Migration der rhenag GIS-Daten Entscheidungskriterien der rhenag

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Migration der rhenag GIS-Daten
Die Bestandspläne Strom, Gas, Wasser, Beleuchtung und Kanal im Maßstab 1:500
werden bei der rhenag den Anwendern im geografischen Informationssystem
„GISMobil“ zur Verfügung gestellt. Die Strom-, Wasser-, Beleuchtungs- und teilweise
auch die Gaspläne liegen in Form von Rasterdaten (d.h. in Pixelbildern) vor.
Etwa die Hälfte der Gasdaten sind in Vektorform mit anhängenden
Sachinformationen erfasst. Ebenso sind die Gas- und Wasserübersichtspläne
Maßstab 1: 5000 komplett vektorisiert und werden in GISMobil bereitgestellt.
Die Erfassung der Vektordaten erfolgte bisher im geografischen Informationssystem
„SICAD“. Die Pläne wurden jeweils über einen Datentransfer ins Auskunftssystem
GISMobil überführt.
Aufgrund der Ankündigung von AED-SICAD die Weiterentwicklung und den Support
ihrer Software „SICAD-UT“ in den nächsten Jahren einzustellen, sah man bei der
rhenag die Notwendigkeit, ein anderes GIS - Erfassungssystem einzuführen. Dabei
kamen nur das Nachfolgeprodukt von AED-SICAD „ArcFM UT“ und „GISMobil“ der
Firma infoGraph GISMobil GmbH in die engere Wahl. Andere GIS - Systeme wurden
nicht berücksichtigt.
Entscheidungskriterien der rhenag für GISMobil
GISMobil wird bei der rhenag schon seit mehreren Jahr als Auskunftssystem und
Fortführungswerkzeug für Rasterdaten eingesetzt.
Ein Vergleich der beiden in Frage kommenden GIS - Systeme wurde zwischen Ende
2004 und Mitte 2005 durchgeführt. Als Entscheidungskriterien wurden folgende
Punkte herangezogen:
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Kosten,
Aufwand Datenmigration,
Aufwand Systemeinführung,
Systemkenntnisse der Mitarbeiter,
Akzeptanz innerhalb der rhenag - Gruppe,
Dienstleitungspotential für rhenag,
Flexibilität,
Zukunftssicherheit,
Technologie,
Funktionalität.
Entschieden wurde, GISMobil auch als Erfassungssystem für die Vektordaten
einzuführen. Ausschlaggebend für diese Entscheidung war letztlich ein Vergleich der
Kosten – jeweils hochgerechnet für die Dauer von 5 Jahren.
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Dabei wurde der finanzielle Aufwand für die
• Anschaffung der Software,
• Parametrierung des Systems,
• Migration der Daten und
• die Schulung der Mitarbeiter
berücksichtigt. Das Ergebnis dieser Kostenschätzung war 3 zu 1 zugunsten von
GISMobil.
Datenbestand
Versorgungsgebiet der rhenag
(Abb. 1: Versorgungsgebiet der rhenag mit Grenzmeridian)
Das Versorgungsgebiet der rhenag umfasst Teile der Bundesländer NordrheinWestfalen und Rheinland-Pfalz. Aufgrund der Lage in 2 Meridianstreifen wurden die
Daten bisher in 2 SICAD-GDB’en (Ost und West) gespeichert. In GISMobil ist eine
solche Aufteilung nicht mehr erforderlich.
Nach GISMobil umzusetzen waren im Maßstabsbereich 1:500 nur die Vektordaten
der Sparte Gas. Die Rasterdaten (Gas, Wasser, usw.) werden bereits mit GISMobil
bearbeitet.
Die Übersichten Gas und Wasser (Maßstab 1 : 5.000) waren in SICAD komplett
vektorisiert und wurden demzufolge ebenfalls migriert.
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Die Abwasserdaten werden zurzeit noch mit C-Plan auf der Basis von AutoCad
bearbeitet, eine Migration nach GISMobil wird vorbereitet.
Parametrierung
Nach einer Bestandsaufnahme des Altsystems ist das Zielsystem GISMobil zu
parametrieren.
GISMobil
SICAD
SQL
Grafik
Oracle
Oracle,
Access
DB
Dictionary
Umparametrierung
Access
DB
Sachdaten
GISAlpha Studio
(Abb. 2: notwendige Schritte der Parametrierung)
Die schematische Darstellung fasst die notwendigen Arbeitsschritte der
Parametrierung zusammen. Ausgangsbasis für die Parametrierung des Grafikteils
waren die Einstellungen in SICAD-UT. Eine erste Umsetzung erfolgte durch die
Firma InfoGraph GISMobil GmbH. Alle weiteren Arbeiten wurden bei der rhenag
ausgeführt.
Hierbei waren insbesondere die Katalogeinträge in Oracle zu überarbeiten, sowie die
Erfassungsvorschriften der rhenag zu berücksichtigen.
Für den Sachdatenteil wurde eine Standardlösung von infograph herangezogen, die
überarbeitet und an das Datenmodell der rhenag angepasst wurde.
Die im Bild eingetragenen ACCESS - Datenbanken werden nur zur Speicherung der
Parametrierung sowohl für die Grafik als auch die Sachdaten eingesetzt.
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(Abb. 3: Definition grafischer Elemente)
Alle grafischen Elemente, die in GISMobil zu erfassen und zu verwalten sind, werden
in einer ACCESS – Datenbank (einer Pool - DB) definiert. Die Attribute dieser
Elemente werden in einzelnen Gruppen thematisch zusammengefasst.
Das Beispiel in Abbildung 3 zeigt die Elementdefinition für die Erfassung von
Gasleitungen und deren verknüpften Sachdaten. Die Deskriptoren steuern die
grafische Ausprägung des Elementes „LT“ und die Art des verbunden Datensatzes.
Im Beispiel wird eine Gasniederdruckleitung über die Deskriptoren „Typ“ und die
Alphaklasse („SDCLID“) beschrieben. Die exakte grafische Ausgestaltung wird aus
einer Steuertabelle in Oracle abgeleitet.
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(Abb. 4: Definition eines Beschriftungselementes)
Abbildung 4 enthält die Definition eines Allgemeines Textelementes („TA“), das zur
Beschriftung der Gasleitung Verwendung findet. Die angegebenen Deskriptoren
steuern u.a. die Schriftart („SAR“), die Textgröße („HTA“), die Ausrichtung des Textes
(„A“), den Modus („M“, das Verhältnis zwischen Textgröße und –breite) und den
Verweis („VWS“) auf den Inhalt.
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Maskenparametrierung mit GISAlphaStudio
(Abb. 5: Maskenbearbeitung)
Die Anzeige der Sachdaten erfolgt durch Darstellung in Masken, die mit
GISAlphaStudio gestaltet werden. Erforderliche Tabellen in Oracle werden aus
SICAD-UT übernommen und per SQL-Statements angepasst.
Abbildung 5 zeigt, wie z.B. eine Maskenbearbeitung für Versorgungsleitungen
aussehen kann. Hier erfolgt die Zuweisung der Attribute verschiedener OracleTabellen zum jeweiligen Maskenfeld. Pflichtfelder werden gelb hinterlegt und sind
damit direkt als solche zu erkennen.
Die Definition der Sachdatenmasken wird in einer ACCESS - Datenbank gespeichert.
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Datenübernahme
GISMobil
SICAD
SQD
(Dodelhex)
Grafik
Oracle
Oracle
pro Sparte
ein User
pro Sparte
Dump
Sachdaten
Oracle
Oracle
Alpha-User
Alpha-User
(Abb. 6: Ablauf der Migration)
Die Migration der Daten von SICAD-UT nach GISMobil erfolgt in 2 Schritten. Grafikund Sachdaten werden getrennt voneinander übernommen.
In SICAD sind die grafischen Daten in 2 GDB’en (Meridianstreifen Ost und West)
gespeichert. Gasdaten und selbst erfasste Topografie sind durch verschiedene
Ebenen voneinander getrennt. Zur Umsetzung werden diese Daten nach Sparten
getrennt in verschiedene SQD – Schnittstellen ausgelesen. Die Bearbeitung mit
„Dodelhex“ entfernt alle Hexadezimalzahlen und löscht überflüssige Deskriptoren.
Anschließend werden die aufbereiteten Daten mittels GISMobil in die
Oracledatenbank eingelesen. Pro Sparte wird ein Oracle-User gefüllt.
Die Sachdaten werden über einen Dump aus der alten in die neue Datenbank
überführt und mit SQL–Scripten an das GISMobil Datenmodell angepasst. Auch hier
wird ein eigener Oracle–User benötigt.
Die Anzahl der benötigten Oracletabellen zur Datenspeicherung hat sich im Vergleich
zu SICAD drastisch reduziert. Außerdem sind alle Tabellen offen, d.h. man kann mit
geeigneten Datenbankwerkzeugen (z.B. T.O.A.D oder SQLPLUS) die Daten
ansehen oder auch manipulieren.
Das Adressdatenmodell wurde vereinfacht. Überflüssige, nicht benötigte Attribute
sind entfallen.
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Nach Abschluss der Datenmigration ist eine Kontrolle des Ergebnisses
durchzuführen. Dabei wird u. a. ein Vergleich der Datenmengen vor und nach der
Umsetzung vorgenommen. Die Anzahl der Elemente (z.B. „LT“) muss identisch sein.
Im Altsystem wurden für die Maßstäbe 1:500 bzw. 1:5000 jeweils eigene OracleInstanzen zur Speicherung der Daten eingesetzt. Seit Einführung von GISMobil als
Erfassungssystem werden alle Datenbestände in einer Instanz vorgehalten. Eine
Trennung der Sparten und Maßstabsbereiche erfolgt über die angelegten User (pro
Sparte) bzw. Tablespace (pro Maßstab). Der Vorteil liegt in der gemeinsamen
Nutzung der Adressdaten sowie weiterer Katalogtabellen. Eine doppelte Pflege
dieser Parametrierungswerte ist somit nicht mehr erforderlich.
Zusammenfassung
Nachdem 2005 die Entscheidung getroffen wurde, SICAD durch GISMobil auch als
Erfassungssystem abzulösen, wurde die notwendige Umsetzung der Daten sowie die
vorbereitenden Arbeiten in 2006 durchgeführt.
Im ersten Schritt wurden die Bestandsdaten anschließend die Übersichtspläne nach
GISMobil überführt.
Die Aktualisierung des rhenag – Auskunftssystems hat sich dadurch vereinfacht. Für
die Anwender, d.h. die Nutzer von GISMobil, ändert sich nichts.
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