ENERGIEBERATUNGSBERICHT (VOR-ORT

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Sommersemester 2012 / 2. Semester Modul 2.4. Konstruktion III / Teilmodul Klimadesign
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V 1 und 2
RESSOURCENVERBRAUCH
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Inhaltsverzeichnis
Grundlagen
Seite 03 - 18
Energie und Bau
Seite 19 - 27
Konditionierung des Gebäudes
Seite 28 – 33
Nachhaltigkeit
Seite 33
Links
Seite 34 – 36
Fragen
Seite
37
Hinweis:
Die Inhalte können auch nachgelesen im Buch:
Richarz/Schulz
Energetische Sanierung
Detail Green Books
ISBN 978 – 3 – 920034-51-5
Seiten 8 – 29 für Modul 1.1
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Grundlagen
Endlichkeit der Ressourcen
[Jahre]
Mit dem schnellen Verbrauch der Ressourcen durch zunehmenden Energieverbrauch und durch
ungebremstes Bevölkerungswachstum ist auch die Endlichkeit der Ressourcen ein aktuelles Thema.
So betrug beispielsweise das weltweite Energiewachstum 2004 im Vergleich zum Jahr 2003 4,3 %. Es
war dies das höchste Wachstum seit 1984. Bezogen auf den Ölverbrauch erhöhte sich der Verbrauch
in China um 8,2 %, in den USA um 4,9 % und in Deutschland um 1,2 %. Diese Entwicklung geht
eindeutig hin zu einer Verdoppelung des Ressourcenverbrauches bis zum Jahr 2050, was natürlich
auch verheerende Folgen hinsichtlich des CO²-Ausstoßes hat. In absehbarer Zeit wird also der
Energiebedarf nur durch regenerative also erneuerbare Energiequellen gedeckt werden können.
200
200
160
150
100
62
50
50
37
0
Uran
Erdöl
Erdgas
Steinkohle
Braunkohle
Abb. 1
Statische Reichweiten konventioneller Energieträger.
Quelle: Solvis
Einige Daten zum Energieverbrauch:
- Die gesicherten Energiereserven betragen 7.000.000 TWh
- Die Energiereserven einschließlich der nur aufwändig erschließbarer Lagerstätten umfassen
60.000.000 TWh
- Der weltweite Primärenergieverbrauch betrug 2005 130.000 TWh bei einem Wachstum von 3 %
im Jahr
Am Beispiel Erdöl heißt das:
konventionelle Ressourcen:
nicht konventionelle Ressourcen:
Förderung 2005:
Verbrauch 2006:
Verbrauch 2012:
-
Verbrauch 2030 (geschätzt):
82 Mrd.t
250 Mrd. t
3000 Mrd. Liter (=3,9 Mrd. t)
86 Millionen Barrel/Tag / 2030 116 Millionen Barrel / Tag
90 Millionen Barrel/Tag d.h. ca. 15 Milliarden Liter am Tag
Oder ca. 5500 Milliardenm Liter im Jahr
116 Millionen Barrel / Tag
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Die zunehmende Verknappung durch reduzierte Förderung bei steigender Nachfrage führt
zwangsläufig zu einer Preissteigerung. Es ist durchaus richtig von einer mittleren Preissteigerung von
8% betrachtet auf einen Zeitraum von 20 Jahren auszugehen.
Im Jahre 2005 lag der Durchschnittspreis bei ca. 65 Dollar pro Barrel , 2008 stieg der Preis wegen
starker Nachfrage auf über 140 Dollar Barrel, danach fiel der Preis wieder auf ca. 80 Euro. Im Februar
2012 liegt der Preis bei ca. 120 Dollar. Bei der Beschreibung von Preisentwicklungen ist immer der
inflationsbereinigte Preis zu bewerten und nicht der absolute Preis.
Abb. 2
Inflationsbereinigter Ölpreis Basis 2004
Abb. 3
Absoluter Ölpreis Basis 2010
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CO² - Ausstoß
Die zu schnelle Verbrennung der CO²-haltigen Ressourcen Öl, Gas und Kohle setzt in kurzer Zeit
große Mengen an CO² frei. Durch CO² wird die Luftschicht verändert, die den Wärmeaustausch
zwischen Erde und Weltall reguliert. Die Wärmeabgabe wird durch zunehmende Konzentration von
CO² nicht mehr in dem Masse möglich wie bisher, sodass eine Temperaturerhöhung auf der Erde
unvermeidlich wird.
WELTRAUM
1
ATMOSPHÄRE
3
2
4
5
ERDE
Abb. 4
Schematische Darstellung der Klimaveränderung.
Quelle: Pistohl, Handbuch der Gebäudetechnik
Durch die Verbrennung von Ressourcen wird CO² freigesetzt. Die Berechnung des CO²-Ausstoßes
basiert auf der vom Ökoinstitut in Freiburg ermittelten Zahlen. Man spricht vom CO²-äquivalenten
Wert, weil in der jeweilig auf den Rohstoff bezogenen Zahl alle Schadstoffe, die die gleiche Wirkung
haben wie das CO² in ihrer Schädlichkeit auf das CO² selbst bezogen sind. Hierbei spielt vor allem das
Gas Methan (CH4) eine Rolle, dessen Klimaschädlichkeit im Vergleich zu CO² deutlich höher liegt. Der
Wert wird berechnet, indem die Endenergie (Wärmeerzeugung und Hilfsenergie) mit dem jeweiligen
Kennwert multipliziert werden.
Besonders die Stromerzeugung ist mit einem hohen CO²-Ausstoß verbunden, da bei der
Stromerzeugung in Dampfkraftwerken große Wärmeverluste entstehen. Wird die Abwärme in Form
von Fernwärme genutzt ist die Effizienz bei der Rohstoffverwertung deutlich besser. Eine
Abwärmenutzung ist allerdings nur im Winter möglich.
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Abb. 5
CO2-Äquivalente Werte nach Gemis 4.5 (Quelle: www.iwu.de)
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Mit der Verbrennung von Rohstoffen ist immer ein Schadstoffausstoß verbunden. Neben dem schon
beschriebenen CO² werden noch die Schadstoffe SO2 und NO2 emittiert. SO2 entsteht bei
Verbrennungsvorgängen durch Oxidation des im Brennstoff enthaltenen Schwefels. Ursache des
Ausstoßes von Schwefeldioxid sind eher industrielle Prozesse und weniger die Gebäudeheizung.
Schwefeldioxid führt zur Versauerung des Bodens. Deutschland hat sich verpflichtet, bis 2010 die
Emissionen auf 550 kt zu reduzieren. Dieses Ziel wird erreicht werden. NO2 ist ein indirekt wirkendes
Treibhausgas.
Abb. 6
Darstellung der Anteile CO² und CO²-äquivalenten CO²
Der CO²- Ausstoß lässt sich direkt mit dem Rohstoff in Verbindung bringen.
Die von Gemis (www.gemis.de) ermittelten Werte beschreiben den CO² äquivalenten CO²-Aussto0 der
mit der Verbrennung des Rohstoffes (= Primärenergie) zusammenhängt. Es ist also der CO²-Ausstoß
selbst sowie die Menge der anderen Gase in ihrer Klimaschädlichkeit bezogen auf CO² beschrieb.
Auch der bei der Erzeugung und dem Transport des Rohstoffes entstehende CO²-Ausstoß ist in dem
Wert enthalten.
Abb. 8
Energieinhalt, Heizwert und Primärenergiefaktor
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Bis zum Beginn der industriellen Revolution ist kein nennenswerter CO²-Ausstoß zu verzeichnen. In
den letzten 150 Jahren dagegen wurden in großem Umfang die Rohstoffvorräte verbraucht, was einen
entsprechenden CO²- Ausstoß zur Folge hatte. Es ist zu erwarten, dass der CO²- Ausstoß weiter in
noch größerem Maße zunehmen wird. Der CO²-Ausstoß ist nicht alleine durch die Verbrennung von
Ressourcen verursacht.
Die sogenannten anthropogenen – d.h. vom Menschen verursachten Treibhausgase werden wie folgt
verursacht:
- Nutzung fossiler Energie
50 %
- Chemie (z.B. FCKW)
20 %
- Abholzung Regenwälder
15 % (Brandrodung)
- Landwirtschaft
15 %
Abb. 9
Entwicklung des CO²-Ausstoßes bis 2010 in Milliarden Tonnen
Abb.
Entwicklung des CO²-Ausstoßes 2001 bis 2007 in Millionen Tonnen
Quelle: Bundesministerium für Wirtschaft
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Politisch-soziale Problematik
20% der Weltbevölkerung verbrauchen 80 % der Ressourcen. Somit ist der Ressourcenverbrauch
bzw. die Verteilung des Ressourcenverbrauches auch eine politische Frage, da alle Menschen
grundsätzlich das Recht auf den gleichen Ressourcenverbrauch haben (sollten). Die ungleiche
Verteilung der Ressourcennutzung führt deshalb zu politischen Spannungen.
Abb. 11
Ölverbrauch je Kopf in verschiedenen Ländern
Die Problematik des Ressourcenverbrauches verschärft sich mit zunehmender Bevölkerungszahl.
Zwischen den schnell wachsenden Schwellen- und Entwicklungsländern und den hinsichtlich
Bevölkerungswachstums stagnierenden Industrieländern muss deshalb die Frage des Verbrauches
bzw. der Verteilung von Ressourcen geklärt werden, wenn Konflikte über diese Frage vermieden
werden sollen. Die ungleiche Verteilung der Ressourcen führt dazu, dass der Abstand zwischen den
reichen Ländern und armen Ländern immer größer wird. Das daraus sich entwickelnde soziale
Konfliktpotential ist unabschätzbar, wenn nicht Anstrengungen unternommen werden, Rohstoffe und
Rohstoffverbrauch gerechter zu verteilen
Abb. 12 Energiebedingte Pro-Kopf-CO²-Emissionen in t CO² je Einwohner
Quelle: Volker Quaschning Regenerative Energiesysteme Hanser-Verlag, 2006
Die aufgeführten Länder haben folgende Einwohnerzahlen (2007):
USA
0.304 Mio
Australien
0.021 Mio
Deutschland
0.082 Mio
Japan
0.128 Mio
Österreich
0.008 Mio
GUS
0.142 Mio
Spanien
0.047 Mio
Schweiz
0.007 Mio
China
1.324 Mio
Lateinamerika
0.550 Mio
Asien (ohne China) 2.700 Mio
Indien
1.150 Mio
Afrika
0.970 Mio
Bangladesh
0.147 Mio
Welt (Durchschnitt) 6.700 Mio
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Es können unterschiedliche Szenarien hinsichtlich der Entwicklung des Ressourcenverbrauches bis
zum Jahre 2050 entwickelt werden.
- Szenario 1 geht von einem ungebremsten Wachstum aus, was aufgrund des Nachholbedarfes der
Schwellenländer zu enormen Zuwächsen beim Ressourcenverbrauch führt.
- Szenario 2 geht davon aus dass alle Menschen das Recht auf einen gleichen
Ressourcenverbrauch haben, was dazu führt, dass die Industrieländer ihren Ressourcenverbrauch
halbieren und die Schwellenländer ihn nur moderat erhöhen. Gekoppelt ist diese Zielsetzung mit
einer Kontrolle des Bevölkerungswachstums.
- Szenario 3 erreicht den Zielwert, dessen Einhaltung Voraussetzung für eine nachhaltige
Entwicklung ist. Erforderlich sind eine Reduktion des Ressourcenverbrauches um den Faktor 4 bei
den Industrieländern und ein Einfrieren des Ressourcenverbrauches bei den übrigen Ländern.
Auch bei diesem Szenario ist eine Kontrolle des Bevölkerungswachstums unerlässlich.
CO2-Ausstoß [Mrd. t/a]
Wie direkt Bevölkerungswachstum und Energieverbrauch zusammenhängen wird auch daran
deutlich, dass bis zum Jahr 2030 bezogen auf das Jahr 2000 ein mittleres jährliches
Bevölkerungswachstum von 0,9 % und ein mittleres Wachstum der Nachfrage nach Energie um 1,6 %
prognostiziert wird.
160
140
120
100
10 to/K
80
60
40
5 to/K
3 to/K
20
Zielwert
10 to/K
10 to/K
2,5 to/K
5 to/K
0
2000
2050 / 1
2050 / 2
2,5 to/K
2050 / 3
Abb. 13
Unterschiedliche Szenarien zur Entwicklung des CO²-Ausstoßes (s. Text)
Abb.
Bevölkerungswachstum
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Wie schwer die Forderung Reduktion des CO²-Ausstoßßes um 75 % ist, zeigt sich dann wenn
Versucht den eigenen CO²-Ausstoß durch Verhaltensänderung um den genannten Faktor zu
reduzieren. Am Beispiel einer typischen vierköpfigen Familie könnte die Bilanz wie folgt aussehen:
Allgemeine Angaben
Konditionierte Fläche (Wohnfläche, beheizt): 160 qm
Personen, die die Fläche bewohnen :
4 Personen
Heizung:
Raumtemperatur im Mittel :
Heizkessel (Baujahr):
Heizenergieverbrauch (Endenergie) :
CO²- Wert Brennstoffe:
CO² – Heizung
22 C
Gasbrennwertkessel Bj. 2001
2.000 cbm Erdgas
1 cbm = 2,47 kg CO² - Ausstoß
4940 kg
Warmwasser:
cbm Warmwasser:
Heizenergieverbrauch WW
CO²- Wert Brennstoffe:
CO² – Warmwasser
38
400 cbm Erdgas
1 cbm = 2,47 kg CO² - Ausstoß
988 kg
Lüftung:
natürliche Belüftung über Fenster
Strom:
Stromverbrauch (Endenergie/Stromzähler) :
CO² - Wert Ressource:
CO² Strom:
3500 kWh
1 kWh Strom = 0,683 kg CO² - Ausstoß
2390 kg
Verkehr (alle Bewohner des Haushaltes)
Autos :
Öff. Verkehr (MVV; DB; Mittelwert):
Flugreisen:
Gesamt:
10.000 km x 0,220 kg/km = 2.200 kg
10.000 km x 0,070 kg/km = 700 kg
entfällt
2900 kg
Zusammenfassung:
Gesamt:
Pro Person:
11218 kg = ca. 12 Tonnen
2804 kg = ca. 3 Tonnen
Massnahmen:
Heizung / Warmwasser – 60 % (Dämmung / Solar) -3500 kg
Stromoptimierung / Ökostrom
2400 kg
Gesamt:
5800 kg
CO² nach Reduktion:
6 Tonnen oder 1,5 Tonnen /Person
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Kyoto- Protokoll
Das Kyoto – Protokoll, das auf der Klimaschutzkonferenz in Kyoto (1997) verabschiedet wurde, sollte
nur dann in Kraft treten, wenn
- mindestens 55 Staaten das Protokoll unterzeichnen
- die Unterzeichner für mindestens 55 % des globalen CO²-Ausstoßes im Jahre 1990 verantwortlich
sind.
Mit dem Beitritt Islands wurde am 23. Mai 2002 die erste Bedingung erfüllt. Mit dem Beitritt Russlands
im Jahre 2004 die zweite Bedingung. Das Protokoll trat am 16.2.2005 in Kraft. Zu diesem Zeitpunkt
hatten 141 Staaten das Protokoll unterzeichnet.
Die Staaten repräsentieren 80 % der Weltbevölkerung und sind für 62 % des globalen CO²- Ausstoßes
verantwortlich (Stand 1990). Die Staaten haben sich verpflichtet bis zum Jahre 2012 den CO²- Ausstoß
bezogen auf das Jahr 1990 um 5,2 % zu reduzieren. Die Reduktionsziele sind bezogen auf die Länder
unterschiedlich. Die EU verpflichtet sich zu einer Reduktion um 8 %, Deutschland trägt dazu durch
eine nationale Reduktion um 21 % den Löwenanteil bei. Bis zum Jahre 2005 wurde der CO²-Ausstoß
um 4 % reduziert.
Abb. 14
CO²- Emissionen 1990 und Reduktionsziele bis 2012 in Europa
Abb. 15
Reduktionsziele und deren Umsetzung (Quelle Süddeutsche Zeitung)
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In Deutschland wurde zu Beginn der 90iger Jahre durch Abschaltung von Kohlekraftwerken eine relativ
große Einsparung im CO²-Ausstoß realisiert. Danach ist kaum mehr eine CO²-Reduktion zu
beobachten.
Ob das Reduktionsziel von 996 Millionen Tonnen im Jahre 2012 erreicht wird ist ungewiss. Die
Abschaltung der Atomkraftwerke macht das Erreichen des Zieles noch schwieriger, da die dort
erzeugte Strommenge an anderer Stelle z.B. durch Kohlekraftwerke – mit höherem CO²-Ausstoß
erzeugt werden muss. Nichtsdestotrotz ist das Abschalten der Atomkraftwerke wegen der hohen
Risiken eine sinnvolle Maßnahme, an der trotz Bestrebungen der Atomlobby festgehalten werden
muss.
Abb. 16
Entwicklung des CO²-Ausstoßes in Deutschland gegliedert nach CO² und CO²-äquivaltenten Anteilen (Quelle:
Umweltbundesamt)
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CO2- Ausstoß durch Ernährung
Der Zusammenhang, der zwischen Ernährung und Nachhaltigkeit besteht. wird häufig nicht seiner
Bedeutung entsprechend wahr genommen.
Folgende Fakten sind dem Artikel „Der Wahnsinn mit den Rindern“ von Jeremy Rifkin (Präsident der
Foundation on Economic Trends vom 4.8.2008 erschienen in der Süddeutschen Zeitung)entnommen.
- Die Fleischindustrie benötigt ein Drittel der weltweiten Landwirtschaftsflächen,
nur um einen kleinen Teil der Weltbevölkerung mit Fleisch zu versorgen.
- Die Kluft zwischen übersättigten Reichen und hungernden Armen wird global gesehen dadurch
verschärft.
- Die Fleischproduktion ist eine nicht unwesentliche Ursache für den Klimawandel, (Lachgas aus
Stallmist, Methanausstoß direkt durch die Tiere)
- Im Jahre 2002 wurde ein Drittel der weltweiten Getreideernte an Vieh verfüttert.
- die weltweite Fleischproduktion wird sich bis zum Jahre 2030 verdoppeln
Zitate aus: Nicht Fisch ! Nicht Fleisch ! (Süddeutsche Zeitung 9./10. Januar 2010)
„Heute wwerden laut Studie der Welternährungsorganisation FAO rund 30 % des eisfreien Landes
Auf der Erde direkt oder indirekt für Viehzucht genutzt; ein Großteil der weltweiten Getreide- und
Sojaernte wird zu Viehfutter verarbeitet.“
„Die Nachfrage nach Fleisch wird sich in den nächsten 40 Jahren verdoppeln.“
„Die Tiere, aus denen wir unser Fleisch gewinnen, werden um 2050 so viel pflanzliche Nahrung zu sich
nehmen wie vier Milliarden Menschen.“
„Jetzt hat das renomierte „world watch institut“ eine neue Zahl veröffentlicht: Für mindestens 51 %
Des CO2-Ausstoßes ist der von Menschen für den menschlichen Konsum geschaffene Tierbestand
Verantwortlich – wenn man neben dem von der UN unterschätzten Methan auch Abholzung (zur
Schaffung neuer Weideflächen) und Atmung einberechnet.“
Berücksichtigt man, dass man mit Getreideanbau fünfmal mehr, mit Hülsenfrüchten 10-mal mehr und
mit Blattgemüse 15 mal mehr Eiweiß produzieren kann als mit über Viehzucht erzeugtes Fleisch so
wird klar, dass die Ernährungsfrage plötzlich zu einer globalen Frage mit hoch politischem Inhalt wird.
Rifkin schreibt: „Im Interesse der Mitmenschen und unseres Planeten müssen die wohlhabenden
Konsumenten ihre Essgewohnheiten gründlich überdenken“.
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Ökologischer Rucksack
Jedes Nahrungsmittel hat aufgrund der Art und Weise wie es hergestellt wird einen ökologischen
Rucksack. Folgende Parameter bestimmen den Ressourcenaufwand, den ein Nahrungsmittel zu
seiner Herstellung benötigt:
- Transport
- Herstellung
- Verpackung
Sehr anschaulich lässt sich dieser Sachverhalt am Beispiel von Gemüse darstellen.
Eine Tomate, die in einem argentinischen Gewächshaus gezüchtet wurde, die aufwändig verpackt und
anschließend nach Europa verschickt wurde hat ein vierzigfach höheren Ressourcenaufwand zu ihrer
Herstellung benötigt – das ist dann der sogenannte ökologische Rucksack – im Vergleich zu einer
Freilandtomate, die im Direktverkauf also ohne Verpackung und ohne hohen Transportaufwand vom
Verbraucher erworben wird.
Würde die Tomate in gleicher Weise wie in Argentinien in Holland hergestellt, so reduziert sich der
Aufwand für den Transport deutlich, so dass dann der Ressourcenaufwand für die Herstellung nur
viermal so hoch ist im Vergleich zur direkt vermarkteten Tomate.
Abb.
Umweltbelastung bewusster / unbewusster Einkauf
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Perspektiven
Grundsätzlich ist eine ausreichende Energiemenge in Form regenerativer Energiequellen vorhanden.
Darauf wird in den Kapiteln (Stromerzeugung und regenerative Energiequellen) näher eingegangen.
Ein Vielfaches der jetzt und künftig benötigten Energie steht zur Verfügung allerdings sind mit der
Nutzung
Regenerativer Energien folgende Probleme verbunden:
- die Energie wird in der Regel in Form von Strom zur Verfügung stehen
- die Verfügbarkeit auf Abruf (Speicherung) ist noch nicht gelöst
- die Energieerzeugung ist aufwändig und deshalb teuer
Abb. 17
Energiewürfel
Quelle: www.bp-solar.de
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In unterschiedlichen Gremien werden Strategien entwickelt, wie der Energieverbrauch selbst reduziert
werden kann bzw. wie die die Energieform zur Deckung des Energieverbrauchs optimiert werden
kann. Der grundlegende Gedankenfehler besteht darin, dass versucht wird mehr Wohlstand bei
geringerem Energieverbrauch zu realisieren. So wird in Deutschland angestrebt – orientiert an
globalen Zielsetzungen – den Energieverbrauch bezogen auf die Verwendung von Primärenergie –
also auch bezogen auf den CO²-Ausstoß um 50 % zu reduzieren. Das größte Einsparpotential wird in
verstärkter Effizienz der energieverbrauchenden Anlagen (z.B. Kompaktleuchtstofflampen statt
Glühbirnen) gesehen und weniger in der Reduktion des Energieverbrauchs durch Verhaltensänderung.
Abb. 18
Zielsetzungen hinsichtlich Reduktion des CO²-Ausstoßes in Deutschland
Quelle: Umweltbundesamt
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Abb.
Denkbar ist eine globale Energieversorgung mittels regenerativer Energieerzeugung bis zum Jahre 2050.
Hierfür müßen global gesehen 100 Billionen Dollar aufgewendet werden.
Die Versorgungssicherheit wird durch unterschiedliche Erzeuger , intelligente Netze und Speicherung
erreicht.
(Quelle: Nachhaltigkeit in Einrichtungen der Jugendarbeit – BJR)
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Energie und Bau
Ressourcenbedarf Konditionierung
Über ein Drittel der in Deutschland verbrauchten Ressourcen wird für die Konditionierung von
Gebäuden benötigt. Durch Optimierungsmaßnahmen – vor allem bei Bestandsgebäuden – könnte
dieser Ressourcenverbrauch halbiert werden. Ein Schwerpunkt bei den Optimierungsmaßnahmen liegt
im Ersatz alter Heizanlagen sowie bei der verstärkten Nutzung regenerativer Energiequellen bei der
Wärmeerzeugung durch Solarkollektoren. Verbesserungen im baulichen Bereich (Wärmedämmung
o.ä.) sind wirtschaftlich erst sinnvoll, wenn vorher oder auch synchron die Anlagentechnik erneuert
wird.
Abb. 19
Verteilung des Ressourceneinsatzes auf die Bereiche Verkehr, Wärme, sonstiger Verbrauch
Übersicht
Im Bauprozess werden in unterschiedlicher Form Ressourcen verbraucht.
Der Energiebedarf lässt sich übergeordnet in drei Gruppen einteilen:
Städtebau
Von großer Bedeutung ist grundsätzlich die Standortwahl einer Immobilie.
Sanierungen oder auch die Nutzung unsanierter aber gut erschlossener Immobilien
ist in der Regel gesamtenergetisch gesehen sinnvoller als der Neubau von Gebäuden in Gebieten, die
schlecht erschlossen sind und deshalb einen hohen Erschließungsaufwand zur Folge haben – auch
wenn der Neubau auf energetisch höchstem Standard erfolgt
Herstellungsenergie
Jeder Neubau verursacht je nach baulicher Konzeption einen hohen Aufwand an Herstellungsenergie.
Die Herstellungsenergie umgelegt auf die Lebensdauer ist häufig größer als der Energieaufwand für
die Konditionierung des Gebäudes.
Auch Wartungsaufwendungen (z.B. Sanierung eines Wärmedämmverbund-systemes) und der
Abbruch- bzw. Entsorgungsaufwand müssen in dieser „Position“ einbilanziert werden.
Energiebedarf Konditionierung
Der Energiebedarf für die Konditionierung des Gebäudes – also zum Erreichen behaglicher
Gebäudezustände - hängt wiederum ab von folgenden nach ihrer Bedeutung sortierten
Einflußfaktoren:
- Ansprüche der Nutzer an die Raumzustände
- bauliche Ausbildung der Hüllfläche
- Effizienz der Anlagentechnik
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3500
3300
2900
3000
2400
Liter Öl
2500
2000
2000
2000
1800
1500
1000
600
600
700
700
500
200
0
0
Altbau in der Stadt
Neubau auf dem Land
Herstellung Energiebedarf
Abb.:
Gesamtbilanzierung energetischer Aufwendungen bei Gebäuden
Mobilität
Passivhaus
Gesamt
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Städtebau
Der Ressourcenverbrauch, der durch die Mobilität verursacht wird, hängt zunächst von dem
Ressourcenverbrauch des benutzten Verkehrsmittels ab. Daneben tragen natürlich auch
städtebauliche Entscheidungen, also Fragen der Nutzungsverteilung der Nutzungsverdichtung, der
Anordnung von Baukörpern und der damit verbundenen Planung der Verkehrswege in einem
übergeordneten Sinn zur Ressourcenbilanz „Verkehr“ bei, weil durch diese Entscheidungen und
Festlegungen die Quantität und Qualität der Verkehrsströme stark beeinflusst werden kann. So
verringern flexible städtebauliche Strukturen (z.B. Nutzungsmischung statt Nutzungstrennung) das
Verkehrsaufkommen ebenso wie die (Nach)Verdichtung vorhandener Strukturen. Der
Energieverbrauch und damit der CO²-Ausstoß ist stark vom Fortbewegungsmittel abhängig.
Er beträgt je Personenkilometer
- beim Auto (1,7 Pers./ Kfz)
- Bahn Nahverkehr (Auslastung 50%)
- Bahn Fernverkehr (Auslastung 50%)
- Flugzeug (Auslastung 65 %)
- Bus Nahverkehr (Auslastung 50 %)
- Bus Fernverkehr (Auslastung 80 %):
Berücksichtigt man Energieaufwand für Mobilität iin die Bilanz so beantwortet sich die Frage, ob es
nicht besser in einer Altbauwohnung zu bleiben, mit öffentlichen Verkehrsmitteln zur Arbeit zu fahren,
anstatt weit außerhalb „im Grünen“ ein Passivhaus zu bauen und täglich 80 km mit dem Auto zur
Arbeit zu fahren von selbst.
Bei einer täglichen Fahrstrecke von 80 km zur Arbeitsstätte fährt man an 200 Tagen 16000 km im
Jahr, was zu einem Benzinverbrauch von 1600 Litern Führt. Bei einem Energieinhalt von 10 kWh/Liter
kann damit ein Einfamilienhaus von 160 qm mit einem Heizenergiebedarf von 100 kWh/qm ein Jahr
beheizt werden.
Abb. 20
Die Nachverdichtung vorhandener innerstädtischer Strukturen mit Baukörpern, die so entwickelt sind,
dass sie vielfältige Nutzungsmöglichkeiten erlauben, ist eine Entscheidender übergeordneter
Maßnahme zur Optimierung des Ressourcenverbrauches. Durch diese Maßnahme Wird einerseits
natürlich das Verkehrsaufkommen reduziert, andererseits Können durch Nutzung vorhandener
Infrastruktur Aufwendung für den Neubau Von Verkehrswegen reduziert werden.
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Abb. 21
Berlinmodell Industriekultur 1983 – Entwurf von Uwe Kiessler, München
Ein großes Potential bei der Reduktion des Ressourcenverbrauches liegt in der Einbeziehung
energetischer Kriterien bei der Entwicklung von Bebauungsplänen. Durch Simulationen kann relativ
einfach festgestellt werden, wie und in welchem Umfang solare Energiegewinne bei unterschiedlichen
Gebäudekonfigurationen realisiert werden können. Der solare Eintrag in der Heizperiode kann durch
Festlegungen im Bebauungsplan optimiert werden:
- Stellung der Baukörper / Firstrichtung
- Orientierung der Hauptfassade
- Verschattung durch topographische Gegebenheiten
- Verschattung durch Nachbargebäude
Auch die Nutzung solarer Energie für die Solarkollektoren kann durch entsprechende Vorgaben (z.B.
Firstrichtung) erleichtert werden.
Transmissionswärmeverluste können durch kompaktere Bauformen (z.B. Doppelhaus statt
Einfamilienhaus) reduziert werden.
Abb. 22.
Entwicklung eines Bebauungsplans unter Einbeziehung energetischer Gesichtspunkte
Architekt: Richarz und Stadtmüller
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Herstellungsenergie
Herstellungsenergie im Zusammenhang mit der Erstellung und Nutzung von Gebäuden fällt in
zweierlei Hinsicht an:
- Jeder Baustoff hat einen bestimmten Herstellungsaufwand, der sich in Bezug auf die Lebensdauer
des Bauteils quantifizieren und qualifizieren lässt. Darin einzurechnen sind auch Aufwendungen
für den Unterhalt der Bauteile.
- Unabhängig vom Baustoff ist generell zu beachten, dass eine möglichst geringe Baustoffmenge in
übergeordnetem Sinne Herstellungsenergie einspart.
Ressourcenverbrauch Konditionierung
- Beheizung
- Kühlung
- Beleuchtung
- Belüftung
- Betrieb von Technischen Anlagen
Ressourcenverbrauch Material
- Herstellung
- Gewinnung der Rohstoffe
- Transport der Rohstoffe
- Herstellung der Baustoffe
- Transport der Baustoffe
- Verarbeitung der Baustoffe
- Bauunterhalt
- Reparatur / Ersatz
- Umbau / Nutzungsänderung
- Abbruch
- Abbrucharbeiten
- Transport des Abbruchmateriales
- Recycling / Endlagerung
Die Herstellungsenergie eines Baustoffes ist nicht normiert.
Folgende Faktoren werden bei der Ermittlung der Herstellungsenergie betrachtet:
- Gewinnung der Rohstoffe
- Verarbeitung der Rohstoffe
- Transport auf der Baustelle
- Verarbeitung auf der Baustelle (Maschinen)
Eine umfassende vergleichbare Betrachtung aller relevanten Faktoren ist im Augenblick wegen der
fehlenden Normierung noch nicht möglich. Faktoren wie Lebensdauer, Anpassungsfreundlichkeit, Art
des Ressourceneinsatzes bei der Baustoffherstellung (Strom), Bewertung der Arbeitskraft des
Menschen etc. sind besonders schwer zahlenmäßig zu erfassen.
Die Herstellungsenergie wird baustoffabhängig in Relation zum Zweck des Baustoffes und in Relation
zu seiner Lebensdauer gesehen. Daraus resultiert beispielsweise die Schwierigkeit, den
Herstellungsaufwand für das Bauteil Fenster mit dem Herstellungsaufwand für das Bauteil Wand zu
vergleichen.
Vergleicht man verglaste Flächen mit gedämmten Flächen so muss neben der Herstellungsenergie für
das Produkt bei Hüllflächen auch die energetische Wirksamkeit des Produktes quantifiziert werden.
Die energetische Bilanz ergibt sich dann aus Aufwand und Nutzen. Gerade bei transparenten
Bauteilen ist diese Bilanzierung schwierig, da Transparenz (Licht, Innen - Außenbezug) auch noch
andere nicht direkt messbare Qualitäten besitzt Die Bewertung des Herstellungsaufwandes für ein
Gebäude ist deshalb ein komplexes Unterfangen, für das bisher noch keine verbindlichen Regeln
bestehen.
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Abb. 23
Herstellungsenergie verschiedener Baustoffe.
Quelle: Pistohl, Handbuch der Gebäudetechnik 2
Der kumulierte Energieaufwand gibt an, wie viel Primärenergie für die Herstellung, Nutzung und
Beseitigung einer Anlage anfällt.
Die energetische Amortisationszeit versteht man den Zeitraum, der benötigt wird, um die Energie, die
bei der Herstellung aufgewendet wird, im Betrieb wieder „einzuspielen“. Hierbei wird der kumulierte
Energieaufwand durch die monatliche oder jährlich abgegebene Energiemenge dividiert. Bei
elektrischer Energie ist jeweils der Wirkungsgrad der Kraftwerke zu berücksichtigen. Unter dem
Erntefaktor wird dargestellt wie oft eine Anlage den kumulierten Energieaufwand an anderer Stelle
wieder einspart.
Auf eine Massivwand aus Ziegel von 36 cm Stärke (Lamda: 0,68 W/mK) wird eine Wärmedämmung
aus Styropor in der Stärke von 10 cm aufgebracht. Der Wärmeverlust der ungedämmten Wand
(U-Wert = 1,2 W/m2K) beträgt ca. 100 kWh/m2 im Jahr. Der Wärmeverlust der gedämmten Wand
(U-Wert 0,3 W/m2K) beträgt ca. 25 kWh/m2 im Jahr. Die Einsparung beträgt also 75 kWh/m2 im Jahr.
Die Herstellungsenergie von 0,1m³ Styropor beträgt 40 kWh. Die energetische Amortisationszeit ist
also 0,54 Jahre. Während der rechnerischen Lebensdauer des Produktes von 20 Jahren wird eine
Energiemenge von 1500 kWh eingespart. Der Erntefaktor ist demnach 37,5.
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Eine wesentliche Entscheidung hinsichtlich Herstellungsenergie wird bei der Festlegung des
konstruktiven Konzeptes und der Materialauswahl getroffen Beispielsweise kann die Entscheidung für
das Tragskelett einer Industriehalle durchaus auch von Überlegungen beeinflusst werden, die eine
Optimierung der Herstellungsenergie zum Inhalt haben. Neben dem Material der Tragkonstruktion also
Holz, Stahl und Beton ist Natürlich auch die Frage der Spannweite von entscheidender Bedeutung. Der
Stahlverbrauch für die unterschiedlichen Varianten der Konstruktion ist vollkommen unterschiedlich:
-
Gelenkige Konstruktion:
Rahmenkonstruktion:
Stützenfreie Konstruktion:
15 t
20 t
25 t
Damit hängt auch der Schadstoffausstoß bei der Herstellung der Träger zusammen:
-
Gelenkige Konstruktion:
Rahmenkonstruktion:
Stützenfreie Konstruktion:
064 t
086 t
108 t
Abb.
Konstruktionsarten einer Halle mit Spannweite von 25 m (Ausschnitt)
Von links nach rechts: Rahmenkonstruktion mit Mittelstützen, gelenkige Konstruktion mit Mittelstützen, Rahmenkonstruktion stützenfrei
Wandaufbauten können energetisch bilanziert werden, indem für die jeweilige Schicht die
Herstellungsenergie und die Lebensdauer ermittelt wird. Der dann aufaddierte Herstellungsaufwand
kann dann mit der durch die Wandkonstruktion erzielten Energieeinsparung in Beziehung gesetzt
werden. Unterschiedliche Wandaufbauten können so hinsichtlich ihrer energetischen Gesamtbilanz
verglichen werden.
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Voraussetzung für eine lang dauernde und damit nachhaltige Nutzung von Gebäuden ist die
Anpassungsfähigkeit an neue immer schneller wechselnde Anforderungen. Gebäude, die leicht
veränderbar sind, die Auf- und auch abrüstbar sind, haben deshalb eine längere Lebensdauer als
Gebäude die diese Qualität nicht besitzen. Diese konzeptionelle Qualität führt zu einer deutlichen
Optimierung bei der Herstellungsenergie. Aus derartigen gesamtenergetischen Überlegungen heraus
erleben modulare Konzepte wie sie beispielsweise von Fritz Haller bereits in den sechziger Jahren
entwickelt wurden, heute wieder eine Renaissance. Das System ist zerlegbar, veränderbar, auf- und
abrüstbar. Die hohe Anpassungsfähigkeit des Systems ist Voraussetzung für eine lange Lebensdauer
Abb.25
Möbelsystem USM – Fritz Haller
Flexible veränderbare Gebäudekonzepte sind in verschiedener Hinsicht ressourcenoptimiert:
- Sie lassen sich leicht verändern, der energetische Einsatz bei Umbauten ist gering.
- Die Lebensdauer des Gebäudes ist durch seine Anpassbarkeit deutlich länger als die
Lebensdauer nicht veränderbarer Gebäude
- Sind Bauteile entsprechend ihrer Lebensdauer entflochten, so können Wartungs- und
Unterhaltsarbeiten leicht d.h. mit geringem Material- und Energieverbrauch ausgeführt werden.
Abb.
26 Multifunktionales Wohn- und Geschäftshaus, Stuttgart 1993, Architekt Clemens Richarz
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Abb. 27
Nutzungsvariante: 4 Zimmer Wohnung
Nutzungsvariante: 2 x 2-Zimmer-Wohnung
Nutzungsvariante: Büro
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Konditionierung des Gebäudes
Bauliche Maßnahmen / Passivkonzept
Bei Gebäuden kann durch unterschiedliche bauliche Maßnahmen eine Reduktion des
Energieverbrauches erreicht werden.
Neubauten
- Optimierung der Kompaktheit (Verhältnis beheiztes Volumen zu beheizter Nutzfläche)
- Optimierung der Orientierung im Zusammenhang mit der Nutzung des Gebäudes
- Verbesserung der Wärmedämmung
- Reduktion der Lüftungswärmeverluste
- Optimierung der Befensterung
- Optimierung der Anlagentechnik / Einbeziehung regen. Energiequellen
Bestandsgebäude
- Verbesserung der Wärmedämmung (Wand und Fenster)
und/oder
- Reduktion der Lüftungswärmeverluste
und / oder
- Optimierung der Anlagentechnik / Einbeziehung regen. Energiequellen
Abb. 28
Zielwerte für Transmissionswärmeverlust, Lüftungswärmeverlust, solare Gewinne und innere Wärmegewinne
Sowie Heizwärmebedarf für ein Haus nach EnEV-Standard und ein Passivhaus.
Ziel einer ressourcenschonenden Planung muss die Entwicklung eines Gebäudekonzeptes sein, bei
dem zunächst alle baulichen Möglichkeiten zur ressourcensparenden Konditionierung ausgeschöpft
werden. Der dann noch verbleibende Rest an Energie sollte soweit sinnvoll mit regenerativer Energie
gedeckt werden.
Da in der Regel nicht der gesamte Energiebedarf regenerativ gedeckt werden kann, verbleibt ein Rest
an Energie, der möglichst effizient mittels Anlagentechnik erzeugt werden muss. Hierfür werden
Ressourcen verbraucht, die wiederum einen CO²-Ausstoß zur Folge haben. Durch das Passivkonzept
wird der Energiebedarf definiert, der dann durch das Aktivkonzept gedeckt wird. Der C02- Ausstoß
sollte dabei möglichst gering sein.
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Anlagenkonzept / Aktivkonzept
Der Zusammenhang zwischen baulichem Konzept und Energieaufwand für die aufgrund des baulichen
Standards nötige Anlagentechnik ist bei allen Konditionierungsaufgaben gegeben.
Folgende Anlagentechnik erfordert einen Ressourceneinsatz:
- Heizung
- Warmwasser
- Kühlung
- Lüftung
- Befeuchtung
- Entfeuchtung
- Beleuchtung
- Fördertechnik
Abb. 29
Bau und Energie Heizung und Kühlung
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Abb. 30
Bau und Energie Beleuchtung und Lüftung
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Ein ressourcenoptimiertes Anlagenkonzept basiert auf folgenden Faktoren:
- Minimierung des Primärenergieverbrauches durch optimierte Anlagentechnik (Energieträger,
Ausnutzung der Energie)
- Einsatz regenerativer Energiequellen
Übersicht optimierte Anlagentechnik:
Wärme
- Biomasseverbrennung
- Wärmepumpe
- solare Energie (bis 50 %)
Warmwasser
- Solare Energie (80 %)
- Wärmerückgewinnung Abwasser
Lüftung:
- drehzahlgeregelte Ventilatoren
- Erdwärme / Erdkälte
- Luftkollektoren
Kühlung:
- Grundwassernutzung
- Erdkälte
- Solar betriebene Kälteerzeugung
Beleuchtung
- Optimierte Anlagenkonzepte mit hohem Wirkungsgrad (bedarfsgerecht)
Allein durch Verbesserung der Technologie bei der Wärmeerzeugung könnte der Energiebedarf bei
der Wärmeerzeugung um 24 % gesenkt werden. Durch Nutzung regenerativer Energiequellen eröffnet
sich ein weiteres Einsparpotential.
Abb. 31
Einsparpotential durch Optimierung von Anlagentechnik bei der Wärmeerzeugung
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Bilanzierung
Die nötige Energiezufuhr für ein Gebäude ist immer vom Einzelobjekt und seiner Nutzung abhängig.
Während in der Regel bei Wohngebäuden hauptsächlich Energie zur Beheizung und
Warmwassererzeugung zugeführt werden muss, ist zur Konditionierung eines Nichtwohngebäudes ein
wesentlich höherer Energieaufwand nötig.
Künftig wird bei Nichtwohngebäuden der Energiebedarf für
Heizung
Warmwasser
Beleuchtung
Kühlung
Lüftung
erfasst und primärenergetisch bewertet. Nicht zu vergessen ist aber, dass der Energiebedarf immer
Folge eines baulichen Konzeptes ist und nicht von der Anlagentechnik als solcher verursacht wird.
Hilfsenergie
Bedarfsdeckung
mit Hilfsenergie
Abb.
Energetische Bilanzierung nach DIN V 18599
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Nachhaltigkeit
Grundsatz
Eine Diskussion des Ressourcenverbrauches macht nur dann Sinn, wenn ein Gebäude genutzt wird.
Bevor Maßnahmen zur Reduktion des Ressourcenverbrauches durchgeführt werden, müssen
Maßnahmen durchgeführt werden, die dazu führen, dass ein Gebäude nachhaltig also langfristig
genutzt werden kann.
Optimierungspotential im Bereich der Nachhaltigkeit ist in folgenden Bereichen gegeben:
- Gesellschaft (Durchmischung, Partizipation, Anpassung an wechselnde Nutzungsanforderung)
- Städtebau ( Räumliche Identität, Mischnutzung, Verdichtung, öff. Verkehr) Umgang mit der
Ressource Wasser/ Abwasser (Versiegelung, Außenanlagen, Kreislauf)
- Gebäudekonzept (Kompaktheit, Flexibilität, Herstellung, Nutzung vorhandener Substanz,
Barrierefreiheit)
- Rationelle Energieverwendung (Anlagentechnik, regenerative Energie)
- Unterhalt (Reinigung, Wartung, Reparatur, Facility Management)
- Behaglichkeit (Licht, Schall, Wärmeschutz Sommer und Winter)
- Gesundheit (Baustoffe)
- Ökonomische Nachhaltigkeit (Wirtschaftlichkeit)
- Gestaltung (Reaktion auf Umgebung, Materialwahl, Fügung, Konzept)
Zahlreiche Wohnungen werden aufgrund gravierender Mängel (Grundriss, Größe etc.) nur noch mit
großen Abschlägen vermietet werden können – unabhängig davon, ob ihr Heizenergieverbrauch
bereits heutigen Standards entspricht. Dies führt wiederum zu einem unerwünschten
Segregationsprozess verbunden mit beträchtlichem gesellschaftlichem Konfliktpotential. Derartige
Wohngebäude allein energetisch zu sanieren ohne den Wohnwert insgesamt zu verbessern erfüllt
nicht die Ziele nachhaltigen, langfristig und ganzheitlich orientierten Handelns.
Stefan Forster hat in der beschriebenen Denkweise Plattenbauten durch Rückbau so verändert, dass
nun eine hohe Nutzerakzeptanz gegeben ist und somit eine nachhaltige Existenz der Gebäude erreicht
wurde. Wären die Gebäude nur energetisch verbessert worden, so wäre diese Maßnahme nicht in
obigem Sinne nachhaltig und somit auch volkswirtschaftlich gesehen unsinnig gewesen.
Abb. 33
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Links
Wissensdatenbanken – Allgemein
www.wikipedia.de
Umfassende Wissensdatenbank, die auf fast alle Fragen (Stichwort eingeben) eine Antwort hat.
www.weblexikon.de
Umfassende Wissensdatenbank
Umwelt allgemein
Foodprint
http://www.greenpeace.de/fileadmin/gpd/user_upload/themen/wirtschaft_und_umwelt/Footprint_Deutsc
hland_2008.pdf
Umweltbelastung durch konzentrierte Nutztierhaltung:
Allgemeinwissen Energie
www.buch-der-synergie.de
Interessante private Zusammenstellung energetischer Fragen
www.bmvbw.de
Internetseite des Bundesbauministeriums. Hier werden Neuerungen im Bereich der Gesetze und
Verordnungen aktuell dargestellt (z.B. Energiepass)
www.energie-info.de
Wissensdatenbank zum Thema Energie mit hervorragendem Glossar
www.thema-energie.de
Datenbank der dena mit gegliederten Themen
www.bine.info
Berichte über bauliche und anlagentechnische Maßnahmen mit innovativem Charakter (Forschungen,
Evaluationen etc.)
www.ea-nrw.de
Homepage der Energieagentur Nordrhein-Westfalen mit vielen Informationen zum Thema Energie.
www.umweltbundesamt.de
Informationen zum Thema Umwelt
www.greenpeace.at und www.footprint.at
Ökologischer Fußabdruck / ganzheitliche Betrachtung
Allgemeinwissen , sonstiges
www.stmi.bayern.de/bauen/baurecht/vorschriften
Liste der in Bayern eingeführten technischen Baubestimmungen (ETB)
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Vertiefung Ressourcenverbrauch
www.wuppertal-institut.de
Grundsätzliche Informationen zum Energie- und Ressourcenverbrauch. Ökologischer Rucksack von
(Bau)stoffen.
www.klimabuendniss.org
Informationen zur Klimaveränderung
www.weltbevoelkerung.de
Statistiken zur Bevölkerungsentwicklung
www.gemis.de
Ermittlung und Bewertung des Schadstoffausstoßes, der beim Ressourcenverbrauch entsteht.
www.energiekrise.de
Tabellen und Grafiken zur Endlichkeit der Ressourcen
www.deutschebp.de
Grundlagenmaterial zum globalen Energieverbrauch
www.energie-info.de
Gute Stichwortsuche im Glossar
www.intep.de
Von Prof. Peter Steiger gegründetes Ingenieurbüro, das sich auf die Erfassung und Bewertung von
Stoffkreisläufen und bauökologische Fragestellungen spezialisiert hat.
www.atmosfair.de
Verrechnung der Umweltschäden von Flugreisen durch Unterstützung von ökologischen Projekten
www.CO²-Fussabdruck.de
Persönlicher CO²-Rechner
http://lfu.klima-aktiv.de
Persönliche CO2-Bilanz vom Landesamt für Umweltschutz Bayern
www.klima-sucht-schutz.de
Viele konkrete Beispiele und Anregungen
www.usgbc.org
Nachhaltigkeitsstandard LEED (Leadership in Energy and Environmental Design) aus den USA, der
den Begriff Nachhaltigkeit umfassend definiert.
www.architektur.tu-darmstadt.de/powerhouse
Gute Seiten mit Begriffserklärungen und Projekten
www.dgnb.de
Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen – verleiht das „Nachhaltigkeitssiegel“
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Ernährung
www.esu-services.ch
Erstellung von Umweltbilanzen für Nahrungsmittel
www.ulme.ethz.ch/index.html?/umw_bel.htm
Erstellung von Umweltbilanzen / vergleichende Betrachtung in komplexer Hinsicht
http://www.wwf.de/fileadmin/fm-wwf/pdf_neu/Hintergrund_-_Methan_und_Lachgas__Die_vergessenen_Klimagase.pdf
CO2-Ausstoß durch Tierhaltung
http://de.wikipedia.org/wiki/Methan
Klimaschädlichkeit von Methan
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Fragen
1-01
Wie definieren Sie Nachhaltigkeit?
1-02
Zweitausend Liter Öl sollen durch solare Energieerzeugung substituiert werden.
Bestimmen Sie die Kollektorfläche (Ausrichtung, Winkel, Speicher)
1-03
Welche Unterschiede sehen Sie zwischen solarer Wärmeerzeugung und solarer
Stromerzeugung
1-04
Welchen Anteil hat die Herstellungsenergie im Vergleich zur Heizenergie?
1-05
Was versteht man unter Gesamtenergiebilanz beim Bauen?
1-06
Welcher Energieeintrag kann durch ein vertikales Südfenster bei einem g- Wert der
Verglasung von 60% in den Monaten April bis September und Oktober bis März erzielt
werden?
1-07
Welchen CO²-Ausstoß in Tonnen verursacht ein Amerikaner und vergleichsweise dazu ein
Inder?
1-08
Welche Zielwerte hinsichtlich CO²- Ausstoß / Kopf müssen angestrebt werden, um eine
nachhaltige Entwicklung zu gewährleisten?
1-09
Was verstehen Sie unter Endenergie?
1-10
Welchen CO²- Ausstoß hat die Verbrennung von 10.000 Liter Heizöl zu Folge?
1-11
Welchen Energieinhalt haben 10.000 Liter Heizöl?
1-12
Welche Menge an Strom können Sie mit der gleichen Menge an CO² – Ausstoß erzeugen?
1-13
Wovon hängt der CO²- Wert von Strom ab?
1-14
Durch welche Parameter kann der Ressourcenverbrauch beim Bauen beschrieben werden?
1-15
Was verstehen Sie unter energetischer Amortisationszeit?
1-16
Was verstehen Sie unter dem Begriff Erntefaktor?
1-17
Bewerten Sie im Sinne einer Effizienzstrategie (Aufwand / Ertrag) hinsichtlich CO2- Strategie
folgende Maßnahmen:
- 20 m2 Solarkollektoren installieren
- Umstellung der Ernährung auf regionale fleischlose Produkte
- Umstellung der Mobilität (Vermeidung von Flugreisen, Reduktion und Optimierung des
Fahrzeugeinsatzes)
- Reduktion der Innenraumtemperatur um 2 Grad
- Verkleinerung der beheizten Wohnfläche um 20 %
- Umzug von Einfamilienhaus in eine Mehrfamilienhaus
- Anschaffung eines Fahrzeuges mit CO2-Ausstoß 100 g / km.
-
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