Fakultät III Institut für Technischen Umweltschutz FG Umweltverfahrenstechnik Prozesswissenschaften Energiegewinnung aus Abwasser Wärme aus Abwasser PIW 11.-15.1.2010 J. Ahlhoff, M. Brosinski, D. Choi, A. Duchrow, C. Eichler, P. Enkrott, V. Hetsch, I. Hilbrandt, C. Hoffmann, S. Jacob, P. Krah, S. Matthäi, J. Nigbur, L. Paschirbe, F. Schneider, M. Schoene, T. Soltmann, D. Tanzil, J. Weiß, F. Wutzke Abwasser als Wärmequelle In Deutschland werden täglich 125 Liter Wasser pro Person verbraucht. Dieses Abwasser steckt voller Energie, die bisher weitgehend ungenutzt bleibt. Dabei kann diese Energie mit bewährten technischen Mitteln in Heizwärme umgewandelt werden. Voraussetzung ist die Nähe des Gebäudes zu einem großen Abwasserkanal oder zu einer Kläranlage und ein ausreichender Wärmeleistungsbedarf. Den Kern einer Wärmerückgewinnungsanlage bilden Wärmetauscher und Wärmepumpe. Projektbetreuung: Prof. Dr.-Ing. S.-U. Geißen, Dipl.-Ing. G. Götz, Dipl.-Ing. J. Knodel Abb. 3: Funktionsschema einer Wärmepumpe Abb. 4: Bivalente Energieerzeugung Abb. 1: Dampfende Kanalschächte in der Großstadt zeugen von unterirdischer Wärme Abwasser Abwasser setzt sich zusammen aus Haushaltsabwasser, Niederschlagswasser und Fremdwasser. Beim Verlassen des Hauses beträgt die durchschnittliche Temperatur des Wassers 25°C. In der Kanalisation ist das Wasser ungefähr 15°C warm. Es darf im Winter auf 8°C und im Sommer auf 12°C heruntergekühlt werden. Wärmepumpe Das erwärmte Wasser erhitzt in der Wärmepumpe ein flüssiges Gas. Dieses Gas wird durch eine elektrische Pumpe mittels Kompression auf ein höheres Temperaturniveau gebracht (Abb. 3). Bei Energiebedarfspitzen schaltet sich ein Gasbrennkessel zu (Abb. 4). Es können so bis zu 70°C erreicht werden, diese Wärme kann zum Heizen und für Warmwasser verwendet werden. Wärmetauscher Der Wärmetauscher funktioniert nach dem Gegenstromprinzip. Eingebaut in den Abwasserkanal entzieht er dem Abwasser thermische Energie und überträgt sie auf das in Gegenrichtung fließende Frischwasser (Abb. 2). Das erwärmte Wasser wird zur Wärmepumpe geleitet. Abb. 2: Gegenstromprinzip beim Wärmetauscher Wärme aus Abwasser hat Zukunftspotenzial Bei der Gewinnung von Energie aus Abwasser handelt es sich um eine umweltfreundliche und wirtschaftliche Form der Wärmeerzeugung aufgrund der deutlich geringeren CO2-Emissionen und den Einsparungen bei den Energiekosten. Im Idealfall könnten so rund 65% der Heizenergie eines geeigneten Gebäudes gewonnen werden. Die Wärme befindet sich in einem stetigen Kreislauf, wobei kaum Energie verloren geht. Kontinuierlich wird an den Anlagen gearbeitet, beispielsweise um die Isolierung zu verbessern und den Reinigungsaufwand zu verringern. Schon heute gibt es zahlreiche Beispiele für die erfolgreiche und effiziente Umsetzung des Prinzips der Wärmerückgewinnung. Quellen: http://www.waerme-aus-abwasser.de/cms/libs/thumbnail_146.jpg; http://de.academic.ru/dic.nsf/dewiki/500160; http://www.infrastrukturanlagen.ch/dokumente/brosch_web.pdf; http://www.waermepumpe.de/endverbraucher/die-waermepumpe/technik/ kreislauf.html; http://www.flickr.com/photos/seekoh/307927660/ (Abgerufen am 13.01.2010)