Nobel Biocare News - Issue 1

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Nobel Biocare News
Informationen für Osseointegrationsspezialisten
Ausgabe 1/2012
Designing
for Life
Von Richard Laube, CEO
Freude am Leben – ein Leben lang
Die langlebigen Implantatlösungen von Nobel Biocare stellen eine hohe Lebens­­qualität sicher.
Implantate von Nobel Biocare
als Basis für eine dritte Be­­­­­zahnung bis zum Lebens­­ende.
Von Frederic Love
S
eit 50 Jahren weisen Zahnmediziner in aller Welt immer
wieder darauf hin, wie wichtig
es ist, die eigenen Zähne zu erhalten.
Ihr Einsatz sowohl in den Medien als
auch in den Zahnarztpraxen war erfolgreich.
Die Erhaltung guter, gesunder
Zähne ist gewiss ein wichtiges Ziel.
Nach den aktuellen demographischen
Trends ist jedoch trotz der eindrucksvollen Errungenschaften der präventiven Zahnmedizin und einer optimalen Pflege durch den Patienten ein
lebenslanger Erhalt nicht immer
möglich.
Traumata, systemische Erkrankungen und sogar normaler Verschleiß
sind nur einige Ursachen für einen
möglichen Zahnverlust. Gewissenhaftes Bürsten, das Verwenden von
Zahnseide und regelmäßige Kontrolluntersuchungen können das Entstehen ernster Probleme verzögern. Aber
es wird der Tag kommen, und zwar
bevor der Zahn von selbst ausfällt, an
dem eine Lösung von Nobel Biocare
die richtige Entscheidung für den Patienten ist, die sein Leben positiv verändern wird.
Nach mehr als einem halben Jahrhundert der Entdeckung sind die vielen Vorteile von osseointegrierten Implantaten heute bestens bekannt.
Implantate lösen reale, weit verbreitete Probleme.
Sie bieten nicht nur stabile und sichere Lösungen, die es den Patienten
ermöglichen, praktisch alles zu essen,
was sie wollen, sondern erhalten auch
die Gesichtszüge und beugen Knochenverlust vor. Neben den rein physiologischen Aspekten können die
damit verbundenen sozialen und emo­
tionalen Vorteile gar nicht hoch genug
eingeschätzt werden.
Langlebigkeit macht Sinn
Weniger bekannt ist, dass Implantate
auch wirtschaftlich interessant sind,
denn die verbliebenen gesunden
Zähne werden nicht in Mitleidenschaft gezogen, d. h. sie müssen nicht
behandelt werden. Vor allem aber
macht die charakteristische Langlebigkeit die Implantate von Nobel
Biocare zu einer lohnenden Investi­
tion. Nach Ansicht von Professor
Tomas Albrektsson von der Universi-
tät Göteborg in Schweden sollten die
Pflege- und Erneuerungskosten für
eine alternative lebenslange Lösung,
z. B. Prothesen, bei der Betrachtung
der Implantatkosten unbedingt berücksichtigt werden.
„Es ist richtig, dass eine Implantatbehandlung im Allgemeinen eine größere Anfangsinvestition, d. h. längere
Behandlungszeit und größerer finanzieller Aufwand, als herkömmliche
prothetische Lösungen bedeutet“, erklärte er kürzlich. „Allerdings fallen
bei herkömmlichen Lösungen wie
Prothesen und Brücken wiederkehrende Kosten für die Pflege an, ganz
zu schweigen von den Kosten für die
Behandlung der Nachbarzähne und
des Knochens, die durch diese Lösungen häufig in Mitleidenschaft gezogen
werden.“
Auf die Frage nach dem Mehrwert
der Langlebigkeit antwortete er: „Seit
den frühesten Anfängen in den Sechzigerjahren waren langlebige Lösungen immer unser Ziel. Und die Zeit
hat gezeigt, dass wir auch langlebige
Lösungen geschaffen haben.“ Von
allen Unternehmen, die im Bereich
der implantatgetragenen Prothetik
aktiv sind, verfügt keines über mehr
Erfahrung oder weiter zurückreichende Nachuntersuchungsdaten als
Nobel Biocare. Das Unternehmen
weiß sehr wohl, dass ein Implantat
nicht nur als Grundlage für eine prothetische Lösung dient, sondern auch
das Selbstwertgefühl des Patienten
wiederherstellt oder erhält. Daher
können Sie sich auf die erfolgversprechenden lebenslangen Lösungen von
Nobel Biocare verlassen. <
In dieser Ausgabe
2 Brånemarks zweiter
Patient. Implantate nach
45 Jahren immer noch
intakt.
8 TiUnite® Ganz einfach
Goldstandard.
7 Schussopfer erhält durch
individualisierte Behandlung Lebensqualität zurück.
10 Statistische Darstel­lun­gen
können irre­­füh­rend sein.
Es empfiehlt sich kritisches
Lesen.
Nobel Biocare hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Lebensqualität jedes
­Patienten, der mit unseren inno­­va­
tiven Produkten behandelt wird, zu
verbessern. Unsere Kunden – und
ihre Patienten – können darauf vertrauen, dass unsere Versorgungen für
verlorengegangene Zähne mit dem
Ziel entwickelt werden, voll funk­
tionsfähige, natürlich aussehende
­Lösungen zu liefern, die ein Leben
lang halten.
„Designing for Life“ ist ein ehr­
geiziges Ziel, das viel mehr als Produktentwicklung und Behandlungsinnovation beinhaltet.
Es beschreibt in aller Kürze das
Prinzip, auf dem unser Unternehmen
aufgebaut ist und das sich durch unser
gesamtes Tun zieht: von wissenschaftlichen Entdeckungen und klinischen
Studien bis hin zu Produktinforma­
tionen und Kundenbeziehungen. Wir
haben unsere Kunden bei der Behandlung von Millionen Patienten
unterstützt. Die Erfahrung hat gezeigt, dass ein besseres Lächeln, besseres Sprechvermögen und bessere
Mundgesundheit – ganz zu schweigen
von der Fähigkeit, wieder normal
essen zu können – die Lebensqualität
eines Menschen erheblich erhöhen.
Eine Behandlung auf diesem Niveau steigert nicht nur die Lebensqualität des Patienten, sondern auch
das fachliche Ansehen des Zahn­me­
di­ziners. Für Nobel Biocare stellen
diese Verbesserungen eine langfris­
tige Verpflichtung sowohl gegenüber
unseren Kunden als auch gegenüber
den Patienten dar.
Unser Engagement, die Lebensqualität der Patienten zu verbessern,
erwächst aus einer unvergleichlichen
Erfahrung. Auf der Grundlage von
45 Jahren wegweisender wissenschaftlicher Forschung und Innova­
tion im Bereich der restaurativen
Versorgung mit Implantaten wird
Nobel Biocare auch in Zukunft an
Lösungen arbeiten, die das Leben
wieder lebens­wert machen und ein
Leben lang halten. <
2
Vom Redakteur
Nobel Biocare News
Ausgabe 1/2012
Eine 44 Jahre andauernde Erfolgs­
geschichte
Niemand auf der Welt trägt länger Zahnimplantate als Sven Johansson.
Nicolas Weidmann
Senior VP Global Communications
In der letzten Ausgabe der Nobel
­Biocare News habe ich geschrieben,
dass wir diesen Newsletter sowohl für
Sie als auch für uns veröffentlichen.
Offensichtlich sind Sie mit uns einer
Meinung, denn in der Redaktion ist
eine wahre Flut an guten Wünschen
und interessanten Ideen für neue
­Artikel eingegangen. Vielen Dank für
Ihre ermutigenden Worte und Ihre
vielversprechenden Vorschläge!
Die dritten Zähne
Wenn es um vorhersagbare positive
Langzeitprognosen geht, ist eine umfassende, gute Dokumentation durch
nichts zu ersetzen. Das gilt für die Lieferanten ebenso wie für chirurgische
und prothetische Teams. Bei Nobel
Biocare geben wir unsere Erfahrung
weiter, um Sie und Ihr Team in jeder
Phase der Behandlung zu unterstützen.
Wenn Sie mit Ihrem Patienten über
neue, in Knochen- und Weichgewebe
integrierte Zähne sprechen, können
Sie kompetent auftreten, denn Sie wissen, dass Nobel Biocare hinter Ihnen
steht. Unsere Implantate mit TiUnite
Oberfläche, die sich durch höchste
Primärstabilität und Langlebigkeit
auszeichnen, entsprechen immer dem
neuesten Stand der Technik. Unser
Unternehmen ist wie seine Produkte:
innovativ, stabil und zuverlässig. Ein
Partner, dem Sie vertrauen können. <
Nobel Biocare News
Regelmäßige Publikation der
Nobel Biocare Services AG
Jahrg. 14, Nr. 1, 2012
Chefredakteur Nicolas Weidmann
Leitender Redakteur Frederic Love
Redaktionsassistent Jim Mack
Redaktion
Nobel Biocare News
Herdevägen 11
702 17 Örebro, Schweden
Telefon: +46 19-330680
Telefax: +46 19-330681
E-Mail: [email protected]
Internet: nobelbiocare.com/newsletter
Die Artikel der Autoren geben nicht
notwendigerweise die Meinung von
Nobel Biocare wieder.
© Nobel Biocare Services AG, 2012.
Alle Rechte vorbehalten.
Diese Langlebigkeit ist das
Ergebnis sorgfältiger Planung,
hochwertiger Produkte und
Behandlung und gewissen­
hafter Nachsorge.
Von Dr. Christer Dagnelid
G
östa Larsson aus Göteborg
war der erste Patient, der von
Professor Per-Ingvar Brånemark mit Implantaten behandelt
wurde. Das war 1965. Als Larsson
2006 starb, trug er noch immer seine
Implantate; sie waren unverändert
und vollständig intakt.
Brånemarks zweiter Patient, Sven
Johansson, der ebenfalls aus Göteborg stammte, erhielt seine Implantate 1967. In diesem Jahr jährt sich
seine Behandlung zum 45. Mal. Das
macht ihn zu einem Teil der Geschichte der Osseointegration. Svens
fehlende Bezahnung wurde mit zwei
zirkulären Gold-Kunststoff-Brücken
wiederhergestellt, die von insgesamt
11 ­Brånemark System Implantaten im
Ober- und Unterkiefer getragen werden. Dieses Implantatsystem wurde
von Nobel Biocare weiterentwickelt
und wird auch heute noch sehr geschätzt und oft verwendet.
Eine nur zu bekannte Geschichte
Wie viele seiner Generation hatte
Sven, der 1925 geboren war, schon
seit frühester Kindheit Probleme mit
den Zähnen. Er war nicht viel älter als
40 Jahre, als er schon alle Zähne verloren hatte. Die übliche prothetische
Lösung war damals, in den Sechzigerjahren, eine Versorgung mit Vollprothesen.
Die Prothesen saßen allerdings
nicht gut, was Svens soziales Leben
erheblich belastete. Wie viele andere
Prothesenträger auch, hatte er
Schwie­rigkeiten beim Essen und er
fühlte sich in vielen ganz normalen
zwischenmenschlichen Situationen
un­sicher. Sven war damals selbstän­
diger Taxifahrer in Mölndal, einer
kleinen Stadt in den Außenbezirken
von G
­ öteborg. Eines Tages sollte er
einen Patienten zur Brånemark Klinik
fahren. Dieser Passagier war niemand
anderes als Gösta Larsson, der Patient
Nr. 1, der nicht nur als erster mit
­Brånemark System Implantaten behandelt wurde, sondern auch in beiden Kiefern eine Versorgung erhalten
hatte.
Gösta Larsson lobte die Professionalität der Klinik und die Versorgung,
die er dort erhalten hatte, in den
höchsten Tönen und schwärmte gera-
dezu von den umwälzenden Veränderungen in seinem Leben, die die Behandlung bewirkt hatte. Sein Fahrer,
Sven Johansson, beschloss sofort,
einen Termin zu vereinbaren. Nach
sorgfältigen Röntgenuntersuchungen,
einer gründlichen Untersuchung des
restlichen Kieferknochens und einer
psychologischen Untersuchung war
Sven bereit für die Behandlung.
Eine mutige Entscheidung,
die sich auszahlte
Sven ist von Natur aus ein mutiger
Mann. Als er beschloss, sich einer Implantation zu unterziehen, war dieses
Verfahren erst ein einziges Mal durchgeführt worden. Als ich ihn bei einer
Routineuntersuchung im Dezember
2011 fragte, ob er denn gar keine
Angst gehabt hätte, schüttelte er einfach den Kopf und antwortete: „Nein,
überhaupt nicht!“ Wie sich herausstellte, hatte er dazu auch überhaupt
keinen Grund gehabt. Als Mann der
wenigen Worte, der er schon immer
war, erklärte er kurz und bündig: „Die
Eingriffe verliefen sehr gut. Ich hatte
keinerlei Probleme.“
Noch bevor das Jahr 1967 zu Ende
war, fühlte sich Sven in zwischenmenschlichen Situationen, die er seit
dem Verlust seiner Zähne gemieden
hatte, wieder sicher. Seine Ernährung
verbesserte sich ebenfalls. Sven hatte
jahrelang davon geträumt, wieder
einmal in einen großen grünen Apfel
beißen zu können. Dieser Traum
wurde noch im selben Jahr wahr. Um
es mit Svens eigenen Worten zu
sagen: „Alles ist von Anfang an perfekt gelaufen.“
1976 übernahm ich die Zahnarztpraxis von Professor Brånemark in
Mölndal und somit auch Sven Johansson. Sven war ein guter Patient;
in den mehr als 44 Jahren, in denen
er seine Implantate trägt, versäumte
er nur selten eine der regelmäßigen
Kontroll­untersuchungen. Er achtete
auf eine gute Mundhygiene und Probleme wie ­Periimplantitis waren nie
ein Thema.
Sven Johansson aus Göteborg, Schweden, war der zweite Patient, der
Brånemark System Implantate erhielt. Seit 1967 leisten sie ihm gute Dienste.
Dagnelid, die Dentalhygienikerin ist,
in den Verfahren für eine gute Mundhygiene unterwiesen. Vom ersten
­Moment an, als er seine Brånemark
System Implantate erhielt, versäumte
Sven fast nie eine vereinbarte Nach­
untersuchung, und er befolgte unsere
Empfehlungen für eine gute Mund­
hygiene immer gewissenhaft. Für eine
lange Lebensdauer empfiehlt es sich
auch, für jeden Patienten ein individuelles Nachsorgeprogramm zu entwickeln. Da die Implantatbehandlung
eine große Investition für den Patienten darstellt, lautet unser Ziel ohne
Einschränkung: lebenslanger Service.
In den letzten 30 Jahren war ich an
tausenden von Zahnimplantationen
mit dem Brånemark System beteiligt.
Hochwertige Produkte, qualifizierte
Zahnärzte, gute Teamarbeit und ein
individuelles Nachuntersuchungssystem haben für mich, meine Kollegen
und – was am wichtigsten ist – unsere
Patienten zu dem großen Erfolg und
der langen Lebensdauer der Implantate geführt. Die Erfahrungen, die wir
seit der Behandlung von Gösta Larsson und Sven Johansson durch Professor ­Brånemark gemacht haben, haben
uns gelehrt, dass sich eine gute Zahnversorgung mit Implantaten auf eine
langfristige Beziehung zwischen Patient und Zahnarzt stützen muss, wobei
Anzahl und Häufigkeit der Nachuntersuchungen an die verschiedenen
Phasen des Lebens angepasst werden.
Ich ziehe meinen Hut vor Sven
­Johansson, der nur noch wenige Jahre
von seinem 90. Geburtstag entfernt
ist, sowie vor Professor Per-Ingvar
Brånemark. Durch Mut und Ver­
ständnis haben sie in den letzten
50 Jahren Millionen Menschen geholfen, wieder ein Leben in Würde zu
führen. <
Voraussetzungen für eine lange
Lebensdauer
Für uns Zahnärzte ist es wichtig, die
Voraussetzungen für eine gute Mundhygiene zu schaffen, indem die prothetische Rekonstruktion auf den Implantaten dazu adequat gestaltet wird.
Eine gute Okklusion und Artikulation
sind ebenfalls wichtig für eine opti­
male Belastung der Implan­tate und
unverzichtbar für ihre Langlebigkeit.
Sven und tausende Patienten nach
ihm wurden von meiner Frau Eva
Diese elf Implantate wurden von Professor Per-Ingvar Brånemark selbst
eingesetzt und leisten Sven Johansson noch immer gute Dienste.
Ausgabe 1/2012
3
Nobel Biocare News
In Kürze
Nobel Biocare News als App*
Mit der kostenlosen App „Nobel Biocare News“ können Sie die
­neueste Ausgabe dieses Newsletters jetzt auch auf Ihrem iPad, iPhone
oder iPod Touch empfangen.
Bahnbrechende Wissenschaft
Nobel Biocare verfügt über die umfassendsten, am weitesten
zurückreichenden Nachuntersuchungsdaten.
Ohne die beiden wegwei­sen­
den Studien aus den Jahren
1981 und 1990 würde
die Implantologie heute unter
Um­ständen immer noch in
den Kinderschuhen stecken.
Von Frederic Love
S
Besuchen Sie auf Ihrem Apple Mobilgerät einfach den App Store,
geben Sie als Suchbegriff „Nobel Biocare News“ ein und laden Sie die
App für Ihr Gerät herunter – natürlich kostenlos.
Sie möchten Nobel Biocare
News lieber online lesen?*
Wenn Sie Nobel Biocare News lieber auf einem Computer oder Laptop
lesen möchten, stehen Ihnen unabhängig von Hersteller und Browser
mehrere Optionen zur Verfügung.
Sie können einzelne Artikel auf unserer Newsletter-Homepage
nobelbiocare.com/newsletter lesen, die gleichzeitig als digitale „Schaltzentrale“ für weitere Aktionen dient. Hier können Sie über die Begriffssuche oder die Kategoriesuche nach Artikeln zu bestimmten Themen
suchen. Über die Links auf dieser Website haben Sie außerdem die
Möglichkeit, komplette Ausgaben als PDF-Dateien herunterzuladen
oder die aktuelle Ausgabe im PageFlip-Format anzuzeigen.
Im Laufe des Jahres werden alle Ausgaben von Nobelpharma News
und Nobel Biocare Global Forum, den direkten Vorgängern unserer
News, bis zur ersten Ausgabe 1987 (14 Jahrgänge!) als PDF-Dateien
verfügbar sein.
Eindrucksvolle Aufnahmen
Dr. Scott MacLean aus Halifax in Nova Scotia, Kanada, berichtete der
Redaktion vor Kurzem von einem NobelActive Fall und schickte die
­folgenden Bilder.
eit Per-Ingvar Brånemark vor
47 Jahren, 1965, seinen ersten
Implantatpatienten Gösta Larsson
behandelt hat, wurden viele Studien
über die Verfahren und Folgen der
Osseointegration durchgeführt. Am
häufigsten wurde wahrscheinlich die
Publikation „A 15-year study of
­osseointegrated implants in the treatment of the edentulous jaw“ von
­Ragnar Adell et al. gelesen, die 1981
im International Journal of Oral
­Surgery erschien.
In dieser bahnbrechenden Arbeit
und der 1990 veröffentlichten Langzeitstudie dokumentierten Adell und
seine Kollegen akribisch die hohen Er-
*Die digitalen Ausgaben der Nobel Biocare NEWS sind aktuell nur
in englischer Sprache verfügbar.
Dr. Ragnar Adell begründete
die Tradition gewissenhafter
Langzeitstudien, die bis heute bei
Nobel Biocare fortgesetzt wird.
Fachliteratur so bekannt wurde. Und
der Rest ist, wie es so schön heißt, Geschichte. <
Weitere Informationen:
Adell R, Eriksson B, Lekholm U,
Brånemark P-I, Jemt T. Long-term
follow-up study of osseointegrated
implants in the treatment of totally
edentulous jaws. Int J Oral Maxillofac
Implants, 1990;5(4): 347-359.
Erhalt des marginalen Knochens
Stellen Sie dem Expertengremium Fragen – persönlich oder vorab.
Im vergangenen September
hat Nobel Biocare eine Gruppe
international anerkannter
Experten zusammengebracht,
um eine Einigung über das
Management des marginalen
Knochens zu erzielen. Dieses
Treffen im Karolinska Institutet
in Stockholm wurde als
„Consensus Meeting“ bekannt.
Am 8. Juni fand im Rahmen
der Europerio 7 eine weitere
Veranstaltung statt, bei der
die Ergebnisse öffentlich
diskutiert wurden.
A
Dr. Scott MacLean: „Der Molar wurde vor fünf Jahren eingesetzt
(einer der ersten, der in Kanada im Rahmen der Studie vor Marktein­
führung ­eingesetzt wurde). Der Prämolar wurde unmittelbar während
des Study Clubs im Februar 2011 eingesetzt. Sehen Sie sich nur den
Knochen ­zwischen den Implantaten an ... Dieses Implantat ist wirklich
unglaublich!“
folgsraten der Implantatbehandlung
ad modum Brånemark und schufen
einen imponierenden Referenz­
standard, an dem sich alle späteren
Studien messen lassen mussten.
Dr. Adell, ehemaliger Leiter der Abteilung für Mund- und Kieferchirurgie
in der Universitätsklinik Örebro in
Schweden, erklärte vor Kurzem: „Als
wir in den Sechzigerjahren mit un­
serer Arbeit begannen, rief die Vorstellung, dass Titankomponenten dauerhaft im Körper verbleiben sollten,
kaum positive Reaktionen hervor. Als
unser zweiter Bericht über diese
­Studie 1990 veröffentlicht wurde, hatte
sich das Verfahren der Osseointegra­
tion bereits als wissenschaftlich akzeptiert etabliert.“
Es ist größtenteils der wegweisenden Arbeit von Adell und seinen Kollegen zu verdanken, dass die Möglichkeit des routinemäßigen Einsetzens
von enossalen Implantaten in den
Achtziger- und Neunzigerjahren unter
den Lesern der zahnmedizinischen
m 8. Juni 2012 veranstaltete
Nobel Biocare in Wien auf der
Europerio 7 ein öffentliches Forum
zum Thema „Erhalt des marginalen
Knochens um Implantate“. Das Gremium setzte sich aus so bekannten
Experten wie Drs. Marco Esposito,
Björn Klinge, Jörg Meyle, Andrea
Mombelli, Eric Rompen, Tom Van
Dyke, Hom-Lay Wang, Arie-Jan van
Winkelhoff und dem Moderator
­Daniel van Steenberghe zusammen.
Diese Experten wurden von Nobel
Biocare aufgrund ihres Interesses an
dem Thema und ihrer Veröffentlichungen eingeladen. Da mittlerweile
Vor der Versorgung und mehr als zehn Jahre später. Zwischen diesen
beiden Röntgenaufnahmen eines Implantats mit TiUnite Oberfläche von
Nobel Biocare liegen elf Jahre. Die Bilder wurden freundlicherweise von
Dr. Giovanni Polizzi zur Verfügung gestellt .
Millionen von Patienten Zahnimplantate tragen, erkennt man zunehmend,
wie wichtig es ist, die Langlebigkeit
dieser Implantate durch den Erhalt
eines stabilen marginalen Knochens
sicherzustellen. Dieses in der Welt der
Implantologie viel diskutierte Thema
ist heute aktueller denn je.
Nach dem gegenseitigen Austausch
ihrer wissenschaftlichen Publikationen und einem anschließenden zweitägigen Treffen im Karolinska Insti­
tutet in Stockholm im vergangenen
Herbst formulierte die Gruppe einige
Konsensusrichtlinien für Prävention
und Therapie. Die Mitglieder aktuali-
sierten ihre Manuskripte und die
­Arbeiten wurden kürzlich als Sonderbeilage zum European Journal of Oral
Implantology veröffentlicht.
Auf der Europerio 7 hat sich die
Arbeitsgruppe zu wichtigen klini­
schen Themen geäußert. Fragen
konnten sowohl aus dem Publikum
als auch online gestellt werden. <
Weitere Informationen:
Lesen Sie die Sonderbeilage zur
Märzausgabe des European Journal
of Oral Implantology.
4
Nobel Biocare News
Ausgabe 1/2012
Weichgewebsmanagement durch Design
Langlebigkeit hat viele Aspekte. Das gute Management des Übergangs zwischen Weichgewebe und Implantat
ist einer davon.
Eine wirksame und stabile
Barriere aus Weichgewebe
um das Abutment ist ent­
scheidend für die ästhetische
und funk­tionelle Langlebigkeit
von implantatgetragenen
Ver­sorgungen.
Von Hans Geiselhöringer
E
ine Implantatbehandlung ist
heutzutage für Patienten eine
äußerst zuverlässige Option,
­
deren Ergebnis sich sehr genau vorhersagen lässt. Jedes Implantat und jede
Komponente von Nobel Biocare ver­
einen die Erfahrungen aus 60 Jahren
ununterbrochener Forschung, Innovation und klinischer Nachuntersuchung
in sich, sodass jeder Patient die optimale Kombination aus Funktion und
Ästhetik erhält. Nobel Biocare legt bei
der Entwicklung seiner Produkte großen Wert auf eine harmonische Inte­
gration in die vorhandene Bezahnung.
Ziel ist es, dass die Versorgung für das
menschliche Auge nicht erkennbar ist.
Niemals zufrieden
Trotz des großen Erfolges durch die
ständige Optimierung der Behandlung
im Laufe der Jahre betreibt Nobel Biocare nach wie vor aktiv wissenschaft­
liche Forschung im Hinblick auf eine
mögliche klinische Anwendung.
Zurzeit stehen Erhalt und Stabilität
der periimplantären Gewebearchitektur im Mittelpunkt der Untersuchungen. Während Wege und Zellreaktionen bei der Osseointegration eines
Implantats bereits ausführlich beschrieben wurden, sind jetzt Weichgewebsstabilität und ideale Behandlungsprotokolle Gegenstand der Forschung
[Cairo et al., 2008]. Natürlich wollen
die Zahnärzte eine wirksame Barriere
schaffen, die den zugrunde liegenden
Knochen vor intraoralen Mikroorganismen und ihren Nebenprodukten
schützt [Rompen et al., 2006]. In diesem Kontext ist allgemein anerkannt,
dass die enge und stabile Weichgewebsintegration einer implantatgetragenen Versorgung wesentlich zum
langfristigen Erfolg beiträgt.
Auch wenn klinische Protokolle zur
Erhaltung oder Verbesserung der Qualität und Quantität des Weichgewebes
an den Implantationsstellen entwickelt
wurden [Thoma et al., 2009], muss
man wissen, dass die Wechselwirkung
und die Wechselbeziehungen des Gewebes, das die Komponenten einer
Versorgung umgibt, eine ebenso entscheidende Rolle spielen wie die allgemeine anatomische Situation im Implantatbett. Nobel Biocare war einer
der ersten Hersteller, die diese kritische
Schnittstelle zwischen Mundhöhle und
Körper in jedem Aspekt seiner Produktentwicklung ernst nahm. Um
­sichere, zuverlässige und langanhal­
tende Implantatergebnisse garantieren
zu können, richtet Nobel Biocare bei
der Suche nach dem perfekten Ergebnis sein Augenmerk vor allem auf vier
Produktmerkmale, die die patientenbezogenen Faktoren und die Auswahl
geeigneter Behandlungsprotokolle
­ergänzen, nämlich:
• Design und Kontur des Übergangs
von Implantat und Abutment
• Passung der Verbindungskomponenten und Qualität der Schraubenverbindung
• Abutment-Morphologie und Materialauswahl sowie
• einfache Anpassung an die gegebene
klinische Situation (z. B. durch spürbare Führung).
Erfüllung klinischer Anforderun­gen und persönlicher Vorlieben
Wie jeder Patient ist auch jede kli­
nische Situation einzigartig – und
hinsichtlich seiner persönlichen
Überzeugung und seiner fachlichen
Präferenzen für Protokolle und Komponenten auch jeder Zahnarzt.
In dem Wissen um die unterschiedlichen Anforderungen und Vorlieben
bietet Nobel Biocare eine Vielzahl von
Plattformkonfigurationen für Implan­
tate an. Mit den jüngsten Erweiterungen der NobelReplace Produktlinie,
die konische Verbindung und Platform Switching bieten, hat Nobel
­Biocare einmal mehr sein Bestreben
unter Beweis gestellt, die Anforderungen jedes Zahnarztes zu erfüllen.
Nobel Biocare hat das weltweit vielseitigste und am häufigsten eingesetzte
Implantatsystem durch neue Verbindungen ergänzt, um die Anwendung
zahlreicher etablierter Behandlungsprotokolle mit hoher Vorhersagbarkeit zu erleichtern. Anders ausgedrückt: Nobel Biocare hat Implantate
Die konische Verbindung von NobelActive zeichnet sich durch ihre hohe
Stabilität aus, die wiederum in Kombination mit speziell verar­beite­tem Rein­titan
sowie dem radialen Design der Verbindung eine hohe Passgenauigkeit ermöglicht, sodass die Kräfte bis tief in den stabilen Kern des Implantats verteilt werden.
mit konischer Verbindung und Platform Switching entwickelt und auf
den Markt gebracht, um das Weich­
gewebsmanagement und den Erhalt
des krestalen Knochens durch neue
­Instrumente zu unterstützen.
Platform Switching ermöglicht den
Einsatz einer prothetischen Komponente mit kleinerem Durchmesser auf
einer Plattform mit größerem Durchmesser (siehe Abb. 1 auf der nächsten
Seite und die begleitende Fallstudie von
Dr. David Lustbader). Auf diese Weise
entsteht ein freiliegender Rand auf der
Implantatplattform, auf dem sich
Weichgewebe bilden kann. Implantate
mit Platform Switching vergrößern den
Übergang zwischen biologischer Breite
und Retention und können auch die
Rückbildung des Weichgewebes „stoppen“. Aus der Literatur geht hervor, dass
Platform Switching den röntgenologisch nachweisbaren Knochenverlust
beim Menschen erheblich verringert
und die Unterstützung und den Erhalt
des Weichgewebes im ästhetisch anspruchsvollen Bereich verbessert [Atieh
MA et al., 2010; Canullo et al., 2007;
López-Mari et al., 2009].
Entscheidende Designmerkmale
Die schmal zulaufende Implantatschulter des NobelActive Regular Platform
(RP) Implantats soll das Knochen­­volu­
men am Alveolarkamm maximieren
und die Weichgewebsunterstützung
verbessern. Das Gewebemanagement
wird außerdem durch das integrierte
Platform Switching und die konische
Innenverbindung unterstützt.
Der sich erweiternde, wurzelför­
mige NobelActive Implantatkörper
mit Doppel­gewinde soll den Knochen
nach und nach verdichten, um eine
hohe Primärstabilität und Unterstützung für die ­Sofortbelastung zu er­
reichen.
Die Ergebnisse einer Multicenter­
studie, an der 64 Patienten mit teil­
bezahnten oder zahnlosen Kiefern teilnahmen, die in zwölf Studienzentren
117 NobelActive Implantate erhielten,
zeigen, dass das marginale Knochen­
niveau sowie das Weichgewebsniveau
zwei Jahre nach der Implantatinsertion
stabil sind. Die Studie beweist, dass
NobelActive bei der anspruchsvollen
S ofortbelastung eingesetzt werden
­
kann, da selbst nach zwei Jahren
Praxis­
einsatz stabile Knochen- und
Weichgewebsniveaus festzustellen sind
[Martinez-de Fuentes et al., 2010].
Die perfekte Balance
NobelReplace
NobelReplace
NobelReplace
Tapered
Platform Switching
Conical Connection
Bei mechanischen Tests nach ISO erreichen die neuen Produkte
NobelReplace Platform Switching und NobelReplace Conical Connection
ähnliche Festigkeitswerte wie NobelReplace Tapered Groovy.
Auch wenn das Design aus Implantatplattform und Abutmentübergang eine
wichtige Rolle für eine stabile und dauerhafte Verbindung spielt, müssen
andere Designerwägungen ebenfalls
­
Berücksichtigung finden, um die nachteiligen Auswirkungen auf die peri­
implantären Gewebe zu verringern. So
minimieren beispielsweise eine Präzi­
sionspassung und die ausgeklügelte
Ausführung der Nobel Biocare Abutmentschraube Mikrobewegungen.
Die richtige Passung zwischen Verbindungskomponenten ist nur durch
ein offensichtliches Paradoxon erreichbar: Einerseits ist Präzision von größter
Bedeutung, während andererseits akzeptable Toleranzen die Passung von
prothetischen Komponenten erst möglich machen. Bei der Festlegung akzeptabler Toleranzen hat Nobel Biocare
Werte verwendet, die eine passive Passung ermöglichen und dabei unter den
kritischen Grenzwerten bleiben, die zu
Mikrobewegungen und schließlich zur
Lockerung der Implant-AbutmentVerbindung führen würden. (Weitere
Informationen zum Thema Mikro­
bewegungen finden Sie im Artikel von
Professor John Brunski auf Seite 14.)
Ein unscheinbarer Held:
Die TorqTite™ Schraube
In den Anfängen der Implantologie
war eine der am häufigsten genannten
Nachsorgeanforderungen für Versorgungen auf Implantaten das Nachziehen oder Auswechseln der Abutmentschrauben [Goodacre et al., 2003]. Die
Ingenieure von Nobel Biocare lösten
das Problem, indem sie eine Schraube
entwickelten, die mit ihren Eigenschaften jeder anderen Halteschraube
überlegen ist.
Bei anderen Implantatsystemen
­versuchte man, ähnliche Schrauben
einzuführen, die Eigenschaften der
TorqTite Schraube von Nobel Biocare
bleiben jedoch einzig­artig. Um eine
langfristig stabile Verschraubung
­zwischen Implantat und Abutment zu
­erreichen und Dreh­bewegungen bei
Belastung zu vermeiden, wurden in
das Schraubendesign besondere
Eigen­schaften integriert.
Zum einen besteht die Schraube
aus einer speziellen Titan­legierung,
die mit einer Kohlenstoffschicht überzogen ist, die die Reibung zwischen
dem Innengewinde des Implantats
und dem Gewinde der Schraube verringert.
Die für die Vorspannung im
Schraubenschaft erforderlichen Vor­
dreh­
momente können nur durch
Verringerung der Reibung erreicht
­
werden (siehe den Artikel „Tipps und
Verfahren“ von Dr. Chandur Wadh­
wani auf Seite 11). Die TorqTite
Schrauben von Nobel Biocare wurden
für die Mitte des entsprechenden
Drehmoment­bereichs konzipiert und
getestet.
Wenn das Gewinde bis zum Schraubenkopf reichen würde (wie dies bei
vielen anderen Implantatsystemen der
Fall ist), könnte der Schaft nicht als für
die Langlebigkeit der Schrauben­
verbindung erforderliche „Vorspannfeder“ fungieren. <
Ausgabe 1/2012
Beliebtes und bewährtes Konzept
Erfahrungen mit NobelReplace® Platform Switching aus klinischer Sicht.
Platform Switching hat sich
mittlerweile als Konzept
etabliert und ist heute in das
Design der am häufigsten
verwendeten Implantate von
Nobel Biocare integriert.
U
2012
FDI Annual World Dental Conference
29. August–1. September
Hongkong, China
Abb. 1. Platform Switching wurde
zur Optimierung der Weichgewebs­
integration entwickelt.
wie klinisch und auf der prä­operativen
Aufnahme (Abb. 4 und 5) zu erkennen
war. Der Behandlungsplan sah vor,
Zahn 21 zu entfernen und direkt ein
NobelReplace Platform Switching Implantat mit Sofortbelastung einzusetzen. Mit diesem Implantat sollte das
Weichgewebevolumen maximiert werden. Damit war die Hoffnung verbunden, mögliche negative Einflüsse des
Lippenbändchens zu kompensieren.
Der Zahn wurde atraumatisch entfernt
und zur Umsetzung einer korrekten
vertikalen Positionierung wurde eine
OP-Schablone angefertigt Zu Beginn
der Präparation des Implantatbettes
wurden Spiralbohrer verwendet, wäh-
Abb. 2. NobelReplace Platform
Switching. Die einfache Hand­­
habung der Dreikanal-Innenverbindung mit integriertem Platform
Switching.
Abb. 3. NobelReplace Conical
Connection. Der klassische wurzelförmige Implantatkörper mit konischer
Verbindung für hohe Passgenauigkeit
und integriertem Platform Switching.
rend am Ende Osteotome zum Einsatz
kamen, um die bukkale Wand zu erhalten. Zur optimalen Nutzung der
Vorteile, die Platform Switching bietet,
wurde mit dem 4,3-mm-Implantateindreher ein 5 x 13 mm großes NobelReplace Platform Switching I­ mplantat gerade unterhalb des fazialen
Knochenniveaus eingesetzt. Ein
6 x 3 mm großer Gingivaformer der
Serie 4,3 wurde auf das Implantat auf-
geschraubt (Abb. 7), und der Patient
erhielt dann von seinem Prothetiker
eine sofortige provisorische Versorgung (Abb. 8).
Der Patient trug die s­ ofortige provisorische Versorgung 12 Wochen lang;
in dieser Zeit wurde die endgültige
Abformung genommen (Abb. 9). Ich
möchte besonders darauf hinweisen,
dass die Integrität des marginalen
Knochens jederzeit erhalten blieb. Mithilfe des NobelProcera Scanners und
der zugehörigen Software (Abb. 10)
wurde ein individuelles CAD/CAMAbutment hergestellt.
Die endgültige Krone wurde nach
14 Wochen (Abb. 11) eingesetzt. Wie
an der fertigen Versorgung (Abb. 12)
deutlich zu erkennen ist, wurde die
Höhe des Weichgewebes erhalten.
Im Laufe des vergangenen Jahres
hat unsere Praxis viel Erfahrung mit
­NobelReplace Platform Switching Implantaten und NobelReplace Conical
Connection Implantaten gesammelt.
Wir haben ausgezeichnete ästhetische
Ergebnisse mit hervorragendem Erhalt von Weichgewebe und krestalem
Knochen gesehen. Obwohl der Nachuntersuchungszeitraum relativ kurz
ist, sind die vorläufigen Ergebnisse
­äußerst ermutigend. Dieses Produkt
ist eine großartige Ergänzung der
Nobel ­Biocare Implantatfamilie. <
Abb. 4–5. Präoperative klinische und röntgenologische Ansichten.
Abb. 6–7. Extraktionsalveole und Implantat mit Gingivaformer.
Abb. 8. Provisorische Krone sechs
Wochen nach dem Eingriff.
Abb. 9. Abformungstermin zwölf
Wochen nach dem Eingriff.
Abb. 10. CAD/CAM-AbutmentHerstellung mit NobelProcera
Software.
Abb. 11. Einsetzen der endgültigen
Krone nach 14 Wochen. Besonders
hervorzuheben ist die hervorragende
Erhaltung des Knochenniveaus.
Provisorische und endgültige Kronen
freundlicherweise zur Verfügung
gestellt von Dr. Craig M. Allen.
Platform Switching in der Praxis
Bei dem auf dieser Seite beschriebenen
Fall handelt es sich um einen 78-jährigen Mann, der eine vertikale und horizontale Fraktur durch Zahn 21 aufwies,
Aktuelle Veranstaltungen
Besuchen Sie Nobel Biocare bei
Veranstaltungen auf der ganzen
Welt, und erfahren Sie mehr über
die neuesten Innovationen und
wissenschaftlichen Forschungs­
ergebnisse.
Von Dr. David Lustbader
nter Platform Switching, das
ursprünglich von Dr. Lazzara
beschrieben wurde, versteht
man die Nachinnenlegung des Implant-Abutment-Übergangs (Abb. 1).
Diese Verbindung verschiebt den
Übergang zwischen Implantat und
­Abutment zur Mitte des Implantats.
Dadurch entsteht eine horizontale
Komponente für den gesamten linearen Abstand zwischen Abutment und
krestalem Knochen, der für die bio­
logische Breite erforderlich ist.
Dadurch sind ein größeres Weich­
gewebsvolumen und eine verstärkte
Gefäßneubildung möglich, die schließ­
lich zu einem stabileren krestalen
Knochenniveau und interdentalen
­Papillen führen. Die meisten Studien
belegen, dass eine horizontale Kom­
ponente von ca. 0,5 mm den röntgen­
ologisch nachweisbaren Knochenverlust erheblich verringert und die
Unterstützung und den Erhalt des
Weichgewebes im ästhetisch anspruchsvollen Bereich ver­bessert. Für
Platform Switching kann entweder
­NobelReplace Platform Switching mit
der Dreikanal-Innenverbindung
(Abb. 2) oder NobelReplace Conical
Connection (Abb. 3) verwendet werden (identisch mit der Nobel­Active
Konfiguration).
Ich hatte das große Glück, vor der
Markteinführung und in den Test­
phasen sowohl NobelReplace Platform Switching Implantate als auch
NobelReplace Conical Connection
­
Implan­
tate einzusetzen. Bis heute
wurden in unserer Praxis über hundert dieser I­mplantate eingesetzt und
die marginalen Knochenniveaus und
die Weichgewebsästhetik sind hervorragend. Das chirurgische Verfahren
und die Instrumente sind praktisch
identisch mit dem NobelReplace
Standard­system. Das ist ein großer
Vorteil im Hinblick auf Mitarbeiterschulung und chirurgische Ausstattung. Einfache Handhabung und Vorhersagbarkeit lassen sich anhand eines
einfachen Falles gut illustrieren.
5
Nobel Biocare News
Abb. 12. Die fertige Versorgung aus
der Perspektive des Zahnarztes.
AAOMS Annual Meeting
10.–15. September
San Diego, USA
EACMFS Congress
11.–15. September
Dubrovnik, Kroatien
ICOI World Congress
20.–22. September
Orlando, USA
AAP Annual Meeting
29. September–2. Oktober
Los Angeles, USA
EAO
11.–13. Oktober
Kopenhagen, Dänemark
Nobel Biocare Symposium
19.–20. Oktober
Rimini, Italien
Nobel Biocare Symposium
19.–20. Oktober
Toronto, Kanada
6. Gemeinschaftstagung der SGI/DGI/ÖGI
29. November–1. Dezember
Bern, Schweiz
Mehr erfahren Sie unter
nobelbiocare.com/events
6
Nobel Biocare News
Ausgabe 1/2012
Erfüllung einmaliger Patientenanforderungen
Sonderanfertigungen von Nobel Biocare können einen entscheidenden Unterschied machen, wenn sonst keiner
eine Lösung anbieten kann.
Seit mehr als 20 Jahren bietet
Nobel Biocare seinen Kunden
auf aller Welt einen einzig­­­arti­gen Service an, den Sie
vielleicht noch nicht kennen.
In Schweden gibt es einen
Service für Sonderanfertigungen, der einmalige Lösungen
für einmalige Patienten­
anforderungen ermöglicht.
Von Jim Mack
G
anz gleich, wie weit Ihre favo­
risierten Produkte durch modernste Technik bereits entwickelt
sind, sie werden nie alle Ihre Wünsche
er­füllen. Wenn es sich jedoch um eine
besondere Patientenanforderung oder
sogar einen Notfall handelt, gelingt es
Ihnen möglicherweise nicht, Ihr
„Traumprodukt“ zu finden.
Mit dem Nobel Biocare Service für
Sonderanfertigungen rückt dieses
Ziel in greifbare Nähe – eine Anfrage
genügt. Schon innerhalb weniger
­
­Wochen können Sie über Ihr individuell angefertigtes Produkt verfügen,
bei medizinischen Notfällen geht es
besonders schnell.
Keine normale Lösung
Individuelle Lösungen sind auf einzigartige und einmalige Patienten­
anforderungen zugeschnitten. Diese
speziellen Lösungen gehen über die
normale Ästhetik hinaus und können
auch für Traumapatienten eingesetzt
werden, die beispielsweise schwere
Schussverletzungen erlitten haben
(siehe Artikel auf der gegenüber­
liegenden Seite).
Einen Vorbehalt gibt es allerdings:
Dieser Service ist nicht dazu gedacht,
Komponenten“, „Prothetische Hilfsmittel“, „Chirurgische Komponenten“
und „Verschiedenes“ (u. a. mit Komponenten für die Mund-, Kiefer- und
Gesichtschirurgie) zugeordnet.
Detailgenauigkeit
Der Produktionsprozess dauert in
der Regel etwa fünf Wochen, sofern
keine andere Lieferfrist vereinbart
“Ich nutze den von Nobel Biocare angebotenen Service
für Sonderanfertigungen schon seit vielen Jahren, um
große und kleine Probleme zu lösen.”
– Dr. Andrew Dawood, London, Großbritannien
Zahnärzten Sonderanfertigungen zur
Vorratshaltung für ähnliche Indi­ka­
tionen bereitzustellen. Es gibt weder
Kataloge noch Produktlisten. Zwar
wird jedes Produkt von der Regulierungsabteilung bei Nobel B
­ iocare geprüft. Trotzdem erhalten individuelle
Hilfsmittel keine CE-Kennzeichnung,
da sie nur für spezielle ­Patienten und
nicht für den allgemeinen Markt bestimmt sind. Aus regulatorischen
Gründen basiert eine Bestellung auf
einem B
­ estellformular, das nur für
einen bestimmten Patienten aus­
gefüllt wurde. Jede Sonderanfertigung
wird einer von 15 Produktkategorien
unter den Überschriften „Abutment-
wurde. Jede Bestellung erfordert
höchste ­
Detailgenauigkeit und in­
dividuelle Bearbeitung. Das weiß
niemand besser als Karin Dahlmo,
die die Abteilung für Sonderanfer­
tigungen bei Nobel Biocare in Göteborg leitet. „Wir müssen uns sämt­
liche Aspekte jeder einzelnen
Bestellung ganz genau ansehen. Unsere Entscheidungen basieren auf
medizinischen, rechtlichen und regulatorischen Anforderungen.“
Als Begründer der modernen
­Implantologie nimmt Nobel Biocare
seine Verantwortung sehr ernst, die
aus mehr als 45 Jahren Pionierarbeit
auf dem ­
Gebiet der implantatge­
Wahlfreiheit und Upgrade
NobelClinician™ – für Mac®, für Windows®, für Sie!
Wenn Sie an Software für
Diagnose und Behandlungs­
planung denken, wird Ihre erste
Assoziation wahrscheinlich
„Windows!” sein. Sie sind
jedoch nicht länger auf ein
bestimmtes Betriebssystem
festgelegt, denn mit Nobel
Biocare haben Sie die Wahl.
Von Jim Mack
D
ie NobelClinician Software ist
jetzt sowohl für Mac als auch für
Windows erhältlich. Zum ersten Mal
können Zahnärzte entscheiden, welche Plattform am besten für sie geeignet ist. Da immer mehr Zahnmediziner zu Apple Produkten wechseln, ist
diese Auswahlmöglichkeit ein entscheidender Vorteil.
„Das Erscheinungsbild einer Anwendung zur Behandlungsplanung ist
sehr wichtig, da sie häufig verwendet
➜
Mehr sehen: Es sind keine Streifenartefakte mehr vorhanden, und die
Zahnwurzeln werden nun in 3-D dargestellt.
wird, um dem Patienten die Behandlung zu erklären“, sagt Dr. Pascal
Kunz, der das Team für schablonengeführte Chirurgie bei Nobel Biocare
leitet. „Ein Zahnarzt, der eine Software wie NobelClinician einsetzt, vermittelt ein modernes Bild und stärkt
dadurch unter Umständen zusätzlich
die Überzeugung des Patienten, dass
dies die beste Behandlung für ihn ist.“
Ein guter Eindruck
Nichts vermittelt einem Patienten eine
moderne Arbeitsweise besser als die
Erläuterung des Behandlungsplans auf
einem eleganten MacBook Pro. Aber
auch Windows-Benutzern präsentiert
sich die Software mit demselben Aussehen. Unter beiden Betriebssystemen
können Sie mit NobelClinician einfach und eindrucksvoll zwischen Arbeitsbereichen wechseln und die Idee
und das Verfahren, die hinter Ihrer
Planung stehen, veranschaulichen.
Dadurch erhält der Patient das erforderliche Vertrauen, um eine Lösung
mit hoher Sicherheit und Vorhersagbarkeit auszuwählen. <
tragenen Versorgungen resultiert.
Die Erfahrung und Kompetenz von
Dahlmos Ab­teilung haben das Unternehmen in die einzigartige Lage versetzt, weltweit Zahnärzte wirksam bei
ihren B
­ emühungen zu unterstützen,
die ­Lebensqualität ihrer Patienten zu
verbessern. Aber Nobel Biocare kann
nicht nur Produkte aus bereits ein­
gestellten Serien erneut anfertigen,
sondern auch Anforderungen erfüllen, die über das Kernsortiment des
Unternehmens hinausgehen.
Häufig sind klinische Indikationen
so komplex, dass nur anspruchsvolle
individuelle Lösungen zum Ziel
­führen. <
Ist eine Sonder­
anfertigung die richtige
Lösung für Ihren
Patienten?
Setzen Sie sich zunächst
mit Ihrer Vertriebsniederlassung von Nobel
Biocare in Verbindung,
um zu entscheiden, ob
eine Sonderanfertigung
erforderlich ist. Wenn
dies der Fall ist, füllen Sie
das Online-Bestellformular aus, und befolgen
Sie dann die Anweisungen für das weitere
Vorgehen unter:
nobelbiocare.com/
custom
Einzigartiger Service für einzigartige Umstände. Mit den Sonder­
anfertigungen von Nobel Biocare können Sie schwierige, einmalige chirurgische
und prothetische Herausforderungen für Ihre Patienten erfolgreich bewältigen.
NobelClinician Software,
Version 1.5 ist jetzt als
­Upgrade für Bestandskunden
oder als Vollversion für
­Neukunden erhältlich.
G
ute Nachrichten: NobelClinician
v1.5 unterstützt jetzt auch andere Implantatsysteme. So sind erstmals
Straumann® Implantate vollständig in
das Planungssystem integriert.
Darüber hinaus enthalten die Berichte in der neuen Version mehr
­klinische Informationen als je zuvor.
Die OPG-Querschnittansichten sind
für jedes geplante Implantat enthalten. In nur wenigen Sekunden lassen
sich automatisch Berichte erstellen,
die sowohl für Freihand- als auch für
schablonengeführte Chirurgie verwendet werden können.
Eine der am häufigsten von den
Benutzern gewünschten Funktionen
für NobelClinician war das Entfernen
von Streifenartefakten im 3-D-Modell. Diese Artefakte, die durch Metallfüllungen in verbliebenen Zähnen
entstehen, gehören nun der Vergan-
genheit an. Der Benutzer erhält ein
makelloses 3-D-Knochenmodell für
eine schnellere Planung, attraktive
Bilder für Vorträge und besser verständliche Patientenpräsentationen.
In Version 1.5 können die Zahnwurzeln in 3-D dargestellt werden.
Dank dieser Funktion lässt sich eine
Berührung der Implantate mit natür­
lichen Wurzeln ausschließen.
NobelClinician bietet außerdem
eine Option zur 3-D-Simulation
einer Extraktion, sodass die Extrak­
tionsalveole visualisiert werden kann.
Neue klinische Warnungen wurden ebenfalls hinzugefügt. Sie erhalten nun eine Planungswarnung, wenn
sich ein Implantat zu dicht an einem
Nerv oder einer Wurzel befindet.
­Dadurch wird die Erstellung einer
Planung erheblich vereinfacht. Die
Mindestabstände, die die Warnung
auslösen, lassen sich individuell festlegen. <
Ausgabe 1/2012
7
Nobel Biocare News
Erfolgreiche grenzübergreifende Zusammenarbeit
Lösung für Schussopfer durch Sonderanfertigungen und 3­D­Software von Nobel Biocare.
Die Rekonstruktion von 3-DDefekten im Frontzahnbereich
des Oberkiefers ist sowohl
hinsichtlich der Funktion als
auch der Ästhetik eine Herausforderung. Der Vorsitzende der
Abteilung für Mund-, Kieferund Gesichtschirurgie an der
Umeå Universität in Schweden
hat uns den folgenden Behandlungsbericht zugeschickt.
Von Professor Stefan Lundgren
E
ine 24 Jahre alte Frau wurde bei
einem Ladenüberfall durch
einen Schuss verletzt. Die
9-mm-Kugel, die aus wenigen Metern
Entfernung abgefeuert wurde, führte
zu einem erheblichen 3-D-Defekt in
der linken Oberlippe und im linken
Oberkiefer. Die Kugel durchschlug
den Hals und blieb wenige Millimeter
vom Rückenmark entfernt in der
Halswirbelsäule stecken. Die 24-jährige Frau aus Estland suchte in Tallinn
Dr. Juha Peltola auf, einen in Helsinki
niedergelassenen Mund-, Kiefer- und
Gesichtschirurgen, der die Patientin
zur Behandlungsplanung – und, falls
möglich, zur Behandlung – an die
Abteilung für Mund-, Kiefer- und
Gesichtschirurgie im Umeå Universitätsklinikum überwies.
Die erste Behandlungsplanung erfolgte durch Dr. Peltola zusammen mit
mir und Dr. Hans Nilson, dem vorgesehenen Prothetiker aus der Abteilung
für prothetische Zahnmedizin in
Umeå. Der erste Schritt war die Kontaktaufnahme mit Nobel Biocare über
die Finanzierung der Reise-, Laborund Komponentenkosten. Die finanziellen Verhandlungen wurden mit
dem Universitätsklinikum und der
Abb. 1. Patientin mit einem erheblichen Defekt im linken Oberkiefer.
Die Patientin hatte eine Schussverletzung erlitten.
Abb. 2. Ein hauptsächlich kortikales
Knochentransplantat wurde aus dem
Beckenkamm entnommen und zur
3-D-Rekonstruktion in den Defektbereich eingesetzt, der später drei
Implantate aufnehmen wird.
Abb. 5. Segmentosteotomie der
Frontzähne im Oberkiefer mit dem
Knochenblock, in dem sich die drei
Implantate befinden. Ein individuell
angefertigtes Distraktionsgerät diente
während der aktiven Distraktion
und in der Konsolidierungsphase
auch als provisorische Brücke.
Abb. 3. Implantate, mithilfe des
NobelGuide Behandlungskonzepts
eingesetzt.
Abb. 4. Virtuelle, computergestützte
Planung, die die drei geplanten
Implantate zwar in den richtigen
Positionen zueinander, jedoch zu
weit entfernt zeigt.
zahnmedizinischen Fakultät geführt,
damit es uns möglich war, die geplante
Behandlung ohne Kosten für die Patientin durchzuführen, die keine andere
Möglichkeit zur Finanzierung gehabt
hätte.
Zuerst Knochenaugmentation
Unter Vollnarkose wurde ein Knochentransplantat aus dem vorderen
linken Beckenkamm entnommen
und in den Defekt eingesetzt, um eine
gute Knochenarchitektur für das spätere Einsetzen der Implantate zu
schaffen. Drei Monate später wurde
in Helsinki ein CT mit Röntgenschablone durchgeführt. Die Implantatinsertion wurde in Zusammenarbeit
mit Matts Andersson und Andreas
Pettersson von Nobel Biocare in
Göteborg als NobelGuide Verfahren
virtuell geplant.
In der Praxis von Dr. Peltola im finnischen Salora setzten wir die Implantate mithilfe der OP-Schablone ein, die
aus der präoperativen NobelGuide
Planung entstanden war. Zu diesem
Zeitpunkt wurden die Implantate in
guten Knochen mit schöner Knochenarchitektur eingesetzt. Von der geplanten Brücke war man allerdings noch
weit entfernt! Das Einsetzen der Implantate – sowie die geplante endgültige Navigation des vorderen Oberkiefersegments, einschließlich des
Knochentransplantats und der drei
Implantate – wurde vollständig in der
virtuellen 3-D-Umgebung durchgeführt. Vor dem Distraktionseingriff
ließ man die Implantate zwei Monate
lang einheilen. Das externe Distraktionsgerät wurde von der Entwicklungsabteilung „Early Development“
bei Nobel Biocare in Göteborg individuell angefertigt.
Ein Distraktionsgerät
Das individuell entworfene Distraktionsgerät wurde in zwei Teile geteilt.
Eine kleine Procera Brücke verband
die drei Implantate, um ein System
aus zwei parallel angeordneten Bereichen zu schaffen, die in Richtung des
geplanten Vektors verliefen.
Der zweite Teil des Distraktionsgeräts wurde in die provisorische Brücke integriert, die mit provisorischem
Zement als Verblockung auf der posterioren Bezahnung angebracht wurde.
Die dritte Operationsphase fand in
Umeå unter Lokalanästhesie und mit
intravenöser Sedierung statt. Das vordere Oberkiefersegment wurde osteotomiert und das Knochensegment
einschließlich der drei Implantate
mobilisiert. Anschließend wurden die
verschiedenen Teile des Distraktions-
Abb. 6. Links: vor der Behandlung. Rechts: nach abgeschlossener Knochenaugmentation, Einsetzen der Implantate und Distraktionsosteotomie.
Abb. 7. Permanente Zirkondioxid-Keramik-Brücke.
Abb. 8. Einsetzen einer Brücke mit anschließender Lippenkorrektur.
geräts zusammengesetzt, die provisorische Brücke auf die posterioren
Oberkieferzähne zementiert und die
Wunde mit Nähten geschlossen.
Die Patientin kehrte einen Tag nach
der Operation nach Tallinn zurück,
und die aktive Distraktion begann
zehn Tage nach dem Eingriff. Die aktive Distraktion über einen Zeitraum
von zehn Tagen wurde vom Zahnarzt
der Patientin in Tallinn begleitet. Im
Anschluss daran folgten zwei Monate
Konsolidierung, bevor das Distraktionsgerät entfernt wurde, und der
Patientin konnte in Tallinn eine provisorische Brücke eingesetzt werden.
Anschließend kam die Patientin zur
Herstellung der endgültigen Brücke
nach Umeå, die provisorisch angepasst
wurde. Einige Wochen später kehrte
sie zur endgültigen Anpassung der
Brücke erneut zurück. Nach dem Einsetzen der korrigierten Brücke führten
wir die abschließende operative Korrektur der Oberlippe durch.
chen zu erreichen. Wenn die Implantate
im Verhältnis zueinander korrekt positioniert sind, kann das Knochensegment (mit den Implantaten) später an
die richtige Endposition für die provisorische Brücke transportiert werden.
Dafür ist eine Behandlungsplanung in
einer virtuellen 3-D-Umgebung erforderlich. Die Abfolge der Behandlung
bietet eine Reihe von Vorteilen. Das
Distraktionsgerät, das von den Implantaten gehalten wird, kann nichtinvasiv
entfernt werden, da sie extramukosal
positioniert wurde. Das Distraktionsverfahren vergrößert nicht nur das
Knochengewebe, sondern auch das
Mukosavolumen. Mit dem richtigen
Verfahren kann die Breite der keratinisierten Mukosa sowohl auf dem neu gebildeten Alveolarfortsatz als auch um
die Implantate vergrößert werden. <
Weitere Informationen:
Breine U, Brånemark P-I.
„Reconstruction of alveolar jaw
bone.“ Scand J Plast Reconstr Surg
Hinweis zum Verfahren
Entsprechend diesem Behandlungsprotokoll setzten wir die Implantate in das
Knochentransplantat ein, um unabhängig von der endgültigen Implantatposition eine optimale Insertion im Kno-
1980: 14: 23-48.
Lundgren S, Sennerby L (eds).
Bone Reformation: Contemporary
Bone Augmentation Procedures in
Oral and Maxillofacial Implant Surgery.
Quintessence, Berlin, 2008.
8
Nobel Biocare News
Ausgabe 1/2012
®
TiUnite – ein einzigartiges Biomaterial
Eindrucksvolle Bilder liefern noch nie dagewesene Ansichten der Osseointegration.
Die Eigenschaften der Im­
plantatoberfläche sind von
entscheidender Bedeutung für
die ersten Gewebewechsel­
wirkungen, die Beschleunigung der Knocheneinheilung
und der Osseointegration.
TiUnite ist ein Titanoxid, aus
dem durch Funkenanodisierung
ein osseokonduktives Biomaterial entsteht. Neue Erkenntnisse erklären die Wechsel­
wirkung zwischen TiUnite und
dem Gewebe und begründen,
warum TiUnite nach wie vor
die bevorzugte osseokonduktive Oberfläche ist.
Von PD Dr. Peter Schüpbach und
Dr. Roland Glauser
N
obel Biocare führte TiUnite
erstmals im Jahr 2000 für
seine Brånemark System Implantate ein und setzte sie dann 2001
auch für Replace Select ein. Heute ist
TiUnite für sämtliche Implantate von
Nobel Biocare erhältlich, auch für Implantate mit maschinierter Schulter.
Es wurde klinisch nachgewiesen,
dass TiUnite im Gegensatz zu Implantaten mit maschinierter Oberfläche
durch osseokonduktive Knochenbildung eine bessere Vorhersagbarkeit
und eine höhere Geschwindigkeit der
Osseointegration von Zahnimplantaten ermöglicht (Glauser et al., 2001).
TiUnite entsteht durch Funken­
anodisierung in einer elektrolytischen Lösung, die Phosphorsäure
enthält. Das Ergebnis ist eine verstärkte Titanoxidschicht (bis zu
10 Mikrometer) sowie eine mäßig
raue, poröse Oberflächentopographie
Thrombozytenaktivierung: Unmittelbar nach der Implantatinsertion werden Blutproteine und Thrombozyten von der negativ geladenen TiUnite Oberfläche
angezogen. Die aktivierten Thrombozyten bilden Pseudopodien und klumpen zu Aggregaten zusammen.
(Ra 1,2). TiUnite enthält Anatase und
Rutil, die wichtigsten Titanoxide, und
ist dadurch ein hochkristallines Biomaterial. Studien haben außerdem
gezeigt, dass Phosphor in der Oxidschicht vorhanden ist (Lausmaa &
Hall, 2000; Schüpbach et al., 2005).
Somit kann TiUnite sowohl topographisch als auch chemisch die Osseointegration beeinflussen. Neben der
Wechselwirkung von TiUnite mit
­lebendem Gewebe wird in diesem Artikel beschrieben, wie TiUnite die
Wundheilung beschleunigt.
S&W
Sicherheit und Wirksamkeit
Eine unvermeidliche Chronologie
Die Wundheilung besteht aus einer
Reihe von Ereignissen, mit denen der
Körper auf eine Verletzung reagiert.
Oberste Priorität haben dabei das
Stillen der Blutung, die Wiederherstellung der Funktion und die Vermeidung von Infektionen. Die Ereignisse der Wundheilung werden im
Allgemeinen in vier Phasen eingeteilt: Hämostase, Entzündung, Gewebebildung/Reparatur und Remodellierung.
Hämostase (0–10 Minuten nach
der Implantatinsertion)
TiUnite beweist seine Stärke bereits
beim Einsetzen eines Implantats: Innerhalb weniger Sekunden werden
Blutproteine und Thrombozyten von
der negativ geladenen TiUnite Oberfläche angezogen und sofort aktiviert.
Dieser erste Schritt ist entscheidend für die Wundheilung. Nach der
Aktivierung folgt die Freisetzung von
Wachstumsfaktoren wie Platelet-Derived Growth Factor (PDGF) und
Transforming Growth Factor Beta
(TGF-β). Diese Faktoren spielen eine
wichtige Rolle bei der Regulierung
der Wundheilungskaskade (Park JY
et al., 2001; Marx RE, 2000). In den
ersten zehn Minuten wird Fibrin, das
Reaktionsprodukt aus Thrombin und
Fibrinogen, an der Wundstelle frei­
gesetzt. Das daraus resultierende stabilisierte Blutgerinnsel weist eine bessere Anhaftung an die mäßig raue
TiUnite Oberfläche als Implantate
mit glatter Oberfläche auf.
Hämostase, allerdings langsamer,
und trägt dadurch zu deren Regulierung bei.
Durch das Aufspalten des Fibringerinnsels entsteht in der Wunde der
für die Invasion von Fibroblasten benötigte Raum, wodurch die vorläufige Matrix gebildet wird (Schüpbach
et al., in Vorbereitung).
1.– 2. Tag
Die Entzündungsphase
3.– 5. Tag
Gewebebildung/Reparatur
Die Entzündungsphase beginnt Minuten nach der Implantatinsertion
und dauert etwa zwei Tage. Neutrophile Granulozyten sind die ersten
Zellen, die durch die von den Thrombozyten freigesetzten chemischen Signalen angezogen werden, gefolgt
von Makrophagen. Beide Zelltypen
phagozytieren kleine Knochenreste.
Das Fibrin wird durch das Enzym
Plasmin aufgespalten, und die Knochenreste werden durch die Leuko­
zyten ebenfalls entfernt. Die Fibrinolyse beginnt bereits während der
Die proliferative Phase ist gekennzeichnet von der Bildung von Gra­
nulationsgewebe sowie von Angio­
genese, Kollagenablagerung und
Wundkontraktion. Bei der Bildung
von Granulationsgewebe dringen
­Fibroblasten in die Wunde ein und
schaffen durch das Absondern von
Kollagen und Fibronectin eine vor­
übergehende extrazelluläre Matrix
(ECM). Bei der Angiogenese bilden
Weiter auf der nächsten Seite
Hämostase: Die Entstehung von Blutgerinnseln wird durch die Bildung der Fibrinmatrix erreicht. Aktivierte Thrombozyten (Pfeile) lagern sich in der Matrix ein. Schließlich setzen die Thrombozyten
Granula mit Enzymen und Wachstumsfaktoren frei, die für die Wundheilung benötigt werden.
Nobel Biocare News
Ausgabe 1/2012
9
Die neuesten Erkenntnisse
TiUnite® nach zehn Jahren bei
Sofortbelastung
Frühe Wundheilung: Die Fibrinmatrix wird von dem Enzym Plasmin aufgespalten, und ihre Bestandteile werden von
neutrophilen Granulozyten (grün, links) und später von Makrophagen entfernt. Fibroblasten dringen in die Heilungsstelle ein,
und das Blutgerinnsel wird durch die vorübergehende extrazelluläre Matrix ersetzt. Schließlich wandern die osteogenen
Zellen (rote Pfeile) zur Implantatoberfläche. Nachdem sie dort angekommen sind, bewegen sie sich aktiv mithilfe ihrer
Pseudopodien und unter Verwendung der offenen Poren als Ansatzpunkte (gelber Pfeil) zum Anfang der Knochenbildung.
Osseokonduktive Knochenbildung: Die Humanhistologie zeigt sechs Monate nach der Insertion verankerten Knochen
in den TiUnite-Poren (links). In den Extraktionsalveolen überbrückt neu gebildeter Knochen die Lücke zwischen lokalem
Knochen (LB) und der Implantatoberfläche durch Distanzosteogenese (Mitte, gelber Pfeil). Sobald die Implantatoberfläche
erreicht ist, breitet sich der neue Knochen durch Kontaktosteogenese über die Oberfläche aus (Mitte, roter Pfeil), und
Geflechtknochen wird direkt auf und entlang der Oberfläche abgelagert (rechts).
Ein Artikel in „Clinical Implant Dentistry and Related Research”,
der vor der Veröffentlichung bereits als E-Book (ePub) erhältlich
ist, dokumentiert das Ergebnis sofort belasteter Implantate mit
TiUnite Oberfläche nach 10 Jahren.
Die Arbeit „10-Year Follow-Up of Immediately Loaded Implants with TiUnite
Porous Anodized Surface“ von Drs. Marco Degidi, Diego Nardi und Adriano
Piattelli berichtet über eine von den Autoren durchgeführte prospektive Studie zur Beurteilung der Leistung von TiUnite Implantaten nach zehn Jahren,
die festsitzende Versorgungen tragen, die sowohl in Extraktionsalveolen als
auch in ausgeheilte Alveolen mit Sofortbelastung eingesetzt wurden. Alle
Patienten, die an dieser Studie teilnahmen, erhielten eine festsitzende pro­
visorische Versorgung, die von parallelwandigen, selbstschneidenden
Implantaten mit TiUnite Oberfläche und Außensechskant getragen wurde.
Die Erfolgs- und Überlebensrate für Versorgungen und Implantate, die
Veränderungen des marginalen periimplantären Knochenniveaus, Sondierungstiefen, biologische oder technische Komplikationen sowie sonstige
unerwünschter Ereignisse wurden bei den jährlichen Nachuntersuchungen
festgehalten. Die Implantate in den ausgeheilten Alveolen bzw. den Extraktionsalveolen erreichten eine Gesamtüberlebensrate von 98,05 % und
96,52 %. Die Autoren kommen zu dem Schluss, dass bei angemessener
Mundhygiene positive Ergebnisse – hinsichtlich des langfristigen Knochen­
erhalts – mit sofort belasteten Implantaten mit TiUnite Oberfläche sowohl
für Extraktionsalveolen als auch für ausgeheilte Alveolen zu erwarten sind.
www.nobelbiocare.com/tiunite-10-year-abstract
Fortsetzung der vorherigen Seite
vaskuläre Endothelzellen neue Blutgefäße. Bei der Kontraktion verkleinert sich die Wunde durch die Akti­
vität von Myofibroblasten, die sich
und somit die Wundränder zusammenziehen. Jetzt kommt der Vorteil
der TiUnite-Topographie zum Tragen, denn im Vergleich zu glatten
Oberflächen verringert die mäßig
raue Oberfläche die ECM-Retraktion
von der Oberfläche und hemmt dadurch die Rückbildung. Das ist eine
wesentliche Voraussetzung für die osseokonduktive Knochenbildung, da
osteogene Zellen, die wieder von den
chemischen Signalen der Thrombozyten angezogen werden, die Ober­
fläche nur bei aufrechterhaltener
ECM erreichen.
5.– 7. Tag – Osseokonduktive
Knochenbildung
Nachdem die osteogenen Zellen die
TiUnite-Oberfläche erreicht haben,
wandern sie zum Anfang der Knochenbildung, d. h. zu der Stelle, an der
die Wundränder des lokalen Knochens der Osteotomie in Kontakt mit
der Implantatoberfläche sind oder
durch Distanzosteogenese neu gebildeter Knochen die Oberfläche bereits
erreicht hat. Am Anfang der Knochenbildung differenzieren sie sich in
Osteoblasten, die die kollagene Knochenmatrix bilden, die schließlich mineralisiert, wodurch Geflechtknochen
entsteht. Die Stärke von TiUnite in
dieser Phase der Wundheilung ist
­offensichtlich: Die poröse Oberfläche
ist ein ideales Substrat für die Migration osteogener Zellen entlang der
Oberfläche (Schüpbach et al., 2005),
und die Oberflächeneigenschaften
(mit Ra < 2 μm und Rm > 5 μm) sind
optimal für die Differenzierung von
Stammzellen in osteogene Zellen
(Schwartz et al., 2000). Aufgrund
­dieser Eigenschaften ist TiUnite in
­ iUnite ein optimales ZusammenT
spiel zwischen topographischen und
chemischen Faktoren zur Beschleunigung der Osseointegration. Aus diesem Grund überrascht es nicht, dass
zahlreiche Human- und Tierstudien
­TiUnite sowohl hinsichtlich der Geschwindigkeit als auch des Kontakt­
bereichs zwischen Knochen und
­Implantat eine verbesserte Osseointegration bescheinigen, die sich durch-
“Die TiUnite Oberfläche hat unsere Ergebnisse
verbessert, insbesondere im augmentierten Knochen
und Knochen mit geringer Dichte. Ohne Frage
wurde auch unsere frühere Misserfolgsrate erheblich
gesenkt.”
— Professor Bertil Friberg, Schweden
hohem Maße osseokonduktiv und die
Knochenneubildung erfolgt schnell
und direkt auf und entlang der Implantatoberfläche. Darüber hinaus
sondern die Osteoblasten als polarisierte Zellen Kollagenmatrix nur
senkrecht zur Ober­
f läche ab und
damit direkt in die offenen TiUnitePoren (Schüpbach et al., 2005). Eine
kinetische Studie über die frühe Knochenbildung mit ­TiUnite ergab eine
erste Knochen­
bildung mit direkter
Verankerung ­bereits am 7. Tag, wodurch die Primärstabilität erhalten
blieb (Schüpbach et al., in Vorb.).
Fazit
In ihrer Gesamtheit ermöglichen die
einzigartigen Eigenschaften von
aus mit der Leistung von Hydroxy­
lapatit­oberflächen messen kann, die
für viele immer noch der Gold­­
standard für ­Osseokonduktivität sind
(Zechner et al., 2003).
Aus klinischer Sicht ermöglicht
TiUnite die vorhersagbare Anwen­
dung sehr kurzer Implantate sowie
von Implantaten, die unter sehr
schwierigen Knochenbedingungen
eingesetzt werden. Zudem verkürzt
TiUnite die erforderliche Einheilungsdauer vor der Funktionsbelastung des Implantats und hat Lösungen mit Sofortbelastung zu einer sehr
hohen Erfolgsquote mit hoher Zuverlässigkeit verholfen (Glauser 2011). <
7 Jahre dauernde TiUnite®
Deckprothesenstudie
Ebenfalls als E-Book (ePub) erhältlich ist eine andere Studie,
die in „Clinical Implant Dentistry and Related Research”
veröffentlicht werden soll und die die siebenjährige Erfahrung
mit implantatgetragenen Deckprothesen im Unterkiefer
dokumentiert. Diese haben sich zu einer beliebten Behandlungs­­alternative für zahnlose Patienten entwickelt, die sich eine
größere Retention für Vollprothesen wünschen.
In der Arbeit „Seven-year Follow-up Results of TiUnite Implants Supporting
Mandibular Overdentures: Early versus Delayed Loading“ von Drs. Ilser Turkyilmaz, Tolga F. Tozum, Dana M. Fuhrmann und Celal Tumer werden die
Behandlungsergebnisse von Unterkiefer-Deckprothesen, die von zwei nicht
verblockten, frühzeitig belasteten Implantaten getragen werden, beurteilt und
vorgestellt. Diese Ergebnisse werden dann mit den Ergebnissen für Implantate mit späterer Belastung verglichen. Bei dieser klinischen Studie ging kein
Implantat verloren. Die Ergebnisse zeigen keinen signifikanten Unterschied
bei den klinischen und röntgenologischen Ergebnissen von Patienten, die mit
von TiUnite Implantaten getragenen Unterkiefer-Deckprothesen behandelt
wurden, die entweder frühzeitig oder später belastet wurden.
www.nobelbiocare.com/overdenture-abstract
Über 11 Millionen TiUnite®
Implantate bisher verkauft!
Wissenschaftliche Studien, die für TiUnite durchgeführt
wurden, haben immer wieder gezeigt, dass diese Oberfläche
die Vorhersagbarkeit und Geschwindigkeit der Osseointegration von Zahnimplantaten verbessert. Feiern Sie mit uns
zehn Jahre Erfolg und lesen Sie alles darüber:
www.nobelbiocare.com/overdenture-abstract
10
Nobel Biocare News
Ausgabe 1/2012
Statistiken können irreführend sein
Man sollte nie vergessen, dass hinter jeder Statistik eine bestimmte Absicht steckt.
Qualität und Format
Die Präsentation von Ergebnissen
und Schlussfolgerungen basiert häufig auf statistischen Analysen. Ihre
Zuverlässigkeit hängt aber nicht nur
von der Qualität und der Art der
Darstellung ab, sondern auch von der
Interpretation durch den Leser. Je
nach Hintergrund des Lesers und der
Darbietung des Materials variiert die
Interpretation.
Es ist wichtig, dass der Leser kritisch ist. Er muss sich viele Fragen
stellen. Einige Beispiele für solche
Fragen sind: Sind die aus den verfügbaren Zahlen gezogenen Schlussfolgerungen begründet? Ist es sinnvoll,
Fünfjahresergebnisse zu präsentieren, wenn nur 9 von 3000 Probanden
an der Fünfjahreskontrolluntersuchung teilgenommen haben? Welches Ziel wird mit dem Bericht verfolgt? Wer kann von den Ergebnissen
profitieren?
Diagramme können die Präsenta­
tion zusätzlich unterstützen und zur
besseren Veranschaulichung dienen.
Sie liefern dem Leser Zahlen und visuelle Informationen, die dieser dann
Optische Illusionen
Breitere Balken in einem Balken­
diagramm lassen die Unterschiede
zwischen den verschiedenen Balken
weniger dramatisch erscheinen. Sie
wirken kürzer als dünne Balken
(siehe Abb. 2).
Eine andere Möglichkeit, den vi­
suellen Eindruck eines Balkendiagramms zu beeinflussen, besteht
darin, die Achsen zu vertauschen. Die
Häufigkeit wird dann auf der horizontalen Achse (x-Achse) anstatt auf
der vertikalen Achse (y-Achse) dargestellt (siehe Abb. 3). Wenn möglich,
sollte die Häufigkeit immer auf der
vertikalen Achse abgebildet werden,
da die Unterschiede auf der horizontalen Achse geringer erscheinen.
Tabellen anstelle von
Diagrammen?
Daten können auch in Tabellenform
präsentiert werden. Gute Tabellen
müssen leicht zu lesen und einfach zu
interpretieren sein; andernfalls verliert der Leser schnell das Interesse.
Einige Tabellen sind so detailliert,
dass es unmöglich ist, die wichtigen
Bereiche der Tabelle zu identifizieren.
Die Bezeichnung der Tabellenspalten
mit Buchstaben oder Abkürzungen
kann die Interpretation zusätzlich erschweren.
80%
95%
40%
94%
20%
93%
a
97
96%
60%
b
95
93
c
a
b
c
Abb. 1: Zwei Diagramme, die dasselbe Ergebnis beschreiben. Für die
Häufigkeitsachse wurde eine verkürzte Einteilung gewählt, um die prozentualen Unterschiede übertrieben darzustellen.
Überlebenstabelle
10
10
8
8
6
6
4
4
2
2
a
b
c
d
a
b
c
d
Abb. 2: Breitere Balken lassen die Unterschiede in einem Balkendiagramm
weniger dramatisch erscheinen.
5
60
4
50
40
3
30
20
10
Gruppe
1
2
3
4
5
2
Eine Überlebenstabelle enthält sowohl tatsächliche als auch relative
Zahlen (Ergebnisse) und kann dementsprechend herangezogen werden,
um die Ergebnisse einer Langzeitstudie zu präsentieren (siehe Abb. 4).
Die Langzeitergebnisse können mit
einer Tabelle prognostiziert werden,
selbst wenn die Studie noch nicht abgeschlossen ist. Dennoch ist es wichtig zu wissen, dass mehr als 75 Prozent der Anfangsgruppe in der Studie
verbleiben müssen (einschließlich
nicht erfolgreicher Implantate), damit
man zuverlässige Schlussfolgerungen
ziehen kann. Es ist schwierig für den
Leser, die Ergebnisse zu interpretieren, wenn nur ein Ausschnitt der Tabelle dargestellt ist, vor allem wenn
nur die Gesamterfolgsraten präsentiert werden.
97%
97
95
93
1
M
ithilfe von Statistiken lässt
sich Recherche- und Dokumentationsmaterial für
eine systematische Analyse organisieren, und die Ergebnisse können anstatt mit vagen, subjektiven Begriffen
(wie „einige“ oder „normalerweise“)
in eindeutigen, objektiven Zahlen
präsentiert werden. Es besteht ein
großer Unterschied zwischen der
Aussage: „Normalerweise schlägt er
sich gut bei Wettbewerben.“ und „Er
war bei drei von zehn Wettbewerben
erfolgreich.“ „Normalerweise“ bedeutet für jeden Menschen etwas anderes. Anhand von Statistiken lässt
sich die Beziehung zwischen zwei
­Variablen sehr gut definieren.
Durch eine entsprechende Einteilung
der Diagrammachse lassen sich vorhandene Unterschiede dramatischer
darstellen. Wenn der Autor die Unterschiede zwischen dicht zusammenliegenden Werten (z. B. 93%,
95% und 97%) besonders hervorheben will, kann er eine Einteilung wie
in Abb. 1 wählen.
Bei einer solchen Vorgehensweise
geht die Verhältnismäßigkeit verloren; d. h. das richtige Verhältnis der
Daten zueinander ist nicht mehr ersichtlich. Anstatt eine vollständige
Werteskala mit gleichen Abständen
zu verwenden, wird in Abb. 1 nur ein
bestimmter Ausschnitt der Tabelle
wiedergegeben. Wenn zur besseren
Veranschaulichung eines Arguments
die Verkürzung einer Achse erforderlich ist, sollte dies deutlich gekennzeichnet werden, um dem Leser die
Interpretation zu erleichtern.
100%
Gruppe
Von Christina Bergström
Übertreibung durch subjektiven
Fokus
Beim Vergleich verschiedener
Gruppen innerhalb einer Population
oder beim Vergleich unterschiedlicher Populationen sollte das Auswahlverfahren für die Gruppen bzw.
Populationen beschrieben werden;
außerdem sollten ihre jeweiligen
Größen angegeben werden.
Beispielsweise ist die Anzahl der
nicht erfolgreichen Implantate nur
von Interesse, wenn die Gesamtzahl
der Implantate in den jeweiligen
Gruppen/Populationen bekannt ist.
Beim Vergleich verschiedener Gruppen muss neben der Gesamtzahl auch
die Anzahl der verglichenen Untergruppen angegeben werden.
Anz. der nicht erfolgreichen
Implantate
Heutzutage sind wir überall
von Statistiken umgeben. In
diesem klassischen und doch
aktuellen Bericht aus Nobelpharma News erklärt eine
Koautorin von Ulf Lekholm, die
zugleich Statistikexpertin ist,
wie Zahlen eingesetzt werden,
um einen Sachverhalt wiederzugeben oder manchmal auch
zu übertreiben. Abhängig von
der Darstellung kann eine
Statistik zuverlässig oder
irreführend sein.
interpretiert. Man muss sich aber darüber im Klaren sein, dass diese visuellen Informationen durch einfache
Veränderungen des Diagramms ohne
Weiteres manipuliert werden können.
10 20 30 40 50 60
Anz. der
nicht erfolgreichen Implantate
Abb. 3: Durch Vertauschen der Achsen entsteht ein anderer Eindruck.
Zeitraum
Anz. der
eingesetzten/
kontrollierten
Implantate
Anz. der
nicht erfolg­
reichen
Implantate
Anz. der
ausgeschie­
denen
Implantate
Erfolgsrate
Gesamterfolgsrate
0-1 Jahr
1000
16
85
98,4 %
98,4 %
Bleibende Eindrücke
1-2 Jahre
700
8
49
98,9 %
97,3 %
Um dem Leser einen Eindruck der
dramatisch zurückgehenden Zahl von
nicht erfolgreichen Implantaten zu
vermitteln, hat der Autor die Möglichkeit, nur die Anzahl der nicht
­erfolgreichen Implantate in aufeinanderfolgenden Zeiträumen dar­
zustellen (siehe Abb. 5A). Dadurch
wird gegenüber dem Leser die Tat­
sache verschleiert, dass die Zahl der
kontrollierten Implantate während
der fraglichen Zeiten gleichzeitig
­sukzessive zurückgegangen ist (siehe
Abb. 5B) und dass die Erfolgsrate
­zwischen den einzelnen Zeitabschnitten kaum variiert (siehe Abb. 5C).
Damit sich der Leser ein Gesamtbild von den Ergebnissen eines Vergleichs machen kann, muss der Gegenstand des Vergleichs genau
angegeben werden. Außerdem sollte
zusätzlich die Größe der Vergleichsgruppen genannt werden. Ziel der
Untersuchung und Untersuchungs-
2-3 Jahre
550
5
45
99,1 %
96,4 %
3-4 Jahre
250
3
55
98,8 %
95,2 %
4-5 Jahre
100
1
31
99,0 %
94,3 %
5 Jahre
12
Abb. 4: Eine Überlebenstabelle.
verfahren sollten ebenfalls mitgeteilt
werden. Wichtig ist auch, dass dem
Leser der Untersuchungsplan klar
dargelegt wird. Der Verlust von Probanden durch vorzeitiges Ausscheiden, Gebrechen oder Tod ist eine
Problematik, mit der die meisten klinischen Studien konfrontiert sind.
Die Auswirkungen können weitreichend sein. Angenommen, das Ziel
einer Studie besteht darin, den Anteil
von 1000 eingesetzten Implantaten zu
bestimmen, die fünf Jahre nach der
Operation überleben. Wenn nur für
500 Implantate Daten erfasst werden
und 50 dieser 500 Implantate nicht
erfolgreich sind, ergibt sich eine
Misserfolgsrate von 10 Prozent.
Wenn jedoch die anderen 500 Implantate nicht erfolgreich sind, liegt
der Wert eher bei 55 Prozent. Wenn
andererseits die 500 nicht kontrollierten Implantate alle überlebt haben,
wären tatsächlich nur 5 Prozent der
Implantate nicht erfolgreich.
In einigen Fällen müssen die Werte
gerundet werden. Wenn ein Ergebnis
mit Zahlen präsentiert wird, die eine
„hohe Genauigkeit“ (d. h. viele Dezimalstellen) aufweisen, neigt der Leser
unter Umständen dazu, die Genauig-
Weiter auf der nächsten Seite
11
Nobel Biocare News
Ausgabe 1/2012
Forschungsergebnisse in die Praxis umgesetzt
Kennen Sie Ihre Implantatverfahren? Drehmomentratschen und Abutmentschrauben.
Abutmentschrauben sind
trügerisch einfach und aus­nehmend kompliziert zugleich.
Von Dr. Chandur Wadhwani
I
T&T
Tips und Techniken
Regel Nummer 2
3
4
5
6
Jahr
Überprüfen, ob die Drehmomentratsche die richtige Kraft liefert. Eine
kürzlich durchgeführte Studie hat gezeigt, dass einige Instrumente nach
wiederholtem Gebrauch eine wesentlich höhere bzw. wesentlich niedrigere Kraft als erforderlich erzeugen.
Im Allgemeinen empfiehlt es sich,
eine Drehmomentratsche mit Biegestab (siehe Abbildung) zu wählen, da
2
3
4
100
250
1
5
6
Jahr
1
2
3
4
5
6
Abb. 5: Die drei Diagramme zeigen drei verschiedene Möglichkeiten, um die Ergebnisse der Tabelle in Abb. 4
darzustellen. A: Die Anzahl der nicht erfolgreichen Implantate in verschiedenen Jahren. B: Die Anzahl der kontrollierten
Implantate in denselben Jahren. C: Die Überlebensrate in denselben Jahren für dieselben Implantate.
keit dieses Ergebnisses höher einzuschätzen als dies durch die Größe der
Stichprobe tatsächlich gerechtfertigt
ist. Ein Artikel kann vertrauenswür-
dig erscheinen, wenn zahlreiche statistische Analysen die Ergebnisse untermauern. Dadurch entsteht beim
Leser der Eindruck, dass die Studie
gut kontrolliertes Material enthält,
das nicht infrage gestellt werden
muss. Nichtsdestotrotz können statis-
tische Analysen irreführend sein. Es
ist durchaus möglich, dass der Leser
nicht mit der angewandten Methodik
vertraut ist und dass die Analysen
daher keine nachvollziehbaren Informationen liefern. In diesem Fall ist
die statistische Analyse nur von ge-
gilt, dass eine Schraube höchstens
fünfmal angezogen bzw. gelöst werden sollte. <
Weitere Informationen:
Theoharidou et al. „Abutment screw
loosening in single-implant restorations – a systemic review.“ Int Oral
Regel Nummer 4
Wiederverwendung von Schrauben:
Die Häufigkeit, mit der eine Schraube
angezogen und gelöst wird, sollte auf
ein Minimum beschränkt werden,
denn mit jedem Mal verringert sich
der Kraftaufwand, der zum Lösen der
Schraube erforderlich ist.
Die Auswirkungen auf Schraube
und Implantat dürfen nicht unterschätzt werden, denn nach sechsmaligem Anziehen/Lösen ist selbst bei
Verwendung einer neuen Schraube
keine Verbesserung der Befestigungseigenschaften der Verbindung mehr
festzustellen. Als allgemeine Regel
Wechselbeziehung
A.B. C.
Fortsetzung der vorherigen Seite
sie eine einheitlichere Kraft liefert.
Bei Verwendung einer Drehmoment­
ratsche mit Feststellung (nicht empfohlen) muss das Instrument jährlich
kalibriert oder ersetzt werden. Bei
Nobel Biocare erhalten Sie nähere
Auskünfte.
ringem Wert. Es ist die Pflicht des
Autors sicherzustellen, dass der Artikel von der Mehrheit der Zielgruppe,
für die er geschrieben wurde, verstanden werden kann.
50%
Uberlebensrate
2
Regel Nummer 3
12
1
diesen Wert konzipiert und getestet.
Bei Verwendung eines niedrigeren
oder höheren Drehmoments muss mit
einem nicht vorhersagbaren Verhalten
der Verbindung gerechnet werden.
Schmiermittel, Salben und Medikamente haben Auswirkungen auf die
Implantat-Abutment-Verbindung,
besonders bei Vibration. Es wird von
der Anwendung abgeraten, da eine
vorzeitige Lockerung der Schrauben
die Folge sein könnte.
100%
Die Anweisungen befolgen. Wenn der
Hersteller ein bestimmtes Drehmoment vorgibt, wurde die Schraube für
550
Anz. der nicht erfolgreichen
Implantate
10
20
Jahr
Immer Originalkomponenten und
-teile von Nobel Biocare verwenden.
„Kompatible Teile“ sehen unter Umständen gleich aus, es kann jedoch
nicht garantiert werden, dass sie auch
gleich funktionieren. Selbst „kompatible“ Schrauben besitzen unterschiedliche Gewindesteigungen und
Gewindemuster. Aus Studien geht
hervor, dass identisches Aussehen
nicht notwendigerweise auch identische Funktion bedeutet.
Anz. der kontrollierten Implantate
500
1000
Bei einer systemischen Untersuchung, deren Gegenstand die Lockerung von Abutmentschrauben in Einzelzahnversorgungen war, stellte man
fest, dass eine solche Lockerung nur
selten auftritt. Die Geometrie der Implantat-Abutment-Verbindung spielt
dabei keine Rolle. Voraussetzung ist
jedoch, dass geeignete Rotations­
sicherungen vorhanden sind und
dass das richtige Drehmoment angewendet wird.
Regel Nummer 1
1000
Die Wissenschaft
Eine Drehmomentratsche mit Biegestab wird vom Autor empfohlen, da sie eine einheitlichere Kraft als eine Feststellratsche liefert.
700
mplantatabutments werden im Allgemeinen mit einer Schraube am
Implantat befestigt. Der Schraubenmechanik kommt die Metallstruktur
entgegen, die während des Anziehens
gedehnt werden kann. Das Dehnen
der Schraube durch die empfohlene
Drehmomenteinstellung verwandelt
die Schraube in eine „Feder“, die die
einzelnen Komponenten zusammenhält. Auf diese Weise wird eine bessere
Fixierung der Verbindung erreicht als
dies durch einfaches Anziehen der
Schraube möglich wäre.
Es entsteht eine stabile Verbindung,
die den funktionalen Belastungen der
oralen Umgebung standhält.
Zur Aufrechterhaltung der optimalen Leistung dieser Verbindung müssen jedoch bestimmte Regeln befolgt
werden.
Viele statistische Analysen werden
durchgeführt, um die Beziehung zwischen zwei Variablen (innerhalb einer
einzelnen Probandengruppe) zu untersuchen und festzustellen, ob die
beiden Variablen miteinander in Zusammenhang stehen. Eine Beziehung
zwischen zwei Variablen lässt sich
beispielsweise schlussfolgern, wenn
sich eine Variable gleichzeitig mit
einer anderen verändert.
Diese Beziehung bezeichnet man
als Wechselwirkung. Sie impliziert allerdings keinen Zusammenhang, der
auf Ursache und Wirkung basiert.
Maxillofac Implants. 2008.
Jaarda M. et al. „Comparison of
‚look-alike‘ implant retaining screws.“
J Prosthod. 1995.
Pai and Hess. „Experimental study
of loosening of threaded fasteners
due to dynamic shear loads.“ Journal
Sound and Vibration. 2002.
McCracken M. et al. „Variability of
mechanical torque-limiting devices in
clinical service at a US dental
school.“ Int J Prosthodont. 2009.
Weiss et al. „Effect of repeated
closures on opening torque values in
seven abutment-implant systems.“
Journal Prosthet Dent. 2000.
Auch wenn ein solcher Zusammenhang durchaus gegeben sein kann,
könnte dennoch eine dritte Variable
der Grund für die beiden beobachteten Veränderungen sein.
Beim Lesen von Artikeln in medizinischen Zeitschriften, in Zeitungen,
in der Boulevardpresse usw., die statistische Analysen enthalten, muss
der Leser kritisch sein und nach den
Zahlen suchen, die die Werte der Studie untermauern. Wenn er diese Zahlen nicht findet, hat der Autor möglicherweise diese vage Darstellung
seiner Ergebnisse beabsichtigt. Es
empfiehlt sich, beim Lesen stets eine
gesunde Skepsis an den Tag zu legen.
Auf diese Weise lässt sich aus den
wirklich interessanten Materialien
noch viel mehr herauslesen. <
12
Nobel Biocare News
Ausgabe 1/2012
Herausragende Primärstabilität und
perfekte ästhetische Ergebnisse
NobelActive™ ist die vielseitigste Wahl für Ihre Implantatpraxis.
als auch langfristig eine höhere
Osseo­
integration und eine bessere
Vorhersagbarkeit der Implantat­
behandlung wissenschaftlich nachgewiesen (Glauser, Zembic, et al., 2007;
und Glauser, Portmann, et al., 2001).
Viele prothetische Lösungen
NobelActive bietet jetzt ein neues, echtes
3,0-mm-Implantat für erfolgreiche Versorgungen im Frontzahnbereich, in dem
nur wenig Platz zur Verfügung steht und ein
gutes ästhetisches Ergebnis wichtig ist.
Mit NobelActive wurde ein
Zahnimplantat der dritten
Generation entwickelt, das die
hohen Anforderungen der
Implantatchirurgie und der
Implantatprothetik effizient
erfüllt. Durch die zuverlässig
hohe Primärstabilität für
Sofortbelastung hebt sich
NobelActive von der Masse der
herkömmlichen Implantat­
systeme ab.
Von Drs. Kai Klimek und Roberto
Sleiter
D
urch sein innovatives
Gewindedesign verdichtet
NobelActive den Knochen
während der Insertion bei jeder Drehung und unterscheidet sich dadurch
von anderen selbstschneidenden Implantaten, die auf dem Markt erhältlich sind. Der sich erweiternde,
wurzelförmige Implantatkörper von
NobelActive besitzt ein Doppelgewinde, das ebenfalls zu der hohen
Primärstabilität beiträgt, die charakteristisch für dieses Implantat ist.
Dank der innovativen Implantat­
spitze kann die Implantatausrichtung
während der Insertion exakt angepasst
werden, um die Endposition des Implantats im Knochen zu optimieren,
ohne dass dadurch die Primärstabilität
gefährdet wird. Das Implantatgewinde
ermöglicht eine graduelle, atraumatische Erweiterung von schmalen
Kieferkämmen und wurde speziell im
Hinblick auf eine hohe Primärstabilität selbst bei ungünstigen Knochenverhältnissen konzipiert.
Darüber hinaus verfügt N
­ obelActive
über zwei Kammern für das Rückwärtsschneiden. Durch eine halbe
Drehung des Implantats gegen den
­
Uhrzeigersinn wird die Schneidfähigkeit dieser Kammern aktiviert. Der koronale Bereich von NobelActive läuft
schmal zu und ist so konzipiert, dass
das Volumen des Alveolarknochens
um die Implantatschulter maximiert
wird, um eine bessere Weichgewebs­
unterstützung zu erreichen.
Diese neuen Merkmale bedeuten erhebliche Vorteile für die nachfolgende
prothetische Versorgung und erleichtern die Zusammenarbeit zwischen
den chirurgischen und prothetischen
Teams.
Groovy™
Makroskopisch sichtbare Furchen fördern in Verbindung mit der T
­ iUnite
Oberfläche dieses Implantats nicht nur
die Bildung von neuem Knochen, sondern beschleunigen sie auch (Hall et
al., 2005). TiUnite ist eine hochkris­
talline, mit Phosphat angereicherte
­Titanoxidoberfläche, die ausschließlich von Nobel Biocare angeboten
wird. Für diese patentierte, biokompatible Oberfläche wurden sowohl kurz-
NobelActive besitzt eine konische
­Innenverbindung. Dadurch hat der
Arzt die Möglichkeit, den Zahn mit
einer Vielzahl von vorgefertigten Prothetikteilen oder mit NobelProcera zu
versorgen. NobelProcera ermöglicht
die Implantatversorgung mit zahlreichen Kombinationen aus prothetischen Optionen (z. B. mit Abutments
aus Zirkondioxid oder Titan), um das
bestmögliche Ergebnis für Funktion
und Ästhetik sicherzustellen.
Bei NobelProcera Abutments
­können Winkel, Konizität, Präpara­
tionsgrenze, Höhe, Breite und Querschnitt nahezu beliebig gestaltet
­werden, um Form, Bogen und Achse
der Versorgung optimal an die peri­
implantären Strukturen anzupassen.
Jede NobelProcera Versorgung wird
individuell mit hochmoderner 3-DCAD-Software (Computer-Aided
­Design) ent­worfen und dann in einem
CAM-Verfahren (Computer-Aided
Manufacturing) aus hochsta­
bilem
Zirkon­dioxid oder Titan g­ efräst.
Die Reaktion der Anwender zeigte
auch, wie wichtig frühere Schulungen
waren, um die innovativen Eigenschaften dieses Implantats optimal
nutzen zu können. Daher empfiehlt
Nobel Biocare vor der Verwendung
von NobelActive dringend die Teilnahme an einer praktischen Schulung.
Wissenschaft an erster Stelle
Nobel Biocare führt zurzeit eine Reihe
von klinischen Multicenterstudien
durch, um Erfolg, Weichgewebserhalt
und Knochenremodellierung von
NobelActive Implantaten im Laufe
­
der Zeit zu untersuchen. Bei der
­ersten Studie handelt es sich um eine
auf fünf Jahre ausgelegte, randomisierte, kontrollierte, prospektive Studie, bei der das NobelActive Implantat im Front- und Seitenzahnbereich
von Ober- und Unterkiefer untersucht wird. Es hat sich gezeigt, dass
NobelActive unter den anspruchs­
­
vollen Versorgungsbedingungen einer
Sofortbelastung eingesetzt ­
werden
kann und nach den ersten beiden
­Jahren in Funktion stabile Knochenund Weichgewebsniveaus aufweist. <
Weitere Informationen
Die wissenschaftliche Literatur
über NobelActive haben wir hier für
Sie zusammengestellt:
nobelbiocare.com/resources
Ausgangssituation mit NobelActive NP 3,5 x 11,5:
36-jährige Patientin mit gutem gesundheitlichem Allgemein­zustand,
Nichtraucherin, ohne Parafunktionen
Abb. 1. Extraktion des linken oberen
Schneidezahns nach einer Fraktur.
Abb. 2. 10 Wochen nach der
Extraktion, Insertion eines NobelActive
NP 3,5 x 11,5 Implantats ohne
Lappenbildung, spätere Belastung.
Abb. 3. Die Situation 20 Wochen
nach der Extraktion.
Abb. 4. Versorgung 20 Wochen
nach der Extraktion, Abformung mit
Abformpfosten.
Abb. 5. Einpassen des NobelProcera
Abutments aus Zirkondioxid.
Abb. 6. Einpassen des NobelProcera
Abutments aus Zirkondioxid.
Abb. 7. Eingesetzte einzelne
­NobelProcera Krone aus Zirkondioxid
für den linken oberen mittleren
Schneidezahn, 1 Woche nach der
Insertion.
Abb. 8. Eingesetzte einzelne
­NobelProcera Krone aus Zirkondioxid
für den linken oberen mittleren
Schneidezahn, 21 Monate nach der
Insertion.
Von Anfang an richtig
Die Produktentwicklung bei Nobel
Biocare basiert auf den wissenschaft­
lichen Prinzipien von Professor
­Per-Ingvar Brånemark. Diese besagen,
dass sich alle Innovationen auf gründliche wissenschaftliche Forschungs­
arbeit stützen und vor ihrer Markteinführung einer systematischen
klinischen Evaluierung unterzogen
werden sollten. Aus diesem Grund
wurden für NobelActive vor der
Markteinführung strenge klinische
Studien, ein 8-monatiger klinischer
Test und ausgiebige technische Prüfverfahren durchgeführt. Zahnärzte
aus aller Welt beteiligten sich an dieser
Initiative.
Am Anfang dieses achtmonatigen
Zeitraums, in dem über 30 000 Implantate eingesetzt wurden, erhielten
die Anwender eine umfassende
Schulung zu den bemerkenswerten
Eigenschaften des Implantats. Die in
der klinischen Verwendung und aus
der Auswertung der nachfolgenden
Feedback-Erhebung gewonnenen
Erfahrungen bestätigten die Wirksamkeit des einzigartigen Implantatdesigns.
Die Fotos der Abbildungen 1–8 wurden freundlicherweise
von Roberto Sleiter (Schweiz) zur Verfügung gestellt.
Ausgabe 1/2012
13
Nobel Biocare News
NobelActive™ mit optimiertem
Komponentenangebot
Einige Worte zur Reaktionsbereitschaft auf Kundenwünsche von Nobel Biocare aus klinischer Sicht.
Die Zahnmediziner, die Produkte von Nobel Biocare
verwenden, geben oft die
Rückmeldung, die das Unternehmen braucht, um seine
Produktpalette noch besser an
die klinischen Anforderungen
anzupassen.
Von Dr. Nik Sisodia
I
ch setze NobelActive seit seiner Einführung vor vier Jahren ein. Nachdem ich die chirurgische Vielseitigkeit
und die gute konische Verbindung
dieses für alle Indikationen geeigneten
Implantats kennen gelernt hatte, bin
ich vollständig umgestiegen.
Ich verwende jetzt ausschließlich
NobelActive für alle Fälle und Indika-
tionen. Eine sichere und starke konische Verbindung bietet integriertes
Platform Switching und ich konnte
viel häufiger als früher beobachten,
dass krestale Knochenhöhen bis zur
Oberkante des Implantats stabil blieben.
Ein Vergnügen, damit zu arbeiten
Viele von uns, die das NobelActive
Implantat schon seit längerer Zeit benutzen, haben festgestellt, dass die Implantate dank der neuen konischen
Verbindung jetzt bei Bedarf auch tiefer eingesetzt werden können.
Natürlich bedeutete das auch, dass
wir höhere prothetische Komponenten benötigten, um die transmukosale
Einheilung zu ermöglichen.
Wie immer begrüßte die Forschungs- und Entwicklungsabteilung
von Nobel Biocare unsere Anregungen, war unvoreingenommen und
untersuchte die Machbarkeit. Ich
glaube, man kann mit Fug und Recht
behaupten, dass die schnelle Erweiterung der NobelActive Produktpalette
um einen 7-mm-Gingivaformer die
direkte Reaktion auf die klinische
Nachfrage war.
Zweifellos wird dieser neue Gingivaformer das Weichgewebsmanagement erheblich in Fällen erleichtern,
in denen das Implantat tiefer eingesetzt wird. Für mich ist es eine äußerst
willkommene Erweiterung des Nobel
Biocare Produktangebots. <
Weitere Informationen:
Hier finden Sie alle NobelActive
Komponenten:
nobelbiocare.com/healing
Mehr Flexibilität bei der Versorgung
7 mm hoher Gingivaformer bei subkrestaler
Implantatpositionierung und hoher Weich­
gewebsdicke.
Modifizierte Brückenkomponenten
– Gingivaformer und Abformpfosten mit Austrittsprofil.
– Gingivaformer in drei Höhen (3, 5 und 7 mm)
für mehr Flexibilität bei der Versorgung.
Diese neuen prothetischen Komponenten können
sowohl mit NobelActive als auch mit NobelReplace
Conical Connection eingesetzt werden.
Sofortbelastung eines Molars nach der Extraktion
NobelActive™ – eine Lösung für die Versorgung von ein- und mehrwurzligen Zähnen.
Lesen Sie nachfolgend eine
Fallstudie über eine Implan­
tatinsertion unmittelbar nach
einer Molarextraktion unter
Verwendung von NobelActive
mit provisorischer Sofort­
belastung.
Von Dr. Ira Schecter
D
ieser Patient ist ein gesunder
Mann im mittleren Alter ohne
Vorerkrankungen und mit einer zufriedenstellenden Mundhygiene.
Abb. 1 zeigt einen ersten linken
Molar im Unterkiefer, für den eine
­offensichtlich nicht erfolgreiche Wurzelkanalbehandlung durchgeführt
wurde. Eine erneute endodontische
Behandlung wurde bestenfalls als
nicht vorhersagbar bewertet. Man
­entschied sich, den Zahn zu extra­
hieren und direkt im Anschluss ein
Zahn­­implantat in die Alveole ein­
zusetzen.
Abb. 2 zeigt, wie der Zahn atraumatisch extrahiert wurde, wobei vom
umgebenden Knochen so viel wie
möglich erhalten blieb. Wir wählten
ein NobelActive Implantat, weil sein
chirurgisches Protokoll eine nur minimale Knochenpräparation vorsieht.
Somit war es mir möglich, den vorhandenen interradikulären Knochen
zwischen den beiden Wurzelalveolen
zu nutzen. Das Implantat wurde nicht
höher als der angrenzende krestale
Knochen gesetzt. In den benachbarten Alveolen wurde keine Knochenaugmentation durchgeführt, da wir
davon ausgingen, dass die Alveolen
während des natürlichen Heilungsprozesses gefüllt würden.
Das Implantat wurde mit einem
Drehmoment von mehr als 50 Ncm
eingedreht. Seine Primärstabilität im
Knochen wurde mithilfe eines Osstell
Mentor Resonanzfrequenzmess­
instruments geprüft.
Abb. 3. Das Implantat hat alle
Tests bezüglich der biomechanischen
Primärstabilität bestanden. Nach dem
Vernähen des Gewebes wurde zum
Zeitpunkt der Insertion eine Abformung durchgeführt.
Abb. 4. Es wurde eine sofortige
provisorische Versorgung aus Kunststoff angefertigt, die am Implantat
­befestigt und 24 Stunden nach der
Operation eingesetzt wurde.
Abb. 5–7. Der umgebende Knochen hatte sechs Monate Zeit, um zu
heilen. Anschließend wurde eine
neue Abformung genommen, um das
eingeheilte Gewebe um die provisorische Kronenversorgung aus Kunststoff zu übertragen. Ein individuell
angefertigtes NobelProcera Titan­
abutment wurde eingesetzt und mit
einem Drehmoment von 35 Ncm eingedreht. Anschließend wurde eine
Abb. 1. Der zu extrahierende Molar.
Abb. 2. Röntgenaufnahme der
provisorischen Sofortversorgung.
Abb. 3. Sofortige Insertion und
Abformung.
Abb. 4. Sofort belastete provisorische Versorgung.
Abb. 5. Individuell gefertigtes
NobelProcera Titanabutment.
Abb. 6. Röntgenaufnahme des
NobelProcera Titanabutments.
­ obelProcera Zirconia VollkeramikN
versorgung auf das Abutment zementiert, die das darunterliegende Metall
vollständig abdeckte.
Implantate in die Alveolen einzusetzen und die Implantate umgehend zu
belasten.
Mit dem NobelActive Implantat ist
uns dies jetzt auch bei mehrwurzligen
Zähnen möglich, und zwar mit sehr
gut vorhersagbaren Langzeitergebnissen, wie ich glaube. Einzige Voraussetzung ist, dass wir die Richtlinien
für den Eingriff und die Implantat­
insertion genau befolgen. <
Erfüllung hoher Erwartungen
Patienten wollen heutzutage effizient
und schnell behandelt werden. Schon
seit Jahren sind wir dank gut entwickelter Protokolle in der Lage, einwurzlige Zähne zu extrahieren, sofort
Abb. 7. Permanente NobelProcera
Krone.
Weitere Informationen:
nobelbiocare.com/nobelactive
14
Nobel Biocare News
Ausgabe 1/2012
Mikrobewegung und Zahnimplantate
Ein aktualisierter Forschungsbericht in zwei Teilen, der zum Nachdenken über die Konsequenzen für die Langlebigkeit anregt.
Diesen Bericht über den
neuesten Stand der Technik
haben wir von einem bekannten und häufig zitierten Pionier
auf dem Gebiet der Biomechanik erhalten, der nicht zufällig
leitender Forschungsingenieur
der Abteilung für plastische
und rekonstruktive Chirurgie an
der Stanford Universität in
Kalifornien ist.
Von Professor John B. Brunski
D
ie meisten Zahnmediziner wissen bereits, dass es von Vorteil
ist, Zahnimplantate „fest“
(z. B. mit einer angemessenen Primärstabilität) in ein frisch präpariertes
Knochenbett einzusetzen. Aber wie
„fest“ ist fest? Was macht eine „angemessene“ Primärstabilität aus? Und
wenn ein Implantat „locker“ ist, in welchem Bezug steht diese Lockerung zur
„Mikrobewegung“? Und schließlich:
Warum ist es aus mechanischer und
biologischer (d. h. biomechanischer)
Sicht wichtig, ob ein Implantat „fest“
oder „locker“ sitzt?
Die Suche nach den Antworten beginnt bei zwei Ausgangspunkten.
Ausgangspunkt Nr. 1
Ein Implantat, das eine Versorgung tragen soll und nicht fest im Knochen verankert ist, kann seine klinische Funktion nicht erfüllen. Das wird schnell an
einem einfachen Beispiel deutlich, bei
dem sechs Implantate im Unterkiefer
eingesetzt sind, die eine normale zirkuläre Brücke tragen sollen, die mit
Schrauben oder Zement auf allen sechs
Implantaten befestigt ist (Abb. 1a).
Angenommen, zwei der sechs Implantate sind nicht so „fest“ mit dem
umgebenden Knochen verbunden wie
die anderen vier. (Diese Situation ist
aus den folgenden Gründen denkbar:
[1] Der Knochen um die Implantate
war ziemlich spongiös und hat sich
daher viel stärker verformt, was zu
einem„weichen“Überganggeführthat.
[2] Bei der Implantatinsertion könnte
mehr Knochen als normal beschädigt
worden sein, wodurch ebenfalls ein
„weicherer“, weniger steifer Übergang
entstanden ist.)
Aus Messungen und Berechnungen
wissen wir jetzt, dass, wenn relativ
„steife“ Implantate in derselben Verteilung wie „weniger steife“ Implantate
vorhanden sind, die steiferen Implantate die Hauptlast tragen. Das bedeutet,
dass aus einem Fall mit sechs Implantaten (wie in diesem Beispiel) ein Fall mit
vier Implantaten wird (Abb. 1b).
Wenn eine Versorgung also von
mehreren Zahnimplantaten getragen
wird, hängt die Lastverteilung auf die
einzelnen Implantate von der relativen
Steifigkeit der Implantate ab, wobei
„weichere“ (weniger steife) Implantate
eine geringere Last tragen als die „steiferen“ Implantate. Daraus folgt, dass
eine gleichmäßige Lastverteilung nur
erreicht wird, wenn alle sechs Implantate gleich „fest“ im Knochen sitzen.
Ausgangspunkt Nr. 2
Der zweite Grund, weshalb „lockere“
Implantate problematisch sind, ergibt
sich aus den biologischen Folgen der
„Mikrobewegung“ am Übergang zwischen Knochen und Implantat. Der Begriff „Mikrobewegung“ bezeichnet die
relativen Verschiebungen eines belasteten Implantats in Bezug auf den umgebenden interfazialen Knochen.
Ein einfaches Beispiel für eine extreme Mikrobewegung ist ein Implantat mit einem Durchmesser von
4 mm, das nach der Insertion in eine
Alveole mit einem Durchmesser von
4,5 mm belastet wird. Ein solches
Implantat würde nicht mit den Knochenwänden der Alveole in Kontakt
sein und somit bei Belastung nicht
ausreichend gestützt werden. Die
Folge ist, dass das Implantat „wackelt“, d. h. dass es zu Mikrobewegung
in der Alveole kommt.
Aber warum ist diese Mikrobewegung ein biologisches Problem (abgesehen von der Tatsache, dass das Implantat seine tragende Funktion nicht
erfüllen könnte)? Viele Studien haben
gezeigt, dass übermäßige Mikrobewegung die Biologie der einwandfreien
interfazialen Knocheneinheilung stört.
■ = Alle Implantate sind gleich steif
▲ = Die Implantate 1 und 6 sind weniger steif
Vertikale Belastung
Geschätzte
neutrale
Achse der
Implantate
Axiale Belastung (N)
300
200
100
0
–100
–200
–300
|
6
|
5
|
|
|
4
3
2
Implantatnr.
|
1
Abb. 1a und 1b. Veränderung der Kraftverteilung, wenn die Steifigkeit der
Implantate 1 und 6 10 bis 20 Mal geringer als bei den Implantaten 2–5 ist.
GEWINDE
GEWINDE
Abb. 2a. Ohne Spannung: Zellen
und Fibrin sind intakt und weisen
keinerlei Beschädigungen auf.
Mit freundlicher Genehmigung aus Marx, 2008,
übernommen und abgeändert.
Einigen Autoren zufolge ist eine Mikrobewegung zwischen 20 und 150 µm
(je nach Autor) als „übermäßig“ anzusehen. Das heißt, dieser Bereich gibt
den Grenzwert vor, bei dessen Überschreitung mit einer Beeinträchtigung
der Knocheneinheilung gerechnet werden muss.
Es ist aber auch klar, dass dieser
Grenzwert nicht sehr genau festgelegt
wurde. Außerdem ist fraglich, ob er
F&E
Forschung und entwicklung
überhaupt auf sämtliche Implantate
mit ihren unterschiedlichen Formen
angewendet werden kann. Die Suche
nach den zugrunde liegenden Mechanismen, die für die Wechselwirkung
der Mikrobewegung mit der interfazialen Biologie verantwortlich sind, geht
weiter. Die meisten Autoren vertreten
die Auffassung, dass die Mikrobewegung die interfazialen Reaktionen negativ beeinflusst, aber es gibt auch einige Autoren, die eine positive Wirkung
durchaus für denkbar halten.
Suche nach Klarheit
Was also ist Mikrobewegung und wie
könntesieaneinemÜbergangwirken?
Wir haben die Hypothese untersucht,
dass die Mikrobewegung eines Implantats Spannung (Verformung) im interfazialen Gewebe erzeugt und dass es
diese Spannung im interfazialen
Gewebe und nicht die Mikrobewegung
des Implantats per se ist, die die interfaziale Biologie der Heilung hauptsächlich beeinflusst. Welche Faktoren spielen bei dieser Hypothese eine Rolle
und wie können wir sie überprüfen?
Zunächst ist es hilfreich, einige Beispiele hinsichtlich der Bedeutung von
Spannung zu betrachten und festzustellen, wie die Mikrobewegung von
Implantaten interfaziale Spannung erzeugen kann.
Abb. 2b. Mit Spannung: In diesem
Beispiel bewegt sich das Implantatgewinde nach rechts und drückt
dabei die Zellen und das Fibrin gegen
den Knochen.
Spannung ist ein technischer Begriff,
der sich auf Verformung bezieht.
Abb. 2 zeigt zwei stark vergrößerte,
idealisiert dargestellte Ansichten eines
Knochen-Implantat-Übergangs kurz
nach der Implantation (z. B. einige
Sekunden oder Stunden später),
wobei in interfazialen Geweben Spannungen aufgetreten sind. In Abb. 2a
und2bistderZustanddesÜbergangs
vor und nach der Implantatmikrobewegung zu sehen.
In diesem Beispiel besteht die Mikrobewegung in einer gewaltsamen Verschiebung des Implantatgewindes nach
rechts in Richtung des Knochenrands,
derdenÜbergangbegrenzt.InAbb. 2a
und 2b ist auch eine kleine Lücke zwischen dem Gewinde des Implantats
und dem Rand des Knochens zu sehen.
Dies veranschaulicht, dass zumindest
in einigen Bereichen eines typischen
Übergangs die Möglichkeit besteht,
dass das Gewinde eines frisch eingesetzten Implantats nicht direkt mit dem
Knochen der Alveole verzahnt ist.
Aus Abb. 2a geht ferner hervor, dass
sich eine solche kleine Lücke zwischen
Implantat und präpariertem Knochen
kurz nach dem Eingriff normalerweise
mit einem Blutgerinnsel aus Fibrin,
roten Blutkörperchen, Thrombozyten,
Wachstumsfaktoren usw. füllt. Die
SpannungdesÜbergangswirdersichtlich, wenn wir den Unterschied zwischen dem Zustand in Abb. 2a (in der
das Implantatgewinde vor der Mikrobewegung des Implantats relativ zur
Schnittoberfläche des Knochens dargestellt ist) und Abb. 2b (nachdem sich
das Gewinde des Implantats nach
rechts verschoben hat) betrachten.
Beim Vergleich dieser beiden Bilder
(Abb. 2b) sind Verformungen auf dem
Übergang zu sehen, d. h. Bereiche, in
denen die Zellen und das Fibrin in der
Lücke zusammengedrückt, gedehnt
und abgeschert werden. Dieses Beispiel
veranschaulicht zumindest qualitativ,
dass die Mikrobewegung von Implantaten zur Verformung (Dehnung) des
interfazialen Gewebes führen kann.
Und was bedeutet das nun? Bevor
wir diese Frage in der nächsten Ausgabe von Nobel Biocare News beantworten, noch einige Worte zur Spannung.
Zum einen hängen Art und Größe
(Größenordnung) der interfazialen
Spannung von der Position in der interfazialen Lücke ab. Ein Vergleich von
Abb. 2a und 2b lässt erkennen, dass in
einigen Bereichen die roten Blutkörperchen gegen die Knochenoberfläche
gedrückt werden, während in anderen
Bereichen hauptsächlich die gelblichen
Fibrinfasern gedehnt werden. Es könnte eine detaillierte quantitative Spannungsanalyse an bestimmten Punkten
in diesem Bild durchgeführt werden,
die wichtigsten Aussagen zum Thema
Spannung sind jedoch:
• An einem bestimmten „Punkt“
(Position)aufdemÜbergangkann
man einen Spannungszustand definieren.
• Dieser Spannungszustand auf dem
Überganghängtvonverschiedenen
Faktoren ab, u. a. Ausmaß und
Richtung der Mikrobewegung des
Implantats, Implantatform, Passung
im Bohrloch usw.
• Die Spannung an einem bestimmtenPunktaufdemÜbergangkann
gleichzeitig mehrere Arten von
Spannung an derselben Stelle umfassen. So können beispielsweise
Komprimierung, Dehnung und
Abscheren gleichzeitig an derselben Stelle in einem Material vorhanden sein. (Ein beliebtes Beispiel für diese Situation ist das
Dehnen eines Gummibands: An
irgendeinem Punkt in der Mitte
des Gummibands herrscht Spannung in Längsrichtung, während
das Band gleichzeitig in seiner
Breite und Dicke zusammengedrückt wird.)
• Technisch wird der Spannungszustand an einem Punkt durch eine
mathematische Größe beschrieben,
die als Spannungstensor bezeichnet
wird. Eine ausführliche Erklärung
würde den Rahmen dieses Artikels
sprengen, wichtig ist jedoch, dass
sich mithilfe des Spannungstensors
die so genannten Hauptspannungen
berechnen lassen, bei denen es sich
um die größte und die kleinste
Spannung an der Untersuchungsstelle handelt.
• Schließlich wird jedes Material
versagen, wenn die Spannungen
(die mit den Belastungen verbunden sind) zu groß werden. Diese
Tatsache trifft auf biologische
Materialien (wie Knochen und
Weichgewebe) ebenso zu wie auf
künstlich hergestellte Materialien
(z. B. Titan). <
Ausgabe 1/2012
Nobel Biocare News
Ein Fall in zwölf Bildern
15
Die beste Werbung ist ein
zufriedener Patient
NobelProcera Stege auf vier NobelReplace Implantaten im
Unterkiefer und sechs NobelReplace Implantaten im Oberkiefer.
Von Prof. Dr. Stefan Holst
Fallbefund: Ein 73-jähriger Patient mit einer beschädigten Unterkiefer­
versorgung, die das Entfernen der übrigen Zähne erforderlich macht, und
einem atrophierten Alveolarkamm im zahnlosen Oberkiefer. Aufgrund der
umfassenden Atrophie der Alveolarkämme und des fehlenden Hart- und
Weichgewebes waren festsitzende, implantatgetragene Versorgungen
keine Option.
Dr. Ronald Goldstein zufolge
ist es beim ersten, ausschlag­
gebenden Gespräch über
Implantate entscheidend, dass
das Treffen nach den eigenen
Bedingungen des Patienten
stattfindet.
Gibt es die optimale Vorgehensweise, um dem Patienten die
Implantatverfahren zu erklären?
Goldstein: Nein, alles hängt vom Pa­
tienten ab. Die erfolgreichsten Zahnarztpraxen kennen die psychologische
Verfassung ihrer einzelnen Patienten
ganz genau. Der Zahnarzt sollte immer
auch die ersten Erkenntnisse und Eindrücke des betreuenden Praxisteams
berücksichtigen.
F&A
Fragen und Antworten
Wenn ein neuer Patient von einem
zufriedenen Patienten empfohlen
­
wurde, möchte er womöglich sofort
mit der Behandlung beginnen.
Wenn der neue Patient hingegen
über Ihre Website den Weg zu Ihnen
gefunden hat, müssen Sie davon ausgehen, dass er sich wahrscheinlich
schon umfassend informiert hat. Ich
frage diese Patienten gerne, was sie
noch wissen möchten, und stimme
Dr. Ronald E. Goldstein, ist Zahnarzt in Atlanta, Georgia (USA), aktiver
Referent und erfolgreicher Autor von Patienten- und Fachliteratur über die
Themen ästhetische Zahnmedizin und Implantate.
dann meine weiteren Erklärungen darauf ab. Die praktischen Vorteile und
die Wissenschaft, die sie möglich
macht, sollten immer Teil dieses
Aufklärungs­gesprächs sein.
Vergleichende Patienten
Dann gibt es noch die selbstbewussten Patienten, die bereits alles Notwendige über Implantate wissen,
oder dies zumindest glauben. Sie
möchten Sie mit anderen Zahnärzten
vergleichen. Geben Sie Auskunft zu
Ihrer Erfahrung und den von Ihnen
angebotenen Gewährleistungen, und
machen Sie genaue Angaben zur
finanziellen Seite. Es besteht die
­
­ öglichkeit, dass sich Ihr BehandM
lungsplan von dem anderer Zahnarztpraxen unterscheidet. Sie sollten
auf diesen Fall vorbereitet sein und
dem Patienten anhand von unterstützendem Bild- und vielleicht sogar
auch Videomaterial darlegen, warum
Ihr Plan die beste Wahl ist.
Denken Sie stets daran, dass jeder
Patient anders ist. Erkundigen Sie
sich vor diesem ersten Gespräch über
Implantate bei Ihren Mitarbeitern
über das Interesse, das Wissen und
die Motivation des Patienten an einer
Implantatversorgung, und hören Sie
dann aufmerksam zu, was der Patient
zu sagen hat. <
„Die beste Entscheidung meines Lebens!“
Treffen Sie Pat, 69, die ihr erstes Implantat vor 23 Jahren erhielt.
Durchgeführte Behandlung: Für
steggetragene, festsitzend-herausnehmbare Versorgungen wurden
vier Implantate im interforaminalen
Bereich des Unterkiefers und sechs
Implantate im Oberkiefer eingesetzt.
Anmerkungen: Der Langzeiterfolg
einer implantatgetragenen Versorgung hängt zu einem großen Teil von
der richtigen und genauen Anpassung einer Suprastruktur, der Biokompatibilität der gewählten Materialien und einem einfachen Hygieneverfahren für
den Patienten ab. Wenn die manuellen Fähigkeiten eines Patienten eingeschränkt sind oder ein erheb­licher Teil des Hart- oder Weichgewebes durch
prothetische Mittel ersetzt werden muss, ist eine festsitzend-herausnehmbare Deckprothese sowohl eine weithin anerkannte als auch eine ausgezeichnete Behandlungsoption, die eine unkomplizierte Handhabung ermöglicht.
Der CAD/CAM-Entwurf der NobelProcera Implantatstege und die end­
gültigen Versorgungen wurden von Dental X in München hergestellt.
Von Pat Farrell
I
ch weiß, dass ich mich glücklich
schätzen kann, wenn ich mir meine
Freunde ansehe, die etwa in meinem
Alter sind. Die meisten sind über
siebzig. Der Kampf mit lockeren Prothesen, die Angst, unter Menschen zu
gehen, weil sie nicht richtig lachen
oder kauen können – ich habe schon
früh in meinem Leben gewusst, dass
ich das niemals erleben wollte.
Ich hatte schon immer Probleme
mit den Zähnen und der Mundgesundheit im Allgemeinen. Ich erinnere mich an eine Zeit, als es für mich
nicht angenehm war, zu lachen oder
den Mund zu öffnen – eine schwierige Situation, wenn man Lehrerin ist.
Man steht immer vor Menschen und
erfüllt außerdem eine gewisse Vorbildfunktion. Ich musste in meinem
Beruf selbstsicher auftreten. Mein
Zahnarzt hat mir regelrecht das
Leben gerettet. Ich nehme an, man
könnte ihn als Pionier bezeichnen, da
er mir bereits vor mehr als 23 Jahren
das erste Implantat einsetzte! Seit damals ließ ich mir weitere 14 Implantate einsetzen und habe diesen Schritt
nie bereut. Die Zähne fühlen sich wie
meine eigenen an. Ich bin fest davon
überzeugt, dass ich mir niemals wieder Sorgen um sie machen muss. Ich
gehe viel unter Menschen und liebe
mein Essen. Ich spiele Golf und treffe
mich mit Freunden. Und wenn ich jemandem mit einer altmodischen Prothese begegne, weiß ich, wie glücklich
ich mich schätzen kann. Die Implantate waren die beste Entscheidung
meines Lebens! <
Nobel Biocare News
Den Triumph der
Osseointegration feiern
300-jährige Erfahrung
entsteht nur in 300 Jahren
Revolutionäre und bahnbrechende Lösungen – seit 30 und 60 Jahren.
Die beiden Jahrestage der
Entwicklung und der Anerkennung der Osseointegration
werden in diesem Jahr von
wissenschaftlichen Symposien
begleitet.
m Jahr 1952 entdeckte Per-Ingvar
Brånemark in Schweden die Prinzipien der Osseointegration. 30 Jahre
später, 1982, wurde diese Entdeckung
auf einer von George Zarb in Kanada
veranstalteten, bahnbrechenden Konferenz, an der zahlreiche Koryphäen
der Zahnmedizin teilnahmen, anerkannt, und seine daraus folgenden Erkenntnisse wurden bestätigt. Seit damals sind wieder 30 Jahre vergangen,
und Nobel Biocare feiert diese beiden
Jahrestage in Schweden, Kanada und
an vier weiteren Standorten.
Der Auftakt für die Feierlichkeiten,
die sich über ein ganzes Jahr erstrecken werden, fand in Göteborg statt,
der Heimatstadt von Brånemark und
der Geburtsstadt der Osseointegration.
Nobel Biocare hat vom 21.–23. März
einige der berühmtesten Namen auf
diesem Gebiet versammelt. Die Veranstaltung begann mit einem Überraschungsauftritt von Brånemark selbst,
der einen Einblick in seine Vorstellung
von der Zukunft gewährte. Anschließend leitete Ulf Lekholm die Gesprä-
Prof. George Zarb auf dem ersten Nobel Biocare Symposium dieses Jahres.
che der Experten, die nicht nur aus
Skandinavien, sondern aus allen Teilen
der Welt gekommen waren, um bei
diesem Treffen Ideen auszutauschen
und vielversprechende neue Wirkungsfelder zu diskutieren. Pioniere
aus den aufregenden Tagen der Konferenz in Toronto 1982 wie George Zarb
und Ragnar Adell wurden geehrt, und
weitere Referenten erinnerten die Teilnehmer daran, wie weit Per-Ingvar
Brånemark, Nobel Biocare und ihre
Unterstützer die Osseointegration seit
diesen bahnbrechenden Tagen vor 30
und 60 Jahren vorangebracht haben.
Mit Blick auf die Zukunft
Im Mittelpunkt der fünf weiteren Symposien von Nobel Biocare 2012 stehen
die Ursprünge und die Entwicklung
der Osseointegration als praktische
und vertrauenswürdige Behandlungsmöglichkeit seit sechs Jahrzehnten.
Jedes Programm umfasst Vorträge
Europa und Russland
Belgien
Nobel Biocare Belgium
Telefon: +32 2 467 41 70
Nobel Biocare News
Gedruckt auf chlorfrei gebleichtem,
FSC-zertifiziertem Papier.
Design: www.linkgroup.ch
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Hauptsitz
Nobel Biocare Services AG
Postfach
CH-8058 Zürich-Flughafen, Schweiz
Hausanschrift:
Balsberg, Balz-Zimmermann-Strasse 7
8302 Kloten, Schweiz
Tel.: +41 43 211 42 00
Fax: +41 43 211 42 42
Kontakt über das Internet:
www.nobelbiocare.com/contact
Kleiner Expertenkreis mit großer Stimme
Trotz ihrer geringen Zahl
repräsentieren die Mitglieder
des Associated Brånemark
Osseointegration Centers eine
geradezu überwältigende
Erfahrung auf dem Gebiet der
Osseointegration.
Von Frederic Love
I
Ausgabe 1/2012
Dänemark
Nobel Biocare Danmark
Telefon: +45 39 40 48 46
Deutschland
Nobel Biocare Deutschland GmbH
Telefon: +49 221 500 85 590
Finnland
Nobel Biocare Suomi
Telefon: +358 9 343 69 70
Frankreich
Nobel Biocare France
Telefon: +33 1 49 20 00 30
Großbritannien
Nobel Biocare UK and Ireland
Telefon: +44 208 756 3300
Irland
Nobel Biocare UK and Ireland
Telefon: 1 800 677 306 (gebührenfrei)
über die neuesten Entwicklungen in
der Behandlung, die aus chirurgischer,
prothetischer und labortechnischer
Sicht vorgestellt werden. Die Referenten werden auch einen Blick in die Zukunft wagen, sich zu aktuellen Trends
äußern und mögliche weitere Entwicklungen für im Knochen verankerte
Versorgungen erörtern.
Unter dem gemeinsamen Motto
„Celebrating 60 years of osseointegration and 30 years of international
acknowledgement“ finden Veranstaltungen in Avignon, Frankreich
(1.–2. Juni), Odessa, Ukraine
(9.–11. Juni), Hamburg (15.–16. Juni)
und Rimini, Italien (19.–20. Oktober)
statt. Das letzte Symposium ist in
Toronto (19.–20. Oktober) geplant,
der Stadt, in der der internationale
Siegeszug der Osseointegration begann. <
nobelbiocare.com/symposia2012
V
or Kurzem traf sich im schwedischen Göteborg eine kleine
Gruppe von Pionieren der Osseointegration – alles Vertreter des Associated
Brånemark Osseointegration Centers
(ABOC) – zur Jahresversammlung der
Organisation. Unter den Teilnehmern
fanden sich bekannte Namen wie Drs.
Per-Ingvar Brånemark, James Chow,
Remesh Chowdhary, Edward Hui,
Yataro Komiyama, Ulf Lekholm, Ulf
Nannmark, Patrick Palacci, Laércio
Vasconselos, Mats Wikström, William
Becker und Lars Sennerby.
Diese kleine Gruppe von Implantatexperten repräsentiert mehr als
300 Jahre Erfahrung in der Implantatbehandlung ad modum Brånemark.
In den Gesprächen wies einer der
Teilnehmer, Patrick Palacci, daraufhin,
dass „weniger ist mehr“ stets die zentrale Philosophie hinter dem äußerst erfolgreichen ursprünglichen Protokoll
und seiner Weiterentwicklung war.
„Durch den Respekt vor der Natur“, so
Palacci, „war seit der Behandlung des
ersten Patienten die ständige Weiter-
Litauen
Nobel Biocare
Telefon: +370 5 268 3448
Schweiz
Nobel Biocare
Telefon: 0800 211 424
Niederlande
Nobel Biocare Benelux
Telefon: +31 30 635 4949
Spanien
Nobel Biocare Ibérica
Telefon: +34 93 508 8800
Kundendienst: 900 850 008 (gebührenfrei)
Norwegen
Nobel Biocare Norge
Telefon: +47 64 95 75 55
Österreich
Nobel Biocare Österreich
Telefon: +43 1 892 89 90
Polen
Nobel Biocare Polska
Telefon: +48 22 549 93 50
Kundendienst: +48 22 549 93 52
Portugal
Nobel Biocare Portugal
Telefon: +351 22 374 73 50
Kundendienst: 800 300 100 (gebührenfrei)
Russland
Nobel Biocare Russia
Telefon: +7 495 974 77 55
Kundendienst: 8 800 250 77 55
(gebührenfrei)
Italien
Nobel Biocare Italiana
Schweden
Telefon: +39 039 683 61
Kundendienst: 800 53 93 28 (gebührenfrei) Nobel Biocare
Telefon: +46 31 335 49 00
Kundendienst: +46 31 335 49 10
Kolumbien
Hospimedics S.A.
Telefon: +57 1 620 9410
Kundendienst: +57 1 620 9410
Mexiko
Nobel Biocare Mexico
Telefon: +52 55 524 974 60
Ungarn
Nobel Biocare Magyarország
Telefon: +36 1 279 33 79
Asien und pazifischer Raum
Nordamerika
Australien
Nobel Biocare Australia
Telefon: +61 2 8064 5100
Kundendienst: 1800 804 597
(gebührenfrei)
Kanada
Nobel Biocare Canada
Telefon: +1 905 762 3500
Kundendienst: +1 800 939 9394
USA
Nobel Biocare USA
Telefon: +1 714 282 4800
Kundendienst: +1 800 322 5001
Mittel­/Südamerika
Brasilien
Nobel Biocare Brasil
Telefon: +55 11 5102 7000
Kundendienst: 0800 169 996
Chile
ECM Ingeniera S.A.
Telefon: +56 2 655 5500
Kundendienst: +56 2 655 5502
entwicklung für noch einfachere und
noch sicherere Verfahren möglich.“
Yataro Komiyama ergänzte: „Um vorhersagbare Langzeitprognosen für unsere Patienten abgeben zu können, sollten wir uns die Vergangenheit genau
ansehen und das lebende Gewebe respektieren. Denn das lebende Gewebe
ist intelligenter als der Mensch.“
Palacci zufolge haben es sich die
Mitglieder des weltweiten ABOCNetzwerks auf die Fahnen geschrieben, die vorhandenen diagnostischen,
chirurgischen und prothetischen
Verfahren zu verbessern, die Osseointegration mehr ins Bewusstsein der
Öffentlichkeit zu rücken und ihre Aufklärungsarbeit zu verstärken.
In Göteborg betonte die Gruppe,
wie wichtig das gemeinsame Vorgehen
als Team für erfolgreiche Ergebnisse
ist. In einer offiziellen Erklärung, die
zur Veröffentlichung in Clinical Im­
plant Dentistry and Related Research
bestimmt ist, schrieben die Mitglieder
außerdem, dass die „Voraussetzungen
für das erfolgreiche Langzeitergebnis
einer Implantatbehandlung die richtige Wahl des Patienten, eine angemessene Beurteilung der Situation, die
richtige Diagnose, eine sorgfältige
Planung, die geeigneten Verfahren
sowie regelmäßige Pflege sind.“ <
Weitere Informationen:
Den vollständigen Artikel finden Sie
unter: nobelbiocare.com/300-years
Neuseeland
Nobel Biocare New Zealand
Telefon: +61 2 8064 5100
Kundendienst: 0800 441 657
(gebührenfrei)
Singapur
Nobel Biocare Singapore
Telefon: +65 6737 7967
Kundendienst: +65 6737 7967
Taiwan
Nobel Biocare Taiwan
Telefon: +886 2 2793 9933
Afrika
China
Nobel Biocare Trading (Shanghai)
Telefon: +86 21 5206 6655
Kundendienst: +86 21 5206 0974
Südafrika
Nobel Biocare South Africa
Telefon: +27 11 802 0112
Hongkong
Nobel Biocare Asia
Telefon: +852 2845 1266
Kundendienst: +852 2823 8926
Europa und Naher Osten
Indien
Nobel Biocare India
Telefon: +91 22 6751 9999
Kundendienst: 1 800 22 9998
(gebührenfrei)
Japan
Nobel Biocare Japan
Telefon: +81 3 6717 6191
Märkte mit Vertriebspartnern:
Bahrain, Bulgarien, Griechenland,
Irak, Iran, Israel, Jordanien, Katar,
Kroatien, Kuwait, Libanon, Malta,
Oman, Rumänien, Saudi­Arabien,
Serbien, Slowakei, Slowenien,
Tschechische Republik, Türkei,
Vereinigte Arabische Emirate und
Zypern
Telefon: +48 22 549 93 56
Kundendienst: +48 22 549 93 55
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oder aus dem Kontext ersichtlich, Marken von Nobel Biocare. Die Produktabbildungen sind in der Regel nicht maßstabsgetreu. Haftungsausschluss: Einige Produkte sind unter Umständen nicht in allen Märkten für den Verkauf zugelassen. Bitte wenden Sie sich an Ihre Nobel Biocare Niederlassung, um aktuelle Informationen zur Produktpalette und Verfügbarkeit zu erhalten.
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