HEIZEN, LÜFTEN UND DÄMMEN So bleibt die Wärme im Haus DIE PRAKTISCHE ENERGIEBERATUNG VON VATTENFALL Ganz klar: Energie ist kostbar, der sinnvolle Umgang mit Strom äußerst wichtig. Für die Umwelt – und für die Kostensenkung in jedem einzelnen Haushalt. Aber wie kann man mit Energie bewusst umgehen? Und was können Sie konkret tun, um Strom zu sparen? Wir haben für Sie eine Reihe von Ratgebern erstelltmit vielen Informationen und praktischen Tipps rund um das Thema Energie und Erläuterungen zu verschiedenen elektrischen Geräten. Damit Sie Tag für Tag Strom sparen oder sich vor dem Kauf eines neuen Elektrogerätes umfassend informieren können. Selbstverständlich beraten wir Sie auch gern persönlich. Unsere Energie-Experten im Vattenfall Center informieren objektiv, schnell und kostenfrei. Kommen Sie doch einfach mal bei uns vorbei! Mit Rat und Tat sind wir immer für Sie da. Ihr Vattenfall Beratungsteam 2 INHALT Themen Drei Faktoren für die Senkung Ihres Heizwärmebedarfs Möglichkeiten der Gebäudedämmung, Fenster, Türen Seiten 4–5 6–15 Wärmeverteilungssystem/Anlagentechnik 16–20 Alles über richtiges Lüften im Haus 21–22 FREUEN SIE SICH AUF WOHLIGE WÄRME BEI NIEDRIGEN KOSTEN Wie Sie Heizenergie und Kosten sparen können Wenn der Winter wieder eiskalt um die Häuser pfeift und unter den Türen durchkriecht, spätestens dann stellt sich die Frage: Was kann man tun, um im eigenen Haus Heizenergie und somit Kosten zu sparen? Sie werden erstaunt sein, wie viele Möglichkeiten es gibt, Ihr Haus wohlig warm zu halten und dabei auch noch Energie zu sparen. Energieverbrauch im Haushalt Kraft 7,3 % Warmwasser 11,4 % Sonstige 4% Licht 1,6 % Raumwärme 75,7 % Quelle: VDEW AK „Nutzenergiebilanzen” 2007 4 Im Wesentlichen sind es drei Faktoren, die Sie erfolgreich beeinflussen können: Die Gebäudehülle Hier geht am meisten Wärme verloren, hier können Sie aber auch am meisten tun. Immer, wenn die Außenluft kühler ist als die Raumtemperatur, entweicht Wärme: durch Außenwände, Dächer, Fenster, Türen, Kellerdecken, aber auch beim Lüften. Ganz zu vermeiden sind diese Wärmeverluste nicht, aber sie sollten so gering wie möglich gehalten werden. Je größer der Wärmeverlust eines Gebäudes, desto höher ist auch Ihr Jahresheizwärmebedarf. Die Rahmenbedingungen für den Neu- und Altbau liefert die Energieeinsparverordnung – kurz EnEV – in ihrer gültigen Form. Die EnEV bestimmt den baulichen Wärmeschutz in Verbindung mit der Heizungsanlagentechnik, einschließlich Lüftung und Trinkwassererwärmung. Die Anlagentechnik Ihre Heizungsanlage und das Wärmeverteilungssystem sollten individuell auf Ihren Heizwärmebedarf abgestimmt sein. Alte Heizungsanlagen sind oft überdimensioniert und sollten durch regenerative Heizsysteme ersetzt werden. Lassen Sie sich von unseren Fachleuten aus dem Vattenfall Team beraten, welche Technik für Alt- und Neubau sinnvoll ist. Ihre Gewohnheiten beim Heizen und Lüften Sie selbst haben viele Möglichkeiten durch Ihr eigenes Verhalten Energie zu sparen und damit die Umwelt und Ihre Ausgaben zu entlasten. Die Vielfalt Ihrer Möglichkeiten zeigen wir Ihnen in dieser Broschüre auf. 5 WO DIE WÄRME BLEIBT Es lohnt sich, über die richtige Wärmedämmung nachzudenken Es ist schon erstaunlich, wie viel Energie und Kosten Sie im Laufe eines Jahres sparen können, wenn Sie beim Bau oder der Renovierung Ihres Hauses auf die richtigen Bau- und Dämmstoffe achten. Die wichtigsten Einflussgrößen für eine Energie sparende Gebäudehülle sind die kompakte Bauweise, baulicher Wärmeschutz (Dämmungen), Luftdichtheit (Fenster, Türen und Wände) und das Vermeiden von Wärmebrücken. Jährliche Wärmeverluste bei einem Einfamilienhaus mit Wärmedämmung ohne Wärmedämmung Dach 12.120 kWh/a Fenster 4.700 kWh/a Dach 3.000 kWh/a Fenster 2.520 kWh/a Wände 2.900 kWh/a Wände 10.100 kWh/a Erdreich/Keller 1.764 kWh/a Erdreich/Keller 714 kWh/a Quelle: Deutsche Energie Agentur 6 Je niedriger der U-Wert, desto wärmer das Haus Der sogenannte U-Wert ist ein „Wärmedurchgangskoeffizient” (früher k-Wert genannt), mit dem der Wärmeverlust an Bauteilen berechnet werden kann. Der Wärmedurchgang durch ein Bauteil wird durch die Stärke und die Wärmeleitfähigkeit der einzelnen Schichten bestimmt. Je niedriger der U-Wert ist, desto besser schützt das Bauteil vor Wärmeverlusten. Der U-Wert wird für die einzelnen Bauteile eines Gebäudes berechnet. Je besser die Dämmung beziehungsweise je kleiner der U-Wert ist, desto geringer ist der notwendige Energieaufwand für die gewünschte Raumtemperatur. Übrigens: Bei Niedrigenergiehäusern liegen die U-Werte aller Außenbauteile im Bereich 0,1-0,3 W/m 2 K. Faustregel für die Berechnung des Heizbedarfs pro Jahr U-Wert x 10 = Liter Öl je m 2 Bauteilfläche und Jahr oder m3 Erdgas je m 2 Bauteilfläche und Jahr. 7 WARM EINGEPACKT – GEGEN WIND UND WETTER GESCHÜTZT Die Wärmedämmung am Gebäude Durch Maßnahmen, die der Außendämmung dienen, erhält das Haus nicht nur einen verbesserten Wärmeschutz, sondern auch eine neue Wetterhaut, die einen besseren Schutz gegen Schlagregen, Schnee und Wind gibt. Es ist den Außentemperaturschwankungen weniger ausgesetzt: Innen bleibt es im Sommer länger kühl, im Winter länger warm. 8 DAMIT DIE WÄRME NICHT IN DIE LUFT GEHEN KANN Die Wärmedämmung für das Dach Ganz gleich, ob Ihr Dachraum später zum Wohnen ausgebaut oder als Abstellraum benutzt werden soll, Wärmedämmung muss sein. Bei bestehenden Dächern ist Innendämmung die preiswerteste und einfachste Lösung. Dabei können Sie entweder das Dach oder die oberste Geschossdecke dämmen. Wird Ihr Dach neu gedeckt, sollten Sie die Gelegenheit nutzen, um eine zusätzliche Isolation gleich mit einzubauen. Ihre Dämmungs-Möglichkeiten im Überblick • Über den Sparren: Diese Art der Dämmung empfiehlt sich, wenn das Dach neu gedeckt wird. • Unter den Sparren: Bei sehr unregelmäßigem Sparrenabstand oder zu geringer Sparrenhöhe kann die Dämmung auch unter den Sparren angebracht werden. • Zwischen den Sparren: Im Schrägdach dämmt man so dick wie möglich, aber mindestens 14 cm. Nutzen Sie die Sparrenhöhen dabei möglichst voll aus (Vollsparrendämmung). Tipp: Um eine größere Wärmedämmdicke zu erzielen, lassen sich Dämmungen „zwischen und unter den Sparren“ oder „zwischen und über den Sparren“ kombinieren. 9 Aluminiumkaschierte Mineralwolle ist zur Dämmung ebenso geeignet wie Hartschaumplatten oder so genannte „Verbundplatten“. Sie bestehen aus einer Dämmschicht aus Mineralfaser oder Polystyrol-Hartschaum und einer Außenbekleidung aus Gipsfaser-, Gipskarton- oder Holzspanplatten. Meistens sind solche Platten mit Falz oder Nut und Feder ausgestattet und können bequem fugendicht verlegt werden. Es ist unerlässlich, die gesamte Dachuntersicht mit einer Dampfsperre abzuschließen. Hinweis: Bei einer Dampfsperre handelt es sich um eine wasserdampfundurchlässige Schicht, die an der Innenseite einer raumseitigen Wärmedämmung (Innendämmung) angebracht wird. Sie verhindert eine Durchfeuchtung der Dämmschicht durch Wasserdampf. Die einzelnen Bahnen der Dampfsperre müssen mit geeigneten Klebebändern luftdicht verklebt sowie mit den anderen Bauteilen luftdicht verbunden werden. 10 ALLES NUR FASSADE? VON WEGEN! Es ist erstaunlich, wie viele unterschiedliche Möglichkeiten es gibt, um Außenwände vernünftig zu dämmen. Natürlich macht es einen Unterschied, ob Sie bauen oder renovieren wollen. Die folgenden Methoden haben sich bewährt: Thermohaut Auf die Außenwände werden Dämmplatten aufgeklebt oder sie werden mit Spezialdübeln befestigt. Die empfohlene Mindestdicke beträgt 12 cm. Anschließend wird ein spezielles Armierungsgewebe aufgebracht, auf dem der Putz aufgespritzt wird. Achten Sie darauf, dass die Produkte ein ÜGPU-Qualitätszeichen in Verbindung mit dem Ü-Zeichen tragen. Vorhangfassade Vor die Wärmedämmschicht wird eine Verkleidung aus Holz oder Kunststoffplatten montiert. Zwischen Dämmplatten und Verkleidung bleibt ein durchlüfteter Hohlraum (hinterlüftete Fassade). Die Vorhangfassade darf erst 30 cm über dem Erdniveau beginnen. Bis zu dieser Höhe muss die Außenwandfläche gegen Spritzwasser abgedichtet und die Wärmedämmschicht ausreichend Wasser abweisend sein. Der Sockelbereich sollte eine Tropfkante von 45 Grad haben, damit keine Feuchtigkeit in das Holz eindringen kann. Holzverschalung Hinterlüftung Tropfkante Wand Dämmung Lattung Konterlattung Quelle: Deutsche Energie Agentur Wir empfehlen Ihnen, die Zuluft-Öffnung mit einem „Insektenschutzgitter“ zu verschließen. Um Baufehler zu vermeiden, sollten Sie nur von der Bauaufsicht zugelassene Systeme verwenden und vor Auftragsvergabe Referenzen einholen. 11 Kerndämmung Bei zweischaligem Mauerwerk bietet es sich zur Verbesserung des Wärmeschutzes an, den Luftzwischenraum auszufüllen: zum Beispiel mit Wasser abweisendem, schüttfähigem Dämmstoff (Perlite, Zelluloseflocken). Oder mit Ortschaum: Das Mauerwerk wird angebohrt, der Dämmstoff durch die Löcher mit einem Spezialgerät eingebracht. Diese Methode ist sauber, schnell und kostengünstig. Die Außenansicht bleibt unverändert. Innendämmung Diese Art der Dämmung ist besonders preiswert, aber auch problematisch im Hinblick auf Durchfeuchtung (Schimmelpilzbildung). Innendämmung sollte nur nach Berechnung von entsprechenden Fachleuten und durch Fachfirmen ausgeführt werden, da die Wand im kalten, ungedämmten Bereich liegt und die Gefahr von Bauschäden besteht. Die problematischen Bauteilecken müssen auf den Wärmedurchgang berechnet werden um sicherzustellen, dass kein Tauwasserniederschlag in der Wandkonstruktion entsteht. 12 DAMIT DIE TEMPERATUR NICHT IN DEN KELLER GEHT Wärme kann nicht nur durch ein schlecht gedämmtes Dach entweichen, sondern auch durch einen unzureichend gedämmten Keller. Doch auch in diesem Fall haben Sie die Möglichkeit, der Kälte durch entsprechende Dämm-Maßnahmen einen Riegel vorzuschieben: Dämmung der Kellerdecke Im Erdgeschoss eine wärmere Fußbodenoberfläche zu erhalten ist nicht schwer. Bei unbeheizten Kellerräumen genügt oft eine Schicht Hartschaum-Platten oder Mineralwoll-Platten, um den Wärmeabfluss aus Ihrem Erdgeschoss zu verringern. Geeignet sind zum Beispiel 120x120 cm große Kellerdecken-Dämmplatten in einer Stärke von mindestens 6 cm, die „normalentflammbar“ (Baustoffklasse B2) sein müssen. Dämmung der Kelleraußenwände Die Außenwände von beheizten Kellerräumen, wie zum Beispiel Hobby-, Partyraum oder Sauna, sollten Sie von der Raumseite her dämmen. Vor allem Kelleraußenwände aus Beton verursachen erhebliche Wärmeverluste. Betonwände lassen sich durch eine Innendämmung mit Hartschaumplatten oder Mineralwollplatten dämmen. Der 6 cm dicke Dämmstoff wird zwischen einem Ständerwerk angebracht, auf dem sich eine Kunststoff-Spezialfolie als Dampfsperre befindet. Erst dann folgt die Wandbekleidung. 13 ÜBER WÄRMEVERLUSTE UND GLASKLARE VERLIERER So holen Sie aus Ihren Fenstern das Beste raus Fenster haben hohe U-Werte und sind deshalb die größte energetische Schwachstelle im Gebäude. Das gilt vor allem für Häuser aus der Vorkriegszeit und aus den 50er und 60er Jahren, als die Fenster noch Einfachverglasung hatten. Sollten Sie bei sich zu Hause Doppelfenster (Abstand zwischen den Elementen größer als 7 cm) haben und das Fensterholz in gutem Zustand sein, müssen Sie nichts unternehmen, denn Ihre Fenster sind sogar besser als Isolierglas. Checkliste für Ihre Fenster • Überprüfen Sie die Fugen zwischen Fensterflügel und Rahmen. Diese sollten eine elastische Dichtung haben, die Sie gegebenenfalls auch selbst ersetzen können. • Die Anschlüsse des Fensters an die Außenwand müssen winddicht sein. Auch diese sollten Sie elastisch abdichten, zum Beispiel mit vorkomprimiertem Dichtungsband. • Die Fenster sollten eine Wärmeschutzverglasung haben. Empfohlener U-Wert für Fenster und Fenstertüren nach Energieeinsparverordnung zwischen 1,3 und maximal 1,7 W/m2K. • Der Beschlag soll den geschlossenen Fensterflügel rundum dicht anpressen und sollte gegebenenfalls nachgestellt werden. • Die Fensterkonstruktion muss voll funktionsfähig und dicht schließend sein. Bei Einfachverglasung und Schäden an Flügel oder Rahmen ist der Einbau eines neuen Fensters mit Isolierverglasung die beste Lösung. Nicht nur der Wärme-, auch der Schallschutz wird dadurch verbessert. • Wenn ein Rollladen vorhanden ist, sollte er nachts geschlossen sein. Zusammen mit einem Vorhang verringert er die nächtlichen Wärmeverluste um ca. 20 %. • Der Rollladenkasten sollte wärmegedämmt und winddicht sein, Dämmplatte und Dichtungsband im Inneren können helfen. 14 WENN GESCHLOSSENE TÜREN OFFEN FÜR KALTE LUFT SIND Oder wie Sie Ihre Außentüren dicht bekommen Wenn die Fenster dicht sind, sollten Sie unbedingt die Türen unter die Lupe nehmen. Meist dringt durch die Fugen der Außentüren noch mehr Luft als durch die Fensterfugen ein. Durch sorgfältiges Abdichten der Türfugen können Sie hier viel erreichen. Der Vorflur – eine geniale Erfindung Wichtiger noch als eine gut abgedichtete Haustür ist eine zweite Tür im Hauseingang, die Ihren Flur oder Ihr Treppenhaus durch einen Vorflur trennt. Wenn im Eingangsbereich ausreichend Platz ist und die Proportionen es erlauben, kann der Vorflur auch nachträglich eingebaut werden. Mit einer solchen Luftschleuse versehen sind Hausflur und Treppenhaus wärmer als vorher. Ihr Vorflur verringert Luftwechsel und Zug im ganzen Haus, weshalb er im Volksmund auch „Windfang“ genannt wird. Unbeheizte Räume ziehen Wärme Überprüfen Sie, ob Ihre Innentüren gut abgedichtet sind. Ansonsten fließt die Wärme unnötig in Keller, Vorflur, Treppenhaus oder Speisekammer. IHRE HEIZUNGSANLAGE UND WIE SIE DIE WÄRME VERTEILT Nachdem Sie sich über die Dämmung Ihres Hauses Gedanken gemacht haben, sollten Sie sich mit der Heizungsanlage und dem Wärmeverteilungssystem beschäftigen. Der entscheidende Faktor für den Energieverbrauch ist hier die so genannte Vorlauftemperatur im Wärmeverteilungssystem. Hier gilt: Möglichst niedrige Temperaturen im System reduzieren die Wärmeverluste der Heizungsanlage. Wer ein solches Wärmeverteilungssystem hat, kann die Vorteile der Wärmepumpen- und Brennwerttechnik voll nutzen. Aber auch der hydraulische Abgleich des Wärmeverteilungssystems führt zur Reduzierung der Heizkosten (siehe Seite 19). 16 Heizkörper: kleine Oberfläche – hohe Vorlauftemperatur Heizkörper geben die Wärme in unterschiedlichen Anteilen ab. Durch Konvektion (Erwärmung der Luft) und Strahlung (Erwärmung von Gegenständen, Wänden, Personen). Je größer der Heizkörper ausgelegt wird, desto besser kann er die Wärme an die Luft abgeben. Dies führt zu geringeren Vorlauftemperaturen und dadurch zu einem besseren Wirkungsgrad der Heizungsanlage. Vorrangig werden heute kompakte Plattenheizkörper verwendet. Um die gewünschten Raumtemperaturen zu regeln, sollten Thermostatventile zum Standard gehören. In unmittelbarer Nähe der Heizkörper sollte der Wärmeschutz der Außenwand besonders gut sein. Genau das Gegenteil ist in den meisten älteren Gebäuden der Fall. Bei Heizkörpernischen sind die Wände dünner als sonst, die Wärme kann hier leicht nach außen abfließen. Die beiden folgenden Ratschläge helfen Ihnen Energie zu sparen: Dämmen Sie zwischen Heizkörper und Außenwand In den meisten Fällen ist es möglich Hartschaumplatten (Baustoffklasse B1 oder B2) hinter die Radiatoren zu schieben und an der Außenwand zu befestigen. Schon eine Dämmstoffdicke von 2 cm verbessert den Wärmeschutz merklich. Zwischen Heizkörper und Dämmstoff sollten mindestens 3 cm Zwischenraum bleiben. Vermeiden Sie lange Vorhänge und Heizungsverkleidungen Die Wärmeabgabe vom Heizkörper an die Raumluft wird durch eine Heizkörperverkleidung in jedem Fall eingeschränkt. Auch zugezogene Vorhänge, die den Heizkörper zum Zimmer hin abdecken, reduzieren die Heizleistung erheblich. 17 Fußboden- und Wandheizung: große Oberfläche – geringe Vorlauftemperatur Fußbodenheizungen benötigen keine Stellfläche und verbessern das Wohlbefinden aufgrund des hohen Strahlungsanteils bei der Wärmeabgabe. Aber auch Wandheizungen sind eine gute Alternative. Beide Wärmeverteilungssysteme ermöglichen geringe Vorlauftemperaturen, welche unterhalb der Körpertemperatur liegen. Um eine maximale Effizienz zu erreichen, ist es sinnvoll, im gesamten Gebäude Fußboden- beziehungsweise Wandheizungen zu verlegen. Beide Systeme ermöglichen eine individuelle Regelung der unterschiedlichen Zimmertemperaturen. Bei Fußbodenheizungen können Sie zwischen zwei Verlegungsarten wählen: der Nasseinbettung und der Trockenverlegung. Die Heizungsrohe befinden sich bei der Nasseinbettung im Estrich, oberhalb der Trittschall- und Wärmedämmung, während sich die Rohre bei der Trockenverlegung innerhalb der Dämmplatten, unterhalb des Estrichs, befinden. Für Wärmepumpen- und Brennwertsysteme empfiehlt sich die Nasseinbettung, da diese Bauart eine bessere Wärmeabgabeleistung hat. Bei einer maximalen Vorlauftemperatur von 35 °C sollte der Verlegeabstand 10 bis 15 cm betragen. 18 Gleichmäßige Wärme dank hydraulischem Abgleich Ohne hydraulischen Abgleich kann der Betrieb der Heizungsanlage stark beeinträchtigt werden: Die Heizkörper mit dem geringsten Abstand zum Kessel (eigentlich: zur Pumpe) werden überversorgt, die am weitesten entfernten Heizkörper dagegen unterversorgt, da hier zu wenig Heizwasser ankommt. Fünf gute Gründe für einen hydraulischen Abgleich • die Wärme wird gleichmäßig abgegeben • die Heizkörper lassen sich besser über Thermostatventile regeln • es gibt keine Strömungsgeräusche durch hohe Pumpenleistung • die Pumpe benötigt weniger Energie • der niedrigere Energieverbrauch sorgt für geringere Heizkosten 19 Luft-Wasser-Wärmepumpenheizung mit innenliegender Wärmepumpe Die Zukunft gehört der Wärmepumpe Falls Sie sich gerade für ein neues Heizungssystem entscheiden müssen, sollten Sie die Wärmepumpe kennen lernen. Mit Hilfe dieses bewährten Systems können mit nur einer Kilowattstunde Strom inzwischen bis zu fünf Kilowattstunden Wärme erzeugt werden. Die Nutzung der natürlichen Wärmequellen Wasser, Erdreich oder Luft machen es möglich. Wärmepumpen sind das ideale Heizungssystem für den Neubau und lassen sich optimal mit Lüftungsanlagen kombinieren. Aber auch für den Altbau gibt es geeignete Wärmepumpensysteme. Detaillierte Informationen finden Sie in unserer Broschüre „Wärmepumpen“. 20 AUCH EIN HAUS BRAUCHT LUFT ZUM ATMEN Durch schrittweise Verbesserung des Wärmeschutzes sind die Gebäude immer luftdichter geworden. Auch die Lüftungsanlagen wurden fortentwickelt und können heutzutage einen großen Teil der Wärmeenergie zurückgewinnen. Raumluft mit hohem Kohlenstoffdioxyd-Gehalt sorgt für Ermüdung. Dem wirkt eine Lüftung entgegen, in dem sie die Raumluft mit frischer, sauerstoffhaltiger Luft austauscht. Luftzirkulation kann Allergien vorbeugen, da Hausstaubmilben sich in gut durchlüfteten Räumen schlechter niederlassen können. Die Bausubstanz Ihres Gebäudes bleibt trocken – Stockflecken und Schimmelpilze an Decken und Wänden haben keine Chance. Zentrale Lüftungssysteme für den Neubau Die Wärme der verbrauchten Raumluft wird über einen Wärmetauscher auf die Frischluft übertragen, ohne dass sich Raum- und Frischluft vermischen. Achten Sie darauf, dass die Anlage einen Wärmerückgewinnungsgrad von mindestens 80 % hat. Dezentrale Lüftungssysteme für den Altbau Diese Lüftungssysteme sind eine ideale Lösung für den Altbau, beziehungsweise Sanierungsbau oder für Anbauten. Die so genannten Elektro-Lüftungsgeräte haben einen Wärmerückgewinnungsgrad von ca. 70 %. Sie lassen sich mit Nachtspeichersystemen oder normalen Radiatoren kombinieren. Wichtig für Allergiker: Bei beiden Methoden können die Fenster geschlossen bleiben und die Luft wird gefiltert. Bildnachweis: Vaillant Deutschland GmbH & Co. KG, Olsberg Haustechnik GmbH & Co.KG 21 KURZ ABER KRÄFTIG LÜFTEN SPART ENERGIE Früher kam durch Fenster stets Außenluft herein. Durch Erwärmung wurde diese deutlich trockener als die vorhandene Innenluft, die bereits Feuchtigkeit aus den bewohnten Räumen enthielt. Die neuen fugendichten Fenster verhindern den Abtransport der Feuchtigkeit nach draußen. Sie müssen jetzt selbst dafür sorgen, dass sich kein Wasserdampf auf Scheiben und Wänden bildet, indem Sie kurz, aber kräftig lüften. Sparen durch richtiges Lüften • Dauerlüften ist überflüssig und lässt zu viel Energie entweichen. Selbst eine kleine Luftklappe sollte nicht ständig geöffnet bleiben. • Lüften Sie morgens und abends oder bei Bedarf alle Räume gut durch (Fenster ganz öffnen), je nach Jahreszeit wie in der Tabelle zu sehen. Dabei die Heizkörperventile schließen oder die Heizung (im Einzelhaus) ausschalten. • Nach dem Duschen, Baden oder Kochen in den betroffenen Räumen lüften, um die Wasserdampfmengen nach draußen entweichen zu lassen. • Türen zu wenig beheizten Räumen geschlossen halten. • Kontrollierte Be- und Entlüftungssysteme mit Wärmerückgewinnungseinrichtung sorgen unabhängig vom Fenster für eine stetige Frischluftzufuhr und eine entsprechende Abführung der schlechten Luft. Staub und Lärm bleiben draußen, die in der Fortluft enthaltene Wärme wird wieder auf die Zuluft übertragen. Lüftungsanlagen lassen sich optimal mit Wärmepumpensystemen kombinieren. Monat 22 Dauer der Lüftung Dezember bis Februar 4 bis 6 Minuten März und November 8 bis 10 Minuten April und Oktober 12 bis 15 Minuten Mai und September 16 bis 20 Minuten Juni bis August 25 bis 30 Minuten Vattenfall Europe Sales GmbH Überseering 12 22297 Hamburg Besucheranschrift Hamburg Vattenfall Kundenzentrum Glockengießerwall 2 20095 Hamburg Mo bis Fr 9–18 Uhr Tel 01801-43 90-00* (Mo bis Fr 8–18 Uhr) Fax 01801-43 93-29* Besucheranschrift Berlin Vattenfall Center Nürnberger Str. 14/15 (Ecke Tauentzienstr.) 10789 Berlin Mo bis Fr 10–18 Uhr Sa 10–16 Uhr Tel 01801-267 267* (Mo bis Fr 7–19 Uhr) Fax 01801-267-11 94 14 10 *3,9 Cent/Min. aus dem deutschen Festnetz, www.vattenfall.de Juli 201 1 max. 42 Cent/Min. aus dem Mobilfunknetz