DLG-Feldtage Bernburg 2014 Zwischenfrüchte vor Zuckerrüben – erfüllen sie unsere Wünsche? M. Hauer, A. Windt, S. Mittler, H.-J. Koch Erwartete Vorteile (kurzfristig): • Nematodenreduktion (resistente Sorten) • Verminderte Nitratauswaschung -> Düngereinsparung • Höhere Regeninfiltration, Erosionsschutz • Bodenlockerung, erhöhte biol. Aktivität Mehrertrag Zuckerrübe Hintergrund Mögliche Nachteile (kurzfristig): • Wasserverbrauch • N-Düngung erforderlich • Hohe Saatgutkosten • Stoppelbearbeitung erschwert -> höhere Kosten, Minderertrag? Feldexperimente Abb. 1: links: Mischung; rechts: Senf neben Strohmulch Uelzen (500 E+L) Jeinsen (600 E+L) Göttingen Bornstedt (200 E+L) Schladen (1000 E+L) Institut für Zuckerrübenforschung (0 E+L) • Varianten: 1. Gelbsenf (Resistenznote 2), 2. Artenmischung (25% Sommerwicke, 23% Felderbse, 20% Bitterlupine, 12% Hafer, 5% Alexandrinerklee, 5% Perserklee, 4% Phacelia, 3% Ramtillkraut , 3% Gelbsenf (Resistenznote 2)), 3. Strohmulch • 5 Standorte in Norddeutschland mit unterschiedlichem Nematodenbesatz • 2 Versuchsjahre: 2012/13 und 2013/14 • N-Düngung Zwischenfrucht: 40-50 kg N/ha Abb. 2: Versuchsstandorte mit unterschiedlichem Nematodenbesatz (Eier+Larven je 100 g Boden) Ergebnisse Aussaattermin entscheidend: Saat nach Mitte August bewirkte schwache Bestände, vor allem bei Mischungen! Tab. 1: Eigenschaften gut entwickelter Zwischenfruchtbestände (Aussaattermine bis Mitte August, gute Wasserversorgung) und deren Wirkungen. Messgröße / Wirkung Abb. 3: Mischung nach Aussaat am 29.07. Wuchshöhe 120 cm; Trockenmasse 3,5 t/ha (Foto vom 22.10.2013) Mischung Wuchshöhe 80-150 cm 50-100 cm Trockenmasse 2-3 t/ha 2-3 t/ha N-Aufnahme 40-80 kg/ha 60-110 kg/ha Herbst-Nmin (N-Auswaschung) - 20 bis - 90 kg N/ha Wasserverbrauch gegenüber Strohmulch Herbst unverändert - geringfügig erhöht (0-30 mm) Frühjahr nicht erhöht Bodenlockerung im Frühjahr nicht nachweisbar Vorläufige Einschätzung aus einem Versuchsjahr (2012/13) Nematodenreduktion nicht nachweisbar Ertragseffekt Zuckerrübe (ZR) nicht nachweisbar Einsparung N-Dünger ZR Abb. 4: Mischung nach Aussaat am 26.08. Wuchshöhe 40 cm; Trockenmasse 1,5 t/ha (Foto vom 30.10.2013) Senf nicht nachweisbar • Risiko von N-Auswaschung auch durch Anbau von Artenmischungen vermindert • Keine Bodenlockerung durch Zwischenfrüchte vor Zuckerrüben messbar; günstige Strukturen evtl. durch Saatbettbereitung wieder beseitigt • Wasserverbrauch durch Zwischenfruchtanbau nur geringfügig höher als bei Strohmulch; durch normale Winterniederschläge vollständig kompensiert! Vorläufiges Fazit • Früher Aussaattermin Voraussetzung für guten Zwischenfruchtaufwuchs und Nematodenreduktion • Trockenstress in Zuckerrüben durch Zwischenfruchtanbau auf norddeutschen Lössböden nicht wahrscheinlich • Vermindertes Risiko von Nitratauswaschung durch Zwischenfrüchte [email protected], [email protected] (Institut für Zuckerrübenforschung), [email protected] (Nordzucker AG), [email protected] (Syngenta Agro GmbH)