Schnittpunkt

Werbung
DO01742692_Umschlag.indd 30.06.2009 09:10:49 Seite: 11 [Farbbalken für Fogra39] BlacK
Cyan
Magenta
Yellow
9
Mathematik
Schnittpunkt Serviceband – der Service für die Vorbereitung und
die Durchführung Ihres Unterrichts!
Der Serviceband ist in drei Teile gegliedert:
– Kommentare (K): Im ersten Teil finden Sie unterrichtspraktische Hinwei­
Schnittpunkt se, Kommentare und Anregungen für Ihre Unterrichtsvorbereitung.
– Serviceblätter (S): Der zweite Teil bietet Ihnen über 60 passgenau auf
das Schülerbuch abgestim­mte und direkt einsatzfähige Kopiervorlagen
und die ent­sprechenden Lösungen. Sie finden hier Übungen zur Differen­
zierung, ansprechende Spiele und Arbeitsblätter, die die Inhalte des
Schülerbuches kumulierend aufgreifen.
– Lösungen (L): Im dritten Teil finden Sie alle Lösungen und Lösungs­
hinweise zu den Aufgaben des Schülerbuches.
Schnittpunkt
Mathematik
Serviceband
Serviceband
ISBN 978-3-12- 742692 -2
Rheinland-Pfalz
9
DO01742692_KT_K00_Titelei_I_X.indd 06.07.2009 14:24:24 Seite: 1 [Farbbalken für Fogra39] BlacK
Cyan
Magenta
Yellow
Schnittpunkt 9
Mathematik
Rheinland-Pfalz
Serviceband
Rainer Dedlmar
Gerd Dermann
Roland Eberle
Bernd-Jürgen Frey
Heidemarie Frey
Nicolas Kümmerle
bearbeitet von
Ilona Bernhard
Volker Müller
Ernst Klett Verlag
Stuttgart · Leipzig
DO01742692_KT_K00_Titelei_I_X.indd 11.12.2009 09:01:34 Seite: 2 [Farbbalken für Fogra39] BlacK
Cyan
Magenta
Yellow
Schnittpunkt 9, Mathematik Rheinland-Pfalz
Begleitmaterial:
Service-CD (ISBN 978-3-12-740394-7)
Mathetrainer, Netzlizenz (ISBN 978-3-12-114835-6)
Bildnachweis
Umschlag Stock Photography, BrandXPictures
Nicht in allen Fällen war es uns möglich, den Rechteinhaber der Abbildungen ausfindig zu machen. Berechtigte
Ansprüche werden selbstverständlich im Rahmen der üblichen Vereinbarungen abgegolten.
1. Auflage
6 5 4 3 2
1 | 14 13 12 11 10
Alle Drucke dieser Auflage sind unverändert und können im Unterricht nebeneinander verwendet werden. Die letzte Zahl bezeichnet das Jahr des Druckes.
Das Werk und seine Teile sind urheberrechtlich geschützt. Jede Nutzung in anderen als den gesetzlich zugelassenen
Fällen bedarf der vorherigen schriftlichen Einwilligung des Verlages. Hinweis § 52 a UrhG: Weder das Werk noch seine
Teile dürfen ohne eine solche Einwilligung eingescannt und in ein Netzwerk eingestellt werden. Dies gilt auch für
Intranets von Schulen und sonstigen Bildungseinrichtungen. Fotomechanische oder andere Wiedergabeverfahren nur
mit Genehmigung des Verlages.
Auf verschiedenen Seiten dieses Heftes befinden sich Verweise (Links) auf Internet-Adressen. Haftungshinweis: Trotz
sorgfältiger inhaltlicher Kontrolle wird die Haftung für die Inhalte der externen Seiten ausgeschlossen. Für den Inhalt
dieser externen Seiten sind ausschließlich die Betreiber verantwortlich. Sollten Sie daher auf kostenpflichtige, illegale
oder anstößige Inhalte treffen, so bedauern wir dies ausdrücklich und bitten Sie, uns umgehend per E-Mail davon in
Kenntnis zu setzen, damit beim Nachdruck der Verweis gelöscht wird.
© Ernst Klett Verlag GmbH, Stuttgart 2009. Alle Rechte vorbehalten. www.klett.de
Autoren: Rainer Dedlmar, Nürtingen; Gerd Dermann, Ludwigsburg; Roland Eberle, Ostfildern; Bernd-Jürgen Frey, Altbach;
Heidemarie Frey, Altbach; Nicolas Kümmerle, Leonberg
bearbeitet von: Ilona Bernhard, Obermoschel; Volker Müller, Isenburg
Redaktion: Annette Thomas, Elke Linzmaier
Zeichnungen / Illustrationen: Imprint, Zusmarshausen; media office gmbh, Kornwestheim; Dorothee Wolters, Köln
DTP / Satz: Imprint, Zusmarshausen; media office gmbh, Kornwestheim
Reproduktion: Meyle + Müller, Medien-Management, Pforzheim
Druck: Digitaldruck Tebben, Biessenhofen
Printed in Germany
ISBN 978-3-12-742692-2
DO01742692_KT_K00_Titelei_I_X.indd 06.07.2009 14:24:25 Seite: 3 [Farbbalken für Fogra39] BlacK
Cyan
Magenta
Yellow
Das Fachwerk des Schnittpunkt
Mit dem neuen Lehrplan ist der Mathematikunterricht vielfältigen neuen Anforderungen ausgesetzt.
Um Sie im Umgang mit den neuen Aspekten des
Unterrichts zu unterstützen und Ihnen die Unterrichtsvorbereitung und -durchführung zu erleichtern, bieten wir Ihnen neben dem neu entwickelten
Schülerbuch ein umfangreiches und differenziertes
Begleitmaterial. Das neue Schülerbuch, das nach
wie vor die solide Grundlage des Unterrichts darstellt, wird ergänzt durch den vorliegenden Service­
band, eine Service-CD und ein Lösungsheft. Alle
vier Materialien sind passgenau aufeinander abgestimmt und bilden somit ein Gesamtgebäude, das
Fachwerk, für den modernen Mathematikunterricht
in den mittleren Schulformen.
Das Schülerbuch
In den letzten Jahren hat sich die Sicht auf den
Erwerb von Wissen, Kenntnissen und Fähigkeiten
verändert. Im Vordergrund stehen
– die Kompetenzen, die die Lernenden im Umgang
mit exemplarischen Inhalten erwerben, statt der
Inhalte an sich.
– die Vernetzung des Wissens und eine flexible
Verfügbarkeit in unterschiedlichen Situationen,
statt isolierter Kenntnisse im Detail.
Der Mathematikunterricht soll sich verändern. Dazu
trägt der neue Schnittpunkt bei, indem er folgende
Aspekte berücksichtigt:
– Die Grundlage der Vernetzung von Wissen ist
eine klare Struktur und eine sichere Orientierung:
Die Struktur des Bandes (Kapitel, Lerneinheiten,
innermathematische Struktur) und der sorgfältig
durchdachte Lehrgang sichern das Basiswissen
und ermöglichen Querverbindungen.
– Sinnstiftendes, verständnisorientiertes Mathematiklernen rückt in den Vordergrund:
Dazu werden größere thematische Einheiten (in
Lerneinheiten und Themenblöcken) geschaffen
und – wo sinnvoll – Kleinschrittigkeit (von der
Lerneinheit bis in einzelne Aufgaben) aufgelöst.
– Der Erwerb von Kompetenzen und das Methodenlernen wird übergeordnetes Ziel:
Die Schülerinnen und Schüler werden nicht mehr
nur zum Algorithmen-Abarbeiten, sondern zur
Einsicht, warum welcher Algorithmus und welche Methode sinnvoll eingesetzt werden kann,
hingeführt (Methodenkästen und Aufgabenstellungen).
– Die Eigenverantwortung der Lernenden wird gestärkt:
Selbstständiges Lernen wird gefördert und
unterstützt (schülergerechte Formulierung der
Lernziele, Aufgaben mit Selbstkontrolle, Zusammenfassungsseiten, Rückspiegel in zwei
Niveaus).
– Das Basiswissen wird gesichert:
Grundfertigkeiten und -kenntnisse behalten
einen hohen Stellenwert (vielfältige Aufgaben,
Zusammenfassungsseiten, Rückspiegel).
– Das erworbene Wissen wird innermathematisch
und außermathematisch vernetzt:
Mathematische Inhalte knüpfen aneinander an
und außermathematische Bezüge haben einen
Platz im Standardlehrgang (Auftaktseiten,
Üben • Anwenden • Nachdenken, Themenblöcke
u. Ä., aber auch Standardaufgaben).
Die Elemente des Schülerbuches
Die Kapitel arbeiten ein mathematisches Thema auf
und sind in einzelne Lerneinheiten untergliedert.
Der doppelseitige Kapitelauftakt bietet vielfältige
Anregungen und Angebote, die Schüler aktiv auf
das neue Thema einzustimmen, das Vorwissen zu
aktivieren und zu bündeln und einen Ausblick auf
die Kapitelinhalte zu geben.
Die Einstiege in die Lerneinheiten beginnen mit
einer Einstiegsaufgabe, die anhand verschiedener
Fragen und Anregungen auf ein Problem hinführt
und Möglichkeiten zum Mathematisieren bietet.
Lehrtext und Merkkasten sowie wichtige Beispiele
folgen.
Der Aufgabenteil ist entsprechend den Anforderungen der neuen Aufgabenkultur gestaltet und
prinzipiell nach Schwierigkeitsgrad und Komplexität
ansteigend geordnet. Schwierige Aufgaben sind
durch eine blaue Aufgabennummer gekennzeichnet.
In den Aufgabenteil der Lerneinheiten sind Kästen
mit unterschiedlichen Angeboten integriert:
Thema
Ein Thema wird durch Texte, Bilder und Diagramme präsentiert, Aufgaben und Fragen zum
Thema regen zum Modellieren an, insbesondere
kumulative und komplexere Aufgaben finden
hier Platz.
Vorbemerkungen III
DO01742692_KT_K00_Titelei_I_X.indd 06.07.2009 14:24:27 Seite: 4 [Farbbalken für Fogra39] BlacK
Cyan
Magenta
Yellow
Schaufenster
Hier sind folgende Fenster zu finden:
Knobeln
Basteln
Spielen
Staunen
Information
Gedankenexperimente
Die Schaufenster können zur Differenzierung genutzt werden.
Zeitfenster
Sie bieten die Möglichkeit, historische Aspekte in
den Mathematikunterricht zu integrieren.
Methode
Hier werden fachspezifische Methoden und
Situationen, in denen sie sinnvoll genutzt werden können, vorgestellt. Die Methoden haben
Werkzeugcharakter und vermitteln den Schülern
Handlungskompetenz.
Methodenkästen des Schülerbuches
–Treffpunkte (Schülerbuchseite 19)
–Grafische Lösungen mit dem Computer
(Schülerbuchseite 38)
–Kubikwurzeln immer genauer
(Schülerbuchseite 53)
–Zinseszinsrechnen mit dem Computer
(Schülerbuchseite 66)
–„p-thagoras“ (Schülerbuchseite 118)
–Der Satz von Cavalieri
(Schülerbuchseite 140)
Anstoß
Themen, die zum Entdecken, Weiterfragen und
Weiterdenken anregen und sich besonders für
eine ausführliche Behandlung im Rahmen eines
Projektes eignen.
Am Kapitelende greifen drei Elemente ineinander:
– Die Zusammenfassung stellt im Lexikonstil (Begriff, Erklärung, Beispiel) die neuen Inhalte des
Kapitels dar. Die Seite ist farbig hervorgehoben,
um das Nachschlagen zu erleichtern. So können
die Schülerinnen und Schüler kleinere Wissenslücken jederzeit füllen.
– Üben • Anwenden • Nachdenken bietet Aufgaben zur Sicherung von Basiswissen (Üben), zur
Verknüpfung mit außermathematischen Inhalten
IV Vorbemerkungen
(Anwenden) und zur weiterführenden Lösung
von Problemen (Nachdenken).
– Der Rückspiegel fordert die Schülerinnen und
Schüler zu eigenverantwortlichem Lernen auf.
Differenziert in zwei Niveaus können sie individuell Wissen, Fertigkeiten und Kompetenzen testen
sowie Lücken aufspüren und aufarbeiten. Die
Lösungen finden sie zur Selbstkontrolle am Ende
des Buches.
Bewerbungstraining
Bereits in Klasse 9 müssen sich die Schülerinnen
und Schüler mit dem Gedanken an einen Ausbildungsplatz beschäftigen, da viele Firmen sehr
frühzeitig Auswahlgespräche und Bewerbertests
durchführen.
In diesen Tests werden häufig mathematische
Fähigkeiten und logisches Denken geprüft, die in
dieser Form im Standardlehrgang nicht vorgesehen
sind. Beispielsweise werden Zahlenreihen vorgelegt oder geometrische Figuren, deren Flächenzahl
bestimmt werden soll. Auch Grundrechenarten und
Überschlagsrechnen werden verlangt.
Das Bewerbungstraining bietet solche Aufgaben in
einem Format, das Schülerinnen und Schüler auf die
spätere Bewerbungssituation vorbereitet und so helfen kann, Unsicherheit und Nervosität zu vermeiden.
Zur Selbstkontrolle stehen die Lösungen am Ende
des Buches.
Der Serviceband
Der Serviceband möchte Ihnen mit seinen Kommentaren und Hinweisen, den 81 Kopiervorlagen
und den Lösungen des Schülerbuches einen zuverlässigen und weitreichenden Service für Ihren Unterricht bieten und Sie sowohl bei Ihrer Unterrichtsvorbereitung als auch in der Durchführung eines
zielgerichteten und den Bildungsstandards entsprechenden Unterrichts entlasten. Entsprechend der
unterschiedlichen Nutzen für die Unterrichtsvorbereitung und -durchführung haben wir den Serviceband in drei Teile gegliedert, die durch eine an der
Seite sichtbare Griffmarke und eine differenzierte
Seitennummerierung leicht zu finden sind.
Im ersten Abschnitt finden Sie den Kommentar­
teil, der Ihnen wertvolle Hinweise für Ihre Unterrichtsvorbereitung bietet. Der zweite beinhaltet
die 81 Serviceblätter mit Hinweisen und den zugehörigen Lösungen. Die Serviceblätter können
im Unterricht als Kopiervorlage an die Lernenden
verteilt werden. Im dritten Abschnitt finden Sie zur
schnellen Kontrolle im Unterricht die Lösungen des
Schülerbuches.
DO01742692_KT_K00_Titelei_I_X.indd 06.07.2009 14:24:27 Seite: 5 [Farbbalken für Fogra39] BlacK
Cyan
Magenta
Yellow
Der Übersichtstabelle auf den Seiten VII bis IX können Sie jeweils die entsprechenden Kommentarseiten, Serviceblätter und Lösungsseiten zu der gerade
im Unterricht behandelten Lerneinheit entnehmen.
Der Kommentarteil (Seite K 1 bis K 78)
Der Kommentarteil ist wie das Schülerbuch strukturiert. Sie finden zu jedem Kapitel Kommentare, die
unterschiedlichen Rubriken zugeordnet sind und
Antworten auf die folgenden Fragen geben können:
Kommentare zum Kapitel
– Intention und Schwerpunkt des Kapitels
Welche Hauptintentionen verfolgt das Kapitel?
– Bezug zum Lehrplan
Welchen Leitideen und Kompetenzen können die
Inhalte des Kapitels zugeordnet werden?
– Weiterführende Hinweise
(nicht zwingend vorhanden) Wo finde ich passende Literatur, was kann ich bei der Bearbeitung des Kapitels beachten?
– Projekt- und Referatsthemen
Welche Möglichkeiten ergeben sich in diesem
Kapitel?
(einige Vorschläge)
Kommentare zur Auftaktseite
– Was ist das Ziel der Auftaktseite? Wo wird an
Vorwissen angeknüpft? Wie werden die Inhalte
vorbereitet? Welches weiterführende Informationsmaterial kann ich mir anschauen? Auf welche
Probleme könnten die Lernenden stoßen?
Kommentar zu den Lerneinheiten
– Intention der Lerneinheit
Was sind die Hauptintentionen der Lerneinheit?
– Einstiegsaufgabe
Wie bereitet die Aufgabe die Inhalte der Lerneinheit vor? Was ist zu beachten, was zu fordern?
– Alternativer Einstieg
(nicht zwingend vorhanden) Bietet sich für meine Schülerinnen und Schüler in dieser Lerneinheit ein anderer Einstieg als der im Schülerbuch
vorgeschlagene an? Warum?
– Tipps und Anregungen für den Unterricht
(nicht zwingend vorhanden) Gibt es weiterführende Literatur, Internetadressen? Welche < Serviceblätter finde ich wo mit welchem Inhalt?
– Aufgabenkommentare
Hier finden Sie Kommentare zu ausgewählten
Aufgaben, unter anderem weiterführende Fragestellungen, mögliche Lösungsstrategien, Hinweise auf potenzielle Fehlerquellen, Anregungen für
besondere Unterrichtsformen und Verweise auf
entsprechende < Serviceblätter. Insbesondere
finden Sie auch Hinweise auf die dem Lehrplan
zugrundeliegenden Leitideen, die neue Aufgabenkultur (offene, kumulative Aufgaben etc.) und
die Niveaudifferenzierung.
Exemplarischer Kommentar
In den Exemplarischen Kommentaren finden Sie
detaillierte Beschreibungen und Erläuterungen
zu verschiedenen Themen des Lehrplans und der
Mathematikdidaktik. Auf die Inhalte dieser Exem­
plarischen Kommentare wird im weiteren Verlauf
des Kommentarteils bei unterschiedlichen Aufgaben, die das Thema wieder aufgreifen oder
ansprechen, häufiger verwiesen.
Neben diesem Sonderelement finden Sie im Kommentarteil auch einige Exkurse:
Exkurs
Zu einigen Aufgaben bieten wir mathematische
Lösungen, die über die schülergerechten Lösungen des Lösungsteils hinausgehen. Außerdem
finden Sie in den Exkursen weiterführende Sachinformationen oder didaktische Hinweise zu den
auf den Auftaktseiten oder in den Aufgaben angesprochenen außer- und innermathematischen
Themen.
Eine Aufstellung der Exemplarischen Kommentare
und Exkurse findet sich in der Übersichtstabelle auf
den Seiten VII bis IX.
Im Kommentarteil wird auf Kommentare in den vorhergehenden Servicebänden verwiesen:
Schnittpunkt Serviceband 5, ISBN 978-3-12-742652-6;
Schnittpunkt Serviceband 6, ISBN 978-3-12-742662-5;
Schnittpunkt Serviceband 7, ISBN 978-3-12-742672-4;
Schnittpunkt Serviceband 8, ISBN 978-3-12-742682-3.
Die im Kommentarteil aufgeführten Befehle und
Screenshots zu MS-Excel® basieren auf MS-Excel®
2000; je nach Version können sie variieren.
Der Serviceteil (Seite S 1 – S 81)
Zu Beginn des Serviceteils befinden sich einige
Vorbemerkungen zu den verschiedenen Arten der
Serviceblätter und zu ihrem möglichem Einsatzgebiet (vgl. Seite S 1 – S 3). Im mittleren Teil befinden
sich die Serviceblätter selbst (Seite S 4 – S 64) und
am Ende haben wir die Lösungen der Serviceblätter
zusammengestellt (Seite S 65 – S 81).
Vorbemerkungen V
DO01742692_KT_K00_Titelei_I_X.indd 06.07.2009 14:24:27 Seite: 6 [Farbbalken für Fogra39] BlacK
Cyan
Magenta
Yellow
Der Serviceteil beinhaltet 61 Serviceblätter, von
denen 43 direkt den einzelnen Kapiteln des Schülerbuches zuzuordnen und auch in einer entsprechenden Abfolge zu finden sind.
Die Serviceblätter wurden im Unterricht erprobt
und sind als Erweiterung, Variation und Differenzierung der Inhalte des Schülerbuches zu verstehen.
Sie finden hier weiterführende Übungen, Spiele,
Knobeleien, Bastelanleitungen und viele Aufgaben
zur Förderung der Kompetenzen Begründen und
Argumentieren. Die meisten Serviceblätter sind
selbsterklärend. Der Kommentarteil beinhaltet jeweils einen Verweis auf das Serviceblatt (durch das
< Pfeil-Symbol leicht zu finden), der auch einen
Hinweis auf den optimalen Einsatz der Kopiervorlage bietet.
Neben diesen kapitelbezogenen Serviceblättern
befinden sich am Ende des Serviceteils auch 18
Kopiervorlagen, die jeweils als Hausaufgaben über
den Verlauf einer Woche gedacht sind. In den Vorbemerkungen des Serviceteils befindet sich eine
genaue Aufstellung über den möglichen Einsatz
dieser Serviceblätter (vgl. Seiten S 2/3).
Am Ende finden Sie die Lösungen derjenigen Serviceblätter, die keine Selbstkontrolle (etwa durch
ein Lösungswort oder eine Partnerkontrolle) enthalten.
Der Lösungsteil (Seite L 1 – L 76)
Der dritte und letzte Teil des Servicebandes beinhaltet alle Lösungen des Schülerbuches. Die Reihenfolge ist die des Schülerbuches: Aufgaben der
Auftaktseite, Einstiegsaufgaben der Lerneinheiten,
Aufgaben, Sonderelemente wie Schaufenster und
Methodenkästen, Aufgaben der Randspalte.
Bei offenen Aufgaben haben wir meist beispielhafte Fragen und/oder Lösungen angegeben, die
keinen Anspruch auf Vollständigkeit erheben. Bei
einigen Aufgaben, die individuelle Lösungen einfordern und ermöglichen, haben wir auf die Angabe
einer Lösung verzichtet.
Der Lösungsteil des Servicebandes ist identisch mit
den Inhalten des Lösungsheftes.
Die Service-CD
Der Einzug des Computers in den Unterricht und
die Entwicklung grundlegender Fähigkeiten im
Umgang mit neuen Medien ist nicht mehr allein
Aufgabe eines speziellen Lehrgangs. Die informa­
tionstechnische Grundbildung soll im Zusammenspiel der verschiedenen Fächer und Fächerverbünde
erworben werden. Diesem Ansatz will die Service-
VI Vorbemerkungen
CD als ein weiterer passgenau abgestimmter
Baustein des Fachwerks Rechnung tragen. Die CD
bietet demzufolge eine Fülle von Materialien, die
Sie in der Vorbereitung und Durchführung Ihres Unterrichts unterstützen können:
– Die Serviceblätter: Weitgehend identisch mit
den Serviceblättern, die auch im Serviceband zu
finden sind. Auf der CD finden Sie diese jedoch
im praktikablen Word-Format, so dass Sie die
angebotenen Inhalte nach Ihren Bedürfnissen
verändern oder aus vorhandenen Aufgaben neue
Kopiervorlagen zusammenstellen können.
– Interaktive Arbeitsblätter in den Datei-Formaten
Word, Excel, html oder auf Basis der interaktiven
Mathematiksoftware Geonext (im Lieferumfang
enthalten). Die Arbeitsblätter sind für den Einsatz im Unterricht konzipiert und technisch so
auf der CD abgelegt, dass sie schnell auch ins
Schulnetz überspielt werden können.
– Werkzeuge, die Ihnen beim Erstellen von Vorla­
gen behilflich sind. So können Sie beispielsweise
einen Zahlenstrahl, verschiedene Koordinatensysteme oder Netzdarstellungen von Körpern
erstellen und als Kopiervorlagen aus­drucken.
– Simulationen, Animationen und Fotos, die Gesprächsanlass bieten, um komplexe Fragestellungen anschaulich aufzugreifen.
Bewusst wurde beim Erstellen der Medien auf Modularität einerseits und die Nutzung von Standardprogrammen andererseits geachtet, da dies den
Einzug von IT-Bestandteilen in den Mathematikunterricht unterstützen soll.
Die Service-CD ist so aufgebaut, dass Sie die Medien, die zu der momentanen Unterrichtssituation
passen, problemlos und schnell finden können. Eine
komfortable Suchfunktion, Vorschaugrafiken auf die
Medien und die Nutzung der freigeschalteten Medien im Schulnetz runden das Konzept ab.
Das Lösungsheft
Im Sinne des eigenverantwortlichen und selbstständigen Lernens bieten wir für die Schülerinnen
und Schüler und die Eltern ein Lösungsheft an, das
ohne den Schulstempel im freien Verkauf erhältlich
ist. Es ist identisch mit dem Lösungsteil des Servicebandes.
DO01742692_KT_K00_Titelei_I_X.indd 06.07.2009 14:24:27 Seite: 7 [Farbbalken für Fogra39] BlacK
Cyan
Magenta
Yellow
Lerneinheit
Kommen- Exemplarische
Serviceblatt
tarteil
Kommentare und Exkurse
Lösungen des
Serviceblattes
Lösungen
Aufgaben
Die mit K bezeichneten Seiten beziehen sich auf den Kommentarteil, die mit L bezeichneten Seiten verweisen auf den Lösungsteil am Ende
des Servicebandes. Alle mit S bezeichneten Seiten definieren den Serviceteil in der Mitte des Buches.
1 Lineare Gleichungssysteme
K 1
1 Lineare Gleichungen mit
zwei Variablen
K 3
2 Lineare Gleichungssysteme
K 4
– Gleichungssysteme, K 1
– Einstiege, K 3
– Aufgaben, die das Verständnis fördern, K 5
L 1
<  Lineare Gleichung mit zwei
Variablen, S 4
S 65
L 1
< Grafische Lösung linearer
Gleichungssysteme, S 5
< Das Problem mit den Preisen…, S 6
< Kärtchen wechsle dich, S 7
S 65
L 3
S 65
3 Lösen durch Gleichsetzen
K 6
L 6
4 Lösen durch Addieren
K 7
L 7
5 Modellieren mit
linearen Gleichungssystemen
K 8
6 Lineare Ungleichungen mit
zwei Variablen*
< Mit dem Taxi unterwegs, S 8
S 65
L 8
K 9
< Ungleichungen lösen, S 9
S 66
L 10
7 Systeme linearer Ungleichungen*
K 10
< Zettelwirtschaft, S 10
S 66
L 11
8 Lineares Optimieren*
K 11
Üben • Anwenden •
Nachdenken
K 12
L 14
2 Wurzeln
K 14
L 18
1 Quadratwurzeln
K 16
– Modellieren, K 8
– Grafische Lösungen
mit dem Computer,
K 13
– Quadratwurzeln, K 17
L 13
< Quadratwurzel-Puzzle:
Radixt noch mal! (1), S 11
< Quadratwurzel-Puzzle:
Radixt noch mal! (2), S 12
L 19
S 66
2 Bestimmen von Quadrat­
wurzeln
K 18
– Sinnvoll runden, K 19
< Die Quadratur des Rechtecks, S 13
< Sinnvolles Runden, S 14
S 66
S 67
L 21
3 Multiplikation und Division
K 22
– Typische Fehler beim
Rechnen mit Wurzeln,
K 22
< Rechenregeln für Wurzeln –
Multiplikation und Division, S 15
< Tandembogen: Rechnen mit
Wurzeln, S 16
S 67
L 22
4 Addition und Subtraktion*
K 23
< Rechenregeln für Wurzeln –
Addition und Subtraktion, S 17
S 67
L 23
5 n-te Wurzel
K 24
< Wurzelrechnen –
Partnerarbeitsblatt (1), S 18
< Wurzelrechnen –
Partnerarbeitsblatt (2), S 19
S 67
L 24
S 67
Üben • Anwenden •
Nachdenken
K 26
L 25
3 Zinsen
K 28
L 28
1 Zinsrechnung
K 29
L 28
2 Zinseszins
K 30
– Faustregel zur Kapitalverdopplungszeit, K 31
< Zinseszins – Schritt für Schritt:
rechne und verstehe, S 20
< Zinseszins – mit dem Computer:
einfach genial, S 21
S 68
< Zuwachssparen – Schritt für Schritt:
rechne und verstehe, S 22
S 68
L 29
S 68
3 Zuwachssparen
K 32
L 30
4 Kleinkredit
K 33
L 31
Üben • Anwenden •
Nachdenken
K 34
L 33
Vorbemerkungen VII
DO01742692_KT_K00_Titelei_I_X.indd 06.07.2009 14:24:27 Seite: 8 [Farbbalken für Fogra39] BlacK
Cyan
Magenta
Yellow
Lerneinheit
Kommen- Exemplarische
Serviceblatt
tarteil
Kommentare und Exkurse
Lösungen des
Serviceblattes
Lösungen
Aufgaben
4 Ähnlichkeit. Strahlensätze
K 35
1 Zentrische Streckung
K 36
< Eigenschaften zentrischer Streckung, S 68
S 23
< 1-, 2-, 3-dimensional (1), S 24
S 68
< 1-, 2-, 3-dimensional (2), S 25
S 68
L 36
2 Ähnliche Figuren
K 38
< Ähnlichkeitspuzzle, S 26
< Tandembogen: Ähnlichkeit, S 27
< Ähnlich?, S 28
< Selbstähnlich, S 29
L 39
L 36
S 69
S 69
< Tandembogen: Strahlensätze, S 30
L 41
< Geometrie im Gelände (1) –
das Försterdreieck, S 31
< Geometrie im Gelände (2) –
das Visierquadrat, S 32
< Geometrie im Gelände (3) –
Bearbeitungsbogen, S 33
L 43
3 Strahlensätze
K 40
4 Lesen und Lösen
K 41
Üben • Anwenden •
Nachdenken
K 43
L 45
5 Satzgruppe des Pythagoras
K 45
L 49
1 Kathetensatz
K 47
– Den Kathetensatz beweisen, K 47
2 Höhensatz
K 48
– Den Höhensatz beweisen, K 48
3 Satz des Pythagoras
K 49
– Den Satz des Pythagoras beweisen, K 49
– Pythagoreische Zahlen,
K 52
4 Satz des Pythagoras in geometrischen Figuren
K 55
5 Anwendungen
K 57
Üben • Anwenden •
Nachdenken
K 59
6 Pyramide. Kegel. Kugel
K 62
– Stereometrie –
Geschichte und
Bedeutung, K 63
L 59
1 Prisma und Zylinder
K 64
– Volumenberechnung
zusammengesetzter
Körper, K 65
L 59
2 Pyramide. Oberfläche
K 66
– Pyramide, K 66
< Pyramidenmodell, S 41
S 73
L 60
3 Pyramide. Volumen
K 67
–V
olumenberechnung
Pyramide, K 67
– Komponenten der
Raumvorstellung, K 68
< Maximales Volumen, S 42
S 73
L 61
4 Kreisteile
K 70
L 62
5 Kegel. Oberfläche
K 70
L 63
6 Kegel. Volumen
K 71
7 Kugel. Volumen
K 72
8 Kugel. Oberfläche
K 73
VIII Vorbemerkungen
– Geometrie im Gelände,
K 41
S 69
< Arithmetische Beweise, S 37
S 71
L 49
L 50
< Zerlegungsbeweise, S 34
< Ergänzungsbeweis, S 35
< Flächenumwandlung, S 36
< Pythagoreische Zahlentripel, S 38
< Pythagoreische Zahlentripel mit
MS-Excel, S 39
S 70
S 70
S 71
S 71
S 71
L 51
L 52
< Knotenschnüre, S 40
S 72
L 53
L 55
< Streckenzüge auf Körpern, S 43
– Volumenberechnung
der Kugel: Herleitung
einer Formel, K 72
S 74
L 64
L 65
L 66
DO01742692_KT_K00_Titelei_I_X.indd 06.07.2009 14:24:28 Seite: 9 [Farbbalken für Fogra39] BlacK
Cyan
Magenta
Yellow
Lerneinheit
Kommen- Exemplarische
Serviceblatt
tarteil
Kommentare und Exkurse
9 Zusammengesetzte Körper
K 74
Üben • Anwenden •
Nachdenken
K 75
Bewerbungstraining
K 78
< Zusammengesetzte Körper, S 44
< Alles dreht sich, S 45
< Körper und Flächen, S 46
Lösungen des
Serviceblattes
Lösungen
Aufgaben
S 74
S 74
S 75
L 67
L 68
Treffpunkte
L 72
Treffpunkt Beruf
L 72
Treffpunkt Umwelt
L 74
Kapitelübergreifendes
<  Wochenaufgaben 1–18, S 47–S 64
ab S 75
Vorbemerkungen IX
DO01742692_KT_K00_Titelei_I_X.indd 06.07.2009 14:24:28 Seite: 10 [Farbbalken für Fogra39] BlacK
Cyan
Magenta
Yellow
DO01742692_KT_K01_001_013.indd 16.07.2009 14:42:57 Seite: 1 [Farbbalken für Fogra39] BlacK
Cyan
Magenta
Yellow
Schülerbuchseite 12 – 39
1 Lineare Gleichungssysteme
Kommentare zum Kapitel
In Kapitel 7 Lineare Funktionen des Schülerbandes 8
wurde ein expliziter Funktionsbegriff erarbeitet.
Dabei wurden entsprechend dem Lehrplan lineare
Gleichungen durch grafische Lösungsverfahren und
Äquivalenzumformungen gelöst. Die dort erlernten
Verfahren werden nun auf lineare Gleichungssys­
teme mit zwei Gleichungen und zwei Lösungsva­
riablen übertragen. Dabei werden die Vorteile der
rechnerischen Lösungsverfahren gegenüber dem
grafischen Lösen verdeutlicht sowie die Effizienz
verschiedener Verfahren untersucht. An geeigneten
Stellen können elektronische Hilfsmittel wie z. B.
Tabellenkalkulation und Funktionsplotter eingesetzt
werden. Eingangs sollten die Lernenden über drei
Grundvorstellungen verfügen (nach mathematik
lehren, Heft 118: Grundvorstellungen entwickeln,
­Erhard Friedrich Verlag, Velber 2003, Seite 6):
–Zuordnungsvorstellung – Abhängigkeit von
verschiedenen Größenbereichen (Warenmenge –
Preis),
–Kovariationsvorstellung – Dynamik durch Verän­
derung (veränderte Warenmenge führt zu einem
veränderten Preis),
–Objektvorstellung – gemeinsame Veränderungen
der beteiligten Größen (Zusammenhang zwi­
schen Warenmenge und Preis).
Zur Behandlung des Kapitels sollten die Schülerin­
nen und Schüler außerdem folgende Fähigkeiten
besitzen:
–verbale Beschreibung einer mathematischen
­Situation,
–symbolische Repräsentation der Situation durch
eine Funktionsgleichung,
–arithmetische Umsetzung in eine Wertetabelle,
–grafische Darstellung in einem Koordinaten­
system.
Intention und Schwerpunkt des Kapitels
In Lerneinheit 1 Lineare Gleichungen mit zwei Vari­
ablen werden Zahlenpaare als Lösung einer Glei­
chung mit zwei Variablen betrachtet.
Die zeichnerische Bestimmung des Schnittpunktes
zweier Geraden steht in der Lerneinheit 2 Lineare
Gleichungssysteme im Vordergrund. Algebraische
­Lösungsverfahren werden in den Lerneinheiten
3 Lösen durch Gleichsetzen und 4 Lösen durch Addie­
ren vermittelt.
Lerneinheit 5 Modellieren mit linearen Gleichungs­
sys­temen macht mit der Darstellung des Kreislaufes
beim mathematischen Modellieren und durch ge­
eignete Aufgaben deutlich, dass Gleichungssysteme
für die Lösung vieler Alltagsprobleme gebraucht
werden.
Die Inhalte der Lerneinheiten 6 – 8 sind im Lehrplan
nicht verbindlich vorgesehen. In den Hinweisen
zur Vernetzung findet sich jedoch der Verweis zum
linearen Optimieren als eine Möglichkeit, situiertes
Lernen zu verwirklichen. Gemäß verbindlicher Vor­
gabe des Lehrplans ist in jedem Schuljahr mindes­
tens eine Unterrichtssequenz zum situierten Lernen
durchzuführen. Vorgeordnete Inhalte zur Behand­
lung des linearen Optimierens sind lineare Unglei­
chungen und Ungleichungssysteme, diese werden
in den Lerneinheiten 6 und 7 behandelt und berei­
ten somit das lineare Optimieren vor.
Exkurs
Gleichungssysteme
In Mesopotamien wurde folgende ca. 4000 Jahre
alte Aufgabe gefunden:
„Ein Viertel der Breite zur Länge addiert ergibt
7 Handbreiten, Länge und Breite addiert macht 10
Handbreiten.“
Erst wesentlich später nutzte der Mathematiker
und Philosoph René Descartes (1596 – 1650) als
Erster die Variablen x und y für die Darstellung
von unbekannten Größen. Somit ist es möglich,
die oben genannte Aussagen mit x und y darzu­
stellen:
​ _41 ​ x + y = 7
x + y = 10
Ähnliche Aufgaben zum Themenbereich Glei­
chungssystem sind uns von unterschiedlichsten
Orten und aus verschiedenen Zeiten überliefert,
z. B. aus Ägypten, Griechenland und China.
Es handelt sich also um ein sehr berühmtes
Problem der Mathematik, zumal Varianten die­
ses Aufgabentyps auch bei den Indern, bei den
Arabern in Byzanz und schließlich bei fast allen
Mathematikern in Europa zu finden sind.
Die Thematik linearer Gleichungssysteme ist glei­
chermaßen innerhalb der Geometrie und in der
Algebra anzusiedeln. Geometrische Anschauung
erfordert algebraische Argumentation. Umge­
kehrt impliziert algebraisches Vorgehen eine
geometrische Anschauung. Für Schülerinnen und
Schüler bietet die Thematik gute Möglichkeiten,
Zusammenhänge zwischen den angesprochenen
mathematischen Bereichen zu erkennen und da­
mit umzugehen.
1 Lineare Gleichungssysteme K 1
DO01742692_KT_K01_001_013.indd 16.07.2009 14:42:57 Seite: 2 [Farbbalken für Fogra39] BlacK
Cyan
Magenta
Yellow
Schülerbuchseite 12 – 39
Zum Beispiel:
–geometrischen Objekten (Punkt, Gerade) wer­
den arithmetische Objekte (Zahlen, Zahlen­
paare) zugeordnet,
–den geometrischen Beziehungen (Inzidenz,
Kongruenz, Anordnung von Punkten auf einer
Geraden) werden arithmetische Beziehungen
(Gleichheit, Größerbeziehungen von Zahlen)
zugeordnet.
Bezug zu den Bildungsstandards
Leitidee funktionaler Zusammenhang: Die Schülerin­
nen und Schüler können
–Funktionen als Mittel zur Beschreibung von Zu­
sammenhängen verstehen und nutzen.
–die Veränderung von Größen und deren Abhän­
gigkeiten durch Funktionen beschreiben und
darstellen.
–grafische Darstellungen und Tabellen lesen und
auswerten.
–verschiedene Darstellungsformen von Funktio­
nen situationsbezogen einsetzen und verglei­
chen.
–zu vorgegebenen Funktionen Sachsituationen
benennen.
Leitidee Zahl: Die Schülerinnen und Schüler können
–mit Variablen als typisch mathematischen Ele­
menten umgehen.
–symbolische und formale Sprache in natürliche
Sprache übersetzen und umgekehrt.
Leitidee Modellieren: Die Schülerinnen und Schüler
können
–Situationen angemessen modellieren.
–Modelle verschiedenen Situationen zuordnen.
–Darstellungen erfassen und interpretieren, Infor­
mationen entnehmen und verarbeiten.
–mit dem Gleichheitszeichen korrekt umgehen.
Präsentations- und Referatsthemen
1. Was kostet der Führerschein?
Recherche bei diversen Fahrschulen anstellen
lassen; Preisvergleich bei unterschiedlich vielen
Fahrstunden (vgl. Schülerbuchseite 13).
2. Break-even-Point
Kosten-Nutzen-Frage bei einem ausgewählten
Produkt mit eigener Recherche (vgl. Schülerbuch­
seite 27).
K 2 1
Lineare Gleichungssysteme
Auftaktseite: Größer, kleiner, gleich
Alle Aufgabenstellungen der Auftaktseite beziehen
sich auf Situationen, die aus dem unmittelbaren
Alltag zumindest einiger Schülerinnen und Schüler
stammen. Gerade Mädchen in diesem Alter stellen
häufig gerne Schmuck selbst her und dürften daher
schon ähnliche Überlegungen wie Cora angestellt
haben.
Häufig versuchen die Lernenden bei Aufgaben wie
auf der linken Auftaktseite, mit den gegebenen
Einschränkungen genau die maximal verfügbare
Meterzahl (bzw. Zentimeterzahl) zu erreichen. Die­
se Aufgabenstellung entspricht dem Lösen einer
Gleichung mit zwei Unbekannten. Im Sinne der Lern­
einheit 6 Lineare Ungleichungen mit zwei Variablen*
kann jedoch darauf hingewiesen werden, dass sich
die Zahl der Lösungen erhöht, wenn man auch
Reste (an Bandenstücken bzw. Draht) zulässt. Diese
Überlegung kann – auch an anderen Stellen in der
Mathematik und bei der Modellbildung – zu einer
größeren Beweglichkeit des Denkens führen und
verbessert so die Problemlösefähigkeit.
Was kostet der Führerschein?
Die Schülerinnen und Schüler nutzen zur Beantwor­
tung der Frage aus dem eigenen Alltag die bereits
bekannten heuristischen Strategien Wertetabelle
und Schaubild. Bei der Präsentation einer Lösung
sollte von den Lernenden eine ausführliche Begrün­
dung angegeben werden (Argumentieren und Be­
gründen als zentrale Kompetenzen eines modernen
Mathematikunterrichts).
DO01742692_KT_K01_001_013.indd 16.07.2009 14:42:57 Seite: 3 [Farbbalken für Fogra39] BlacK
Cyan
Magenta
Yellow
Schülerbuchseite 12 – 14
Exkurs
Einstiege
“You never get a second chance to make the first
impression.”
Die Unterrichtseinheit zum Thema lineare Glei­
chungen mit zwei Variablen kann auf einer
abstrakten Ebene angelegt werden. Für das ei­
gentliche Verstehen sind jedoch Begegnungen,
Anschauungen, Handlungen und Ähnliches not­
wendig.
Die Einstiegsaufgaben der beiden ersten Lern­
einheiten regen einen solchen Unterrichtsein­
stieg an.
Ein passender und gekonnt initiierter
Unterrichts­einstieg ist für einen erfolgreichen
Mathematikunterricht mitentscheidend. Das gilt
sowohl für ein neues Thema als auch für eine
einzelne Unterrichtsstunde.
Dazu einige Anregungen nach Bärbel Barzel in:
mathematik lehren 109: Einstiege, Erhard Fried­
rich Verlag, Velber 2001, Seite 4 f.:
Schaffung eines kognitiven Konflikts: Durch
provozieren, aufzeigen von Widersprüchen, etwas
in Zweifel ziehen, Verwirrung stiften usw. lassen
sich Schülerinnen und Schüler motivieren, sie
stellen ihrerseits Vermutungen, Hypothesen und
Aussagen in den Raum. Hat sich eine Schülerin
bzw. ein Schüler erst einmal mit einer Aussage
festgelegt, ist er sehr daran interessiert, wie gut
er getippt hat.
Zeigen eines Bildes, einer Grafik, eines
­Modells: Schon das nonverbale Zeigen geeig­
neter Materialien – stummer Impuls – erzeugt
beim Lernenden Interesse und fordert ihn zur
persönlichen Disposition heraus.
Einspielen einer Filmsequenz oder eines
­Programmausschnitts: Die dynamischen Geo­
metriesysteme bieten zahlreiche Möglichkeiten
der Veranschaulichung.
Experiment oder Handlung: Physikalische Ex­
perimente nehmen den fächerübergreifenden
Aspekt auf und geben Impulse für mathemati­
sche Überlegungen. Das mit Flüssigkeit gefüllte
Becherglas lässt bei Rotation eine Parabel „er­
scheinen“, die ihre Form in Abhängigkeit von der
Drehzahl verändert.
Finde eine Ordnung: Gegenstände, Bilder, Modelle usw. werden vorgezeigt und Fragestellun­
gen nach dem Vorliegen einer gemeinsamen
Ordnung bzw. dem Nichtvorliegen einer solchen
Ordnung stoßen beim Lernenden strukturierende
Denkprozesse an.
1 Lineare Gleichungen mit zwei Variablen
Intention der Lerneinheit
–lineare Gleichungen als Gleichungen mit zwei
Variablen kennen
–Lösungen linearer Gleichungen als Zahlenpaare
erfassen
Einstiegsaufgabe
Die offene Aufgabenstellung greift das zweite The­
ma der Auftaktseite auf und regt zum enaktiven
Probieren an. Durch das Anlegen einer Tabelle kön­
nen das Probieren systematisiert und der mathe­
matische Zusammenhang stärker herausgearbeitet
werden.
Alternativer Einstieg
Folgende Aufgabenstellung bietet einen stärker all­
tagsbezogenen Zugang zum Thema:
Aufgabenstellung:
„Tobias will für sein Kaninchen einen rechteckigen
Auslauf an eine Hauswand bauen. Ihm stehen sie­
ben Meter Zaun zur Verfügung.“
Die Beantwortung der Frage sollte zunächst offen
angegangen werden: Die Schülerinnen und Schüler
erkennen durch Ausprobieren, dass es mehrere
sinnvolle Lösungen gibt. Anschließend wird erar­
beitet, dass man alle denkbaren Lösungen mithilfe
einer linearen Gleichung und dem entsprechenden
Schaubild darstellen kann.
Tipps und Anregungen für den Unterricht
Das < Serviceblatt „Lineare Gleichungen mit zwei
Variablen“, Seite S 4, bietet passende Übungen zur
Lerneinheit und vertieft das Wissen über die Exis­
tenz von Lösungspaaren bei Gleichungen mit zwei
Variablen. 1 Lineare Gleichungssysteme K 3
DO01742692_KT_K01_001_013.indd 16.07.2009 14:42:57 Seite: 4 [Farbbalken für Fogra39] BlacK
Cyan
Magenta
Yellow
Schülerbuchseite 15 – 17
Aufgabenkommentare
auftreten und eine Vielzahl von Lösungspaaren
möglich ist. Die Teilaufgaben b) und c) greifen auf
weitere Körper zurück und eignen sich zur Ver­
tiefung. Der folgenden Klassifikation liegt der Exemplari­
sche Kommentar: Aufgaben, die das Verständnis
fördern, Seite K 5, zugrunde:
Grundaufgaben: A 1; 2; 3
Operative Übungen: A 4; 5; 6; 7; 10
Kumulative Aufgaben: A 8
Komplexe Aufgaben: A 9
Problemstellungen – offene Aufgabensituationen: A 11
2 Lineare Gleichungssysteme
1 bis 5 Die Aufgaben greifen unterschiedliche Ein­
zelaspekte einer vollständigen Lösungsdarstellung
auf: Aufgabe 1 geht von einer realen Situation aus
und zielt auf das Finden mehrerer Lösungspaare ab.
Das Aufstellen einer Gleichung ist nicht notwendig.
Aufgabe 2 setzt dem Finden von Lösungspaaren
die Erstellung einer einfachen Gleichung voraus.
Ausgehend von einer Gleichung sollen in Aufgabe 3
Lösungspaare gefunden werden. Die Existenz einer
Vielzahl von Lösungen bei einer Grundmenge, die
nicht beschränkt ist, sollte im Unterricht bei dieser
Aufgabe angesprochen werden. Die Hinweise in
Aufgabe 4 ermöglichen dem Lernenden eine zeich­
nerische Darstellung, die wiederum interpretiert
werden sollte, und zwar in dem Sinne, dass jeder
Punkt der Geraden ein Lösungspaar darstellt. Die
Umformungen in Aufgabe 5 stellen die Verbindung
zur linearen Funktion und deren grafischer Darstel­
lung her.
Einstiegsaufgabe
Die Schülerinnen und Schüler stellen die Lösungen
eines Alltagsproblems in einem Schaubild (Vorsicht:
Punkte nicht verbinden!) dar und erkennen, dass es
ein Zahlenpaar gibt, das beide Bedingungen erfüllt.
Dadurch entdecken die Lernenden den Schnitt­
punkt zweier linearer Funktionen, ohne explizit de­
ren Funktionsgleichungen aufzustellen und formal
ein Gleichungssystem zu lösen.
6 und 7 Beide Aufgaben setzen ein Verständnis für
Zahlenpaare als Lösungen einer Gleichung mit zwei
Variablen voraus.
Randspalte
Ein spielerischer Zugang zur Findung von Gleichun­
gen mit zwei Variablen ist hier beschrieben.
Das Würfelergebnis ergibt jeweils die beiden Koeffi­
zienten von x bzw. y. Als Sozialform zur Bearbeitung
dieser Aufgabe eignet sich die Partnerarbeit.
8 Diese Aufgabe ermöglicht durch den Bezug zu
besonderen Vierecken kumulatives Lernen: Die Ler­
nenden müssen sich mit den Eigenschaften der in
Klasse 7 behandelten Figuren erneut auseinander­
setzen.
9 Die Summe aller Kanten des regelmäßigen drei­
seitigen Prismas lässt sich als Formel so darstellen:
k = 6 a + 3 c.
Die Aufgabe vernetzt Kenntnisse aus der Stereo­
metrie mit algebraischen Inhalten und macht deut­
lich, dass auch hier Gleichungen mit zwei Variablen
K 4 1
Lineare Gleichungssysteme
Intention der Lerneinheit
–lineare Gleichungssysteme kennen
–Lösungen linearer Gleichungssysteme durch eine
Wertetabelle oder den Schnittpunkt der beiden
Geraden finden
–Sonderfälle betrachten
–Anwendungssituationen mit linearen Gleichungs­
systemen modellieren
Tipps und Anregungen für den Unterricht
–Die Auseinandersetzung mit der grafischen
Lösung eines Gleichungssystems vermittelt an­
schaulich Einsichten und bildet die Grundlage für
die algebraischen Lösungsverfahren.
Das < Serviceblatt „Grafische Lösung linearer
Gleichungssysteme“, Seite S 5, bietet entspre­
chende Aufgaben.
–Bei der Bearbeitung des < Serviceblattes „ Das
Problem mit den Preisen“, Seite S 6, werden beim
Abwägen und Vergleichen von Preisen das Auf­
stellen von Funktionsgleichungen und die Inter­
pretation einer grafischen Darstellung geübt.
–Das < Serviceblatt „Kärtchen wechsle dich“, Sei­
te S 7, bietet eine Folienvorlage für die Erstellung
eines Quartetts. Die Schülerinnen und Schüler
entwickeln hier auf der Grundlage eines Bei­
spiels verschiedene Quartettkarten.
–Unterschiedliche Geschwindigkeiten von Fahr­
zeugen lassen sich zeichnerisch anschaulich in
einem Koordinatensystem darstellen. Ein Ein­
stieg in die Lerneinheit über diesen realen Bezug
ist denkbar. Die Interpretation des Schaubildes,
der Steigung, des Schnittpunktes usw. stellen ei­
nen Bezug zur Realität dar. Weitere Anregungen
dazu finden sich in dem Methodenfenster Treff­
punkte (Schülerbuchseite 19).
DO01742692_KT_K01_001_013.indd 16.07.2009 14:42:57 Seite: 5 [Farbbalken für Fogra39] BlacK
Cyan
Magenta
Yellow
Schülerbuchseite 16 – 17
Exemplarischer Kommentar
Aufgaben, die das Verständnis fördern
Damit ein komplexer Sachverhalt tatsächlich ver­
standen werden kann, müssen bestimmte Aufga­
bentypen durchlaufen werden. Das Schülerbuch
ermöglicht ein entsprechendes Vorgehen, das
im Folgenden exemplarisch anhand der Übungs­
aufgaben zur Lerneinheit 2 Lineare Gleichungs­
systeme aufgezeigt wird.
Grundaufgaben dienen zum Identifizieren oder
Realisieren grundlegender Zusammenhänge und
Verfahren. Zusätzlich ermöglichen sie im Sinne
eines automatisierenden Übens das Erlernen
von Fertigkeiten. Beispiel: Schülerbuchseite 18,
Aufgabe 1.
Das Ziel des automatisierenden Übens ist die
immer schnellere und sicherere Beherrschung
der entsprechenden Fertigkeit. Hierdurch wird
das Gedächtnis nicht nur bei Routineaufgaben,
sondern auch bei entsprechenden komplexeren
Aufgaben entlastet und die Lernenden können
sich auf die sichere Durchführung vom Rechen­
algorithmus konzentrieren. Eine zu große Anzahl
gleichförmiger Übungsaufgaben führt jedoch
zum Aufbau starrer Lösungsschemata und lang­
weilt die leistungsstärkeren Schülerinnen und
Schüler.
Operative Übungen dienen dem Erwerb von
Wissensnetzen und Fähigkeiten. Sie sollen das
bewegliche mathematische Denken schulen, das
das Erkennen von Zusammenhängen und die
Anwendung der Gesetzmäßigkeit ermöglicht.
Bei operativen Aufgaben unterscheidet man ver­
schiedene Typen:
1. Umkehraufgaben: Beispiel: Schülerbuchseite 19, Aufgabe 13.
2. Transversale Aufgaben: Bei ihrer Lösung sol­len
strukturelle Unterschiede oder Gemeinsam­
keiten erkannt werden. Beispiel: Schülerbuch­
seite 19, Aufgabe 12.
3. Kompositorische Aufgaben sind Aufgaben,
bei denen zur Lösung mehrere Regeln oder
Verfahren angewendet werden müssen.
­Beispiel: Schülerbuchseite 18, Auf­gabe 3.
4.Variierenden Aufgaben: Variation der Daten,
um Zusammenhänge und Gesetzmäßigkeiten
zu erkennen. Beispiel: Schülerbuchseite 18,
Aufgabe 5.
5.Aufgaben zur Abgrenzung der Regel. Beispiel: Schülerbuchseite 19, Aufgabe 11.
Kumulative Aufgaben verbinden den neuen mit
dem alten Stoff. Beispiel: Schülerbuchseite 18,
Aufgabe 7.
Komplexen Aufgaben fehlt die anschauliche
Grundlage. Beispiel: Schülerbuchseite 19, Auf­
gabe 14.
Anwendungsaufgaben: Beispiel: Schülerbuch­
seite 18, Aufgabe 8.
Problemstellungen – offene Aufgaben­
situationen: Beispiel: Schülerbuch­seite 19,
Aufgabe 12.
Hinweis:
Die Aufgabenzuordnungen sind nicht eindeutig,
da die Aufgaben auch mehrere Kriterien erfüllen
können.
Es ist für die Praxis aber wichtig zu wissen, dass
das Weglassen von einzelnen Aufgabentypen nur
kurzfristig eine Zeitersparnis bringt. Die mathe­
matischen Inhalte werden dann nicht sicher und
anwendbar verankert. Als Folge treten Regel­
verwechslungen und Anwendungsfehler auf, die
mit hohem Zeitaufwand aufgearbeitet werden
müssen.
Im Sinne eines verständnisorientierten
Mathema­tikunterrichts sollten die Aufgaben im
Schülerbuch nicht stur nach Reihenfolge abgear­
beitet werden. Die gleichartigen Aufgabentypen
innerhalb einer Aufgabe würden zu einem rein
mechanischen Anwenden des jeweils geltenden
Lösungskalküls führen. Im Unterricht und auch
in den Hausaufgaben sollten möglichst unter­
schiedliche und dem aktuellen Lernstand ange­
messene Aufgabentypen gestellt werden.
1 Lineare Gleichungssysteme K 5
DO01742692_KT_K01_001_013.indd 16.07.2009 14:42:58 Seite: 6 [Farbbalken für Fogra39] BlacK
Cyan
Magenta
Yellow
Schülerbuchseite 18 – 21
Aufgabenkommentare
3 Lösen durch Gleichsetzen
Der folgenden Klassifikation liegt der Exemplari­
sche Kommentar: Aufgaben, die das Verständnis
fördern, Seite K 5, zugrunde:
Grundaufgaben: A 1; 2; 6
Operative Übungen: A 3; 5; 11; 12; 13
Kumulative Aufgaben: A 4; 7
Anwendungsaufgaben: A 8; 9; 10; Methoden­
fenster Treffpunkte
Problemstellungen – offene Aufgabensituationen: A 14
Intention der Lerneinheit
– lineare Gleichungssysteme mithilfe des Gleich­
setzungsverfahrens lösen
1 bis 5 Aufgaben, die mit unterschiedlichen As­
pekten und steigendem Schwierigkeitsgrad die
grafische Lösung eines Gleichungssystems üben
und vertiefen. Das Erstellen einer Tabelle sollte
punktuell dennoch immer wieder erfolgen, um die
Existenz von vielen Zahlenpaaren zu verdeutlichen,
von denen nur ein Zahlenpaar übereinstimmt.
Tipps und Anregungen für den Unterricht
Trotz des algebraischen Schwerpunkts dieser Lern­
einheit, sollte der grafische Bezug nicht ganz aus
dem Blick geraten, das heißt, es sollte darauf hin­
gewiesen werden, dass beide Koordinaten eines
Schnittpunktes berechnet werden müssen. So lässt
sich verhindern, dass Schülerinnen und Schüler
beim algebraischen Bestimmen der Lösung die Be­
rechnung des zweiten Wertes vergessen.
6 Die Aufgabe bietet einen Anlass, um im Unter­
richt über die Genauigkeit einer grafischen Darstel­
lung zu sprechen und könnte somit auch bereits
eine Überleitung zu einem algebraischen Lösungs­
verfahren sein, wie es in der nächsten Lerneinheit
angesprochen wird.
7 bis 10 Mit der Mathematik lassen sich viele Fra­
gen des Alltags beantworten: In den Aufgaben wird
eine reale Situation vorgestellt. Die Übersetzung
dieser Realsituationen in die Sprache der Mathema­
tik bereitet den Schülerinnen und Schülern häufig
Probleme: Das Entkleiden der Aufgabe, das Heraus­
finden der mathematisch relevanten Informationen
und das Entdecken des mathematischen Modells
muss thematisiert, erarbeitet und geübt werden.
8 In der offen gestellten Aufgabe fehlen Informa­
tionen, z. B. die Anzahl der Urlaubstage.
Die Schülerinnen und Schüler sollten dies bei einer
vollständigen Lösung berücksichtigen und wenn
möglich sogar den „Break-even-Point“ bestimmen
(vgl. Schülerbuch Seite 27).
11 bis 14 Die Bearbeitung der Aufgaben setzt
die Behandlung der Sonderfälle voraus. Die sehr
ausführliche und verständliche Darstellung dieser
Thematik (Schülerbuchseite 17) könnte von Schüle­
rinnen und Schülern auch eigenständig erarbeitet
(Lernende präsentieren die Sonderfälle vor
der Klasse) und bei diesen Aufgaben angewandt
werden.
K 6 1
Lineare Gleichungssysteme
Einstiegsaufgabe
Ungeeignete Zahlenwerte in einem Gleichungssys­
tem und Ungenauigkeiten beim Ablesen der Lösung
aus einem Schaubild sind Gründe für algebraische
Lösungsverfahren, die mittels der Einstiegsaufgabe
vermittelt werden können.
Aufgabenkommentare
Der folgenden Klassifikation liegt der Exemplari­
sche Kommentar: Aufgaben, die das Verständnis
fördern, Seite K 5, zugrunde:
Grundaufgaben: A 1; 2; 3; 4; 5
Operative Übungen: A 8; 9; 10; 11
Kumulative Aufgaben: A 6; 7; 12; 13; 15
Komplexe Aufgaben: A 14
Problemstellungen – offene Aufgabensituationen: Info-Kasten Lösen durch Einsetzen
1 Die Balkenwaage als ein bekanntes Modell zur
Veranschaulichung von Äquivalenzumformungen
wird aufgegriffen und zur Veranschaulichung des
Gleichsetzungsverfahrens genutzt. 2 bis 6 Ziel dieser Aufgaben ist es, beim Lernen­
den ein routiniertes Arbeiten mit dem Gleichset­
zungsverfahren zu erreichen. Die Aufgaben 4 bis 6
fordern weitere Überlegungen, sie verhindern rein
automatisiertes Arbeiten und fördern dadurch das
Verständnis.
7 Etwas ungewohnt ist bei dieser Aufgabe der
Umgang mit Variablen, die nicht x und y heißen.
Dies fordert vom Lernenden eine Neuorientierung
und sorgfältige Prüfung, nach welcher Variablen
zunächst aufgelöst werden soll. DO01742692_KT_K01_001_013.indd 16.07.2009 14:42:58 Seite: 7 [Farbbalken für Fogra39] BlacK
Cyan
Magenta
Yellow
Schülerbuchseite 21 – 24
10 Die angesprochene Rechnung erfordert
zunächst das Aufstellen der beiden Funktions­
gleichungen über Achsenabschnitte und Stei­
gungswerte. Die nachfolgende Berechnung durch
Gleichsetzen liefert dann den exakten Schnittpunkt.
Mit dieser Aufgabe kann die Qualität einer zeich­
nerischen bzw. rechnerischen Lösung thematisiert
werden.
Lösen durch Einsetzen
Das Einsetzungsverfahren stellt eine sinnvolle
Ergänzung zu den bereits bekannten Lösungsver­
fahren dar. Es ist anspruchsvoller als das Gleich­
setzungsverfahren, da der Lernende hier jede
Gleichung nach einer Variablen auflösen und in
die andere Gleichung einsetzen kann. Dadurch
ergeben sich vier unterschiedliche Möglichkeiten,
während das Gleichsetzungsverfahren nur zwei
Möglichkeiten zulässt.
4 Lösen durch Addieren
Intention der Lerneinheit
– lineare Gleichungssysteme mithilfe des Additi­
onsverfahrens lösen
Einstiegsaufgabe
Das Additionsverfahren lässt sich in geeigneter
Weise mit der Darstellung einer Balkenwaage
einführen. Die Schülerinnen und Schüler erfahren
die Elimination einer Variablen auf anschauliche
Art, das heißt, die Operation des Addierens wird
durch das in der Aufgabenstellung beschriebene
Zusammen­legen der jeweiligen Waagschalen enak­
tiv ausgeführt.
Alternativer Einstieg
Aufgabenstellung für die Lernenden anhand der
­folgenden Abbildung:
a)
x
x
y
y
y
y
y
x
x
x
y
y
b)
3x + 5y
7
5x – 5y
9
3x + 5y
7
5x – 5y
9
„Die linke und die mittlere Rolle sind jeweils im
Gleichgewicht. Begründe: Auch die rechte Rolle ist
im Gleichgewicht. Gib für die Situationen an den
Rollen jeweils eine Gleichung an. Wie kann man
sich die Gleichung, die der rechten Rolle entspricht,
aus den Gleichungen, die der linken bzw. mittleren
Rolle entsprechen, entstanden denken? Lassen sich
mit den Gleichungen x und y berechnen?“
Aufgabenkommentare
Der folgenden Klassifikation liegt der Exemplari­
sche Kommentar: Aufgaben, die das Verständnis
fördern, Seite K 5, zugrunde:
Grundaufgaben: A 1; 2; 3; 4
Operative Übungen: A 5; 6; 7
Anwendungsaufgaben: A 8
Problemstellungen – offene Aufgabensituationen: Knobelfenster Gleichungsketten
1 Die Balkenwaage als ein bekanntes Modell zur
Veranschaulichung von Äquivalenzumformungen
wird aufgegriffen und zur Demonstration des Addi­
tionsverfahrens genutzt. 2 bis 4 und 6 Diese Aufgaben sind Übungen, die
ein routiniertes Ausführen des Additionsverfahrens
intendieren.
7 Die Sonderfälle können hier von den Schülerin­
nen und Schülern „entdeckt“ werden.
x
y
y
y
1 kg
1 kg
1 Lineare Gleichungssysteme K 7
DO01742692_KT_K01_001_013.indd 16.07.2009 14:42:59 Seite: 8 [Farbbalken für Fogra39] BlacK
Cyan
Magenta
Yellow
Schülerbuchseite 25
5Modellieren mit linearen Gleichungssystemen
Intention der Lerneinheit
– Modellierung mittels Gleichungssystemen
Exkurs
Modellieren
(Teilweise entnommen der Internetpräsentation
des Realschulseminars Schwäbisch Gmünd; Autor:
Karl Handschuh.)
Das Modellieren wird als eine der zentralen Kom­
petenzen des Lehrplans durch eine eigene Leitidee
hervorgehoben. Der Modellbildungsvorgang erhält
damit eine große Bedeutung für den Mathematik­
unterricht.
Dieser Modellbildungsvorgang erfolgt zyklisch und
beinhaltet als zentrale Tätigkeiten das Übersetzen
zwischen vier Bereichen:
Zunächst gilt es zwischen der Welt der Mathema­
tik einerseits und der realen Welt andererseits zu
unterscheiden. Häufig verläuft der Kreislauf im Ma­
thematikunterricht verkürzt, weil die realen
Situationen derartig komplex und unüberschaubar
sind, dass die Schülerinnen und Schüler den Prob­
lemlöseprozess nicht erfolgreich bewältigen könn­
ten. Deshalb beginnt der Kreislauf in vielen Schul­
büchern mit vereinfachten Aufgabenstellungen. Als
Kernelement des Modellierungsprozesses gilt die
Übersetzung in Terme, Gleichungen, Gleichungssys­
teme oder Folgen von Einzelverknüpfungen. Des­
halb wird dieser Übergang als Modellierungsphase
im engeren Sinne bezeichnet. Eine andere Beschrei­
bung des Übersetzens vom realen Modell zur Ope­
ration lautet in der Mathematikdidaktik „mathema­
tisieren“. Hier gilt es, das mathematisch Relevante
vom Unwichtigen zu trennen.
Folgende Grafik veranschaulicht den Modell­
bildungsvorgang:
Welt der Mathematik
Reale Welt
Eingekleidete
Aufgabe
Reales
Modell
modellieren in Schritten
ver
ifiz
iere
n
ide
abstrahieren
idealisieren
Reale
Situation
Operation
ntif
validieren
verarbeiten
izie
ren
interpretieren
Lösung
Modellierungskreislauf (nach Karl Handschuh)
Mathematisches Modellieren auf den drei Niveaus lässt sich wie folgt darstellen:
Niveau A
–vertraute und direkt erkenn­
bare Modelle nutzen
–einfachen Erscheinungen
aus der Erfahrungswelt
­mathematische Objekte zu­
ordnen
–Ergebnisse an der Realsitua­
tion überprüfen
K 8 1
Lineare Gleichungssysteme
Niveau B
–Modellierungen in mehre­
ren Schritten vornehmen
–Ergebnisse einer Modellie­
rung interpretieren und an
der Ausgangssituation prü­
fen
–einem mathematischen Mo­
dell passende Situationen
zuordnen
Niveau C
–komplexe oder unvertraute
Situationen modellieren
–verwendete mathematische
Modelle (wie Formeln, Glei­
chungen, Darstellungen von
Zuordnungen, Zeichnungen,
strukturierte Darstellungen,
Ablaufpläne) reflektieren
und kritisch beurteilen
DO01742692_KT_K01_001_013.indd 16.07.2009 14:42:59 Seite: 9 [Farbbalken für Fogra39] BlacK
Cyan
Magenta
Yellow
Schülerbuchseite 25 – 29
Einstiegsaufgabe
Von einer überschaubaren Realsituation ausgehend
werden die einzelnen Schritte des mathematischen
Modellierens ausführlich vorgestellt. Die vier Stu­
fen: übersetzen, lösen, interpretieren und bewerten
sollten ausführlich behandelt werden, um die Lö­
sekompetenz bei solchen Aufgaben zu entwickeln
und zu verbessern.
Aufgabenkommentare
Der folgenden Klassifikation liegt der Exemplari­
sche Kommentar: Aufgaben, die das Verständnis
fördern, Seite K 5, zugrunde:
Anwendungsaufgaben: A 1; 2; 3
Problemstellungen – offene Aufgabensituationen: Info-Kasten „Break-even-Point“
Tipps und Anregungen für den Unterricht
Das < Serviceblatt „Mit dem Taxi unterwegs“,
Seite S 8, vertieft die Kenntnisse über Gleichungs­
systeme und fordert neben der mathematischen
Berechnung der unterschiedlichen Preise auch die
Überprüfung der Ergebnisse bezüglich der Wirklich­
keit.
1 bis 3 Aufgabenstellungen, die über Niveau A
(vgl. Tabelle Seite K 8) hinausgehen und so erhöhte
Anforderungen an den Lernenden stellen.
„Break-even-Point“
Aufgabenstellungen dieser Art intendieren in
hohem Maße eine Vernetzung von Mathematik
und Realität.
6Lineare Ungleichungen mit zwei Variablen*
Intention der Lerneinheit
–lineare Ungleichungen als Ungleichungen mit
zwei Variablen kennen
–Lösungen von linearen Ungleichungen als
­Halb­ebenen oder Teilmengen von Halbebenen
erfassen
–die Randgeraden als Lösungsmengen der zuge­
hörigen Gleichungen erfassen
–grafische Darstellungsformen zu den Lösungs­
mengen der unterschiedlichen Relationen
­kennen
Einstiegsaufgabe
Die offen gehaltene Aufgabenstellung regt zu­
nächst zum Probieren an. Durch das Anlegen einer
Tabelle kann das Vorgehen systematisiert werden
und es können die mathematischen Zusammen­
hänge verdeutlicht werden. Neu ist gegenüber den
linearen Gleichungen mit zwei Variablen, dass es
zu jeder Einsetzung für die eine Variable mehrere
mögliche Einsetzungen für die andere Variable gibt,
je nach Grundmenge sind es unendlich viele.
Tipps und Anregungen für den Unterricht
Das < Serviceblatt „Ungleichungen lösen“,
Seite S 9, bietet geeignte Übungen zur Lerneinheit.
Hier werden zunächst die grafischen Darstellungs­
formen von Lösungen linearer Ungleichungen
wiederholt, die erforderlichen Umformungen zum
Lösen linearer Ungleichungen gesichert und einfa­
chere Sachaufgaben bearbeitet.
Aufgabenkommentare
Der folgenden Klassifikation liegt der Exemplari­
sche Kommentar: Aufgaben, die das Verständnis
fördern, Seite K 5, zugrunde:
Grundaufgaben: A 1; 3; 4
Operative Übungen: A 2; 5; 7
Kumulative Aufgaben: A 6; 8
1 und 2 Die Aufgaben festigen den Zusammen­
hang zwischen gegebenen Ungleichungen mit zwei
Variablen bzw. den damit gegebenen Halbebenen
und ausgewählten Lösungen der Ungleichungen.
1 Die Aufgabe zielt auf das Nennen von Lösungen
und Lösungspaaren aus dem Kopf ab. Hier werden
bewusst Ungleichungen mit einer Variablen und
solche mit zwei Variablen vermischt. Es ist zu be­
achten, dass im ersten Fall Zahlen als Lösungen in
Frage kommen, im zweiten Fall (geordnete) Zahlen­
paare.
3 bis 7 Die Aufgaben fördern das Verständnis der
Zusammenhänge zwischen Ungleichungen, deren
grafischer Darstellung, den zugehörigen Randgera­
den und den Lösungen.
3 Hier werden zunächst elementare Zeichentech­
niken trainiert. Es muss beachtet werden, dass
Randgeraden zu Ungleichungen mit der Kleineroder Größerrelation gestrichelt gezeichnet werden,
um zu zeigen, dass die Punkte der Randgeraden
nicht zu den Lösungen gehören. Bei den Relationen
kleiner gleich und größer gleich wird die Randge­
rade durchgehend gezeichnet. Durch zusätzliche
Vorgaben zu den Grundmengen kann bereits der
Aspekt eingebracht werden, dass nur Gitterkreuze
(bei den Grundmengen N, Z) oder aber die mar­
kierten Halb­ebenen (bei den Grundmengen Q, R)
gezeichnet werden müssen.
1 Lineare Gleichungssysteme K 9
DO01742692_KT_K01_001_013.indd 16.07.2009 14:42:59 Seite: 10 [Farbbalken für Fogra39] BlacK
Cyan
Magenta
Yellow
Schülerbuchseite 29 – 31
4 Diese Aufgabe beleuchtet den Zusammenhang
zwischen Halbebene (Repräsentant der Unglei­
chung) und Randgerade (Repräsentant der zugehö­
rigen Gleichung).
5 Hier müssen die Lösungsmengen eines Systems
von Ungleichungen gezeichnet werden und damit
die Schnittmenge der einzelnen Lösungsmengen.
7 Kenntnisse über lineare Gleichungen und die
Bedeutung der Parameter m und b für Steigung
und Ordinatenabschnitt werden aktiviert.
8 Diese Aufgabe trainiert den Umgang mit verba­
len Beschreibungen von Punkten, Geraden und Hal­
bebenen im Koordinatensystem bzw. in den Quad­
ranten. Die Übersetzung in Ungleichungen fordert
und fördert das Verständnis des Zusammenhangs
von geometrischer („obere Halbebene“) und algeb­
raischer („alle Zahlenpaare mit positivem y-Wert“)
Sichtweise sowie die Interpretation „x – horizontal
und y – vertikal“.
7Systeme linearer Ungleichungen. Planungsgebiete*
Intentionen der Lerneinheit
– die Lösungsmenge linearer Ungleichungssyste­
me als Schnittmenge der Lösungsmengen der
einzelnen Ungleichungen erkennen
– für die Darstellung der grafischen Lösung eines
Ungleichungssystems den Begriff Planungs­
gebiet kennen
– die Zugehörigkeit der Randgeraden und Eck­
punkte des Planungsgebietes zur Lösungsmenge
deuten können
Einstiegsaufgabe
Die Aufgabenstellung regt zunächst wieder zum
Probieren an. Ohne Einbezug der Nutzlasten und
Laderäume ist die Aufgabe mit den in der voran­
gegangenen Lerneinheit gewonnenen Fertigkeiten
ohne zusätzliche Hilfsmittel lösbar. Nun müssen
jedoch zu den intuitiv gefundenen möglichen Lö­
sungen die einschränkenden Bedingungen heran­
gezogen werden. Damit wird die Gesamtsituation
recht komplex und ein reines Lösen im Kopf damit
wenig zielführend. Als erstes Hilfsmittel bietet sich
die Anlage einer Tabelle an, in der zu den zunächst
gefundenen Lösungen die weiteren Einschränkun­
gen mit ja oder nein kommentiert werden können.
Im Hintergrund der Aufgabe steht bereits die Frage
nach einer optimalen Beladung. Dieses Auffinden
eines Optimums ist allerdings durch das Erstellen
K 10 1
Lineare Gleichungssysteme
einer Tabelle aufwendig und mühsam, sodass die
weitere Betrachtung recht zwingend zum Einsatz
grafischer Methoden führt. Letztlich wird mit dieser
Aufgabenstellung auch eine Fragestellung vorberei­
tet, wie sie nur mit den Strategien der nachfolgen­
den Lerneinheit Lineares Optimieren ökonomisch
gelöst werden kann.
Alternative Einstiege
Analog zur vorhandenen Einstiegsaufgabe eignen
sich Sachaufgaben aus dem Erfahrungsbereich der
Lernenden, z. B. bei Klassenfahrten, Festen usw., bei
denen die einschränkenden Bedingungen durch
Geldbeträge beschrieben werden. Beispiel: Bei
der Kirmes kostet Attraktion A den Betrag a und
­Attraktion B den Betrag b. Eine Person möchte
(min­destens bzw.) höchstens x Euro ausgeben.
­Welche Attraktionen können genutzt werden und
wie oft?
Tipps und Anregungen für den Unterricht
Das < Serviceblatt „Zettelwirtschaft“, Seite S 10,
übt die Zuordnung von Ungleichungssystemen und
deren grafische Darstellung. Je nach Akzentset­
zung der vorangegangenen Lerneinheit und Com­
puterausstattung kann hier früh mit geeigneten
Funktionenplottern gearbeitet werden. Hier sei auf
die entsprechenden Ausführungen zum Einsatz
von üblichen Dynamische-Geometrie-Software-Pro­
grammen wie GEONExT und GeoGebra verwiesen
(Seite K 13). Inhaltlich muss beachtet werden, dass
je nach einschränkenden Bedingungen nicht immer
ein abgeschlossenes Polygon die Lösungsmenge
darstellt, vielmehr treten ggf. auch offene Gebiete
auf. Weitere einschränkende Bedingungen über die
aus der Sachaufgabe direkt ablesbaren hinaus sind
häufig die für die jeweiligen Variablen bestehenden
Grundmengen (bei Anzahlen N, bei Größen häufig ​
Q​+​ usw.).
Aufgabenkommentare
Der folgenden Klassifikation liegt der Exemplari­
sche Kommentar: Aufgaben, die das Verständnis
fördern, Seite K 5, zugrunde:
Grundaufgaben: A 1
Operative Übungen: A 2; 3
1 bis 3 Die Aufgaben festigen mit unterschied­
lichem Anspruch und unterschiedlicher Problem­
ausrichtung die Grundtechniken zum Erstellen von
grafischen Lösungen üblicher Ungleichungssysteme.
Sie schaffen die Voraussetzung zum Nutzen die­ser Techniken in der nachfolgenden Lerneinheit
8 Lineares Optimieren*.
DO01742692_KT_K01_001_013.indd 16.07.2009 14:42:59 Seite: 11 [Farbbalken für Fogra39] BlacK
Cyan
Magenta
Yellow
Schülerbuchseite 31 – 33
1 Die Aufgaben trainieren das Erstellen von Pla­
nungsgebieten mit unterschiedlichen Konstellati­
onen von Vorgaben. Zum einen treten im Wechsel
sämtliche vier Relationsformen auf, zum anderen
ergeben sich entsprechend den Grundmengen für
x und y (jeweils Z) unterschiedliche Arten von Lö­
sungen. In den Teilaufgaben b), d), i) und j) ergeben
sich keine geschlossenen Polygone (siehe hierzu
Tipps und Anregungen). Bei Teilaufgabe c) ist die Lö­
sungsmenge des Systems leer, da die Halbebenen
keine Schnittmenge besitzen.
2 Hier wird die vorangegangene Aufgabenstel­
lung umgekehrt. Da vier verschiedene Relations­
formen zur Verfügung stehen, gibt es hier zu jeder
Teilaufgabe mehrere Lösungen zur Nennung zutref­
fender Ungleichungssysteme.
3 Diese Aufgabe trainiert die Kenntnis der Be­
deutung der Parameter m und b bei linearen Funk­
tionsgleichungen. Zudem werden die Sonderfälle
x ist konstant und y ist konstant bei den Parallelen
zu den Koordinatenachsen aktiviert.
8Lineares Optimieren*
Intentionen der Lerneinheit
– die Randpunkte und Eckpunkte eines Planungs­
gebiets auf ihre besonderen Merkmale im Hin­
blick auf optimale (minimale oder maximale)
Werte interpretieren
– zu einer gegebenen Optimierungsproblematik
die zugehörige Zielfunktion z aufstellen
– zu einer Zielfunktion durch Einsetzen des Wer­
tes null für den Parameter b in die zugehörige
Funktionsgleichung den Hilfsgraphen durch den
Ursprung zeichnen
– mittels Parallelverschiebung des Hilfsgraphen
durch geeignete Eckpunkte oder Randpunkte
des Planungsgebiets den Graphen der Zielfunk­
tion (Zielgerade) zeichnen
– den Ordinatenabschnitt der Zielgeraden als zu­
gehörigen optimalen Funktionswert erkennen
Einstiegsaufgabe
Die Aufgabe kann zunächst mit Probieren ange­
gangen werden, die gegebene Komplexität der
Problemstellung verhindert jedoch ein Finden von
Lösungen mit den bekannten Hilfsmitteln (Tabelle,
Grafik usw.).
Durch systematische Untersuchung des Planungs­
gebiets auf besondere Lösungen (Randpunkte
oder Eckpunkte) ergeben sich jedoch vielschichtige
­ iskussionsanlässe und erste Hinweise auf mögli­
D
che Lösungen. Eine zielorientierte Vorgehensweise
zum Auffinden des betreffenden Optimums gibt es
bislang aber nicht. Somit führt die Einstiegsaufgabe
zwingend auf Strategien zur Betrachtung des Op­
timums (hier: des Gewinnmaximums). Dies ermög­
licht den Zugang zur Betrachtung von Zielfunktio­
nen und deren Graphen.
Alternative Einstiege
Lineares Optimieren findet sich häufig in betriebs­
wirtschaftlichen Problemstellungen, die jedoch
den Nachteil haben, nicht unbedingt aus dem
Interessen- und Erfahrungsbereich der Lernenden
zu ent­stammen. Analog lassen sich Problemstellun­
gen aus dem Schulalltag entwickeln, wie etwa die
folgende:
Für ein größeres Schulzentrum sollen eigene ­Busse
angekauft werden. Die Prognosen sagen, dass in
den kommenden Jahren jeweils 720 Schüler zu
befördern sind. Es stehen zwei Bustypen zur Aus­
wahl: eine Ausführung mit 48 Plätzen und eine mit
32 Plätzen. Es stehen höchstens 20 Busfahrer zur
Verfügung. Aus rabattbedingten Gründen sollen
mindestens 5 kleine und 7 große Busse angeschafft
werden.
Einen weiteren Zugang zu Optimierungsproblemen
bietet insbesondere auch die Aufgabe 22, auf Schü­
lerbuchseite 38, aus Üben • Anwenden • Nachden­
ken, bei der keinerlei unmittelbar wirtschaftliche
Betrachtungen im Vordergrund zu stehen scheinen.
Tipps und Anregungen für den Unterricht
Das Lineare Optimieren ist eine unzweifelhaft
komplexe Vorgehensweise zur Lösung von Optimie­
rungsaufgaben. Dennoch entfaltet die Thematik
einen besonderen Reiz durch die enorme Anwen­
dungsbreite sowie die Nähe der betrieblichen
Welt. Die Elemente der Lösungsstrategie sind im
Einzelnen für sich keineswegs besonders schwierig,
vielmehr laufen bei diesem Thema unterschiedliche
Aspekte zusammen und demonstrieren gerade in
dieser Konstellation das Potential der Schulmathe­
matik in anscheinend sehr komplexen Anwendun­
gen. Die Lernenden erfahren hier direkt betriebliche
Vorgehensweisen, daher bietet es sich an, einen
Unterrichtsgang zu einem örtlichen Unternehmen
durchzuführen, bei dem Optimierungsprobleme vor
Ort diskutiert werden können. Im Unterricht selbst
sollte nach Möglichkeit Dynamische-GeometrieSoftware (DGS) zum Einsatz kommen.
1 Lineare Gleichungssysteme K 11
DO01742692_KT_K01_001_013.indd 16.07.2009 14:43:00 Seite: 12 [Farbbalken für Fogra39] BlacK
Cyan
Magenta
Yellow
Schülerbuchseite 33 – 38
Aufgabenkommentare
Der folgenden Klassifikation liegt der Exemplari­
sche Kommentar: Aufgaben, die das Verständnis
fördern, Seite K 5, zugrunde:
Komplexe Aufgaben: A 1; 2; 3
1 bis 3 Die Aufgaben sprechen typische Anwen­
dungsbereiche von Optimierungsproblemen an. Es
sollten zumindest die Aufgaben 1 und 2 oder 2 und
3 behandelt werden, da sie jeweils eine Maximie­
rung (Gewinn) und eine Minimierung (Kosten) zum
Ziel haben.
Grundätzlich lassen sich alle Aufgaben zwar schein­
bar auch durch reines Betrachten der Planungsge­
biete und Untersuchen der jeweiligen Eckpunkte
nebst Einsetzen der Koordinaten lösen. Jedoch
erfasst dieses Vorgehen nicht den Fall, dass ein
ganzer Geradenabschnitt die Lösungspunkte bein­
haltet, das heißt, dass eine der Randgeraden und
die Zielgerade dieselbe Steigung haben. Insofern
ist das Arbeiten mit der Zielgeraden als generelle
Lösungsmethode vorzuziehen.
Üben • Anwenden • Nachdenken
Der folgenden Klassifikation liegt der Exemplari­
sche Kommentar: Aufgaben, die das Verständnis
fördern, Seite K 5, zugrunde:
Grundaufgaben: A 2; 3; 5; 16
Operative Übungen: A 1; 4; 13 a) bis d); 15; 17
Kumulative Aufgaben: A 6; 7; 8; 9; 11; 12; 13 e);
14; Info-Kasten Geradengleichung aus zwei Punkten
Komplexe Aufgaben: A 21; 22
Anwendungsaufgaben: A 10; 18; 19; 20
Problemstellungen – offene Aufgabensituationen: Info-Kasten Noch mehr Variablen
1 bis 3 Grundfertigkeiten in der Bearbeitung von
Gleichungssystemen werden intensiv geübt. Hier
bietet sich an, die Kriterien für die Wahl eines ge­
eigneten Lösungsverfahrens und entsprechende
Entscheidungen begründen zu lassen.
4 und 13 Sonderfälle fordern bei algebraischem
Vorgehen eine geometrische Erklärung und tragen
so zu einem breiteren Verständnis bei.
5 und 6 Der Umgang mit Klammerregeln und Brü­
chen wird hier aktiviert und in die neuen Lösungs­
verfahren eingebunden.
7 bis 12 Einfachere Sachaufgaben führen auf
Gleichungssysteme. Hier steht insbesondere das
K 12 1
Lineare Gleichungssysteme
Aufstellen der Gleichungen bzw. des Gleichungs­
systems im Vordergrund.
14 Die Anwendung und die Interpretation der Pa­
ra­meter m und b bei linearen Geradengleichungen
werden in Aufgabe 14 aktiviert.
Noch mehr Variablen
Aufgaben, denen drei Gleichungssysteme mit
drei Gleichungen und drei Variablen zugrun­
de ­liegen, gehen über die Anforderungen des
­Bildungsplanes hinaus. Im Sinne einer Differen­
zierung können leistungsstarke Schülerinnen
und Schüler solche Aufgaben eigenständig bear­
beiten.
15 In dieser Aufgabe wird die Kenntnis vertieft,
dass ein Gleichungssystem aus zwei linearen Glei­
chungen a) parallele Geraden, b) sich schneidende
Geraden oder c) identische Geraden bestehen kann.
Entsprechend müssen die Lernenden die gegebe­
nen Geradengleichungen auf ihre Parameter m und
b prüfen.
16 Vor dem grafischen Lösen müssen die Funkti­
onsgleichungen begutachtet werden, um geeignete
Skalierungen der Achsen vornehmen zu können.
Geradengleichung aus zwei Punkten
Dieser Sachverhalt zeigt eine sehr relevante An­
wendungsmöglichkeit von Gleichungssystemen.
Der Hintergrund der Zwei-Punkte-Form
y–y
y –y
1
2
1
​ _
 ​ = ​ _
 ​
x – x1 
x2 – x1 
ist den Schülerinnen und Schülern bei ihrem jet­
zigen Kenntnisstand nicht vermittelbar. Die Schü­
lerinnen und Schüler sollten jedoch lernen, dass
man auch mit einer nicht hergeleiteten Formel
arbeiten kann.
18 bis 22 Diese Aufgaben bieten eine Auswahl an
Sachproblemen, anhand derer Planungsgebiete er­
stellt und diskutiert werden können bzw. optimierte
Lösungen gefunden werden müssen. Die Auswahl
reicht von einschlägigen betriebswirtschaftlichen
Problemstellungen über Sachsituationen aus dem
Erfahrungsbereich der Lernenden bis zur optimalen
Steuerung einer Ampelanlage an einer Straßen­
kreuzung.
DO01742692_KT_K01_001_013.indd 16.07.2009 14:43:01 Seite: 13 [Farbbalken für Fogra39] BlacK
Cyan
Magenta
Yellow
Schülerbuchseite 38
Grafische Lösung mit dem Computer
Sobald die grundlegenden Kompetenzen im
Umgang mit Gleichungssystemen gefestigt sind,
bietet sich der Einsatz eines geeigneten Com­
puterprogramms an.
Der Schwerpunkt üblicher Dynamische-Geome­
trie-Software (DGS) -Programme liegt in der
Geo­metrie. Die Veranschaulichung algebraischer
Inhalte ist in der Umsetzung teilweise recht müh­
sam und fordert vom Lehrenden eine intensive
Auseinandersetzung mit der speziellen Syntax.
Eine Alternative zu dem im Schülerbuch angebo­
tenen Programm GEONExT bietet das Programm
GeoGebra, das speziell für die Thematik der Glei­
chungssysteme einige sehr anwenderfreundliche
Funktionen bietet.
Der Name GeoGebra setzt sich aus Geometrie und
Algebra zusammen, da man zwischen geometri­
schen Handlungsweisen und algebraischen Dar­
stellungen nach Belieben wechseln kann. Geoge­
bra ist eine dynamische Mathematiksoftware, die
die Möglichkeiten von DGS und Computer-Algeb­
ra-Systemen (CAS) und damit Geometrie, Algebra
und Analysis verbindet. GeoGebra ist Freeware,
steht also frei im Internet zur Verfügung, und ist
unter nachfolgender Adresse herunterzuladen
bzw. auch online nutzbar: [http://www.geogebra.at]
Für das Lösen von Gleichungssystemen sind nur
wenige Eingaben nötig. Der Bildschirm zeigt
nicht nur Graphen, sondern in der linken Spal­
te sind die jeweiligen Objekte in algebraischer
Form notiert.
Die eingegebenen Objekte werden sofort
grafisch dargestellt und dokumentiert:
Der Schnittpunkt wird durch folgende Eingabe
grafisch und rechnerisch bestimmt:
S wird als Schnittpunkt der Geraden
a und b berechnet und angezeigt:
Die grafische Darstellung macht gleichzeitig den
berechneten Schnittpunkt sichtbar:
Graphen von Funktionen werden erzeugt durch
die Eingabe der jeweiligen Funktionsgleichung:
GeoGebra bietet die Möglichkeiten üblicher
DGS-Programme. Das heißt, eine Dynamisierung
durch die Nutzung des Zugmodus ist auch im
Bereich der Funktionen möglich und bietet inter­
essante neue Aufgabenstellungen.
1 Lineare Gleichungssysteme K 13
DO01742692_KT_K02_014_027.indd 16.07.2009 14:46:39 Seite: 14 [Farbbalken für Fogra39] BlacK
Cyan
Magenta
Yellow
Schülerbuchseite 40 – 59
2 Wurzeln
Kommentare zum Kapitel
Entsprechend den Lehrplanvorgaben wird das
Wurzel­ziehen als Umkehroperation des Quadrierens
betrachtet. Dabei wird der bisher bekannte Zahl­
bereich der rationalen Zahlen um die irrationalen
Zahlen erweitert. Für die Lernenden ist es im Zu­
sammenhang mit den irrationalen Zahlen neu und
ungewohnt, dass Aufgaben keine exakt anzugeben­
de Zahl als Lösung haben und deshalb bei jeder
Aufgabe situationsadäquate Überlegungen zur sinn­
vollen Genauigkeit durchgeführt werden müssen.
Wurzeln und somit irrationale Zahlen spielen in den
Folgekapiteln beim Berechnen von Zinssätzen in
der Zinsrechnung sowie bei Streckenberechnungen
mit dem Satz des Pythagoras eine große Rolle.
Intention und Schwerpunkt des Kapitels
Das Kapitel stellt den Lernenden mit dem Wurzelbegriff und den entsprechenden Rechenregeln ein
mächtiges Werkzeug für die Lösung vieler Sachpro­
bleme zur Verfügung.
Die Auftaktseite führt mithilfe anschaulicher Über­
legungen an Quadraten und Rechtecken an die Be­
rechnung von Quadratwurzeln heran.
Lerneinheit 1 Quadratwurzeln macht die Lernen­
den mit dem Begriff der Quadratwurzel vertraut.
Dabei stehen die sichere Begriffsbildung sowie die
Vermittlung von wichtigen Grundvorstellungen im
Mittelpunkt. Auf die Thematik der Irrationalität wird
deshalb an dieser Stelle noch verzichtet.
Lerneinheit 2 Bestimmen von Quadratwurzeln
­behandelt die näherungsweise Bestimmung von
Quadratwurzeln.
Anschließend erfolgt anhand der
__
Frage, ob ​√2 ​ einer
 
rationalen Zahl gleich sein
kann, die Zahlbereichserweiterung durch die irratio­
nalen Zahlen.
Die Lerneinheiten 3 Multiplikation und Division
und 4 Addition und Subtraktion behandeln die vier
Grundrechenarten beim Rechnen mit Wurzeln.
Lerneinheit 5 n-te Wurzel erweitert den Wurzelbegriff auf den allgemeineren Begriff der n-ten Wurzel.
Dabei steht die dritte Wurzel aufgrund ihrer Anwen­
dungsrelevanz im Vordergrund.
Die Wurzelschreibweise mithilfe gebrochener Expo­
nenten stellt den Zusammenhang zum Potenzrech­
nen her. Sie rundet im Üben • Anwenden • Nachdenken die Betrachtungen ab.
Bezug zu den Bildungsstandards
Leitidee Zahl: Die Schülerinnen und Schüler können
– die stetige Erweiterung rechnerischer Fähigkei­
ten und Fertigkeiten als Grundlage für eine be­
K 14 2 Wurzeln
sondere Art des Denkens und Problemlösens von
universeller Wirksamkeit erfahren.
– Quadratwurzeln durch Umkehren des Quadrie­
rens bestimmen und abschätzen.
– die Notwendigkeit von Zahlbereichserweiterun­
gen verstehen und begründen und die Schüle­
rinnen und Schüler wissen um Bedeutung und
Eigenschaften nicht-rationaler Zahlen.
– sinntragende Vorstellungen von Zahlen und
ihren Darstellungen darlegen – und sie entspre­
chend der Verwendungsnotwendigkeit nutzen.
– mit Wurzeln rechnen.
– Sachaufgaben lösen, die auf Quadratwurzeln
führen, und mit Näherungslösungen sinnvoll um­
gehen.
– logisch schließen und begründen.
Leitidee Messen: Die Schülerinnen und Schüler
können Messergebnisse und berechnete Größen in
sinnvoller Genauigkeit angeben.
Präsentations- und Referatsthemen
Im Schülerbuch werden in den Schaufenstern vie­
le interessante Themen vorgestellt. Diese können
selbstständig erweitert und vorgestellt werden.
Beispiele:
1. „Perfekte Rechtecke“: Im Internet finden sich
­viele weiterführende Informationen und Anre­
gungen.
2. Schaufenster „Zahlenzauber“ und „Altes ganz!“
zum Staunen auf den Schülerbuchseiten 43; 51;
55 und 56: Viele Zusammenhänge können von
den Lernenden erklärt und bewiesen werden.
3. Informationen zu den irrationalen Zahlen und
die Konstruktionen von Wurzelwerten.
4. Selbstständige Erarbeitung des Heron-Verfahrens
und Recherchen zum historischen Hintergrund.
5. Referat zu den Fibonacci-Zahlen, Schülerbuch­
seite 57.
6. Ausarbeitung zu Wurzeln mit negativen Expo­
nenten
Weiterführende Hinweise
– Der Kapitelaufbau ist streng hierarchisch ge­
prägt, sodass keine andere Bearbeitungsfolge
der Lerneinheiten möglich ist.
– Wichtiger Lernstoff aus vorangegangenen Klas­
sen sollte an passender Stelle integriert werden.
Beispiele: „Binomische Formeln“ in Lerneinheit 3 Multiplikation und Division, das „Distributiv­
gesetz“ in Lerneinheit 4 Addition und Subtraktion,
„Rechnen mit Variablen“ in komplexen Aufgaben.
– Der Taschenrechner wird unentbehrliches Hilfs­
mittel, macht die Beherrschung der Wurzel­
DO01742692_KT_K02_014_027.indd 16.07.2009 14:46:40 Seite: 15 [Farbbalken für Fogra39] BlacK
Cyan
Magenta
Yellow
Schülerbuchseite 40 – 41
rechenregeln aber nicht überflüssig. Diese sind
für spätere Umformungen bei genauen Berech­
nungen unentbehrlich.
– Der Taschenrechner kann auch eingesetzt wer­
den, um die Lernenden durch eigenes Experi­
mentieren und Beobachten Gesetzmäßigkeiten
entdecken zu lassen.
– Im Zusammenhang mit den irrationalen Zahlen
wird das im Lehrplan geforderte sinnvolle Run­
den besonders wichtig. Hier gibt der Exempla­
rische Kommentar: Sinnvoll runden, Seite K 19,
interessante Hinweise.
Eine mögliche systematische Begründung durch die
Lernenden könnte wie folgt lauten:
Auftaktseite: Who’s perfect?
Diese zum Einstieg in das Thema Wurzeln angebo­
tene Auftaktseite schafft einen handlungsorientier­
ten Zugang zu den streng algebraischen und häufig
sehr trocken vermittelten Sachverhalten. Die perfekten Quadrate bzw. Rechtecke regen dazu an, den
Zusammenhang zwischen Flächeninhalt und Quad­
ratseite, also zwischen einer Zahl und ihrer Wurzel,
anzubahnen.
Das 7 × 7-Quadrat
Für das Quadrat mit der Seitenlänge 7 ergibt sich
folgende Einteilung:
Das 6 × 6-Quadrat ist das größte Quadrat, welches
eingepasst werden kann. Dies hat allerdings zur
Folge, dass 13 1 × 1-Quadrate ergänzt werden müs­
sen. In Summe erhält man also 14 Teilquadrate.
Über folgende Stufung gelangen die Schülerinnen
und Schüler zur obigen Aufteilung:
Die Überdeckung dieses Quadrates durch die neun
aufgezeichneten Quadrate schafft Handlungsori­
entierung. Meist entwickeln die Schülerinnen und
Schüler schnell einen Weg, um die Minimalzahl der
neun Teilquadrate zu erfassen. Mit einer systemati­
schen Herangehensweise gelingt den leistungsstär­
keren Schülerinnen und Schülern relativ leicht der
Ansatz für eine stichhaltige Begründung.
Å-mal 5 × 5-Quadrat
5-mal 2 × 2-Quadrate
4-mal 1 × 1-Quadrate
Summe: 10 Teilquadrate
2 Wurzeln K 15
DO01742692_KT_K02_014_027.indd 16.07.2009 14:46:41 Seite: 16 [Farbbalken für Fogra39] BlacK
Cyan
Magenta
Yellow
Schülerbuchseite 41 – 42
1-mal 4 × 4-Quadrat
3-mal 3 × 3-Quadrate
6-mal 1 × 1-Quadrate
Summe: 10 Teilquadrate
1-mal 4 × 4-Quadrat
2-mal 3 × 3-Quadrate
3-mal 2 × 2-Quadrate
3-mal 1 × 1-Quadrate
Summe: 9 Teilquadrate
Alle anderen Unterteilungen erfordern mehr Teil­
quadrate.
Das 11 × 11-Quadrat
Bei einem 11 × 11-Quadrat sind ähnliche Beobach­
tungen möglich.
Hier ist die geringste Zahl von überdeckenden Teil­
quadraten 11.
Die Lernenden erkennen meist sehr schnell, dass
sie mit einem 6 × 6-Quadrat beginnen müssen. Fol­
gende Aufteilung wird entdeckt:
1-mal 6 × 6-Quadrat
2-mal 5 × 5-Quadrate
1-mal 4 × 4-Quadrat
4-mal 2 × 2-Quadrate
3-mal 1 × 1-Quadrate
Summe: 11 Teilquadrate
Alternativ, ebenfalls 11 Teilquadrate:
1-mal 6 × 6-Quadrat
2-mal 5 × 5-Quadrate
3-mal 3 × 3-Quadrate
1-mal 2 × 2-Quadrat
4-mal 1 × 1-Quadrate
Summe: 11 Teilquadrate
13 × 13-Quadrat
1-mal 7 × 7-Quadrat
2-mal 6 × 6-Quadrate
1-mal 4 × 4-Quadrat
3-mal 3 × 3-Quadrate
5-mal 1 × 1-Quadrate
Summe: 12 Teilquadrate
Eine Fortsetzung regt zum eigenständigen ent­
deckenden Lernen an.
Weitere zahlreiche und interessante Informationen
finden sich im Internet unter dem Suchbegriff perfekte Quadrate.
Das perfekte 18 × 16-Rechteck
(Schülerbuchseite 40 unten)
Diese Aufgabe soll zum Entdecken des Zusammen­
hangs zwischen Zahl und Quadratzahl sowie die
Anbahnung des Wurzelbegriffs anregen.
K 16 2 Wurzeln
Perfektes Rechteck und perfektes Quadrat
(Schülerbuchseite 41)
Die beiden hier angebotenen perfekten Figuren
ermöglichen einen propädeutischen Zugang zum
Begriff der Quadratwurzel.
1 Quadratwurzeln
Intention der Lerneinheit
Die Lerneinheit soll eine Grundvorstellung vom
Begriff der Quadratwurzel vermitteln. Diese wird
aus einem einfachen Sachverhalt, am Beispiel eines
Quadrates, gewonnen. Im Vordergrund steht dabei,
dass man Quadratwurzeln nur aus nicht negati­
ven Zahlen ziehen kann und dass Quadratwurzeln
selbst nicht negativ sind. Um dieses Grundwissen
anschau­lich und sorgfältig aufzubauen, wird in
dieser Lern­einheit noch auf die für die Lernenden
meist sehr schwierige Thematik verzichtet, dass
eine natürliche Zahl nur selten eine rationale Zahl
als Quadratwurzel hat.
Schwerpunkte:
– wissen, dass man unter der Quadratwurzel einer
Zahl x die Zahl y versteht, die mit sich selbst
multipliziert x ergibt (y · y = x).
– die Begriffe Wurzelziehen, Radikand und Quadrat­
wurzel kennen
– Quadratwurzeln aus Quadratzahlen bzw. quadra­
tischen Termen ziehen
– wissen, dass Quadrieren und Wurzelziehen Um­
kehroperationen sind
Einstiegsaufgabe
Die Einstiegsaufgabe vermittelt anhand der inhalt­
lichen Vorstellung „Quadratfläche – zugehörige
Seitenlänge“ den Begriff der Quadratwurzel. Dieser
Zugang schließt eine negative Lösung aus. Die
Frage nach der Existenz von Quadraten mit zwei
Kästchen Flächeninhalt werden die Lernenden auf
dieser Lernstufe verneinen. Man sollte dies bis zur
Lerneinheit 2 Bestimmen von Quadratwurzeln so
­akzeptieren.
__ Dort kann im Rahmen der Konstruk­
tion von ​√2 ​ die
 
Korrektur erfolgen.
Tipps und Anregungen für den Unterricht
– Die Lernenden sollten einige Quadratzahlen auch
im Hinblick auf das teilweise Wurzelziehen aus­
wendig wissen.
– Anfangs sollte die Wurzeltaste des Taschenrech­
ners noch nicht verwendet werden, da zunächst
eine inhaltliche Vorstellung vom Wurzelbegriff
entwickelt werden sollte.
– Ein Legespiel zur Quadratwurzel bieten die < Serviceblätter „Quadratwurzel-Puzzle: Radixt
noch mal! (1) und (2)“, Seiten S 11 und S 12.
DO01742692_KT_K02_014_027.indd 16.07.2009 14:46:41 Seite: 17 [Farbbalken für Fogra39] BlacK
Cyan
Magenta
Yellow
Schülerbuchseite 42 – 43
– Im Schülerbuch werden Quadrieren und Wurzel­
ziehen als Funktionen aufgefasst, die im Bereich
der nicht negativen Zahlen Umkehroperationen
sind. Aus dem Funktionscharakter (Funktion
als eindeutige Zuordnung) folgt die eindeutige
Bestimmtheit der Quadratwurzel (Wurzelwerte
sind immer positiv.). Dabei wird der Funktions­
charakter im Schülerbuch nicht thematisiert, er
(und die Beschränkung auf positive Wurzelwerte)
ergibt sich für die Lernenden anhand der Sach­
situation im Einstiegsbeispiel.
Den Lernenden__sollte jedoch
Folgendes deut­
__
lich werden: ​√2 ​ und
 
– ​√
 
zwei
__ 2 ​ bezeichnen
ver­schiedene Zahlen, ​√2 ​ hat
 
aber nicht zwei
verschiede­ne Werte. Dies wird im Kapitel quad­
ratische ­Gleichun­gen bedeutsam: Dort hat die
Gleichung x 2 = a für a > 0 zwei unterschied­
lichen Lösungen.
Exkurs
Quadratwurzeln
Definition
Die Wurzelfunktion ist eine Umkehrfunktion
des
__
Potenzierens: x 2 = 4x = ​√4 ​ .
Obwohl die Gleichung x 2 = 4 __die zwei Lösungen
2 und – 2 hat, hat der Term ​√4 ​ nur
 
die positive
Lösung 2.
Die Wurzel ist eine Potenzfunktion. Es ist
__
​ mn  ​. Die Rechenregeln für Wurzeln ent­
​√ am ​ =
  a_
n
 
sprechen deshalb den Potenzrechenregeln.
Die Quadratwurzel hat nur für positive Radikan­
den eine reelle Lösung. Negative Radikanden
führen auf komplexe Zahlen.
Geschichte
Das moderne Wurzelzeichen taucht erstmals
in leicht abgewandelter Form bei Adam Ries
(1492 – 1559) und in einem Buch von Christoff
Rudolff (1525) auf. Seine damalige Bedeutung
ist umstritten. Ein Erklärungsansatz führt die
Schreibweise des Wurzelzeichens auf ein stilisier­
tes r (von radizieren) zurück. Die heutige Form
wurde erstmals in dem Buch Arithmetica integra
von Michael Stifel (1544) verwendet.
Aufgabenkommentare
Der folgenden Klassifikation liegt der Exemplari­
sche Kommentar: Aufgaben, die das Verständnis
fördern, Seite K 5, zugrunde:
Grundaufgaben: A 1; 2; 3; 4; 15; 16
Operative Übungen: A 5; 6; 7; 9; 18
Kumulative Aufgaben: A 11; 12; 13; 14
Komplexe Aufgaben: Infofenster Wurzeln und
­Variablen
Problemstellungen – offene Aufgaben­
situationen: A 8; 10; Schaufenster Zahlenzauber; 17
Zahlenzauber
___________
  
 Die Folge geht zwar mit ​√123 456 543 21 ​ = 111 111 weiter, es ergeben sich aber je nach Ta­
schenrechner schon Probleme mit den 11 Stellen.
Weitere Rechnungen sind nicht ausführbar. Au­
ßerdem endet die Reihe bei 1 111 111 1112 = 1,234 567 901 · 1018, weil die mittlere Ziffer
durch Übertrag nicht mehr passt.
 Als Radikand ergeben sich stets Quadratzah­
len, wie man leicht zeigen kann: Erste Spalte, 16er-Folge: Allgemein: Der Radikand hat 2n Ziffern, näm- lich n-mal die 1; (n – 1)-mal die 5 sowie die
­Endziffer 6. Man ersetzt die 6 durch eine weitere
5 und gleicht das durch den Summanden 1 aus.
Damit bekommt die Zahl die Form 11 … 155 … 5 + 1 =
2 n – 1
n–1
​ 
 
i=0
; ​10 i + 5 · ​ ; ​ 10 i + 1
 
i=n
n–1
n–1
; ​ 10 i + 5 · ​ ; ​ 10 i + 1
= 10 n · ​ 
 
j=0
 
i=0
n 
n 
10 – 1
10 – 1
_
  5 · ​ 
​ +
  1
​ +
= 10n · ​ _
9   
9   
= ​ _91 ​ · ​2 102n + 4 · 10 n + 4 3​
2 
n
32
+2
_
= ​ ​ 10 ​  ​ 3   
Die Zahl ist also eine Quadratzahl. Aus den Bei­
spielen ergibt sich also die Vermutung, dass sie
n Ziffern hat, und zwar (n – 1)-mal die 3 und die
Endziffer 4. Es ist bequemer, von dieser Zahl aus­
10 n + 2
zugehen als die Zifferndarstellung von ​ _
​ zu
 
3   
ermitteln.
Wie oben spaltet man den Summanden 1 ab und
erhält
n–1
; 
 ​ 10 i
i=0
333 … 3 + 1 = 3 · ​ 
10 n – 1
 
​ +
= 3 · ​ _
9   
n + 2
10
​  
= ​ _
3   
+1
1
Zweite Spalte, 81er-Folge:
Der allgemeine Radikand hat 2n Stellen, nämlich
(n – 1)-mal die 9; dann mit Stellenwert 10 n die
8; dann (n – 1)-mal die 0; dann Endziffer 1.
Damit ergibt sich die folgende Umformung:
2 Wurzeln K 17
DO01742692_KT_K02_014_027.indd 16.07.2009 14:46:42 Seite: 18 [Farbbalken für Fogra39] BlacK
Cyan
Magenta
Yellow
Schülerbuchseite 43 – 45
2 n – 1
99 … 9800 … 02 = 9 · ​
; 
  
​ 10 i
+
8 · 10 n
+1
i=n+1
n–2
= 9 · 10 n + 1 · ​ 
; 
 ​ 10 j
j=0
+ 8 · 10 n + 1
Wurzeln und Variablen
n–1
–1
__
= 9 · 10 n + 1 · ​ 10   8 · 10 n + 1
​ +
9   
= 102n – 10 n + 1 + 8 · 10 n + 1
= 102n – 2 · 10 n + 1
= (10 n – 1) 2
= 99 … 92 (99 … 9) steht für n Neunen.
Dritte Spalte, 49er-Folge:
Der allgemeine Radikand hat 2 n Stellen, nämlich (n – 1)-mal die 4; (n – 1)-mal die 8; dann End­
ziffer 9.
2 n – 1
44 … 488 … 89 = 4 · ​ 
n
Das Volumen eines Würfels ist somit 23 cm3 = 8 cm3.
Für die ganze Reihe gilt 100 · 8 cm3 = 800 cm3. Diese Lösung entspricht Niveau B.
n–1
; ​ 10 i + 8 · ​ ; ​ 10 i + 1
 
i=n
 
i=0
n
–1
–1
_
_
= 4 · 10 n · ​ 10  
​ + 8 ·​  10   1
​ +
9   
9   
1. Abschnitt: Dies sind grundlegende Aufgaben,
die den Wurzelbegriff auf algebraische Terme
ausdehnen. Sie sind für die folgenden Lernein­
heiten wie beispielsweise für das teilweise Wur­
zelziehen notwendig.
2. und 3. Abschnitt: Erweiterte Aufgabenstellun­
gen zur Vertiefung und Abgrenzung der Regel.
4. und 5. Abschnitt: Die komplexen Aufgaben­
stellungen dienen nicht nur der Wiederholung
von binomischen Formeln und quadratischer Er­
gänzung. Sie sind auch im Hinblick auf das Lösen
von gemischt quadratischen Gleichungen (vor
der Behandlung der Lösungsformel) zu sehen.
= ​ _91 ​ · (4 · 10 2 n + 4 · 10 n + 1)
2 
n
32
+1
__
​  ​ = ​ ​ 2 · 10 3   
Die Beispiele führen zur Vermutung, dass die
Wurzel eine Zahl aus (n – 1)-mal der 6 und der
Endziffer 7 ist.
66 … 67 = 66 … 66 + 1
n
–1
_
  1
​ +
= 6 · ​ 10 9   
n
+1
__
​ 
= ​ 2 · 10 3   
 Die angegebenen Zahlen sind Palindrome,
deren Wurzel wieder ein Palindrom ist. Eine Ge­
setzmäßigkeit ist nicht zu erkennen. Palindrome
(aus dem griechischen = rückwärtslaufend) sind
Zeichenketten, die vorwärts und rückwärts gele­
sen gleich bleiben.
 Hier sind nur die Quadrate Palindrome. ­Hier ist kein Gesetz bekannt.
13 und 14 Die Aufgaben sind unter den folgenden
Aspekten zu sehen:
– Training des Vorstellungsvermögens,
– Strategien zum Problemlösen anwenden,
– Lösungswege verständlich und mithilfe der Fach­
sprache darstellen,
– Inhalte aus verschiedenen mathematischen The­
menbereichen verknüpfen.
Beispiel für Teilaufgabe 13 d): Die Aufgabe lässt
sich ohne Taschenrechner lösen: 98 Würfel tragen
jeweils vier Quadrate zur Oberfläche bei. Die beiden
Würfel am Ende der Schlange tragen je eine zusätz­
liche Quadratflächen bei. Als Term: 100 · 4 + 2 = 402 Quadratflächen.
Eine Quadratfläche hat somit 1608 cm2: 402 = 4 cm2.
Daraus ergibt sich die Seitenlänge von 2 cm.
K 18 2 Wurzeln
2 Bestimmen von Quadratwurzeln
Intention der Lerneinheit
In dieser Lerneinheit wird der bisher bekannte Zahl­
bereich der rationalen Zahlen im Zusammenhang
mit der Berechnung von Quadratwurzeln um die
irrationalen Zahlen erweitert. Dabei steht nicht der
Begriff der Irrationalität im Vordergrund, sondern
die Vorstellung, dass die Quadratwurzel einer positi­
ven Zahl, die keine Quadratzahl ist, ein nicht enden­
der und nicht periodischer Dezimalbruch ist.
Schwerpunkte: – wissen, dass die meisten Quadratwurzeln irratio­
nale Zahlen sind
– Quadratwurzeln näherungsweise bestimmen
– Quadratwurzeln mithilfe des Taschenrechners
(näherungsweise) berechnen
Einstiegsaufgabe
Die Einstiegsaufgabe führt anhand einer aus Lern­
einheit 1 Quadratwurzeln vertrauten Sachaufgabe
zur Frage nach der Berechnung von Quadratwur­
zeln. Das Vorgehen – zwei Quadrate mit gegebener
Fläche, deren Seitenlängen sich problemlos be­
rechnen lassen, werden zu einem Quadrat zusam­
mengesetzt, bei dem die Seitenlänge nicht mehr
genau zu bestimmen ist – führt zu einem von den
Lernenden nicht erwarteten Ergebnis und wirkt so
besonders nachhaltig (Inkongruenzprinzip).
Tipps und Anregungen für den Unterricht
– Für die Lernenden liegt eine der Hauptschwierig­
keiten im Umgang mit irrationalen Zahlen darin,
dass in der Regel die Berechnungen „nicht mehr
DO01742692_KT_K02_014_027.indd 16.07.2009 14:46:42 Seite: 19 [Farbbalken für Fogra39] BlacK
Cyan
Magenta
Yellow
Schülerbuchseite 45
–
–
–
–
–
aufgehen“. Das macht Überlegungen zur sinn­
vollen Genauigkeit von Ergebnissen notwendig
(vgl. dazu die Leitidee Messen: Messergebnisse
und berechnete Größen in sinnvoller Genauigkeit
angeben und den Exemplarischer Kommentar:
Sinnvoll runden, Seite K 19).
Die irrationalen Zahlen sowie die Rundungsthe­
matik spielen in den Folgekapiteln bei Strecken­
berechnungen mithilfe des Satzes des Pythago­
ras und quadratischen Gleichungen eine zentrale
Rolle.
Als weitere irrationale Zahl lernen die Schülerin­
nen und Schüler im neunten Schuljahr die Zahl p
kennen.
__
2
Die
__beiden Umkehroperationen (​√ x ​ ) = x und ​
√x 2 ​ =
  x lassen sich am Taschenrechner verdeut­
lichen.
Das Nacheinander-Ausführen der Tasten ​
__
√ x ​ und
 
x 2 führt immer zur eingegeben Zahl zu­
rück.
Interessant sind in diesem Zusammenhang Run­
dungsfehler.
Ein Beispiel__für die Wurzel aus 2:
Die Taste ​√x ​   ergibt 1,414 213 6. Behält man den
Wert im Speicher, führt die Taste x 2 wieder zum
Ausgangswert 2. Dies widerspricht dem bisher
Gelernten (die Endstelle müsse bei 62 auch 6
lauten). Wird der Speicher gelöscht und anschlie­
ßend 1,414 213 6 eingetippt ergibt sich mit der
x 2–Taste der Wert 2,000 000 1. __
Versucht man dasselbe mit ​
__√ 3 ​ , tritt dieser ­Effekt
nicht auf. (Begründung: ​√3 ​ ≈
  1,732 050 8 – die
nach dem Quadrieren erste nicht mehr angezeig­
te Ziffer ist kleiner als 5, d. h. der Rechner rundet
ab.) Solche Betrachtungen verdeutlichen den Lernen­
den, dass die Taschenrechner runden und sich
je nach Rechenweg unterschiedliche Ergebnisse
ergeben. Es erfolgt eine Sensibilisierung für die
Thematik des sinnvollen Rundens (siehe unten).
Das < Serviceblatt „Die Quadratur des Recht­
ecks“, Seite S 13, unterstützt die Einführung des
im Kasten auf Schülerbuchseite 47 angebotenen
Heron-Verfahrens.
Das < Serviceblatt „Sinnvolles Runden“, Seite
S 14, dient zur Einführung in das Thema der
sinnvollen Genauigkeit. Die unterschiedliche Aus­
wirkung der Messgenauigkeit in Aufgabe 4 des
Serviceblattes kann man am besten mithilfe ­ der „Fragezeichenrechnung“ erklären. Dabei ste­
hen die Fragezeichen für nicht genau bekannte
Ziffern: Å49,å4? · 9,6? 149,7? · 9,58? Å34å66 ?   
Å34å3?    
    8984 4?       å485 ?  
      ? ? ? ? ? ?      ÅÅ9å 6? 
   Å4 ? ? ? ? ? ?         ? ? ? ? ?    143 ? ? ? ? ? ? Aufgrund des unbekannten Übertrags steht an
der dritten (vierten) Stelle auch ein Fragezeichen.
Die Rechnung zeigt, dass im ersten Fall nur zwei
Ziffern „genau“ sind, während im zweiten Fall (ent­
sprechend der Regel im folgenden Exemplarischen
Kommentar) drei Ziffern „genau“ sind.
Exemplarischer Kommentar
Sinnvoll runden
Dem Kommentar liegen die Artikel Herget, Wil­
fried: „Ganz genau – genau das ist Mathe!“ in:
mathematik lehren, Heft 93, Erhard Friedrich Ver­
lag, Seelze 1999, Seite 4 ff, und Voß, Erhard: „Un­
gefähr richtig oder haargenau daneben“, S 47 ff,
zugrunde.
„In Mathematik wird immer ganz genau gerech­
net, hier gibt es keine Unsicherheiten.“ – So lau­
tet die gängige Vorstellung der Lernenden. „In ,Mathe‘, das wissen alle ganz genau, sind alle
Zahlen ganz genau – hier gibt es vollkommene
Genauigkeit und Sicherheit. Diese gehen aber
unwiederbringlich verloren, wenn sich ,Mathe‘
mit dem Rest der Welt einlässt: Dann sind die
meisten der vorkommenden Zahlen zwangsläu­
fig und unvermeidbar nur begrenzt genau, und
entsprechend ungenau. ,Gib die Antwort mit
sinnvoller Genauigkeit!‘ muss daher die Richt­
schnur für alle Rechenaufgaben sein, bei denen
realistische Daten verwendet werden. Tatsächlich
liefert der Rechner in solchen Fällen meist viele
überflüssige, unsichere und damit falsche Zif­
fern.“ Herget (Seite 4).
Solche „übergenauen“ Lösungen gibt es in
Lösungsheften von Schulbüchern sehr häufig.
Selbst Prüfungsaufgabenlösungen genügen (bis­
her) nicht den Anforderungen.
Herget erläutert dies an der folgenden Aufgabe
des Landesinstituts für Schule und Weiterbildung
Nordrhein-Westfalen:
„Wie 1994 machte die Mitgliederzahl des DSB
(21 836 099) 26,7 % der Gesamtbevölkerung aus.
Wie viele Einwohner hatte Deutschland 1994?“
Als Lösung wurde 81 783 142 angegeben.
Der Wert 26,7 % ist offensichtlich gerundet (auch
die Genauigkeit der Datenangabe 21 836 099
kann hinterfragt werden). Herget analysiert dies
folgendermaßen:
2 Wurzeln K 19
DO01742692_KT_K02_014_027.indd 16.07.2009 14:46:42 Seite: 20 [Farbbalken für Fogra39] BlacK
Cyan
Magenta
Yellow
Schülerbuchseite 45 – 46
„Mein Taschenrechner liefert 81 783 142,3221
Einwohner – aha! Wenn es aber vielleicht nur
26,65 % oder sogar 26,75 % (26,749 99… %) wa­
ren? Wir verfolgen durch ,Doppelt-Rechnen‘ die
Auswirkung dieser beiden Schrankenwerte: Das
Rechnerergebnis wäre dann 81 936 581,6135 bzw.
81 630 276,6335 – nur die ersten beiden Ziffern
des Zahlenergebnisses sind also ,zuverlässig‘,
eine sinnvolle Antwort wäre: ,Deutschland hatte
knapp 82 000 000 Einwohner‘.“
Die Schülerinnen und Schüler sollten deshalb
lernen, mit solchen realistischen Daten so genau
wie möglich umzugehen. Die Ungenauigkeit der
Eingangsgrößen lässt eben auch nur ein unge­
fähres Wissen über die Ergebnisgrößen zu.
Voß gibt die folgenden beiden Faustregeln an: 1. Bei der Punktrechnung rundet man das Er­
gebnis auf höchstens so viele geltende Ziffern
ohne Anfangsnullen und ohne „Platzhalterend­
nullen“, wie die ungenaueste der beiden Zahlen
hat. Der Sinn dieser Regel können mithilfe von „Fragezeichenrechnungen“ bzw. Rechnungen
mit den Schrankenwerten aufgezeigt werden.
Ein Beispiel: 9,7531 : 2,3?? = 4,2???
  9 2??   0 5??1
    46??
   ????
Weil bei der Ausgangszahl 2,3 nur die ersten
zwei Ziffern genau bekannt sind, können auch im
Ergebnis höchstens die zwei ersten Ziffern genau
sein.
2. Bei Strichrechnungen rundet man das Ergeb­
nis höchstens auf so viele Stellen (vor oder nach
dem Komma), wie die ungenaueste der beiden
Zahlen hat. Ein Beispiel:
Die Messwerte 12,78 m (vier Stellen) und 40 m
(zwei Stellen) sollen addiert werden. Der Rechner
liefert 52,78 m. Dies muss auf (höchstens) zwei
geltende Ziffern gerundet werden: 53 m. Der
Sinn kann den Lernenden durch die folgende
Rechnung mit „Schrankenwerten“ aufgezeigt
werden: 12,775
12,78
12,785
+ 39,5 + 40,0 + 40,5 52,275
52,78
53,285
Es zeigt sich, dass schon die zweite Ziffer „unsi­
cher“ ist.
Da in der Praxis selten Zahlen sehr unterschied­
licher Genauigkeit nur addiert werden müssen,
dominiert die Regel für die Punktrechnungen. In
K 20 2 Wurzeln
der Schulpraxis haben sich deshalb die folgen­
den Vereinbarungen bewährt:
1. Das Ergebnis ist ungefähr so genau wie die
ungenaueste der Ausgangszahlen. Entscheidend
ist dabei die Anzahl der bekannten genauen
­Ziffern.
2. Werden bei einer Rechnung die Zwischener­
gebnisse nicht angegeben, sollte grundsätzlich
nur das Endergebnis gerundet werden.
Sind jedoch Zwischenergebnisse verlangt, müs­
sen diese auch nach der vereinbarten Regel
gerundet werden. Das < Serviceblatt „Sinnvolles
Runden“, Seite S 14, kann als Einführung in die
Thematik dienen.
Aufgabenkommentare
Der folgenden Klassifikation liegt der Exemplari­
sche Kommentar: Aufgaben, die das Verständnis
fördern, Seite K 5, zugrunde:
Grundaufgaben: A 1; 2; 4
Operative Übungen: A 3; 6
Komplexe Aufgaben: Infofenster Nicht vorstellbare
Zahlen
Problemstellungen – offene
Aufgabensituationen: A 5; 7
5 Quadrieren führt auf die Endziffern 9 (Zähler)
und 4 (Nenner).
Eine schülergemäße erste Begründung wäre bei­
spielsweise, dass der Quotient aus einer (größeren)
ungeraden und einer (kleineren) geraden Zahl nie
2 ergeben kann, weil dann die kleinere Zahl mit 2
multipliziert die größere Zahl ergeben müsste. Jede
Multiplikation mit zwei führt jedoch auf eine gera­
de Zahl und man erhält somit einen Widerspruch.
Nicht vorstellbare Zahlen
Nach der näherungsweisen Bestimmung von
Quadratwurzeln wird jetzt die Frage thematisiert,
__
 
ob eine rationale Zahl genau gleich ​√2 ​ sein
kann. Die negative Antwort lässt sich in einer für
die Lernenden einsichtigen Weise begründen. Da
irrationale Zahlen in Realsituationen nie offen­
sichtlich auftreten, ist diese Frage vor allem
von theoretischem Interesse. Die Behandlung
der irrationalen Zahlen wird jedoch dadurch
gerechtfertigt, dass anschaulich vorhandene Lö­
sungen vieler geometrischer (z. B. die genaue Be­
stimmung der Seitenlänge eines Quadrates mit
50 cm2 Flächeninhalt oder die Berechnung der
Diagonalenlänge) und algebraischer Probleme
auch rechnerisch genau möglich werden.
DO01742692_KT_K02_014_027.indd 16.07.2009 14:46:43 Seite: 21 [Farbbalken für Fogra39] BlacK
Cyan
Magenta
Yellow
Schülerbuchseite 46 – 47
__
Die Konstruktion von ​√2 ​ und
 
der anschließende
Eintrag in die Zahlengerade kann Anlass für die
folgende interessante Betrachtungen sein:
Aus den Klassen 6 und 7 ist den Schülerinnen
und Schülern bekannt, dass die rationalen Zah­
len auf der Zahlengeraden „dicht“ liegen. Dies
hatte unter anderem zur Folge, dass es zu einer
beliebigen rationalen Zahl (im Gegensatz zu den
ganzen Zahlen) keine nächst größere (oder klei­
nere) rationale Zahl gibt. Durch den Eintrag der
nicht zur Menge der rationalen Zahlen gehören­
den Wurzeln in die Zahlengerade wird den Ler­
nenden bewusst, dass die rationalen Zahlen die
Zahlengerade nicht vollständig ausfüllen, obwohl
sie dicht liegen.
Das Mengenbild (Venn-Diagramm) verdeutlicht
die Einbettung der rationalen Zahlen sowie der
ir­rationalen Zahlen in die neu erschlossene Men­
ge der reellen Zahlen. Die Darstellung erfolgt
analog der bei der Einführung der rationalen
Zahlen und der damit verbundenen Einbet­
tung der natürlichen Zahlen im Schülerband 7,
­Seite 20.
Ein Lösungshinweis: Möchte man die Konstruk­
__
tion von ​√2 ​ analog
 
zur Einstiegsaufgabe vorneh­
men, geht man wie folgt vor: Man zeichnet zwei Quadrate der Seitenlänge 1 aneinander, also ein Rechteck mit a = 1 cm und b = 2 cm (A = 2 cm2). Dieses lässt sich (ana­
log zum Einstieg) durch Zerlegung in ein flächen­
gleiches
Quadrat umformen. Die Seitenlänge ​
__
√ 2 ​  (cm) ergibt__sich __dann aus dem Flächeninhalt
2 cm2,__denn ​√2 ​  · ​√2 ​  cm2 = 2 cm2.
Für ​√8 ​ zeichnet
 
man entsprechend ein Rechteck
mit den Seitenlängen 2 cm und 4 cm:
__
√8
___
Für ​√50 ​ werden
 
zwei Quadrate mit je 5 cm Sei­
tenlänge (also ein Rechteck mit a = 5 cm und b = 10 cm) gezeichnet. Dadurch ergibt sich dann
das Beispiel der Einstiegsaufgabe im Schüler­
buch.
Heron-Verfahren
Das Verfahren geht auf babylonische Mathe­
matiker zurück und wurde schon vor über 2000
Jahren von Heron von Alexandrien beschrieben.
Seine genauen Lebensdaten sind unklar, aber sie
lagen wohl im Zeitraum 150 v. Chr. bis 250 n. Chr.
Das Heron-Verfahren (auch: babylonisches Wurzelziehen) ist ein iterativer Algorithmus 2​ xn + 1 = ​ _21 ​ · ​2 xn + ​ _xan  ​ 3​ 3​ zur näherungsweise Bestim­
mung der Quadratwurzel einer Zahl a. Es lässt
sich – wie im Schülerbuch dargestellt – geomet­
risch veranschaulichen.
Die Bedeutung des Verfahrens liegt u. a. in der
schnellen Annäherung an die Wurzelwerte.
Im Gegensatz zu dem zu Beginn der Lerneinheit
vorgestelltem Probierverfahren erfolgt die An­
näherung an die Wurzelwerte nun systematisch
und wesentlich schneller.
Zusätzlich dient das Verfahren als Beispiel eines
Iterationsverfahrens. Anhand der im Schülerbuch
__
anschaulich dargestellten Berechnung von ​√a ​  
lässt sich ein Term zur Berechnung des jeweils
nächsten Wertes aufstellen: Aus einem ersten
Näherungswert x0 wird durch Bildung des arith­
a
metischen Mittels x1 = ​ _21 ​ · ​2 x 0 + ​ _
x0  ​ 3​ ein besserer
Näherungswert gewonnen. Die Unempfindlich­
keit des Verfahrens gegenüber ungünstigen Aus­
gangswerten __
zeigt das folgende Beispiel: Wir
bestimmen ​√18 ​ :
Erster Näherungswert ist eine beliebige Zahl x 0
zwischen 4 und 5, denn 42 < 18 < 52
x0 = 4,5
x0 = 4,2
x0 = 4,9
x1 = 4,25
x1 = 4,242 857 1 x1 = 4,286 734 7
x2 = 4,242 647 x2 = 4,242 640 7 x2 = 4,242 867 5
x3 = 4,242 640 7
x3 = 4,242 640 7
Die Wahl eines extrem günstigen Ausgangswer­
tes verkürzt die Rechnung bis zur Taschenrech­
nergenauigkeit des Wurzelwertes nur um einen
Schritt.
Das < Serviceblatt „Die Quadratur des Recht­
ecks“, Seite S 13, bietet Übungen zur eigenständi­
gen Erarbeitung des Heron-Verfahrens.
2 Wurzeln K 21
DO01742692_KT_K02_014_027.indd 16.07.2009 14:46:43 Seite: 22 [Farbbalken für Fogra39] BlacK
Cyan
Magenta
Yellow
Schülerbuchseite 48
3 Multiplikation und Division
Intention der Lerneinheit
– die Regeln für die Multiplikation und Division
von Wurzeln kennen, formulieren und anwenden
– die Regeln begründen
– Wurzelterme mithilfe der Multiplikationsregel
durch teilweises Wurzelziehen vereinfachen
Einstiegsaufgabe
Die Zahlenbeispiele der Einstiegsaufgabe wurden
so gewählt (Quadratzahlen), dass die vermuteten
Gesetze exakt
sind.
__
__ überprüfbar
√
√
Beispiel: ​
9 ​
 
· ​
16 ​  
=
3 · 4
=
12
_____
___
​√9 · 16 ​ = ​
 √ 144 ​ =
  12
Die selbstständige Prüfung von Gesetzen durch das Einsetzen von konkreten Zahlen stellt den Ler­
nenden eine heuristische Strategie zur Prüfung von
Formeln zur Verfügung. Dies kann in Zweifelsfällen
zur Regelüberprüfung bzw. zum erneuten Auffinden
bereits in Vergessenheit geratener Regeln verwen­
det werden.
Das < Serviceblatt „Rechenregeln für Wurzeln – Multiplikation und Division“, Seite S 15, kann für die­
sen erweiterten Einstieg verwendet werden.
Tipps und Anregungen für den Unterricht
– Die Behandlung von beiden Regeln in einer
Stunde ist möglich.
– Erste Übungen in Partnerarbeit bietet das < Ser­
viceblatt „Tandembogen: Rechnen mit Wurzeln“,
Seite S 16.
– Zur Vermeidung einer Übergeneralisierung der
Multiplikationsregel (vgl. den folgenden Exkurs:
Typische Fehler beim Rechnen mit Wurzeln) sollte
die Abgrenzung zur Addition vor dem Einschlei­
fen des Algorithmus erfolgen. Empfehlenswert
ist das folgende Vorgehen:
1. Stunde: Einführung der Multiplikations- und
­Divisionsregel sowie erste Übungen.
2. Stunde: Abgrenzung zur Addition wie in Lern­
einheit 4 Addition und Subtraktion vorgeschla­
gen.
3. Stunde: Behandlung von gemischten Übungs­
aufgaben aus beiden Lerneinheiten.
Exkurs
Typische Fehler beim Rechnen mit Wurzeln
Dem Exkurs liegt teilweise das Kapitel 7 „Schü­
lerfehler beim Umformen“ in Malle, Günther:
Didaktische Probleme der elementaren Algebra,
Viehweg Verlag, Wiesbaden 1993, Seite 160 ff,
zugrunde.
K 22 2 Wurzeln
Vergleiche auch die Exemplarischen Kommentare
–Schülerfehler beim Umformen Schnittpunkt,
Serviceband 7, Seite K 26.
–Erkennen von Termstrukturen Schnittpunkt,
Serviceband 8, Seite K 1.
1. Falsche Informationsaufnahme
–Zahlen werden fälschlicherweise für Quadrat­
zahlen gehalten. Abhilfe: Quadratzahlen aus­
wendig lernen.
–Die „Reichweite“ des Wurzelzeichens wird
nicht
Beispiel: __ beachtet.
_______
2 · ​√2 ​ +
  3 = ​√ 4 · 2 + 3 ​  
Abhilfe: Den Radikanden in einer Klammer den­
ken oder diese Klammer setzen und das Ende
des Wurzelzeichens mit einem kleinen Haken
versehen.
2. Aufruf eines falschen Schemas
Nach Malle (Seite 172) entstehen Schemata häu­
fig – bewusst oder unbewusst – durch einen Ver­
allgemeinerungsprozess.
Aus Musterbeispielen
____
__
__
wie ​√a · b ​ = ​
  √ a ​  · ​√ b ​   und (a · b) 2 = a 2 · b 2 wird ein allgemein gültiges Schema der Form º (a ¹ b) = (º a) ¹ (º b) generiert. „Dies kann
unabhängig davon erfolgen, ob der Lehrer je­
weils ein solches Schema erwähnt oder erläutert.
Die Bildung solcher Schemata ist durchaus er­
wünscht, damit die Algebra kein Sammelsurium
von Einzelregeln bleibt. Der kritische Punkt bei
einem solchen Verallgemeinerungsprozess ist je­
doch der, dass gleichzeitig mit der Bildung des
allgemeinen Schemas ein Metawissen mitent­
wickelt werden muss, welches besagt, wann das
neue Schema angewendet werden darf und
wann nicht. Im Falle des obigen Schemas muss
beispielsweise gelernt werden, dass die Anwen­
dung
in folgenden
____
__ Fällen unzulässig ist: __
√
​ a + b ​ = ​
  √ a ​ + ​
  √ b ​ ; (a + b) 2 = a 2 + b 2.“
Malle (Seite 172)
Um solche Übergeneralisierungen zu vermeiden,
erfolgt im Schülerbuch zu Beginn von Lernein­
heit 4 Addition und Subtraktion eine deutliche
Abgrenzung dieses Schemas.
Weiterhin kann es zu Überschneidungen mit
­früher gelernten Regeln kommen:
–falsches Kürzen
(Wurzelzeichen werden
__
​√6 ​ 
​√12 ​  __
__
 
Schema ​
__
__ √ a ​ · ​√ a ​ =
6
1
_
__  ​  = ​ _
­ gekürzt): ​ _
12  ​ = ​ 2 ​
a wird falsch auf den
–das
Fall ​√2 ​ · ​√5 ​ =
  10 übertragen. Abhilfe: Kontrollmechanismen entwickeln (bei­
spielsweise die Regeln anhand von Wurzeln aus
Quadratzahlen überprüfen).
DO01742692_KT_K02_014_027.indd 16.07.2009 14:46:43 Seite: 23 [Farbbalken für Fogra39] BlacK
Cyan
Magenta
Yellow
Schülerbuchseite 48 – 50
3. Kognitive Verarbeitung
__
__
–Mangelnde Kenntnis, dass ​√a ​ · ​√a ​ =
  a gilt. Abhilfe: Genügend__Beispiele
rechnen.
Den
__
__
Zwischenschritt ​√a ​ · ​√a ​ =
  (​√ a ​ ) 2 notieren. Bei­
spiele behandeln, die das Quadrieren und Wur­
zelziehen als Umkehroperationen darstellen.
–Verwechslung von Quadrieren und Wurzel­
ziehen mit Verdoppeln und Halbieren.
Abhilfe: Unterschied zwischen zwei gleichen
Summanden und zwei gleichen Faktoren
­klären.
4. Handlung
–Fehlerhafte Berechnung von Wurzeln mit ei­
nem längeren Term als Radikanden. Abhilfe: Bedeutung der Gleichheitstaste the­
matisieren.
–Reihenfolgeprobleme bei der Eingabe in den
Taschenrechner. Abhilfe: Kontrollmechanismen: z. B. Wurzeln,
die im Kopf berechnet werden können, ein­
tippen.
Aufgabenkommentare
Der folgenden Klassifikation liegt der Exemplari­
sche Kommentar: Aufgaben, die das Verständnis
fördern, Seite K 5, zugrunde:
Grundaufgaben: A 1; 2; 3; 7; 8
Operative Übungen: A 4; 5; 6; 8; 10; 11; 13
Komplexe Aufgaben: A 9; 12; 14
Problemstellungen – offene Aufgaben­
situationen: A 15
15 Die Gesetzmäßigkeit lässt sich schülergemäß
begründen. Im Zähler des Radikanden steht diesel­
be Zahl wie der Koeffizient. Der Nenner ist das Qua­
drat dieser Zahl vermindert um 1. Es gilt:
____
_____
a
a “
a · ​ ​ _
 
 
 
​ ​  
=
​
a ​ _
   
 ​ ​ 
​a2​ ​ – 1 „
​a2​ ​ – 1
a
Anmerkung: „ a ​ _
   
 ​ “ steht für eine gemischte
​a2​ ​ – 1
Zahl und bedeutet deshalb ausnahmsweise nicht
√
√
4 Addition und Subtraktion
Intention der Lerneinheit
– gleiche Wurzeln mithilfe des Distributivgesetzes
addieren bzw. subtrahieren
– wissen, dass sich nur Wurzeln mit gleichen Radi­
kanden mithilfe des Verteilungsgesetzes zusam­
menfassen lassen
Einstiegsaufgabe
Die Beispiele zeigen, dass die von der Multiplika­
tion her bekannte Regel hier nicht gilt.
Als Erweiterung dieses Einstieges könnte man – wie auch schon in Lerneinheit 3 Multiplikation und
Division vorgeschlagen – einen Zugang über die
Potenzgesetze ermöglichen. Die Regeln für das
Addieren (Subtrahieren) werden wiederholt. Da
Quadrieren und Wurzelziehen Umkehroperationen
sind, ergibt sich automatisch die Frage nach der
Übertragbarkeit:
a 2__+ b 2 __
= ? 3 a 2__+ 4 a 2 __
= 7 a 2
​√a ​ + ​
  √ b ​ =
  ? 3 ​√ a ​ +
  4 ​√ a ​ =
  ?
Das < Serviceblatt „Rechenregeln für Wurzeln –
­Addition und Subtraktion“, Seite S 17, ermöglicht das selbstständige Erarbeiten der Regeln.
Tipps und Anregungen für den Unterricht
Die Vorerfahrungen aus dem Bereich Potenzrech­
nen ermöglichen eine parallele Behandlung von
Addition und Subtraktion.
Aufgabenkommentare
Der folgenden Klassifikation liegt der Exemplari­
sche Kommentar: Aufgaben, die das Verständnis
fördern, Seite K 5, zugrunde:
Grundaufgaben: A 1; 2; 3
Operative Übungen: A 6
Kumulative Aufgaben: A 4; 5; 7
Komplexe Aufgaben: A 8; 9; 10
Problemstellungen – offene Aufgaben­
situationen: Schaufenster Zahlenzauber
a
​a​ ​ – 1
a
​ ​ ​ – 1
a
___________
_______
_______
a (​a2​ ​ – 1) _
a
a
​a3​ ​ – a + a
_
a + ​  2    
 
 ​ ​ = ​ ​ _
 
 
 
​ + ​ 
  
 
 
 
​ ​ = ​
​ __
   
 
 
​ ​
2
2
​a​ ​ – 1
​a​ ​ – 1
​a​ ​ – 1
​a2​ ​ – 1
____
____
____
​a3​ ​
​a2​ ​ · a
a
_
​  2    
 ​ ​  
= ​ _
​  2  
 
 ​ ​  
= a ​ _
​  2    
 ​ ​ 
​a​ ​ – 1
​a​ ​ – 1
​a​ ​ – 1
a · ​ _
 ​ , sondern a + ​ _
 ​ .
2    
2    
√
√
​
√
​
√
√
√
2 Wurzeln K 23
DO01742692_KT_K02_014_027.indd 16.07.2009 14:46:43 Seite: 24 [Farbbalken für Fogra39] BlacK
Cyan
Magenta
Yellow
Schülerbuchseite 51 – 52
Zahlenzauber
5 n-te Wurzel
Dieses Schaufenster bietet nicht nur Staunens­
wertes aus der Mathematik, sondern es schult
zahlreiche Kompetenzen (vor allem aus dem
Bereich der Leitidee Zahl). Die Erklärungen der
Phänomene sind schülergemäß möglich:
 Der Nachweis ist für gute Rechner nach Be­
handlung der letzten Aufgabe ohne Hilfestellung
möglich: ___________________
​ x (x + 1) (x +    
2) (x + 3) + 1  ​ =? x (x + 3) + 1
√
___________________
5 x + 6) + 1  ​ =? x 2 + 3 x + 1
​ (x 2 + x) (x 2 +   
√
___________________________
2 + x 3 + 5 x 2 + 6 x + 1   ​? x 2 + 3 x – 1
√
    
​ x 4 + 5 x 3 + 6 x =
___________________
?
2 + 6 x + 1  ​ x 2 + 3 x + 1
√
   
​ x 4 + 6 x 3 + 11 x =
Intention der Lerneinheit
– die Begriffe Radikand, Kubikzahl, Kubikwurzel,
Wurzelexponent sowie die Schreibweise für n-te
Wurzeln kennen
– wissen, dass das Potenzieren mit n die Umkehr­
operation zum Ziehen
der n-ten Wurzel ist
__
n
– wissen, dass ​
  b ​   nur für b ≥ 0 definiert ist
__√
n
– den Wert ​√  b ​   für geeignete Radikanden im Kopf
bestimmen __
n
– den Wert ​√  b ​   mithilfe des Taschenrechners (nä­
herungsweise) berechnen
gilt, denn (x 2 + 3 x + 1) 2 = x 4 + 3 x 3 + x 2 + 3 x 3 + 9 x 2 + 3 x + x 2 + 3 x + 1 = x 4 + 6 x 3 + 11 x 2 + 6 x + 1
Der Zusammenhang gilt damit für beliebige vier
aufeinander folgende natürliche Zahlen, deren
Produkt um 1 vermehrt wird.
 Der Quadratzahlnachweis ist bei der ersten
Folge noch relativ einfach (für n * N): n · (n + 2) + 1 = n 2 + 2 n + 1 = (n + 1) 2 Der zweite Nachweis (Aufgabe in der Höhe des
auf der Randspalte abgebildeten Zauberhutes)
kann von den Lernenden – vor allem nach Be­
handlung der Vorgängeraufgabe – relativ leicht
eingenständig gefunden werden: linke
Spalte, unten_________
(für a * N): ______
__________
​ a 2 + 4 (a +  
1) ​ = ​√a 2 + 4 a +  4 ​ = ​√(a + 2) 2 ​ =
 a + 2
√
rechte
Spalte (für a *_________
N): ____________
______
+ 1) ​ = ​√a 2 + 2 a   
+ 1 ​ = ​√(a + 1) 2 ​ =
 a + 1
​ a 2 + a + (a   
√
 Die Wurzelwerte der ersten Zeile (26; 51; 76) sind von der Form 25 n + 1. Der nächste
_____ Wurzel­
wert ist also 25 · 4 + 1 = 101 = ​√10 201 ​ 
.
Die Wurzelwerte der zweiten Zeile (24; 49; 74) sind von der Form 25 n – 1. Der____
nächste Wurzel­
wert ist also 25 · 4 – 1 = 99 = ​√9801 ​ 
. Die Diffe­
renz ist immer 100 n: (25 n + 1) 2 – (25 n – 1) 2 = 625 n 2 + 50 n + 1 – 625 n 2 + 50 n – 1 = 100 n.
 Der Nachweis erfolgt analog der ersten Auf­
gabe.
Einstiegsaufgabe
Der problemorientierte Zugang führt auf die Zahl,
die dreimal mit sich selbst multipliziert das gesuch­
te Volumen ergibt. Dabei aktivieren die Lernenden
wichtige Grundvorstellungen: Anzahl der Würfel­
chen in einer Reihe (Länge) · Anzahl der Reihen
(Breite) ergibt die unterste Schicht. Diese ergibt
nach Multiplikation mit der Anzahl an Schichten
(Höhe) das Gesamtvolumen.
Tipps und Anregungen für den Unterricht
– Das Schülerbuch lässt auch bei den Kubikwur­
zeln nur positive Radikanden zu. Hier muss mit
dem Einwand gerechnet werden, dass im Gegen­
satz zur Quadratwurzel die Definition der 3. Wur­
zel auch auf negative Zahlen ausgedehnt werden
darf. Dies wird folgendermaßen begründet: 3 __
√
​  – 8 ​ =
  – 2, weil (– 2) 3 = – 8 gilt.
Das Zulassen der negativen Zahlen wäre jedoch
ungünstig, weil dann einige Wurzelgesetze nicht
1
m
​ n · m
   ​ 
mehr gelten würden. Beispiel: ​a ​_​ n  ​​ = ​a ​_
​ Aus der Gleichheit
ergibt
sich
das
entsprechende
n _
n · m __
√ a m ​ 
Wurzelgesetz: ​√  a ​ = ​
 
Werden negative Zahlen als Radikanden zuge­
lassen ergibt sich beispielsweise der folgende
Widerspruch: ___
_____
___
2  √
– 3 = ​√  – 27 ​ = ​
 √
  (– 27)  ​ = ​
  729 ​ =
  + 3!
3
___
6
_____
6
6
__
3 2  √
6   + a!
– a = ​√  – a 3 ​ = ​
 √
  (– a )  ​ = ​
  a  ​ =
Für Anwendungen ist vor allem die 3. Wurzel von
Bedeutung. Sie steht deshalb im Schüler­buch im
Mittelpunkt der Betrachtungen. Die höheren Wur­
zeln sind jedoch auch keine rein theoretischen Ge­
bilde. Sie finden auch im ­Realschulbereich ihre An­
wendung, so etwa bei der Zinseszinsrechnung. Dort
spielen sie bei Fragestellungen
nach dem Zinssatz __
3
2 
6
√ 3
n K ​ K n0 ​ ​  ​ eine Rolle.
​K n = K 0 · q n ¥ q = ​   _
– Die < Serviceblätter „Wurzelrechnen – Partnerarbeitsblatt (1) und (2)“, Seiten S 18 und S 19, können
zur Selbstkontrolle der bisher behandelten Regeln
eingesetzt werden.
K 24 2 Wurzeln
DO01742692_KT_K02_014_027.indd 16.07.2009 14:46:44 Seite: 25 [Farbbalken für Fogra39] BlacK
Cyan
Magenta
Yellow
Schülerbuchseite 52 – 53
Aufgabenkommentare
Der folgenden Klassifikation liegt der Exemplari­
sche Kommentar: Aufgaben, die das Verständnis
fördern, Seite K 5, zugrunde:
Grundaufgaben: A 1; 2; 8
Operative Übungen: A 4; 9
Kumulative Aufgaben: A 5; 6; 10
Komplexe Aufgaben: Wurzeln und Variablen
Problemstellungen – offene Aufgaben­
situationen: A 3; 7; Randspalte
Nun muss zunächst die Anzahl der Würfel bestimmt
werden. Auch hier gibt es Lösungen auf unter­
schiedlichem Niveau:
Niveau A: Einfaches Aufsummieren 10 + 9 + 8 + 7 + 6 + 5 + 4 + 3 + 2 + 1 = 55
Niveau B: Eine vollständige Mauer würde aus 100
Würfeln bestehen. Die Treppe entspricht der halben
Mauer + zehn halben Würfeln = 50 + 5 = 55 Würfel.
3 Teilaufgabe a): Der nächste Wurzelwert ist im­
mer das etwa 2,15-Fache des vorherigen. Für das
Tausendfache (8; 8000) des Radikanden ist der
Wurzelwert das 10-Fache.
Der Sachverhalt sollte erklärt werden:
Das nächste Glied der Kette ergibt sich durch Mul­
tiplikation mit__
10. Für die__dritte Wurzel gilt somit: ​
3 _ 3 __
3
3
√  8 ​  · ​√  10 ​ = ​
  √
  80 ​  und ​√
  10 ​ ≈
  2,15.
7 Der geometrische Sachverhalt erlaubt unter­
schiedliche Berechnungen. Wenn die Lernenden
sich diese gegenseitig begründen, werden unter­
schiedliche Sichtweisen deutlich. Dabei wird die
Gleichwertigkeit von Termen nicht mittels formaler
Termumformungen, sondern inhaltlich anhand von
konkretem Anschauungsmaterial und sprachge­
stützt aufgezeigt.
Teilaufgabe a) erlaubt die Erarbeitung von Lösun­
gen auf überschaubarer Komplexität, die die Bear­
beitung von Teilaufgabe b) erleichtern.
Die Lernenden werden zunächst die Würfelanzahl
wie folgt berechnen: 3 Stufen bedeutet: 3 Würfel + 2 Würfel + 1 Würfel = 6 Würfel; es folgt also VW = 93,75 m3 : 6 = 15,625 m3.
Seitenlänge eines Würfels: 2,5 m.
Hier können jedoch auch schon andere Überlegun­
gen (wie in Teilaufgabe b)) auftauchen.
Für die Oberflächenberechnung werden wohl unter­
schiedliche Zugänge gewählt, wie z. B.
– jede Begrenzungsfläche wird einzeln mithilfe
­einer Strichliste erfasst.
– Vorderseite + Rückseite: 6 · 2 Quadrate; rechts: 3 Quadrate; unten: 3 Qua­drate;
oben: 2 · 3 Quadrate. Insgesamt: 24 Quadrate.
Für den Aufbau eines sinntragenden Termverständ­
nisses sollten die Überlegungen in einen algebra­
ischen Term übersetzt werden:
6 a 2 · 2 + 3a2 + 3a2 + 2 · 3 a2 = 24 a 2
Für eine algebraische Lösung der Teilaufgabe b) muss der Term interpretiert werden:
Vorderseite + Rückseite = 2 · Anzahl der Würfel · a 2
Stufenseite: 2 · Stufenanzahl · a 2
unten + rechts: 2 · Stufenanzahl · a 2
10 · 11
Niveau C: 5 · 11 = 55 bzw. ​ _
  55
​ =
2   
Dahinter steckt der Ansatz 10 · 11
(10 + 1) + (9 + 2) + (8 + 3) … bzw. ​ _
​ 
2   
Dies kann mit folgender Zeichnung veranschaulicht
werden: 10
11
Mithilfe der bisherigen Überlegungen kann auch
ein Term zur Oberflächenberechnung bei beliebiger
Stufenanzahl (x) aufgestellt werden:
Term für die Würfelanzahl:
Aus dem Ansatz (x + 1) + (x – 1 + 2 ) + (x – 2 + 3)
usw. folgt: Würfelanzahl = (x + 1) · ​ _21 ​ x
2 Wurzeln K 25
DO01742692_KT_K02_014_027.indd 16.07.2009 14:46:45 Seite: 26 [Farbbalken für Fogra39] BlacK
Cyan
Magenta
Yellow
Schülerbuchseite 53 – 57
3 Die gefundenen Terme sollten vorgestellt und
Für die Flächenanzahl gilt: Vorderseite + Rückseite: 2 · (x + 1) · ​ _21 ​ x = x (x + 1)
Stufenseite: 2 · x
unten + rechts: 2 · x
gesamt: x (x + 1) + 2 x + 2 x = x 2 + 5 x.
bei 10 Stufen: 102 + 5 · 10 = 150 Flächen
analysiert werden. Die entstehenden Diskussionen
vertiefen das Termverständnis.
__
__
__
2 ​√18 ​  · ​√27 ​   3​ : ​√6 ​   ist gleichwer­
Beispiel: __
Der Term ​
__
__
tig zu ​√18 ​ : ​
  √ 6 ​  · ​√ 27 ​,  da die Klammer unnötig
ist und für die Division ein eingeschränktes Vertau­
schungsgesetz gilt. Der zweite Term lässt sich we­
sentlich einfacher zusammenfassen.
Randspalte
Die Gesetzmäßigkeit sollte auch durch einen Term
beschrieben werden: 5 Für eine schnelle Lösung muss der Trick des _____
____
3
a
a
_
a ​ _
 
 
 
​ ​  
=
a · ​
 
​ a 3 – 1 
 ​ ​ 
a 3 – 1
√​
3
 
√
teilweisen Wurzelziehen angewendet werden.
Mithilfe des Terms lässt sich die Allgemeingültigkeit
leicht zeigen: ______
____
_____
____
3
3 a 4 – a + a
3 a 3 · a
3
a
a
__
_
_
​  a ​ _
 
 
 
 
​ ​ = ​
 
​ 
 
 
 
 
​ ​ = ​
 
​ 
 
 
 
​ ​  
=
a · ​
 
​ a 3 – 1 
 ​ ​ 
a 3 – 1
a 3 – 1
a 3 – 1
√
√
√
√
Kubikwurzeln immer genauer
Die Formel ergibt sich aus dem Newton’schen
Iterationsverfahren. Um die Nullstelle einer
­Funktion zu finden, nutzt man die allgemeine
Iterationsvorschrift:
f (x )
n
x n + 1 = x n – ​ _
 
 ​ 
f ’ (x )
n
Für die dritte Wurzel ist f (x) = x 3 – a und f’ (x) = 3 x 2.
Setzt man diese Werte ein, ergibt sich die im
Schülerbuch angegebene Iterationsvorschrift:
x 3 – a
3 x 3
x 3
a
2 
a
3
n
n
n
1
_
  
 
​ = ​ 
  
​ – ​ _
  ​  + ​ _
   ​  = ​ _ ​ ​ 2 x n + ​ _ 2 ​  ​
x n + 1 = x n – ​ _
3 x 2
3 x 2 3 x 2 3 x 2 3
x n
n
n
n
n
Das in Lerneinheit 2 Bestimmen von Quadratwurzeln vorgestellte Heron-Verfahren ist ein Spezial­
fall des Newton-Verfahrens. Wendet man die
­Iterationsformel auf die Funktion f (x) = x 2 – a an, so erhält man mit f’ (x) = 2 x wie folgt den
Term für das Heron-Verfahren:
x 2 – a
2 x 2
x 2
n
n
n
n
n
1
_
_
_
_
x n + 1 = x n – ​ _
 
​ = ​ 
​ – ​ _
2 x    
2 x   
2 x   ​  + ​ 2 x    ​  = ​ 2 ​ 2​ x n + ​ x n  ​ 3​
n
a
a
 Eine schülergemäße Beschreibung könnte
folgendermaßen aussehen: Der Radikand gibt
den Flächeninhalt der Quadratfläche an. Der
Wurzelterm beschreibt somit die Seitenlänge des
farbigen Quadrates. Hier sollte die Reihe nicht nur fortgesetzt,
­sondern auch begründet werden. Hierzu können
+ 3
+ 5
die Quadratzahlen 1 
4 
9 + 7
+ 9
16 25 dienen.
 
 Die Treppe erinnert an Aufgabe 7 aus Lernein­
heit 5 n-te Wurzel. Zur vorteilhaften Bearbeitung
können dieselben Überlegungen dienen (vgl. den
dortigen ausführlichen Kommentar zu Aufgabe 7,
Seite K 25): Bausteinanzahl bei 6 Stufen: 3 · 12 = 36, denn
(11 + 1) + (9 + 3) + (7 + 5) = 3 · 12 Der geforderte Schnitt ergibt sich durch Probie­
ren aus den Quadratzahlen: 9 + 27 = 36
 Der Nachweis erfolgt analog dem bei den
Quadratwurzeln:
________________
​  n · (n + 1) (n   
+ 2) + n + 1  ​
√
3
3
_________________
= ​√  n 3 + 2 n 2 + n 2   
+ 2 n + n + 1  ​ 3
____________
= ​√  n 3 + 3 n 2 + 3 n
  
+ 1 ​ = (n + 1) 3.
n
Üben • Anwenden • Nachdenken
Der folgenden Klassifikation liegt der Exemplari­
sche Kommentar: Aufgaben, die das Verständnis
fördern, Seite K 5, zugrunde:
Grundaufgaben: A 1
Operative Übungen: A 3; 4; 5; 8; 9
Kumulative Aufgaben: A 6; 12; 18; 20
Komplexe Aufgaben: A 2; 7; 11; 16
Anwendungsaufgaben: A 10; 13; 14; 15; 19
Problemstellungen – offene Aufgaben­
situationen: Schaufenster Zahlenzauber; A 17; 21
K 26 2 Wurzeln
Zahlenzauber
Fibonacci-Zahlen
 Der italienische Mathematiker Leonardo
Fibonacci (1180–1250) erkannte als Erster den
gesetzmäßigen Ablauf vieler biologischer Wachs­
tumsprozesse. Sie können durch eine Zahlenfol­
ge beschrieben werden, die mit 0 und 1 beginnt.
Danach ist jede Fibonacci-Zahl gleich der Sum­
me der beiden vorangegangenen FibonacciZahlen: 1; 1; 2; 3; 5; 8; 13 … Die Zahlenfolge
­gehorcht der Rekursionsgleichung F n = F n – 1 + F n – 2 mit F 1 = F 2 = 1.
DO01742692_KT_K02_014_027.indd 16.07.2009 14:46:45 Seite: 27 [Farbbalken für Fogra39] BlacK
Cyan
Magenta
Yellow
Schülerbuchseite 57 –58
Das bekannteste Beispiel ist das „Kaninchen­
problem“. Annahme: Kaninchen gebären ab
einem Alter von zwei Monaten einen männli­
chen und einen weiblichen Nachkommen. Sie
sterben nie und pflanzen sich völlig regelmäßig
fort. Wie groß ist der Gesamtbestand an Paaren
nach n Monaten?
Lösung:
Nach
n Monaten
1
2
3
4
5
6
7
8
Anzahl Paare
1
1
2
3
5
8
13
21
 Teilt man die Fibonacci-Zahlen durch die
jeweils vorangegangene, approximiert man v
(v steht für die irrationale Zahl, die den golde­
nen Schnitt definiert): Der Term definiert das
Längenverhältnis der harmonischen Teilung
(goldener Schnitt). Der goldene Schnitt ist das
Teilverhältnis, bei dem sich die Länge der ganzen
Strecke zur längeren Teilstrecke so verhält, wie
die längere zur kürzeren.
__
v
1 + ​√5 ​ 
= ​ _
​ 
2   
Bezeichnet man die längere Strecke mit x und
die kürzere mit y, so ergibt sich die Verhältnis­
gleichung
x+y
x
_
  y ​
​= ​ 
​ _
x   
(x + y) · y= x 2
x 2 – x y – y 2= 0
_____
y 2
2
± ​ ​ _
4  ​ + y  ​ 
___
y
= ​ _2 ​ ± ​ ​ _54 ​ y 2 ​ 
y y __
= ​ _2 ​ ± ​ _2 ​ ​√5 ​ 
x1, 2 = ​ _21 ​ y
√
√
Für eine Strecke kommt nur die positive Lösung
in Frage:
__
x = ​ _21 ​ y (1 + ​√5 ​ )
Daraus ergibt sich das im Schülerbuch angege­
bene Längenverhältnis
__
__
1 + ​√5 ​ 
v = ​ _21 ​ + ​ _21 ​ ​√5 ​ = ​ 
  _
​  .
2   
Zwei Strecken, die in diesem Verhältnis von 1 : 1,618 … zueinanderstehen, werden als beson­
ders harmonisch bzw. natürlich empfunden.
__
______
19​√4 ​ ; ​√40 000 ​  
sind Quadratzahlen und können
im Kopf berechnet werden.
Welcher der anderen Werte zuerst mit dem Rechner
bestimmt wird, ist wegen der geforderten Nach­
kommastellen nicht belanglos:
Bestimmt man zuerst den Wert der Wurzel mit dem
kleinsten Radikanden (0,004) mit dem Taschen­
rechner und berechnet die anderen mithilfe der
folgenden Überlegung, können diese nicht auf die
geforderte Genauigkeit bestimmt werden:
_____
​ 0,004 ​ ≈
 0,063 245 5
√
___
_____
___
  √ 0,004 ​ 
· ​√100 ​ ≈
  0,063 245 5 · 10 = 0,632 455
​ 0,4 ​ = ​
√
______
_____
√
 
· 10 000 ≈ 632,455
​ 400 000 ​ = ​
√0,004 ​ 
Der Wurzelwert ist nicht auf sechs Nachkommastel­
len genau.
Also muss zuerst die Wurzel mit dem größten Wert
als Radikand berechnet werden. Für die anderen
gilt dann:
___
______
_____
______
√
√ 10 000 ​ = ​
​ 40 ​ = ​
  √ 400 000 ​ : ​
 
 √ 400 000 ​ :
 
100 usw.
Aufgrund der Kommaverschiebung nach links kann
immer problemlos auf sechs Nachkommastellen
gerundet werden.
20 Das Verfahren über die Primfaktorzerlegung
klappt bei allen Quadratzahlen, da dann jeder Prim­
faktor geradzahlig vorkommt. Die Primfaktorzerle­
gung gehört allerdings nicht mehr zum Pflichtstoff
in Klasse 6 und wurde auch im Schnittpunkt nicht
mehr behandelt. Die Lernenden verfügen also über
kein einschlägiges Vorwissen. Das Verfahren lässt
sich jedoch mithilfe der Teilbarkeitsregeln leicht
aufzeigen. Beispiel: 7056 ist eine Quadratzahl.
7056 = 2 · 3528 (gerade Zahl)
= 2 · 2 · 1764 (gerade Zahl)
= 2 · 2 · 2 · 882 (gerade Zahl)
= 2 · 2 · 2 · 2 · 441 (Quersumme 9)
= 2 · 2 · 2 · 2 · 32 · 49
= 24 · 32 · 72 = (22 · 3 · 7) 2
21 Die Aufgabe zeigt, ob die Schülerinnen und
Schüler ein Zahlverständnis entwickelt haben.
Bei solchen Aufgaben ist die Verwendung von
Überprüfungsstrategien wichtig.
_
Beispiel für Teilaufgabe a): ​√1 ​ =
  1 Probe: 1 · 1 = 1
Überprüfung auf Vollständigkeit:
__
__
Erste Möglichkeit: ​√2 ​ ≈
  1,41; ​√ 4 ​ =
  2; der Unter­
schied nimmt zu und es ist keine Gleichheit mehr
zu erwarten.
__
In die andere Richtung: ​√0 ​ =
  0, da 0 · 0 = 0
Weitere sind nicht möglich, da der Radikand nicht
negativ werden darf.
Zweite Möglichkeit: Gesucht sind die nicht negati­
ven Zahlen, die mit sich selbst multipliziert gleich
bleiben. (Echte) Bruchzahlen bleiben wegen der Re­
gel Zähler · Zähler und Nenner · Nenner nie gleich
und scheiden deshalb aus. Probe für die ganzen
Zahlen: 0 · 0 = 0
Å · Å = 1
2 · 2 = 4
2 Wurzeln K 27
DO01742692_KT_K03_028_034.indd 06.07.2009 14:33:33 Seite: 28 [Farbbalken für Fogra39] BlacK
Cyan
Magenta
Yellow
Schülerbuchseite 60– 77
3 Zinsen
Kommentare zum Kapitel
Die Prozentrechnung und die Grundlagen der einfachen Zinsrechnung werden bereits in den Klassenstufen 6 bis 8 bearbeitet.
Im 6. Schuljahr lernen die Schülerinnen und Schüler Hundertstelbrüche in Prozenten auszudrücken
sowie Prozentangaben als Hunderstelbrüche zu
verstehen.
Im 7. Schuljahr erweitern sie ihre Kenntnisse und
Fähigkeiten: Sie berechnen Prozentwerte, Prozentsätze sowie Grundwerte mit der Formel der Prozentrechnung oder dem Dreisatz und erstellen und
interpretieren verschiedene Diagrammtypen.
Im 8. Schuljahr werden der vermehrte und der verminderte Grundwert mithilfe des veränderten Prozentsatzes berechnet. Der Schwerpunkt des Themas
Prozente und Zinsen in diesem Schuljahr ist jedoch
die Zinsrechnung. Die Schülerinnen und Schüler berechnen die Grundgrößen der Zinsrechnung sowie
die Tageszinsen. Sie lösen dabei auch die Formeln
nach den verschiedenen Variablen auf.
Hier schließt nun unmittelbar das aktuelle Kapitel
an.
Intention und Schwerpunkt des Kapitels
Laut „mathematik lehren“, Heft 134, Erhard Friedrich Verlag, Seelze 2006, Seite 4 geben nur 18 % der
Jugendlichen ihr ganzes Taschengeld aus. 17 % hingegen sparen ihr gesamtes Taschengeld. Sparziele
sind dabei der Führerschein, das eigene Auto, Multimediageräte oder ein Urlaub.
Welche Sparmöglichkeiten die Banken anbieten
und welche Anlageformen passend sind, damit sich
das Geld mit möglichst geringem Risiko vermehrt,
sind Schwerpunkte dieser Unterrichtseinheit.
Größere Anschaffungen werden oft nicht ausschließlich mit Erspartem, sondern über Kredite
finanziert und in Raten abbezahlt. Um die Kosten
dafür gering zu halten, ist es wichtig, gründlich
nachzurechnen und Angebote zu vergleichen.
Welche Möglichkeiten es gibt, einen Kredit aufzunehmen und diesen wiederum zu tilgen, ist deshalb
ein weiterer Schwerpunkt dieses Kapitels.
Bezug zu den Bildungsstandards
Leitidee funktionaler Zusammenhang: Die Schülerinnen und Schüler können die Veränderung von
Größen und deren Abhängigkeit beschreiben und
analysieren.
Als Inhalte werden genannt: Zinseszins – Geldanlage und Schuldentilgung an einfachen Beispielen.
K 28 3 Zinsen
Leitidee Modellieren: Die Schülerinnen und Schüler
können
– sinnvolle Modellierungen für außer- und innermathematische Situationen finden und sie mit
mathematischen Mitteln beschreiben.
– in dem jeweiligen mathematischen Modell arbeiten.
– Darstellungsformen je nach Situation auswählen
und zwischen ihnen wechseln.
– bei Problemstellungen kalkülmäßiges Bearbeiten sich ergebender Terme und Gleichungen mit
dem Computer ausführen (Tabellenkalkulationsprogramm).
Leitidee Zahl: Die Schülerinnen und Schüler können
mit Variablen als typisch mathematischen Elementen umgehen und arbeiten.
Präsentations- und Referatsthemen
1. Banken und Sparkassen
Recherchen bei Sparkassen und Banken über aktuelle Zinskonditionen und Sparmöglichkeiten; ein
Musteranschreiben an ein Bankinstitut zur Vorbereitung eines Erkundungsauftrags sowie ein Beispiel
für einen Erkundungsleitfaden finden sich in „mathematik lehren“, Heft 134, Erhard Friedrich Verlag,
Seelze 2006, Mathe-Welt, Seite 13.
2. Computereinsatz
Präsentationen von Rechenblättern mit Diagrammen zum Thema Effektiver Jahreszins.
Auftaktseite: Sparen und Leihen
Viele Jugendliche sparen – einige leben auch auf
Pump. Beide Aspekte des Themas Zinsen werden
mit den zwei Auftaktseiten angesprochen.
Mit Internetrecherchen lassen sich viele Informationen zum Thema Jugendliche und Sparen gewinnen.
Die Ergebnisse der Recherchen können von den
Schülerinnen und Schülern präsentiert werden.
Da authentische Daten besonders motivierend sind,
können eigene Umfragen durchgeführt werden.
Dabei ist der Einsatz einer geeigneten Software zu
empfehlen. Mit dem Programm Grafstat [http://
www.grafstat.de] können Fragebogen erstellt,
­Daten erhoben und ausgewertet werden.
Erkundungsaufträge bei verschiedenen Banken mit
anschließenden Schülerpräsentationen fördern in
besonderem Maße die allgemeinen mathematischen Kompetenzen wie mathematische Darstellungen verwenden, mathematisch argumentieren und
kommunizieren.
DO01742692_KT_K03_028_034.indd 06.07.2009 14:33:33 Seite: 29 [Farbbalken für Fogra39] BlacK
Cyan
Magenta
Yellow
Schülerbuchseite 60 – 63
Auch zum Thema Schulden – Schulden vermeiden
finden sich viele interessante Informationen im
Internet. Folgende Themen können von den Lernenden recherchiert werden:
– überschuldete Haushalte in Deutschland
– Wie beliebt sind Ratenkredite?
– Warum wurden Schulden gemacht?
– Wie komme ich aus der Schuldenfalle?
In „mathematik lehren“, Heft 134, Erhard Friedrich
Verlag, Seelze 2006, Mathe-Welt finden sich wei­
tere Informationen und Unterrichtsideen zu diesem
Thema.
Stellungnahmen der Schülerinnen und Schüler zu
Aussagen wie
– „Kaufe jetzt – zahle später!“
– „Born to shop“
– „Ich will alles – ich will es jetzt.“
oder eine Pro-und-Kontra-Diskussion zum Thema
Schuluniform können den Mathematikunterricht
bereichern und motivierend wirken.
1 Zinsrechnung
Intention der Lerneinheit
– Wiederholung der Begriffe Kapital, Zinssatz und
Zinsen
– Einübung und Festigung der Formel zur Zinsrechnung mit Zeitfaktor
Einstiegsaufgabe
Bei der Bearbeitung dieser Aufgabe werden die
Fachbegriffe Guthaben, Kapital, Zinsen und Zinssatz wieder aufgenommen und unterschieden. Die
Berechnung der verschiedenen Größen ist einem
Brainstorming (Was wisst ihr noch von der Zinsrechnung?) vorzuziehen, da die Wiederholung an einer
anspruchsvollen, mehrschrittigen Aufgabe direkt zu
den Standardaufgaben der Lerneinheit führt.
Tipps und Anregungen für den Unterricht
– Die Beispiele mit Lösungen auf Schülerbuch­
seite 62 zeigen als Wiederholung das Einsetzen
in die Zinsformel sowie das Umstellen der Formel nach der Zeit. Die Fachbegriffe sind dabei
sicherlich nicht mehr allen Schülerinnen und
Schülern vertraut. Hier kann auch auf die Größenunterschiede von Haben- und Überziehungszinsen (Sollzinsen) hingewiesen werden.
– Zur Wiederholung kann auch auf das < Serviceblatt „Einfache Zinsen“, Schnittpunkt Service- band 8, Seite S 32, zurückgegriffen werden.
Aufgabenkommentare
Der folgenden Klassifikation liegt der Exemplarische Kommentar: Aufgaben, die das Verständnis
fördern, Seite K 5, zugrunde:
Grundaufgaben: A 1; 4
Operative Übungen: A 2; 3; 5 a) und b); 6; 8; 9 a) bis c); 10; 11
Kumulative Aufgaben: A 12
Komplexe Aufgaben: A 7; 12; 5 c)
Problemstellungen – offene Aufgaben­
situationen: A 9 d)
1 Die Aufgabe sollte im Kopf gerechnet werden.
Dabei werden viele Schülerinnen und Schüler nicht
die Formel, sondern den Dreisatz anwenden.
Solche Kopfrechenaufgaben, auch Überschlags­
rechnungen, trainieren die notwendige tägliche
(Kopf-) Rechenfertigkeit.
2 und 3 Verschiedene Lösungsmethoden vertiefen
das Verständnis für die Zusammenhänge der Grundgrößen der Zinsrechnung. Deshalb sollte auch bei
der Lösung dieser Aufgaben auf den Dreisatz hingewiesen werden. Über die Proportionalität von Zeit
und Zinsen können die Zinsen für zwei oder drei
Monate elegant berechnet werden.
4 bis 10 Die Modellierungen stehen hier im Vordergrund. Die Aufgaben können nicht durch einfaches
Umstellen und Einsetzen in die Formel gelöst werden. Sie sind außerdem teilweise offen. Dies erhöht
ihren Schwierigkeitsgrad, fördert aber auch das mathematische Verständnis für die Zusammenhänge
in der Zinsrechnung. Die Schülerinnen und Schüler
sollten sich die von ihnen gefundenen Fragen notieren und erst dann die entsprechenden Rechnungen
durchführen.
Auch der Zusammenhang „Guthaben nach einem
Jahr = Anfangsguthaben + Jahreszinsen“ sollte hier
nochmals thematisiert werden.
5 Teilaufgabe c) hat einen besonders hohen
Schwierigkeitsgrad. Hier muss zum einen der vermehrte Grundwert und zum anderen der Zeitfaktor
berücksichtigt werden.
Soll diese Aufgabe von einem Großteil der Klasse
selbstständig gelöst werden, ist es sinnvoll, zunächst Beispiele zum vermehrten und verminderten
Grundwert zu wiederholen.
Lösungsansatz: x + x · 0,02 · 0,25 = 1500, wobei x
das Anfangskapital ist.
6 Teilaufgabe c) kann standardmäßig durch
­ insetzen in die Zinsformel gelöst werden. Stärkere
E
Schülerinnen und Schüler können aber auch 3 Zinsen K 29
DO01742692_KT_K03_028_034.indd 06.07.2009 14:33:34 Seite: 30 [Farbbalken für Fogra39] BlacK
Cyan
Magenta
Yellow
Schülerbuchseite 63 – 65
über die Proportionalität von Zeit und Zinsen
­rechnen.
10 Teilaufgabe b) kann mithilfe der Proportionalität von Zinssatz und Zinsen schnell und elegant
gelöst werden.
12 Der Vergleich des Skontos mit der Höhe der
Überziehungszinsen verbindet die Prozentrechnung
mit der Zinsrechnung. Der Begriff Skonto ist dabei
zunächst nochmals zu klären. Die Aufgabe unterstützt das kumulative Lernen.
2 Zinseszins
Intention der Lerneinheit
– die Berechnung des Kapitals in Abhängigkeit von
der Zeit bei einer konstanten mehrjährigen Verzinsung verstehen
– die Kalküle zur Berechnung der Grundgrößen Kapital, Zinsen, Zinssatz und Zinsfaktor anwenden
– komplexe Fragen zur Zinseszinsrechnung mit geeigneten Modellen beschreiben und bearbeiten
sowie die verwendeten Modelle reflektieren
Einstiegsaufgabe
Die Aufgabe thematisiert die Berechnung der Zinsen über mehrere Jahre. Sie zeigt, dass die Berechnung der Summe der einfachen Zinsen, die von den
meisten Schülerinnen und Schüler bevorzugt wird,
nicht zum richtigen Ergebnis führt. Einige Schülerinnen und Schüler erkennen am richtigen Ergebnis
den Zinseszinseffekt.
Es ist folgendes Vorgehen zu empfehlen:
– Präsentation der Aufgabe (auf einer Folie) durch
den Lehrer,
– Gruppen- oder Partnerarbeit,
– Präsentation der Schülerergebnisse.
Tipps und Anregungen für den Unterricht
Von großer Hilfe für den Umgang mit Zinseszinsen
in das Operatormodell:
Anfangskapital
·q
Kapital nach
einem Jahr
Dieses Verfahren sollte sicher beherrscht werden,
denn der Zinsfaktor ist der Schlüssel zum Verständnis der Zinseszinsrechnung und ihrer Formel.
Wird die Multiplikation mehrfach ausgeführt, kann
damit das Geldwachstum über mehrere Jahre beschrieben werden.
Die Erweiterung der oberen Visualisierung unterstützt das Verständnis für die Berechnungen der
K 30 3 Zinsen
Zinseszinsrechnung. (Zur Bedeutung von Visualisierungen vgl. Exemplarischer Kommentar: Visualisierung, Seite K 38 in Schnittpunkt, Serviceband 8.)
Anfangskapital
Kapital nach
einem Jahr
·q
·q
Kapital nach
einem Jahr
Kapital nach
zwei Jahren
Die obigen Ausführungen sind auch Grundlage für
das Verständnis und die Erarbeitung der Formeln
für das Zuwachs- und das Ratensparen. Das < Serviceblatt „Zinseszins – Schritt für Schritt: rechne und
verstehe“, Seite S 20, bietet solche Aufgaben.
Das < Serviceblatt „Zinseszins mit dem Computer:
einfach genial“, Seite S 21, zeigt die Vorteile eines
Rechenblattes bei der Zinseszinsrechnung.
Aufgabenkommentare
Der folgenden Klassifikation liegt der Exemplarische Kommentar: Aufgaben, die das Verständnis
fördern, Seite K 5, zugrunde:
Grundaufgaben: A 1; 2
Operative Übungen: A 3; 4; 5; 6 a); 7
Kumulative Aufgaben: A 6 b) und c); 9 a) und b)
Komplexe Aufgaben: A 7 c); 10; 9 c)
Problemstellungen – offene Aufgaben­
situationen: A 8
1 bis 7 Durch Umformen und Einsetzen in die
Zinseszinsformel werden die Standardalgorithmen
an einfachen Modellierungen geübt und teilweise
automatisiert. Ihre Beherrschung ist Voraussetzung
für komplexere Modellierungen.
8 Die händische Lösung mithilfe einer Tabelle ist
sehr rechenaufwändig. Die vielen Rechenoperationen bergen die Gefahr von Fehlern, die sich dann
fortpflanzen. Mit einem Tabellenkalkulationssystem
ist die Aufgabe wesentlich eleganter und sicherer
zu lösen. Hinweise dazu gibt es im Methodenkasten Zinseszinsrechnen mit dem Computer auf Schülerbuchseite 66. Bei der Gegenüberstellung der beiden
Vorgehensweisen werden die Vorteile einer Tabellenkalkulation besonders deutlich.
Faustregel
Die Schülerinnen und Schüler sollten erkennen,
dass die Verdopplungszeit nicht vom Anfangskapital abhängig ist. Das Werkzeug Tabellenkalkulation
bietet hierzu neue methodische Möglichkeiten (vgl.
Exkurs: Faustregel zur Kapitalverdopplungszeit,
Seite K 31).
DO01742692_KT_K03_028_034.indd 06.07.2009 14:33:35 Seite: 31 [Farbbalken für Fogra39] BlacK
Cyan
Magenta
Yellow
Schülerbuchseite 65 – 66
Aufgabenidee:
– Nach wie vielen Jahren verdoppelt sich ein Kapital bei einem Zinssatz von 4 %?
– Nimm verschiedene Beträge als Anfangskapital. Was fällt dir auf?
– Nimm einen anderen Zinssatz und verschiedene
Anfangskapitale und bestimme jeweils die Verdopplungszeit.
Exkurs
Faustregel zur Kapitalverdopplungszeit
Ist der Zinssatz p % < 5 %, dann gilt für die Verdopplungszeit eines Kapitals näherungsweise die
Formel p · n = 70 .
Dies kann mithilfe eines Tabellenkalkulationsprogramms plausibel gemacht werden.
2 
p
3
n
Aus der Gleichung 2 · K0 = K0 · ​ 1 + ​ _
100   ​  ​ folgt:
lg 2
n = ​ __
 
 ​ .
p  
_
2 
3
lg ​ 1 + ​ 100   ​  ​
Setzt man diese Formel für verschieden Zinssätze in ein Rechenblatt (Tabellenkalkulationsprogramm) ein, ergeben sich folgende Werte:
Zinseszinsrechnen mit dem Computer
Das Methodenfenster zeigt die Vorteile des
Einsatzes eines Tabellenkalkulationsprogramms
bei Fragestellungen zur Zinseszinsrechnung, wie
beispielsweise:
– schnelle und bequeme Variation der Daten,
– experimentelle Mathematik oder
– einfache Möglichkeit der Visualisierung.
Mithilfe des < Serviceblatts „Zinseszins mit dem
Computer: einfach genial“, Seite S 21, können die
Schülerinnen und Schüler die Tabelle selbstständig erstellen.
Auch bei der Aufstellung von Spar- und Tilgungsplänen ist ein Tabellenkalkulationssystem ein
wichtiges Werkzeug.
9 Die Kontokorrentrechnung verbindet die einfache Zinsrechnung mit der Zinseszinsrechnung.
Bei der Bearbeitung der Aufgabe werden nochmals
die Unterschiede der beiden Berechnungsarten
deutlich. Die Aufgabe unterstützt das kumulative
Lernen. Teilaufgabe c) stellt höchste Ansprüche an
die Modellierungsfähigkeit der Schülerinnen und
Schüler.
10 Diese sehr komplexe Aufgabe sollte nur mit
Der Tabelle kann man entnehmen, dass für einen Zinssatz p % > 5 % mit der Zahl 72 bessere Näherungswerte erzielt werden als mit der Zahl 70.
Aus diesem Grund wurde auf der Schülerbuch­
seite 65 die Faustregel mit 72 gewählt.
Ist die Verdopplungszeit n vorgegeben, so lässt
2 
p n
3
sich p aus 2 · K0 = K0 · ​ 1 + ​ _
100   ​  ​ berechnen:
_
n
p = ​2 ​√  2 ​ –
  1 3​ · 100 .
sehr leistungsstarken Schülerinnen und Schülern
bearbeitet werden. Zunächst ist die folgende Frage
zu klären: Wieso verringert sich der tatsächliche
Wert eines Kapitals von 100 € bei einer Inflations­
rate von 2,5 % in einem Jahr auf 97,56 €?
Folgende Aufgabe könnte dies verdeutlichen:
Im Jahr 2000 kosten 100 Tafeln Schokolade 100 €.
Im Jahr 2001 kosten 100 Tafeln Schokolade dann
102,50 €.
Also erhält man im Jahr 2001 für 100 € nur noch:
100
_
​ 102,5
   
​ · 100 = 97,56 Tafeln Schokolade.
Die 100 € aus dem Jahre 2000 sind also im Jahre
2001 nur noch 97,56 € „wert“.
Es gilt also:
Wert (im Jahr 2000)
Wert (im Jahr 2001) = ​ __
​ · 100 .
102,5     
Für Teilaufgabe a) ergibt sich folgende Fragestellung: Wie groß ist der Wertzuwachs eines Kapitals
von 2000 €, das mit 4,5 % verzinst wird bei einer
Inflationsrate von 2,5 %?
Ohne die Berücksichtigung der Inflationsrate hat
das Kapital nach einem Jahr einen Wert 2000 € · 1,045 = 2090 €.
3 Zinsen K 31
DO01742692_KT_K03_028_034.indd 06.07.2009 14:33:35 Seite: 32 [Farbbalken für Fogra39] BlacK
Cyan
Magenta
Yellow
Schülerbuchseite 66 – 68
Mit Berücksichtigung der Inflationsrate haben die
2090 € ein Jahr später den Wert
2000 € · 1,045
__
​  102,5   
​  
· 100
= 2039,02 €.
In einem Jahr erhält man also einen tatsächlichen
Wertzuwachs von 39,02 €.
Folgender Fragestellung tritt im Unterricht immer
wieder auf:
Wieso beträgt der Wertzuwachs in einem Jahr nicht
2000 € · 1,045 – 2000 € · 1,025 = 40 €?
Erklärung: Diese errechneten 40 € erhält man im Jahr 2001. Bezogen auf das Jahr 2000 sind dies
­unter ­Berücksichtigung der Inflationsrate dann
40 €
_
​ 102,5  ​  · 100
= 39,02 €.
Mit diesen Überlegungen ist der in der Aufgabe
gefragte tatsächliche Wertzuwachs in vier Jahren
einfach zu berechnen:
2 1,045
3
4
tums. Die Einstiegsaufgabe thematisiert diesen
häufigen Schülerfehler.
Es ist folgendes Vorgehen zu empfehlen:
– Präsentation der Aufgabe (auf einer Folie) durch
den Lehrer,
– Gruppen- oder Partnerarbeit,
– Präsentation der Schülerergebnisse.
Tipps und Anregungen für den Unterricht
Die Visualisierungen auf dem < Serviceblatt „Zuwachssparen – Schritt für Schritt: rechne und ver­
stehe“, Seite S 22, unterstützen den Lernprozess
beim Thema Zuwachssparen. Das Schema entspricht den Darstellungen auf dem <Serviceblatt
„Zinseszins – Schritt für Schritt: rechne und verstehe“, Seite S 20, zum Zinseszinsrechnen.
2000 € ·​ _
​ 102,5 
 ​ · 100  ​ – 2000 € = 160,73 €
Aufgabenkommentare
Hinweise zu Teilaufgabe b): Der „tatsächliche Jahreszins“ ist ein fiktiver, über die Laufzeit konstant
bleibender inflationsbereinigter Zinssatz. Für ihn
39,02
​ = 1,95 %
gilt: ​ _
2000  
Es lässt sich auch der inflationsbereinigte Zinsfaktor
Der folgenden Klassifikation liegt der Exemplarische Kommentar: Aufgaben, die das Verständnis
fördern, Seite K 5, zugrunde:
Grundaufgaben: A 1; 3 a)
Operative Übungen: A 2 a) und b); 3 b); 4; 6
Kumulative Aufgaben: A 2 b); 6 b); 3 d); 8
Komplexe Aufgaben: A 5; 7
Problemstellungen – offene Aufgaben­
situationen: A 3 d) und e)
​  2000   
​  3​ berechnen: ​2 _
2160,73 0,25
= 1,0195
3 Zuwachssparen
Intention der Lerneinheit
– das Zuwachssparen als Zinseszinssparen mit steigenden Zinssätzen beschreiben
– die Kalküle zur Berechnung der Grundgrößen Kapital, Zinsen, Zinssatz und Zinsfaktor anwenden
– den Unterschied zwischen einem gleich bleibenden Zinssatz (geometrischer Mittelwert) und
dem durchschnittlichen Zinssatz (arithmetischer
Mittelwert) erklären
– komplexe Fragen zum Zuwachssparen mit geeigneten Modellen beschreiben und bearbeiten
sowie die verwendeten Modelle reflektieren
Einstiegsaufgabe
Auch nach Erarbeitung der Gesetzmäßigkeiten der
Zinseszinsrechnung zeigen sich bei den Aufgaben
zum Zuwachssparen zwei typische Schülerfehler:
– Bei der Frage nach dem Endkapital wird oft mit
der einfachen Summe der Jahreszinsen gerechnet. Das bedeutet, dass die Zinsen nicht mitverzinst werden.
– Ist nach einem gleich bleibenden Zinssatz gefragt, der zu dem gleichen Endkapital führen
soll, wird oft das den Lernenden sehr vertraute
arithmetische Mittel gewählt.
In beiden Fällen übernehmen die Schülerinnen und
Schüler intuitiv die Gesetze des linearen Wachs-
K 32 3 Zinsen
1 bis 4 Hier wird das sichere Umgehen mit der Formel an einfachen Modellierungen geübt.
Bei den Teilaufgaben 1 c) und 2 c) wird nochmals der
Unterschied zwischen dem gleich bleibenden Zinssatz (dem geometrischen Mittel) und dem durchschnittlichen Zinssatz (dem arithmetischen Mittel)
thematisiert.
3 In den Teilaufgaben a) und b) werden nochmals
die Standardalgorithmen geübt. Die Frage nach dem
gleich bleibenden Zinssatz in Teilaufgabe c) wurde
bereits in den Aufgaben 1 c) und 2 c) thematisiert.
5 Mit dem Hinweis auf die Kommutativität der
Multiplikation lässt sich eine allgemeine Begründung für die Lösung angeben:
K0 · 1,02 · 1,03 · 1,04 = K0 · 1,04 · 1,03 · 1,02
6 Diese Aufgabe lässt sich mit dem < Serviceblatt
„Zuwachssparen – Schritt für Schritt: rechne und
verstehe“, Seite S 22, bearbeiten. Die Visualisierung
hilft, die vergleichsweise komplexe Fragestellung zu
verstehen.
7 Die Aufgabe lässt sich mithilfe eines Operatorschemas (vgl. < Serviceblatt „Zuwachssparen – Schritt für Schritt: rechne und verstehe“, Seite S 22)
oder mit einer Gleichung lösen.
DO01742692_KT_K03_028_034.indd 06.07.2009 14:33:35 Seite: 33 [Farbbalken für Fogra39] BlacK
Cyan
Magenta
Yellow
Schülerbuchseite 69 – 70
4 Kleinkredit
Intention der Lerneinheit
– die einen Kleinkredit kennzeichnenden Größen
sowohl für Zinssätze pro Monat als auch für Zinssätze pro Jahr bestimmen
– Möglichkeiten und Gefahren bei einer Kreditaufnahme aufzeigen
Einstiegsaufgabe
Die sehr ausführlichen Erklärungen in der Grafik
erlauben eine selbstständige Bearbeitung durch die
Schülerinnen und Schüler. Die Ergebnisse sollten
dann präsentiert werden. Es sollte auf die psychologische Wirkung des geringen monatlichen Zinssatzes hingewiesen werden.
Tipps und Anregungen für den Unterricht
– Eine bei Kleinkrediten häufig praktizierte Methode ist die Angabe von Monatszinssätzen und
ihre Anwendung auf den gesamten Kreditbetrag
während der gesamten Laufzeit. Da viele junge Erwachsene einen Kleinkredit in Anspruch
nehmen, sollte darauf hingewiesen und diese
­Methode auch hinterfragt werden.
– Durch unterschiedliche Angaben zu Laufzeit, Bearbeitungsgebühr und Rückzahlungsmodalitäten
sind Kreditangebote oft nur schwer vergleichbar.
Dies führt zur Angabe des effektiven Jahreszinses (vgl. Infokasten Effektiver Jahreszins, Schülerbuchseiten 74 und 75).
– Mit folgendem Tabellenaufbau können die Berechnungen zum Kleinkredit mit festem Zinssatz
pro Monat aus dem vollen Kreditbetrag übersichtlich dargestellt und das Verständnis gefördert werden.
Unterrichtsmaterialen dazu finden sich in „mathematik lehren“, Heft 134, Erhard-Friedrich-Verlag,
­Seelze 2006, Mathe-Welt, Seite 16.
Aufgabenkommentare
Der folgenden Klassifikation liegt der Exemplarische Kommentar: Aufgaben, die das Verständnis
fördern, Seite K 5, zugrunde:
Grundaufgaben: A 1; 2; 3
Operative Übungen: A 4; 5; 6
Problemstellungen – offene Aufgaben­
situationen: A 1
1 Hier sind die monatlichen Raten sowie die gesamten Kreditkosten zu berechnen. Ein einfacher
Tilgungsplan (36 Zeilen!) sollte mit einer Tabellenkalkulation erstellt werden.
1 bis 3 Für die Lösungen kann die unter Tipps und
Anregungen, Seite K 33 aufgeführte Tabelle genutzt
werden. Eine weitere Zeile für „einmalige Gebühr“
ist dann einzufügen.
4 Die Umkehraufgabe lässt sich mithilfe einer
Gleichung berechnen:
Mit K = Kreditbetrag gilt:
4800 = K + K · 0,02 + K · 24 · 0,04
Mit einer (wie unter Tipps und Anregungen aufgeführten) Tabelle lässt sich die Aufgabe strukturieren
und schrittweise berechnen:
1. Höhe der monatlichen Rate: 200 €
2. Zinssatz pro Monat: 0,4 %
3. Laufzeit in Monaten: 24
4. Bearbeitungsgebühr: K · 2 %
5. Zinsen = 0,004 · 24 · K
6. Mit einem Rückzahlungsbetrag von 4800 € kann
man den Kreditbetrag in Zeile 8 berechnen.
5 Auch hier kann eine Tabelle den Lösungsweg
unterstützen:
Beispiel:
1. Kreditbetrag: 15 400 €
2. Laufzeit in Monaten: 36
3. Rückzahlungsbetrag: 477,80 € + 480 € · 35 = 17 277,80 €
4. Zinsen: 17 277,80 € – 15 400 € = 1877,80 €
5. Berechnung des Zinssatzes in Zeile 7:
Zinssatz = Zinsen/Laufzeit/Kreditbetrag
Die Lernenden können aufgefordert werden, mithilfe eines Tabellenkalkulationsprogramms ein entsprechendes Rechenblatt zu gestalten.
– Im Rahmen dieser Lerneinheit sollte die Frage
Dispo oder Ratenkredit? thematisiert werden, da
Dispositionskredite sehr häufig in Anspruch genommen werden.
6 Bei dieser Aufgabe gelten für die Berechnung
der Zinsen dieselben Bedingungen wie beim Darlehen. Bei Laufzeiten von mehr als 20 Monaten sollte
der Tilgungsplan mit einem Tabellenkalkulationsprogramm erstellt werden. Damit ist auch der Gesamtbetrag der insgesamt zu bezahlenden Zinsen
einfach zu berechnen.
3 Zinsen K 33
DO01742692_KT_K03_028_034.indd 06.07.2009 14:33:35 Seite: 34 [Farbbalken für Fogra39] BlacK
Cyan
Magenta
Yellow
Schülerbuchseite 73 – 75
Üben • Anwenden • Nachdenken
Der folgenden Klassifikation liegt der Exemplarische Kommentar: Aufgaben, die das Verständnis
fördern, Seite K 5, zugrunde:
Grundaufgaben: A 1; 3; 6 a)
Operative Übungen: A 5; 6 b) und c); 8; 11; 12; 13
Kumulative Aufgaben: A 2; 4; 6 a); 7
Komplexe Aufgaben: A 2; 4; 5; 9; 10
Problemstellungen – offene Aufgaben­
situationen: A 4
Effektiver Jahreszins
Es ist nicht einfach, Kreditangebote miteinander
zu vergleichen. Ursachen dafür sind
– verschiedene Laufzeiten,
–Darlehen mit prozentualer, einmaliger und
ohne Bearbeitungsgebühr,
– die Angabe von Monatszinssätzen,
–Zinsberechnungen aus dem vollen Kredit­
betrag während der gesamten Laufzeit trotz
Tilgung.
Kreditinstitute sind daher verpflichtet, einen
vergleichbaren Zinssatz anzugeben. Diesen bezeichnet man als effektiven Jahreszins. Er wird
von Banken nach einem komplizierten Verfahren
berechnet.
In der im Kasten angegebenen Tabelle sind
­effektive Jahreszinsen für verschiedene Laufzeiten und monatliche Zinssätze angegeben. Hier
ist auch eine Bearbeitungsgebühr von 2 % zugrunde gelegt.
Die Annahme, dass die Anfangsschuld gleichmäßig auf null sinkt, ist nicht richtig. Zum einen
steigen mit wachsender Laufzeit die Tilgungs­
beträge und zum anderen ist zu berücksichtigen,
dass die Rate immer erst zum jeweiligen Monatsende bezahlt wird.
Deshalb kann mit der hergeleiteten Formel der
effektive Jahreszins nur näherungsweise berechnet werden.
K 34 3 Zinsen
DO01742692_KT_K04_035_044.indd 06.07.2009 14:41:57 Seite: 35 [Farbbalken für Fogra39] BlacK
Cyan
Magenta
Yellow
Schülerbuchseite 78 – 99
4 Ähnlichkeit. Strahlensätze
Kommentare zum Kapitel
Mathematisch gesehen handelt es sich bei der Ähnlichkeit um eine Abbildung von Kongruenzklassen.
Im Kompetenzbereich Raum und Form ist neben
dem Erkennen von Ähnlichkeit auch die Konstruktion ähnlicher Figuren durch zentrische Streckung
vorgesehen. Durch Analyse dieser Abbildung wird
der funktionale Aspekt deutlich. Die ­Strahlensätze
werden dabei als Eigenschaft der zentrischen
­Streckung abgeleitet.
Bisher konnten die Schülerinnen und Schüler
Streckenlängen nur aus maßstabsgerechten Zeichnungen oder Abbildungen entnehmen. Mithilfe
der Strahlensätze steht ihnen nun eine Technik zur
Verfügung, Streckenlängen zu berechnen.
Die Lernenden kennen Vergrößerungen und Verkleinerungen aus ihrem täglichen Leben (Kopierer,
Computerprogramme, Landkarten, …) und verfügen damit bereits über die Vorstellung, dass eine
derartige Abbildung geraden-, winkel- und längenverhältnistreu ist – ohne dies allerdings mathematisch hinterfragt zu haben.
Intention und Schwerpunkt des Kapitels
Ist bei der zentrischen Streckung die Lage der
Bildfigur unerheblich geworden, entdecken die
Lernenden die Zusammenhänge zwischen dem
Vergrößern bzw. Verkleinern einer Figur und den
Vergrößerungs- bzw. Verkleinerungsfaktoren. Die
Beziehung zwischen linearem, flächigem und räumlichem Vergrößerungs- bzw. Verkleinerungsfaktor
wird aufgezeigt.
Ausgehend von der zentrischen Streckung werden
ähnliche Figuren und ihre Eigenschaften beschrieben. Das konstruktive und rechnerische Ermitteln
ähnlicher Figuren steht dabei im Mittelpunkt.
Die Schülerinnen und Schüler lernen die Strahlensätze kennen und üben das Formulieren und Anwenden dieser Sätze ein.
Bezug zu den Bildungsstandards
Leitidee Messen: Die Schülerinnen und Schüler
können
– Messergebnisse und berechnete Größen in sinnvoller Genauigkeit angeben.
– gezielt Messungen vornehmen, Maßangaben entnehmen und damit Berechnungen durchführen.
– Ergebnisse in Bezug auf die Situation prüfen.
– Streckenlängen und Winkelgrößen in der Ebene
und im Raum mit Ähnlichkeitsbeziehungen berechnen.
Leitidee Raum und Form: Die Schülerinnen und
Schüler
– erkennen Ähnlichkeiten und begründen sie mit
ihren Eigenschaften.
– konstruieren ähnliche Figuren durch zentrische
Streckung (Maßstab).
– lösen geometrische Probleme konstruktiv (Strahlensätze).
Leitidee Modellieren: Die Schülerinnen und Schüler
können
– sinnvolle Modellierungen für außer- und innermathematische Situationen finden und sie mit
mathematischen Mitteln beschreiben.
– im jeweiligen mathematischen Modell arbeiten.
– das verwendete mathematische Modell kritisch
beurteilen, einschätzen und es gegebenenfalls
anpassen beziehungsweise verwerfen.
– Äußerungen von anderen zu mathematischen
Modellen verstehen und überprüfen.
Weiterführende Hinweise
– Die Lerneinheiten sollten in der vorgegebenen
Reihenfolge behandelt werden, da das Kapitel
hierarchisch aufgebaut ist: Von der zentrischen
Streckung führt der Weg zu ähnlichen Figuren,
welche wiederum die Grundlage für das Verständnis der Strahlensätze bilden.
– Die Anwendung der Strahlensätze bietet die
Möglichkeit, Mathematik für Lernende im
wahrsten Sinne des Wortes (be-)greifbar zu machen, indem einfache Messgeräte bei der Ermittlung von unzugänglichen Strecken (insbesondere
Höhen) eingesetzt werden. Dadurch erhöht sich
die Motivation der Schülerinnen und Schüler,
sich auch algebraisch mit diesem Thema aus­
einanderzusetzen.
Präsentations- und Referatsthemen
Geometrie im Gelände
Eigene Messgeräte bzw. dazu notwendige Hilfsmittel herstellen (z. B. Försterdreieck, Visierquadrat,
Messlatten, …), ihre Funktionen, Einsatzmöglichkeiten und mathematische Zusammenhänge beschreiben. Messungen durchführen, protokollieren
und interpretieren. Messgeräte bzw. Messmethoden der Klasse vorstellen (vgl. Hinweise im Exemplarischen Kommentar: Geometrie im Gelände, Seite
K 41).
4 Ähnlichkeit. Strahlensätze K 35
DO01742692_KT_K04_035_044.indd 06.07.2009 14:41:57 Seite: 36 [Farbbalken für Fogra39] BlacK
Cyan
Magenta
Yellow
Schülerbuchseite 78 – 80
Auftaktseite: Auf die Größe kommt es an
Da die abgebildete Visus-Tafel manchen Lernenden
in dieser oder ähnlicher Form bereits bekannt ist
und zudem zur Überprüfung der eigenen Sehschärfe herausfordert, ist dieser Einstieg überaus
motivierend. Es ergeben sich jedoch erst bei größeren Unterschieden der Sehschärfe sinnvolle Vergleichsmöglichkeiten: Wer sieht am besten, wer am
schlechtesten? Wievielmal besser? Welchen Unterschied gibt es mit bzw. ohne Brille?
Bäume messen
Durch die anschauliche Zeichnung wird den Schülerinnen und Schülern deutlich, wie sie bei dieser
Messmethode verfahren müssen. Genaue Messungen sind jedoch dadurch nicht zu erwarten.
Durch das Messen der Klassenzimmerhöhe, bei
dem die wahre Höhe mittels eines Zollstocks leicht
bestimmt werden kann, werden den Lernenden die
Grenzen dieser Messmethode aufgezeigt. Gleichzeitig macht dies neugierig auf genauere Messverfahren. Die verschiedenen Messmethoden und -geräte
werden im weiteren Verlauf des Kapitels immer
wieder thematisiert. Es stehen diesbezüglich die
< Serviceblätter „Geometrie im Gelände (1) – das
Försterdreieck“, Seite S 31, „Geometrie im Gelände
(2) – das Visierquadrat“, Seite S 32, und „Geometrie
im Gelände (3) – Bearbeitungsbogen“, Seite S 33,
zur Verfügung.
Vergrößern?
Die Konstruktionsaufgaben führen durch das Vergrößern in den Themenbereich Ähnlichkeit ein.
Sie bieten eine Reihe von Fragestellungen, die zur
Diskussion anregen. So kann beispielsweise beim
Vergrößern das Augenmerk der Lernenden auf die
Seitenlängen der Dreiecke, den Umfang, den Flächeninhalt oder die Lagen bestimmter Punkte und
Strecken gelenkt werden. Bei entsprechend exakter
Konstruktion der Dreiecke können dadurch bereits
zu diesem Zeitpunkt interessante Zusammenhänge
aufgezeigt werden.
Dabei ist auf eine eindeutige verbale Abgrenzung
der mathematischen Begriffe Ähnlichkeit bzw.
(maßstäbliches) Vergrößern zu den Begriffen der Alltagssprache zu achten.
Eine differenzierte Partner- oder Gruppenarbeit mit
anschließender Ergebnispräsentation ist hier denkbar.
Schattenbilder
Die Schattenbilder sind eine einfache Möglichkeit, den Zusammenhang von der Entfernung zum
Streckzentrum (hier eine Lichtquelle) und der Größe
K 36 4
Ähnlichkeit. Strahlensätze
des Schattens im Vergleich zu den Händen zu visualisieren. Die Schülerinnen und Schüler erhalten
Impulse zur Diskussion über diesen Zusammenhang. Außerdem regen die Schattenbilder zu Überlegungen über die Möglichkeiten der mathematischen Darstellung des Zusammenhangs zwischen
Größe und Entfernung an.
1 Zentrische Streckung
Intention der Lerneinheit
– zentrische Streckung als eine Möglichkeit zur
Vergrößerung oder Verkleinerung mit Zirkel und
Lineal kennen und selbst durchführen können
– den Zusammenhang zwischen dem Vergrößern
bzw. Verkleinern einer Figur und dem Streck­
faktor k kennen
– erkennen, dass mehrmaliges Vergrößern bzw.
Verkleinern einer Vergrößerung bzw. Verkleinerung dem Produkt der eingesetzten Faktoren
entspricht
– die gewonnenen Erkenntnisse auf Strecken,
Flächen und Körper anwenden, d. h., den Zusammenhang zwischen linearem, flächigem und
räumlichem Streckfaktor kennen
Einstiegsaufgabe
Die Einstiegsaufgabe veranschaulicht das maßstäbliche Vergrößern bzw. Verkleinern. Durch Abzählen
können die Vergrößerungs- bzw. Verkleinerungsfaktoren ermittelt werden. Als Hilfestellung kann
der Tipp „Betrachtet (Messt) nur eine Seitenlänge.“
gegeben werden.
Auf die im Vergleich zu den anderen Figuren gedrehte Lage der gelben Figur sollte eingegangen
werden.
Der Einsatz von Bruchzahlen ist anzustreben. Dies
wird bei der Umkehrung – Verkleinerung der gelben
zur roten Figur – besonders deutlich ​2 · ​ _21 ​ ; · 2  3​.
Um die Ermittlung der Faktoren zunächst zu erleichtern, kann auch der Taschenrechner als Hilfsmittel
zugelassen werden. Folgende Zusatzfragen können
dann zu den Bruchzahlen führen:
– Kann die Dezimalzahl, die der Taschenrechner
liefert, auch als Bruch geschrieben werden?
– Hätte man diese Bruchfaktoren auch ohne
­Taschenrechner bestimmen können?
Es sollte zusätzlich die Frage thematisiert werden,
welcher Zusammenhang zwischen den Faktoren der
mehrmaligen Vergrößerung bzw. Verkleinerung und
dem diese ersetzenden Faktor besteht. Vergrößerung mit dem Faktor k1 und anschließende Vergrößerung mit dem Faktor k2 kann durch die Vergrößerung mit k1 ∙ k2 = k3 ersetzt werden.
DO01742692_KT_K04_035_044.indd 06.07.2009 14:41:57 Seite: 37 [Farbbalken für Fogra39] BlacK
Cyan
Magenta
Yellow
Schülerbuchseite 80 – 83
Tipps und Anregungen für den Unterricht
– Bei der zentrischen Streckung von geometri­
schen Figuren kann alternativ bzw. zur Differenzierung anstatt kariertem Papier auch unliniertes
Papier eingesetzt werden. Die Lernenden werden
damit zwangsläufig zu präzisem Messen bzw. zu
einem genaueren Umgang mit dem Geodreieck
angehalten.
– Da Schülerinnen und Schüler in der Regel dazu
neigen, eher Dezimalzahlen als Bruchzahlen zu
verwenden, sollten mithilfe entsprechender Aufgaben (z. B. Aufgabe 6 auf Schülerbuchseite 82)
auch die Vorteile der Bruchschreibweise für die
zentrische Streckung verdeutlicht werden.
– Der Zusammenhang zwischen linearem, flächi­
gem und räumlichem Streckfaktor (Bemerkung
Schülerbuchseite 81) sollte nicht übergangen
werden, da dies in späteren Aufgaben und im
Rückspiegel nochmals thematisiert wird.
Das < Serviceblatt „Eigenschaften ­zentrischer
Streckung“, Seite S 23, bietet den Lernenden eine
Möglichkeit, die Eigenschaften der zentrischen
Streckung selbstständig zu finden und zu verbalisieren.
Für die Bearbeitung dieses Themenbereichs
­stehen die < Serviceblätter „1-, 2-, 3-dimensional
(1) und (2)“, Seiten S 24 und S 25, zur Verfügung.
Aufgabenkommentare
Der folgenden Klassifikation liegt der Exemplarische Kommentar: Aufgaben, die das Verständnis
fördern, Seite K 5, zugrunde:
Grundaufgaben: A 2
Operative Übungen: A 1; 3; 7; 8; 9; 10; 11; 12; 15
Kumulative Aufgaben: A 4
Komplexe Aufgaben: A 5; Info-Kasten Zentrische
Streckung mit DGS
Anwendungsaufgaben: A 13; 14
Problemstellungen – Offene Aufgaben­
situationen: A 6
1 Zusätzlich zu der von den Lernenden verlangten
und zur Abgrenzung der Regel notwendigen Begründung, die auch verbal erfolgen kann, können
die Lernenden aufgefordert werden, Rechtecke, die
keine Vergrößerungen oder Verkleinerungen darstellen, zu „korrigieren“ bzw. weitere Rechtecke zu
konstruieren.
5 Teilaufgabe a) kann durch das Festlegen von
„Fixpunkten“ (vgl. Teilaufgabe b)) variiert werden.
6 Steht x für eine bestimmte Streckenlänge der
Ausgangsfigur, so kann durch das Aufstellen und
anschließende Umformen der Gleichungen
1,5
3
1
_
_
x · k = x · ​ _
1  ​ = ​ 2 ​ = x’ und x = kR = ​ k ​ hergeleitet
werden. Um keinen ungenauen Streckfaktor zu erhalten, sollte man hier mit Brüchen arbeiten. Der
Zusammenhang von Figur und Bildfigur bezogen
auf den Streckfaktor k wird dadurch klarer.
12 Die praktische Bedeutung des Themas wird
den Schülerinnen und Schülern bei dieser Aufgabe
deutlich. Zur Kontrolle der Lösung kann die Vergrößerung bzw. Verkleinerung der Smileys am Computer (hier: MS-Word®) nachvollzogen werden (evtl.
als Hausaufgabe). Der Faktor sollte hierbei über die
Funktion „Autoform formatieren“, „Größe“ als Pro­
zentzahl eingegeben werden. Beim Zeichnen kann
man durch gleichzeitiges Drücken der „Shift-Taste“
sofort kreisrunde Formen erzeugen. Anderenfalls
muss die Kreisform durch die gleiche Eingabe bei
„Höhe“ und „Breite“ erzeugt werden.
13 Der Zusammenhang zwischen Seitenlänge und
Flächeninhalt wird bei dieser anwendungsorientierten Aufgabe nochmals deutlich. Zusätzlich kann
gefragt werden, warum die Faktoren an einem Kopiergerät mit 71 % und 141 % angegeben sind und
nicht mit 70 % oder 72 % bzw. 140 % oder 142 %.
Da bei Teilaufgabe b) die Buchseite keine Verkleinerung eines DIN-Maßes darstellt, kann die Seite mit
maximal 110 % vergrößert werden, sofern die ganze
Seite auf das DIN-A4-Blatt passen soll. Wenn die
Buchränder nicht auf der Kopie erscheinen müssen,
kann unter Umständen auch ein größerer Faktor
gewählt werden. Zur Differenzierung kann das Kopieren auf andere DIN-Formate oder das Kopieren
bestimmter Buchseiten (z. B. Schülerbuch) thematisiert werden.
14 Die Antwort auf die zweite Frage ist nicht allgemeingültig zu geben, da es Karten unterschied­
lichen Formats gibt.
15 Ähnlich wie bei Aufgabe 1 sollte auch bei dieser
Aufgabe eine rechnerische oder verbale Begründung eingefordert werden.
2 bis 4, 8 und 9 Zur Selbstkontrolle kann (von den
Lernenden) eine Lösungsfolie hergestellt werden.
4 Ähnlichkeit. Strahlensätze K 37
DO01742692_KT_K04_035_044.indd 06.07.2009 14:41:58 Seite: 38 [Farbbalken für Fogra39] BlacK
Cyan
Magenta
Yellow
Schülerbuchseite 83 – 84
Zentrische Streckung mit DGS
Mit einer DGS kann man die Veränderung der
Streckfaktoren und ihre Auswirkung auf die Bildfigur beobachten. So ist es möglich, den Streckfaktor gegen 0 gehen zu lassen, um zu zeigen,
was im Extremfall passiert, wenn k = 0 wird.
Eine DGS kann aus diesem Figurpunkt natürlich
die Figur rekonstruieren, die Lernenden nicht.
Hinweise zur Erstellung der für die Bearbeitung des Kastens Zentrische Streckung mit DGS
notwendigen Datei mithilfe des Programms
GEONExT; Download unter
[http://www.geonext.de]:
1.Zunächst wird ein Polygon, am besten ein
Viereck, konstruiert.
2.Anschließend wird der Punkt Z festgelegt und
auch in Z umbenannt.
3.Durch den Punkt Z und die jeweiligen Eckpunkte des Polygons werden Geraden kons­
truiert.
4.Auf die Gerade ZA wird ein Gleiter gelegt und
in A’ umbenannt.
5.Durch A’ wird nun eine Parallele zur Strecke
AB des Polygon konstruiert und der Schnittpunkt mit der Geraden ZB in B’ umbenannt.
Anschließend wird die Parallele versteckt und
die Strecke A’B’ konstruiert. Mit den anderen
Punkten und Strecken des Polygons wird
ebenso verfahren.
6.Zur Berechnung des Streckfaktors wird
­folgender Term eingegeben:
(X(A’)+(-X(Z)))*1/(X(A)+(-X(Z)))
2 Ähnliche Figuren
Intention der Lerneinheit
– den Begriff der mathematischen Ähnlichkeit zum
alltäglichen Sprachgebrauch abgrenzen
– ähnliche Figuren erkennen und deren Ähnlichkeit begründen
– ähnliche Figuren sowohl konstruktiv als auch
rechnerisch ermitteln
Einstiegsaufgabe
Die Aufgabe führt auf anschauliche Art und Weise in die Thematik ein, wobei das mathematische
Argumentieren und verbale Begründen im Mittelpunkt stehen sollten. Obwohl den meisten Schülerinnen und Schülern durch reine Anschauung relativ
schnell klar sein dürfte, welche Figuren zueinander
ähnlich sind, ist darauf zu achten, dass sie ihre Ver­mutungen unter Verwendung entsprechender Be­griffe (Seitenverhältnisse, schlank, breit, Winkel, …)
möglichst genau begründen und damit ihre
­mathematische Argumentationsfähigkeit weiter
trainieren.
Die Rechtecke R3 und R4 erkennt man sofort als zu
schlank, um zum roten Rechteck zu passen. R1 ist
zwar etwas breiter als das rote Rechteck, aber mehr
als doppelt so lang. Auch R5 ist zu schlank. Es bleibt
somit nur R2 als Partner des roten Rechtecks.
Bei der zweiten Frage ist schnell klar, dass R4 viel
schlanker als die übrigen Rechtecke ist. Damit ist
die isolierte Figur gefunden. Im Umkehrschluss gibt
es jetzt keine isolierte Figur mehr. Damit müssen R1,
R3 und R5 zusammengehören. Deshalb kann auch
kein Dreieck isoliert sein. Es gehören die Dreiecke
D1 und D2 (gleichschenklig), D5 und D6 (rechtwinklig) und D3, D4, D7 (allgemein) zusammen. Für die
Rechtecke sind neben der logischen Argumentation
zwei Arten der inhaltlichen Argumentation möglich:
Den „Schlankheitsgrad“, also das Seitenverhältnis
jedes einzelnen Rechtecks, oder die Verhältnisse
einander möglicherweise entsprechender Seiten innerhalb eines Paares von Rechtecken einschätzen.
Tipps und Anregungen für den Unterricht
– Der umgangssprachliche Ähnlichkeitsbegriff ist
wesentlich allgemeiner als der mathematische.
Es ist notwendig, diesen Unterschied im Unterricht klar herauszuarbeiten. Umgangssprachliche
Formulierungen wie „sie sehen sich ähnlich“
bergen sonst die Gefahr, dass sie unreflektiert in
die mathematische Sprache der Lernenden übernommen werden.
– Das < Serviceblatt „Ähnlichkeitspuzzle“, Seite
S 26, ermöglicht einen spielerischen Zugang
zu dieser Thematik. Mit dem < Serviceblatt
K 38 4
Ähnlichkeit. Strahlensätze
DO01742692_KT_K04_035_044.indd 06.07.2009 14:42:00 Seite: 39 [Farbbalken für Fogra39] BlacK
Cyan
Magenta
Yellow
Schülerbuchseite 84 – 86
Für die Seitenlänge
eines Papiers im DIN-Format
__
​√2 ​ 
a
gilt ​ _b ​ = _
​  1   ​  . Das heißt, das Verhältnis der Seitelängen entspricht dem Verhältnis der Diagonalen
eines Quadrats zu dessen Seitenlänge.
__
b
√2
Der folgenden Klassifikation liegt der Exemplarische Kommentar: Aufgaben, die das Verständnis
fördern, Seite K 5, zugrunde:
Grundaufgaben: A 2
Operative Übungen: A 1; 3; 8; 10
Kumulative Aufgaben: A 4; 5; 6; 7
Komplexe Aufgaben: A 9
Anwendungsaufgaben: Schaufenster DIN-Formate
DIN-Formate
__
Aufgabenkommentare
10 Umgangssprachlich wird in vielen Bereichen der
Begriff ähnlich gebraucht, wobei sich dieser Begriff
wie oben erwähnt deutlich vom mathematischen
Ähnlichkeitsbegriff unterscheidet.
a = √2 b
„­Tan­dembogen: Ähnlichkeit“, Seite S 27, lassen
sich die wesentlichen Aspekte dieses Kapitels
in Partner­arbeit trainieren. Das < Serviceblatt
„Ähnlich?“, Seite S 28, legt besonderen Wert auf
die verbale Begründung der Zusammenhänge
im Bereich dieses Themas. Zur Vertiefung des
Themas steht darüber hinaus das < Serviceblatt
„Selbstähnlich“, Seite S 29, zur Verfügung.
2 Das Konstruieren geometrischer Figuren unter
Zuhilfenahme bestimmter Eigenschaften (in diesem
Fall der Ähnlichkeit) ist den Lernenden aus vorangegangenen Klassen bekannt. Um diese Eigenschaften herauszuarbeiten und sichtbar zu machen,
sollte auf eine Konstruktion Wert gelegt werden,
bei der die Eigenschaften ähnlicher Figuren genutzt
werden.
Das Verhältnis der Seitenlängen ​ _
1   ​   kann aus
6 Die Aufgabe greift nochmals den in Lerneinheit
b
a
_
​   ​ = _
​ _a   ​ 1 Zentrische Streckung thematisierten Zusammenhang von Seitenlängen und Flächeninhalten beim
Vergrößern von Rechtecken auf und überträgt diesen auf Dreiecke.
Randspalte
Bei einem schmalen Bilderrahmen liegt die
­Annahme nahe, die beiden Ränder seien ähnlich.
Zur Verdeutlichung sollte man den Bilderrahmen
verbreitern.
7 Durch das Ineinanderzeichnen der beiden
Recht­ecke kann die Aufgabe schneller gelöst werden, wobei das Einzeichnen einer verlängerten
Rechtecksdiagonale notwendig ist.
b
__
​√2 ​ 
den zwei Bedingungen hergeleitet werden, dass
sich das nächstkleinere Format durch Halbierung
des Blattes erzeugen lässt und dabei das Seitenlängenverhältnis beibehalten wird. Denn wenn
a 2
vorgegeben ist, folgt ​ _
 ​ = _
​ 2 ​ und damit
b 2 1
__
​2 ​ 2 ​ 3​
a ​√2 ​ 
​  1   ​  .
das Verhältnis ​ _b ​ = _
b
Für das DIN-A0-Format wurde die zusätzliche
Festlegung A = 1 ​m2​ ​ getroffen. Damit erhält
man die zugehörigen Seitenlängen:
a
__
√
​ 2 ​ 
​  1   ​   und A = a b = 1 folgt
Aus ​ _b ​ = _
__
​√2 ​ 
a
_
​     ​ 
​ _1   ​ = _
​2 ​ a ​ 3​
1
__
​ 2 ​ 
a 2 = √
4 _
a=√
​  2 ​ ≈ 1,189
b = _​ a1 ​ ≈ 0,841
Weitere DIN-Formate sind:
Ausgangsformat
Maße in cm
8 Hier ist es viel günstiger, für jedes Rechteck das
Reihe A
DIN-A0
84,1 × 118,9
Seitenverhältnis zu berechnen, als Seiten verschiedener Rechtecke in Beziehung zu setzen.
Reihe B
DIN-B0
100,0 × 141,4
Reihe C
DIN-C0
91,7 × 129,7
Reihe D
DIN-D0
77,1 × 109,0
Reihe E
DIN-E0
80,0 × 112,0
9 Aufgabe mit erhöhtem Schwierigkeitsgrad, bei
der einerseits genaues Lesen und andererseits entsprechendes Vorstellungsvermögen notwendig sind.
Das Anfertigen einer Skizze oder maßstäblichen
Gleichung erleichtert das Lösen.
4 Ähnlichkeit. Strahlensätze K 39
DO01742692_KT_K04_035_044.indd 06.07.2009 14:42:01 Seite: 40 [Farbbalken für Fogra39] BlacK
Cyan
Magenta
Yellow
Schülerbuchseite 87 – 89
3 Strahlensätze
Intention der Lerneinheit
– die Strahlensätze kennen und Strahlensatz­
figuren erkennen
– die Strahlensätze formulieren und anwenden
Einstiegsaufgabe
Die Aufgabe nimmt Bezug auf die Messmethode
der Auftaktseite. Es müssen ähnliche Dreiecke
­gefunden und zueinander in Beziehung gesetzt
werden. Auch hier ist das Einfordern einer Be­
gründung wichtig.
Mögliche Zusatzfrage: Warum ist es wichtig, dass
die Messlatte genau senkrecht steht?
Durch die Zeichnung eines Hauses mit Giebeldach
kann veranschaulicht werden, dass die Messmethode auch hier eingesetzt werden kann. Bei entsprechender Ausrichtung des Gebäudes liegt jedoch ein
Messpunkt im bzw. neben dem Haus.
Tipps und Anregungen für den Unterricht
– Durch korrekte Beschriftungen der Strahlensatzfiguren können Fehler vermieden werden. Der
Punkt S muss klar erkannt werden. Die Maße für
die Teilstrecken stehen immer im Inneren der
Figur. Der Einsatz von unterschiedlichen Farben
zur Kennzeichnung der Streckenlängen ist ratsam und insbesondere für schwächere Schülerinnen und Schüler sehr hilfreich.
– Um das Grundverständnis für die Strahlensätze
zu festigen, sollte man die Lernenden immer
wieder dazu auffordern, sich die ähnlichen Dreiecke zu vergegenwärtigen. Ein zu schnelles formalistisches Vorgehen bei diesem vermeintlich
leichten Thema ist zu vermeiden.
– Der Merksatz „Lang zu kurz gleich lang zu kurz“
ist zwar sehr einprägsam, wird aber immer
wieder falsch angewendet. Es ist dringend er­
for­derlich, dies anhand geeigneter Beispiele zu
­thematisieren.
– Lernende haben manchmal Probleme bei der
rückwärtigen Verlängerung der Schenkel. Auch
hier ist die Vergegenwärtigung der ähnlichen
Dreiecke und des Scheitels hilfreich.
– Nach Einführung der Strahlensätze kann das
< Serviceblatt „Tandembogen: Strahlensätze“,
K 40 4
Ähnlichkeit. Strahlensätze
Seite S 30, zur selbstständigen Übung in Partnerarbeit eingesetzt werden.
Aufgabenkommentare
Der folgenden Klassifikation liegt der Exemplarische Kommentar: Aufgaben, die das Verständnis
fördern, Seite K 5, zugrunde:
Grundaufgaben: A 1; 3
Operative Übungen: A 2; 4; 7; 9
Kumulative Aufgaben: A 5
Problemstellungen – Offene Aufgaben­
situationen: A 6; 8
4 Die Lernenden müssen erkennen, dass sich bestimmte Strecken aus Teilstrecken zusammensetzen
lassen. Der Merksatz „Lang zu kurz gleich lang zu
kurz“ kann hier thematisiert werden. Dabei sollte
man auch typische Fehler betrachten.
5 Aufgabe mit höherer Anforderung, da neben
dem richtigen Aufstellen der Strahlensätze ein
längerer Rechenweg notwendig ist, um alle unbekannten Strecken zu ermitteln. Teilaufgabe b) führt
beim Lösen zudem auf eine rein-quadratische Gleichung. Das hierbei notwendige Wurzelziehen liefert
neben dem positiven auch einen negativen Wert,
der jedoch unbrauchbar ist und vernachlässigt werden kann.
6 Die richtige Teilung der Strecke kann sowohl
mithilfe der Strahlensätze als auch mit dem Begriff Ähnlichkeit begründet werden. Die Parallelität
der drei Verbindungsstrecken ist dabei natürlich
­Voraussetzung und kann als zusätzlicher Hinweis
zur Lösung der Aufgabe beitragen.
7 Die drei wesentlichen Typen von Verhältnisgleichungen der Aufgabe sind:
a+b
(Å) ​ _xc ​ = ​ _
​ 
a   
x+c
a+b
x+c
b
(2) ​ _
​ = ​ _
​ 
c   
a   
(3) ​ _
​ = _​ a ​
x   
Beim Einsatz einer Formel zum Lösen von Aufgaben
neigen die Schülerinnen und Schüler dazu, Werte
unreflektiert in diese einzusetzen. Wichtige Zusatzfragen:
– Kann diese Formel immer verwendet werden?
– Wann gilt die Formel?
– Sollte diese Formel in der Formelsammlung
­stehen?
8 Zum besseren Verständnis können die unterschiedlichen Lösungsmöglichkeiten am Tageslichtprojektor gegenübergestellt werden.
DO01742692_KT_K04_035_044.indd 06.07.2009 14:42:01 Seite: 41 [Farbbalken für Fogra39] BlacK
Cyan
Magenta
Yellow
Schülerbuchseite 89 – 90
9 Bei Teilaufgabe a) erhält man durch Umformung die folgende Gleichung: a c + b c = a c + a d
| – a c
b c = a d
Teilaufgabe b) kann auf ähnliche Weise gelöst werden, wobei der Zusammenhang der Streckenlängen
von einigen Schülerinnen und Schülern durch bloße
Anschauung vermutet werden wird. Hier kann neben der rechnerischen Lösung auch eine sinnvolle
verbale Begründung stehen.
4 Lesen und Lösen
Intention der Lerneinheit
– Strahlensatzfiguren in Anwendungsaufgaben erkennen und Strahlensätze in unterschiedlichsten
Zusammenhängen anwenden
– Messungen mithilfe der Strahlensätze beschreiben, durchführen und Messergebnisse hinterfragen und interpretieren
Einstiegsaufgabe
Die Aufgabe greift die Einstiegsaufgabe aus der
Lerneinheit 3 Strahlensätze in leicht abgewandelter
Form auf. Das Erkennen geeigneter Strahlensatzfiguren bzw. das methodische Vorgehen beim Lösen
von Anwendungsaufgaben mithilfe der Strahlensätze stehen im Mittelpunkt. Die Notwendigkeit paralleler Strecken wird durch die Lage des Stabes bzw.
seines Verhältnisses zur Mauer nochmals deutlich.
Alle Skizzen führen mithilfe der Strahlensätze zu
einer Berechnung der Mauerhöhe (5,70 m).
Beim Ansatz von Torben muss der Strahlensatz mit
zwei verschiedenen Scheitelpunkten angesetzt werden (einmal am Fuß der Mauer, einmal im Auge).
Tipps und Anregungen für den Unterricht
Das Thema bietet für die Lernenden vielfältige
Möglichkeiten, das Messen unerreichbarer Strecken
in der Realität zu erproben und führt ihnen somit
die Anwendungsmöglichkeiten der Schulgeome­
trie exemplarisch vor Augen. Geeignete Hilfsmittel
sind in den Schulen meist vorhanden oder können
ohne größeren Aufwand selbst bzw. unter Einbeziehung eines anderen Faches hergestellt werden. In
diesem Zusammenhang ist auch die Durchführung
eines projektorientierten und fächerübergreifenden
Unterrichtsvorhabens denkbar, bei dem selbst geeignete Messinstrumente entwickelt, miteinander
verglichen und auf ihre Tauglichkeit überprüft werden. Allgemein sollten die Lernenden immer wieder
überprüfen, ob die Voraussetzungen für die Anwendung der Strahlensätze gegeben sind bzw. welche
Faktoren die (Mess-)Ergebnisse negativ beeinflussen. Anregungen für eigene Messversuche bieten
folgende Aufgaben: Einstiegsaufgabe; 3; 6; 8; 9;
10; 12; Auftaktseite Bäume messen.
Für die Erprobung einzelner Messversuche stehen
mit den < Serviceblättern „Geometrie im Gelände“
(1) bis (3) – Bearbeitungsbogen, Seiten S 31 bis
S 33, Bearbeitungsbögen zur Verfügung, die eine
intensive und strukturierte Auseinandersetzung und
Dokumentation mit dem jeweiligen Messverfahren
ermöglichen. Damit die Schüler genügend Platz für
ihre schriftliche Auswertung haben, ist es ratsam,
das Serviceblatt S 33 auf DIN-A3 zu kopieren.
Für die Messmethoden „Försterdreieck“ und „Visierquadrat“ stehen die < Serviceblätter Seite S 31 und
Seite S 32 zur Verfügung.
Exemplarischer Kommentar
Geometrie im Gelände
Dieser Exemplarische Kommentar basiert auf
Vollath, Engelbert: Geometrie im Gelände, Auer,
Donauwörth 1989.
Folgende Grundsätze sind nach E. Vollath beim
Peilen und Messen in freier Natur notwendig:
Geometrie im Gelände sollte keine Vermessungskunde werden, das bedeutet, dass die Anwendungsmöglichkeiten geometrischer Zusammenhänge verdeutlicht werden und die Schülerinnen
und Schüler durch das Messen Größenvorstellungen gewinnen.
Das Arbeiten im Gelände sollte ein Ergebnis
bringen. Dabei ist neben dem Produkt auch der
Prozess als Lerngewinn zu sehen. Es ist wichtig,
dass alle organisatorischen Lernvoraussetzungen
geschaffen sind, dass der mathematische Hintergrund verstanden ist und dass die Schülerinnen
und Schüler wissen, was sie vor Ort zu tun haben.
Geometrie im Gelände sollte Größenvorstellungen schaffen. Durch Vermessen von Objekten,
durch das eigenständige, selbsttätige Erarbeiten, wird die Vorstellung von Größen intensiver
verankert als durch bloßes Anschauen. Schätzübungen, die vor jeder Messung durchgeführt
werden können, festigen die gewonnenen Größenvorstellungen. Hat bei der Arbeit im Gelände
jeder Schüler eine Aufgabe, wird die notwendige
Arbeitsdisziplin gewährleistet.
Geometrie im Gelände sollte die Möglichkeit zur
Sozialerziehung nutzen. Durch Kooperation und
Teamarbeit wird das soziale Verhalten gefördert.
Geometrie im Gelände sollte mit einfachen
Geräten möglich sein. Das Verständnis für geometrische Zusammenhänge sollte für die Schülerinnen und Schüler nachvollziehbar bleiben. Die
Arbeitsmittel werden nach Möglichkeit selbst
hergestellt.
4 Ähnlichkeit. Strahlensätze K 41
DO01742692_KT_K04_035_044.indd 06.07.2009 14:42:01 Seite: 42 [Farbbalken für Fogra39] BlacK
Cyan
Magenta
Yellow
Schülerbuchseite 91 – 93
Aufgabenkommentare
Der folgenden Klassifikation liegt der Exemplarische Kommentar: Aufgaben, die das Verständnis
fördern, Seite K 5, zugrunde:
Anwendungsaufgaben: alle
3 Teilaufgabe c) kann von den Lernenden selbst
erprobt werden, beispielsweise bei der Messung
der Klassenzimmerhöhe. Durch Vergleich der Messergebnisse werden die Ungenauigkeit des Messverfahrens und mögliche Fehlerquellen deutlich. Es ist
darauf zu achten, dass die Lernenden dies jeweils
begründen.
Hypotenuse eines Skalendreiecks. Daher sind die
zwei Dreiecke ähnlich. Die Skalenwerte geben die
Steigung des Visierdreiecks an. Die Begriffe Kathete
und Hypotenuse sind den Schülerinnen und Schülern nicht unbedingt geläufig. Dies ist bei einer Erklärung zu beachten.
Um möglichst genaue Messergebnisse zu erhalten,
muss die Körpergröße des Messenden bei der Ermittlung der Höhen berücksichtigt werden, indem
man die Augenhöhe addiert.
Ein professionelles Höhenmessgerät ist in der
Abbildung zu sehen. Die unterschiedlichen Skalen
beziehen sich auf bestimmte Zielentfernungen. Für
diese kann man direkt die Höhe ablesen.
4 Sollten im Einzugsgebiet der Lernenden
Schilder mit Steigungs- oder Gefälleangaben
­stehen, kann man diese gut in den Unterricht
­einbinden.
5 Da in der Abbildung kein Funkmast zu sehen ist,
sollte von den Lernenden eine geeignete Zeichnung
angefertigt werden. Das Ergebnis 15,17 m erhält
man, wenn man die Körpergröße außer Acht lässt.
Die Tatsache, dass Körpergröße und Augenhöhe
nicht übereinstimmen, bleibt bei der Aufgabenstellung unberücksichtigt, kann aber gesondert thematisiert werden. Für die Lösung der Aufgabe ergibt
(10,5 – 1,6) · 6,5
sich dann (in m): ​ __
 
​ + 1,6 = 14,5
 
4,5 
7 Bei dieser Aufgabe besteht der Anspruch darin, die mathematisch relevanten Informationen in
eine Skizze umzusetzen. Als erster Schritt kann die
Lösung auch geometrisch ermittelt werden, indem
man eine maßstäbliche Zeichnung anfertigt und
die entsprechende Strecke misst. Das Finden eines
geeigneten Maßstabes kann zusätzlich thematisiert
werden. Durch Rechnung können die Lernenden
dann dieses Ergebnis verifizieren.
8 Die abzulesenden Skalenwerte sind die Kehrwerte der Steigungen der Dreiecke, die von der
Skalenlinie „0“, der Skala und der dazugehörigen
Hypotenuse (hier: Faden) gebildet werden. Die
Visierkante steht auf der gemeinsamen Kante
(Skalenlinie „0“) aller dieser Dreiecke senkrecht.
Die Hypotenuse des Steigungsdreiecks der Visierkante steht auf dem Faden senkrecht, also auf der
K 42 4
Ähnlichkeit. Strahlensätze
Für den Einsatz dieses Messverfahrens im Unter­
richt steht das < Serviceblatt „Geometrie im
Gelände (2) – das Visierquadrat“, Seite S 32, zur
­Verfügung.
10 Um die Messung alleine durchführen zu können, ist die eigene Größe sowie eine gut sichtbare
Markierung für die Bestimmung der Länge des eigenen Schattens notwendig. Praktikabler ist es die
Messung mit einer Partnerin oder einem Partner
durchzuführen. Ein großer Vorteil der Messung mithilfe des Schattens ist, dass außer einem Maßband
keine weiteren Hilfsmittel benötigt werden.
11 Aufgabe mit erhöhtem Schwierigkeitsgrad. Um
die Höhe ermitteln zu können, muss ein lineares
Gleichungssystem aufgestellt werden.
12 Detaillierte Informationen zur Dominanz eines
Auges findet man im Internet unter dem Stichwort
„Augendominanz“.
DO01742692_KT_K04_035_044.indd 06.07.2009 14:42:01 Seite: 43 [Farbbalken für Fogra39] BlacK
Cyan
Magenta
Yellow
Schülerbuchseite 93 – 97
Sonnenfinsternis und Strahlensatz
Bildet man die
r
_
​ rMS  ​ =
dES
Quotienten ​ _
dEM  ​ =
391 und 412 , so stellt man fest, dass die Ergebnisse
einigermaßen nahe beieinander liegen. Angesichts der vergleichsweise stark gerundeten
Maße kann man sagen, dass die Aussage d
r
ES
S
_
​ _
dEM  ​ = ​ rM  ​ stimmt.
Lässt man rS, rM und dEM bestehen und berechnet die Entfernung d zwischen dem Scheitel der
Strahlensatzfigur und dem Sonnenmittelpunkt,
ergibt sich d = 158 · 106 km, also d > dES.
Daraus kann die Breite des Schattens mithilfe
des Erdradius rE = 6370 km berechnet werden.
Unter der (Modell-)Annahme, der Schatten sei
r
ein Kreis mit Radius r, erhält man ​ _rrE  ​ = _
​ dS  ​ Es ergibt sich ein Radius von 29 km, also eine
Schattenbreite von 58 km. Für die Sonnenfinsternis vom 11. 8. 1999 wird in der Literatur ein Wert
von 116 km angegeben (Abweichung angesichts
der ungenauen Daten).
Wäre der Mond deutlich weiter von der Erde
weg, läge die Spitze des Schattenkegels immer
vor der der Sonne zugewandten Seite der Erde
und es gäbe demzufolge keine Sonnenfinsternis.
Dieser Fall tritt tatsächlich ein, wenn der Mond
zwar zwischen Erde und Sonne steht, aber dabei
seine maximale Entfernung von der Erde hat.
Wäre der Mond viel größer, wäre auch der Schatten größer und es gäbe längere und auch mehr
(partielle) Sonnenfinsternisse mit größerem
Schatten.
Läge die Mondbahn in der Erdbahnebene, gäbe
es vereinfacht gesagt monatlich eine Sonnen­
finsternis.
Zum Thema Sonnenfinsternis finden sich zahlreiche Informationen im Internet, u. a. auch Animationen zum Verlauf des Mondschattens auf
der Erde.
Üben • Anwenden • Nachdenken
Der folgenden Klassifikation liegt der Exemplarische Kommentar: Aufgaben, die das Verständnis
fördern, Seite K 5, zugrunde:
Operative Übungen: A 1; 4; 5; 7; 9; 11; 12; 13;
17 a) und b); 20; 21
Kumulative Aufgaben: A 3; 6; 8; 17 c); 18
Komplexe Aufgaben: A 10; 16; 22
Anwendungsaufgaben: A 14; 19; Anstoß Wie hoch
ist der Baum?
Problemstellungen – Offene Aufgaben­
situationen: A 2; 15
2 Längere Strecken erhöhen die Genauigkeit. Der
Winkel spielt hierbei keine Rolle, sollte aber nicht
größer als 90° sein.
7 Die Aufgabe greift nochmals den Zusammenhang zwischen linearem, flächigem und räumlichem
Streckfaktor auf.
9 Die Teilaufgaben a), b) und d) erfordern einen
längeren Rechenweg, da Streckenlängen zum Teil
addiert werden müssen. Hier kann die richtige Anwendung des Merksatzes „Lang zu kurz gleich lang
zu kurz“ nochmals vertieft werden.
10, 14 und 15 Die Schwierigkeit dieser Aufgaben
bestehen darin, die mathematisch relevanten Informationen in eine Skizze umzusetzen. Zum Teil wird
auch Vorwissen (z. B. Berechnung der Kreisfläche)
verlangt.
17 Auch nach dem Finden und Einzeichnen der
Hilfslinie kann es einigen Schülerinnen und Schülern Schwierigkeiten bereiten, die neu entstandenen Strecken als Subtraktion zweier Teilstrecken
zu begreifen.
Das Aufstellen einer Formel für die Strecke x – Zahlwerte sind durch Variablen zu ersetzen – kann zur
Differenzierung für leistungsstarke Schülerinnen
und Schüler benutzt werden.
18 Kumulative Aufgabe, bei der Teilaufgabe a)
mithilfe der Strahlensätze gelöst werden kann. Die
Lösung für Teilaufgabe b) kann mithilfe ähnlicher
Dreiecke (mittleres und großes Dreieck) gefunden
werden. Das Quadrat kann mithilfe der Winkelhalbierenden konstruiert werden.
21 Die Lösung kann analog zur Lösung von Auf­
gabe 17 erfolgen. Durch das Einzeichnen einer Hilfslinie erhält man eine Strahlensatzfigur.
4 Ähnlichkeit. Strahlensätze K 43
DO01742692_KT_K04_035_044.indd 06.07.2009 14:42:02 Seite: 44 [Farbbalken für Fogra39] BlacK
Cyan
Magenta
Yellow
Schülerbuchseite 98
Wie hoch ist der Baum?
Diese Messmethode wird u. a. in einem Leitfaden für Förster beschrieben und wird nach
ihrem Erfinder auch „Höhenmesser von Christen“
genannt. Um diese Messmethode in einem projektorientierten Unterrichtsvorhaben einsetzen
zu können, wurde die Länge gegenüber der
Originalstange reduziert. Die Stange ist in der
Praxis 4 m lang und damit etwas unhandlich. Die
Messgenauigkeit ist aber umso höher, je länger
die Stange bzw. die Skala ist.
Bei der Messung ist der Höhenmesser so zu halten, dass er parallel zum Baum steht. Die Skala
ist automatisch senkrecht, wenn sie an einer
Schnur aufgehängt wird. Vorteilhaft ist, dass bei
diesem Messverfahren keine Entfernungsmessung notwendig ist.
Da in Mitteleuropa Baumhöhen über 40 m sehr
selten sind, ist die Skala diesbezüglich begrenzt.
Neben den im Schülerbuch aufgeführten Daten
können auch folgende verwendet werden:
0,96
h’ = 0,48 m; l = 2 m; h = _
​  l’   ​ 
l’ in m
0,02
0,03
0,04
0,048
0,05
0,06
h in m
48
32
24
20
19,2
16
0,08
0,096
0,10
0,12
0,15
0,192
0,20
12
10
9,6
8
6,4
5
4,8
Im Vergleich zu den Schülerbuchwerten sind alle
Einträge für h mit 48 : 30 = 1,6 zu multiplizieren.
Die l’-Werte, die Baumhöhen über 6 m anzeigen,
sind dieselben wie im Schülerbuch, sodass man
von der zur Verfügung stehenden Skalenlänge
48 cm nur 20 cm benötigt.
Skalenwerte mit Dezimalzahlen wie etwa 19,2
sind unzweckmäßig und deshalb in der Tabelle
durch günstigere ersetzt.
Bei der in der Praxis am häufigsten eingesetzten
Version wird mit folgenden Werten gearbeitet:
1,20
h’ = 0,30 m; l = 4 m; h = _
​  l’   ​ 
l’ in m
0,02
0,03
0,04
0,05
0,06
0,08
h in m
60
40
30
24
20
15
l’ in m
0,10
0,12
0,15
0,17
0,16
0,20
h in m
12
10
8
7
7,5
6
K 44 4
Ähnlichkeit. Strahlensätze
DO01742692_KT_K05_045_061.indd 06.07.2009 14:48:24 Seite: 45 [Farbbalken für Fogra39] BlacK
Cyan
Magenta
Yellow
Schülerbuchseite 100 – 123
5 Satzgruppe des Pythagoras
Kommentar zum Kapitel
Die Satzgruppe des Pythagoras kann mit Recht als
Besonderheit unter den Unterrichtsinhalten genannt werden. Peter Baptist bezeichnet den Satz
des ­Pythagoras in: modulbezogene Erläuterungen
zu „Pythagoras und kein Ende?“ [Internet: blk.mat.
uni-­bayreuth.de/links/material/BLKpyth.pdf] sogar
als „erstes Beispiel substantieller Mathematik innerhalb des Schulstoffs“, weil der eigentliche Kern
des Satzes sich auch beim genauen Betrachten der
zugehörigen geometrischen Konfiguration nicht
unmittelbar oder intuitiv erschließt (im Gegensatz
beispielsweise zur Schnitteigenschaft der Mittelsenkrechten im Dreieck). Es besteht also ein echtes
Beweisbedürfnis, um den Satz zu erkennen. Hinzu
kommen die vielen Vernetzungen und Anwendungen, die sich innerhalb und auch außerhalb des
Schulstoffes für die Satzgruppe des Pythagoras ergeben, und die Vielfalt kulturgeschichtlicher Aspekte. Der Satz des Pythagoras gehört zu den wenigen
Sätzen der Geometrie, die noch viele Jahre nach
dem Schulabschluss wiedergegeben werden können. Allerdings kann zwar meist die Gleichung a 2 + b2 = c 2 korrekt wiedergegeben werden, es
steht dem aber oft der Verlust der inhaltlichen
­Vorstellung des entsprechenden Flächensatzes
­gegenüber. Obwohl in den Klassen 9 und 10 vermehrt arithmetische und algebraische Aspekte
der Geometrie ins Zentrum des Unterrichts rücken,
sollte das inhalt­liche Verständnis der Sätze aus der
Satz­gruppe des Pythagoras als Flächensätze am
rechtwinkligen Dreieck gut verankert werden. Beim
Beweisen der Sätze ergibt sich die Möglichkeit,
einen spezifischen Beitrag zum Erwerb der allgemeinen Kompetenz mathematisch Argumentieren
zu leisten. Dazu gehört insbesondere das Entwickeln und Beschreiben eines Beweises oder einer
Beweisidee. Dabei können alle Niveaus erreicht
werden: Die Wiedergabe eines bereits im Unterricht
behandelten Beweistyps (Niveau A), das Entwickeln
oder Erläutern eines mehrschrittigen Beweises (Niveau B) sowie der Umgang mit komplexeren Beweisen und die Bewertung verschiedener Beweistypen
(Niveau C). Vergleiche hierzu auch den Exkurs: Den
Satz des ­Pythagoras beweisen, Seite K 49.
Intention und Schwerpunkt des Kapitels
Schwerpunkte des Kapitels sind Kenntnis und
Anwendung der Sätze aus der Satzgruppe des Pythagoras im Sinne einer mathematischen Regel.
Eingeführt werden sie als Flächensätze. Es bietet
sich an, sie aufgrund von verschiedenen Plausibilitätsbetrachtungen auf einem für die Schülerinnen
und Schüler anschau­lichen Niveau zu beweisen (vgl.
hierzu den Exkurs: Den Satz des Pythagoras beweisen, Seite K 52).
Es folgt die Berechnung von Seitenlängen rechtwinkliger Dreiecke in unterschiedlichen ebenen und
räumlichen Figuren. Geometrie und Algebra werden
in besonderer Weise verknüpft, indem mit Formvariablen gerechnet wird und mithilfe der Satzgruppe
Formeln aufgestellt werden. Den Abschluss des
­Kapitels bilden vielfältige Anwendungen der Sätze
aus dem Alltag.
Bezug zu den Bildungsstandards
Leitidee Zahl: Die Schülerinnen und Schüler können
– Begriffe, Regeln und Verfahren erläutern.
– logisch schließen und begründen.
Leitidee Messen: Die Schülerinnen und Schüler
­können
– Messergebnisse und berechnete Größen in sinnvoller Genauigkeit angeben.
– gezielt Messungen vornehmen, Maßangaben
entnehmen und damit Berechnungen durch­
führen.
– Streckenlängen in der Ebene und im Raum (…)
berechnen.
Leitidee Raum und Form: Die Schülerinnen und
Schüler können
– geometrische Zusammenhänge mit algebraischen Methoden untersuchen.
– rechnerische Beziehungen zwischen Seitenlängen (…) im rechtwinkligen Dreieck herstellen.
– Eigenschaften geometrischer Objekte und ihrer
Beziehungen untereinander erkennen, begründen und sie zur Analyse von Sachzusammenhängen beim Problemlösen nutzen.
– (…) ein dynamisches Geometriesystem beim
­explorativen Arbeiten einsetzen.
Leitidee Modellieren: Die Schülerinnen und Schüler
können
– verschiedene Formen von Modellierungen anwenden, interpretieren und unterscheiden.
– Inhalte aus verschiedenen Themenbereichen verknüpfen.
5 Satzgruppe des Pythagoras K 45
DO01742692_KT_K05_045_061.indd 06.07.2009 14:48:24 Seite: 46 [Farbbalken für Fogra39] BlacK
Cyan
Magenta
Yellow
Schülerbuchseite 100 – 101
Weiterführende Hinweise
– Die Reihenfolge der Sätze aus der Satzgruppe
des Pythagoras ist nicht hierarchisch. Hier wird
der Einstieg über die geometrische Herleitung
des Kathetensatzes favorisiert. Denkbar wäre
auch, zunächst den Satz des Pythagoras wie beschrieben einzuführen und die anderen beiden
Sätze (Kathetensatz und Höhensatz) mit dessen
Hilfe arithmetisch herzuleiten. Vergleiche hierzu
die Exkurse Den Kathetensatz beweisen, Seite K 47
und Den Höhensatz beweisen, Seite K 48.
– Grundsätzlich sollte ein vorschnelles Reduzieren
der Sätze aus der Satzgruppe des Pythagoras
auf ihren rein formalen Gehalt (​a​2​ + ​b2​ ​ = ​c2​ ​;
​a​2​ = c · p; ​b2​ ​ = q · c und ​h​2​ = p · q) vermieden
werden. Stattdessen sollte sowohl bei ihrer Einführung als auch bei ihrer Anwendung immer
wieder auf das inhaltliche Verständnis der Sätze
als Flächensätze Wert gelegt werden.
– Für die Genauigkeit der Angabe von gerundeten
Ergebnissen sei auf den Exemplarischen Kommentar: Sinnvoll Runden, Seite K 19, verwiesen.
Präsentations- und Referatsthemen
1. Historisches zu Pythagoras und den
­Pythagoreern
Auch wenn die Grenze zwischen historischen Fakten und Mythen bei dieser Thematik oftmals fließend ist, lassen sich doch viele interessante Aspekte zur Person und zum Umfeld des Pythagoras von
Samos und den Pythagoreern zusammentragen.
Das Internet bietet dazu ausreichend Informationsmaterial.
2. Pythagoreische Zahlentripel
Einige Anregungen zu diesem interessanten Teil­
thema liefern der Exkurs: Pythagoreische Zahlen,
Seite K 52, und die < Serviceblätter: „Pythago­
reische Zahlentripel“, Seite S 38, und „Pythagoreische Zahlentripel mit MS-Excel®“, Seite S 39.
3. Gegenüberstellung und Vergleich verschiedener
Beweise des Satzes.
Etliche Beweise zum Satz des Pythagoras lassen
sich auch in der Sekundarstufe I fruchtbar nutzen.
Im Rahmen einer Präsentation können von stärkeren Schülerinnen und Schülern verschiedene Arten
von Beweisen vorgestellt und miteinander verglichen werden (Niveau C). Vergleiche den Exkurs: Den
Satz des Pythagoras beweisen, Seite K 49, sowie die
­< Serviceblätter: „Zerlegungsbeweise“, Seite S 34,
und „Ergänzungs­beweis“, Seite S 35.
K 46 5
Satzgruppe des Pythagoras
Auftaktseite: Ein guter Tausch?
Die gewählte Thematik der Auftaktseite eignet sich,
um den Satz des Pythagoras als Flächensatz einzuführen, da er das dazugehörige Phänomen der
Flächenumwandlung thematisiert. Die anwendungsorientierte Rahmenthematik der Flächeninhalte
von jeweils zwei quadratischen Grundstücken, die
gegen ein einziges Grundstück getauscht werden
sollen, kann problemorientiert angegangen und von
den Lernenden selbstständig bearbeitet werden.
Die Aufforderung, die voraussichtliche Entscheidung
von Bauer Albrecht bzw. des Bürgermeisters in den
beiden weiteren Fällen zu begründen, schult zudem
die prozessorientierten Kompetenzen mathematisch
Argumentieren und Kommunizieren.
Nachdem die Flächeninhalte berechnet und verglichen wurden, stellt sich die Frage nach der Ursache der Unterschiede. Hier ist der Blick auf die
unterschiedliche Form der jeweils eingeschlossenen
Dreiecke zu richten. Die folgende Gesetzmäßigkeit
kann entweder durch weitere Konstruktionen sowie
Messungen und Berechnungen oder durch den gezielten Einsatz einer DGS (vgl. Experiment Dreiecke
und DGS, Schülerbuchseite 108) vermittelt werden:
– Bei rechtwinkligen Dreiecken ist das größere
Quadrat flächengleich zu den beiden kleineren
Quadraten.
– Bei spitzwinkligen Dreiecken ist der Flächeninhalt des größten Quadrats kleiner als die Summe
der Flächeninhalte der beiden anderen Quadrate.
– Bei stumpfwinkligen Dreiecken ist der Flächeninhalt des größten Quadrats größer als die Summe
der Flächeninhalte der beiden anderen Quadrate.
Hinweis: Durch ungenaue Messergebnisse und Rundungseinflüsse kann die Gesetzmäßigkeit zunächst
nur erahnt werden – dadurch kann aber gleichzeitig
ein Beweisbedürfnis seitens der Lernenden erwachsen.
An dieser Stelle kann zur Vertiefung der Thematik
der Flurbereinigung oder mathematisch gesprochen
der Flächenumwandlung das < Serviceblatt „Flächenumwandlung“, Seite S 36, eingesetzt werden.
DO01742692_KT_K05_045_061.indd 06.07.2009 14:48:25 Seite: 47 [Farbbalken für Fogra39] BlacK
Cyan
Magenta
Yellow
Schülerbuchseite 102 – 103
1 Kathetensatz
Intention der Lerneinheit
– den Kathetensatz als Flächensatz kennen lernen
– enaktive, ikonische und symbolische Darstellungen miteinander verknüpfen
– die arithmetische Herleitung mithilfe der Ähnlichkeit verstehen
– den Kathetensatz zur Berechnung fehlender
­Stücke in rechtwinkligen Dreiecken verwenden
Einstiegsaufgabe
Die Einstiegsaufgabe bietet die Möglichkeit, enaktiv
eine Vermutung zum Kathetensatz aufzustellen, die
durch weitere Beispiele bestätigt wird. Sie eignet
sich besonders, das mathematische Argumentieren
zu schulen, wie auch den Kathetensatz als Flächensatz zu verstehen.
Exkurs
Den Kathetensatz beweisen
Für den Fall, dass der Satz des Pythagoras bereits vor dem Kathetensatz eingeführt wurde,
bietet der folgende arithmetische Beweis die
Möglichkeit, den Kathetensatz mithilfe des Satzes des Pythagoras zu beweisen. Ein Vorteil liegt
darin, dass stärkere Schülerinnen und Schüler
den Beweis mithilfe der Anweisungen selbst
durchführen können bzw. in Gruppenarbeit
kann die Beweisführung ebenfalls selbstständig
herausgefunden und anschließend präsentiert
werden (< Serviceblatt „Arithmetische Beweise“,
S 37). Dieser Beweis kann dann auch mit dem
geometrischen Beweis verglichen werden, um
einen weiteren Beitrag zur prozessorientierten
Kompetenz des mathematischen Argumentierens
zu leisten.
Arithmetischer Beweis
C
b
q
A
a
h
Aufgabenkommentare
Der folgenden Klassifikation liegt der Exemplarische Kommentar: Aufgaben, die das Verständnis
fördern, Seite K 5, zugrunde:
Grundaufgaben: A1; 4
Operative Übungen: A2; 3; 5
Anwendungsaufgaben: A6
1 Durch die Variation der Seitenbezeichnungen
und der Lage des Dreiecks sowie des rechten Winkels im Dreieck wird eine zunehmende Geläufigkeit
des Kathetensatzes erreicht.
2 und 4 Hier rücken der arithmetische und algebraische Aspekt des Kathetensatzes in den Vordergrund. Die Fertigkeit, unbekannte Streckenlängen
in rechtwinkligen Dreiecken zu berechnen, wird eingeübt und vertieft. Da in rechtwinkligen Dreiecken
auch häufig Strecken mit irrationalem Längenmaß
vorkommen, sollte die Notwendigkeit des Rundens
(vgl. den Exemplarischen Kommentar: Sinnvoll Runden, Seite K 19) thematisiert werden.
3 Durch die Flächenumwandlung wird die geometrische Bedeutung des Kathetensatzes vertieft, aber
auch ein Zusammenhang zur algebraischen Bedeutung hergestellt. Kumulierend wird in Teilaufgabe b)
der Satz des Thales benötigt.
5 Mithilfe von rechtwinkligen Dreiecken lassen
p
c
–Nach dem Auflösen der binomischen Formel
wird noch ​c2​ ​ durch ​a2​ ​ + ​b2​ ​ ersetzt und vereinfacht:
​b2​ ​ – ​c2​ ​ + 2 c p – ​p2​ ​ = ​a2​ ​ – ​p2​ ​ ‚
​b2​ ​ – ​a2​ ​ – ​b2​ ​ + 2 c p = ​a2​ ​
c · p = ​a2​ ​
Ersetzt man p durch c – q, so erhält man
​b2​ ​ = c · q . Auch Schülerinnen und Schüler, die
die Beweisführung zunächst nur nachvollziehen können, erhalten hier die Möglichkeit, den
­Beweis für die Kathete b selbst zu erstellen.
B
–Zunächst wird in beiden Teildreiecken der Satz
des Pythagoras erstellt und nach ​h​2​ aufgelöst: ​
h​2​ = ​b2​ ​ – ​q2​ ​ und ​h2​ ​ = ​a2​ ​ – ​p2​ ​
–Danach setzt man die Terme für ​h​2​ gleich und
ersetzt im Anschluss q durch c – p oder p
durch c – q:
​b2​ ​ – ​q2​ ​ = ​a2​ ​ – ​p2​ ​
​b​2​ – ​(c – p) ​2​ = ​a2​ ​ – ​p2​ ​
sich auch Strecken mit irrationalen Längenmaßen
zeichnen. Diese Aufgabe dient dem geometrischen
Verständnis des Kathetensatzes als Flächensatz, wie
auch der Vertiefung des Satzes. Außerdem können
die Zeichen- und Messungenauigkeit sowie das
Runden thematisiert werden.
6 Diese Modellierungsaufgabe bietet eine ein­
fache praktische Anwendung des Kathetensatzes.
Aus Gründen der Anschaulichkeit und zur Reduktion
des Sachverhaltes sollte eine Skizze ins Heft gezeichnet werden.
5 Satzgruppe des Pythagoras K 47
DO01742692_KT_K05_045_061.indd 06.07.2009 14:48:25 Seite: 48 [Farbbalken für Fogra39] BlacK
Cyan
Magenta
Yellow
Schülerbuchseite 104 – 105
2 Höhensatz
Intention der Lerneinheit
– den Höhensatz als Flächensatz kennen lernen
– enaktive, ikonische und symbolische Darstellungen miteinander verknüpfen
– die arithmetische Herleitung mithilfe der Ähnlichkeit verstehen
– den Höhensatz zur Berechnung fehlender Stücke
in rechtwinkligen Dreiecken verwenden
Einstiegsaufgabe
Die Einstiegsaufgabe setzt voraus, dass jedes Dreieck im Halbkreis rechtwinklig ist (Satz des Thales).
Es wird die Möglichkeit geboten, enaktiv den Zusammenhang zwischen dem Quadrat über der Höhe
und dem Rechteck aus den beiden Hypotenusenabschnitten zu verbalisieren. Zeichen- und Messungenauigkeiten könnten eine Vermutung erschweren
und sollten thematisiert werden. Durch die große
Anzahl der Beispiele dürfte der Höhensatz jedoch
leicht abzuleiten sein. Es sollte sich unbedingt eine
Abgrenzung zu nicht-rechtwinkligen Dreiecken anschließen, um zu verdeutlichen, dass der Höhensatz
nur in rechtwinkligen Dreiecken gilt.
Exkurs
Den Höhensatz beweisen
Für den Fall, dass zunächst der Satz des Pythagoras und dann der Kathetensatz eingeführt wurde, bietet der folgende arithmetische Beweis die
Möglichkeit, den Höhensatz mithilfe dieser Sätze
zu beweisen. Sollte außerdem der arithmetische
Beweis des Kathetensatzes bereits bekannt
sein, fällt es den Schülerinnen und Schülern
erfahrungsgemäß nicht mehr sehr schwer, den
nachfolgenden Beweis mithilfe der Anweisungen
selbst zu erstellen (< Serviceblatt „Arithmetische
Beweise“, Seite S 37). Auch hier kann abschließend ein Vergleich zum geometrischen Beweis
stattfinden.
Arithmetischer Beweis
C
b
q
A
K 48 5
a
h
p
c
Satzgruppe des Pythagoras
B
–Zunächst wird in einem der beiden Teildreiecke der Satz des Pythagoras und für dieselbe
Seite auch der Kathetensatz erstellt:
​b2​ ​ = ​h2​ ​ + ​q2​ ​ und ​b2​ ​ = q · c
–Danach setzt man die Terme für ​b2​ ​ (bzw. ​a2​ ​)
gleich, ersetzt c durch q + p und vereinfacht:
​h​2​ + ​q2​ ​ = q · c
​h2​ ​ + ​q2​ ​ = q · (q + p)
​h2​ ​ + ​q2​ ​ = ​q2​ ​ + q · p
| – ​q2​ ​
2
​h​ ​ = q · p
Die Beweisführung für das andere Teildreieck
bietet auch für schwächere Schülerinnen und
Schüler die Möglichkeit, einen Beweis selbst
zu erstellen.
Aufgabenkommentare
Der folgenden Klassifikation liegt der Exemplarische Kommentar: Aufgaben, die das Verständnis
fördern, Seite K 5, zugrunde:
Grundaufgaben: A 1; 6; Randspalte
Operative Übungen: A2; 3; 4; 5; 7
Anwendungsaufgaben: A 8; 9
1 Durch die Variation der Seitenbezeichnungen
sowie die unterschiedliche Lage der Dreiecke und
der enthaltenen rechten Winkel wird der Höhensatz
gefestigt.
2, 3 und 6 Der algebraische Aspekt des Höhensatzes tritt hier in den Vordergrund, indem er genutzt
wird, um unbekannte Streckenlängen in rechtwinkligen Dreiecken zu berechnen.
4, 5 und 7 Die geometrische Bedeutung des Höhensatzes wird analysiert, vertieft und für Konstruktionen herangezogen.
8 und 9 Diese Modellierungsaufgaben bieten
einen Realitätsbezug, bei dem unzugängliche Streckenlängen durch einfache Längenmessungen entsprechender Strecken berechnet werden können.
Zur Veranschaulichung und zur Reduktion des Sachverhaltes sollte zumindest in Aufgabe 9 eine Skizze
im Heft angefertigt werden.
DO01742692_KT_K05_045_061.indd 06.07.2009 14:48:26 Seite: 49 [Farbbalken für Fogra39] BlacK
Cyan
Magenta
Yellow
Schülerbuchseite 106
3 Satz des Pythagoras
Intention der Lerneinheit
– den Satz des Pythagoras als Flächensatz kennen
lernen
– enaktive, ikonische und symbolische Darstellungen miteinander verknüpfen
– mindestens einen Beweis des Satzes kennen
­lernen
– den Satz des Pythagoras zur Berechnung fehlender Seiten in rechtwinkligen Dreiecken ver­
wenden
– zwischen dem Satz des Pythagoras und seiner
Umkehrung unterscheiden
– den Satz des Pythagoras mithilfe einer DGS
überprüfen
– den Satz des Pythagoras von Fällen, in denen er
nicht angewendet werden kann, weil das Dreieck
nicht rechtwinklig ist, abgrenzen
Einstiegsaufgabe
Die Einstiegsaufgabe geht zunächst vom Spezialfall
zweier flächeninhaltsgleicher Quadrate aus, die
durch Zerlegung entlang ihrer Diagonalen zu einem
einzigen inhaltsgleichen Quadrat zusammengelegt
werden. Die Länge der neuen Quadratseite sollte
vor der Einführung des Satzes ausgemessen oder
anschaulich über den Flächeninhalt des neuen
Quad­rates, der mit 50 cm2 gerade doppelt so groß
sein muss wie der eines Ausgangsquadrates, bestimmt werden.
Die Kombination der beiden Ausgangsquadrate mit
dem neuen Quadrat mündet in der Entdeckung des
(gleichschenklig-)rechtwinkligen Dreiecks zwischen
den Quadraten.
b
c
a
Tipps und Anregungen für den Unterricht
– Bei dieser Lerneinheit sollte darauf geachtet
werden, dass der Satz des Pythagoras möglichst
anschaulich als Flächensatz kennen gelernt wird,
da eine rein formale Einführung eine mechanische Anwendung der Formel zur Folge haben
könnte. Daher sollte gerade bei den Übungsaufgaben immer wieder der eigentliche Gehalt des
Satzes anhand der Flächeninhalte der Quadrate
über den Dreiecksseiten thematisiert und nicht
nur die richtige Formel abgefragt werden.
– Anregungen zum unterrichtlichen Einsatz
verschiedener Beweistypen bieten die < Serviceblätter „Zerlegungsbeweise“, Seite S 34,
„Ergänzungsbeweis“, Seite S 35, und „Flächenumwandlung“, Seite S 36. Zur Erarbeitung der
Beweis­typen bietet sich der Einsatz der Serviceblätter in Gruppenarbeit mit anschließender Präsentation der Ergebnisse an. Die Vergrößerung
der entsprechenden Serviceblätter auf DIN-A3
wird empfohlen.
– Pythagoreische Zahlen werden von den
< Serviceblättern „Pythagoreische Zahlentripel“,
Seite S 38, und „Pythagoreische Zahlentripel mit
MS-Excel®“, Seite S 39, thematisiert. Durch das
< Serviceblatt „Knotenschnüre“, Seite S 40, ist ein
handlungsorientierter Zugang zu den pythago­
reischen Zahlentripeln möglich.
Exkurs
Den Satz des Pythagoras beweisen
Diesem Exkurs liegt teilweise das Kapitel B des
Buches Fraedrich, Anna Maria: Die Satzgruppe
des Pythagoras, BI Wissenschaftsverlag, Mannheim, 1994 zugrunde.
Für den Satz des Pythagoras sind derzeit etwa
vierhundert unterschiedliche Beweise bekannt,
die aufgrund der im Beweis verwendeten mathematischen Hilfsmittel in acht verschiedene Beweistypen unterteilt werden können. Neben den
drei für die Realschule relevanten Beweistypen
(Zerlegungs-, Ergänzungs- und arithmetische Beweise) gibt es noch euklidische und abbildungsgeometrische Beweise, Beweise über Ähnlichkeitsbeziehungen, Beweise mithilfe vektorieller
Methoden und mit Methoden der analytischen
Geometrie.
5 Satzgruppe des Pythagoras K 49
DO01742692_KT_K05_045_061.indd 06.07.2009 14:48:27 Seite: 50 [Farbbalken für Fogra39] BlacK
Cyan
Magenta
Yellow
Schülerbuchseite 106
Zu den drei erstgenannten Beweistypen wird
hier eine für den Unterricht geeignete anschau­
liche Auswahl vorgestellt, die auch teilweise
durch die entsprechenden < Serviceblätter
„Zerlegungsbeweise, Ergänzungsbeweis, Flächenumwandlung“, Seiten S 34 bis S 36, aufgegriffen
wird. Streng genommen sind die Beweise Begründungen im Sinne der Kompetenz mathematisch ­argumentieren und keine vollständigen
Beweise.
Zerlegungsbeweise
Zerlegungsbeweise beruhen auf dem Prinzip der
Zerlegungsgleichheit – wenn sich zwei Figuren
in paarweise kongruente Teilfiguren zerlegen lassen, dann sind sie flächeninhaltsgleich.
Der „Stuhl der Braut“
3
4
2
1
5
5
2
1
4
3
Dieser Zerlegungsbeweis stimmt im Wesentlichen mit der Zerlegung nach Göpel überein, geht
aber von einer anderen Lage der Kathetenquadrate aus und ist damit der zum < Serviceblatt
„Flächenumwandlung“, Seite S 36, passende
Beweistyp. Das rechtwinklige Dreieck, dessen
Kathetenlängen mit den Seitenlängen der Ausgangsquadrate übereinstimmen, findet sich sowohl in Teilstück 2 als auch in den Teilstücken 3
und 4 wieder.
Der Schaufelradbeweis nach PERIGAL
C
5
A
1
4
2
M
3
B
2
3
Ergänzungsbeweise
Ergänzungsbeweise beruhen auf dem Prinzip der
Ergänzungsgleichheit. Wenn zwei ebene Flächen
durch paarweise kongruente Figuren so ergänzt
werden können, dass die dabei entstehenden
neuen Flächen zerlegungsgleich sind, dann sind
beide Ausgangsfiguren flächeninhaltsgleich.
5
Altindischer Ergänzungsbeweis
1
4
B
Das große Kathetenquadrat wird durch eine
Parallele zur Hypotenuse und eine Lotgerade
durch den Quadratmittelpunkt M zerlegt. Die
Anordnung der Teilstücke 1 bis 5 erinnert an ein
Schaufelrad, nach dem der Beweistyp seinen
­Namen trägt.
Der Zerlegungsbeweis nach GÖPEL
5
C
1
2
3
4
A
3
4
2
B
1
5
Dieser Zerlegungsbeweis, der ebenfalls mit lediglich fünf Teilflächen auskommt, verwendet Zerlegungsgeraden, die senkrecht oder waagerecht
zur Hypotenuse verlaufen.
K 50 5
Satzgruppe des Pythagoras
a
C
a2
4
3
c
b
A
4
1
1
c2
b2
2
3
2
Der altindische Ergänzungsbeweis gehört zu den
bekanntesten Ergänzungsbeweisen. Bei diesem
Beweis wird das Hypotenusenquadrat bzw. werden die beiden Kathetenquadrate jeweils durch
vier rechtwinklige Dreiecke (die zum Ausgangsdreieck kongruent sind) zu einem Quadrat der
Seitenlänge a + b ergänzt.
Arithmetische Beweise
Ein Beweis gilt als arithmetischer Beweis, wenn
an einer vorliegenden Figur die entsprechende
Flächengleichheit der Quadrate allein durch algebraische Umformungen und Berechnungen
gewonnen wird.
So kann beispielsweise der altindische Ergänzungsbeweis als Vorlage für den folgenden arithmetischen Beweis dienen:
Der Flächeninhalt des Gesamtquadrates lässt
sich in beiden Figuren durch Betrachtung der
DO01742692_KT_K05_045_061.indd 06.07.2009 14:48:27 Seite: 51 [Farbbalken für Fogra39] BlacK
Cyan
Magenta
Yellow
Schülerbuchseite 106 – 107
aus den Katheten zusammengesetzten Quadrat­
seiten mithilfe der 1. binomischen Formel als (a + b) 2 = a 2 + 2 a b + b 2 berechnen. Der Summand 2 a b kann als der Flächeninhalt der beiden
Rechtecke bzw. der vier Dreiecke identifiziert
werden. Zieht man den entsprechenden Flächeninhalt jeweils vom Flächeninhalt des Gesamt­
quad­rates ab, ergibt sich der Zusammenhang a 2 + b 2 = c 2.
Ein weiterer Beweis basiert auf der abgebildeten
Figur und damit auf der 2. binomischen Formel.
c
c
(a – b)2
C
a–b
b
A
c
Aufgabenkommentare
Der folgenden Klassifikation liegt der Exemplarische Kommentar: Aufgaben, die das Verständnis
fördern, Seite K 5, zugrunde:
Grundaufgaben: A 1; 2; 3; 6
Operative Übungen: A 4; 5; 7; 8
Kumulative Aufgabe: A 9
Problemaufgaben – offene Aufgaben­
stellungen: A 10
1 Die Tatsache, dass sich bei rechtwinkligen Drei-
a
c
–Ein Beweispuzzle kann in der richtigen Reihenfolge geordnet werden.
–Retrospektive Beweisanalyse: Ein Beweis wird,
nachdem er geführt wurde, im Hinblick auf
die eigene Vorgehensweise und die verwendeten mathematischen Hilfsmittel betrachtet.
B
Der Flächeninhalt des großen Quadrates beträgt
c 2. Er kann alternativ mit der Summe des Flächeninhalts des kleinen Quadrates (a – b) 2 und
der vier zum Ausgangsdreieck kongruenten
a b
eingepassten Dreiecke 4 ​ _
2  ​ angegeben werden.
Setzt man beide Terme gleich, ergibt sich: a b
2
2
c 2 = (a – b) 2 + 4 ​ _
2  ​ = a + b .
Anmerkung: Bei den arithmetischen Beweisen
empfiehlt sich die vollständige Beschriftung der
Dreiecksseiten.
Zur Methodik des Beweisens können folgende
Anregungen genannt werden, die einem Aufsatz
von Henning Heske entnommen sind (Heske,
Henning: Metho­dische Überlegungen zum Umgang mit Beweisen, Mathematik lehren, Heft 110,
Friedrich Verlag, Seelze, 2002):
–Die grundlegende Beweisidee kann im Unterricht gemeinsam herausgearbeitet werden,
bevor die Lernenden den Beweis mit entsprechendem Material führen.
–Beweisstrategien bereits gefundener oder
gegebener Beweise können durch Skizzen,
Hilfslinien, Spezialfälle etc. überprüft werden.
–Zu einem gegebenen Beweis kann ein weiterer bzw. analoger Beweis gefunden werden.
–Verschiedene Beweise lassen sich mit einer
DGS visualisieren.
–Verschiedene Beweise können miteinander
verglichen werden.
–Einzelne Schritte eines Beweises können begründet werden.
–Die Lernenden können lückenhafte Beweise
ergänzen und fehlerhafte Beweise verbessern.
ecken auch Strecken mit irrationalem Längenmaß
zeichnen lassen, führt zur Notwendigkeit des Rundens (vgl. den Exemplarischen Kommentar: Sinnvoll
Runden, Seite K 19). Auch die Zeichen- und Messungenauigkeit kann bei dieser Aufgabe thematisiert
werden.
2, 3 und 6 d) Die Variation der Seitenbezeichnungen sowie die Lage des Dreiecks und auch des rechten Winkels im Dreieck sorgt für eine zunehmende
Geläufigkeit des Satzes. Gerade bei Aufgaben, die
eine Verkürzung des Satzes des Pythagoras auf einen Streckensatz nahe legen, sollte immer wieder
da­rauf geachtet werden, dass der Sinnzusammenhang des pythagoreischen Lehrsatzes als Flächensatz nicht verloren geht. Aufgaben wie diese sollten
als Anlass genommen werden, Lernende diesen
Zusammenhang verbalisieren zu lassen.
Bei Aufgabe 3 (und Teilaufgabe 6 d)) wird, wie bereits vom Katheten- und Höhensatz bekannt, die
Zerlegung eines Dreiecks in zwei rechtwinklige
­Dreiecke durch Einzeichnen der Höhe thematisiert.
Dies wird in Lerneinheit 4 Satz des Pythagoras in
geo­metrischen Figuren zur Strategie ausgebaut.
4 bis 6 Die Aufgaben thematisieren den pythagoreischen Lehrsatz als Flächensatz mit dem Ziel,
unbekannte Streckenlängen im rechtwinkligen Dreieck zu berechnen. Der Rechenvorteil, der sich durch
die Angabe des Flächeninhaltes in den Aufgaben
4 und 5 ergibt, sollte erkannt werden. Teilaufgabe
5 c) bietet die Möglichkeit, die Irrationalität der
­Hypotenusenlänge bei gleichschenklig-rechtwink­
ligen Dreiecken mit ganzzahligen Kathetenlängen
zu thematisieren und begründen zu lassen.
5 Satzgruppe des Pythagoras K 51
DO01742692_KT_K05_045_061.indd 06.07.2009 14:48:27 Seite: 52 [Farbbalken für Fogra39] BlacK
Cyan
Magenta
Yellow
Schülerbuchseite 107 – 108
x
2
y 2 = 2 x __
y = x​√2 ​ 
y
x
8 Durch die Variation der Bezeichnung des rechten Winkels empfiehlt sich aus Gründen der Anschaulichkeit eine Skizze. Bei den Teilaufgaben c)
und d) kommt bei der Nutzung der Flächeninhaltsformel für Dreiecke die Deutung der zweiten Kathete als Dreieckshöhe zur Anwendung.
9 Diese kumulative Aufgabe verbindet in besonderer Weise geometrische mit algebraischen
Inhalten (vgl. Bezug zu den Bildungsstandards, Seite
K 45). Teilaufgabe a) kann nach der Einführung der
­pythagoreischen Zahlen in Aufgabe 10 wiederholt
aufgegriffen werden und unter Verwendung des pythagoreischen Zahlentripels (3; 4; 5) schnell gelöst
werden, indem die Hypotenuse (12 cm) mit 5 x identifiziert wird.
10 Diese Aufgabe thematisiert pythagoreische
Z­ ahlentripel (vgl. den nachfolgenden Exkurs: Pythagoreische Zahlen).
Die Teilaufgabe b) beschäftigt sich mit der Gewinnung nicht-primitiver (vgl. Hinweise im folgenden
Exkurs) pythagoreischer Zahlentripel durch Multiplikation des Ausgangstripels (3; 4; 5) mit einem
Faktor k. Beim Einsetzen von 3 k, 4 k und 5 k in die
Gleichung a 2 + b 2 = c 2 erhält man eine allgemeingültige Gleichung, womit gezeigt ist, dass für alle k *N weitere pythagoreische Zahlentripel ent­
stehen.
Die Teilaufgaben c) und d) erfordern die Berechnung der fehlenden Zahl. Da bei Teilaufgabe d) die
Angabe fehlt, ob es sich bei der fehlenden Zahl
um die Länge der Hypotenuse oder der Kathete
handelt, muss sie durch Probieren gelöst werden.
In den gestellten Aufgaben ist jeweils die größere
der beiden gegebenen Zahlen die Länge der Hypo­
tenuse.
Exkurs
Pythagoreische Zahlen
Die Umkehrung des Satzes des Pythagoras lautet: Gilt für ein Dreieck a 2 + b 2 = c 2, so ist der
Winkel, der der Seite c gegenüber liegt, ein rechter Winkel.
Drei natürliche Zahlen, die die Gleichung a 2 + b 2 = c 2 lösen, werden als pythagoreisches
Zahlentripel bezeichnet. Man unterscheidet zwischen primitiven und nicht-primitiven pythagoreischen Zahlentripeln. Bei primitiven pythagore­
ischen Zahlentripeln enthalten die einzelnen
K 52 5
Satzgruppe des Pythagoras
Zahlen keine gemeinsamen Primfaktoren, sie
sind also teilerfremd. Aus diesem Grund kann
auch nur eine der drei Zahlen gerade sein. Nichtprimitive pythagoreische Zahlentripel entstehen
durch Multiplikation der Zahlen eines primitiven
pythagoreischen Zahlentripels mit einem Faktor k * N. Denn wenn a 2 + b 2 = c 2 gilt, gilt auch (k a) 2 + (k b) 2 = (k c) 2. Beispiele für nicht-primitive Tripel sind die aus (3; 4; 5) entstehenden
Tripel: (6; 8; 10), (9; 12; 15), (30; 40; 50).
Für Lernende sind folgende Fragen in diesem
Zusammenhang interessant:
–Wie viele (primitive) pythagoreische Zahlentripel gibt es?
–Ist es möglich, alle (primitiven) pythagore­
ischen Zahlentripel anzugeben?
Unter den vielen Möglichkeiten, pythagoreische
Tripel zu erzeugen, sollten stellvertretend zwei
beschrieben werden, die auch für die Lernenden
verständlich sind (vgl. hierzu auch das < Service­
blatt „Pythagoreische Zahlentripel“, Seite S 38).
1.Schon Pythagoras selbst konnte unendlich
viele dieser Tripel angeben. Er nutzte zur
Berech­nung von a, b und c folgende Terme (n * N und n ≥ 1):
a = 2 n + 1
b = 2 n 2 + 2 n
c = 2 n 2 + 2 n + 1
Durch Einsetzen der Terme für a, b und c in
die Gleichung a 2 + b 2 = c 2 lässt sich zeigen,
dass tatsächlich pythagoreische Zahlen entstehen. Für fortlaufende n entstehen die Zahlentripel (3; 4; 5), (5; 12; 13), (7; 24; 25), … .
Mit dieser Methode lassen sich unendlich viele, aber nicht alle pythagoreischen Zahlentripel angeben, beispielsweise ist (8; 15; 17) auf
diese Art nicht darstellbar.
2.Mit der Methode des indischen Astronomen
Brahmagupta (andere Quellen schreiben sie
dem Griechen Diophant zu) sind hingegen
alle primitiven pythagoreischen Zahlentripel
darstellbar. Es werden dafür zwei beliebige
natürliche Zahlen m und n mit m > n gewählt.
a, b und c berechnen sich wie folgt:
a = m 2 – n 2
b = 2 m n
c = m 2 + n 2
Den Nachweis, dass hier ebenfalls pythagoreische Zahlen entstehen, führt man wieder
durch Einsetzen in die Gleichung a 2 + b 2 = c 2:
(m 2 – n 2) 2 + (2 m n) 2 = (m 2 + n 2) 2
m 4 – 2 m 2 n 2 + n 4 + 4 m 2 n 2
= m 4 + 2 m 2 n 2 + n 4
0 = 0
d. h., alle Zahlen, die für m und n eingesetzt
werden, erfüllen die Gleichung.
DO01742692_KT_K05_045_061.indd 06.07.2009 14:48:28 Seite: 53 [Farbbalken für Fogra39] BlacK
Cyan
Magenta
Yellow
Schülerbuchseite 108
Die systematische Anwendung der an anderer
Stelle als „indische Formeln“ bezeichneten
Aus­drücke liefert folgende Ergebnisse:
m
n
a = m 2 – n 2
b = 2 mn
c = m 2 + n 2
2
1
3
4
5
3
1
8
6
10
3
2
5
12
13
4
1
15
8
17
4
2
12
16
20
4
3
7
24
25
5
1
24
10
26
5
2
21
20
29
5
3
16
30
34
5
4
9
40
41
Beide Methoden ermöglichen eine Erzeugung
der Tripel mithilfe einer Tabellenkalkulation (vgl.
< Serviceblatt „Pythagoreische Zahlentripel mit
MS-Excel®, Seite S 39).
Dass die Gleichung a n + b n = c n für alle n * N, n ≥ 3 keine Lösung hat, ist als der große
Satz oder die Vermutung von Pierre de Fermat
(1607–1665) bekannt. Fermat wird mit den 1637
geschriebenen Worten: „Ich habe hierfür einen
wahrhaft wunderbaren Beweis, doch ist der
Rand hier zu schmal, um ihn zu fassen“, zitiert.
Der Beweis dieses Satzes gelang nach sehr
vielen Fehlversuchen 1993 – also mehr als dreihundert Jahre später – dem britischen Mathematiker Andrew Wiles (* 11. April 1953). Sein unter
Verwendung eines umfangreichen Theoriegebäudes entworfener Beweis wurde 1995 auf über
einhundert Seiten in der Zeitschrift „Annals of
Mathematics“ veröffentlicht.
(vgl. hierzu: Scheid, Harald: Zahlentheorie, Spektrum Akademischer Verlag, Mannheim, 1994,
S. 225 – 234)
1.Zunächst werden zwei konzentrische Kreise
konstruiert, auf denen zwei Eckpunkte des
Dreiecks gleiten. Diese Eckpunkte bilden
zusammen mit dem Mittelpunkt der beiden
Kreise das Dreieck.
2.Im Anschluss an die Konstruktion sollten die
Punkte entsprechend der Abbildung umbe­
nannt werden.
3.Nach der Konstruktion der Strecken a, b und c
kann die Bezeichnung der Strecken im Menü
„Objekte“ und dort im Untermenü „Spezielle
Eigenschaften“ eingeblendet und ggf. umbe­
nannt werden.
4.Die Konstruktion der Quadrate über den Dreiecksseiten wird am Beispiel der Dreiecksseite
a wie folgt durchgeführt: Zunächst werden die
Senkrechten zur Strecke a durch die Punkte
B und C konstruiert. Anschließend wird der
Schnittpunkt der Senkrechten durch C und der
zur Dreiecksseite a gehörenden Kreislinie markiert und die Parallele zu a durch den Schnittpunkt konstruiert. Die Parallele schneidet die
zweite Senkrechte im vierten Eckpunkt des
Quadrates. Die vier Eckpunkte können nun
mittels der Polygonfunktion als farbiges Qua­
d­rat dargestellt werden. Für die Konstruktion
des Hypotenusenquadrates ist zusätzlich die
Konstruktion des Kreises durch B mit Mittelpunkt A nötig. Im Anschluss an die Konstruktion der Quadrate können alle Hilfslinien und
Hilfspunkte versteckt werden.
5.Die Bezeichnung des Winkels ACB, der zunächst automatisch als Winkel a bezeichnet
wird, erfolgt über „Winkel markieren“. Der
Winkel kann über den Menüpunkt „Objekte“
– „Objekteigenschaften“ aus der Liste der Objekte ausgewählt und umbenannt und in der
Darstellung angepasst werden.
Dreiecke und DGS
Die Verwendung eines dynamischen Geometriesystems ermöglicht Erkenntnisse über die
Abhängigkeit der Differenz der Flächen über
den Dreiecksseiten vom Winkel c anhand lediglich einer einzigen dynamischen Figur, für die
andernfalls eine Vielzahl gezeichneter Figuren
nötig wäre.
Hinweise zur Erstellung der für die Bearbeitung
des Kastens Dreiecke und DGS notwendigen Datei mithilfe des Programms GEONExT; Download
­unter [http://www.geonext.de]:
5 Satzgruppe des Pythagoras K 53
DO01742692_KT_K05_045_061.indd 06.07.2009 14:48:29 Seite: 54 [Farbbalken für Fogra39] BlacK
Cyan
Magenta
Yellow
Schülerbuchseite 108
6.Die Textbausteine für den Winkel c und die
Differenz der Quadratflächen werden über die
Auswahl „Text“ in der linken Menüseite folgendermaßen realisiert:
Winkel Gamma:
Über das Pull-down-Menü wird der Winkel c ausgewählt und anschließend die Größe des Winkels über den Schalter „Term“ und den Eintrag
Deg(A,C,B) berechnet.
Mithilfe der dynamischen Figur lassen sich nun
folgende Erkenntnisse für die jeweiligen Dreiecksarten erzielen:
–Bei stumpfwinkligen Dreiecken (c > 90°) ergibt sich ein positiver Wert, demnach gilt c 2 > (a 2 + b 2).
–Bei spitzwinkligen Dreiecken (c < 90°) ergibt
sich ein negativer Wert, also gilt c 2 < (a 2 + b 2).
–Die Gleichheit von c 2 und (a 2 + b 2) für
rechtwinklige Dreiecke lässt sich nur mit viel
Aufwand, d. h. Vergrößerung der Zeichenfläche und viel Fingerspitzengefühl, zeigen. Die
­dynamische Annäherung an den Spezialfall
legt die Gleichheit aber sofort nahe.
c = 90,0
c 2 – (a 2 + b 2) = 0,0
Q
P
Differenz der Quadratflächen:
Für den Ausdruck „c 2 – (a 2 + b 2) =“ drückt man
nach Eingabe der Buchstaben c bzw. a und b den
Schalter
C
b
A
In die Klammer wird die Hochzahl 2 eingetragen.
Für die Berechnung der Flächen wird zunächst
der Schalter „Term“ gedrückt und anschließend
der Ausdruck „Dist(A,B)*Dist(A,B)-(Dist(A,C)*Dist(A
,C)+Dist(B,C)*Dist(B,C))“ eingegeben.
Hinweis: Werden die Quadrate der Streckenlängen über die Quadrierfunktion berechnet, sollte
über den Menüpunkt „Objekte“ – „Objekteigenschaften“ noch die Anzahl der Nachkommastellen reduziert werden.
K 54 5
Satzgruppe des Pythagoras
c
a
c
B
Aufbauend auf diese Erfahrungen und Erkenntnisse lassen sich nun die weiteren Aufgaben
durch Berechnungen lösen:
Die Zuordnung eines Dreiecks zu den oben
aufgeführten Dreiecksarten erfolgt über einen
Vergleich der Ergebnisse für c 2 und (a 2 + b 2) anhand der erarbeiteten Kriterien.
Das Auffinden einer Streckenlänge für die Hypotenuse stellt die Umkehraufgabe dazu dar.
DO01742692_KT_K05_045_061.indd 06.07.2009 14:48:29 Seite: 55 [Farbbalken für Fogra39] BlacK
Cyan
Magenta
Yellow
Schülerbuchseite 109 – 111
4 S
atz des Pythagoras in geometrischen
­Figuren
Intention der Lerneinheit
– den Satz des Pythagoras zur Berechnung feh­
lender Seiten in rechtwinkligen Dreiecken und
räumlichen Figuren ­anwenden
– fehlende Seitenlängen in geometrischen Figuren
durch deren Zerlegung in rechtwinklige Dreiecke
berechnen
– rechtwinklige Dreiecke in räumlichen Figuren
erkennen und zur Berechnung von Strecken
­verwenden
– Training der räumlichen Vorstellung
Einstiegsaufgabe
Die Einstiegsaufgabe thematisiert das typische
Prob­lem der Übergeneralisierung: Der Satz des Pythagoras wird fälschlicherweise auf nicht rechtwinklige Dreiecke übertragen. Die Problematisierung
dieser falschen Regelanwendung im Unterricht und
das Entdecken oder Demonstrieren des Flächenzusammenhanges bei unterschiedlichen Dreiecksarten
kann dieser Übergeneralisierung entgegenwirken.
Dies kann beispielsweise durch die Erarbeitung der
Fragestellung der Auftaktseite oder die Verwendung einer DGS, vgl. K 53, erfolgen. Damit wird die
Einsicht der Beschränkung des pythagoreischen
Lehrsatzes auf rechtwinklige Dreiecke gefördert.
Tipps und Anregungen für den Unterricht
– Eine wichtige Kompetenz in dieser Lerneinheit
ist die Fähigkeit, geometrische Figuren in rechtwinklige Dreiecke zu zerlegen. Dazu müssen zunächst (auch unvollständige) rechtwinklige Dreiecke erkannt und ggf. durch einen Streckenzug
ergänzt werden. Vor allem bei komplexeren und
mehrschrittigen Aufgabenlösungen sind eine
Skizze und die farbliche Markierung der gegebenen und gesuchten Teilstrecken hilfreich.
– Die Reflexion des gewählten Lösungsweges bzw.
der angewandten Strategie auch nach erfolgter
Bearbeitung der Aufgabe kann zur Weiterentwicklung der heuristischen Fähigkeiten bei den
Schülerinnen und Schülern beitragen.
– Schwierigkeiten können auftreten, wenn die
Höhe nicht senkrecht zur Horizontalen verläuft.
In diesem Fall sollte die Orthogonalität der Höhe
als wesentliches Merkmal herausgearbeitet und
von dem unwesentlichen Merkmal der Lage
­abgegrenzt werden.
– Für die Berechnung in räumlichen Figuren ist
die Identifikation von rechten Winkeln, die in
Schrägbildskizzen durch die Verzerrung nicht
direkt als solche erkennbar sind, von grund­
legender Bedeutung. Die Entwicklung der hierfür
nötigen Raumvorstellung (vgl. Exemplarischer
Kommentar: Komponenten der Raumvorstellung,
Seite K 68) sollte an geeigneten Stellen immer
wieder unterstützt werden, indem auf enaktiver
Ebene mit Real­modellen gearbeitet wird. Diese
Phasen sollten allerdings nicht ausschließlich
der Berechnung von Strecken, sondern vor allem
der Veranschaulichung der räumlichen Situation
dienen. Des Weiteren ist es häufig hilfreich, zur
Veranschaulichung rechtwinklige Dreiecke als
Skizzen aus Körpern herauszuarbeiten.
Aufgabenkommentare
Der folgenden Klassifikation liegt der Exemplarische Kommentar: Aufgaben, die das Verständnis
fördern, Seite K 5, zugrunde:
Grundaufgaben: A 1; 2; 7; 9
Operative Übungen: A 5; 8; 10; 12; 16; 17; 18;
Randspalte
Kumulative Aufgaben: A 3; 4; 6; 11; 13; 14; 15
Komplexe Aufgaben: A 19
1 und 2 Zwei bis drei Berechnungsschritte sind zur
Lösung der Aufgaben nötig. Die Zerlegung in rechtwinklige Dreiecke ist jeweils vorgegeben.
3 Die drei Dreiecke unterscheiden sich nur in
ihren Katheten, da die Hyotenuse ___
jeweils die Raumdiagonale mit einer Länge von ​√50 ​  cm ≈ 7,1 cm
darstellt. Somit sind durch die Unterschiede bei den
Katheten auch die beim Umfang und beim Flächeninhalt der Dreiecke festgelegt.
5 Die Quadratseiten können einzeln durch Berechnung bestimmt werden, oder indem das zugrunde
liegende Muster erkannt wird (durch Multiplikation
der Seitenlänge bzw.
__ des Umfangs eines Quadrates
mit dem Faktor _​ 21 ​ ​√2 ​ erhält man die Seitenlänge
bzw. den Umfang des nächsten Quadrates usw.) –
dann können die restlichen Werte schnell angegeben werden.
6 und 11 Zur Berechnung dieser Aufgaben müssen
die besonderen Eigenschaften der entsprechenden
Vierecke – wie gleiche Seitenlängen, Symmetrie,
senkrecht aufeinanderstehende Diagonalen – berücksichtigt und genutzt werden.
8 Umkehraufgabe: Um aus der Länge der Raumdiagonalen die Kantenlänge des Würfels zu berechnen, ist die Betrachtung mit Formvariablen nötig.
Die__Erkenntnis, dass die Flächendiagonale e mit
a ​√2 ​ angegeben werden kann, führt zum für die
­Berechnung
______ benötigten
_______Ausdruck:
__
d = ​√e 2 + a 2 ​ 
=√
​ 2 a 2 + a 2 ​ 
= a ​√3 ​  
5 Satzgruppe des Pythagoras K 55
DO01742692_KT_K05_045_061.indd 06.07.2009 14:48:30 Seite: 56 [Farbbalken für Fogra39] BlacK
Cyan
Magenta
Yellow
Schülerbuchseite 111 – 112
9 Durch die Berechnung aller Flächendiagonalen
kann die in vier verschiedenen Lagen auftretende
Raumdiagonale auf drei unterschiedlichen Wegen
berechnet werden. Die verschiedenen Ansätze
­können im Anschluss an die Lösung der Aufgabe
thematisiert werden.
10 Der Streckenzug ist abschnittsweise zu berechnen, da beim Betrachten des Netzes keine durchgehende Strecke (wie im Beispiel b) auf Schülerbuchseite 110) gegeben ist.
– den halben Parallelschnitt
S
h
hs
a
2
H
_
Ma
– die halbe Seitenfläche
S
12 Iterative Aufgabe: Die in einem Rechenschritt
berechnete Zahl wird im folgenden Schritt verwendet. Durch das Quadrieren der Zahl, aus der im
vorangegangenen Berechnungsschritt die Wurzel
gezogen wurde, kann auch ohne Speicherwerte bis
zum letzten Schritt mit genauen Werten gerechnet
werden.
13 Die Figur wird mit den folgenden Teilschritten
gelöst:
_
– Einzeichnen und Berechnen
der
Strecke
​AC​, 
_
_
_
– Berechnung der Strecke CE​
​  = DE​
​  = CD​
​  ,
– Berechnung des Umfangs der Figur,
– Berechnung der Flächeninhalte der Teildreiecke
ABC und ACE unter Verwendung der Katheten,
– Einzeichnen und Berechnen der Höhe im gleichseitigen Dreieck,
– Berechnung des Flächeninhalts des gleichseitigen Dreiecks und des Fünfecks.
14 und 15 Die zur Berechnung notwendige Zerlegung muss durch Parallelverschiebung von Seiten
bzw. Höhen selbst vorgenommen werden. Bei den
meisten Aufgaben werden Dreiecksseiten durch
eine Zerlegung der Grundseite der Figur berechnet.
17 Die Behandlung der Aufgabe liefert bereits die
für Körperberechnungen in Kapitel 6 benötigten
rechtwinkligen Dreiecke bei quadratischen Pyra­
miden:
– den halben Diagonalschnitt
S
h
s
A
__
d
2
_
a√ 2
=_
2
K 56 5
H
Satzgruppe des Pythagoras
a
B
hs
a
2
_
Ma
19 Das gedankliche Zusammenfalten des Netzes
zu einem Körper und das Identifizieren von Kanten,
die dabei aufeinandertreffen, dienen wieder der
Entwicklung der Raumvorstellung. Das Netz des
Körpers kann bei geschickter Anordnung auf einem
DIN-A3-Blatt untergebracht werden.
Randspalte
Betrachtet man die Aufgabe unter der Leitidee
Funktionaler Zusammenhang, so kann man feststellen, dass beim Radikanden im Ausdruck für
die Raumdiagonale für große n der Summand 2
vernachlässigbar wird. Somit strebt die Länge der
Raumdiagonale dn für große n gegen n · a, also
der Körperhöhe.
DO01742692_KT_K05_045_061.indd 06.07.2009 14:48:30 Seite: 57 [Farbbalken für Fogra39] BlacK
Cyan
Magenta
Yellow
Schülerbuchseite 113 – 114
5 Anwendungen
Aufgabenkommentare
Intention der Lerneinheit
– Anwendung des Satzes des Pythagoras in alltäglichen und alltagsnahen Aufgabenstellungen
– geometrische Zusammenhänge mit algebra­
ischen Methoden untersuchen
– Modellieren
– Problemlösen
Der folgenden Klassifikation liegt der Exemplarische Kommentar: Aufgaben, die das Verständnis
fördern, Seite K 5, zugrunde:
Grundaufgaben: A 2, 3, 4
Operative Übungen: A 17
Kumulative Aufgaben: A 1; 5; 8; 9; 11; 18; 19
Komplexe Aufgaben: A 20
Anwendungsaufgaben: A 7; 14
Problemaufgaben – offene Aufgaben­
stellungen: A 6; 10; 12; 13; 15; 16
Einstiegsaufgabe
Die Einstiegsaufgabe führt die Problematik der
­vorangehenden Einstiegsaufgaben anwendungsnah
weiter. Die Angabe des Schallplattendurchmessers
von 31,5 cm ist missverständlich: Eine handelsübliche LP oder Maxisingle hat einen Durchmesser von
ca. 30 cm (12”). Die Abmessung der in Näherung
quadratischen Hülle beträgt ca. 31,5 cm. Die Aufgabe wird mit den gegebenen Daten also für eine
Schallplatte mit Hülle berechnet. Für eine erste näherungsweise Berechnung kann die Päckchenbreite
als Innenmaß verstanden oder die Dicke der Päckchenhülle und der Schallplattenhülle vernachlässigt
werden. Die Seitenansicht des Päckchens hilft, die
Größen zuzuordnen:
31,5
cm
x
30 cm
Als Mindesthöhe des Päckchens im Rahmen der
Näherungen ergibt sich ein Wert von 9,6 cm. Dieser
Wert kann nun im Sinne des Modellierens (vgl. Ex­
emplarischer Kommentar: Modellieren, Schnittpunkt
Serviceband 5, Seite K 32) überprüft und damit auch
die Voraussetzungen des Modells hinterfragt werden. Unter Berücksichtigung geänderter Werte (Dicke der Paketpappe: ca. 2 mm; Dicke der Schallplattenhülle: ca. 3 mm) kann eine erneute ­Berechnung
erfolgen.
Tipps und Anregungen für den Unterricht
– Etliche der Aufgaben sind als offene Aufgaben,
Problemlöseaufgaben und Modellierungsaufgaben geeignet, die allgemeinen Kompetenzen
im Fach Mathematik zu fördern. Praktisch alle
Aufgaben machen die Anwendungsorientierung
der Mathematik und den praktischen Nutzen in
bestimmten Situationen deutlich.
– Für einige Modellierungsaufgaben (insbesondere
Aufgabe 6 und 16) kann es hilfreich sein, wenn
zusätzliche Informationen zur Klärung des Sachverhalts herangezogen werden. Entsprechende
Anregungen werden in den Aufgabenkommentaren gegeben.
1 Für die Bearbeitung dieser kumulativen Auf­
gabe empfiehlt sich folgende Reihenfolge:
– Berechnung der einzelnen Hypotenusen bzw. der
roten Gesamtstrecke (73,3 km),
– Auswahl eines geeigneten Maßstabs, beispielsweise 1 : 500 000,
_
– Zeichnen der Strecke AB​
​  bzw. der einzelnen
­Hypotenusenabschnitte,
– Konstruktion der Katheten,
– Berechnung der prozentualen Ersparnis im Vergleich zur längeren Strecke (97 km).
6 Bei dieser Modellierungsaufgabe werden in
T­ eil­aufgabe a) zunächst im Rahmen eines Modells
die Ergebnisse mit dem Satz des Pythagoras berechnet. Das anschließende Nachdenken über den
errechneten Wert (Teilaufgabe b)) macht die unbewusst getroffenen und vereinfachenden Annahmen
des Modells ­deutlich:
– Der Ball wird als punktförmiges Objekt angenommen, d. h., seine Abmessungen fließen nicht
in die Rechnung ein; ebenso wird der Pfosten als
Strecke angenommen, da der Ort des Aufpralls
(Innenpfosten, Außenpfosten, …) nicht genauer
beschrieben wird.
– Der Elfmeterpunkt wird ebenfalls als punktförmig oder der Ball wird als exakt in der Mitte des
Elfmeterpunktes platziert angenommen.
– Die Flugbahn wird als geradlinig angenommen –
Abweichungen von dieser Ideallinie durch ein
etwaiges Anschneiden des Balles beim Schuss,
durch den Einfluss der Erdanziehungskraft
(„Wurfparabel“) sowie durch den Einfluss von
Wind werden vernachlässigt.
8 Teilaufgabe a) kann neben dem algebraischen
mit einem weiteren Ansatz gelöst werden. Dieser
identifiziert die Diagonale im Bildschirm mit dem
4 : 3-Format im Sinne des Pythagoreischen Zahlentripels (3; 4; 5) unmittelbar als 5 x. Man erhält damit direkt die Gleichungen 5 x = 69 und 5 x = 89. Dieser alternative Zugang sollte angesprochen wer-
5 Satzgruppe des Pythagoras K 57
DO01742692_KT_K05_045_061.indd 06.07.2009 14:48:31 Seite: 58 [Farbbalken für Fogra39] BlacK
Cyan
Magenta
Yellow
Schülerbuchseite 114 – 115
den, da er ein in etlichen Fällen anwendbares alternatives Schema bietet.
Bei Teilaufgabe b) handelt es sich um eine kumulative Aufgabe, die mit einem algebraischen Ansatz
gelöst wird.
Die kumulative Teilaufgabe c) kann auch als Pro­
blemlöseaufgabe gestellt werden, da sie die Anwendung von heuristischen Strategien zur Lösung vo­r­
aussetzt. Der Lösungsansatz kann algebraisch (auf
der symbolischen Ebene) oder mithilfe einer Grafik
(auf der ikonischen Ebene) bestimmt werden. Der
experimentelle (oder enaktive) Zugang, bei dem der
Sachverhalt mittels einer Messung überprüft wird,
liefert in der Regel nur unzureichende Ergebnisse,
da bei Computermonitoren und auch den meisten
Fernsehgeräten die Pixel bei abweichenden Seitenverhältnissen gestaucht oder gestreckt werden. Dies
kann aber auch – im Sinne einer Modellierung – als
Anlass genommen werden, um die Grenzen theoretisch berechneter Werte aufzuzeigen.
Algebraische Lösung: Die Seiten des 4 : 3-formatigen
Bildschirms werden als Vielfache einer Strecke x
aufgefasst und somit als 4 x : 3 x notiert. Die Seiten
des 16 : 9-formatigen Films entsprechend als 16 y : 9 y. Das Gleichsetzen der beiden Längsseiten (16 y = 4 x) liefert für y den Wert _​ 4x ​. Wird dieser Wert
nun in den Term 9 y eingesetzt, so ergibt sich als
9
Höhe des 16 : 9-formatigen Films _​ 4 ​ x, also 2 ​ _41 ​ x. Es
3
fehlen _​ 4 ​ x zur vollständigen Höhe von 3 x und damit
25 % der gesamten Fläche.
Ikonische Lösung: Für die ikonische Lösung beginnt
man mit einer geeigneten, d. h. später zerlegbaren
Darstellung des 4 : 3-Formats.
Um das 16 : 9-Format einzuzeichnen, wird die
Grundseite in sechzehn gleich lange Abschnitte
zerlegt. Durch die Viertelung der ursprünglichen
Seiten­längen wird jedes Quadrat in sechzehn kleine
­Quadrate unterteilt.
K 58 5
Satzgruppe des Pythagoras
Nun kann der 16 : 9-formatige Film – vereinfachend
an der Grundseite beginnend – eingezeichnet werden. Als Bruchteil der eingenommenen Bildschirmfläche erkennt man _​ 34 ​ bzw. 75 %.
Der Bildschirmausschnitt ist nun noch in die Mitte
des Bildschirms zu verschieben, was aber die Flächenverhältnisse nicht beeinflusst.
Alles im rechten Winkel
Es ist nicht überliefert, wie die Methode genau
angewandt wurde, die die ägyptischen Seilspanner (Harpedonapten) zur Erzeugung von rechten
Winkeln mit Zwölfknotenschnüren beim Vermessen des Landes oder beim Bau von Pyramiden
verwendet haben. Eine Inschrift auf dem durch
König SETHOS I gegründeten Tempel in Abydos
(Oberägypten) weist zumindest auf die Ver­
wendung von Pflöcken hin, mit denen die Seile
gespannt wurden. Auf jeden Fall nutzten sie die
Umkehrung des Satzes des Pythagoras: Ein Dreieck, dessen Seiten sich zueinander im Verhältnis
3 : 4 : 5 verhalten, ist rechtwinklig. Hält man die
Zwölfknotenschnur am ersten, vierten und achten Knoten fest, so entsteht am vierten Knoten
der rechte Winkel. Diese Tatsache war in Ägypten
bereits zur Zeit des Königs ­AMENEMAT I. (um
2300 v. Chr.) bekannt. Auch andere pythagore­
ische Zahlentripel kommen zur Abmessung in
Frage und wurden auch angewandt, beispielsweise das Tripel (39; 15; 36) durch indische
Priester zum Bau von Altären. Die auf dem Tripel (3; 4; 5) basierende Zwölfknotenschnur stellt jedoch die einfachste Art zur Erzeugung rechtwinkliger Dreiecke dar (vgl. hierzu das < Serviceblatt
„Knotenschnüre“, Seite S 40).
Das auf dem Foto abgebildete rechtwinklige
Dreieck basiert auf dem gleichen Tripel, das mit
20 multipliziert wurde. Die fehlende Seite ist also
100 cm lang. Für die Herstellung des Winkels
empfiehlt sich die Verwendung von Pappstreifen,
die nach dem Verkleben abgeschnitten werden
können:
DO01742692_KT_K05_045_061.indd 06.07.2009 14:48:32 Seite: 59 [Farbbalken für Fogra39] BlacK
Cyan
Magenta
Yellow
Schülerbuchseite 115 – 120
Üben • Anwenden • Nachdenken
Pappstreifen:
10
cm
6 cm
8 cm
Bei Lasermessgeräten wird die fehlende Strecke
(in der Abbildung die Höhe) vom Gerät berechnet – der rechte Winkel zwischen Strecke b und
der Wand ist hierbei notwendige Voraussetzung,
andernfalls ist der berechnete Wert ungenau.
16 Bei dieser Aufgabe handelt es sich um eine
Modellierungsaufgabe, bei der insbesondere bei
Teilaufgabe b) die zum Teil unbewusst getroffenen
Annahmen des Modells nach der Berechnung thematisiert werden sollten.
Die Berechnung der Mindesthöhe ergibt mit ca.
40 m einen durchaus realistischen Wert. Dieser kann
nun unter folgenden Aspekten hinterfragt werden:
– Entscheidend ist nicht die Höhe des Leuchtturms
sondern die des Leuchtfeuers über dem Meeresspiegel.
– Analog dazu ist nicht die Sichtweite auf Meereshöhe, sondern die Augenhöhe des Schiffsnavigators bzw. die Schiffshöhe relevant.
– Die Nutzung von Hügeln, Dünen oder Felsen
kann die Bauhöhe des Turmes bei fester Reichweite reduzieren.
– Die Sichtweite wird beeinflusst durch die Leuchtkraft der Lichtquelle und die Qualität der Optik,
das Wetter und die Sichtbedingungen sowie den
Leuchtsektor und die Farbe der Lichtquelle.
20 Entscheidend für den Lösungsansatz der Aufgabe ist die Reduktion auf eine Variable bzw. die Zurückführung der Schilfrohrlänge ø auf die Tiefe des
Teichs x, (ø = x + 1).
Der folgenden Klassifikation liegt der Exemplarische Kommentar: Aufgaben, die das Verständnis
fördern, Seite K 5, zugrunde:
Grundaufgaben: A 4; 5
Operative Übungen: A 1; 2; 9; Randspalte Seite 2
20; 28
Kumulative Aufgaben: A 3; 6; 7; 8; 10; 11;
16; 17; 18; 19; 21; 22; 23; 25; 30; 31
Anwendungsaufgaben: A 12; 13; 14; 15; 24; 26; 27; 29
3 In Teilaufgabe c) und d) handelt es sich um
mehrschrittige Aufgaben zur Berechnung einzelner Strecken. Teilaufgabe d) ist eine kumulative
Aufgabe, die neben der Anwendung des Satzes
des Pythagoras zur Berechnung der fehlenden
Kathete des kleineren Dreiecks auch die Anwendung des zweiten Strahlensatzes erfordert. Der
­Ansatz _
​ 20x  ​ = _
​ 68
48 ​ liefert für x den Wert 28,3 mm.
10, 17 und 18 Diese Aufgaben wiederholen die
Verwendung von Formvariablen im Zusammenhang
mit dem Satz des Pythagoras. Zentrale Fähigkeiten
sind das Erkennen von (halben) gleichseitigen Dreiecken und halben Quadraten und die Anwendung
der entsprechenden Zusammenhänge sowie das
Erkennen symmetrischer Figuren.
18 Das Trapez in Teilaufgabe a) lässt sich aufgrund
seiner Symmetrie und der entsprechenden Winkelmaße in zwei halbe gleichseitige Dreiecke und ein
Quadrat zerlegen. Aufgrund dieser Erkenntnis können alle Teilstrecken ohne Berechnung angegeben
werden:
__
2 e √3
45°
4e
60°
2e
__
2 e √3
__
4e
2 e √3
__
2 e √3
60°
2e
Der Umfang lässt sich nun direkt ablesen und der
Flächeninhalt kann mit der entsprechenden Formel
für das Trapez berechnet werden.
Das Fünfeck in Teilaufgabe b) muss zur Berechnung
des Umfangs und des Flächeninhaltes folgender­
maßen zerlegt werden:
5 Satzgruppe des Pythagoras K 59
DO01742692_KT_K05_045_061.indd 06.07.2009 14:48:33 Seite: 60 [Farbbalken für Fogra39] BlacK
Cyan
Magenta
Yellow
Schülerbuchseite 120 – 122
120°
e
e
e
2
_
__
e
√
2 3
__
e
√
2 3
_
_
e
2
e
2
_
e
_
__
e
√
2 3
__
e
√
2 3
_
_
e
e
Durch diese Zerlegung entstehen vier kongruente
halbe gleichseitige Dreiecke, deren Seitenlängen
unmittelbar angegeben werden können. Die zur
Berechnung des Umfangs fehlende Seite des Fünfecks wird an der horizontalen
Diagonalen
mithilfe
__
__
e
e
des Ausdrucks 2 · ​ _2 ​​√3 ​ – 2 · ​ _2 ​ = e​√3 ​ – e bestimmt.
Zur Berechnung des Flächeninhalts werden die vier
Dreiecke als zwei gleichseitige Dreiecke aufgefasst.
Der Flächeninhalt kann dann als Summe der beiden
gleichseitigen Dreiecke und dem innen liegenden
Rechteck
__ berechnet
__
__werden: e 2
e
2 · ​ _4  ​​√3 ​ + _​ 2 ​​√3 ​  · ​2 e√
​ 3 ​ – e 3​ = _​ 32 ​ e 2
Pythagoras im Koordinatensystem
Im kartesischen Koordinatensystem gilt für die
Berechnung des Abstandes zweier Punkte P1 (x1 | y1) und P2 (x2 | y2) die folgende Beziehung,
die auf der Rechtwinkligkeit der Achsen und
dem Satz________________
des Pythagoras basiert:
_
​ 1 P2 
P
​= √
​ 2​ x2 – x1 3​ 2 + 2​ y2 –  
y1 3​ 2 ​ Durch die Bildung der Differenz der Koordinaten und das anschließende Quadrieren spielen
negative Vorzeichen der Koordinaten bei der
Berechnung des Abstandes keine Rolle. Verständnisschwierigkeiten, die durch eine rein formale
Vorgehensweise entstehen können, lassen sich
durch das Skizzieren der Katheten und die Verwendung von Längeneinheiten vermeiden.
 Die Berechnung der Dreiecksumfänge wird
mit dem Satz des Pythagoras für die einzelnen
Dreiecksseiten durchgeführt.
 Die Untersuchung der Dreiecksseiten auf
Gleich­heit und Parallelität kann zunächst mittels
Augenmaß oder mit den berechneten Werten
der vorangehenden Aufgabe erfolgen. Die Begründung wird mit dem Vergleich der jeweils
zugrunde liegenden Katheten im Koordinatensystem geführt. – Durch den Übergang zur Steigung
der Dreiecksseiten wird die folgende Aufgabe
kumulativ, da Aspekte der Leitidee funktionaler
Zusammenhang eingebunden werden.
K 60 5
Satzgruppe des Pythagoras
Zur Bestimmung der Steigung kann in das
Schaubild ein geeignetes Steigungsdreieck eingezeichnet oder die 2-Punkte-Form der Steigung
y2 – y1
verwendet werden: m = ​ _
 ​ .
x2 – x1 
 Die Berechnung der Abstände kann mit der
Abstandsformel oder etwas anschaulicher durch
schrittweises Vorgehen, bei dem zunächst die
Länge der Katheten bestimmt wird, erfolgen.
Insbesondere bei den Punkten G und H, die in
verschiedenen Quadranten liegen, sollte bei
Verständnisschwierigkeiten eine Zeichnung der
Strecke im Koordinatensystem mit den entsprechenden Katheten angefertigt werden.
Bei dieser ebenfalls kumulativen Aufgabe
muss zur vollständigen Darstellung der Funktion
mit der Gleichung y = m x + b zunächst die Steigung bestimmt werden. Der y-Achsenabschnitt b
wird jeweils unterschiedlich bestimmt:
Bei den ersten beiden Dreiecken können die
Punkte B (0 | 2) und C (0 | 9) je zweimal zur Bestimmung von b herangezogen werden. In den
restlichen Fällen muss jeweils der Schnittpunkt
mit der y-Achse
abgelesen werden. Dafür muss
_
die Strecke AC​
​  beim ersten und beim dritten
Dreieck entsprechend verlängert werden. Beim
dritten Dreieck wird der Verlauf der Strecke
zur
_
Bestimmung des Schnittpunkts von ​BC​ mit der
y-Achse genau analysiert. Die für die Berechnung
des Flächeninhalts benötigte Höhe wird (außer
beim ersten rechtwinkligen Dreieck) jeweils
durch Einzeichnen und Abmessen bestimmt.
20 Durch Betrachtung der Steigungen der roten
Teilstücke kann man zu _
dem Schluss
gelangen,
dass
_
_
_
jeweils die Teilstrecken AB​
​  und CD​
​  sowie BC​
​  und DE​
​  
die gleiche Steigung haben und somit auch gleich
lang sind. Das Zeichnen des Netzes mit dem Streckenzug zeigt dies anschaulich. Eine Vertauschung
der Teilaufgaben kann daher hilfreich sein.
24 In dieser Aufgabe empfiehlt es sich, zunächst
eine Skizze zu zeichnen. Bei der Beschriftung stellt
man fest, dass zwei Längen voneinander abhängen:
25 – x
x
10
Bei der Berechnung der gesuchten Strecke erhält
man eine Gleichung mit einer binomischen Formel,
bei der die Quadrate entfallen.
DO01742692_KT_K05_045_061.indd 06.07.2009 14:48:33 Seite: 61 [Farbbalken für Fogra39] BlacK
Cyan
Magenta
Yellow
Schülerbuchseite 122
30 Bei der Zerlegung des Würfels in zwei Prismen
ändern sich die Flächeninhalte von Grund- und
Deckfläche, unabhängig von der Art der Zerlegung,
nicht. Sie entsprechen aufgrund der symmetrischen
Zerlegung immer genau der Hälfte des Deckflächeninhalts des Würfels (50 cm2). Die sich gegen­
überliegenden parallelen Flächen des Prismas
ergänzen sich immer genau zu einer Würfelseitenfläche (100 cm2). Beim Oberflächeninhalt ändert
sich also nur der Flächeninhalt der orangefarbenen
Fläche.
Die Aufgabe lässt sich durch die Fragestellung nach
den Extremwerten minimale und maximale Oberfläche erweitern. Die Aufgabe kann mittels einer dynamischen Vorstellung der verschiedenen Zerlegungen anschaulich gelöst werden. Da die farbige
Fläche die einzige ist, deren Flächeninhalt den
Oberflächeninhalt verändert, sind die Extremwerte
schnell nachzuvollziehen. Somit ergibt sich die maximale Prismenoberfläche für ein Teilprisma bei der
Zerlegung entlang der Diagonalen (O = 441,4 cm2) und die minimale Oberfläche beim Parallelschnitt (O = 400 cm2). Soll die erweiterte Aufgabe
im Hinblick auf den funktionalen Zusammenhang
betrachtet werden, empfiehlt sich die ­Bearbeitung
mithilfe einer Tabellenkalkulation. Hierbei kann die
Abhängigkeit der Oberfläche von der Länge eines
Kantenteils durch Markieren der beiden entsprechenden Spalten und der Verwendung eines Punktdiagramms mit interpolierten Linien veranschaulicht werden.
5 Satzgruppe des Pythagoras K 61
DO01742692_KT_K06_062_078.indd 06.07.2009 14:51:14 Seite: 62 [Farbbalken für Fogra39] BlacK
Cyan
Magenta
Yellow
Schülerbuchseite 124 – 151
6 Pyramide. Kegel. Kugel
Kommentare zum Kapitel
Die Stereometrie spielt in der Sekundarstufe I eine
wichtige Rolle. Die Leitidee Messen und die Leitidee
Raum und Form finden sich in allen Klassenstufen
der Realschule und beinhalten jeweils sowohl die
ebene als auch die räumliche Geometrie (vgl. den
Exkurs: Stereometrie – Geschichte und Bedeutung,
Seite K 63).
Bereits in der Grundschule werden verschiedene
Formen und Körper betrachtet, näher beschrieben
und miteinander verglichen. Der Lehrplan für die
Grundschule benennt nachfolgende Formen und
Körper:
Formen: Viereck, Rechteck, Quadrat, Kreis und Dreieck
Körper: Würfel, Quader, Kugel, Kegel, Zylinder und
Pyramide
In Klassenstufe 5 und 6 werden die aufgeführten
Formen und Körper bezüglich ihrer Eigenschaften
mathematisch näher untersucht. Die Herstellung
von Körpermodellen und die Darstellung durch
­Netze und Schrägbilder sind wichtige Elemente zur
Erfassung der Körpereigenschaften und Entwicklung räumlicher Fähigkeiten.
Durch eine intensive Auseinandersetzung mit
Netzen und Schrägbildern werden wichtige Grundbegriffe eingeführt, z. B. Grundfläche, Deckfläche,
Mantel, Mantelkanten usw. Gleichzeitig findet in
propädeutischer Weise eine anschauliche Annäherung an Flächen-, Oberflächen- und Volumenberechnung statt, wie sie aber erst explizit in den Klassenstufen 7 und 8 vermittelt werden.
Die Kompetenz des Lösens von Gleichungen ist
Voraussetzung für den qualifizierten Umgang mit
Formeln. In Klassenstufe 7 und 8 findet die wichtige
Erarbeitung der mathematischen Berechnung des
Flächeninhalts von Formen sowie die Oberflächenund Volumenberechnung von einfachen Körpern
statt.
Inhalte von Klasse 7 bzw. 8:
Formen: Dreieck, Quadrat, Rechteck, Parallelogramm, Trapez, Vieleck und Kreis
Körper: Prisma mit den besonderen Prismen Würfel
und Quader, Zylinder
(vgl. den Exkurs: Das Prisma, ein besonderer Poly­
eder, Schnittpunkt, Serviceband 8).
Der Lehrplan für Klassenstufe 9 und 10 erweitert
die geometrischen Kompetenzen auf Pyramide,
Kegel und Kugel. Kreis und Zylinder sind bereits in
Band 8, Kapitel 3 und 6, betrachtet worden. ­Daher
steht im vorliegenden Kapitel die eingehende
Betrachtung von Pyramide, Kegel und Kugel im
K 62 6 Pyramide. Kegel. Kugel
Mittelpunkt. Es geht um die Erarbeitung von Grundkenntnissen sowie Berechnungen zu Oberfläche,
Volumen, Streckenzügen auf dem Körper, innen
liegenden Verbindungsstrecken, Betrachtung von
Schnittebenen, usw.
Dabei sollte aber nicht ausschließlich die Anwendung einer passenden Formel geübt werden. Denn
die Stereometrie eignet sich wegen ihrer Anschaulichkeit dazu, zahlreiche andere mathematische
Fähigkeiten zu vermitteln und bereits bekannte
Zusammenhänge zu wiederholen.
Die Einführungen zu Beginn der einzelnen Lerneinheiten geben Anregungen, um Vorkenntnisse,
heuristische Fähigkeiten, Anschauungsmöglichkeiten und Kreativität zu aktivieren. Dadurch kann
teil­weise erreicht werden, dass Lernende selbst
Berechnungsmöglichkeiten entwickeln und vorschlagen.
Intention und Schwerpunkt des Kapitels
Die Lerneinheit 1 Prisma und Zylinder verknüpft
Vorkenntnisse der Schülerinnen und Schüler zu
Prismen und Zylindern mit weiteren Aspekten der
Stereometrie. Neben den Standard-Berechnungen
sei im Besonderen auf zwei immer wiederkehrende
Aufgabenstellungen hingewiesen:
– Auf einem Körper wird (z. B. Schülerbuch Seite
127, Aufgabe 7) ein Streckenzug berechnet.
– In einem Körper werden Ebenen definiert und
entsprechende Berechnungen angestellt (z. B.
­Schülerbuch Seite 127, Aufgabe 9). Bei vielen
Aufgabenstellungen der nachfolgenden Lerneinheiten werden ­Diagonal- und Parallelschnitt als
Möglichkeiten des Achsenschnitts verwendet.
Eine grundlegende und ausführliche Betrachtung
im Unterricht ist daher erforderlich.
Lerneinheit 2 Pyramide. Oberfläche beschäftigt sich
mit der Berechnung des Oberflächeninhalts von
Pyramiden. Besonderer Schwerpunkt ist dabei die
Durchdringung des Körpers, d. h. unterschiedliche
Ebenen im Körper müssen erkannt werden, denn
sie sind die Grundlage für die nachfolgenden Berechnungen.
Die Bestimmung des Volumens von Pyramiden ist
Thema von Lerneinheit 3 Pyramide. Volumen. Analog
werden die Themen Oberflächeninhalt und Volumen
des Kegels in den Lerneinheiten 5 Kegel. Oberfläche
und 6 Kegel. Volumen vermittelt.
Die für die Kegelberechnung notwendigen Kenntnisse über Kreisausschnitte werden in Lerneinheit
4 Kreisteile vermittelt.
Gerade die Behandlung der Kugel sollte dazu genutzt werden, Lernende herauszufordern, eigene
DO01742692_KT_K06_062_078.indd 06.07.2009 14:51:14 Seite: 63 [Farbbalken für Fogra39] BlacK
Cyan
Magenta
Yellow
Schülerbuchseite 124 – 151
Ideen für die Berechnung von Oberflächeninhalt
und Volumen zu entwickeln. Die Lerneinheiten
7 Kugel. Volumen und 8 Kugel. Oberfläche bieten in
diesem Sinne zahlreiche Anstöße.
Der Lerneinheit 9 Zusammengesetzte Körper kommt
besondere Bedeutung zu, da hier in sehr konzentrierter Form vielfältiges Vorwissen über Formen und
Körper aktiviert werden muss. Für die Volumen- und
Oberflächenberechnung von zusammengesetzten
Körpern ist zudem eine ausgeprägte räumliche Vorstellungskraft notwendig.
Exkurs
Stereometrie – Geschichte und Bedeutung
„Indem wir auf die Betrachtung der Fläche gleich
die in Bewegung befindlichen Körper folgen
ließen, ehe wir noch die Körper bloß für sich
betrachteten, während es sich doch eigentlich
gehörte, nach der zweiten Ausdehnung erst die
dritte folgen zu lassen; es bezieht sich diese aber
auf die Würfel und alles was Tiefe hat.“
Plato (ca. 375 v. Chr.) lässt in seinem Stück „Der
Staat“ seinen Lehrmeister Sokrates den Zustand
der Raumgeometrie beklagen.
Aus dem obigen Zitat lässt sich schließen, dass
die Raumgeometrie im Gegensatz zur ebenen
Geometrie zu Zeiten Platos noch wenig entwickelt war.
Im Lehrbuch „Elemente der Geometrie“ von
­Euklid (ca. 340–260 v. Chr.) finden sich aber bereits Hinweise auf die Beschäftigung mit dem
„Raum“, indem dort der wichtige Begriff der
„Ebene“ definiert wird. Auch Euklid greift eher
auf Beschreibungen in Verbindung mit Bewegung zurück. Dazu ein Beispiel:
Die Kugel wird durch das „Herumführen“ eines
Halbkreises um einen festgehaltenen Durchmesser erzeugt.
In der Mathematik der Antike wurden oft allgemeine Aussagen auf geometrischem Weg __
bewiesen. Ein bekanntes Beispiel hierfür ist ​√2 ​  
als Länge der Diagonalen in einem Quadrat über
einer gegebenen Einheitslinie.
Im Laufe der Jahrhunderte rückte die Geometrie
etwas ins Abseits. Erst durch die Veröffentlichung
der Schrift „Neue Stereometrie der Weinfässer“
durch Johannes Kepler (1571–1630) bekam die
räumliche Geometrie neue Impulse. In Folge sind
die Arbeiten des Italieners Cavalieri (1598–1647)
und des Franzosen Gille Personne de Roberval
(1602–1675) zu nennen, vor allem aber die Arbeit
von Pierre de Fermat (1601–1665). Die heutige
Integralrechnung fand in dieser Epoche Eingang
in die Mathematik.
Die historischen Gegebenheiten zeigen, dass die
Stereometrie eine wechselvolle Geschichte hatte.
Die heutige Bedeutung der Stereometrie für den
Mathematikunterricht folgt u. a. aus der Vielzahl
von Fertigkeiten und Fähigkeiten, die geschult
werden. Nachfolgend sind einige Aspekte
­genannt:
–elaboriertes Wissen über Figuren und Körper,
–Training und Weiterentwicklung des räumlichen Denkens, insbesondere auch mit Computerunterstützung,
–Erkennen der Vernetzung geometrischer und
algebraischer Strukturen bei der Lösung von
Problemen,
–Erwerb von Techniken: konstruieren, zeichnen,
messen, berechnen usw.,
–Aneignung von alltagsrelevantem Wissen,
–Erziehung zu konzentriertem, sauberem und
folgerichtigem Arbeiten,
– Förderung von heuristischen Fähigkeiten,
–Entwicklung der Kommunikationsfähigkeiten
(argumentieren, begründen usw.),
– Förderung der Kreativität,
– Freude am Entdecken.
Bezug zu den Bildungsstandards
Leitidee Messen: Die Schülerinnen und Schüler
­können
– Formeln zur Berechnung des Oberflächeninhalts
und des Volumens von Pyramide, Kegel und
­Kugel verstehen und einsetzen.
– Ergebnisse in Bezug auf die Situation prüfen.
– Streckenlängen und Winkelgrößen in der ­Ebene
und im Raum mit Ähnlichkeitsbeziehungen
­berechnen.
– zusammengesetzte Körper berechnen.
Leitidee Raum und Form: Die Schülerinnen und
Schüler können
– geometrische Zusammenhänge mit algebraischen Methoden untersuchen.
– rechnerische Beziehungen zwischen Kantenlängen, Oberfläche und Volumen herstellen.
– Eigenschaften geometrischer Objekte und ihrer
Beziehungen untereinander erkennen, begründen und sie zur Analyse von Sachzusammenhängen beim Problemlösen nutzen.
Weiterführende Hinweise
Die ikonische Repräsentation von Körpern ist gegenüber der Darstellung der ebenen Figur besonders problematisch, da Längen und Winkel verzerrt
dargestellt werden und dies allerdings auch nur
teilweise. Aus diesem Grunde ist bei Körpern die
enaktive Repräsentation unerlässlich und sollte
nicht nur zur Einführung eines Körpers, sondern
6 Pyramide. Kegel. Kugel K 63
DO01742692_KT_K06_062_078.indd 06.07.2009 14:51:14 Seite: 64 [Farbbalken für Fogra39] BlacK
Cyan
Magenta
Yellow
Schülerbuchseite 124 – 126
­ enerell zum Repertoire des Unterrichtenden geg
hören. Unterschiedliche Körpermodelle können je
nach Lernziel benutzt werden:
– Kantenmodelle für die Betrachtung der Achsenschnitte, wobei die Achsenschnittflächen als
Pappfiguren vorhanden sein sollten.
– Flächenmodelle für die Betrachtung von Formen
und Netzen.
– Voll- bzw. Füllkörpermodell für den Volumen-,
Dichte- bzw. Gewichtsaspekt.
Damit der Lernende ein mentales Modell eines Körpers aufbauen kann, gilt es, Folgendes zu berücksichtigen:
– Verschiedene Modelle müssen von den Lernenden selbst hergestellt werden. Sauberes Arbeiten
kann hier ins Blickfeld gerückt werden.
– Wichtige Repräsentanten des Körpers, wie Kanten, Flächen, Winkel usw. sollten angesprochen
und farblich hervorgehoben werden.
– Körper sollten immer wieder von den Schülerinnen und Schülern als Schrägbild sauber gezeichnet oder zumindest skizziert werden.
– Schrägbilder sollten für die Lösung genutzt werden, indem die Elemente mentaler Operationen
wie Schnittfiguren, Strecken, Winkel usw. eingezeichnet werden.
Die Aufgabenstellung ist nicht einfach, fordert aber
gerade bei unterschiedlichen Meinungen innerhalb
einer Klasse zum Argumentieren und Diskutieren
heraus.
Dabei sollten die beiden Aspekte: Größe der Grundfläche und übrige Form des Körpers in das Blickfeld
gerückt werden.
Die Rangfolge ist wie folgt:
VWürfel > VZylinder > VKugel > VPrisma > VPyramide > VKegel
Der prozentuale Vergleich sieht so aus:
VWürfel = 100 %; VZylinder ≈ 78,5 %; VKugel ≈ 52,3 %
VPrisma = 50 %; VPyramide ≈ 33,3 %; VKegel ≈ 26,2 %
Die Betrachtung der Volumina der grundflächengleichen Körper, also Pyramide und Würfel, sowie
Zylinder und Kegel, kann verdeutlichen, dass die Volumina in einem Verhältnis von 1 : 3 stehen.
Der Vergleich der Oberflächeninhalte ist natürlich
schwieriger. Aber eine grobe Rangordnung müsste
für den Lernenden erkennbar sein. Auch hier bietet
es sich bei unterschiedlichen Meinungen an, in eine
mathematische Diskussion zu treten und Argumente auszutauschen. Die Rangordnung für die Größe
der Oberfläche sieht so aus:
OWürfel > OZylinder > OPrisma > OPyramide> OKugel > OKegel
Die Darstellung zu der Frage: „Halb voll oder halb
leer?“, soll die Erkenntnis initiieren, dass halbe Füllhöhe nicht zwingend halbes Volumen impliziert.
Auftaktseite: Würfelbauten
Die Aufgabenstellung geht von einfachen Würfelbauten aus, die vom Lernenden problemlos erfasst
werden können. Mithilfe der tabellarischen Darstellung können dann leicht Hypothesen zur Volumenbestimmung von Pyramiden formuliert werden. Die
vorkommenden Begriffe wie Grundfläche, Volumen
und Umwürfel sollten dabei geklärt werden. Die
Erstellung bzw. Weiterführung der begonnenen
Tabelle erfordert Gesetzmäßigkeiten der einzelnen
Folgenbildungen zu erkennen und mathematisch
umzusetzen. Nicht zwingend, jedoch sinnvoll, ist die
Nutzung einer Tabellenkalkulation, zumal die Effi­
zienz dieses Werkzeuges dabei deutlich wird. Verschiedene Fragestellungen lassen sich anschließen:
– Warum beträgt der Quotient in Spalte E anfangs
1 und verkleinert sich dann?
– Was kann als Grund dafür angegeben werden,
dass der Wert nicht unter ein Drittel sinkt?
Auf der rechten Seite findet sich ein Zugang zur
Volumenbestimmung der Pyramide mittels eines
Vergleichs der verschiedenen Volumina unterschiedlicher Körper. Folgende Aufgabenstellungen sind
denkbar:
1. Bringe die Körper in eine Rangfolge bzgl. ihres
Volumens. Beginne mit dem Körper mit dem größten Volumen.
K 64 6 Pyramide. Kegel. Kugel
1 Prisma und Zylinder
Intention der Lerneinheit
Berechnungen in der Stereometrie erfordern die
­sichere Verwendung von Grundbegriffen. Anhand
der beiden bekannten Körperformen Prisma und
Zylinder werden in dieser Lerneinheit Oberflächenund Volumenberechnungen vertieft und dabei
gleichzeitig Grundbegriffe wie Schrägbild, Netz,
Mantel, Oberfläche und Volumen wiederholt. Es
empfiehlt sich, eine Gegenüberstellung der Schrägbilder, Netze und Formeln der beiden Körper zu nutzen, um gleiche bzw. abweichende Strukturen herauszuarbeiten. Zum Beispiel kann deutlich gemacht
werden, dass zur Berechnung der unterschiedlichen
Körper gleiche Formeln, wie M = u · h oder V = G · h eine Rolle spielen.
Einstiegsaufgabe
Die Berechnung des umbauten Raumes des Jagdschlosses Granitz ist im Sinne einer offenen Aufgabenstellung zur selbstständigen Bearbeitung durch
die Lernenden in vorzüglicher Weise geeignet. Interessant ist dabei die Betrachtung unterschiedlicher
Vorgehensweisen und die Diskussion über aufwändige, aber „sichere“ Lösungswege oder elegante,
DO01742692_KT_K06_062_078.indd 06.07.2009 14:51:14 Seite: 65 [Farbbalken für Fogra39] BlacK
Cyan
Magenta
Yellow
Schülerbuchseite 126 – 127
ökonomische Lösungswege, die jedoch ein Mehr an
Raumvorstellung benötigen (vgl. dazu den folgenden exemplarischen Kommentar: Volumenberech­
nung zusammengesetzter Körper).
Exemplarischer Kommentar
Volumenberechnung zusammengesetzter Körper
Grundsätzlich lassen sich drei Möglichkeiten
aufzeigen, die Volumina von zusammengesetzten
Körpern zu berechnen. Unterrichtliche Erfahrungen zeigen, dass bei einer offenen Aufgabenstellung in einer Lerngruppe alle drei Möglichkeiten
vorkommen können. Im Unterrichtsgespräch sollten die unterschiedlichen Lösungsansätze ausführlich dargestellt und deren Vor- und Nachteile
besprochen werden.
Analytische Methode
Berechnung der Volumina der einzelnen vorkommenden Körper bzw. Teilkörper. Anschließend erfolgt dann die Addition, bzw. bei vorkommenden
Überschneidungen die Subtraktion der jeweiligen Volumina.
Diese Methode ist als heuristische Grundfertigkeit anzusehen und sollte eingeübt und von allen
Lernenden beherrscht werden.
Synthetische Methode
Diese Methode fordert vermehrte Fähigkeiten
in der Raumvorstellung. Es geht darum, Überschneidungen und damit „Mehrfachberechnungen“ zu vermeiden und stattdessen Körper bzw.
Teilkörper zu entsprechenden Körpereinheiten
virtuell zusammenzusetzen und dann erst mit
der ­Berechnung zu beginnen.
Sonderfälle
Je nach Beschaffenheit von zusammengesetzten
Körpern lässt sich das Volumen nach entsprechenden Vorüberlegungen auf sehr elegante
Weise berechnen, indem alle Möglichkeiten des
virtuellen Zusammensetzens zu Grundkörpern
genutzt werden.
Tipps und Anregungen für den Unterricht
Diverse CAD-Programme erlauben es, aus einer Fläche einen Körper zu erzeugen. Die Vorgehensweise
ist meist so, dass eine Grundfläche gezeichnet wird,
aus der dann, im Sinne einer Parallelverschiebung,
eine kongruente Fläche nach oben gezogen wird
und so eine 3-D-Darstellung eines Körpers entsteht.
Dieser dynamische Vorgang verdeutlicht in hohem
Maße geometrische Zusammenhänge.
Aufgabenkommentare
Der folgenden Klassifikation liegt der Exemplarische Kommentar: Aufgaben, die das Verständnis
fördern, Seite K 5, ­zugrunde:
Grundaufgaben: A 1; 2; 3; 4
Operative Übungen: A 7
Kumulative Aufgaben: A 5
Anwendungsaufgaben: A 6
Komplexe Aufgaben: A 8
Problemstellungen – offene Aufgabensituationen:­
A 9
1 bis 4 Es werden Grundaufgaben zur Oberflächenund Volumenberechnung gestellt. Teilaufgabe 4 d)
erfordert zur Lösung die Nutzung eines Gleichungssystems.
5 Die Aufgabenstellung mit einem prozentualen
Vergleich lässt offen, welcher der beiden Körper als
Grundwert angesehen werden soll. Im Unterrichtsgespräch sollten beide Möglichkeiten als sinnvolle
Lösungen angesprochen werden.
6 Realitätsbezogene Aufgabe, die dem Lernenden
eine Reihe von zusätzlichen Überlegungen abverlangt: Auswahl der relevanten Werte, Umrechnung
und Erkennen der reduzierten Oberfläche.
7 Die Berechnung von Streckenzügen auf Körpern
ist eine Grundfertigkeit innerhalb der Stereometrie.
Die Erstellung eines Schrägbildes mit dem Streckenzug fördert im besonderen Maße die räumliche
Vorstellungskraft.
8 Ein sinnvoller Umgang mit Formvariablen erfordert die Entwicklung von Vorstellungen zum Variablenbegriff:
– Gegenstandsaspekt: Variable als unbekannte,
nicht näher bestimmte Zahl.
– Einsetzungsaspekt: Variable als Platzhalter für
Zahlen.
– Kalkülaspekt: Variable als bedeutungsloses Zeichen, mit dem man nach bestimmten Regeln
operieren kann.
(nach: Malle, Mathematik lehren 15, Erhard Friedrich Verlag, Seelze 1986)
Die Anwendung in dieser Aufgabenstellung zielt vor
allem auf den Kalkülaspekt. Der Schwerpunkt sollte daher vor allem auf die exakte Anwendung der
­Rechengesetze gelegt werden.
9 Die Definition einer Ebene in einem Körper ist
eine besondere Herausforderung an die Lernenden. Im Besonderen ist Raumvorstellung gefordert.
Teilaufgabe a) lässt sich sinnvoll erweitern, indem
6 Pyramide. Kegel. Kugel K 65
DO01742692_KT_K06_062_078.indd 06.07.2009 14:51:15 Seite: 66 [Farbbalken für Fogra39] BlacK
Cyan
Magenta
Yellow
Schülerbuchseite 127 – 128
als Zusatzaufgabe der Oberflächeninhalt mit einer
Formvariablen x bestimmt
wird, also:
__
OPrisma = x 2 + 10 x​√2 ​ +
  20 x .
Bei der Bearbeitung von Teilaufgabe b) ist einerseits ein Probieren im Sinne einer Annäherung an
den gesuchten Zielwert möglich, andererseits bietet
sich der Einsatz einer Tabellenkalkulation an, um
die Optimierungsaufgabe zu lösen. Dabei ist die
oben angesprochene Entwicklung einer Formel von
Nutzen.
Einstiegsaufgabe
Die Herstellung einer Pyramide aus einer vorgegebenen netzähnlichen Darstellung ist für die Entwicklung der räumlichen Vorstellungskraft, besonders bei schwächeren Schülerinnen und Schülern,
hilfreich. Wichtige Begriffe wie Grundkante, Seitenkante, Seitenhöhe, Grundfläche und Mantelfläche
lassen sich an dem entstandenen Modell aufzeigen
und markieren. Die zu entwickelnde Mantelformel M = 2 · a · hs kann auch am vorgegebenen Rechteck abgelesen bzw. verifiziert werden.
2 Pyramide. Oberfläche
Tipps und Anregungen für den Unterricht
Eine gängige Darstellung eines Pyramidennetzes ist
die sternförmige:
Intention der Lerneinheit
Die Bestimmung des Oberflächeninhalts einer
­Pyramide verlangt von den Lernenden, dass sie sich
dreidimensionale Objekte vorstellen, diese mental
im Raum bewegen und in der Vorstellung mit diesen Objekten operieren können. Einen besonderen
Schwerpunkt in dieser Lerneinheit bildet daher die
Betrachtung von Ebenen innerhalb der Pyramide:
Diagonal- und Parallelschnitt.
Mit dem < Serviceblatt „Pyramidenmodell“, S 41,
lässt sich eine „aufgeschnittene“ Pyramide herstellen, die Diagonal- und Parallelschnitt veranschaulicht und die Möglichkeit bietet, Flächen
einzufärben und rechte Winkel zu markieren. Das
Schülerbuch benutzt durchgängig für die Schnittdarstellungen zwei Farbtöne:
– rötlicher Farbton für den Parallelschnitt,
– blaugrauer Farbton für den Diagonalschnitt.
Dies kann, wenn von den Lernenden übernommen,
eine wichtige strukturierende Hilfe werden.
Die Berechnung von n-seitigen Pyramiden setzt
­voraus, dass die Grundfläche einer solchen Pyra­
mide, ein regelmäßiges Vieleck, flächenmäßig
­erfasst und bestimmt werden kann.
Schwerpunkte:
– Oberflächenberechnung quadratischer und n-sei­
tiger Pyramiden
– bei vorgegebenem Oberflächeninhalt (bzw. Mantelflächeninhalt) fehlende Größen berechnen
Exkurs
Pyramide
Die exakte Definition einer Pyramide lautet:
Verbindet man die n-Ecken eines ebenen n-Ecks G mit einem außerhalb von dessen Ebene gele­
genen Punkt S, so entsteht eine n-seitige Pyramide. G heißt die Grundfläche und S ihre Spitze.
Das Lot von S auf die Vielecksebene wird Höhe
der Pyramide genannt. Ist G regelmäßig und
stimmt der Höhenfußpunkt mit dem Mittelpunkt
von G überein, so heißt die Pyramide regel­
mäßig.
K 66 6 Pyramide. Kegel. Kugel
Diese Darstellung des Netzes ist als Einstieg sicherlich geeignet und sinnvoll, da die mentale Bildung
des Körpers durch „einfaches“ Hochklappen der
Dreiecke entsteht.
Für die Entwicklung eines vertieften Raumverständnisses ist die Nutzung weiterer Varianten angebracht:
DO01742692_KT_K06_062_078.indd 06.07.2009 14:51:15 Seite: 67 [Farbbalken für Fogra39] BlacK
Cyan
Magenta
Yellow
Schülerbuchseite 129 – 130
Aufgabenkommentare
3 Pyramide. Volumen
Der folgenden Klassifikation liegt der Exemplarische Kommentar: Aufgaben, die das Verständnis
fördern, Seite K 5, ­zugrunde.
Grundaufgaben: A 1; 2; 3; 6; 8
Operative Übungen: A 4; 5
Anwendungsaufgaben: A 7
Komplexe Aufgaben: A 9
Intention der Lerneinheit
– Volumenbestimmung quadratischer und n-seitiger Pyramiden
– bei vorgegebenem Volumen (bzw. Oberfläche)
fehlende Größen berechnen
(vgl. auch den Exkurs: Die Rauminhaltsfunktion
f (K), Schnittpunkt, Serviceband 8, Seite K 63)
1 Die Erstellung eines exakten Schrägbildes ist
eine sinnvolle Vorbereitung für die Bearbeitung der Aufgaben zur Oberflächenberechnung von
­Pyramiden.
2 Das Erkennen der drei verschiedenen, rechtwinkligen Dreiecke in und auf dem Mantel einer
Pyramide stellt eine Grundkompetenz zur Lösung
entsprechender Aufgaben dar. Mit dem < Service­
blatt „Pyramidenmodell“, S 41, lässt sich eine solche
aufgeschnittene Pyramide herstellen und als Anschauungsmaterial vielfach einsetzen.
Exkurs
Volumenberechnung Pyramide
Im klassischen Sinne hat die Pyramide kein
Volumen. Berechnet werden kann zunächst nur
das Volumen von Näherungskörpern. Erst durch
einen Grenzprozess wird eine zweckmäßige Definition und Bestimmung des Pyramidenvolumens
ermöglicht.
Methode von Demokrit (5. Jh. v. Chr.)
3 Aufgaben dieser Art können für Lernende die
Schwierigkeit beinhalten, dass sie nicht erkennen,
in welchem rechtwinkligen Dreieck der Rechenvorgang beginnt. Ein systematisches „Durchlaufen“ der
drei rechtwinkligen Dreiecke und das Überprüfen
einer Berechnungsmöglichkeit sollte daher als
heuristische Fähigkeit entwickelt werden. Auf die
Darstellung der Dreiecke in Aufgabe 2, Schüler­
buchseite 129 und auf die Nutzung in der oben
angesprochenen Form sollten die Lernenden hingewiesen werden.
4 und 6 Aufgaben mit erhöhtem Anspruch in
Bezug auf die Fähigkeiten Formelumstellung und
Raumvorstellung.
5 Die Berechnung eines Streckzuges auf einem
Körper ist eine wichtige Fähigkeit und kann mit
dieser Aufgabe gefestigt werden. Besonders die
Übertragung des Streckenzuges vom Netz auf ein
gezeichnetes Schrägbild fordert und schult die
räumliche Vorstellungskraft.
8 Die sechsseitige Pyramide sollte als besondere
n-seitige Pyramide herausgestellt werden, da als
„beliebter“ Fehler die Eigenschaften dieses Körpers
als generelle Eigenschaften von n-seitigen Pyramiden wahrgenommen werden und unreflektiert auf
andere Pyramiden übertragen werden.
Die Pyramide wird durch zur Grundfläche parallele Schnitte in n gleichdicke Schichten zerlegt.
Zu jeder Schicht existiert eindeutig ein größtes
einbeschriebenes und ein kleinestes umbeschriebenes Prisma. Die Berechnung zeigt, dass der
äußere Körper den inneren Körper um genau das
Volumen des untersten Körpers übertrifft. Über
eine Intervallschachtelung, bei der die Zahl n
gegen unendlich strebt, ergibt sich die bekannte
Volumenformel:
G · h
V = ​ _
​ 
3   
Es sollten Bestrebungen unternommen werden,
den Faktor ​ _31 ​ zu erarbeiten und nicht einfach
vorzugeben. Auf der enaktiven Ebene besteht die
Möglichkeit, durch Umfüllversuche den Faktor ​ _31 ​ ins Blickfeld zu führen.
9 Berechnungen mit Formvariablen erfordern vermehrte algebraische Fähigkeiten und sollten regelmäßig durchgeführt werden.
6 Pyramide. Kegel. Kugel K 67
DO01742692_KT_K06_062_078.indd 06.07.2009 14:51:17 Seite: 68 [Farbbalken für Fogra39] BlacK
Cyan
Magenta
Yellow
Schülerbuchseite 130
Die nachfolgenden Gedankenexperimente veranschaulichen, dass das Pyramidenvolumen kleiner
als die Hälfte eines Quadervolumens sein muss.
Abb. 1: In einen Quader wird ein Körper mit halben Volumen einbeschrieben.
Abb. 2: zeigt, dass das Volumen der zugehörigen
Pyramide noch kleiner ist.
Abb. 1
Abb. 2
Eine weitere Herleitung der Volumenformel der
Pyramide besteht in der Zerlegung eines Würfels
in sechs kongruente Teilpyramiden; vgl. Schülerbuch, Seite 130.
(vgl. Schupp, Hans: Geometrie in der Sekundarstufe I, Verlag Julius Beltz, 1971, Seite 156 ff.)
Einstiegsaufgabe
Angestrebt werden sollte die Erkenntnis, dass das
Volumen der Pyramide geringer als die Hälfte des
Quaders sein muss. Dies sollte in einer offenen
Form in einem Unterrichtsgespräch diskutiert werden. Entsprechende Vermutungen über den volumenmäßigen Anteil sollten festgehalten werden
und können dann mit der Zerlegung des Würfels in
sechs gleiche Pyramiden verifiziert werden
(vgl. dazu Exkurs: Volumenberechnung Pyramide,
Seite K 67).
vgl. < Serviceblatt „Maximales Volumen“, Seite S 42.
Exkurs
Orientierung des eigenen Körpers, das Körperschema, eine große Bedeutung. Eine typische Aufgabe ist folgende:
Bei welchem der vier Gefäße ist die Wasseroberfläche richtig eingezeichnet?
2. Veranschaulichung
(auch räumliche Visualisierung)
Diese Komponente umfasst die Fähigkeit, in Gedanken Operationen wie Verschiebung, Faltung
oder Schnitte von räumlichen Objekten oder
­Objektteilen durchzuführen.
Beispielaufgabe: Im Schrägbild eines Würfels ist
eine Schnittebene eingezeichnet. Welche der vier
Flächen gibt die wahre Form der Schnittfläche
wieder?
c
a
d
b
3. Mentale Rotation
Gemeint ist hier die Fähigkeit, sich die Rotation
von zwei- bzw. dreidimensionalen Objekten vorzustellen.
Beispielaufgabe: Welche der vier Figuren a) bis
d) stimmen mit der Figur oben links überein?
Komponenten der Raumvorstellung
Für die Vermittlung der Stereometrie ist es notwendig, sich mit der Raumvorstellung näher
zu befassen. Dabei lassen sich zunächst fünf
Komponenten unterscheiden: räumliche Wahrnehmung, Veranschaulichung, mentale Rotation,
räumliche Beziehung und räumliche Orientierung. Nicht immer sind diese Komponenten
klar voneinander abzugrenzen, es kommt zu
Überschneidungen. Die Komponenten Veranschaulichung und mentale Rotation sind für die
Bearbeitung der Aufgaben der Stereometrie von
besonderer Bedeutung.
1. Räumliche Wahrnehmung
Gemeint ist hier die Fähigkeit, die Horizontale
und Vertikale zu identifizieren. Dabei besitzt die
K 68 6 Pyramide. Kegel. Kugel
4. Räumliche Beziehung
Verschiedene Objekte und deren räumliche Konfiguration sollen hier erfasst werden.
Beispielaufgabe: Eines der vier Schrägbilder
zeigt nicht denselben Würfel wie die anderen.
Welches?
a
b
c
d
DO01742692_KT_K06_062_078.indd 06.07.2009 14:51:18 Seite: 69 [Farbbalken für Fogra39] BlacK
Cyan
Magenta
Yellow
Schülerbuchseite 130 – 132
5. Räumliche Orientierung
Hierbei werden Objekte oder Objektteile nicht
bewegt. Stattdessen wird der Standpunkt bzw.
der Blickwinkel des Betrachters variiert. Es geht
um die richtige Einordnung der eigenen Person
in eine räumliche Situation, z. B. Orientierung in
einer fremden Stadt.
Beispielaufgabe: Ein Urlauber ist mit dem Boot
von Westen kommend die Küste entlanggefahren. In welcher Reihenfolge hat er die vier
­Fotografien aufgenommen?
markiert werden. Die farbliche Unterscheidung der
drei rechtwinkligen Dreiecke im Schülerbuch sollte
auch für die Tafeldarstellung übernommen werden
und so zum Wiedererkennen beitragen. Eine Betrachtung der Dreiecke und der gegebenen Größen
erleichtert den Lernenden die Entscheidung für das
richtige Dreieck. Die aufgeschnittene Pyramide, < Serviceblatt „Pyramidenmodell“, S 41, bietet zusätzliches Anschauungsmaterial.
5 Die drei Teilaufgaben greifen auf die wichtigen
gleichschenkligen Dreiecke zurück, die beim Parallel- und Diagonalschnitt sowie bei der Seitenfläche
auftreten. Das unmittelbare Aufeinanderfolgen
dieser Aufgabenstellungen fordert eine klare Unterscheidung der drei unterschiedlichen Zugänge.
6 Ein durch drei Punkte aufgespanntes Dreieck
innerhalb einer Pyramide soll berechnet werden.
Eine gute Raumvorstellung ist notwendig, um die
nötigen Hilfsdreiecke einzuzeichnen. Die Rechtwinkligkeit der Hilfsdreiecke ist im Schrägbild nicht
explizit erkennbar und stellt somit eine zusätzliche
Schwierigkeit dar.
Für das Einzeichnen der Hilfsdreiecke bieten sich
zwei Möglichkeiten an:
1. Möglichkeit (rechter Winkel wird verzerrt)
Richtige Lösung: 1.c; 2.d; 3.b; 4.a; 5.d
Den Ausführungen liegt nachfolgender Artikel zu
Grunde: Maier, Peter Herbert: Raumgeometrie
mit Raumvorstellung, Der Mathematikunterricht, 3/1999, Räumliches Vorstellungsvermögen,
­Erhard Friedrich Verlag, Seelze, Seite 10 ff.
E
A
B
2. Möglichkeit (rechter Winkel gut erkennbar):
Aufgabenkommentare
Der folgenden Klassifikation liegt der Exemplarische Kommentar: Aufgaben, die das Verständnis
fördern, Seite K 5, ­zugrunde:
Grundaufgaben: A 1; 2; 8
Operative Übungen: A 5; 6; 7
Kumulative Aufgaben: A 3; 4; 12
Anwendungsaufgaben: A 11
Komplexe Aufgaben: A 9; 10; 13; 14; 15
1 Methodisch sinnvoll erscheint es, in exemplarischer Form den Lösungsgang zu entwickeln,
indem alle vorkommenden rechtwinkligen Dreiecke
(Parallelschnitt, Diagonalschnitt und Manteldreieck) aufgezeichnet und gegebene Stücke farblich
E
A
B
8 Bei der Berechnung von n-seitigen Pyramiden ist es sinnvoll, explizit auf die Teildreiecke
der Grundfläche einzugehen und auch den Mittelpunktswinkel bzw. dessen Berechnung anzu­
sprechen.
6 Pyramide. Kegel. Kugel K 69
DO01742692_KT_K06_062_078.indd 06.07.2009 14:51:18 Seite: 70 [Farbbalken für Fogra39] BlacK
Cyan
Magenta
Yellow
Schülerbuchseite 132 – 136
11 Die Aufgabe fordert die Lernenden dazu auf,
abzuwägen und abzuschätzen, und kann innerhalb
einer Unterrichtssituation auch zu einer regen
Diskussion führen. Unterschiedliche Meinungen
sollten ausgetauscht und auch diskutiert werden.
Der Lehrplan weist in seiner Leitidee Messen auf
die Tätigkeit des Abschätzens mittels geeigneter
Repräsentanten explizit hin. Die vorliegende Aufgabe verdeutlicht die Problematik des Abschätzens
großer Größen. Flächen lassen sich mit geeigneten
Repräsentanten in gewissen Grenzen abschätzen.
Schätzungen im Volumenbereich in dieser Größenordnung sind aufgrund der fehlenden Repräsentanten und Erfahrungen besonders schwierig.
12 Das Schätzen einer Lösung als möglichen Einstieg in diese Aufgabe dient der Erfassung des
Volumenbegriffs und des mentalen Volumenvergleichs.
Eine Differenzierung, bei der mit allgemeinen bzw.
mit angenommenen konkreten Werten gerechnet
wird, ist eine interessante Möglichkeit in einer
­heterogenen Lerngruppe.
13 bis 15 Die Aufgaben bieten die Möglichkeit der
Vernetzung algebraischer und geometrischer
Fertigkeiten.
Aufgabenkommentare
Der folgenden Klassifikation liegt der Exemplarische Kommentar: Aufgaben, die das Verständnis
fördern, Seite K 5, zugrunde:
Grundaufgaben: A 1; 3
Operative Übungen: A 2; 4; 5; 6; 7
Anwendungsaufgaben: A 8
1 und 2 Beide Aufgaben schulen das Vorstellungs­
vermögen und sollten im Kopf gelöst werden.
5 Operative Aufgabe, bei der sinnvollerweise eine
Skizze erstellt werden sollte, in der die jeweils gegebenen Stücke markiert werden. Die unüblichen
Maßeinheiten verlangen Konzentration.
5 Kegel. Oberfläche
Intention der Lerneinheit
– den Oberflächeninhalt eines Kegels berechnen
– aus einer vorgegebenen Fläche und einer
weiteren Größe fehlende Stücke eines Kegels
­berechnen
– mithilfe des Achsenschnitts Berechnungen am
Kegel durchführen
– die erworbenen Kenntnisse auf Sachprobleme
übertragen
4 Kreisteile
Intention der Lerneinheit
– den Zusammenhang zwischen Mittelpunkts­
winkel und Kreisbogen bzw. Kreisausschnitt
­erkennen
– die Formel für den Kreisbogen und den Kreis­
ausschnitt in unterschiedlichen Zusammenhängen und Aufgabentypen anwenden
Die Lerneinheit dient hauptsächlich der Vorbereitung auf die nachfolgende Lerneinheit 5 Kegel.
Oberfläche, die ohne ein Verständnis dieser Zusammenhänge nicht auskommt.
Einstiegsaufgabe
Die ersten beiden Aufgabenstellungen sind beim
Betrachten der Zeichnung leicht zu bewältigen, da
anschaulich klar ist, dass es sich um zwei Drittel des
Umfangs und zwei Drittel der Fläche handelt. Die
dritte Frage lässt sich dann durch Überlegung lösen, wobei die Proportionalität von Bogenlänge und
Flächeninhalt zum Winkel bereits angedeutet wird.
K 70 6 Pyramide. Kegel. Kugel
Einstiegsaufgabe
Der handelnde Einstieg vermittelt erste Erfahrungen mit dem Mantel eines Kegels. Die beschriebene
Herstellung macht dabei die Entstehung eines Kegelmantels deutlich und zeigt den Zusammenhang
zum Kreisausschnitt auf. Mantelfläche, Mantellinie,
Spitze und Umfang der Grundfläche lassen sich an
den hergestellten „Tüten“ erkennen und markieren.
Aufgabenkommentare
Der folgenden Klassifikation liegt der Exemplarische Kommentar: Aufgaben, die das Verständnis
fördern, Seite K 5, ­zugrunde:
Grundaufgaben: A 1; 2; 3; 4
Kumulative Aufgaben: A 6; 7
Anwendungsaufgaben: A 10
Komplexe Aufgaben: A 5; 8; 9
1 Die Aufgabe bezieht sich unmittelbar auf die
Einstiegsaufgabe dieser Lerneinheit. Konkrete Kreisausschnitte, die zu Kegelmänteln geformt werden,
vermitteln anschaulich Zusammenhänge zwischen
dem Kreisausschnitt und dem Mantel des Kegels.
DO01742692_KT_K06_062_078.indd 06.07.2009 14:51:18 Seite: 71 [Farbbalken für Fogra39] BlacK
Cyan
Magenta
Yellow
Schülerbuchseite 136 – 138
2 Die Kompetenz der Erstellung eines exakten
Schrägbildes sollte immer wieder eingefordert
und das Schrägbild als Visualisierungshilfe genutzt
­werden.
5 Zur Lösung dieser Aufgabe bzw. zum Verständnis der Lösung sind Erfahrungen der Lernenden aus Kapitel 4, Lerneinheit 1 Zentrische Streckung
hilfreich.
Kurz zusammengefasst:
Längenverhältnis
zwei ähnlicher Figuren:
_
_
​  : ​AB​ =
A’B’​
  k
Flächenverhältnis
dieser beiden Figuren:
_ _
​   A​ =
A’​ : ​
  k 2
6 Das Schätzen des möglichen Ergebnisses als
Einstieg fordert von den Schülerinnen und Schülern
Überlegungen zum Oberflächenvergleich der beiden
Körper.
Der prozentuale Vergleich der Oberflächen zweier
Körper lässt bei dieser Aufgabenstellung grundsätzlich zwei unterschiedliche Aussagen zu:
– Der Oberflächeninhalt des Kegels beträgt 54 %
des Oberflächeninhalts des Zylinders.
– Der Oberflächeninhalt des Zylinders ist im Vergleich zum Kegel um 185 % größer.
8 Aufgabenstellungen ohne konkrete Zahlenwerte
stellen erhöhte Anforderung an die Lernenden. Das
Umgehen mit Variablen und Lösen einer solchen
Aufgabe in einer allgemeingültigen Form ist erstrebenswert, jedoch für viele Lernende nicht ohne
weitere Hilfestellungen leistbar. Beherrschen sie
jedoch bestimmte heuristische Fähigkeiten, können sie eine derartige Aufgabenstellung dennoch
bearbeiten, wenngleich zunächst auf einem niederen Niveau. Zu solchen heuristischen Fähigkeiten
gehören z. B.: das Skizzieren einer Situation, „Was
ist gegeben?“, „Welche genannten Stücke kommen
in meiner Skizze vor?“, „Kann ich eine Lösung durch
Einsetzen von Zahlen erhalten?“ usw.
Sicherlich hat die so erreichte Lösung keine Allgemeingültigkeit, aber der noch zu vollziehende
Schritt, eine Berechnung mit Formvariablen, ist für
den Lernenden dann gut vorbereitet.
10 Sachbezogene Aufgabe mit der Ausgangssituation einer „Volumenberechnung“ eines unbekannten
Körpers. Das „Ausrollen“ der Mantellfläche, wie es
in verschiedenen Aufgaben schon angewandt wurde, ergibt die Möglichkeit, die Volumenberechnung
an einem Zylinderanteil durchzuführen.
6 Kegel. Volumen
Intention der Lerneinheit
– das Volumen eines Kegels berechnen
– aus vorgegebenem Volumen oder vorgegebener
Fläche und einer weiteren Größe fehlende Größen eines Kegels berechnen
– mithilfe des Achsenschnitts Berechnungen am
Kegel durchführen
– die erworbenen Kenntnisse auf Sachprobleme
übertragen
Einstiegsaufgabe
Erfahrungen mit dem Volumen der Pyramide sollten
es den Lernenden ermöglichen, eine sachgerechte
Vermutung zu äußern. Der Umschüttversuch ist eine
Erfahrung, die sich einprägt und bei Überlegungen
zu den entsprechenden Formeln hilfreich sein kann.
Tipps und Anregungen für den Unterricht
Die Einstiegsaufgabe der vorhergehenden Lerneinheit 4 Kegel. Oberfläche nutzt einen ausgeschnittenen Kreis zur Herstellung eines Kegels. Bei der
Betrachtung der verschiedenen Möglichkeiten stellt
sich die Frage nach dem maximalen Volumen. Diese
Fragestellung kann mithilfe des < Serviceblattes
„Maximales Volumen“, S 42, bearbeitet werden. Ziel
ist die Lösung der Optimierungsaufgabe mit einer
Tabellenkalkulation. Die Schülerinnen und Schüler
sollten aber die Volumenformel des Kegels bereits
kennen.
Aufgabenkommentare
Der folgenden Klassifikation liegt der Exemplarische Kommentar: Aufgaben, die das Verständnis
fördern, Seite K 5, ­zugrunde:
Grundaufgaben: A 1; 2
Operative Übungen: A 3; 4
Anwendungsaufgaben: A 5; 6; 8
Komplexe Aufgaben: A 7, 9; 10
3 Der Vergleich der beiden Körper Zylinder und
Kegel vertieft Grundkenntnisse über die beiden
Körper und erfordert die Kompetenz, die jeweiligen
Informationen herauszulesen und den entsprechenden Körpern zuzuordnen. Ein hilfreicher Tipp für die
Lernenden ist: Ordne die genannten Eigenschaften
und Stücke in einer Tabelle den jeweiligen Körpern
zu. Vgl. nächste Seite.
6 Pyramide. Kegel. Kugel K 71
DO01742692_KT_K06_062_078.indd 06.07.2009 14:51:18 Seite: 72 [Farbbalken für Fogra39] BlacK
Cyan
Magenta
Yellow
Schülerbuchseite 138 – 139
Zylinder
7 Kugel. Volumen
Kegel
Intention der Lerneinheit
– das Volumen eines Kegels berechnen
– bei gegebenem Volumen den Radius berechnen.
– Vergleich der Volumenberechnung einer Kugel
mit den bekannten Körpern Zylinder, Kegel und
Würfel
– die erworbenen Kenntnisse auf Sachprobleme
übertragen
gleiches Volumen
r = 3,4 cm
…
h = 12,6 cm
…
…
M=?
4 und 7 Die Beherrschung der grundlegenden Berechnungen bei einem Kegel ist Voraussetzung für
die Bearbeitung der beiden Aufgaben. Teilkörper
zu erkennen und von Achsenschnitten auszugehen,
stellt erhöhte Anforderungen an die Lernenden.
Lernfördernd ist die Gegenüberstellung der Volumen- und Oberflächenberechnung von Teilkörpern
und der Hinweis, dass bei der Oberflächenberechnung von Teilkörpern „zusätzliche“ Flächen (Schnittflächen) zu berücksichtigen sind.
5 Die Aufgabenstellung ist ungewohnt, da die
Höhe in Abhängigkeit vom Radius gegeben ist und
zum anderen noch ein Zeitfaktor im Spiel ist. Eine
Tabelle macht die Vorgaben übersichtlich und verdeutlicht den Lösungsweg:
Zeit
Höhe
5 Min.
1 m
10 Min.
…
Radius
r
h
= ​ _
1,2  ​ =
0,83 m
…
Volumen
0,72 m3
…
Die Fortsetzung der Tabelle kann in unterschiedlicher Art und Weise geschehen. Schülernah wäre
eine Fragestellung der Form: Wie hat sich die Situation nach 10, 15, … Minuten verändert?
Denkbar ist die Berechnung des Volumens auch mit
h
der Höhe h = 2 m und r = ​ _
1,2  ​ . Der Volumenvergleich
ergibt dann die Zeitspanne.
6 Die Formulierung der Aufgabe legt nahe, dass
man bei der mathematischen Modellierung der
Form des Baumstammes von einem Kegel ausgehen kann.
K 72 6 Pyramide. Kegel. Kugel
Einstiegsaufgabe
Die reale Durchführung des Eintauchversuchs vermittelt den Lernenden eine wertvolle Erfahrung.
­Voraussetzung ist ein Unterrichtsgespräch, in dem
alle möglichen Ergebnisse diskutiert werden, die
Hintergründe der einzelnen Meinungen dargelegt
und die Ergebnisse der Überlegungen auch protokolliert werden. Die Protokollierung schafft die
Möglichkeit der späteren Evaluierung.
Tipps und Anregungen für den Unterricht
Die exakte mathematische Beschreibung einer
­Kugel lautet:
Die Menge aller Punkte im dreidimensionalen
Raum, deren Abstand von einem festen Punkt
gleich einer gegebenen positiven reellen Zahl r ist,
bilden die Kugeloberfläche. Diese Fläche teilt den
Raum in zwei getrennte offene Untermengen, von
denen genau eine konvex ist. Diese konvexe Untermenge bildet zusammen mit der Kugeloberfläche
den Kugelkörper.
Umgangssprachlich wird zwischen Kugeloberfläche
und Kugelkörper nicht sauber unterschieden. Beide
Aspekte werden als Kugel angesprochen. Die Unterrichtssprache des Lehrers sollte hier mathematisch
exakt sein und sorgfältig zwischen Kugeloberfläche
und Kugelkörper unterscheiden.
Exkurs
Volumenberechnung der Kugel: Herleitung einer Formel
Die mathematischen Vorkenntnisse der Lernenden sind für eine exakte Herleitung und somit
für einen Beweis der Volumenformel nicht ausreichend. Für interessierte bzw. begabte Schülerinnen und Schüler ist die Vorstellung eines
Beweises trotzdem durchaus angebracht. Geeignete Applets aus dem Internet können dabei
wesentlich zur Veranschaulichung beitragen.
Man verwendet einen Vergleichskörper, dessen
Volumen einfacher zu berechnen ist. Es handelt
sich dabei um einen Kreiszylinder mit Radius r
und Höhe r, aus dem ein Kreiskegel, ebenfalls
mit Radius r und Höhe h, herausgenommen wurde. Für die weitere Herleitung ist der Satz von
Cavalieri (1598–1647) notwendig:
DO01742692_KT_K06_062_078.indd 06.07.2009 14:51:19 Seite: 73 [Farbbalken für Fogra39] BlacK
Cyan
Magenta
Yellow
Schülerbuchseite 139 – 141
„Zwei gleich hohe Körper sind volumengleich,
wenn sie in jeweils gleicher Höhe flächengleiche
Querschnitte haben.“
Die Querschnitte von Kugel und Vergleichskörper
sind kreis- bzw. ringförmig. Wenn r und h bekannt sind, lassen sich die Schnittflächen einfach
berechnen. Damit kann gezeigt werden, dass
sie flächengleich und die Körper somit volumengleich sind:
VHalbkugel = VVergleichskörper = VZylinder– VKegel
= π r 2 · r
= ​ _23 ​ π r 3
– ​ _1 ​ π r 2 · r
3
Für die Kugel gilt dann: V = ​ _43 ​ π r 3
Eine weitere Möglichkeit ist die Anwendung der
Simpson-Formel auf die Kugel. Für viele Körper
gilt die Simpson-Formel (Kepler’sche Fassregel)
zur Volumenbestimmung:
V = ​ _h6 ​ · (G + 4 · M + D) mit h = Körperhöhe,
G = Grundfläche, D = Deckfläche und M = Querschnittsfläche auf halber Höhe.
Angewandt auf die Kugel erhält man die angegebene Formel für das Volumen.
V = ​ _h6 ​ · (0 + 4 · π r 2 + 0)
V = ​ _43 ​ π r 2
Tipps und Anregungen für den Unterricht
Die Rundungsproblematik bekommt beim Berechnen des Kugelvolumens durch das Auftreten der
3. Potenz beim Radius eine besondere Brisanz.
­„Ungenaue“ Messwerte liefern in diesem Fall in
­erhöhtem Maße ungenaue Rechenergebnisse.
Mit dem „gemessenen“ Wert r = 9 cm bei Aufgabe 1 a) lässt sich beispielsweise mit Minimalwert
(8,5 cm) bzw. Maximalwert (9,4 cm) nachfolgendes
Intervall für mögliche Ergebnisse angeben:
2572 cm3 < VKugel < 3479 cm3.
Der richtige Umgang mit angeblich „genauen“
Zahlenwerten sollte an geeigneten Stellen im Unterricht bewusst gemacht werden (vgl. dazu den
Exemplarischen Kommentar: Sinnvoll runden, Seite K 19).
Aufgabenkommentare
Der folgenden Klassifikation liegt der Exemplarische Kommentar: Aufgaben, die das Verständnis
fördern, Seite K 5, ­zugrunde:
Grundaufgaben: A 1; 2; 4
Operative Übungen: A 8
Kumulative Aufgaben: A 3
Anwendungsaufgaben: A 3; 5; 6; 7
Problemstellungen – offene Aufgabensituationen:­
A 9; Methoden-Kasten Der Satz von Cavalieri
4 Wiederholung und Vertiefung der Volumen­
berechnung an unterschiedlichen Körpern.
8 Die Aufgabe mit Darstellung der drei verschiedenen Körper Halbkugel, Kegel und Zylinder soll
zeigen, dass die Volumenbestimmung in nahezu
gleicher Weise erfolgt. Eine tabellarische Übersicht
macht dies besonders deutlich:
Kegel
V = ​ _31 ​ π · r 3 · h
Halbkugel
V = ​ _23 ​ π · r 3 · h
Zylinder
V = ​ _33 ​ π · r 3 · h
9 Zu den wichtigen heuristischen Fähigkeiten
gehört es, einen Aufgabentext in eine mathematische Skizze zu überführen, um dann Ideen für einen
­Lösungsweg zu suchen und zu erarbeiten. Eine solche Skizze könnte zunächst so aussehen:
2r
2r
x
8 Kugel. Oberfläche
Intention der Lerneinheit
– den Oberflächeninhalt einer Kugel berechnen
– bei gegebenem Volumen oder Oberflächeninhalt
den Radius einer Kugel berechnen
– die erworbenen Kenntnisse auf Sachprobleme
übertragen
Einstiegsaufgabe
Die bislang den Schülerinnen und Schülern bekannten Methoden, um den Oberflächeninhalt von
Körpern zu bestimmen, reichen bei der Kugel nicht
aus. Der didaktische Nutzen einer Methode auf der
enaktiven Ebene liegt in der „visuellen Assoziation“.
Diese ist hilfreich, um einen Zugang zur Berechnung der Kugeloberfläche zu erhalten.
Es darf den Schülerinnen und Schülern bei diesem
„Fadenexperiment“ nicht vorenthalten werden, dass
es sich dabei um keinen Beweis handelt, sondern
6 Pyramide. Kegel. Kugel K 73
DO01742692_KT_K06_062_078.indd 06.07.2009 14:51:19 Seite: 74 [Farbbalken für Fogra39] BlacK
Cyan
Magenta
Yellow
Schülerbuchseite 141 – 143
nur um eine Annäherung an eine Formel für den
Oberflächeninhalt der Kugel.
Tipps und Anregungen für den Unterricht
Im Zusammenhang mit der Kugel lässt sich ein
fächerübergreifender Aspekt aufgreifen. Bei den
Überlegungen zur Berechnung der Oberfläche der
Kugel kann die Frage gestellt werden: Wie gelingt
es, die Oberfläche der Erdkugel als ebene Karte
abzubilden? Das Ansprechen der verschiedenen Projektionsarten mit ihren jeweiligen Nachteilen zeigt
das Problem der Darstellung der Kugeloberfläche in
der Ebene.
Die Kugel gehört zu den doppelt gekrümmten Körpern, deren Oberfläche nicht in der Ebene ausgebreitet werden kann. Bei der Erstellung von Landkarten geht es genau um eine solche Darstellung
in der Ebene. Man behilft sich mit verschiedenen
Projektionen auf entsprechenden Flächen. Die ideale Kartenprojektionsart gibt es nicht. Bei jeder Projektion finden Verzerrungen in mindestens einem
der unten genannten Bereiche statt.
Es lassen sich Karten mit bestimmten Projektionsarten herstellen, die aber auch mindestens eine der
folgenden Eigenschaften besitzen:
– Längentreue – Strecken sind für Längenmessungen korrekt abgebildet, geeignet für die exakte
Messung von Entfernungen.
– Flächentreue – Flächen sind dem Maßstab entsprechend korrekt abgebildet und stimmen so in
ihrer Form mit der Wirklichkeit überein.
– Winkeltreue – Winkel bleiben erhalten, dies ist
besonders für Navigation z. B. bei der Schifffahrt
von Bedeutung.
Aufgabenkommentare
Der folgenden Klassifikation liegt der Exemplarische Kommentar: Aufgaben, die das Verständnis
fördern, Seite K 3, ­zugrunde.
Grundaufgaben: A 1; 2; 3; 4
Operative Übungen: A 7
Anwendungsaufgaben: A 5; 6; 8; 9; 10; 11; 12
1, 3 und 4 Mit diesen Aufgaben erfolgt das Einüben und Festigen der Grundformeln der Kugelberechnung. Unterschiedliche Maßeineinheiten,
Wechsel zwischen Radius und Durchmesser sowie
Vorgaben, die Äquivalenzumformungen erfordern,
vermitteln ein Fundament an Übungen.
7 a) Bei Schwierigkeiten sollte der Hinweis gegeben werden, sich die Lösung mittels konkret
angenommener Werte zu erarbeiten. Das allgemeine Vorgehen zeigt jedoch deutlich, wie es bei
einer Veränderung des Radius zu einer dramati-
K 74 6 Pyramide. Kegel. Kugel
schen ­Volumenzunahme (8-fach, 27-fach) und bei
der Oberfläche zu einer nominell weniger starken
­Zunahme (4-fach; 9-fach) kommt.
Die Erarbeitung einer Verallgemeinerung und deren
Darstellung in einer Tabelle liegt nahe:
Radius
1 · r
2 · r
3 · r
Volumen
V = ​ _43 ​ π (1 · r) 3
V
V
4 · r
…
…
…
n · r
V
= ​ _43 ​ π · 1 · r 3
= ​ _43 ​ π (2 · r) 3
= ​ _43 ​ π · 8 · r 3
= ​ _43 ​ π (3 · r) 3
= ​ _43 ​ π · 27 · r 3
Oberfläche
O = 4 π (1 · r) 2
= 4 π · 1 · r 2
O = 4 π (2 · r) 2
= 4 π · 4 · r 2
O = 4 π (3 · r) 2
= 4 π · 9 · r 2
…
…
= ​ _43 ​ π (n · r) 3
= ​ _43 ​ π · n3 · r 3
O = 4 π (n · r) 2
= 4 π · n 2 · r 2
b) und c) Eine Erkenntnis über die Art der Veränderung von abhängigen Größen lässt sich hier
ebenfalls in einem ersten Schritt mit konkret angenommenen Werten gewinnen und ermöglicht
auf dieser Stufe den Schülerinnen und Schülern
ein „entdeckendes“ Lernen von mathematischen
Zusammenhängen. Eine Abstrahierung ist im Nachhinein möglich und sinnvoll.
9 Zusammengesetzte Körper
Intention der Lerneinheit
– Erfahrungen mit zusammengesetzten Körpern
machen
– Prinzipien der Volumenberechnung erkennen
– Besonderheiten bei der Oberflächenberechnung
kennen lernen
Einstiegsaufgabe
Die Bestimmung des Volumens ist zumeist nur auf
eine Weise möglich; die Oberflächenberechnung
beinhaltet zumeist mehrere Lösungsmöglichkeiten,
die bereits bei der Bearbeitung der Einstiegsauf­
gabe ins Blickfeld gerückt werden können (vgl.
dazu Exemplarischer Kommentar: Oberflächeninhalt
zusammengesetzter Körper, Schnittpunkt, Serviceband 8, Seite K 63).
Tipps und Anregungen für den Unterricht
Im Unterricht sollte Wert darauf gelegt werden,
dass klare heuristische Vorgehensweisen für die
­Berechnung der Oberfläche von zusammengesetzten Körpern entwickelt werden. Je nach Wahrnehmung der Lernenden werden verschiedene
Vorgehensweisen angestrebt, die als solche auch
ihren Platz im Unterricht haben sollten. Es gibt
DO01742692_KT_K06_062_078.indd 06.07.2009 14:51:19 Seite: 75 [Farbbalken für Fogra39] BlacK
Cyan
Magenta
Yellow
Schülerbuchseite 143 – 147
Schülerinnen und Schüler, die in starkem Maße den
zusammengesetzten Körper ganzheitlich betrachten
und die Einzelflächen analysieren und berechnen
können. Andere Lernende empfinden ein Vorgehen, bei dem die Oberflächen der einzelnen Körper
berechnet und anschließend „Berührflächen“ subtrahiert werden, als sinnvoller und für sich selbst
überschaubarer. Beide Vorgehensweisen sollten im
Unterricht Berücksichtigung finden.
Vgl. < Serviceblatt „Streckenzüge auf Körpern“, Seite S 43; < Serviceblatt „Zusammengesetzte Körper“,
Seite S 44; < Serviceblatt „Alles dreht sich“, Seite
S 45; < Serviceblatt „Körper und Flächen“, Seite S 46.
Aufgabenkommentare
Der folgenden Klassifikation liegt der Exemplarische Kommentar: Aufgaben, die das Verständnis
fördern, Seite K 5, ­zugrunde:
Grundaufgaben: A 1; 2; 5
Operative Übungen: A 4; 6
Komplexe Aufgaben: A 3
1 Das Erkennen der Teilkörper ist Voraussetzung
für die Bearbeitung der Aufgabe. Die Frage nach
den vorkommenden Teilkörpern im Aufgabentext
initiiert ein solches heuristisches Vorgehen.
4 Die Zeichnung stellt einen Oktaeder dar. Bei
anderer Blickweise könnte man auch eine schiefe
Pyramide sehen. Entsprechende Impulse lenken in
die richtige Richtung.
Pyramidenstumpf
Die Betrachtung des Pyramidenstumpfes ist als
sinnvolle Ergänzung anzusehen. Die operative
Annäherung an den Körper durch den parallelen
Schnitt zur Grundfläche erzeugt einen „neuen“
Körper, der aber mit den bekannten mathematischen Methoden erfasst und berechnet werden
kann.
Zahlreiche Grundelemente begegnen den
­Lernenden bzw. müssen von ihnen eingesetzt
werden:
–Prinzip der Volumenberechnung bei zusammengesetzten Körpern
–Achsenschnitte in diagonaler und paralleler
Ausprägung
–Prinzip der Oberflächenberechnung bei zusammengesetzten Körpern
–Nutzung des Strahlensatzes
–Erkennen einer aufgespannten Fläche bzw.
Ebene.
Üben • Anwenden • Nachdenken
Tipps und Anregungen für den Unterricht
Die Einheit Üben · Anwenden · Nachdenken greift
die wichtigen Inhalte der Lerneinheiten dieses Kapitals nochmals auf. Denkbar ist auch eine Vorgehensweise, in der die Aufgaben thematisch ausgewählt
und bearbeitet werden. Auf diese Weise werden unterschiedliche Zugänge zu den Körpern genutzt und
es sind Vergleiche und Vernetzungen möglich.
Folgende Themen lassen sich mit entsprechenden
Aufgaben schwerpunktmäßig bearbeiten:
Zeichnen von Netzen und Schrägbildern: A 1; 2; 12
Schnittbetrachtungen: A 4; 5; 7; 9; 14; 29; 31
Vergleich von Körpern: A 16; 17; 21; 23; 24; 26
Drehkörper: A 29; 33
Sachbezogene Aspekte: A 10; 11; 17; 19; 22; 23; 26
Aufgabenkommentare
Der folgenden Klassifikation liegt der Exemplarische Kommentar: Aufgaben, die das Verständnis
fördern, Seite K 5, ­zugrunde:
Grundaufgaben: A 1; 2; 3; 6; 12; 13; 20 Operative Übungen: A 4; 5; 7; 8; 9; 14; 16; 18; 24; 25; 29; 31
Kumulative Aufgaben: A 21
Anwendungsaufgaben: A 10; 11; 15; 17; 19; 22; 23; 26; 30
Komplexe Aufgaben: A 27; 28; 32; 33
4 und 5 Die Schnittbetrachtungen von Parallel- und
Diagonalschnitt bei der quadratischen Pyramide
stellen bezüglich der Raumvorstellung besondere
Anforderungen an die Lernenden. Die Verfügbarkeit
von Modellen oder von selbst erstellten Anschauungsmaterialien sollte im Stereometrieunterricht
eine Selbstverständlichkeit sein. Die benutzten Farben für die Achsenschnitte sollten in dieser Phase
bereits einen Wiedererkennungswert haben und so
den Zugang zu einer Lösung erleichtern.
8 Diese Aufgabe macht auf den Tetraeder, einen
der fünf platonischen Körper, aufmerksam. Zahlreiche weitere ergänzende Aufgabenstellungen lassen
sich zu diesem interessanten Körper formulieren:
– Netze (verschiedenartige Netze)
– Symmetrieebenen
– Entwicklung von Formeln für Volumen, Ober­
flächeninhalt usw.
6 Pyramide. Kegel. Kugel K 75
DO01742692_KT_K06_062_078.indd 06.07.2009 14:51:20 Seite: 76 [Farbbalken für Fogra39] BlacK
Cyan
Magenta
Yellow
Schülerbuchseite 147 – 150
9 Die Aufgabenstellung wird zunächst in einer
29 Die Erzeugung von Körpern durch die Rotation
statischen Situation, Teilaufgabe a), entwickelt. Die
Berechnung einer solchen aufgespannten Fläche in
einem Körper ist recht anspruchsvoll und erfordert
ein Durchdringen des Körpers und mentales Konzentrieren auf die unterschiedlichen Ebenen mit
den dort vorkommenden Figuren. Zudem müssen
Verzerrungen der Darstellung berücksichtigt werden. Für die Lernenden ist das Dreieck ESF nicht
ohne weiteres als gleichschenkliges Dreieck zu erkennen.
Die Fragestellung in Teilaufgabe b) bringt eine
gewisse Dynamisierung ins Spiel. Das Dreieck EFS
wird bewegt und verändert sich dabei. Es wird von
den Schülerinnen und Schülern erwartet, dass diese
Veränderungen mental vollzogen werden. Skizzen
können helfen, sind jedoch immer noch statisch.
Der Einsatz einer dynamischen Geometriesoftware
DGS kann zur Verdeutlichung des Sachverhaltes erheblich beitragen.
von Flächen ist ein interessanter Zugang für stereo­
metrische Betrachtungen, da Ausgangsfläche und
virtueller Körper in Beziehung gebracht werden
müssen. Die virtuelle Entstehung eines Körpers aus
einer ebenen Figur mittels der eigenen Raumvorstellung ist für viele Lernenden nicht ohne weiteres
leistbar. Sinnvoll ist es, in aufbauender Form, ausgehend von einfachen Flächen, die notwendigen
Strukturen zu entwickeln, sodass die rotierenden
Flächen als Körper mit den entsprechenden Besonderheiten gesehen werden. Siehe dazu auch < Serviceblatt „ Alles dreht sich“, Seite S 45.
Ein solches Vorgehen könnte sich an den nachfolgenden Schritten orientieren:
1. Flächen, die mit einer Seite an der Achse anliegen, werden betrachtet:
15 Es ist davon auszugehen, dass der ausgehöhlte
Teil des Futtertrogs an den Enden jeweils die Form
von Viertelkugeln hat.
21 Der prozentuale Vergleich zweier Werte erfordert jeweils die Festlegung des Ausgangswertes,
also der Vergleichsgröße. Die Aufgabenstellung
lässt diese offen, demnach müssen zwei unterschiedliche Lösungen akzeptiert werden.
Die Radien der größeren Kugeln sind um 22,5 %
größer als die der kleineren Kugeln. Ausgehend von
den größeren Kugeln sind die Radien der kleineren
Kugeln um 18,4 % kleiner.
28 Das Dachgeschoss ist für die Schülerinnen und
Schüler nicht ohne weiteres als zusammengesetzter
Körper erkennbar. Exemplarisch kann an diesem
Körper ein „Durchdringen“ aufgezeigt werden, indem die notwendigen Stützdreiecke und Teilkörper
eingezeichnet werden:
Für die Volumenberechnung ist der Hinweis auf das
Zusammenfügen der beiden Pyramidenhälften zu
einer Pyramide sicherlich hilfreich.
K 76 6 Pyramide. Kegel. Kugel
DO01742692_KT_K06_062_078.indd 06.07.2009 14:51:20 Seite: 77 [Farbbalken für Fogra39] BlacK
Cyan
Magenta
Yellow
Schülerbuchseite 150
… auch zusammengesetzte Flächen:
Damit ist zunächst eine klare Zuordnung zwischen
einer Flächenform und dem daraus entstehenden
Körper geschaffen.
2. In einem weiteren Schritt werden Flächen betrachtet die „Hohlräume“ oder „Durchbohrungen“
erzeugen können.
Zum Beispiel:
Ausgehend von diesen grundsätzlichen Betrachtungen, können heuristische Kompetenzen vermittelt
werden, um Drehkörper planvoll zu bearbeiten.
6 Pyramide. Kegel. Kugel K 77
DO01742692_KT_K06_062_078.indd 06.07.2009 14:51:20 Seite: 78 [Farbbalken für Fogra39] BlacK
Cyan
Magenta
Yellow
Schülerbuchseite 152 – 169
Bewerbungstraining
Vorschlag für die Punkteverteilung
Kommentare zum Kapitel
Neben Allgemeinwissen, sprachlichen Fähigkeiten
und Konzentrationsfähigkeit werden in Einstellungstests häufig auch mathematische Fähigkeiten
wie Rechenverfahren, Sachaufgaben, logisches Denken und räumliches Vorstellungsvermögen getestet.
Dies sollte Anlass sein, den Lernenden eine Möglichkeit zu schaffen, sich auf solche Tests selbstständig vorzubereiten.
Einstellungstest 1 (50 Punkte)
Nr. 1 4 P.
Nr. 2
Nr. 3 6 P.
Nr. 4
Nr. 5 4 P.
Nr. 6
Nr. 7 4 P.
Nr. 8
Nr. 9 4 P.
Nr. 10
9 P.
4 P.
6 P.
3 P.
6 P.
Einstellungstest 2 (60 Punkte)
Nr. 1 2 P.
Nr. 2
Nr. 3 4 P.
Nr. 4
Nr. 5 4 P.
Nr. 6
Nr. 7 4 P.
Nr. 8
Nr. 9 4 P.
Nr. 10
Nr. 11 8 P.
Nr. 12
6 P.
6 P.
8 P.
4 P.
6 P.
4 P.
Auftaktseite
Mit den Auftaktseiten werden den Jugendlichen
Tipps zu ihrem Auftreten, zu ihrer Kleidung, zur Konzentration, aber auch zum Herangehen an Einstellungstests gegeben. Unterstützt von Bildern bietet
sich ihnen also die Möglichkeit, Unsicherheiten einzudämmen und sich mit solchen Situationen zumindest in der Vorstellung auseinander zu setzen.
Konzeption der Einheit
Aufgrund der Themenfülle bleibt während der Unterrichtszeit häufig wenig Zeit, vorangegangene
Themen grundlegend zu wiederholen. Da die Einheit zum Selbststudium geeignet ist, wird es den
Jugendlichen ermöglicht, sich zeitnah auf ihre persönlichen Einstellungstests vorzubereiten.
– Die Schülerbuchseiten 154 bis 160 bieten eine
kompakte Nachschlagemöglichkeit zur Erinnerung und Wiederholung der benötigten Themen.
– In den Tests 1 bis 6 (Schülerbuchseiten 161 bis
166) werden vermischte Aufgaben zu allen Themen angeboten. Diese können gut als Wiederholung oder Training eingesetzt werden.
– Da in der Realität häufig der Zeitdruck ein großes Problem darstellt, bieten die drei Einstellungstests die Möglichkeit, eine Realsituation in
der Klasse herzustellen. Dabei sollte die Zeitvorgabe von 30 Minuten exakt eingehalten werden. Fast alle Einstellungstests sind ergebnisorientiert. Deshalb können die Lösungen auch direkt
auf den Tests eingetragen werden. Das vorgegebene Punktesystem (im Folgenden ausgeführt)
ermöglicht die vergleichende Auswertung innerhalb der Lerngruppe.
K 78 Bewerbungstraining
Einstellungstest 3 (50 Punkte)
Nr. 1 2 P.
Nr. 2
Nr. 3 6 P.
Nr. 4
Nr. 5 6 P.
Nr. 6
Nr. 7 4 P.
Nr. 8
Nr. 9 3 P.
Nr. 10
Nr. 11 2 P.
Nr. 12
Nr. 13 4 P.
6 P.
3 P.
4 P.
4 P.
3 P.
3 P.
DO01742692_Umschlag.indd 30.06.2009 09:10:49 Seite: 11 [Farbbalken für Fogra39] BlacK
Cyan
Magenta
Yellow
9
Mathematik
Schnittpunkt Serviceband – der Service für die Vorbereitung und
die Durchführung Ihres Unterrichts!
Der Serviceband ist in drei Teile gegliedert:
– Kommentare (K): Im ersten Teil finden Sie unterrichtspraktische Hinwei­
Schnittpunkt se, Kommentare und Anregungen für Ihre Unterrichtsvorbereitung.
– Serviceblätter (S): Der zweite Teil bietet Ihnen über 60 passgenau auf
das Schülerbuch abgestim­mte und direkt einsatzfähige Kopiervorlagen
und die ent­sprechenden Lösungen. Sie finden hier Übungen zur Differen­
zierung, ansprechende Spiele und Arbeitsblätter, die die Inhalte des
Schülerbuches kumulierend aufgreifen.
– Lösungen (L): Im dritten Teil finden Sie alle Lösungen und Lösungs­
hinweise zu den Aufgaben des Schülerbuches.
Schnittpunkt
Mathematik
Serviceband
Serviceband
ISBN 978-3-12- 742692 -2
Rheinland-Pfalz
9
Herunterladen