S T A A T L I C H E S B A U A M T L A N D S H U T NEUBAU EINER MENSA FÜR DIE HOCHSCHULE LANDSHUT Realisierungswettbewerb mit vorgeschaltetem Bewerbungsverfahren PROTOKOLL DER PREISGERICHTSSITZUNG AM 28.07.2016 Das Preisgericht tritt am 28. Juli 2016 um 9.45 Uhr im Besprechungsraum Straßenbau des Staatlichen Bauamtes Landshut zur Preisgerichtssitzung zusammen. Herr Baudirektor Piper begrüßt die Anwesenden und stellt die Anwesenheit und Zusammensetzung des Preisgerichtes wie folgt fest: Herr MR Prof. Pfab wird durch Herrn BD Thomas Kaßner, Oberste Baubehörde im Bayerischen Staatsministerium des Inneren, vertreten. Herr Oberbürgermeister Hans Rampf wird vertreten durch Frau Anke Humpeneder- Graf, Stadt Landshut. Frau MRin Dr. Elisabeth Geuß wird durch Frau Dorothee Steudte vertreten. Anwesend sind: Fachpreisrichterin / Fachpreisrichter 1. Herr Dipl.-Ing. Architekt Michael Nadler, Landshut 2. Herr Dipl.-Ing. Architekt Jakob Oberpriller, Hörmannsdorf 3. Frau Dipl.-Ing. Architektin Angelika Blüml, Oberstdorf 4. Herr Dipl.-Ing. Architekt Dieter Eck, Landshut 5. Herr BD Dipl.-Ing. Architekt Thomas Kaßner, OBB München 6. Herr Ltd. BD Dipl.-Ing. Architekt Reinhard Piper, Staatl. Bauamt Landshut Ständig anwesender stellvertretender Fachpreisrichter: 1. Herr BD Dipl.-Ing. Architekt Gerhard Kriegereit, Regierung von Niederbayern Sachpreisrichter: 1. Herr Prof. Dr. Karl Stoffel, Präsident der Hochschule Landshut 2. Herr Dr. Johann Rist, Kanzler der Hochschule Landshut 3. Frau Dorothee Steudte, Studentenwerk Niederbayern/Oberpfalz 4. Herr Markus Reitmair, Studentenwerk Niederbayern/Oberpfalz, Küchenbetrieb 5. Frau Anke Humpeneder-Graf, Stadt Landshut 2 Ständig anwesender stellvertretender Sachpreisrichter: 1. Herr Ltd. BD Dipl.-Ing. Johannes Doll, Stadt Landshut Zusätzlich anwesend sind: 1. Herr BOR Dipl.-Ing. Stefan Lohner, Berater Energetik 2. Herr Seidl, Winkler + Seidl GmbH, Küchenplaner, zeitweise anwesend 3. Frau B.A. Barbara Aumüller, Anwärterin der Stadt Landshut Vorprüfung: 1. Herr BD Dipl.-Ing. Architekt Eberhard Dahme, Staatliches Bauamt Landshut 2. Frau Dipl.-Ing. Architektin Cornelia Weber, Staatliches Bauamt Landshut 3. Frau Katrin Gruber, Staatliches Bauamt Landshut, nicht anwesend 4. Frau Dipl.-Ing. (FH) Architektin Stefanie Ammerl, Staatliches Bauamt Landshut Sachverständiger Berater Energetik: 1. Herr BOR Dipl.-Ing. Stefan Lohner, Staatliches Bauamt Landshut Sachverständiger Berater Küchenplanung: 1. Herr Dipl.-Ing. Erwin Seidl, Winkler + Seidl GmbH, Hauzenberg, teilweise Protokollführung: 1. Frau Dipl.-Ing. Architektin Cornelia Weber, Staatliches Bauamt Landshut 2. Frau Dipl.-Ing. (FH) Architektin Stefanie Ammerl, Staatliches Bauamt Landshut 3. Frau B.A. Barbara Aumüller, Anwärterin der Stadt Landshut Damit ist das Preisgericht vollzählig und beschlussfähig. Aus dem Kreis der Fachpreisrichter wird Herr Oberpriller zum Vorsitzenden des Preisgerichtes gewählt. Herr Oberpriller nimmt die Wahl an und bedankt sich für das entgegengebrachte Vertrauen. 3 Er verweist als Vorsitzender nunmehr auf die Bestimmungen der RPW 2013 und lässt sich von den Anwesenden die Versicherung geben, dass sie außerhalb von Kolloquien • keinen Meinungsaustausch mit Wettbewerbsteilnehmern über die Wettbewerbsaufgabe und deren Lösung geführt haben, • während der Dauer des Preisgerichts nicht führen werden, • bis zum Preisgericht keine Kenntnis der Wettbewerbsarbeiten erhalten haben, sofern sie nicht an der Vorprüfung mitgewirkt haben, • das Beratungsgeheimnis gewahrt wird, • die Anonymität aller Arbeiten aus ihrer Sicht gewahrt ist und • es unterlassen werden, Vermutungen über den Verfasser einer Arbeit zu äußern. Der Vorsitzende gibt noch einmal eine kurze Erläuterung zum Wettbewerbsverfahren, zur Preisgerichtssitzung und zur Wettbewerbsaufgabe, insbesondere der Beurteilungskriterien und der sonstigen Vorgaben anhand der Auslobung und der Protokolle über Rückfragenbeantwortung und Kolloquium. Herr Oberpriller weist auf die persönliche Verpflichtung der Preisrichter hin, eine objektive, allein an der Auslobung orientierte Beurteilung abzugeben und insbesondere darauf, die Vertraulichkeit während und nach Beendigung des Preisgerichtes zu wahren. Ziel dieser Sitzung sei es, einstimmig einen Siegerentwurf für den Neubau der Mensa für die Hochschule Landshut auszuwählen. Anschließend folgt der Bericht der Vorprüfung, eingeleitet durch Herrn Dahme. Es wurden insgesamt 13 Arbeiten eingereicht. Abgabetermin für die Wettbewerbsunterlagen war der 04.07.2016, für das Modell der 18.07.2016. Alle Arbeiten wurden fristgemäß eingereicht und sind nach Auffassung der Vorprüfung in ihren wesentlichen Teilen vollständig und werden dem Preisgericht deshalb ohne Ausnahme zur Beurteilung empfohlen. Herr Dahme erläutert die geprüften Flächen und Kriterien. Das Preisgericht beschließt, alle Arbeiten zum Verfahren zuzulassen. 4 In einem ausführlichen Informationsrundgang werden die 13 Arbeiten von der Vorprüfung durch Herrn Dahme und Frau Weber im Wechsel wertungsfrei erläutert, wobei dem Preisgericht die wesentlichen Merkmale insbesondere zu Städtebau, Gestaltung, Funktion, energetischem Konzept, Konstruktion / Wirtschaftlichkeit, ressourcenschonendem Bauen und Freiflächen der einzelnen Beiträge gemäß den Kriterien der Auslobung und die Prüfung der darin geforderten Unterlagen vorgestellt werden. Nach Abschluss des Informationsrundgangs werden die Eindrücke aus demselben und die sich daraus ergebenden Gesichtspunkte diskutiert. Dabei wird festgelegt, dass weder die Unterschreitung des geforderten Löschwasservolumens noch der Abbruch des bestehenden Bibliotheksanbaus ein Ausschlußkriterium darstellt. Der Abbruch des Bibliotheksanbaus stellt dennoch ein wichtiges Kriterium für die Beurteilung dar. Nach dem Informationsrundgang wird die Sitzung um 13:40 Uhr für eine kurze Mittagspause unterbrochen. Nach der Mittagspause begibt sich das Preisgericht um 13:15 Uhr in den 1. Wertungsrundgang. Dabei übernehmen die Fachpreisrichter abwechselnd die Beurteilung je einer Arbeit. Folgende Themen sollen in diesem Wertungsrundgang neben den funktionalen Kriterien der Auslobung besondere Beachtung finden: - räumliche Qualität im Inneren und im Außenbereich - Städtebau - Erschließung Wegen grundsätzlicher und schwerwiegender Mängel werden folgende 2 Arbeiten einstimmig ausgeschlossen: 1205, 1207. Der 1. Wertungsrundgang endet um 14.55 Uhr. Nach einer kurzen Kaffeepause wird um 15:05 Uhr mit dem 2. Wertungsrundgang begonnen. 5 Dabei werden aus den verbleibenden Arbeiten nach eingehender Diskussion folgende 6 Arbeiten mit Stimmenmehrheit ausgeschieden: 1201 (11:0), 1202 (8:3), 1203 (9:2), 1204 (7:4), 1206 ( 7:4), 1210 (7:4). Begründung des Ausschlusses: 1201: Die Anordnung des Baukörpers und auch der Bezug zum Teich wirken schlüssig, der Eingang auf der, dem Campus abgewandten Ecke liegt ungünstig. Die große Geste des Foyers mit sehr steiler Treppe zum Dach scheint überzogen, zumal sie auf Kosten der Eingangssituation geht, die in Folge eng und unklar wird. 1202: Grundsätzlich ist die städtebauliche Anordnung nachvollziehbar. Die Größe und Lage des Wasserbeckens sowie die Lage des Eingangs werden kritisiert. Die Aussagen zur räumlichen Ausformung des Speisesaales sind unklar, insbesondere Lage, Anzahl und Ausbildung der Oberlichter sind widersprüchlich dargestellt. 1203: Die städtebauliche Anordnung in Bezug auf das neue Hörsaalgebäude wird positiv gesehen, wobei sie leider durch eine, dem Campus abgewandte Seite des Wasserbeckens erkauft wird. Dadurch kann dieses nicht zur Verbesserung der Aufenthaltsqualität der Studierenden beitragen. Die Fassaden und die gewollt, nicht aus der Funktion entwickelte Grundrissanordnung wirken monumental. 1204: Die funktionale Organisation in Verbindung mit einer freien Form wird begrüßt. Leider sind die Größenanforderungen (z. B. beim Speisesaal) nicht erfüllt. Zu hinterfragen ist auch die Blickbeziehung aus dem Speisesaal zu den Parkplätzen und die Anordnung des Wasserbeckens vom Campus abgewandt in Richtung der Parkplätze. 6 1206: Der gelungene Versuch alle Funktionen und das gesamte Raumprogramm auf einer Ebene anzuordnen wird anerkannt, auch die Auflockerung des Speisesaals und der Küche mit Lichthöfen. Der Wassergraben, die geschlossene Südfassade und die niedrige Raumhöhe im Eingangsbereich (Foyer) schmälern jedoch die Qualität. 1210: Die klare Zonierung vom Innen- zum Außenraum und die räumliche Qualität werden positiv gewertet. Die dynamische Geste des auskragenden Daches, dessen Konstruktion einer Erläuterung bedarf wirkt jedoch überzogen, insbesondere im Hinblick auf das bestehende Bibliotheksgebäude. Das Nebengebäude an der Bibliothek war zu erhalten. Der 2. Wertungsrundgang endet um 16.15 Uhr. Nach Abschluss des 2. Wertungsrundganges wurde kein Antrag auf Rückholung einer Arbeit gestellt. Folgende 5 Arbeiten sind somit in der engeren Wahl: 1200, 1208, 1209, 1211, 1212. Diese Arbeiten werden vom Preisgericht in Arbeitsgruppen in der Zeit von 16.30 Uhr bis 17.30 Uhr schriftlich beurteilt. Die Beurteilungen werden vor dem Plenum verlesen und um 18.35 Uhr einstimmig wie folgt verabschiedet: 1200: Der Entwurf nimmt die Orthogonalität des Bestandes auf und bildet trotzdem keine Konkurrenz zu dem singulär gedrehten Gebäude der Bibliothek. Dadurch wird ein klar definierter Zugang zum zentralen Platz der Hochschule geschaffen. Die Ausrichtung auf den zentralen Campus ist nicht ausgeprägt. Auch der entstehende kleine Platz zwischen Bibliothek und Mensa verspricht trotz der mangelnden räumlichen Fassung im NO Aufenthaltsqualität. Die Lage des Eingangs ist schlüssig gegenüber dem Hörsaalgebäude angeordnet. Die Ausformulierung der Brücke und des eingeschobenen Foyers sollte überarbeitet werden. Im bestehenden Entwurf 7 kann durch Optimierungsmaßnahmen ein nahezu kreuzungsfreier Ablauf erreicht werden. Die Anordnung der Funktionsbereiche erfüllt im Wesentlichen die notwendigen Abläufe. Mit dem Trägerrost wurde ein einfaches Konstruktionssystem gewählt, die diagonale Stützenkonstruktion kann nicht gänzlich überzeugen. Es wurde ein wirtschaftlicher, kompakter Baukörper entwickelt der in den Raumhöhen allerdings noch zu überprüfen ist. Die Vollverglasung insbesondere der Ostseite führt zu hohen Wärmelasten. Zu Materialität und Bauweise sind kaum Aussagen vorhanden, die eine Beurteilung zulassen. Auf die Parkplätze im unmittelbaren Vorfeld des Gebäudes könnte zugunsten einer ansprechenderen Grüngestaltung verzichtet werden. Anmerkung zu Funktionsablauf in Speisesaal und Küche: Das Foyer wirkt etwas „deplatziert“. In Stoßzeiten kann es dazu kommen, dass Gäste im Freien anstehen müssen. Es gibt eine Terrasse. Der Innenraum ist hallenartig (eine Raumhöhe). Viel Lagerfläche ist im 1. OG. Grundsätzlich ist die Funktionalität in Ordnung. Die Raumhöhe der Küche ist mit ca. 3,80 m etwas zu niedrig. 1208: Das Gebäude nimmt die orthogonale Struktur der Hochschulanlage auf. Es rückt Richtung Straße und markiert dadurch die Zugangssituation zum Campus. Der Besucher wird klar auf das Campusgelände geleitet. Der Eingang in das Mensagebäude ist gegenüber dem Hörsaalgebäude richtig gewählt und gut auffindbar. Der Speisesaal orientiert sich eindeutig zum Hochschulplatz und fasst den Campus, stärkt die Campusidee und schließt den Platz. Die großzügige überdachte Terrasse mit Blick über Teich und Hochschulcampus lässt als Übergang zwischen Außenraum und Innenraum eine hohe Aufenthaltsqualität erwarten. Der Funktionsablauf ist klar gegliedert, der Besucher kann sich leicht orientieren. Die Wegeführung ist nahezu kreuzungsfrei und großzügig bemessen. Die zweigeschossige Nebenraumzone ist kompakt und gut strukturiert. Barrierefreiheit ist gegeben. Die Anlieferungszone für die Küchennebenräume bedarf einer Überarbeitung. 8 Der kompakte Baukörper sorgt für ein gutes A/V – Verhältnis und lässt gute energetische Werte erwarten. Durch die Fassadenverkleidung mit Aluminiumpaneelen können die vorgegebenen Dämmwerte erreicht werden. Die gewählten Materialien sind unterhalts- und wartungsarm. Die Materialwahl Beton, Holz und Stahl orientiert sich an der jeweiligen Funktionalität und Wirtschaftlichkeit, wobei die gewählte Trägerrostkonstruktion für eine ansprechende Deckenuntersicht im Speisesaal sorgen kann. Im Raster gesetzte Oberlichter lassen eine angenehme Atmosphäre entstehen. In Frage zu stellen ist die hohe Blendattika, die benötigt wird um die unterschiedlichen Raumhöhen zu überspielen. Schnitte und Modell widersprechen sich in der Darstellung. Die Freiflächengestaltung ist nicht im Detail ausgearbeitet. Für die Gestaltung von Teich und Topographie sind nur wenige Eingriffe ins Gelände nötig. Der Entwurf bietet insgesamt eine wirtschaftliche und funktionale Lösung. Der Teich wird ins Zentrum der Anlage gerückt und bildet zusammen mit den befestigten Flächen das neue Forum der Hochschule Landshut. Anmerkung zu Funktionsablauf in Speisesaal und Küche: Gut gestalteter Eingangsbereich. Vor den Kassen sind Kreuzungswege. Viel Lagerfläche ist im 1. OG. Grundsätzlich ist die Funktionalität in Ordnung. Die Raumhöhe der Küche ist mit ca. 3.70 m etwas zu niedrig 1209: Der Entwurf nimmt die orthogonale Struktur des Campus auf. Das Gebäude tritt wohltuend vor die Gebäudeflucht des Hörsaal- und Verwaltungsgebäudes und schafft damit eine markante Eingangssituation zum Hochschulcampus. Mit einem eingeschossigen Baukörper wird die Mensa an den Bibliotheksbau angebunden, wodurch eine nach Norden hin gefasste Platzsituation entsteht. Vom Verfasser wird eine optische Überformung des bestehenden Bibliotheksanbaus vorgeschlagen. Der Löschwasserteich liegt an prominenter Stelle in Platzmitte. Lage und Ausformung des Wasserbeckens werden kontrovers diskutiert. 9 Der Eingang liegt ungünstig zurückgesetzt an der nordöstlichen Platzecke. Von diesem Eingang aus wird das Innere des Gebäudes mit der Free-Flow-Zone jedoch gut erschlossen. Der Innenhof liegt an klar definierter Stelle im Innenraum und ermöglicht in idealer Weise eine optische, akustische und räumliche Trennung der Speisenausgabe vom Speisesaal. So kann der Speisesaal gut für anderweitige Zwecke genutzt werden. Die Fensterflächen des Speisesaals ermöglichen angenehme Blickbeziehungen zum Campusplatz und zur Zugangsachse. Durch die Möblierung des Raumes ergibt sich derzeit ein ungünstiger Kreuzungspunkt vor der Kasse durch den Rückweg von der Geschirrrückgabe zum Ausgang, der durch eine geänderte Tischanordnung optimiert werden könnte. Die Anordnung der Küchenräume ist ungünstig. Das Tageslager ist zu weit von der Anlieferung entfernt. Die Anordnung der Technikzentrale lässt eine wirtschaftliche Versorgung des Gebäudes erwarten. Die zweite Technikfläche im Verbindungsbau ist vermutlich zu groß dimensioniert. Der BRI liegt im überdurchschnittlichen Bereich. Die Fassade zur Straße ist nachvollziehbar geschlossen gestaltet. Aufenthaltsräume werden über transluzente Fassadenplatten belichtet. Die nördliche Fassade im Übergangsbereich vom zweigeschossigen zum eingeschossigen Anbau ist nicht optimal gelöst. Die Anlieferung liegt nahe zur Straße und ermöglicht kurze Wege, ist jedoch durch den Höhenversprung etwas beengt. Die Dachauskragung zum Eingangsweg ermöglicht überdachte Sitzplätze im Außenbereich. Diese Sitzplätze wären jedoch sinnvoller zum Löschwasserteich hin organisiert. Anmerkung zu Funktionsablauf in Speisesaal und Küche: Die Raumhöhe ist mit 3,55m zu niedrig. Eine Terrasse ist vorhanden. Eingangsbereich und Anstellen der Kunden sind gut gelöst. Die Anordnung der Räume in der Küche ist nicht gut gelöst (zu wenig Tageslager). 10 1211: Die städtebaulich ungewöhnliche Lösung richtet sich auf der Eingangsseite nach keiner im Campus vorhandener, orthogonaler Struktur. Dadurch wird ein deutliches Zeichen am Eingang des Campus formuliert und eine zur Funktion passende Wohlfühlatmosphäre. Der Eingang mit einem großzügigen überdachten Freibereich unterstützt dies noch, allerdings wird darüber diskutiert, ob eine niedrige Stelle des Pultdachs die richtige für den Eingang ist. Das Gebäude orientiert sich gleichermaßen zum Platz und zum Eingang des Campus. Vor allem die Orientierung zum Campus gibt zusammen mit der Anlage des Wasserbeckens eine schöne Gesamtform für den neuen Campusplatz. Die als Pultdach ansteigende Großform wird als Gründach ausgebildet und unterstreicht die Sonderfunktion für das Mensagebäude. Die Ausbildung einer solchen ungewöhnlichen, freieren Form wird kontrovers diskutiert, stellt sie doch eine vollkommen andere Formensprache im bisherigen baulichen Gefüge des Campus dar. Durch das Pultdach ist es möglich, verschieden hohe Nutzungsbereiche zu bilden und im höchsten Teil des Gebäudes noch eine zweite Ebene anzuordnen. Dadurch ergibt sich eine geringe, preisgünstige Kubatur, allerdings durch die freie Fassadenform eine große Abwicklung. Im Innenraum ist, beginnend am Eingang eine sehr gute Wegeführung für den Benutzer über Foyer-Free-Flow-Bereich bis hin zu den Sitzplätzen gegeben. Diese sind räumlich in drei Bereiche gegliedert, was als angenehm empfunden wird und für die Nutzung als Aufenthaltsbereich nach dem Mensabetrieb positiv ist. Die Situierung eines Patios vor der Geschirr-Rückgabe unterstützt die funktionale Wegführung für den Benutzer. Die Überlegungen zum Energiekonzept sind schlüssig: das Dach verhindert zu starke Aufheizung durch weite Dachüberstände. Zusätzlich werden Verschattungselemente gegen die tiefstehenden Wintersonne eingebaut. Die Gründachkonstruktion bildet zusammen mit einer massiven Betonplatte eine gute Speichermasse. Der Einsatz der Solarelemente wird infrage gestellt. Weitere konstruktive Angaben sind nicht ersichtlich, es wird lediglich allgemein auf die Leichtbauweise aus Holz verwiesen. Der Teich wird in seiner Lage und in seinem Umfang belassen, was auf ein 11 Einsparungspotential hinweist. Weiterhin ist ein großer Grünanteil bei der Freiflächengestaltung erkennbar. Anmerkung zu Funktionsablauf in Speisesaal und Küche: Foyer und Anstellsituation sind gut gelöst. Es sind keine Kreuzungswege vorhanden. Die Terrasse wird positiv gewertet. Eine Multifunktionale Nutzung ist möglich. Die Raumanordnung in der Küche ist schlüssig. Die Raumhöhe von ca. 3,10 m reicht nicht aus. 1212: Die Arbeit bietet ein angenehmes städtebauliches Motiv und vervollständigt die Eingangssituation der Hochschule, die durch das Verwaltungs- und Hörsaalgebäude begonnen worden ist. Durch das Vorspringen der Mensa wird der Besucher in den zentralen Campusbereich geleitet. Es entsteht eine abwechslungsreiche Abfolge von Plätzen. Die Eingangssituationen von Verwaltungsgebäude und Mensa treten miteinander in Dialog. Durch die Einbeziehung der Wasserfläche entsteht eine hohe Aufenthaltsqualität in den Freiflächen. Die auskragenden Dachflächen bieten eine vielfältige Nutzung im Freien. Die entstehende Baugruppe aus drei Solitären steht in einem spannungsvollen Verhältnis und formiert das neue Zentrum der Hochschule. Durch das Vorziehen des Wasserbeckens in Richtung der Straße entsteht eine unnötige Engstelle zur Ecke des Hörsaalgebäudes. Der Hauptzugang zur Mensa über eine Wasserbrücke ist richtig platziert. Die Orientierbarkeit im Inneren des Gebäudes ist gut gewährleistet. Der Funktionsablauf von Foyer, Free-Flow und Geschirrückgabe führt zu Begegnungsverkehr und bedarf einer Optimierung. Die Anlieferungssituation ist verbesserungsbedürftig. Die Vorgaben zur Funktionserfüllung sind gut gelöst. Die weitgehende Verglasung im Erdgeschoss trägt zu einem offenen und transparenten Eindruck bei. Die Fassade aus horizontalen Lärchenholzlamellen bewirkt eine freundliche Atmosphäre. Das Dachtragwerk aus einem Holzträgerrost hinterlässt eine angenehme Stimmung im Innenraum. Das energetische Konzept bewegt sich im Rahmen der geltenden Standards. Durch eine geringe Kubatur und eine effiziente Konstruktion ist eine hohe Wirtschaftlichkeit gegeben. 12 Anmerkung zu Funktionsablauf in Speisesaal und Küche: Foyer und Anstellsituation sind gut gelöst, Ausgabe und Raumanordnung in der Küche gut geklärt. Die Küche (Produktion) scheint sehr klein. Terrasse und Außenbereich werden positiv gewertet. Nach erneuter Diskussion über Vor- und Nachteile der verbleibenden Arbeiten erfolgt die Festlegung der Rangfolge der Arbeiten mit Stimmenmehrheit. 4. Rang: 1200 (11:0), 1209 (11:0) 3. Rang: 1211 (6:5) 2. Rang: 1212 (6:5) 1. Rang: 1208 (9:2) Alsdann erfolgt die Verteilung der Preise und Anerkennungen. Das Preisgericht beschließt, die Preise und Anerkennungen wie in der Auslobung festgelegt zu vergeben. 1. Preis: 1208 2. Preis: 1212 3. Preis: 1211 Anerkennung: 1200 Anerkennung: 1209 Sollte einer der Preisträger aus formalen Gründen ausfallen, wird sein Preisgeld auf die übrigen Preise und Anerkennungen zu gleichen Teilen aufgeteilt. Das schriftliche Protokoll wird abgestimmt und von allen Preisrichtern akzeptiert. Sodann werden um 19.20 Uhr die Umschläge mit den Verfassererklärungen geöffnet, die Verfasser festgestellt und die Ergebnisse in der Anlage zum Protokoll festgehalten. 13 Das Preisgericht entlastet die Vorprüfung, der Vorsitzende bedankt sich bei allen Mitgliedern des Preisgerichts für die engagierte und konstruktive Zusammenarbeit und gibt den Vorsitz an den Auslober zurück. Nach einem kurzen Schlusswort des Auslobers wird die Sitzung um 19.35 Uhr geschlossen. Die Entwürfe der Preisträger werden von 05. bis 14.08.2016 täglich außer Montag von 14:00 – 18:00 Uhr in der Kleinen Rathausgalerie im Rathaus der Stadt Landshut, Altstadt 315 ausgestellt. Anlagen: Teilnehmerliste Verfasserliste 14 NEUBAU EINER MENSA FÜR DIE HOCHSCHULE LANDSHUT Realisierungswettbewerb mit vorgeschaltetem Bewerbungsverfahren Preise, Anerkennungen und engere Wahl: 1. Preis Tarnzahl 1208 harris + kurrle architekten bda Schottstraße 110, 70192 Stuttgart 2. Preis Tarnzahl 1212 huber staudt architekten bda Keithstraße 2-4, 10787 Berlin 3. Preis Tarnzahl 1211 pos architekten ZT gmbh mit HIW Hornberger, Illner, Weny Architekten GmbH Maria Treu Gasse 3/15, A-1080 Wien Anerkennung: Tarnzahl 1200 hirner & riehl architekten gmbh Herzog-Heinrich-Straße 20, 80336 München Anerkennung: Tarnzahl 1209 bogevischs büro gmbh Schulstraße 5, 80634 München Weitere Verfasser nach Tarnzahlen geordnet: 1201 Architekturbüro Leinhäupl + Neuber GmbH Nahensteig 188 d, 84028 Landshut 1202 Lamott und Lamott Architekten GmbH Herdweg 20, 70174 Stuttgart 1203 Bär, Stadelmann, Stöcker Architekten BDA Vordere Cramergasse 11, 90478 Nürnberg 1204 Koller Singhof Architekten Brunngasse 1, 94032Passau 1205 Jim Clemes s.a. mit Architekten Stein Hemmes Wirtz 68, rue de Luxembourg, L- 4221 Esch/Alzette 1206 Seifert + Hugues Architekten GmbH Rosental 3, 80331 München 1207 Klein & Sänger Architekten GmbH Rupprechtstraße 25, 80636 München 1210 Diezinger Architekten GmbH Römerstraße 23, 85072 Eichstätt