RenditeWerk Zur Pflege des Stiftungsvermögens Nr. 04/2016 Automatisierte Vermögensverwaltung 02Robo-Advisor: Die Vermögensstrategie aus 14Grünanlagen dem Automat Titel 04Deutschlandkarte Stiftungsexperten 07moneymeets – Die Rendite liegt im Einkauf Von Dieter Fromm 08Die besten Anlagestrategien à la carte bei Investory Von Roger Fromm Kolumne Rolf D. Häßler 15Wie Anleger ETFs nutzen Trends 17Hohe Dividenden bei geringer Volatilität? Von Michael Huber 19„Bond Picking“ und „High Conviction“ Gespräch mit Erik Rüttinger 21Stiftungsfonds Tabelle 10Geldanlage aus Kundensicht gestalten Interview mit Oliver Vins und Thomas Bloch 23Bausteine des Stiftungsvermögens Tabelle 124 Fragen an den digitalen Vermögensverwalter Scalable Capital 27Letzte Seite Von Stefan Mittnik Larissa Mönch 13Online-Vermögensverwaltung: Bessere Renditenchancen durch stringente Kostenund Risikominimierung Von Salome Preiswerk Ganz Frisch – RenditeWerk der unabhängige aktuelle Newsletter mit den besten Ratschlägen zur Pflege des Stiftungsvermögens. Ganz Frisch – RenditeWerk, der unabhängige aktuelle Newsletter mit den besten Ratschlägen zur Pflege des Stiftungsvermögens Robo-Advisor: Die Vermögensstrategie aus dem Automat Guten Tag, Können Stiftungen von den Vorteilen maschinengestützter Anlagemanager profitieren? die Musikgruppe „Kraftwerk“ sang schon in den 70er Jahren „Wir sind die Roboter, wir sind die Roboter ...“ und man glaubte es ihnen – so wie sie ihren Text vortrugen. Heute tönt es aus allen möglichen Ecken des Internets immer häufiger: „wir sind die RoboAdvisors, wir sind die Robo-Advisors“ – höchste Zeit, einmal zu schauen, was dahinter steckt ... Die Hälfte aller Stiftungen in Deutschland hat bekanntermaßen ein Vermögen von unter einer Million Euro. Eine individuelle Vermögensverwaltung ist für die meisten von ihnen bislang nicht sinnvoll. Sie ist schlicht zu teuer, gemessen an den beschränkten Möglichkeiten, die Vermögen unter einer Million bieten. Die Streuungsmöglichkeiten sind eher beschränkt. Viele Hedgefonds und alternative Assetklassen wie Private Equity oder auch unternehmerische Beteiligungen haben zu hohe Einstiegshürden. Mit geringen Volumina sind auch die Gebühren etwa in Fonds zu hoch. Und bestimmte Investments haben Warteschlangen, die umso länger sind, je kleiner die Vermögen sind. Deswegen tun kleine Stiftungen gut daran, in einen oder mehrere Fonds zu investieren, die ihr Vermögen managen. Jetzt gibt es aber eine neue Möglichkeit: Den Robo-Advisor. Die „Anlageautomaten“, hinter denen mehr oder minder komplizierte Programme stecken, beraten im Internet günstig mehr oder minder Wohlhabende. Viele Banken (Vermögensverwalter) überlegen gerade, ob sie neben den Kollegen, der die reichen privaten oder institutionellen Anleger und Stiftungen mit maßgeschneiderten Anlagen versorgt, den Robo-Advisor setzen – für die kleineren Vermögen. Bei der Berliner Quirinbank hat man das schon gemacht. Seit drei Jahren gibt es die kleine Tochter Quirion. Dort beantworten Interessenten fünf Fragen und dann spuckt der Robo-Advisor einen Anlagevorschlag aus, der die erwartbare Rendite, das Verlustrisiko über die geplante Anlagezeit und die Zusammensetzung des Portfolios enthält. Es gibt prinzipiell elf verschiedene Risikoklassen, je nachdem wie viele Aktien man im Depot haben möchte. Bei Vaamo („Wir sind gekommen, um die Geldanlage zu revolutionieren“), einem anderen und bankunabhängigen Robo-Advisor aus Frankfurt, kommt man mit drei Risikoklassen aus. Diese werden aus der Mischung von fünf unterschiedlichen Fonds (ETFs) dargestellt. Die Kosten sind (wie bei Quirion) auch durch die Verwendung dieser sehr preiswerten börsengehandelten Fonds (Exchange Traded Funds) deut- lich günstiger als bei den meisten traditionellen Vermögensverwaltungen. Eine Service-Jahrespauschale von 0,49 Prozent des Vermögens (ab 50.000,-) deckt bei Vaamo Depotgebühren und alle Verwaltungskosten ab. Die Fonds, in die Vaamo investiert, kosten dazu etwa in der mittleren Risikoklasse gerade mal 0,40 Prozent des Vermögens. Die Gesamtkosten in der „traditionellen“ Vermögensverwaltung dürften mindestens 1-2 Prozentpunkte darüber liegen. Wie sich kleine Kosten-Unterschiede nach zehn Jahren auswirken, hat das Fintech Growney anhand einer Einmalanlage (von 10.000 Euro) und einem zugeschalteten Sparplan (250,- Euro im Monat) bei sich und einer Direktbank ausgerechnet. Nach zehn Jahren ergab sich nur durch die Kostenunterschiede beider Anlagen ein Vermögensunterschied von fast 8.000 Euro. (Quelle: growney.de) Kosten Kosten sind das stärkste Argument der Robo-Advisor. Die Maschinen-Berater sind nicht nur preiswerter als die meisten traditio- Ihr Elmar Peine MonatsStifter Stiftung NaturSchutzFonds Brandenburg Dafür, dass die Stiftung dazu beiträgt, dass sich nicht nur in den Sommerferien zwischen Elbe und Oder eine wunderschöne Natur präsentiert. www.naturschutzfonds.de Renditewerk +++ Robo-Advisor +++ Stiftungen Titel Seite 3 Nr. 04/2013 nellen Vermögensverwalter, sondern können es auch mit vermögensverwaltenden Fonds und sogar mit den meisten Stiftungsfonds auf- nehmen. Deren laufende Kosten liegen ebenso um die ein Prozent wie die Gesamtkosten der RoboAdvisor. Und das übliche Argument gegen Name Gehört zu www. Tätigkeit Quirion Quirinbank quirion.de verwalten Visualvest Union Investment visualvest.de Vaamo unabhängig Fintego Strategien standardisierte Vermögensverwaltungen, dass bei ihnen die Abgeltungsteuer bei jedem Fondswechsel anfällt und deswegen alles Vermögen Kosten (bei 150.000)* Ertrag sichtbar 11 0,48 + ETFK ja Der Robo-Advisor der Quirinbank gehört zu den erfahrensten Anbietern am Markt. vermitteln 17 0,6 + FK ja Der Robo-Advisor der genossenschaftlichen BankenGruppe bietet Nachhaltigkeitsstrategien. vaamo.de vermitteln 3 0,49 + ETFK ja Einer der bekanntesten Robo-Advisor steigt leider erst bei einer Aktienquote von 40% ein. ebase fintego.de verwalten 5 10% GB ja Die ungewöhnliche Abrechnungsart kann sich hier durchaus mit Stiftungsbedürfnissen treffen . Ginmon unabhängig ginmon.de verwalten 10 0,39 + 10% GB + ETFK Nein Ein echter Vermögensverwalter, der viel Wert auf Rebalancing, Angebotsscan usw. legt. Whitebox unabhängig whitebox.eu verwalten 10 0,35 + ETFK Nein Lässt sich unterstützen von den hochangesehenen Analysten von Morningstar und Ibbotson. Scalable unabhängig de.scalable. capital verwalten 23 0,75 + ETFK Nein Für einen Robo-Advisor teuer. Bietet dafür aber auch viele Strategien und echte Verwaltung. Anlage Lotse Sutor Bank sutorbank.de vermitteln 4 0,7 + ETFK ja Growney unabhängig growney.de vermitteln 5 0,39 + ETFK Nein Growney legt Wert auf Kosten und volle Transparenz. Für Stiftungen, die es wissen wollen. Anlage Finder Deutsche Bank maxblue.de vermitteln 5 FK Nein Gute und viele Auswahlmöglichkeiten - vor allem von Deutsche Bank Produkten. Easyfolio Hauck & Aufhäuser easyfolio.de vermitteln 3 0,91 ja Der Robo-Advisor von Hauck & Aufhäuser bietet eine echte und günstige All-In-Gebühr. Just-ETF unabhängig justetf.com/de/ vermitteln 11 ETFK Nein Kommentar Der Anlage-Lotse der Sutor Bank ist nicht billig. Aber was ist in Hamburg schon billig? Just ETF ist für selbstentscheidende Stiftungen ein überaus interessantes Tool. Ansehen! in einem Fonds am steuergünstigsten aufgehoben ist, spielt für die in der Regel von der Abgeltungsteuer befreiten Stiftungen keine Rolle. Transparenz Stark sind die Robo-Advisor auch beim Thema Transparenz. Wo Vermögensverwalter gerne dichthalten und zum Beispiel die Bestandsprovisionen für die von ihnen für die Kundendepots gekauften Fonds einstreichen, reichen die Robo-Advisor konsequent alles weiter. Wissenschaftlich gestützt Viele Robo-Advisor, und auch das macht eine Stärke aus, haben wissenschaftlich geprägte Gründer oder Wissenschaftler im Beirat, die konsequent die Erkenntnisse der modernen Finanzmarkttheorie insbesondere die der Nobelpreisträger Markowitz und Sharpe umsetzen. Das führt zum Beispiel in der Regel dazu, lieber auf Kostenersparnis durch den Verzicht auf eigenes Research zu setzen und passive, bloß den Markt abbildende preiswerte Fonds auszuwählen. Whitebox, ein Robo-Advisor mit Sitz in der Schweiz, lässt sich von Morningstar beraten, einem der renommiertesten und unabhängigen Fondsanalysten weltweit. Produkte von der Stange Neben den Vorteilen gibt es aber auch eine Reihe von Nachteilen. Der erste ist die man- Quelle: Anbieterangaben, RenditeWerk; 2016, * in Prozent des Vermögens; ETFK = Kosten der ETFs; FK = Fondskosten; GB = Gewinnbeteiligung Fortsetzung auf Seite 27 Deutschlandkarte +++ Stiftungsexperten +++ Suchmaschine Seite 4 Nr. 04/2013 Deutschlandkarte Wir freuen uns, den deutschen Stiftungen die umfangreichste Sammlung an Vermögensverwaltungsexperten zur Verfügung zu stellen, die es derzeit gibt. Stiftungen können nun unabhängige Vermögensverwalter, Banker, Family Officer, Volksbanker und Sparkassen-Experten sowie Ho- norarberater und (einzelne) Vermittler bequem in der Deutschlandkarte der Stiftungsexperten ausfindig machen. 1.315 Experten sind derzeit in der Karte gelistet. Stiftungen können nicht nur zwischen den verschiedenen Arten von Dienstleistern wählen. Wir haben auch um Nachhal- tigkeit bemühte Finanzdienstleister kenntlich gemacht und Premiumexperten besonders hervorgehoben. Ihren besonderen Wert bezieht die Deutschlandkarte der Stiftungsexperten aus der Tatsa- che, dass es sehr leicht möglich wird, die Vermögensexperten aus ihrer Umgebung zu identifizieren. Denn die räumliche Nähe ist auch in Zeiten von Internet ein entscheidendes Kriterium für Begegnungen und damit für den Aufbau von Vertrauen. Geben Sie einfach die Adresse ihrer Stiftung ein oder verschieben Sie mit der Maus (gedrückte linke Taste) das rote Icon in der Karte, stellen Sie den Radius mit dem Schieberegler ein und erfahren Sie, welche Dienstleister in Ihrer Nähe residieren. Wir möchten Sie auch ausdrücklich auffordern, nicht den erstbesten Verwalter zu nehmen. Führen Sie bitte Gespräche mit mehreren Kandidaten und am besten auch aus verschiedenen Institutionen. Übrigens gibt es auch Hilfe bei der Auswahl. Die bekannten Stiftungsverwaltungen helfen gerne. Spezialinstitute wie die Frankfurter firstfive AG oder die Bad Homburger HQ verfügen über große Datenbanken und viel Erfahrung bei der Auswahl von Verwaltungen. Gerne ist auch die Redaktion von Renditewerk mit Informationen behilflich. Dieter Fromm +++ moneymeets +++ Kostenersparnis Gastbeitrag Seite 5 moneymeets – Die Rendite liegt im Einkauf Von Dieter Fromm, moneymeets Stiftungsmanager haben momentan einen schweren Job. Das wirtschaftliche Umfeld macht es ihnen nicht leicht, das verwaltete Geld renditeträchtig anzulegen. Ob große Organisationen wie die Robert Bosch Stiftung oder kleinere Stiftungen – alle müssen bei der Geldanlage strengen gesetzlichen Auflagen genügen. Auf der einen Seite sollen sie das Geld so anlegen, dass der Stiftungszweck erfüllt wird, auf der anderen Seite muss das Postulat des Kapitalerhalts beachtet werden. Stiftungen wollen im Grundsatz an konservativer Anlagepolitik festhalten Um trotz der Niedrigzinsen ausreichende Erträge zu erwirtschaften, gehen viele deutsche Stiftungen offenbar stärker ins Risiko als bislang bekannt. Wie eine Umfrage von PwC1 aus dem Januar 2016 ergab, hat schon jetzt fast jede dritte Stiftung einen Teil ihres Vermögens in ertragreichere – und damit grundsätzlich auch riskantere – Anlageformen umgeschichtet. Mehr als jeder zweite Stiftungsverantwortliche rechnet zudem damit, dass der Non-Profit-Bereich in den kommenden vier bis fünf Jahren höhere Ri- siken in Kauf nehmen wird, um die Einnahmen für die Zweckerfüllung zu steigern. Die Umfrage, an der sich laut PwC 208 der vermögensstärksten Stiftungen in Deutschland beteiligten, zeigt allerdings auch: Im Grundsatz wollen die Stiftungen an ihrer eher konservativen Anlagepolitik festhalten. Das Niedrigzinsumfeld trifft Stiftungen hart Wie sehr die niedrigen Zinsen die Stiftungen treffen, zeigt sich im Vergleich mit einer PwCUmfrage aus dem Krisenjahr 2009. Damals gaben gerade einmal sechs Prozent der Stiftungen an, die Folgen der Finanz- und Wirtschaftskrise zu spüren. Dagegen zeigen sich vom Zinstief nun 38 Prozent betroffen – elf Prozent sogar „stark“ oder „ausgesprochen stark“. „Es ist bemerkenswert, wie viel spürbarer die Stiftungen unter den niedrigen Zinsen leiden, als sie 2009 unter dem Börsenabsturz gelitten haben. Die Frage ist deshalb, was die Stiftungen in den kommenden Jahren tun können, um ihr Vermögen real zu erhalten“, sagt Norbert Winkeljohann, der Sprecher des Vorstands von PwC in Deutschland. Denn eines belegt die Studie eindrucks- 1 Fünf Jahre Niedrigzinsen und kein Ende in Sicht? Studie zu den Auswirkungen des Niedrigzinsumfelds auf Stiftungen und das bürgerschaftliche Engagement, PricewaterhouseCoopers Aktiengesellschaft Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Januar 2016. men in den kommenden vier bis fünf Jahren sinken werden. Zudem glaubt die Mehrheit der Verantwortlichen, dass Stiftungen in Zukunft vermehrt abgewickelt oder zusammengelegt werden. Im Durchschnitt bestehen die Portfolios der Stiftungen zu 35 Prozent aus Anleihen, darunter viele Staatspapiere hoher Bonität, die zwar als nahezu ausfallsicher gelten, deren Dieter Fromm ist Bankkaufmann und Sparkassen-Betriebswirt mit 30 Verzinsung in den vergangenen Jahre Bankerfahrung. 2011 gründete er zusammen mit Johannes Cremer Jahren allerdings dramatisch moneymeets. gesunken ist. Das RenditewerkMusterportfolio „Das mittlere offensive Depot“ hat sogar einen Anteil von 45 voll: Die guten Zeiten sind für Stiftungen lange Prozent. Dasselbe gilt für Tages- und Terminvorbei. So erzielte beispielsweise in den vergangenen drei Jahren nur noch jede fünfte Stiftung geldkonten, die, wie die PwC-Studie zeigt, rund in Deutschland eine Durchschnittsrendite von ein Viertel des Stiftungsvermögens ausmachen. fünf oder mehr Prozent. Bei manchen StiftunImmerhin ein Fünftel wird momentan in Sachgen schrumpfte das Vermögen nach Abzug der werten wie Immobilien investiert; vom PreisanInflation sogar. 95 Prozent der Umfrageteilnehstieg in diesem Anlagensegment dürften also mer gehen davon aus, dass die Stiftungseinnahzumindest einige Stiftungen profitiert haben. Dieter Fromm +++ moneymeets +++ Kostenersparnis Gastbeitrag Seite 6 Dagegen ist der Anteil von Aktien und sonstigen unternehmerischen Beteiligungen nach wie vor vergleichsweise gering. Die Kosten von Anlageprodukten wie zum Beispiel Misch- oder Aktienfonds wurden daher verständlicherweise lange Zeit vernachlässigt. Staatsanleihen sorgten ja für eine sichere Rendite. Das kann sich heute allerdings kein Stiftungsmanager mehr leisten. Fondskosten fressen Rendite Generell lassen sich die Kosten beim Kauf und Verwahren von Fonds unterteilen in direkte Kosten, die der Anleger unmittelbar zu zahlen hat, und indirekte Kosten, die die Wertsteigerung seiner Fonds reduzieren. Bei den direkten Kosten sticht der Ausgabeaufschlag oder Agio gleich als Erstes ins Auge. Diese Gebühr fällt beim Fondskauf häufig für Beratung und Vertrieb an. Sie wird in der Regel als Prozentsatz vom Rücknahmepreis der Fonds ausgedrückt. Das ist der Preis, den der Anleger bei einer Rückgabe seiner Fonds an die Kapitalanlagegesellschaft ausgezahlt bekommt. Eventuelle Gebühren sind dabei allerdings noch nicht eingerechnet. Der Rücknahmepreis wird regelmäßig berechnet, indem der aktuelle Wert der Anlageobjekte (zum Beispiel der Aktien) und der finanziellen Barreserven des Fonds addiert werden, während man aufgelaufene Kos- ten abzieht. Darüber hinaus muss in der Regel auch die Depotbank bezahlt werden. Bisweilen verlangen die Fondsgesellschaften einen Rücknahmeabschlag (auch genannt: Disagio). Er wird dann fällig, wenn der Anleger seine Fonds an die Gesellschaft zurückgibt, um den Rücknahmepreis für die Fonds ausgezahlt zu bekommen. Die direkten Kosten sind offensichtlich und eigentlich einfach zu umreißen. Anders sieht es schon bei den indirekten Kosten aus, mit denen Anleger meist auch nur indirekt konfrontiert werden. Sie entstehen der Fondsgesellschaft und werden von ihr vom Fondsvermögen abgezogen. Das schmälert den Wert der einzelnen Anteile am Fonds. Viele dieser Kosten werden unter dem Begriff TER (Total Expense Ratio) zusammengefasst und in einer Prozentzahl ausgedrückt. Neben der Verwaltungs- oder Managementgebühr sind das in erster Linie die Depotkosten der Fondsgesellschaft. Aber nicht alle indirekten Kosten werden in Deutschland unter der Kennzahl TER zusammengefasst. Erfolgsabhängige Zusatzvergütungen und mögliche Transaktionskosten (etwa bei Aktienfonds) fließen in der Regel nicht in die Kennzahl ein. Dennoch schmälern sie das Fondsvermögen und somit die Rendite. Clevere Anleger können aber einen Teil der anfallenden Fondskosten über Finanzplattformen wie moneymeets sparen. moneymeets spart Kosten Eine alte Kaufmannsweisheit besagt, dass der Gewinn im Einkauf liegt. Das heißt: Alles, was man an Ausgabeaufschlägen und Finanzierungskosten beim Erwerb von Finanzprodukten einsparen kann, maximiert am Ende die eigene Rendite. Genau hier setzt der Finanzmarktplatz moneymeets an. Das Ende 2011 von Dieter Fromm und Johannes Cremer geründete Unternehmen ist eine digitale Alternative zur klassischen Bank- und Versicherungsberatung. Ende 2012 gingen die Kölner mit ihrer Webseite online. moneymeets. com war das erste Finanzportal überhaupt, das einen Marktplatz mit echten Finanzstrategien privater Anleger, eine Community zum Aus- Dieter Fromm +++ moneymeets +++ Kostenersparnis Seite 7 Nr. 04/2013 tausch über Finanzstrategien, vollständige Kostentransparenz sowie den kostenfreien Erwerb von Fondsprodukten anbot. 2015 erweiterte moneymeets sein Angebot um die vollständige Finanz- und Vermögensübersicht über alle Konten, Depots, Versicherungen und sonstige Finanzprodukte. Unabhängig davon, bei welcher Bank oder Versicherung die Kunden Produkte unterhalten, können diese in der moneymeets-Finanzübersicht online zusammengeführt und ausgewertet werden. Mit diesem vollständigen digitalen Finanzordner sind die Kölner führend am deutschen Finanzmarkt. Heute bietet moneymeets ein breit gefächertes Portfolio an Finanzprodukten. So entfallen beispielsweise bei mehr als 20.000 Investmentfonds die Ausgabeaufschläge und die Depotgebühren (bei mehr als 10.000 Euro Fondsbestand). moneymeets ist hier Preisführer. Zusätzlich erstattet das Kölner Fintech-Unternehmen bis zu 66 Prozent der jährlichen Bestandsprovisionen an seine Kunden. Die Bestandsprovisionen können je nach Fonds jährlich bis zu 1,2 Prozent betragen. Außerdem ist moneymeets vollständig kostenfrei. Anhand des bereits erwähnten Musterdepots von Renditewerk lässt sich sehr schön veranschaulichen, wie hoch bei einem Anlagehorizont von fünf Jahren und einem angenommenen Depotvolumen von 500.000 Euro die tatsächliche Ersparnis mit moneymeets ist. Das mittelgroße offensive Musterdepot von Ren- titutionellen Investoren und denkt generatioditewerk eignet sich sehr gut für mittelgroße nenübergreifend. Genau richtig für Stiftungen. Stiftungen. Denn ab einem Depotvolumen von Zwei FOS-Fonds, der Rendite und Nachhaltigkeit 250.000 Euro ergeben sich neue Möglichkeiten sowie der Performance und Sicherheit, sind im des Investments und der Diversifikation. Das Musterportfolio. Daneben befinden sich mit heißt aber auch, hier verbirgt sich viel Einspar- dem Templeton Global Bond Fonds sowie dem weltweit anlegenden Wandelanleihenfonds von potenzial bei den Kosten. In diesem Musterportfolio setzt Rendite- Fisch zwei weitere international renommierte werk auf die Fähigkeiten der Deutsche Oppen- Manager an Bord. Das Feld komplettieren eine heim. Als einer der größten Anbieter unter den Derivate-Strategie aus dem Haus der ältesten (Musterdepot Renditewerk für mittelgroße Stiftungen) Family Offices in Deutschland verwaltet das deutschen Privatbank Metzler, ein globaler AkUnternehmen Vermögen von Privatpersonen, tienfonds der Oldenburger Fondsboutique Loys, Unternehmern, Kirchen, Stiftungen sowie ins- ein Schwellenländerfonds von Schroders sowie Depotvolumen: 500.000 EuroDepotvolumen: 500.000 Euro Anteile Fonds Betrag 20 % WKN 622335 100.000,00 € 20 % WKN A1JSUZ 100.000,00 € 20 % WKN DWS0XF 100.000,00 € 10 % WKN A1H862 50.000,00 € 5% WKN ETF003 25.000,00 € 5% WKN A0MNPZ 25.000,00 € 10 % WKN 926229 50.000,00 € 10 % WKN A1J1NT 50.000,00 € Gesamtersparnis über fünf Jahre: Ersparnis Ausgabeaufschlag - € 3.000,00 € 3.000,00 € 1.500,00 € 50,00 € 1.000,00 € 2.500,00 € 2.500,00 € (Gesamtersparnis über fünf Jahre mit moneymeets) Bestandsprovision - € 850,00 € 1.000,00 € - € - € 962,50 € 825,00 € - € 17.187,50 € ein Dividenden-ETF der Commerzbank-Tochter ComStage. Via Fondsfinder auf moneymeets.com kann man die WKNs des Musterdepots eingeben und sich vom Vorteilsrechner die maximale Rückerstattung anzeigen lassen. Das Musterdepot von Renditewerk kommt so bei einem Anlagezeitraum von fünf Jahren auf ein Einsparpotenzial von 17.187,50 Euro. Das sind immerhin 3,4 Prozent des Depotvolumens. Das Beispiel zeigt deutlich: Fintech-Unternehmen wie moneymeets erleichtern ihren Kunden nicht nur deutlich das eigene Finanzmanagement, sondern helfen dabei, massiv Kosten zu sparen und somit die Rendite der Geldanlage zu steigern. Gerade im aktuellen Niedrigzinsumfeld ist das ein Argument, das auch für Stiftungsmanager nicht von der Hand zu weisen ist. Exklusiv für interessierte Stiftungen hat moneymeets eine Servicenummer eingerichtet, welche unter 0221 677 804 87 über alle Kostenvorteile informiert. Weitere Informationen>> Roger Fromm +++ INVESTORY +++ Strategien Gastbeitrag Die besten Anlagestrategien à la carte bei INVESTORY INVESTORY, die führende Investmentplattform für professionell verwaltete Anlagestrategien in der Schweiz, vereinfacht die gezielte Suche und den Vergleich der Leistungen von professionellen Anbietern. Von Roger Fromm CEO und Gründer, INVESTORY Welche Vorteile bietet INVESTORY? Finanzexperten, zum Beispiel Vermögensverwalter, Fondsmanager oder Analysten, können auf INVESTORY reale Anlagestrategien publizieren. INVESTORY vergleicht und berichtet regelmässig über die Entwicklung dieser publizierten Strategien und führt Interviews und Reportagen mit erfolgreichen Strategieanbietern durch. Die besten Strategien werden in verschiedenen Kategorien bewertet, ausgezeichnet und erhalten jährlich einen Award. Presseberichte und Reportagen vereinfachen dem erfolgreichen Strategieanbieter die Kundengewinnung. Private sowie institutionelle Anleger, wie Pensionskassen und Stiftungen, können bei Bedarf jederzeit direkt mit den Strategieanbietern in Kontakt treten – zum Beispiel zur Beauftragung eines Verwaltungs-Mandates. Eine Stiftung kann aber auch direkt mit dem eigenen Portfolio einer oder mehreren Strategien folgen, einfach indem diese bei INVESTORY Kundin wird. Bereits ab 500.000 Euro können institutionelle Anleger bei INVESTORY das Vermögen aus einer Hand auf über zwei Dutzend exzellente Strategien verteilen. Das Preismodell für institutionelle Anleger liegt bei 490 Euro/Monat und Strategie, zuzüglich einer Performance-Fee mit HighWater-Mark von 10 %. Die Transaktionskosten betragen 0,1 %. Depot-, oder Administrationsgebühren fallen keine an. Institutionelle Anleger, welche die Konto-Eröffnung bis spätestens 31. August 2016 eingereicht haben, profitieren von einer einmaligen Cash-Back Aktion. Die Transaktions- und Verwaltungskosten werden nach dem ersten Monat zurückerstattet. Sämtliche mit der Erstinvestition verbundenen Transaktionskosten wie auch die Grundgebühren von 490 Euro pro Strategie werden nach dem ersten Monat zurückerstattet, maximal jedoch 5.000 Euro pro Kunde. Es besteht für die Stiftung keine Verpflichtung, die Strategie anschliessend weiter zuführen. Bester Strategieanbieter 2015: Andreas Lusser (links), Geschäftsführer von theScreener, erhält den Award 2015 für seine herausragenden Strategien; Übergabe durch Roger Fromm, Geschäftsführer INVESTORY. Roger Fromm +++ INVESTORY +++ Strategien Gastbeitrag Seite 9 Nr. 04/2013 Das Verlust- und Gewinn-Risiko verbleibt beim Anleger respektive der Stiftung. Ein Strategiewechsel kann online auf Knopfdruck erfolgen und erfordert keine weiteren Formalitäten. INVESTORY fördert einerseits den Wettbewerb unter den Anbietern, bietet diesen aber gleichzeitig Zugang zu neuen Kunden. Andererseits bietet INVESTORY den Investoren maximale Flexibilität bei der Auswahl von exzellenten Anlagestrategien und dies alles aus einer Hand. Die Aktien-Strategie Analyst-EU hat seit der Lancierung am 3. Juni 2014 bis zum 19. Juli 2016 um 35,9 % zugelegt, während der Benchmark EuroStoxx50 im gleichen Zeitraum 9,6 % verloren hat. Mit einer Outperformance von überwältigenden 45,5 % und einer Volatilität von 21.1% liegt diese knapp unter dem Benchmark. Tagesaktuelle Informationen unter http://bit.ly/TS-ANALYST Die Aktien-Strategie Trading TSO-CH hat seit der Lancierung am 9. Juni 2014 bis zum 19. Juli 2016 29,4 % zugelegt, während der Benchmark (SMI) im gleichen Zeitraum 6,3 % verloren hat. Mit einer Outperformance von 35,8 % und einer Volatilität von nur 16,1% ist die Strategie sogar deutlich defensiver als der SMI-Index. Auch aus dem Universum der 168 Schweizer Aktienfonds war keine besser. ger Magazin kostenlos über die Adresse info@ investory.ch abonnieren. Das aktuelle Magazin unter http://bit.ly/Magazin02-16 Tagesaktuelle Informationen unter http://bit.ly/TS-TSO-CH Aller guten Dinge sind drei. Mit einer sensationellen Performance von 61,1 % hat die Strategie GoldNick-CAD per 21. Juli 2016 die beste Performance im laufenden Jahr abgeliefert. GoldNick-CAD setzt jedoch mit einer Volatilität von 39,2 % eine etwas höhere Risikobereitschaft voraus. Tagesaktuelle Informationen unter http://bit.ly/Gold-N Innovative Themen-Strategien, wie Emerging Markets, Goldmining, Disruptive Technolgies, Oil, Dogs of the Dow, 3D Technologies und so weiter, runden das Strategieangebot, direkt in Aktien zu investieren, ab. Seit 1. Juli 2016 wurde das Angebot um diverse ETF-Strategien erweitert. Zur Strategieübersicht https://portfolio.investory.ch/strategies Institutionelle und private Anleger können das vierteljährlich erscheinende Asset Mana- Vorteile im Überblick • direkt investiert, ohne Emittentenrisiko • keine Marketmaker, freier Handel direkt an der Börse • attraktives Fixkosten-Modell EUR 490.- pro/Monat • Leistungsabhängige Performance-Fee 10 % mit High-Wa ter-Mark • keine versteckten Gebühren • Zugang zu diversen professionellen Ex- perten • Zugang zu exzellenten Anlagestrategien • Strategien in diverse Währungen und Anlageklassen Weitere Informationen: http://investory.ch Dr. Oliver Vins und Dr. Thomas Bloch +++ vaamo +++ Geldanlage anders denken Gastbeitrag Seite 10 Geldanlage aus Kundensicht gestalten Interview mit Dr. Oliver Vins und Dr. Thomas Bloch, den beiden Vorständen der vaamo Finanz AG Was macht vaamo? vaamo ist einer der ersten und führenden Anbieter von digitalen Anlagelösungen in Deutschland (im Englischen “Robo-Advisor” genannt). vaamo möchte seinen Kunden über seine Internet-Plattform einen sehr einfachen Zugang zu einer sinnvollen und kostengünstigen Geldanlage bieten. Das Geld unserer Kunden wird Jahrzehnte langen wissenschaftlichen Erkenntnissen folgend über passive Investmentfonds breit gestreut an den weltweiten Kapitalmärkten investiert und von vaamo fortlaufend überwacht. Die einfache Bedienbarkeit, eine günstige Servicepauschale, tägliche Verfügbarkeit und umfassende Transparenz rund um die Geldanlage zeichnen vaamo aus. vaamo betreut in seinem Geschäft mit Endkunden (B2C) heute mehrere tausend Kunden. Darüber hinaus unterstützt vaamo etablierte Finanzinstitute wie führende Retailbanken – aber auch Finanzdienstleister wie Vermögensverwalter und Anlageberater bei der Umsetzung und dem Betrieb eigener digitaler Anlagelösungen. Wie lange gibt es vaamo? Die Vaamo Finanz AG wurde im April 2013 gegrün- det und ist mit ihrem Angebot für Endkunden im Juni 2014 gestartet. Seitdem arbeiten wir eng mit erfahrenen Partnern, wie unserer Partnerbank FFB, der drittgrößten Fondsbank Deutschlands, und einem der größten US-Fondsgesellschaften für passive Anlagestrategien, Dimensional Fund Advisors, zusammen. Was ist der Hintergrund der Gründer? Vor der Gründung von vaamo waren wir (Dr. Thomas Bloch und Dr. Oliver Vins) bereits viele Jahre in der Finanzindustrie tätig. Thomas Bloch war zuletzt über 8 Jahre bei J.P. Morgan im Investment Banking und für das European Financial Institutions Team in London und Frankfurt tätig und als Vice President zuständig für die Betreuung von Banken im deutschsprachigen und von Asset Managern im europäischen Raum. Oliver Vins war zuletzt mehr als 8 Jahre als Associate Principal bei der Strategieberatung McKinsey & Company, Inc tätig. Er beriet im Wesentlichen Kunden in der Finanzindustrie mit Schwerpunkten in den Themen Produktgestaltung, Marketing und Strategie. Zuvor haben beide ihr Studium und ihre Promotion an der Goethe-Universität Frankfurt abgeschlos- voll Geld anzulegen. Und ein bisschen Spaß muss auch dabei sein. Die beiden Gründer von vaamo: Dr. Oliver Vins (links) und Dr. Thomas Bloch sen. Auf Basis unserer tiefen Einblicke in die Finanzindustrie ist die Motivation für die Gründung von vaamo entstanden: Wir haben vaamo gegründet, um Geldanlage mal anders zu denken und aus Kundensicht zu gestalten. Nämlich einfach und transparent, damit jeder verstehen und nachvollziehen kann, was mit seinem Geld passiert. Denn man muss kein Finanzexperte sein, um sinn- Sie vermitteln eine Fondslösung. Auf wie viele Fonds wird ein Vermögen von 500.000 Euro bei mittlerer Risikogröße verteilt? Das Geld wird in derzeit fünf passive Fonds, eine Mischung von drei Aktien- und zwei Anleihefonds, die mit insgesamt über 15.000 Einzeltitel dem Grundsatz der maximalen Streuung unterliegen, angelegt. Konkret wird das Geld zu 30% in Unternehmen aus Industrieländern, zu 18% in kleinen und mittleren Unternehmen sowie zu 12% in Unternehmen aus Wachstumsmärkten, sogenannten Emerging Markets, angelegt. Die beiden Anleihefonds legen das Geld in Staats- und Unternehmensanleihen aus Industrieländern an – zum einen zu 30% mit einer durchschnittlichen Restlaufzeit von fünf Jahren, zum anderen zu 10% mit einer durchschnittlichen Restlaufzeit von einem Jahr. Wir werden in Kürze das Anlagespektrum in Bezug auf die eingesetzten Investmentfonds und Anlageklassen allerdings deutlich ausbauen und die Portfoliozusammensetzung indivi- Dr. Oliver Vins und Dr. Thomas Bloch +++ vaamo +++ Geldanlage anders denken Gastbeitrag Seite 11 Nr. 04/2013 duell auf die Ziele und die Risikopräferenz der Kunden abstimmen. Stiftungen sind Anleger, die kein Alter haben, meist auf die Ewigkeit angelegt. Andererseits gibt es ein gesetzliches Gebot des Vermögenserhaltes. Und die meisten Stiftungen mögen regelmäßige Ausschüttungen. Kommt der Robo-Advisor mit diesem Anforderungsprofil zurecht? Bei einem Robo-Advisor wird das Anlageportfolio genauso nach den Anforderungen des Anlegers strukturiert und laufend überwacht bzw. angepasst, um solchen Zielen Rechnung zu tragen. Bei einem Robo-Advisor geschieht das einfach nur mit einem viel höheren Automatisierungsgrad und ist deswegen zu deutlich niedrigeren Kosten als bei klassischen Vermögensverwaltern möglich. Bei Stiftungsvermögen kommt aber auch bei einem Robo-Advisor eine persönliche Komponente ins Spiel, die Anforderungen der Stiftung und die Anlagerichtlinien werden in einem persönlichen Gespräch besprochen und erläutert. Wie viel des Stiftungsvermögens empfehlen Sie, mit vaamo zu investieren? Das hängt letztendlich von den Anlagezielen und Anlagerichtlinien der jeweiligen Stiftung ab. Für die Verwaltung von Stiftungsvermögen werden wir mit der Stiftung individuell eigene Anlagerichtlinien entwickeln und das Geld entsprechend dieser Vorgaben verwalten, insofern könnten wir grundsätzlich den Großteil des liquiden Anlagevermögens verwalten. Wir bieten allerdings keine Anlagen in Immobilien oder geschlossene Immobilienfonds oder sonstige alternative Anlagen wie Hedge Fonds oder Private Equity. Wie viele verschiedene Anlagemöglichkeiten gibt es mit vaamo? Aktuell bestehen unsere Portfolios aus Anteilen an Investmentfonds in den Anlageklassen Aktien und Anleihen. Wir sind aber gerade dabei, unser Investmentangebot zu erweitern. Das jeweilige Portfolio des Anlegers wird dann wie gesagt jeweils auf die individuellen Anforderungen zugeschnitten. Bestimmen Sie eine Ein-für-Allemal-Anlage oder schichten Sie auch um? Wir überwachen die Portfolios unserer Kunden fortlaufend und werden bei Bedarf die Portfoliozusammensetzung (Asset Allokation) anpassen bzw. bei Abweichungen von der Zielstruktur ein sogenanntes Rebalancing durchführen. Darüber hinaus werden die in den einzelnen Anlageklassen eingesetzten Investmentfonds fortlaufend geprüft und ggf. durch nach unseren Auswahlkriterien bessere – z.B. günstigere oder liquidere – ersetzt. Was ist der Vorteil von vaamo gegenüber einer individuellen persönlichen Vermögensverwaltung? Zunächst werden wir eine (automatisierte) indi- viduelle Vermögensverwaltung anbieten, die für jeden zugänglich ist. Traditionelle Vermögensverwalter fordern oftmals hohe Mindestanlagen. Darüber hinaus bieten wir eine sehr hohe Transparenz rund um die Geldanlage, was die Zusammensetzung der Anlagen, die Entwicklung und natürlich auch die Kosten angeht – und das jederzeit und 100% digital. Und natürlich, und das ist gerade für Stiftungen nicht unerheblich, liegen unsere Gebühren deutlich unter denen einer herkömmlichen Vermögensverwaltung. Für unsere Kunden beträgt das Serviceentgelt ab einem Anlagevolumen von 50.000€ nur 0,49% p.a. und darin sind auch schon sämtliche Bankgebühren enthalten. Was ist der Vorteil von vaamo gegenüber einem vermögensverwaltenden Mischfonds? Die Vorteile liegen vor allem in den Kosten und der Performance begründet. Wir verlangen nur eine einzige, günstige Servicegebühr (zzgl. der Fondskosten), wohingegen man bei einer Anlage in einen vermögensverwaltenden Fonds in den meisten Fällen eine Vielzahl an – z.T. auch nicht ganz transparenten – Kosten hat, wie z.B. die Management-Gebühr, Ausgabeaufschlag, die Depotgebühr, teilweise sogar Transaktionskosten und und und. Die Kosten mindern die Rendite und müssen erstmal wieder vom Fondsmanager erwirtschaftet werden. Und da ist auch der nächste Nachteil vermögensverwaltender Mischfonds, denn die Performance dieser, oftmals aktiv von einem Fondsmanager gemanagten Fonds, ist auf lange Zeit gesehen nicht besser (ganz im Gegenteil) als der Markt, d.h. als Anlagen in passive Investmentfonds. Hierzu auch ein interessanter Artikel von Eugene Fama:Link>> Da kann man doch auch gleich in den Markt investieren, und das zu viel geringeren Kosten. Gibt es schon Erfahrungsberichte von Anlegern? Ja. Zum Beispiel findet man auf dem Portal Kritische Anleger unter: Link>> Erfahrungsberichte zu vaamo. Außerdem wurde vaamo vom Verbraucherportal Finanztip in der Kategorie Robo-Advisor empfohlen: Link>> Über vaamo: Die Vaamo Finanz AG („vaamo“) ist das führende Unternehmen in Deutschland für Online-Geldanlage. Mit vaamo legt man sein Geld selbst ganz einfach langfristig in ein breitgestreutes Wertpapier-Portfolio an. Eine günstige Servicegebühr, tägliche Verfügbarkeit, keine Mindestanlage und umfassende Transparenz der Geldanlage zeichnen vaamo vor allem aus. Neben dem erfolgreichen Geschäft mit Endkunden (B2C) bietet vaamo seine Technologie als SaaS-Lösung auch etablierten Finanzinstituten und -dienstleistern an. Partner des Unternehmens sind die deutsche Depotbank FIL Fondsbank mit über 600.000 Kunden sowie der US-Anbieter für passive Anlagestrategien, Dimensional Fund Advisors. Weitere Informationen unter www.vaamo.de Prof. Stefan Mittnik +++ Scalable Capital +++ Risikomanagement-Technologie Gastbeitrag Seite 12 4 Fragen an den digitalen Vermögensverwalter Scalable Capital Scalable Capital ist ein digitaler Vermögensverwalter, der Anlegern Zugang zu einer Investment-Technologie bietet, die bisher nur für sehr vermögende oder institutionelle Investoren denkbar war. Wie das Konzept funktioniert, erklärt Professor Dr. Stefan Mittnik. In zwei Sätzen, was macht Scalable Capital? Wir erstellen für unsere Klienten global diversifizierte ETF-Portfolios für den langfristigen Vermögensaufbau. Wir überwachen und managen diese fortlaufend mit einer richtungsweisenden Risikomanagement-Technologie. Warum liegt der Fokus auf Risiko-Management? Risiko ist die Währung, mit der Anleger Rendite „einkaufen“. Je besser man Risiken im Griff hat, desto besser fällt die Performance aus. Ein Großteil der Energie in der Finanzindustrie wird darauf verwendet, Kurse und Trends vorherzusagen. Unzählige Studien zeigen jedoch, dass dies systematisch kaum machbar und daher Glückssache ist. Da Finanzmarktrisiken statistisch auswertbare Strukturen haben, ist es zielführender, sich mit Risikoprognosen statt mit Renditespekulationen zu beschäftigen. Was kann Technologie hier leisten? Das Zusammenspiel zwischen Rendite und Ri- folios entwickeln. Unsere Klienten können aus 23 Risikokategorien auswählen, deren Verlustrisiken klar quantifiziert und nachvollziehbar sind. Unsere Risikomanagement-Technologie ermöglicht dann eine automatische Überwachung jedes einzelnen Portfolios. Sollten die Risikoprojektionen von den Risikovorgaben abweichen, findet eine entsprechende Anpassung statt. Das Anlagerisiko eines Klienten schwankt also nicht mehr einfach mit dem des Marktes, sondern bleibt im Rahmen der festgelegten Risikovorgabe. Professor Dr. Stefan Mittnik ist Inhaber des Lehrstuhls für Finanzökonometrie an der Ludwig-MaximiliansUniversität München und Mitgründer von Scalable Capital. siko ist komplexer als die Behauptung „hohes Risiko gleich hohe Rendite“. Durch den Einsatz moderner, computergestützter Verfahren der Finanzökonometrie können wir abschätzen, wie sich die Risiken und Abhängigkeiten einzelner Anlageklassen sowie klientenspezifischer Port- Was bedeutet das für die Vermögensverwaltung? Die traditionelle Vermögensverwaltung ist sehr personal- und kostenintensiv. Dies hat zwei Konsequenzen: Zum einen sind Anlageentscheidungen oft von persönlichen Emotionen und Intuitionen gesteuert, zum anderen macht der hohe Aufwand einen Klienten erst ab einer Anlagesumme von ca. einer Million Euro oder mehr „rentabel“. Die digitale Vermögensver- waltung kann aufgrund der Automatisierung der Abläufe professionelle Serviceleistungen wesentlich stringenter und kostengünstiger anbieten. Scalable Capital kann bereits ab einem Betrag von 10.000 Euro Anlagestrategien für den Klienten kostengünstig, transparent und frei von Interessenskonflikten umsetzen. Der Wert einer Vermögensanlage kann sowohl steigen als auch fallen. Anleger müssen deshalb bereit und in der Lage sein, Verluste des eingesetzten Kapitals hinzunehmen. Anlageergebnisse aus der Vergangenheit lassen keine Rückschlüsse auf die zukünftige Wertentwicklung zu. Weitere Informationen hierzu finden Sie auf unserer Website: www.scalable.capital Salome Preiswerk +++ Whitebox +++ Moderne Portfoliotheorie 2.0 Gastbeitrag Seite 13 Online-Vermögensverwaltung: Bessere Renditenchancen durch stringente Kosten- und Risikominimierung Für 0.35% p.a. bietet Whitebox gemeinnützigen Stiftungen eine hochwertige Vermögensverwaltung: Von Salome Preiswerk, Mitgründerin von Whitebox In seinem Artikel „Fünf Jahre Niedrigzinsphase und kein Ende in Sicht?“ beleuchtet das Beratungshaus PwC ausführlich die Herausforderungen von Stiftungen. Die Problematik liegt auf der Hand: Da Stiftungen eher konservative Anlagestrategien verfolgen, hat sie die Finanzkrise kaum betroffen. In Zeiten langanhaltender Niedrigzinsen allerdings haben viele Stiftungen Mühe, überhaupt den Stiftungszweck zu erfüllen. Ein oft gewählter, aber nicht unproblematischer Ansatz: Das Risiko erhöhen. Doch wie? Einfach sichere Anleihen durch Aktien ersetzen? Das kann nicht die Lösung sein. Es geht vielmehr um die richtige Zusammensetzung eines globalen, breit diversifizierten Portfolios, das Risiken für einen bestimmten Rendite-Appetit minimiert. Große Stiftungen haben die Möglichkeit, hochbezahlte – aber leider auch nicht immer über alle Zweifel erhabene – Profis zu Rate zu ziehen. Anlagevolumen professionelle Anlagestrategien anbieten. Diese Anbieter sind BaFin-reguliert und können demnach ein echtes Portfoliomanagement, inkl. Risikomanagement betreiben. Und dies zu deutlich moderateren Preisen. Salome Preiswerk ist Mitbegründerin von Whitebox Kleineren Stiftungen blieb der Zugang zu hochwertiger Vermögensverwaltung bislang verwehrt. Doch nun gibt es eine Lösung – aus dem Internet: Seit Anfang des Jahres gibt es OnlineVermögensverwalter, die bereits ab 5.000 Euro Whitebox ist einer dieser Online-Vermögensverwalter. Den als „Moderne Portfoliotheorie 2.0“ bezeichneten Anlageansatz hat Whitebox gemeinsam mit dem für seine proprietäre Forschung mehrfach ausgezeichneten Partner Morningstar Investment Management / Ibbotson entwickelt. 2.0 deshalb, da die noch immer weit verbreitete Ausprägung 1.0 erhebliche Unzulänglichkeiten aufweist – wobei v.a. Risiken dramatisch unterschätzt werden. Whitebox managt Risiken auf Basis des Conditional Value at Risk (CVaR) und konzentriert sich folglich auf das linke Ende (Tail) der Renditeverteilung und damit auf extrem ungünstige Marktpha- sen. Da außerdem anerkannt wird, dass Renditen nicht normalverteilt und Assetklassenkorrelationen nicht statisch sind, bildet der Ansatz die Realität deutlich besser ab. Die strategische und auf Fundamentalanalyse basierende Allokation über eine Vielzahl an Assetklassen wird mit best-inclass, kostengünstigen ETFs umgesetzt. Das Ziel ist entsprechend: Bei gleichem Renditepotential weniger Risiko oder umgekehrt bei gleichem Risiko mehr Renditepotential. Für gemeinnützige Stiftungen offeriert Whitebox besondere Konditionen: Für eine jährliche Pauschalgebühr von lediglich 0.35%, die sowohl die Vermögensverwaltung als auch die Kontound Depotführung beinhaltet, erhalten Stiftungen eine hochwertige Anlagestrategie. Umfassende Transparenz rundet das Angebot ab. Weitere Informationen zu Whitebox: www.whitebox.eu Rolf D. Häßler +++ Institut für nachhaltige Kapitalanlagen +++ Green Bonds Nachhaltigkeits-Kolumne Grünanlagen Von Rolf D. Häßler, Institut für nachhaltige Kapitalanlagen Trotz eines vergleichsweise geringen Emissionsvolumens von weltweit rund 42 Milliarden US-Dollar im Jahr 2015 sind Green Bonds, also grüne Anleihen, derzeit in aller Munde. Hinter diesem aus Sicht nachhaltiger Anleger vielversprechenden Namen verbergen sich Anleihen, bei denen der Emissionserlös zweckgebunden für die Finanzierung oder Refinanzierung von Projekten genutzt wird, die im weiteren Sinne dem Umwelt- oder Klimaschutz dienen. Die erste Anleihe dieser Art hat im Jahr 2007 die Europäische Investitionsbank begeben, es folgten unter anderem die Weltbank und die deutsche KfW. Seit 2013 sind auch Unternehmen an diesem Markt aktiv, um sich Kapital zu beschaffen. So hat beispielsweise der Netzbetreiber TenneT eine Milliarde Euro aufgenommen, um die Anbindung von Offshore-Windkraftanlagen an das Stromnetz an Land zu bezahlen. Der japanische Automobilkonzern Toyota finanziert über seine Green Bonds Konsumentenkredite für den Kauf von Hybridautos und der niederländische Molkereikonzern FrieslandCampina steckt die über seinen Green Schuldschein aufgenommenen Mittel unter anderem in den betrieblichen Umweltschutz, in Programme zur Weiterentwicklung einer nachhaltigen Landwirtschaft in Schwellenländern sowie die Entwicklung „gesünderer Produkte“. Aus Anlegersicht als problematisch zu bewerten ist, dass der Begriff Green Bonds nicht geschützt ist und jeder Emittent selbst definieren könnte, was er darunter versteht und welche Projekte er finanziert. Könnte – da sich Emittenten, Banken, Investoren und Umweltorganisationen zusammengesetzt haben, um Standards für grüne Anleihen zu definieren. Herausgekommen sind die „Green Bond Principles“, die Vorgaben für die Verwendung und Verwaltung der Emissionserlöse sowie die Berichterstattung darüber definieren. Die Prinzipien enthalten unter anderem eine Liste von Themenbereichen, die sich für Green Bonds eignen, beispielsweise erneuerbare Energien, Energieeffizienz sowie nachhaltige Land- und Forstwirtschaft. Green Bonds, die sich an diesen Prinzipien orientieren, bieten Stiftungen eine Ge- Rolf D. Häßler, Bankkaufmann und Diplom-Ökonom, ausgebildeter EcoAnlageberater und zertifizierter Stiftungsberater (DSA), ist geschäftsführender Gesellschafter des Instituts für nachhaltige Kapitalanlagen. Weitere Informationen: www. nk-institut.de währ, dass das Kapital in die richtigen Projekte gesteckt wird. Während die Green Bond Principles damit einen Rahmen für die inhaltliche Gestaltung der Anleihen definieren, gibt es zur Frage, wer solche Anleihen überhaupt emittieren darf, durchaus kontroverse Diskussionen. Umstritten ist dabei vor allem die Frage, ob ein Unternehmen, das in Sachen Nachhaltigkeit insgesamt eher schlecht aufgestellt ist, überhaupt glaubwürdig einen Green Bonds begeben kann, selbst wenn dieser der Finanzierung grüner Vorhaben dient. Schnell ist man hier beim Vorwurf des Green Washing. Während die Kritiker in Anlehnung an Theodor W. Adorno darauf verweisen, dass es schon wegen der Möglichkeiten der Querfinanzierung keine „richtigen Finanzierungen im falschen Unternehmen geben“ kann, steht für die Befürworter der Finanzierungsbedarf im Vordergrund, der mit einem nachhaltigkeitsorientieren Umbau der Wirtschaft verbunden ist. Mit anderen Worten: Wer „schmutzige“ Unternehmen von der Fremdfinanzierung ausschließt, verhindert im Zweifelsfall, dass sich diese zu nachhaltigeren Unternehmen weiterentwickeln können. Letzteres Argument zieht allerdings nur dann, wenn eine solche Transformation tatsächlich erkennbar ist bzw. vom Emittenten glaubhaft belegt werden kann. Die schlechte Nachricht für interessierte Stiftungen: Leider beträgt die Mindestanlage bei Green Bonds häufig 100.000 Euro, so dass diese derzeit nur bei kapitalstarken Stiftungen auf dem Orderzettel stehen. Abhilfe versprechen erste Fonds, die in Green Bonds investieren und diese damit auch für kleinere Stiftungen erschwinglich machen. Renditewerk +++ Standard-ETFs +++ Smart Beta Trends Wie Anleger ETFs nutzen ETFs sind die Fondskategorie mit dem derzeit stärksten Wachstum. Sie gelten als einfach, transparent, preiswert. Und damit auch als billigere Alternative zu aktiv gemanagten Fonds. Die beanspruchen zwar, besser als „der Markt“ (bzw. eine geeignete Benchmark) zu sein; die Zahl der Studien ist aber Legion, die zu dem Schluss kommen, dass das in der langen Frist nur wenigen gelingt – und Spielverderber führen das dann auch noch auf den Zufall zurück. Dieses Ergebnis mag ernüchtern, aber es entspricht den Erwartungen der modernen Portfoliotheorie. Mit ihr ist auch der Nutzen von ETFs vom Prinzip her leicht erklärt: Standard-ETFs geben nicht vor, mehr zu wissen als „der Markt“, aber auch nicht viel weniger. Diese Herangehensweise ist rational, wenn man davon ausgeht, dass Märkte näherungsweise informationseffizient sind. Anleger können den Markt dann nicht dauerhaft schlagen. Möglich ist aber, durch geeignete Diversifikation das Risiko zu verringern. Aktiv gemanagte Fonds würden in dieser Modellwelt nur für höhere Kosten bei inferioren Ertrags-Risiko-Kombinationen sorgen und daher schnell verschwinden. In der weit komplexeren Realwelt geht es bekanntlich anders zu. Den einen Welt-Markt kennt man nicht wirklich. Stattdessen gibt es viele Märkte, die im Hinblick auf ihre Effizienz unterschiedlich eingeschätzt werden. Und Märkte, die als effizient gelten, sind nicht notwendig die ganze Zeit effizient. Hinzu kommt, dass die Wissenschaft auf „relativ effizienten“ Märkten eine Vielzahl sogenannter „Anomalien“ entdeckt hat, die theoretisch eine bessere Performance als ein Standard-Markt-Index erlauben. Wie nutzen in dieser komplexen Realwelt verschiedene Anleger ETFs? Im Folgenden gehen wir zuerst auf Privatanleger in Deutschland ein. Sodann zeigen wir, welchen Gebrauch institutionelle Anleger in den USA und in Europa von ETFs machen. Schließlich behandeln wir kurz SmartBeta-ETFs, die derzeit wohl das am schnellsten wachsenden ETF-Segment sind. ETFs und private Investoren Die schnelle Verbreitung von ETFs gilt vielen Beobachtern als „Demokratisierung“ des Anlageprozesses. Denn nun können auch Privatanleger Harry Markowitz, einer der Väter der modernen Portfoliotheorie. Auf ihn beziehen sich viele ETF-Anbieter. sehr einfach an komplexeren Strategien oder entlegenen oder sonst nicht zugänglichen Märkten partizipieren. Insofern fraglos ein großer Fortschritt. Die Frage ist jedoch: Nutzen Privatanleger die Vorteile von ETFs auch wirklich? Dem sind die Finanzwissenschaftler Andreas Hackethal (Goethe-Universität Frankfurt) und Utpal Bhattacharya (Indiana University) in einer Studie >> nachgegan- gen. Sie beschränkten sich auf deutsche Anleger, konnten dafür aber auf eine umfassende Datenbasis eines Onlinebrokers zurückgreifen. Ihre Arbeitshypothese war zunächst, dass Privatanleger mit Hilfe von ETFs ihr Gesamtrisiko mindern, da sie häufig unterdiversifiziert sind. Hinzu kommen weitere Vorteile im Hinblick auf Gebühren, Handelbarkeit und Steuern. Das Ergebnis der Studie widersprach dieser Annahme: Denn die Portfolio-Performance ging mit verstärkter Nutzung von ETFs zurück. Die Wissenschaftler bohrten nach dem Grund und fanden, dass viele Anleger mit ETFs gegen den Markt wetteten und dabei falsch lagen: sie kauften und verkauften die ETFs zur falschen Zeit. Der Negativeffekt des schlechten Marktimings war stärker als der Gewinn, den die stärkere Diversifizierung darstellte. Die Anleger führen damit die Idee hinter den ETFs ad absurdum. Vor diesem Hintergrund wäre, so die Forscher, eine passive Kauf- und-Halte-Strategie besser gewesen, die zwei Vorteile hat: erstens wird dadurch verhindert, zum falschen Zeitpunkt zu handeln. Zweitens werden die Transaktionskosten reduziert. Renditewerk +++ Standard-ETFs +++ Smart Beta Trends Seite 16 Nr. 04/2013 ETFs und Institutionelle Investoren Die Greenwich Reports zu ETFs >> zeichnen jährlich ein Bild des ETF-Anlageverhaltens von institutionellen Investoren in den USA und in Europa im jeweils gerade zu Ende gegangenen Jahr. Generell nutzen die befragten Profis ETFs sowohl taktisch wie auch strategisch, wobei die Greenwich-Studien die definitorische Grenze bei einer Halteperiode von 2 Jahren ziehen. Die strategische Verwendung wird immer wichtiger und deshalb wird auch die durchschnittliche Halteperiode von ETFs bei Institutionellen immer länger. Im Jahr 2015 etwa gaben in den USA 68% der Befragten an, ETFs strategisch zu nutzen – 2013 waren es noch 58%. Die einfache binäre Unterscheidung zwischen Taktik und Strategie könnte allerdings leicht darüber hinwegtäuschen, wie hochgradig differenziert das Verwendungsspektrum von ETFs im Profibereich zwischenzeitlich geworden ist. Gerade die fortschreitende funktionale Flexibilität von ETFs ist den GreenwichBefragungen zufolge der Hauptgrund für die wachsende Beliebtheit dieser Produkte bei institutionellen Anlegern. ETFs dienen: Als Mittel, um Disruptionen beim Wechsel von Managern zu mildern. Als Quelle von Liquidität, wobei zunehmend Renten-ETFs genutzt wurden, deren Liquidität stark zugenommen hat, während sie auf traditionellen Rentenmärkten abgenommen hat. Als Vehikel des Rebalancings. Als kosteneffektiver Zugang zu einer Vielzahl von Assetklassen, auch solcher, die etwa aufgrund regulatorischer Restriktionen sonst verschlossen blieben. Zur Diversifizierung in allen ihren Dimensionen (Raum, Thema, Stil usw.). Als Zugang zu Märkten, für die aktive Manager nur schwer zu finden sind. Als Instrumente der Absicherung, die immer häufiger als Substitute für Derivate (Futures) genutzt werden. Als Möglichkeit, innovative Strategien und Risikofaktoren („Smart-Beta-ETFs“) zu nutzen – wovon etwa in den USA 2015 bereits 30% der Institutionellen Gebrauch machten. Damit sind nur einige der in den Befragungen genannten Gründe aufgeführt. Offenkundig macht im Profibereich gerade die Vielfalt der Verwendungsmöglichkeiten ETFs so attraktiv. Das impliziert, dass institutionelle Manager bei der Verwendung von ETFs ein deutlich komplexeres Setting beherrschen müssen als Privatanleger. “Smart Beta” Smart-Beta-ETFs (SB-ETFs) zählen sowohl in den USA wie in Europa zu den am stärksten wachsenden ETF-Kategorien. Die Grundidee von SB-ETFs besteht darin, im historischen Rückblick als systematisch identifizierte Ertragsfaktoren auszubeuten, die bei Konstruktion von Standard-Indizes nicht berücksichtigt werden, und damit „Faktorprämien“ zu verdienen. Etwas einfacher gesagt: sie beanspruchen, aus der empirischen Finanzforschung bekannte „Anomalien“ in klingende Münze umzuwandeln. Der Preis dafür: die Kosten sind etwa in den USA durchschnittlich 70% höher als bei den weniger smarten „Standard-BetaETFs“. Der Finanzwissenschaftler Bruce I. Jacobs hat in einem Editorial >> des „Journal of Portfolio Management“ jedoch auch eine Reihe von Bedenken gegen das im Rahmen vieler SB-Fonds praktizierte Faktor Investing vorgebracht: es würden zu wenige Faktoren beachtet oder nur Einzelfaktoren; Faktoren könnten über längere Phasen Unterperformance abliefern; sie seien nichtintendierten Risiken ausgesetzt – um nur einige Punkte zu nennen. Jacobs und Kenneth N. Levy kommen in einer kritischen Sichtung der Befunde >> zu dem Schluss, dass SB-Strategien zwar nützlich sein können, dass sie aber keine magische Formel seien, um Returns zu erhöhen und Risiken zu mindern. Diese eher vorsichtige Haltung wird von einer Anzahl empirischer Performance-Studien gestützt. Die wohl immer noch aktuellste bezieht sich auf die USA und ist von Glushkov (2015) (How Smart are ‚Smart Beta‘-ETF? >>). Basis ist ein Sample von 164 SB-ETFs des US-Marktes im Zeitraum zwischen 2003-2014. Die Studie zeigt nun unter anderem, dass zwar 60% der erfassten SB-Fonds ihre passive Benchmark schlagen konnten, dass ihnen dies aber nicht mehr bei risikoadjustierten Benchmarks gelang. Fazit: Als Ergebnis kann man festhalten, dass konventionelle Standard-Beta-ETFs viele Vorteile haben, dass aber überehrgeizige Ziele kontraproduktiv wirken können. Smart-Beta-ETFs können besser abschneiden als Standard-Beta-ETFs, tun es aber vielfach nicht. Hier gilt es für Interessenten, genauer auf die erwarteten zusätzlichen Erträge, Risiken und Kosten zu schauen. Deutsche Privatanleger performen mit ihren ETF-Anlagen oftmals schlechter als möglich, weil sie mit ETFs den Markt austricksen wollen und damit die Grundidee von ETFs ad absurdum führen. Auch wenn – wie der Abschnitt über institutionelle Anleger zeigt – ETFs in einem komplexen Portfolio-Setting viele Funktionen haben können, sollten Private oder Anleger mit beschränkten Ressourcen stets die einfache Grundidee im Auge behalten. Wer sich umfassender in die Welt der ETFs einführen lassen möchte, dem sei folgende online zugängliche Publikation des CFA-Instituts empfohlen: “A comprehensive guide to ETFs“: Langversion >> Kurzzusammenfassung>> Michael Huber +++ Invesco PowerShares +++ Smart Beta ETFs Gastbeitrag Hohe Dividenden bei geringer Volatilität? Von Michael Huber, Leiter Vertrieb PowerShares Deutschland und Österreich Angesichts fehlender Erträge auf der Zinsseite geraten dividendenstarke Aktien mehr und mehr in den Fokus. Doch neben einer kontinuierlichen Einkommensquelle sind zugleich stabile Portfolios mit möglichst geringen Wertschwankungen (Volatilität) gefragt. Auch wenn die Dividende als Gradmesser für den Erfolg eines Unternehmens interpretiert werden kann und hohe Dividendenzahlungen häufig mit einem soliden Geschäftsmodell einhergehen, bergen Dividendenaktien nicht unerhebliche Kursrisiken. Die Messung dieser Kursrisiken erfolgt über die Schwankungsbreite des Aktienkurses, die sogenannte Volatilität. Weist eine Aktie eine geringere Volatilität auf, bedeutet dies eine geringere Wahrscheinlichkeit für deutliche Kursschwankungen und damit ein geringeres Kursrisiko. Invesco PowerShares bietet seit Kurzem eine Reihe börsengehandelter Fonds (ETFs) an, die die Themen Dividende und Volatilität verbinden. Die „High Dividend Low Volatility ETFs“ bilden Indizes nach, die darauf abzielen, eine möglichst hohe Dividendenrendite zu liefern und zugleich Wertschwankungen zu reduzieren. Die Abbildung erfolgt durch vollständige physische Replikation. Das be- wesentlichen Herausforderungen besteht darin, die sogenannte „Dividendenfalle“ zu vermeiden. Gemeint ist damit die Auswahl vermeintlich attraktiver Aktien, deren Dividendenrendite ein falsches Bild liefert. Als Quotient aus „Dividende/ Aktienkurs“ kann eine hohe Dividendenrendite nicht nur auf attraktive Ausschüttungen sondern auch auf einen starken Rückgang des Aktienkurses zurückzuführen sein. Starke Kursrücksetzer geschehen in der Regel jedoch nicht ohne Grund. Sie sind auf der Ebene einzelner Unternehmen meist dann zu beobachMichael Huber, Leiter Vertrieb PowerShares Deutschland und Österreich deutet, dass der ETF, soweit möglich, alle Aktien der zugrundeliegenden Indizes in ihrer jeweiligen Gewichtung hält. Auf Aktienleihe wird verzichtet. Insgesamt stehen dem Anleger drei unterschiedliche ETFs zur Verfügung, die sich auf die Regionen USA, Euro-Zone und Schwellenländer konzentrieren. Bei der Konstruktion eines Dividendenindex gilt es einige Punkte zu berücksichtigen. Eine der ten, wenn ernsthafte Zweifel an der Entwicklung des Geschäftsverlaufs aufkommen. Sind diese Zweifel begründet, wird das betroffene Unternehmen geringere Erträge erwirtschaften, was häufig einen stärker schwankenden Aktienkurs und geringere Dividendenzahlungen nach sich zieht. Um die Dividendenfalle zu vermeiden und „nachhaltige“ Dividendenzahler zu identifizieren, sind also Qualitätsfilter nötig. Klassische Dividendenindizes setzen hier auf die Dividendenhistorie. Die zugrundeliegende Annahme lautet, dass bei Unternehmen, die in der Ver- High Dividend Low Volatility ETFs: ETF ISIN Region Anzahl Aktien Lfd. Kosten* PowerShares S&P 500 High Dividend Low Volatility UCITS ETF IE00BWTN6Y99 USA 50 0,30% IE00BZ4BMM98 Euro-Zone 50 0,30% IE00BYYXBF44 Schwellenländer 100 0,49% PowerShares EURO STOXX High Dividend Low Volatility UCITS ETF PowerShares FTSE Emerging Markets High Dividend Low Volatility UCITS ETF *Es besteht die Möglichkeit, dass für Investoren weitere Kosten und Steuern entstehen, die nicht über die Fondsgesellschaft in Rechnung gestellt werden. Michael Huber +++ Invesco PowerShares +++ Smart Beta ETFs Gastbeitrag Seite 18 Nr. 04/2013 gangenheit eine hohe Dividendenkontinuität aufgewiesen haben, auch in Zukunft mit attraktiven Dividenden zu rechnen ist. Auch wenn dieses Vorgehen im Großen und Ganzen recht gut funktioniert, weist es doch einen entschei- denden Nachteil auf: Unternehmen, die noch nicht lange genug auf der Erfolgsspur sind bzw. noch nicht lange genug attraktive Dividende ausschütten, finden keine Berücksichtigung. Dadurch können die Anforderungen an die Divi- Beispiel: S&P Volatility 500 Low Volatility High Dividend Beispiel: S&P 500 Low High Dividend Index -Index Wertentwicklung Wertentwicklung seit 11.05.2015 (Auflagedatum des PowerShares S&P 500 High Dividend Low Volatility UCITS ETF) (Auflagedatum des PowerShares S&P 500 High Dividend Low Volatility UCITS ETF) 130 120 110 S&P 500 Low Volatility High Dividend Index NTR 100 S&P 500 Index NTR 90 80 Dividendenrendite* Lfd. Jahr Rendite 1 Jahr 24,16% Rendite 3 Jahre p.a. 15,23% Volatilität 3 Jahre p.a. 9,77% Max. Kursrückgang 3 Jahre -4,12% S&P 500 Low Volatility High Dividend Index NTR 3,86% 16,39% S&P 500 Index NTR 2,12% 3,49% 3,31% 10,95% 11,24% -8,47% Stand 30.06.2015, Quellen: Bloomberg, S&P Dow Jones indices, Morningstar. *Basierend auf Preisindex. Die Wertentwicklung der Vergangenheit ist keine Garantie für zukünftige Entwicklungen. dendenhistorie die Dividendenrendite des Portfolios signifikant reduzieren. Die zugrundeliegenden Indizes der PowerShares „High Dividend Low Volatility“ ETFs nutzen die Volatilität als innovativen Qualitätsfilter. Neben der Vermeidung der Dividendenfalle zielt dieser Filter darauf ab, eine möglichst hohe Dividendenrendite seit 11.05.2015 beizubehalten und zugleich spürbar das Kursrisiko zu reduzieren. Die Index-Zusammensetzung folgt dabei einer einfachen und transparenten Regel: Aus dem jeweiligen Grunduniversum wird zunächst eine definierte Anzahl der dividendenstärksten Aktien ausgewählt. Dies geschieht auf Basis der durchschnittlichen Dividendenrendite der letzten 12 Monate. In einem zweiten Schritt wird eine definierte Anzahl von Aktien eliminiert, die in den letzten 12 Monaten die höchste Wertschwankung aufgewiesen haben. Da die Volatilität einer Aktie bei Kursrücksetzern meist deutlich ansteigt, werden in diesem Schritt also u.a. Titel ausgeschlossen, die nur aufgrund eines deutlichen Kursrückgangs eine hohe Dividendenrendite zeigen. Die Gewichtung der verbleibenden Aktien erfolgt dann auf Basis der Dividendenrendite, die damit in zweifacher Hinsicht zum Einsatz kommt und den dominierenden Faktor darstellt. Im Ergebnis streben die PowerShares „High Dividend Low Volatility“ ETFs eine sehr attraktive Dividendenrendite an. Die quartalsweise Aus- schüttung der vereinnahmten Dividenden soll einen kontinuierlichen Einkommensstrom ermöglichen. Neben dem laufenden Ertrag können die Strategien aber auch insgesamt ein interessantes Rendite-/Risiko Profil bieten, was beispielsweise ein Blick auf den historischen Maximalverlust dieser ETFs zeigt. Aktuell stellt sich für viele Anleger die Frage, ob wir uns auf eine längere Phase mit zunehmenden Marktturbulenzen einstellen müssen. Gerade in unruhigem Fahrwasser können schwankungsarme Dividendenaktien ihre Stärken ausspielen und maßgeblich zur Stabilität des Gesamtportfolios beitragen. Nichtsdestotrotz sollten Anleger stets bedenken, dass es sich bei Dividendenstrategien um Aktienanlagen handelt, die Kursrisiken mit sich bringen. PowerShares Invesco PowerShares ist einer der weltweit führenden ETF Anbieter, mit einem verwalteten Vermögen von aktuell rund USD 100 Mrd. Seit der Gründung im Jahr 2002 liegt der Fokus klar auf alternativ gewichteten „smart Beta“ ETFs. Als Teil der Invesco Gruppe verfügt PowerShares über weltweite Präsenz. Weitere Informationen>> www.invescopowershares.net/portal/site/deprops Erik Rüttinger +++ MEAG +++ High Yield Anleihen Interview Seite 19 „Bond Picking“ und „High Conviction“ In der Nullzinsphase suchen institutionelle Investoren nach Substituten im Bereich der Anleihen, um für die Kundschaft noch nennenswerte Zinserträge generieren zu können. Die MEAG, eine Tochter von Munich Re (zu der Versicherer wie die Ergo gehören), und zugleich einer der größten Asset-Manager in Europa, sieht in High Yield-Anleihen mit kurzer Restlaufzeit eine sinnvolle Anlagealternative. Ein Treffen mit dem MEAG-Anleihespezialisten Erik Rüttinger, bei dem er seinen Ansatz erklärt. Erik Rüttinger ist Rentenexperte bei der MEAG. Er verantwortet den Bereich der Anlage in Unternehmensanleihen. Heute sitzt er in Berlin im Atrium der Bundespressekonferenz, wo für gewöhnlich die Minister der Regierung Merkel um Zustimmung für ihre neuen Gesetzesinitiativen werben. Rüttinger verspricht, seine neue Anlageidee auch für Laien verständlich darzulegen. Die Strategie, sagt er zu Beginn, „gibt auf vier der gravierendsten Probleme im Anleihenbereich eine Antwort.“ Problem 1: Niedrige Zinsen. Mit den bislang im Stiftungsbereich gebräuchlichen Anleihen – prototypisch Bundesanleihen – lässt sich nicht mehr genügend Rendite für die Erfüllung des Stiftungszweckes erwirtschaften. Die Lösung: Anleger sollten sich auf diejenigen Assetklassen konzentrieren, in denen für das übernommene Ausfall- und Marktrisiko bei Erik Rüttinger ist Head of Credit Team MEAG im Sinne einer Credit-Benchmark agieren. Hier wird also bewusst nicht ein gesamter Markt gekauft, sondern nur diejenigen Bereiche mit dem besten Rendite-/Risikoverhältnis. Problem 2: Gefahr steigender Zinsen. Mit jeder weiteren Zinssenkung steigt umgekehrt das Risiko, dass es wieder und umso weiter in die andere Richtung geht. Zinssteigerungen sind aber ein großes Risiko für Anleiheinvestoren, da sie mit entsprechenden Kursverlusten ausstehender Bonds einhergehen. einer Investition noch eine robuste Risikokompensation zu finden ist. Entsprechende Kreditprämien sind insbesondere im Bereich von High Yield Anleihen zu finden – einer Assetklasse, die bislang noch nicht auf der Kaufliste der EZB steht und deren Bewertungen daher auch nicht künstlich inflationiert wurden. Besonders wich- tig ist hier jedoch, äußerst selektiv vorzugehen und jeder Anlageentscheidung eine tief gehende Kreditanalyse zu Grunde zu legen. Der von der MEAG verfolgte Ansatz stellt hier stark auf ein „Bond Picking“ unter Berücksichtigung des absoluten Wertes einer Investition ab und unterscheidet sich damit klar von Strategien, die Lösung: Wer das Zinsänderungsrisiko minimieren will, muss kurzfristiger anlegen, das heißt in Anleihen investieren, die nur noch eine kurze Restlaufzeit haben. Ein Portfolio kurz laufender Anleihen liefert den Vorteil ständiger Anleihetilgungen. Diese Mittel können dazu verwendet werden, in einem Umfeld steigender Zinsen auf attraktiverem Niveau neu zu Erik Rüttinger +++ MEAG +++ High Yield Anleihen Interview Seite 20 Nr. 04/2013 investieren. Die permanenten Rückflüsse liefern zudem den Vorteil, in Phasen temporärer Marktfriktionen und ausweitender Spreads Opportunitäten in der Anlage zu nutzen. Keine Lösung sei es dagegen, Renditeerhöhung durch Erhöhung der Laufzeiten zu betreiben, meint Rüttinger. „Wer jetzt Anleihen mit zu langer Restlaufzeit hat, der steckt auch noch weiterhin in der Niedrigzinsphase, wenn diese für alle anderen beendet ist und kann weder von Zins- noch Spreadausweitungen profitieren.“ Problem 3: Mangelnde Prognosefähigkeit. Die Unsicherheit nimmt insbesondere für Langfristprognosen zu. Dazu tragen die politischen Unsicherheiten, die Zentralbanken und die Konjunktur bei, die in vielen Ländern auf des Messers Schneide steht. Im öffentlichen Anleihenmarkt nehmen die Unternehmen zudem Fremdkapital i.d.R. für allgemeine Unternehmenszwecke auf. Bei langlaufenden Corporate Bonds muss man also genau wissen, welche Strategie das Unternehmen in den nächsten Jahren verfolgt. Die Lösung: Eine kurze Anlageperiode mindert das Risiko erheblich, ungünstigen Strategieänderungen eines Emittenten ausgesetzt zu sein. Gleichzeitig besteht deutlich höhere Klarheit über das ökonomische Umfeld und letzt- lich auch über die Bonität des Emittenten. Eine Prognose der Finanzkennzahlen ist auf kurze Frist erheblich verlässlicher als die Beurteilung über lange Zeiträume; und aus den Daten über Verschuldung, Refinanzierungsbedürfnissen und Cash-Quoten kann sehr gut abgeleitet werden, ob ein Schuldner auch unter ungünstigen Marktbedingungen auf kurze Frist den Kapitaldienst leisten kann. „High Conviction“ nennt es Rüttinger, wenigen aber gut durchleuchteten Schuldnern Geld zu leihen, anstatt das Kapital mit der Gießkanne auf viele Schuldner zu verteilen. Problem 4: Illiquide Sekundärmärkte. Durch die Anleihekäufe der EZB hat sich die systemische Illiquidität an den Kapitalmärkten aufgrund der eintretenden Verdrängung privater Investoren und der Angebotsverknappung weiter verschärft. Dies kommt zu einer Zeit, wo die Funktionalität der Sekundärmärkte ohnehin durch massive regulatorische Vorschriften und ein verändertes Anlageverhalten eingeschränkt ist und mit Blick auf immer kleinere Bankenbücher ein Ausgleich von Angebot und Nachfrage deutlich erschwert wird. Für den Anleger bedeutet dies: Wer in Stresssituationen aus dem Risiko heraus möchte, findet keinen Käufer, der ihm das Risiko abnimmt. „Die Banken treten am Sekundärmarkt immer weniger auf und deswe- gen fehlt in einigen Bereichen die notwendige Liquidität,“ erklärt Rüttinger. Die Lösung: Es empfiehlt sich deswegen, Anlagestrategien vorzuziehen, die eine Abhängigkeit von Sekundärmärkten reduzieren. KurzläuferStrategien liefern hier eine solide Lösung, denn die Rückzahlungen werden durch Tilgungen des Emittenten generiert und man benötigt keine Bank als Counterpart, die dem Investor die Bonds abkauft. Und für Strategien, die die Vermögensrisiken flexibel steuern und Marktwertschwankungen abfedern wollen, ist es tendenziell besser, sich zeitweise mit Derivaten abzusichern anstatt Wertpapiere zu verkaufen. Nimmt man alle Probleme und deren Lösungen zusammen, dann ergibt sich fast logisch zwingend die Strategie. Der Investmentansatz antwortet auf die Niedrigzinsphase durch die Anlage in ausgewählte High Yield Anleihen, die noch attraktive Renditen versprechen. Das Anlage-Universum liegt primär im Bereich von BB bis B gerateten Anleihen, wobei durchaus auch Chancen von Investmentgrade-Bonds genutzt werden, wenn diese entsprechend hohe Verzinsungen liefern. Statt das Kapital langfristig zu binden, investiert die MEAG aber vorwiegend in Kurzläufer mit Restlaufzeiten von durchschnittlich 1,5 Jahren. Die überwiegende Anzahl der Papiere wird bis zur Endfälligkeit gehalten. Mit dem durch die Auslösung der Schuld freiwerdenden Kapital kann man dann peu à peu von steigenden Zinsen profitieren. Und wenn mit Blick auf etwa mögliche Kapitalmarktverspannungen Marktwertrisiken auf Portfolioebene reduziert werden sollen, dann geschieht das weniger durch den Verkauf von Anleihen, als durch den flexiblen Einsatz von Kreditderivateindizes, die kosteneffizient eingesetzt werden können. So entsteht ein flexibel zu steuernder Fonds, der auch in der Nullzinsphase mit überschaubaren Risiken eine akzeptable Rendite verspricht. „Eine Rendite im niedrigen einstelligen Bereich“, nennt Rüttinger als Durchschnittswert. Man wende die Strategie der MEAG seit längerem an. Und dieses Jahr sei man schon jetzt mit drei Prozent Performance vorn. Mit welchen Verlusten man rechnen muss? Rüttinger wiegt den Kopf. Letztlich muss ein Investor wissen, dass er in High Yield Emittenten anlegt, also Unternehmen mit durchaus hohen Verschuldungsgraden. In ausgeprägten Stressphasen am Kapitalmarkt könnten solche Anleihen deutliche Marktwertminderungen aufweisen. Anleger sollten angesichts der eingeschränkten Liquidität und der Kursschwankungen einen längeren Anlagehorizont mitbringen. So lassen sich adverse Marktsituationen aussitzen und eine ordentliche Rendite erzielen. Stiftungsfonds +++ Fonds für Stiftungen +++ zur Alleinanlage geeignet Seite 21 Nr. 04/2013 Fonds die zur Alleinanlage des Stiftungsvermögens geeignet sind (Stiftungsfonds) Wkn Name Art* Nachhaltigkeit** Risiko*** Maximaler Vermögensanteil* laufende Kosten (in%) Ertag 2015 2014 2013 2012 2011 Ausschüttende 847504 Allianz Euro Rentenfonds RF 0/3 3/7 100 0,80 1,1 13,1 1,9 14,2 3,3 ja A0F417 Allianz Stiftungsfonds Nachhaltigkeit P MF 2/3 3/7 100 1,26 1,77 3,9 2,2 7,9 3,7 Ja -8,8 A0RE97 Berenberg 1590 Stiftung MF 1/3 3/7 100 1,34 0,03 4,3 2,2 6,5 DWS08Y Bethmann Stiftungsfonds MF 1/3 3/7 100 0,83 3,06 6,4 4,4 7,6 Ja Ja A0YFQ9 BKC Treuhand Portfolio Anteilklasse I MF 3/3 3/7 100 0,75 0,66 10,7 0,0 7,9 -1,9 Ja 704514 Oddo Wertefonds MF 2/3 3/7 100 0,75 3,5 4,8 4,4 10,4 0,9 ja -0,2 0,8 A1XADB Commerzbank Stiftungsfonds E MF 0/3 3/7 100 0,88 0,55 A1C0ZX db xtr Stiftungs UCITS ETF Stabilitat EUR MF DF 0/3 3/7 100 0,58 -0,7 Ja A1C1G8 DB X-TRACKERS PORTFOLIO INCOME EUR MF DF 0/3 4/7 100 0,51 5,4 589686 Deka Stiftungen Balance MF QU 0/3 3/7 100 1,20 1,09 7,6 1,0 3,9 -0,2 Ja A0RL91 DJE Invest - DJE Stiftungsfonds Renten I RF 0/3 3/7 100 0,61 0,1 4,6 -0,2 5,6 3,9 Ja 10,8 -0,7 nein Ja Ja A0MMD3 DNCA Invest Eurose MF 0/3 3/7 100 0,80 2,9 5 11,3 A1JYT8 DO Stiftungsfonds MF AR 0/3 4/7 100 1,10 1,7 5,1 0,5 Ja 531840 DWS Stiftungsfonds MF 1/3 3/7 100 1,06 -0,21 6,3 4,9 7,1 -1,5 Ja 694013 F&C HVB-Stiftungsfonds A MF 0/3 4/7 100 0,71 3,01 3,1 6,2 5,3 -2,2 Ja A0YCZ3 Fair World Fonds MF 3/3 3/7 100 1,47 3,22 9,3 2,3 5,1 -1,4 Ja 802356 Fonds für Stiftungen Invesco MF 3/3 4/7 100 1,10 3,5 10,4 10,7 5,5 4,6 Ja A1JSUZ FOS Performance und Sicherheit MF 2/3 3/7 100 0,69 2 5,2 3,1 DWS0XF FOS Rendite und Nachhaltigkeit MF CS 3/3 3/7 100 0,90 4,14 5,0 6,1 8,2 -1,0 Ja 2,3 5,8 1,7 Ja A1110H FVM-Stiftungsfonds MF 0/3 4/7 100 1,00 2,4 A0M43S FvS SICAV Stiftung MF 0/3 4/7 100 0,65 4,58 10,2 ja Ja LU0515461050 H&A Rendite PLUS Stiftungen MF QU 0/3 3/7 100 0,91 0,64 5,8 3,5 10,2 1,0 Ja A0YCK4 Hamburger Stiftungsfonds UI P MF 2/3 3/7 100 1,45 2,57 3,5 2,5 8,2 -4,2 Ja 975000 KCD-Union Nachhaltig MIX MF 2/3 4/7 100 1,01 2,47 6,6 6,1 10,8 -1,1 Ja Stiftungsfonds +++ Fonds für Stiftungen +++ zur Alleinanlage geeignet Seite 22 Nr. 04/2013 Fonds die zur Alleinanlage des Stiftungsvermögens geeignet sind (Stiftungsfonds) Wkn Name Art* Nachhaltigkeit** Risiko*** Maximaler Vermögensanteil* laufende Kosten (in%) Ertag 2015 2014 2013 2012 2011 8,1 4,8 12,2 0,5 A0JELN LAM Stifterfonds UI MF 0/3 3/7 100 0,79 0,67 A1WZ0S Landert Stiftungsfonds AMI I (a) MF 0/3 3/7 100 0,55 5,9 Ausschüttende Ja Ja A1WZWZ M&G Optimal Income Fund MF 0/3 3/7 100 1,40 1,6 4,7 7,2 13 6,3 ja A0RFJ2 MEAG FairReturn A MF AR 2/3 3/7 100 0,98 0,41 4,6 2,1 9,3 4,8 Ja -3,2 Ja 848398 Merck Finck Stiftungsfonds UI MF 0/3 3/7 100 1,09 1,37 2,5 4,4 10,1 A1J1NT Metzler Alpha Strategies HF 0/3 4/7 100 0,50 -2,5 5,3 9,4 3,4 ja 0,7 Ja A0YJMK Muensterländische Bank Stiftungsfonds MF 0/3 3/7 100 1,23 -0,1 A1H44D NATIONAL-BANK Stiftungsfonds 1 MF TR 0/3 3/7 100 1,01 -0,75 2,0 1,0 Ja A0NGJZ NV Strategie Stiftung AMI P a RF IF 0/3 2/7 100 1,05 -2,37 2,9 -1,4 1,0 1,0 Ja 847130 Oppenheim Portfolio E MF DF 0/3 4/7 100 1,29 4,43 6,2 5,6 10,5 -2,8 Ja 531712 Sarasin-Fairinvest-Universal I MF 3/3 3/7 100 1,00 3,37 5,0 4,5 10,3 -0,1 Ja A1C1QH Stiftungsfonds Spiekermann & CO MF 0/3 4/7 100 1,01 -2,16 3,5 2,3 10,5 -1,2 Ja A0RA4R Stiftungsfonds Westfalen A MF 0/3 4/7 100 0,87 1,16 5,0 2,9 12,2 -4,5 Ja A0B6ZE Templeton Global Bond RF 0/3 4/7 100 0,80 6 15,6 -2,3 14,6 0,7 nein A1C1Y4 Triodos Sustainable Mixed Fund MF 2/3 4/7 100 1,20 6,1 12,2 7,1 9,8 1,5 ja A0HMK6 UBS (D) Stiftungsfonds I RF DF 0/3 3/7 100 0,65 -0,39 6,0 0,8 15,5 0,5 Ja 589692 V/A Stiftungsfonds UI MF QU 0/3 3/7 100 1,01 -1,4 1,6 4,3 5,3 -2,9 Ja A0MKQQ Veri Multi Asset Allocation DF MF 1/3 4/7 100 1,04 2,9 3,9 6 -5,3 -1,3 ja A1W2BR VM-Fonds fuer Stiftungen DF 0/3 3/7 100 1,43 0,61 A0LGSH WARBURG - Stiftungsfonds MF 0/3 3/7 100 1,67 0,42 6,5 0,1 7,2 -2,3 Ja Ja 1,8 11,4 -0,3 ja 11,4 -0,3 A0MU8D WAVE Total Return Fonds MF 1/3 4/7 100 0,60 0,9 4,1 A0RHEV Warburg Pax Substanz MF 3/3 3/7 100 0,57 2,2 10 A0MU8D WAVE Total Return Fonds MF 1/3 4/7 100 0,57 2,4 4,1 1,8 A1J4YY OptoFlex I MF 0/3 4/7 100 0,92 5,2 4,9 5,2 Quelle: RenditeWerk, Morningstar, MMD, assetstandard.de, Anbieterangaben, Stichtag 29.02.2016; *Art: AF= Aktienfonds; AR=Absolute Return; DF=Dachfonds; HF=Hedgefonds; IF=Immobilienfonds; MF=Mischfonds; RF= Rentenfonds; QU=Quantitative Steuerung; CS=Core Satellite; ** Nachhaltigkeit: 0/3 = keine Beachtung von Nachhaltigkeitszielen; 3/3 = starke Berücksichtigung; ***Risiko von 1/7=schwaches Risiko bis 7/7= sehr hohes Risiko; RenditeWerk +++ Bausteine +++ Fonds für komplexe Depots Seite 23 Nr. 04/2013 Bausteine des Stiftungsvermögens Wkn Name Art* Nachhaltigkeit** Risiko *** Depotquote in % Max**** Vermögen (in Mio. €) A1H9HS Aachener Spar- und Stiftungs-Fonds IF 0/3 3/7 60 90 A0X758 Acatis IFK Value Renten UI RF 0/3 3/7 60 lfd. Kosten (in %) Ertrag 2015 2014 2013 2012 0,59 2,9 4,5 3,5 5,0 442 1,19 -0,7 3,9 6,6 18,9 -3,7 4,4 10,1 -7,4 4 6,3 A1XBAR AMF - Renten Welt RF 0/3 4/7 60 19 0,80 -1,1 DWS0R4 ARERO Der Weltfonds MF 0/3 4/7 60 500 0,50 0,6 11,7 A1J0V1 Carmignac Patrimoine MF 0/3 4/7 60 391 1,80 0,7 8,8 3,5 DBX0A8 db x-trackers II Global Sovereign ETF RF 0/3 3/7 60 686 0,25 1,1 7,4 -0,7 2011 DBX0AL db x-trackers II IBOXX GLOB. INFL.-L. ETF RF 0/3 3/7 60 8967 0,25 1,3 9,4 -5,6 6,9 A0KFXN Erste Responsible Bond RF 2/3 3/7 60 97 0,79 -0,4 9,7 0,4 10,6 0,9 979079 inprimo RentenGlobal AMI RF 0/3 3/7 60 17 1,20 -7,1 5,7 2,5 11,3 1,1 A0RGEP iShares Core Euro Corporate Bond ETF RF 0/3 3/7 60 57.000 0,20 -1,6 8,3 2,2 13,5 1,5 A0RGEN iShares Euro Aggregate Bond ETF RF 0/3 3/7 60 1.070 0,25 0 10,8 1,8 11 3,1 A0x97K LBBW Nachhaltigkeit Renten R RF 3/3 3/7 60 33 0,66 -0,1 8,2 2,5 5,7 3 A1JSXE Lebenswerte Zukunft RF 1/3 4/7 60 11 1,44 -2,2 -9 5,8 A0NB5P Pioneer Funds - Euro Aggregate Bond RF 0/3 3/7 60 622 0,86 0 11,1 2,2 11,1 3,2 A1W9A8 Prisma Aktiv UI AK I MF 0/3 4/7 60 65 1,20 8,1 4,4 4,7 5 SEB7M9 SEB Konzept Stiftungsfonds IF 0/3 3/7 60 15 1,00 7,1 12,1 A0MNUT Semper Real Estate IF 0/3 4/7 60 161 1,20 3,1 2,5 A12BPH Skalis Evolution Def. I MF 1/3 3/7 60 16 1,20 -0,6 A1W9AZ SKALIS Evolution Flex I MF AR 0/3 4/7 60 33 0,96 2,2 4,1 A1H72M SWuK Renten Flex. UI I RF 0/3 2/7 60 13 0,91 -1,1 2,4 3,7 2,5 9,8 ETF051 ComStage EURO STOXX Select Div. 30 NR ETF AF 0/3 6/7 30 55 0,25 8,8 12,2 20 8,2 -14,8 ETF130 ComStage MSCI World with EM Exposure ETF AF 0/3 6/7 30 4 0,50 1,3 12,7 A0YJ8V Fisch CB Hybrid International WAF 0/3 5/7 30 7 1,69 1,9 2,5 14,1 10,3 -9 A0M8HD Frankfurter Aktienfonds für Stiftungen A AF 2/3 6/7 30 915 0,67 16,6 1,3 13,2 16,0 15,8 RenditeWerk +++ Bausteine +++ Fonds für komplexe Depots Seite 24 Nr. 04/2013 Bausteine des Stiftungsvermögens Wkn Name Art* A1H9HS Aachener Spar- und Stiftungs-Fonds IF Nachhaltigkeit** 0/3 Risiko *** 3/7 Depotquote in % Max**** 60 lfd. Kosten (in %) 2014 2013 2012 0,59 Ertrag 2015 2,9 4,5 3,5 5,0 3,9 6,6 18,9 A0X758 Acatis IFK Value Renten UI RF 0/3 3/7 60 1,19 -0,7 A1XBAR AMF - Renten Welt RF 0/3 4/7 60 0,80 -1,1 A1J6B0 Antecedo Euro Yield A HF RF 0/3 3/7 10 0,62 3,2 11,8 0,9 DWS0R4 ARERO Der Weltfonds MF 0/3 4/7 60 0,50 0,6 11,7 4,4 2011 2010 -19,6 -3,7 -11,5 7,7 A1J0V1 Carmignac Patrimoine MF 0/3 4/7 60 1,80 0,7 8,8 3,5 CDF1CS Commerzbank Rohstoff Strategie I AF RF 0/3 5/7 5 0,71 -19,2 -6,1 -12,1 -5,4 10,1 -7,4 -15,3 ETF003 ComStage DivDAX ETF AF 0/3 6/7 10 0,23 2,4 4,3 30,3 29,3 ETF051 ComStage EURO STOXX Select Div. 30 NR ETF AF 0/3 6/7 30 0,25 8,8 12,2 20 8,2 -14,8 10,6 4,4 ETF024 ComStage FTSE China A50 ETF AF 0/3 6/7 5 0,40 0,2 67,8 ETF127 ComStage MSCI Emerging Markets TRN ETF AF 0/3 6/7 10 0,25 -5,3 9,8 4,5 -11,4 -7 ETF130 ComStage MSCI World with EM Exposure ETF AF 0/3 6/7 30 0,50 1,3 12,7 ETF012 ComStage S&P 500 ETF AF 0/3 6/7 10 0,18 12,6 30,1 27 ETF021 ComStage TOPIX ETF AF 0/3 6/7 5 0,25 23,4 7,1 21,1 6 -12,2 DBX1DA db x-trackers DAX ETF AF 0/3 6/7 10 0,09 9,2 2,4 25 28,8 -14,9 4,4 6,3 -14,9 -8,2 DBX0A8 db x-trackers II Global Sovereign ETF RF 0/3 3/7 60 0,25 1,1 7,4 -0,7 4 DBX0AL db x-trackers II IBOXX GLOB. INFL.-L. ETF RF 0/3 3/7 60 0,25 1,3 9,4 -5,6 6,9 DBX0HQ db x-trackers MSCI BRIC Index ETF AF 0/3 6/7 10 0,65 8,9 -8,6 11,2 ETFL18 Deka Deutsche Börse EUROGOV Ger. 1-3 ETF RF 0/3 2/7 10 0,15 0,1 0,5 -0,3 0,2 2,7 A0KFXN Erste Responsible Bond RF 2/3 3/7 60 0,79 -0,4 9,7 0,4 10,6 0,9 5,5 A0YJ8V Fisch CB Hybrid International WAF 0/3 5/7 30 1,69 1,9 2,5 14,1 10,3 -9 -4,7 2,7 A0RNW6 Fisch CB Sustainable Fund WAF 2/3 4/7 10 1,63 2,2 3,2 15 11,7 -8,2 -17,1 A0M8HD Frankfurter Aktienfonds für Stiftungen A AF 2/3 6/7 30 0,67 16,6 1,3 13,2 16,0 15,8 -9,3 -19,6 -15 580265 GreenEffects NAI-Wertefonds AF 3/3 5/7 30 1,35 18,4 19,9 16 A1H44S IIV Mikrofinanzfonds RF 3/3 2/7 10 1,46 3,3 4,3 3,3 1,5 979079 inprimo RentenGlobal AMI RF 0/3 3/7 30 1,15 -7,1 5,7 2,5 11,3 1,1 RenditeWerk +++ Bausteine +++ Fonds für komplexe Depots Seite 25 Nr. 04/2013 Bausteine des Stiftungsvermögens Wkn Name Art* Nachhaltigkeit** Risiko *** Depotquote in % Max**** lfd. Kosten (in %) Ertrag 2015 2014 2013 2012 2011 2010 -12,2 A0RGEP iShares Core Euro Corporate Bond ETF RF 0/3 3/7 60 0,20 -1,6 8,3 2,2 13,5 1,5 A0F5UG iShares DJ Eurozone Sustainability Sc. ETF AF 2/3 6/7 30 0,41 6,2 3,4 20,7 19,4 -11,5 A0RGEN iShares Euro Aggregate Bond ETF RF 0/3 3/7 60 0,25 0 10,8 1,8 11 3,1 -32 A0H08B iShares Euro Gov. Bond Capped 5.5-10.5yr ETF RF 0/3 4/7 10 0,16 1,5 15 3,5 12,3 5,5 -18,1 A0B6LF KBC Eco Fund Alternative Energy AF 3/3 7/7 5 1,83 4,2 -1,5 30,1 3,7 -32 A0KEYM LBBW Global Warming AF 3/3 6/7 5 1,66 27,1 2 15,9 18,3 -18,1 5,7 3 A0x97K LBBW Nachhaltigkeit Renten R RF 3/3 3/7 60 0,66 -0,1 8,2 2,5 A1JSXE Lebenswerte Zukunft RF 1/3 4/7 60 1,44 -2,2 -9 5,8 691565 LIGA-Pax-Cattolico-Union AF 2/3 5/7 30 1,16 4,9 21 15,6 -8,3 7,7 926229 LOYS Sicav - LOYS Global P AF 0/3 5/7 30 1,69 6,9 7,6 19,6 14,7 -5,4 632905 Lupus alpha Structure Invest HF 0/3 4/7 10 0,87 1,3 1,9 8,1 5,9 -4,7 A0YAYL Metzler European Smaller Companies AF 0/3 6/7 10 0,78 34 9,5 3,2 24,7 -17,1 A1JHTL Nordea-1 Emerging Stars Equity Fund AF 1/3 6/7 5 1,89 -3,9 21 -3,4 21,3 A0B61A Partners Group Listed Invested Inv. AF PE 0/3 7/7 5 1,52 10,3 14,8 31,3 28,5 -17,6 11,1 2,2 11,1 3,2 14,6 -9,3 A0NB5P Pioneer Funds - Euro Aggregate Bond RF 0/3 3/7 60 0,86 0 A1W9A8 Prisma Aktiv UI AK I MF 0/3 4/7 60 1,20 8,1 A0CATQ RobecoSAM Sustainable Eur. Equities Class AF 2/3 6/7 10 1,46 7,2 6,4 20,9 A1J2PY Salm - Salm Asia Convertible I WAF 0/3 4/7 5 1,69 4,6 1 7,3 662307 Sarasin-Fairinvest Bond Universal-Fonds RF 2/3 3/7 30 0,95 1 12,7 -1,5 6,3 4,5 A1W2D2 Schroder ISF Frontier Markets Eq. AF 0/3 5/7 10 1,53 -7,5 19,5 33,9 17,4 -15 4,4 4,7 5 SEB7M9 SEB Konzept Stiftungsfonds IF 0/3 3/7 60 1,00 7,1 12,1 A0MNUT Semper Real Estate IF 0/3 4/7 60 1,20 3,1 2,5 A12BPH Skalis Evolution Def. I MF 1/3 3/7 60 1,20 -0,6 A1W9AZ SKALIS Evolution Flex I MF AR 0/3 4/7 60 0,96 2,2 4,1 -17,6 RenditeWerk +++ Bausteine +++ Fonds für komplexe Depots Seite 26 Nr. 04/2013 Bausteine des Stiftungsvermögens Wkn Name Art* A0RGCL Source EURO STOXX 50 ETF AF Nachhaltigkeit** 0/3 Risiko *** 6/7 Depotquote in % Max**** 2014 2013 2012 30 lfd. Kosten (in %) 0,05 Ertrag 2015 7,7 4,7 21,9 18,8 2011 -15,3 A1WY1N Steyler Fair und Nachhaltig - Renten RF 3/3 3/7 30 1,06 0,8 8,6 A1H72M SWuK Renten Flex. UI I RF 0/3 2/7 60 0,91 -1,1 2,4 3,7 2,5 9,8 21 23,8 22,9 -11,4 984734 terrAssisi Aktien I AMI AF 3/3 6/7 30 1,5 11,4 A1XDWV TriStone UI AK I HF 0/3 4/7 5 2,24 14,3 A1JA1T UBS ETF MSCI Eur. & Mid. East Soc. Respons. ETF AF 2/3 6/7 30 0,28 15,1 6,2 23,9 18,9 A1JA1R UBS-ETF MSCI World Socially Responsible ETF AF 2/3 6/7 30 0,38 7,8 15,5 19,9 8 A1H9T1 NNIO Euro Sust. Credit RF 2/3 3/7 60 0,89 -1,5 8,4 1,3 10,3 A1W8J1 Uniinstitutional Global Govern. WAF 2/3 4/7 30 1,02 2,5 A1C7C2 ÖkoWorld ÖkoVision Classic A AF 3/3 6/7 10 2,49 14,5 11 15,5 19,4 2010 Quelle: Prospektangaben, Morningstar, RenditeWerk; MMD, assetstandard.de, *Art: AF=Aktienfonds; DF=Dachfonds; ETF=Exchange traded Fund; HF=Hedgefonds; IF=Immobilienfonds; MF=Mischfonds; PE=Private Equity; RF=Rentenfonds; WAF=Wandelanleihenfonds; ** Nachhaltigkeit: von 0/3= Keine Berücksichtigung bis 3/3= starke Berücksichtigung von Nachhaltigkeitsaspekten; *** Risiko: Quelle Stand: 29.02 2016 KIID(teilweise geschätzt: von 1=geringes Risiko bis 7= hohes Risiko; **** Maximale Depotquote = Mehr als diesen Anteil am Stiftungsvermögen sollte das Produkt nicht ausmachen; Ganz Frisch – RenditeWerk, der unabhängige aktuelle Newsletter mit den besten Ratschlägen zur Pflege des Stiftungsvermögens Disclaimer gelnde Individualität. Ob zehn, vierzig oder achtzig Prozent Aktien, die Angebote bleiben Produkte von der Stange, sind kein wirklich individuelles Private Banking. Auf die Erfordernisse von Stiftungen hat sich noch kaum ein Robo-Advisor eingestellt. Fragen nach dem Alter sind für Stiftungen sinnlos. Andere Fragen wie die nach der gewünschten Ausschüttungsquote oder nach dem Anteil ordentlicher Erträge fehlen. Immerhin: Just-ETF bietet bei der Auswahl-Maske auch den Filter „Ausschüttende bevorzugt“ an. Um Stiftungserfordernisse individuell treffen zu können, müssten sie auch das Kriterium „Mündelsicherheit“ abbilden können. Sie müssten bestimmte Investments, die für Stiftungen unakzeptabel sein mögen (Zigarettenhersteller für eine Lungenkrebsstiftung), ausschließen, bräuchten also variable Nachhaltigkeitsfilter und vor allem eine dynamische Risikoanpassung. Weil Stiftungen nämlich gesetzlich zum Vermögenserhalt verpflichtet sind, ist oftmals ein asymmetrisches Chance-Risiko-Verhältnis, etwa ein Absolute-Return-Ansatz, gewünscht, bei dem das Risiko flexibel an die Börsensitu- ation angepasst wird. Das bieten Robo-Advisor unseres Wissens aber noch nicht. Vermittler oder Verwalter Die meisten Robo-Advisor sind im Moment nur Vermittler, die einen Fondskauf vermitteln. Und das limitiert die Möglichkeiten. Wem die Maschinen einmal 30 Prozent Aktien empfohlen haben, der kriegt und behält die 30 Prozent, in ruhiger und in stürmischer Börsensee. Einen Handlungsspielraum haben eben nur Vermögensverwalter. Unter den wenigen RoboAdvisorn, die eine echte Vermögensverwaltungslizenz haben, befindet sich Scalable. Die Münchener können rebalancen, das Risiko aus dem Vermögen nehmen oder es erhöhen und Fonds ohne Befragung der Stiftung austauschen. Auch Whitebox nimmt für sich in Anspruch, Risiken aktiv zu steuern und laufend im Depot zu adjustieren – und das für sehr günstige 0,35% Verwaltungspauschale pro Jahr. Fazit: Stiftungen sollten Robo-Advisor im Auge behalten. Wenn sie sich weiterentwickeln und stiftungsspezifischere Auswahl-Masken anbieten, werden sie nicht nur Alternativen zu Stiftungsfonds darstellen. Aber schon jetzt zeichnet sich eine Zweiteilung ab: Advisor, wie etwa Whitebox oder Scalable, werden eine stärkere Konkurrenz für traditionelle Vermögensverwalter werden, wenn sie zu den jetzt schon vorhandenen Handlungsfreiheiten eine individuelle Ausrichtung auf die Bedürfnisse von Stiftungen erlauben. Advisor wie Just ETF oder der Anlage Finder von Max blue könnten wichtige Hilfen für selbstentscheidende Stiftungen werden, wenn Sie ihre Masken spezifizieren. Aus den Augen sollte man die Robo-Advisor jedenfalls nicht verlieren. Literatur: Ein Artikel aus Ökotest zu Robo-Advisorn finden Sie Hier>> Ein Test des auf ETFs spezialisierten EXtra-Magazins finden sie Hier>> Ein Vergleich mit Performance-Zahlen und Kosten: Hier>> Alle Angaben wurden sorgfältig recherchiert und geprüft. Für die Richtigkeit, Vollständigkeit und Aktualität kann dennoch keine Gewähr übernommen werden. Insbesondere kann keine Gewähr für die Inhalte übernommen werden, auf die dieser Letter etwa durch einen Link verweist. Etwaige Anlageempfehlungen stellen lediglich Meinungen dar, die ohne unsere Vorankündigungen wieder geändert werden können. Sofern Aussagen über Renditen, Kursgewinne oder sonstige Vermögenszuwächse getätigt werden, stellen diese lediglich Prognosen dar, für deren Eintritt wir keine Haftung übernehmen. Soweit steuerliche oder rechtliche Belange berührt werden, sollten diese vom Adressaten mit seinem Steuerberater bzw. Rechtsanwalt erörtert werden. Impressum ViSdP: Dr. Elmar Peine Dr. Friedhelm Hellmer, Lutz Siebentag FinComm Schönleinstr. 6a | 10967 Berlin [email protected] Art Direktion: Mika Schiffer Foto: Titel und Seitenkopf:Larissa Mönch