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DER
KLIMAWANDEL
VOR DER
HAUSTÜR
EIN JOURNALISTISCHER
WETTBEWERB
FÜR JUGENDLICHE
UND JUNGE MENSCHEN
BIS 27 JAHRE
DER
KLIMAWANDEL
VOR DER
HAUSTÜR
DOKUMENTATION
DER WETTBEWERBE
2012 / 2013 / 2014
ARBEITSMATERIAL
DAS KLIMA
VERÄNDERT SICH.
Das war schon immer so.
Es gab wärmere und kältere Zeiten, mitunter auch Temperaturschwankungen um mehrere Grade innerhalb weniger Jahre. Das kommt daher, dass das Klima der Erde durch
natürliche Rahmenbedingungen wie zum Beispiel die Stärke der Sonneneinstrahlung,
die Beschaffenheit der Erdoberfläche, den Gehalt an Treibhausgasen in der Lufthülle
bestimmt wird.
Mittlerweile sind sich die Wissenschaftler jedoch darüber einig, dass der Mensch das
Klima seinerseits beeinflusst. Die ersten Auswirkungen des vom Menschen verursachten Klimawandels sind spürbar.
Schlagzeilen wie „Bolivien fürchtet den Verlust der Gletscher“, „In der Südsee zeigt der
Treibhauseffekt schon massive Folgen“, „Forscher warnen vor Erderwärmung um vier
Grad“, „Wetterextreme drohen Normalität zu werden“ oder „Wüsten breiten sich aus“
sagen uns keine rosige Zukunft auf unserer Erde voraus.
Die massive Verbrennung fossiler Energieträger wie Kohle, Erdöl, Erdgas treibt die
Konzentration der Treibhausgase in der Lufthülle in die Höhe. Und je mehr Treibhausgase in die Atmosphäre gelangen, desto mehr Strahlung wird wieder zurück auf die
Erde gelangen. Es wird wärmer. Eine globale Erwärmung hat erheblichen Einfluss auf
alle Bereiche von Natur und Gesellschaft. Heftigere Niederschläge, Erhöhung der
Extremtemperaturen, ein Anstieg der Meeresspiegel (Überflutungen) und langanhaltende Dürreperioden (Wüstenbildung) sind nur eine Auswahl der Veränderungsszenarien, die, wenn nicht bereits eingetreten, so zu erwarten sind.
Am schwersten betroffen von den Auswirkungen des Klimawandels sind die Entwicklungsländer.
Das liegt zum einen Teil daran, dass ihnen eine gewisse Anpassungsfähigkeit an die
größte Herausforderung der Menschheit, dem Klimawandel, fehlt. Des weiteren leben
zum Beispiel in Afrika 70 % der Bevölkerung von der Landwirtschaft. Mit den Folgen der
Klimaveränderungen ist ihre Ernährungssicherheit und damit ihr Leben gefährdet. .
Dürreperioden führen zum Austrocknen von Seen und Versiegung von Flüssen. Der
Anstieg der Meerespiegel wiederum führt zur Bedrohung von Siedlungsflächen und
Süßwasserreservoiren.
Hungersnöte und Wasserknappheit führen zu Konflikten, nicht selten zu Kriegen.
Die Gesamtsituation wird zur Migration von Menschen führen, deren Überleben in ihrer
Heimat durch die Klimaveränderungen nicht mehr gesichert ist.
2
Doch auch Vietnam ist eines der Länder, die vom Klimawandel schwer betroffen sind.
Wenn die Veränderungen des Klimas zum Anstieg des Meerespiegel führen, würden
mehr als ein Viertel der Bevölkerung durch die steigenden Fluten vertrieben. China
fürchtet einen dramatischen Rückgang der Reisproduktion. „Wenn wir nicht handeln,
wird der Klimawandel Chinas langfristige Kornsicherheit in der zweiten Jahrhunderthälfte ernsthaft beeinträchtigen“, haben chinesiche Forscher und Beamte gewarnt.
Die globale Erwärmung hat auch Russland zu spüren bekommen: 2013 wurde der Ferne
Osten von den schlimmsten Überschwemmungen der jüngsten Vergangenheit heimgesucht. Verursacht wurden sie durch nie dagewesene Regenfälle, und eine Zunahme von
Naturkatastrophen werden prognostiziert.
Lang anhaltende Hitzwellen lassen weite Gebiete in Kolumbien leiden, in verschiedenen
Regionen herrscht akuter Wassermangel, was wiederum zu großen Verlusten in der
Landwirtschaft und zu zahllosen Waldbränden führt.
Und wir hier in Deutschland? Auch hier werden Folgen für die Landwirtschaft, Hitzwellen, Waldbrände, Flusshochwasser und eine Verminderung des Potentials fürWasserund Windkraft vorausgesagt.
Aufzuhalten ist der Klimawandel sicher nicht mehr, doch die schlimmsten Folgen können noch verhindert werden. Dazu müssen weltweit die Treibhausgas-Emissionen
reduziert werden.
Einen Schritt in die richtige Richtung und ein bedeutendes Signal hat die überraschende
Übereinkunft zwischen den USA und China, den beiden weltweit größten TreibhausgasEmitenten, zu ihren Klimaschutzzielen bei einem Gipfel in Peking gezeigt:
US-Präsident Barack Obama und Pekings Staats- und Parteichef Xi Jinping einigten
sich auf ein gemeinsames Vorgehen gegen den Klimawandel. „Verhandeln Washington
und Peking künftig auf den Klimagipfeln konstruktiv, werden sich auch viele andere
wichtige Länder, zum Beispiel Klimaschutzbremser Kanada oder Indien bewegen müssen, die sich bisher hinter den Hauptkontrahenten verstecken konnten“, so Joachim
Wille, Redakteur bei klimaretter.info, Nov. 2014).
Der Klimawandel ist komplex und entgrenzend. Wir sitzen alle in einem Boot.
Politik, Wirtschaft und Verbraucher... alle sind gefragt.
KLIMAWANDEL VOR DER HAUSTÜR.
UND KLIMASCHUTZ? DER BEGINNT EBEN AUCH GENAU VOR DIESER.
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Der Klimawandel
und die Leute
nach Erich Fried
und Gertrude Stein
Es gibt keinen
Klimawandel
sagen die Ignoranten
Es gab schon immer
Klimawandel
sagen die Relativisten
Mich wird
der Klimawandel
nicht mehr betreffen
sagen die Egoisten
Der Mensch ist nicht schuld
am Klimawandel
sagen die falschen
Humanisten
Der Klimawandel
hat auch sein Gutes
sagen die Zweckoptimisten
Der Klimawandel
ist der Klimawandel
ist der Klimawandel
sagen jene,
die versuchen,
die Wahrheit
zu erkennen.
CHRISTIAN ENGELKEN
Juli 2011
4
WET
TBE
201
2
WER
B
SEIDOU BILAJETA // Togo / Westafrika // 2. Preis
Klimawandel in Togo
Höhere Temperaturen, weniger Niederschläge und ein verrückter Wetterwechsel
bekommen wir hier zu spüren. Wir leben von der Landwirtschaft. Unser Klima und
unsere Böden sind eigentlich so günstig, dass Hirse, Mais und andere Gemüse gut
wachsen. Ich habe jedoch gelesen, dass gerade für Afrika und damit auch für meine
Heimat Togo die Klimaprognosen lange Dürreperioden und unsichere Niederschlagsverhältnisse voraussagen. Damit ist die Versorgung der Menschen mit Grundnahrungsmitteln gefährdet.
Wenn ich nachdenke, empfinde ich Ungerechtigkeit. Wir hier haben doch am wenigsten
zum Klimawandel beigetragen, wir haben geringe Schadstofffreisetzungen und vom
Klimawandel werden wir nun am stärksten betroffen sein. Und wir Bauern sind doch
unzureichend gebildet, um uns auf die Folgen vorzubereiten oder zumindest darauf zu
reagieren. Wenn ich Dürreperioden und Niederschlagszeit und -menge nicht mehr vorhersagen kann, kommt meine Erfahrung als Bauer mir nicht mehr zugute.
Die Landnutzung müsste neu gestaltet werden, um die Auswirkungen des Klimawandels aufzufangen. Doch wir Bauern werden uns nicht schnell genug auf die neuen
Bedingungen einstellen können.
Wir leben von der Landwirtschaft, das meiste, was wir anbauen ist zum Eigenverbrauch.
Ich weiß, dass es hier in Togo bereits Schulungen für Bauern gibt, in denen neue Methoden für die Landwirtschaft gelehrt werden, die an die Klimaveränderungen in Togo
angepasst sind. Ich bin noch jung, ich kann mich noch schnell an Neues, Fremdes
anpassen, aber mein Vater und viele ältere und alte Bauern haben Angst und sind verzweifelt.
Aber ich habe in meinem Leben gelernt, das Negatives auch eine Chance sein kann.
Neue Anbaumethoden, Anbau von dürreresistenten Maissorten oder statt Ackerbau
Viehzucht zu betreiben – all dies sind doch Möglichkeiten all den Veränderungen entgegenzuwirken oder sich mit ihnen zu arrangieren.
Mutiges Handeln und Hoffnung wird gefordert sein.
Ein afrikanisches Sprichwort der Haya sagt: „Armut ist wie ein Löwe – kämpfst Du nicht,
wirst Du gefressen“.
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// 2012
TRUONG THAN HANG //
Vietnam
Eine Frau auf dem Heimweg am späten Nachmittag in
Ho Chi Minh Stadt, eine der größten Städte in Vietnam.
In den letzten Jahren kam sehr oft an den Nachmittagen Meerwasser in die Stadt, was zu großen Verkehrsproblemen führte.
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FRANKLIN LEMUS GARIZAO // Kolumbien / Valledupar // 3. Preis
Auf der Suche nach einem Schatz vergisst der Mensch die wahren Schätze, die er hat.
Die Menschen in ihrem Eifer, ihre Lebensqualität zu verbessern (sie sehen es aus der
Sicht dessen, was man mit Geld kaufen kann) gehen über die wahre Lebensqualität, die
sie haben.
So drängen sie alle Beteiligten, wie die Natur und ihre ganze Umgebung, in ihren Modus
„vivendi“. "Ihren wahren Schatz um leben zu können"
Wie die Bilder zeigen, leiten die Männer den natürlichen Lauf eines Flusses um, damit
sie etwas Gold finden. Die Suche nach Gold hat die größten Auswirkungen auf die Gewässer, die Flora und Fauna.
Die Umleitung des Flusses führt zur Vertreibung von Menschen aus ihrer Heimat.
Neben den inakzeptablen Umweltpraktiken, durch die falsche Verwendung von Materialien wie Quecksilber und Zyanid, gibt es zunehmende Abholzung und Bodenerosion.
Dies führt zu unberechenbaren Auswirkungen auf die Umwelt.
Tagebau am Stadtrand
von Segovia (Antioquia)
in Kolumbien
Gegen das Gesetz
Obwohl die Umweltbehörden gegen den Bau von Radwegen, Straßen und Fußwegen am
rechten Ufer des Flusses Guatapuri waren, trieb die lokale Regierung im Gegensatz zu
dem Konzept der Umweltorganisation den Bau dieser Pfade voran. Dies verursachte
Belastungen für die Tier- und Pflanzenwelt des Sektors. Wieder einmal wurden die
industrielle Entwicklung sowie das Straßen-und Freizeitangebot über den Umweltschutz gestellt.
Was gegen das Gesetz ist, weil die Verfassung von 1991, die in Kolumbien gilt, zum
Schutz der Umwelt und der natürlichen Ressourcen ist.
Ursache dieser Verschmutzung sind die Baumaßnahmen am rechten Ufer des Flusses
Guatapuri, im Bezirk Cesar.
Franklin ist Jurastudent an der Universität Cesar / Kolumbien.
8
// 2012
NGUYEN VAN THAN // Vietnam // 1. Preis
Das Foto wurde 2010 im Vu Thang Distrikt in der Ha Tinh Provinz in Vietnam aufgenommen.
Es gab damals schwere Regenfälle zwischen dem 15. und 19. Oktober 2010.
An vielen Stellen stand das Wasser 2 bis 3 Meter hoch. 20 Menschen starben, weitere 20 wurden vermisst.
Die Menschen mussten die Dächer ihrer Häuser öffnen, um mit dem Rettungspersonal Kontakt aufzunehmen
und Hilfe und Nahrungsmittel zu erhalten.
9
JIBADE KWAME // Togo / Westafrika
Die Wetterlage in Doha
Die Auswirkungen und Gefahren des Klimawandels und der globalen Erwärmung sind
mittlerweile auch in Afrika angekommen.
Vom 26.11. bis 7.12.2012 findet ja bekanntlich die 18. UN-Klimakonferenz in Doha (im arabischen Emirat Katar) statt. Im Augenblick wird natürlich der Klimathematik weltweit
eine hohe Aufmerksamkeit geschenkt, als vielleicht sonst. Auch in Afrika ist das Thema
ein Thema, jedoch werden die Bemühungen zur Problemlösung mehr oder weniger
intensiv angegangen.
Katar, dort wo über ein neues Klimaabkommen diskutiert wird, steht, was den Klimaschutz betrifft gar nicht so gut da:
"Umweltschutz spielt in der katarischen Politik überhaupt keine Rolle", meint Guido
Steinberg, Nahostexperte bei der Stiftung Wissenschaft und Politik in Berlin. Darin ist
er sich einig mit Wael Hmaidan, Direktor von Climate Action Network, eines im Libanon
beheimateten Dachverbands internationaler Umweltorganisationen. "Der Klimawandel
war nicht auf der politischen Agenda", meint Hmaidan, "bis sich Katar entschlossen
hat, die diesjährige Klimakonferenz ausrichten zu wollen."
(Zitat aus einem Bericht von Andrea Rönsberg, Deutsche Welle, zzt. in Doha)
Ich meine, im Grunde ist es einerlei, warum ein Land in der Welt sich mit dem Klimawandel beschäftigt und sich um Klimaschutz bemüht. Hauptsache ist doch, dass jeder
etwas tut. Und zwar wirklich handelt, nicht nur darüber redet. Wird die Klimakonferenz
dahingehend etwas erreichen?
Ziel der Klimakonferenz soll u.a. eine Begrenzung der Erderwärmung auf max. 2 Grad
Celsius sein. Aber selbst führende Klimaforscher nennen dies ein unrealistisches Ziel.
Bis 2015 wollen die anwesenden ca. 190 Staaten einen Klimavertrag schließen, der dann
2020 in Kraft treten soll.
Ich bin skeptisch.
Ich hoffe einfach nur, dass der Klimawandel sich nicht so schlimm gestaltet, wie
gedacht. Von Konferenzen erwarte ich nichts. Das ist Politik, und die meisten Politiker
schieben doch gerne alles auf die lange Bank. Symbolisch sind sie dabei und interessiert; und meinen es auch in dem Moment ehrlich, was sie sagen. Doch was sind Worte.
Und über Worte geht es meistens nicht hinaus oder es dauert zu lange, bis die Worte
Taten werden.
Und dabei sind sie doch auch Menschen, die mit den Folgen des Klimawandels leben
müssen.
Jibade ist Student und lebt in Deutschland.
10
// 2012
REN JIAN // China
ZHAO KUN // China // 2. Preis
WANG KE HAN // China // Sachpreis
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DANA PELAEZ // Kolumbien
Aus der Ferne kann ich erkennen, wie meine Heimat Kolumbien
von der globalen Erwärmung betroffen ist.
Mein Artikel basiert auf Berichten, die ich in verschiedenen Medien gefunden habe.
In den Entwicklungsländern, so auch in Kolumbien, sehen wir bereits die Auswirkungen
der Klimaveränderungen. Ich lebe hier in Deutschland und möchte meinen Freunden
und Deutschland einen anderen Teil von Kolumbien zeigen.
Ich habe Hoffnung, dass die jungen Leute und
die zukünftigen Generationen die Aufgabe
erkennen, die wir vor uns liegt. Noch ist es möglich, die verheerenden Auswirkungen dieser
Katastrophe zu minimieren.
Kolumbien ist ein Land mit vielen landschaftlichen Kontrasten, mit viel Wild und unzähligen
Landschaften von Guajira zum Amazonas. Mit
natürlichen Reichtümern und sehenswert.
Allerdings ist die globale Erwärmung eine Tatsache und Effekte sind im Land bereits sichtbar.
Laut dem Institut für Hydrologie Meteorologie
und Umweltwissenschaften (IDEAM) stieg die
Lufttemperatur zwischen 0,1 und 0,2 ° C, in der
zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts.
Das deutlichste Zeichen ist der Rückzug der
Gletscher des Landes. Im Jahr 1974 hatten sie
eine Fläche von etwa 94 Quadratkilometern
(km²), 2003 belief sich die Fläche auf 55 km².
Jedes Jahr verlieren diese Bereiche zwischen
2% und 3% der Fläche. An den kolumbianischen
Küsten gibt es eine steigende Tendenz des mittleren Meeresspiegels, von drei bis vier Millimeter pro Jahr im Pazifik und ein oder zwei Millimeter in der Karibik.
Dana ist 16 Jahre alt und lebt in Deutschland.
12
// 2012
MIRIAM RAUH // Deutschland
Auf meinem Foto habe ich die Folgen des Klimawandels positiv aufgezeigt.
Natürlich ist das ironisch gemeint, doch ich will die Menschen darauf aufmerksam machen, wie wichtig es ist,
sparsam mit Strom und Energie umzugehen.
Wenn wir nicht schon bald etwas gegen den Klimawandel unternehmen, wird wenig Trinkwasser
nicht die einzige Folge sein.
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AKOUETE C. // Togo / Westafrika
Wir sitzen alle in einem Boot...
Wir in Togo haben ganzjährig ein feuchtes Klima mit durchschnittlich 30 Grad im Norden und 27 Grad an der Küste. Nachts gibt es nur eine geringe Abkühlung. Am heißesten ist es im Februar und im März und von Mai bis Oktober ist die Regenzeit, die ihren
Höhepunkt im August findet. Der Januar ist der trockenste Monat. Im Süden gibt es
zwei Regenzeiten, einmal von April bis Juni und von September bis November. Die
regenreichsten Monate sind Juni und Oktober. Am wärmsten ist der März mit durchschnittlich 32 Grad, der kühlste Monat ist der August.
Inzwischen wird bei uns über den Klimawandel immer häufiger diskutiert. Unser größtes Problem ist der Schutz der Wälder. Wiederaufforstung und Umweltbildung erfordern unser besonderes Engagement.
Im Sommer 2007 hatten wir einen überdurchschnittlich trockenen Sommer, und vielen
Bauern vertrocknete die Ernte.
Ist dies nun als Folge des Klimawandels oder als Ausnahmeerscheinung zu betrachten?
Fakt ist, dass die Bauern feststellen, dass der Wechsel der Jahreszeiten sich anders
gestaltet als früher und dass der verstärkte Holzeinschlag dafür verantwortlich ist.
Nur was tun? Holz ist bei uns die wichtigste Energiequelle. So muss also folglich unser
besonderer Fokus auf Maßnahmen der Wiederaufforstung gerichtet sein. Eine erste
Maßnahme sollte die Sensibilisierung der Menschen für dieses Thema sein: durch
Umweltbildung an den Schulen und in der breiten Landbevölkerung. Die Regierung
muss Programme für den Kampf gegen die Erderwärmung unterstützen. Aufforstungsprogramme werden bereits unterstützt, der illegale Holzeinschlag wird untersagt, doch
die vorhandene Korruption in der Forstwirtschaft macht vieles zunichte.
Es gilt, Verantwortung für die Umwelt zu übernehmen. Und das von jedem Menschen,
der auf dieser Erde lebt – egal wie stark eine Nation von den Folgen des Klimawandels
betroffen ist. Wir sitzen alle in einem Boot....
Vollständiger Name liegt der Redaktion vor.
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// 2012
TA QUYNH TRANG // Vietnam
Ein Mann in einem Boot vor einer Grundschule. Die Schule ist zur Hälfte in tiefem Wasser.
In den mittleren Provinzen in Vietnam gibt es jedes Jahr Stürme, aber in den letzten Jahren wurden die Stürme
schwerer und verursachten größere Probleme für das Leben.
Das Foto zeigt, wie Kinder in der Schule eingeschlossen sind. Die lokalen Behörden müssen ein Rettungsteam
schicken, um sie abzuholen.
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MACHENDA ALESE // Togo / Westafrika
Menschen(s)kinder
Der Mensch hat Einfluss auf die Klimaentwicklung, das ist klar. Aber ist es wirklich so
ungewöhnlich, dass sich zum Beispiel der Meeresspiegel erhöht? Gab es das in der
Erdgeschichte noch nie?
Seit es die Erde gibt, hat sich das Klima doch schon oft verändert. Alle Lebewesen der
Erde beeinflussen sich nun mal gegenseitig. Auch haben Klimaveränderungen schon
Völkerwanderungen ausgelöst. Also alles normal und ein natürlicher Prozess. Das Problem ist nur, dass der Mensch diesen natürlichen Prozess beschleunigt, sich also „einmischt“.
Wenn nun ein natürlicher Prozess künstlich beschleunigt wird, kann dies nichts Gutes
bedeuten. Ist wie bei der Geburt eines Kindes. Wenn es reif ist, wird es ganz natürlich
den Bauch der Mutter verlassen. Mischt man sich ohne Grund ein, gefährdet man das
Leben der Mutter und des Kindes. Die Natur weiß schon, was sie macht.
Ist und bleibt also der Mensch gefragt. In Afrika, in Asien, in Europa und überall auf der
Welt. Wer sich einbildet, die Natur wird sich rächen, ist im Irrtum. Sie rächt sich nicht,
hat sie gar nicht nötig. Die Natur passt sich an. Und das wird sie. An all das, was wir
Menschen ihr antun, damit wird sie weiterleben können. Nur werden wir als Menschen
dann nicht mehr in und mit ihr leben können, weil uns fehlt, was uns am Leben erhält.
Da muss dann etwas Klügeres her. Ein Lebewesen, welches gern und einig, mit und in
der Natur sein Dasein genießt. Fern ab von Machtgier und Gewinn.
Wenn ein Mensch mit mir das treiben würde, was die Menschen mit der Natur machen,
da kann ich Euch sagen, den würde ich ganz, ganz schnell rauswerfen.
Der Mensch glaubt, die Natur beherrschen zu können und kann es nicht mal an sich
selbst.
Stärkt den Blick aus Euren naturtrüben Augen und handelt natur- und lebensnah und
rettet, was noch zu retten ist.
Machenda ist 17 Jahre alt.
16
// 2012
Nirgendwo: Eine Frau schiebt ihr nicht funktionierendes Motorrad durch eine
überflutete Straße von Hanoi. 31. Oktober 2008.
HOUNG ANH //
Vietnam
Überflutete Straße: Ein Ladenbesitzer schaut aus seinem überfluteten Laden
während der Flut in Hanoi. 31. Oktober 2008.
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JONAS HESSLING, ISABELL KNEPPER, ANNABELL MAHS,
ALEXANDER MONHOFF // Deutschland // 2. Preis
Interviews in Kenya
Klimawandel vor der Haustür
Jonas Hessling (Sozialwissenschaft), Isabell Knepper (Biologie), Annabell Mahs (Sozialwissenschaft)
und Alexander Monhoff (Good Governance) sind Studenten aus Rostock.
Sie waren im Oktober 2012 für drei Wochen in Archers Post in Kenia.
Das Schicksal der dort unter den negativen Auswirkungen des Klimawandels lebenden Menschen
veranlasste die Gruppe diesen Film zu produzieren.
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// 2012
MAX PIETSCHMANN // Deutschland // Sachpreis
Klimaschutz-Kurzfilm
http://www.youtube.com/watch?v=IvAga-6J0N8&feature=youtube_gdata
Ein Kurzfilm über den Klimawandel und andere durch den Menschen verursachte Umweltprobleme.
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JOHANNES WEBER // Deutschland / Rostock // 1. Preis
Vier, die auszogen, die Ostsee zu schützen
Der Klimawandel hinterlässt überall seine Spuren und das auch vor den Türen von Rostock.
Das Leibniz-Institut für Ostseeforschung in Rostock-Warnemünde (IOW) ist eines der deutschen Forschungsinstitute, das sich speziell mit den Auswirkungen auf unser heimisches
Meer – die Ostsee – beschäftigt. Das IOW hat 216 Mitarbeiter und ist in vier Fachsektoren aufgeteilt. In der Physikalischen Ozeanographie, Meereschemie, Biologischen Meereskunde
und der Marinen Geologie nehmen Wissenschaftler die Natur genauer unter die Lupe.
Im Sektor Biologische Meereskunde ist die Arbeitsgruppe „Küsten- und Meeresmanagement“ tätig. Diese befasst sich mit anwendungsorientierter Küsten- und Meeresforschung.
Der Klimawandel spielt dabei eine Rolle, wie er sich zum Beispiel auf den Tourismus auswirkt oder welche Maßnahmen zum Schutz der Ostsee getroffen werden müssen.
Eine der dort tätigen Wissenschaftler ist Silke Schönwald. Sie arbeitet mit mehreren Kollegen in der Arbeitsgruppe Küsten- und Meeresmanagement. Das Team greift viele unterschiedliche Themengebiete auf. „Ich beschäftige mich mit Indikatoren, die Auskunft geben
sollen, wie nachhaltig Küstengemeinden agieren“, erzählt Schönwald. Ein Indikator ist zum
Beispiel die Badewasserqualität aber auch soziale und wirtschaftliche Faktoren werden
betrachtet.
Darüber tauscht sich Schönwald mit Leuten aus anderen europäischen Küstenregionen aus.
Im Rahmen eines EU-Projektes erfährt sie, wie deren Strandmanagement aussieht und wie
die Einwohner dort auf den Klimawandel reagieren, wenn es z.B. zu Hochwasserereignissen
kommt. Nach dem projektinternen Austausch und einer Analyse der Situation werden nun
Maßnahmen zur Anpassung an die prognostizierten Folgen des Klimawandels entwickelt.
„Wir müssen endlich anfangen, nachhaltig zu wirtschaften, um dem Trend des Klimawandels
entgegenwirken zu können“, sagt Schönwald.
Neben ihr gehört auch Christian Filies zur Arbeitsgruppe. Der 30-Jährige arbeitet bei der
NGO: „EUCC – Die Küsten Union Deutschland“ (EUCC-D), die im Leibniz-Institut untergebracht
ist. Sie fördert die nachhaltige Entwicklung der Küsten und Meere durch integriertes Management unter Einbeziehung des globalen Wandels und regionaler Interessen. Christian Filies
untersucht dabei die Einflüsse des Klimawandels auf den Tourismus: „Den Entscheidungsträgern im Tourismus versuche ich die Entwicklungen näher zu bringen, die in den nächsten Jahren wahrscheinlich zunehmend Einfluss nehmen werden.“
20
// 2012
Der ehemalige Student der Uni Lüneburg hat, bevor er zu EUCC-D kam, seine Abschlussarbeit für das deutsche Klimaprojekt „RAdOst“ geschrieben. „Wenn ich aber konkrete Prognosen für die Ostsee vorhersagen könnte, würde ich dafür bestimmt einen Nobelpreis kriegen“,
sagt er lachend. Jedoch ist ihm aufgefallen, dass eine Saisonverlängerung des Sommers
stattfindet.
Ein gutes Beispiel ist das dritte Oktoberwochenende in diesem Jahr. Es herrschten bis zu 25
Grad, was ungewöhnlich mitten im Herbst ist. Eine weitere Sache hat Filies beobachtet:
„Eine rein subjektive Wahrnehmung von vielen ist, dass die Intensivität der Stürme im Winter
zugenommen hat. Die Statistik belegt das nicht, aber einen Meeresspiegel- und Temperaturanstieg gibt es schon, auch wenn das so gering ist, dass man es nicht spürt.“ Allerdings sind
die minimalen Veränderungen mit Messgeräten feststellbar.
Das EUCC-D-Mitglied ist jedenfalls der Auffassung, dass man deswegen aber nicht in Panik
verfallen sollte. Ihm ist es dagegen wichtig, bei den Leuten das Bewusstsein zu schaffen, den
Prozess des Klimawandels wahrzunehmen.
Ein weiteres Mitglied der Arbeitsgruppe ist Matthias Mossbauer. Er sitzt mit Schönwald in
einem Büro. Der Mann mit dem Pferdeschwanz arbeitet am Themengebiet „Strandmanagement“. „Vorher habe ich das Unterwasserpflanzenwachstum entlang der Ostseeküste untersucht. Jetzt habe ich ein Thema, was sich nicht mehr ganz dem Thema Klimawandel zuwendet“, meint Mossbauer.
Bei seinen Untersuchungen des Unterwasserpflanzenwachstums hat er festgestellt, dass
immer mehr Pflanzen an den Strand getrieben werden. Das nennt man auch „Strandanwurf“
und wird von der Tourismuswirtschaft als Problem gesehen. Es ist ein hoher finanzieller Aufwand, den Strand davon zu befreien. Besonders den Strandbehörden interessieren die Auswirkungen für die nächsten Jahre. Dazu hat Mossbauer mit anderen Forschern eine Ökosystemmodellierung durchgeführt. Sie versuchten damit, das Pflanzenwachstum zu simulieren. Dabei wurde festgestellt, dass sich in den nächsten 50 bis 70 Jahren das Problem des
„Strandanwurfs“ vergrößern wird. Keine gute Nachricht für den Tourismus.
Er hat für die Zukunft herausgefunden, dass die Wassertemperatur das Unterwasserpflanzenwachstum nicht großartig verändern wird. Seiner Meinung nach wird der Klimawandel an
der Ostsee keine so großen Auswirkungen haben, wie in anderen Regionen der Welt.
Was für ihn an der Küste ein wichtigeres Problem darstellt, sind die Nährstoffeinträge der
Landwirtschaft in die Ostsee. Um die Einträge zu verringern, versichert Mossbauer, habe es
aber bereits EU-Maßnahmen gegeben. Für die Zukunft weiß er, gibt es eine weitere Sache
die zu beachten ist: „Der durchschnittliche Meeresspiegelanstieg in den nächsten 100 Jahren
wird 30 cm betragen und wurde bei der Errichtung von Hochwasserschutzbauten schon
»
berücksichtigt.“ Ein Schritt von vielen, sich dem Klimawandel anzupassen.
S. 20: Silke Schönwald,
Matthias Mossbauer und
Christian Filies von der
„Arbeitsgruppe Küstenund Meeresmanagement“.
S. 21: Die schöne Ostsee
verändert sich mit dem
Klimawandel.
21
In Zukunft wird sich Matthias Mossbauer weg von Klimawandel begeben. Sein neues Thema
lautet: „Müll in der Ostsee“. Das Ziel sei es, Menschen zu sensibilisieren, um sie zu animieren zum Beispiel eine PET-Flasche müllgerecht zu entsorgen.
Inga Krämer ist ein weiteres von neun Teammitgliedern. Sie beschäftigt sich mit der Gewässerqualität und den Nährstoffeinträgen in die Ostsee. Diese können eine Eutrophierung der
Ostsee bewirken, wobei das Wasser übermäßig mit Nährstoffen versorgt wird. Die Frau, die
seit 2009 am IOW ist, schaut dabei, auf welche Ursachen das zurückzuführen ist und welche
Ziele verfolgt werden müssen, damit die Nährstoffeinträge verringert werden können. „Wir
arbeiten eng mit Modellierern zusammen. Man kann die Zukunft ja nicht vorhersagen, sondern nur mit Modellen nachbauen“, meint Krämer. Sie denkt sich verschiedene Möglichkeiten von Szenarien aus und untersucht, was zum Beispiel passiert, wenn die Wassertemperatur um zwei Grad steigt.
In den nächsten 10 bis 20 Jahren werden die Dinge, denen Krämer nachgeht, noch geringe
Auswirkungen für die Ostsee haben. Um den Schutz des Meeres zu gewährleisten, wird bis
2020 der „Baltic Sea Action Plan“ umgesetzt. Dieser soll alle Einflüsse und Beeinflussungen
auf das Ökosystem des Binnenmeeres und ihrer jeweiligen Verknüpfungen betrachten. „Vor
allem spielen in Zukunft die Entscheidungen der Politiker eine wichtige Rolle“, erzählt die
36-Jährige.
Genau wie viele andere Forscher auch, wird die „Arbeitsgruppe Küsten- und Meeresmanagement“ weiterhin viele Ergebnisse sammeln und auswerten. Sie begleitet den Wandel der Ostsee ständig und wird feststellen, inwiefern sich der Klimawandel auf das Meer vor den Türen
Rostocks auswirkt.
Johannes Weber ist 18 Jahre alt und Auszubildender am medien colleg rostock.
GALICIA BENEDETTI // Kolumbien // Sachpreis
Der Mensch ist Tag für Tag verantwortlich für die
Verschmutzungen.
Die Fotografie zeigt die Verklappung von Abwässern,
die in vielen Fällen ohne Vorbehandlung direkt in die
Flüsse eingeleitet werden.
Diese Flüsse sind die Quellen der Wasserversorgung der
Menschen, die an den Ufern leben. Und das Traurige
daran ist, diese Leute verwenden das Wasser, ohne jede
Art von Vorbehandlung zur Zubereitung ihrer täglichen
Nahrung.
Obwohl Umweltkontrollstandards existieren, werden
diese ignoriert ohne zu bemerken, dass man selbst der
einzige Geschädigte ist. Denn wenn die Flüsse weiter
verschmutzt werden, wird damit auch das umliegende
Ökosystem zerstört.
In vielen Gemeinden Kolumbiens ist dies häufig zu
beobachten.
22
// 2012
DAO THU TRANG // Vietnam
23
GINA PÉREZ SARMIENTO // Kolumbien
Unsere Vielfalt ist in Gefahr!
Ich möchte, dass mein kleiner Sohn Samuel genau wie ich die Gelegenheit hat, zu sehen
wie schön Kolumbien ist. Ein Land mit einer schönen biologischen Vielfalt, die jeden Tag
beeinflusst wird, weil die Leute eine geringe Sensibilität in der Frage des Klimawandels
haben.
Ich zeige hier einige Bilder, aus denen jeder seine eigenen Schlussfolgerungen ziehen
kann.
Die INSELN DEL ROSARIO im Bezirk Bolivar
Dieses Gebiet wurde wegen der Notwendigkeit zur
Erhaltung und zum Schutz der Korallenriffe und der
verbundenen Ökosysteme wie Mangroven, Algen und
der vielen Arten von Tieren, die sie bewohnen, zum
Nationalpark erklärt.
LA GUAJIRA ist eine Halbinsel im Norden Kolumbiens, fast eine Wüste voller Kontraste zwischen
Meer, Sand, Kohle, Salz, Kakteen und einigen kleinen
grünen Oasen. Dies ist die Wiege und die Heimat der
Wayuu Kultur. (Kinder der Erde und des Regens)
24
// 2012
CAÑO CRISTALES,
wird der Fluss der fünf Farben genannt, weil die auf
seinem Grund auftretenden Algen die Farben rot,
gelb, blau und grün produzieren. Sie lassen ein buntes Bild auf dem Wasser entstehen.
KOLUMBIEN hat eine der schlimmsten Naturkatastrophen in der Geschichte im Jahr 2012 erlebt.
Die Auswirkungen des Klimawandels sind in häufigeren und längeren Dürreperioden, sowie Überschwemmungen in weiten Teilen des kolumbianischen Territoriums zu erkennen.
ARSEN GEVORGYAN // Armenien
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PAUL RAATZ // Deutschland // 1. Preis
Klimawandel
Rostock und sein Anteil an der globalen Erwärmung.
26
// 2012
WET
TBE
201
3
WER
B
MARVIN SCHEIPERS // Deutschland // Sachpreis
Klimawandel
Sonntag. Picknick. Ein sehr schöner Tag. Sonne, leichte Brise, eine sehr niedrige Temperatur bei ungefähr 50 Grad Celsius. Ich hatte sehr viel Lust auf Picknick. Um raus
zum Picknick zu kommen, musste man als erstes die Tür aus den Angeln drücken. Ich
musste mich verschätzt haben, weil ich einen Eiszapfen auf den Kopf kriegte. Vielleicht
-139° C Celsius. Zu kalt. Kaum in der Wohnung – strahlende Sonne 30° C.
Draußen Hurrikan -10° C. Sehr sauer bin ich, also wieder hoch. Oben Sonne. Wieder runter Regen, hoch Sonne, runter Überschwemmung. Oben im 1. Stock immer Sonne. Vor
der Tür erst Regen dann Sintflut, Erdbeben, Wüste grüßt Berlin, Hurrikan, Regen und
als letztes Eis. Ich blieb oben. Es war sehr heiß. Sonne. Ich öffnete das Fenster einen
Spalt weit. Gewitter. Ich knallte das Fenster zu. Sonne. Wegen dem Zuhauen fiel das
Fenster auseinander. Sturm. Fenster mit Brettern zugenagelt. Ich reise aus. Koffer
packen und tschüss. Sonne. Und dann, Tür auf, dann Flash, Überschwemmung. Hoch,
Tür zu, alles zu, immer noch Überschwemmung. Ich schrie „Aaaaa“. Jetzt wollte ich
kurz vor dem Nervenzusammenbruch schwimmen. Kaum unten Sonne, hoch Sonne.
Perfekt. Picknickkorb nehmen, umziehen, nach unten. Und? SONNE. Endlich, Picknick
am Sonntag.
28
// 2013
STEPHANIE APEL // Deutschland // 2. Preis
29
KHANH NGUYEN // Vietnam // 2. Preis
Der Klimawandel
vor der Haustür
Aufgenommen
während eines Sturms
in den mittleren Provinzen
Vietnams.
30
// 2013
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KHANH NGUYEN // Vietnam
32
// 2013
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34
// 2013
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CLARA DEIFEL // Deutschland // Sachpreis
Wintergäste
Im Winter, wenn es schneit, hängen in meiner Nachbarschaft viele
Futterhäuschen für die Vögel. Dort beobachte ich die Vögel gerne.
Auch meine Oma hat das als Kind oft getan. Die Vögel, die sie
damals sah, waren aber nicht unbedingt die Gleichen wie die, die
ich heute sehe.
Während meine Oma, die auf dem Land lebte, die Amsel als Zugvogel kannte, ist es für mich heute selbstverständlich auch im
tiefsten Winter noch Amseln im Garten zu sehen.
Schuld ist der Klimawandel. Ich konnte diesen Winter noch kein einziges Mal Schlitten
fahren. Als meine Oma Kind war, gab es Ende Februar schon so viel Schnee, dass keiner mehr Spaß am Schlitten fahren hatte. Das merken auch die Vögel. Wenn es im Winter nicht richtig kalt wird brauchen die Vögel, die sowieso nur kurze Strecken ziehen
auch nicht mehr auf die gefährliche Reise gehen oder ziehen nur noch viel kürzer und
sind auch viel früher wieder da. Hier finden sie auch viel zu fressen. Kaum ein Vogel
stirbt wegen der Kälte. Vögel, die sehr weit ziehen, begeben sich aber nach wie vor auf
diese lange Reise. Die Reise ist zu fest in ihrem Erbmaterial verankert, deshalb können
sie sich nicht so leicht anpassen wie die Kurzstreckenzieher. Sie kommen nach wie vor
spät zurück.
Aber die Kurzstreckenzieher sind auf die Dauer zu viele, weil kaum ein Vogel auf der
Reise oder in der Kälte stirbt. Sie sind früher da und besetzen die guten Nistplätze.
Wenn dann die Langstreckenzieher kommen, die sowieso in der Unterzahl sind, weil auf
der langen Reise viele Gefahren lauern, können sie nur noch an nicht so geschützten
Orten nisten. Das führt zu noch weniger Nachwuchs, von dem viele die lange Reise nicht
überleben.
Unsere Vogelwelt hat sich verändert und wird sich noch weiter verändern und damit
unser ganzes Ökosystem vor der Haustür. Wenn ich eine Oma bin und meinen Enkeln
erzähle was ich als Kind für Vögel gesehen habe, dann wird darunter vielleicht die ein
oder andere Art sein, die sie überhaupt nicht mehr kennen.
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// 2013
TATJANA MALLIGSEN // Deutschland
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ARSEN GEVORGYAN // Armenien // 2. Preis
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// 2013
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HENRY LÜCK // Deutschland
DAVID SCHUMACHER //
Deutschland
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// 2013
JENS WAGNER // Deutschland
41
FELIX FISCHER // Deutschland // 1. Preis
Klima
https://www.youtube.com/watch?v=bIZcg1bvIl4&feature=youtu.be
Rostock und der Klimawandel. Ein Animationsfilm.
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// 2013
WW
ETETTT
BEBW
EW
EREB
RB
220011
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FREIE GRUNDSCHULE BRÖBBEROW // Deutschland // Sachpreis
Projekt: LEBENSRAUM WASSER
Der Schul-Garten-Teich – eine Oase der Tiere und Pflanzen in unserem
Lebensraum – Geht das überhaupt?
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// 2014
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JULE WIPPICH // Deutschland // 3. Preis
Der Klimawandel vor der Haustür
Meine Beobachtungen/Recherchen:
Ich wohne seit 9 Jahren in Riesa/Sachsen. Riesa liegt an einem der größten deutschen
Flüsse, der Elbe. In den letzten Jahren (2002, 2006, 2013) erlebte Riesa, wie auch andere
Elbstädte, drei schlimme Hochwasser. Der Höchstpegelstand der Elbe aus dem Jahr
1845 (8,77 m) wurde 2002 deutlich überstiegen (9,47 m) oder in den Jahren 2006 und
2013 annähernd erreicht.
Riesa und Umgebung traf
schlimmes Leid. Von vielen
Familien wurden Häuser
zerstört, Straßen überflutet,
Existenzen vernichtet.
Insgesamt erlebte unsere
Region binnen weniger Jahre
drei Extremhochwasser mit
Rekordpegelständen.
Foto: Jule Wippich 06/2013
Die kurzen Abstände und die Stärke der Hochwasser haben mich überrascht und nachdenklich gestimmt. „Sind dies bereits Folgen des Klimawandels?“, frage ich mich. Werden wir in Zukunft immer häufiger solche Hochwasser befürchten müssen?
Vergleicht man die Elbpegelstände der letzten Jahrhunderte (siehe Balkenschema
„Hochwasser-Pegelstände der Elbe“ auf S. 4) wird schnell deutlich, dass es vor der
Industrialisierung nur selten Hochwasser mit derartigen Extrempegelständen gab,
währenddessen zu Zeiten der Industrialisierung vermehrt starke Hochwasser auftraten. Betrachtet man das untenstehende Schema wird der Zusammenhang zwischen
Industrialisierung und gestiegenen Pegelständen deutlich.
Erklärung Schema:
Die Lufttemperatur reguliert, wie viel Wasser
verdunsten kann. Der Wassergehalt wiederum ist
abhängig von der Temperatur. Je höher die Temperatur, desto mehr Wasser kann verdunsten.
Je höher die Temperatur durch den Klimawandel
steigt, desto mehr steigt die Gefahr von schweren
Starkregenfällen (Hochwassergefahr).
Quelle: Wirkschema gezeichnet von Jule Wippich
am 15.10.2014 in Anlehnung an http://
wiki.bildungsserver.de/klimawandel/index.php/
Starkniederschl%C3%A4ge_und_Hochwasser
[Stand: 27.10.2014].
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// 2014
Der im Rahmen der Industrialisierung gestiegene Ausstoß von Kohlendioxid (Treibhausgasen) erwärmt die Luft unnatürlich viel / oft / stark. Die Gefahr von Wetterextremen
(Dürren, Hochwasser) steigt.
Inwieweit nun die Häufigkeit der Hochwasser mit dem Klimawandel unmittelbar in
Zusammenhang steht, darüber streiten sich die Klimaforscher. Einige Fachleute sehen
kaum Veränderungen in der Langzeitauswertung der verschiedensten Wetterdaten.
Wahrscheinlich ist der Klimawandel nur in Teilen der Grund für die extremen aktuellen
Hochwasserlagen. Unumstritten ist jedoch die Tatsache, dass das wirtschaftliche Streben nach Maximalertrag auf Kosten unserer Umwelt geführt wird und letztlich Extremhochwasser auch darin ihre Ursache finden können. Einige Beispiele sollen diese Aussage bekräftigen:
> Die wachsende Industrie stößt immer mehr Kohlendioxid aus, welches die Umwelt
belastet und Extremwetterlagen begünstigt. Einig sind sich alle Staaten, dass der
Kohlendioxidausstoß drastisch reduziert werden muss. Dennoch unterzeichneten
große CO2 – Ausstoßstaaten wie die USA das Kyotoprotokoll nicht. Wirtschaftliche
Interessen stehen noch vor dem Nachhaltigkeitsgedanken! Insofern verwundert es
nicht, dass das Kyotoprotokoll ausgelaufen ist und bis heute kein Nachfolgeprotokoll existiert.
> Speziell am Beispiel der Elbe führte der Flussausbau (der Fluss wurde begradigt,
um die Fließgeschwindigkeit zu erhöhen und somit auch die Transportgeschwindigkeit der Güter zu beschleunigen) zum Entfernen wichtiger Auenlandschaften. Das
Bebauen und Abschirmen von elbnahen Gebieten führten zum Verlust wichtiger
natürlicher Überschwemmungsbereiche. Das Ergebnis sind „eigenverschuldete“
Hochwasser.
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Letztendlich lässt sich nicht genau bestimmen, welches die Hauptursache für die vielen
Hochwasser ist. Viel wichtiger, als das genaue Finden von Ursachen bzw. von „Schuldigen“ ist für mich, ein ernstes Bewusstsein für unsere Umwelt zu entwickeln. Umweltschutz und Nachhaltigkeit fängt im täglichen Handeln eines Jeden an! Wir alle können
aktiv zum Behüten unseres Planeten beitragen!
Ich wünsche mir, dass die modernen und finanzkräftigen Staaten Vorbilder im Umweltschutz für Staaten, wie China und Indien sind. Ich wünsche mir auch, dass CO2-Emissionen minimiert, erneuerbare Energien weltweit gefördert und die Energieeffizienzbilanzen aktueller Kraftwerke deutlich verbessert werden.
Doch vor allem wünsche ich mir, dass wir alle unser Umweltbewusstsein verändern.
Muss ich täglich mit dem Auto in die Schule gebracht werden? Können wir nicht auch
mit dem Zug in den Urlaub fahren? Muss der Einkauf stets mit dem Auto erfolgen oder
kann er nicht auch zu Fuß / Rad bewältigt werden? Muss ich Äpfel aus Chile kaufen oder
kann ich auch auf regionale Waren ausweichen? Sollte man beim Kauf von Elektrogeräten nicht bereit sein ein paar Euro mehr auszugeben, um umweltfreundliche A+++
Geräte zu verwenden?
NO
Energiefresser?
zu häufig Autofahren?
Äpfel aus Chile?
Abholzung der Wälder?
Emissionsankauf?
YES
AAA+++ !
Radfahren, laufen!
Frisch und regional kaufen!
Aufforstungsprojekte!
CO2-Emission reduzieren!
Mein Fazit: Wenn sich jeder Einzelne öfters diese Fragen stellt und etwas bewusster
lebt, könnte unsere Umwelt für uns und folgende Generationen lebenswerter werden.
Vielleicht könnte durch diese Maßnahmen auch das nächste schlimme Hochwasser in
meiner Heimatstadt Riesa verhindert werden.
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// 2014
ELISAWETA KUZMINA // Russland / Moskau // 3. Preis
Einfache Ideen ändern die Welt
Der globale Klimawandel ist zu einem großen Problem geworden,
eines, was direkt vor unserer Haustür liegt.
Es gibt viele Wege der CO2-Reduzierung: ein Weg zum Beispiel wäre das Stromsparen.
Es werden Kohle und Lebensmittel verbrannt, entsprechend viel CO2 gerät in die Atmosphäre. Mit der Elektrizität wird oft verschwenderisch umgegangen. Hier in Moskau
zum Beispiel brennen in den Treppenhäusern die Lampen 24 Stunden, also Tag und
Nacht! Wozu?
Entsprechend unseren Berechnungen werden hier 9/10 der Energie verschwendet. Wer
braucht Licht im Treppenhaus, wenn der Tag genug Helligkeit bietet. Und nachts? Vielleicht für den Moment, den man braucht, um von der Haustür über die Treppe in die
Wohnung zu gelangen und seinen Schlüssel in der Tasche zu finden.
Verschwendung von Elektrizität hat negativen Einfluss auf die Ökologie. In unserem
Haus verbrauchen die Lämpchen insgesamt 4 Kilowatt, für ganz Moskau wären das 160
Kilowatt. Daran muss sich etwas ändern.
Deshalb habe ich eine einfache und billige Variante, die Stromverschwendung zu verhindern: Der Einbau eines Zeitsensors, der nur für 5 bis 7 Minuten das Licht brennen
lässt, kann das Problem effektiv lösen. Auch eine Energiesparlampe verbraucht zehnmal weniger Strom als die momentan eingebauten Glühlampen.
Es scheinen Kleinigkeiten zu sein. Man muss nur handeln.
Wenn wir Energie sparsam verbrauchen, wird unsere Umwelt besser!
So gewinnt die Natur, so gewinnen wir!
Elisaweta ist 14 Jahre alt.
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TRICKFILM AG DER KARL-WAGENFELD-REALSCHULE
MÜNSTER // Deutschland // 2. Preis
Einfall statt Abfall
http://www.youtube.com/watch?v=yAMZWKwpuEo
10 Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Trickfilm AG der Karl Wagenfeld Realschule Münster waren an dem
Film „Einfall statt Abfall“ beteiligt. Unsere Idee, einen Film über ein Problem wie es an vielen Schulen existiert
„viele Menschen – viel Abfall“ (Müllprobleme an der Schule) zu drehen, fand bei allen Beteiligten große Zustimmung. Die Schülerinnen und Schüler haben zwar keine Lösung dafür gefunden, wie sich der Müll verhindern
lässt, jedoch eine originelle und dazu noch sehr kreative Idee entwickelt, wie man ihn nutzen könnte.
Wir sind zu dem Ergebnis gekommen – dass sich wunderschöne Produkte aus wertvollen Materialien herstellen
lassen, die sonst achtlos in der Mülltonne verschwinden würden und man für deren Herstellung auch am
Freitagnachmittag gerne noch einmal zur Schule geht.
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// 2014
PAUL DORLOFF // Deutschland // 3. Preis
TAURUS 2.4 – Synopsis
In einer immer weiter technisierten, schneller werdenden und globalisierten Welt wird es immer schwieriger,
den aktuellen Bedarf an Fleisch befriedigen zu können.
Daher macht sich das „Institut fur innovative Nutztierforschung“ unter Leitung des Tausendsassas
Dr. Jens Bock, auf, mit Hilfe von genmanipulierten Rindern diesem Problem eine ökonomisch sinnvolle
Methode entgegenzustellen.
Ein Drehteam begleitet seine Forschung und will herausfinden, was es mit TAURUS 2.4 auf sich hat und
in wie fern es dem Klima schaden könnte.
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ANNA VANESSA JICHA // Deutschland / Plön // Sachpreis
Die Erde liegt in unseren Händen – Retten wir sie!
Bild und Text:
Anna Vanessa Jicha
Um etwas Großes zu erreichen, muss man klein anfangen!
Du willst einen Eisberg erklimmen, ja hoch hinaus? Weißt aber, dass er schmilzt, immer kleiner wird und bald verschwindet? Willst ihn retten, doch es geht nicht.
Alleine bist du zu schwach. Als einfacher Bürger.
„Die Menschen mit den richtigen Mitteln müssen sich darum kümmern. Politiker, Unternehmer, …, es liegt alles in ihrer Hand. Ich als kleiner Mensch, als alleinerziehende Mutter mit
drei Kindern, bin froh, wenn ich meine Kinder ernähren kann und gerade so über die Runden
komme. Ich habe gar keine Zeit, geschweige denn finanzielle Mittel, um etwas wirklich Effektives ins Rollen zu bringen.“
„Wie soll ich die Welt dazu bringen, sich zu verändern, wenn sich keiner für meine Worte interessiert? Als Schüler. Ich tue, was in meiner Macht liegt, möchte meine Mitschüler informieren und dazu auffordern, zu handeln. Deshalb schreibe ich Artikel für die Schülerzeitung.
Doch ich habe nicht das Gefühl, dass irgendjemand daran glaubt, den Klimawandel stoppen
zu können. Alle nehmen es einfach so hin, sind sich der Folgen bewusst und denken, dass es
zu spät ist oder einfach nichts bringt, wenn sie etwas tun.“
„Was bringt es, wenn ich vermeide, mit dem Flugzeug zu verreisen, um unsere Umwelt zu
schützen. Was bringt es denn, dass ich auf meinen Lebenskomfort verzichte, wenn das Flugzeug doch sowieso fliegen wird. Ob ich nun dabei bin oder nicht. Es hebt so oder so ab. Wenn
ich nicht mitfliege tut es ein anderer. Ich verreise auch nur einmal im Jahr. Andere fliegen
fünf, sechsmal im Jahr in den Urlaub. Die sollen mal ein bisschen was wegstecken. Meinen
Familienurlaub auf Mallorca lasse ich mir doch nicht nehmen.“
„Klimawandel hin oder her. Alle machen so eine Panik. Es ist total übertrieben. Meine Generation wird von den prognostizierten Folgen nicht viel mitbekommen. Schließlich wird es doch
noch ‘ne Ewigkeit dauern, bis tatsächlich etwas Negatives spürbar wird. Wir haben alle Zeit
der Welt, also keinen Stress. Unseren Kindern wird es garantiert auch nicht schlechter gehen
als uns, ganz im Gegenteil.“
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// 2014
Wir sind alle sehr unterschiedlich und denken somit auch über Probleme unterschiedlich
nach. Doch eines dürfen wir nie vergessen: Wir haben nur eine Erde. Diese gibt uns alles, was
wir zum Leben brauchen. Darüber sollten wir uns freuen und uns im Gegenzug um sie kümmern.
Es gibt viele Menschen, die sich kümmern wollen! Auch mir geht es so. Manchmal hat man
aber das Gefühl, dass das, was man tun kann, nicht viel bringt. Manchmal denke ich dann:
Wenn nicht alle Menschen zusammenarbeiten, ist es unmöglich, unsere Erde zu retten. Da
nicht alle Menschen eine Bereitschaft zeigen, empfinde ich die Lage manchmal als hoffnungslos, doch das ist nicht richtig.
Ein sehr weiser Mensch (Konfuzius) hat mal gesagt: „Der Mann, der den Berg abtrug, war
derselbe, der anfing, kleine Steine wegzutragen.“
Das trifft das, was ich eigentlich aussagen möchte, genau auf den Punkt. Kleine Schritte,
kleine Handlungen, wie zum Beispiel beim Einkauf auf eine Plastiktüte zu verzichten, führen
dazu, dass wir irgendwann einen großen Fortschritt erkennen können.
Die Erde liegt in unseren Händen und nur wir können sie retten!
EVA DAUBARAITE // Litauen
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CLARA DEIFEL // Deutschland
Was muss ich tun?
„Du musst was tun!“, ertönt eine Stimme.
Ich schaue um mich, aber ich sehe niemanden. Wahrscheinlich habe ich mir alles nur
eingebildet! Ich konzentriere mich wieder
auf meine Geographie-Hausaufgaben. Klimawandel, auch das noch!
„Du musst was tun! Bald ist es zu spät!“, fordert die Stimme nun eindringlicher. Ich
schaue mich wieder um, aber da ist immer
noch nichts – oder doch …?
Mein Blick bleibt am Spiegel hängen. Ich blicke in die dunklen Augen einer älteren Frau. An irgend jemand erinnert mich diese
Frau, aber ich komme nicht darauf an wen. Verwirrt stottere ich: „Was muss ich tun?“
„Die Leute wachrütteln! Sie vor den Gefahren des Klimawandels warnen, die Politiker,
die Wirtschaftsbosse, die ganze Welt! Wenn es die Erwachsenen nicht tun, dann müsst
ihr jungen Menschen es tun. Es ist eure Zukunft!“, erklärt mir die Frau, doch ich verstehe immer noch nur Bahnhof: „Wieso sollte ich?“ Nun regt sich die Frau aber auf:
„Weil dir deine Zukunft wichtig ist? Weil du Kinder habe willst, die auf einem lebenswerten Planeten leben können? Weil du nicht egoistisch bist, sondern an die Opfer von
Naturkatastrophen denkst?“ „Hm.“, meine ich. Die Frau wettert weiter: „Faul bist du,
sonst nichts! Dir ist dein gemütliches „Jetzt“ so wichtig, dass du dafür in Kauf nimmst,
dass deine Nachkommen hier nicht mehr leben können! Faul ist das und egoistisch! So
war ich früher auch, so ist die ganze Menschheit. An eure Bequemlichkeit denkt ihr alle
– und ans Geld. Aber wenn das Wasser vor euren Häusern steht, dann nützt euch das
Geld auch nicht mehr! Ich sage dir: Du wirst es bereuen und der Rest der Menschheit
auch!“ „Hm, glaube ich nicht. Wieso so ein Stress?“ „Aber ich weiß ganz genau, dass du
es bereuen wirst. Ich weiß es nicht nur, ich spüre es am eigenen Leib! Spätestens in 50
Jahren wirst du es bereuen!“, erwidert die Frau kühl. Ich zucke zusammen. „Wer bist
du?“ Mehr bringe ich nicht heraus. Die Gesichtszüge der Frau entspannen sich: „Ich bin
du! Du in 50 Jahren!“
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// 2014
MILDA JURKUTE // Litauen // 2. Preis
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EGLE KARPAUSKAITE // Litauen
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// 2014
JOSIANNE CHRISTA SOFIA STANGE // Deutschland / Hannover
Ein Thema, das mich angeht
Das Gras im Garten ist grün, die Rosen ranken sich die Fassaden hinauf und blühen beinahe provozierend rot. Der Himmel ist blau, weiße Wolken ziehen vorbei, lassen nichts
hinter sich, außer vielleicht ab und an einen kleinen Schauer. Vater und Mutter arbeiten,
bieten dir ein behütetes Zuhause. Die beste Freundin holt dich zu einer Einkaufstour ab,
in allen Schaufenstern prangt das Wort Sommerschlussverkauf. Im Fernseher schaltest du bei den Nachrichten weiter auf einen Spielfilm, produziert in Hollywood.
Der Ort, an dem alles möglich ist. Der Ort, an dem du dir wünschst zu sein, denn dort ist
mit Sicherheit alles besser als hier, in Deutschland. Wie oft hast du dir das in deinen
Träumen vorgestellt: Du wohnst im strahlenden Los Angeles, machst Karriere, wohnst
neben reichen, schönen Schauspielern und Sängern.
Aber du bist hier. Vor dem Fernseher, den du umschaltest, weil du den Report über
Afrika nicht sehen willst. Weil du die halbverhungerten Kinder nicht sehen willst.
Weil niemand halbverhungerte Kinder sehen will.
Und das, was du nicht sehen willst, siehst du auch nicht.
Klimawandel heißt für dich Naturkatastrophe. Klimawandel heißt für dich, es gibt Tsunamis in Südostasien und Erdbeben in Chile. Dinge, die es hier nicht gibt. Dinge, die du
nicht kennst. Was du nicht kennst, geht dich nichts an.
Um das arme menschliche Gewissen zu beruhigen, spendest du fünf Euro. Damit ist die
Sache erledigt. Klimawandel, der Wandel des Klimas, der Natur. Für das Verhalten der
Natur kann man keine Schuld tragen. Oder?
Was ist mit dem politischen Klimawandel? In Klimawandel steckt das Wort Wandel. Die
Welt befindet sich im Wandel. Jeder spricht vom zweiten Weltkrieg, von etwas Vergangenem. Wozu über etwas nachdenken, das es schon lange nicht mehr gibt? Du warst
nicht dabei, du hättest natürlich etwas unternommen. Du hättest anders gedacht als die
Menschen damals, du hättest anders gehandelt. Du hättest die anderen überzeugt,
nicht stumm zuzusehen.
Doch wozu so viele Gedanken verschwenden? Es wird ohnehin nie wieder so weit kommen, denn die Menschen wissen nun, zu was sie fähig sind. Die Menschen entwickeln
sich weiter, niemand würde heutzutage so handeln wie die Nazis damals.
Die Skin-Heads, die unschuldige Menschen terrorisieren, die gegenüber von deiner
Freundin Marie wohnen, hast du wohl vergessen. Oder ist das etwas anderes? Tragen
sie nicht die Hakenkreuze auf ihren T-Shirts und waren sie es nicht, die den behinderten
Jungen geärgert haben, weil er anders ist als andere Kinder in seinem Alter? Du kennst
die Skin-Heads nicht, du hast nichts gesehen, nichts gewusst. Du hast nichts mit ihnen
zu schaffen.
»
57
Sind das nicht die gleichen Argumente, die damals die Anwohner vorgebracht haben?
Die geleugnet haben, zu wissen, was in ihrer Nachbarschaft vor sich ging?
Viele sagen, Vergangenes sollte vergangen bleiben.
Vergangenes geht dich nichts an.
Doch was ist mit dem Krieg, der im Irak und in Syrien tobt? Du siehst die Bilder täglich
im Fernsehen, denkst: so etwas passiert hier nicht. Diese Länder sind weit entfernt von
Deutschland, wie sollte so ein Streit hierher finden?
Der Herd aller Probleme? Die einzigen, die sich berufen fühlen müssten? Ganz klar: Die
Politiker. Schließlich sind sie vom Volk gewählt, um alles besser zu machen. Oder? Sind
es nicht vielleicht nur Menschen wie du und ich? Menschen, die Fehler machen. Wie du
und ich. Die meisten Menschen, die Fehler machen, suchen diese lieber bei anderen.
Was ist denn mit dir, wieso tust du nichts gegen das Elend dieser Welt? Engagierst dich
nicht für Hilfsorganisationen, interessierst dich nicht für Politik, trennst nicht einmal
deinen Müll. Warum nicht? Weil einer allein nichts ausrichten kann. Sagt wer? Derjenige, der nicht aus seiner Komfortzone herauszutreten will, um etwas zu wagen.
Dir geht es hier und jetzt ganz gut. Du hast keine großen Sorgen, dennoch siehst du die
anderen auf dieser Welt nicht an. Was geht vor sich? Wie ergeht es den Menschen in
Krisengebieten? Du verschwendest keinen Gedanken daran, denn diese Menschen sind
nicht hier. Du siehst sie nicht, also gehen sie dich nichts an. Existieren sie überhaupt?
Dass im Nachbardorf Demonstrationen aufgezogen werden, siehst du nicht einmal,
hörst nichts davon, weißt nicht, wovon sie handeln und wer beteiligt ist.
Das Wetter spielt verrückt, Stürme zerstören deine Nachbarhäuser, heftige Regengüsse setzen deinen Keller und die Straße, in der du wohnst, unter Wasser. Nichts
Ungewöhnliches heutzutage, denkst du. Klimawandel betrifft ebenso deine Nachbarn
und auch die kümmern sich nicht um irgendetwas. Wieso solltest du es also? Du
nimmst das Wüten der Natur einfach hin, bis jetzt bist du vor dem Schlimmsten, dem
Tod, immer verschont geblieben. Er hat dich in keiner Weise berührt. Wieso sollte sich
das ändern?
Du kennst den Tod nicht, hast ihn nie gesehen, hast nie mit ihm gehadert. Der Tod geht
dich nichts an.
Die Welt, das Geschehen, das Leben sind immerzu im Wandel. Von einem Tag auf den
anderen kann sich alles ändern.
Deine kleine Schwester kommt aus der Grundschule, ist allein unterwegs, gerät versehentlich in das Epizentrum der Demonstration im Nachbardorf. Die Demonstranten
sind bewaffnet, wissen sich nicht mehr anders zu helfen, werden ja doch nie angehört.
All das siehst du nicht, denn du glaubst, es geht dich nichts an.
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// 2014
Du bekommst einen Anruf von der Polizei. Deine Nummer war als Notfallnummer im
Handy deiner Schwester eingespeichert. Es tut ihnen sehr leid, jede Hilfe kam zu spät.
Hilfe für was? Hilfe von wem? Niemand sah sich dazu angehalten, sie aus der Menge zu
befördern. Sie ging niemanden etwas an.
Warum nur geht heutzutage niemanden mehr irgendetwas an?
Diese Frage stellst du dir nun. Zu spät. Die Trauer, die du jetzt spürst, spürst nur du. Du
fühlst dich allein. Deine Glieder sind vor Wut, Trauer und Hilflosigkeit wie gelähmt. Du
denkst: Das ist mehr, als ein Mensch ertragen kann. Warum ausgerechnet du? Warum
hat niemand etwas unternommen? Du fragst dich, was das ist, was dieses Gefühl ist,
das dir Atem, Schlaf und Seele raubt.
Das ist das Gefühl, das du bekommst, wenn du es endlich erkennst.
Es geht dich eben doch etwas an.
Sonnenuntergang in Baven bei Hermannsburg, Foto: Josianne Stange
Josianne ist 19 Jahre alt.
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IMPRESSUM
DER KLIMAWANDEL VOR DER HAUSTÜR
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Mitarbeit in der Jury:
Tino Höfert, Lore Bellmann, Matthias Spehr,
Andreas Ehrig, Youssef Farhat
Übersetzungen:
Rosana Perez de la Cruz, Luc Abot,
Thomas Pätzold
Redaktion:
Thomas Pätzold, Hartmut Porsch,
Friedhelm Röttgerding, Marlis Petschow
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Text Einleitung:
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Texte Website:
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