Machbarkeitsstudie Kindergarten Zeihen

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Beraten.
Planen.
Steuern.
Gemeinde Zeihen
Machbarkeitsstudie Kindergarten Zeihen
09. Juni 2017
Bericht Nr.: 6070.558.01
Rapp Architekten AG | Ein Unternehmen der Rapp Gruppe
Freilager-Platz 4 |Postfach | CH–4142 Münchenstein 1 | T +41 58 595 77 77 | www.rapp.ch
Impressum
Auftraggeber
Gemeinde Zeihen
Michel Dietiker
Bahnhofstrasse 4
5079 Zeihen
Grundstücksangaben
BFS 4183
Parzelle 167
Bahnhofstrasse 2
5079 Zeihen
Verantwortliche für Studie
Rapp Architekten AG
Nicole Schwendener
Andor Geller
Freilager-Platz 4
4142 Münchenstein 1
Machbarkeitsstudie Kindergarten Zeihen
Gemeinde Zeihen
Inhaltsverzeichnis
1. Zusammenfassung
1.1 Beurteilung der Varianten
1.2Empfehlung
2
2
3
2.Ausgangslage
2.1Aufgabe
2.2Grundlagen
2.3
Nicht vorhandene Grundlagen
2.4Eigentumsverhältnisse/Bauzonenplan
2.5
Baurechtliche Grundlagen
2.6
Plangrundlagen IST-Zustand
4
4
4
4
6
7
8
3.Zustandsanalyse
3.1
Grundlagen IST-Zustand
3.2
Analyse IST-Zustand
3.3
Behördliche Rahmenbedingungen
3.4
Raumprogramm IST-Zustand
3.5
Richtlinien für den Bau von Kindergärten und Räumen der Basisstufen
3.6
Bewertung IST-Zustand aus Sicht des Planers
13
13
13
13
14
15
16
4.
Zustandsanalyse nach Stratus
4.1
Einschränkungen von Stratus
4.2
Kurzerläuterung des Bewertungssystems
4.3Gebäudebeschrieb
4.4Objektauswertung
4.5
Modul Sicherheit - Stufe 1
4.6
Vergleichsprojekte und Benchmarks
18
20
20
22
24
28
29
5.Fotodokumentation
30
6.Sanierungsvarianten
6.1
Variante Mini
6.2
Variante Midi
6.3
Variante Neubau
36
36
40
44
7.
44
Weiteres Vorgehen
A.Anhang
A.1
Detaillierter Beschrieb zum Bewertungssystem Stratus
A.2
Definitionen gemäss SIA Norm 469
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09.06.2017 | Bericht-Nr. 6070.558.
45
46
48
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1.
Zusammenfassung
Das Gebäude entspricht nicht mehr den heutigen technischen und nutzungsmässigen
Anforderungen. Zu gewissen Themenkreisen wie Altlasten und Zustand der Kanalisation
können zum jetzigen Zeitpunkt keine Aussage gemacht werden. Hier fehlen tiefergehende
Untersuchungen und Analysen. Das Gebäude hat einen grossen Sanierungsbedarf, der
Betrieb als Kindergarten ist eingeschränkt.
1.1
Beurteilung der Varianten
Variante Mini
In der Variante Mini werden notwendige und sinnvolle Sanierungsmassnahmen ergriffen,
um das Gebäude wieder komfortabel nutzbar zu machen. Die Raumstrukturen und das
Raumangebot werden bei dieser Variante nicht geändert und somit auch nicht verbessert.
Die Bausumme inkl. MwSt. beträgt etwa CHF 1‘030‘000.
Dies bedeutet Investitionskosten von 910 CHF/m3 bei 1‘135 m3 Gebäudevolumen oder
3‘550 CHF/m2 bei 290 m2 Geschossfläche.
Variante Midi
In der Variante Midi wird das Erdgeschoss durch einen Neubau ersetzt und das Sockelgeschoss tiefgreifend saniert, modernisiert und erweitert. Hierbei vergrössert sich das
Gebäudevolumen um etwa 230 m3 und die Gesamtgeschossfläche um etwa 90 m2. Im
Erdgeschoss wird der Betrieb eines zeitgemässen Kindergartens gewährleistet. Im
Sockelgeschoss können flexible Nutzungen angeboten werden, als Kindergarten sind
die Räume aber nach wie vor ungeeignet.
Die Bausumme inkl. MwSt. beträgt etwa CHF 1‘410‘000.
Dies bedeutet Investitionskosten von 1‘030 CHF/m3 bei 1‘365 m3 Gebäudevolumen oder
3‘690 CHF/m2 bei 380 m2 Geschossfläche.
Variante Neubau
Der Neubau beinhaltet zwei den heutigen Anforderungen entsprechende Kindergärten auf
dem neuesten bautechnischen Stand. Damit ist auch eine klare volumetrische
Vergrösserung von fast 500 m3 und eine zusätzliche Geschossfläche von etwa 150 m2
verbunden. Um auch die Aussenanlagen optimal nutzen zu können, sollte die Lage des
Kindergartens bei einem Neubauprojekt analysiert und ggf. angepasst werden.
Die Bausumme inkl. MwSt. von etwa CHF 1‘620‘000,
basiert auf den geschätzten Investitionskosten von 1‘000 CHF/m3 und einem
Gebäudevolumen von 1‘620 m3. Die bedeuten Kosten von 3‘680 CHF/m2 bei 440 m2
Geschossfläche.
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Machbarkeitsstudie Kindergarten Zeihen
Gemeinde Zeihen
1.2
Empfehlung
Die heute vorhandenen bauphysikalischen Probleme im Sockelgeschoss, Feuchtigkeit mit
Schimmelpilzbildung, können bei den Varianten Mini und Midi nur eingeschränkt verbessert,
aber nicht behoben werden. Ein durchgehender Dämmperimeter zwischen Erdreich und
Aussenwand kann eine ausschlaggebende Verbesserung bringen, ist aber nicht ohne
erheblichen Aufwand und Kosten machbar. Der Ersatz der bestehenden Innendämmung
kann die Kältebrücken nicht beheben und wird die bereits zu niedrige Raumhöhe weiter auf
knapp 2.30 m reduzieren.
Die verminderte Raumqualität im Sockelgeschoss bedingt durch das Fehlen von natürlichem
Licht in grossen Bereichen sowie der fehlende Bezug zum Aussenspielplatz können nicht
verbessert werden. Durch den Ausbau des Sockelgeschosses in der Variante Midi wird zwar
benötigte Raumfläche gewonnen, aber die Lichtsituation weiter verschlechtert. Die Nutzung
des Gebäudes als Doppelkindergarten ist bei den Varianten Mini und Midi nicht möglich.
Die zu erwartenden Kosten einer umfänglichen Sanierung (Variante Midi) stellen mit
CHF 1‘410‘000 bereits 83 % der Neubaukosten eines Doppelkindergartens dar. Die
Investitionskosten eines Neubaus liegen mit CHF 1‘000/m3 bereits knapp unter den Werten
der Variante Midi. Die hohen Kosten der Sanierung ergeben sich durch das schwer
abzuschätzende Risiko an Schadstoffen, sowie den erhöhten Aufwand beim Erhalt der
Substanz. Mittelfristig ist ein Neubau gegenüber einer Sanierung oder gar einem
Teilneubau mit Sanierung vorzuziehen.
Wir empfehlen im nächsten Schritt das geplante Vorgehen mit den Behörden abzustimmen.
Im Wesentlichen werden dabei Massnahmen des Bauinspektorats, des hindernisfreien
Bauens (Procap) sowie der Vereinigung Kantonaler Feuerversicherungen (VKF) relevant.
Eine Untersuchung und Analyse betreffend Schadstoffen sollte durchgeführt werden.
Rapp Architekten AG
Nicole Schwendener, Projektleitung
Rolf Gass, Partner in Charge
Basel, 9.6.2017
Rapp Architekten AG | Ein Unternehmen der Rapp Gruppe
09.06.2017 | Bericht-Nr. 6070.558.
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2.
Ausgangslage
2.1
Aufgabe
Zeihen – die grüne Oase zwischen Zürich und Basel – mit etwas über 1‘000 Einwohnern
verfügt heute neben der Gemeindeverwaltung über einen (Doppel-)Kindergarten. Das
zweigeschossige Kindergartengebäude, 1972/73 erstellt und 1997 im Sockelgeschoss
ausgebaut, wurde gut unterhalten, grössere Sanierungen wurden bis dato keine
vorgenommen. Es bestehen Mängel, die behoben werden müssten, d.h. Instandsetzungsarbeiten in grösserem Ausmass sind angezeigt. Zudem haben sich die Anforderungen der
Nutzer weiterentwickelt und das bestehende Flächenangebot reicht für einen zeitgemässen
Kindergartenbetrieb nicht mehr aus.
Damit die Gemeinde eine Entscheidung treffen kann, in welcher Form die Funktion des
Kindergartens für die Zukunft der Kinder Zeihens gesichert wird, soll in einer Zustandsanalyse die heutige Bausubstanz erfasst, ein Sanierungskonzept daraus abgeleitet und
eine Teilneubauvariante aufgezeigt werden.
Zu erbringende Leistungen:
1. Beschaffung der notwendigen Grundlagen und Daten
2. Abklärung und Darstellung der baurechtlichen Rahmenbedingungen
3. Grundlagensichtung, Begehungen, Erstellen einer Fotodokumentation
4. Zustandsanalyse und Ermitteln des Sanierungbedarfs mittels Stratus
5. Erfassen des best. Raumprogramms und Vergleich mit den heutigen Richtlinien
6. Erstellen von möglichen Konzept-Varianten (Grundrisse, Fassade und Schnitt dargestellt
auf A3 im Massstab 1:100)
7. Erstellen einer Dokumentation mit Beschrieb zu den verschiedenen Konzepten und
Grobkostenschätzungen
8. Fazit und Empfehlungen
Die Studie beinhaltet keine Untersuchungen auf Altlasten oder Schadstoffe.
2.2
Grundlagen
• Besichtigung Gebäude und Besprechung mit den Gemeinderäten Herr Dietiker und
Herr Freiermuth vom 20.02.2017
• Planunterlagen aus dem Jahr 1972 und 1997
• Gebäudeversicherungsausweis von 1998
• Baugesuch Ausbau Sockelgeschoss von 1997
2.3
•
•
•
•
Nicht vorhandene Grundlagen
uflagen Behörden betreffend Brandschutz
A
Auflagen Behörden betreffend hindernisfreiem Bauen
Kanalisation, Werkleitungen (Aufnahmen, Pläne, etc.)
Grundbuchauszug/Informationen zu Servituten
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Standort Kindergarten
Abb. 1: Lageplan Zeihen
Rapp Architekten AG | Ein Unternehmen der Rapp Gruppe
09.06.2017 | Bericht-Nr. 6070.558.
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Gemeinde Zeihen
2.4
•
•
•
•
•
Eigentumsverhältnisse/Bauzonenplan
Adresse: Bahnhofstrasse 2, 5079 Zeihen
Parzellennummer: 167
Baujahr: 1972/1997
Eigentümer: Kirchgemeinde Zeihen
Grundstücksfläche: 8‘950 m2
Abb. 2: Bauzonenplan Zeihen
Seite 6
freiwillig und auf vertraglicher Basis im Rahmen der
agrarpolitischen Massnahmen von Bund und Kanton
zur Förderung besonderer ökologischer Massnahmen.
3
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Gemeinde Zeihen
§6
Inventare Grundlagenpläne
Die Richtpläne und Richtlinien sind behördenverbindlich und für die nachfolgenden Planungen wegleitend.
Die Inventare (z.B. Landschaftsinventar) und Grund
lagenpläne (z.B. genereller Entwässerungsplan GEP)
dienen zur Orientierung über die Zielsetzungen der
Nutzungsplanung und über die bestehenden Verhält2.5
Baurechtliche Grundlagen
nisse. Sie haben keine direkte rechtliche Wirkung für
das Grundeigentum. Sie sind nach Bedarf zu überprüfen und gegebenenfalls anzupassen. Sie sind bei der
• Zone für öffentliche Bauten und Anlagen
(öBA)
Beurteilung von Bauvorhaben beizuziehen.
3. TEIL ZONENVORSCHRIFTEN
3.1 Bauzonen
§7
Bauzonen
1
Der Bauzonenplan scheidet folgende Bauzonen aus:
Bauzone
Vollgeschoss
Ausnutzung
Gebäudehöhe
Firsthöhe
Grenzabstand
klein /
gross
Empfindlichkeitsstufe
Zonenvorschriften
Wohnzone 2
W2
Wohnzone 3
W3
Wohn- und
Gewerbezone 2
WG 2
Wohn- und
Gewerbezone 3
WG 3
Kernzone
K
Gewerbezone
§ 11
G
Gewerbezone
Zone für öffentliche Bauten und Anlagen öBA
2
AZ 0.4
7m
12 m
4m
II
§8
3
AZ 0.6
10 m
15 m
6 m / 12 m
II
§8
2
AZ 0.5
7m
12 m
4m
III
§9
3
AZ 0.6
10 m
15 m
5m
III
§9
-*
-
-*
-*
-*
III
§ 10
-
-
§ 11
§ 11
§ 11
III
§ 11
-*
1
-
Die Gewerbezone
G ist §
für
mässig störendes
Gewerbe
-*
12
II
§ 12
sowie für Dienstleistungen bestimmt.
-*
2
Festlegung durch Gemeinderat
2
Bauweise
3
Wohnungen sind nur für den Betriebsinhaber sowie
für betrieblich an den Standort gebundenes Personal
Diegestattet.
mit * bezeichneten Masse legt der Gemeinderat
im Rahmen der Planungsgrundsätze unter Abwägung
3
Gemeinderat
entscheidet
unter Berücksichtigung
derDer
betroffenen
privaten
und öffentlichen
Interessen
gewerblichen
Erfordernisse, der öffentlichen und
imder
Einzelfall
fest.
privaten Interessen sowie im Hinblick auf Orts- und
WoLandschaftsbild
nachfolgend nichts
festgelegt
wird,
ist Firsthöüberanderes
zulässige
Gebäudeund
sowohl
die offene als auch die geschlossene Bauweise
hen(max.10mresp.15m),Grenz-undGebäudeabzulässig.
stände und über die farbliche Gestaltung. Eine sinn-
volle Durchgrünung mit einheimischen Pflanzen ist
Abb. 3: Auszug Bau- und Nutzungsordnung,
Zeihen
anzustreben.
3
§ 12
Zone für öffentliche Bauten und Anlagen
ÖBA
1
Die Zone für öffentliche Bauten und Anlagen öBA ist
für beste hende und zukünftige öffentliche Bauten
und Anlagen bestimmt.
2
Gegenüber angrenzenden Zonen sind deren Abstandsvorschriften einzuhalten.
Abb.
Auszug Bau- und Nutzungsordnung, Zeihen
3.2 4:
Landwirtschaftszonen
§ 13
Landwirtschaftszone
1
Die im Kulturlandplan als Landwirtschaftszone 1 (L1)
bezeichnete Landwirtschaftszone ist für die überwiegend bodenabhängige Produktion in den Bereichen
Acker- und Futterbau, Tierhaltung, Gemüse-, Obstund Rebbau sowie für den produzierenden Gartenbau
bestimmt.
2
Die Zulässigkeit von weiteren Produktionsmethoden
und Nutzungsformen richtet sich nach dem eidgenössischen und dem kantonalen Recht.
3
Rapp Architekten AG | Ein Unternehmen der Rapp GruppeIn der Landwirtschaftszone gilt die Empfindlichkeits09.06.2017 | Bericht-Nr. 6070.558.
Seite 7
stufe III.
4
Ersatzaufforstungen sowie Anlagen zum ökologischen
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2.6
Plangrundlagen IST-Zustand
Abb. 5: Sockelgeschoss (ohne Massstab), Planstand 1972
Abb. 6: Sockelgeschoss (ohne Massstab), Planstand 1997
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Abb. 7: Erdgeschoss (ohne Massstab), Planstand 1972
Abb. 8: Schnitt AA (ohne Massstab), Planstand 1972
Rapp Architekten AG | Ein Unternehmen der Rapp Gruppe
09.06.2017 | Bericht-Nr. 6070.558.
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Abb. 9: Südfassade (ohne Massstab), Planstand 1972
Abb. 10: Ostfassade (ohne Massstab), Planstand 1972
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Abb. 11: Nordfassade (ohne Massstab), Planstand 1997
Abb. 12: Westfassade (ohne Massstab), Planstand 1997
Rapp Architekten AG | Ein Unternehmen der Rapp Gruppe
09.06.2017 | Bericht-Nr. 6070.558.
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3.
Zustandsanalyse
3.1
Grundlagen IST-Zustand
Betrachteter Objektbereich: Gesamtes Gebäude ohne Aussenräume
Baujahr: 1972
Ausbau Sockelgeschoss zu einer 2. Kindergartenabteilung: 1997
Weiterführende Sanierungen ausser der üblichen Unterhaltsarbeiten wurden keine getätigt
Das Gebäude ist an der Fernwärme (Schnitzelheizung) der Schule angeschlossen
3.2
Analyse IST-Zustand
Die Gebäudehülle, die Haustechnik sowie die inneren Oberflächen befinden sich noch im
Originalzustand. Die Begehung und die Analyse der Planer haben die folgenden Mängel
aufgezeigt:
•
•
•
•
•
•
•
•
•
Die Pflastersteine vor den Gebäudeeingängen sind nicht mehr eben (Stolpergefahr)
Das Gebäude ist nur bedingt rollstuhlgängig zugänglich
Die Fassade sieht verbraucht und unschön aus
Die Fenster im EG sind stark verwittert
Die Gebäudeeingänge wirken düster
Das Dach weist undichte Stellen auf
Die Sanitäreinrichtungen und Elektroinstallationen entsprechen nicht heutigem Standard
Im Sockelgeschoss ist eindringende Feuchtigkeit und Schimmelpilz sichtbar
Die inneren Oberflächen sind in einem alten, aber funktionstüchtigen Zustand
3.3
Behördliche Rahmenbedingungen
Bauinspektorat
• Aufgrund der IST-Situation sind keine Massnahmen notwendig
• Räumliche Anpassungen und partielle Nutzungsänderungen sind baueingabepflichtig
Brandschutz
• Bei einer Sanierung/Teilneubau muss auf eine VKF-konforme Ausführung geachtet
werden
Procap Schweiz - Fachstelle Hindernisfreies Bauen AG|SO
• Grundsätzlich gelten für den Kindergarten die Anforderungen nach Norm SIA 500
• Bezüglich der Verhältnismässigkeit der Anforderungen ans hindernisfreie Bauen gilt, dass bei Sanierungen/Umbauten nach BauV § 38 Massnahmen bis 5% des aktuellen
Gebäudeversicherungswertes oder 20% der Erneuerungskosten (BKP 2) verlangt werden
können (wobei der tiefere Wert massgebend ist).
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09.06.2017 | Bericht-Nr. 6070.558.
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558 Kindergarten Zeihen
Raumprogramm
ISTIST-Zustand
Zustand
3.4
Raumprogramm
Erdgeschoss
Pos. Raum
Anzahl
Fläche m2* Bemerkungen
1
Garderobe
1
25.7
2
WC
3
7.2
3
Putzraum
1
3
4
Unterrichtsraum
1
82.5
5
Holznische
1
8
6
Materialraum
1
7.6
7
Puppennische
1
7.8
Aussen-Geräte
1
6.5
8
gedeckter Aussenspielplatz
kein behindertengerechtes WC vorhanden
ohne Küche, mit Lavabo
vorhanden
Sockelgeschoss
Pos. Raum
9
Eingang
Anzahl
1
Fläche m2
Bemerkungen
7
10
Garderobe
1
17
11
WC
2
7.5
12
Putzraum
1
2.1
13
Reduit
1
3.3
14
Unterrichtsraum
1
64
gedeckter Aussenspielplatz
kein behindertengerechtes WC vorhanden
genutzt als Materialraum
mit Küche, ohne Lavabo
reduziert vorhanden
Bemerkungen:
Überdeckte Eingangsbereiche
1 gemeinsamer Aussenspielplatz für beide Kindergärten
keine interne Verbindung der beiden Geschosse
keine separate WC's für Lehrpersonen
* Flächenangaben aus Bestandesplänen
Rapp Architekten AG | Ein Unternehmen der Rapp Gruppe
558_Raumprogramm_20170321.xlsx | SNi
Seite 14
21.03.2017
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3.5
Richtlinien für den Bau von Kindergärten und Räumen der Basisstufen
Abb. 13: Auszug, Stand 2007
Rapp Architekten AG | Ein Unternehmen der Rapp Gruppe
09.06.2017 | Bericht-Nr. 6070.558.
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3.6
Bewertung IST-Zustand aus Sicht des Planers
Erdgeschoss
Die Kindergartenabteilung im Erdgeschoss bietet flächen- und nutzungsmässig ein den
heutigen Anforderungen angemessenes Raumprogramm. Die Defizite – kein Arbeitsraum
für die Lehrperson und kein behindertengerechtes WC – können durch neue Raumunterteilungen verbessert werden. Auf den Gruppenraum kann verzichtet werden. Die
baulichen Mängel können im Rahmen einer normalen Sanierung behoben werden.
Sockelgeschoss
Das 1997 ausgebaute Sockelgeschoss wird auch zukünftig aufgrund der wachsenden
Kinderzahl in Zeihen als Kindergarten genutzt. Hier zeigen sich jedoch massgebliche
Mängel:
•
•
•
•
•
•
•
Zu kleine Garderobe
Zu kleiner Unterrichtsraum
Kein Arbeitsraum für die Lehrperson
Kein behindertengerechtes WC
Zu kleiner Materialraum
Schlechte Lichtverhältnisse durch ungenügender Tageslichteinfall
Keine Sichtbeziehung vom Innenraum auf den Aussenspielplatz. Die Lehrperson kann die
Kinder nicht alleine auf den Spielplatz schicken.
Das Sockelgeschoss eignet sich nicht für die Nutzung als zeitgemässer Kindergarten. Die zur
Verfügung stehenden Räumlichkeiten im Sockelgeschoss erfüllen die heute gültigen
Richtlinien von Kindergärten in vielen Belangen nicht. Die Räumlichkeiten könnten für
Mittagstisch, Nachmittagsbetreuung, spezielle Förderungen (DAZ, Vorschulheilpädagogie,
etc.) genutzt werden.
Der Schimmelpilzbefall deutet auf Probleme mit Feuchtigkeit hin, welche nur mit grösserem
Sanierungsaufwand behoben werden können. Der Befall mit Keller- oder Hausschwamm
beeinträchtigt das Wohlbefinden der sich in diesen oder angrenzenden Räumen befindlichen
Personen beträchtlich. Biologische Keime können die Raumluft negativ beeinflussen.
Pilzbefall in Wohn- und Arbeitsräumen ist auf keinen Fall tolerierbar und bedingt ein
unmittelbares Handeln. Eine Untersuchung durch eine ausgewiesene Fachperson und das
Einleiten von entsprechende Massnahmen ist angezeigt.
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Abb. 14: Hausschwamm im Technikraum, Sockelgeschoss
Abb. 15: Schimmelpilzbefall im Elektorverteiler, Sockelgeschoss
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4.
Zustandsanalyse nach Stratus
Grundlagen
• Policen der Gebäudeversicherung
• Stratus-Datenbank zu Gebäudekennzahlen
• Begehungen vor Ort
• Zur Verfügung gestellte Bestandspläne
Baulicher Zustand
Die Beurteilung des Gebäudebestandes (Baujahr 1972) erfolgte nach der Begehung
sämtlicher Geschosse und Räumlichkeiten beider Kindergärten. Sie ergibt einen mittleren
Zustandswert1 von 0.68, was einem schlechten bis mittleren Zustand und einem Zeitwert
von CHF 661‘000 entspricht (Neuwert CHF 979‘000, indexbereinigt).
In der Berechnung sind Betriebseinrichtungen nicht berücksichtigt. Die Berechnung des
Wertverlustes basiert auf dem heutigen Qualitätsstandard und berücksichtigt keine
Verbesserungen. In den beiliegenden Übersichtstabellen und -grafiken sind die Bauteile mit
den Zustandswerten, den empfohlenen lnstandsetzungszeitpunkten und den Kosten
dargestellt. Die Kostenangaben im vorliegendem Bericht verstehen sich inklusive geltendem
MwSt.-Satz von 8.0 %
Objektauswertung
Vom Kapitel Gebäudebeschrieb an sind die Auswertungen angefügt und zeigen die
detaillierte Erfassung mit bauteilspezifischen Bemerkungen und Empfehlungen.
Naheliegende Instandsetzungszeitpunkte und ihre ungefähren Kosten (reiner Bauteilersatz
ohne wertvermehrende Massnahmen) können daraus abgelesen werden. Diese Auswertung
berücksichtigt zudem keine bauteilübergreifenden Betrachtungen (bauliche Abhängigkeiten,
konzeptionelle Veränderungen, Berücksichtigung der Nutzerbedürfnisse, Sanierungspakete,
etc.). Ungeachtet der berechneten Instandsetzungszeitpunkte können Massnahmen
notwendig sein, welche Bauschäden verhindern oder Funktionsstörungen vermeiden.
Kostenentwicklung
Werden die Investitionen gemäss den vorliegenden Berechnungen getätigt, liegen die
durchschnittlichen jährlichen Kosten für die Instandhaltung (laufender Unterhalt) des Baus
gemäss der Auswertung bei etwa CHF 7‘000. Die Instandsetzungskosten (Bauteilersatz)
belaufen sich bereits für die kommenden 3 Jahre auf gesamthaft rund CHF 605‘000 (inkl.
Ersatz der Wärmeverteilung). Die meisten Bauteile sind aktuell funktionsfähig, aber
weitgehend abgenutzt und am Ende ihrer Lebensdauer angelangt.
1 Der mittlere Zustandswert stellt den Neuwert des untersuchten Gebäudes in Verhältnis mit dem aktuellen Wert, das in Folge
von Alterung und Abnutzung verringert ist (0.68 steht in diesem Beispiel für einen Restwert von 68 % des ursprünglichen
Neubauwerts).
Seite 18
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Gemeinde Zeihen
Konklusion
Zusammenfassend kann man zum Zustand des 45 Jahre alten Baus sagen, dass bis auf den
Rohbau sämtliche Bauteile an ihr Lebensende angelangt sind. Schäden wie der
Wassereinbruch beim Dach, Risse an der Fassade und Feuchteschäden im Sockelgeschoss
wurden bereits berichtet und vorerst repariert. Die Feuchteschäden sind bauphysikalische
Konsequenzen des Ausbaus im Sockelgeschoss. Andere Mängel sind schlicht altersbedingt
und werden in der Zukunft gehäuft auftreten.
Stratus verfügt über eine ausgiebige Datenbank und verlässliche, statistische Werte zur
Lebenserwartung der Bauteile. Auf dieser Grundlage empfiehlt die Auswertung den Ersatz
der meisten Bauteile in den kommenden Jahren um Folgeschäden zu vermeiden. Viele dieser
Elemente sind zwar relativ gut erhalten, aber abgenutzt und veraltet, in ihrer Funktion
eingeschränkt und erfüllen heutige Normen und Anforderungen nicht mehr. Reparaturen
werden zudem durch den Mangel an Ersatzteilen erschwert und teuer.
Die genannte Summe von CHF 605‘000 ist hierbei als Richtwert für den Erhalt des heutigen
Kindergartens zu verstehen. Sie bezieht sich lediglich auf Instandsetzungsarbeiten ohne
wertvermehrende Massnahmen und das Aufrecht erhalten des Status-Quo mit den heutigen
räumlichen Defiziten. Der Planungsaufwand für einen Umbau/Erweiterung, eine
wärmetechnische Aufbesserung der Gebäudehülle oder gar eine Schadstoffsanierung mit
Behebung der bauphysikalischen Mängel ist hierbei nicht enthalten.
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4.1
Einschränkungen von Stratus
Genauigkeit
Stratus ist als strategisches Managementsystem für die Liegenschaftsbewirtschaftung
konzipiert. Die ausgewiesenen Kosten und Zeitpunkte sind mit einer Unschärfe behaftet,
welche auf Grund der systembedingten Betrachtungsebene und der aufgewendeten Zeit
unvermeidbar sind. Dies ist bei der Interpretation der Resultate zu berücksichtigen.
Massnahmenplanungen erfolgen üblicherweise über ein ganzes Portfolio, wodurch gewisse
Ungenauigkeiten aufgefangen werden können. Bei der Beurteilung eines einzelnen Gebäudes
muss diesem Umstand besondere Beachtung geschenkt werden.
Statik
Die Zustandsbewertung des Rohbaus beruht auf einer visuellen, stichprobenartigen
Aufnahme. Das Instrument Stratus im Basismodul eignet sich nicht zur Beurteilung der
Tragsicherheit (Projekt und Zustand) von Gebäuden.
Altlasten und Risiken
Abklärungen zur Gebäudesicherheit wie Bauteilrisiken, Erdbebensicherheit,
Gebäudeschadstoffe, Hindernisfreiheit, Betriebssicherheit wurden im Zusatzmodul
Sicherheit beantwortet.
Wertvermehrende Massnahmen
Wird nichts Anderes erwähnt sind in den ausgewiesenen Massnahmen und Kosten
wertvermehrende Massnahmen wie die Erfüllung neuer Sicherheit- und Energieanforderungen, erhöhte Anforderungen an Raumstandards, etc. nicht enthalten. Der
Bauteilersatz bezieht sich immer auf einen Element gleichen Standards wie das
Ursprüngliche (z.B. Küche mittleren Standards).
4.2
Kurzerläuterung des Bewertungssystems
Grundsätzliches
Mit Stratus wird das Gebäude je nach Typ und Nutzung in Bauteile gegliedert. Jedes Bauteil
hat hierbei eine festgelegte Lebensdauer (statistischer Mittelwert auf Grundlage der
Datenbank) und einen prozentualen Anteil am Gesamtwert des Gebäudes, der dem Neuwert
gemäss der Gebäudeversicherungs-Police entspricht.
Für die Beurteilung des baulichen Zustandes werden die Bauteile des Gebäudes im Rahmen
der Objektbegehung auf Grund des angetroffenen Schadensbildes geprüft und bewertet. Auf
dieser Grundlage errechnet das System das relative Alter und die optimalen Instandsetzungszeitpunkte. Dies erfolgt dynamisch mit empirisch hergeleiteten Alterungskurven,
welche zuverlässige Durchschnittswerte und konkrete Jahreszahlen zu den Instandsetzungszeitpunkten und Instandsetzungskosten (Sanierung) für die Budgetierung liefern.
Die Kosten für Instandhaltung (Wartung+Reparatur) werden statistisch berechnet und
beinhalten üblicherweise 100% Eigenaufwand, d.h. den vollen Material- und Personalaufwand. Sie können je nach Gegebenheit und Strategie des Auftraggebers von den
effektiven Aufwendungen abweichen. Sind präzisere Aussagen erwünscht, müssen die
Betriebskosten genau aufgeschlüsselt und berechnet werden. Reinigung der Nutzflächen,
Umgebungs- und Mobiliarunterhalt sind in diesen Instandhaltungskosten nicht enthalten.
Seite 20
Stratus / Spectus
Anteile
Stratus / Spectus
Gebäude
Bauteile
Benutzerdokumentation 4.40
216
Machbarkeitsstudie Kindergarten Zeihen
Gemeinde Zeihen
Die Wertung und die Anteile soll die Fachperson anhand seiner Erfahrung und mit
Zieldefinierung
gesundem
Fachverstand
aus dem Augenblick abschätzen, nur im Ausnahmefall 217
Benutzerdokumentation
4.40
25
Für die
Berechnung
der Instandsetzungszeitpunkte
und
der Kosten
Vorgehen
wärewird im Sinne einer
aus
Unterlagen
analytisch
hergeleitet werden . Dieses
Strategie
der
gewünschte
Zustandswert
(Mittelwert)
festgesetzt.
Im vorliegenden
unverhältnismässig zeitaufwendig und würde in wenigen Fällen die Realität
besser Fall ist
dieser auf 0.80 festgelegt worden, was einem mittleren Zustand entspricht (siehe untere
abbilden. Zur Kontrolle kann die Grösse des berechneten Neuwertes pro Bauteil
Tabelle). Dieser Wert beeinflusst somit die Bestimmung der erforderlichen Finanzmittel für
auf dem Auswertungsblatt überprüft und falls nötig die Anteile angepasst werden.
die Instandhaltung und Instandsetzung und die Ausarbeitung von Unterhaltsplänen.
Wichtig ist, dass die beteiligten Mitarbeiter diese Überlegungen überhaupt anstellen und in gleicher Art und Weise denken. Die Urteile dürfen im Rahmen der
Z/N
Beurteilung
Handlungsbedarf
‚fachtechnischen
Vernunft’ voneinander abweichen.
(vgl. Hilfsmittel Kapitel 7.1.4 )
Bestehen
bei
der
Bestimmung
der
Anteile
grosse
Unsicherheiten
0.85 – 1.00
Guter bis sehr guter Zustand
Laufenden Unterhalt (Spezialbauten),
(IH) sicherstellen
müssen die Anteile abgeschätzt werden.
0.70 – 0.85
Hilfreich ist
Mittlerer Zustand
Vermutlich noch keine Probleme im Gebrauch.
Allenfalls Publikation:
erster IS-Bedarf bei einzudem
folgende
zelnen Bauteilen.
Laufenden Unterhalt (IH) sicherstellen
Bei Fälligkeit einzelner Bauteile Instandsetzungsbedarf prüfen
Graf,
"Bauteilkosten
in Bezug auf den
Gebäudeneuwert.
Eine aufgrund
0.50 – Peter
0.70 (2008):
Schlechter
Zustand
Beurteilung
der einzelnen Bauteile
ist allenfalls eingeschränkt.
Ri- gebunden.
Detailliste - wo liegen Probleme?
Sammlung von Gebrauch
Kostenkennwerten";
290 Seiten,
siko von Folgeschäden.
Umfassende Instandsetzung erforderlich
ISBN 978-3-033-01735-1, erschienen bei Basler
0 – 0.50
Bei nächster Gelegenheit überprüfen des
Zustandes vor Ort
&Entscheid
Hofmann,
über Zürich.
Instandsetzung erforderlich
Sehr schlechter Zustand Gebrauch nicht
Prüfen Tragsicherheit
lenfalls auch Probleme mit der Tragsicherheit.
Abklären der Absichten der Bauherrschaft
(Abbruch, Verkauf, Umnutzung, Instandsetzung.)
Entscheid über Kurzfristige Nutzung
Weitere Informationen
undoder
Bestellung:
www.bauteilkosten.ch
mehr möglich
stark eingeschränkt,
al- Risiko von Folgeschäden
Abb. 16: Wertungsmassstab
baulicher Zustand (gebäudeübergreifend)
Tab.
Wertungsmassstab fürStratus
Gebäude
7.1.37-2Wertungsmassstab
Gebäude
Z/N = Zustands- dividiert durch Neuwert
Wertung
7.1.4 Bauteil-Anteile und spezifische Bauteil-Kosten
Auf der folgenden Seite sind die in Stratus verwendeten Default-Werte der Bauteil1
neu
Anteile pro Bauteilset dokumentiert.
0.9
gebraucht, intakt
Grundlagen
0.8 und
0.7
leicht
schadhaft
Sie
stammen
zum grössten Teil
aus
einer Auswertung von knapp 200 Gebäuden.
Es
wurden
die
Mediane
der
spezifische
Bauteil-Kosten
jenerin Gebäude
ermittelt, bei
0.5
mittel schadhaft
(Gebrauchstauglichkeit
Frage gestellt)
welchen ein Bauteil vorkommt. In begründeten Fällen (nicht repräsentative Aus0.2
stark schadhaft
wahl) wurden aufgrund von Vergleichen mit anderen Bauteilset Korrekturen vorge0
irreparabel
nommen.
Spezialfälle
Um die Datenbasis zu vergrössern ist Basler & Hofmann interessiert die Bauabrechnungen weiterer Gebäude zu erhalten und in der Regel kostenlos auszuwerten.
Einzelne Gebäude
Die Auswertungen der einzelnen Gebäude werden separat dokumentiert .
Bemerkungen zu einzelnen
Bauteilset
Kindergarten
auch Kinderhort
Schule
ohne Labor
25
Bürogebäude
komplex
Anforderungen
Um die Datenbasis
zur Bildungmit
vonerhöhten
Default-Werten
zu vergrössern ist Basler & Hofmann interessiert die
Bauabrechnungen weiterer Gebäude
erhalten und in der Regel kostenlos auszuwerten.
Kantine
inkl.zuGrossküche
Sporthalle
auch Turnhalle
Parkhaus
oberirdisch
Zivilschutzanlage
öffentliche
Abb.7-117: Wertungsmassstab
für Bauteile
Tab.
Wertungsmassstab für Bauteile
26
Rapp Architekten AG | Ein Unternehmen der Rapp Gruppe
09.06.2017 | Bericht-Nr. 6070.558.
26
Stand Nov. 06: in Bearbeitung
Seite 21
Machbarkeitsstudie Kindergarten Zeihen
Gemeinde Zeihen
4.3
Gebäudebeschrieb
Rohbau (0.85, gebraucht)
Das Sockelgeschoss (SG) ist bis zur Fensterbrüstung im Erdgeschoss (EG) in Stahlbeton, das
Erdgeschoss mehrheitlich als zweischaliges Mauerwerk ausgeführt. Die Decke über SG ist
ebenfalls Stahlbeton.
Ausser Feuchteschäden und Pilzbefall im Technikraum und Elektrokasten SG waren keine
Schäden am Tragwerk erkennbar. Aufgrund der massiven Bauweise besteht kein akuter
Handlungsbedarf, die Trag- und Erdbebensicherheit wurden in dieser Zustandsanalyse
allerdings nicht näher untersucht.
Steildach (0.60, leicht bis mittel schadhaft)
Das Steildach ist ein Holz-Pfettendach mit einer Eternit-Schindel Bedeckung und noch im
Originalzustand. Eine Sanierungsdatum konnte nicht ermittelt werden, eine Begehung des
Daches hat nicht statt gefunden. Die Tragstruktur – im Innenraum sichtbar – weist keine
sichtbaren Schäden auf.
Die Isolation und Abdeckfollie wird altersbedingt nicht den heutigen Anforderungen
entsprechen und am Lebensende angelangt sein. Mit der Sanierung sollte nicht allzu lange
gewartet werden, um Folgeschäden durch Wassereinbruch zu vermeiden.
Fassade (0.60, leicht bis mittel schadhaft)
Das Mauerwerk im EG wurde verputzt, aber ohne Wärmedämmung ausgeführt. Der Beton
im SG ist teilweise im Eingangsbereich verputzt, wurde platzseitig aber ohne weitere
Bedeckung gelassen.
Der Verputz ist an mehreren Stellen gerissen und weist vor allem im Hangbereich (Feuchte-)
Schäden auf.
Fenster (0.60, leicht bis mittel schadhaft)
Im EG wurden weitläufig Holzfenster und Fenstertüren mit 2fach-Verglasung witterungsgeschützt verbaut. Sie sind noch Original (Jahrgang 1972) und - verglichen mit ihrem Alter
- in einem relativ gutem Zustand. Das SG wurde 1997 ausgebaut und hat ebenfalls
Holzfenster mit 2fach-Verglasung.
Viele Fenster im EG lassen sich schwer öffnen und haben Scharniere und Beschläge die eine
grundsätzliche Instandhaltung benötigen. Altersbedingt erfüllen die Fenster heutige
Anforderungen nicht, direkte Schäden waren allerdings nicht sichtbar. Im SG sind die
Fenster wegen der nachträglichen Isolation im Innenraum innen angeschlagen. Die Schäden
haben einen bauphysikalischen Ursprung.
Elektro (0.70, leicht schadhaft)
Die elektrischen Installationen im Gebäude sind noch Original und wurden nur im SG mit
dem Umbau ergänzt. Sie sind einem, dem Alter entsprechendem Zustand.
Bis auf die Feuchteschäden im SG, insbesondere im Elektrokasten, sind keine Schäden
bekannt. Der Feuchtigkeitsauftritt bei Elektroinstallationen ist allerdings bedenklich.
Seite 22
Machbarkeitsstudie Kindergarten Zeihen
Gemeinde Zeihen
Wärmeerzeugung (ausserhalb Betrachtungsperimeter)
Die Kindergärten werden von einer Holz-Schnitzel-Heizung im nebenstehendem Schulhaus
versorgt. Diese befindet sich ausserhalb des Betrachtungsperimeters und wurde nicht näher
untersucht.
Wärmeverteilung (0.80, leicht schadhaft)
Die Wärmeverteilung im EG ist original (Jahrgang 1972) und wird über Radiatoren unterhalb
der Fenstern erfüllt. Annahme: Im SG wurde 1997 eine Fussbodenheizung verlegt.
Sie sind in einem, dem Alter entsprechendem Zustand. Schäden waren keine ersichtlich.
Sanitär-Apparate (0.60, leicht bis mittel schadhaft)
Diese Gruppe beinhaltet WC-Apparate, Armaturen und Wassererwärmer. Sowohl im EG
(Jahrgang 1972), als auch im SG (1997) sind sie mehrheitlich gut erhalten, weisen aber
altersbedingt Abnutzungsspuren auf.
Es sind keine Toiletten für das Personal vorgesehen und eingerichtet. Zudem sind keine
barrierefreien WCs verfügbar. Beide Punkte sollten bei einem Umbau angegangen werden.
Sanitär-Leitungen (0.70, leicht schadhaft)
Die Sanitär-Leitungen sind noch Original (Jahrgang 1972) und wurden nicht saniert. Da keine
Schäden oder Beeinträchtigungen bekannt sind, wurden sie nicht tiefergehend untersucht.
Wir nehmen an, dass sie sich in einem, ihrem Alter entsprechenden Zustand befinden.
Innenausbau Substanz (0.60, leicht bis mittel schadhaft)
In beiden Kindergärten wurden Stahlzargentüren mit Holzblatt, Sockelleisten, Sitzbänke und
Einbauschränke aus Holz sowie Fensterbänke und WC-Trennwände aus laminiertem Holz
erfasst und beurteilt. Im EG sind sämtliche Elemente Original aus 1972, während der Ausbau
(inkl. Küchenzeile) im SG aus 1997 stammt.
Die Elemente sind veraltet, aber gut erhalten. Sie entsprechen in ihrer Platzierung und
Anzahl allerdings nicht den heutigen Anforderungen.
Innenausbau Oberflächen (0.60, leicht bis mittel schadhaft)
Im EG ist der Eingang und das WC mit einem Klinker-Plättli-Boden, anderweitig aber mit
einem Kunststoffboden ausgestattet. Die Wände sind im allgemeinen Abrieb, in den WCs
aber bis auf eine Höhe von 1.50 m mit Keramik-Plättli ausgelegt. Die Decke besteht aus der
holzverkleideten Untersicht des Daches. Sämtliche Elemente sind Original (1972).
Im SG ist das WC - Boden und Wand bis 1.50 m - mit Keramik-Plättli ausgeführt. Der Boden
ist Allgemein ein Kunststoffboden, die Wände Abrieb und die Deckenuntersicht
holzverkleidet. Sämtliche Elemente stammen aus dem Jahre 1997.
Die Elemente sind abgenutzt, aber gut erhalten und befinden sich in einem, ihrem Alter
entsprechendem Zustand. Inwieweit die Innenausbauelemente schadstoffbelastet sind,
wurde nicht untersucht.
Rapp Architekten AG | Ein Unternehmen der Rapp Gruppe
09.06.2017 | Bericht-Nr. 6070.558.
Seite 23
Machbarkeitsstudie Kindergarten Zeihen
Gemeinde Zeihen
0296 6070.558 Kindergarten Bahnhofstrasse 2
Zeihen
5079
Objektauswertung
4.4
Objektauswertung
Auswertungsjahr 2017
Stammdaten
Fremdeigentum (-)
0 kCHF
Datenerhebung am Objekt
5079 Zeihen
Land
Schweiz
Objektmanager
Rapp
Portfoliomanager
Andor Geller
Bauteilset
Kindergarten
Gebäudeart
02 Schulen
Gebäudetyp
01 Kinderhorte, Kindergärten
Jahr 2017
Strategie
Normal
Jahr
Baujahr
1972
Volumen
1135 m3
Jahr
0
0
Fläche
0 m2
Aufnahme durch: Rapp
Aufnahmedatum: 23.03.17
Bauteile
Beschreibung
massiver Rohbau
UG Stahlbeton bis Brüstung OG, OG grossteils (zweischaliges) Mauerwerk (1972)
Mutationsdatum:
Nutzwert
Mutation durch:
übriger Rohbau
Steildach
Holz-Pfettendach mit Eternit-Schindeln (1972)
-
Flachdach
Anteil
0 kCHF
Bahnhofstrasse 2
PLZ/Ort
Wertung
nicht versicherte Teile (+)
Kindergarten
Strasse/Nr.
Jahr
Bewertung
1.00
6070.558
Bezeichnung
Widerstand
979 kCHF
Korrekturfaktor
0296
Identifikation
Belastung
Versicherungswert
Gebäudenummer
2017
0.85
2017
0.85
25
0
2017
0.60
20
2017
0.00
0
2017
0.60
4
2017
0.60
20
Fassade
verputztes Mauerwerk (ohne Dämmung) im OG, Sichtbeton im UG
(1972)
-
Fenster
2fach-verglaste Holzfenster mit Lamellenstoren im OG (1972), im UG
nach Ausbau ohne wärmetechnische Sanierung (1997)
-
Elektro
Original (1972) mit Schimmelbildung im Unterverteiler
2017
0.70
4
Wärmeerzeugung
Holz-Schnitzel-Heizung vom Schulhaus (ausserhalb Projektperimeter)
2017
0.90
0
Wärmeverteilung
Radiatorien unter Fenster, Boiler im Sockelgeschoss (1972)
2017
0.80
3
Sanitär-Apparate
Küche und Toiletten im OG (1972), im UG (1997)
2017
0.60
1
Sanitär-Leitungen
Original (1972)
2017
0.70
3
Innenausbau Substanz
Im OG (1972): Stahlzargentüren, Bänke, Sockelleisten, WC-Trennwände und laminierte Fensterbrüstung aus Holz
im UG (1997): Stahlzargentüren, Einbauschränke, WC-Trennwände
aus Holz
2017
0.60
12
Innenausbau Oberflächen
im OG (1972): Eingang und WC mit Klinker-Plättli-Boden, ansonten
Kunststoffboden, Wände Abrieb, holzverkleidetes Dach
im UG (1997): WC mit Keramik-Plättli, ansonsten Kunststoffboden,
holzverkleidete Decke
2017
0.60
8
+
Disponibel langlebig
2017
0.00
0
Disponibel mittel
2017
0.00
0
Disponibel kurzlebig
2017
0.00
0
-
-
100
Total
Seite 24
Machbarkeitsstudie Kindergarten Zeihen
Gemeinde Zeihen
0296 6070.558 Kindergarten Bahnhofstrasse 2
Zeihen
Objektauswertung
Auswertungen
5079
Auswertungsjahr 2017
bis 2016 indexiert; anschliessend mit 0.00 % Teuerung
Laufzeit: 25 Jahre / Teuerung: 0.00 % / Zinssatz: 2.00 % / gewählte Strategie
Neuwert
979
Neuwert pro Volumen
863 CHF/m3 SIA
Baulicher Zustand im Auswertungsjahr
Z/N
im Jahr 2017
Instandsetzung
Nutzwert Risiko Zeitpunkt
Kosten
massiver Rohbau
0.85
Elektro
2018
33
übriger Rohbau
0.00
Sanitär-Leitungen
2018
25
Steildach
0.60
Flachdach
0.00
Innenausbau Oberflächen
Fassade
0.60
Fenster
0.60
Elektro
0.70
Wärmeerzeugung
0.00
2018
64
Steildach
-
2019
161
Fassade
-
2019
32
Fenster
-
2019
161
Sanitär-Apparate
2019
8
Innenausbau Substanz
2019
97
Wärmeverteilung
2025
25
2037
65
Wärmeverteilung
0.80
Sanitär-Apparate
0.60
Sanitär-Leitungen
0.70
Innenausbau Substanz
0.60
Innenausbau Oberflächen
Innenausbau Oberflächen
0.60
Total in den nächsten 25 Jahren
Disponibel langlebig
0.00
Disponibel mittel
0.00
Instandsetzung (Annuität)
31 pro Jahr
Disponibel kurzlebig
0.00
Instandhaltung (Annuität)
7 pro Jahr
Gesamtes Gebäude
0.68 *
Zustandswert
661
* Wertung
Schlechter Zustand
670
Beurteilung
Handlungsbedarf
Gebrauch ist allenfalls eingeschränkt. Risiko von
Folgeschäden.
Umfassende Instandsetzung erforderlich.
Beurteilung der einzelnen Bauteile aufgrund Detailliste - wo
liegen Probleme?
Bei nächster Gelegenheit überprüfen des Zustandes vor
Ort.
Entscheid über Instandsetzung erforderlich.
Strategische Einzelaspekte
Aspekt
Kategorie/Inventar
Stufe
Priorität
Konsequenz
Erdbebensicherheit
BWK II
Stufe 1 BAFU
tief
keine Stufe 2/3 BAFU
Asbest
Stufe 1
hoch
Stufe 2/3 zwingend
PCB
Stufe 1
Stufe 1 geklärt Massnahmen zu prüfen
Stufe 3
unterschritten
Radon
Hindernisfreiheit
Kategorie III Bauten mit Arbeitsplätzen
Denkmalschutz
nicht unter Schutz
Brandschutz
keine
nicht rollstuhlgängig
Stufe 1
Handlungsbedarf unwahrscheinlich
tief
Geschichte
Jahr
Beschreibung
1997
Ausbau des Sockelgeschosses zum KIGA2
Anzahl Projekte: 1
Instandsetzung Wertvermehrend
Wertneutral
Total
0
0
0
0
0
0
0
0
alle Werte und Kosten in 1000 CHF / Kosten gemäss Methodik Stratus
Rapp Architekten AG | Ein Unternehmen der Rapp Gruppe
09.06.2017 | Bericht-Nr. 6070.558.
Seite 25
Objektauswertung
0296 6070.558 Kindergarten
Bahnhofstrasse 2
5079
Zeihen
Machbarkeitsstudie Kindergarten Zeihen
Gemeinde Zeihen
Laufzeit: 25 Jahre / Teuerung: 0.00 % / Zinssatz: 2.00 % / gewählte Strategie
Baulicher Zustand
Instandsetzungszeitpunkt
massiver Rohbau
massiver Rohbau
übriger Rohbau
übriger Rohbau
Steildach
Steildach
Flachdach
Flachdach
Fassade
Fassade
Fenster
Fenster
Elektro
Elektro
Wärmeerzeugung
Wärmeerzeugung
Wärmeverteilung
Wärmeverteilung
Sanitär-Apparate
Sanitär-Apparate
Sanitär-Leitungen
Sanitär-Leitungen
Innenausbau Substanz
Innenausbau Substanz
Innenausbau Oberflächen
Innenausbau Oberflächen
Disponibel langlebig
Disponibel langlebig
Disponibel mittel
Disponibel mittel
Disponibel kurzlebig
Disponibel kurzlebig
0.8
0.7
leicht schadhaft
0.6
mittel schadhaft
0.5
0.4
0.3
0.2
stark schadhaft
0.1
0.0
Abb. 18: Baulicher Zustand
Baustruktur
Instandhaltungs- und Instandsetzungs
Grafische Auswertung – Kurzerläuterung
Auf der Grundlage
der
Gebäudehistorie
und der durchschnittlichen Lebenserwartung der
Innenausbau
Oberflächen
8%
einzelnen Gebäudeteile wurden Annahmen für den baulichen Zustand (Abb. 18) getroffen
Innenausbau Substanz
12%
massiver Rohbau 29%
und in der Begehung
verifiziert
oder angepasst.
Will man der natürlichen Alterung und dem Wertverlust des Gebäudes entgegen steuern,
werden bereits in den kommenden drei Jahren erhebliche Investitionen für die
Instandsetzung benötigt.
Auswertungsjahr 2017
Auswertungsjahr 2017
Wertverlust2 - zu erwartende Alterung ohne Instandsetzungs-Massnahmen
ObjektmanaObjektmanager
ger
dmin
dmin
In den kommenden 15 Jahren bis einschliesslich 2032
2017
2017
0.68
0.68
2018
2018
0.66
0.66
2019
2019
0.64
0.64
2020
2020
0.62
0.62
2021
2021
0.60
0.60
2022
2022
0.58
0.58
2023
2023
0.56
0.56
Jahre
Jahre
2024
2024
0.54
0.54
2025
2025
0.52
0.52
2026
2026
0.50
0.50
2027
2027
0.47
0.47
2028
2028
0.45
0.45
2029
2029
0.42
0.42
In den darauf folgenden 10 Jahren bis einschliesslich 2042
2032
2032
0.36
0.36
2033
2033
0.33
0.33
2034
2034
0.31
0.31
2035
2035
0.29
0.29
Jahre
Jahre
2036
2037
2036
2037
0.27
0.25
0.27
0.25
2038
2038
0.23
0.23
2039
2039
0.22
0.22
2040
2040
0.21
0.21
2041
2041
0.21
0.21
2 Die Zahlen beschreiben den Restwert des Baus im prozentualem Verhältnis zum Neuwert.
Seite 26
2030
2030
0.40
0.40
2031
2031
0.38
0.38
400
350
300
250
200
150
100
50
2024
2023
2022
2021
2020
0
2019
in 1000 CHF
Mit dem Ziel den Sanitär-Leitungen
Gebäudewert
Z/N bei 0.80 zu erhalten ergeben sich
3%
Instandsetzungszeitpunkte
(Abb. 19), die den Ersatz des betroffenen Bauteils bedeuten.
Sanitär-Apparate 1%
Ausgehend vom Wert
des
einzelnen
Bauteils im prozentualen Verhältnis zum Gebäudewert
Wärmeverteilung 3%
ergeben sich zu erwartende Kosten für ihren Ersatz (Abb. 20). In der Grafik wird dabei
Elektro 4%
zwischen den regulären Wartungs- und Reparaturarbeiten (Instandhaltung, dunkelgrün) und
dem periodischen Ersatz bei Lebensende der Bauteile (Instandsetzung, hellgrün)
Steildach 20%
17%
unterschieden. ZuletztFenster
kann
man aus diesen Angaben eine Kostenentwicklung (Abb. 21)
Fassade 3%
ableiten, die voraussichtlichen
Kosten summieren sich auf.
etzungs-Kosten (IS)
etzungs-Kosten (IS)
ObjektmanaObjektmanager
ger
dmin
dmin
2020
2018
0.9
intakt
2017
1.0
Instandh
8 Kindergarten
Bahnhofstrasse 2
5079
Machbarkeitsstudie Kindergarten Zeihen
Gemeinde Zeihen
Instandsetzungszeitpunkt
Instandsetzungszeitpunkt
massiver Rohbau
übriger Rohbau
massiverSteildach
Rohbau
Flachdach
übriger
Rohbau
Fassade
Steildach
Fenster
Flachdach
Elektro
Fassade
Wärmeerzeugung
Fenster
Wärmeverteilung
Elektro
Sanitär-Apparate
Wärmeerzeugung
Sanitär-Leitungen
Wärmeverteilung
Innenausbau
Substanz
Sanitär-Apparate
Innenausbau
Oberflächen
Sanitär-Leitungen
Disponibel Substanz
langlebig
Innenausbau
Disponibel
mittel
Innenausbau
Oberflächen
Disponibel kurzlebig
langlebig
Disponibel mittel
2040
2020
2025
2030
2035
2040
Instandhaltungs- und Instandsetzungskosten
400
350
400
1000 CHF
in 1000 in
CHF
300
350
250
300
200
250
150
200
100
150
2021
2022
2023
2024
2025
2026
2027
2028
2029
2030
2031
2032
2033
2034
2035
2036
2037
2038
2039
2040
2041
2042
2022
2023
2024
2025
2026
2027
2028
2029
2030
2031
2032
2033
2034
2035
2036
2037
2038
2039
2040
2041
2042
0
2020
0
50
2021
50
100
2019
eildach 20%
2035
Abb. 19: Instandsetzungszeitpunkt
Instandhaltungsund Instandsetzungskosten
assiver Rohbau 29%
assiver Rohbau 29%
2030
2020
0.0
2025
2018
0.1
2020
2019
0.2
aft
Disponibel kurzlebig
2017
0.0
2018
0.1
2017
0.2
aft
eildach 20%
Auswertungsjahr 2017
Zeihen
Instandhaltung (IH)
Instandsetzung (IS)
Abb. 20: Instandhaltungs- Instandsetzungskosten
Instandhaltung (IH)
Instandsetzung (IS)
Abb. 21: Kostenentwicklung
Rapp Architekten AG | Ein Unternehmen der Rapp Gruppe
09.06.2017 | Bericht-Nr. 6070.558.
Seite 27
Machbarkeitsstudie Kindergarten Zeihen
Gemeinde Zeihen
4.5
Modul Sicherheit - Stufe 1
In einer Reihe von Checklisten werden mehrstufig verschiedene Aspekte zur Sicherheit des
Gebäudes untersucht. In der Stufe 1 werden die betrachteten Punkte vom Architekten
aufgenommen und beurteilt. In den Stufen 2 und 3 des späteren Projektverlauf werden
diese Punkte von Fachplanern verifiziert und detaillierter beurteilt.
Erdbebensicherheit
Hier werden zunächst Punkte wie Erdbebenzone, Bauwerksklasse und die mittlere Belegung
des Baus erfasst und das Tragwerk vom Ingenieur beurteilt. Die Kennzahlen ergeben eine
tiefe Priorität und als Konsequenz keine weiteren Schritte in den Stufen 2 und 3. Geforderte
Massnahmen zur Erdbebenertüchtigung sind unwahrscheinlich.
Schadstoffe (Asbest und PCB)
Auf Grundlage des Baualters (1972) ist (festgebundener) Asbest wahrscheinlich im Bauwerk
vorhanden und macht daher in den Stufen 2 und 3 eine Prüfung zwingend. PCB hingegen ist
unwahrscheinlich, da weder abgehängte Akustikplatten und Farbanstriche in Technikräumen,
noch sichtbare Fugendichtungsmassen vorhanden sind. Weitere Massnahmen sind im
Projektverlauf spezifisch zu beurteilen. Radon
Ohne vorhandene Messergebnisse des Baus ist die Beurteilung lediglich über Indizien
möglich. Im Radonplan 2010 der Schweiz ist die Gemeinde Zeihen allerdings mit einem
geringen Risiko für eine Radonbelastung geführt und hat keine Gebäudemessungen über
den Richtwert für Neu- und Umbauten (400 Bq/m3). Das Risiko einer möglichen
Radonbelastung ist niedrig einzuschätzen.
Barrierefreiheit
Bei der Barrierefreiheit wird in erster Linie der Zugang zum Gebäude und die Dimensionen
von Korridoren, Durchgängen und Sanitärräumen im Gebäude beurteilt.
•
•
•
•
•
•
Stufenloser Zugang zum Eingang - beschränkt
Liftkabinen genügend gross - Lifte nicht vorhanden
Keine Niveauunterschiede - nein, da zweigeschossig
Korridorbreite Mindestmass - ja
Türbreite zu Zimmer/Bad/WC/Küche - ja
Raumgrösse WC/Bad Mindestmass - nein, keine IV-WC vorhanden
Die zwei Kindergärten sind voneinander räumlich getrennt und können innerhalb des
Gebäudes nicht erschlossen werden. Ausserhalb des Gebäudes ist dies – durch die Hanglage
bedingt – nur erschwert über den Parkplatz möglich. Es sind keine IV-tauglichen Toiletten im
Gebäude vorhanden.
Denkmalschutz
Das Gebäude steht nicht unter Denkmalschutz und wird auch nicht im Inventar geführt. Der
Brunnen auf dem Vorplatz hingegen ist im Inventar gelistet und in den kommenden
Planungsphasen zu beachten.
Seite 28
Machbarkeitsstudie Kindergarten Zeihen
Gemeinde Zeihen
Brandschutz
Es gab nach 2005 keine Umbauten und es werden keine gefährlichen Brennstoffe im
Gebäude gelagert. Es wurden keine feuerpolizeilichen Protokolle mit baulichen oder
technischen Auflagen erstellt. Die Entfluchtung des Baus funktioniert ohne Korridore und
vertikale Fluchtwege. Der Handlungsbedarf wird sich auf Abschlüsse der Leitungsführungen
beschränken.
4.6
Vergleichsprojekte und Benchmarks
Aus der Datenbank von Stratus haben wir sieben Vergleichsprojekte verglichen. Diese
ermöglichen die Prüfung der Bauteilanteile und einen ersten Kostenvergleich über die
Volumetrie und Geschossfläche. Die Projekte wurden in Deutschland und der Schweiz
zwischen 1989 und 2007 erbaut. Das kleinste Projekt hat eine Geschossfläche (GF) von
140 m2 und ein Volumen von 680 m3, das Grösste eine GF von 1‘250 m2 und ein Volumen
von 4‘380 m3. Der Kindergarten in Zeihen befindet sich mit einem angegebenen Volumen
von 1‘135 m3 und etwa 290 m2 ausgemessener Geschossfläche damit im Mittelfeld der
Vergleichsgruppe.
Für den Kostenvergleich wurden nur die Schweizer Projekte in Betracht gezogen. Die
Neubaukosten lägen demnach bei etwa CHF 1‘050/m3 bzw. CHF 4‘450/m2 Geschossfläche.
Die Werte des Kindergartens in Zeihen liegen mit CHF 860/m3 bzw. CHF 3‘950/m2 deutlich
darunter. Das ist wahrscheinlich auf den nachträglichen Ausbau des Sockelgeschosses
zurück zu führen.
Rapp Architekten AG | Ein Unternehmen der Rapp Gruppe
09.06.2017 | Bericht-Nr. 6070.558.
Seite 29
Machbarkeitsstudie Kindergarten Zeihen
Gemeinde Zeihen
5.
Fotodokumentation
Abb. 22: Nordfassade
Abb. 23: Ostfassade
Seite 30
Machbarkeitsstudie Kindergarten Zeihen
Gemeinde Zeihen
Abb. 24: Ost- und Südfassade
Abb. 25: Westfassade
Rapp Architekten AG | Ein Unternehmen der Rapp Gruppe
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Seite 31
Machbarkeitsstudie Kindergarten Zeihen
Gemeinde Zeihen
Abb. 26: Hauptraum Erdgeschoss
Abb. 27: Hauptraum Sockelgeschoss
Seite 32
Machbarkeitsstudie Kindergarten Zeihen
Gemeinde Zeihen
Abb. 28: Sanitärräume Erdgeschoss
Abb. 29: Garderobe Erdgeschoss
Abb. 30: Sanitärräume Sockelgeschoss
Abb. 31: Garderobe Sockelgeschoss
Rapp Architekten AG | Ein Unternehmen der Rapp Gruppe
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Seite 33
Machbarkeitsstudie Kindergarten Zeihen
Gemeinde Zeihen
Abb. 32: Waschrinne Erdgeschoss
Abb. 33: Putzraum Erdgeschoss
Abb. 34: Elektro Sockelgeschoss
Abb. 35: Technikraum Sockelgeschoss
Seite 34
Machbarkeitsstudie Kindergarten Zeihen
Gemeinde Zeihen
Abb. 36: Fensterdetail Erdgeschoss
Abb. 37: Fensterdetail Erdgeschoss
Abb. 38: Fassade (Mängel) Sockelgeschoss
Rapp Architekten AG | Ein Unternehmen der Rapp Gruppe
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Seite 35
Machbarkeitsstudie Kindergarten Zeihen
Gemeinde Zeihen
6.
Sanierungsvarianten
6.1
Variante Mini
Die Variante Mini unterscheidet sich von der ersten Annäherung mittels Stratus durch die
Berücksichtigung von zusätzlichen, wertvermehrende Massnahmen. (Beim Dach werden
zusätzliche Eingriffe wie Schadstoffsanierung und Entsorgung, Wärmeisolation und
Akustikdecke im Innenraum notwendig bzw. empfohlen).
In der Sanierungsvariante Mini wurde neben der wärmetechnische Sanierung der gesamten
Gebäudehülle, der Ersatz der kompletten Gebäudetechnik und des inneren Ausbaus
gerechnet. Effektiv wird bis auf die tragenden Elemente des Rohbaus der gesamte
Gebäudebestand ersetzt. Im Detail sind dabei folgende Massnahmen eingeschlossen:
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
Rückbau der beiden Geschosse bis auf Rohbau
Sanierung Fassade und Dach mit ergänzter Wärmeisolation
Ersatz der Fenster (inkl. Sonnenschutz) und der Aussentüren
Wärmetechnische Aufbesserung des Sockelgeschosses
Ersatz der Elektroanlagen
Ersatz der Heizungsverteilung
Ersatz der Sanitäranlagen - Strangsanierung und Apparateersatz (inkl. Küche)
Auffrischen der Wände mit Weissputz und Fliess gestrichen
Ersatz der Innentüren
Ersatz der Sitzbänke, Fenstersimse und Einbauschränke
Ersatz der Bodenbeläge mit Linoleum bzw. Fliesen im Sanitärbereich
Ersatz der Deckenbekleidung mit Akustikdecken
Allgemeine Malerarbeiten im Innenraum
Dazu wurden als Pauschalbeträge zusätzlich berücksichtigt:
• Schadstoffsanierung der Sanitärzonen und Dachbedeckung
• Brandschutzverkleidungen und Brandabschottungen
• Ausbau von hindernisfreien Zugängen und Toiletten
• Kleinere Umgebungsarbeiten um das Gebäude
Die Kosten der Schadstoffsanierung sind zum jetzigen Zeitpunkt nicht absehbar und werden
mit einer Annahme zum erwarteten Asbestvorkommen erfasst. Weitere mögliche
Schadstoffe (wie Hausschwamm oder Formaldehyd) und die daraus folgenden Massnahmen
konnten noch nicht berücksichtigt werden.
Das Prüfen des Tragwerks (Mauerwerk EG, Holzkonstruktion Dach, SG aus Beton) wird
empfohlen, wurde aber in den Kosten nicht berücksichtigt. Inwiefern die Dachkonstruktion
für die Bestückung mit zusätzlicher Isolation ausgestattet ist und ob die bauphysikalischen
Probleme im SG das Tragwerk beeinträchtigen, ist in dieser Phase nicht abzuschätzen.
Die Raumstrukturen und das Raumangebot (bis auf die Hindernisfreiheit) werden bei dieser
Variante nicht geändert und auch nicht verbessert. Das Nutzungsangebot entspricht damit
den bestehenden und bekannten Mängeln und nicht einem zeitgemässen Kindergarten.
Seite 36
Machbarkeitsstudie Kindergarten Zeihen
Gemeinde Zeihen
Kostenschätzung +/- 30%
Die Kostenschätzung von Stratus resultierte bei CHF 605‘000. Sie beschreibt einen
einfachen Bauteilersatz und erfolgte über eine Herleitung des bestehenden Volumens und
der statistischen Einschätzung des Bauteilalters. Die Sanierungsvariante Mini erfolgte nach
einem Massenauszug des Bestandes und der Kalkulation nach bekannten Benchmarks mit
dem Resultat von CHF 1‘030‘000. Die Mehrkosten sind dabei auf wertvermehrende
Massnahmen zurückzuführen:
•
•
•
•
•
•
•
•
Schadstoffsanierung
Brandschutzmassnahmen
Eingriffe zur hindernisfreien Nutzung des Baus
Wärmetechnische Aufbesserung der Gebäudehülle
Wiederherstellung der Sickerleitung und Umgebungsarbeiten
Ersatz der Fenster mit Holz-Metall-Fenstern
Ersatz der Böden mit Linoleum
Ergänzung mit Akustikdecke
Nicht eingerechnet wurden:
• Behördenauflagen
• Erhöhte Anforderungen an Nachhaltigkeit/Energielabel (Minergie, Minergie-P, etc.)
• Nutzung regenerativer Energiequellen (z.B. Solarenergie)
• Arbeiten an Werkleitungen
• Finanzierungskosten und Eigenleistungen Bauherrschaft
• Betriebseinrichtungen
• Spielplatzanlage und Gartenarbeiten
Rapp Architekten AG | Ein Unternehmen der Rapp Gruppe
09.06.2017 | Bericht-Nr. 6070.558.
Seite 37
Machbarkeitsstudie Kindergarten Zeihen
Gemeinde Zeihen
QS
Unterrichtsraum
BF:65.0 m2
Garderobe
BF:17.1 m2
Eingang
Reduit
BF:7.5 m2
BF:3.3 m2
WC
BF:7.7 m2
Technik
BF:2.1 m2
QS
Legende Umbau
Abbruch
Abb. 39: Sockelgeschoss (ohne Massstab), Bestand
Projekt:
Doppelkindergarten Zeihen
Planinhalt:
Grundriss Sockelgeschoss Bestand
T +41 58 595 77 77
chitekten AG
r-Platz 4
42 Münchenstein 1
Bestand
Plan-Nr. (Projekt-Nr._Phase_Kat.-Nr.):
558_00_050
Index:
F +41 58 595 77 00
www.rapp.ch
Holznische
Neu
Massstab:
1:100
Format:
A4
Datum:
Gez.:
PL.:
16.05.2017
SNi
SNi
Hauptraum
Hauptraum
Abb. 40: Schnitt QS (ohne Massstab), Bestand
T +41 58 595 77 77
F +41 58 595 77Seite
00
www.rapp.ch
Legende Umbau
Abbruch
Projekt:
Planinhalt:
38
Doppelkindergarten Zeihen
Querschnitt QS Bestand
Neu
Bestand
Plan-Nr. (Projekt-Nr._Phase_Kat.-Nr.):
558_00_200
Index:
Massstab:
1:100
Format:
A4
Datum:
Gez.:
PL.:
16.05.2017
SNi
SNi
Machbarkeitsstudie Kindergarten Zeihen
Gemeinde Zeihen
QS
überdeckter Aussenraum
BF:33.9 m2
Unterrichtsraum
Garderobe
BF:72.8 m2
BF:25.4 m2
Puppennische
Holznische
Holznische
Putzraum
WC
Aussen Geräte
BF:8.1 m2
BF:7.7 m2
BF:8.1 m2
BF:3.0 m2
BF:7.2 m2
BF:6.6 m2
QS
Legende Umbau
Abbruch
Rapp Architekten AG
Freilager-Platz 4
CH - 4142 Münchenstein 1
Projekt:
Abb. 41: ErdgeschossDoppelkindergarten
(ohne Massstab), Zeihen
Bestand
Planinhalt:
Grundriss Erdgeschoss Bestand
+41 58 595 77 77
T
F +41 58 595 77 00
www.rapp.ch
Rapp Architekten AG | Ein Unternehmen der Rapp Gruppe
09.06.2017 | Bericht-Nr. 6070.558.
Neu
Plan-Nr. (Projekt-Nr._Phase_Kat.-Nr.):
558_00_051
Index:
Massstab:
1:100
Format:
A4
Seite 39
Datum:
16.05.2017
Machbarkeitsstudie Kindergarten Zeihen
Gemeinde Zeihen
6.2
Variante Midi
Die Variante Midi beinhaltet den kompletten Ersatz des Erdgeschosses und eine tiefgreifende
Sanierung des Sockelgeschosses mit Raumerweiterung.
Im Erdgeschoss wird ein zeitgemässer Kindergarten gemäss den gültigen Richtlinien erstellt.
Das Sockelgeschoss erlaubt flexible Nutzungen wie Mittagstisch, Nachmittagsbetreuung,
Förderkurse, Gemeindeaktivitäten, etc. Für den Betrieb eines Kindergartens eignen sich die
Räumlichkeiten nur mit Einschränkungen.
Folgende Arbeiten werden bei der Variante Midi ausgeführt:
• Abbruch des bestehenden Erdgeschosses bis auf rohe Decke über Sockelgeschoss
• Abbruch des Sockelgeschosses bis auf Rohbau
• Schadstoffsanierung
• Neubau einer Treppenanlage aus Stahlbeton inkl. Dämmung
• Neubau Bodenplatte im Sockelgeschoss zur Raumerweiterung
• Neue Abdichtungen und Wärmedämmungen im best. Sockelgeschoss
• Neubau des EG als Montagebau in Holz mit Holzständerelementen Innen und Aussen
• Neues Steildach mit Wärmedämmung und Eindeckung
• hinterlüftete Fassade auf Holzunterkonstruktion
• Neue Holz-Metall-Fenster
• Neue Eingangstüren aus Metall
• Neue Spenglerarbeiten
• Äussere Malerarbeiten
• Neue Lamellenstoren
• Neue Elektroinstallationen
• Neue Heizverteilung inkl. Radiatoren
• Neue Sanitärinstallationen inkl. Apparate
• Gipser-/Trockenbauarbeiten
• Brandschutzmassnahmen
• Schlosserrarbeiten
• Neue Innentüren
• Allg. Schreinerarbeiten
• Neue Schliessanlage
• Neue WC-Trennwände
• Neue Unterlagsböden
• Neue Boden- und Wandbeläge
• Innere Malerarbeiten
• Umgebungsarbeiten
Die Kosten der Schadstoffsanierung sind zum jetzigen Zeitpunkt nicht absehbar und werden
mit einer Annahme zum erwarteten Asbestvorkommen erfasst. Weitere mögliche
Schadstoffe (wie Hausschwamm oder Formaldehyd) und die daraus folgenden Massnahmen
konnten noch nicht berücksichtigt werden.
Seite 40
Machbarkeitsstudie Kindergarten Zeihen
Gemeinde Zeihen
Kostenschätzung +/- 30 %
Die Kostenschätzung der Variante Midi berücksichtigt für die Eingriffe im Sockelgeschoss die
Massenauszüge der vorhergehenden Variante Mini. Für die Massnahmen im Erdgeschoss
wurde ein laufendes Doppelkindergarten-Projekt von Rapp Architekten als aktuelle
Benchmark hinzugezogen und über die Volumetrie übertragen. Sie resultiert bei einer
Bausumme von CHF 1‘410‘000 und bietet im Erdgeschoss die geometrischen Vorzüge eines
zeitgemässen Kindergartens. Im Sockelgeschoss bestehen allerdings die räumlichen
Beschränkungen und das bauphysikalische Risiko nach wie vor.
Nicht eingerechnet:
• Behördenauflagen
• Erhöhte Anforderungen an Nachhaltigkeit/Energielabel (Minergie, Minergie-P, etc.)
• Nutzung regenerativer Energiequellen (z.B. Solarenergie)
• Arbeiten an Werkleitungen
• Finanzierungskosten und Eigenleistungen Bauherrschaft
• Betriebseinrichtungen
• Spielplatzanlage und Gartenarbeiten
Rapp Architekten AG | Ein Unternehmen der Rapp Gruppe
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Seite 41
Machbarkeitsstudie Kindergarten Zeihen
Gemeinde Zeihen
QS
QS
B
Vorplatz
BF:6.3 m2
Unterrichtsraum
BF:65.0 m2
C
Raum zur flexiblen Nutzung
BF:20.5 m2
Garderobe
BF:17.1 m2
D
Technik
Reduit 2
Eingang
WC
BF:12.3 m2
BF:6.2 m 2
BF:3.3 m
BF:7.5 m2
WC
BF:7.7 m2
Technik
BF:2.1
m2
E
2
QSQS
QS
1
77 77 1
henstein
77 00
3
Legende Umbau
Legende Umbau
Abbruch
Abbruch
Projekt:
n AG
Neu
Doppelkindergarten Zeihen
Plan-Nr. (Projekt-Nr._Phase_Kat.-Nr.):
558_21_050
Planinhalt:
Doppelkindergarten
Zeihen
Abb. 42:
Sockelgeschoss
(ohneSockelgeschoss
Massstab), Variante
Grundriss
VarianteMidi
Teilneubau
Index:
Massstab:
558_00_050
Grundriss Sockelgeschoss Bestand
1:100
Projekt:
T +41 58 595 77 77
FPlaninhalt:
+41 58 595 77 00
www.rapp.ch
Index:
Bestand
Neu
Bestand
Plan-Nr. (Projekt-Nr._Phase_Kat.-Nr.):
Massstab:
1:100
Format:
A4
Datum:
16.05.2017
Format:
A4
Gez.:
PL.:
Datum:
Gez.:
PL.:
16.05.2017
SNi
SNi
SNi
SNi
Unterrichtsraum
BF:65.0 m2
Garderobe
2.50
BF:17.1 m2
Eingang
Reduit
BF:7.5 m2
BF:3.3 m2
Hauptraum
41
Spielecke
2.31
WC
BF:7.7 m2
Technik
BF:2.1
m2
34
Hauptraum
QS
Legende Umbau
Abbruch
5 77 77
5 77 00
1
Garderobe
BF:96.0 m2
Abb. 43: Schnitt QS (ohne Massstab), Variante Midi
Projekt:
Doppelkindergarten Zeihen
Planinhalt:
Grundriss Sockelgeschoss Bestand
Planinhalt:
T +41 58 595 77 77
F +41 58 595Seite
77 0042
www.rapp.ch
Doppelkindergarten Zeihen
Querschnitt QS Variante Teilneubau
Bestand
Plan-Nr. (Projekt-Nr._Phase_Kat.-Nr.):
Legende Umbau
558_00_050
Index:
Projekt:
Neu
Abbruch
Neu
Massstab:
Format:
Datum:
Gez.:
16.05.2017
SNi
1:100
A4
Plan-Nr. (Projekt-Nr._Phase_Kat.-Nr.):
PL.:
Bestand
SNi
558_21_200
Index:
Massstab:
1:100
Format:
A4
Datum:
Gez.:
PL.:
16.05.2017
SNi
SNi
A
Aussengeräte
überdeckter Aussenplatz
BF:6.1 m2
BF:54.9 m2
QS
QS
B
Material
Spielecke
Lehrperson
Eingang
BF:12.2 m2
BF:14.8 m2
BF:12.2 m2
BF:6.6 m2
Unterrichtsraum
BF:65.0 m2
C
Hauptraum
Garderobe
BF:79.3 m2
BF:19.9 m2
Garderobe
BF:17.1 m2
D
Putzraum
Reduit 2
Eingang
WC
BF:12.3 m2
BF:6.2 m 2
BF:3.3 m
BF:7.5 m2
WC
BF:7.7 m2
Technik
BF:2.1
QS
1
QS
Rapp Architekten AG
Freilager-Platz 4
itekten AG
595 77 77 1
CHT- +41
414258
Münchenstein
Platz 4
F +41 58 595 77 00
Münchenstein 1
www.rapp.ch
Machbarkeitsstudie Kindergarten Zeihen
Gemeinde Zeihen
m2
E
2
Abbruch
Projekt:
3
Legende Umbau
Legende Umbau
Abbruch
Doppelkindergarten Zeihen
Plan-Nr. (Projekt-Nr._Phase_Kat.-Nr.):
558_21_051
Planinhalt:
Doppelkindergarten
Zeihen
Abb. 44:
Erdgeschoss
(ohne
Massstab),
Variante
Grundriss
Erdgeschoss
VarianteMidi
Teilneubau
Index:
Massstab:
558_00_050
Grundriss Sockelgeschoss Bestand
1:100
Projekt:
T +41 58 595 77 77
FPlaninhalt:
+41 58 595 77 00
www.rapp.ch
Index:
Rapp Architekten AG | Ein Unternehmen der Rapp Gruppe
09.06.2017 | Bericht-Nr. 6070.558.
Massstab:
1:100
Neu
Neu
Bestand
Plan-Nr. (Projekt-Nr._Phase_Kat.-Nr.):
Format:
A4
Datum:
16.05.2017
Format:
A4
Gez.:
PL.:
Datum:
SNi
SNi
16.05.2017
Seite 43
Machbarkeitsstudie Kindergarten Zeihen
Gemeinde Zeihen
6.3
Variante Neubau
Bei der Variante Neubau wird der gesamte Bestand abgebrochen und der
Doppelkindergarten als Ersatzneubau ausgeführt. Hierbei können von Beginn an sämtliche
Richtlinien für den Bau von Kindergärten und Räumen der Basisstufe berücksichtigt werden.
Neben optimierten räumlichen und pädagogischen Rahmenbedingungen kann zudem auch
energietechnisch und bauphysikalisch zeitgemäss gearbeitet werden.
Bei diesem Schritt sollten allerdings auch alternative Standorte für den Doppelkindergarten
untersucht werden. Der aktuelle Standort des Kindergarten bietet die Vorteile, dass er sehr
zentral im Ortszentrum und in unmittelbarer Nähe zur Schule ist. Die Hanglage macht aber
den Zugang zum Aussenraum schwierig und nur mit Einbussen möglich, und erschwert die
Lichtsituation im Sockelgeschoss, was für den Betrieb eines Kindergartens essentiell ist.
Kostenschätzung +/- 30 %
In der Schätzung der Neubaukosten resultiert aus der angenommenen Geschossfläche von
440 m2 das Gebäudevolumen des Doppelkindergartens mit etwa 1‘620 m3. Der Benchmark
für den Neubau im Minergie- und mittleren Ausbaustandard liegt bei 1‘000 CHF/m3, womit
Kosten von CHF 1‘620‘000 für den Doppelkindergarten zu erwarten sind. Die Entsorgung von
Schadstoffen bleibt schwer abzuschätzen und kann daher nicht berücksichtigt werden.
7.
Weiteres Vorgehen
• Erarbeitung eines Pflichtenheftes Bauherrschaft mit Festlegung der gewünschten
Parameter (Raumprogramm, energetische Aspekte, Baustandard, Standort, etc.)
• Bearbeitung der gewählten Sanierungsvarianten oder der Variante Neubau und Erstellen
von entsprechenden Plänen inklusive Behördenabsprachen
• Untersuchung hinsichtlich Optimierungspotential
• Planung und Realisierung von sofort möglichen Bau- und/oder Sanierungsmassnahmen
betreffend Schimmelpilz und Schwamm
• Terminplanung
• Kostenüberprüfung
Seite 44
Machbarkeitsstudie Kindergarten Zeihen
Gemeinde Zeihen
A.Anhang
A.1
A.2
Detaillierter Beschrieb zum Bewertungssystem Stratus
Definitionen gemäss SIA Norm 469
Rapp Architekten AG | Ein Unternehmen der Rapp Gruppe
09.06.2017 | Bericht-Nr. 6070.558.
Seite 45
Machbarkeitsstudie Kindergarten Zeihen
Gemeinde Zeihen
A.1
Detaillierter Beschrieb zum Bewertungssystem Stratus
Bauteile
7
Stratus gliedert das Gebäude in max. 20 Bauteile, um jeden Teil für sich als ein
unabhängiges Instandsetzungspaket mit eigener Lebensdauer betrachten zu können. Der
aktuelle Zustand der Bauteile wird auf Grund des angetroffenen Schadensbildes von einer
Fachperson bewertet und das Verhältnis der Neuwerte aller Bauteile unter sich abgeschätzt.
Der Neuwert des ganzen Gebäudes wird von der Gebäudeversicherung übernommen.
Benutzerdokumentation 4.40
2.5.1 Instandsetzungskosten (IS-Kosten)
Instandsetzungskosten
enthalten nur Massnahmen zur Wiederherstellung des urRechenmodell
Auf Grund dieser
Zustandsbewertungen kann nun das Rechnungsmodell feststehen, zu
sprünglichen
Zustands.
welchem Zeitpunkt eine Instandsetzung fällig ist resp. gewesen wäre. Bei vergangener und
aktueller Fälligkeit bestimmt
das Rechnungsmodell
die Instandsetzungskosten
Instandsetzungskosten
sind jedoch
grösser als der effektive
Wertverlust, weil Ne- (Kosten für
die Wiederherstellung
des ursprünglichen
benarbeiten
wie das Erstellen
von Gerüsten Zustandes).
und anderen Zusatzaufwendungen,
die beim Neubau auf die gesamte Bausumme aufgeteilt werden anfallen können.
Instandsetzung (IS)
Häufig wird auch ein Teil des noch vorhandenen Werts eines Bauteils oder sogar
Instandsetzung: «Wiederherstellen der Sicherheit und Gebrauchstauglichkeit für eine
der ganze verbleibende Wert im Rahmen der Instandsetzung vernichtet. Die Infestgelegte Dauer.» (nach SIA 469)
standsetzungskosten müssen somit klar höher als der Wertverlust sein.
Abb. 45: Entwertungskurve und schematische Darstellung der Instandsetzungskosten
Abb. 2-4
Entwertungskurve und schematische Darstellung der Instandsetzungskosten
Das Rechenmodell ermittelt die Instandsetzungskosten aus zwei gegenläufigen
Neben der abgebildeten
Standard-Alterungskurve
Stratus noch als
eine verzögerte
Tendenzen:
Einerseits muss
bei neuen Bauteilen einverwendet
höherer Zusatzaufwand
und eine lineare. Die absolute Lebensdauer differiert ebenfalls pro Bauteil.
bei älteren Bauteilen betrieben werden, andererseits nehmen mit zunehmendem
Zerfall die Instandsetzungskosten zu.
Der aktuelle Zustand der Bauteile wird auf Grund des angetroffenen Schadensbildes von
einer dafür geschulten Baufachperson bewertet (a). Ausgehend von diesem aktuellen
2.5.2
Instandsetzungszeitpunkt
Zustand (a) bestimmt die Software nun ein relatives Alter (b). Dieses entspricht im
Ein
Bauteil
kann
zu tatsächlichen
jedem Zeitpunkt
instandgesetzt
Betrachten
wir dieZustand und
Durchschnitt
dem
Alter.
Massgebendwerden.
bleibt aber
der aktuelle
zwei
nichtExtreme:
das tatsächliche Alter. Für jedes kommende Jahr kann nun der Zustand des Bauteils
Bei
einem
zerstörten
Bauteil (Wertung 0.0) ist nur mit gering über Neuwert
bestimmt völlig
werden
(c und d).
liegenden Kosten zu rechnen. Bei einem neuwertigen Bauteil (1.0) wird Geld ausgegeben, ohne dass sich der bautechnische Zustand ändert. Der optimale Instandsetzungszeitpunkt liegt sicher dazwischen. Es ist jener Zeitpunkt, welcher das
beste Verhältnis zwischen Instandsetzungskosten und Nutzungsdauer aufweist.
Dieser optimale Punkt kann aus dem Alterungsmodell mathematisch abgeleitet
werden. Zudem darf im optimalen Fall die Alterung der Bauteile bis zur Instandsetzung die Gebrauchstauglichkeit nicht wesentlich einschränken und somit die Gebäudenutzung
nicht in Frage stellen. In dieser Benutzeranleitung wird der optimale
Seite 46
Instandsetzungszeitpunkt als ‚normaler Instandsetzungszeitpunkt’ bezeichnet.
Stratus / Spectus
Machbarkeitsstudie Kindergarten Zeihen
Gemeinde Zeihen
Als optimaler Instandsetzungszeitpunkt definiert Stratus jenen Zeitpunkt, in welchem das
Verhältnis von Instandsetzungskosten zu Nutzungsdauer möglichst gering ist. Je nach
Bauteil ist dies beim relativen Alter von 0,7 bis 0,5 der Fall. Die Instandsetzungskosten
werden aus dem Wertverlust und einem Faktor (>1) ermittelt. Dieser Faktor berücksichtigt,
dass bei der Instandsetzung in der Regel intakte Werte des betroffenen oder von
benachbarten Bauteilen in Mitleidenschaft gezogen werden und weitere zusätzliche Kosten
anfallen (z.B. Gerüst). Dieser Faktor differiert je nach Bauteil und Zustandswert und wurde,
wie auch alle anderen Parameter, empirisch ermittelt. Sie sind in der
Benutzerdokumentation von Stratus publiziert.
Instandhaltung (IH)
Instandhaltung: «Bewahren der Gebrauchstauglichkeit durch einfache und regelmässige
Massnahmen» (nach SIA 469). Grundsätzlich steigen die Instandhaltungskosten mit der
Abnahme des Zustandswertes von jährlich 0,5% des Neu- oder Reproduktionswertes bis 2%
Benutzerdokumentation 4.40
10
des Neuwertes (s. Abb. 45). Wird der Z/N-Wert von 0,67 unterschritten, so nimmt Stratus
an, dass das Gebäude «auf Abbruch bewirtschaftet» wird, d.h. dass nur noch unumgängliche
Massnahmen ergriffen werden. Solche Massnahmen (z.B. Schutzgerüste) nehmen bei einem
schlechteren Zustand tendenziell zu.
Abhängigkeit der Instandhaltungskosten vom
Gebäudezustand Z/N
Abhängigkeit der Instandhaltungskosten vom HaustechnikAnteil
Instandhaltungskosten pro Neuwert
2.5%
2.0%
1.5%
1.0%
0.5%
0.0%
1.00
0.90
0.80
0.70
0.60
0.50
0.40
0.30
0.20
0.10
0.00
Zustands- zu Neuw ert (Z/N)
Abb. 46: Instandhaltungskosten im Verhältnis zum Zustands zu Neuwert (ZN)
Abb. 2-6
Kosten
Instandhaltungskosten im Verhältnis zum Zustands- zu Neuwert
(Z/N)
Grundsätzlich steigen die Instandhaltungskosten mit der Abnahme des ZustandsDie von Stratus ermittelten Instandhaltungs- und lnstandsetzungskosten enthalten auch die
wertes. Wird ein bestimmter Z/N-Wert unterschritten, so nimmt Stratus an, dass
Aufwendungen der technischen Dienste inkl. aller Löhne, Sozialleistungen, Material- und
das
Gebäude ‚auf Abbruch bewirtschaftet’ wird, d.h. dass nur noch unumgängliche
lnfrastrukturkosten. Sie haben den Stellenwert von «Grobkosten».
Massnahmen ergriffen werden. Solche Massnahmen (z. B. Schutzgerüste) nehmen bei einem schlechteren Zustand tendenziell zu.
Das obige Modell erfährt eine Korrektur, wenn das Verhältnis Neuwert der Haustechnik zu Gesamtwert des Gebäudes einen bestimmten %-Satz unterschreitet
(vgl. Abb. 2-7). Diese Korrektur wird vorgenommen, weil die Nicht-HaustechnikBauteile einen verhältnismässig geringen Instandhaltungsbedarf aufweisen.
Rapp Architekten AG | Ein Unternehmen der Rapp Gruppe
09.06.2017 | Bericht-Nr. 6070.558.
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Machbarkeitsstudie Kindergarten Zeihen
Gemeinde Zeihen
A.2
Definitionen gemäss SIA Norm 469
Unterhalt
Bewahren oder Wiederherstellen eines Bauwerks ohne wesentliche Änderung der
Anforderungen (umfasst: lnstandhaltung, lnstandsetzung und Erneuerung)
Instandhaltung (IH)
Bewahren der Gebrauchstauglichkeit durch einfache und regelmässige Massnahmen
Instandsetzung (IS)
Wiederherstellen der Sicherheit und Gebrauchstauglichkeit (für eine festgelegte Dauer)
Erneuerung
Wiederherstellen eines gesamten Bauwerks oder von Teilen desselben in einen mit dem
ursprünglichen Neubau vergleichbaren Zustand
Veränderungen
Eingreifen in ein Bauwerk zwecks Anpassung an neue Anforderungen
Präzisierungen des Instandhaltungsbegriffs für Stratus Gebäude
a) Folgende Massnahmen zählen zur lnstandhaltung:
• Laufende Reparaturen (verzogene Türen, Fenster usw.)
• Periodische Kontrollen (Brandmeldeanlage, Flachdach usw.)
• Service-Abonnements (Lift, Lüftung, Kaminfeger, Ölbrenner, Öltank usw.)
• Technische Reinigungsarbeiten (z.B. Fassaden, Rinnen, Lüftungsanlagen usw.)
• Ersatz von einzelnen Teilen, z.B. nur in einer Wohnung (Bodenbelag, Kühlschrank,
Kochherd, Badewanne, Waschtisch, Armatur, Heizkörperventil usw.)
Der Ersatz ganzer Bauteile, z.B. alle Küchen, Bäder usw. zählt zur lnstandsetzung.
b) Folgende Massnahmen werden nicht zur lnstandhaltung gezählt:
• Pflege und Reinigung der Nutzflächen
• Pflege der Umgebung
• Gartenarbeiten
Instandhaltungsniveau mit Stratus
Stratus geht standardmässig davon aus, dass die Gebäude stets einen guten Zustand
aufweisen sollen. Mit den ausgewiesenen Kosten können alle anfallenden
Instandhaltungsmassnahmen gedeckt werden.
Tiefere Kosten fallen an, wenn:
• «auf Abbruch» bewirtschaftet wird
• möglichst alle Instandhaltungsmassnahmen auf die nächste, tendenziell frühere
lnstandsetzung aufgeschoben werden
• Mieter wesentliche lnstandhaltungskosten selbst übernehmen
Höhere lnstandhaltungskosten fallen bei ausgesprochen hohen ästhetischen Anforderungen
an.
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Machbarkeitsstudie Kindergarten Zeihen
Gemeinde Zeihen
Baukostenindex
Es wird der Zürcher Baukostenindex (100.0 am 01.06.1939) verwendet. Die ermittelten
Neuwerte basieren auf dem Baukostenindex für das Jahr der Auswertung, sofern dieser
schon vorliegt (Stichtag jeweils 01.04., Veröffentlichung aber erst ca. Mitte des Jahres).
Aktueller Neuwert
Grundlage für die Stratus-Berechnungen sind die Versicherungswerte (z.B. Gebäude
CHF 1‘035‘000 im Jahr 2004). Ist dieser Versicherungswert nicht aktuell, wird er mittels
Gebäudeversicherungsindex (z.B. 907.6 für 2004) auf das Basisjahr 1939 zurückgerechnet
(z.B. CHF 1‘035‘000 / 907.6 x 100 = CHF 114‘037) und mit dem in Stratus integrierten
Baukostenindex (z.B. 987.4 für das Jahr 2007) auf den Neuwert hochgerechnet und auf
tausend Franken gerundet (z.B. CHF 1‘126‘000).
Honorare und Mehrwertsteuer
Der Versicherungswert und somit auch der Neuwert umfassen BKP 2 (Gebäude) und BKP 3
(Betriebseinrichtungen) inkl. Honorare und Mehrwertsteuer.
Gebäudeversicherungsindex und Baukostenindex
Verschiedene Gebäudeversicherungen verwenden einen eigenen Gebäudeversicherungsindex. Im Gegensatz zum Baukostenindex wird der Gebäudeversicherungsindex in der Regel
nicht jährlich, sondern mit Sprüngen von 5% angepasst. Die jährlichen Anpassungen des
Baukostenindices vermeiden grosse, sprunghafte Veränderungen der Neuwerte. Dieser ist
darum für die Anwendung in Stratus Gebäude besser geeignet.
Teuerung
In allen Zukunftsbetrachtungen wird mit einer Teuerung von 0% gerechnet. Begründung:
Würde mit einer Teuerung von einigen Prozenten gerechnet, so wären die Kosten zu
verschiedenen Zeitpunkten schwierig miteinander zu vergleichen. Es kann in der Regel
davon ausgegangen werden, dass die Miet- oder Steuererträge ungefähr der gleichen
Teuerung unterliegen wie die Unterhaltskosten. (Stratus Gebäude erlaubt eine Teuerung
bei der Ermittlung der künftigen Kosten zu berücksichtigen.)
Vergleich mit Realwertschätzung
Stratus Gebäude unterscheidet sich in verschiedenen Punkten von einer Realwertschätzung:
Der Neuwert von Stratus beinhaltet in der Regel auch BKP 3 (Betriebseinrichtungen), weil
der Unterhalt von BKP 2 (Gebäude) und 3 gleich finanziert wird. Dagegen wird auf BKP 1
(Vorbereitungsarbeiten), BKP 4 (Umgebung) und BKP 5 (Baunebenkosten) verzichtet, da
diese in der Regel keinen wesentlichen lnstandsetzungsbedarf auslösen.
Stratus Gebäude verwendet eine differenziertere Betrachtung der Altersentwertung:
• Die Altersentwertung wird nicht gleich dem geschätzten Betrag gesetzt, welcher es
ermöglicht, einen neuwertigen Zustand ohne Substanzverbesserung wiederherzustellen.
• Bis zu 20 statt 4 Bauteile werden unterschieden. Die Zustandsbeurteilung ist so
beschrieben, dass mehrere Fachpersonen unabhängig voneinander fast gleiche
Bewertungen vornehmen.
• Fazit: Die Definition der Altersentwertung unterscheidet sich im ersten Punkt so, dass
der Neuwert pro Zustandswert von Stratus Gebäude höher liegen müsste als jener einer
Realwertschätzung.
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