. Datum: 28.09.2011 «Schweizer Bauer» 3001 Bern 031/ 330 34 44 www.schweizerbauer.ch PARASITEN: Medienart: Print Medientyp: Fachpresse Auflage: 31'302 Erscheinungsweise: 2x wöchentlich Themen-Nr.: 541.3 Abo-Nr.: 1008268 Seite: 15 Fläche: 46'015 mm² Vielversprechende Ergebnisse nach Esparsetten-Fütterung bei verwurmten Schafen und Ziegen Mit Esparsette gegen Würmer Felix Heckendorn vom FiBL möchte Ziegen mit Esparsette entwurmen. (Bild: czb, dem sie tanninhaltige Pflanzen gefressen hatten. Seither - seit etwa 15 Jahren - stellten Forscher weltweit fest, dass Pflanzen wie Esparsette, aber auch Hornklee oder Futterchicorde die Verwurmung bei Schafen reduzieren. «Schafe, die mit Esparsetten gefüttert wurden, scheiden bis zu 65 Prozent weniger Wurmeier aus», stellte FeCHRISTIAN ZUFFEREY lix Heckendorn von der VeteriEs war reiner Zufall, dass man när-Parasitologie beim Forin Neuseeland beobachtete, wie schungsinstitut für biologischen verwurmte Schafe deutlich we- Landbau (FiBL) fest. Wenn Entwurmungsmittel keine Wirkung mehr erzielen, könnten Esparsetten eine Alternative sein. Wie die tanninhaltigen Pflanzen bei Schafen und Ziegen wirken, hat Felix Heckendorn vom FiBL untersucht. Entwurmungsmitteln wären dringend nötig. Gegen den Wirkstoff Benzimidazol werden weltweit, in der Schweiz in 80 bis 90 Prozent der Schaf- und Ziegenherden, Resistenzen beobachtet. Es gibt auch immer mehr Betriebe mit Mehrfachresistenzen, das heisst auch gegen Medikamente der Wirkstoffgruppe der makrozykli- schen Laktone. Auch gegen eine dritte Wirkstoffgruppe, die Levamisole, sind schon Resistenzen beobachtet worden. niger Eier von Magen-Darm- Wirkungslose Mittel Eine bedarfsgerechte, gezielWürmern ausschieden, nach- Alternativen zu den gängigen te und selektive Behandlung mit Medienbeobachtung Medienanalyse Informationsmanagement Sprachdienstleistungen ARGUS der Presse AG Rüdigerstrasse 15, Postfach, 8027 Zürich Tel. 044 388 82 00, Fax 044 388 82 01 www.argus.ch Argus Ref.: 43744677 Ausschnitt Seite: 1/2 . Datum: 28.09.2011 «Schweizer Bauer» 3001 Bern 031/ 330 34 44 www.schweizerbauer.ch Medienart: Print Medientyp: Fachpresse Auflage: 31'302 Erscheinungsweise: 2x wöchentlich Entwurmungsmitteln wird vorläufig noch unumgänglich sein. Neben einem guten Weidemanagement könnten Esparsetten dabei helfen, Entwurmungskuren auf ein Minimum zu redu- Themen-Nr.: 541.3 Abo-Nr.: 1008268 Seite: 15 Fläche: 46'015 mm² werden darf. Zum anderen aber Warum die Versuche in der erklärt Heckendorn: «Schafe Schweiz weniger befriedigend fressen nahe am Boden und ent- ausfielen, ist noch unklar. Verwickeln natürlicherweise mehr mutlich dürften tiefere TanninImmunität gegen Weideparasi- werte eine Rolle gespielt haben. ten als Ziegen, die eher Äser «Der Anbau von Esparsette ist zieren. Grund dafür, dass Es- sind und gerne Blätter fressen.» nicht so einfach», betont Heparsetten eine so günstige Wir- Da deswegen auch häufiger kung bei verwurmten Schafen Entwurmungskuren notwendig zeigen, sind kondensierte Tan- wurden, treten entsprechend nine (kT). Diese gehen eine häufiger Resistenzen auf. Hinzu starke Bindung mit Proteinen kommt, dass viele Tierärzte ein, die an der Oberfläche von während Jahren empfohlen haWürmern reichlich vorkom- ben, Ziegen mit der für Schafe men. Ob aufgrund der kT nur empfohlenen Dosis zu entwurdie Fruchtbarkeit weiblicher men. Diese ist aber, wie man Würmer temporär abnimmt heute weiss, für Ziegen zu tief. oder ob Würmer beiderlei Ge- Um die Wirkung von Esparsetschlechts auch getötet werden, ten auch auf Ziegen zu untersukonnte noch nicht definitiv chen, baut das Landwirtschaftsnachgewiesen werden. Möglich zentrum in Visp VS (LZV) wäre laut Heckendorn, dass selbst Esparsette an. Allerdings Würmer zunächst unfruchtbar konnte man in Visp nicht die werden und nach längerer Es- gleich gute Wirkung gegen innere Parasiten feststellen wie in parsetten-Fütterung sterben. Ziegen stärker betroffen Frankreich, wo von anderen Forschern ähnliche Versuche Gravierender tritt die Ver- durchgeführt wurden und man wurmungs- und Resistenzpro- eine gleich gute Reduktion der blematik bei Ziegen zutage. Eiausscheidung wie bei Schafen Zum einen, weil nur ein Medi- feststellte. kament zur Verfügung steht, das ohne Absetzfrist eingesetzt ckendorn, «vielleicht vergleichbar mit Luzerne.» So sollte die Esparsette jung gemäht werden, bereits wenn erst etwa 10 Prozent der Pflanzen blühen. «Der Wirkstoff befindet sich vor allem in den Blättern, der mit sehr sorgfältigem Mähen, Pressen oder Silieren erhalten bleiben muss», rät Heckendorn. Die Versuche am LZV zeigten aber auch, dass der Eiweissgehalt in der Milch von Ziegen, die mit Esparsetten gefüttert wurden, höher war als bei den übrigen Ziegen, die mit gleich viel Energie und Eiweiss versorgt wurden. «Es besteht eine vernünftige Chance, dass das Füttern von Esparsetten gegen Magen-Darm-Parasiten wirkt», kommt Heckendorn zum Schluss, «ohne Leistungseinbussen befürchten zu müssen.» In den Blättern Medienbeobachtung Medienanalyse Informationsmanagement Sprachdienstleistungen ARGUS der Presse AG Rüdigerstrasse 15, Postfach, 8027 Zürich Tel. 044 388 82 00, Fax 044 388 82 01 www.argus.ch Argus Ref.: 43744677 Ausschnitt Seite: 2/2