Der 75. Geburtstag und 10. Todestag von Ernst Vogel schließlich veranlassen zu einem an dieser Stelle längst überfälligen Porträt dieses kaum je im Bewusstsein einer breiteren Musiköffentlichkeit verankerten österreichischen Komponisten. Herbert Lauermann erinnert im Gespräch an seinen Privatlehrer und väterlichen Freund. Die klang:echo-Rubriken reflektieren zunächst zwei Ereignisse der vergangengen Saison: die Uraufführung von Christian Ofenbauers „SzenePenthesileaEinTraum“ im Rahmen der Wiener Festwochen 2001 und den Iván Eröd gewidmeten Composer-in-residenceZyklus des Wiener Concert Vereins. Bereits in die aktuelle Spielzeit fällt die Premiere von Rainer Bischofs Violinkonzert „Der narrische Uhu“ bei den klangspuren in Schwaz. Über weitere Aufführungen unserer Autoren sowie andere markante Ereignisse berichten in Kurzform wieder die klang:splitter. Liebe Leserinnen, liebe Leser! Galt bereits in der letzten Ausgabe der Leitartikel unserem Firmenjubiläum, so widmen wir diesem Anlass nun abermals einen klang:focus: In Wort und Bild halten wir zunächst Rückschau auf den Höhepunkt der Feierlichkeiten – Festakt, Konzert und Ausstellung „125 Jahre Verlag Doblinger“ am 7. November 2001 im Aurum der Österreichischen Nationalbibliothek. Rechtzeitig zu diesem Termin erschien auch eine gleichnamige Festschrift mit Ausstellungskatalog, die wir ebenfalls vorstellen. Zu unserer großen Freude war diesem Thema auch von ungarischer Seite eine Feierstunde gewidmet, die wir im Anschluss zum Ausgangspunkt einer kurzen Betrachtung unserer engen Beziehungen zum Nachbarland nehmen. klang:jubiläum-Artikel gelten in diesem an runden Geburtstagen überreichen Jahr Helmut Eder (85), Augustinus Franz Kropfreiter (65) und Roland Batik (50), und auch die klang:pädagogik hat ein Doppeljubiläum zu vermelden: den 65. Geburtstag von Viktor Fortin und den 60. Geburtstag von Gerald Schwertberger. Der Tod von Werner Pirchner im vergangengen August kam nach langer schwerer Krankheit nicht unerwartet, sondern eher als Erlösung. Eine Einschätzung, die freilich die Betroffenheit über den Verlust dieses einzigartigen Musikkomödianten nicht schmälern kann. Sonja Kirchmair, Autorin einer Diplomarbeit über Werner Pirchner, über einen Komponisten, der auch in seiner Arbeit stets ein „Mensch für die Menschen“ blieb (klang:gedenken). 2 Nicht verzichten wollen wir schließlich auf das klassische Informationsangebot: Dieses beginnt mit den Noten- und Buchneuerscheinungen des letzten Halbjahres (klang:novitäten), wobei wir als Besonderheit eine bislang unveröffentlichte und soeben von Otto Biba edierte Orgelfuge von Claude Debussy hervorheben wollen. Neuerscheinungen auf dem CD-Markt (klang:träger) und die Rubrik klang:daten mit den bevorstehenden Jubiläen und Gedenktagen sowie Uraufführungen der nächsten Monate beschließen dieses Heft. Eine anregende Lektüre wünscht Ihnen Ihr Christian Heindl Impressum klang:punkte, unverkäufliche PromotionZeitschrift des Musikverlags Doblinger: Musikverlag Doblinger, Dorotheergasse 10, A-1010 Wien, Telefon: +43 1 515 03-0, Telefax: +43 1 515 03-51, e-mail: music@ doblinger.at, website: www.doblinger.at – Redaktion: Dr. Christian Heindl, Walter Weidringer. Für den Inhalt verantwortlich: Helmuth Pany. Beiträge von Dr. Christian Heindl, Mag. Sonja Kirchmair, Katharina Knessl, Karin Korp, Peter Pany, Mag. Michael Publig, Walter Weidringer, Dr. Franz Zamazal. Graphik und Layout: Helga Heider. Erscheinungsweise: Zweimal jährlich, jeweils Frühjahr und Herbst. Für weitere Informationen: INFO-Doblinger, Postfach 882, A-1011 Wien e-mail: [email protected] Homepage: www.doblinger.at klang:focus Wien feiert seinen Doblinger Festakt und Ausstellungseröffnung in der Österreichischen Nationalbibliothek Das Kamineum der Österreichischen Nationalbibliothek schien am 7. November 2001 aus allen Nähten zu platzen: Die Musiksammlung der Österreichischen Nationalbibliothek und das Institut für Österreichische Musikdokumentation hatten geladen, und mehr als dreihundert Gäste waren erschienen, um dem Festakt zum „125er“ des Musikverlags Doblinger beizuwohnen, die umfangreiche Ausstellung bereits am Eröffnungsabend zu sehen, in Festschrift und Ausstellungskatalog zu schmökern und in einem Konzert einen repräsentativen Querschnitt durch das Verlagsprogramm zu hören: Vertreter aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft, Komponisten und Interpreten, „einfache“ Musikfreunde sowie die Mitarbeiter des Hauses – sie alle erlebten eine rundum gelungene Geburts-tagsfeier. Und wenn man Atmosphäre und Dauer des geselligen Ausklangs beim Buffet als Omen für die Zukunft werten darf, dann kann „der Doblinger“ seine nächsten 125 Jahre mit freudiger Zuversicht beginnen. 1. ÖNB-Generaldirektorin Johanna Rachinger / 2. Das Mozarteum Quartett / 3. Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny / 4. Elisabeth und Lothar Knessl, Heinrich Haerdtl / 5. Helmuth Pany überreicht Günter Brosche das Manuskript zu Helmut Eders „Penultima“ / 6. Florian Kitt und Rita Medjimorec / 7. Franziska Tittel mit Enkelsohn, Thomas Herwig Schuler / 8. Duo Theiner & Breitner / 9. Volles Haus im Kamineum, u. a. als Ehrengäste in Reihe 1 die Jubilare Paul Walter Fürst, Iván Eröd, Erich Urbanner, Gerald Schwertberger mit Gattinnen 3 er daneben nicht versäumte, auf den Kauf des Manuskripts von Christian Ofenbauers Oper „SzenePenthesileaEinTraum (1999/ 2000)“, die bei den heurigen Wiener Festwochen uraufgeführt worden war, durch die Wiener Stadt- und Landesbibliothek hinzuweisen, und diese Form der Beziehung auch in Zukunft als „Wunsch und Angebot“ gerne fortgesetzt sähe, sollte in der Folge Helmuth Pany Günter Brosche, Direktor der Musiksammlung der Österreichischen Nationalbibliothek, unterstrich in seinerBegrüssungsrede nicht nur die historische Bedeutung des Doblinger im Rahmen der Wiener Musikverlagsgeschichte, sondern wies auch auf die „jahrzehntelange erfolgreiche, ich darf sagen: freundschaftliche Zusammenarbeit“ hin, die sich zwischen Doblinger und der Musiksammlung entwickelt hat: Schenkungen und Dauerleihgaben wertvoller Manuskripte, aber auch das seit über zwanzig Jahren fast lückenlose Sponsoring oder die überhaupt kostenlose Drucklegung der Hefte zu den Musikalischen Dokumentationen des Instituts für Österreichische Musikdokumentation (IÖM) zu Komponisten der Gegenwart. Brosches Dank bezog sich dabei auch schon auf die jüngste, im September dieses Jahres vollzogene Schenkung des Musikverlags Doblinger – ein umfangreiches Konvolut aus Manuskripten, Korrekturen u. dgl. des Komponisten Helmut Eder, der am 26. Dezember 2001 sein 85. Lebensjahr vollendet, wobei Doblinger-Geschäftsführer Helmuth Pany im Rahmen seiner zentralen Ansprache das Autograph von Eders Sextett „Penultima“ op. 115 in einem symbolischen Akt Brosche überreichte. Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny ging in seinen Grußworten vor allem auf die wichtige Vermittlerrolle des Musikverlages im allgemeinen sowie die besondere Bedeutung Doblingers für die zeitgenössische österreichische Musik und den „Musikstandort Wien“ ein. Dass 4 Vor der bereits erwähnten Eder-Schenkung galt es aber auch, eine ganze Reihe prominenter Komponisten-Jubilare zu ehren: Seitens der Verlagsleitung überreichte Tilly Eder (die nicht nur „gute Seele“ des Verlages!) Iván Eröd (65. Geburtstag), Paul Walter Fürst (75. Geburtstag), Gerald Schwertberger (60. Geburtstag) und Erich Urbanner (65. Geburtstag) jeweils die aktuelle Neuerscheinung eines eigenen Werkes. Friedrich Cerha (75. Geburtstag), Helmut Eder (85. Geburtstag), Viktor Fortin und Augustinus Franz Kropfreiter (beide 65. Geburtstag) konnten leider, zum Teil aus gesundheitlichen Gründen, nicht am Festakt teilnehmen. Ein ganz spezielles, außergewöhnliches Jubiläum wollte Helmuth Pany auf keinen Fall unerwähnt lassen: Jenö Takács, Nestor der österreichischen und ungarischen Komponistenschaft und somit 10. Christian Heindl und Walter Weidringer vor Goldmark-Manuskript und Mahler Druckausgabe 11. Tilly Eder gratuliert Paul Walter Fürst 12. Konstantin Weitz, Rudolf Scholz 13. „Altes Herz wird wieder jung“ – Rüdiger Engerth (mit Elisabeth Knessl) 14. In die Knie vor 125 Jahren Geschichte – Michael Amann 15. Pianisten unter sich – Robert Lehrbaumer, Georg Ebert 16. Angela Pachovsky, Thomas Herwig Schuler 17. Carmen Ottner, Walter Breitner, Liselotte Theiner 18. Bernd Richard Deutsch, Bertha Schiske 19. Zsigmond Kokits, Walter Weidringer, Tilly Eder Anlass bieten, mit einem Augenzwinkern auf die künstlerischwissenschaftliche „Konkurrenzsituation“ der beiden Bibliotheken anzuspielen. Aber weiter der Reihe nach: Die persönlichen Gedanken des geschäftsführenden Gesellschafters des Hauses Doblinger waren geprägt von stolzer Rückschau und, bei allem Problembewusstsein, einem zuversichtlichen Blick ins weitere 21. Jahrhundert. auch für den Musikverlag Doblinger, steht im 100. Lebensjahr und ist dem Verlag seit nicht weniger als 75. Jahren verbunden – am 3. November 1926 wurde der erste Vertrag über seine Sonatine für Klavier abgeschlossen! Die Eröffnung der Ausstellung nahm schließlich Johanna Rachinger vor, die neue Generaldirektorin der Österreichischen Nationalbibliothek. Sie beschrieb die Musikalische Dokumentation „125 Jahre Musikverlag Doblinger“, deren Exponate zum Großteil aus dem Verlagsarchiv stammen und durch einige Autographe aus der Musiksammlung repräsentativ ergänzt werden, als umfassend nachgezeichnete Firmengeschichte, die gleichzeitig ein wichtiges Segment östereichischer Musikgeschichte darstelle, und zeigte sich beeindruckt von der Arbeit der Ausstellungsgestalter Christian Heindl und Walter Weidringer, denen Zsigmond Kokits vom IÖM tatkräftige Hilfe und Ressourcen des Hauses zur Verfügung gestellt hatte. Als gleichsam klingender Leitfaden durch Verlagsgeschichte, -programm sowie die Ausstellung selbst fungierte das anschließende, von Walter Weidringer moderierte Konzert, zu dem sich namhafte Interpreten eingefunden hatten, die, wie viele andere auch, eine besondere Beziehung zu Doblinger vereinte: Dem „Opus 1“ des Verlages, der Emma-Quadrille von Johann E. Hummel aus dem Jahre 1867, gespielt vom Klavierduo Theiner und Breitner, folgte Bernd Richard Deutschs Werk „Zwischenräume“ (1999) für Violoncello und Klavier, dem Florian Kitt und Rita Medjimorec seit der gemeinsam unternommenen Uraufführung besonders verbunden sind. Nach diesen Eckpunkten aus fernster Vergangenheit und nahezu unmittelbarer Gegenwart erklang Gerhard Schedls expressive Romantische Paraphrase über „Der Tod und das Mädchen“ (1986) in der Interpretation durch das Mozarteum Quartett Salzburg – als bewusste Zäsur in froher Festtagsstunde und im Vertrauen auf das Weiterleben seiner Musik. Als Pendant zu Deutsch, dem jüngsten unter den Verlagskomponisten,fungierte Jenö Takács, dessen Toccata op. 54 (1946) sich der TakácsSpezialist Robert Lehrbaumer widmete; das Streichquartett Nr.6 op.64 von Egon Wellesz konnte, wiederum mit dem Mozarteum Quartett, die Berechtigung der gerade aufkeimenden Wellesz-Renaissance eindrucksvoll untermauern – späte Wiedergutmachung an einem Komponisten und Wissenschafter von Weltgeltung, der nach seiner wohl lebensrettenden Flucht nach England im Jahre 1938 insbesondere auf Initiative des damaligen Doblinger-Verlagsleiters Herbert Vogg wieder mit der alten Heimat in Verbindung trat. Zur willkommenen Erinnerung an den größten Doblinger-„Hit“ leitete Robert Lehrbaumer mit Franz Lehárs BallsirenenWalzer in den zwanglosen Teil des Abends über: Ein ebenso reichhaltiges wie schmackhaftes Buffet (zu dessen Gelingen Doblingers Chefsekretärin Christine Prindl aus dem Hintergrund die Fäden gezogen hatte!), anregende, heiter-freundschaftliche Gespräche und nicht zuletzt aufmerksames Interesse an der Ausstellung rundeten diesen Doblinger-Geburtstag in einer sicher lange bestens nachwirkenden Weise ab. 20. Wolfgang Seierl, Michael Amann, Hannes Raffaseder 21. Shih, Rudolf Illavsky 22. Ernst Kölz 23. Doblinger-Team 24. Herbert Vogg im Anekdotenrausch (Ministerialrat Walter Denscher, Tilly Eder, Angela Pachovsky) 25. „Pädagogikrunde“ – Ferdinand Neges, MR Walter Denscher, Michael Publig, Gerald Schwertberger 26. Vitrine 21 – Doblinger im Jahr 2001 27. Vitrine 11 – Egon Wellesz 28. Vitrine 8 – Doblingers Barocksaal als künstlerischer Treffpunkt einst und jetzt 29. Vitrine 10 – Exil, Rückkehr und neue Heimat 5 „125 Jahre Musikverlag Doblinger“ – Festschrift und Katalog Exponate detailliert vor und zeichnet durch die chronologischen Verläufe innerhalb der Ausstellung ebenfalls die Ereignisse in der Dorotheergasse 10 seit dem Jahr 1876 in für den Betrachter ohne schwer verständliche Sprünge verfolgbarer Weise nach (Bestell-Nr. 09 689, geb., 94 S.). Doblinger – die ersten 100 Jahre Rechtzeitig zur großen Jubiläumsausstellung „125 Jahre Musikverlag Doblinger“ erschien die gleichnamige Festschrift, die gemeinsam mit Herbert Voggs 1976 erschienenem Buch über den Verlag eine lückenlose Darstellung von 125 Jahren Wiener Musikgeschichte bildet. Werden zunächst die letzten zwölf Jahre der Verlagsleitungsära Vogg von diesem selbst noch einmal reflektiert – „Herbert Vogg: Doblinger (nicht nur) 1976-1988“ –, so listen anschließend Tilly Eder, Michael Publig und Angela Pachovsky die Geschehnisse bis in die Gegenwart auf („Die Zeit nach 1988 – ein Überblick“). Nach einem mehrere Seiten umfassen-den Farbbildteil stellt schließlich der von Christian Heindl und Walter Weidringer gestaltete Katalog zur Musikalischen Dokumentation die insgesamt 349 gezeigten Als Zeitzeuge und profunder Kenner des Hauses verfasste der damalige Verlagsleiter Herbert Vogg anlässlich des Jubiläums im Jahr 1976 dieses gleichermaßen informative und unterhaltsame Buch, das durch die neue Festschrift aktuelle Ergänzung erfährt (Bestell-Nr. 09 549, geb., 216 S.) „Wandelkonzert“ zum Jubiläum Auch die Universität für Musik und darstellende Kunst in Wien beteiligte sich mit einer Veranstaltung der besonderen Art an den Doblinger-Jubiläumsfeierlichkeiten. Einer Idee von Ruth McGuire folgend, entstand in Zusammenarbeit mit der Abteilung Kirchenmusik (Abt. 6) die Idee zu einem Konzert, das Doblingers gewichtiger Rolle auf dem Sektor der österreichischen Orgelmusik Rechnung trug. Unter Federführung des Abteilungsleiters Peter Planyavsky und tatkräftiger Mitwirkung seiner Kollegen und der Studierenden entstand ein beeindruckendes Programm, das in einem sogenannten „Wandelkonzert“ am 29. November 2001 die Zuhörer vom neu benannten Anton Heiller-Saal in die Kirche St. Ursula führte. Der Bogen enthielt dabei neben Werken des Barock und der Romantik herausragende Orgelkompositionen von Anton Heiller, Karl Schiske, Helmut Eder, Augustinus Franz Kropfreiter, Ernst Ludwig Leitner, Michael Radulescu, Peter Planyavsky und Jürgen Essl. Die jungen Interpreten Maria Helfgott, István Mátyás, Nina Attor, Erich Traxler, Anne Innerwinkler, Judith Velisek, Manfred Novak, Kinga Földenyi, Marko Motnik, Michaela Deinhamer, Antonio Caporaso und Eva Antesberger überzeugten durch Begeisterung, größte Musikalität und technische Souveränität und lieferten somit beste Voraussetzungen für eine kontinuierlich hohe Qualität der Österreichischen Orgelschule auch im 21. Jahrhundert! Die Presse, 9. 11. 2001 Auch auf diesem Weg möchten wir uns bei allen Freunden unseres Hauses sehr herzlich für die zahlreichen Gratulationen zu unserem Verlagsjubiläum bedanken! Die Geschäftsführung, Verlagsleitung und Werbeabteilung des Verlags Doblinger klang:jubiläum Was Doblinger ohne Ungarn wäre! Festakt 125 Jahre Musikverlag Doblinger in Budapest! Doblinger-Jubiläumsfeier auch in Budapest: Auf Initiative der Zoltán-Kodály-Musikalienhandlung gab es eine mehrtägige umfangreiche Notenausstellung in der Ervin Szabó Musikbibliothek im Palais Pálffy, die mit einem Festakt am 9. Oktober 2001 eröffnet wurde. und dem Klaviersolisten Alexander Varró vorzüglich einstudiert worden waren. Grußworte sprachen Christian Heindl für den Verlag und der bekannte Cellist János Devich in seiner Funktion als leitender Mitarbeiter des ungarischen Kulturministeriums. 30. Einladungskarte zur Ausstellung War der Rahmen bewusst klein gehalten, um Übersichtlichkeit zu gewährleisten und im Rahmen eines Händlerverkaufstages auch die geschäftlichen Agenden optimal gestalten zu können, so verdient die liebevolle Gestaltung der Feierstunde Hervorhebung. Im Zentrum der von zahlreicher Prominenz des Budapester Musiklebens besuchten Veranstaltung standen Werke des Nestors der österreichischen und ungarischen Musik Jenö Takács, die von der Saxophonistin Zsuzsanna Szendröi (am Klavier begleitet von György Forgó) 31. Alexander Varró spielt Jenö Takács Doblinger-Komponisten, und auch Georg Arányi-Aschner ist immerhin mit einem Zugabenstück im Katalog vertreten. Damit freilich noch nicht genug, denn auch die Eltern des großen Wiener Musikwissenschaftlers und Komponisten aus dem Schönberg-Umfeld Egon Wellesz stammten, wie schon der Name unzweifelhaft ahnen lässt, aus Ungarn. Wie wir in der Person von Jenö Takács die musikhistorisch wohl einmalige Situation finden, dass eine Künstler gleich Dass Doblinger schließlich über die in zwei Ländern den Ältestenehrentitel eineinviertel Jahrhunderte seines Bestefür sich in Anspruch nehmen darf, so hens nicht nur im jeweils zeitgenössimag die jüngste ungarische Jubiläumsschen Bereich den Ungarn verdienten feier den Anlass bieten, einen LeitPlatz in seinem Spektrum gab, sondern spruch der letzten Jahrzehnte doch etwas zurecht zu rücken: Bezeichnet Doblinger sich gerne als der Verlag der österreichischen Komponisten, so ist dies zwar selbstverständlich grundsätzlich korrekt, bedarf aber der ganz wichtigen Ergänzung, dass auch die ungarische Musik bzw. zahlreiche jener Komponisten, die 32. Reges Publikumsinteresse im Palais Pálffy von Budapest kommend über auch die ungarische (bzw. ungarischWien eine Weltkarriere begannen, eine österreichische) Musikgeschichte durch unverzichtbar bedeutende Position im die bahnbrechende Arbeit in der Reihe Katalog einnehmen. Was bereits kurz Alter Musik „Diletto musicale“ ernach der Verlagsgründung mit Werken schloss, rundet den Bogen. Erwähnt Carl Goldmarks begann, fand unmittelseien die insbesondere von Howard bar nach der Jahrhundertwende einen Chandler Robbins Landon betreuten parallelen Höhepunkt in den Bereichen Ausgaben der Werke Joseph Haydns, U- und E-Musik mit der Inverlagnahme aber auch kleinere und größere Meister von Ernst von Dohnányi und – Franz wie Anton Georg Csermák, Márk Lehár. Paul Abraham wäre in der Folge Rózsavölgyi. Als Herausgeber auf ebenso zu nehmen, wie eben der im diesem Gebiet wirkt insbesondere der damals noch zu Ungarn gehörenden bekannte ungarische Musikwisburgenländischen Siegendorf geborene senschaftler Ferenc Bónis. Ein Resümee Jenö Takács, der 1926 seinen ersten darüber, was Doblinger ohne „seine“ Vertrag mit Bernhard Herzmansky jun. Ungarn wäre, erübrigt sich wohl anschloss. Politisch verursacht war gesichts dieser Aufzählung. Bleibt der schließlich jene Situation, die eine Hoffnung und Überzeugung Ausdruck ganze Reihe von Vertretern der nächzu verleihen, dass die seit der Donausten Generation in die Doblinger-Bemonarchie ungebrochen herausragentreuung führte: Infolge ihrer Flucht nach den Beziehungen zum östlichen Nachdem gescheiterten ungarischen Volkbarn auch im 21. Jahrhundert für saufstand von 1956 und ihres Neubewesentliche Akzente im Editionsproginns in Österreich wurden insbesongramm sorgen werden! dere Iván Eröd und Josef Maria Horvath Ch. H. 7 klang:jubiläum Der Doyen in der Mozart-Stadt Zum 85. Geburtstag von Helmut Eder Von Christian Heindl Er zählt zu den Großen des österreichischen Musiklebens, und auch mit 85 Jahren denkt er keineswegs an ein kompositorisches Pensionistendasein. Dass ein Künstler in diesem Alter auf ein reiches Gesamtwerk zurück blicken kann, mag wenig überraschen – kaum jemand kann allerdings wie Helmut Eder einer so beachtlichen Anzahl an prominent besetzten Uraufführungen neuer Werke in nächster Zeit entgegen sehen. Ein Überblick über den Schaffensweg. 33. Partiturstudium der 6. Symphonie – Helmut Eder und Wolfgang Sawallisch (1996) Am 26. Dezember 1916 in Linz geboren, begann Helmut Eder parallel zu einer Volksschullehrertätigkeit und zahlreichen Aktivitäten im praktischen musikalischen Bereich nach Ende des 2. Weltkrieges Studien am Linzer BrucknerKonservatorium, wo u. a. der JohannNepomuk-David-Schüler Helmut Schiff sein Lehrer war. Diese Tradition prägte zunächst Eders neoklassizistische Werke der Nachkriegszeit mit ihrer freitonalen polyphonen Schreibweise, die er auch während einer kurzen Unterrichtsphase in München bei Carl Orff und in Stuttgart bei David 1953/54 im Wesentlichen beibehielt. Besonderes Augenmerk wird ab dieser Zeit der rhythmischen Vielfalt und dem ostinaten Prinzip zuteil, wofür etwa die vier Rhythmischen Klavierstücke op. 18 (1953) ein prägnantes Beispiel bilden. Infolge vielfältiger Eindrücke in München – u. a. Kontakten zu Karl Amadeus Hartmann und Besuchen der „Musica viva“-Konzerte – begann Eder ab Mitte der 50erJahre sich vorerst konsequent mit der Dodekaphonie auseinanderzusetzen, 8 wie etwa im Bläserquintett op. 25 (1958), dem 1. Violinkonzert op. 32 (1960) oder dem Ottetto breve op. 33 (1960), wobei sich trotz technischer Strenge auch durchaus heiter-spielerische Züge finden, stets behutsam den „Kompromiss zwischen Anspruchsvollem und Gefälligem“ (Gernot Gruber) auslotend. Bereits zu dieser Zeit findet sich eine erste Synthese der meisten bis dahin verwendeten Mittel (insbesondere des rhythmisch-metrischen Elements und der Möglichkeiten der Zwölftontechnik) in der 2. Sinfonie op. 24 (1958) oder den keineswegs nur für pädagogische Zwecke angelegten sieben Sonatinen op. 34 (1963-69). Wenn zahlreiche Werke Eders ab den späten 50er-Jahren italienische Titel tragen (z. B. Pezzo sereno op. 27 [1958], Danza a solatio op. 36 [1963], Impressioni op. 43 [1966]), so mag Paul Hindemiths „Sinfonia serena“ dafür ebenso nur äußerlich den Anstoß gegeben haben wie Luigi Nonos „Polifonica-Monodia-Ritmica“, wobei man bei letzterem natürlich unwillkürlich an Eders späteres Erfolgsstück Melodia-Ritmica für zwölf Violoncelli oder Streichorchester op. 59 (1973) erinnert wird. Dank des Einsatzes einer bunten Vielfalt an Stilmitteln, seines virtuosen Anspruchs und der Publikumswirksamkeit, wurde es rasch Eders allgemein beliebtestes und weltweit meistgespieltes Werk. In seinem Concerto a dodici per archi op. 38 (1963) bezieht Eder durch Aufteilung in drei Streichergruppen erstmals auch die räumliche Wirkung eines Stücks ein (später findet dies seinen Höhepunkt in der großangelegten ... Missa est op. 86 [1986], die in ihrer Konzeption den Ort der Uraufführung berücksichtigt, die Salzburger Felsenreitschule). Während Jazzelemente und Elektronik in Eders Schaffen nur vereinzelt zu finden sind, gehört die Annäherung an serielle bzw. „quasi-serielle“ Techniken (in Weiterentwicklung des dodekaphonen Arbeitens) zu den konsequent angewandten Stilmitteln. Zahlreiche zeitgemäße spieltechnische Effekte geben der Klangfarbe Vorrang, wie etwa in den Impressioni für Streichquartett op. 43 (1966), den Mouvements für Cembalo op. 44 (1965) oder den Orchesterwerken Syntagma op. 45 (1967) und nil admirari op. 46 (1966). Ab Mitte der 60er-Jahre tritt die zwölftönige Konstruktion in Eders Schaffen zugunsten des Modalen und einer Zunahme von Freiräumen in den Hintergrund. Gleichzeitig wendet sich Eder vorübergehend der geistlichen Musik zu – insbesondere mit zahlreichen Orgelsolowerken, aber auch dem Orgelkonzert L´homme armé op. 50 (1969) und der Choralsinfonie op. 60 (4. Sinfonie, 1975). Auf Johann Sebastian Bachs Choral „Was bist du doch, o Seele, so betrübet“ fokussiert, gemahnt die Choralsinfonie in ihrer Ausdruckswelt und formalen Anlage in manchem an die Tradition Anton Bruckners. Der Bezug zu diesen beiden Komponisten tritt auch in der Orgelsinfonie op.72 (5. Sinfonie, 1980) deutlich hervor. Auffälligerweise finden sich mit dem Konzert für Violoncello und Orchester op. 74 (1981) und dem Concerto A. B. op. 78 (1982/83) in unmittelbarer zeitlicher Nähe noch zwei weitere Werke, die auf Bruckner basieren. Auch die spätere 6. Sinfonie „Ombrage“ op. 100 (1994) lässt in Hinblick auf ihre Entstehung anlässlich desbevorstehenden Bruckner-Gedenkjahres 1996 zumindest gedankliche Assoziationen zu. Zweifellos wird man diese Identifikation auch in Zusammenhang mit Eders oberösterreichischer Herkunft sehen können – und naheliegenderweise fin-det sich entsprechend dazu sein jahrzehntelanger Wohn- und Schaffensort Salzburg in zahlreichen Werken mit Mozart-Bezug gespiegelt: Metamorphosen über ein Fragment von W. A. Mozart op. 54 (1970), Suite mit Intermezzi op. 71 (1979), Haffner-Konzert op. 82 (1984) und Annäherung op. 113 (1998). Das Zitat findet sich in solchen „Hommagen“ oft als motivische Grundlage für größere Abschnitte oder das gesamte Werk. Nachdrücklichste Huldigung an Salzburgs Genius Loci ist Eders abendfüllende Oper Mozart in New York o. op. (Text: Herbert Rosendorfer, 1990) stilistisch eine Synthese aller bisher dagewesenen Elemente und somit typisch für das Spätwerk des Komponisten. Seit der Emeritierung als Kompositionsprofessor an der Hochschule (der nunmehrigen Universität) „Meine Art zu komponieren möchte ich pluralistisch nennen. Ich bejahe eine Entwicklung, die es dem Komponisten in die Hand gibt, alles – von der Modalität bis zum Seriellen und zur Klangfarbenmusik – in seine persönliche Sprache einzubeziehen.“ (Helmut Eder, 1989) Mozarteum in Salzburg 1987 konnte Eder seine Zeit fast ausschließlich dem Komponieren widmen und so seinen Katalog auch quantitativ bedeutend erweitern. Als große Werke der letzten Jahre seien nur die 6. Symphonie und die 7. Symphonie „Burleska“ op. 114 (1998/99) sowie das Klavierkonzert „Episoden“ op. 110 (1998) genannt. War das Sextett Penultima op. 115 (1999) symbolisch als zumindest „vorletztes“ Werk gedacht (vgl. klang: punkte Nr. 12/ Frühjahr 2001), so sind mittlerweile weitere prominent besetzte Uraufführungen projektiert: Schon am 3. Februar nächsten Jahres wird die Camerata Salzburg unter der Leitung von Trevor Pinnock im Salzburger Mozarteum das Mozarteum-Konzert für Streicher und Schlagzeug op. 118 (2000) aus der Taufe heben. Am 20. Juni 2002 folgt ebenfalls in einem Konzert der Camerata Salzburg am Mozarteum das Bratschenkonzert „Der reisende Schatten“ op. 116 (1999) mit der Solistin Veronika Hagen und unter der Stabführung von Roger Norrington. Und weil zuletzt wahrlich nicht das Schlechteste kommen muss, kündigt sich schließlich für November 2002 die Uraufführung der Musica Concertante für drei Klarinetten und Orchester op. 117 (2000) durch die Wiener Philharmoniker unter der Leitung von Seiji Ozawa im Großen Wiener Musikvereinssaal an! *** Eine detaillierte Biographe und ein ausführliches Werkverzeichnis enthält der neue Prospekt „Helmut Eder – Werke bei Doblinger“, der in Kürze kostenlos über unsere Werbeabteilung erhältlich ist. klang:jubiläum Komponist der „Altdorfer Passion“ Zum 65. Geburtstag von Augustinus Franz Kropfreiter Man mag ihn durchaus schon einmal salopp als den Organisten von St. Florian bezeichnet haben, und dabei ganz die dominierende Stellung des kompositorischen Schaffens in den Hintergrund gedrängt haben. Eine leicht nachvollziehbare Denkweise freilich, betrachtet man den Lebensweg des Augustinus Franz Kropfreiter, der auf das Engste mit dem oberösterreichischen Stift verbunden ist. In einem erstmals im Oberösterreichischen Kulturbericht 10/2001 erschienenen Artikel würdigt Franz Zamazal den Jubilar. zu den herausragenden Persönlichkeiten des österreichischen Musiklebens mit internationaler Bekanntheit. Er wurde mit vielfachen Würdigungen und Auszeichnungen (u. a. Anton Bruck-nerPreis des Landes OÖ.) bedacht. 34. Augustinus Franz Kropfreiter Prof. Augustinus Franz Kropfreiter (geboren am 9. September 1936) vom Augustiner Chorherrenstift St. Florian zählt seit vielen Jahren durch sein Wirken als Organist mit überwältigender Improvisationskunst und durch seine zahlreichen Kompositionen Sein geradliniger Lebensweg führte ihn vom musikliebenden Elternhaus in Hargelsberg über Stationen am Linzer Petrinum, Bruckner-Konservatorium und Wiener Musikhochschule mit glanzvollem Abschluss zu den dienstlichen Obliegenheiten im Stift. Er ist Stiftsorganist und somit einer der Nachfolger Bruckners, Lehrer der Sängerknaben, Leiter des Stiftschores, Dirigent auch großer Kirchenmusikaufführungen und Verantwortlicher für die Bruckner-Orgel. Das umfangreiche Schaffen umfasst alle Sparten der Tonkunst, außer Oper und Ballett, mit Schwerpunkt Orgel, geistliche Musik, Chorwerke und Kammermusik, aber auch mehrere groß besetzte Werke wie Konzerte und Symphonien aufgrund ehrenvoller Auftäge. Seine „Altdorfer Passion“ (1965) wurde in kurzer Zeit zu einem Standardwerk neuerer Oratorienliteratur. Alle seine Werke entsprangen letztlich der von ihm geschätzten Ruhe im Stift, der Geborgenheit im Orden und der unmittelbaren Nähe zur großen Orgel. Kropfreiters polytonale Tonsprache verbindet mit großem Wissen, Können und hohem Verantwortungsbewusstsein größtmögliche Farbigkeit und Praxisbezug. Franz Zamazal *** Unter den zahlreichen Würdigungen, die Augustinus Franz Kropfreiter anlässlich seines 65. Geburtstages erfahren hat, sei an dieser Stelle nur das Festkonzert in der Stiftsbasilika von St. Florian am 26. Oktober, dem Österreichischen Nationalfeiertag, hervorgehoben. Das unter der Gesamtleitung von Kurt Neuhauser stehende Programm bot eine repräsentative Mischung aus dem Vokal- und Orgelwerk, darunter auch mehrere Uraufführungen und die jüngst bei Doblinger erschienene „Collaudatio pro organo“. 9 klang:jubiläum Roland Batik – Der Komponist Zum 50. Geburtstag des vielseitigen Künstlers Von Michael Publig Musiker wie Roland Batik haben es nicht einfach. Er „tanzt auf mehreren Kirtagen“, im vorliegenden Fall gleichermaßen als Pianist, Pädagoge und Komponist. – Schwierig genug, da einen funktionierenden Zeitplan zu finden. Batik schafft es dennoch, und dies zur Freude seines Publikums, das ihm seit Jahrzehnten begeistert folgt. tun somit beide, vor allem aber Batiks Musik, die diese positiven Charakterzüge logischerweise widerspiegelt. 35. Roland Batik Erschwerend wirkt die Tatsache, dass der Musik-Verkäufer bei „Batik“ fragt, ob der Interessent denn nun den Jazzmusiker oder den Interpreten diverser klassischer Komponisten meint. Unsere Zeit wird leider mehr als je von einem Labeldenken geformt, in dem Genre-übergreifende Musik kaum Platz findet. („In welches Regal stelle ich es denn?“) Und doch: Roland Batik beweist seit nunmehr 25 Jahren – sein 25-jähriges Bühnenjubiläum durfte er dieses Jahr ebenso wie seinen 50. Geburtstag feiern – die Machbarkeit solch übergreifender Musik. Und er findet seit vielen Jahren ein gleichermaßen dankbares wie begeistertes Publikum, das alle Altersschichten umfasst. Da Roland Batiks Name als Pianist in aller Munde ist, seien darüber hier nicht weiter viele Worte verloren; aber auch als Lehrer findet die Philosophie Batiks dankbare Zustimmung. Hier zeigen sich Offenheit, Toleranz und kreative Neugier in Batiks Wesen als großer Vorteil: Die positiven, individuellen Seiten des Schülers werden primär aufgegriffen (statt Schwächen bloß kritisiert) und somit verstärkt. Das traditionelle LehrerSchüler-Verhältnis wird somit in eine kontinuierliche Geben- und NehmenBeziehung umgewandelt. Profitieren 10 Was ist das Geheimnis von Batiks Musik? Der Autor, der diese Musik seit vielen Jahren kennt, gesteht, dass er diese Frage immer noch nicht beantworten kann. Geheimnisse stehen nicht immer auf einem Blatt (Noten-)Papier. So sieht der Autor die Partitur des letzten Klaviertrios aus der Feder des Meisters und fragt sich beispielsweise, ob die Einfachheit der Violinstimme im ersten Satz den virtuosen Geiger auch befriedigen können wird. Er weiß es nicht, und er ist (erneut) verblüfft, als das Altenberg-Trio wiewohl zur eigenen Begeisterung wie auch der sämtlicher Anwesender die Komposition im Musikvereinssaal zur Uraufführung bringt. Die besagte Geigenstimme wirkt gleichermaßen schön wie genial, einfach oder nicht. Welch Leben doch dahinter steckt, welch Standards-Qualität in den Noten liegt. Batik bewegt sich manchmal scheinbar auf dem schmalen Pfad zwischen gefälliger Publikumsmusik und der Suche nach Neuem, wobei man beim Hören von Batiks Musik immer wieder bemerken kann, dass diese beiden Elemente kein Widerspruch sein müssen. Selbst bei oberflächlicher Betrachtung eine ideale Kombination. Der Erfolg seines ersten Klavierkonzerts („Meditation on Peace“) ist legendär, wenige sogenannte zeitgenössische Kompositionen erfahren so viele Aufführungen wie dieses Klavierkonzert, das einfach ein „Reißer“ ist. Klavierwerke wie „Bagatelle“, „Pannonische Romanzen“ oder „Six Intermezzi“ haben sich über viele Jahre als Repertoirestücke etabliert. Die Angst potentieller Interessenten, die „nur“ Noten lesen können und „leider nicht improvisieren“, kann genommen werden, da die Musik in den Ausgaben komplett ausnotiert ist und keine Improvisation erfordert. Ein weiterer Aspekt in den Kompositionen liegt darin, dass die Stücke auch dann gut klingen, wenn sie nicht vom Komponisten selbst interpretiert werden. Hier liegt ein Ansatzpunkt für viele Musiker, die teilweise noch ermuntert werden können, sich der Musik Batiks vermehrt anzunehmen; avancierte Musikstudenten wie auch professionelle Musiker werden damit gut bedient sein. Die Qualität von Roland Batiks Musik ist auf zahlreichen CDs hervorragend dokumentiert, was nicht zuletzt durch zahlreiche Auszeichnungen und Preise manifestiert ist. Besonders erwähnt seien die Gesamteinspielungen von Mozarts und Haydns Klaviersonaten; die Einspielungen von „bridges“ (mit Heinrich Werkl, Kontrabass und Woody Schabata, Mallets) liefern ein ebenso hohes Niveau wie die Aufnahmen mit Batiks Klaviertrio. Batiks Musik entzieht sich – Gott sei Dank – einer Kategorisierung; es ist Musik, die einer jahrelang gewachsenen Kontinuität entstammt. Eine Tradition mit Anleihen aus Romantik und Impressionismus, zu denen der Komponist ebenso steht wie zu all den Jazzeinflüssen, die Batiks Noten zu einer zeitlos gültigen Musik mit Standards-Niveau formen. Wenn man so will, schuf sich über 50 Jahre die „Marke“ Roland Batik selbst. Ein österreichischer Musiker, der gleichermaßen internationale Anerkennung wie frenetische Kritiken und vor allem begeisterten Applaus seitens des Konzertpublikums erhält – das ist selten genug. Werke bei Doblinger MEDITATION ON PEACE (1. KLAVIERKONZERT) Ausgabe für Solo-Klavier/Solofassung (Best.-Nr. 01 634) Orchestermaterial leihweise BAGATELLE für Klavier (Best.-Nr. 01 636) P ANNONISCHE R OMANZEN für Klavier (Best.-Nr. 01 637) SIX INTERMEZZI Fassung für Klavier (Best.-Nr. 01 642) Fassung für Kammerorchester: Material leihweise 4 INTERMEZZI für Klaviertrio (Best.-Nr. 07 194) klang:echo Senza espressione Wiener Festwochen: Ofenbauers „SzenePenthesileaEinTraum (1999/2000)“ Großes Medieninteresse begleitete die Uraufführung von Christian Ofenbauers Oper “SzenePenthesileaEinTraum (1999/2000)” am 27. Mai 2001 im Theater an der Wien als Koproduktion von Wiener Festwochen und Wiener Volksoper. Dabei hatten der Komponist, der seit Herbst als Ordentlicher Professor für Harmonielehre und Kontrapunkt an der Universität Mozarteum lehrt, und der Regisseur Lutz Graf dem Publikum etliche Nüsse zu knacken gegeben. Die über weite Strecken strikt zurückgenommene Musik, der Ästhetik eines Morton Feldman nahe, die dramaturgische Schichtung unterschiedlicher Facetten der selben Handlungsmomente, das Spiel mit und das Aufbrechen von Opern- und Theatertopoi sowie die Inszenierung, die das zentrale Thema des unausweichlich seine Opfer fordernden Geschlechterkampfes in vielfältigen Bildern umkreist hat – all das vereinte sich zu einem Abend, der eindringlich an Adornos Diktum vom Rätselcharakter des Kunstwerks erinnerte und demgemäß auch ganz unterschiedliche Reaktionen hervorrief. „Theateraquarium der Rollenzwänge“ „[...] es geht Ofenbauer nicht um die Schilderung einer letalen Beziehung mit den Mitteln der Opernkonvention. Ins Abstrakte ist alles erhöht; es geht um Beziehung an sich, um Geschlechteridentität, Rollendruck und Rituale, und entsprechend rituell-statisch ist auch die Inszenierung von Lutz Graf. [...] Ofenbauers Musik ist dem Ganzen ein teilnehmender bis teilnahmsloser Beobachter. Sie gibt den Gestus der rituellen Wiederholung vor, hat etwas Maschinelles, ist wie eine Zeitlupentanzmusik und lebt von auf mehrere Instrumente verteilten kontrapunktischen Patterns. In Summe eine kontemplativ tönende Spieldose, die nur punktuell durch einen heftigen perkussiven Herzschlag aufweckt, um am Ende einmal mit Bläserakkorden in Wallung zu geraten. Ofenbauer ersinnt im Grunde eine raffinierte musikalische Tropfsteinhöhle, in der Flächen, Stakkato-Mückenstiche und winselnde Flageoletts regieren – gesäumt von Vogelgezwit-scher, Regen und dem Sound einer Schreibmaschine. Die Musik ist weniger als „Zustand, und dann auch nicht mehr als suggestiver Teil des Bühnenbildes. Eine Farbe. [...]“ (Ljubiša Tošić, Der Standard, 29. Mai 2001) 36. Christian Ofenbauer Christian Ofenbauer vor seiner jüngsten Uraufführung. Demnach müssten im Theater an der Wien nahezu lauter Unverständige gesessen habe: Die Oper ,SzenePenthesileaEinTraum (1999/2000)’ wurde, nachdem ein paar Ungeduldige bald genug hatten und türknallend abgingen, am Ende lautstark bejubelt. Die vorzeitig Davongeeilten hatten das versäumt, was im Bühnenwerk Ofenbauers von der musealen Form der Guckkastenbühne übrig geblieben war: reiner Schöngesang. Der blieb auch weitgehend verständlich, so dass Heinrich von Kleist, nach dessen Trauerspiel der Komponist Ofenbauer gemeinsam mit Regisseur Lutz Graf das Libretto schuf, zu seinem Recht kam. Wenngleich in dieser Deutung der Herold zum Stuckträger aufgewertet wird; Corinna Harfouch, fast ununterbrochen auf der von Andreas Jander sparsam ausgestatteten Bühne, spricht und spielt ihn mit offenbar gewolltem Pathos. Mit An- und Auskleidezeremonien sorgen die Griechen und Amazonen für Heiterkeit; auch eine Darstellungsmöglichkeit für den Kampf der Geschlechter. Keine Blöße geben sich die von Ulf Schirmer geleiteten Musiker der Volksoper Wien, wiewohl das ,Hauptinstrument‘ eine klappernde Schreibmaschine bleibt.“ (ES, Kleine Zeitung, 29. Mai 2001) „Geschlechter-Kämpfe – Kleists ,Penthesilea‘ in kühner Opernversion“ „Wem es nicht gefällt, der habe ihn verstanden. So äußerte sich der Komponist 37. „SzenePenthesileaEinTraum”, Szene mit Corinna Harfouch, Annely Peebo, Friedrike Meinel und Jozefina Monarcha 11 „Traumfetzen nächtlicher Endlosschleife“ „,Für mich würde ein Versuch geglückt sein, wenn jemand, der meine Musik hört, das Gefühl hat, er hat einen Ort gefunden, in dem er drei Minuten nachdenken kann.‘ – so Ofenbauer im Sinne Brechts auf die Frage, ob er seine eigene Musik beschreiben könne. ,SzenePenthesileaEinTraum 1999-2000‘ – für die Wiener Festwochen gemeinsam mit der Volksoper produziert – ist sein aktueller Versuch, diesen Anspruch umzusetzen. Mit der Uraufführung in der Regie von Lutz Graf ist ihm das am Sonntag im Theater an der Wien auch geglückt. Zweieinhalb Stunden konnte in Ruhe nachgedacht werden und das war gut so. Ofenbauers Komposition/Libretto (nach Kleist) hat Muße nötig. Weil es sich mit diesem Stück verhält wie mit einem Sickerwitz: Das zündet an der langen Lunte. Möglicherweise an jener des Publikums, möglicherweise auf Grund des Kunstgriffs, der wilden Aggression des Inhalts eine irritierende Stille gegenüberzustellen. Wie bedächtiges Atmen wirkt Ofenbauers Musik, die sich in kaum merkbaren Unterschieden in den Tempi bewegt. Wie Traum-fetzen sickern seine versetzt in den Vier-Viertel-Takt montierten (A)Tonalitäten in das Bewusstsein. Wie das bekannte nächtliche Hochschrecken mit Herzklopfen und Schweißausbruch durchjagen sparsam positionierte wuchtige Paukenschläge die meditative Grundlinie. Das Volksopern-Ensemble unter Ulf Schirmer bringt das akkurat. Inklusive Band-Einspielung plus Schreibmaschine, die sich in der ComputerÄra längst als perkussiver Geräuschlieferant ein zweites Standbein geschaffen hat. Hier wird sie in einem vier Meter hohen Kubus verwendet, der sich zwischen Transparenz und Spiegelung ständig um die eigene Achse und quer über die Bühne (Andreas Jander) dreht. Darin: eine Sekretärin, die tippt, ein Manager geht. Seine Schritte sind ein ewiges Metronom der Abhängigkeiten. [...]“ (Irene Judmayer, Oberösterreischische Nachrichten, 29. Mai 2001) „Szenen eines Geschlechterkampfes“ „Heftiges Für und Wider schon zur Pause! Am Ende jubelten einige begeistert, andere wirkten eher ratlos und entschieden sich für anerkennenden Applaus [...] Ofenbauer vermeidet eine Einteilung in Akte und Szenen: Träume, Bilder am Meeresgrund, Rückgriffe auf Träume, Umbaumusiken wechseln einander ab, umspült von einer streng konstruierten, minimalistischen Musik, die sich mitunter zu raffiniertem Wohlklang aufschwingt. Dem kargen (Traum-)Geschehen in einem blau ausgeleuchteten, ständig rotierenden Glaskubus stehen Amazonenauftritte in einem Feld aus beweglichen Stäben gegenüber. Das ist das Kampffeld zwischen Amazonenund Griechenwelt, die Manege des Geschlechterkampfes; hier wird das Anund Auskleiden der Bewegungschöre zum Ritual des Kräftemessens, der Demütigung.Die Aufführung hat dank des präzisen, intensiven Dirigenten Ulf Schirmer und des verlässlichen Volksopernorchesters eindrucksvolle Momente, besonders nach der Pause. [...]” (Karlheinz Roschitz, Kronen Zeitung, 29. Mai 2001) „Frau und Mann verträgt sich nicht“ 38. „SzenePhentesileaEinTraum“ 12 „[...] Neu ist hier nichts. Doch Ofenbauer bedenkt alles, in erster Linie die dramaturgische 39. „SzenePhentesileaEinTraum“, Szene mit Morton Frank Larsen und Adrian Eröd Schwachstelle aller Theaterproduktionen, die Pause. Das Licht geht an, die Musiker gehen ab, nur das Publikum bleibt, um die in Ofenbauers Stück ständig variierte Botschaft, so banal wie altbekannt, noch einmal zu bestaunen: Frau und Mann verträgt sich nicht. [...] Komponist Ofenbauer erzählt in jeder Sekunde vom Scheitern – er ist Minimalist. Zart und behutsam setzt er wenige Töne, die auf einen Aufschwung zielen, auf einen Anfang. Doch schon fehlt der Mut fortzufahren. Ofenbauer zweifelt, verzweifelt an der Mög-lichkeit, jemals ein Ganzes schaffen zu können. Dies käme ihm unüberhörbar als Lüge vor. Also setzt er immer wieder an, variiert sein zögerndes Scheitern, wiederholt die so entstandenen Tableaus in Variationen. So keimt aus einer kleinen Geste der Vergeblichkeit das ganze Werk. [...] Dirigent [Ulf Schirmer] [vertraut] mit kalter Berechnung auf die entspannende Sogwirkung der Musik, die sich immer wieder beeindruckend Bahn bricht, während die Sänger – Friederike Meinel führt ein insgesamt starkes Ensemble an – kaum die Wirkung steigern können; das hat ihnen aller-dings der Komponist durch seine allzu sparsame Klangimagination verwehrt. So leuchtet da ein sprödes Requiem, abstoßend wie anziehend, untheatralisch sperrig, in glitzernden Klanggesten betörend, radikal in seinem Verweben von Musik und Botschaft, banal in seiner mono-thematischen Penetranz: das Ganze, fast, ein Traum.” (Reinhard J. Brembeck, Süddeutsche Zeitung, 1. Juni 2001) klang:echo Glückliche Stunde schöpferischen Zorns Eröd-Uraufführung durch den Wiener Concert Verein Mit einer markanten Premiere gestaltete sich der Abschluss des jüngsten „Composer in residence“Zyklus des Wiener Concert Vereins. Nachdem in den ersten drei Konzerten mit den „Minderheiten“Tänzen, dem Violinkonzert und dem Doppelkonzert Eröd-Hits aus älteren und jüngeren Jahren zu hören waren, erklang mit der Symphonie Nr. 2 op. 75 ein Werk, das in für den Komponisten ungewohnter Weise eine aktuelle politische Stellungnahme enthält. Die insbesondere in Künstlerkreisen verbreitete latente Unzufriedenheit mit der innenpolitischen Lage in Österreich nach Bildung der konservativen Koalitionsregierung im Februar 2000, prägte auch den Kompositionsprozess der 2. Symphonie. Trotz konkreter – in den Satztiteln angedeuteter – Bezüge ist Eröds Werk keine Programmmusik im herkömmlichen Sinn, sondern vielmehr die Schilderung gewisser „emotioneller“ Vorgänge. Anschaulich skizziert Oliver A. Láng in einer Besprechung der Uraufführung, die der Concert Verein und Leopold Hager am 20. Mai 2001 im Brahms-Saal des Wiener Musikvereins gestalteten, den Aufbau: Getriebensein werden im zweiten Satz ,Unruhe’ spürbar, die Ordnung scheint gestört. Scharfe, gleißende Schübe werden eingeflochten, Unruhe vor dem Sturm! Ganz am Ende – ,Klage und Aufschrei’ – wird der Energiesog dann mächtig und Eröd gelingt ein aufrgender Schluss. Ein attraktives Werk, das seinen Weg auf die Konzertpodien finden wird. Zumindest wenn man sich auf ein so engagiertes Ensemble wie den ConcertVerein und einen so souveränen Dirigenten wie Leopold Hager verlassen kann.” (Kronen Zeitung, 22. Mai 2001) „Entgegen dem oftmaligen Aufbau von ähnlichen Werken geht es in der Symphonie nicht um atmosphä-rische Aufhellung, sondern um Verdunkelung. Die ,Idylle’ zu Beginn ist noch eine recht harmonische Ausgangsbasis. Doch idyllisch muss nicht spannungsarm bedeuten. Symphonischer Fausthieb Das Schwungrad dreht sich bald wilder. Aufgeregtes Zucken und Hasten, ein „Im Mittelpunkt des Programms und wohl auch der Aufmerksamkeit stand Ivan Eröds zweite Symphonie op. 75. Der sonst so oft heitere, musizierfreudige Meister schrieb seinen Geniestreich im Vorjahr ,in einer Stimmungslage des Unmuts‘. Die Symphonie fasst vier Abschnitte in einem etwas über 20 Minuten langen Satz zusammen. Eröd beginnt 41. Iván Eröd schon mit unüberhörbaren Motiven des Schmerzes und steigert den Ausdruck seines emotionsgeladenen, aufwühlenden Satzes bis zu Ausbrüchen des Zorns und stellt sich dabei selber einmal in seiner ganzen künstlerischen Bedeutung, ja Größe, dar. Und es gibt im ganzen Geschehen eigentlich keine Aufhellung. Die Musik kommt nach Beethoven vom Herzen und findet auch den Weg in die Herzen. Schmerzhaft expressiv ließ Hager beginnen, und er zeigte in dieser Uraufführung deutlich seine symphonische Pranke, mit der er das Stück von Steigerung zu Steigerung trieb. Das Publikum erfasste die Bedeutung der Stunde und dieses symphonischen Satzes und bereitete dem anwesenden Komponisten und den Ausführenden einen verdienten Triumph. Glückliche Stunde des schöpferischen Zorns, der uns ein so tiefes Werk schenkte!” (Herbert Müller, Wiener Zeitung, 22. Mai 2001) 40. Iván Eröd, 2. Symphonie op. 75 *** 13 Waren die Rezensionen zu den vorangegangenen „Composer in residence“Konzerten im Brahms-Saal des Wiener Musikvereins deutlich spärlicher gesät, so gab es auch hierzu prägnante Stimmen: VIOLINKONZERT OP. 15 (31. Jänner 2001, Birgit Kolar, Violine; Dirigent: Marcello Viotti) „Eröd ... spinnt einen Bogen zwischen Gefühl, lyrischer Schönheit und spielerischer Auflösung. Birgit Kolar ist die ideale Interpretin für den Stimmungs-trip: Den energischen Beginn kann sie ebenso überzeugend anbieten wie die heiteren Passagen. Und wie sie im langsamen Teil in üppigem Schönklang schwelgt, hat Solistenqualität.“ (OL, Kronen Zeitung, 2. Februar 2001) „Eröd, der jeder avantgardistischen Musik fern steht und Wert darauf legt, seine Haltung als ,freundlich gegenüber Interpreten und Zuhörern‘ zu bezeichnen, ist... der Beweis für diese Selbstcharakteristik auf Anhieb gelungen. Viel Applaus für die Ausführenden und den Komponisten...“ (Manfred A. Schmid, Wiener Zeitung, 2./3. Februar 2001) 43. Iván Eröd, „Minderheitentänze“ op. 70 D OPPELKONZERT FÜR K LARINETTE UND FAGOTT MIT BEGLEITUNG DES ORCHESTERS OP. 72 (23. Februar 2001 – Dirigent: Nikolai Alexeev) das Eröd als erfindungsreichen Melodiker ausweist.“ (Rainer Elstner, Wiener Zeitung, 26. Februar 2001) „Iván Eröds Doppelkonzert für Klarinette und Fagott konnte mit den Solisten der Uraufführung (1999) aufwarten. Gerald Pachinger, Solo-Klarinettist, und Richard Galler, Solo-Fagottist der Wiener Symphoniker präsentierten sich als ideale Interpreten dieses kurzweiligen Werks, Nachzutragen bleibt aus der vergangenen Saison noch die ungarische Erstaufführung der Minderheitentänze für Streichorchester op. 70 (Szeged, 30. Oktober 2000 – Kammerorchester, Dirigent: László Meszlényi), die in einer erfreulichen Besprechung von Mária Illés dokumentiert ist: Goldene Wiener Ehrenzeichen Verleihung an vier Doblinger-Künstler *** „Das Orchester hat die Gestik des wohlklingenden, leichtfüßigen ,surrealistischen Balletts’ großartig fühlen lassen, beinahe sichtbar gmacht. Jeder musikalische Witz, jede Pointe hatte ihren Platz gefunden, und gerade in diesem zeitgenössischen Werk hat der Klang des Orchesters am meisten überzeugt, nichts hat den Genuss der vielen Farben der Charaktere gestört... Das Konzert konnte mit dem frischen Erlebnis einer neuen Musik schließen.” (Nachrichten des Symphonieorchesters von Szeged, Dezember 2000) Österreichisches in Helsinki 42. Erich Urbanner, Alfred Planyavsky, Andreas Mailath-Pokorny, Paul Walter Fürst, Iván Eröd digt. In Iván einemEröd, Festakt Wiener Rathaus Mit hohen Auszeichnungen wurden die Komponisten PaulimWalter Fürst und Komponisten Paul Walter am 31. Oktober überreichte KulturErich UrbannerIván sowieEröd, der philharmonische Kontrabassist i. R. 2001 und Herausgeber Alfred Fürst und Erich Urbanner sowie der im Wiener stadtrat Andreas Mailath-Pokorny den Planyavsky gewürdigt. In einem Festakt Rathaus am 31. Oktober 2001 überphilharmonische Kontrabassist i. R. und vier das das „Goldene Ehrenzeireichte Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny den Künstlern vier Künstlern „Goldene EhrenHerausgeber Alfred Planyavsky gewürchen für Verdienste um das Land Wien“. zeichen für Verdienste um das Land Wien“. 14 Mehrere Werke österreichischer Komponisten sollen im Frühjahr 2002 im Rahmen eines Ersamus-Kurses an der Sibelius-Akademie und eines Festivals österreichischer Musik in der finnischen Hauptstadt erklingen. Auf dem Programm der maßgeblich vom österreichischen Geiger Konstantin Weitz organisierten Veranstaltungen stehen u. a. die Violinsonate op. 6 von Jenö Takács und die kürzlich erschienene 2. Violinsonate op. 74 von Iván Eröd. In der berühmten Felsenkirche, einem der Wahrzeichen von Helsinki, werden Max Savikangas und Maja Weitz am 11. März “Ein Takt für Viola und Klavier” von Shih zur Aufführung bringen. klang:echo Der Uhu in der Heurigen-Laube Uraufführungen von Rainer Bischof „Wenn die Philosophie ihr Grau in Grau malt, dann ist eine Gestalt des Lebens alt geworden und mit Grau in Grau lässt sie sich nicht verjüngen, sondern nur erkennen: Die Eule der Minerva beginnt erst mit der einbrechenden Dämmerung ihren Flug.“ Mit diesen berühmt gewordenen Zeilen beschloss Georg Wilhelm Friedrich Hegel 1821 die Vorrede seiner Grundlinien der Philospohie des Rechts – und Rainer Bischof stellt sie als Motto über sein 2000/2001 entstandenes Konzert für Violine und Orchester op. 62, dem der Komponist den beziehungsreichen Titel „Der narrische Uhu“ gegeben hat. Die Uraufführung am 21. September 2001 bei den „klangspuren“ in Jenbach mit Ernst Kovacic als Solist stand im Zentrum eines laut Presseberichten „spektakulären“ Gastspiels des City of Birmingham Symphony Orchestra unter Sakari Oramo. „Linie, Farbe, Raum und Zeit“ „Schluss und Höhepunkt der Klangspuren 2001 in der riesigen Halle der Jenbacher AG: Das fabelhafte City of Birmingham Symphony Orchestra präsentierte brillante internationale Novitäten ... Die ansehnliche Reihe der 21 Uraufführungen im Klangspuren-Festival beschloss Rainer Bischofs 2000/2001 komponiertes erstes Violinkonzert mit dem seltsamen Titel ,Der narrische Uhu’. Bischof, skeptisch gegenüber kompositorischen Modeströmungen, spürt in diesem Werk dem Wesen des Instruments Geige nach und leugnet nicht seine Verbundenheit zu tradierten Formen des Violinkonzerts, um sie in verschiedenen Mutationen auf ihre Aussagekraft für das Heute zu überprüfen... Der Zusammenarbeit mit dem Geiger und Widmungsträger Ernst Kovacic verdankte er neben praktischen Erkenntnissen auch die ungemein engagierte Interpretation des Soloparts bei der Uraufführung. Kovacic betonte mit intensivem, pastosem Strich und delikaten Flageoletts die Rolle des Solisten als expressives Individuum gegenüber einem in vielerlei Strukturebenen, polyphonen Schichtungen und Euptionen auftretenden machtvollen Orchesterapparat, der in Birminghams Symphonikern unter der Leitung von Sakari Oramo starke Akzente setzte.” (Jutta Höpfel, Tiroler Tageszeitung, 24. September 2001) „Klangspuren erfolgreich“ „[...] hörte man zum ersten Mal das 2000/2001 entstandene Violinkonzert op. 62, betitelt ,Der narrische Uhu‘, des österreichischen Komponisten Rainer Bischof, dessen Solopart der Geiger Ernst Kovacic mit großem Engagement interpretierte. Das Werk zeigt vielerlei Formen, Strukturen und Schichtungen diffiziler Klanggebilde. Und stellt den Solisten als expressives Individuum einem machtvollen Orchesterapparat gegenüber. Bischof bedankte sich persönlich für großen Beifall [...]“ (unbez., Kurier Tirol, 26. September 2001) „Versuch über das Wienerische“ Aber nicht nur „Der narrische Uhu“ darf bei aller Ernsthaftigkeit des Gehalts als Zeichen dafür gewertet werden, dass Rainer Bischof nach der niedergeschmetterten Depressivität des 2. Streichquartetts eine neue Seite im Buch seines kompositorischen Schaffens aufgeschlagen hat: In einem Schrammelquintett unternahm er einen „Versuch über das Wienerische“ – eine musikalische Studie über das genuine Wesen der Stadt Wien und ihrer BewohnerInnen – von denen einer ja bekanntlich der Tod ist. Nach der Wiener Uraufführung durch die Wiener Symphonia Schrammeln wird das Werk auch bei den Bregenzer Festspielen im Sommer 2002 erklingen. „Die Zwölfton-Schrammeln“ „Rainer Bischof, Wiener Philosoph, Komponist und Musikmanager, wagte im Rahmen einer Schrammel-Matinee einen ,Versuch über das Wienerische’... Der für seine kulturellen Ambitionen bekannte Heurige Schübl-Auer in Wien XIX. hatte zu einem Vormittag mit den ,Wiener Symphonia Schrammeln’ geladen. Die Besonderheit daran: Rainer Bischof stellte dabei auch seine neueste Komposition vor: seinen ,Versuch über das Wienerische’ für Schrammel-Quintett. Ein Quintett deshalb, weil da ausnahmsweise die beiden sonst nur alternativ eingesetzten ,Blasinstrumente’ der Schrammelmusik, die Knöpferlharmonika und das ,picksüße Hölzl’, gemeinsam auftraten. Rainer Bischof 44. Rainer Bischof hat ihnen und den wohlbesaiteten Kollegen mit Konzertmeister Stefan Plott an der spitze ein Werk auf den Leib geschrieben, das in einzelnen Akkorden und Gesten das ,echt Wienerische’ durchschimmern läßt, sonst aber kraft der selbstgewählten Strenge der Dodekaphonie keine Kompromisse eingeht. Das Epitheton ,interessant’ hat sich der Komponist ausdrücklich verboten – nenne wir es also fesselnd, streng, grüblerisch... Und jedenfalls passend zur pessimistischen Weltsicht seines Schöpfers, die auch in den gewohnt geistreichen und eloquenten Kommentaren zu Schubert, Strauß Sohn, Lanner und Johann Schrammel zum Ausdruck kam: Da war viel vom romatischen Gefühl der Fremdheit und Sehnsucht, aber auch vom schlampigen Verhältnis der Wiener zum Tod die Rede. Doch die musikseligen Gäste ließen sich die Freude an Sturm uns Spanferkel nicht rauben.” (Gerhard Kramer, Die Presse, 4. Oktober 2001) 15 klang:splitter alle Ausdrucksfacetten des Leidens und Anklagens in einem Pandämonium von Vokal- und Instrumentaleffekten vorgeführt werden. Es brillierten Anna Maria Pammer als klagende Moro-Gattin, am präparierten Klavier auch spielend, Albert Hosp und Dietmar Bruckmayr als sprechende und singende Performanceartisten sowie Leonhard Schmidinger am Schlagwerk.“ (L. D., Österreichische Musikzeitschrift, 7/2001). Mit „Punkte“ steuert Androsch auch ein repertoireverdächtiges Stück für die klassische Besetzung Streichorchester bei. Die von Stefan Vladar geleitete Uraufführung durch die Budapester Streichersolisten bei den Stiftskonzerten in Kremsmünster am 23. Juni 2001 ließ jedenfalls nachdrücklich den Wunsch nach Wiederhören zurück. Aus den Pressestimmen: 45. Michael Amann Michael Amann Uraufführungen gleich drei neuer Werke aus der Feder des jungen Vorarlbergers gibt es zu vermelden: „Verfinsterung / Erstarrung“ nennt sich ein neues Ensemblestück, das am 16. Oktober 2001 in einem Konzert des Ensembles Music On Line im Rahmen des „Zyklus Asyl“ im Wiener Porgy & Bess erstmals aufgeführt wurde und wie so manche andere aktuelle Komposition als kritischer Kommentar zu bedenklichen Zuständen der gegenwärtigen österreichischen Innenpolitik verstanden werden soll (vgl. klang:echo S. 13 und klang:splitter Bernd Richard Deutsch. Die Ingeborg-Bachmann-Vertonung „Schatten Rose Schatten“ erlebte ihre Premiere Mitte Jänner 2002 beim Festival epan 01 in Spittal/ Drau, und am 28. Februar 2001 wird das Ensemble Plus in Vorarlberg ein neues Septett aus der Taufe heben (Aufführungen in Bregen und Dornbirn, Mitschnitt durch den ORF). Derzeit arbeitet Amann an seinem ersten größeren Instrumentalkonzert – einem Klavierkonzert für die Solistin Ingrid Trummer. 16 Als Präsent für den Starcellisten, Dirigenten und Pädagogen Heinrich Schiff entstanden „Fünf Stücke für Klarinette, Violoncello und Klavier“ (1999/2000), die der Widmungsträger in einem Konzert zu seinem 50. Geburtstag am 18. November 2001 im Mozartsaal des Wiener Konzerthauses zur Uraufführung brachte. Kongeniale Partner waren Paul Meyer (Klarinette) und Alexander Lonquich (Klavier): „... ,Fünf Stücke für Klarinette, Violoncello und Klavier’ forderten abwechselnd Kontemplation und Virtuosität – die Interpreten wurden dem voll gerecht. Eine stimmungsvolle Komposition, der überzeitliche Kraft zuzusprechen ist.“ (Rainer Elstner, Wiener Zeitung, 20. November 2001) „Die Uraufführung von Peter Androschs Werk ,Punkte’ für Streichorchester zeigte mit nachvollziehbaren Strukturen einen Prozess des Auf- und Zusammenbrechens von präzisen Figuren. Sie sind wohltuend kurz und übersichtlich als ein Spiel mit Gedanken formuliert.“ (zam, Oberösterreichische Nachrichten, 25. Juni 2001) „ ... eine gut gewachsene Klangmeditation von sympathischer Kürze, die aufmüpfig Bewegtes, nachdenklich Verharrendes und freundlich getropfte Pizzikato-Effekte gekonnt vereint.“ (Balduin Sulzer, Kronen Zeitung, 25. Juni 2001) 47. Friedrich Cerha Franz Xaver Biebl Bernd Richard Deutsch Nur einen Monat nach seinem in bester Verfassung gefeierten 95. Geburtstag verstarb der prominente bayerische Chorkomponist am 2. Oktober 2001. Dem Verlag Doblinger ist Biebl mit rund 35 geistlichen und weltlichen Sätzen sowie dem Weihnachtsspiel „Freu dich, o Christenheit“ verbunden. „Gelassenheit“ (Nr. 8, 2001) und „DistanzKomposition“ (Nr. 10, 2000/01) nennen sich zwei neue vokalinstrumentale Werke, die in teils ironisch-humoristischer, teils ernst zeitkritischer Weise Aufsehen bei den Hörern der Uraufführungen verursachten. Peter Androsch Die von LIVA-Direktor Wolfgang Winkler erfogreich ins Leben gerufene Veranstaltungsreihe „beiSpielsweise“ am Linzer Brucknerhaus wurde in der Saison 2000/01 von Peter Androsch konzipiert, der der Idee dieses Zyklus gemäß auch eigene Projekte vorstellte. Das abschließende Konzert am 29. Mai 2001 trug den Titel „Domino“ und thematisierte in der gleichnamigen Komposition den Fall der Entführung und Ermordung des italienischen Politikers Aldo Moro: „Die teils bis heute unerklärte Kettenreaktion der politischen Ereignisse des Jahres 1978 wird von Androsch in einer faszinierenden Kette von musikalischen Dominoereignissen reflektiert, in der – nach dem Libretto von Silke Dörner – Friedrich Cerha DISTANZKOMPOSITION für Klarinette und Rezitation (Schwaz, Franziskanerkloster, 17. September 2001 – Ernesto Molinari, Klarinette; Bernd Richard Deutsch, Rezitation) „In ,DistanzKomposition’ von B. R. Deutsch wurden die Musikalität der Sprachmelodie nutzend, Witz und Scharfsinn verknüpfende Texte zitiert. Die Verquickung sprachlicher und musikalisch motorischer Elemente hatte beste dadaistische Qualitäten.“ (hau, Tiroler Tageszeitung, 19. September 2001) 46. Franz Xaver Biebl, „Freu dich, o Christenheit“ Bedauerlicherweise liegt zwar zu dem für Bariton und Instrumentalensemble komponierten „Gelassenheit“ keine Besprechung vor. Dem am 16. Oktober 2001 in einem Konzert des Ensembles Music On Line unter der Leitung von Simeon Pironkoff jun. mit dem fulminanten Solisten Günter Haumer im Wiener Porgy & Bess (vgl. klang:splitter Michael Amann) uraufgeführten Stück ist jedoch ein Text des Komponisten vorangestellt, der einiges über den zeitlos-aktuell-kritischen Anspruch aussagt: „Gelassenheit ist ein Psychogramm des STAATSKANZLERS, dargestellt anhand seiner Rede im Zeitlupentempo. Selbstgefällig und mit sichtlichem Genuss verkündet der Kanzler in leeren und immer aufs neue wiederholten Phrasen sein Programm der BERUHIGUNG. Mit gutem Grund: auf den Straßen erheben sich die Massen gegen ihn. Bald wird deutlich, dass sich der Regent zuviel zugemutet hat, denn er gerät zunehmend unter Druck. In einem scheinbar unbeobachteten Moment offenbart sich sein wahres, egomanische Ich: sein sowie seiner KOMPLIZEN Inneres ist von HASS erfüllt.” Richard Dünser „...fresque de reve...“ („Traumfresko“) nennt sich das neue Septett, das am 25. Juli in Hard bei Bregenz seine offizielle Uraufführung erlebte. Eingebettet in ein Programm mit Werken von Richard Strauss und Beethoven konnte sich das von dem Vorarlberger Unternehmer Herbert Kunz als Geburtstagsgeschenk für seine Frau in Auftrag gegeben Werk vorzüglich behaupten: „Sehr sanft erklang... diese Traummusik, sie erzählt vielleicht von Fantasiewelten, die einem in gewissen Dämmerzuständen zugänglich werden, keineswegs von hektischen oder erschreckenden Träumen. Töne, zuweilen auch kurze Motive tauchten da und dort aus dem Kreis der sieben Musiker auf, eine herausragende Rolle hatte dabei wie immer wieder bei Dünsers Werk die Klarinette. Hin und wieder gab es innerhalb dieser vier sehr ähnlichen Sätze Aufschwünge, Verdichtungen, etwa so, wie wenn eine Murmel in einen Kreis von anderen Murmeln geschubst würde, dadurch kurze Bewegung und Veränderung entsteht, die wieder verebbt. Unter der persönlichen Leitung des Komponisten erschuf dieses Werk eine dichte Atmosphäre …“ (Anna Mika, Neue Vorarlberger Tageszeitung, 27. Juli 2001) 48. Richard Dünser, „… fresque de reve …“ Anton Heiller Dem 1979 verstorbenen großen österreichischen Komponisten, Organisten und Pädagogen wurde eine besondere Ehrung zuteil: Am 6. November 2001 benannte die Wiener Universität für Musik und Darstellende Kunst einen Konzertsaal im Lehrgebäude Seilerstätte nach ihrem ehemaligen Studenten und späteren jahrzehntelangen Professor. Herbert Lauermann 49. Paul Walter Fürst Paul Walter Fürst Mit dem Goldenen Ehrenzeichen für Verdienste um das Land Wien wurde der Komponist, Wiener Philharmoniker i.R. und jahrzehntelange Kämpfer für Musikeranliegen (dzt. u.a. als Präsident der AKM) durch Wiens Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny in einer Feierstunde am 31. Oktober 2001 im Wiener Rathaus ausgezeichnet. (Über die Verleihung derselben Auszeichnung an Iván Eröd und Erich Urbanner berichteten wir in der letzten Ausgabe) – s. a. S. 14 „Ganz schnell und einstimmig“ sei die Entscheidung gefallen, vermeldet Irene Suchy, Mitglied der Jury aus Komponisten, Musikveranstaltern, Musikwissenschaftern und Interpreten: Herbert Lauermann wurde der Würdigungspreis Musik des Landes Niederösterreich 2001 zuerkannt. Derzeit arbeitet Fürst an einem neuen Orchesterwerk, das beim „Tag der Musik“ im Juni 2002 im niederösterreichischen Grafenegg durch die Niederösterreichischen Tonkünstler unter der Leitung von Milan Horvat aus der Taufe gehoben werden soll. Heinrich Gattermeyer In Anerkennung seines kompositorischen Wirkens und seines Einsatzes für die zeitgenössische Musik erging nunmehr die Ehrenmitgliedschaft des Österreichischen Komponistenbundes (ÖKB) an dessen langjährigen Präsidenten. Im Frühsommer dieses Jahres übernahm Dieter Kaufmann das Amt von Heinrich Gattermeyer. Eugene Hartzell Die Ankündigung von vorerst zwei Porträtabenden anlässlich des 70. Geburtstages des 2000 verstorbenen Komponisten ruft die Erinnerung an den vorzüglichen Komponisten und wunderbaren Menschen wach. Am 22. Februar 2002 veranstaltet das Arnold Schönberg Center einen Abend mit dem Esemble Wiener Collage. Auf dem Programm stehen u.a. mehrere der „Monologues“, die Einführung wird Rainer Bischof gestalten. Ebenfalls noch für das Frühjahr ist eine „Musikalische Dokumentation Eugene Hartzell” durch die Musiksammlung der Österreichischen Nationalbibliothek und das Institut für Österreichische Musikdokumentation vorgesehen. Die Verbindung von Konzert, Ausstellung und Begleitheft soll dabei in bewährter Weise den Künstler in möglichst vielen Facetten präsentieren. 50. Herbert Lauermann Ernst Ludwig Leitner Die beliebte Zarzuela „El Barberillo de Lavapies“ des Spaniers Francisco Asenjo Barbieri in neuem Gewand: Ernst Ludwig Leitner hat eine eigene, ganz auf die Wiener Kammeroper zugeschnittene Instrumentation geschaffen, die am 13. Dezember 2001 unter der Leitung von Mauricio Sotelo ihre Uraufführung am Fleischmarkt erlebte. Die Inszenierung stammt von Lutz Seelig. 51. „El Barberillo de Lavapies“ 17 mit seinem Streichtrio. Musik, die man öfter hören möchte. Diese unmittelbar ausdrucksstarken Werke kontrastierten vielschichtig und dennoch durchsichtig die Uraufführung von ,...in memoriam...’ op. 21 von Franz Schreyer sowie Schönbergs Streichtrio op. 45. Ein ergreifendes Gedächtniskonzert des Ensembles, hervorragend musiziert.“ (Armin Berger, Tiroler Tageszeitung, 18. September 2001) Alexander Müllenbach Mit zahlreichen Aufträgen sieht sich der luxemburgisch-salzburgische Komponist für die nächsten Jahre betraut: Neben mehreren Aufträgen für neue Orchesterwerke und Kammermusik ist für die Saison 2003/04 die Uraufführung des Opernerstlings „Die Brücke“ nach einem Libretto von Sanja Bilic und Dzevad Karahasan am Theater im Revier in Gelsenkirchen vorgesehen. Eine der beliebtesten Müllenbach-Miniaturen, das „Capriccio“ für Violine solo (Best.-Nr. 03 071) wurde kürzlich von Benjamin Schmid für eine CD-Produktion eingespielt, die wir in einer der nächsten klang:träger-Rubriken vorstellen werden. 52. Alexander Müllenbach, „Capriccio“ Christian Ofenbauer Zum Thema „Die Kunst und der Tod und die Praxis dazwischen“ – Figurationen der celebration im kalten Leben hielt Christian Ofenbauer am 4. Dezember 2001 seine Antrittsvorlesung als Ordentlicher Universitätsprofessor für Harmonielehre und Kontrapunkt an der Universität für Musik und darstellende Kunst Mozarteum Salzburg. 54. Kurt Rapf Kurt Rapf Die Präsidentschaft des ÖKB hat Kurt Rapf zwar schon vor längerer Zeit abgegeben, als Dirigent und Komponist lässt ihn aber auch sein bevorstehender 80. Geburtstag nicht als Aufhören denken, höchstens an einen Rückblick: Am 28. April 2001 fand im Wiener Musikverein die Uraufführung seines Werks „Erinnerung“ für Mezzosopran, Männerchor und Ensemble statt – mit Martina Claußen, dem Wiener Männergesang-Verein und einem Ensemble des Konservatoriums Wien unter Gerhard Track. Direkt im Anschluss daran erhielt Kurt Rapf die „Franz-Schubert-Medaille“ verliehen. 55. Gerhard Schedl, „a due“ Marcel Rubin Karl Schiske Während der NS-Zeit zur Emigraton gezwungen, kehrte Marcel Rubin als einer von wenigen Komponisten bereits kurz nach Kriegsende wieder nach Österreich zurück, wo er mit seinen Werken, als Kritiker und in offiziellen Funktionen wichtige Beiträge zur Neuordnung des österreichischen Musiklebens leistete. Musikalisch dokumentiert sich seine Haltung zum Geschehenen in seiner 4. Symphonie „Dies irae“, die am 5. Dezember 2001 im Lincoln Center von New York zu ihrer amerikanischen Erstaufführung durch das American Symphony Orchestra unter der Leitung von Leo Botstein gelangte. Gerhard Schedl 53. Christian Ofenbauer Herbert Paulmichl Seit mehr als 35 Jahren ist der Komponist Herbert Paulmichl, der im vergangenen Jahr seinen 65. Geburtstag feiern konnte, als Domkapellmeister und Organist in Bozen tätig. In Anerkennung seines vielfältigen musikalischen Wirkens ehrten ihn die Landeshauptleute Weingartner und Durnwalder im Februar 2001 mit der Verleihung des Verdienstkreuzes des Landes Tirol. 18 Überwältigend war die Zahl an Zeichen der Trauer und Anteilnahme, die Musiker und Veranstalter im In- und Ausland dem vor einem Jahr freiwillig aus dem Leben geschiedenen Komponisten setzten. Unter den vielen würdigen Gedenkveranstaltungen sei jenes Konzert beim Tiroler Festival „Klangspuren“ hervorgehoben, in dem Schedls letztes vollendetes Werk, „a due“ für Violine und Violoncello, seine öffentliche Uraufführung erfuhr: A DUE für Violine und Violoncello (2000) (Schwaz, Foyer Austria Tabak, 16. September 2001 – Christian Altenburger, Violine; Patrick Demenga, Violoncello) „...Neben der Uraufführung von ,A due’ begeisterten Christian Altenburger, Patrick Demenga und Lars Anders Tomter KONZERT FÜR KLAVIER UND ORCHESTER op. 11 (Wien, Musikverein, 15. Mai 2001 - Christoph Berner, RSO Wien, Dennis Russell Davies) „Als das Gesellenstück seines 23-jährigen Schülers Karl Schiske bezeichnete Ernst Kanitz dessen Klavierkonzert, das schon bei der Uraufführung im Jahr 1939 viel Lob erntete. Tatsächlich verrät das Werk eine geradezu verblüffende handwerkliche Sicherheit des jungen Komponisten im Umgang mit kontrapunktischen Formen. Insbesondere beeidruckt in der ,Passacaglia', dem zweiten Satz, wie Schiske aus einem äußerst schlichten Motiv einen Satz voller Farbreichtum und Melancholie zaubert. Niemals hört man, wie es doch bei Jugendwerken oft der Fall ist, das Angelernte als ein mechanisch Wiederholtes heraus. Im Gegenteil, das ganze Konzert atmet schon Witz und Inspiration eines stilsicheren Meisters...“ (S. J., Österreichische Musikzeitschrift, 7/2001) „Mit dem bravourös gespielten Klavierkonzert Karl Schiskes legte [Christoph Berner] ein Meisterstück vor: Brillant, virtuos, klug! [...] Beeindruckend auch die Interpretation des Werkes vom Dirigenten Dennis Russell Davies: Auch er entwickelt mit Weitblick eine effektvolle Inszenierung, in der Spannung und Gefühl sich die Waage halten.“ (OL, Kronen Zeitung, 20. Mai 2001) Jenö Takács 56. Thomas Daniel Schlee Thomas Daniel Schlee Auch wenn Jenö Takács den für einen beinahe Hundertjährigen schon durchaus beschwerlichen Weg von seinem burgenländischen Domizil Siegendorf nach Wien ins Karajan Centrum nicht auf sich nehmen konnte, war er doch beim Konzert von Michael Bladerer (Kontrabass) und Bernhard Hickel (Klavier) am 15. Mai 2001 in zweierlei Hinsicht „anwesend“ – durch seinen Biographen Werner Schulze, der mit Rainer Bonelli über Takács' Leben und Werk sprach, sowie nicht zuletzt durch seine „Altungarische Hofballmusik“ op. 115: „...eine sympathische Suite in acht Sätzen; solide, oft wunderschöne Musik, die auf den Instrumenten bestens liegt und deren charakteristische Stärken zur Geltung bringt.“ (Rainer Bonelli, Österreichische Musikzeitschrift, 6/2001) Deutschlandpremiere der „Jiggs“ für Streichorchester (2000): Nachdem das Werk bereits in Estland, der Tschechischen Republilk und Österreich erklang, wird das wirkungsvolle Stück am 10. Mai 2002 durch die Kammersymphonie Berlin unter der Leitung von Jürgen Bruns im Berliner Konzerthaus zur Aufführung gelangen. Schönwald mit humorvollen Graphiken ausgestatteten Bühne, sondern auch der Pantomime Walter Bartussek. Die musikalische Umsetzung von Bletschachers „Moritaten“ gelang laut „Presse“ „...am Überzeugendsten wohl Erich Urbanner mit der gekonnten Deformation althergebrachter kompositorischer Muster.“ (Gerhard Kramer, 7. November 2001) 59. Egon Wellesz Egon Wellesz Kurt Schwertsik In der Diözese St. Pölten scheint man sich vor Kurt Schwertsiks liebenswertem Stück „Draculas Haus- und Hofmusik“ zu fürchten: Ausgerechnet im kulturell so aktiven und bedeutsamen Augustiner Chorherrenstift in Herzogenburg wurde die Aufführung im Rahmen des Ost-West-Festivals untersagt. Das Werk hat allerdings auch bei der Ersatzaufführung am 26. Juli 2001 im Alten Rathaus in Wien ein begeistertes Publikum gefunden. 58. Jenö Tákacs, „Altungarische Hofballmusik“ Erich Urbanner 57. Kurt Schwertsik Shih Für das „Europäische Musikfest Münsterland“ arbeitet Shih derzeit an einem Projekt, das gelesene und vertonte Literatur von Robert Gernhardt sowie Gespräche über diese Wechselbeziehung vereint: Unter dem Arbeitstitel „Mann, Frau, Tier und die anderen“ entsteht dazu ein Liederzyklus für Sopran, Bariton und Kammerensemble nach Texten Gernhardts. Die Uraufführung ist für August 2002 angesetzt. Zu den zahlreichen Auszeichnungen, für die Erich Urbanners 65. Geburtstag den willkommenen Anlass bot, kam schon wenige Tage nach der Ehrung bei Doblingers Jubiläums-Festakt eine weitere: Bei der festlichen Eröffnung des „Hauses der Komponisten“ des Österreichischen Komponistenbundes erhielt Urbanner die goldene Ehrennadel des ÖKB verliehen. Urbanners „Acht ächte Tyroller Lieder“ erklangen am ersten Abend von Richard Bletschachers Zyklus „Möblierte Lieder”, der in der Wiener Kammeroper Musik, Literatur und bildende Kunst vereinen und statt herkömmlichen „Konzerten am schwarzlackierten Flügel“ lieber „lebendiges Singen in von der freien Phantasie geschaffenen Räumen“ bieten will. Demgemäß fanden sich nicht nur die musikalischen Interpreten Gabriele Schuchter, Martin Winkler und das Ensemble „die reihe“ unter Daniel Hoyem-Chavazza auf der von Rudolf Das so gewichtige wie umfangreiche und bedeutende symphonische Schaffen von Egon Wellesz rückt zunehmend ins internationale Interesse: Bereits am 5. Dezember fand die US-amerikanische Erstaufführung in der New Yorker Avery Fisher Hall mit dem American Symphony Orchestra unter Leon Botstein statt (Kritiken lagen zu Redaktionsschluss noch nicht vor). Marcello Viotti, Dirigent der umjubelten posthumen Uraufführung der Symphonie Nr. 3 in A op. 68 im Großen Musikvereinsaal im April 2000, wird das Werk mit seinem Münchener Rundfunkorchester zum ersten Mal in Deutschland präsentieren (20. Jänner 2002), und eine bulgarische Erstaufführung mit dem jungen Dirigenten Nayden Todorov ist für die Festspiele von Plovdiv im Frühjahr 2002 vorgesehen. Aus dem Vollen schöpft auch der ORF: Er produziert eine Gesamtaufnahme der Symphonien mit dem RSO Wien unter Gottfried Rabl, die beim Label cpo erscheinen wird. Gernot Wolfgang Elemente aus Jazz und klassischer Konzertmusik zusammenzuschweißen, war Gernot Wolfgangs Ziel in seinem Klavierquartett „Metamorphosis”, das am 23. Oktober 2001 in der St. Matthew’s Church von Pacific Palisades (Kalifornien) mit großem Erfolg uraufgeführt wurde: „[Wolfgang’s] compelling solutions ... sounded neither forced nor artificial. At it’s core, the piece is a wild minor swing spiked with Balkan Gypsy gestures and rhetoric.“ (John Henken, „Los Angeles Times”, 25. Oktober 2001) 19 klang:gedenken Als am 1. August 2001 bei den Salzburger Festpielen in einem Kammerkonzert im Mozarteum unter dem Titel „Kein Tirolerabend“ das Ensemble Vienna Brass sich dem hintergründigen Witz von Werner Pirchners Musik widmete und Tobias Moretti literarische Entsprechungen beisteuerte, wussten nur wenige Eingeweihte im vergnügten Publikum, wie schlecht es um den Gesundheitszustand des Komponisten bereits bestellt war. Sein Tod am 10. August bedeutet für die Musikwelt den Verlust eines Menschen, der es wie kaum ein anderer verstand, mit seinen urtümlichen musikalischen Bizarrerien auf höchstem Niveau österreichische und allgemein-menschliche Bigotterie, Verzopftheit und Schrebergarten-Mentalität zu entlarven und anzuprangern. Sonja Kirchmair hat nicht nur ihre Diplomarbeit über Pirchner und seine Musik verfasst, aus dem Kontakt entwickelte sich bald auch eine Freundschaft. Ihr Nachruf ist so auch Dokument eines persönlichen Abschieds. Ein Mensch für die Menschen Zum Tod von Werner Pirchner Von Sonja Kirchmair eines Denkmals für den Bruder meines Lehrers, der im Krieg, weil er sich weigerte, Geiseln zu erschießen, ermordet wurde.“ erlangten höchste Aufführungszahlen – nicht zuletzt in den Interpretationen einer Reihe hervorragendster Musiker, die sich der Werke des Tiroler Komponisten annahmen. Werner Pirchner komponierte nicht nur die Bühnenmusik zum Salzburger „Jedermann“, sondern er prägte auch die musikalische Visitenkarte des österreichischen Rundfunks (Ö 1). Er war vom „privilegierten Gelegenheitsarbeiter“ zum „Vorzeigekomponisten“ avanciert und sollte nun Xaver Schwarzenbergs Andreas Hofer-Film „1809 Die Freiheit des Adlers“ (Drehbuch: Felix Mitterer, Hauptrolle: Tobias Moretti) veredeln. Arthur Lauber wird voraussichtlich die Filmmusik mit Notenmaterial Pirchners posthum zusammenstellen. Tirols schönste Bergwelt in 2000 Meter Höhe. Das Handy läutet im Rucksack und eine Stimme bringt mir die furchtbare Nachricht. Ich gehe schließlich weiter, denn am Gipfel fühle ich mich dem Freigeist des Preisegotts näher. Werner Pirchner, eine der Persönlichkeiten, die den Menschen an den Menschen glauben lässt, ist gestorben. „Werner hat von zwei Energien gesprochen. Neben seiner geschwächten körperlichen Energie fühlte er eine starke schöpferische Energie, die ihn bis zuletzt nie verlassen hat“, erzählt Elfriede Pirchner. Gernot Straßl, Tiroler Akkordeonbauer, hat für Werner Pirchner Melodikas präpariert, auf denen er im Krankenbett musizieren konnte. Selbst am Weg zur Strahlentherapie hörte man den Musiker noch mit langem Atem auf seinem Instrument spielen. Auf die Frage, welche Botschaften er den Musikern hinterlässt, meint Elfriede Pirchner: „Der Sinn des Zusammenspiels ist das Zusammenspiel. Jeder spielt so, wie er ist. Jeder spielt das, was er kann. Es kommt nur darauf an, dass Musik heraus kommt.“ 1) Prägnante und unmissverständliche Worte von einem Komponisten, dessen Stärke es mitunter war, kurze, pointierte Werke zu schreiben: „Ich denke mir, ich möchte Musik machen, die mir selbst gefällt; die meine Gedanken und Gefühle und das ausdrückt, was ich in dieser Sekunde bin.“ 2) Und dass er Musiker ist, wusste Pirchner bereits 1958, als er mit dem Vibraphon ein neues Instrument für sich entdeckte. Als virtuoser Jazzvibraphonist von höchstem europäischen Rang (Mitglied des Vienna Art Orchestras) trat er mit Musikern wie Jack De Johnette, Michael DiPasqua oder dem kongenialen JazzZwioGitarristen Harry Pepl auf. 1973 machten 20 60. Werner Pirchner (1940 – 2001) der Komponist Pirchner und der Tontechniker Hanno Ströher mit der gesellschaftskritischen Platte „ein halbes doppelalbum“ auf sich aufmerksam. Bissige Texte über Militär und Kirche, „hinterfotzige Streiche“ und Gedanken wie „was wir über das Leben nach dem Tode wissen“, wurden von Pirchner musikalisch aufbereitet. 1981 komponierte er mit der Violinsonate „Good News from the Ziller Valley“ sein erstes Stück für klassisch ausgebildete Musiker und setzte mit dem Titel der Schallplatte und gleichnamigem Label „EU“, ein Zeichen für seinen musikalischen Grenzgang zwischen etablierten Stilen und Formen. Zahlreiche Bühnenmusiken wie die zu Felix Mitterers Drama „Kein schöner Land“, aber auch viele Kammermusiken – allen voran das großartige Klaviertrio „Wem gehört der Mensch...?“ – tragen einen politischen Stachel in sich. Auch das Bläserquintett „Do you know Emperor Joe?“ oder das Flötensolo „Anstatt Der Komponist Werner Pirchner, dem Grenzen – ob es nun die Trennung zwischen E-und U-Musik oder andere Konventionen betraf – immer fremd waren, wird auch nach dem Tod eine Grenze überschreiten: Seine Musik wird in uns und um uns weiterleben, und das wird uns Menschen trösten. Felix Mitterer formulierte in einem Nachruf ebenfalls Tröstliches: „Zu sagen ist noch, dass Werner gern gelebt hat, – ,Lets have a smoke, let’s have an Obstler’ –, gern sehr intensiv gelebt hat, und sich die Nächte um die Ohren schlug, komponierend oder im Gespräch mit Freunden und Musikern und Regisseuren, und so ist Werner eigentlich nicht mit 61 Jahren gestorben, sondern mit 122, und das ist gar kein so schlechtes Alter.“ 3) 1) Telefonat mit Elfriede Pirchner, 29. September 2001 2) Sonja Kirchmair: Werner Pirchner – Biographie und kommentiertes Werkverzeichnis eines Komponisten aus Tirol, IV 1, 20. Oktober 1996 in Thaur 3) Haller Lokalanzeiger, 24. August 2001 klang:gedenken Komponist und Porsche-Fahrer Zur Erinnerung an Ernst Vogel Vergessen oder kaum je gekannt? – Obwohl zu Lebzeiten eine der wichtigen und anerkannten Persönlichkeiten im österreichischen Kulturleben, drang Ernst Vogel (1926-1990) als Komponist kaum je in das Bewusstsein einer breiteren Öffentlichkeit. Zu wenig spektakulär, zu wenig im Strom der Zeit blieb sein Schaffen, als dass es je die entsprechende Rezeption erfahren hätte. Im Jahr des 75. Geburtstages erinnert sich Vogels langjähriger Privatschüler Herbert Lauermann im Gespräch mit Christian Heindl des väterlichen Freundes. gleich per Du und ich konnte mich wirklich gleichwertig fühlen. Da sind die Gespräche natürlich richtig in Gang gekommen. Das ist es, was wirklich die Größe des Ernst Vogel für mich war.“ Engagement für den Jüngeren Nicht zuletzt war es auch Ernst Vogels Engagement für den jüngeren Kollegen, das Lauermann die ersten Kontakte zum Verlag Doblinger und zum ORF ebnete. – „Dass er sich derartig für mich ins Zeug gelegt hat, ist natürlich unbezahlbar gewesen.“ 61. Ernst Vogel (1979) Obwohl nicht zuletzt durch seine späteren Studien an der damaligen Wiener Musikhochschule bei Erich Urbanner auch von einem breiteren Hintergrund geprägt, ist man versucht, Herbert Lauermann als den „Musterschüler“ Ernst Vogels zu benennen – eine Bezeichnung, die sich freilich primär auf das enge persönliche Verhältnis der beiden Künstler bezieht. Der Grundstein dafür wurde in Lauermanns Mittelschulzeit gelegt, als infolge der Freundschaft von Vogels Tochter Uta und Lauermanns Cousin Hannes auch der 15-jährige Herbert in die Familie eingeführt wurde: „Offenbar habe ich ihm da einmal etwas auf irgendeiner elektronischen Orgel vorgespielt, die er in der Wohnung stehen gehabt hat, und das hat ihn interessiert. Jedenfalls war der baldige Unterricht bei ihm irgendwie in traditionellem Stil. Er war sicher kein TonsatzGenie und hat den Tonsatz nur soweit beherrscht, wie er ihn für seine Arbeit gebraucht hat. Daher gab es keinen systematischen Tonsatz-Unterricht. Aber ich war natürlich für alles dankbar, was er mir vermittelt hat. Wesentlich war, dass diese ,Unterrichtseinheiten’ sehr bald in Gespräche über Musik übergegangen sind. Da ich aus einem musikalisch unbeleckten Elternhaus komme, war Vogel für mich auf diesem Gebiet bald so etwas wie ein „Vater-Ersatz“. Er war menschlich sehr warmherzig, und so waren wir auch Ernst Vogels Musik spielte bei den frühen Gesprächen zwischen Lehrer und Schüler kaum eine Rolle. – „Über seine Musik haben wir nur gesprochen, wenn eine Uraufführung oder Aufführung in Aussicht war. Manchmal hat er auch gesagt, wenn er mit etwas Neuem fertig war oder man hat es am Klavier liegen gesehen. Da habe ich ihn dann danach gefragt, er hat mir etwas erklärt, und dann war die Uraufführung und wir sind halt ,hingepilgert’. Hintennach hat man miteinander das berühmte ,Bandl’ angehört – das war sein Anliegen: dass er von allem ein Band kriegt. Ich habe diese Tonbänder alle bei mir daheim im Keller liegen, das sind an die 500 Bänder. Für ihn waren nur diese Aufnahmen wichtig, und diese Bandeln hat er dann im engsten Kreis vorgeführt. Da sind ein paar Auserlesene ausgewählt worden, manchmal auch welche, die das gar nicht hören wollten, seine Hausmeister, der Chauffeur, die hat er dann um sich geschart und hat ihnen das vorgespielt. Danach ist dann über das Stück diskutiert worden. Da hat er immer meine Meinung hören wollen, was für mich Jungen irgendwo eine Gratwanderung war, weil ich bald kritisch gegenüber seinem Formdenken und seiner Anwendung der Reihentechnik war.“ untrennbar vom menschlichen Aspekt zu sehen. – „Für mich hängt die Musik sehr mit dem Menschen zusammen. Ich weiß, wie er gearbeitet hat und wie er zu seinen Ergebnissen gekommen ist. Das steht manchmal ein bisschen im Widerspruch zum Ergebnis. Seine Arbeitsweise war aus meiner Sicht sehr pragmatisch, nach außen hin geradezu uninspiriert wirkend. Da wurden festgelegt, wie viele Takte an welchem Tag komponiert werden und genau mit dem Lineal gearbeitet. Der Vorgang selbst hat also überhaupt nicht den großen kreativen Touch gehabt – egal, ob das das Oratorium ,Allezeit’ war, also wirklich ein Bekenntniswerk, oder ein Konzert, ein Orchesterstück oder von mir aus die ,Singende Säge’-Geschichte [,Cantus firmus’, Anm.].“ Pragmatiker mit Lineal Ist die Zwölftontechnik generelle Basis für Vogels Werke, so leitet sich aus dem Material zugleich die Idee für den Verlauf eines Stücks ab. – „Die Technik war für ihn ein Anker. Er hat nicht streng orthodox dodekaphon à la Schönberg gearbeitet, sondern doch mit einer modifizierten Art und Weise mit ein paar tonalen Einsprengungen, immer auf der Suche nach der Möglichkeit der Kombination mit Zitaten von außen – sei es ein Choral, ein Lied oder sonst irgendetwas. Er hat sich keine Unregelmäßigkeiten in der Reihe zugestanden. Wenn man seine Skizzen anschaut, dann sind immer genau bei Eintritt der Reihe die genauesten Verrechnungen auf seinem Blatt da, jeder Ton wird abgehakerlt, da gibt es keine Ungenauigkeiten. Wenn es tonale Einschübe gab, dann waren die in der Reihe schon vorprogrammiert, und dann hat er sich die auch nur gestattet, weil es die Reihe ermöglicht hat. Seine Musik war immer eine kontrapunktische, also von der Textur her ging es vordergründig um die Kontrapunktik und die Linie. Die Harmonik ist eher ,passiert’, sage ich einmal. Er hat da z. T. Steinbauer’sche harmonische Feldtechniken angewandt, hat auch darüber diskutiert, aber im Grunde ist die Harmonik immer in Richtung ,gewollt durchhörbar’ gegangen.“ Wenngleich sich Lauermann als bald seinen individuellen Weg gehender Komponist durchaus kritisch gegenüber Vogels Musik zeigt, ist seine Einstellung In der oben skizzierten, pragmatischen Einstellung bei der Herangehensweise ans Komponieren zeigt sich ein grundsätzlicher Unterschied zu Lauermanns 21 Familienbetrieb („Vogel-Pumpen“) aufzuteilen. Als größte Leidenschaft und eine der wenigen Möglichkeiten abzuschalten galt dem Komponisten das PorscheFahren. Entsprechend abenteuerliche Erlebnisse blieben auch dem Schüler nicht erspart. – „Einmal bin ich nach einem Konzert mit ihm von Wien hinausgefahren wie im Formel-I-Turnier, daneben eine Flasche Cognac, die er auch im Porsche immer dabei gehabt hat.“ Schüler und Vertrauter Nachhaltige Tragödie war für Vogel der Tod des über alles geliebten Sohnes bei einem Lawinenunglück – ein Schlag, von dem er sich in der Folge nicht mehr erholen sollte, und der ihm nach übereinstimmender Ansicht mehrerer Zeitzeugen Energie und Lebensfreude raubte. Der Schüler wird zu einem der wenigen Vertrauten. – „Oft hat er an einem Sonntag um neun Uhr morgens angerufen: ,Komm, ich muss mit Dir reden.’ – Dann hat man alles liegen- und stehengelassen, ist hingefahren, und wir haben dann eigentlich bis um vier am Nachmittag Gott und die Welt auseinandergenommen. Selten ist es da um Musik gegangen!“ 62. Ernst Vogel, 2. Symphonie – Beginn eigener schöpferischer Tätigkeit. – „Bei mir ist es etwas ganz anderes. Wenn ich einer Oper schreibe, an einem Orchesterstück oder an Liedern, dann gehe ich jeweils völlig anders an die Sache heran. Der Vorgang des Komponierens ist je nach Aufgabe ein vollkommen divergierender. Das ist es, was ich bei Vogel überhaupt nicht nachvollziehen kann: dass man sozusagen immer in derselben Art und Weise an die Dinge herangeht. Da wurde einfach nichts in Frage gestellt: Ein Konzert hat drei Sätze, da ist der erste schnell, der zweite langsam und der dritte ist ein Tanzsatz!“ Formales à la Mozart Im Gegensatz zu seinem auch als Musikdramatiker reüssierenden Schüler Lauermann leitet sich bereits aus Vogels Methodik der Schluss ab, dass ihm die Bühne kaum eignen konnte. – „Er hätte mit dieser Art kaum eine Oper schreiben können. Er war sicher ein absoluter Musiker, also irgendwo abstrakt denkend, 22 abstrakt seine Ideen umsetzend. Und der dritte Satz eines Konzertes ist tänzerisch, weil er halt das Gefühl gehabt hat, in einem Konzert gehört am Schluss ein beschwingter Ausklang: Wenn ich mir ein Mozart-Konzert anschaue, ist das so, und daher mache ich das auch so. Er hat die Form nie als solches in Frage gestellt, sondern hat sie einfach übernommen. Das muss nicht grundsätzlich schlecht sein, denn er hat diese Form für meine Begriffe dann doch immer wieder überzeugend musikalisch umgesetzt.” Musikalische Favoriten eines der besten Kenner des Vogelschen Œuvres? – „Was mir gut gefällt, ist die zweite Symphonie, die ich für sehr gelungen halte. Bei den Konzerten finde ich das erste Violinkonzert eigentlich sehr gut, auch das Klavierkonzert – mit ein paar Einschränkungen.“ Problematisch war es für Ernst Vogel zweifellos, sein Leben zwischen künstlerischem Schaffen und der wenig geliebten, aber ernst genommenen beruflichen Verpflichtung im Stockerauer War es schon zu Lebzeiten Vogels mangelhaft um die Rezeption seines Schaffens bestellt, so blieb es auch seit seinem Tod vorerst still um ihn. Es entspräche einer wenig realistischen Einschätzung, die unmittelbar bevorstehende „Wiederentdeckung“ eines Künstlers anzukündigen, der über die Jahrzehnte zwar von vielen Seiten geschätzt, aber kaum je „entdeckt“ war – was vielleicht auch gar nicht dem Wesen von Person und Werk entsprechen würde. Umgekehrt lassen die seltenen Begegnungen mit Vogels Musik – zuletzt etwa in einem Abend des Pianisten Johannes Marian – doch den Wunsch nach häufigerem Erklingen wach werden. – „Es wird unheimlich von der Person abhängen, ob man einen Interpreten findet, der sich dafür stark macht. Dann wird es eine Wiederbelebung geben. Auch wenn die Zeit da leider im Augenblick dagegen spielt.“ 63. Rudolf Klein / Elisabeth Haselauer: Ernst Vogel – eine Monographie (Bestell-Nr. 09 577, 128 S., geb.) Ein Verzeichnis der verlegten Werke Ernst Vogels erhalten Sie auf Wunsch von unserer Werbeabteilung. klang:pädagogik Die Jugend ist ihre Domäne Zu den Jubiläen von Viktor Fortin und Gerald Schwertberger Sie gehören zu den populärsten österreichischen Musikpädagogen der Gegenwart, und ihre Beliebtheit bei kleinen (und größeren) Musikfreunden ist ihnen seit langem Ansporn zu stets neuen Ideen auf diesem Gebiet: Viktor Fortin (1936) und Gerald Schwertberger (1941). Karin Korp über die Erfolgsrezepte der beiden Komponisten. Ausbildung in Klavier, Fagott, Blockflöte und Komposition. Lehramtsprüfung in Musik und Deutsch. Musikwissenschafts- und Germanistik-Doktorat. Lehrer an verschiedenen Musikschulen und Gymnasien. Komponist und Klavierbegleiter von Kabarettprogrammen. Universitätsprofessor für Blockflöte. Lehrbeauftragter für Methodik, Lehrpraxis, Musikanalyse und Formenlehre. Autor bzw. Herausgeber von Schulliederbüchern und Literatur für Blockflöte und Streicher. Dirigent von Jugend-Streicherensembles im In- und Ausland. Präsident des Steirischen Tonkünstlerbundes. Musikrezensent bei der „Steirerkrone”. Viktor Fortin: „Ich sitze mit Erfolg zwischen den zwei Stühlen der sogenannten E- und U-Musik.” 64. Viktor Fortin Nicht nur ein Pädagoge – Viktor Fortin Neben seinem Wirken als Komponist ist aus der Sicht des Verlags eine besondere Domäne Viktor Fortins das Abhalten erfolgreicher und beliebter Blockflöten- und Pädagogik-Workshops für Lehrer. Mit der Begabung eines Rattenfängers versteht er, seine Musik den Pädagogen humorvoll und anregend näherzubringen. Dabei unterstützt ihn eine hervorstechende Qualität – seine ausgeprägte Vielseitigkeit, die sich an seinem Lebenslauf deutlich ablesen lässt: 1936 im steiermärkischen Fohnsdorf als Sohn eines Gärtnerehepaares geboren (er ist übrigens selbst ausgebildeter Gärtner). Gründung einer Tanzkapelle. Nicht zuletzt auch seiner Auslandserfolge als Komponist von Kammermusik, Chor- Orchester- und Bühnenwerken wegen wurde ihm 1995 das Goldene Ehrenzeichen des Landes Steiermark verliehen. Weltreisender aus Gresten – Gerald Schwertberger Als Gerald Schwertberger vor ungefähr 30 Jahren als Gitarre- und Musikerziehungslehrer zu wirken begann, gab es keine für die damals aufkommenden Bedürfnisse der Schüler geeignete Literatur. Also begann er selbst zu schreiben. Die Musik sollte dem Geschmack junger Leute entsprechen. So entstanden seine ersten Bände für Gitarre, später auch für viele andere Instrumente. Der Erfolg war enorm – unversehens wurde er zu einem Bestseller-Autor des Verlags Doblinger. 1941 in Gresten in Niederösterreich geboren, studierte Gerald Schwertberger Deutsch und Geschichte sowie Klavier, Gitarre, Blockflöte, Gesang und Tonsatz im Rahmen des Musikpädagogikstudiums an der heutigen Musikuniversität in Wien. Ein bedeutender Abschnitt in seinem Leben begann 1977 mit dem achtjährigen Aufenthalt in Guatemala mit seiner Frau Heidrun und seinen Kindern Klemens und Verena, wo er am „Instituto Austriaco“ die Fächer Deutsch, Musikerziehung, Chor und Orchester unterrichtete. Einerseits leistete er durch seine Tätigkeit einen Viktor Fortins besondere Liebe gilt der Musik für Kinder und dem Genre des Chansons. Die Lust am Formulieren, welche ihn als Vortragenden besonders auszeichnet, lässt sich auch an pointierten Titeln für seine Kompositionen ablesen. So hat es „dem Fortin“ etwa die Zahl „Fourteen“ [„Vierzehn“, Anm.] bei einigen Stücksammlungen angetan (Fourteen Pieces oder Top Fourteen), bzw. schreibt er Musik For Teens ... Der Humor kommt aber auch in den Kompositionen selbst nie zu kurz. In diesem Sinne sind wir jetzt schon gespannt, welche und wieviele Neuigkeiten sich über unseren vielseitigen Autor in den nächsten „Fortin-“ bzw. „fourteen“ Jahren ansammeln werden. 65. Gerald Schwertberger 23 wesentlichen Beitrag zur Aktualisierung des Musikunterrichts in Guatemala, etwa durch die Entwicklung von Lehrplänen und didaktischem Lehrmaterial – andererseits erfuhr sein eigenes Musikschaffen eine fruchtbare Bereicherung durch den Folkloreeinfluss Zentral- und Südamerikas. Gerald Schwertbergers Credo: „Musik für Schüler soll Spaß machen” Was er in und für Österreich leistete, ist nicht minder imposant: Lehrbeauftragter am Vorstudienlehrgang der Wiener Universitäten, Autor der Oberstufen-Musiklehrbücher „Klangwelt – Weltklang 1 und 2”, Chef des Verbandes der Schulbuchautoren, einflussreicher Aufklärer über das Kopierverbot geschützter Werke und vieles mehr ... Anzeichen eines „Klassikers“ zeigt, ist ungebrochen groß: Jugendorchester beschäftigen sich schwerpunktmäßig mit seinen Stücken, zwei erfolgreiche CDs mit Orchestersuiten im Rahmen von „musikalischen Erzählungen“ sind erschienen 1), der Kongress der Gartenzwerge wurde sogar an einem Tag der offenen Tür in der Wiener Staatsoper aufgeführt. Bei Kongressen in Österreich und Deutschland kennt man die Marke „Schwertberger”, die Pädagogen fragen neugierig nach neuesten Werken Schwertbergers für ihr jeweiliges Instrument, die Doblinger-Serie für variable Besetzungen wurde nicht zufällig mit seinen Abenteuern der gestohlenen Geige eröffnet – und und und. Neu in der Pädagogik In Karenzvertretung von Karin Korp ist seit Herbst 2001 Annelie Fritze Ansprechpartnerin für alle Anliegen in unserer Pädagogikabteilung. Die Musikwissenschaftlerin (Diplomarbeit über soziologische Aspekte heutigen Singens), Sängerin (Ausbildung bei Ks. Hilde Rössel-Majdan) und Pädagogin (Universität Wien) hat bereits in zahlreichen Gebieten des Unterrichts und praktischen Musizierens Erfahrung gesammelt (u. a. Gründung des Vokalensembles „Soalteba”). Wir freuen uns, mit Annelie Fritze engagierte Verstärkung für unser Team gewonnen zu haben. Wir freuen uns mit unseren Autoren über die großen Erfolge und wünschen ihnen und uns eine weiterhin so schöne Zusammenarbeit! Karin Korp Heuer feierte Gerald Schwertberger seinen 60. Geburtstag, ist als Lehrbeauftragter des Vorstudienlehrganges der Wiener Universitäten in Pension, aber weiterhin unermüdlich schaffend für die musikalische Jugend. Die Begeisterung der Jugend für seine Musik, die bereits 1) „Die Abenteuer der gestohlenen Geige“ und „Kongress der Gartenzwerge“ mit dem Jugendensemble „Divertimento musicale“ unter der Leitung von Susanne Heidrich erschienen bei Gramola. 66. Annelie Fritz klang:pädagogik Guitar on Tour mit Michael Langer Viele seiner Konzertbesucher sind nach dem ersten miterlebten Konzert bereits wahre Fans, besitzen alle seine CDs, sind immer wieder begeistert über seine atemberaubende Spieltechniken und außergewöhnliche Kompositionen für Gitarre. Die Rede ist von Michael Langer, Österreichs Star-Export in Sachen akustische Gitarre und Fingerstyle. Langer will jedoch nicht nur als Solokünstler erfolgreich sein, es ist ihm auch ein großes Anliegen, das Gitarrespiel an möglichst viele Schüler und Studenten weiterzuvermitteln – als ambitionierter Lehrer (Konservatorium der Stadt Wien, Brucknerkonservatorium Linz, internationale Sommerkurse und Workshops) und als Autor und Komponist zahlreicher international erfolgreicher Notenwerke! In Zusammenarbeit mit (und gesponsert von) seinem Notenverlag Doblinger, dem Wiener Saiten-Hersteller Thomastik-Infeld, der Tonabnehmer-Firma B-band sowie der Gitarrenfirma ProArte (Burguet-Gitarren), unternahm Michael Langer im September und Oktober 2001 eine umfangreiche Workshop-Tour, die 24 ihn, ausgehend von Wien, quer durch ganz Deutschland bis nach Hamburg führte. Fortsetzung wegen großen Erfolges daher nicht ausgeschlossen...! P. Pany Der beliebte Gitarrist gastierte dabei in zahlreichen renommierten Musikhäusern, die für den bei ihnen stattfindenden Event ihrerseits Werbung machten. Langers rund dreistündige und für die Teilnehmer kostenlose Workshops bestanden im Wesentlichen aus drei Teilen: dem eigentlichen Workshop, indem er anhand von eigenen Notenausgaben (u.a. seinem neuesten Heft „Total Guitar”) mit den Teilnehmern Stücke und Fingerstyle-Techniken erarbeitete, dann einem kurzen Präsentationsteil, in dem er die von ihm verwendeten Produkte seiner Sponsorfimen vorführte, sowie einem anschließenden Solokonzert. Langer verstand es, individuell auf das unterschiedliche Können der Mitwirkenden (Gitarre-Schüler, Studenten, aber auch zahlreiche Lehrer!) einzugehen und sein Programm äußerst flexibel zu gestalten. Die Teilnehmer dankten es ihm durch entsprechende Notenkäufe. – 67. Michael Langer, Total Guitar klang:novitäten Notenneuerscheinungen zeitgenössischer Musik MICHAEL AMANN: Vier Stücke für Orgel ( Flötenuhr I / Arie I / Flötenuhr II / Arie II – Flötenuhr) Best.-Nr. 02 434 WOLFGANG LIEBHART: 2. Streichquartett Best-Nr. Stp. 697 (Studienpartitur) 06 173 (Stimmen) MICHAEL AMANN: Pan für Oboe solo Best.-Nr. 05 208 CHRISTIAN OFENBAUER: Fünf Stücke für große Orgel Best.-Nr. 02 401 ROLAND BATIK: Vier Intermezzi für Violine, Violoncello und Klavier Best.-Nr. 07 194 OLIVIER BEAUFILS: Adagio – Thema für Violoncello und Orchester Best.-Nr. Stp. 707 (Studienpartitur) HELMUT EDER: Quintett für Streichquartett und Kontrabass op. 119 Best.-Nr. Stp. 709 (Studienpartitur) 06 257 (Stimmen) HELMUT EDER: Sextett für Streicher op. 121 Stp. 706 (Studienpartitur) 06 273 (Stimmen PAUL WALTER FÜRST: Valentinade für Brassquintett op. 94 Best.-Nr. 36 672 (Partitur und Stimmen) AUGUSTINUS FRANZ KROPFREITER: Duo concertante für Klarinette und Violoncello Best.-Nr. 06 709 CHRISTIAN OFENBAUER: Zerstörung des Zimmers/der Zeit für Klavier und Streichquartett Best.-Nr. 07 267 (Spielpartitur) HERBERT PAULMICHL: Nun danket all (Deutsche Liedmesse) Best.-Nr. 64 507 (Chorpartitur, Orgelpartitur, Instrumentalstimmen) KURT RAPF: 4 Inventionen für Cembalo Best.-Nr. 02 116 KURT RAPF: Sonatine für Flöte und Klavier Best.-Nr. 05 069 ERICH URBANNER: Orgelwerk 1998 Best.-Nr. 02 432 HERWIG REITER: A-cappella-Chöre: Onkel Ede für 2-st. Oberchor (Text: Bertold Brecht) Best.-Nr. O 400 Vater unser für 3-4st. Oberchor Best.-Nr. O 397 Camping für 3-st. Oberchor (Text: Ernst Jandl) Best.-Nr. O 398 ERICH URBANNER: Phantasiestück für Orgel Best-Nr. 02 419 Bisher unveröffentlichte Orgel-Fuge von Claude Debussy CLAUDE DEBUSSY: Fuge über einThema von Jules Massenet für Orgel Best.-Nr. DM 1250 GERHARD SCHEDL: Nächtliche Szenen für Streichquartett Best.-Nr. Stp. 687 (Studienpartitur) 06 165 (Stimmen) THOMAS HERWIG SCHULER: Geneté für Violoncello und Klavier Best.-Nr. 03 826 ERICH URBANNER: Entfaltung für Violoncello und Klavier Best.-Nr. 03 827 Jugendliche Meisterschaft Als kleine Sensation auf der Suche nach bislang verborgenen Schätzen der Musikliteratur entpuppt sich ein seit kurzem im Besitz des Archivs der Gesellschaft der Musikfreunde in Wien befindliches Manuskript, das nun in einer Edition von Otto Biba auch gedruckt vorliegt. Die vierstimmige Fuge aus der Feder des wahrscheinlich erst knapp 20-jährigen Claude Debussy entstand vermutlich in Zusammenhang mit der Bewerbung um den begehrten Rompreis und erweist sich als so eigenständig und originell, dass man „geradezu gezwungen ist, an eine klangliche Realisierung zu denken“ (Otto Biba). Die Ausgabe enthält ein ausführliches Vorwort des Herausgebers, das wir auf Wunsch gerne auch separat übermitteln. Keine Gerechtigkeit für 3-st. Oberchor (Text: Erich Kästner) Best.-Nr. O 399 Drohung für gemischten Chor (Text: Hopi-Indianer) Best.-Nr. G 839 Bird of Night für gemischten Chor (Text: Ernest Hemingway) Best.-Nr. G 840 D O B L I N G E R S R E I H E A L T E R M U S I K WOLFRAM WAGNER: Fantasie für Violine und Klavier Best.-Nr. 03 280 Bücher: KURT MUTHSPIEL: Licht wird sein. Buchausgabe mit den Texten und Liedern der Oratorien „Brennt ein Licht drinn im Stall“ und „Es wird ein Tag, ein Licht wird sein“ mit CD-Livemitschnitten beider Werke Best.-Nr. 42 874 DM 1250 CARMEN OTTNER (Hrsg.): Apokalypse. Symposion 1999 (Studien zu Franz Schmidt XIII) Best.-Nr. 09 688 CLAUDE DEBUSSY 125 JAHRE MUSIKVERLAG DOBLINGER. Festschrift und Katalog zur Ausstellung Best.-Nr. 09 689 (s. a. S. 6) Fuge über ein Thema von Jules Massenet für Orgel Erstdruck (Otto Biba) im Vertrieb bei Doblinger: d W I E N D O B L I N G E R 68. Claude Debussy, Fuge M Ü N C H E N JUTTA UNKART-SEIFERT (Hrsg.): Musik als Chance. Berufszufriedenheit, Leistung, Toleranz durch Musik. Fakten – Strategien. Europäische Kulturinitiative für die junge Generation (EKJG) Best.-Nr. 09 687 25 klang:träger CD-Neuerscheinungen Rainer Bischof: Lieder nach Texten von France Prešeren, op. 60 (+ Prešeren) Marjana Lipovšek – Mezzosopran Anthony Spiri – Klavier Sanje 2000, SAZAS S1 210 Ernst von Dohnányi: Sechs Gedichte von Victor Heindl für Gesang und Klavier, op. 14 Im Lebenslenz – Sechs Gedichte von Conrad Gomoll für Gesang und Klavier, op. 16 (+ Dohnányi) Ingrid Kertesi – Sopran, Márta Gulyás – Klavier Hungaroton Classic HCD 31949 Armin Kaufmann: Quartett für Flöte, Violine, Viola und Violoncello, op. 17 (+ Andreae, Martins, Louvier, CombesDamiens) Ensemble Hélios Traversières Flute Collection, REF. 201/267 Herbert Paulmichl: Partita über „Nun lobet Gott im hohen Thron“ für Orgel (+ Paulmichl) Heinrich Wimmer – Orgel TSS-Records 70037 69. Sergej Bortkiewicz, Quatre Morceaux Sergej Bortkiewicz: Quatre Morceaux pour piano, op. 65 (+ Bortkiewicz) Stephen Coombs – Klavier Hyperion CDA 67094 Cesar Bresgen: Vier Capriccios für Flöte und Harfe (+ Haydn, Boccherini, Glinka, Briccialdi, Fauré, Inghelbrecht, Seclsi, Shankar) Thomas Greiner – Flöte, Gertrud Cäcilia Kaufmann – Harfe Aktiv Sound Studio 28319 73. Herbert Paulmichl, Partita über „Nun lobet Gott im hohen Thron“ 71. Ernst von Dohnányi, Sechs Gedichte Ernst von Dohnányi: Konzertstück für Violoncello und Orchester D-Dur, op. 12 (+ Hoffman, Bruch, Popper, Saint-Saens, Gershwin, Bach) Janos Starker – Violoncello, Kiev Chamber Orchestra, Dirigent: Roman Kofman Deutsche Welle DW classics 13112001 Otto Strobl: 8 Variationen über eine Sarabande für Blechbläserquintett (+ Bergauer, Frenzel, Bramböck, Hausl, Maurberger) Nova Brass Extraplatte EX 482-2 Helmut Eder: Haffner-Konzert für Flöte und Orchester, op. 82 VI. Sinfonie (Ombrage) für großes Orchester, op. 100 Episoden. Konzert für Klavier und Orchester, op. 110 Wolfgang Schulz - Flöte, Wiener Philharmoniker, Dirigent: Wolfgang Sawallisch / Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, Dirigent: Wolfgang Sawallisch / Melvyn Tan - Klavier, Camerata Salzburg, Dirigent: Roger Norrington ORF - Edition “Zeitton”, CD 271 74. Otto Strobl, 8 Variationen über eine Sarabande Jenö Takács: Sonata breve für Trompete und Klavier, op. 67 (+ Chatschaturian, Burke, Bonneau, Bigot, Hermannsdörfer, Gershwin) Wiener Instrumentalsolisten WWTS 1-a981999 – Jazz in Chamber Music 70. Friedrich Cerha, Dokumente Friedrich Cerha: Ein Buch von der Minne für Gesang und Klavier Konzert für Klavier und Orchester Espressioni fondamentali für Orchester (+ Cerha) Werner Krenn – Tenor, Klaus Christian Schuster – Klavier / Thomas Larcher – Klavier, RSO Wien, Dirigent: Dennis Russell Davies / RSO Wien, Dirigent: Friedrich Cerha ORF – Edition Zeitton, ORF-CD 180 (12 CD-Box) 26 72. Helmut Eder, Haffner-Konzert Jenö Takacs: Trio-Rhapsodie für Violine, Violoncello und Klavier op. 11 (+ Schostakowitsch, Tschaikowsky) Trio Tre Mondi Crescendi CR-33621 klang:daten 14. 10.: 15. 10.: 16. 10.: 23. 11.: Ernst Ludwig LEITNER 60 Augustin KUBIZEK 85 Cesar BRESGEN 90 (gest. 1988) Max SCHÖNHERR 100 (gest. 1984) 19. 12.: Erich EDER DE LASTRA 70 19. Mai 2002: Budapest Paul Walter FÜRST Auratorium für Orchester, op. 97 Orchester des Konservatoriums Budapest Dirigent: Ernst Smole Geburtstage 2002: 06. 01.: Gösta NEUWIRTH 65 24. 01.: Rüdiger SEITZ 75 (gest. 1991) 03. 02.: Erich MARCKHL 100 (gest. 1980) 14. 02.: Hans KANN 75 15. 02.: Kurt RAPF 80 28. 02.: Sergej BORTKIEWICZ 125 (gest. 1952) 15. 03.: Balduin SULZER 70 05. 04.: Robert LEUKAUF 100 (gest. 1976) 07. 04.: Karl PILSS 100 (gest. 1979) 01. 05.: Karl HAIDMAYER 75 11. 05.: Joseph MARX 120 (gest. 1964) 16. 05.: Paul ANGERER 75 21. 05.: Eugene HARTZELL 70 (gest. 2000) 19. 06.: Otto STROBL 75 11. 07.: Josef DICHLER 90 (gest. 1993) 27. 07.: Ernst von DOHNÁNYI 125 (gest. 1960) 19. 09.: Franz BURKHART 100 (gest. 1978) 25. 09.: Jenö TAKÁCS 100 28. 09.: Wolfram WAGNER 40 20. 10.: Manfred NEDBAL 100 (gest. 1977) 20. 10.: Pierre HASQUENOPH 80 (gest. 1982) 26. 10.: Karl ETTI 90 (gest. 1996) 30. 10.: Armin KAUFMANN 100 (gest. 1980) 19. 11.: Reinhold SCHMID 100 (gest. 1980) 29. 11.: Leopold Matthias WALZEL 100 (gest. 1970) 29. 12.: Klaus HOCHMANN 70 (gest. 1998) Geburtstage 2003 03. 01.: Heinz Karl GRUBER 60 24. 01.: Gottfried von EINEM 85 (gest. 1996) 16. 02.: Fridolin DALLINGER 70 23. 02.: Heinz KRATOCHWIL 70 (gest. 1995) 21. 03.: Rudolf JETTEL 100 (gest. 1981) 17. 05.: Herbert VOGG 75 05. 06.: Friedrich WILDGANS 90 (gest. 1965) 06. 06.: Ferdinand WEISS 70 19. 06.: Michael RADULESCU 60 09. 07.: Heinrich GATTERMEYER 80 26. 07.: Hans HASELBÖCK 75 05. 08.: Josef Friedrich DOPPELBAUER 85 (gest. 1989) 09. 08.: Victor URBANCIC 100 (gest. 1958) 22. 08.: Robert SCHOLLUM 90 (gest. 1987) 01. 09.: Hans BAUERNFEIND 95 (gest. 1985) 15. 09.: Anton HEILLER 80 (gest. 1979) Bitte beachten Sie auch unsere Broschüre “Geburtstage/Gedenktage 2000-2005”, die Sie kostenlos über unsere Informationsabteilung erhalten. Uraufführungen Jänner – Mai 2002 Jänner 2002: Spittel/Drau Michael AMANN „Schatten Rose Schatten“ (Ingeborg Bachmann) für Singstimme und Klavier 10. Jänner 2002: Wels („Musica ex tempore“) Augustinus Franz KROPFREITER, Trio für Klarinette, Violoncello und Klavier 28. Jänner 2002: Wien, Universität für Musik und darstellende Kunst Kurt RAPF Vier Inventionen für Cembalo 03. Februar 2002: Salzburg, Mozarteum (Mozartwoche 2002) Helmut EDER, Mozarteum-Konzert für Streicher und Schlagzeug, op. 118 Camerata Salzburg Dirigent: Trevor Pinnock 28. Februar 2002: Bregenz, Kornmarkttheater Michael AMANN, Septett Ensemble Plus 04. März 2002: Los Angeles, Skirball Cultural Center Gernot WOLFGANG, Moods in Blue für Fagott und Klavier, David Breidenthal – Fagott Gloria Cheng – Klavier 17. April 2002. Wien, Gesellschaft der Musikfreunde Rainer BISCHOF, „Ein Jahr im Turm mit Hölderlin“ op. 44, Liederzyklus für Alt, Fagott, Celesta und Klavier Marjana Lipovšek – Mezzosopran, Milan Turkovic – Fagott, n.n. – Celesta, Anthony Spiri – Klavier 11. Mai 2002: Gernot WOLFGANG, n. n. (Auftragswerk für Pacific Serenades) Helen Goode – Klarinette, Judith Farmer – Fagott, Brian O’Connor – Horn, Roger Wilkie – Violine, David Walther – Viola, David Speltz – Violoncello, Bruce Morgenthaler – Kontrabass Bildnachweis: 1., 2., 3., 4., 6., 7., 10., 11., 12., 13., 15., 16., 17., 19., 20., 21., 22., 23., 65. Katharina Knessl/Archiv Doblinger 5., 8., 9., 14., 18., 24., 25., 36., 41., 44., 47., 50., 53. Renate Publig/Archiv Doblinger 26., 27., 28., 29., 45., 54., 57. Christian Heindl/Archiv Doblinger 30., 31., 32. Kodály Musikalienhandlung Budapest 33. Anne Kirchbach 34. Sebastian Wagner 35. Elisabeth Pilwachs 37., 39. Didi Sattmann/Wr. Festwochen 38., 40., 43., 46., 48., 52., 55., 58., 62., 63., 67., 68. © Doblinger 42. Media Wien 49. Fayer/Archiv Doblinger 51. Wiener Kammeroper 56. Alexander Schlee 59. M. R. Dudley 60. Sonja Kirchmair 61., 66. privat 64. Heinz Moser/Archiv Doblinger 69. Hyperion 70., 72. ORF 71. Hungaroton 73. TSS-Records 74. Extraplatte 27 Wir tun was … ➤ ➤ ➤ ➤ … für Musikschaffende ➤ ➤ ➤ ➤ … für Veranstalter ➤ wir wahren ihre Urheberrechte weltweit wir fördern kulturelle Vorhaben wir erbringen soziale Leistungen wir sind Ihr zentraler Partner in Sachen Musiknutzung wir stellen Ihnen das Weltrepertoire der Musik zur Verfügung wir bieten einfache und bequeme Abwicklung … am Beispiel zeitgenössischer Komponisten der Ernsten Musik aus Österreich: Michael Amann (1964) / Peter Androsch (1963) / Paul Angerer (1927) / Hans Erich Apostel (1901 – 1972) / David Babcock (1956) / Roland Batik (1951) / Hans Bauernfeind (1908 – 1985) / Rainer Bischof (1947) / Martin Bjelik (1940) / Herbert Blendinger (1936) / Waldemar Bloch ( 1906 – 1984) / Cesar Bresgen (1913 – 1988) / Franz Burkhart (1902 – 1978) / Friedrich Cerha (1926) / Fridolin Dallinger (1933) / Johann Nepomuk David (1895 – 1977) / Thomas Christian David (1925) / Bernd Richard Deutsch (1977) / Josef Dichler (1912 – 1993) / Christian Diendorfer (1957) / Ernst v. Dohnányi (1877 – 1960) / Josef Friedrich Doppelbauer (1918 – 1989) / Richard Dünser (1959) / Horst Ebenhöh (1930) / Helmut Eder (1916) / Erich Eder de Lastra (1933) / Gottfried v. Einem (1918 – 1996) / Paul Engel (1949) / Heimo Erbse (1924) / Iván Eröd (1936) / Jürgen Essl (1961) / Karl Etti (1912 – 1996) / Nikolaus Fheodoroff (1931) / Rupert Gottfried Frieberger (1951) / Paul Walter Fürst (1926) / Karl Heinz Füssl (1924 – 1992) / Hans Gál (1890 – 1987) / Heinrich Gattermeyer (1923) / Carl Goldmark (1830 – 1916) / Heinz Karl Gruber (1943) / Eugene Hartzell (1932 – 2000) / Hans Haselböck (1928) / Martin Haselböck (1954) / Josef Matthias Hauer (1883 – 1959) / Anton Heiller (1923 – 1979) / Rudolf Hinterdorfer (1947) / Josef Maria Horváth (1931) / Rudolf Jettel (1903 – 1981) / Günter Kahowez (1940) / Hans Kann (1927) / Armin Kaufmann (1901 – 1980) / Karl Kögler (1918) / Ernst Kölz (1929) / Paul Kont (1920 – 2000) / Egon Kornauth (1891 – 1959) / Heinz Kratochwil (1933 – 1995) / Ernst Krenek (1900 – 1991) / Augustinus Franz Kropfreiter (1936) / Augustin Kubizek (1918) / Herbert Lauermann (1956) / Joseph Lechthaler (1891 – 1984) / Fritz Leitermeyer (1925) / Ernst Ludwig Leitner (1943) / Martin Lichtfuss (1959) / Wolfgang Liebhart (1958) / Erich Marckhl (1902 – 1980) / Joseph Marx (1882 – 1964) / Günther Mittergradnegger (1923 – 1992) / Alexander Müllenbach (1949) / Wolfgang Muthspiel (1965) / Robert Nessler (1919 – 1996) / Friedrich Neumann (1913 – 1989) / Christian Ofenbauer (1961) / Thomas Pernes (1956) / Karl Pilss (1902- 1980) / Werner Pirchner (1940) / Peter Planyavsky (1947) / Gerhard Präsent (1957) / Alfred Prinz (1930) / Michael Radanovics (1958) / Michael Radulescu (1943) / Hannes Raffaseder (1970) / Kurt Rapf (1922) / Albert Reiter (1905 – 1970) / Erich Romanovsky (1929 – 1993) / Marcel Rubin (1905 – 1995) / Franz Salmhofer (1900 – 1975) / Gerhard Schedl (1957 – 2000) / Helmut Schiff (1918 – 1982) / Karl Schiske (1916 – 1969) / Thomas Daniel Schlee (1957) / Kurt Schmidek (1919 – 1986) / Helmut Schmidinger (1969) / Franz Schmidt (1874 – 1939) / Robert Schollum (1913 – 1987) / Thomas Herwig Schuler (1961) / Kurt Schwertsik (1935) / Axel Seidelmann (1954) / Wolfgang Seierl (1955) / Rüdiger Seitz (1927 – 1991) / Shih (1950) / Otto Siegl (1896 – 1978) / Fritz Skorzeny (1900 – 1965) / Silvia Sommer (1944) / Norbert Sprongl (1892 – 1983) / Hans Ulrich Staeps (1909 – 1988) / Norbert Sterk (1968) / Otto Strobl (1927) / Balduin Sulzer (1932) / Jenö Takács (1902) / Ernst Tittel (1910 – 1969) / Gerhard Track (1934) / Alfred Uhl (1909 – 1992) / Ernst Ludwig Uray (1906 – 1988) / Erich Urbanner (1936) / Ernst Vogel (1926 – 1990) / Wolfram Wagner (1962) / Ferdinand Weiss (1933) / Egon Wellesz (1885 – 1974) / Friedrich Wildgans (1913 – 1965) / Herbert Willi (1956) / Gerhard E. Winkler (1959) / Gernot Wolfgang (1957) / Eric Zeisl (1905 –1959) / Alexander v. Zemlinsky (1871 – 1942) / Otto M. Zykan (1935) usik M e i Für d A K M AUTOREN, KOMPONISTEN, MUSIKVERLEGER AKM Reg. Genossenschaft mbH, Baumannstraße 8-10, 1030 Wien, Telefon: 01 / 717 14, Fax 01 / 717 14 – 107