Wärme aus Abwasser - Energie

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Wärme aus Abwasser
Immer häufiger wird nun auch das Abwasser von Kommunen, Großimmobilien und
Gewerbebetrieben zum Heizen genutzt. Kombiniert mit einer Wärmepumpe wird so
Energie wieder gewonnen, die früher in der Kloake verschwunden wären. In wenigen
Fällen kann so auch Abwasser sinnvoll auf die zulässige Abwassertemperatur
runtergekühlt werden ohne zusätzlichen Strom verbrauchen zu müssen. Eine
durchaus sinnvolle Sache, die lange Zeit unberücksichtigt blieb, obwohl Deutschland
über prestigeträchtige Vorzeigeprojekte verfügt.
Im Großen lässt sich die Wärmeversorgung von Immobilien über Wärmepumpen
wiedergewinnen, die ihre Nutzwärme aus einem nahe gelegenen Abwasserkanal
beziehen. Dabei wird über einen Wärmetauscher in der Kanalisation selbst dem
Abwasser Wärme entzogen und wieder zu Heizzwecken nutzbar gemacht. Der
Abwasserstrom transportiert zu jeder Jahreszeit pro Sekunde häufig mehr als 100
Liter Abwasser, das durchschnittlich 15 Grad Celsius warm ist. Einen
Wärmetauscher im Sammelrohr nimmt diese Wärme auf und eine Wärmepumpe
hebt die Temperatur auf die benötigte Vorlauftemperatur an. Nur an wenigen Tagen
im Winter muss dann auf einen bivalenten Betrieb zurückgegriffen werden. In
weniger als 10 Jahren haben sich solche Kanalwärmetauscher amortisiert.
Aber auch in gewerblichen Anwendungen funktioniert dieses Prinzip. In zum Beispiel
einer Wäscherei überträgt der Wärmetauscher die Wärmeenergie vom ca. 35°C
heißen Abwasser aus der Wäscherei zum ca. 15°C kalt en Frischwasser im Zulauf
zur
Waschanlage.
Zuerst
wird
jedoch
das
Abwasser
in
einem
Zwischenspeicherbecken gesammelt und dann mit einer Schmutzwasserpumpe zum
Wärmetauscher transportiert. Das Abwasser strömt frei über die Oberfläche der
Wärmeübertragungsplatten, sodass die dabei entstehende Filmströmung und die
Verwirbelungen für einen raschen und effizienten Wärmeübergang und nahezu
vollständige Selbstreinigung sorgen. Danach wird das Abwasser der öffentlichen
Kanalisation zugeführt. Dementsprechend wird das Frischwasser aus dem
Weichwasserbecken entnommen und dem Wärmetauscher zugeführt. Im
Gegenstrom erfolgt dann die Wärmeenergieübertragung vom Abwasser auf das
Frischwasser. Dieser einfache Anlagenaufbau kann effizient durch den Einsatz einer
Wärmepumpe ergänzt werden und sorgt durch die hohe Wassertemperatur für
hervorragende Jahresarbeitszahlen. Eine hohe Anlagenlaufzeit resultiert in
Amortisationszeiten unter 5 Jahren.
Tags: Heizung, Wärmepumpe
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