Kippunkte im Klimasystem

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Methanfreisetzung
aus aufgetautem
Permafrostboden
Schmelzen des
Grönlandeises
Ozonloch über
Nordeuropa
Rückgang der
borealen Wälder
Unterdrückung der
atlantischen Tiefenwasserbildung
Störung der marinen
Kohlenstoffpumpe
Austrocknung
des amazonischen
Regenwaldes
Kollaps des
westantarktischen
Eisschildes
Schmelzen des arktischen Meereises
Oberflächenverdunklung des
Tibet-Plateaus
Ergrünung
der Sahara
Verlagerung
des westafrikanischen Monsuns
Destabilisierung des
indischen
Monsuns
Änderung
von El Niño
Unterdrückung der
antarktischen Tiefenwasserbildung
Antarktisches Ozonloch
Kippunkte im Klimasystem - eine interaktive Karte
© Ernst Klett Verlag GmbH, Stuttgart 2014 | www.klett.de | Alle Rechte vorbehalten Von dieser Druckvorlage ist die Vervielfältigung für den eigenen
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Bildnachweis: Astrofoto (NASA), Sörth
Fundamente Geographie Oberstufe
ISBN: 978-3-12-104530-3
Online-Code: n4zj36
1
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Unterdrückung der
atlantischen Tiefenwasserbildung
Störung der marinen
Kohlenstoffpumpe
Austrocknung
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Regenwaldes
Schmelzen des arktischen Meereises
Oberflächenverdunklung des
Tibet-Plateaus
Ergrünung
der Sahara
Verlagerung
des westafrikanischen Monsuns
Destabilisierung des
indischen
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Änderung
von El Niño
Unterdrückung der
antarktischen Tiefenwasserbildung
Kollaps des
westantarktischen
Eisschildes
Antarktisches Ozonloch
1 - Methanfreisetzung aus aufgetautem Permafrostboden
In den Permafrostböden der borealen Zone lagern riesige Mengen des hochwirksamen Treibhausgases Methan. Die globale Erwärmung würde Permafrost-Gebiete zum Schmelzen bringen und damit Teile der dortigen Methanvorkommen freisetzen. Dies würde wiederum den Treibhauseffekt verstärken, was eine weitere globale Erwärmung mit all ihren Folgen nach sich ziehen würde. Unbekannt ist bislang allerdings noch, wie stabil die Methanvorkommen sind und wie stark sie auf eine Erwärmung reagieren. Letzteres gilt vor allem
für die riesigen Vorkommen der unter dem Meeresboden der Kontinentalabhänge lagernden Methanhydrate.
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Rückgang der
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Unterdrückung der
atlantischen Tiefenwasserbildung
Störung der marinen
Kohlenstoffpumpe
Austrocknung
des amazonischen
Regenwaldes
Kollaps des
westantarktischen
Eisschildes
Schmelzen des arktischen Meereises
Oberflächenverdunklung des
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Verlagerung
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Unterdrückung der
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Antarktisches Ozonloch
2 - Rückgang der borealen Wälder
Die borealen Nadelwälder umfassen ca. ein Drittel der weltweiten Waldfläche und sind ein besonders wichtiger Kohlenstoff-Speicher. Mit der Klimaerwärmung erhöht sich der auf
sie wirkende Stress: Die Bäume werden anfälliger gegenüber Krankheiten und Schädlingen und können so zusätzlichen Belastrungen wie Stürmen und extremen Temperaturen
nicht mehr standhalten. Trockenperioden führen zu Wassermangel und erhöhter Verdunstung sowie zum leichteren Ausbruch von Feuern und Krankheiten. In der Summe ist mit
einem erheblichen Rückgang der borealen Waldflächen zu rechnen, der durch menschliche Nutzung noch vergrößert wird. Mit dem Rückgang der Waldflächen kann es zur Ausbildung von Grasland kommen, wodurch die Bodenfeuchte noch weiter abnimmt. Mögliche globale Folgen: eine Zunahme der atmosphärischen Kohlendioxid-Konzentration und damit
eine erhebliche Verstärkung der globalen Erwärmung. Als Kipppunkt, der zum Kollaps der borealen Wälder führt, nehmen Wissenschaftler eine globale Erwärmung um 30°C an.
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Störung der marinen
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Austrocknung
des amazonischen
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der Sahara
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Unterdrückung der
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3 - Störung der marinen Kohlenstoffpumpe
Die Weltmehre sind der größte Speicher von Kohlenstoff und – indem sie natürliches und anthropogenen Kohlendioxid aus der Luft aufnehmen - die wichtigste Kohlendioxid-Senke.
Steigt die Kohlendioxid-Konzentration in der Atmosphäre, erhöht sich auch dessen Eintrag ins Meer. Dort bildet das Kohlendioxid mit Wasser Kohlensäure, was wiederum zu einer
Versauerung des Meerwassers führt. Bei einem langsamen Eintrag von Kohlendioxid ins Meer wird dieses bis in die Tiefe hinunter gemischt (Kohlenstoffpumpe). Mit der steigenden
Versauerung wird das chemische Gleichgewicht jedoch gestört, d.h. die Kohlenstoffpumpe wird geschwächt oder funktioniert nicht mehr korrekt. Dies hat wiederum Auswirkungen
auf viele Meereslebewesen wie Muscheln, Schnecken, Korallen und bestimmte Planktongruppen, die für den Knochen- und Schalenaufbau Kalk benötigen, das sie dem Meer entnehmen. Mit der Versauerung des Wassers wird jedoch der Knochen- und Schalenaufbau behindert, was zum Absterben dieser Populationen führen kann – mit fatalen Folgen für
die gesamte Nahrungskette in den Ozeanen.
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Unterdrückung der
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Kollaps des
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4 - Austrocknung des amazonischen Regenwaldes
Die tropischen Regenwälder, auch als grüne Lunge des Planeten bezeichnet, nehmen gewaltige Mengen an Kohlendioxid aus der Luft auf und geben in gleichem Maße Sauerstoff
ab. Unter den tropischen Regenwaldgebieten der Erde ist der Amazonas-Regenwald das mit Abstand größte. Eine Besonderheit des tropischen Regenwaldes ist, dass er den
lebenswichtigen Niederschlag in gewissem Sinne selbst produziert. Ein Großteil der Niederschläge wird von den Pflanzen aufgenommen, zwischengespeichert und dann wieder an
die Atmosphäre abgegeben (Evapotranspiration). Somit kann das verdunstete Wasser wieder als Niederschlag fallen. Ohne Wald würden die Niederschläge sofort versickern oder
über die Flüsse ins Meer abfließen. Eine globale Klimaerwärmung könnte eine Austrocknung des Regenwaldgebietes bewirken, sodass das selbsterhaltende System zusammenbricht. Der Vorgang würde noch verstärkt durch die rücksichtlose Waldvernichtung: Holzeinschläge, Brandrodung, Ausbau der Infrastruktur, Umwandlung der Wälder in Weideland
und landwirtschaftlich genutzte Flächen, z.B. für den Sojaanbau. Mit der Austrocknung und dem Rückgang der Waldgebiete wird nicht nur das wohl artenreichste Land-Ökosystem
der Erde zerstört. Gleichzeitig ginge auch dessen Kapazität zur Bindung von Kohlendioxid aus der Luft verloren. Andererseits wird durch die Brandrodung zusätzliches Kohlendioxid
freigesetzt, wodurch die globale Klimaerwärmung einen weiteren Anschub erhielte.
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der Sahara
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Destabilisierung des
indischen
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Änderung
von El Niño
Unterdrückung der
antarktischen Tiefenwasserbildung
Kollaps des
westantarktischen
Eisschildes
Antarktisches Ozonloch
5 - Unterdrückung der antarktischen Tiefenwasserbildung
In Abhängigkeit von Temperatur und Salzgehalt ist die Dichte des Meerwassers unterschiedlich. Wird Wasser abgekühlt oder erhöht sich der Salzgehalt, nimmt die Dichte zu. Dadurch wird eine Konvektion ausgelöst: Abgekühltes bzw. stark salzhaltiges Wasser sinkt ab und wärmeres Wasser steigt aus der Tiefe nach oben (thermohaline Konvektion). Das
aufsteigende Tiefenwasser bringt lebenswichtige Nährstoffe nach oben. Durch den Eintrag von größeren Süßwassermengen, z.B. infolge der Eisschmelze, kann die Konvektion der
Wassermassen unterdrückt werden. Infolge des verringerten Tiefenwasseraufstiegs gelangen auch weniger Nährstoffe an die Meeresoberfläche, die Pflanzen und Tierwelt gerät in
Gefahr.
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6 - Kollaps des westantarktischen Eisschildes
Da die Antarktis eine sehr große zusammenhängende Eismasse mit einer hohen Albedo darstellt, ist ein Schmelzen trotz der zu erwartenden globalen Erwärmung ausgeschlossen.
Niederschläge fallen hier als Schnee und vergrößern noch den Eisschild. Anders ist die Situation in den Randzonen, und hier insbesondere in der weit in die See herausragenden
Westantarktis. Hier herrschen höhere Temperaturen. Aufgrund einer weiteren Erwärmung des Wassers und des Klimas könnten größere Teile des westantarktischen Eisschildes
abbrechen, ins Meer fließen und dort schmelzen. Damit würden auch die dahinter liegenden Kontinentaleismassen ins Fließen geraten. Berechnungen mit Klimamodellen besagen,
dass durch den vollständigen Kollaps des Eisschildes der globale Meeresspiegel um bis zu 5 Meter steigen würde.
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7 - Antarktisches Ozonloch
Die Ozonschicht über der Antarktis wurde in der Vergangenheit durch die FCKW-Emissionen stark geschädigt. Seitdem diese Chemikalien weltweit verboten sind, ist eine Regeneration der Ozonschicht zu beobachten. Eine Entwarnung ist dennoch nicht angesagt. Das Wechselspiel zwischen atmosphärischem Ozonabbau und der Erwärmung der Erdatmosphäre könnte das Ozonloch in der Arktis wieder vergrößern. Dies lässt sich wie folgt erklären: Die meisten Treibhausgase erwärmen zwar die Troposphäre, kühlen aber im Gegenzug die Stratosphäre deutlich ab. Stratosphärische Wolken mit ihren tiefen Temperaturen würden aber den Ozonabbau begünstigen.
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von El Niño
Unterdrückung der
antarktischen Tiefenwasserbildung
Antarktisches Ozonloch
8 - Schmelzen des Grönlandeises
Grönland, die größte Insel der Erde, ist zu rund 80 % von einem bis zu 3000 Meter mächtigen Eispanzer bedeckt. Infolge der überdurchschnittlichen Erwärmung der Arktis, beginnt
das Eis an der Oberfläche zu schmelzen. Dadurch entstehen Seen, deren Wasser das Sonnenlicht besser aufnehmen als das helle Eis und sich dadurch noch mehr erwärmen
(Eis-Albedo-Rückkoppelung). In den letzten 30 Jahren ist die Meereisbedeckung so rasant zurückgegangen, dass Wissenschaftler vermuten, dass der Kipppunkt hier bereits überschritten wurde. Ein wahrscheinliches vollständiges Abschmelzen des grönländischen Eisschildes würde den Meeresspiegel um bis zu 7 Meter ansteigen lassen.
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Unterdrückung der
atlantischen Tiefenwasserbildung
Störung der marinen
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Austrocknung
des amazonischen
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Schmelzen des arktischen Meereises
Oberflächenverdunklung des
Tibet-Plateaus
Ergrünung
der Sahara
Verlagerung
des westafrikanischen Monsuns
Destabilisierung des
indischen
Monsuns
Änderung
von El Niño
Unterdrückung der
antarktischen Tiefenwasserbildung
Kollaps des
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Eisschildes
Antarktisches Ozonloch
9 - Unterdrückung der atlantischen Tiefenwasserbildung
Dies ist wohl das am intensivsten erforschte und bekannteste Kippelement. Der warme Nordatlantikstrom (nicht identisch mit dem Golfstrom, der von Winden angetrieben wird) wird
von Dichteunterschieden der Wassermassen angetrieben (vgl. thermohaline Konvektion, Kipppunkt 5). Das relativ warme Wasser des Nordatlantikstroms fließt an der Oberfläche
nach Norden und kühlt sich dabei langsam ab. Infolge von Verdunstung steigt der Salzgehalt des Oberflächenwassers, das wegen seiner höheren Dichte in die Tiefe sinkt und dort
nach Süden fließt. Zum Ausgleich strömt aus den Tropen warmes Oberflächenwasser in nördliche Richtung, sodass eine großräumige Zirkulation entsteht. Dieser Wärmetransport
sorgt für das vergleichsweise milde Klima in West- und Nordeuropa. Durch die Klimaerwärmung sind folgende Prozesse möglich: Die großräumige Zirkulation könnte erlahmen,
wenn das Oberflächenwasser im Nordatlantik sich nicht mehr so stark abkühlen würde. Die Niederschläge würden zunehmen und zusätzliches Süßwasser (durch Schmelzen des
grönländischen Eispanzers) würde die Dichte des Wassers und die Tiefenwasserbildung beeinträchtigen bzw. verhindern. Versiegt der Nordatlantikstrom, so kommt es in Nordeuropa zu einer Abkühlung – mit schwerwiegenden Folgen: Erwärmung der Wassermassen in der Tiefsee und zusätzlicher Meeresspiegelanstieg um bis zu 1 Meter. Verbunden sind
damit u.a. Auswirkungen auf die marinen Ökosysteme und die Fischereiwirtschaft.
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der Sahara
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Unterdrückung der
antarktischen Tiefenwasserbildung
Antarktisches Ozonloch
10 - Ozonloch über Nordeuropa
Hier greifen die gleichen Prozesse, die beim antarktischen Ozonloch beschriebenen wurden (Kipppunkt 7). Auch in Nordeuropa bzw. der Arktis könnte sich das Ozonloch aufgrund
klimatischer Effekte in Zukunft vergrößern. Denn die Erwärmung der Atmosphäre wurde eine Abkühlung der Stratosphäre bedingen. Dadurch käme es zur Ausbildung von Eiswolken, die wiederum den Katalysator für den Ozonabbau liefern.
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Unterdrückung der
atlantischen Tiefenwasserbildung
Störung der marinen
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Austrocknung
des amazonischen
Regenwaldes
Kollaps des
westantarktischen
Eisschildes
Schmelzen des arktischen Meereises
Oberflächenverdunklung des
Tibet-Plateaus
Ergrünung
der Sahara
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des westafrikanischen Monsuns
Destabilisierung des
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Monsuns
Änderung
von El Niño
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11 - Schmelzen des arktischen Meereises
In der Arktis sind die durchschnittlichen Temperaturen in den letzten 100 Jahren fast doppelt so schnell gestiegen wie im globalen Mittel. Als Folge nahm die Ausdehnung des Meereises rasant ab. Zu erklären ist dieser Effekt im Wesentlichen mit der Eis-Albedo Rückkoppelung (vgl. Kipppunkt 8 – Schmelzen des Grönlandeises). Klimamodelle kommen zu dem
Resultat, dass das Meereis in der zweiten Hälfte des 21. Jahrhunderts im Spätsommer fast vollständig verschwindet. Wie bei der Grönlandeisschmelze könnte der Kipppunkt auch
hier bereits erreicht, wenn nicht sogar überschritten sein.
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Ergrünung
der Sahara
Verlagerung
des westafrikanischen Monsuns
Destabilisierung des
indischen
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Antarktisches Ozonloch
12 - Verlagerung des westafrikanischen Monsuns
Wie in Indien existiert auch in Westafrika ein Monsunsystem, das durch den lokalen Temperaturunterschied zwischen Nord- und Südhemisphäre gesteuert wird. Durch die Rodung
der Küstenwälder und steigende Temperaturen des Oberflächenwassers des Atlantischen Ozeans könnte sich auch der Monsun ändern. Je nach Art der Änderung (Verstärkung
oder Abschwächung) könnte die Trockenheit im Sahel zunehmen. Die Niederschläge könnten aber auch zunehmen, sodass sich eine üppigere Vegetation ausbreiten und der Sahel
bzw. die Sahara ergrünen würde. Auf einen nahen Kipppunkt weist die Tatsache hin, dass auch die Austrocknung der Sahara vor ca. 6000 Jahren viel schneller erfolgte, als sich die
Randbedingungen änderten.
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der Sahara
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13 - Ergrünung der Sahara
Das Ergrünen der Sahara bzw. der Sahelzone (vgl. Kipppunkt 12) ist ein Beispiel für einen Kipppunkt mit positiven Folgen. Die Hoffnung auf eine Ergrünung der Sahara ist jedoch
wenig realistisch, da aufgrund des starken Bevölkerungsdrucks und unzureichender Ernährungsgrundlage die Pflanzen erfahrungsgemäß schon während ihres frühen Wachstums
von Menschen und Nutztieren geschädigt werden. Bei einer großflächigen Ergrünung könnten allerdings der Bodenabtrag durch Staubstürme verhindert werden, womit die Bodenfruchtbarkeit und die Ernteerträge deutlich zunehmen würden.
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14 - Oberflächenverdunklung des Tibet-Plateaus
Wenn aufgrund der globalen Erwärmung die Schneebedeckung des Tibet-Hochlands zurückgeht bzw. verschwindet (vgl. Eis-Albedo-Rückkopplung, Kippunkte 8 und 11), werden
auch die regionalen Temperaturen zunehmen. Dies hätte nicht nur Auswirkungen auf Tibet selbst, sondern auch auf die umliegenden Länder, die auf das stetige Schmelzwasser aus
dem Himalaya angewiesen sind. Diskutiert wird auch ein möglicher Einfluss auf den indischen Monsun (vgl. Kipppunkt 15).
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15 - Destabilisierung des indischen Monsuns
Der Monsun mit seinen jahreszeitlich wechselnden Winden und Niederschlägen ist ein z.T. selbsterhaltendes System. Er ist das Ergebnis der unterschiedlich starken Aufheizung von
großen Land- und Meeresflächen (Winter- bzw. Nordostmonsun) bzw. des sich im Laufe des Jahres verschiebenden planetarischen Windsystems (Sommer- bzw. Südwestmonsun).
Ungeklärt ist bislang, wie sich die globale Erwärmung auf das indische Monsunsystem auswirkt. Zwei Annahmen werden diskutiert. Infolge der höheren Konzentration von Treibhausgasen in der Atmosphäre steigt die Temperatur besonders über den Landflächen stark an und das Hitzetief verstärkt sich. Dies würde zu einer Verstärkung der sommerlichen
Monsunströmung mit mehr Niederschlägen führen. Andererseits könnten durch eine stärkere Anreicherung von Aerosolen („Luftverschmutzung“) über Indien und China die Sonnenstrahlen stärker reflektiert (ins Weltall zurückgestrahlt) werden, sodass die am Boden eingestrahlte Energie abnimmt. Dadurch würde sich die Luft über dem Kontinent weniger
stark erwärmen. Folge: Der Sommermonsun wäre weniger stark ausgeprägt oder fiele im Extremfall sogar ganz aus.
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Bildnachweis: Astrofoto (NASA), Sörth
Fundamente Geographie Oberstufe
ISBN: 978-3-12-104530-3
Online-Code: n4zj36
1
Methanfreisetzung
aus aufgetautem
Permafrostboden
Schmelzen des
Grönlandeises
Ozonloch über
Nordeuropa
Rückgang der
borealen Wälder
Unterdrückung der
atlantischen Tiefenwasserbildung
Störung der marinen
Kohlenstoffpumpe
Austrocknung
des amazonischen
Regenwaldes
Kollaps des
westantarktischen
Eisschildes
Schmelzen des arktischen Meereises
Oberflächenverdunklung des
Tibet-Plateaus
Ergrünung
der Sahara
Verlagerung
des westafrikanischen Monsuns
Destabilisierung des
indischen
Monsuns
Änderung
von El Niño
Unterdrückung der
antarktischen Tiefenwasserbildung
Antarktisches Ozonloch
16 - Änderung von El Nino
Das in unregelmäßigen Abständen alle paar Jahre wiederkehrende El Nino-Phänomen könnte sich durch den Einfluss des Menschen in Häufigkeit und Stärke ändern. Bei El Nino
tritt eine großräumige Erwärmung der oberen Wasserschichten im gesamten Pazifik auf (im Durchschnitt alle vier Jahre). Ursache ist eine Abschwächung der Passatwinde, die in
der Regel ganzjährig im Gebiet des tropischen Pazifiks wehen. Ändern sich die pazifischen Oberflächentemperaturen infolge der globalen Klimaerwärmung, hat das Auswirkungen
auf die atmosphärische Zirkulation. In den trockenen Gebieten Südamerikas kann es dann zu starken Niederschlägen mit Überschwemmungen kommen, während in Indonesien
und Australien Dürren auftreten. Berechnungen mit Klimamodellen weisen ferner darauf hin, dass die Konzentration von Treibhausgasen in der Atmosphäre eine starke Erwärmung
des Ostpazifiks mit sich bringen könnte, und umgekehrt eine erheblich geringere Erwärmung des Westpazifiks. Das würde u.U. ein häufigeres Auftreten von El-Nino-Situationen
bewirken. Klimaforscher befürchten zudem eine Verstärkung der Schwankungen von Jahr zu Jahr.
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