Bau- und Liegenschaftsbetrieb NRW - Niederlassung Duisburg - Orientierende Gefährdungsabschätzung Phase IIa Ehemaliges Verwahrlager Kapellenhofstraße 85 in Goch-Hommersum Liegenschaftsnummer 300 225 AQUA TECHNIK -> TEC.I Hydrogeologie • Rückbaukonzeption Altlasten • Grundstücksentwicklung Bau- und Liegenschaftsbetrieb NRW - Niederlassung Duisburg - Orientierende Gefährdungsabschätzung Phase IIa Ehemaliges Verwahrlager Kapellenhofstraße 85 in Goch - Hommersum Liegenschaftsnummer 300 225 Vorgelegt am 06.08.2012 von Aquatechnik Gesellschaft für Hydrogeologie und Umweltschutz mbH Mellinghofer Straße 27 in 45473 Mülheim an der Ruhr Verwahrlager Goch-Hommersum Seite - 1 - des Gutachtens vom 06.08.2012 AQUA TECHNIK —^*-—TFri Inhaltsverzeichnis 1 Vorbemerkungen 2 Aufgabenstellung und durchgeführte Arbeiten 3 Vorhandene Unterlagen 4 Geologischer Überblick 4.1 Erdgeschichtlicher Überblick 4.2 Schichtenfolge im Untersuchungsgebiet 4.3 Hydrogeologischer Überblick 5 Untersuchungsergebnisse 5.1.1 Kontaminationshypothese und Untersuchungsstrategie KVF 9 5.1.2 Untersuchungsergebnisse KVF 9 5.2.1 Kontaminationshypothese und Untersuchungsstrategie KVF 10 5.2.2 Untersuchungsergebnisse KVF 10 5.3.1 Kontaminationshypothese und Untersuchungsstrategie KVF 13 5.3.2 Untersuchungsergebnisse KVF 13 5.4.1 Kontaminationshypothese und Untersuchungsstrategie KVF 17 5.4.2 Untersuchungsergebnisse KVF 17 5.5.1 Kontaminationshypothese und Untersuchungsstrategie KVF 18 5.5.2 Untersuchungsergebnisse KVF 18 5.6.1 Kontaminationshypothese und Untersuchungsstrategie KVF 28a 5.6.2 Untersuchungsergebnisse KVF 28a 5.7.1 Kontaminationshypothese und Untersuchungsstrategie KVF 81 5.7.2 Untersuchungsergebnisse KVF 81 5.8.1 Kontaminationshypothese und Untersuchungsstrategie KVF 82 5.8.2 Untersuchungsergebnisse KVF 82 5.9.1 Kontaminationshypothese und Untersuchungsstrategie KVF 83 5.9.1 Untersuchungsergebnisse KVF 83 5.10.1 Kontaminationshypothese und Untersuchungsstrategie KVF 85 5.10.2 Untersuchungsergebnisse KVF 85 5.11.1 Kontaminationshypothese und Untersuchungsstrategie KVF 90 5.11.2 Untersuchungsergebnisse KVF 90 5.12.1 Kontaminationshypothese und Untersuchungsstrategie KVF 107 5.12.2 Untersuchungsergebnisse KVF 107 Verwahrlager Goch-Hommersum Seite - 2 - des Gutachtens vom 06.08.2012 AQUA TECHNIK -^-^—TFri 5.13.1 Kontaminationshypothese und Untersuchungsstrategie KVF 117 5.13.2 Untersuchungsergebnisse KVF 117 5.14.1 Kontaminationshypothese und Untersuchungsstrategie KVF RWH 5.14.2 Untersuchungsergebnisse KVF RWH 5.15.1 Kontaminationshypothese und Untersuchungsstrategie Freiflächen 5.15.2 Untersuchungsergebnisse Freiflächen 5.16 Flächen ohne Kontaminationsverdacht 6 Zusammenfassende Gefahrenbeurteilung 7 Empfehlungen Abbildungen 1 Tabelle der KVF 2 Ausschnitt aus Geologischer Karte Blatt Bocholt 3 Organoleptische Auffälligkeiten 4 KVF 17, chemische Analysen Bodenluft 5 KVF 18, chemische Analysen Bodenluft Fotos 1 KVF 9 - Fahrzeughalle mit Wartungsgruben 2 KVF 10 - Tankstelle mit Diesel- und Benzin-Zapfsäule 3 KVF 13 - Lager für feuergefährliche Stoffe mit Einlaufkasten 4 KVF 17 - Kfz-Halle mit Wartungsgrube 5 KVF 17 - Altöl- und Frostschutzmitteltanks (grüne Deckel) 6 KVF 18 - Kfz-Halle mit Lackiererei 7 KVF 28a - Tanklager 8 KVF 81 - Ölwechselrampe 9 KVF 82 - Domschachtdeckel Altöltank 10 KVF 83 - Öl-/Benzinabscheider 11 KVF 85 - Kläranlage 12 KVF 90 - Heizöllagertanks zur Handabfüllung 13 KVF107-LF-Abscheider 14 KVF 117 - Emulsionsspaltanlage und LF-Abscheider 15 KVF RWH - Absetzbecken mit Hebeanlage und Ablaufschacht Verwahrlager Goch-Hommersum Seite - 3 - des Gutachtens vom 06.08.2012 AQUA TECHNIK ->**.— TFn 16 Unbefestigte Freibereiche als Fahrzeugaufstellflächen 17 Tanklager Heizwerk 18 Ehemaliger Trafo-Stand, Gebäude 7 19 Batterieladestationen Gebäude 11 Anhänge 1 Lageplan, Rammkernsondierungen, Chemische Analysen KVF 9 2 Lageplan, Rammkernsondierungen, Chemische Analysen KVF 10 3 Lageplan, Rammkernsondierungen, Chemische Analysen KVF 13 4 Lageplan, Rammkernsondierungen, Chemische Analysen KVF 17 5 Lageplan, Rammkernsondierungen, Chemische Analysen KVF 18 6 Lageplan, Rammkernsondierungen, Chemische Analysen KVF 28a 7 Lageplan, Rammkernsondierungen, Chemische Analysen KVF 81 8 Lageplan, Rammkernsondierungen, Chemische Analysen KVF 82 9 Lageplan, Rammkernsondierungen, Chemische Analysen KVF 83 10 Lageplan, Rammkernsondierungen, Chemische Analysen KVF 85 11 Lageplan, Rammkernsondierungen, Chemische Analysen KVF 90 12 Lageplan, Rammkernsondierungen, Chemische Analysen KVF 107 13 Lageplan, Rammkernsondierungen, Chemische Analysen KVF 117 14 Lageplan, Rammkernsondierungen, Chemische Analysen KVF RWH 15 Typisierte Bodenprofile Oberbodenmischproben, chemische Analysen 16 Stellungnahme der OFD Hannover, 17 Stellungnahme Amt für Geoinformationswesen der Bundeswehr, 03.04.2006 Anlagen 1 Übersichtslageplan und Entnahmebereiche OBMP Verwahrlager Goch-Hommersum Seite - 4 - des Gutachtens vom 06.08.2012 AQÜS - ^ TECH NIK Orientierende Gefährdungsabschätzung Phase IIa Ehemaliges Verwahrlager Kapellenhofstraße 85 in Goch-Hommersum Liegenschaftsnummer 300 225 1 Vorbemerkungen Im Westen der Stadt Goch befindet sich unmittelbar an der Grenze zu den Niederlanden unter der Liegenschaftsnummer 300 225 das ehemalige Verwahrlager GochHommersum. Das rund 70 ha große Areal gliedert sich grob in den nördlich gelegenen technischen Bereich mit Freiflächen, Werkstätten, Ver- und Entsorgungseinrichtungen, sowie den südlichen Bereich mit rd. 50 Lagerhallen. Auf dem Gelände wurden militärische Fahrzeuge aller Art in besagten Hallen, aber auch auf den Freiflächen gelagert. Die militärische Nutzung des Kasernengeländes wurde Ende 2010 aufgegeben. Bei einer Begehung durch das Amt für Geoinformationswesen der Bundeswehr, Mainz, im Jahre 2006 wurden zunächst fünf Kontaminationsverdachtsflächen (KVF) ausgewiesen (s. Anh. 17). In einer erweiterten Stellungnahme der Oberfinanzdirektion (OFD) Hannover wurden weitere 6 KVF festgelegt (Anh. 16), so dass insgesamt 11 KVF ausgegliedert wurden. Die 11 KVF sind hinsichtlich potentieller Kontaminationseintragsstellen (ober- und unterirdische Bauwerke) in der genannten Stellungnahme der OFD Hannover mit Empfehlungen zum nutzungsspezifischen Untersuchungsumfang beschrieben. Seitens des BLB NRW, Niederlassung Duisburg, wurde am 26.03.2012 eine gemeinsame Begehung mit dem Unterzeichner durchgeführt. Eine weitere Begehung des Unterzeichners mit Vertretern des BLB Duisburg, der OFD Hannover und des Kreis Kleve Fachbereich Technik, Bauen und Umwelt fand am 08.05.2012 statt. Im Rahmen dieser Begehungen wurde das Gelände noch einmal seitens des Fachgremiums intensiv in Augenschein genommen, die potentiellen Kontaminationsverdachtsflächen benannt und das Untersuchungsprogramm abschließend festgelegt: Verwahrlager Goch-Hommersum AQUA Seite - 5 - des Gutachtens vom 06.08.2012 —^ KVF Nutzung Kontaminationsverdacht 9 KFZ-Halle Nr. 9, 2 Wartungsgruben KW, LAKW, LHKW, LAK 10 Tankstelle, Zapfinseln (Tanks sind bereits untersucht, s. Anh. 16) KW, LAKW, LAK 13 Lager Nr. 13, feuergefährliche Stoffe LAKW, LHKW, LAK 17 KFZ-Halle Nr. 17, 3 Wartungsgruben KW, LAKW, LHKW 18 KFZ-Halle Nr. 18, 2 Wartungsgruben und Lackierwerkstatt KW, LAKW, LHKW, LAK 28a Heizöllager, Handabfüllung, mit Bodenablauf KW 81 Ölwechselrampe KW 82 Altöltank von KVF 81 KW, LAKW, LAK 83 Leichtflüssigkeitsabscheider und Säureabscheider KW, LHKW, LAKW, LAK, SM 85 Kläranlage KW 90 Kanisterlager, mit Bodenablauf KW, LAKW 107 Leichtflüssigkeitsabscheider KW, LAKW, LHKW 117 Leichtflüssigkeitsabscheider KW, LAKW, LHKW RWH Regenwasserhebeanlage KW TECHNIK TFO OBMP Oberboden, Fahrzeugaufstellfläche KW KW: Mineralölkohlenwasserstoffe LAKW : leichtflüchtige aromatische Kohlenwasserstoffe (BTEX) LAK : leichtflüchtige aliphatische Kohlenwasserstoffe C 5 - C n (n-Alkane) LHKW : leichtflüchtige halogenierte Kohlenwasserstoffe SM : Schwermetalle KVO + As Kontaminationsverdachtsflächen Abbildung 1 Neben den in Abbildung 1 aufgeführten Kontaminationsverdachtsflächen wurden verschiedene Gebäude ausgegliedert, bei denen der Kontaminationsverdacht im Zuge der intensiven Begehungen ausgeräumt werden konnte (Batterielager Halle 11, Heizzentrale mit neuer Anlagentechnik, Trafogebäude Nr. 32 etc., s. Kap. 5.16) Verwahrlager Goch-Hommersum Seite - 6 - des Gutachtens vom 06.08.2012 AQUAI TECH NIK In Hinblick auf eine orientierende Gefahrenbeurteilung wurde eine gezielte Erkundung des Untergrundes im Bereich der KVF erforderlich, die sich an den Grundsätzen der bodenschutz- und wasserrechtlichen Maßstäbe orientierte. Die Aquatechnik GmbH wurde durch den BLB NRW - Niederlassung Duisburg - mit Datum vom 25.04.2012 mit den notwendigen Untersuchungen beauftragt. Der diesbezügliche Abschlussbericht zur Untersuchungsphase IIa wird hiermit vorgelegt. 2 Aufgabenstellung und durchgeführte Arbeiten Das durchgeführte Untersuchungsprogramm orientierte sich an den Erkenntnissen des Amtes für Geoinformationswesen der Bundeswehr, der OFD Hannover und den eigenen Erkenntnissen aus der intensiven Ortsbegehung. Die vorliegenden Untersuchungen umfassen die ausgewiesenen 14 Kontaminationsverdachtsflächen (KVF) sowie die Oberböden, der als Fahrzeugabstellflächen genutzten Freibereiche. Auf eine detaillierte Nutzungsrecherche oder Luftbildauswertung wurde unter Bezug auf die vom AG zur Verfügung gestellten Unterlagen sowie die Ortsbegehungen verzichtet. Im Einzelnen wurden folgende Arbeiten durchgeführt: - Zweifache Begehung des gesamten Areals durch den unterzeichnenden Sachverständigen - Auffinden der durch die OFD beschriebenen Bauteile und Anlagen - Niederbringen von 37 Rammkernsondierungen (50 mm 0) bis in Tiefen von 3-5 m, mehrere Sondierungen wurden aufgrund fehlenden Bohrfortschrittes umgesetzt, gesamt 194 lfd. Sondiermeter - Lithologisch-organoleptische Ansprache des Bodens durch einen Diplomgeologen - Entnahme von gestörten Bodenproben und deren luftdichte Verpackung in Schraubverschlussgläser (242 Stück) - Entnahme Sonderproben in Headspace-Gläschen (29 Stück) - Vermessung der Bohransatzstellen nach Lage und Höhe (Höhenbezug: Kanaldeckel) - Nachüberprüfung der Befunde anhand der gewonnenen Bodenproben durch den Sachverständigen Verwahrlager Goch-Hommersum Seite - 7 - des Gutachtens vom 06.08.2012 AQUAI - ^ TECH -Ausbau von 17 Sondierlöcher zu temporären 1"-Bodenluftmessstellen und deren einmalige Beprobung auf Aktivkohle und Doppelhahnrohr (Ausbauskizze Anh. 1) - Entnahme von 22 Oberbodenmischproben gem. BBodSchV, Tiefenstufen 0,0-0,1 m, 0,1-0,3 m und 0,3-0,6 m, 10 Einzelstichen je Teilfläche - Chemische Analyse von 17 Bodenproben auf Mineralölkohlenwasserstoffe KW - Chemische Analyse von 4 Bodenproben auf LHKW - Chemische Analyse von 5 Bodenproben auf LAKW (AKW/BTEX) - Chemische Analyse von 2 Bodenproben auf Schwermetalle im Feststoff und Eluat - Chemische Analysen von 17 Bodenluftproben auf LAKW - Chemische Analysen von 14 Bodenluftproben auf LAK (N-Alkane) - Chemische Analysen von 14 Bodenluftproben auf LHKW - Dokumentation und Beurteilung der Ergebnisse im vorliegenden Gutachten in graphischer und textlicher Form 3 Vorhandene Unterlagen Für die Bearbeitung standen neben den aktuellen gesetzlichen Regelungen und Normungen folgende speziellen Unterlagen zur Verfügung: IM Bericht über die Erfassung von KVF im Verwahrlager Goch-Hommersum, Amt für Geoinformation der Bundewehr, Mainz, 03.04.06 121 Verwahrlager Goch, Liegenschaftsnummer 3000 225, Schädliche Bodenverunreinigungen/Grundwasserverunreinigungen, Kampfmittelbelastungen und bauliche Anlagen (Komplettrückbau) - Phase I, BLB NRW, Krefeld, 17.12.2007 131 Verwahrlager Goch (300225) - Stellungnahme zu Phase I, Tabelle 1: Liste der KVF mit dem weiteren Untersuchungsbedarf sowie Empfehlungen für die Untersuchung weiterer KVF, OFD Hannover 141 Geologische Übersichtskarte von Nordrhein-Westfalen 1:100.000, Blatt C 4302 Bocholt, Geologisches Landesamt Nordrhein-Westfalen, Krefeld 1968 4 Geologischer Überblick Da bislang weder eine geologische Karte noch eine ingenieurgeologische Karte im Maßstab 1:25.000 von dem Gebiet veröffentlich wurde, muss an dieser Stelle auf die geologische Übersichtskarte 1:100.000 141 verwiesen werden. NIK Verwahrlager Goch-Hommersum Seite - 8 - des Gutachtens vom 06.08.2012 AQUA TECHNIK --^*—TFO 4.1 Erdgeschichtlicher Überblick Die Gesteinsablagerungen im Bereich der Niederrheinischen Bucht sind geprägt durch wiederkehrende Überflutungen eines von Norden eindringenden Meeres 141. Bereits im Karbon sind einzelne marine Ablagerungshorizonte im limnisch / brackisch dominierten Ablagerungsmilieu nachgewiesen. Im Oberkarbon erfolgte die Ablagerung im Bereich der subvariskischen Saumsenke. Die Gesteine des Oberkarbons kennzeichnen sich durch eine wiederkehrende Folge von Sand- bis Tonsteinen, Wurzelhorizonten und Kohleflözen, die das Grundgebirge für den untersuchten Bereich bilden. Durch tektonische Aktivitäten während der sog. "Variskischen Gebirgsbildung" wurde das Festgestein in Falten mit Sättel und Mulden gelegt. Die Faltenachsen verlaufen WSW-ENE. Die Schichten des Oberkarbons wurden dabei herausgehoben und dadurch der Abtragung ausgesetzt. Im weiteren erdgeschichtlichen Verlauf kam es infolge eines Absinkens dieses Gebirgsblockes zu mehrfachen Überflutungen im Bereich der Niederrheinischen Bucht. Einzelne Formationen der Trias, des Jura und der Kreide finden sich diskordant abgelagert auf dem Grundgebirge. Nicht alle Ablagerungsmilieus sind flächendeckend nachgewiesen. Teilweise wurden Formationen nach ihrer Ablagerung erodiert. Im nachfolgenden Tertiär sind mindestens drei Meeres vorstoße überliefert, auf die große Teile der Ablagerungen in dieser Zeit zurückgeführt werden können. Zusammen mit fluviatilen Sanden und Kiesen erreichen die tertiären Ablagerungen Mächtigkeiten von rd. 300 m bis 600 m. Die geologisch jüngsten Ablagerungen des Quartärs sind durch den Wechsel von Warm- und Kaltzeiten geprägt. Teilweise reichten nordische Gletscher bis in die Niederrheinebene. Neben mächtigen Terrassenablagerungen des Rheins finden sich eiszeitlich entstandene Moränenbildungen und weitere glaziale Kiese und Sande (Pleistozän) sowie Wind- und Talablagerungen (Holozän). Die im engeren Untersuchungsgebiet maßgeblichen Sedimente werden aus Niederterrassenkiesen und-sanden des Pleistozäns gebildet (Abb. 2). Diese werden von Windablagerungen (Flugdecksanden und Dünen) oder von sandiglehmigen Auenböden überdeckt. Verwahrlager Goch-Hommersum AQUAI Seite - 9 - des Gutachtens vom 06.08.2012 TECH Die jüngsten Ablagerungen sind in der Niers-Niederung als holozäne, anmoorige Bachablagerungen zu finden. Ausschnitt aus: Geologische Übersichtskarte von NRW 1:100.000 Blatt C 4302 Bocholt, GLA-NRW Krefeld 1968 t77- WV 4"'—-SM^ Äv^ ^ 'Wfje/tfcr tri: \ Ausschnittsvergrößerung ohne Maßstab, Lage des Objekte => Fingerzeig Quartäre Schichten Holozän Pleistozän .S.lf-Ia .Hm Flugsand, ?. T. aus ftoviatilen Sandbänken und Uferwallen hervorgegangen Moorerde über verschiedenen ßachablagerungen .Hn .S.f Sand, kiesiger Sand u. Kies unter Flugdecksand ..de Torf über Auesand Fein- bis Mittelsand Ober Sanderablagerungen .Ls.f N Sand, kiesiger Sand u. Kies unter i. T. stark sandigem Hochflutlehm Ausschnitt aus Geologischer Karte Blatt Bocholt Abbildung 2 NIK Verwahrlager Goch-Hommersum Seite -10 - des Gutachtens vom 06.08.2012 AQUA TECHNIK 4.2 Schichtenfolge im Untersuchungsgebiet Der Bodenaufbau wurde aufgrund der KVF-Lage vornehmlich im nördlichen Teil des Verwahrlagers Goch mittels Rammkernsondierungen erkundet und stellte sich relativ einheitlich dar. Die angetroffene Schichtenfolge kann daher für den Kasernenstandort zusammenfassend beschrieben werden. Sofern in einzelnen KVF Abweichungen von dieser Beschreibung festgestellt wurden, sind diese in den Abschnitten 5.1 ff dargestellt. Im engeren Untersuchungsgebiet stehen gemäß geologischer Karte /4/ als oberste geogene Einheit quartäre Dünen und Flugdeckensande sowie sandige Lehmböden über der Niederterrasse an (Anmerkung: in der Kartengrundlage der 1968 veröffentlichten geol. Karte sind die Kasernengebäude nicht verzeichnet). Die jüngsten Ablagerungen werden von anthropogen überprägten Böden bzw. Anschüttungen gebildet, bei denen es sich um umgelagerten Bodenaushub mit meist geringen Bauschuttbeimengungen im Nahbereich von unterirdischen Anlagen (Schächte, Gruben) u.a. handelt. Teilweise fehlen mineralische Fremdbeimengungen gänzlich und die Einstufung, ob es sich um Anschüttung/umgelagerten Boden handelt oder nicht, ergibt sich erst durch entsprechende Hinweise in tieferen Bodenhorizonten (z.B. KVF 17 R 6). Flächendeckend sind geringmächtige Anschüttungen in Form von AusgleichsA/erlegesand oder Tragschichten unter Verkehrsflächen vorhanden. Anschüttungen oder umgelagerte Böden sind auch in den Oberflächenmischproben OBMP 20 und 21, im südlichen Gelände anzutreffen; hier wurden bis in 0,6 m Tiefe (= maximale Erkundungstiefe) wiederholt Ziegelbruchstückchen angesprochen. Als jüngste geogene Sedimente, werden in /4/ anmoorige Ablagerungen in der NiersNiederung beschrieben. Hinweise auf humose Beimengungen konnten somit nur am Regenüberlaufbecken RWH R 1 in Form von schwach humosem Sand angetroffen werden. Verbreitet, jedoch nicht flächendeckend anzutreffen sind indes äolische Sedimente in Form von Mittel- und Feinsanden (Flugsande, Dünen). Nur sehr lokal wurde in einer Sondierung KVF 28a R 1 schwach sandiger Schluff angetroffen, bei dem es sich um eine 1,8 m mächtige Lage von Hochflutlehm handelt. Verwahrlager Goch-Hommersum Seite -11 - des Gutachtens vom 06.08.2012 ÄQÜS ->* TECH NIK Unterhalb der vorstehend genannten Ablagerungen folgen Sande und kiesige Sande der eiszeitlichen Niederterrasse. Diese Sedimente zeigen grundsätzlich eine mit der Tiefe zunehmende KorngrößenZunahme. Organoleptische Auffälligkeiten waren auf wenige Sondierungen beschränkt: KVR Tiefe Auffälligkeit KW-Befund 17R6 3,2-3,9 m umgelagerter Boden, stellenweise schwarz < 50 mg/kg 3,9-4,1 m umgelagerter Boden, schwarz < 50 mg/kg 17R8 4,3-4,4 m umgelagertes Bodenmaterial, grau-schwarz n. u. 83R1a 3,6-3,8 m Auffüllung, muffiger Geruch, grauschwarz < 50 mg/kg Organoleptische Auffälligkeiten Abbildung 3 Die organoleptischen Auffälligkeiten in Form von muffigem Geruch bzw. grau bis schwarz verfärbtem Boden zeigen keine nachweislichen Mineralölbefunde an (KW). 4.3 Hydrogeologischer Überblick Die Niederterrasse bildet den Hauptgrundwasserleiter im wasserwirtschaftlich bedeutsamsten, obersten Grundwasserstockwerk. Gemäß geologischer Karte /4/ - Teil C (hydrogeologische Beikarte) beträgt die grundwassererfüllte Mächtigkeit im Untersuchungsgebiet rund 11 m. Die übergeordnete Vorflut wird vom Rhein gebildet, der östlich vom Untersuchungsgebiet, auf niederländischem Hoheitsgebiet fließt. Unmittelbar an der Ost- und Nordseite des Verwahrlagers Goch fließt die Niers (Anl. 1), die den lokalen Vorfluter für das Grundwasser bildet. Im Zuge der Sondierarbeiten im Frühjahr 2012 wurde Grundwasser je nach Höhenlage und Entfernung zur Niers zwischen 2,9 m und 4,4 m unter Geländeoberkante (muGOK) als Klopfnässe / Nässe angetroffen. Lediglich in KVF RWH R 1, also in der NiersNiederung steht Grundwasser bereits ab 2,0 m u GOK an. Verwahrlager Goch-Hommersum Seite -12 - des Gutachtens vom 06.08.2012 AQÜS —->* TECH NIK Eigene Grundwasserlotungen, die eine genaue Beurteilung der Grundwasserfließrichtung zum Untersuchungszeitpunkt erlauben könnten, wurden aufgrund fehlender GW-Messstellen nicht durchgeführt. 5 Untersuchungsergebnisse Die Lage der Rammkernsondierungen, die Sondierergebnisse und die chemischen Anaylsen sind in den Anhängen 1-14 zu entnehmen. Die Oberflächenprobenbereiche sind in Anlage 1 dargestellt. Lagepläne mit Darstellung von Schachtdeckeln (Kanalschächte, Abscheideanlagen o.a.) standen nicht zur Verfügung. Die Sondieransatzstellen wurden daher in der Regel auf Gebäude-und Anlageneckpunkte eingemessen. Die Rammkernsondierungen tragen vorangestellt die Bezeichnung der KVF und die Abkürzung "R", im Falle als Ausbau zu Bodenluftmessstellen den Zusatz "BL" sowie die jeweilige lfd. Nr. Ein Teil der Sondierlöcher wurden zu temporären 1,5"-HDPE-Bodenluftmessstellen ausgebaut (Ausbauskizze in Anh. 1) und einmalig beprobt. Die Bodenluftuntersuchungen wurden unabhängig von den jeweiligen organoleptischen Befunden ausgeführt und sollen leichtflüchtige Schadstoffe im Untergrund aufspüren, die durch die punktuellen Sondieraufschlüsse nicht erfasst wurden. Vor der Probennahme wurden 10 I Bodenluft abgesogen und verworfen. Die Probenahme erfolgte durch Anreicherung der Spurenstoffe auf Aktivkohle (Typ Dräger B/G) bei einem Volumenstrom von 1 l/min und eines Gesamtmenge von 10 I Bodenluft (Gassampier Desaga GS 312). In Absprache mit der OFD-Hannover wurden zudem Bodenluftproben in Doppelhahnrohren (sog. Gasmaus) entnommen und zur Untersuchung auf leichtflüchtige, aliphatische Kohlenwasserstoffe (LAK) untersucht. Zur orientierenden Beurteilung von Bodenluftkonzentrationen in Hinblick auf eine mögliche Grundwassergefährdung stehen weder rechtsverbindliche noch naturwissenschaftlich validierbare Prüf-/Triggerkonzentrationen zur Verfügung. Selbst die Ableitung von Bodenprüfwerten gem. Bundesanzeiger Nr. 161a stößt für leichtflüchtige Aromaten (wie auch Halogenkohlenwasserstoffe) auf Plausibilitätsgrenzen. Verwahrlager Goch-Hommersum Seite -13 - des Gutachtens vom 06.08.2012 AQUA TECHNIK ->-—TFri Als praktikable Beurteilungshilfe haben sich die Orientierungswerte für Bodenbelastungen der LAWA (1994) erwiesen. Der in dieser Empfehlung genannte Prüfwert für LAKW in der Bodenluft beträgt 5-10 mg/m3 und wird als Vergleichsgröße zu den gemessenen Bodenluftkonzentrationen herangezogen. In der angeführten LAWA-Empfehlung wird für LHKW ebenfalls 5-10 mg/m3 als Prüfwert eingestellt. Alle chemischen Analysen der Medien Boden und Bodenluft wurden durch das Essener Labor SEWA GmbH durchgeführt. Der Probentransport erfolgte gekühlt und luftdicht verschlossen. 5.1.1 Kontaminationshypothese und Untersuchungsstrategie KVF 9 Ergebnisse: Anhang 1 Bauliche Anlagen Es handelt sich um eine ältere Fahrzeughalle mit 2 Wartungsgruben. Die Halle hat im westlichen Teil keine Tore ist hier eher als offener Unterstand zu bezeichnen. KVF 9 - Fahrzeughalle mit Wartungsgruben Foto 1 Verwahrlager Goch-Hommersum Seite - 1 4 - des Gutachtens vom 06.08.2012 AQUA TECHNIK —^*—TFri Ein Ölabscheider oder eine Altöltank in Nähe des Gebäudes wurde nicht angetroffen. Die Wartungsgruben haben eine, vermutlich abflusslose, Bodensenke. Der Betonboden zeigt mehr oder weniger flächige, jedoch nicht intensive Ölverunreinigungen und Gummiabrieb von LKW-Reifen sowie Panzerketten an. Die Betonböden der Wartungsgruben sind leicht ölverunreinigt. Kontaminationshvpothese Es handelt sich um eine ältere Fahrzeughalle mit Betonboden. In der Halle wurden Fahrzeuge gewartet und repariert. Der bauliche Zustand des Hallenbodens ist als gut-befriedigend einzustufen. Alterungsbedingte Schäden konnten optisch nicht erkannt werden. Im Bereich der Halle fanden sich keine potentiellen Kontaminationshinweise in Form von Altöltanks oder Auffang- /Ableitungseinrichtungen. Im Nahfeld der Wartungsgruben sind als potentielle Hauptkontaminanten KW, LAKW (BTEX) und ggf. auch chlororganische Lösungsmittel LHKW zu benennen. 5.1.2 Untersuchungsergebnisse KVF 9 Unmittelbar benachbart zu den zwei Wartungsgruben wurden zwei Sondierungen angesetzt. Hierzu musste zunächst der Betonhallenboden von 0,24-0,25 m Stärke durchbohrt werden (Kernbohrung). Unterhalb des Betonbodens folgen Sande mit wechselndem Schluff- und Kiesgehalt. Es ist denkbar, dass die oberste Kiessandlage (bis 0,7/0,8 m) als Unterbau angeschüttet wurde, wobei sich hier keine sensorischen Hinweise in Form von anthropogenen Beimengungen ableiten ließen. Organoleptische Auffälligkeiten wurden nicht festgestellt. Grundwasser wurde in Form von nassem Bodensubstrat bei rd. 4,4 m u Gelände angetroffen. Verwahrlager Goch-Hommersum Seite -15 - des Gutachtens vom 06.08.2012 ÄQÜS •> TECH NIK Beide Bohrungen wurden zu temporären Bodenluftmessstellen ausgebaut und einmalig beprobt. Es konnten werden LHKW, noch LAKW festgestellt werden. Eine vorsorglich durchgeführte Untersuchung auf LAK ergab ebenfalls keine positiven Befunde. Der Kontaminationsverdacht für die KVF 9 ist durch die Untersuchungsergebnisse ausgeräumt. 5.2.1 Kontaminationshypothese und Untersuchungsstrategie KVF 10 Ergebnisse: Anhang 2 Bauliche Anlagen Bei KVF 10 handelt es sich um die ehemalige Tankstelle des Standortes. Bei der Ortsbegehung wurden in der Zapfinsel eine Diesel- und eine Benzin-Zapfsäule älterer Bauart festgestellt. Die KFZ-Stellfläche an der Zapfinsel ist betoniert, die Straße asphaltiert, zwischen Straße und Fahrzeugaufstellfläche befindet sich eine Betonpflaster-Rinne. Verfärbungen des Betons, die auf massive Kraftstoffeinträge hinweisen könnten, sind nicht zu erkennen. Öl- oder Leichtflüssigkeitsabscheider existieren im Umfeld des Betankungsbereiches nicht. Das Oberflächenwasser fließt einem Bodeneinlauf (Senke) direkt zu (Lage seitlich von KVF 10 R1) Die unterirdischen Tanks (Diesel und Benzin) wurden bereits vor 1990 stillgelegt und 1996 mittels zweier Rammkernsondierungen untersucht (Anh. 17); auf eine erneute Untersuchung des Tankumfeldes wurde verzichtet, die Untersuchung beschränkte sich auf die Zapfinsel und deren Umfeld. Kontaminationshvpothese Nutzungsbedingt stellen Tankstellen ein erhöhtes Kontaminationspotential, was sich einerseits aus Befüllschäden und sog. Kleckerverlusten und andererseits aus unterirdischen Schäden der Kraftstoffleitungen ableiten lässt. Verwahrlager Goch-Hommersum Seite -16 - des Gutachtens vom 06.08.2012 AQUA — KVF 10 - Tankstelle mit Diesel- und Benzin-Zapfsäule TECHNIK TFCI Foto 2 Die chemischen Analysen sind auf kraftstofftypischen Stoffe KW und LAKW (BTEX) beschränkt. 5.2.2 Untersuchungsergebnisse KVF 10 Im Nahbereich der Zapfinsel wurden 5 Sondierungen abgeteuft, wobei KVF 10 R 2 aufgrund eines Hindernisses bei 1,1 m abgebrochen werden musste. Die Stärke des Betons wurde mit 0,15-0,2 m vorgekernt; unterhalb des Betonpflasters (Entwässerungsrinne) befindet sich eine rund 0,13 m starke Magerbetonschicht. Der Boden unterhalb des Betons ist teilweise angeschüttet (KVF R 2), wobei dies nur durch geringe Fremdbestandteile (Betonbruchstückchen) belegt ist. In Nähe der Senke ist eine Bodenumlagerung/Anschüttung aus bautechnischer Sicht zu vermuten (KVF R 1) anthropogene Hinweise ergaben sich hier jedoch nicht. Im weiteren Untergrund wurden Sande und mit zunehmender Tiefe kiesige Sande angesprochen. Verwahrlager Goch-Hommersum Seite -17 - des Gutachtens vom 06.08.2012 AQUA TECHNIK ->•*—TFri Teilweise weisen die Sande einen geringen humosen Nebenanteil auf (KVF 10 R 3 + KVF10R5). Organoleptische Auffälligkeiten wurden nicht festgestellt. Grundwasser wurde bei ca. 3,3-3,6 m u Gelände in Form von nassem Boden festgestellt. Wenngleich sich keine Hinweise auf Bodenverunreinigungen ergaben wurden vorsorglich zwei Headspace-Proben aus dem Grundwasserschwankungsbereich entnommen und auf LAKW untersucht. In beiden Proben waren LAKW nicht nachweisbar. Drei Sondierlöcher wurden zu Bodenluftmessstellen ausgebaut und einmalig beprobt. LAKW (BTEX) und LAK waren jedoch in keiner Probe nachweisbar. Der Kontaminationsverdacht für die KVF 10 ist durch die Untersuchungsergebnisse ausgeräumt. 5.3.1 Kontaminationshypothese und Untersuchungsstrategie KVF 13 Ergebnisse: Anhang 3 Bauliche Anlagen Bei KVF 13 handelt es sich um ein kleines (Kanister-)Lager für feuergefährliche Stoffe. Das geschlossene Gebäude hat eine Betonbodenplatte die seitlich ca. 0,4 m hochgezogen ist und so als Wanne zu bezeichnen ist. Der Beton befindet sich in einem augenscheinlich rissfreien Zustand, grau-braune Verfärbungen des Betons zeigen eine Beaufschlagung von Schmier- oder Kraftstoff an. Innerhalb der Bodenplatte befindet sich ein betonierter Bodeneinlaufkasten. Der Boden des Einlaufkastens ist ebenfalls betoniert und mit einer Folie ausgekleidet, so dass die Funktion des abflusslosen Einlaufkastens vermutlich nur als Reservoir für eventuell ausgelaufene Flüssigkeiten zu erklären ist. Die Folie zeigt deutliche ältere Ölspuren. Verwahrlager Goch-Hommersum Seite -18 - des Gutachtens vom 06.08.2012 ->• TECH NIK Kontaminationshypothese Dass im Gebäude Flüssigkeiten (vermutlich Kraftstoff, ggf. auch Lösungsmittel) gelagert wurden und dass beim Handling offensichtlich Flüssigkeiten auf den Betonboden ausliefen ist durch die dunklen Verfärbungen des Betons erkennbar. Die Untersuchungen wurden auf LHKW und LAKW abgestimmt. KVF 13 - Lager für feuergefährliche Stoffe mit Einlaufkasten Foto 3 5.3.2 Untersuchungsergebnisse KVF 13 Da der Einlaufkasten nicht durchbohrt werden konnte (Lage und Tiefe des Kastens), wurde außerhalb des Gebäudes, in unmittelbarer Nähe zum Einlaufkasten (ca. 1 m Entfernung) eine Sondierung abgeteuft. Als oberste Bodenschicht wurde eine 0,7 m starke Anschüttung aus umgelagertem Boden mit sehr vereinzelten Schlackebeimengungen angetroffen. Darunter folgen kiesige Sande, die bis 1,2 m schwach humos ausgebildet sind. Verwahrlager Goch-Hommersum Seite -19 - des Gutachtens vom 06.08.2012 AQUA - ^ . — TECHNIK TFri Organoleptische Auffälligkeiten wurden nicht angetroffen; sofern über den Einlaufkasten flüssige Schadstoffe in den Untergrund abgesickert wären, hätten diese in Anbetracht der Sondiertiefe von 5 m und einem Lateralabstand zwischen Schacht und Sondieransatzpunkt von 1 m im Untergrund festgestellt werden müssen. Grundwasser wurde bei 3,6 m angetroffen. Vorsorglich wurde die Bohrung jedoch als Bodenluftmessstelle ausgebaut und einmalig beprobt. Die chemische Analyse ergab jedoch weder für LHKW noch für LAKW und LAK nachweisbare Befunde. Ergänzend wurde aus dem Grundwasserschwankungsbereich, bzw. dem Übergang der ungesättigten in die gesättigte Zone, eine Headspace-Probe entnommen und auf LHKW und LAKW untersucht; auch hier konnten keine diesbezüglichen Verbindungen analytisch nachgewiesen werden. Der Kontaminationsverdacht für die KVF 13 ist durch die Untersuchungsergebnisse ausgeräumt. 5.4.1 Kontaminationshypothese und Untersuchungsstrategie KVF 17 Ergebnisse : Anhang 4 Bauliche Anlagen Bei der KVF 17 handelt es sich um eine KFZ-Halle jüngeren Alters; die Halle 17 stellt sich bauartbedingt jünger dar, als die gegenüberliegende Halle 18. Der Hallenboden ist betoniert, stellt sich augenscheinlich rissfrei und frei von signifikanten Ölverunreinigungen dar. Innerhalb der Halle 17 befinden sich 3 Wartungsgruben (eine mit Ölwechseleinrichtung) mit Bodenablauf (Foto 4). Die Wartungsgruben machen einen sauberen Eindruck, Ölverunreinigungen sind nur beschränkt vorhanden. Außerhalb, wenige Meter nördlich der Halle befindet sich zwei unterirdische Tanks: ein Altöltank und ein Tank für alte Brems- und Kühlflüssigkeiten/Frostschutzmittel (Foto 5). Verwahrlager Goch-Hommersum ÄQÜS Seite - 20 - des Gutachtens vom 06.08.2012 ^ ^ TECH NIK Die Tank-Technik ist jeweils über eine verschiebbare Abdeckung zugänglich; die Tanks wurden offenkundig bereits außer Betrieb genommen, nach Angabe des BLB NRW liegen entsprechende Bescheinigungen vor. Südlich der Halle 17 befinden sich Ölabscheider, die als gesonderte KVF 117 abgehandelt werden. * % # * & • • • • • • ' - - ; " ^ - • KVF 17 - Kfz-Halle mit Wartungsgrube Foto 4 Kontaminationshvpothese Entsprechend der Nutzung sind Boden- oder Grundwasserkontaminationen im Wesentlichen auf werkstatttypische Verbindungen, wie Mineralölkohlenwasserstoffe (KW), leichtflüchtige aromatische Kohlenwasserstoffe LAKW (inkl. BTEX) und leichtflüchtige Halogenkohlenwasserstoffe LHKW beschränkt. Einträge von Bremsflüssigkeit oder Frostschutzmittel sind ebenfalls nicht auszuschließen und sollten je nach organoleptischem Befund entsprechend analytisch gewürdigt werden. Verwahrlager Goch-Hommersum Seite - 21 - des Gutachtens vom 06.08.2012 ÄQÜS -> KVF 17 - Altöl- und Frostschutzmitteltanks (grüne Deckel) TECH Foto 5 5.4.2 Untersuchungsergebnisse KVF 17 Seitlich der Wartungsgruben wurden 5 Sondierbohrungen, neben dem Altöltank 2 Sondierungen und seitlich vom Frostschutzmittel-/Bremsflüssigkeitsstank 1 Sondierung angesetzt. Bodenaufbau Bereich Halle: Der Hallenboden besteht aus einer Betonsauberkeitsschicht und einer Stahlbetondecke von insgesamt 0,25 m. Unterhalb einer geringmächtigen Ausgleichsschicht (Anschüttung) folgen wiederum Sande und Kiese, wobei die jeweiligen Kornanteile je nach Tiefe unterschiedlich hoch sind (sog. Wechsellagerung). Bodenaufbau Bereich Tanks: Im Bereich der erdverlegten Tanks wurden überwiegend Anschüttungen angetroffen, die die Wiederverfüllung der ehemaligen Tank-Baugruben dokumentieren. Die Anschüttung setzt sich überwiegend aus umgelagertem Bodenaushub zusammen, dem lokal geringe Mengen an Bauschutt beigemengt ist. NIK Verwahrlager Goch-Hommersum Seite - 23 - des Gutachtens vom 06.08.2012 ÄGp ->- TECH Im Größenordnungsvergleich zu den LAWA-Prüfwerten erscheinen die nachgewiesenen Bodenluftbefunde sehr gering, eine Schutzgutgefährdung ist hieraus weder über den Wirkungspfad Boden-Mensch, noch für das Grundwasser abzuleiten. Der Kontaminationsverdacht für die KVF 17 ist durch die Untersuchungsergebnisse ausgeräumt. 5.5.1 Kontaminationshypothese und Untersuchungsstrategie KVF 18 Ergebnisse: Anhang 5 Bauliche Anlagen KVF 18 umfasst die Kfz-Halle 18 mit 2 Wartungsgruben und einer Kfz-Lackiererei sowie die ehemalige Schreinerei. Im Weiteren werden ausschließlich die Bereiche Wartungsgruben und Lackiererei als potentiell altlastenverdächtig eingestuft. KVF 18 - Kfz-Halle mit Lackiererei Foto 6 NIK Verwahrlager Goch-Hommersum Seite - 24 - des Gutachtens vom 06.08.2012 AQUA — TECHNIK TFri Der Beton-Hallenboden in der Kfz-Werkstatt stellt sich nur bereichsweise schwach ölverunreinigt dar. Auch die abflusslosen Wartungsgruben zeigten sich in Anbetracht der älteren Hallenbaujahrs erstaunlich sauber; Olverunreinigungen konnten hier nur als kleine Flecken festgestellt werden, was darauf schließen lässt, dass die Halle bzw. die Gruben nur selten für Wartungs- und Reparaturzwecke gedient haben. Die zwischenzeitlich als Regal- und Palettenlager genutzte Lackierhalle (Photo 6) zeigt leichte Ölflecken und - erwartungsgemäß - Farbreste auf dem Boden an. Der Hallenboden, in dem zwei mit Gitterrosten abgedeckten Lüftungs-/Absaugzüge verlaufen ist mit einer (WHG-?)Beschichtung vergütet. Ölabscheider oder Altöltanks sind aufgrund der abflusslosen Wartungsgrube nicht zu erwarten und wurden bei den Begehungen auch nicht aufgefunden. Kontaminationshypothese Aufgrund des optisch guten Zustandes der Wartungsgruben konnten KW nahezu ausgeschlossen werden. Die Untersuchungen wurden daher der Nutzung entsprechend auf aromatische und organohalogene Lösungsmittel LAKW und LHKW beschränkt werden. 5.5.2 Untersuchungsergebnisse KVF 18 Der Hallenboden weist über einer 0,10-0,14 m staken Betondecke einen rund 0,05 m dicken Estrich auf, der in der Lackiererei oberflächenvergütet ist. Der Bodenaufbau unterhalb des Betons entspricht überwiegend der eingangs zusammenfassend beschriebenen Schichtenfolge. Im Bereich der Wartungsgruben (KVF 18 R 3) wurde zunächst umgelagerter Boden mit Betonbruchstückchen angetroffen; in KVF 18 R 2 ist demnach ebenfalls eine Anschüttung (Bauraumverfüllung) zu erwarten. Unterhalb der Anschüttung bzw. der vermuteten Anschüttung folgen Sande und schwach kiesige Sande. Organoleptische Auffälligkeiten waren in keiner Sondierung angezeigt. Grundwasser wurde bei ca. 3,6-3,8 m angebohrt. Verwahrlager Goch-Hommersum AQUA Seite - 25 - des Gutachtens vom 06.08.2012 ^> TECH Wenngleich sich keine organoleptischen Auffälligkeiten ergaben, wurde im Bereich der Lackiererei eine Headspace-Probe aus dem Übergangsbereich der ungesättigten zur gesättigten Bodenzone entnommen und auf LHKW untersucht. LHKW waren in besagter Probe jedoch nicht nachzuweisen. Zwei Sondierlöcher wurden zu Bodenluftmessstellen ausgebaut und einmalig beprobt. Die Ergebnisse der chemischen Bodenluftannalysen in Abbildung 5 dargestellt. Probe XLAKW [mg/m3] Prüfwert LAWA X LAKW [mg/m3] ILHKW [mg/m3] Prüfwert LAWA X LHKW [mg/m3] KVF18RBL1 0,09 5-10 0,15 5-10 KVF18RBL3 0,13 5-10 0,21 5-10 n. n. = Einzelkomponenten nicht nachweisbar KVF 18, chemische Analysen Bodenluft Abbildung 5 Auch in KVF 18 sind LAKW nur in geringen Konzentrationen deutlich unter 1 mg/m3 angezeigt. Die LHKW-Konzentrationen in der Bodenluft stellten sich vergleichbar gering dar. Im Größenordnungsvergleich zu den LAWA-Prüfwerten stellen sich die analytisch belegten Bodenluftbefunde sehr gering dar, eine Schutzgutgefährdung ist hieraus weder über den Wirkungspfad Boden-Mensch, noch für das Grundwasser abzuleiten. Der Kontaminationsverdacht für die KVF 18 ist durch die Untersuchungsergebnisse ausgeräumt. 5.6.1 Kontaminationshypothese und Untersuchungsstrategie KVF 28a Ergebnisse: Anhang 6 Bauliche Anlagen Bei der KVF 28a handelt es sich um einen kleinen, vermutlich in den 1970er Jahren errichteten Anbau von ca. 18 m2, der an die östliche Giebelseite von Halle 28 angesetzt wurde. Der Anbau wurde gem. OFD Hannover (Anh. 16) als Altöllager genutzt. NIK Verwahrlager Goch-Hommersum Seite - 26 - des Gutachtens vom 06.08.2012 AQUAI - ^ TECH NIK Der Anbau ist - vergleichbar mit KVF 13 - als Betonwanne mit Betonboden und aufgehender Betonwand von rund 0,5 m Höhe und einem betonierten, abflusslosen Einlaufkasten ausgebildet. Die freien Außenwände bestehen aus AZ-Platten (Foto 7). Der Betonboden weist nur sehr geringe Olverunreinigungen auf, obwohl der ehemals vorhandene Tank augenscheinlich unfachmännisch ausgebaut wurde. . • • - -. - •.-.:•* KVF 28a - Tanklager Foto 7 Kontaminationshvpothese Im Falle einer nicht sachgemäßen Lagerung flüssiger Öl-Abfälle, könnten diese in den Untergrund abgesickert sein, wobei die Inaugenscheinnahme keine diesbezüglichen Hinweise ergab. Der Kontaminationsverdacht beschränkte sich demnach auf KW, wobei der organoleptische Befund hier ausschlaggebend für etwaige chemische Analysen war. Verwahrlager Goch-Hommersum Seite - 27 - des Gutachtens vom 06.08.2012 AQÜS -> TECH NIK 5.6.2 Untersuchungsergebnisse KVF 28a Es wurde 1 Rammkernsondierung innerhalb von KVF 28a, unmittelbar seitlich des Einlaufkastens niedergebracht. Der Betonboden besteht hier aus einer 0,16 m starken Decke zzgl. 0,03 m Estrich. Unterhalb folgt zunächst eine rd. 0,5 m starke, schwach humos-schluffige Sandlage, die ab 0,7 m bis 2,5 m in schwach sandigen Schluff übergeht. Ab 2,5 m folgen Sande und darunter kiesige Sande. Das Bohrgut stellte sich organoleptisch unauffällig dar. Grundwasser wurde bei 2,9 als nasser Kiessand angesprochen. Auf chemische Analysen konnte in Anbetracht der optischen Gebäudebeschaffenheit und fehlender organoleptischer Verdachtsmomente verzichtet werden. Der Kontaminationsverdacht für die KVF 28a ist durch die Untersuchungsergebnisse ausgeräumt. 5.7.1 Kontaminationshypothese und Untersuchungsstrategie KVF 81 Ergebnisse: Anhang 7 Bauliche Anlagen Bei der KVF 81 handelt es sich um die Ölwechsel-/Abschmierrampe nordwestlich der Tankstelle. Die überdachte bzw. eingehauste Olwechsellrampe ist als massives Betonbauwerk mit seitlichen Auffahrrampen (Foto 8) und annähernd zentral gelegener Ölauffangvorrichtung ausgeführt. Bodeneinläufe wurden nicht festgestellt. Signifikante Ölverunreinigungen waren nicht zu erkennen Der zughörige Altölbehälter ist als gesonderte KVF 82 erfasst und befindet sich östlich der Ölwechselrampe. Verwahrlager Goch-Hommersum Seite - 28 - des Gutachtens vom 06.08.2012 AQUA TECHNIK —**"*.— TFCI KVF 81 - Ölwechselrampe Photo 8 Kontaminationshypothese Potentielle Schadstoffeintragsstellen sind bei derartigen Massivbauwerken in der Regel auf die Ölablaufleitungen zum Altöltank beschränkt (KVF 82). Es wurden jedoch 2 Rammkernsondierungen im Rampenkörper und eine, auf die organoleptischen Befunde abgestimmte chemische Untersuchung festgelegt. 5.7.2 Untersuchungsergebnisse KVF 81 Von den zwei Sondierbohrungen in KVF 81 konnte nur KVF 81 R 1 erfolgreich abgeteuft werden. Die Sondierung KVF 81 R 2 konnte trotz dreifachem Umsetzen des Diamantkernbohrgerätes nur bis in 0,3 m vorgebohrt werden, es wird hier ein massives Stahlhindernis vermutet. Die Betonstärke in der Rampen-Wartungsebene beträgt 0,3 m. Unterhalb des Betons folgt schwach kiesiger bis kiesiger Sand. Ab 3,0 m stellte sich ein hoher Kernverlust ein. Verwahrlager Goch-Hommersum Seite - 29 - des Gutachtens vom 06.08.2012 AQUA -> TECHNIK TFO Geruchliche Auffälligkeiten waren in der Sondierung nicht angezeigt. Grundwasser wurde vermutlich bereits bei knapp unter 3 m angebohrt, was den massiven Kernverlust erklären kann. In Anbetracht der Sondierergebnisse und der Kontaminationshypothese wurde auf chemische Analysen verzichtet. Der Kontaminationsverdacht für die KVF 81 wird vom Unterzeichner als ausgeräumt. erachtet, auch wenn nur eine Sondierung erfolgreich abgeteuft werden konnte. 5.8.1 Kontaminationshypothese und Untersuchungsstrategie KVF 82 Ergebnisse : Anhang 8 Bauliche Anlagen Bei KVF 82 handelt es sich um den unterirdischen Altölbehälter sowie die unterirdische Zuleitung des Altöles zwischen der Ölwechselrampe (KVF 81) und dem Öltank. KVF 82 - Domschachtdeckel Altöltank Foto 9 Verwahrlager Goch-Hommersum Seite - 30 - des Gutachtens vom 06.08.2012 AQUAI ->* TECH NIK Der genaue Verlauf der Zuleitung ist nicht bekannt, daher kann dieser nur +/- linear zwischen Tank und Rampe, jedoch außerhalb des Tankstellengebäudes vermutet werden. Die tatsächliche Lage des Altöltanks weicht vermutlich von der Kartendarstellung (siehe Anh. 8) ab, was anhand des Fotos 9 ersichtlich ist: demnach müsste der Tank westlicher, als im BLB-Lageplan dargestellt liegen. Kontaminationshvpothese Durch den Umgang mit Altöl, aber auch in Hinblick auf etwaige Reparatur- und Reinigungsarbeiten mit lösungsmittehaltigen Hilfsstoffen wurde der Untersuchungsumfang entsprechend der Kontaminationshypothese von KW, um die Parameter LAKW und LHKW erweitert. Der Eintrag derartiger Verbindungen in den Untergrund ist über defekte Leitungen, Tankundichtigkeiten oder Überfüllschäden denkbar. 5.8.2 Untersuchungsergebnisse KVF 82 Die nahe am Domschacht angesetzte Sondierung KVF 82 R 1 zeigte bis in 1,6 m Tiefe Anschüttungen in Form von umgelagerten Böden mit Betonbruch und Füllsand. Darunter ergaben sich keine lithologischen Hinweise auf anthropogene Bodenbeeinträchtigungen. In einer Tiefe von 4,0 m musste die Sondierung jedoch aufgrund eines Hindernisses abgebrochen und umgesetzt werden. Ob es sich hierbei um ein Betonfundament des Tanks handelt konnte nicht geklärt werden. Die neu angesetzte Sondierung KVF 82 R1a erreichte die angestrebte Sondiertiefe von 5 m, jedoch war hier der grundwassererfüllte Bodenbereich durch Kernverlust charakterisiert (vergl. KVF 81); möglicherweise steht hier enggestufter, d.h. gleichkörniger Sand an, der im Grundwasser zu Kernverlust (ausfließen aus der Sonde) führen kann. Organoleptisch stelle sich der Boden unauffällig dar. Grundwasser ist aufgrund des Kernverlustes bereits bei 3,0 m zu vermuten. Die vorsorglich als Bodenluftmessstelle ausgebaute und beprobte Sondierung KVF 82 R 1 zeigte keine nachweisbaren Bodenluftbelastungen durch LAK und LHKW, sowie Verwahrlager Goch-Hommersum Seite - 31 - des Gutachtens vom 06.08.2012 AQUA TECHNIK sehr geringe Toluol-Gehalte (LAKW/BTEX) knapp über der Nachweisgrenze an, so dass der organoleptische Negativbefund bestätigt wurde. Insgesamt können keine schädlichen Bodenveränderungen oder Altlasten durch die ehemalige Tanknutzung in KVF 82 abgeleitet werden. 5.9.1 Kontaminationshypothese und Untersuchungsstrategie KVF 83 Ergebnisse : Anhang 9 Bauliche Anlagen Nordwestlich von Gebäude 11 (Lager, Werkstatt und Aufladestation von FahrzeugAkkumulatoren) befindet sich ein als "Säureabscheider" bezeichnetes Schachtbauwerk, bei dem es sich offenkundig um eine Art Puffer-Bauwerk (Kalkpellets) für säurehaltige Flüssigabfälle des Gebäudes 11 handelt. Des Weiteren befindet sich nordwestlich von Gebäude 11 ein großer, unterirdischer, als Sonderbauwerk in Beton vor Ort errichteter Öl-/Benzinabscheider, der über zwei massive Rechteckdeckel (Absaugöffnungen), einen runden mit Steigeisen ausgeführten Schacht (Revision) und über einen weiteren runden, mit Schwimmerklappe ausgerüsteten Schacht verfügt (Foto 10). Der bauliche Zustand der Anlagen konnte nicht in Augenschein genommen werden, die Größe des Öl-/Benzinabscheiders lässt vermuten, dass hierüber große Teile der Frei/Straßenflächen entwässert werden. Der Säureabscheider befindet sich innerhalb einer Grünanlage, der Leichtflüssigkeitsabscheider in einer gepflasterten Hoffläche (Foto 8) Kontaminationshvpothese In dem unterirdischen LF-Abscheider werden vermutlich große Abwassermengen aus verschiedenen Betriebsbereichen des Standortes abgereinigt - genaue Erkenntnisse über die tatsächliche Entwässerungssituation liegen nicht vor. Das Untersuchungsprogramm wurde daher auf die potentiellen Kontaminanten KW, LAKW (BTEX), LAK, und LHKW ausgelegt. Verwahrlager Goch-Hommersum Seite - 32 - des Gutachtens vom 06.08.2012 AQUA —' KVF 83 - OI-/Benzinabscheider TECHNIK TFH Foto 10 Im Falle des Säureabscheiders ist zudem nicht auszuschließen, dass Flüssigkeiten von Blei-Akkumulatoren über das System entsorgt wurden, wobei die Schwefelsäure kaum noch nachzuweisen wäre, aber ggf. bleihaltige Flüssigkeiten durch etwaige Rohrleitungsundichtigkeiten zu Boden-/Grundwasserbelastungen geführt haben könnten. Die Untersuchungen wurden dementsprechend auf die o.g. Komponenten ausgelegt. 5.9.2 Untersuchungsergebnisse KVF 83 Neben dem Säureabscheider wurde eine Rammkernsondierung, neben dem LFAbscheider zwei Sondierungen niedergebracht. Die Sondierung KVF 83 R 1 wurde zunächst bei 1,5 m, in der Ersatzbohrung R 1a in 3,8 m ein Hindernis angetroffen, so dass die Bohrung abgebrochen werden musste; der Boden stellte sich 3,6 m Tiefe grauschwarz und muffig dar. In der Ersatzsondierung R 1b wurde kein derartiger Befund festgestellt: unterhalb der Betonpflasterung folgen Sande und kiesige Sande, die keine Anzeichen einer Verwahrlager Goch-Hommersum Seite - 33 - des Gutachtens vom 06.08.2012 AQUA TECHNIK ->*-.—TFri anthropogenen Belastungen, sei es geruchlicher oder augenscheinlicher Art erkennen ließen. In den beiden anderen Sondierbohrungen wurden ausschließlich Sande und Kiessande angetroffen, die keinerlei organoleptischen Auffälligkeiten anzeigten. Grundwasser wurde bei 3,4-3,7 m als Klopfnässe angesprochen. Chemische Analysen des Bodens aus dem Grundwasserschwankungsbereich um den Säureabscheider (KVF 83 R 3) lassen keine erhöhten Schwermetallkonzentrationen, insbesondere keine im Feststoff oder wässrigen Eluat potentiell denkbaren Bleianreicherungen erkennen. Feststoffuntersuchungen aus dem Umfeld des LF-Abscheiders (KVF 83 R 1a) deuten geringe AKW-Konzentrationen von rd. 1,2 mg/kg in 3,7 m Tiefe an, die sich aus Naphthalin/Hydronaphthalin ergeben. Es ist zu vermuten, dass die Befunde aus einem teerhaltigen Außen-Anstrich des Betonabscheiders resultieren. Mineralölkohlenwasseroffe KW konnten in keiner der vier hierauf untersuchten Proben nachgewiesen werden. Bodenluftuntersuchungen aus zwei Bodenluftmessstellen lassen nur in einer Probe sehr geringe Tatrachlorethen-Konzenrationen von 0,036 mg/m3 erkennen. LAKW oder LAK bzw. n-Alkane waren nicht nachweisbar Zusammenfassend sind in KVF 83 keine schädlichen Bodenveränderungen oder Altlasten angezeigt. 5.10.1 Kontaminationshypothese und Untersuchungsstrategie KVF 85 Ergebnisse : Anhang 10 Bauliche Anlagen Bei der KVF 85 handelt es sich um die Standortkläranlage, in der die Schmutzwässer mehrstufig aufbereitet und in die Niers abgeleitet wurden. Die mit einem Zaun umfriedete, stark bewachsene Anlage (Foto 11) ist durch mehrere Becken und Pumpenvorlagen charakterisiert. Eine genaue Anlagenbeschreibung liegt dem Unterzeichner nicht vor. Verwahrlager Goch-Hommersum Seite - 34 - des Gutachtens vom 06.08.2012 AQUA! — TECH NIK Kontaminationshvpothese In Anbetracht der vorgeschalteten Abscheideanlagen ( KVF 83 etc.) ist das Kontaminationspotential vergleichsweise gering; dennoch wurde zumindest eine Bodenerkundung und je nach organoleptischem Befund eine hierauf aufbauende Analytik für sinnvoll erachtet. 5.10.2 Untersuchungsergebnisse KVF 85 Im Kläranlagenbereich wurden zwei Sondierungen (Zulauf- und Ablauf-Umfeld) angesetzt. In beiden Sondierungen wurden schwach kiesige Sande erbohrt, deren Grobkörnigkeit tendenziell mit der Tiefe zunimmt. KVF 85, Kläranlage Geruchliche oder optische Auffälligkeiten wurden nicht festgestellt. Grundwasser wurde bei rd. 2,9 m erbohrt. Foto 11 Verwahrlager Goch-Hommersum Seite - 35 - des Gutachtens vom 06.08.2012 AQUA TECHNIK ^*^TFri Aufgrund des negativen organoleptischen Befundes wurde auf chemische Analysen verzichtet. Die KVF 85 ist aus dem Verdacht auf schädliche Bodenveränderungen oder Altlasten zu entlassen. 5.11.1 Kontaminationshypothese und Untersuchungsstrategie KVF 90 Ergebnisse : Anlage 11 Bauliche Anlagen Bei der KVF 90 handelt es sich wiederum ein kleines, ca. 25 m2 großes Gebäude, vergleichbar KVF 13/28a. Der Boden und die aufgehenden Wände bis ca. 0,4 m sind aus Beton errichtet, so dass sich eine Art Wannenkonstruktion ergibt. Ein Einlaufkasten, vergleichbar KVF 13 oder KVF 28a ist jedoch nicht vorhanden. Das Gebäude wurde als Heizöl-Bevorratungslager genutzt; innerhalb des Gebäudes befinden sich zwei Heizöltanks (Foto 12), die über Handpumpen betrieben wurden: aus den Tanks wurde nach Angabe eines Standortmitarbeiters Heizöl in Kannen abgefüllt und in dezentrale Ölöfen eingefüllt. Der Betonboden weist sichtbare, braunschwarze Ölverunreinigungen auf. Die zwei Tanks sind nach Angabe des BLB NRW geleert und gereinigt. Kontaminationshvpothese Aufgrund des ehemaligen Nutzung und dem potentiellen Umgang mit wassergefährdenden Stoffen, lässt sich ein Verdacht von Ölverunreinigungen nicht ausschließen. Es wurde eine Sondierung im Gebäude angesetzt, das Erfordernis chemischer Untersuchungen sollte sich nach dem Sondierergebnis richten. 5.11.2 Untersuchungsergebnisse KVF 90 Die Bodenplatte in KVF 90 baut sich aus einer 0,18 m starken Stahlbetonplatte und einer 0,06 m dicken Betonsauberkeitsschicht auf. Verwahrlager Goch-Hommersum Seite - 36 - des Gutachtens vom 06.08.2012 AQUAI TECH Unterhalb stehen zunächst Sande an, die bis 2,1 m Tiefe reichen. Hier folgt eine nur 0,1 m mächtige Schlufflage, darunter stehen stark kiesige Sande an. •• • • • •.•;'-•~"""*CTS'MS3* , v tf"•--"'' • -••;-;:: "•• •".'••-.-,/ •-,•?>->-~-f•>•-;- tf\ - •• •' KVF 90 - Heizöllagertanks zur Handabfüllung Foto 12 Organoleptische Auffälligkeiten wurden nicht festgestellt. Grundwasser wurde bei 3,7 m angetroffen. Auf chemische Analysen konnte in Anbetracht der geringen Verdachtsmomente und des negativen organoleptischen Befundes verzichtet werden. Die Kontaminationsverdachtsmomente der KVF 90 sind somit ausgeräumt, die Fläche ist aus dem Verdacht auf schädliche Bodenveränderungen oder Altlasten zu entlassen NIK Verwahrlager Goch-Hommersum Seite - 37 - des Gutachtens vom 06.08.2012 AQUA TECHNIK ->*-.—TFri 5.12.1 Kontaminationshypothese und Untersuchungsstrategie KVF 107 Ergebnisse Anhang 12 .- ' ' ''3 - -t f^M*& ' - ' ' • - . » : / '^''j'-*?':.?£V-' ••':"'-.,•. F» > '.^'j-y ,* • ' i i. / . •i^wv^ KVF107-LF-Abscheider Foto 13 Bauliche Anlagen Nordwestlich von Gebäude 7 befinden sich ein stillgelegter Diesel-Erdtank für das Notstromaggregat der STOV sowie ein Leichtflüssigkeitsabscheider mit Sandfang. Laut Typenschild am Domschachtdeckel ist der Erdtank von 1988. Der Leichtflüssigkeitsabscheider ist neuerer Bauart (Foto 13) und hat einen Edelstahlschwimmer sowie eine blaue (WHG-)lnnenvergütung. Der Domschacht und der LF-Abscheider zeigen keine optisch erkennbaren Beschädigungen oder Ölverunreinigungen. Verwahrlager Goch-Hommersum Seite - 38 - des Gutachtens vom 06.08.2012 AQUA TECHNIK ->*•—TFri Kontaminationshypothese Der Kontaminationsverdacht basiert in KVF 107 auf Überlaufschäden bzw. Undichtigkeiten in den erdverlegten Zuleitungen und auch des Tanks bzw. des Abscheiders selbst. Während für den Dieseltank nur KW als potentieller Schadstoff in Frage kommt, sind für den LF-Abscheider zudem LAKW und LHKW nicht auszuschließen. 5.12.2 Untersuchungsergebnisse KVF 107 Im Bereich der erdverlegten Tanks (KVF 107 R 2) wurde erwartungsgemäß eine höhere Anschüttungsmächtigkeit von 2,5 m erbohrt, die als Arbeitsraumverfüllung zu deuten ist. Die Anschüttung besteht aus umgelagertem Boden mit vereinzelten Bauschutt- und Schlackestückchen. Darunter folgen geogene Sande und Kiessande. Neben dem LF-Abscheider konnten keine typischen Fremdbeimengungen im Boden angesprochen werden, es ist jedoch auch hier in den obersten 1,5-2,0 m umgelagerter Boden als Bauraumverfüllung zu vermuten. Organoleptische Auffälligkeiten wurden nicht angesprochen. Grundwasser wurde bei 2,9 m angetroffen. Die Sondierungen KVF 107 R 1 (neben dem LF-Abscheider) wurde als Bodenluftmessstelle ausgebaut und beprobt. Es wurden weder LHKW, noch LAK oder LAKW (BTEX) festgestellt. Die KVF 107 ist aufgrund der negativen Ergebnisse aus dem Kontaminationsverdacht zu entlassen. Verwahrlager Goch-Hommersum Seite - 39 - des Gutachtens vom 06.08.2012 AQUAI TECH 5.13.1 Kontaminationshypothese und Untersuchungsstrategie KVF 117 Ergebnisse: Anhang 13 Bauliche Anlagen Die KVF 117 befindet sich unmittelbar südlich von KVF 17. Es handelt sich um eine Ansammlung von 4 LF-Abscheidern, 2 Sandfängen und dem Gebäude einer Emulsionsspaltanlage. Die Lage der Schächte ist in Anhang 13 dokumentiert. Die Emulsionsspaltanlage stand noch zum Zeitpunkt der Erstbegehung durch den Unterzeichner innerhalb des Gebäudes. Es handelte sich um eine moderne, in einer Edelstahlwanne aufgestellte Anlage. Ein besonderer Kontaminationsverdacht ergibt sich aus Sicht des Unterzeichners hier nicht. Bodenluftprobennahme KVF 117 R BL 5 KVF 117 - Emulsionsspaltanlage und LF-Abscheider Foto 14 Kontaminationshvpothese Kontaminationen sind insbesondere im Bereich der LF-Abscheider bzw. Sandfänge nicht auszuschließen, daher wurden hier 5 Rammkernsondierungen vorgesehen, von denen 2 zu Bodenluftmessstellen ausgebaut wurden. NIK Verwahrlager Goch-Hommersum Seite - 40 - des Gutachtens vom 06.08.2012 AQUA -> TECHNIK TFH Die chemischen Analysen umfassten das potentielle Schadstoffspektrum KW, LHKW und LAKW. 5.13.2 Untersuchungsergebnisse KVF 117 Im unmittelbaren Nahbereich der Abscheideeinrichtungen wurden erwartungsgemäß Anschüttungen in Form von umgelagertem Boden mit Bauschuttbeimengungen, seltener auch Schlackereste und Kunststoffabfälle angetroffen. Unterhalb der anthropogenen Böden stehen kiesige Sande an, die z.T. mit Pflanzenresten durchsetzt sind (KVF 117 R 2+4). Geruchliche oder optisch erkennbare Auffälligkeiten wurden nicht festgestellt. Grundwasser wurde bei ca. 3,5 m in Form von nassem Bodensubstrat festgestellt Aufgrund fehlender organoleptischer Verdachtsmomente wurde die Analytik auf zwei Bodenluftuntersuchungen beschränkt. Es konnten jedoch weder LAK (n-Alkane), noch LHKW oder LAKW (BTEX) analytisch nachgewiesen werden. Die Untersuchungsergebnisse zeigen keine Kontaminationen an, so dass der diesbezügliche Verdacht für KVF 117 ausgeräumt ist. 5.14.1 Kontaminationshypothese und Untersuchungsstrategie KVF RWH Ergebnisse: Anhang 14 Bauliche Anlagen Bei der KVF RWH handelt es sich gemäß Liegenschaftskarte um eine Regenwasserhebeanlage. Tatsächlich besteht die Anlage aus einem Beton-Absetzbecken mit drosselbarem Ablauf, der Hebeanlage und einem Ablaufschacht. Das Oberflächenwasser wird in der Anlage vorgereinigt (Absetzbecken) und über einen kleinen Graben der Niers zugeführt. Kontaminationshvpothese Der Kontaminationsverdacht stellt sich für die Regenwasserhebeanlage relativ gering dar und ist auf Mineralölkohlenwasserstoffe in Folge von Kfz-Tropfverlusten beschränkt. Verwahrlager Goch-Hommersum Seite - 41 - des Gutachtens vom 06.08.2012 AQUA TECHNIK ->^—TFri KVF RWH - Absetzbecken mit Hebeanlage und Ablaufschacht 5.14.2 Untersuchungsergebnisse KVF RWH Da Schadstoffeinträge aus dem Betonbecken selbst unwahrscheinlich sind, wurde eine Sondierung neben dem Ablaufschacht positioniert. Der Boden stellt sich hier in den obersten 0,4 m anthropogen überprägt dar. Zwischen 0,4 m und 2,0 m stehen feinsandige Mittelsande an, die im tieferen Bereich schwach humos ausgebildet sind. Ab 2,0 m folgt kiesiger Sand. Organoleptische Auffälligkeiten wurden nicht festgestellt. Grundwasser steht hier bereits bei 2,0 m an (Niers-Niederung). Auf chemische Analysen wurde aufgrund des Negativbefundes verzichtet. Der Kontaminationsverdacht für KVF RWH hat sich nicht erhärtet, die Fläche ist aus dem Verdacht zu entlassen. Verwahrlager Goch-Hommersum AQUA Seite - 42 - des Gutachtens vom 06.08.2012 -> 5.15.1 TECHNIK TFCI Kontaminationshypothese und Untersuchungsstrategie KVF Freiflächen Ergebnisse: Anhang 15 + Anlage 1 Bauliche Anlagen Die Freiflächen zwischen den Gebäuden und den Verkehrsflächen waren ursprünglich als Grünanlagen und als Arondierungsflächen für etwaige Hallenerweiterung geplant. Durch erhebliche Überkapazitäten bei der Fahrzeugeinlagerung, insbesondere durch den massiven Abbau von Personal und Gerät der BVV in der jüngeren Vergangenheit wurden die Freiflächen zunehmend als Fahrzeugabstellflächen genutzt. Vom Unterzeichner sind in Anhang 15 zwei frei zugängliche Luftbilder aus den Jahren 2005 und 2009 beigefügt, die die Situation deutlich aufzeigen. Während die Abstellbereiche zwischen den Hallen in der Regel nicht befestigt waren, wurden nördlich der Fahrzeughallen die Freiflächen teilweise mit Luftlandeblechen provisorisch befahrbar gemacht. &,™ J | M KW* t> m • • ! liiiii ' •'WRE?'..? ' Unbefestigte Freibereiche als Fahrzeugaufstellflächen Foto 16 Verwahriager Goch-Hommersum Seite - 43 - des Gutachtens vom 06.08.2012 AQUAI — TECH NIK Kontaminationshypothese Etwaige Bodenverunreinigungen sind bei derartigen Kfz-Aufstellflächen auf Tropfverluste, Leckagen oder Betankungsschäden beschränkt. Da es sich vornehmlich um dieselbetriebene Fahrzeuge handelte, wurden die Untersuchungen zunächst auf KW im Oberboden beschränkt. Je nach sensorischem Befund wäre eine Anpassung des Untersuchungsumfanges erfolgt. 5.14.2 Untersuchungsergebnisse Freiflächen Die als Kfz-Abstellflächen genutzten Freiflächen wurden in 22 Teilflächen gegliedert (s. Anlage 1) und mittels Handbohrer bis in eine Tiefe von 0,6 m geologisch erkundet. In jeder Teilfläche wurden 10 Einzeleinstiche ausgeführt und die gewonnenen Bodenproben begutachtet (= 220 Einzeleinstiche). Für die nachfolgenden chemischen Analysen wurden die Bodenproben horizontweise 0,0-0,1 m, 0.1-0,3 m und 0,3-0,6 m zu Mischproben vereint. Die Untersuchungssystematik entspricht somit den Vorgaben der Bundes-Bodenschutzund Altlastenverordnung BBodSchV. Die für die einzelnen Teilflächen typisierten Bodenprofile sind im Anhang 15 dargestellt. Bis auf die Flächen OBMP 20 und OBMP 21 wurden keine tiefreichenden Anschüttungen festgestellt. In den beiden genannten Mischprobenbereichen wurden bis in 0,6 m geringe Beimengungen von Ziegelbruch angesprochen. Der Oberboden in den übrigen Teilflächen ist meist oberflächennah durch Kfz-Befahrung überprägt, lokal sind die obersten 10 cm mit Bauschuttstückchen durchsetzt (z.B. OBMP 2). Organoleptisch auffällige Proben wurden nicht angesprochen. Grundwasser wurde in Anbetracht der geringen Erkundungstiefe nicht angetroffen. Zur Absicherung der organoleptischen Befunde wurden 10 Bodenmischproben des obersten Horizontes (0,0-0,1 m) auf KW chemisch analysiert. Es konnten jedoch in keiner Probe Mineralölkohlenwasserstoffe nachgewiesen werden. Der Kontaminationsverdacht für die Freiflächen hat sich demnach nicht bestätigt. Verwahrlager Goch-Hommersum Seite - 44 - des Gutachtens vom 06.08.2012 ÄQÜS ->• 5.16 TECH NIK Flächen ohne Kontaminationsverdacht In den Kfz-Aufstellhallen wurden keine auffälligen Verunreinigungen durch Kraftstoff o.a. angetroffen, die Hallen wurden somit aus dem Kontaminationsverdacht entlassen. Das Heizkraftwerk Gebäude 6 wurde ebenfalls aus dem Anfangsverdacht entlassen: bis vor wenigen Jahre wurde das Kraftwerk durch Koksfeuerung betrieben. Im Zuge der Umstellung auf Ölheizung wurden im ehemaligen Kokslager 2 Stahltanks geschweißt, die innerhalb einer WHG-Betonwanne stehen (Foto 17). Bei der Begehung ergaben sich keine Hinweise auf mögliche Verunreinigungen durch Heizöl. Tanklager Heizwerk Foto 17 Im Zuge der weiteren Begehungen wurden auch die drei Trafogebäude (Geb. 5, 7, 46) in Augenschein genommen. Die Transformatoren wurden teilweise bereits ausgebaut, keines der drei Gebäude war vollständig bestückt. Verwahrlager Goch-Hommersum Seite - 45 - des Gutachtens vom 06.08.2012 ÄQÜS ->- TECH Die Trafostände sind nach unten hin offen (Foto 18) und mit Kies verfüllt. Der Kies wurde durch einen Diplomgeologen der Aquatechnik GmbH in Augenschein genommen, wobei keine Auffälligkeiten angetroffen wurden. Rammkernsondierungen konnten hier nicht durchgeführt werden, da keine Leitungspläne vorlagen. Ehemaliger Trafostand, Gebäude 7 Foto 18 Zunächst nicht zugänglich war Gebäude 11, in dem sich die Ladestation für Akkumulatoren und das Lager derselben befand. Anlässlich einer späteren Begehung wurden keine Auffälligkeiten festgestellt (Foto 19), so dass sich die Untersuchungen hier auf die Abscheider nördlich des Gebäudes beschränkten (KVF 83) NIK Verwahrlager Goch-Hommersum Seite - 46 - des Gutachtens vom 06.08.2012 ÄQÜS — Batterieladestationen Gebäude 11 TECH Foto 19 6 Zusammenfassende Gefahrenbeurteilung Die Aquatechnik GmbH führte im Auftrag des BLB NRW - Niederlassung Duisburg eine orientierende Gefährdungsabschätzung - Phase IIa - für das ehemalige Verwahrlager Goch-Hommersum, Liegenschaft Nr. 300 225 durch. Grundlage des Untersuchungsumfanges bildete eine Stellungnahme der OFD Hannover und die Erkenntnisse einer intensiven Begehung des Areals, an der Vertreter des BLB-NRW, der OFD Hannover, des Kreises Kleve sowie der Unterzeichner teilnahmen. Insgesamt wurden 14 Kontaminationsverdachtsflächen (KVF) ausgewiesen und mittels Rammkernsondierungen und chemischen Analysen untersucht. Ergänzend wurden die als Fahrzeugabstellflächen genutzten Freibereiche durch eine systematische Oberflächenerkundung erfasst und stichprobenartig untersucht. NIK Verwahrlager Goch-Hommersum Seite - 47 - des Gutachtens vom 06.08.2012 ÄQÜS - ^ TECH NIK Gemäß geologischer Karte stehen im Bereich der ehemals militärischen Liegenschaft quartäre Flugdecksande und Dünen sowie Hochflutlehme über der Niederterrasse des Rheins und den erdgeschichtlich älteren Einheiten an. Das hydrogeologische System wird durch den Hauptvorfluter Rhein im Westen und die Niers gebildet, die das Grundstück zweiseitig begrenzt. In den ausgewiesenen Kontaminationsverdachtsflächen wurden insgesamt 37 Rammkernsondierungen abgeteuft, von denen mehrere wegen Bohrhindernissen neu angesetzt werden mussten. Bei einer durchschnittlichen Sondiertiefe von 5 m wurden durch die vorliegende Erkundung überwiegend äolische Ablagerungen und sandig-kiesige Terrassensedimente aufgeschlossen. Hochflutlehm stellte sich nur sehr lokal verbreitet dar. In Bereichen von unterirdischen Bauwerken wurden Anschüttungen in Form von umgelagertem Boden mit geringen Bauschuttbeimengungen festgestellt. Anthropogene Böden vergleichbarer Zusammensetzung sind auch in einzelnen oberflächennahen Schichten anzutreffen. Organoleptische Auffälligkeiten waren selten anzutreffen, wobei geruchliche Auffälligkeiten in keiner Probe angezeigt waren. Bei den wenigen sensorischen Auffälligkeiten handelte es sich um dunkel verfärbte Boden-Horizonte, die eine ältere, mikrobiologisch abgebaute Mineralölkontamination vermuten ließen. Chemische Analysen besagter Boden-Horizonte bestätigten diesen Kontaminationsverdacht jedoch nicht. Bodenluftuntersuchungen, die in 17 temporären Bodenluftmessstellen ausgeführt wurden, zeigten ebenfalls keine Belastungen durch leichtflüchtige Aromaten, leichtflüchtige Organohalogene oder n-Alkane bzw. leichtflüchtige Aliphate an. Meist lagen die Einzelkonzentrationen unterhalb der methodenspezifischen Bestimmungsgrenzen. Die Oberflächenbeprobung der unbefestigten Fahrzeugabstellflächen ergab ebenfalls keine sensorischen Hinweise auf Bodenverunreinigungen, was durch entsprechende Kontrollanalysen auf Mineralölkohlenwasserstoffe bestätigt wurde. Verwahrlager Goch-Hommersum Seite - 48 - des Gutachtens vom 06.08.2012 AQUA TECHNIK —^—TFri Zusammenfassend werden vom unterzeichnenden Sachverständigen keine konkreten Anhaltspunkte für das Vorliegen einer Altlast oder schädlichen Bodenveränderung im Sinne bodenschutzrechtlicher und wasserschutzrechtlicher Grundsätze abgeleitet. 7 Empfehlungen Die von der Aquatechnik GmbH durchgeführten Bodenuntersuchungen haben keine Kontaminationen des Bodens oder der Bodenluft in den ausgewiesenen 14 Kontaminationsverdachtsflächen aufgezeigt. Aus diesem Grunde kann das ca. 70 ha große Areal aus dem Kontaminationsverdacht entlassen werden. Weiterführende Untersuchungen sinefnicht erforderlich Dipl.-Geologe T h o m a s Maas (Dipl.-Geol. Th. Maas) Von der Niederrheiniaeifien Industrie- und Handelskammer Duisburg, Wesel, Kleve zu Duisburg öffentlü»n bestellter und vereidigter Sachverständiger für Hydrogeologie und Gefährdungsabschätzung für den Wirkungspfad Boden - Gewässer, Bodenschutz und Altlasten Sachgebiet 2 Zugelassen nach § 17 LBodSchG und § 18 BBodSchG Sachverständiger (ür Hydrogeologie sowie Bodenschutz und Altlasten, Sachgebiet 2 % > ^ ^,S« gestellt uo^ «y, Verwahrlager Goch-Hommersum AQUA Seite - 22 - des Gutachtens vom 06.08.2012 TECHNIK In KVF 17 R 6 wurde in 3,2-3,9 m Bauholzreste angebohrt, der Boden stellt sich hier bis in 4,1 m Tiefe schwarz verfärbt dar. Grau-schwarze Verfärbungen waren auch in KVF 17 R 8 an der Anschüttungsbasis bei 4,3-4,4 m anzutreffen. Wiederholt wurden in KVF 17 R 6 Hindernisse angetroffen, die zum mehrfachen Umsetzen der Sondierung führten. Unterhalb der Anschüttung folgen in KVF 17 R 7 schwach kiesige Sande. Organoleptische Auffälligkeiten waren auf die schwarzen Verfärbungen der Anschüttungsbasis seitlich vom Altöltank beschränkt. Geruchlich stellten sich die verfärbten Böden aber unauffällig dar. Grundwasser wurde bei 3,2-3,4 m in Form von nassem bzw. klopfnassem Boden erbohrt. Aus dem schwarz verfärbten Anschüttungshorizont KVF 17 R 6, sowie aus dem wassererfüllten Boden oberhalb hiervon wurden drei Bodenproben auf KW chemisch untersucht. Es konnten jedoch keine Mineralölkohlenwasserstoffe oberhalb der methodenspezifischen Bestimmungsgrenze von 50 mg/kg nachgewiesen werden. Die Ergebnisse der chemischen Bodenluftanalysen von 3 zu Bodenluftmessstellen ausgebauten Sondierungen lassen keine LHKW- und nur geringe LAKW- (BTEX-) Befunde erkennen. In der Bodenluft sind demnach geringe Anreicherungen von LAKW von deutlich unter 1,0 mg/m3 nachzuweisen (Abb. 4). Hinweise auf eine vorhandene Bodenkontamination in diesem Bereich sind aus den Bohr-Ergebnissen nicht abzuleiten. XLAKW [mg/m3] Prüfwert LAWA I LAKW [mg/m3] £LHKW [mg/m3] Prüfwert LAWA I LHKW [mg/m3] KVF 1 7 R B L 2 0,23 5-10 n. n. 5-10 KVF 1 7 R B L 5 0,52 5-10 n. n 5-10 KVF17RBL7 0,37 5-10 n. n. 5-10 Probe n. n. = Einzelkomponenten nicht nachweisbar KVF 17, chemische Analysen Bodenluft Abbildung 4