer Systeme rund um das Thema Energie und Nachhaltigkeit. Sie
befindet sich in Spreitenbach, welches ca. 10 km nordöstlich von Zürich in der
Schweiz liegt. Das Gebäude wurde von dem Architekten René Schmid entworfen
und in Zusammenarbeit mit seinem Vater und Bauunternehmer Walter Schmid gebaut. Sein Vater ist schon seit über 40 Jahren als Pioniere in verschiedenen Bereichen der erneuerbaren Energien tätig. Er baute als einer der Ersten 1975 ein Haus
mit Sonnenkollektoren auf dem Dach. Zehn Jahre später machte Walter Schmid die
ersten Tiefenwasserbohrungen und konnte damit Gebäude beheizen. Durch diese
jahrelangen Erfahrungen war es Ihm möglich, die Umwelt Arena, so wie sie heute
steht, zu realisieren. Mittels Techniken wie z. B. elektrisch betriebene Baumaschinen und Wiederverwendung von ausgehobenem Kies, verlief der komplette Bau
CO2-neutral.
Seit Eröffnung am 23. August 2012 kommen über 100.000 Besucher pro Jahr in die
Umwelt Arena, welche eine Ausstellungsfläche von 11.000 m² auf vier Stockwerken
bietet. Zusätzlich gibt es acht Konferenz- und Seminarräume für Veranstaltungen
und ein nachhaltiges Restaurant.
Analyse der Energieflüsse
11
Energie Nutzung
Regenerative
Energiequellen
Elektrischeverbraucher
PV
Solare
Strahlung
Solarthermie
Trinkwarmwasserspeicher
Trinkwarmwasser
Absorptionskältemaschine
Kaltwasserspeicher
Kühlen über
TABs
Küchen
Abfälle
Fermenter
BHKW
Erdwärme
Sole-WasserWärmepumpe
Warmwasserspeicher
Grundwasser
Wasser-WasserWärmepumpe
Holz
Holzkessel
Frisch
Luft
Luft-WasserWärmepumpe
KreuzstromWärmetauscher
Heizen über
TABs
Abgegebene
Energie
StromNetz
NahwärmeNetz
Raumzuluft
Abbildung 3: Energiekonzept
Das regenerative Konzept der Umwelt Arena ist in Abbildung 3 dargestellt. Auf der
linken Seite sind die erneuerbaren Energiequellen zu erkennen, die über verschiedenste Verfahren zu nutzbarer Energie umgewandelt werden. Zusätzlich ist
die Anbindung an das Versorgungsnetz über Strom und Nahwärme visualisiert.
Die solare Strahlung wird einerseits zur Erzeugung von Strom über Photovoltaik
verwendet, und andererseits zur Produktion von Wärme/ Kälte über Solarthermie.
Der elektrische Strom wird zum Betrieb der Wärmepumpen, Beleuchtung und sonstigen technischen Einrichtungen verwendet. Überschüssiger Strom wird in das Netz
der Züricher Stadtwerke eingespeist. Die Wärme kann über eine Absorptionskältemaschine zum Kühlen des Gebäudes verwendet werden.
Die vorhandenen Küchenabfälle werden mittels eines Fermenters zu Biogas zersetzt und dann zum Betrieb des Blockheizkraftwerkes genutzt. Der gewonnene
Strom wird zum Eigenverbrauch verwendet; überschüssiger Strom wird ins Netz
eingespeist. Die Abwärme der Anlage wird dem Warmwasserspeicher der Heizungsanlage zugeführt.
Analyse der Energieflüsse
12
Die verschiedenen Wärmepumpen werden mit Erdwärme, Grundwasser und
Frischluft gespeist und mit Strom aus Photovoltaik betrieben (Details siehe 3.3.1
Wärmepumpen).
Ein zusätzlicher Wärmegewinn wird durch einen Holzkessel, der mit Pellets bzw.
Hackschnitzeln befeuert wird, erzeugt. Dieser wird lediglich bei Mangel von regenerativen Quellen eingesetzt.
Die Raumzuluft wird mittels eines Kreuzstromwärmetauschers erneuert, wodurch
ein energiesparender Betrieb gewährleistet ist (Details siehe 3.3.3 Kreuzstromwärmetauscher).
3.1.1 Übersicht Elektro-System
Regenerative
Energiequellen
Energie Nutzung
Abgegebene
Energie
Elektrischeverbraucher
StromNetz
________
Solare
Strahlung
PV
Küchen
Abfälle
Fermenter
kWh
BHKW
Abbildung 4: Übersicht Elektro-System
In Abbildung 4 ist die gekapselte Übersicht des Elektro-Systems dargestellt. Zu sehen ist, dass lediglich die PV-Anlage über einen getrennten Zähler verfügt. Auf
Grund dessen muss für die folgenden Berechnungen für das BHKW der simulierte
Wert angesetzt werden.
Die Anbindung an das öffentliche Stromnetz wird auch über einen Zähler laufen,
jedoch konnten dafür keine monatlichen oder jährlichen Werte zur Verfügung gestellt werden.
Analyse der Energieflüsse
13
3.1.2 Übersicht Heiz- und Kühlsystem
Regenerative
Energiequellen
Energie Nutzung
Solarthermie
Trinkwarmwasserspeicher
Trinkwarmwasser
Absorptionskältemaschine
Kaltwasserspeicher
Kühlen über
TABs
Küchen
Abfälle
Fermenter
BHKW
Erdwärme
Sole-WasserWärmepumpe
Warmwasserspeicher
Grundwasser
Wasser-WasserWärmepumpe
Holz
Holzkessel
Frisch
Luft
Luft-WasserWärmepumpe
Solare
Strahlung
KreuzstromWärmetauscher
Heizen über
TABs
Abgegebene
Energie
NahwärmeNetz
Raumzuluft
Abbildung 5: Übersicht Heiz- und Kühlsystem
Die Abbildung 5 zeigt die Übersicht des Heiz- und Kühlsystems der Umwelt Arena.
Für diesen Bereich sind keinerlei Zähler oder Messeinrichtungen eingebaut, die den
Ertrag bzw. Verbrauch der einzelnen Komponenten darstellen könnten. Aus diesem
Grund muss für die gesamte Berechnung auf simulierte Werte bzw. Erfahrungswerte zurückgegriffen werden.
Analyse der Energieflüsse
3.2
14
Elektro-System
Der Bereich der elektrischen Energie der Umwelt Arena besteht prinzipiell aus drei
Bereichen, einer kleinen Windanlage, einem Blockheizkraftwerk (BHKW) und der
Photovoltaik. Die Photovoltaik ist nochmal unterteilt in eine leistungsstarke Dachanlage welche rundherum installiert ist und zum anderen mehrere Systeme zur Veranschaulichung wie PV in ein Gebäude integriert werden kann.
Eine Übersicht der Werte der Energieträger für das Jahr 2013 und 2014 ist in der
folgenden Tabelle dargestellt.
Tabelle 2: Übersicht Energieträger Elektro-System
Energieträger
2013
2014
Energieverbrauch
218,3 MWh
218,3 MWh
Netzbezug
111,4 MWh
47,2 MWh
Energieeinspeisung
316,6 MWh
482,0 MWh
Einstrahlung10
758,8 kWh/m²
1196,4 kWh/m²
Sonnenscheindauer10
1511 h
1670 h
3.2.1 Dachanlage
Die Dachanlage hat eine Gesamtleistung von rund 750 kWp, welche sich auf insgesamt 33 verschieden geneigten und ausgerichteten Dachflächen verteilt. Eine Tabelle mit den genauen Leistungen der einzelnen Flächen ist im Anhang auf Seite X
Tabelle 10: Ausrichtungen der Module zu finden. Die insgesamt 5.500 Module (davon rund 1.000 Sondermodule) sind vom Typ MegaSlate von 3S. Diese erreichen
einen Wirkungsgrad von 17,3 % und sind durch ein 5 mm dickes Solarglas geschützt11. Dadurch wird die Hagelwiderstandsklasse HW 4 erreicht. Die StringWechselrichter vom Typ SOLARMAX der Firma Sputnik sind hier in verschiedenen
Leistungsklassen installiert. Die dachintegrierte Bauweise ermöglicht die Bedeckung der gesamten 5.300 m² Dachfläche. Der prognostizierte Jahresertrag beläuft
sich auf 540.000 kWh, was dem Strombedarf von rund 120 Haushalten in der
Schweiz entspricht.
Die Überwachung der Anlage erfolgt lediglich über den gesamt Ertrag der Anlage,
wodurch eine genaue Analyse der einzelnen Flächen nicht möglich ist.
10 Quelle: Meteonorm, Version 7
11 Siehe Moduldatenblatt MegaSlate im Anhang A.3
Analyse der Energieflüsse
3.2.1.1
15
Vergleich der Dachformen
Eine Simulation mit der Software PVSyst (vgl. Abbildung 6: Simulation Dachvarianten) zeigt das Verhältnis der verschiedenen Variationen eine PV-Anlage auf die angegebene Dachfläche zu montieren und die damit erreichbaren Erträge 12. Als
Grundlage dient hier jeweils dieselbe horizontale Fläche des Daches.
Flachdach
ohne
Aufständerung
Schrägdach
ohne
Aufständerung
Installierte Leistung:
274 kWp
Erzeugte Energie:
233.151 kWh/a
Produzierbar:
852 kWh/kWp
Installierte Leistung:
316 kWp
Erzeugte Energie:
305.002 kWh/a
Produzierbar:
966 kWh/kWp
Flachdach
mit Aufständerung
Installierte Leistung:
129 kWp
Erzeugte Energie:
117.112 kWh/a
Produzierbar:
905 kWh/kWp
Rund Dach
ohne
Aufständerung
Installierte Leistung:
750 kWp
Erzeugte Energie:
540.000 kWh/a
Produzierbar:
720 kWh/kWp
Abbildung 6: Simulation Dachvarianten
Bei der Umwelt Arena wird das Prinzip des runden Dachs ohne Aufständerung verwendet. Vorteil dabei ist ein sehr hoher Eigenverbrauch, da es auch West und Ost
ausgerichtete Module gibt. Allerdings ist die installierte Leistung im Verhältnis zu
der erzeugten jährlichen Energie höher, da es auch ineffizientere Ausrichtungen gibt
(vgl. Flachdach mit Aufständerung zu Rund Dach ohne Aufständerung siehe unten).
Installierte Leistung:
Erzeugte Energie:
750 π‘˜π‘Šπ‘
540.000 π‘˜π‘Šβ„Ž
129 π‘˜π‘Šπ‘
∗ 100% = 581,40 %
12 Simulationsergebnisse siehe Anhang A.5
117.112 π‘˜π‘Šβ„Ž
∗ 100 % = 461,10 %
Analyse der Energieflüsse
3.2.1.2
16
Verschattung
41,2°
Abbildung 7: Verschattung Nachbarobjekt
Die PV-Anlage der Umwelt Arena ist im Südosten durch einen Turm mit Übergang
zum benachbarten Shoppingcenter begrenzt. In Abbildung 7 sieht man einen Querschnitt in dem zu erkennen ist, dass ab einem Sonnenwinkel unter 41° es zu einer
partiellen Verschattung der Dachfläche kommt. Da das Gebäude mit einem AzimutWinkel von -42° erbaut ist, kann man aus Abbildung 8 erkennen, dass zwischen
September und April eine Teilverschattung entsteht. Zur besseren Verdeutlichung,
wurde das Gebäude vereinfacht als Rechteck in das Sonnenstands Diagramm eingezeichnet.
Sonnenwinkel:
41°
Azimut: -42°
Abbildung 8: Sonnenstand Spreitenbach (Renewable energy, 2015)
Analyse der Energieflüsse
17
3.2.2 Integrierte Photovoltaik
In der Umwelt Arena werden zwei weitere Möglichkeiten gezeigt, wie man Photovoltaik in das Gebäude integrieren kann. Diese dienen vorwiegend der Veranschaulichung und nicht der Stromproduktion.
3.2.2.1
Fassadenintegriert
Abbildung 9: Fassadenintegrierte PV
Die nord-östliche Fassade der Dachterrasse besteht aus Modulen der Serie StoVentec ARTline der Firma Sto. Diese sind auf einer Unterkonstruktion montiert, sodass eine ständige Zirkulation der Luft hinter den Modulen möglich ist. Die Module
werden aus amorphem Silizium hergestellt. Dies ermöglicht einen hohen Ertrag
durch diffuse Einstrahlung, welche an der Fassade oft gegeben ist. Nachteil dieser
Technik ist ein verhältnismäßig geringer Wirkungsgrad13 von ca. 7 %.
13 Siehe Moduldatenblatt StoVentec im Anhang A.4
Analyse der Energieflüsse
3.2.2.2
18
Geländer integriert
Abbildung 10: Geländer integrierte PV
Das Geländer auf der Dachterrasse der Umwelt Arena ist mit integrierter Photovoltaik mit einer Leistung von 1,859 kWp ausgestattet. Die Module sind vom Typ
MGT/PV-Undercut des Herstellers MGT-esys GmbH. Die Leistung eines Moduls
liegt bei maximal 1000 Wp bei einer Größe von 2 x 4 Metern. Die Silizium Zellen
können wahlweise mit monokristallinen, polykristallinen oder farbigen Zellen ausgestattet werden. Der Wirkungsgrad liegt, je nach Material, bei ca. 17 %.
3.2.2.3
Hybridkollektoren
Hybridkollektoren vereinen die Storm- und Wärmegewinnung in einem Modul. Der
Aufbau ist ähnlich dem eines PV-Moduls mit kristallinen Zellen auf der Vorderseite.
Jedoch werden auf der Rückseite Rohre angebracht durch die eine Flüssigkeit zirkuliert. Die Schwierigkeit dieser Technik liegt darin, dass die thermische Seite des
Kollektors eine hohe Temperatur benötigt, um einen guten Wirkungsgrad zu erreichen. Wo hingegen die elektrische Seite bei hohen Temperaturen einen deutlich
schlechteren Wirkungsgrad aufweist. Um somit die Effektivität möglichst hoch zu
halten, muss ein hoher Wärmeabtransport gewährleistet sein.
Bei der Umwelt Arena sind die Hybridkollektoren aus diesem Grund bisher nur
elektrisch angeschlossen. Die thermische Seite konnte nicht in das bestehende Solarthermie System implementiert werden, da hierzu eine zusätzliche Wärmepumpe
erforderlich gewesen wäre. Da lediglich zwei Module der Hybridkollektoren installiert sind, ist ein wirtschaftlicher Betrieb nicht möglich.
Analyse der Energieflüsse
19
3.2.3 Windturbine
Abbildung 11: Windturbine
Auf dem Dach der Umwelt Arena wird eine Windturbine des Herstellers Windtronics
USA betrieben. Das installierte Modell BTPS 6500 hat eine Nennleistung von
1.500 W bei 14 m/s (50 km/h). Die maximale Leistung von 2.250 W kann bei einer
Windgeschwindigkeit von 17 m/s (61 km/h) abgerufen werden. Bei höheren Geschwindigkeiten wird der Rotor von Elektromagneten mit Lastwiderständen abgebremst. Die Kennlinie der Leistung in Abhängigkeit von der Windgeschwindigkeit,
ist im Datenblatt im Anhang A.6 abgebildet.
Der jährliche Ertrag der Windkraftanlage hängt stark von dem Einsatzort ab. Vergleichstests in deutschen Großstädten haben gezeigt, dass Anlagen, die auf dem
Dach installiert sind, lediglich eine durchschnittliche Betriebsstundenzahl von 600
bis 1000 Stunden pro Jahr haben. Da zu dieser Anlage keine Messwerte vorliegenwird folgender Ertrag angenommen:
β„Ž
π‘Šπ½π‘Žβ„Žπ‘Ÿ = 800 ∗ 1.500 π‘Š = 1.200 π‘˜π‘Šβ„Ž
π‘Ž
Analyse der Energieflüsse
20
3.2.4 Auswertung Strom
3.2.4.1
Performance Ratio
Tabelle 3: Ertragsauswertung
Einstrahlung Einstrahlung
horizontal (15) geneigt (16)
Ertrag
Prognose
[kWh]
[kWh]
[%]
[kWh/m²]
[kWh/m²]
[%]
Jun 13
90.716
91.110
-0,43 %
171,0
135,5
72,57%
Monat
(14)
Abweichung
PR
Jul 13
101.069
109.254
-8,10 %
204,6
166,2
65,92%
Aug 13
84.272
91.411
-8,47 %
167,4
147,4
61,98%
Sep 13
54.284
56.941
-4,89 %
102,0
99,3
59,23%
Okt 13
31.568
31.094
1,50 %
55,8
59,0
58,04%
Nov 13
14.478
15.954
-10,19 %
27,0
32,4
48,50%
Dez 13
18.750
19.703
-5,08 %
31,0
39,1
51,92%
Jan 14
15.961
16.798
-5,24 %
28,2
35,0
49,49%
Feb 14
27.019
27.568
-2,03 %
49,1
55,2
53,09%
Mrz 14
58.485
60.627
-3,66 %
108,8
112,1
56,53%
Apr 14
68.838
70.642
-2,62 %
131,4
118,6
62,90%
Mai 14
85.604
85.941
-0,39 %
161,4
133,6
69,44%
Jun 14
103.582
102.843
0,71 %
204,7
162,2
69,22%
Jul 14
77.312
78.281
-1,25 %
146,7
119,1
70,33%
Aug 14
71.820
74.905
-4,30 %
138,2
121,7
63,98%
Sep 14
55.676
56.278
-1,08 %
107,6
104,8
57,59%
Okt 14
35.704
37.017
-3,68 %
67,2
71,0
54,50%
Nov 14
17.719
18.259
-3,05 %
31,8
38,1
50,40%
Dez 14
7.005
12.295
-75,52 %
21,3
26,9
28,23%
Jan 15
5.247
16.155
-207,89 %
Feb 15
19.243
25.419
-32,09 %
Mrz 15
52.570
55.115
-4,84 %
Gesamt 13
395.137
415.467
-5,15 %
758,80
678,76
63,09%
Gesamt 14
624.725
641.454
-2,68 %
1196,40
1098,18
61,65%
Gesamt 15
77.060
96.689
-25,47 %
14, 15, 16
14 Prognose von Basler & Hofmann im Auftrag der Umwelt Arena AG, mit Hilfe von Meteonorm 7
15 Einstrahlung horizontal beruht auf die Globalstrahlung des Standorts Spreitenbach, Simuliert mit
Meteonorm
16 Einstrahlung geneigt beruht auf die Veränderung der Einstrahlung je nach Neigung und Ausrichtung der Software Meteonorm
Analyse der Energieflüsse
21
Tabelle 3 zeigt die Ertragsdaten der Dachanlage seit ihrer Inbetriebnahme im Juni
2013. Die Werte der integrierten Photovoltaik und die der Windturbine werden bei
dieser Analyse vernachlässigt, da diese im Verhältnis sehr gering sind.
Ein relevanter Wert zum Vergleich der PV-Anlage der Gebäude ist die PR, diese
wird in der Tabelle wie folgt berechnet:
𝑃𝑅2014 =
624.725 π‘˜π‘Šβ„Ž
= 61,65 %
π‘˜π‘Šβ„Ž
1098,18 2 ∗ 5333,5 π‘š2 ∗ 0,173
π‘š
Die durchschnittliche PR der Umwelt Arena liegt bei knapp über 60 Prozent. Dieser
niedrige Wert ist vorwiegend auf zwei Gründe zurückzuführen. Zum einen ist die
Schneebedeckung der Module im Winter sehr hoch, wodurch die Module keinen
Strom produzieren können (vgl. Tabelle 3, Wintermonate). Zum anderen handelt es
sich um eine Dachintegrierte Bauweise, dadurch ist eine Belüftung der Module nur
schwer möglich und die Module erhitzen sich stark, wodurch der Wirkungsgrad
schlechter wird.
Des Weiteren könnte die Verschaltung der Wechselrichter ein Grund für die
schlechte PR sein. Da bei dem installieren von verschiedenen Neigungen auf einen
MPP-Tracker, nicht der maximale Ertrag rausgeholt werden kann. Eine Überprüfung
ist jedoch nur mit zusätzliche Messtechnik möglich.
3.2.4.2
Verhältnis Erzeugung/Verbrauch
Das Verhältnis Erzeugung zu Verbrauch (VEV) setzt sich in der Einspeisung aus
dem tatsächlich eingespeisten Strom der Photovoltaik und dem simulierten Strom
des BHKW zusammen. Im Verbrauch aus den angenommen Werten für Hilfsenergie der Heizung (Wärmepumpen), Strom allgemein und Beleuchtung zusammen.
Das BHKW und die Verbräuche mussten aus den Prognosen verwendet werden,
da es hierfür keine expliziten Zähler gibt bzw. keine Daten zur Verfügung stehen.
Somit hängt das VEV lediglich vom Einspeiseertrag der PV-Anlage im entsprechenden Jahr ab.
𝑉𝐸𝑉2013 =
28,4 π‘€π‘Šβ„Ž + 395,14 π‘€π‘Šβ„Ž
423,54 π‘€π‘Šβ„Ž
=
= 1,94
91,7 π‘€π‘Šβ„Ž + 52,7 π‘€π‘Šβ„Ž + 73,9 π‘€π‘Šβ„Ž
218,3 π‘€π‘Šβ„Ž
𝑉𝐸𝑉2014 =
28,4 π‘€π‘Šβ„Ž + 624,73 π‘€π‘Šβ„Ž
653,13 π‘€π‘Šβ„Ž
=
= 2,99
91,7 π‘€π‘Šβ„Ž + 52,7 π‘€π‘Šβ„Ž + 73,9 π‘€π‘Šβ„Ž
218,3 π‘€π‘Šβ„Ž
Für das VEV ergibt sich für das Jahr 2013 ein Wert von 1,94 (PV-Anlage erst ab
Juni in Betrieb) und für das Jahr 2014 ein Wert von 2,99. Dies ist ein sehr guter Wert
für ein Gebäude dieser Größe.
Analyse der Energieflüsse
3.2.4.3
22
Eigenverbrauchsquote
Da es bei der Umwelt Arena keinen Stromzähler für die Aufzeichnung des tatsächlichen Eigenverbrauchs gibt, wurde zur Berechnung das Standardlastprofil17 angenommen. Hierbei wird für die Umwelt Arena das Profil G1 verwendet, dies entspricht
einem Gewerbebetrieb mit einer Betriebszeit von 8 bis 18 Uhr. Für den Ertrag aus
PV wurde das Solarprofil ES0 verwendet und für das BHKW das Biogasprofil EB0.
Daraus lässt sich die Verteilung der Produktion und des Verbrauchs im 15 Minuten
Takt über das gesamte Jahr simulieren und daraus das Verhältnis des Eigenverbrauchs berechnen. Zum Vergleich zeigt die folgende Grafik die entsprechend skalierten Lastprofile einer Sommerwoche, wo die Erzeugungen insgesamt deutlich höher sind als der Verbrauch. Im Gegensatz dazu ist in Abbildung 13 auf der folgenden
Seite eine Winterwoche mit höherem Verbrauch als Erzeugung aufgezeigt.
70 kW
60 kW
50 kW
40 kW
30 kW
20 kW
10 kW
0 kW
Montag
Dienstag
Mittwoch Donnerstag
Lastprofil G1
Freitag
Lastprofil ES0
Samstag
Sonntag
Lastprofil EB0
Abbildung 12: Vergleich der Standardlastprofile - Sommer
Aus dem gesamten Lastprofil ergibt sich für das Jahr 2013 ein Eigenverbrauch (PV
und BHKW) von 106.947 kWh und für 2014 ein Eigenverbrauch von 171.113 kWh.
𝐸𝑉𝑄2013 =
106,95 π‘€π‘Šβ„Ž
∗ 100 % = 25,25 %
28,4 π‘€π‘Šβ„Ž + 395,14 π‘€π‘Šβ„Ž
𝐸𝑉𝑄2014 =
171,11 π‘€π‘Šβ„Ž
∗ 100 % = 26,20 %
28,4 π‘€π‘Šβ„Ž + 624,73 π‘€π‘Šβ„Ž
17 Standardlastprofil der EWE-Netz GmbH (EWE Netz, 2015)
Analyse der Energieflüsse
23
Die Eigenverbrauchsquote der Umwelt Arena von rund 25 Prozent ist ein guter
Wert, wenn man die sehr große PV-Anlage im Verhältnis betrachtet. Würde man
die Anlage für einen hohen Eigenverbrauch auslegen, müsste man die Photovoltaik
verkleinern.
30 kW
25 kW
20 kW
15 kW
10 kW
5 kW
0 kW
Montag
Dienstag
Mittwoch Donnerstag
Lastprofil G1
Freitag
Lastprofil ES0
Samstag
Sonntag
Lastprofil EB0
Abbildung 13: Vergleich der Standardlastprofile – Winter
3.2.4.4
Autarkiegrad
Für den Autarkiegrad wurde der Eigenverbrauchswert aus dem Standardprofil wie
unter Verhältnis Erzeugung/Verbrauch berechnet.
πœ‚π΄π‘’π‘‘π‘Žπ‘Ÿπ‘˜π‘–π‘’−2013 =
106,95 π‘€π‘Šβ„Ž
∗ 100 % = 48,99 %
91,7 π‘€π‘Šβ„Ž + 52,7 π‘€π‘Šβ„Ž + 73,9 π‘€π‘Šβ„Ž
πœ‚π΄π‘’π‘‘π‘Žπ‘Ÿπ‘˜π‘–π‘’−2014 =
171,11 π‘€π‘Šβ„Ž
∗ 100 % = 78,38 %
91,7 π‘€π‘Šβ„Ž + 52,7 π‘€π‘Šβ„Ž + 73,9 π‘€π‘Šβ„Ž
Der Autarkiegrad von nahezu 80 Prozent verdankt die Umwelt Arena dem vorwiegenden Betrieb tagsüber, wodurch die Photovoltaik einen Großteil des Strombedarfs decken kann. Für die restliche Zeit dient das BHKW als Puffer. (vgl. Abbildung
12: Vergleich der Standardlastprofile)
Analyse der Energieflüsse
3.2.4.5
24
CO2-Einsparung
Die CO2 Einsparung des Stroms wird aus dem Ertrag der PV-Anlage und des
BHKWs wie folgt berechnet.
Theoretischer CO2-Ausstoß18 bei Nutzung des konventionellen Strommix:
π‘šπΆπ‘‚2−π‘†π‘‘π‘Ÿπ‘œπ‘šπ‘šπ‘–π‘₯ = π‘Šπ‘ƒπ‘Ÿπ‘œπ‘‘π‘’π‘§π‘–π‘’π‘Ÿπ‘‘−πΊπ‘’π‘ π‘Žπ‘šπ‘‘ ∗ π‘›π‘†π‘‘π‘Ÿπ‘œπ‘šπ‘šπ‘–π‘₯
= (624,73 π‘€π‘Šβ„Ž + 28,4 π‘€π‘Šβ„Ž) ∗ 558
𝑔
= 364,44 𝑑
π‘˜π‘Šβ„Ž
Theoretischer CO2-Ausstoß18 durch PV-Strom:
π‘šπΆπ‘‚2−𝑃𝑉 = π‘Šπ‘ƒπ‘Ÿπ‘œπ‘‘π‘’π‘§π‘–π‘’π‘Ÿπ‘‘−𝑃𝑉 ∗ 𝑛𝑃𝑉 = 624,73 π‘€π‘Šβ„Ž ∗ 58,7
𝑔
= 36,67 𝑑
π‘˜π‘Šβ„Ž
Theoretischer CO2-Ausstoß18 durch BHKW-Strom:
π‘šπΆπ‘‚2−π΅π»πΎπ‘Š = π‘Šπ‘ƒπ‘Ÿπ‘œπ‘‘π‘’π‘§π‘–π‘’π‘Ÿπ‘‘−π΅π»πΎπ‘Š ∗ π‘›π΅π»πΎπ‘Š = 28,4 π‘€π‘Šβ„Ž ∗ 34,3
𝑔
= 0,97 𝑑
π‘˜π‘Šβ„Ž
Daraus ergibt sich die gesamte Masse an eingespartem CO2 absolut und relativ:
π‘šπΆπ‘‚2−2014 = π‘šπΆπ‘‚2−π‘†π‘‘π‘Ÿπ‘œπ‘šπ‘šπ‘–π‘₯ − π‘šπΆπ‘‚2−𝑃𝑉 − π‘šπΆπ‘‚2−π΅π»πΎπ‘Š = 364,44 𝑑 − 36,67 𝑑 − 0,97 𝑑
= 326,80 𝑑
𝑀𝐢𝑂2−2014 =
π‘šπΆπ‘‚2−π‘†π‘‘π‘Ÿπ‘œπ‘šπ‘šπ‘–π‘₯ − π‘šπΆπ‘‚2−𝑃𝑉 − π‘šπΆπ‘‚2−π΅π»πΎπ‘Š
∗ 100 % = 89,67 %
π‘šπΆπ‘‚2−π‘†π‘‘π‘Ÿπ‘œπ‘šπ‘šπ‘–π‘₯
Für die CO2-Einsparung wurde hier die globale Einsparung betrachtet, was bedeutet unabhängig davon, ob man den Strom aus PV oder BHKW selber nutzt oder in
das Netz einspeist, spart man CO2.
Hierdurch lässt sich eine starke absolute Ersparnis von 326,80 Tonnen CO2 für das
Jahr 2014 erreichen. Zur besseren Verdeutlichung, man müsste rund 2,3 Millionen
Kilometer mit einem PKW zurücklegen, was theoretisch einer 57-fachen Weltumrundung gleich kommt, um diesen CO2-Ausstoß zu produzieren19.
18 Als Grundlage dienen die Werte des Umweltbundesamtes (siehe Emissionswerte Anhang S. IX)
19 Beruhend auf einen Mittelklasse PKW mit einem CO2-Ausstoß von 150 g/km
Analyse der Energieflüsse
3.2.4.6
25
Erzeugung
Stromerzeugung
5%
1%
0%
Photovoltaik
BHKW
Windturbine
Geländer
94%
Fassade
Abbildung 14: Vergleich Stromerzeugung
Die Stromerzeugung teilt sich grundsätzlich in drei Bereiche auf:
οƒ˜ Auf-Dach-Photovoltaikanlage, welche 94 Prozent der produzierten Energie
ausmacht.
οƒ˜ BHKW, welches rund 5 Prozent der produzierten elektrischen Energie ausmacht (zum vgl., das BHKW produziert rund das Siebenfache an Wärme wie
an Strom).
οƒ˜ Veranschaulichende Systeme, also Windturbine, Geländer integriert und
Fassadenintegriert, welche gemeinsam rund 1 Prozent des Energieertrags
ausmachen.
Analyse der Energieflüsse
3.2.4.7
26
Verbrauch
Stromverbrauch
34%
42%
Hilfsenergie
Strom allgemein
Beleuchtung
24%
Abbildung 15: Vergleich Stromverbrauch
Der Stromverbrauch teilt sich in drei Bereiche auf:
οƒ˜ Hilfsenergie, diese beinhaltet den Strom zum Betrieb des Heizungs- und
Kühlsystems.
οƒ˜ Strom allgemein, dieser beinhaltet den Strom zum Betrieb von Computern,
Telefonen, Sicherheitstechnik usw.
οƒ˜ Beleuchtung, dies beinhaltet die Beleuchtung der Ausstellungs-, Außen- und
Veranstaltungsflächen. Hier wurde ebenso darauf geachtet diese nachhaltig
zu gestalten z. B. durch energiesparende Leuchtmittel.
Analyse der Energieflüsse
3.3
27
Heiz- und Kühlsystem
Das Heiz- und Kühlsystem der Umwelt Arena besteht aus insgesamt 18 verschiedenen Systemen, die verbaut und parallel in Betrieb sind. Allgemein beruhen diese
Systeme auf 5 verschiedene Technologien:
ο€­
ο€­
ο€­
ο€­
ο€­
Blockheizkraftwerk betrieben mit Biogas
Pellet- und Hackschnitzelheizung
Luft/Wasser Wärmepumpe
Wasser/Wasser Wärmepumpe
Sole/Wasser Wärmepumpe
Zusätzlich werden auch Anlagen ausgestellt, die mehrere Systeme miteinander vereinen.
Die erzeugte Wärme bzw. Kälte wird in je einem Wassertank mit 70.000 Liter Volumen zwischengespeichert. Bei überschüssiger Wärme wird zusätzlich Warmwasser
in einem horizontalen Erdregister mit einer Leitungslänge von 9 km unter der Umwelt Arena zirkuliert, dies dient als Langzeitpuffer.
Zur Verteilung der Wärme bzw. Kälte im Gebäude sind in der Betondecke sogenannte TABs installiert (vgl. Abbildung 16). Diese 60 km langen Leitungen verlaufen
durch die Decken der verschiedenen Geschosse. Durch die Wärmeträgheit des Betons ist eine sehr konstante Temperaturverteilung in der Umwelt Arena gewährleistet.
Abbildung 16: Thermoaktives Bauteilsystem
Analyse der Energieflüsse
28
3.3.1 Wärmepumpen
In der Realität werden Wärmepumpen verwendet, um einen Wärmeträger (z. B.
Wasser/Luft) von einem niedrigeren Temperaturniveau auf ein höheres Temperaturniveau zu heben.
Die vorhandenen Wärmequellen sind:
ο‚·
ο‚·
ο‚·
ο‚·
Frischluft ist an jedem Standort in unbegrenztem Maße verfügbar, jedoch
wird verhältnismäßig viel elektrische Hilfsenergie benötigt, da das zu überwindende Temperaturniveau vergleichsmäßig hoch ist. Zusätzlich steigt der
Wärmebedarf des Gebäudes, mit fallenden Außentemperaturen, an.
Grundwasser hat das ganze Jahr über eine nahezu konstante Temperatur
und ist somit sehr gut geeignet zur Energiegewinnung. Hierbei wird das
Grundwasser direkt in das Gebäude zur Wärmepumpe befördert.
Erdwärme wird entweder durch einen waagerechten Kollektor gewonnen,
wofür jedoch eine sehr große Fläche zur Verfügung stehen muss, oder durch
eine senkrechte Erdsonde. Bei dieser Technik wird dem Erdreich die Wärme
über einen Solekreislauf entzogen.
Solare Strahlung hier wird die Strahlung der ganzjährig verfügbaren Sonne
verwendet. Nachteil ist die abnehmende Strahlungsintensität in den Wintermonaten, wo hoher Bedarf an Wärme ist.
Um der Umwelt die Wärme zu entziehen, muss ein thermodynamischer Kreislauf
(Carnot-Prozess) stattfinden. Hier wird mittels entsprechendem Wärmemittel die
Energie durch Kondensieren entzogen bzw. durch Verdampfen hinzugefügt. Die in
der Umwelt Arena installierten Wärmepumpen sind alle reversibel. Dies bedeutet,
dass der thermodynamische Kreisprozess umgekehrt werden kann, um das Gebäude zu kühlen. Für diesen Kreislauft wird eine nicht unbeachtliche, zugeführte
elektrische Energie benötigt.
3.3.1.1
Frischluft
Aus der frischen Luft kann im Verhältnis zu den anderen Techniken weniger Energie
gewonnen werden, da die durchschnittliche Außentemperatur, und somit die dem
Kondensator zugeführte Wärme, niedriger als bei Grundwasser und Erdwärme ist.
Des Weiteren ist im Sommer, wo die Heizung nicht benötigt wird, die Temperatur
sehr hoch und im Winter, wo die Heizlast sehr hoch ist, sind oftmals Temperaturen
unter 0°C.
Die Temperatur am Kondensator beruht auf der Vorlauftemperatur der Fußbodenheizung, welche 35 °C beträgt.
Analyse der Energieflüsse
29
𝑇 = 35 °πΆ + 273 𝐾 = 308 𝐾
Die Temperatur am Verdampfer ergibt sich aus der durchschnittlichen Außentemperatur für Zürich, welche in der Heizperiode -8 °C beträgt.
𝑇0 = −8 °πΆ + 273 𝐾 = 265 𝐾
Somit ergibt sich die Leistungszahl:
πœ€πΉπΏ =
𝑇
308 𝐾
= 0,6 ∗
= 4,30
𝑇 − 𝑇0
308 𝐾 − 265 𝐾
Die Leistungszahl der Frischluft ist mit 4,3 ein sehr guter Wert. Üblicherweise liegen
die Leistungszahlen, abhängig vom Hersteller, bei 2,9 bis 3,5. Der sehr gute Wert
ist darauf zurück zu führen, dass die Fußbodenheizung nur eine sehr geringe Vorlauftemperatur benötigt.
3.3.1.2
Grundwasser
Das Grundwasser hat über das Jahr gesehen eine nahezu konstante Temperatur.
Dadurch kann mit dieser Wärmepumpe die höchste Leistungszahl erreicht werden.
Nachteil ist, dass diese Technik nur sehr selten eingesetzt werden darf, da die zuständigen Wasserwerke jeden einzelnen Fall individuell bewerten und genehmigen
müssen.
Die Temperatur am Kondensator ist dieselbe Vorlauftemperatur wie bei der Frischluft. Die Temperatur am Verdampfer ergibt sich aus der konstanten Grundwassertemperatur20 von 8 bis 15 °C.
𝑇0 = 11,5 °πΆ + 273 𝐾 = 284,5 𝐾
Somit ergibt sich die Leistungszahl:
πœ€πΊπ‘Š =
𝑇
308 𝐾
= 0,6 ∗
= 7,86
𝑇 − 𝑇0
308 𝐾 − 284,5 𝐾
Für Grundwasser liegt eine typische Leistungszahl zwischen 5,0 und 6,5. Der hier
sehr gute Wert ist wieder auf die niedrige Vorlauftemperatur der Fußbodenheizung
zurückzuführen.
20 Temperatur entnommen aus der Beurteilung des Grundwassers des Kanton Zürich der AWEL
Analyse der Energieflüsse
3.3.1.3
30
Erdwärme
Die Erdwärme ist ab einer Tiefe von ca. 20 Metern unabhängig von der solaren
Einstrahlung und somit nahezu konstant das ganze Jahr über.
Die Temperatur am Kondensator ist dieselbe Vorlauftemperatur wie bei der Frischluft. Die Temperatur am Verdampfer ergibt sich aus der konstanten Erdwärme von
10 °C.
𝑇0 = 10 °πΆ + 273 𝐾 = 283 𝐾
Somit ergibt sich die Leistungszahl:
πœ€πΈπ‘Š =
𝑇
308 𝐾
= 0,6 ∗
= 7,39
𝑇 − 𝑇0
308 𝐾 − 283 𝐾
Die Erdwärme ist eine sehr zuverlässige Quelle. Eine typische Leistungszahl liegt
hier zwischen 4,5 und 6,0. Der sehr gute Wert ist erneut auf die niedrige Vorlauftemperatur der Fußbodenheizung zurück zu führen.
3.3.1.4
Vergleich der Wärmepumpen
Leistungszahl
9
8
7
6
5
4
3
2
1
0
Frischluft
Grundwasser
Erdwärme
Leistungszahl
Abbildung 17: Vergleich Leistungszahlen Wärmepumpen
Bei dem Vergleich der Wärmepumpen ist deutlich zu sehen, dass Grundwasser und
Erdwärme den besseren Wirkungsgrad haben. Die Frischluft hat ihren Vorteil darin,
dass die Installation an nahezu jedem Standort unkompliziert machbar ist. Für
Grundwasser und Erdwärme sind kostenaufwendige Maßnahmen notwendig.
Die solare Strahlung wurde in dieser Auswertung nicht mit einbezogen, da diese in
der Umwelt Arena lediglich zur Erwärmung des Trinkwassers verwendet wird und
somit nicht direkt zum Heizsystem gehört.
Analyse der Energieflüsse
31
Zur Bewertung des realen Prozesses wird die Jahresarbeitszahl ß aus der gesamten gewonnenen Wärme und der gesamten Hilfsenergie wie folgt berechnet:
ß=
π‘Šπ‘π‘’π‘‘π‘§ 136,3 π‘€π‘Šβ„Ž
=
= 2,12
π‘Šπ‘’π‘™
64,2 π‘€π‘Šβ„Ž
ß = Jahresarbeitszahl
WNutz = abgegebene Wärmemenge pro Jahr in kWh
Wel = zugeführte Hilfsenergie pro Jahr in kWh21
Ein typischer Wert für die Jahresarbeitszahl liegt bei ca. 3,4 für die Kombination
dieser drei Wärmepumpen. Die Differenz des typischen Wertes zum realen Wert ist
verhältnismäßig hoch. Dies liegt daran, dass die Wärmepumpen der Umwelt Arena
vorwiegend zur Veranschaulichung der verschiedenen Systeme eingesetzt werden
und nicht für das Gebäude optimiert sind.
3.3.2 Trinkwarmwasser
Das Trinkwarmwasser der Umwelt Arena wird über Solarthermie beheizt. Hierfür
stehen insgesamt 18 m² Kollektorfläche, verteilt auf 8 m² Flach- und 10 m² Vakuumröhrenkollektoren, zur Verfügung. Weitere 4 m² Hybridkollektoren sind bereits verbaut, jedoch noch nicht in das bestehende System integriert. Die Kollektoren haben
einen jährlichen Ertrag von ca. 21.000 kWh Wärme. Bei Engpässen, kann Wärme
aus dem Warmwasserspeicher der Heizungsanlage über einen Wärmetauscher für
Trinkwarmwasser verwendet werden.
3.3.3 Kreuzstromwärmetauscher
Die Frischluftzufuhr in das Gebäude wird mit einem Lüftungsgerät mit Kreuzstromwärmetauscher realisiert. Das Gerät SIMPLEX der Firma Seven-Air Gebr. Meyer
AG hat eine Wärmerückgewinnung von über 70% bei einem Luftvolumenstrom von
500 bis 9400 m³/h. Dies wird erreicht durch eine Luft/Luft-Wärmepumpe mit getrennter Zu- und Abluft. Die Wärmepumpe entzieht der Abluft am Verdampfer die Wärme
und gibt diese der Zuluft am Kondensator wieder hinzu.
21 Von dem vorhandenen Hilfsenergiewert wurden 30 % abgezogen, da hier nur die Hilfsenergie der
Wärmepumpen benötigt wird.
Analyse der Energieflüsse
32
3.3.4 Auswertung Heizung
3.3.4.1
Energieverlust Gebäude
Zur Berechnung des Energiebedarfs der Heizung muss der Transmissionswärmeverlust sowie der Lüftungswärmeverlust berechnet werden (vgl. siehe 2.2.1 Energiebedarf Raumwärme). Das gesamte Gebäude wird vereinfacht als ein Raum dargestellt. Dies ist möglich, da die gesamte Ausstellungsfläche eine offene Arena ist
und lediglich die Konferenzräume abgetrennt sind.
Für den Transmissionswärmeverlust sind folgende Daten gegeben:
Tabelle 4: Wärmedämmung
Bauwerk
Fläche
Wärmedämmung
Dach
1.300 m²
0,14 W/m²K
Module
5.300 m²
0,16 W/m²K
Boden
2.375 m²
0,17 W/m²K
Fenster
1.000 m²
0,67 W/m²K
Daraus lassen sich unter Verwendung der Formeln aus 2.2.1 Energiebedarf Raumwärme die Transmissionswärmeverlustkoeffizienten berechnen22.
𝐻𝑇,𝑒 = ∑ 𝐴𝑖 ∗ π‘ˆπ‘– = 𝐴𝐷 ∗ π‘ˆπ· + 𝐴𝑀 ∗ π‘ˆπ‘€ + 𝐴𝐹 ∗ π‘ˆπΉ
π‘Š
π‘Š
π‘Š
+ 5.300 π‘š2 ∗ 0,16 2 + 1.000 π‘š2 ∗ 0,67 2
2
π‘š 𝐾
π‘š 𝐾
π‘š 𝐾
π‘Š
= 1.700
𝐾
𝐻𝑇,𝑒 = 1.300 π‘š2 ∗ 0,14
𝐻𝑇,𝑒𝑒 = ∑ 𝐴𝑖 ∗ π‘ˆπ‘– ∗ 𝑏𝑒 = 𝐴𝐡 ∗ π‘ˆπ΅ ∗ 𝑏𝑒
𝐻𝑇,𝑒𝑒 = 2.375 π‘š2 ∗ 0,17
π‘Š
π‘Š
∗ 0,5 = 202
2
π‘š 𝐾
𝐾
22 Der Koeffizient für bu stammt aus DIN EN 12 831, Bbl. 1.
Analyse der Energieflüsse
33
Aus den Transmissionskoeffizienten können, unter Berücksichtigung der NormTemperaturen, die Norm-Transmissionswärmeverluste ausgerechnet werden. Die
Norm-Außentemperatur für den Standort Zürich beträgt -8 °C und die Norm-Innentemperatur beträgt für Ausstellungsräume und Konferenzräume 20 °C (DIN EN 12
831, Bbl. 1).
Φ π‘‡ = (𝐻𝑇,𝑒 + 𝐻𝑇,𝑒𝑒 ) ∗ (Θ𝑖𝑛𝑑 − Θ𝑒 ) = (1.700
π‘Š
π‘Š
+ 202 ) ∗ (20 °πΆ − (−8 °πΆ))
𝐾
𝐾
= 53,25 π‘˜π‘Š
Für die Lüftungswärmeverluste werden folgende Werte aus der Norm DIN EN 12
831, Bbl. 1 angesetzt:
nmin = 0,5 1/h (Daueraufenthaltsräume wie z. B. Büros)
n50 = 1,5 1/h (Nach EnEV errichtetes Gebäude mit raumlufttechnischer Anlage)
e = 0 (moderate Abschirmung, mit keiner Öffnung dem Wind ausgesetzter Fassade)
ο₯ = 1,0 (Gebäude nicht höher als 10 Meter bezogen auf das Gelände)
Des Weiteren sind folgende Daten gegeben:
V = 18.000 m³ (Volumen des Gebäudes)
 = 1,2 kg/m³ (Dichte der Luft bei 20 °C)
cp = 1.000 J/(kg*K) (spezifische Wärmekapazität bei 20 °C)
1
𝑉̇𝑖𝑛𝑓 = 2 ∗ 𝑉 ∗ 𝑛50 ∗ 𝑒 ∗ πœ€ = 2 ∗ 18.000 π‘š3 ∗ 1,5 ∗ 0 ∗ 1,0 = 0
β„Ž
1
π‘š3
Μ‡π‘‰π‘šπ‘–π‘› = π‘›π‘šπ‘–π‘› ∗ 𝑉 = 0,5 ∗ 18.000 π‘š3 = 9.000
β„Ž
β„Ž
𝑉̇𝑖 = max(𝑉̇𝑖𝑛𝑓 ; π‘‰Μ‡π‘šπ‘–π‘› ) = π‘‰Μ‡π‘šπ‘–π‘› = 9.000
π‘š3
β„Ž
Aus dem errechneten Luftvolumenstrom des Gebäudes lässt sich der Norm-Lüftungswärmeverlust berechnen.
Φ𝑉 = 𝑉̇𝑖 ∗ 𝜌 ∗ 𝑐𝑝 ∗ (πœƒπ‘–π‘›π‘‘ − πœƒπ‘’ ) = 9.000
= 85,68 π‘˜π‘Š
π‘š3
π‘˜π‘”
𝐽
∗ 1,2 3 ∗ 1.000
∗ (20 °πΆ − (−8°πΆ))
β„Ž
π‘š
π‘˜π‘” ∗ 𝐾
Analyse der Energieflüsse
34
Daraus lässt sich nun die gesamte Norm-Heizlast berechnen.
Φ = Φ π‘‡ + Φ𝑉 = 53,25 π‘˜π‘Š + 85,68 π‘˜π‘Š = 138,93 π‘˜π‘Š
Zum Schluss wird nun der Jahres-Heizenergiebedarf des Gebäudes berechnet.
Dazu wird angesetzt, dass es sich um einen Neubau eines Bürogebäudes handelt.
Daraus ergibt sich eine Jahres-Vollbenutzungszeit von 900 h. Hier wird nun auch
die jährliche Leistung zur Erzeugung von Trinkwarmwasser i. h. v. 115 MWh/a mit
einberechnet.
𝐡 = Φ ∗ 𝑏𝑉𝐻 = 138,93 π‘˜π‘Š ∗ 900
𝑏𝑠𝑝𝑒𝑧 =
𝐡
𝐴𝑁𝑒𝑑𝑧
=
125
β„Ž
π‘€π‘Šβ„Ž
= 125
π‘Ž
π‘Ž
π‘€π‘Šβ„Ž
π‘€π‘Šβ„Ž
+
115
π‘Ž
π‘Ž = 18,83 π‘˜π‘Šβ„Ž
12.743 π‘š²
π‘š²
Das Ergebnis der Berechnung ist der spezifische Heizenergiebedarf. Dieser liegt für
die Umwelt Arena bei 18,83 kWh/m²a, was einem sehr guten Wert entspricht. Typisch für ein Neubau-Standardhaus23 sind Werte kleiner 50 kWh/m²a, bei Niedrigenergiehäusern entsprechend niedriger.
3.3.4.2
Brennstoffbezug
Der einzige in der Umwelt Arena extern bezogene Brennstoff ist Holz. Aus dem Holz
wird eine Energie von 3,5 MWh produziert (Prognostizierter Wert des Architekten;
Messwerte sind nicht vorhanden). Holzpellets haben eine durchschnittliche Energiedichte von 5 Kilowattstunden pro Kilogramm24. Daraus ergibt sich ein Brennstoffbezug von:
π‘šπ»π‘œπ‘™π‘§ =
3,5 π‘€π‘Šβ„Ž
= 700 π‘˜π‘”
π‘˜π‘Šβ„Ž
5
π‘˜π‘”
Zum Vergleich, 700 kg Holzpellets entsprechen ca. einem Volumen von 1100 Liter, dies bedeutet lediglich einem Lagerraum von 1 m³.
23 Entnommen aus Energieszenarien für ein Energiekonzept der Bundesregierung (Schlesinger,
Lindenberger, & Lutz, 2010)
24 Energiedichte Holz, entnommen aus Handbuch der Gebäudetechnik (Pisthol, 2009)
Analyse der Energieflüsse
3.3.4.3
35
CO2-Einsparung
Die CO2 Einsparung der Heizung wird aus den einzelnen Erträgen berechnet. Die
gesamte Wärmeerzeugung beläuft sich auf 327,6 MWh pro Jahr. Diese setzten sich
wie folgt zusammen:
Tabelle 5: Thermische Erzeuger
BHKW
187,8 MWh
Holz
3,5 MWh
Solarthermie
21,3 MWh
Luft-Sole-Wasser WP
115,0 MWh
Gesamt
327,6 MWh
Daraus ergibt sich der theoretische CO2-Ausstoß25 durch BHKW-Wärme:
𝑔
π‘šπΆπ‘‚2−π΅π»πΎπ‘Š = π‘Šπ‘ƒπ‘Ÿπ‘œπ‘‘π‘’π‘§π‘–π‘’π‘Ÿπ‘‘ ∗ π‘›π΅π»πΎπ‘Š = 187,8 π‘€π‘Šβ„Ž ∗ 8,96
= 1,68 𝑑
π‘˜π‘Šβ„Ž
Theoretischer CO2-Ausstoß25 durch Holz-Heizung:
π‘šπΆπ‘‚2−π»π‘œπ‘™π‘§ = π‘Šπ‘ƒπ‘Ÿπ‘œπ‘‘π‘’π‘§π‘–π‘’π‘Ÿπ‘‘ ∗ π‘›π»π‘œπ‘™π‘§ = 3,5 π‘€π‘Šβ„Ž ∗ 20,43
𝑔
= 0,07 𝑑
π‘˜π‘Šβ„Ž
Theoretischer CO2-Ausstoß25 durch Solarthermie-Wärme, bestehend aus 44 %
Flachkollektoren und 56 % Vakuumkollektoren:
π‘šπΆπ‘‚2−π‘†π‘œπ‘™π‘Žπ‘Ÿπ‘‘β„Žπ‘’π‘Ÿπ‘šπ‘–π‘’ = π‘Šπ‘ƒπ‘Ÿπ‘œπ‘‘π‘’π‘§π‘–π‘’π‘Ÿπ‘‘ ∗ π‘›π‘†π‘œπ‘™π‘Žπ‘Ÿπ‘‘β„Žπ‘’π‘Ÿπ‘šπ‘–π‘’
𝑔
𝑔
= 21,3 π‘€π‘Šβ„Ž ∗ (0,44 ∗ 20,38
+ 0,56 ∗ 29,03
) = 0,54 𝑑
π‘˜π‘Šβ„Ž
π‘˜π‘Šβ„Ž
Theoretischer CO2-Ausstoß durch Luft-Sole-Wasser Wärmepumpen, betrieben, auf
Grund des Autarkiegrades, zu 78 % mit PV-Strom26 und zu 22 % mit Netzstrom25:
π‘šπΆπ‘‚2−π‘Šπ‘ƒ = π‘Šπ‘ƒπ‘Ÿπ‘œπ‘‘π‘’π‘§π‘–π‘’π‘Ÿπ‘‘ ∗ π‘›π‘Šπ‘ƒ
= 115,0 π‘€π‘Šβ„Ž ∗ (200,8
𝑔
𝑔
∗ 0,22 + 21,12
∗ 0,78) = 6,97 𝑑
π‘˜π‘Šβ„Ž
π‘˜π‘Šβ„Ž
25 Als Grundlage dienen die Werte des Umweltbundesamtes (siehe Emissionswerte Anhang S. IX)
26 Der CO2-Ausstoß einer Wärmepumpe betrieben mit PV-Strom wurde nach dem Verhältnis von
CO2-Ausstoß
Strommix
zu
CO2-Ausstoß
Wärmepumpe
konventionell
interpoliert.
(200,8 g/kWh / 558 g/kWh) * 58,7 g/kWh = 21,12 g/kWh
Analyse der Energieflüsse
36
Im Vergleich dazu nun die CO2-Produktion27 eines konventionellen Kraftwerks:
𝑔
π‘šπΆπ‘‚2−π‘˜π‘œπ‘›π‘£ = π‘Šπ‘ƒπ‘Ÿπ‘œπ‘‘π‘’π‘§π‘–π‘’π‘Ÿπ‘‘ ∗ π‘›π‘˜π‘œπ‘›π‘£ = 327,6 π‘€π‘Šβ„Ž ∗ 311,7
= 102,11 𝑑
π‘˜π‘Šβ„Ž
18%
1%
75%
6%
BHKW
Holz
Solarthermie
Wärmepumpen
Abbildung 18: CO2-Ausstoß der regenerativen Wärmequellen
Es ist zu erkennen, dass die Wärmepumpen beim CO2-Ausstoß herausstechen
(vgl. Abbildung 18: CO2-Ausstoß der regenerativen Wärmequellen). Dies liegt vorwiegend daran, dass die Wärmepumpen, zu einem gewissen Teil, mit Hilfsstrom
aus dem Netz betrieben werden. Setzt man als Basis hierfür den Strommix an, steigt
der CO2-Ausstoß stark an.
Für die gesamte CO2-Einsparung ergibt sich:
π‘šπΆπ‘‚2 = π‘šπΆπ‘‚2−π‘˜π‘œπ‘›π‘£ − ∑ π‘šπΆπ‘‚2−π‘…π‘’π‘”π‘’π‘›π‘’π‘Ÿπ‘Žπ‘‘π‘–π‘£
= 102,11 𝑑 − 1,68 𝑑 − 0,07 𝑑 − 0,54 𝑑 − 6,97 𝑑 = 92,85 𝑑
𝑀𝐢𝑂2 =
π‘šπΆπ‘‚2−π‘˜π‘œπ‘›π‘£ − ∑ π‘šπΆπ‘‚2−π‘…π‘’π‘”π‘’π‘›π‘’π‘Ÿπ‘Žπ‘‘π‘–π‘£
92,85 𝑑
∗ 100 % =
= 90,93 %
π‘šπΆπ‘‚2−π‘˜π‘œπ‘›π‘£
102,11 𝑑
Für die CO2-Einsparung wurde hier, wie beim Strom, die globale Einsparung betrachtet. Dies bedeutet, unabhängig davon, ob die Wärme selber genutzt wurde
oder an das Nahwärmenetz abgegeben wurde, wird CO2 gespart.
Die absolut eingesparte Masse an CO2 ist bei der Heizung 92,85 Tonnen pro Jahr.
Dieser Wert ist nicht ganz so hoch wie beim Strom (vgl. CO2-Einsparung Strom
326,80 Tonnen), jedoch wird hier im Vergleich zum Beheizen mit einer konventionellen Öl-Heizung 90,93 % an CO2-Ausstoß gespart.
27 Als Grundlage dienen die Werte des Umweltbundesamtes (siehe Emissionswerte Anhang S. IX)
Analyse der Energieflüsse
3.3.4.4
37
Erzeugung
BHKW
35%
Holz
57%
Solarthermie
Wärmepumpen
7%
1%
Abbildung 19: Vergleich Wärmeerzeugung
In Abbildung 19: Vergleich Wärmeerzeugung wird das Verhältnis der gesamten produzierten Wärme zu den einzelnen Techniken gezeigt. Es ist zu erkennen, dass das
Blockheizkraftwerk, welches mittels Biogas aus den Küchenabfällen des Restaurants betrieben wird, über die Hälfte der benötigten Wärme bereitstellt. Die nächstgrößere Einheit sind die Wärmepumpen mit 35 Prozent und die Solarthermie mit 7
Prozent. Die einzige extern bezogene Energiequelle (Holz) macht lediglich 1 Prozent der benötigten Wärme aus. Dies verdeutlicht, dass externe Quellen nur in Ausnahmefällen benötigt werden.
3.3.4.5
Verbrauch
48%
Raumwärme
52%
Trinkwarmwasser
Abbildung 20: Vergleich Wärmeverbrauch
Der Wärmeverbrauch teilt sich ungefähr hälftig in die Energie für Raumwärme und
Trinkwarmwasser auf. Dies ist ein typisches Verhältnis der beiden Größen zueinander.
Analyse der Energieflüsse
3.4
38
Gebäudeenergiebilanz
Die Energiebilanz beruht auf den simulierten Erträgen und Verbräuchen, da es nur
für die Photovoltaik tatsächliche Werte gibt. In der folgenden Tabelle sind die Endenergien noch einmal zusammengefasst, sowie die Primärenergie nach 2.3 Gebäudeenergiebilanz berechnet. Zu beachten ist, dass für die Primärenergie beim Bezugsstrom und beim erzeugten Strom der eigenverbrauchte Strom jeweils abgezogen wurde, da dieser hier nicht zu betrachten ist. Ebenso bei der Wärme, da die
gesamte Energie aus regenerativen Quellen erzeugt wird, lässt man diese außen
vor.
Tabelle 6: Endenergien der Umwelt Arena
Energieträger28
Endenergie
Primärenergie
Raumwärme
124,8 MWh
0
Trinkwarmwasser
114,6 MWh
0
Hilfsenergie
91,7 MWh
47,58 MWh
Strom allgemein
52,7 MWh
27,34 MWh
Beleuchtung
73,9 MWh
38,34 MWh
Wärmepumpen
115 MWh
0
BHKW-Wärme
187,7 MWh
0
Holz
3,5 MWh
0,7 MWh
Solarthermie
21,3 MWh
0
BHKW-Strom
28,4 MWh
50,3 MWh
Photovoltaik
540 MWh
956,45 MWh
28 Zur Verdeutlichung ist die Tabelle in einen oberen Teil mit der Bedarfsenergie und einen unteren
Teil mit der Ertragsenergie aufgeteilt.
Analyse der Energieflüsse
39
3.4.1 Endenergiebilanz
Auf Grund der sehr komplexen verbauten Systeme ist in Abbildung 21: Endenergiebedarf und Abbildung 22: Endenergieerzeugung die Aufteilung des Bedarfs und des
Ertrags aufgezeigt.
Energiebedarf
16%
27%
Raumwärme
Trinkwarmwasser
12%
Hilfsenergie
Strom allg.
Beleuchtung
20%
25%
Abbildung 21: Endenergiebedarf
Der Energiebedarf der Umwelt Arena teilt sich ungefähr hälftig in Wärme und Strom
auf. Im Vergleich dazu nimmt bei der Energieerzeugung der Strom rund ein Drittel
der erzeugten Energie ein. Zu erkennen ist hier auch, dass das BHKW rund das
Siebenfache an Wärme wie an Strom abgibt.
Energieerzeugung
13%
Wärmepumpen
BHKW-Wärme
Holz
21%
Solarthermie
60%
BHKW-Strom
1%
2%
3%
Abbildung 22: Endenergieerzeugung
Photovoltaik
Analyse der Energieflüsse
40
Endenergiebilanz
200%
175%
150%
125%
100%
75%
50%
25%
0%
Energiebedarf
Energieertrag
Abbildung 23: Endenergiebilanz
Die Endenergiebilanz in Abbildung 23 zeigt den starken Energieüberschuss der Umwelt Arena von 96 Prozent. Daraus lässt sich schließen, dass es sich um ein
Plusenergiehaus handelt.
3.4.2 Primärenergiebilanz
Die Primärenergiebilanz in Abbildung 24 zeigt den deutlichen Überschuss von nahezu 800 Prozent. Dies beruht darauf, dass die Umwelt Arena den größten Teil des
Energiebedarfs durch selbst produzierte Energie deckt und somit die Bedarfsenergie verschwindend gering ist (vgl. Tabelle 6: Endenergien der Umwelt Arena auf
Seite 38).
Primärenergiebilanz
1000%
900%
800%
700%
600%
500%
400%
300%
200%
100%
0%
Energiebedarf
Hilfsenergie
Strom allgemein
Energieertrag
Beleuchtung
Abbildung 24: Primärenergiebilanz
Holz
BHKW-Strom
Photovoltaik
Analyse der Energieflüsse
3.5
41
Fazit
Das Konzept der Umwelt Arena ist darauf ausgelegt verschiedenste regenerative
Systeme dem Verbraucher näher zu bringen. Dies gelingt auf Grund der großen
Auswahl an Systemen und dem großen Spektrum von Strom bis Wärme sehr gut.
Zusätzlich dienen gelegentliche Veranstaltungen dazu unentschlossene Hausherren sich für den Einsatz von regenerativen Erzeugern zu begeistern.
Betrachtet man das Gesamtenergiekonzept, ist die Harmonie der einzelnen Systeme miteinander nicht hundertprozentig gegeben. Dies liegt u. a. daran, dass wegen dem nur vereinzelten Betrieb mit Veranstaltungen die Heiz- und Kühlsysteme
sehr groß ausgelegt werden mussten, jedoch meistens im Ausstellungsbetrieb nur
mit verminderter Last und somit schlechterem Wirkungsgrad laufen. Die Steuerung
dieser Anlagen erfolgt aktuell per Hand in Abhängigkeit von Veranstaltungen und
Wetterlage, was einen großen organisatorischen Aufwand mit sich bringt. In Zukunft
könnte dies durch eine automatische Steuerung optimiert werden.
Für ein Gebäude, das darauf ausgelegt ist die Systeme zu veranschaulichen, wäre
es von Vorteil gewesen, zusätzliche Messtechnik zu verbauen, sodass eine Auswertung mit tatsächlichen Werten hätte vorgenommen werden können. Aktuell laufen alle Auswertungen, ausgenommen der Dach-Photovoltaik, auf Basis der Simulationen. Dadurch ist eine theoretische Abschätzung der Effektivität der Systeme
untereinander gegeben, jedoch keinerlei realistischer Bezug dazu, wie das regenerative Konzept an dem Standort tatsächlich funktioniert. Eine realistische Abschätzung der Jahresvolllaststunden der einzelnen Komponenten ist, auf Grund der nicht
vorhandenen Messtechnik, auch nicht möglich.
Betrachtet man das Gebäude lokal, also unabhängig von der Energieabgabe an die
Umgebung, ist festzustellen, dass die Anlagen überdimensioniert für den Betrieb
sind. Die Folge daraus ist, dass wirtschaftlich betrachtet das Konzept zu groß gestaltet wurde für diesen Standort.
Ausblick
4
42
Ausblick
Der Architekt René Schmid ist schon seit langer Zeit mit seinem Vater Walter
Schmid im regenerativen Geschäft tätig. Die Erfahrung aus 40 Jahren im Fach gibt
der Vater seinem Sohn kontinuierlich weiter.
Abbildung 25: Energieautarkes Mehrfamilienhaus (AG, 2015)
Aktuell ist René Schmid dabei ein energieautarkes Mehrfamilienhaus zu bauen.
Dies wäre weltweit das erste Mehrfamilienhaus, komplett betrieben aus Sonnenenergie, ohne einen Netzanschluss. Realisieren will er dies über verschiedene Kurzund Langzeitspeicher. Für kurze Energieengpässe kann Strom in handelsüblichen
Batteriespeichern zwischengespeichert werden. Wohingegen die Langzeitspeicherung auf das Verfahren der Wasserstofferzeugung aus überschüssigem Strom beruht. Hier kann über eine Brennstoffzelle bei Bedarf die Energie wieder umgewandelt werden. Die Photovoltaik zur Erzeugung des Stroms wird mittels Modulen in
der Fassade und auf dem Dach realisiert. Damit zu jeder Zeit des Jahres genügend
Energie vorhanden ist, müssen alle technischen Geräte nach dem höchsten Energiesparstandard ausgestattet sein. Zusätzlich erhalten die neun Mietparteien ein
elektro- und ein biogasbetriebenes Fahrzeug zur gemeinsamen Nutzung.
Vergleich der Gebäude
5
43
Vergleich der Gebäude
Der Vergleich der Gebäude zeigt auch die Ergebnisse der parallel laufenden Bachelorarbeit zu den anderen Preisträgern. Die direkte Gegenüberstellung ist nur
schwer möglich, da in jedem Objekt unterschiedliche Techniken verbaut sind. Das
beste Ergebnis einer Kategorie ist jeweils hervorgehoben.
5.1
Strom
Tabelle 7: Alle Gebäude Strom
Umwelt
Arena
Design-S
Carport
AWM
Heidehaus
AZV Eitting
61,65 %
81,25 %
55 %
75,2 %
72%
Verhältnis Erzeugung/ Verbrauch
2,99
1,23
7,7
1,21
0,97
Eigenverbrauchsquote
26,20 %
n. V.(29)
0%
13,1 %
90%
Autarkiegrad
78,38 %
n. V.(29)
0%
15,8 %
86,8%
326,80 t
-
-
-
-
89,67 %
n. V.(29)
82,7 %
55,1 %
91,1 %
Kriterium
PR
der
Anlage
PV-
CO2-Einsparung
Die Umwelt Arena liegt im Vergleich der Elektrizität im Durchschnitt auf Platz zwei
und schneidet somit gut ab. Lediglich bei der Performance Ratio ist durch die dachintegrierte Bauweise nur der vierte Platz erreicht.
Im Gesamten ist bei den anderen Objekten, wie z. B. dem Heidehaus oder dem
AZV Eitting, das Konzept der Stromgewinnung besser auf den Verbrauch des Gebäudes ausgelegt. Im Vergleich dazu ist bei der Umwelt Arena das Konzept überdimensioniert ausgelegt worden.
29
29 Für das Gebäude Design-S sind keine plausiblen Daten zur Berechnung vorhanden.
Vergleich der Gebäude
5.2
44
Wärme
Tabelle 8: Alle Gebäude Wärme
Kriterium
Umwelt
Arena
Design-S
Carport
AWM (30)
Heidehaus
AZV Eitting
Spezifischer Jahres-Heizenergiebedarf
18,83
kWh/m²
81,81
kWh/m²
-
39,5
kWh/m²
48,4
kWh/m²
Brennstoffbezug
700 kg
10,8 t
-
-
-
Energiebedarf
Warmwasser
8,99
kWh/m²
-
-
1,3
kWh/m²
8,3
kWh/m²
Jahresarbeitszahl
2,12
-
-
3,07
-
Leistungszahl WP
Frischluft
4,3
-
-
-
-
Leistungszahl WP
Grundwasser
7,86
-
-
-
-
Leistungszahl WP
Erdwärme
7,39
-
-
6,8
-
92,85 t
-
-
-
90,93 %
90,3 %
-
41,7 %
CO2-Einsparung
100 %
Im Vergleich der Wärme schneidet die Umwelt Arena sehr gut ab. Beim spezifischen
Jahresheizenergiebedarf sowie beim Brennstoffbezug schneidet sie jeweils am besten ab. Der Energiebedarf für Warmwasser ist beim Heidehaus sehr niedrig. Dies
liegt daran, dass das Gebäude lediglich ein Informationszentrum ist, welches keine
großen Verbräuche hat. Die Wärmepumpen sind, auf Grund dessen, dass sie nur
in der Umwelt Arena verbaut sind, schlecht vergleichbar. Lediglich im Heidehaus ist
eine entsprechende Erdwärmepumpe verbaut.
30
30 Der Carport AWM hat auf Grund von nicht vorhandenen Räumen keine Wärmebilanz
Vergleich der Gebäude
5.3
45
Gesamt
Tabelle 9: Alle Gebäude Energiebilanz
Kriterium
Umwelt
Arena
Design-S
Carport
AWM
Heidehaus
AZV Eitting
196 %
87,15 %
n. V.
121 %
101 %
844 %
74,51 %
n. V.
125 %
-
Endenergie in %
(Ertrag/Bedarf)
Primärenergie
%
in
(Ertrag/Bedarf)
Der End- und Primärenergievergleich zeigt deutlich die Überdimensionierung der
Systeme in der Umwelt Arena. Die anderen Gebäude sind vorwiegend darauf abgestimmt, den eigenen Bedarf durch regenerative Anlagen zu kompensieren und
keinen Überschuss zu produzieren.
Im Gesamtvergleich sieht man, dass die Umwelt Arena nicht die beste Energiebilanz liefert. Dies liegt daran, dass zwar eine Vielzahl von Systemen verbaut sind,
diese jedoch nicht optimal betrieben werden können und somit auch nicht den größtmöglichen Ertrag liefern. Andererseits ist der Plan des Architekten nicht gewesen,
eine auf das Gebäude ausgerichtete Energiebilanz zu erzeugen, sondern den Leuten die verschiedenen Techniken nahezubringen, was Ihm gut gelungen ist.
Literaturverzeichnis
V
Literaturverzeichnis
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VI
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Abbildungsverzeichnis
VII
Abbildungsverzeichnis
Abbildung 1: Beispiel Endenergiebilanz ..................................................................... 8
Abbildung 2: Umwelt Arena Spreitenbach ................................................................ 10
Abbildung 3: Energiekonzept .................................................................................... 11
Abbildung 4: Übersicht Elektro-System .................................................................... 12
Abbildung 5: Übersicht Heiz- und Kühlsystem .......................................................... 13
Abbildung 6: Simulation Dachvarianten .................................................................... 15
Abbildung 7: Verschattung Nachbarobjekt................................................................ 16
Abbildung 8: Sonnenstand Spreitenbach (Renewable energy, 2015) ...................... 16
Abbildung 9: Fassadenintegrierte PV ....................................................................... 17
Abbildung 10: Geländer integrierte PV ..................................................................... 18
Abbildung 11: Windturbine........................................................................................ 19
Abbildung 12: Vergleich der Standardlastprofile - Sommer ...................................... 22
Abbildung 13: Vergleich der Standardlastprofile – Winter ........................................ 23
Abbildung 14: Vergleich Stromerzeugung ................................................................ 25
Abbildung 15: Vergleich Stromverbrauch ................................................................. 26
Abbildung 16: Thermoaktives Bauteilsystem ............................................................ 27
Abbildung 17: Vergleich Leistungszahlen Wärmepumpen........................................ 30
Abbildung 18: CO2-Ausstoß der regenerativen Wärmequellen ................................ 36
Abbildung 19: Vergleich Wärmeerzeugung .............................................................. 37
Abbildung 20: Vergleich Wärmeverbrauch ............................................................... 37
Abbildung 21: Endenergiebedarf .............................................................................. 39
Abbildung 22: Endenergieerzeugung ....................................................................... 39
Abbildung 23: Endenergiebilanz ............................................................................... 40
Abbildung 24: Primärenergiebilanz ........................................................................... 40
Abbildung 25: Energieautarkes Mehrfamilienhaus (AG, 2015) ................................. 42
Tabellenverzeichnis
VIII
Tabellenverzeichnis
Tabelle 1: Primärenergiefaktoren ............................................................................... 9
Tabelle 2: Übersicht Energieträger Elektro-System .................................................. 14
Tabelle 3: Ertragsauswertung ................................................................................... 20
Tabelle 4: Wärmedämmung ..................................................................................... 32
Tabelle 5: Thermische Erzeuger ............................................................................... 35
Tabelle 6: Endenergien der Umwelt Arena ............................................................... 38
Tabelle 7: Alle Gebäude Strom ................................................................................. 43
Tabelle 8: Alle Gebäude Wärme ............................................................................... 44
Tabelle 9: Alle Gebäude Energiebilanz..................................................................... 45
Tabelle 10: Ausrichtungen der Module ....................................................................... X
Anhang
IX
Anhang
A.1
Emissionswerte Umweltbundesamt
Strom:
nStrommix
558 g/kWh (Icha, 2014)
nPV-Monokristallin
58,7 g/kWh (Memmler, 2012)
nBHKW
34,3 g/kWh (Memmler, 2012)
Heizung:
nHeizöl
311,7 g/kWh (Umweltbundesamt, 2013)
nWärmepumpe-konv
200,8 g/kWh (Umweltbundesamt, 2013)
nBHKW
8,96
nHolz
20,43 g/kWh (Umweltbundesamt, 2013)
nSolarthermie-Kollektor
20,38 g/kWh (Umweltbundesamt, 2013)
nSolarthermie-Vakuum
29,03 g/kWh (Umweltbundesamt, 2013)
g/kWh (Umweltbundesamt, 2013)
Anhang
A.2
X
Tabelle Ausrichtungen
Tabelle 10: Ausrichtungen der Module
Neigung Ausrichtung
Modulfläche
Installierte
Leistung
[m²]
[kWp]
Dachflächenbezeichnung
[°]
[° Südabw.]
allg. Spreitenbach
D01
D02
D03
D04
D05
D06
D07
D08
D09
D10
D11
D12
D13
D14
D15
D16
D17
D18
D19
D20
D21
D22
D23
D24
D25
D26
D27
D28
D29
D30
D31
D32
D33
44,13
12,02
43,32
37,11
12,47
47,18
17,50
61,97
47,13
12,16
18,23
50,07
55,73
24,54
17,89
30,48
30,46
6,11
11,97
11,97
50,77
55,73
24,45
17,89
61,97
47,31
21,16
47,18
17,50
18,23
43,32
37,11
12,47
138,02
138,02
177,68
177,47
177,47
228,02
228,02
236,58
233,44
232,09
226,29
256,74
261,60
264,11
244,85
318,02
318,02
318,02
244,35
31,69
19,30
14,44
11,93
31,55
39,46
42,60
43,95
48,20
48,02
49,75
98,36
93,51
93,51
296,20
379,80
77,70
59,10
182,60
194,80
147,80
236,80
122,20
262,50
252,70
92,20
108,00
112,90
164,50
192,25
192,25
67,00
89,20
89,20
92,20
108,00
112,90
164,50
236,80
122,20
262,50
194,80
147,80
252,70
77,70
59,10
182,60
42,520
53,984
10,232
8,000
25,872
27,664
20,424
32,132
16,304
36,336
34,708
12,112
14,524
15,316
22,792
27,316
27,316
8,904
11,880
11,880
12,112
14,524
15,316
22,792
32,132
16,304
36,336
27,664
20,420
34,708
10,232
8,000
25,872
SUMME
31,74
154,09
5.333,50
736,628
Verlust in Globalstrahl
Bezug auf ung auf KollOptimum
Fläche
[%]
-35,1%
-13,9%
-41,6%
-36,5%
-16,0%
-34,7%
-16,1%
-38,9%
-32,4%
-13,0%
-17,1%
-24,9%
-25,3%
-12,4%
-14,2%
-2,9%
-2,9%
-5,7%
-11,7%
-3,4%
-5,4%
-7,5%
-0,4%
-2,2%
-13,4%
-6,9%
-3,1%
-7,8%
-3,9%
-4,0%
-20,0%
-16,1%
-9,2%
[kWh/m²]
767
1.018
690
751
992
772
992
722
799
1.028
980
888
883
1.035
1.014
1.147
1.147
1.115
116
1.141
1.118
1.094
1.178
1.156
1.024
1.101
1.145
1.090
1.136
1.134
945
991
1.073
Anhang
A.3
XI
Moduldatenblatt MegaSlate
Anhang
XII
Anhang
A.4
XIII
Moduldatenblatt StoVentec
Anhang
XIV
Anhang
XV
Anhang
A.5
XVI
Simulationsergebnisse
A.5.1 Flachdach ohne Aufständerung
Anhang
XVII
Anhang
XVIII
Anhang
A.5.2 Schrägdach ohne Aufständerung
XIX
Anhang
XX
Anhang
XXI
Anhang
A.5.3 Flachdach mit Aufständerung
XXII
Anhang
XXIII
Anhang
XXIV
Anhang
A.6
XXV
Datenblatt Windtronics BTPS 6500
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