Cadenza in der Wasserwirtschaft Niederösterreich

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Cadenza in der Wasserwirtschaft Niederösterreich
Projektübersicht
Projektname:
Cadenza in der Wasserwirtschaft Niederösterreich
Fachgebiet:
Wasserwirtschaft
Auftraggeber:
Amt der Niederösterreichischen Landesregierung
Eingesetzte Technologien:
Cadenza Professional, Cadenza Web, Oracle, MS SQL, ArcSDE,
iReport, WMS-Server, OGC-Standards
Zusammenfassung
Seitdem der „Wasserdatenverbund Niederösterreich“ (WDV NÖ) mit der Software Disy Cadenza
erweitert wurde, kann das Amt der Niederösterreichischen Landesregierung (Amt der NÖ
Landesregierung) komplexe Abfragen, Analysen, Auswertungen und Darstellungen aller
Gewässerdaten flexibel und einfach vornehmen. Dadurch können jetzt zum einen Abfrage- und
Auswerteanforderungen der EU-Wasserrahmenrichtlinie problemlos erfüllt werden. Und zum
anderen lassen sich nun alle Informationen fachbereichsübergreifend zusammenstellen, sodass
komplexe Entscheidungsprozesse auf Basis einer fundierten Datengrundlage getroffen werden
können.
Bei der Einführung wurde Disy Cadenza auf die im Amt bestehende Datenbankstruktur
aufgesetzt, um die ansonsten erforderliche Datenmigration zu vermeiden. Weil dieser Ansatz
eine redundante Datenhaltung überflüssig macht, trägt er gleichzeitig zur Vereinfachung der
gesamten Systeminfrastruktur und zur Entlastung der IT-Administration bei. Die Disy
Informationssysteme GmbH hat das Amt der NÖ Landesregierung bei der Gestaltung seiner
Geodateninfrastrukturen beraten sowie kundenspezifische Zusatzfunktionen entwickelt und
implementiert.
Hintergrund
Niederösterreich hat neben den weiten und warmen Flachländern im Osten und den raueren
Hochlagen des Alpenvorlandes vor allem eines zu bieten: viel Wasser. Die Donau und ihre
Nebenflüsse sowie zahllose weitere kleine Bäche und Seen spenden dem größten Bundesland
Österreichs das lebensnotwendige Nass. Ob Trinkwasserversorgung, Tourismus oder
Wasserkraft – die Nutzung und der Schutz der Gewässer obliegt dabei der Gruppe Wasser beim
Amt der NÖ Landesregierung. Diese betreut unter anderem den Nationalen
Gewässerbewirtschaftungsplan (NGP), der die Grundlagendaten, Zustandsbewertungen und
Sanierungsziele für alle Wasserkörper in Niederösterreich zusammenfasst.
Bearbeitet werden diese Daten seit 2004 in einem integrierten Informationssystem, dem
„Wasserdatenverbund Niederösterreich“ – kurz WDV NÖ. Dieses System, das von etwa 500
Anwendern genutzt wird, konnte den aktuellen Anforderungen an Datenanalysen und
Informationsauswertungen auch in technischer Hinsicht nicht mehr im vollen Umfang gerecht
werden. Insbesondere die Erfüllung der EU-Wasserrahmenrichtlinie 2000/60/EG, die seit 2000 in
Kraft ist, einer einheitlichen EU-weiten Gewässerschutzpolitik dient und die Wasserpolitik stärker
auf eine nachhaltige Wassernutzung ausrichten soll, verlangt komplexere Abfrage- und
Auswertemöglichkeiten.
Ziel
Der WDV NÖ soll technologisch modernisiert und zu einem komfortablen Analyse-, Auswertungsund Berichtssystem ausgebaut werden, damit komplexe Fragstellungen einfach zu analysieren
und umfassende Berichtsmöglichkeiten verfügbar sind.
Bei der Umsetzung ist zu berücksichtigen, dass die bestehenden Zugriffsmöglichkeiten auf die
Daten über den Web Client des Internetportals NÖ-Atlas, über die Karten in Cadenza Web sowie
über die Abfrage in Cadenza Web weiterhin Bestand haben. Daneben ist das WDV NÖ so zu
erweitern, dass Objektinformationen von abgefragten Objekten in der Karte farbig hervorgehoben
werden.
Umsetzung und Technik
Um diese Ziele zu erreichen, erweiterte das Amt der NÖ Landesregierung den WDV NÖ im Jahr
2008 um Cadenza Professional und Cadenza Web. Durch die Intergration von Cadenza in die
bestehende Infrastruktur waren keine Änderungen bei der Datenhaltung in Oracle und der
Datenbankinfrastruktur erforderlich. Cadenza ergänzt die bestehenden Systeme um komfortable
Analyse-, Auswertungs- und Berichtsfunktionalitäten, indem Zugriff und Visualisierung der Daten
in Cadenza konfiguriert werden. Cadenza kann nun die Fachdaten aus bestehenden OracleDatenbanken, MS SQL, ArcSDE, WMS-Diensten sowie Karten und Geoinformationen für
Niederösterreich aus dem Internetportal NÖ-Atlas (http://atlas.noe.gv.at/webgisatlas) einbinden,
verarbeiten und in einer Karte darstellen (Abb. 1). Diese Visualisierung erfolgt wie gewohnt im
NÖ-Atlas – für die Mitarbeiter, die darauf zugreifen eine komfortable Lösung, da sich niemand
umgewöhnen muss.
Die neue Systemarchitektur, die in Abstimmung mit Disy gestaltet wurde, vermeidet redundante
Datenhaltung, macht die Daten abteilungsübergreifend nutzbar und automatisiert die
Bereitstellung und Aktualisierung Das vereinfacht die Systeminfrastruktur und entlastet der ITAdministration. Ein weiterer Vorteil von Cadenza sind die Gestaltungsmöglichkeiten der
Zugriffsrechte. Dadurch kann das Amt der NÖ Landesregierung auch den dezentralen
Organisationseinheiten des Landes und anderen interessierten Nutzern (Bund, Gemeinden,
Zivilingenieuren, Bürger usw.) den sicheren Zugriff über Cadenza Web unter Beachtung der
datenschutzrechtlichen Vorgaben ermöglichen.
Um Antworten auf komplexe Fragestellungen der Wasserwirtschaft in Berichtsform ausgegeben
zu können, war neben der Einführung von Cadenza ein zweiter Schritt erforderlich. Cadenza bot
standardmäßig entweder die Konfiguration einfacher Berichte mit dem ReportDesigner oder für
Programmierer mit XML-Kenntnissen die Programmierung komplexer Berichte über Jasper
Reports. Damit auch Fachexperten in Cadenza komplexe Berichte mit integrierten Karten
konfigurieren können, hat Disy ein Plug-In für das grafische User-Interface iReport entwickelt. Mit
der Einbindung von iReport bietet Cadenza jetzt eine nutzerfreundliche Entwicklungsoberfläche,
über die der Fachexperte auch komplexe Berichte mit flexiblen Kartendarstellungen erzeugen
kann (Abb. 2).
Desweiteren sollte Disy eine Möglichkeit schaffen, damit Geometrien angefragter
Gewässerabschnitte, die nach einer Abfrage übertragen werden, in den Kartendarstellungen des
NÖ-Altas “gehighlightet” – also farbig hervorgehoben - werden. Dazu hat Disy den OGCStandard Web Map Service (WMS) so erweitert, dass die Funktion GetFeatureInfo einen GMLResponse möglich macht (Abb. 3). Die GetFeatureInfo ist für die Rückgabe der Attribute von
Features konzipiert. Der OGC-Standard GML ist die Abkürzung für Geography Markup
Language, einer Auszeichnungssprache zum Austausch raumbezogener Objekte ("Features").
Wenn jetzt die EU-Wasserrahmenrichtlinie beispielsweise verlangt, dass in Niederösterreich bis
zum Jahr 2021 alle Gewässer für laichende Fische durchgängig sein müssen, dann kann die
Landesverwaltung zunächst auf Basis der aktuellen Daten analysieren, welche
Gewässerabschnitte noch nicht durchgängig sind und erkennen, wo geeignete Maßnahmen, wie
die Errichtung einer Fischtreppe, zu ergreifen sind. Die Analyse dieser Sachverhalte und die
Präsentation der Ergebnisse in ansprechenden Berichten ist jetzt mit Cadenza problemlos
möglich.
Abbildungen
Abb. 1: Beispiel einer Gewässerkarte in Cadenza mit Objektinformation zu einem Wasserkörper, die von Cadenza Web
bereitgestellt wird und verschiedene Themen eingebunden hat (Wasserkörper: Geometrien aus Oracle; Sachdaten aus
MS SQL; Bezirke und Gemeinden: über die ArcSDE-Schnittstelle; Farborthofotos: über WMS-Dienst)
Abb. 2: Beispiel für einen Bericht mit integrierter Karte, der über Disy Cadenza mit iReport erzeugt wurde
Abb. 3: Geänderter Ablauf (rot hervorgehoben) der GetFeatureInfo-Anfrage als GML-Antwort mit dem Ziel, Objekte, zu
denen Objektinformationen abgefragt werden, in der Kartendarstellung hervorzuheben (Highlighting)
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