Modul 2.4 Baukonstruktion – Teilmodul Klimadesign – Sommersemester 2011 V 3 und V 4 Wärmesenken ______________________________________________________________________________________________________ Hochschule München / Fakultät Architektur / Professor Clemens Richarz / 31.3 und 07. 4. 2011 Seite: 1 Modul 2.4 Baukonstruktion – Teilmodul Klimadesign – Sommersemester 2011 Inhaltsverzeichnis Grundlagen Seite 03 – 04 Klima Seite 05 - 12 Bilanzierung Seite 13 - 15 Transmission Seite 16 - 31 Lüftung Seite 32 – 36 Fragen Seite 37 - 38 Links Seite 39 - 40 ______________________________________________________________________________________________________ Hochschule München / Fakultät Architektur / Professor Clemens Richarz / 31.3.. und 07.4. 2011 Seite: 2 Modul 2.4 Baukonstruktion – Teilmodul Klimadesign – Sommersemester 2011 Grundlagen Aktiv - Passiv Ziel einer ressourcenschonenden Planung muss die Entwicklung eines Gebäudekonzeptes sein, bei dem zunächst alle baulichen Möglichkeiten zur ressourcensparenden Konditionierung ausgeschöpft werden. Der dann noch verbleibende Rest an Energie sollte soweit sinnvoll mit regenerativer Energie gedeckt werden. Da in der Regel nicht der gesamte Energiebedarf regenerativ gedeckt werden kann, verbleibt ein Rest an Energie, der möglichst effizient mittels Anlagentechnik erzeugt werden muss. Hierfür werden Ressourcen verbraucht, die wiederum einen CO2-Ausstoß zur Folge haben. PASSIVKONZEPT (Gebäude) AKTIVKONZEPT (Anlagentechnik) Transmission Solare Gewinne (Fenster) solare Energiegewinnung Innere Gewinne (Personen, Geräte) Verbrennung von Ressourcen CO2Ausstoß Lüftung Einfluss des Passiv- und des Aktivkonzeptes auf den CO2-Ausstoß ______________________________________________________________________________________________________ Hochschule München / Fakultät Architektur / Professor Clemens Richarz / 31.3 und 07. 4. 2011 Seite: 3 Modul 2.4 Baukonstruktion – Teilmodul Klimadesign – Sommersemester 2011 Einflussgrößen Der Energiebedarf, der einem Gebäude zugeführt werden muß, hängt zunächst von den Klimarandbedingungen ab. Diese Randbedingungen können nicht verändert werden. Veränderbar sind dann aber die weiteren Parameter: - Komfortanspruch - Qualität der baulichen Hülle (Nutzenergiebedarf) - Effizienz der Energieerzeuger (Endenergiebedarf Einflussgrößen auf den Energiebedarf bzw. den CO2-Ausstoß in einem bestimmten Klima ______________________________________________________________________________________________________ Hochschule München / Fakultät Architektur / Professor Clemens Richarz / 31.3.. und 07.4. 2011 Seite: 4 Modul 2.4 Baukonstruktion – Teilmodul Klimadesign – Sommersemester 2011 Klima Randbedingungen Der Aufwand der betrieben werden muss, um ein Gebäude nutzen zu können, hängt von den jeweiligen Klimaverhältnissen ab. Typische regional unterschiedliche Klimadaten sind: Die Menge der solaren Einstrahlung Die monatliche Durchschnittstemperatur Die passive Nutzung solarer Einstrahlung ist in der Heizperiode von besonderer Bedeutung. Entscheidend für die optimale Ausbeute ist die Lage, Orientierung und Größe der Fensterfläche. Heizzeit Die Außentemperatur und die Sonnenscheinstunden bestimmen in Abhängigkeit vom U-Wert des Gebäudes, seiner Hüllfläche und der Größe, Orientierung und g-Wert der Fenster die Menge des Energieverlustes in der Heizperiode. Da ab einer Monatsdurchschnittstemperatur von 15 Grad im schlecht gedämmten Altbau geheizt werden muss, definiert sich also die Heizperiode in München in diesem Fall von Mitte September bis Mitte Mai. Acht Monate im Jahr ist also die Heizung in unterschiedlicher Intensität in Betrieb. Bei besser gedämmten Häusern reduziert sich die Heizzeit entsprechend dem Dämmstandard. Bei optimal gedämmten Häusern (Passivhäusern) muss nur noch ab einer monatlichen Durchschnittstemperatur von 8 – 10 Grad geheizt werden. Gradtagzahlen bei Heizbeginn von 15 Grad Im Monat Februar an verschiedenen Standorten. ______________________________________________________________________________________________________ Hochschule München / Fakultät Architektur / Professor Clemens Richarz / 31.3 und 07. 4. 2011 Seite: 5 Modul 2.4 Baukonstruktion – Teilmodul Klimadesign – Sommersemester 2011 Eine Betrachtung der Heizzeit nach Tagen ist natürlich die genaueste Form der Datenermittlung, gerade bei Monaten in der Übergangszeit, die nicht durchgängig Außentemperaturen aufweisen, die unter der Raumtemperatur liegen. Die monatsweise Zusammenfassung bietet aber hinreichend Genauigkeit, um Verbrauchsdaten ermitteln zu können. Überschlägig kann die Heizzeit wie in Heizmonaten wie folgt beschrieben werden: - Altbau: Monatsmitteltemperatur unter 15 Grad - Heutiger Standard: Monatsmitteltemperatur unter 9 Grad - Passivhausstandard Monatsmitteltemperatur unter 6 Grad Das heiß für München: - Altbau etwa 240 Heiztage, - heutiger Standard etwa 180 Heiztage - Passivhaus etwa 120 Heiztage ______________________________________________________________________________________________________ Hochschule München / Fakultät Architektur / Professor Clemens Richarz / 31.3.. und 07.4. 2011 Seite: 6 Modul 2.4 Baukonstruktion – Teilmodul Klimadesign – Sommersemester 2011 Einstrahlung Sonne Bei der Beschreibung des Sonnenstandes gibt es zwei wesentliche Begriffe. Der Azimut gibt den Sonnenstand im Vergleich zur Nordorientierung an. Ein Azimutwinkel von 90 Grad bedeutet, dass die Sonne genau im Osten steht, ein Winkel von 180 Grad bedeutet eine genaue Nordorientierung. Die Sonnenhöhe beschreibt den Winkel mit der die Sonne bezogen auf eine horizontale Flächen einstrahlt. Sonnenhöhe und Azimut verändern sich dynamisch über das Jahr gesehen. Für jede gewählte Zeit resultiert ein unterschiedlicher Sonnenstand Globalstrahlung im Jahr auf horizontale Flächen. Unten: Azimutwinkel und Höhenwinkel bestimmen den Sonnenstand Anhand eines Sonnenstandsdiagrammes kann überprüft werden, wie lange eine Fassade bzw. die Fenster in der Fassade Sonne erhalten. Insbesondere innerstädtische Gebäude sind aufgrund der dichten Bebauung stark verschattet, sodass hier die energetisch optimale Ausbildung der Fenster besonders genau überprüft werden sollte. ______________________________________________________________________________________________________ Hochschule München / Fakultät Architektur / Professor Clemens Richarz / 31.3 und 07. 4. 2011 Seite: 7 Modul 2.4 Baukonstruktion – Teilmodul Klimadesign – Sommersemester 2011 Auszug aus DIN 4108-6: In Klimatabellen kann die Menge an Sonnenenergie abgelesen werden, die bei verschiedenen Orientierungen und Einstrahlwinkeln an einem bestimmten Ort zur Verfügung steht. ______________________________________________________________________________________________________ Hochschule München / Fakultät Architektur / Professor Clemens Richarz / 31.3.. und 07.4. 2011 Seite: 8 Modul 2.4 Baukonstruktion – Teilmodul Klimadesign – Sommersemester 2011 Orientierung Die Orientierung des Hauses bzw. seiner verglasten Flächen hat keinen Einfluss auf die Wärmeverluste durch Transmission, da diese ausschließlich von der Temperaturdifferenz und der Qualität der Hüllflächen abhängen. Allerdings spielt die Orientierung der Fensterflächen bei der Nutzung der solaren Gewinne (s. Skript „Wärmegewinne) eine Rolle. Heizwärmebedarf in Abhängigkeit zur Orientierung der Hauptfassade ______________________________________________________________________________________________________ Hochschule München / Fakultät Architektur / Professor Clemens Richarz / 31.3 und 07. 4. 2011 Seite: 9 Modul 2.4 Baukonstruktion – Teilmodul Klimadesign – Sommersemester 2011 Übung: Welche Menge an Sonnenenergie steht in München an einer Westfassade im Januar bzw. von Oktober bis März zur Verfügung ? ______________________________________________________________________________________________________ Hochschule München / Fakultät Architektur / Professor Clemens Richarz / 31.3.. und 07.4. 2011 Seite: 10 Modul 2.4 Baukonstruktion – Teilmodul Klimadesign – Sommersemester 2011 Übung: Welche Durchschnittstemperatur herrscht in München in der klassischen Heizzeit von Oktober bis April ? ______________________________________________________________________________________________________ Hochschule München / Fakultät Architektur / Professor Clemens Richarz / 31.3 und 07. 4. 2011 Seite: 11 Modul 2.4 Baukonstruktion – Teilmodul Klimadesign – Sommersemester 2011 Übung: Welcher Temperaturunterschied muss im Mittel im Februar in Hof ausgeglichen werden, wenn im Raum eine Innentemperatur von 22 Grad gewünscht wird ? ______________________________________________________________________________________________________ Hochschule München / Fakultät Architektur / Professor Clemens Richarz / 31.3.. und 07.4. 2011 Seite: 12 Modul 2.4 Baukonstruktion – Teilmodul Klimadesign – Sommersemester 2011 Bilanzierung Einflußgrößen auf den Nutzenergiebedarf Ausgangspunkt für alle Überlegungen zur energetischen Optimierung ist die Reduktion des sogenannten Nutzenergiebedarf. Darunter versteht man den Energiebedarf der einem Gebäude in Abhängigkeit zu den baulichen Parametern und der Nutzung zugeführt werden muss, damit in der sogenannten konditionierten Hülle ein Aufenthalt unter den in Mitteleuropa als behaglich empfundenen Randbedingungen möglich ist. Der Energiebedarf, der einem Gebäude zugeführt werden muß, hängt zunächst von den Klimarandbedingungen ab. Diese Randbedingungen können nicht verändert werden. Veränderbar sind dann aber die weiteren Parameter: Komfortanspruch Qualität der baulichen Hülle (Nutzenergiebedarf) Effizienz der Energieerzeuger (Endenergiebedarf) Nutzkälte- und Nutzwärmebedarf Entscheidend für den Energiebedarf sind zunächst die baulichen Rand-bedingungen, die bereits in frühem Stadium durch den Architekten festgelegt werden: - Reduktion Heizwärmebedarf durch Dämmung, optimierte Verglasung Orientierung und Kompaktheit - Reduktion des Nutzkältebedarfes durch optimierte Verglasung (hinsichtlich Fläche, Art und Lage der Verglasung, Art des Sonnenschutzes, Orientierung), Art und Umfang der Speichermasse, Lüftbarkeit des Gebäudes - Tageslichtoptimierung durch Fläche durch Optimierung der Verglasung (Art und Lage der Verglasung, Art des Sonnenschutzes und Orientierung sowie durch Festlegung der Reflexionsgrade der Innenbauteile (Helligkeit der Materialien). Der Optimierung dieser baulichen Parameter kommt bei der Ressourcen optimierten Planung eine besondere primäre Bedeutung zu, weil im Planungsprozess also bei der Konzeptentwicklung ohne Einsatz von Materie Synergien - auch hinsichtlich Reduktion des Ressourcenver-brauches entwickelt werden. Anlagentechnische Fragen sind erst nachrangig von Bedeutung. ______________________________________________________________________________________________________ Hochschule München / Fakultät Architektur / Professor Clemens Richarz / 31.3 und 07. 4. 2011 Seite: 13 Modul 2.4 Baukonstruktion – Teilmodul Klimadesign – Sommersemester 2011 Entscheidendes Kriterium für den Nutzkältebedarf und Nutzwärmebedarf ist die Qualität der baulichen Hülle. Wärmeeinträge und Wärmeverluste werden durch sie bestimmt. Quelle: DIN 18599 – T 2 Bild 3 – Prinzip der Ermittlung des Heizwärme- und Kühlbedarf einer Gebäudezone Die Verluste in der Heizzeit (Bezeichnung Nutzwärmebedarf) und die Gewinne in der Nichtheizzeit (Bezeichnung Nutzkältebedarf) werden getrennt ermittelt. Nutzwärme- und Nutzkältebedarf werden jeweils getrennt für die Nutzungszeit und die Nichtnutzungszeit ermittelt. Der Index b steht für Nutzenergiebedarf. Nutzwärmebedarf: ______________________________________________________________________________________________________ Hochschule München / Fakultät Architektur / Professor Clemens Richarz / 31.3.. und 07.4. 2011 Seite: 14 Modul 2.4 Baukonstruktion – Teilmodul Klimadesign – Sommersemester 2011 Übung Nennen Sie getrennt nach Sommer und Winter typische Wärmequellen und Wärmesenken, die bei einem Gebäude auftreten können. ______________________________________________________________________________________________________ Hochschule München / Fakultät Architektur / Professor Clemens Richarz / 31.3 und 07. 4. 2011 Seite: 15 Modul 2.4 Baukonstruktion – Teilmodul Klimadesign – Sommersemester 2011 Wärmeverlust durch Transmission U-Wert Der U-Wert eines Bauteiles beschreibt die Wirksamkeit hinsichtlich der Reduktion des Wärmedurchganges bzw. des Wärmeverlustes. Je kleiner der U-Wert ist desto geringer sind die Wärmeverluste. 2* Die Einheit des U-Wertes beträgt W / m K. 2 Er beschreibt also die Wärmeleistung die je m Bauteilfläche bei einem Temperaturunterschied von einem Kelvin verloren geht. Will man den jährlichen Energieverlust bestimmen, benötigt man die Fläche der unterschiedlichen Bauteile, die das Gebäude nach außen abgrenzen, sowie die Anzahl der jährlichen Heiztage mit dem durchschnittlichen Temperaturunterschied, der an den Heiztagen auszugleichen ist. 1 Schicht 2 3 4 Dicke (m) L ( W/mK) (Wärmeleitfähigkeit) 2 S/L (m K/W) Verkleidung Luftschicht Dämmung 0,16 0,04 4,00 KS (1600) 0,24 0,79 0,30 Putz 0,02 0,35 0,06 Summe 1: 4,36 ( Wärmedurchlasswiderstand R) RSI: 0,13 (Wärmeübergangswiderstand innen) RSA 0,13 (Wärmeübergangswiderstand außen) Summe 2: 4,62 (Wärmedurchgangswiderstand Rt) 2 Kehrwertbildung führt zum Wärmedurchgangskoeffizienten (U in W/m K 2 U-Wert = Kehrwert (W/m K) 0,22 ______________________________________________________________________________________________________ Hochschule München / Fakultät Architektur / Professor Clemens Richarz / 31.3.. und 07.4. 2011 Seite: 16 Modul 2.4 Baukonstruktion – Teilmodul Klimadesign – Sommersemester 2011 Wärmeleitfähigkeit als Bestimmungsgröße Kennzeichen für die „Dämmfähigkeit“ eines Stoffes ist die Wärmeleitfähigkeit. Sie gibt an welche Wärmeleistung / m Dicke des Stoffes bei einem Kelvin Temperaturunterschied Zwischen kalter Seite und warmer Seite vorhanden ist. Je kleiner die Wärmeleitfähigkeit ist desto Geringer ist der Wärmedurchgang. Die Wärmleitfähigkeit eines Baustoffes beschreibt den Wärmedurchgang bei einem Temperaturunterschied von einem K Temperaturunterschied durch ein Bauteil dessen Flächen A1 und A 2 ein Meter entfernt sind. Durch eine Kalksandsteinwand von 36 cm Stärke mit der Wärmeleitfähigkeit 0,79 W/mK besitzt also eine Verlustleistung von 0,45 W/ K. ______________________________________________________________________________________________________ Hochschule München / Fakultät Architektur / Professor Clemens Richarz / 31.3 und 07. 4. 2011 Seite: 17 Modul 2.4 Baukonstruktion – Teilmodul Klimadesign – Sommersemester 2011 Wärmeübergangswiderstand Der Wärmeübergangswiderstand beschreibt mit einer konstanten Größe jeweils für die Innen und Außenseite eines Bauteiles den Verlust, der aufgrund der Änderung der Wärmeübertragung von Konvektion (Luft) zur Wärmeleitung vorliegt. Beim Wärmedurchgang spielt auch der Übergang der Wärme aus der Luft in die Materie eine Rolle. Dieser Sachverhalt also der wechsel von Konvektion zu Wärmeleitung wird durch den Wärmeübergangswiderstand innen und außen berücksichtigt. ______________________________________________________________________________________________________ Hochschule München / Fakultät Architektur / Professor Clemens Richarz / 31.3.. und 07.4. 2011 Seite: 18 Modul 2.4 Baukonstruktion – Teilmodul Klimadesign – Sommersemester 2011 Übung 1: Wie stark muss die Kalksandsteinwand (Rohdichte Stein 1400 kg/ m3) ohne Dämmung sein, damit sie den gleichen Wärmedurchgangskoeffizienten besitzt wie die Wand mit 10 cm Dämmung (Wärmeleitfähigkeit 0,04 W/mK) ? ______________________________________________________________________________________________________ Hochschule München / Fakultät Architektur / Professor Clemens Richarz / 31.3 und 07. 4. 2011 Seite: 19 Modul 2.4 Baukonstruktion – Teilmodul Klimadesign – Sommersemester 2011 Übung 2: Welchen U-Wert hat die Wand wenn sie eine Dämmung mit einer Stärke von 24 cm und der Wärmeleitfähigkeitsgruppe 035 erhält ? Würde sich der Wert verändern, wenn anstelle einer hinterlüfteten Fassade ein sogenanntes Wärmedämmverbundsystem aufgebracht werden würde ? ______________________________________________________________________________________________________ Hochschule München / Fakultät Architektur / Professor Clemens Richarz / 31.3.. und 07.4. 2011 Seite: 20 Modul 2.4 Baukonstruktion – Teilmodul Klimadesign – Sommersemester 2011 Wärmeverluste Transmission Gesamtgebäude Will man feststellen welche Wärmemenge durch eine bestimmte Wandkonstruktion abfließt, so muß klar sein welcher Temperaturunterschied zwischen der Innenseite und der Außenseite der Wand besteht. An einem typischen Wintertag beträgt dieser Temperaturunterschied 22 Kelvin bei einer Innentemperatur von 22 Grad und einer Aussentemperatur von 0 Grad. Um nun diese Verlustmenge feststellen zu können muß bekannt sein wielange dieser Temperaturunterschied auftritt. An einem typischen Wintertag würde dieser Temperaturunterschied über 24 h auftreten. Um die Wärmeverluste eines Gebäudes feststellen zu können, müßen also folgende Schritte unternommen werden: - Feststellung der Bereiche die beheizt werden in Grundriß und Schnitt (Systemgrenze) - Feststellung der Trennflächen von beheizten zu unbeheizten Bereichen - Feststellung ob die Wandfläche an Außenluft oder an Erdreich bzw. unbeheizte Räume grenzen. - Beschreibung der Qualität der unterschiedlichen Hüllflächen - Ermittlung der Verluste über die jeweiligen Hüllflächen - Addition zum Gesamtverlust über die Hüllfläche ______________________________________________________________________________________________________ Hochschule München / Fakultät Architektur / Professor Clemens Richarz / 31.3 und 07. 4. 2011 Seite: 21 Modul 2.4 Baukonstruktion – Teilmodul Klimadesign – Sommersemester 2011 Übung 3: Berechnen Sie den Wärmeverlust durch die Wand aus dem Beispiel auf Seite 19 und 20 an einem Wintertag (- 5 Grad) , im Januar und in der Zeit von Oktober bis April am Standort München. Die Wandfläche beträgt 100 m2. Die gewünschte Innentemperatur beträgt 22 Grad. ______________________________________________________________________________________________________ Hochschule München / Fakultät Architektur / Professor Clemens Richarz / 31.3.. und 07.4. 2011 Seite: 22 Modul 2.4 Baukonstruktion – Teilmodul Klimadesign – Sommersemester 2011 Architektonisches Konzept [Verhältnis Hüllfläche zu Nettogrundrissfläche] Die Kompaktheit ist ein ganz wesentliches Kriterium für energieeffizientes Bauen. Kompaktheit definiert sich als Quotient aus beheiztem Volumen zu beheizter Nettogrundrissfläche. Würde eine Fläche von 2400 qm ( Höhe 3m ) ebenerdig, zweigeschossig, dreigeschossig und viergeschossig angeordnet, ergibt sich aufgrund der unterschiedlichen Kompaktheit bei gleicher Hüllkonstruktion ein deutlich geringerer Energieaufwand für die Beheizung. Bei einer dreigeschossigen Anordnung der Fläche reduziert sich der Energieaufwand im Vergleich zu einer eingeschossigen Anordnung bereits um die Hälfte. Eine andere Definition beschreibt Kompaktheit als den Quotienten aus Hüllfläche durch beheiztes Volumen, das eben von dieser Hüllfläche umschlossen wird. Diese eher abstrakte Definition wird in der Energieeinsparverordnung verwendet. In künftigen Verordnungen bzw. Normen (z.B. DIN 18599) wird der erstgenannte Bezug verwendet werden. 3 2,4 2 1,5 1,2 1,0 1 1 2 3 4 [Geschosse] Würde man die 12 Quader als Einzelobjekte betrachten, so wäre das Verhältnis Hüllfläche zu Nettogrundrissfläche 3,1. Verhältnis Hüllfläche zu Nettogrundrissfläche bei unterschiedlicher Anordnung der Nettogrundfläche (Modul: 10m x 20m x 3,5m) Quelle: Autor 1 2 3 4 ______________________________________________________________________________________________________ Hochschule München / Fakultät Architektur / Professor Clemens Richarz / 31.3 und 07. 4. 2011 Seite: 23 Modul 2.4 Baukonstruktion – Teilmodul Klimadesign – Sommersemester 2011 Besonders deutlich wird der Vorteil der Kompaktheit beim detaillierten Betrachtung eines kompakten Wohngebäudes. Alle Wohneinheiten die ineines den Randbereichen aufgrund des höheren Spezifischer Wärmebedarf Raumes liegen nachhaben der Lage Hüllflächenanteiles einen deutlich erhöhten Heizwärmebedarf im Vergleich zu den innen liegenden im Gebäude seiner Ausrichtung dreiseitig von anderenund beheizten Räumen umschlossenen Wohneinheiten. Die Orientierung der Wohnungen spielt dann vergleichsweise eine eher untergeordnete Rolle. nach Nikolic 1981 A 18 1 B 14 5 C 17 7 1 137 100 133 2 Nor A 16 3 B 12 5 C 15 5 1 d 119 83 112 2 Süd A 17 2 B 13 5 182 C 16 6 145 177 3 1 st We 161 125 C 17 0 3 93 137 124 169 3 Ost B 13 9 1 t Os 175 2 A 17 6 155 130 131 173 94 136 124 2 Wes rd No 167 3 d Sü t Spezifischer Wärmebedarf eines Raumes nach der Lage im Gebäude und nach Ausrichtung ______________________________________________________________________________________________________ Hochschule München / Fakultät Architektur / Professor Clemens Richarz / 31.3.. und 07.4. 2011 Seite: 24 Modul 2.4 Baukonstruktion – Teilmodul Klimadesign – Sommersemester 2011 Das Seminargebäude von Frank Gehry ist auf Grundlage von rein formalen respektive plastischen Vorgaben entwickelt. Energetische Überlegungen wurden bei der Konzeptentwicklung nicht berücksichtigt. Die starke Gliederung des Gebäudes führt zu einen äußerst ungünstigen Verhältnis Hüllfläche / Nutzfläche. Des Weiteren sind die zahlreichen Volumenverschneidungen sowohl baukonstruktiv (Schadensanfälligkeit) wie auch energetisch gesehen (Wärmebrücken) problematisch. Energieberatungszentrum in Nordrhein – Westfalen Architekt: Frank Gehry, Los Angeles (Quelle: dbz 10 / 2001) ______________________________________________________________________________________________________ Hochschule München / Fakultät Architektur / Professor Clemens Richarz / 31.3 und 07. 4. 2011 Seite: 25 Modul 2.4 Baukonstruktion – Teilmodul Klimadesign – Sommersemester 2011 Die Wärmedämmung ist integrierter Bestandteil eines jeden Passivkonzeptes. Sie stellt eine Maßnahme dar, mit der der Wärmeverlust bei geringer Bauteildicke effizient reduziert werden kann. Die Effektivität (Verhältnis Aufwand zu Einsparung) von Wärmedämm-massnahmen nimmt mit zunehmender Dicke ab. Auch wird der Flächenverbrauch bzw. die Reduktion der Nutzfläche bei zunehmender Stärke der Wärmedämmung immer größer. Technisch möglich sind Dämmstärken von 30 cm bei Wärmedämmverbundsystemen. Bei hinterlüfteten Fassaden kann jede Dämmstärke realisiert werden. Dämmstärken müssen im Kontext aller Passiv- und Aktivmaßnahmen und unter Berücksichtigung konstruktiver und formaler Aspekte optimiert und festgelegt werden. ______________________________________________________________________________________________________ Hochschule München / Fakultät Architektur / Professor Clemens Richarz / 31.3.. und 07.4. 2011 Seite: 26 Modul 2.4 Baukonstruktion – Teilmodul Klimadesign – Sommersemester 2011 Übung 4: Berechnenen Sie U- Wert und den Wärmeverlust an der Wand im Beispiel auf Seite 18, indem Sie angefangen bei 0 cm Dämmung in regelmäßigen 6 cm Sprüngen die Dämmung bis 30 cm verstärken. Werten Sie das Ergebnis grafisch aus. ______________________________________________________________________________________________________ Hochschule München / Fakultät Architektur / Professor Clemens Richarz / 31.3 und 07. 4. 2011 Seite: 27 Modul 2.4 Baukonstruktion – Teilmodul Klimadesign – Sommersemester 2011 Wärmebrücken Typische Wärmebrücken sind: - von innen nach außen durchlaufende Stahlträger durchlaufende Betondecken für Balkone Einbindung von Deckenplatten oder Innenwände in ungedämmte Außenwände Fensteranschlüsse Innen – und Außenecken Wärmebrücken sind energetische Schwachstellen. Pauschal wird deshalb bei der Berechnung des Transmissionswärmeverlustes ein Wärmebrückenzuschlag erfasst, indem die Hüllfläche mit dem Wert 2 0,1 W/m K multipliziert wird. Wird die Konstruktion wärmebrückenfrei nach DIN 4108 /Beiblatt 2 2 ausgeführt, so beträgt der Zuschlagswert nur 0,05 W/m K. Wärmebrückenfreie Detailausbildung Quelle: DIN 4108/Beiblatt 2 Ziegel Beton B 25 Wärmedämmung Holz ______________________________________________________________________________________________________ Hochschule München / Fakultät Architektur / Professor Clemens Richarz / 31.3.. und 07.4. 2011 Seite: 28 Modul 2.4 Baukonstruktion – Teilmodul Klimadesign – Sommersemester 2011 Glas Die Bedeutung von verglasten Flächen liegt primär im nicht messbaren Bereich der Aufenthalts- oder auch Raumqualität. Die „Lichtausbeute“ von Verglasungen wird durch den T-Wert beschrieben. Energetisch gesehen verhält sich der Baustoff Glas ambivalent. Der Wärmeverlust – charakterisiert durch den U-Wert - bei Verglasungen ist im Vergleich zu opaken Flächen deutlich höher, der höhere Wärmeverlust wird aber teilweise wieder kompensiert durch den Wärmegewinn, der nur bei transparenten Flächen realisiert werden kann. Südfassaden sind bei entsprechender Verglasung im Winter Energiegewinnfassaden, vorausgesetzt sie sind unverschattet der Sonne ausgesetzt. Im Sommer tragen verglaste Flächen zu einem bauklimatisch eher unerwünschten Wärmeeintrag bei, der durch Art des Sonnenschutzes sowie durch Orientierung und Anteil der Glasflächen lediglich beeinflusst werden kann. Die Optimierung der Glasflächen muss deshalb unter Berücksichtigung folgender Parameterdurchgeführt werden - U-Wert: Definiert den Wärmeverlust durch das Glas - g- Wert: Definiert den solaren Wärmegewinn - T- Wert: Definiert den Lichtdurchgang g-Wert (30%-78%) ~ U/G=1 U-Wert (0,6 - 1,2) T/G=2 U/T<1 T-Wert (30%-80%) Gegenseitige Abhängigkeit der unterschiedlichen die Qualität von Glas bestimmenden Parameter. Der augenblickliche technische Standard bei Isolierverglasung - Wärmeschutzverglasung kann wie folgt beschriebenen werden: U-Wert: (DIN EN 673) g-Wert: (DIN EN 410) T- Wert: (DIN EN 410) Dreifach – Glas: U-Wert: 2 1,2 W/m K (Ar) 2 1,1 W/m K (Kr) (Krypton) 65 % 80 % 2 0,5 W/m K (Kr) 2 0,6 W/m K (Ar) g-Wert: 52 % T-Wert: 72 % Ein hinsichtlich Selektivität optimiertes Sonnenschutzglas hat den Wert: 2 U-Wert: 1,1 W/m K g- Wert 37 % T- Wert 68 % Die Entwicklung bei der Glastechnologie geht in immer schnelleren Schritten voran, sodass eine ständige Aktualisierung der Daten über Herstellerangaben erforderlich ist. ______________________________________________________________________________________________________ Hochschule München / Fakultät Architektur / Professor Clemens Richarz / 31.3 und 07. 4. 2011 Seite: 29 Modul 2.4 Baukonstruktion – Teilmodul Klimadesign – Sommersemester 2011 Der Wärmeverlust bei Fenstern kann nicht einfach durch den U-Wert des Glases beschrieben werden. Berücksichtigt wird auch der Wärmeverlust über den Rahmen, sodass der Gesamtverlust sich aus dem gemittelten U-Wert von Glas und Rahmen zusammensetzt. Folgende Schritte werden bei der Berechnung vorgenommen: - Feststellung der Fensterfläche (= Rohbauöffnung) - Ermittlung der Rahmenfläche (i.d. Regel bei 30 % der Fensterfläche) - Ermittlung der Glasfläche (i.d. Regel bei 70 % der Fensterfläche - Ermittlung des Wärmebrückenverlustes zwischen Glas und Rahmen Hierfür wird die Länge der Verbindung ermittelt, die dann mit dem Wärmebrückenfaktor 0,06 W/mK multipliziert wird. Die U-Werte von Verglasungen erhält man über die Glashersteller, U-Werte für Rahmen über die Hersteller von Rahmen. Fensterprofile (Holz, Alu, Kunststoff) mittlerer Qualität haben einen U-Wert von 1,5 W/m2K. ______________________________________________________________________________________________________ Hochschule München / Fakultät Architektur / Professor Clemens Richarz / 31.3.. und 07.4. 2011 Seite: 30 Modul 2.4 Baukonstruktion – Teilmodul Klimadesign – Sommersemester 2011 Übung 5 Ein Holzfenster hat die Größe von 1,20 m auf 2,0 m. Rahmen mit Flügel haben eine Gesamtbreite von 15 cm. Berechnen Sie den U-Wert des Fensters mit einer Verglasung U-Wert 1,1 und 0,7 W/m2K. ______________________________________________________________________________________________________ Hochschule München / Fakultät Architektur / Professor Clemens Richarz / 31.3 und 07. 4. 2011 Seite: 31 Modul 2.4 Baukonstruktion – Teilmodul Klimadesign – Sommersemester 2011 Wärmeverlust durch Lüftung Grundlagen Die Frischluftzufuhr in Räumen ist erforderlich um 3 - Sauerstoff den Nutzern zuzuführen (30 m / Person) - Feuchteabfuhr durch Luftaustausch zu gewährleisten 3 (Luftfeuchtigkeit größer 60 % vermeiden / 30 m pro Person u. Stunde 3 Reduktion des CO2-Gehaltes durch Luftaustausch zu gewährleisten ( 20m / Person) Schadstoffabfuhr (Möbel etc.) durch Luftaustausch zu gewährleisten (0,3- facher Luftwechsel) Die Menge der erforderlichen Luftzufuhr wird beschrieben durch: 3 - Personenbezogene Luftmenge (30 - 40 m / Person und Stunde) - Luftwechselrate (Menge des Raumvolumens, das stündlich ausgetauscht wird) Alle einschlägigen Berechnungsverfahren gehen bei natürlicher Lüftung im Wohnungsbau von einer durchschnittlichen Luftwechselrate 0,7 / h aus. [Luftwechsel / h] > 40 9,0 15,0 16 14 12 5,0 10,0 10 8 6 0,8 4,0 4 2 0,1 0,3 0 1 2 3 4 5 Luftwechsel bei natürlicher Lüftung Quelle: Fa. Fresh-Lüftung 1. 2. 3. 4. 5. Fenster, Türen geschlossen Fenster gekippt Fenster halb geöffnet Fenster vollständig geöffnet Gegenüberliegende Fenster geöffnet (Querlüftung) Stündlicher Luftwechsel bei verschiedenen Formen der natürlichen Lüftung ______________________________________________________________________________________________________ Hochschule München / Fakultät Architektur / Professor Clemens Richarz / 31.3.. und 07.4. 2011 Seite: 32 Modul 2.4 Baukonstruktion – Teilmodul Klimadesign – Sommersemester 2011 Lüftung – Übung 1: In einem Wohnzimmer (60 m³) halten sich über 4 Stunden 8 Personen auf Welcher Luftwechsel ist der Aufenthaltszeit erforderlich ? Welcher mittlere tägliche Luftwechsel stellt sich ein, wenn danach das Fenster geschlossen bleibt ? ______________________________________________________________________________________________________ Hochschule München / Fakultät Architektur / Professor Clemens Richarz / 31.3 und 07. 4. 2011 Seite: 33 Modul 2.4 Baukonstruktion – Teilmodul Klimadesign – Sommersemester 2011 Lüftung – Übung 2: Ein Nutzer hat folgendes Lüftungsverhalten: Er öffnet an einem Tag (24 h) das Fenster dreimal für jeweils 15 Minuten. 3 Der Raum hat ein Volumen von 60 m . Welcher Luftwechsel entsteht in der Zeit der Fensteröffnung ? Welcher mittlere Luftwechsel entsteht über 24 Stunden betrachtet ? ______________________________________________________________________________________________________ Hochschule München / Fakultät Architektur / Professor Clemens Richarz / 31.3.. und 07.4. 2011 Seite: 34 Modul 2.4 Baukonstruktion – Teilmodul Klimadesign – Sommersemester 2011 Berechnung des Lüftungswärmeverlustes Ausgehend vom Nettoraumvolumen muß davon ausgegangen werden, dass bei normaler Nutzung Stündlch eine Luftmenge, die dem 0,6 – 0,7 fachen des Raumvolumens entspricht ausgetauscht wird. Die Luft hat die Temperatur ie außen herrscht,. Sie muß auf die gewünschte Innentemperatur Erwärmt werden. Legende: Qv N V Ro c Delta Theta T Lüftungswärmebedarf Luftwechsel in der Stunde (im Mittel 0,7 / h) Nettoluftvolumen der belüfteten d.h. beheizten Räume (i.d.Regel 0,8 x Bruttovolumen) spezifisches Gewicht der Luft (1,2 kg/m3) Wärmekapazität der Luft (0,28 W/kg *K) Temperaturunterschied zwischen Innenluft und Außenluft in dem betrachteten Zeitraum (K) Betrachteter Zeitraum (h) ______________________________________________________________________________________________________ Hochschule München / Fakultät Architektur / Professor Clemens Richarz / 31.3 und 07. 4. 2011 Seite: 35 Modul 2.4 Baukonstruktion – Teilmodul Klimadesign – Sommersemester 2011 Übung: Welcher Wärmeverlust durch Lüftung entsteht im Januar (bzw. in der Heizzeit), wenn der Nutzer das beschriebene Lüftungsverhalten an allen Tagen beibehält ? ______________________________________________________________________________________________________ Hochschule München / Fakultät Architektur / Professor Clemens Richarz / 31.3.. und 07.4. 2011 Seite: 36 Modul 2.4 Baukonstruktion – Teilmodul Klimadesign – Sommersemester 2011 Fragen Wie stark muss die Kalksandsteinwand (Seite 3) ohne Dämmung sein, damit sie den gleichen Wärmedurchgangskoeffizienten besitzt wie die Wand mit Dämmung ? Welchen U-Wert hat die Wand auf Seite 3, wenn sie eine Dämmung mit einer Stärke von 24 cm und der Wärmeleitfähigkeitsgruppe 035 erhält ? Würde sich der Wert verändern, wenn anstelle einer hinterlüfteten Fassade ein sogenanntes Wärmedämmverbundsystem aufgebracht werden würde ? Berechnen Sie den Wärmeverlust durch die Wand auf Seite 3 an einem Wintertag, im Januar und in der Zeit von Oktober bis April am Standort München. Die Wandfläche beträgt 100 m2. Berechnen Sie U- Wert und den Wärmeverlust an der Wand, indem Sie angefangen bei 0 cm Dämmung in regelmäßigen 6 cm Sprüngen die Dämmung bis 30 cm verstärken. Werten Sie das Ergebnis grafisch aus. Um wieviel Prozent reduziert sich der Wärmeverlust der Wand auf Seite 3 bei einer Erhöhung der Dämmung von 6 auf 12 cm ? Um wieviel Prozent verändert sich der Energiebedarf eines von Ihnen geplanten Gebäudes wenn - die Fensterfläche auf der Südseite um 10 % erhöht wird. - die Fensterfläche auf der Nordseite um 10 % reduziert wird Untersuchen Sie den Sachverhalt der Kompaktheit bei einem Einfamilienhaus, einem Reihenmittelund Reihenendhaus mit gleicher Wohnfläche und gleicher Qualität der Hüllfläche und stellen Sie das Ergebnis dar. Welche Dämmstärke empfehlen Sie bei einem Neubau ? Halten Sie es für sinnvoller auf einer Altbaufassade (1000 m2) 20 cm Dämmung oder auf Altbaufassaden (je 250 m2) 6 cm Dämmung aufzubringen ? Vergleichen Sie die Kosten und die erzielte Energieeinsparung. Welche Verglasung empfehlen Sie auf einer Süd – und einer Nordseite ? Welche Energieeinsparung bringt die Verglasung mit 3-fach Wärmeschutzglas (U=0,7 W/m2K) im Vergleich zu einer optimierten Zweifach-Verglasung (U-Wert 1,0 W/m2K) bei gleichem Rahmen ? In einem Wohnzimmer (60 m3) halten sich über 4 Stunden 8 Personen auf. Welcher Luftwechsel ist der Aufenthaltszeit erforderlich ? Welcher mittlere tägliche Luftwechsel stellt sich ein, wenn danach das Fenster geschlossen bleibt ? Ein Nutzer hat folgendes Lüftungsverhalten: Er öffnet an einem Tag (24 h) das Fenster dreimal für jeweils 15 Minuten. Der Raum hat ein Volumen von 60 m3. Welcher Luftwechsel entsteht in der Zeit der Fensteröffnung ? Welcher mittlere Luftwechsel entsteht über 24 Stunden betrachtet ? Welcher Wärmeverlust durch Lüftung entsteht im Januar (bzw. in der Heizzeit), wenn der Nutzer das beschriebene Lüftungsverhalten an allen Tagen beibehält ? ______________________________________________________________________________________________________ Hochschule München / Fakultät Architektur / Professor Clemens Richarz / 31.3 und 07. 4. 2011 Seite: 37 Modul 2.4 Baukonstruktion – Teilmodul Klimadesign – Sommersemester 2011 Ein Fenster aus Aluminium hat nach Herstellerangaben einen Uf-Wert von 1,74 W/m2 K, es ist mit einem Dreifachglas verglast, das einen Ug-Wert von 0,7 W/m2K hat. Das Glas hat einen thermisch verbesserten Randverbund (Abstandshalter aus Kunststoff) und eine glasteilende Quersprosse. Die Größe des Fensters ist 1,00 m x 2,20 m. Der Rahmenanteil beträgt 28 %. Bestimmen Sie den Rechenwert Uw,Bw. ______________________________________________________________________________________________________ Hochschule München / Fakultät Architektur / Professor Clemens Richarz / 31.3.. und 07.4. 2011 Seite: 38 Modul 2.4 Baukonstruktion – Teilmodul Klimadesign – Sommersemester 2011 Links Klima www.dwd.de Wetterdaten weltweit www.klimadiagramme.de Wetterdaten www.volker-quaschning.de Interessante Informationen zur Nutzung der Solarenergie Produkte: Transparente Baustoffe: www.semcoglas.com www.uniglas.de www.interpane.de Produktangaben von Gläsern www.glasfischer.de Gläser mit Folie als zusätzliche Teilung. Schallschutzgläser mit hoher Dämmung www.glassx.ch Latentspeicher in Fassadenelement www.schwarz-architektur.ch Anwendung von Latentspeichern www.schueco.de Vakuumdämmung als Paneel für Metallfassaden www.boetker.de Metallfassaden mit Vakuumdämmung als Paneel www.twd Informationen über transparente Wärmedämmung www.raico.de Pfosten-Riegel-Fassaden mit Uw,bw von 0,8 W/qmK www.prokulit.de Tageslichtelemente aus Kunststoff ______________________________________________________________________________________________________ Hochschule München / Fakultät Architektur / Professor Clemens Richarz / 31.3 und 07. 4. 2011 Seite: 39 Modul 2.4 Baukonstruktion – Teilmodul Klimadesign – Sommersemester 2011 Opake Baustoffe www.waermedaemmstoffe.com Übersicht über alle Dämmstoffe (auch innovative Dämmstoffe mit Links zu Herstellern) www.schoeck.de Trennung von Bodenplatten, Sockelsteine zur Vermeidung von Wärmebrücken www.gap-solar.de Wärmedämmung aus Kartonwaben www.va-q-tec.de Hersteller von Vakuumdämmung www.porextherm.de Hersteller von Vakuumdämmung mit Anwendungszeichnungen www.schaumburg.de Innendämmung mit Lehmputzen www.gutex.de Innendämmung mit Holzfaserplatte www.inthermo.de WDVS mit Holzfaserplatte (baubiologisch geprüft) Vertiefung: www.zae-bayern.de Innovative Produkte u. Verfahren zur Energieoptimierung (z.B. Vakuumdämmung) www.waerme-plus.de Viele Informationen und nützliche Tools http://www.window.de/index.php?id=Datenblaetter Informationen zu Fenstern, auch bestehende Fensterkonstruktionen www.passiv.de Homepage des Passivhausinstitutes. Hier kann auch das Passivhaus-Projektierungspaket bestellt werden. www.minergie.ch In der Schweiz hat sich im Vergleich zum Passivhausstandard der Minergiestandard etabliert, der wiederum differenzierte Zielgrößen definiert. www.igpassivhaus.de Interessengemeinschaft überregional tätig www.passivhausaustellung.de Liste zahlreicher Firmen, die Passivhaus taugliche Bauteile anbieten. ______________________________________________________________________________________________________ Hochschule München / Fakultät Architektur / Professor Clemens Richarz / 31.3.. und 07.4. 2011 Seite: 40