Band 12 / Heft 12 www.springer.com/12545 ISSN Print 1613-3803 P. b. b. Verlagspostamt 1040 Wien, Springer-Verlag, Prinz-Eugen-Straße 8 – 10, 1040 Wien / Plus.Zeitung 07Z037513P 12/15 SpringerMedizin.at/wmw-skriptum SpringerMedizin.at/wmw-skriptum skriptum Kongressjournal wmw Wiener Medizinische Wochenschrift 4. bis 6. Dezember 2015, Wien Jahrestagung 2015 Österreichische Gesellschaft für Dermatologie und Venerologie Wissenschaftliche Leitung: Univ.-Prof. Dr. Angelika Stary und Dr. Claudia Heller-Vitouch inhalt 12/15 Inhalt Jahrestagung der Österreichischen Gesellschaft für Dermatologie und Venerologie brief der herausgeberinnen 2Editorial Angelika Stary und Claudia Heller-Vitouch beiträge 4 Skin infections Roderick Hay, London, United Kingdom 5 Chronologie bei der Arzneimittelallergie 4. – 6. Dezember 2015, Wien Andreas J. Bircher, Basel, Schweiz 8 Breit-Spektrum HPV-Vakzine 10Haartransplantation Nina Otberg, Berlin, Deutschland 14 Beinbeschwerden im Laufe des Lebens Sanja Schuller-Petrovic, Wien aktuell 18 Männliche Schönheit ist anders Christine Starostzik 20 Alopecia areata: Assoziation mit Zinkmangel bestätigt Peter Leiner ÖGDV ÖSTERREICHISCHE GESELLSCHAFT FÜR DERMATOLOGIE UND VENEROLOGIE Reinhard Kirnbauer und Christina Schellenbacher, Wien Jahrestagung 2015 4. – 6. Dezember 2015 • Wien, Reed Messe Tagungspräsidentin: Angelika Stary Generalsekretärin: Claudia Heller-Vitouch PROGRAMM www.oegdv.at IMPRESSUM Herausgeber und Verleger: Springer-Verlag GmbH, Professional Media, Prinz-Eugen-Straße 8 – 10, Postfach 11, 1040 Wien, Austria, Tel.: 01/ 330 24 15, Fax: 01/330 24 26; Internet: www.springer.at, www. SpringerMedizin.at; Geschäftsführung: Dr. Alois Sillaber, Petrus J.W. Hendriks, Joachim Krieger; Abteilungsleitung Professional Media: Dr. Alois Sillaber; Redaktion: Prim. 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Eigentümer und Copyright-Inhaber: © 2015 Springer-Verlag/Wien. Springer Medizin ist Teil von Springer Science+Business Media. B zur Wiener Medizini­schen Wochenschrift 23-24/2015. wmw skriptum © Springer-Verlag 12/2015 1 © MM MedMedia Verlag und Verlagsservice GmbH bitte rubrik brief der herausgeberinnen über textvariable definieren (nur kleinbuchstaben) Willkommen in Wien! Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen, In diesem Jahr feiert unsere Gesellschaft ihren 125. Geburtstag und wir freuen uns, Sie herzlich zu ­unserer Jubiläumstagung in Wien willkommen zu heißen. Eine Geburtstag, und besondere Freude ist es uns, dass wir auch zahlreiche Gäste aus dem Ausland begrüßen dürfen. Wir haben ein attraktives Programm zusammengestellt, in dem unter dem Motto „Tradition ist nicht die Anbetung der Asche, sondern die Weitergabe des Feuers“ (G. Mahler) die österreichische Geschichte der Dermatologie beleuchtet und die Zukunft anhand der derzeitigen Forschung in Österreich praxis­ relevant präsentiert wird. UNIV.-PROF. DR. ANGELIKA STARY Präsidentin Eröffnet wird die Jubiläumstagung mit einem Festvortrag des Ehrenpräsidenten Klaus Wolff, der die Erfolgsgeschichte der ÖGDV skizziert. Steven Katz, Träger der Goldmedaille der ÖGDV und Direktor des National Institute of Arthritis and Muscosceletal and Skin Disease (USA), wird im Anschluss daran die 125 Jahre der Österreichischen Dermatologie und Venerologie aus amerikanischer Perspektive darstellen. Weitere bereits traditionelle Höhepunkte der Tagung sind die Ferdinand-von-Hebra- und die JosephPlenck-Vorlesung, zu der wir dieses Jahr Gerold Schuler aus Erlangen und Roderick Hay aus London eingeladen haben. © privat Der Freitagnachmittag steht im Zeichen der dermatologischen Forschung in Österreich, die von den Vorständen der Universitätskliniken vorgestellt wird. DR. CLAUDIA HELLER-VITOUCH Generalsekretärin In den Symposien „Infektionen – Herausforderung auch für die Dermatovenerologie“ und „Die Haut – Dein Lebenspartner“ sowie „Macht die Dosis das Gift?“ werden weitere spannende und aktuelle Themenschwerpunkte angesprochen. Wir konnten dafür ausgezeichnete Sprecher aus dem In- und Ausland gewinnen. Eine interessante Diskussion erwarten wir bei der kontroversiellen Darstellung „Ewige Jugend – wie viel Ästhetik verträgt die Dermatologie?“. Auch dieses Jahr wird unter dem Motto „Forschung in Österreich: Evolution, Revolution, Innovation“ unseren jungen Kolleginnen und Kollegen eine Plattform geboten, ihre Forschungsergebnisse in Form von Kurzvorträgen zu präsentieren. Lehrreiche Fälle ergänzen das Programm als klinische und dia­ gnostische Herausforderung. Der Jubiläums-Festabend am Samstag, dem 5. Dezember im Palais Ferstel stellt mit Grußworten ­unserer Gäste aus dem Ausland und der Überreichung der Diplome für die erfolgreich bestandene Facharztprüfung an die jungen Kolleginnen und Kollegen einen weiteren Höhepunkt dar. Wir freuen uns über gemeinsames Feiern auf unserer Jubiläums-Jahrestagung 2015! Univ.-Prof. Dr. Angelika Stary Dr. Claudia Heller-Vitouch PräsidentinGeneralsekretärin 2 12/2015 © Springer-Verlag wmw skriptum jahrestagung dermatologie und venerologie 2015 Roderick Hay, London, United Kingdom Skin infections A lesson in host deception Joseph Plenck is rightly recognized as a ­father of modern dermatology. But when he published another of his great works on Toxicology, Toxicologia seu doctrina de venenis et antidotis in 1785 he focused on what was known about the actions, as well as the antidotes, of naturally occurring and synthetic poisons. In doing this he was preparing the ground for the systematic investigation of toxins. He would not have been surprised that naturally occurring molecules affect the ability of pathogenic microorganisms to carve out an ecological niche in their selected host; it is one of the problems with which we wrestle to this day. In dermatology we can find some of the most successful parasites of man whose success in part depends on their use of toxic or modulatory compounds. Examples include dermatophytes, scabies and Staphylococcus aureus. Staphylococcus aureus Staph. aureus, the commonest bacterial cause of infection of the skin, produces numerous surface factors as well as proteins that help it to survive and evade host immunity. The most highly characterised surface defence of S. aureus is Protein A which is composed of 5 homologous immunoglobulin/antibody binding domains, each able to bind to the fc region of antibodies and the fab region of the human VH3 family. One of the most interesting of its virulence factors, though, is the Panton Valentine Leucocidin which is a cytotoxin composed of two subunits capable of destroying the integrity of cell membranes of human leucocytes. At different concentrations it exhibits toxicity for other structures including skin and it is also associated with lethal pneumonia. However in the skin it causes severe and recalcitrant furunculosis. It is encoded as a prophage and it is frequently linked with the expression of a cassette insert in the S aureus ­genome which leads to meticillin resistance, the Staphylococcal cassette chromosome mec (SCCmec). The changing pattern of Staph aureus infections in the skin has shown an increasing association between the two elements. In many European countries, unlike the USA, severe ­staphylococcal furunculosis for the past ten years has been closely linked with the PVL gene but not meticillin resistance. ­Recently, there has been co-expression of the meticillin resistance gene in community acquired strains, a pattern seen much more frequently in the USA. In our clinic this has been more commonly seen in patients with atopic eczema and the clinical consequences range from severe pus-producing eczematous patches to abscesses or treatment unresponsive eczema. However the location of these virulence genes in mobile genetic elements of the bacteria has led to changing patterns of both diseases and drug resistance which has complicated management. Scabies Scabies is the infestation caused by Sarcoptes scabeii. that spreads on close contact from host to host and causes severe and intractable itching as well as a series of complications ranging from septicaemia to nephritis. It remains one of the © privat Correspondence 4 12/2015 Prof. Roderick Hay Professor of Cutaneous Infection Kings College London and Kings College Hospital NHS Trust, Dermatology Department, Kings College Hospital Denmark Hill SE5 9RS London UK E-Mail: [email protected] © Springer-Verlag commonest of all skin diseases in many regions in resource poor societies whereas in industrialised societies its manifestations are different and the infection is most prevalent in specific groups such as the elderly in institutions, such as nursing homes, or in young adults. It has long been associated with Group A streptococcal infections in the tropics leading to acute glomerulonephritis, but in recent years there has been evidence that renal damage, such as haematuria, may persist years ­after infection leading to renal impairment; it can also lead to rheumatic heart disease. However the relationship between Sarcoptes scabei and streptococci is more complex than this and a key element is the ability of scabies mites to produce substances that interfere with normal human immune trafficking. Key amongst these are Scabies Mite Inactivated Protease Paralogues (SMIPPS) which are molecules that mimic the activity of proteases and, although functionless, bind to active sites thereby blocking the activation of an inflammatory cascade. Scabies has also been found to produce other molecules such as serine proteinase inhibitors (SERPINS) which directly inhibit the complement cascade and the presence of both enhances the survival of streptococci in the skin. This microbial partnership in the skin has led to a significant rise in childhood glomerulonephritis and rheumatic fever in many tropical areas associated with scabies. Dermatophytes Although in model systems dermatophyte fungi appear capable of eliciting ­effective and prolonged immunity leading to clearance of infections in humans this does not always occur. The precise reason for this remains unclear but there are clues. For instance in model systems preconditioning recipient animals with Trichophyton antigen reduces the ability of animals to resist infection. Chronic infections are associated with poor ­ ­T-lymphocyte-mediated response to specific fungal antigens, suggesting that depression of responses is associated ­ wmw skriptum jahrestagung dermatologie und venerologie pharma news 2015 with the poor clinical response. There is a also a difference in cytokine secretion profile induced in keratinocytes by anthropophilic versus zoophilic dermatophytes suggesting that the organisms themselves are associated with variation in immune capacity. There are number of candidates for immunomodulation by dermatophytes. One possibility is a mannoprotein produced by dermatophytes such as T rubrum that effectively blunts lymphocyte recognition of the foreign a­ ntigen. It has also been found that secreted dermatophyte antigens can reversibly suppress lymphocyte proliferation, but not the expression of human leukocyte antigen (HLA) DR. Patients with persistent infection have detectable levels of circulating dermatophyte antigen. A further structural molecular associated with reduction of phagocytic killing of cells is melanin, recently shown to be ­expressed in cell walls of Trichophyton rubrum and T. mentagrophytes. Summary Whether understanding the interaction between virulence factors expressed by skin microbial pathogens will help us to provide more effective remedies remains to be seen. However they may provide insight into the way that a huge skin microbiome remains unmolested by the immunological surveillance within the human epidermis. ■ Andreas J. Bircher, Basel, Schweiz Chronologie bei der Arzneimittelallergie „L’art pour l’art“ oder klinischer Nutzen? zung inklusive ihrer Wirk- und Hilfsstoffe bekannt, auf Patientenseite tragen einige, oft noch unbekannte Faktoren wie der HLA-Typus, der Metabolismus, sowie Grundkrankheiten wie z. B. virale Infektionen bei. Im klinischen Alltag sollte vorerst eine möglichst genaue Beschreibung der klinischen Manifestation, z. B. Urtika- Allergische Reaktionen auf Arzneimittel gehören zu den komplexesten Überempfindlichkeitsreaktionen, da die vielfältigen Substanzen über diverse Pathomechanismen sehr unterschiedliche klinische Krankheitsbilder induzieren können. Die vermutlichen auslösenden Arzneimittel sind zwar bezüglich ihrer Zusammenset- ria mit Angioödem, makulopapulöses Exanthem oder fixes Arzneimittelexanthem festgehalten werden. Zudem spielt, wie weiter unten beschrieben, der zeitliche Ablauf – die Chronologie – eine wichtige Rolle. Erst aufgrund dieser Kriterien kann ein pathophysiologischer Mechanismus vermutet und sollte die entsprechende Klinische Induktionssphase (Exposition) Immunologiesche Sensibilisierungsphase (AK, T Zellen) Klinische Auslösung (Manifestation) Soforttyp Urtikaria, Anaphylaxie Spättyp 0 2 4 6 8 10 Exantheme 12 14 16 Tage Abb. 1: Klinische Expositions- und immunologische Induktionsphasen (Induktion von Antikörper oder T-Zellen). Die zwei häufigen Auslösungsphasen bei Typ I (IgE-Antikörper) und Typ IV (T-Lymphozyten) vermittelten allergischen Reaktionen nach Coombs und Gell wmw skriptum © Springer-Verlag 12/2015 5 jahrestagung dermatologie und venerologie 2015 „immediate“ „non-immediate“ Früher Beginn Urticaria/ Anaphylaxie Intermediärer Beginn „Späte“ Urticaria/Angioödeme und „frühe“ Exantheme später Beginn Exantheme 0 2 8 12 16 Stunden 20 24 2 Tage 4 6 Abb. 2: Auslösungsphasen: überlappender (intermediärer) Beginn der frühen und späten Auslösungsphasen. „Immediate“ definiert einen zu kurzen, „non-immediate“ einen zu langen Zeitraum mit einem Cut-off bei 1 Stunde a­llergologische Diagnostik eingesetzt ­werden [1]. Diese umfasst Hauttests wie Prick- und Intradermaltests mit früher ­Ablesung (20 Minuten) bei vermutlichen IgE-­vermittelten Soforttypreaktionen, ­Intradermaltests und Epikutantests mit später Ablesung (24-72 h) bei vermutlich T-Zell-mediierten Reaktionen. Die Messung s­pezifischer IgE ist nur für ­einige w enige Arzneimittel kommerziell ­ erhältlich und somit routinemässig ­ anwendbar. Z ­ ­elluläre Tests bei durch Mastzellen und basophilen Granulozyten aus­g elösten ­R eaktionen umfassen Basophilenakti­vierungs- sowie Histaminoder Leukotrienfreisetzungstests, während für T-­Zellmediierte Reak­tionen der Lymph­ ozytenstimulations- oder -transformationstest zur Anwendung kommt. Die meisten dieser in vitro Tests haben auch heute noch einen experimentellen TABELLE 1 Klinische Manifestationen, Chronologie und vermutlicher Pathomechanismus (modifiziert nach Bircher, Scherer Hofmeier [10]) 6 Klinische Manifestation Chronologie des Beginns Chronologie der Entwicklung Urtikaria, Angioödem Anaphylaxie „Immediate“, typischerweise Minuten bis zu 1 – 2 h, Angioödem bis zu 6 h Rasche Änderung und Abklingen (< 24 h) Nota bene: biphasische Anaphylaxie Pruritus, Flush, Urtikaria, Angioödeme, keine kutanen Folgen (Exkoriationen, Desquamation) Stamm, Gesicht, generalisiert, Mukosae IgE-vermittelt, Pseudoallergie, Komplementaktivierung, Isoliertes Angioödem auch Kinin-Aktivierung Makulo-papulöse Exantheme „Delayed“, typischerweise 6 – 24 h, Gipfel bei 48–72 h Crescendo, Abklingen nach 5–10 Tagen Makulae, Papeln Konfluenz, Pruritus Desquamation Stamm, proximale Extremitäten, Dissemination generalisiert T-Zellen Fixes Arzneimittelexanthem „Delayed“, typischerweise 0,5 – 8-24h, schneller Beginn Abklingen nach 3–5 Tagen Erythematöse oder livide Makulae oder Plaques, zentrale Fixe (identische) akrale Bulla, Erosion, Brennen, Pruritus, Lokalisation, orale, geni- T-Zellen permanente Hyperpigmentietale Schleimhäute rung Pustulöses Exanthem (AGEP) „Delayed“, typischerweise 6 – 12 h bis zu 24 – 48 h, schneller Beginn Abklingen nach 5–10 Tagen Konfluierendes Erythem, kleine, nicht follikuläre Pusteln, Pruritus, massive Desquamation Vesikulo-bullöse Exantheme „Delayed“, typischerweise einige Tage bis Wochen, sehr verzögerter Beginn Abklingen nach 14–21 Tagen bis Wochen Makulae, atypische Ziele, Bullae, Epidermolyse, Mucositis; oft Stamm, Gesicht, initial schmerzhafte Haut, Dissemination Pigmentverschiebung, generalisiert Mukosasynechien 12/2015 Morphologie © Springer-Verlag Lokalisation Große Beugen, Stamm, Dissemination generalisiert Vermutliche Mechanismen T-Zellen T-Zellen wmw skriptum jahrestagung dermatologie und venerologie pharma news 2015 © Universitätsspital Basel Zur Person Prof. Dr. med. Andreas J. Bircher Allergologische Poliklinik Dermatologische Klinik Universitätsspital Basel Petersgraben 4 4031 Basel Schweiz E-Mail: [email protected] Charakter, werden nur in spezialisierten Labors durchgeführt und sind nicht standardisiert [1-3]. Obwohl der Reexpositions- oder Provokationstest als goldener Standard in der Allergologie gilt, ist er nicht ungefährlich und sollten nur von darin erfahrenen Ärzten durchgeführt werden [4]. Am häufigsten werden auf diese Weise vermutlich verträgliche Arzneimittel zur Identifikation als Therapie­ alternative getestet. Kontraindikationen dafür stellen alle potentiell lebensbedrohlichen Reaktionen vom Sofort- und Spättyp und Organmanifestationen dar [5]. Chronologie von Arzneimittel­ überempfindlichkeits­reaktionen Die möglichst exakte Dokumentation der zeitlichen Abläufe kann dabei helfen, eine klinische Manifestation einem bestimmten Arzneimittel zuzuordnen. Bei jeder unerwünschten Arzneimittelreaktion sollten Beginn, Verlauf sowie endgültiges Abklingen so genau wie möglich festgehalten werden. Bei den allergischen Arzneimittelreaktionen, bei welchen ein immunologischer Mechanismus vorliegt, ist immer zuerst mit einer immunologischen Sensi- bilisierungsphase von mindestens 5 bis 7 Tagen zu rechnen, die klinisch inapparent abläuft. Diese Phase wird als Induktionsphase bezeichnet, allerdings kann sie im klinischen Alltag bis mehrere Wochen Expositionsdauer, z. B. bei Antiepileptika umfassen (Abb. 1). Wenn der Patient die auslösende Dosis des Arzneimittels aufgenommen hat, kann die Reaktion rasch, d. h. sofort („immediate“), verzögert („intermediate“) oder spät („delayed“ oder „non-immediate“) auftreten (Abb. 2). Anschliessend kommt es zu einer Verlaufsphase, die wiederum hochakut innerhalb von wenigen Minuten bis Stunden wie z. B. beim anaphylaktischen Schock, verzögert über mehrere Tage bis Wochen wie z. B. bei einem typischen makulopapulösen Arzneimittelexanthem, oder seltenerweise protrahiert über Wochen wie bei einer medikamentös induzierten Autoimmunkrankheit (drug-induced lupus) oder der toxischen epidermalen Nekrolyse, verläuft (Tab. 1). Schliesslich kann die unerwünschte Reaktion relativ rasch, verzögert oder langsam abklingen. Alle drei Phasen hängen vom auslösenden Arzneimittel jahrestagung dermatologie und venerologie 2015 bzw. seinen Metaboliten und vor allem vom unterliegenden Pathomechanismus (z. B. Antikörper vs. T-zellulär vermittelt) sowie vom Schweregrad ab. Bei den Auslösungsphasen ist zu berücksichtigen, dass sie sich unabhängig vom Pathomechanismus deutlich überlappen können (Abb. 2). Aus dem oben angeführten geht hervor, dass die in der Literatur heute häufig verwendete Einteilung in sogenannte „immediate“ und „non-immediate drug hypersensitivity reactions“ [6] mit einem Cut-off bei 60 Minuten die klinischen Gegebenheiten zu stark vereinfacht [7, 8]. Die Begriffe „immediate“ und „delayed“ werden zudem sowohl für chronologische Abläufe als auch für pathophysiologische Bezeichnungen nach der ursprünglichen Klassifikation von Coombs & Gell „immediate“ (IgE-vermittelt) und „delayed“ (TZell-vermittelt) verwendet. Unserer Ansicht nach sollte in Zukunft versucht werden, separate eigene Bezeichnungen für die chronologischen Verläufe und die pathophysiologischen Abläufe zu verwen- den und die Verwendung dieser pathophysiologischen Begriffe, die schlussendlich irreführend ist, für die chronologischen Phasen zu vermeiden. Testung Bei Überempfindlichkeitsreaktionen auf Arzneimittel haben sämtliche Testverfahren oft eine niedrige Sensitivität bei einer hohen Spezifität, d. h. als Faustregel schliesst ein negativer Haut- oder in vitro Test eine Arzneimittelüberempfindlichkeit nie vollständig aus. Der erfahrene Kliniker kann aber bereits mit der genauen Beurteilung der Morphologie und dem möglichst exakten Festhalten der zeitlichen Verläufe eine Diagnose und Prognose stellen und oft die entscheidende Grundlage und Vorarbeit für eine allfällige später erfolgende allergologische Diagnostik legen [9]. Diese sollte übrigens idealerweise zwischen etwa 4 Wochen nach Abheilung und spätestens nach 6 bis 12 Monaten erfolgen, weil die Sensitivität der Testverfahren je nach Mechanismus rasch abnimmt. ■ LITERATUR 1 Bircher AJ (2007) Approach to the patient with a drug hypersensitivity reaction – clinical perspectives. In: Pichler WJ (Ed) Drug Hypersensitivity. Basel: Karger, p 352-365. 2 Bircher AJ, Scherer K. Delayed Cutaneous Manifestations of Drug Hypersensitivity. In: Pichler WJ (Ed) Drug Hypersensitivity. Med Clin N Am. 94. Philadelphia: W.B. Saunders Co., p 711-725. 3 Scherer K, Bircher AJ (2010) Danger Signs in Drug Hypersensitivity. In: Pichler WJ (Ed) Drug Hypersensitivity. Med Clin N Am. 94. Philadelphia: W.B. Saunders Co., p 681-689. 4 Aberer W, Bircher A, Romano A, et al (2003) Drug provocation testing in the diagnosis of drug hypersensitivity reactions: general considerations. Allergy 58(9):854-863. 5 Bircher AJ (2005) Symptoms and danger signs in acute drug hypersensitivity. Toxicology. 209(2):201-207. 6 Demoly P, Adkinson NF, Brockow K, et al (2014) International Consensus on drug allergy. Allergy 69(4):420-437. 7 Romano A, Torres MJ, Castells M, et al (2011) Diagnosis and management of drug hypersensitivity reactions. J Allergy Clin Immunol 127(3, Supplement):S67-S73. 8 Bircher AJ, Scherer Hofmeier K (2012) Drug hypersensitivity reactions: Inconsistency in the use of the classification of immediate and nonimmediate reactions. J Allergy Clin Immunol 129(1):263-264. 9 Scherer K, Bircher A (2009) Unerwünschte Arzneimittelreaktionen an der Haut: Zwischen trivial und fatal. Internist 50(2):171-178. 10 Bircher AJ, Scherer Hofmeier K (2013) La chronologie dans les toxidermies – l‘art pour l‘art ou utilité clinique? Progrès en Dermato-Allergologie – Lyon 2013. Montrouge: John Libbey Eurotext, p 199-206. Reinhard Kirnbauer und Christina Schellenbacher, Wien Breit-Spektrum HPV-Vakzine Neue Waffen gegen anogenitale Karzinome und kutane Neoplasien 8 12/2015 sachen zusammen 70 % der Zervixkarzinome, in den restlichen 30 % der Fälle können hrHPV45, 31, 33, 52, 58, 35, 39, 51, 59, 68, 56, 73 und 26 nachgewiesen werden. Die größte Belastung mit Zervix-Karzinomen (85 %) trifft die Entwicklungsländer, in denen kein zytologisches Screening (PAP-Abstrich) zu Früherkennung angeboten wird. In den Industrieländern gibt es ansteigende Zahlen von Analkarzinomen (90 % HPV assoziiert, v. a. HPV16) und Oropharynxkarzinomen (50 % HPV assoziiert, v. a. HPV16), für welche keine Vorsorgeuntersuchung existiert. Kutane HPV-Typen (v. a. HPV1/2/3/4­/­ 27/57) verursachen Hand- und Fuß­ warzen sowie plane Warzen, und die ­Untergruppe der beta HPV (früher Epi­ dermodysplasia Verruciformis-Typen ­genannt) fördert die Entwicklung nicht- Zur Person © Andreas Ebner Etwa 170 verschiedene Genotypen der Humanen Papillomviren (HPV) infizieren die Epithelien von Haut und Schleimhäuten. Die kumulative Lebenszeit-Inzidenz der Infektionen an der anogenitalen Schleimhaut liegt für sexuell aktive Personen bei ≥ 70 %. Neben dem Großteil der Infektionen, die einen subklinischen Verlauf nehmen, können Schleimhaut „niedrig-Risiko“ (lr) HPV (v. a. HPV6/11) Genitalwarzen (Condylomata acuminata), „hoch-Risiko“ (hr) Typen (v. a. HPV16/18) hingegen intraepitheliale Neoplasien und invasive Karzinome des Anogenitaltraktes (Cervix uteri, Vulva, Vagina, Penis, Anus) sowie Oropharynxkarzinome (insbesondere des Zungengrundes und der Tonsillen) verur­ sachen. Die höchste kausale Assoziation (100 %) aller an anogenitalen und oralen Schleimhäuten durch hrHPV verursachten Karzinome besteht für das Zervixkarzinom mit 247.000 Todesfällen/Jahr weltweit. Die häufigsten hrTypen HPV16 und 18 verur- Ao. Univ.-Prof. Dr. Reinhard Kirnbauer Labor für Virale Onkologie Abteilung für Immundermatologie und infektiöse Hautkrankheiten Universitätsklinik für Dermatologie Medizinische Universität Wien Währinger Gürtel 18-20 1090 Wien E-Mail: [email protected] © Springer-Verlag wmw skriptum jahrestagung dermatologie und venerologie pharma news 2015 © Andreas Ebner Zur Person Dr. Christina Schellenbacher Universitätsklinik für Dermatologie Medizinische Universität Wien Währinger Gürtel 18-20 1090 Wien E-Mail: [email protected] melanozytärer Hauttumore (NMSC) in immunsupprimierten Individuen wie organtransplantierten Patienten (OTR). Die 2007 zugelassenen prophylaktischen Impfstoffe sind Spalt-Impfstoffe aus leeren Virushüllen (Virus-like particles, VLP). Diese bestehen aus rekombinant hergestelltem Hauptkapsidprotein L1, das sich in vitro spontan zu leeren Virushüllen formiert [1]. Sie präsentieren an ihrer Oberfläche typenspezifische, konformationsabhängige, neutralisierende Epitope. Über bestimmte ‚pathogen recognition r­ eceptors’ (PRR) werden diese wiederkehrend-angeordneten Epitope präferentiell erkannt und regen das Immunsystem zu einer potenten B-Zell-Antwort an. Multivalente Vakzine Der bivalente (Cervarix®) und quadrivalente (Gardasil®) HPV Impfstoff enthalten VLP der häufigsten onkogenen Typen 16/18. Gardasil® enthält zusätzlich VLP der lrHPV6/11, die 90 % der Genitalwarzen verursachen. Die Impfstoffe schützen bei prophylaktischer Verabreichung (daher am besten vor Beginn der sexuellen Aktivität) hocheffizient (100 %) gegen persistierende HPV-Infektionen und die dadurch verursachten genitalen Neoplasien, allerdings aufgrund der Serodiversität der HPV vorwiegend gegen die im Impfstoff enthaltenen HPV-Typen. Die Effizienz gegen genitale intraepitheliale Neoplasien konnte in großen Studien, jene gegen Genitalwarzen bereits in großen Populationen gezeigt werden. Nach Aufnahme der Impfung von jungen Frauen mit Gardasil® in Australien werden 4 Jahre später praktisch keine inzidenten Genitalwarzen in der geimpften Population beobachtet. Ein Abfall der Antikörpertiter unter ein protektives Niveau konnte in Studien mit Cervarix® und Gardasil® von bislang 10 Jahren nicht beobachtet werden. Mit beiden Impfstoffen ­waren zwar milde (Fieber, Lokalreaktionen), jedoch keine schweren Nebenwirkungen im Vergleich zur nicht geimpften Altersgruppe aufgetreten. Aufgrund eines vergleichbaren Impfschutzes ist ein Impfschema mit nur zwei Impfdosen in jungen jahrestagung dermatologie und venerologie 2015 Erwachsenen (< 15 Jahre) zugelassen. Eine weitere Entwicklung ist eine nonavalente Vakzine (Gardasil-9), die durch Erweiterung des 4-fach Impfstoffes um VLP der hrHPV 31, 33, 45, 52, 58 breiteren Schutz gegen onkogene HPV (90 % der Zervixkarzinome) erwarten lässt, und in den USA und Europa bereits zugelassen ist [2]. Impfstoffe zur Induktion kreuzprotektiver Antikörper Eine potentiell kosteneffiziente Alternative zu den zugelassenen multivalenten Vakzinen versprechen Impfstoffe, die ‚Typen-gemeinsame’ Epitope des Nebenkapsidproteins L2 verwenden, um kreuzprotektive Antikörper gegen eine Vielzahl von HPV Typen zu induzieren. Ein vielversprechender Ansatz, die kreuzneutralisierenden Epitope von L2 als immunogenen Impfstoff nutzbar zu machen, wurde im Labor für Virale Onkologie an der Abteilung für Immundermatologie im AKH Wien präsentiert. Zur Erhöhung der Immunogenität kreuzneutralisierender L2 Epitope werden die Eigenschaften der L1-VLP als natürliches Adjuvans genützt und chimäre L1-L2 VLP hergestellt. Rekombinant hergestellte L1-L2 Proteine führen zu einer 360-fachen Präsentation eines hoch-konserviertes Kreuzneutralisations-Epitop, ‘RG1’ von HPV16 L2 an der Oberfläche von 16 L1-VLP (‚RG1-VLP’). Im Tiermodell induzierte die Impfung von Kaninchen und Mäusen mit RG1-VLP unter Verwendung des Adjuvans Alum-MPL (analog dem in Cervarix verwendeten Adjuvans ASO4) kreuzneutralisierende Antikörper gegen alle relevanten genitalen onkogenen Typen HPV16, 18, 45, 31, 33, 52, 58, 35, 39, 51, 59, 68, 73, 26, 69, 34, 70, lrHPV6, 11, 32, 40, und darüber hinaus gegen kutane HPV2, 27, 3, 76, sowie onkogene kutane beta-PV HPV5 und 8. Darüber hinaus konnte mit RG1-VLP Immunisierung auch ein effizienter Schutz gegen die experimentelle genitale Infektion mit 18 hrHPV (16, 18, 45, 31, 33, 52, 58, 35, 39, 51, 59, 68, 56, 73, 26, 53, 66, 34) und 3 lrHPV (6, 43, 44) im Tierversuch gezeigt werden [3, 4]. Dass die RG1-VLP Impfung langanhaltende Immunität erzeugt, legen protektive Antikörper im Kaninchen noch ein Jahr nach Immunisierung nahe. Derzeit werden Dosisfindungsstudien für geplante klinische (humane) Studien durchgeführt. Dabei konnte eine ähnliche Immunogenität von RG1-VLP und Cervarix® bei Verabreichung gleicher Antigen- und Adjuvansmengen gezeigt werden. Zudem zeigen Tiermodelle eine Kreuz-Protektion gegen nicht verwandte HPV-Typen (HPV58) nach bereits 2 Immunisierungen mit RG1-VLP. Sollte sich die Immunogenität im Menschen ähnlich darstellen und das Sicherheitsprofil ähnlich dem der zugelassenen Vakzinen sein, könnte RG1-VLP einen Impfstoff der nächsten Generation gegen eine Vielzahl phylogenetisch unterschiedlicher HPV-Typen darstellen, der Schutz gegen ≥ 95 % der Zervixkarzinome, ≥ 90 % der Analkarzinome, einen Teil der Penis-, Vulva-, Vaginal- und Oropharynxkarzinome, und einige der Haut-HPV bietet. Ein weiterer potentieller Vorteil der RG1-VLP Vakzine ist, dass dieser „monovalente“ Impfstoff aus einem einzelnen Antigen besteht und daher in der Herstellung vermutlich kostengünstig ist. Das könnte die Versorgung von Entwicklungsländern erleichtern, welche die Hauptlast der Zer- vixkarzinome tragen. Eine weitere Indikation der RG1-VLP wäre die Verhinderung von Hautwarzen in Kindern und Patienten vor Organtransplantation [5]. Weitere Studien müssen zeigen, ob die Vakzine auch das Potential hat, die Entwicklung von Hautkarzinomen in Immunsupprimierten (z.B. OTR) zu reduzieren. Die weitere klinische Entwicklung der RG1-VLP Vakzine wird durch das National Cancer Institute (NCI), National Institute of Health (NIH), USA gefördert und derzeit unter cGMP ­Bedingungen für eine geplante Phase-IStudie im Menschen erzeugt. ■ LITERATUR 1 Kirnbauer R, Booy F, Cheng N, Lowy DR, Schiller JT (1992) Papillomavirus L1 major capsid protein self-assembles into virus-like particles that are highly immunogenic. Proc Natl Acad Sci U S A 89:12180-12184. 2 Joura EA, Giuliano AR, Iversen OE, Bou­ chard C, et al., for the Broad Spectrum HPV Vaccine Study (2015) A 9-Valent HPV Vaccine against Infection and Intraepithelial Neoplasia in Women. N Engl J Med 372:711-723. 3 Schellenbacher C, Roden R, Kirnbauer R (2009) Chimeric L1-L2 virus-like particles as potential broad-spectrum human papillomavirus vaccines. J Virol 83:10085-10095. 4 Schellenbacher C, Kwak K, Fink D, et al (2013) Efficacy of RG1-VLP vaccination against infections with genital and cutaneous human papillomaviruses. J Invest Dermatol 133(12):2706-2713. 5 Huber B, Schellenbacher C, Jindra C, Fink D, Shafti-Keramat S, Kirnbauer R (2015) A chimeric 18L1-45RG1 virus-like particle vaccine cross-protects against oncogenic alpha-7 ­human papillomavirus types. PLoS One 10(3):e0120152. Offenlegung: Reinhard Kirnbauer ist Miterfinder und Patentinhaber der HPV16 VLP Technologie, welche von Glaxo und Merck für die kommerzielle Entwicklung der Vakzine lizensiert wird. Reinhard Kirnbauer und Christina Schellenbacher sind Erfinder der RG1-VLP, welche weltweit zum Patent angemeldet wurden. Nina Otberg, Berlin, Deutschland Haartransplantation Umverteilung von follikulären Einheiten Die Haarrestorationschirurgie ist ein wachsendes Feld der kosmetischen und rekonstruktiven Medizin. Kaum etwas verändert unser Aussehen mehr als der Verlust des Haupthaares, sei es durch androgenetische Alopezie oder Narben und entzündliche Kopfhauterkrankungen. Die Technik der Haartransplantation hat sich 10 12/2015 in den letzten Dekaden rasant weiterentwickelt und erlaubt durch die chirurgische Umverteilung von Eigenhaaren eine dauerhafte, natürlich aussehende Alopeziekorrektur. Perücken und Haarteile werden von betroffenen Patienten häufig als unbefriedigend empfunden und können zusätzlich Unsicherheiten auslösen. Die Re© Springer-Verlag konstruktion des Haupthaares oder ggf. auch der Gesichtshaare (Bart, Augenbrauen und Wimpern) kann das Selbstwertgefühl der Patienten entscheidend nachhaltig positiv beeinflussen. In den 1960er und 70er Jahren erfolgten Haartransplantationen, indem Stanzbiopsien vom Hinterkopf der Patienten wmw skriptum jahrestagung dermatologie und venerologie 2015 Abb. 1: Hinterkopf eines Patienten direkt nach der Einzelhaarentnahme Abb. 2: Design eines Haaransatzes Abb. 3: Empfängerareal direkt nach der Haartransplantation entnommen wurden und dann als Vollhauttransplantate in die kahlen Stellen am Oberkopf eingesetzt wurden. Dadurch entstand ein meist unnatürliches, wie Puppenhaar aussehendes Erscheinungsbild und eine relativ große Narbenfläche am Hinterkopf. In den 80er Jahren wurde die Technik weiter entwickelt, indem immer kleinere Stanzen verwendet wurden oder aus einem Streifen Haut kleine sogenannte Slitgrafts präpariert wurden. In den 90er Jahren wurde die Haartransplantationschirurgie schließlich durch die Entwicklung der Verpflanzung follikulärer Einheiten modernisiert (follicular unit transplantation FUT) [1-6]. Die moderne Haartransplantationschirurgie ist eine Umverteilung von follikulären Einheiten. Dabei werden Haar­ follikel aus einer Region, meist des Kopfhaares, entnommen, die vom Miniaturisierungsprozess der androgeneti- schen Alopezie unbeeinflusst bleibt. Haartransplantationen werden in lokaler Anästhesie durchgeführt. Zwei verschiedene Entnahmetechniken können unterscheiden werden. penvergrößerung, dabei werden Haut und Transplantate stets steril, kühl und feucht gehalten. Je nach Anordnung der follikulären Einheiten enthalten die Transplantate 1 bis 3 Haarschäfte. Streifenentnahme Einzelhaarentnahme (follicular unit extraction – FUE) Bei der Streifenentnahme wird ein Streifen Haut mit Haarfollikeln, gewöhnlich vom Hinterkopf des Patienten, entnommen. Der Wundverschluss erfolgt mit ein- oder zweireihiger Naht, idealerweise mit einem trichophytischen Wundverschluss, der es erlaubt, dass während des Wundheilungsprozesses Haare durch die Narbe wachsen. Der entnommene Streifen wird nun vorsichtig zunächst in feine Streifen, schließlich in winzige Haartransplantate, die je eine follikuläre Einheit (follicular unit graft) enthalten, zerteilt. Die Präparation der Transplantate erfolgt unter Lu- Abb. 4a-b: a: Patient vor der Operation mit dem Wunsch eines niedrigeren Haaransatzes; b: Patient 10 Monate nach der Haartransplantation 12 12/2015 © Springer-Verlag Die Einzelhaarentnahme wurde erstmals 2002 beschrieben [7-9]. Hierbei wird die Entnahmestelle bis zu einer Länge von ca. 2 mm rasiert und einzelne follikuläre Einheiten mit einer winzigen Stanze oder Hohlnadel entnommen. FUE-Stanzen können manuell oder motorisiert verwendet werden. Die verwendete Entnahmetechnik richtet sich nach der Anzahl der insgesamt ­benötigenden Haare, nach der Haarstruktur und dem bevorzugten Haarschnitt des Patienten. FUE-Narben sind gewöhnlich weniger sichtbar und erlauben meist einen deutlich kürzeren Haarschnitt. Bei der FUE-Entnahmetechnik muss jedoch darauf geachtet werden, dass der Hinterkopf nicht ausgedünnt wirkt, das heißt, nicht zu viele, zu dicht beieinander liegende follikuläre Einheiten entnommen werden (Abb. 1). Die Regionen, die die Transplantate erhalten, sollen werden sorgfältig präpariert. Dabei werden Regionen aufgezeichnet, die eine unterschiedliche Dichte erhalten sollen. Besonders die Gestaltung des frontalen Haaransatzes ist entscheidend für die Natürlichkeit des Transplantationsergebnisses (Abb. 2). Die gewonnen follikulären Einheiten werden nun in das Empfängerareal verpflanzt. Dazu werden mit Hilfe von Nadeln oder Speeren Schlitze in die Haut gestochen. Die Schlitze werden in unterwmw skriptum Zur Person © Susan Bünz Dr. med. Nina Otberg Otberg Medical Hair Transplant Center Berlin – Potsdam Gartenstraße 2 10115 Berlin Deutschland E-Mail: [email protected] schiedlichen Winkeln zur Kopfhaut gestochen und geben bereits die gewünschte Wuchsrichtung des verpflanzten Haares vor. Die Größe und Tiefe der Schlitze wird an die Größe und Länge der Transplantate angepasst. Anschließend werden die einzelnen Transplantate vorsichtig in die präparieren Schlitze eingefädelt (Abb. 3 und Abb. 4a und b). Nebenwirkungen Eine Haartransplantation ist eine verhältnismäßig nebenwirkungsarme Operation. Nebenwirkungen umfassen unter anderem Reaktionen auf die Lokalanästhesie und verabreichte Medikamente, Schwellungen des Gesichts in der Woche nach der Operation, ­Infektionen, Schmerzen, Taubheitsgefühl, hypertrophe oder verbreiterte Narben, geringes Anwachsen der Transplantate, Blutungen und Nachblutungen. Operationsdauer Eine Haartransplantation kann je nach der Anzahl der verpflanzten Haare 3 bis 10 Stunden dauern. Abhängig von der Technik und den Fähigkeiten von Arzt und Assistenten werden 1 bis 5 Assistenten für eine Haartransplantation benötigt. Fazit Haarverpflanzungen eigenen sich nicht nur zur Alopeziekorrektur bei der androgentischen Alopezie, sondern auch zur Korrektur von Narben und in einigen Fällen auch zur Rekonstruktion ausgebrannter vernarbender Kopfhauterkrankungen. ■ LITERATUR 1 Limmer B (1994) Elliptical donor stereoscopically assisted micrografting as an approach to further refinement in hair transplantation. Dermatol Surg 20:789-793. 2 Bernstein RM, Rassman WR (1997) Follicular transplantation. Patient evaluation and surgical planning. Dermatol Surg 23(9):771-784. 3 Bernstein RM, Rassman WR, Seager D, et al (1998) Standardizing the classification and description of follicular unit transplantation and mini-micrografting techniques. The American Society for Dermatologic Surgery, Inc. Dermatol Surg 24(9):957-963. 4 Epstein JS (2003) Follicular-unit hair grafting: state-of-the-art surgical technique. Arch Facial Plast Surg 5(5):439-444. 5 Stough D, Whitworth JM (1999) Methodology of follicular unit hair transplantation. Dermatol Clin 17(2):297-306. 6 Unger WP (2000) Follicular unit hair transplanting--end of the evolution or a good thing taken too far? Dermatol Surg 26(2):158-160. 7 Okuda S (1939) The study of clinical experiments of hair transplantations. Jpn J Dermatol 46:135-138. 8 Selmanowitz VJ, Orentreich N (1973) Hair transplantation in blacks. J Natl Med Assoc 65(6):471-482. 9 Orentreich DS, Orentreich N (1985) Hair transplantation. J Dermatol Surg Oncol 11(3):319-324. wmw skriptum jahrestagung dermatologie und venerologie 2015 Sanja Schuller-Petrovic, Wien Beinbeschwerden im Laufe des Lebens Die Pein mit dem Bein Venöse Ursachen für Beinschmerzen Die Inzidenz von venösen Veränderungen ist sehr hoch, so dass man von einer Volkskrankheit sprechen kann. Laut Bonner ­Venenstudie haben 17 % der Erwachsenen dringend behandlungswürdige Varizen. Es handelt sich dabei um ein klinisches Stadium C3–C6 mit Ödemen, Stauungs­ ekzemen, Dermatoliposklerose, Muskelkrämpfen, Schmerzen und in 2-4 % kommt es zu einem Ulcus cruris venosum (Abb. 1). Die venösen Beschwerden nehmen mit dem Alter zu. Die Inzidenz von Varizen stärkerer Ausprägung ist bei Kindern und Jugendlichen selten zu finden, außer es handelt sich um angeborene Gefäß­ malformationen. Trotzdem haben, laut Weilheimer Studie II, 31 % der 9- bis 12-Jährigen im Ultraschall schon minimale, aber messbare venöse Veränderungen der V. saphena magna ohne klinische Zeichen. Die Bonner Venenstudie zeigte die Inzidenz von kleineren Varikositäten (C1) bei 18- bis 19-Jährigen von 50 %. In der Schwangerschaft kommt es häufig zur Verschlechterung schon vorhandener Varikositäten oder zum Auftreten von neuen Varizen. Bei genetischer Veranlagung kommt es meist schon im ersten Trimenon bei 70 % der Schwangeren zur Ausbildung von Varizen oder Teleangiektasien. Viele der sichtbaren Varikositäten ziehen sich nach der Entbindung weitgehend ­zurück. Im letzten Trimenon kommt es durch die Lage des Kindes manchmal zur Kompression der V. cava inferior und zu schmerzhaft geschwollenen Beinen. Laut Bonner Venenstudie haben über 70-Jährige bis zu 78 % Krampfadern verschiedenen Schweregrades (60 % C2, C3, 14 12/2015 Zur Person Univ.-Doz. Dr. Sanja Schuller-Petrovic VENEX – Zentrum für minimal invasive Venentherapie und ästhetische Dermatologie Alser Straße 47/20 1080 Wien E-Mail: [email protected] © privat Die Beinbeschwerden, wie Schmerzen und Schwellung, sind nicht nur dem ve­ nösen Komplex zuordenbar, sondern können auch eine neurologische oder ­ muskuloskelettale Ursache haben. Die Differentialdiagnose erfolgt durch anamnestische, klinische und apparative Untersuchung. Oft ist eine interdisziplinäre Zusammenarbeit mit Neurologen und ­Orthopäden notwendig. C4, C5) und Beinschwellung in 74 % der Fälle. Eine Abklärung mit einem Farbduplex und rechtzeitige Behandlung kann die schwerwiegenden Folgen mit Ödemen, Schmerzen und Ulzerationen abwenden. TVT und Thrombophlebitis superficialis Eine tiefe Beinvenenthrombose (TVT) führt zu einer Schwellung und Schmerzhaftigkeit der gesamten betroffenen Extremität. Das Bein ist prall, druckschmerzhaft, oft auch livid verfärbt und das Gehen ist schmerzhaft. Die Inzidenz der TVT in der Bevölkerung beträgt 1–3/1000/Jahr. Bei 0,6 % der TVT kommt es zum letalen Ausgang durch eine Lungenembolie. Als Ursache kommen Operationen, Traumen, Schwangerschaft und Partus, Überanstrengung, Immobilisierung, schwere ­Erkrankungen, Hormontherapie, Malignome, langes Sitzen (Reisethrombose) und das Vorliegen einer Thrombophilie in Frage. Standardtherapie ist eine Antikoagulation mit NMW Heparin oder mit neuen oralen Antikoagulantien (NOAK). Das konsequente Tragen eines Kompressionsstrumpfes KKL 2 sowie Mobilisierung sind ebenfalls wichtige Faktoren, um ein postthrombotisches Syndrom (PTS) zu verhindern. Durch die Schädigung der ­tiefen Beinvenen entsteht eine CVI mit all ihren möglichen Folgen bis zum Ulcus cruris venosum. VERANSTALTUNGSHINWEIS Jahrestagung der Österreichischen Gesellschaft für Dermatologie und Venerologie Wann: 4 . Dezember um 12.15-13.45 Thema: IL-17A Blockade, als innovativer Therapieansatz in der ­Psoriasis Behandlung Vorsitz: Prof. Dr. Klemens Rappersberger, Wien Vortragende: Univ.-Prof. Dr. Diamant Thaçi, Schleswig-Holstein „IL17 – Gibt es Vorteile einer zielgerichteten Therapie und was zeigen die Ergebnisse der Clear-Studie?“ Univ.-Prof. Dr. Winfried Graninger, Graz „Psoriasis Arthritis, eine interdisziplinäre Herausforderung“ © Springer-Verlag wmw skriptum jahrestagung dermatologie und venerologie 2015 Die oberflächliche Thrombophlebitis ist auf Grund der typischen klinischen ­Erscheinung leicht zu diagnostizieren. Sie imponiert als eine schmerzhafte lokale Rötung und Verhärtung entlang der betroffenen Vene. Im Falle einer proximalen aszendierenden Thrombophlebitis einer Stammvene sollte eine Antikoagulation erfolgen. Arteriell bedingte Beinbeschwerden Beinschmerzen bei älteren Patienten und eine verkürzte Gehstrecke sind wichtige Hinweise für das Vorliegen einer arteriellen Verschlusskrankheit. Die Bestimmung des ABI (ankle-brachial-index) ist ein sehr zuverlässiger Screening Test für die Früherfassung einer peripheren Verschlusskrankheit (pAVK). Die Formel lautet: ABI = systolischer Blutdruck am Knöchel : systolischen Blutdruck am Arm. Ein ABI zwischen 0,9 und 1,2 ist normal. Bei Werten unter 0,9 besteht eine arterielle Perfusionsstörung. Werte über 1,3 sprechen für eine Mediasklerose. Neurologische Ursachen für Beinbeschwerden Neuropathische Schmerzen sind impulsartig, einschießend, oft stechend oder elektrisierend. Sie werden durch eine Dysfunktion des Nervensystems verursacht. In Österreich leidet 3 % der Bevölkerung (­Rieder et al., 2006) darunter. Diabetes mellitus und Alkoholismus sind die häufigsten Ursachen für eine Polyneuropathie. Durch eine Nervenschädigung kommt es zur Störung der Reizverarbeitung bzw. der ­ Reizweiterleitung. Die neuronale Schädi- gung verursacht Dysästhesien, und es kommt sowohl zu Unempfindlichkeit und Taubheitsgefühl als auch zu Missempfindungen und Schmerzen. Ein typisches ­Beispiel ist das diabetische Fußsyndrom. Neben sensorischen Störungen (Kribbeln, Brennen, Kälte-Hitzegefühl, Druck-Enge Empfindung, Ameisenlaufen unter der Haut, Hypoästhesien, Prickeln und Juckreiz, gibt es bei der Neuropathie auch motorische Störungen mit Kraftherabsetzung, Gangunsicherheit und Muskelatrophie. Ein Drittel der Patienten mit chronischen Schmerzen leidet auch an Depressionen, ein Viertel an Angststörungen und 60 % haben Schlafstörungen. Die häufigsten ­ ­Ursachen für eine Ischialgie sind Bandscheibenvorfälle, Stenose des Spinalkanals, Nervenwurzelkompression, lumbale Tumore, Malignome und Chemotherapie, Autoimmunreaktionen, und Radikulitis ­ durch Neuroborreliose oder Herpes zoster. Bei 60 % der Patienten mit Herpes zoster kommt es zu einer Post-Zoster-Neuralgie. Bei Schwangeren kommt es oft in der 40. SSW durch Kompression des N. cutaneus ­femoralis lateralis am Inguinalligament zu Schmerzen und Gefühlstörungen im Bereich der Oberschenkel – Meralgia parästhetica. Die Kompression des N. Iliohypogastricus führt zur Iliohypogastricus Neuropathie mit Schmerzen im Leisten und Becken­ bereich. Nach der Entbindung verschwinden die Beschwerden ohne Therapie. Beinschmerzen anderer Ursache Beim Restlesslegs-Syndrom (RLS) haben die Patienten Gefühlsstörungen wie Kribbeln, Jucken, ziehende Schmerzen in den Extremitäten. Es besteht ein unbändiger Bewe- Abb. 1: CVI bei Insuffizienz der VSM und PTS mit schwerer Dermatoliposklerose und beginnendem Ulcus cruris venosum gungsdrang. Charakteristisch ist es, dass die Beschwerden immer in der Nacht beim Schlafen auftreten. Die Patienten sind gezwungen aufzustehen und zu gehen. Damit bessern sich dann die Beschwerden, doch der Schlaf ist dadurch stark gestört. Die Ursache ist eine Störung des Dopaminsystems im Rückenmark. 3–10 % der Bevölkerung leiden unter dieser Störung. Als Therapie werden Dopaminantagonisten verabreicht. Bei Kindern im Alter von 3-12 Jahren können sogenannte „Wachstumsschmerzen“ in den Beinen auftreten. Es handelt sich dabei um ziehende, nächtliche Schmerzen meistens im Bereich der Unterschenkel, fallweise auch an den Oberschenkeln. Die Beschwerden sind oft so stark, dass eine Therapie mit Analgetika notwendig ist. Es ist die häufigste Ursache für Beinschmerzen bei Kindern mit einer Inzidenz von 10-20 %. Die Beschwerden hören nach einiger Zeit von selbst auf. Therapeutisch werden Massagen, Wärme und bei Bedarf Analgetika empfohlen. ■ LITERATUR Literatur bei der Verfasserin FACHKURZINFORMATIONEN DES ARZNEIMITTEL: Xarelto 2,5 mg Filmtabletten ▼Vor Verschreibung bitte die Fachinformation beachten. Dieses Arzneimittel unterliegt einer zusätzlichen Überwachung. Dies ermöglicht eine schnelle Identifizierung neuer Erkenntnisse über die Sicherheit. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung zu melden. Hinweise zur Meldung von Nebenwirkungen, siehe Abschnitt 4.8. Qualitative und Quantitative Zusammensetzung: Wirkstoff: 2,5 mg Rivaroxaban. Sonstige Bestandteile: Tablettenkern: Mikrokristalline Cellulose, Croscarmellose-Natrium, Lactose-Monohydrat, Hypromellose, Natriumdodecylsulfat, Magnesiumstearat; Filmüberzug: Macrogol (3350), Hypromellose, Titandioxid (E 171), Eisen(III)-oxid (E 172) Sonstige Bestandteile mit bekannter Wirkung: Jede Filmtablette enthält 33,92 mg Lactose (als Monohydrat). Anwendungsgebiete: Xarelto, zusätzlich eingenommen zu Acetylsalicylsäure (ASS) allein oder zu ASS plus Clopidogrel oder Ticlopidin, ist bei erwachsenen Patienten indiziert zur Prophylaxe atherothrombotischer Ereignisse nach einem akuten Koronarsyndrom (ACS) mit erhöhten kardialen Biomarkern. Gegenanzeigen: Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen Bestandteile. Akute, klinisch relevante Blutungen. Läsionen oder klinische Situationen mit einem signifikanten Risiko einer schweren Blutung, Die gleichzeitige Anwendung von anderen Antikoagulanzien, z. B. unfraktionierte Heparine (UFH), niedermolekulare Heparine (Enoxaparin, Dalteparin etc.), Heparinderivate (Fondaparinux etc.), orale Antikoagulanzien (Warfarin, Apixaban, Dabigatran etc.), außer in der speziellen Situation der Umstellung der Antikoagulationstherapie (siehe Abschnitt 4.2) oder wenn UFH in Dosen gegeben wird, die notwendig sind, um die Durchgängigkeit eines zentralvenösen oder arteriellen Katheters zu erhalten. Gleichzeitige Behandlung nach ACS mit einer plättchenhemmenden Behandlung bei Patienten mit anamnestischen Schlaganfall oder transitorischer ischämischer Attacke (TIA). Lebererkrankungen, die mit einer Koagulopathie und einem klinisch relevanten Blutungsrisiko, einschließlich zirrhotischer Patienten mit Child Pugh B und C, verbunden sind. Schwangerschaft und Stillzeit. Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen: Eine Behandlung in Kombination mit anderen Plättchenhemmern als ASS und Clopidogrel/Ticlopidin wurde nicht untersucht und wird nicht empfohlen. Eine klinische Überwachung in Übereinstimmung mit der antikoagulatorischen Praxis wird während der gesamten Behandlungsdauer empfohlen. Die Gabe von Xarelto sollte bei Auftreten einer schweren Blutung unterbrochen werden. Mit zunehmendem Alter kann sich das Blutungsrisiko erhöhen. Nicht empfohlen: bei Patienten mit einer schweren Nierenfunktionseinschränkung (Kreatinin- Clearance < 15 ml/min); bei Patienten, die zeitgleich eine systemische Behandlung mit Wirkstoffen, die gleichzeitig stark CYP3A4 und P-gp inhibieren, z. B. Azol-Antimykotika oder HIV-Proteaseinhibitoren, erhalten; bei Patienten mit erhöhtem Blutungsrisiko; bei Patienten, die gleichzeitig starke CYP3A4 Induktoren erhalten, es sei denn der Patient wird engmaschig auf Anzeichen oder Symptome einer Thrombose überwacht. Nicht empfohlen aufgrund des Fehlens von Daten: Behandlung in Kombination anderen Plättchenhemmern als Aspirin und Clopidogrel/Ticlopidin; bei Patienten unter 18 Jahren; bei Patienten, die zeitgleich mit Dronedaron behandelt werden. Mit Vorsicht empfohlen: Bei Patienten mit einem erhöhten Blutungsrisiko, bei Patienten mit einer schweren Nierenfunktionsstörung (Kreatinin-Clearance von 15 – 29 ml/min) oder bei Patienten mit einer Nierenfunktionsstörung, die gleichzeitig andere Arzneimittel erhalten, die zu erhöhten Rivaroxaban Plasmaspiegeln führen; bei Patienten, die gleichzeitig mit auf die Gerinnung wirkenden Arzneimitteln; bei Patienten, die älter als 75 Jahre sind oder ein niedriges Körpergewicht (< 60 kg) aufweisen; bei Anwendung von neuraxialer Anästhesie oder Spinal/Epiduralanästhesie. Patienten, die mit Xarelto und ASS oder Xarelto und ASS plus Clopidogrel oder Ticlopidin behandelt werden, sollten nur eine gleichzeitige Behandlung mit NSAIDs erhalten, wenn der Nutzen das Blutungsrisiko überwiegt; bei Patienten mit dem Risiko einer ulzerativen gastrointestinalen Erkrankung kann eine angemessene prophylaktische Behandlung in Erwägung gezogen werden; Obwohl die Behandlung mit Rivaroxaban keine Routineüberwachung der Exposition erfordert, können die mit einem kalibrierten quantitativen Anti-Faktor Xa-Test bestimmten Rivaroxaban-Spiegel in Ausnahmesituationen hilfreich sein. Xarelto enthält Lactose. Nebenwirkungen: Häufig: Anämie, Schwindel, Kopfschmerzen, Augeneinblutungen, Hypotonie, Hämatome, Epistaxis, Hämoptyse, Zahnfleischbluten, gastrointestinale Blutung, gastrointestinale und abdominale Schmerzen, Dyspepsie, Übelkeit, Verstopfung, Durchfall, Erbrechen, Pruritus, Hautrötung, Ekchymose, kutane und subkutane Blutung, Schmerzen in den Extremitäten, Blutung im Urogenitaltrakt, Einschränkung der Nierenfunktion, Fieber, periphere Ödeme, verminderte Leistungsfähigkeit, Transaminasenanstieg, Blutung nach einem Eingriff, Bluterguss, Wundsekretion. Gelegentlich: Thrombozythämie, allergische Reaktion, allergische Dermatitis, zerebrale und intrakranielle Blutungen, Synkope, Tachykardie,trockener Mund, Leberfunktionsstörung, Urtikaria, Hämarthros, sich unwohl fühlen, Anstieg von: Bilirubin, alkalischer Phosphatase, LDH, Lipase, Amylase, GGT. Selten: Gelbsucht, Blutung in einen Muskel, lokale Ödeme, Anstieg von konjugiertem Bilirubin (mit oder ohne gleichzeitigem ALT Anstieg), vaskuläres Pseudoaneurysma. Nicht bekannt: Kompartmentsyndrom oder (akutes) Nierenversagen als Folge einer Blutung, Angioödem und allergisches Ödem. Inhaber der Zulassung: Bayer Pharma AG, D-13342 Berlin, Deutschland. Verschreibungs-/ Apothekenpflicht: Rezeptpflichtig (NR), apothekenpflichtig. Weitere Angaben zu Warnhinweisen und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung, Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstigen Wechselwirkungen, Schwangerschaft und Stillzeit, Nebenwirkungen und Gewöhnungseffekten sind den veröffentlichten Fachinformationen zu entnehmen. Stand der Information: Dezember 2014. Falls Sie weitere Informationen über das Arzneimittel wünschen, setzen Sie sich bitte mit dem örtlichen Vertreter des pharmazeutischen Unternehmers in Verbindung: Österreich, Bayer Austria Ges.m.b.H., Tel: +43-(0)1-711 460 16 12/2015 © Springer-Verlag wmw skriptum aktuell Christine Starostzik Männliche Schönheit ist anders Gesichtsrejuvenation Auch wenn das Altern der Männer in unserer Gesellschaft meist positiver bewertet wird als die zunehmende Faltigkeit weiblicher Haut, starten dennoch immer mehr Männern den Versuch, die Zeit, zumindest optisch, ein bisschen zurückzudrehen. Männer wollen nicht länger einfach nur altern und darauf vertrauen, dass Frauen ihre Falten und Tränensäcke als Zeichen von Weisheit und Erfahrung deuten. Vielmehr wächst derzeit die Zahl derer, die sich einem ästhetischen Dermatologen anvertrauen, um ihr Gesicht optisch verjüngen zu lassen. Wie die American Society for Aesthetic Plastic Surgery mitteilt, haben im Jahr 2013 in den USA die kosmetischen Eingriffe bei Männern um 12 % zugenommen. Gegenüber dem Jahr 1997 ist eine Steigerung um 273 % zu verzeichnen. Zu den Top 5 der nicht operativen Maßnahmen gehören Behandlungen mit Botulinumtoxin, Hyaluronsäure, Epilation, Hautverjüngung mittels photodynamischer Therapie sowie chemische Peelings. Ausführliche Aufklärung — realistische Erwartungen Vor jeder Behandlung ist es wichtig, den Patienten offen und ausführlich über Bedenken, realistische Erwartungen, Regenerations- und Wirkdauer der möglichen Maßnahmen aufzuklären. Dabei können Erfahrungen zur Anwendung bei Frauen keinesfalls eins zu eins auf den Mann übertragen werden. Zu beachten sind ein anderer Gesichtsschädel, die größere Muskelmasse, eine dickere Dermis und Epidermis, mehr kollagene Fasern, größere Talgdrüsen sowie eine stärkere Behaarung und Vaskularisation. Die oft gering ausgeprägte Bereitschaft zum Sonnenschutz lässt die Männerhaut zusätzlich schneller an Elastizität verlieren und führt zu stärkerer Pigmentierung. Als Antwort auf eine rege Mimik entstehen bald dynamische Falten in der Stirnmitte und an den seitlichen Augenpartien. Auch die Fettkompartimente verlieren an Volumen, und den Gesetzen der Schwerkraft folgend rutscht das Weichteilgewebe nach unten. So verändert sich mit den Jahren die Gesichtsform. Definierte Konturen 18 12/2015 von Unterkiefer und Kinn gehen verloren. Während das jugendliche Gesicht eine Dreiecksform mit der Spitze nach unten hatte, dreht sich das Ganze im Alter um, sodass die Spitze nach oben zeigt und sich das Gesicht im unteren Bereich verbreitert. Das ideale Männergesicht: Wie soll es aussehen? Überhängende horizontale Augenbrauen, eine große Nase, nahestehende tief liegende Augen und ein großer schmaler Mund, die Kopfform ist rechteckig, so beschreibt Oliver Kreyden, Muttenz, Schweiz, das ideale Männergesicht. Im Hinblick auf die Definition von „Schönheit“ unterscheiden sich Männer und Frauen also deutlich. All diese Punkte müssten bei der Behandlung männlicher Patienten berücksichtigt werden, denn sie haben entscheidende Auswirkungen auf das Ergebnis. So werde bei Männern zur Behandlung der Glabella etwa die doppelte Dosis Botulinumtoxin benötigt wie bei Frauen. Auch typisch männliche Eigenschaften beeinflussen die Behandlung: „Männer wollen technische Lösungen und bewerten das Resultat nicht ganzheitlich, sondern mit dem Zentimetermaß“, so Kreyden. Zudem sei beim Mann Falte nicht gleich Falte: Während eine tiefe Glabellafalte Zorn oder Aggressivität signalisiere und deshalb gut etwas Botox vertragen könne, seien die kleinen Fältchen um die Augen möglicherweise als Ausdruck von Reife zu interpretieren und würden deshalb von vielen Männern problemlos toleriert. Deshalb sei viel Erfahrung nötig, um mit Intuition und Einfühlungsvermögen aufzuklären und das bestmögliche Gesamtergebnis zu erzielen, so Kreyden. Verbesserung der Hautoberfläche Peelings. Durch das Auftragen verschieden starker Säuren (z. B. Fruchtsäure, Trichloressigsäure, Phenol) kann die Haut unterschiedlich tief abgeschält werden. In der Folge entsteht neues Kollagengewebe. Pigmentstörungen, Grobporigkeit, kleinere Falten sowie Lichtschäden können so beseitigt werden. © Springer-Verlag PRP. Die Verabreichung von plättchenreichem Plasma (PRP) wird in der ästhetischen Dermatologie seit 2005 eingesetzt. Bei dem auch als Vamipir-Lift bezeichneten Verfahren wird ein autologes Thrombozytenkonzentrat in die zu behandelnden Bereiche injiziert oder aufgetragen, was die Regeneration der Haut und der Unterhautstrukturen anregen soll. Lichtbasierte Verfahren. Bei der Photo-Rejuvenation wird die Haut mit intensivem Pulslicht (IPL) im Spektralbereich von 570 bis 950 nm, gepulstem Farbstofflaser oder Diodenlaser sanft erwärmt. Damit sollen Kollagen- und Elastinproduktion angeregt, feine Narben geglättet, die Haut gestrafft und zum Teil auch Pigmentflecken beseitigt werden. Bei der Photodynamischen Therapie (PDT) steht die Behandlung von Lichtschäden wie aktinischen Keratosen im Vordergrund. Nach Applikation von 5-Aminolävulinsäure (ALA) erfolgt eine Lichttherapie, welche die mit dem Wirkstoff beladenen Zellen zerstört und eine Regeneration induziert. Durch eine Vorbehandlung mit dem ablativen fraktionierten Laser kann die Effektivität der PTD gesteigert werden. Das klassische Skin Resurfacing ist eine Laserbehandlung, bei der mit einem ablativen Erbium-YAG- oder CO2-Lasers die obere Hautschicht flächig abgetragen wird. Der thermische Effekt induziert zusätzlich eine, je nach Laser mehr oder weniger starke, Straffung des Kollagengewebes. Auch tiefere Falten sowie feine Narben werden geglättet, die Haut wird gestrafft und wirkt allgemein jünger. Doch obwohl sich mit dieser Technik eindrucksvolle Ergebnisse erzielen lassen, ist sie durch ihre Nebenwirkungen (Schmerzen, Infektionen, Narben) und langen Ausfallzeiten limitiert. In den letzten Jahren hat sich eine schonendere fraktionierte Lasertherapie etabliert. Mit dem ablativen fraktionierten Laser (AFXL) werden mikroskopisch kleine Areale behandelt, was wesentlich geringere Ausfallzeiten zur Folge hat. Noch schonender, aber weniger effektiv sind nicht ablative fraktionierte Laser (NAFXL), die oberflächlich nicht schädiwmw skriptum aktuell gen, sondern durch kontrollierte Erhitzung die Kollagensynthese in tieferen Hautschichten anregen. Faltenglättung Auch bei Männern ist die Anwendung von Neuromodulatoren mittlerweile eine der beliebtesten nicht operativen Maßnahmen. Sie gilt als sicher, zuverlässig, unauffällig und bringt nur minimale Ausfallzeiten mit sich. Botulinumtoxin A (BTX-A) eignet sich u. a. zur Behandlung dynamischer Lach- und Zornesfalten. Ein neueres Verfahren ist das PDO-Fadenlifting. Durch das Einbringen dünner, resorbierbarer Fäden unter die Haut, wird infolge des Fremdkörperreizes die Kollagenproduktion stimuliert und die Zellregeneration gefördert. Auch Radiofrequenz, MicroNeedling und Ultraschall werden zur Faltenbehandlung und nicht operativen Hautstraffung eingesetzt. Modulation Während die Augenbraue bei der Frau meist bogenförmig verläuft, ist die männliche eher gerade geformt und passt damit zu der kantigeren Gesichtsform. Außerdem sitzt die männliche Idealbraue tiefer. Neben der Muskelmasse müssen bei der Wahl des Injektionsmusters mit BTX-A auch diese Aspekte berücksichtigt werden. An einer Masseterhypertrophie stört sich der männliche Patienten kaum, es ist dennoch wichtig, den Kaumuskel in das Gesamtbild einzubeziehen, da er zur Bildung der unteren Gesichtskontur beiträgt. Mit BTX kann beispielsweise ein weicherer Kieferwinkel erzielt werden. Auch die eingesenkte Nasenspitze ist durch BTXInjektionen einer Korrektur zugänglich. Weichgewebsaugmentation Der Volumenverlust im männlichen Gesicht trägt erheblich zur optischen Alterung bei. Bei Männern zeigt er sich oft schon früh in der Wangenmitte oder in Form tiefer Augenringe und ist stärker ausgeprägt als bei der Frau. Die Behandlung von Augenregion, Wangen oder Jochbein mit Fillern kann diesen Verlust ausgleichen. Dabei werden für den Volumenaufbau im Prinzip die gleichen Materialien verwendet wie bei der Frau — häufig Kalziumhydroxylapatit oder Hyaluronsäureprodukte sowie Polycaprolacton oder Eigenfett. Wichtig ist es, auf die typische Verteilung zu achten, um die markanten Strukturen des Mannes natürlich zu betonen. Häufig kann ein Weichgewebefiller auch eine operative Rhinoplastik ersetzen. Die Umgestaltung der Nasenform wird beispielsweise durch Injektion sehr kleiner Mengen in Nasenwurzel und Nasenrücken erreicht. Während Männer auf Lippen und Kinn eigentlich weniger achten, tragen diese Gesichtsareale doch zu einem harmonischen Gesamtbild bei. Wichtig ist die Balance zwischen Oberlippe, Unterlippe und Kinn. So sollte die Oberlippe die Unterlippe etwa um 1–2 mm überragen und die Volumenverteilung zwischen Ober- und Unterlippe etwa ein Drittel zu zwei Drittel ausmachen. Eine Therapie mit Zukunftspotenzial zur Geweberegenerierung könnte möglicherweise der Einsatz pluripotenter mesenchymaler Stammzellen sein, die aus eigenem Fettgewebe gewonnen werden. Fettreduktion Zur Behandlung von Doppelkinn, Hängebäckchen, Tränensäcken oder extremen Wülsten über den Nasolabialfalten gewinnt derzeit auch die „Fett-Weg-Spritze“ zunehmend an Beliebtheit. Dabei werden lipolytische Wirkstoffe in Fettdepots injiziert, die Fettzellen dadurch zerstört und das Fett nach und nach verstoffwechselt. Die gleichzeitig ablaufende Entzündungsreaktion soll der Straffung des Gewebes dienen. Da der Prozess langsam vor sich geht, kommt es nicht zur Ausbildung schlaffer Hautstellen. Das endgültige ­Ergebnis kann nach etwa zwei Monaten beurteilt werden. ■ LITERATUR 1 Rossi, A M Men’s aesthetic dermatology. ­Seminars in Cutaneous Medicine and Surgery 2014;33:188–197CrossRefPubMed 2 Keaney, T. Male Aesthetics. Skin Therapy ­Letter 2015;20(2) 3 Dr. Oliver Philip Kreyden, Muttenz, Schweiz. Das männliche Gesicht noch männlicher machen. Vortrag bei der 24. Fortbildungswoche für praktische Dermatologie und Venerologie, 19.– 25. Juli 2014, München 4 Interview mit Dr. Eugenia Makrantonaki, ästhetische dermatologie 2014;5:8–9 5 Gerber, A et al. face 2014;4:20–25 Erstpublikation in: Dr. Christine Starostzik: Männliche Schönheit ist anders. ästhetische dermatologie 2015;5: Seite 6-8 © curtis_creative / iStock / Thinkstock wmw skriptum © Springer-Verlag 12/2015 19 aktuell Peter Leiner Alopecia areata: Assoziation mit Zinkmangel bestätigt Zinkspiegel als Marker für Haarausfall? Bei Patienten mit Alopecia areata sind die Zinkspiegel im Serum signifikant verringert. Zudem korrelieren sie invers mit der Therapieresistenz. Und: Je niedriger die Serumspiegel sind, umso ausgeprägter ist die Alopezie, wie die Ergebnisse einer Studie ägyptischer Dermatologen bestätigen. In ihre Fall-Kontroll-Studie nahmen die Dermatologen um Dr. Nermeen S. A. Abdel Fattah von der Universität Kairo insgesamt 100 Teilnehmer randomisiert auf, von denen die eine Hälfe Gesunde der Kontrollgruppe waren. Von den 50 Patienten war bei 25 die Autoimmunerkrankung innerhalb des vergangenen halben Jahres aufgetreten. Bei den übrigen 25 Patienten dagegen bestand die Erkrankung bereits seit mindestens 6 Monaten, und die Patienten hatten zudem auf 3 oder mehr Therapien nicht angesprochen. Die Alopezie war jeweils unterschiedlich stark ausgeprägt, von nur einem einzigem Herd bis zur Alopecia totalis. Das Ausmaß der Läsionen wurde mithilfe des SALT (severity of alopecia tool)-Scores erfasst: von S0 (kein Haarverlust) bis S5 (100 % Haarverlust) auf der Kopfhaut, sowie B0 bis B3 (kein Haarverlust bis 100 % Haarverlust) am ­übrigen Körper. Messung des Spurenelements im Nüchternblut Die Messung des essenziellen Spurenelements erfolgte jeweils einmal, und zwar im Serum nach Entnahme von venösem Nüchternblut. Vor der Messung der Zinkkonzentration war das Serum bei -20 °C in Polypropylenröhrchen eingefroren worden. Die Menge an Zink im Serum wurde mithilfe der Graphitrohr-Atomabsorptionsspektroskopie bestimmt. Als Referenzwert gilt eine Zinkkonzentration von 60 bis 110 μg/dl. Im Vergleich zur Kontrollgruppe mit ­einer Konzentration von 85,7 ± 12,50 μg/dl waren die Werte bei den Alopeziepatienten deutlich niedriger (75,48 ± 11,78 μg/ dl). Besonders groß war der Unterschied zur Subgruppe der Patienten mit Therapieresistenz (71,44 ± 9,87 μg/dl), deren Zinkspiegel zudem signifikant niedriger waren als die der Patienten mit erst kürzlich diagnostizierter Erkrankung (79,52 ± 12,33 μg/dl). Nach Angaben der Dermatologen gab es darüber hinaus eine signifikante inverse Korrelation zwischen der Zinkkonzentration und dem Ausmaß der Läsionen (r = -0,573; p = 0,001): Je niedriger die Zinkspiegel im Serum waren, umso ­größer war der SALT-Score. Am Stärksten ausgeprägt war die Korrelation bei therapieresistenter Erkrankung (r = -0,655; p = 0,001). Auch beim Zusammenhang zwischen Zinkspiegel und Dauer der Alopezie entdeckten die Ärzte über die gesamte Studiengruppe hinweg eine ­ ­inverse Korrelation (r = -0,530; p = 0,001). Signifikant war dieser Zusammenhang nur in der Gruppe der Patienten mit Therapieresistenz (r = -0,965; p = 0,001). Aus den Ergebnissen leiten die Studienautoren ab, dass niedrige Zinkspiegel ursächlich im Zusammenhang mit der Therapieresistenz stehen, da die Zinkkonzentration bei Patienten mit neu ­diagnostizierter Erkrankung signifikant ­höher liegt, wenn auch nicht im Referenzbereich. Sie halten den Zinkspiegel für einen geeigneten Marker für das Ausmaß und die Dauer der Alopezie. Die ­Patienten könnten möglicherweise von einer Supplementierung profitieren. Als pathogenetischen Zusammenhang zwischen Zinkmangel und Alopecia areata vermuten Wissenschaftler unter anderem eine Einschränkung der T-ZellFunktion. Darüber hinaus verlangsamt die Unterversorgung der Zellen mit Zink das Wachstum der Haare, die außerdem leichter abbrechen. ■ LITERATUR 1 Abdel Fattah NS et al. Int J Dermatol 2015, Jul 3; doi:10.1111/ijd.12769 Quelle: Peter Leiner, Alopecia areata: Assoziation mit Zinkmangel bestätigt. ästhetische dermatologie 2015;5: Seite 10. advertorial Fast 80 % PASI90-Ansprechen bei Plaque-Psoriasis [1] Selektive Interleukin 17A-Hemmung zur sytemischen Erstlinientherapie zugelassen [2-4] ­ oche 16, die Überlegenheit von Cosentyx® W ­gegenüber Stelara® mit 79 Prozent der Patienten mit ­Cosentyx®, die PASI 90 erreichten, verglichen mit 57,6 Prozent der Patienten mit Stelara® (p<0,0001) [1]. PASI 100, die komplette E ­rscheinungsfreiheit nach 16 Wochen Behandlung, wurde mit 44,3 versus 28,4 Pro­­zent ebenfalls von signifikant mehr Patienten mit Secukinumab ­erreicht (p<0,0001) [1]. CLEAR verglich die Wirksamkeit, Langzeitsicherheit und Verträglichkeit von ­Secukinumab und Ustekinumab bei erwachsenen Patienten mit mittelschwerer bis schwerer Plaque-Psoriasis in 134 Prüfzentren weltweit. Die Studie unterstreicht auch die Bedeutung des PASI 90- bis PASI 100-Ansprechens hinsichtlich einer optimalen Verbesserung der gesundheits­ bezogenen Lebensqualität (HRQoL). Mit 71,9 Prozent erreichten in Woche 16 signifikant mehr Patienten mit Seucukinumab einen DLQI (Dermatology Life Quality ­Index) von 0 oder 1 als mit Ustekinumab mit 57,4 Prozent (p<0,0001), was auf keine Beeinträchtigung der Lebensqualität durch Hautprobleme hinweist. Das Sicherheitsprofil war bei beiden Substanzen vergleichbar [1, 5]. Neuer Weg der Behandlung der Psoriasis Die selektive Hemmung von IL-17A durch Secukinumab ist deshalb von Bedeutung, weil IL-17A in hohen Konzentrationen in den von Psoriasis betroffenen Hautarealen auftritt. Durch die Neutralisierung von IL-17A kommt es zu ­einem Rückgang der Entzündung, die der Psoriasis zugrunde liegt, und damit der immunvermittelten Bildung der Hautplaques [2, 4]. Weltweit sind schätzungsweise mehr als 125 Millionen Menschen von Psoriasis b ­ etroffen, deren physische und psychische Lebensqualität dadurch teilweise massiv beeinmodifiziert nach Referenz 1 trächtigt ist [6-9]. ki ■ 22 12/2015 © Springer-Verlag REFERENZEN 1 Thaci D et al. J Am Acad Dermatol. 2015 Sep;73(3):400-9 2 Cosentyx® EPAR Summary http://www.ema. europa.eu/docs/en_GB/document_library/EPAR _-_Summary_for_the_public/human/003729/ WC500183132.pdf, letzter Zugriff November 2015 3 Langley RG et al, NEJM 2014, Vol. 371 (4): 326-338 4 Cosentyx® Fachinformation, Stand 04/2015 5 Dermatology Life Quality Index (DLQI) http:// www.bad.org.uk/shared/get-file. ashx?itemtype=document&id=1653, letzter ­Zugriff November 2015 6 National Psoriasis Foundation, https://www. psoriasis.org/cure_known_statistics , letzter ­Zugriff November 2015 7 Stern RS et al, J Investig Dermatol Symp. 2004;9(2):136-9 8 Rapp SR et al, J Am Acad Dermatol. 1999; 41(3 Pt 1):401-7 9 Farley E et al. Psoriasis: comorbidities and ­associations. G Ital Dermatol Venereol. 2011 Feb;146(1):9-15 Fakten in Kürze [1] Die Clear Studie ist eine 52-Wochen Vergleichsstudie zwischen Cosentyx® (Secukinumab) und Ustekinumab. Die 16-Wochen-Daten zeigten eindeutige Resultate: ■ ■ 8 von 10 Cosentyx®-Patienten erreichten nach 16 Wochen PASI 90 vs. 6 von 10 Ustekinumab-Patienten (p<0,0001) ■ ■ 4 von 10 Cosentyx®-Patienten erreichten nach 16 Wochen PASI 100 vs. 3 von 10 Ustekinumab-Patienten (p<0,0001) ■ ■ In Woche 16: 71,9 % der Cosentyx®-­­Patienten erreichten einen DLQI Score von 0 oder 1 vs. 57,4 % Ustekinumab-Patienten (p<0,0001) ■ ■ Im Vergleich zu Ustekinumab erreichte Cosentyx® eine größere Verbesserung von Schmerz, Juckreiz und Abschuppung ■ ■ Das Sicherheitsprofil von ­Cosentyx® war ähnlich dem von Ustekinumab und im Einklang mit den Ergebnissen aus Phase III Cosentyx®-Studien. ■ ■ 50 % der Cosentyx®-Patienten erreichten bereits in Woche 4 eine PASI 75-Verbesserung, unter Ustekinumab waren es 20,6 % der behandelten Patienten (p<0,0001). wmw skriptum Entgeltliche Einschaltung Mit freundlicher Unterstützung von Novartis Pharma GmbH Fachkurzinformation siehe Seite 26 Eine neue Therapieoption, die selektiv auf das proinflammatorische Interleukin 17A abzielt, eröffnet erwachsenen Patienten mit Plaque-­Psoriasis erhöhte Wirksamkeit verglichen mit dem bisher breit eingesetzten Biologikum: Mit dem humanen monoklonalen Antikörper Secukinumab, der ­IL-17A ­selektiv hemmt und von der Novartis-Forschung entwickelt wurde, erreichten, in Woche 16, fast 80 Pro­zent der Patienten in der CLEAR-Studie ein PASI 90 Ansprechen – und damit um knapp 21 Prozentpunkte mehr als mit dem Vergleichspräparat Ustekinumab [1-4]. Secukinumab wurde als erstes und bisher einziges Biologikum für die Therapie erwachsener Patienten mit mittelschwerer bis schwerer Plaque-Psoriasis, die für eine systemische Therapie in Frage kommen im Jänner 2015 zugelassen [2,4]. Als primärer Endpunkt der Phase IIIbStudie CLEAR = Comparison to assess Long-term Efficacy, sAfety and toleRability of secukinumab vs. ustekinumab wurde das Psoriasis Area Severity Index (PASI) 90-Ansprechen in Woche 16 definiert, das beinahe erscheinungsfreie Haut bedeutet. PASI 90 wird von der Europäischen Arz­ neimittelbehörde EMA als wichtiger Parameter zur Messung der Wirksamkeit der ­Psoriasis-Behandlung erachtet. Die multizentrische, randomisierte, doppelblinde CLEAR-­ Studie (geplante Dauer 52 Wochen), die einen direkten Vergleich von ­Secukinumab (Cosentyx®) und Ustekinumab (Stelara®), darstellte, zeigte, in Advertorial ADDG-Jahrestagung 2015 Erweiterte Therapieperspektiven bei Rosacea © hakan çorbaci / Fotolia Rosacea zählt zu den hochprävalenten chronisch-entzündlichen Dermatosen und tritt vorzugsweise im Erwachsenenalter auf (1). Früher häufig als „Akne des Erwachsenen“ zu einem kosmetischen Problem bagatellisiert, wird Rosacea heute als multifaktorielles Krankheitsgeschehen aufgefasst, an dem unter anderem Immunreaktionen, neurovaskuläre Veränderungen sowie Entzündungsreaktionen auf kutane Mikroorganismen beteiligt sind. Die gute Nachricht: Es gibt immer mehr Therapieoptionen beim Rosacea-Erythem sowie bei entzündlichen Läsionen der papulopustulösen Rosacea. Entzündliche Veränderungen der Rosacea treten vorwiegend im Gesicht auf und können die Lebensqualität der Patienten spürbar beeinträchtigen: Einer internetbasierten Umfrage zufolge erfuhren 64 % der Betroffenen aufgrund ihrer Erytheme soziale Zurückweisungen und Probleme am Arbeitsplatz, gab Prof. Dr. Uwe Abb. 1 Signifikante Besserung der entzündlichen Läsionen unter Ivermectin Creme 1 % vs. Metronidazol Creme 0,75 % (6) Durchschnittliche prozentuale Änderung 0 Ausgangswert Woche 3 Woche 6 Woche 9 Woche 12 Woche 16 0 -10 -20 Ivermectin 1 % Metronidazol 0–75 % P < 0,05 -30 - 30,5 -40 P < 0,001 - 49,2 -50 -60 -70 -80 -90 Quelle: Symposium „Aktuelle Fortschritte in der Therapie der Rosacea“ am 30.4.2015 in Berlin im Rahmen der Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Dermatologie. Veranstalter: Galderma Laboratorium GmbH. Literatur 1 S1-Leitlinie der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft: Rosacea (Stand: 03/2013). 2 Galderma, Face Values: Global Perceptions Survey 2013. 3 Moustafa F et al. J Am Acad Dermatol 2014; 7: 973-80. 4 Fowler J et al. J Drugs Dermatol 2013; 12: 650-56. 5 Piwnica D et al. J Dermatol Sci 2014; 75: 49-54 6 Taieb A et al. Br J Dermatol 2015; 172: 1103-10. Mit freundlicher Unterstützung der Galderma Austria GmbH Entgeltliche Einschaltung Fachkurzinformation siehe Seite © Springer Medizin Wien P < 0,001 - 59,8 - 55,6 P < 0,001 - 67,1 P < 0,001 - 66,3 - 73,7 - 75,7 - 83 Gieler, Universitätsklinik Gießen, zu bedenken (2). Nach einer aktuellen Metaanalyse von 17 Studien mit Rosacea-Patienten vs. gesunde Personen würden Betroffene zudem höhere Suizidraten aufweisen sowie häufiger komorbid an einer Depression oder sozialen Phobie erkranken (3). Um auch die psychosoziale Dimension der Erkrankung zu erfassen und gegebenenfalls auch behandeln zu können, sollten Betroffene gezielt auf mögliche Stigmatisierungserfahrungen und emotionale Beeinträchtigungen angesprochen werden, betonte Gieler. Erste symptomatische Therapie gegen Gesichtserythem Rosacea zeichnet sich durch einen chronischen, schubhaften Verlauf mit unterschiedlicher klinischer Ausprägung aus: Initial können flüchtige Erytheme imponieren, die später persistieren (1). Dabei basiert das persistierende Erythem auf einer vasomotorischen Dysregulation der Hautgefäße, die zur chronischen Erweiterung der oberflächlichen, peripheren Gefäße im Gesichtsbereich führt. Sehr häufig würden die Patienten im Rahmen einer neurogenen Entzündung unter Dysästhesien wie Brennen, Stechen und Juckreiz leiden, so Privatdozentin Dr. Maja Hofmann, Charité Berlin. Seit März 2014 ist mit dem Brimonidin-Gel 0,3 % (Mirvaso® 3 mg/g Gel) der bislang einzige hochselektive Alpha-2-Adrenorezeptor-Agonist zur topischen Anwendung verfügbar, der die symptomatische Behandlung des fazialen, mäßig schweren bis schweren Rosacea-Erythems ermöglicht. Im Rahmen der zulassungsrelevanten, randomisierten, Vehikel-kontrollierten Doppelblindstudien erreichten die Patienten eine rasche Reduktion ihres Gesichtserythems, die häufig bereits nach 30 Minuten einsetzte und bis zu 12 Stunden lang anhielt (4). Wie Hofmann berichtete, würden auch erste Hinweise aus einem In-Vivo-Entzündungsmodell vorliegen, wonach Brimonidin nicht nur über den vasokonstriktorischen Effekt das Gesichtserythem klinisch verbessere, sondern auch anti-entzündlich wirke (5). Für die Praxis empfahl Hofmann, mit den Patienten auch das „richtige“ Auftragen des Gels zu besprechen (einmal täglich eine erbsengroße Menge auf ein bis zwei Punkte im Gesicht verteilen, dabei auf Gleichmäßigkeit achten). Brimonidin zeichne sich durch eine gute Verträglichkeit aus, zeige sich nicht mit einem Tachyphylaxie-Phänomen assoziiert und komme auch für die Langzeitanwendung in Frage, so Hofmann abschließend. Neue topische Therapie bei Rosacea papulopustulosa Ein weiteres topisch einsetzbares Präparat, das bereits am 24. März 2015 von der schwedischen Medical Products Agency im Rahmen des europäischen, dezentralisierten Zulassungsverfahrens die Zustimmung im Namen von 28 EU-Mitgliedsstaaten erhalten hat, wird im Laufe des Jahres auch in Österreich verfügbar sein: Ivermectin kommt zur Behandlung entzündlicher Läsionen der Rosacea papulopustulosa in Frage, bei der die Therapiemöglichkeiten bislang beschränkt waren. Wie Privatdozent Dr. Jürgen Schauber, Universitätsklinik München, berichtete, zeichnete sich der neue Wirkstoff in den klinischen Phase-III-Studien durch eine schnell einsetzende und verbesserte Wirksamkeit gegenüber der bisherigen Standardtherapie mit Metronidazol (MTZ) aus: In einer 16-wöchigen Wirkstoff-kontrollierten Phase-III-Studie war die einmal tägliche Therapie mit Ivermectin 1 % (n = 478) (vs. zweimal täglich MTZ 0,75 % (n = 484; p < 0,05) bereits ab Woche 3 mit einer signifikant stärkeren Reduktion der entzündlichen Läsionen assoziiert, die bis Woche 16 kontinuierlich zunahm (Abb. 1). In Woche 16 zeigte sich die Anzahl der entzündlichen Läsionen unter Ivermectin um 83% gegenüber dem Ausgangswert reduziert (p < 0,001) (6). Der Wirkmechanismus von Ivermectin (Soolantra® 10 mg/g Creme) ist noch nicht vollständig geklärt, wird aber bei Rosacea mit einem dualen Wirkansatz, also sowohl mit anti-entzündlichen als auch anti-parasitären Wirkungen in Verbindung gebracht. Dr. Yuri Sankawa produkte Daivobet® Gel: die erste Wahl bei Psoriasis Die Mehrzahl der Psoriatiker mit leichten bis mittelschweren Verlaufsformen be­ nötigt ausschließlich topische Therapien. Das farb- und geruchlose Daivobet® Gel, eine Fixkombination aus Calcipotriol und Betamethason, wird von Experten als First-Line-Therapie empfohlen [1, 2]. Ab Jänner 2016 steht Daivobet® Gel auch in ­einer komplett neuen Anwendungsform als Applikator zur Verfügung. Aktuelle Studienergebnisse bestätigen eindeutig: Die Fixkombination von topischem Vitamin-D-Analogon und Betamethason punktet in der kurz- und lang­ fristigen Behandlung von leichter bis mittelschwerer Psoriasis mit höherer Wirksamkeit bei besserer Verträglichkeit im Vergleich zu den jeweiligen Monotherapien. Ein aktuelles Positionspapier der Deutschen Dermatologischen Gesell- schaft empfiehlt die 1-2-mal wöchentliche Applikation von Daivobet® Gel als Erhaltungstherapie, um die schubfreien Intervalle zu verlängern [2]. [6] sowie bei einer 2-mal wöchentlichen Erhaltungstherapie einen signifikant ­höheren Anteil an Remissionen als das ­klassische „Nach-Bedarf- Anwendungsschema“ [7]. Überlegenheit der Kombinations­ therapie bestätigt NEU – Der Daivobet® Gel Applikator Eine Meta-Analyse mit insgesamt 4.593 Patienten [3] untermauert die synergistischen Effekte der Kombination von Cal­ cipotriol und Betamethason in der Behandlung der Plaque Psoriasis. Die komplementären Wirkmechanismen erhöhen einerseits die Wirksamkeit der Kombinationstherapie gegenüber den Einzelsubstanzen, andererseits dürften mögliche Nebenwirkungen (Hautatrophie, Brennen, Pruritus, Rötung der Haut) wechselseitig abgeschwächt werden [3, 4]. Der Daivobet® Gel Applikator wurde gemeinsam mit Dermatologen und Patienten entwickelt, um die Therapieadhärenz weiter zu verbessern [8]. Er macht die Anwendung von Daivobet® Gel zukünftig noch einfacher und ist ideal für Patienten mit Kopfhautpsoriasis und Plaque Psoriasis an schwer erreichbaren Körperstellen geeignet. Mit dem Applikator gelingt es dann noch besser, die bewährte topische Kombinationstherapie Daivobet® Gel ­exakt zu dosieren und zielgenau aufzu­ tragen. Die zusätzliche „no touch“-Option erleichtert zudem auch pflegenden An­ gehörigen die Therapieanwendung. Ab Jänner 2016 in der roten Box. ■ Auch „schwer zu therapierende“ Patienten bevorzugen Daivobet® Gel Die 1-mal tägliche Anwendung eines einzigen Präparats für Körper und Kopfhaut und die angenehme Galenik von Daivobet® Gel sind neben der hohen Wirksamkeit bedeutende Faktoren für eine optimierte Lebensqualität und eine daraus resultierende hohe Therapieadhärenz [1, 2]. Das zeigt auch die I­ nterimsanalyse einer ­randomisierten, multizentrischen Phase- IV-Studie [5] mit 1.795 Patienten mit milder bis moderater Psoriasis und einer durchschnittlichen Erkrankungs­ dauer von 18 Jahren. Alle Probanden ­waren vor­behandelt und hatten auf vorhergehende topische Therapien nicht ­zu­­friedenstellend an­gesprochen. Nach 8 Wochen Behandlungszeit mit Daivobet® Gel wurden mehr als 36 % der Patienten von den behandelnden Ärzten als erscheinungsfrei oder beinahe erscheinungsfrei eingestuft (Physician´s Global Assessment, PGA, s. Abb.). Für 86 % der Patienten war diese aktuelle Therapie wirksamer und einfacher in der Anwendung und sie verzeichneten zudem eine bessere Verträglichkeit mit weniger Nebenwirkungen im Vergleich zu ihren f­rüheren topischen Therapien. Entscheidend ist auch das einfache Therapieschema: So zeigt die Fixkombination bereits nach 1 Woche eine deutliche Wirksamkeit 24 12/2015 © Springer-Verlag LITERATUR 1 Daudén E et al: JEADV 2014; 28 (Suppl 2): 22-32 2 Augustin M et al: J Dtsch Dermatol Ges. 2014 Aug;12(8): 667-82 3 Segaert S et al: J Drugs Dermatol. 2013;12(8): e129-37 4 Kragballe K et al: Br J Dermatol. 2006; 154(6): 1155-60 5 Reich K et al: JEADV 2015; 29(6): 1156-63 6 Queille-Roussel C et al: Clin Drug Investig 2012; 32(9): 613-9 7 Saraceno R et al: J Dermatolog Treat 2014; 25(1):30-3 8 Rasmussen G. et al. Dermatol Ther (Heidelb). 2015 Nov 5 Fachkurzinformation siehe 2. Umschlagseite wmw skriptum produkte Micetal® stoppt Pilzbefall Breitspektrum-Antimykotikum mit Fluoreffekt kung führt zu einer schnelleren Symptomreduktion und sichert damit eine bessere Compliance. Micetal® ■ ■ ■ ■ ■ ■ Micetal®mit dem Wirkstoff Flutrimazol ist ein dual wirksames Breitspektrum-Antimykotikum. Die duale antimykotische/ antiinflammatorische Wirkung ermöglicht eine wirksame Behandlung von Mykosen mit entzündlicher Komponente [1]. 1 g Micetal-Creme oder Medizinisches Shampoo enthält 10 mg Flutrimazol. Wirkstoff & Wirkungen Flutrimazol, ein Imidazol-Derivat, ist ein topisches Antimykotikum mit 2 Fluor-substituierten aromatischen Ringen. Fluorierung an Aromaten verstärkt die antimykotische Aktivität und erhöht die Lipophilie von bioaktiven organischen Molekülen und damit deren Bioverfügbarkeit. Die daraus resultierende Veränderung der Substanzreaktivität führt zu einer Verbesserung des Stofftransportes zum Wirkort, einem verlangsamten Abbau und damit zu einer Erhöhung der metabolischen Stabilität (Fluor Effekt) [2-5]. Die klinische Bedeutung dieser Strukturbesonderheit für Flutrimazol ist: ■ ■ Anreicherung des Wirkstoffes in der Epidermis, dem Zielorgan der mykotischen Infektion ■ ■ ■ ■ 24 Stunden Wirkstoffretention in den betroffenen Hautschichten 1mal tägliche Anwendung und Er­ höhung der Compliance (Creme) fungizide und ausgeprägt antiinflammatorische Wirkung [1] -> rasche Besserung von Juckreiz gute Verträglichkeit [6] gute kosmetische Eigenschaften [7] Applikationsformen Micetal® gibt es als 30 g Creme und als Medizinisches Shampoo zu 100g. ■ LITERATUR 1 Merlos M. et al., Inflamm. Res. 1996; 45:20-25 2 Shimizu M., Angew. Chem 2005, 117, 218-234 3 Smart B.E., Journal of Fluorine Chemistry 2001, 109, 3-11 4 D.O Hagan, Chem Commun. 1997, 645 5 Ismail, F D D., Journal of Fluorine Chemistry, 2002, 118, 27-33 6 Vericat M.L.et al., Arzneim.-Forsch./Drug Res. 42(I), 6, 841–846 (1992) 7 Rigopoulos et al., Mycoses (2007),50,193–195 Weitere Informationen Angelini Pharma Österreich GmbH Tel.: 02262/606-0 www.angelini.at ©Angelini Die topische Anwendung von Antimykotika ist die Therapie der ersten Wahl bei ­lokal begrenzten Mykosen der Haut. Da Pilzbefall meist mit einer Entzündung des befallenen Areals einhergeht, hat sich die Kombination von Antimykotika mit Antiphlogistika (Corticosteroiden) in klinischen Studien als vorteilhaft erwiesen. ­Topische Corticosteroide können jedoch die Abwehrmechanismen der Haut beeinträchtigen oder durch Aufnahme über die geschädigte Haut gar eine systemische ­Toxizitätswirkung entfalten. Um diese Risiken zu vermeiden, steht ein nicht steroidales Präparat zur Ver­ fügung, das eine antimykotische und antiinflammatorische Wirkung vereint. Die zusätzliche antiinflammatorische Wir- Abb.: Micetal® gibt es als Creme und Medizinisches Shampoo. Kombinations-FKI Micetal-Creme und Micetal-Medizinisches Shampoo Micetal – Creme Zusammensetzung: 1 g Creme enthält 10 mg Flutrimazol. Sonstige Bestandteile mit bekannter Wirkung: Cetylstearylalkohol. Sonstige Bestandteile gesamt: Benzylalkohol (10 mg/g), Cetomacrogol 1000, Cetylstearylalkohol, Glycerinmonostearat, Diisopropyladipat, Dinatriumhydrogenphosphat (wasserfrei), Natriumdihydrogen phosphat-Dihydrat, Macrogol 400, gereinigtes Wasser. Anwendungsgebiete: Micetal – Creme dient der topischen Behandlung folgender durch Flutrimazol-empfindliche Erreger hervorgerufener Oberflächenmykosen der Haut bei erwachsenen Patienten: alle Formen der Tinea (Tinea pedis, Tinea cruris, Tinea corporis, Tinea faciei et barbae und Tinea inguinalis), kutane Candidiasis, Pityriasis versicolor. Die offiziellen Richtlinien und nationalen Empfehlungen über den angemessenen Gebrauch und die Verschreibung von antimykotischen Wirkstoffen sind bei der Anwendung zu berücksichtigen. Micetal – Medizinisches Shampoo Zusammensetzung: 1 g Shampoo enthält 10 mg Flutrimazol. Sonstige Bestandteile: Polysorbat 20, Caprylyl-Capryl-Glucosid 60 %, Cocamidopropyldimethylglycin, Acrylat-Steareth 20-Methacrylat-Copolymerisat 30 %, Diazolidinylharnstoff 2 mg/g, Dimeticonpropyl PG-betain 30 %, Natriumhydroxidlösung 10 %, Aromastoff, gereinigtes Wasser. Anwendungsgebiete: Micetal – Medizinisches Shampoo dient zur topischen Behandlung von Pityriasis capitis und seborrhoischer Dermatitits bei erwachsenen Patienten. Die offiziellen Richtlinien und nationalen Empfehlungen über den angemessenen Gebrauch und die Verschreibung von antimykotischen Wirkstoffen sind bei der Anwendung zu berücksichtigen. Gegenanzeigen: Micetal – Creme bzw. Micetal-medizinisches Shampoo dürfen nicht angewendet werden bei bekannter Überempfindlichkeit gegen Flutrimazol, anderen Antimykotika vom Imidazol-Typ oder einem der übrigen Bestandteile des jeweiligen Präparates. ATC-Code: D01AC Zulassungsinhaber: Angelini Pharma Österreich GmbH, 2102 Bisamberg. Rezept- und apothekenpflichtig. Weitere Hinweise zu Warnhinweisen und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung, Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln oder sonstige Wechselwirkungen, Schwangerschaft und Stillzeit, zu Nebenwirkungen und Gewöhnungseffekten sind der veröffentlichten Fachinformation zu entnehmen. wmw skriptum © Springer-Verlag 12/2015 25 fachkurzinformationen FACHKURZINFORMATIONEN DES ARZNEIMITTEL: Enbrel 25 mg Pulver und Lösungsmittel zur Herstellung einer Injektionslösung, Enbrel 25 mg Injektionslösung in Fertigspritze, Enbrel 50 mg Injektionslösung in Fertigspritze, Enbrel 50 mg Injektionslösung im Fertigpen, Enbrel 10 mg Pulver und Lösungsmittel zur Herstellung einer Injektionslösung zur Anwendung bei Kindern und Jugendlichen Qualitative und quantitative Zusammensetzung: Eine Durchstechflasche enthält 10 mg/25 mg Etanercept, eine Fertigspritze enthält 25mg/50mg Etanercept, ein Fertigpen enthält 50 mg Etanercept. Liste der sonstigen Bestandteile: Enbrel 25 mg Pulver und Lösungsmittel zur Herstellung einer Injektionslösung & Enbrel 10 mg Pulver und Lösungsmittel zur Herstellung einer Injektionslösung zur Anwendung bei Kindern und Jugendlichen: Pulver: Mannitol (E421), Sucrose und Trometamol. Lösungsmittel: Wasser für Injektionszwecke. Enbrel 25 mg Injektionslösung in Fertigspritze, Enbrel 50 mg Injektionslösung in Fertigspritze, Enbrel 50 mg Injektionslösung im Fertigpen: Sucrose, Natriumchlorid, Argininhydrochlorid, Natriumdihydrogenphosphat-Dihydrat, Natriummonohydrogenphosphat-Dihydrat, Wasser für Injektionszwecke. Anwendungsgebiete: Enbrel 25 mg Pulver und Lösungsmittel zur Herstellung einer Injektionslösung, Enbrel 25 mg Injektionslösung in Fertigspritze, Enbrel 50 mg Injektionslösung in Fertigspritze, Enbrel 50 mg Injektionslösung im Fertigpen: Rheumatoide Arthritis, juvenile idiopathische Arthritis, Psoriasis-Arthritis (Arthritis psoriatica), Axiale Spondyloarthritis: Morbus Bechterew (ankylosierende Spondylitis), nicht-röntgenologische axiale Spondyloarthritis, Plaque-Psoriasis, Plaque-Psoriasis bei Kindern und Jugendlichen. Enbrel 10 mg Pulver und Lösungsmittel zur Herstellung einer Injektionslösung zur Anwendung bei Kindern und Jugendlichen: juvenile idiopathische Arthritis, Plaque-Psoriasis bei Kindern und Jugendlichen. (Detaillierte Angaben hierzu sind der Fachinformation zu entnehmen) Gegenanzeigen: Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der sonstigen Bestandteile. Sepsis oder Risiko einer Sepsis. Eine Behandlung mit Enbrel sollte bei Patienten mit aktiven Infektionen, einschließlich chronischer oder lokalisierter Infektionen, nicht begonnen werden. Pharmakotherapeutische Gruppe: Immunsuppressiva, Tumornekrosefaktor-alpha (TNF-α)-Inhibitoren. ATC-Code: L04AB01. Inhaber der Zulassung: Pfizer Limited, Ramsgate Road, Sandwich, Kent CT13 9NJ, Vereinigtes Königreich. Stand der Information: 04/2015. Verschreibungspflicht/Apothekenpflicht: Rezept- und apothekenpflichtig, wiederholte Abgabe verboten. Angaben zu besonderen Warnhinweisen und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung, Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstigen Wechselwirkungen, Schwangerschaft und Stillzeit und Nebenwirkungen entnehmen Sie bitte der veröffentlichten Fachinformation. FACHKURZINFORMATIONEN DES ARZNEIMITTEL: OPDIVO 10 mg/ml Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung, Pharmakotherapeutische Gruppe: Antineoplastische Mittel, monoklonale Antikörper, ATC-Code: L01XC17 ▼Dieses Arzneimittel unterliegt einer zusätzlichen Überwachung. Dies ermöglicht eine schnelle Identifizierung neuer Erkenntnisse über die Sicherheit. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung zu melden. Hinweise zur Meldung von Nebenwirkungen, siehe Abschnitt 4.8. der Fachinformation. Qualitative und quantitative Zusammensetzung: Jeder ml des Konzentrats enthält 10 mg Nivolumab. Eine 4-ml-Durchstechflasche enthält 40 mg Nivolumab. Eine 10-ml-Durchstechflasche enthält 100 mg Nivolumab. Nivolumab wird mittels rekombinanter DNA-Technologie aus Ovarialzellen des Chinesischen Hamsters gewonnen. Sonstige Bestandteile: Natriumcitratdihydrat, Natriumchlorid, Mannitol (E421), Diethylentriaminpentaessigsäure (Pentetsäure), Polysorbat 80, Natriumhydroxid (zum Einstellen des pH-Werts), Salzsäure (zum Einstellen des pH-Werts), Wasser für Injektionszwecke. Jeder ml des Konzentrats enthält 0,1 mmol (2,5 mg) Natrium. Anwendungsgebiete: OPDIVO ist als Monotherapie bei Erwachsenen für die Behandlung des fortgeschrittenen (nicht resezierbaren oder metastasierten) Melanoms indiziert. Gegenanzeigen: Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen Bestandteile. Inhaber der Zulassung: Bristol‑Myers Squibb Pharma EEIG, Uxbridge Business Park, Sanderson Road, Uxbridge UB8 1DH, Vereinigtes Königreich. Kontakt in Österreich: BristolMyers Squibb GesmbH, Wien, Tel. +43 1 60143 -0. Verschreibungspflicht/Apothekenpflicht: NR, apothekenpflichtig. Stand: 06/2015. Weitere Angaben, insbesondere zu Warnhinweisen und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung, Wechselwirkungen mit anderen Mitteln oder sonstige Wechselwirkungen, Schwangerschaft und Stillzeit sowie Nebenwirkungen sind der veröffentlichten Fachinformation zu entnehmen. FACHKURZINFORMATIONEN DES ARZNEIMITTEL: Erivedge® 150 mg Hartkapseln ▼Dieses Arzneimittel unterliegt einer zusätzlichen Überwachung. Dies ermöglicht eine schnelle Identifizierung neuer Erkenntnisse über die Sicherheit. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung zu melden. Meldung von Nebenwirkungen an: Bundesamt für Sicherheit im Gesundheitswesen, Traisengasse 5, 1200 Wien, Österreich, Fax: + 43 (0) 50 555 36207, Website: http://www.basg.gv.at/ und an Roche Austria GmbH, www.roche.at. Qualitative und quantitative Zusammensetzung: Jede Hartkapsel Erivedge enthält 150 mg Vismodegib. Sonstiger Bestandteil mit bekannter Wirkung: Jede Hartkapsel enthält 71,5 mg Lactose-Monohydrat pro Kapsel. Anwendungsgebiete: Erivedge wird angewendet bei erwachsenen Patienten mit: - symptomatischem metastasiertem Basalzellkarzinom, - lokal fortgeschrittenem Basalzellkarzinom, bei denen eine Operation oder Strahlentherapie nicht geeignet ist (veröffentlichte Fachinformation unter Abschnitt 5.1 “Pharmakodynamische Eigenschaften“). Gegenanzeigen: – Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der sonstigen Bestandteile. – Schwangere oder stillende Frauen (siehe veröffentlichte Fachinformation unter Abschnitt 4.4 „Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung“ und Abschnitt 4.6 „Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit“), – Frauen im gebärfähigen Alter, die sich nicht an das Erivedge Schwangerschaftsverhütungs-Programm halten (siehe veröffentlichte Fachinformation unter Abschnitt 4.4 „Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung“ und Abschnitt 4.6 „Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit“), - Gleichzeitige Anwendung von Johanniskraut (Hypericum perforatum) (siehe veröffentlichte Fachinformation unter Abschnitt 4.5 „Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen“) Liste der sonstigen Bestandteile: Kapselinhalt: Mikrokristalline Cellulose, Lactose-Monohydrat, Natriumdodecylsulfat, Povidon (K29/32), Poly(O-carboxymethyl)stärke, Natriumsalz (Typ A), Talkum, Magnesiumstearat. Kapselhülle: Eisen(II,III)-oxid (E172), Eisen(III)-oxid (E172), Titandioxid (E171), Gelatine. Drucktinte: Schellack, Eisen(II,III)-oxid (E172). Inhaber der Zulassung: Roche Registration Limited, 6 Falcon Way, Shire Park, Welwyn Garden City, AL7 1TW, Vereinigtes Königreich. Verschreibungspflicht/Apothekenpflicht: rezept- und apothekenpflichtig, wiederholte Abgabe verboten. Pharmakotherapeutische Gruppe: Antineoplastische Substanzen, andere antineoplastische Substanzen, ATC-Code: L01XX43. Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung, Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen sowie Informationen zu Schwangerschaft und Stillzeit und zu Nebenwirkungen sind der veröffentlichten Fachinformation zu entnehmen. Mai 2015. FACHKURZINFORMATIONEN DES ARZNEIMITTEL: Cosentyx 150 mg Injektionslösung in einem Fertigpen, Cosentyx 150 mg Injektionslösung in einer Fertigspritze Qualitative und quantitative Zusammensetzung: Ein Fertigpen enthält 150 mg Secukinumab* in 1 ml. Eine Fertigspritze enthält 150 mg Secukinumab* in 1 ml. *Secukinumab ist ein gegen Interleukin17A gerichteter, rekombinanter, vollständig humaner monoklonaler Antikörper. Secukinumab gehört zur IgG1/κKlasse und wird in Ovarialzellen des chinesischen Hamsters (CHO-Zellen) produziert. Liste der sonstigen Bestandteile: – Trehalose-Dihydrat – LHistidin – LHistidinhydrochlorid-Monohydrat– LMethionin– Polysorbat 80– Wasser für Injektionszwecke. Anwendungsgebiete: Cosentyx ist angezeigt für die Behandlung erwachsener Patienten mit mittelschwerer bis schwerer Plaque-Psoriasis, die für eine systemische Therapie in Frage kommen. Gegenanzeigen: Schwere Überempfindlichkeitsreaktionen gegen den Wirkstoff oder einen der in Abschnitt 6.1der Fachinformation genannten sonstigen Bestandteile. Klinisch relevante, aktive Infektion (z. B. aktive Tuberkulose; siehe Abschnitt 4.4 der Fachinformation). Inhaber der Zulassung: Novartis Europharm Limited, Frimley Business Park, Camberley GU16 7SR, Vereinigtes Königreich. Pharmakotherapeutische Gruppe: Immunsuppressiva, Interleukin-Inhibitoren, ATC-Code: L04AC10. Informationen betreffend Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung, Wechselwirkung mit anderen Mitteln, Nebenwirkungen und Gewöhnungseffekte sind den veröffentlichten Fachinformationen zu entnehmen. Version: 04/2015 FACHKURZINFORMATIONEN DES ARZNEIMITTEL: Tafinlar 50 mg Hartkapseln; Tafinlar 75 mg Hartkapseln ▼Dieses Arzneimittel unterliegt einer zusätzlichen Überwachung. Dies ermöglicht eine schnelle Identifizierung neuer Erkenntnisse über die Sicherheit. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung zu melden. Hinweise zur Meldung von Nebenwirkungen, siehe Fachinformation Abschnitt 4.8. Qualitative und Quantitative Zusammensetzung: Tafinlar 50 mg: Jede Hartkapsel enthält Dabrafenibmesilat, entsprechend 50 mg Dabrafenib. Tafinlar 75 mg: Jede Hartkapsel enthält Dabrafenibmesilat, entsprechend 75 mg Dabrafenib. Tafinlar 50 mg und 75 mg: Sonstige Bestandteile: Kapselinhalt: Mikrokristalline Cellulose, Magnesiumstearat, Hochdisperses Siliciumdioxid, Kapselhülle: Eisen(III)-oxid (E172), Titandioxid (E171), Hypromellose (E464), Drucktinte: Eisen(II,III)-oxid (E172), Schellack, Propylenglycol; Pharmakotherapeutische Gruppe: Antineoplastische Mittel, Proteinkinase-Inhibitor, ATC-Code: L01XE23. Anwendungsgebiete:. Dabrafenib ist angezeigt als Monotherapie oder in Kombination mit Trametinib zur Behandlung von erwachsenen Patienten mit nicht-resezierbarem oder metastasiertem Melanom mit einer BRAF-V600-Mutation (siehe Abschnitte 4.4 und 5.1). Gegenanzeigen: Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der in der Fachinformation Abschnitt 6.1 genannten sonstigen Bestandteile. Inhaber der Zulassung: Novartis Europharm Limited, Frimley Business Park, Camberley GU16 7SR, Vereinigtes Königreich; Verschreibungspflicht/Apothekenpflicht: Rezept- und apothekenpflichtig, wiederholte Abgabe verboten. Zulassungsnummer: Tafinlar 50 mg: EU/1/13/865/001, EU/1/13/865/002; Tafinlar 75 mg: EU/1/13/865/003, EU/1/13/865/004; Weitere Angaben zu Warnhinweisen und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung, Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstigen Wechselwirkungen, Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit und Nebenwirkungen entnehmen Sie bitte der veröffentlichten Fachinformation. Ausführliche Informationen zu diesem Arzneimittel sind auf den Internetseiten der Europäischen Arzneimittel-Agentur http://www.ema.europa.eu/ verfügbar. FACHKURZINFORMATIONEN DES ARZNEIMITTEL: Mekinist 0,5 mg Filmtabletten, Mekinist 1,0 mg Filmtabletten, Mekinist 2,0 mg Filmtabletten ▼Dieses Arzneimittel unterliegt einer zusätzlichen Überwachung. Dies ermöglicht eine schnelle Identifizierung neuer Erkenntnisse über die Sicherheit. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung zu melden. Hinweise zur Meldung von Nebenwirkungen, siehe Abschnitt 4.8 der Fachinformation. Qualitative und Quantitative Zusammensetzung: Jede Filmtablette enthält Trametinib-Dimethylsulfoxid (1:1), entsprechend 0,5 mg Trametinib, 1,0 mg Trametinib oder 2,0 mg Trametinib. Sonstige Bestandteile: Tablettenkern: Mannitol (E421), Mikrokristalline Cellulose (E460), Hypromellose (E464), Croscarmellose-Natrium (E468), Magnesiumstearat (E470b), Natriumdodecylsulfat, Hochdisperses Siliciumdioxid (E551). Tabletten-Filmüberzug: Hypromellose (E464), Titandioxid (E171), Macrogol, Mekinist 0,5 mg Filmtabletten, Eisen(III)-hydroxid-oxid x H2O (E172), Mekinist 2,0 mg Filmtabletten, Polysorbat 80 (E433), Eisen(III)-oxid (E172). Klinische Angaben: Pharmakotherapeutische Gruppe: Antineoplastische Mittel, ProteinkinaseInhibitor, ATC-Code: L01XE25. Anwendungsgebiete: Trametinib ist angezeigt als Monotherapie oder in Kombination mit Dabrafenib zur Behandlung von erwachsenen Patienten mit nicht-resezierbarem oder metastasiertem Melanom mit einer BRAF-V600-Mutation (siehe Abschnitte 4.4 und 5.1). Eine Trametinib-Monotherapie hat keine klinische Aktivität bei Patienten gezeigt, deren Erkrankung auf eine vorhergehende Therapie mit einem BRAF-Inhibitor fortschritt (siehe Abschnitt 5.1.). Gegenanzeigen: Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen Bestandteile. Inhaber der Zulassung: Novartis Europharm Limited, Frimley Business Park, Camberley GU16 7SR, Vereinigtes Königreich. Zulassungsnummern: Mekinist 0,5 mg Filmtabletten: EU/1/14/931/01-02, Mekinist 1,0 mg Filmtabletten: EU/1/14/931/0304, Mekinist 2,0 mg Filmtabletten: EU/1/14/931/05-06. Abgabe: NR, rezept- und apothekenpflichtig. Weitere Angaben zu Warnhinweisen und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung, Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstigen Wechselwirkungen, Schwangerschaft und Stillzeit und Nebenwirkungen entnehmen Sie bitte der veröffentlichten Fachinformation. Ausführliche Informationen zu diesem Arzneimittel sind auf den Internetseiten der Europäischen Arzneimittel-Agentur http://www.ema.europa.eu/ verfügbar. FACHKURZINFORMATIONEN DES ARZNEIMITTEL: Mirvaso 3mg/g Gel Zusammensetzung: Ein Gramm Gel enthält 3,3 mg Brimonidin, entsprechend 5 mg Brimonidintartrat. Anwendungsgebiete: Mirvaso wird angewendet bei Erwachsenen zur symptomatischen Behandlung des Gesichtservthems bei Rosazea. Gegenanzeigen: Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der sonstigen Bestandteile. Kinder, die jünger als 2 Jahre sind. Patienten, die eine Behandlung mit einem Monoaminoxidase (MAO)-Hemmer erhalten (zum Beispiel Selegilin oder Moclobemid), und Patienten, die trizyklische (wie Imipramin) oder tetrazyklische (wie Maprotilin, Mianserin oder Mirtazepin) Antidepressiva einnehmen, die die noradrenerge Übertragung beeinflussen. Pharmakotherapeutische Gruppe: Andere Dermatika. ATC-Code: D11AX21. Sonstige Bestandteile: Carbomer, Methyl-4-hydroxybenzoat (E218),Phenoxyethanol, Glycerol, Titandioxid, Propylenglycol, Natriumhydroxid, Gereinigtes Wasser. Galderma International, Tour Europlaza, 20 avenue Andre Prothin — La Defense 4, La Defense Cedex 92927 Frankreich Rezept- und apothekenpflichtig. Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung, Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen sowie Nebenwirkungen sind der veröffentlichten Fachinformation zu entnehmen. Stand der Information: Juli 2014. FACHKURZINFORMATIONEN DES ARZNEIMITTEL: Soolantra 10 mg/g Creme Zusammensetzung: Ein Gramm Creme enthält 10 mg Ivermectin. Pharmakotherapeutische Gruppe: Andere dermatologische Zubereitungen, andere Dermatika, ATC Code: D11AX22. Sonstige Bestandteil(e) mit bekannter Wirkung: Ein Gramm Creme enthält 35 mg Cetylalkohol, 25 mg Stearylalkohol, 2 mg Methyl-4-hydroxybenzoat (E218), 1 mg Propyl-4-hydroxybenzoat (E216) und 20 mg Propylenglycol. Weitere sonstige Bestandteile sind: Glycerol, Isopropylpalmitat, Carbomer Copolymer, Dimeticon, Dinatriumedetat, Citronensäure-Monohydrat, Macrogolcetylstearylether, Sorbitanstearat, Phenoxyethanol, Oleylalkohol, Natriumhydroxid, Gereinigtes Wassera. Anwendungsgebiete: Soolantra wird angewendet bei erwachsenen Patienten zur topischen Behandlung von entzündlichen Läsionen der (papulopustulären) Rosazea. Gegenanzeigen: Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der genannten sonstigen Bestandteile. Inhaber der Zulassung: Galderma International, La Defense Cedex, 74540 Frankreich. Rezeptpflicht/ Apothekenpflicht: Rezept- und apothekenpflichtig, wiederholte Abgabe verboten. Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung, Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen sowie Nebenwirkungen, Schwangerschaft und Stillzeit sind der veröffentlichten Fachinformation zu entnehmen. Stand der Information: März 2015. 26 12/2015 © Springer-Verlag wmw skriptum produkte Pimecrolimus (Elidel®) Petite-Studie: Sicherheitsdaten bei Kleinkindern mit AD veröffentlicht [1] Mit der Publikation der PetiteStudie [1] ist die Wirksamkeit und Sicherheit von Pimecrolimus (Elidel®) jetzt auch bei Klein­­ kindern belegt und zwar über lange Anwendungszeiten von bis zu 5 Jahren: Im Rahmen einer multizentrischen offenen Parallelgruppenstudie (Petite-Studie) wurden bei 2418 Kleinkindern die Verträglichkeit und Wirksamkeit von Pimecrolimus 10 mg/g Creme als primäre Kriterien geprüft [1]. Die teilnehmenden Kinder ­hatten eine leichte bis mittelschwere atopische Dermatitis. Die betroffenen Haut­ areale wurden entweder mit topischen ­Steroiden (Klasse I/II) gemäß den Anwendungsvorschriften behandelt oder mit Pimecolimus-Creme (2-mal täglich dünn aufgetragen), wobei im Falle einer ­Verschlechterung des Hautbefundes die ­Anwendung von topischen Steroiden kurzzeitig erlaubt war. Die auf eine Therapie­ dauer von 5 Jahren angelegte Studie hatte somit ein besonders praxisnahes Design. Abb. 1: Elidel® Beide Therapien vergleichbar wirksam Bei jeweils über der Hälfte der Patienten heilten die Ekzeme innerhalb von 3 Wochen vollständig oder nahezu vollständig ab und erreichten damit IGA*-Scorewerte von 0 beziehungsweise 1. Ebenfalls vergleichbar war der Behandlungserfolg nach 5 Jahren mit Abheilungsraten von über 85 % (Gesicht) und von über 95 % (Gesicht und Körper). Die mit Pimecrolimus ­behandelten Patienten benötigten innerhalb der 5 Jahre im Mittel an 7 Tagen ein topisches Steroid. In der Vergleichsgruppe wurde im Mittel an 178 Tagen ein topisches Steroid eingesetzt. Die Studie zeigte, dass in der Langzeittherapie der atopischen Dermatitis durch die primäre Therapie mit Pimecrolimus ein deutlicher Steroid-Einspareffekt ­erzielt werden kann. Die Verträglichkeit war in beiden Therapiegruppen vergleichbar mit insgesamt sehr geringen Raten an Therapieab­ brüchen (0,6 % Pimecrolimus-Gruppe; 1,1 % Steroid-Gruppe). Keine der beiden Therapien hatte nachteilige Einflüsse auf das körperliche Wachstum der Kinder. Ein europäisches Konsensuspapier empfiehlt für dieses Krankheitsbild ein pragmatisches Vor­ gehen mit einer initialen, auf 3–4 Tage ­eschränkten Therapie mit topischen b ­Steroiden, an das sich eine Weiterbehandlung mit Pimecrolimus bis zur vollständigen Abheilung der Ekzeme anschließt [2]. In Österreich ist das Arzneimittel E ­ lidel® (Pimecrolimus) für die Behandlung von Patienten ab 2 Jahren mit milder und moderater atopischer Dermatitis zuge­ lassen. Packungsgrößen: 15g, 30g – Grüne Box ■ LITERATUR 1 Sigurgeirrson et al. Pediatrics 2015; 135(4): 597-606 2 Luger T et al. Eur J Dermatol 2013; 23(6): 758-766 * IGA = Investigator Global Assessment Fachkurzinformation siehe Seite A11 Weitere Informationen MEDA Pharma GmbH Frau Mag. Viktoria Sabathiel Guglgasse 15 1110 Wien [email protected] ELI_2015_006 Die atopische Dermatitis weist im Kindesalter die höchsten Prävalenzen auf. Für diese Kinder ist eine frühe Ekzemtherapie wichtig, um den so genannten atopischen Marsch zu stoppen. Kennzeichen der atopischen Dermatitis ist außer einer immunologischen Dysfunktion die Störung der Hautbarriere. Die First-line Option in der Behandlung von Patienten mit milder und moderater atopischer Dermatitis ist der Einsatz von Pimecrolimus. Dieser Wirkstoff trägt zum Erhalt der Hautbarrierefunktion bei und führt – im Gegensatz zu Steroiden – nicht zu einer Hautatrophie. FACHKURZINFORMATIONEN DES ARZNEIMITTEL: Elidel 10 mg/g Creme Qualitative und quantitative Zusammensetzung: 1 g Creme enthält 10 mg Pimecrolimus. Sonstige Bestandteile: Mittelkettige Triglyceride, Oleylalkohol, Propylenglycol, Stearylalkohol, Cetylalkohol, Mono- und Diglyceride, Natriumcetylstearylsulfat, Benzylalkohol, wasserfreie Citronensäure, Natriumhydroxid, gereinigtes Wasser. Anwendungsgebiete: Behandlung von Patienten ab 2 Jahren mit leichter oder mittelschwerer atopischer Dermatitis, wenn eine Behandlung mit topischen Kortikosteroiden entweder nicht angebracht oder nicht möglich ist, wie z. B. bei: Unverträglichkeit gegenüber topischen Kortikosteroiden; mangelnder Wirksamkeit von topischen Kortikosteroiden; Anwendung im Gesicht und Halsbereich, wo eine intermittierende Langzeitbehandlung mit topischen Kortikosteroiden nicht empfehlenswert ist. Gegenanzeigen: Überempfindlichkeit gegen Pimecrolimus, andere Makrolaktame oder einen der sonstigen Bestandteile. Pharmakotherapeutische Gruppe: Andere Dermatika, zur Behandlung der atopischen Dermatitis, exkl. Kortikosteroide, ATC Code: D11AH02. Inhaber der Zulassung: Meda Pharma GmbH, Wien. Rezeptpflicht/Apothekenpflicht: NR, apothekenpflichtig. Angaben über Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung, Wechselwirkungen mit anderen Mitteln, Schwangerschaft und Stillzeit, Nebenwirkungen und Gewöhnungseffekte entnehmen Sie bitte der veröffentlichten Fachinformation. Bei Nebenwirkungen wenden Sie sich bitte an die Pharmakovigilanzabteilung der Firma Meda unter +43 (0)1 86 390 3364 bzw. +43 (0)664 8008550 (24h-Hotline) oder schreiben Sie ein Email an [email protected] wmw skriptum © Springer-Verlag 12/2015 27 produkte Neues Patientenservice von Pfizer unterstützt Ärzte bei der Behandlung von Migranten ENB-034-15/1/20.05.2015 Fachkurzinformation siehe Seite 26 Enbrel®-Informationsblatt in den Sprachen Englisch, Türkisch, Kroatisch und Chinesisch verfügbar Knapp 19 % der erwerbstätigen österreichischen Bevölkerung haben Migrations­hinter­ grund. „Viele Zuwanderer in Österreich sind gut qualifiziert und kommen mit einer Berufs­ aus­ bildung oder einem akademischen Abschluss nach Österreich. Gleich­ zeitig zählen Migran­ten in Österreich zu den am schlechtesten gebildeten, verfügen ­häufig nur über einen Pflicht­schulabschluss und sind öfter von Arbeitslosigkeit betroffen“ so Franz Wolf, Geschäfts­führer des Österreichischen Integrationsfonds (ÖIF) [1]. Lag die Ausländer­zahl 1981 noch unter 300.000, lebten 2014 bereits mehr als eine Million Ausländer in Österreich [2]. Unsere multikulturelle Gesellschaft verlangt auch von Ärzten immer mehr Flexibilität im Hinblick auf Diff erenzierung und stellt sie das ein oder andere Mal vor scheinbar unüberwindbare Sprachbarrieren. Aufklärung ist ein wesentlicher Bestandteil im Behandlungs- bzw. Therapiemanagement. Oft aber gestaltet sich diese Arzt-Patienten-Kommunikation aufgrund von Verständigungsproblemen schwierig, in wenigen Fällen ist sie sogar unmöglich. Bei Patienten mit chronisch entzündlichen Erkrankungen, bei denen z. B. eine Biologika Therapie angezeigt ist, ist Aufklärung ein wesentlicher Teil des Therapiemanagements. Pfizer setzt hier erste Schritte und bietet ab sofort über ein Arztinformationssystem eine Patienteninformation zu ­Enbrel® an, die zusätzlich in vier verschiedenen Fremdsprachen auf dem PfizerÄrzteportal unter www.pfizermed.at ­erhältlich ist. Für Patienten ist das Infor- mationsblatt direkt auf der Patientenseite www.comebackinsleben.at abrufbar. Das Enbrel®-Informationsblatt ist in den Sprachen Englisch, Türkisch, Kroatisch und Chinesisch verfügbar. ■ LITERATUR 1 Österreichischer Integrationsfonds, Migration & Integration, zahlen.daten.fakten, 2014/15. 2 Österreich Zahlen.Daten.Fakten 2014/2015, Statistik Austria. Weitere Informationen Pfizer Corporation Austria GmbH Wien Tel.: 01/521 15 0 www.pfizermed.at FACHKURZINFORMATIONEN DES ARZNEIMITTEL: Xarelto 10 mg/15 mg/20 mg Filmtabletten ▼Vor Verschreibung bitte die Fachinformation beachten Dieses Arzneimittel unterliegt einer zusätzlichen Überwachung. Dies ermöglicht eine schnelle Identifizierung neuer Erkenntnisse über die Sicherheit. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung zu melden. Hinweise zur Meldung von Nebenwirkungen, siehe Abschnitt 4.8. Qualitative und Quantitative Zusammensetzung: Wirkstoff: 10 mg/15 mg/20 mg Rivaroxaban. Sonstige Bestandteile: Tablettenkern: Mikrokristalline Cellulose, Croscarmellose-Natrium, Lactose-Monohydrat, Hypromellose, Natriumdodecylsulfat, Magnesiumstearat; Filmüberzug: Macrogol 3350, Hypromellose, Titandioxid (E 171), Eisen(III)-oxid (E 172). Sonstige Bestandteile mit bekannter Wirkung: Jede 10 mg/15 mg/20 mg Filmtablette enthält 26,51 mg/24,13 mg/ 21,76 mg Lactose (als Monohydrat). Pharmakotherapeutische Gruppe: Direkte Faktor-Xa-Inhibitoren, ATC-Code: B01AF01 Anwendungsgebiete: 10 mg: Zur Prophylaxe venöser Thromboembolien (VTE) bei erwachsenen Patienten nach elektiven Hüft- oder Kniegelenksersatzoperationen.15 mg/20 mg: Prophylaxe von Schlaganfällen und systemischen Embolien bei erwachsenen Patienten mit nicht-valvulärem Vorhofflimmern und einem oder mehreren Risikofaktoren, wie kongestiver Herzinsuffizienz, Hypertonie, Alter ab 75 Jahren, Diabetes mellitus, Schlaganfall oder transitorischer ischämischer Attacke in der Anamnese. Behandlung von tiefen Venenthrombosen (TVT) und Lungenembolien (LE) sowie Prophylaxe von rezidivierenden TVT und LE bei Erwachsenen. Besondere Patientengruppen: Patienten, die kardiovertiert werden sollen: Bei Patienten, bei denen eine Kardioversion erforderlich sein kann, kann die Behandlung mit Xarelto 15 mg / 20 mg begonnen oder fortgesetzt werden. Gegenanzeigen: Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der sonstigen Bestandteile; akute, klinisch relevante Blutungen; Läsionen oder klinische Situationen mit einem signifikanten Risiko einer schweren Blutung; die gleichzeitige Anwendung von anderen Antikoagulanzien, außer in der speziellen Situation der Umstellung der Antikoagulationstherapie (siehe Abschnitt 4.2) oder wenn UFH in Dosen gegeben wird, die notwendig sind, um die Durchgängigkeit eines zentralvenösen oder arteriellen Katheters zu erhalten; Lebererkrankungen, die mit einer Koagulopathie und einem klinisch relevanten Blutungsrisiko, einschließlich zirrhotischer Patienten mit Child Pugh B und C, verbunden sind; Schwangerschaft u. Stillzeit. Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen: Eine klinische Überwachung in Übereinstimmung mit der antikoagulatorischen Praxis wird während der gesamten Behandlungsdauer empfohlen. Die Gabe von Xarelto sollte bei Auftreten einer schweren Blutung unterbrochen werden. Mit zunehmendem Alter kann sich das Blutungsrisiko erhöhen. Nicht empfohlen: bei Patienten mit einer schweren Nierenfunktionseinschränkung (Kreatinin-Clearance < 15 ml/min); bei Patienten, die zeitgleich eine systemische Behandlung mit Wirkstoffen, die gleichzeitig stark CYP3A4 und P-gp inhibieren, z. B. Azol-Antimykotika oder HIV-Proteaseinhibitoren, erhalten; bei Patienten mit erhöhtem Blutungsrisiko; bei Patienten, die gleichzeitig starke CYP3A4 Induktoren erhalten, es sei denn der Patient wird engmaschig auf Anzeichen oder Symptome einer Thrombose überwacht; 15 mg / 20 mg zusätzlich: – bei Patienten mit erhöhtem Blutungsrisiko; da keine Daten vorliegen. Nicht empfohlen aufgrund des Fehlens von Daten: bei Patienten unter 18 Jahren; bei Patienten, die zeitgleich mit Dronedaron behandelt werden; 15 mg/20 mg: bei Patienten mit künstlichen Herzklappen; bei Patienten mit einer LE, die hämodynamisch instabil sind oder eine Thrombolyse oder pulmonale Embolektomie benötigen. Mit Vorsicht empfohlen: bei Patienten mit einer schweren Nierenfunktionsstörung (Kreatinin-Clearance 15 – 29 ml/min) oder mit einer Nierenfunktionsstörung, wenn gleichzeitig andere Arzneimittel eingenommen werden, die zu erhöhten Rivaroxaban Plasmaspiegeln führen; bei Patienten, die gleichzeitig auf die Gerinnung wirkende Arzneimittel erhalten, bei Erkrankungen, die mit einem erhöhten Blutungsrisiko einhergehen; bei der Anwendung von neuraxialer Anästhesie oder Spinal/ Epiduralanästhesie; 10 mg zusätzlich: mit Vorsicht anzuwenden – bei Patienten mit erhöhtem Blutungsrisiko. 15 mg/20 mg: es gelten spezielle Dosisempfehlungen für Patienten mit einer mittelschweren oder schweren Nierenfunktionsstörung und im Fall von Patienten mit einer TVT/LE nur dann, deren abgeschätztes Blutungsrisiko das Risiko für eine rezidivierende TVT/LE überwiegt. Bei Patienten mit dem Risiko einer ulzerativen gastrointestinalen Erkrankung kann eine prophylaktische Behandlung erwogen werden. Obwohl die Behandlung mit Rivaroxaban keine Routineüberwachung der Exposition erfordert, können die mit einem kalibrierten quantitativen Anti-Faktor Xa-Test bestimmten Rivaroxaban-Spiegel in Ausnahmesituationen hilfreich sein. Xarelto enthält Lactose. Nebenwirkungen: Häufig: Anämie, Schwindel, Kopfschmerzen, Augeneinblutungen, Hypotonie, Hämatome, Epistaxis, Hämoptyse, Zahnfleischbluten, gastrointestinale Blutung, gastrointestinale und abdominale Schmerzen, Dyspepsie, Übelkeit, Verstopfung, Durchfall, Erbrechen, Pruritus, Hautrötung, Ekchymose, kutane und subkutane Blutung, Schmerzen in den Extremitäten, Blutung im Urogenitaltrakt (einschließlich Hämaturie und Menorrhagie), Einschränkung der Nierenfunktion, Fieber, periphere Ödeme, verminderte Leistungsfähigkeit, Transaminasenanstieg, Blutung nach einem Eingriff (einschl. postoperativer Anämie und Wundblutung), Bluterguss, Wundsekretion. Gelegentlich: Thrombozythämie, allergische Reaktion, allergische Dermatitis, zerebrale und intrakranielle Blutungen, Synkope, Tachykardie, trockener Mund, Leberfunktionsstörung, Urtikaria, Hämarthros, sich unwohl fühlen, kutane und subkutane Blutung, Anstieg von Bilirubin, alkalischer Phosphatase, LDH, Lipase, Amylase und der GGT. Selten: Gelbsucht, Blutung in einen Muskel, lokale Ödeme, Anstieg von konjugiertem Bilirubin, vaskuläres Pseudoaneurysma. Nicht bekannt: Kompartmentsyndrom oder (akutes) Nierenversagen als Folge einer Blutung, Angioödem und allergisches Ödem. Inhaber der Zulassung: Bayer Pharma AG, D-13342 Berlin, Deutschland. Verschreibungs-/ Apothekenpflicht: Rezeptpflichtig (NR), apothekenpflichtig. Weitere Angaben zu Warnhinweisen und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung, Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstigen Wechselwirkungen, Schwangerschaft und Stillzeit, Nebenwirkungen und Gewöhnungseffekten sind den veröffentlichten Fachinformationen zu entnehmen. Stand der Information: Dezember 2014. Falls Sie weitere Informationen über das Arzneimittel wünschen, setzen Sie sich bitte mit dem örtlichen Vertreter des pharmazeutischen Unternehmers in Verbindung: Österreich, Bayer Austria Ges.m.b.H., Tel: +43-(0)1-711 460. 28 12/2015 © Springer-Verlag wmw skriptum produkte EU-Zulassung für die Kombinationstherapie Dabrafenib und Trametinib Verbesserte Wirksamkeit und kontrollierbares Verträglichkeitsprofil Die Europäische Kommission hat die Zulassung für die Kombinationstherapie mit Dabrafenib (Tafinlar®) und Trametinib (Mekinist®) zur Behandlung von erwachsenen Patienten mit nicht-resezierbarem oder metastasiertem Melanom mit BRAF-V600-Mutation erteilt. Die Zulassung basiert auf zwei Phase-III-Studien, in denen unter der Kombinationstherapie im Vergleich zur BRAF-Inhibitor-Monotherapie ein statistisch signifikant verbessertes Gesamtüberleben (Overall Survival, OS) um sechs weitere Monate gezeigt werden konnte [1, 2, 3]. Eine BRAF-Inhibitor-­ Monotherapie, ist derzeitigen in dieser Indikation zugelassenen Therapiestan­ dard [1, 2, 5]. Die zielgerichtete Kombinationstherapie zur Behandlung von Patienten mit der aggressivsten Hautkrebsform, ist in der EU die erste zugelassene [4]. Das metastasierte Melanom ist die schwerwiegendste und lebensbedrohlichste Form von Hautkrebs [6] und ist mit niedrigen Überlebensraten assoziiert [4]. Nach fünf Jahren sind noch etwa 20 % der Patienten im späten Stadium der Erkrankung am Leben [4]. Jedes Jahr werden weltweit ungefähr 200.000 neue Fälle von Melanom diagnostiziert [7], von denen etwa die Hälfte BRAF-Mutationen auf­ weisen [4, 8]. BRAF-Mutationen können durch Gentests nachgewiesen werden. Dies kann für die Prognose und die Wahl der richtigen Therapie von entscheidender Bedeutung sein [4]. COMBI-d und COMBI-v Die EU-Marktzulassung basiert auf den Ergebnissen der Phase-III-Studien COMBI-d und COMBI-v, in denen unter der Dabrafenib/Trametinib-Kombination ein erhöhtes Gesamtüberleben im Vergleich zu einer Dabrafenib- bzw. Vemurafenib-Monotherapie bei erwachsenen ­Patienten mit nicht-resezierbarem oder metastasiertem Melanom mit BRAF-V600Mutation erreicht werden konnte [1, 2]. Die Studie COMBI-d zeigte, dass mit der Kombination aus Dabrafenib und Trametinib ein statistisch signifikanter Überlebensvorteil gegenüber einer Dabrafewmw skriptum nib-Monotherapie erreicht werden kann (Median 25,1 vs. 18,7 Monate; Hazard ­Ratio (HR): 0,71; 95 %-Konfidenzintervall (KI) 0,55-0,92; p=0,011). Von den Patienten, die Dabrafenib in Kombination mit Trametinib erhalten hatten, waren nach einem Jahr noch 74 % am Leben, nach zwei Jahren 51 % – gegenüber 68 % bzw. 42 % von denjenigen, die nur Dabrafenib erhalten hatten [1]. Die COMBI-v-Studie zeigte, dass die Kombination aus Dabrafenib und Trametinib einen statistisch signifikanten Überlebensvorteil gegenüber einer Mono­therapie mit Vemurafenib erzielt. In Wien am European Cancer Congress (ECC) 25.-29. September wurden die 2-Jahres-ÜberlebenDaten nach einem Follow-Up von 19 Monaten vorgestellt. Median für die Kombination 25,6 Monate (95 %-KI 22,6 Monate) bis nicht erreicht vs. 17,2 Monate; HR: 0,69; 95 %-KI 0,53-0,89; p=0,005. In der COMBI-vStudie lag die 1-Jahres-Über­lebensrate mit der Kombination aus Dabrafenib und ­Trametinib bei 72 %, mit der VemurafenibMonotherapie bei 65 % [2]. Die Ergebnisse zur Sicherheit waren in diesen Studien vergleichbar mit denen, die bisher mit der Kombination beobachtet wurden; es traten keine neuen sicherheitsrelevanten Ereignisse auf [1, 2]. Die häufigsten unerwünschten Ereignisse ­unter der Kombinationstherapie, die in beiden Studien bei mindestens 20 % der Patienten auftraten, waren Fieber, Fatigue, Übelkeit, Kopfschmerzen, Schüttelfrost, Diarrhö, Hautausschlag, Arthralgie, Erbrechen, Bluthochdruck und Husten [1, 2]. Unerwünschte Ereignisse oder Toxizitäten waren im Allgemeinen mit supportiven therapeutischen Maßnahmen, wie sie in den Fachinformationen [9, 10] angegeben sind, gut beherrschbar. Vorteile der Kombinationstherapie Die Kombination aus Dabrafenib (Tanfinlar®) und Trametinib (Mekinist®) ist für ­erwachsene Patienten mit nicht-resezierbarem oder metastasiertem Melanom mit einer BRAF-V600E/K-Mutation nun in der EU zugelassen. Dabrafenib und Trameti© Springer-Verlag nib hemmen verschiedene Kinasen aus der Familie der Serin/Threonin-Kinasen – nämlich BRAF bzw. MEK1/2 – im RAS/ RAF/MEK/ERK-Signaltransduktionsweg, der eine Rolle beim Melanom sowie bei einer Reihe weiterer Tumoren spielt ­ [11, 12]. Die Anwendung von Dabrafenib in Kombination mit Trametinib verlangsamt das Tumorwachstum effektiver als jede der Substanzen für sich alleine [1, 2]. Die Kombination aus Dabrafenib und ­Trametinib wird in einem laufenden klinischen Studienprogramm in zahlreichen Studienzentren weltweit bei einer Vielzahl von Tumortypen untersucht. ■ Quelle: Pressemitteilung Novartis Pharma GmbH, September 2015 LITERATUR 1 Long GV, Stroyakovskiy D, Gogas H et al. ­Dabrafenib and trametinib versus dabrafenib and placebo for Val600 BRAF-mutant melanoma: a multicentre, double-blind, phase 3 randomised controlled trial. Lancet. 2015; 386(9992):444-451. 2 Robert C, Karaszewska B, Schachter J, et al. Improved overall survival in melanoma with combined dabrafenib and trametinib. N Engl J Med. 2015;372(1):30-39. 3 Novartis data on file 4 Melanoma Skin Cancer. American Cancer ­Society. http://www.cancer.org/acs/groups/cid/ documents/webcontent/003120-pdf.pdf. ­Accessed August 26, 2015. 5 Pflugfelder A, Kochs C, Garbe C et al. S3-­ Leitlinie Diagnostik, Therapie und Nachsorge des Melanoms. 2013; http://www.leitlinienprogramm-onkologie.de/Leitlinien.7.0.html. ­Accessed August 26, 2015. 6 A Snapshot of Melanoma. National Cancer ­Institute. http://www.cancer.gov/research/progress/snapshots/melanoma. Accessed August 26, 2015. 7 GLOBOCAN 2012: estimated cancer incidence, mortality and prevalence worldwide in 2012. International Agency for Research on Cancer. http://globocan.iarc.fr/. Accessed ­August 26, 2015. 8 Klein O, Clements A, Menzies AM, et al. BRAF inhibitor activity in V600R metastatic melanoma. Eur J Cancer. 2013; 49(5):1073-1079. http:// www.accessdata.fda.gov/drugsatfda_docs/ label/2014/204114s001lbl.pdf 9 Fachinformation Tafinlar® (Dabrafenib); Stand September 2015 10 Fachinformation Mekinist® (Trametinib); Stand September 2015 11 Rheault TR, Stellwagen JC, Adjabeng GM et al. Discovery of dabrafenib: A selective inhibitor of RAF kinases with antitumor activity against ­B-RAF-driven tumors. ACS Med Chem Lett. 2013; 4(3): 358-362. 12 Gilmartin AG, Bleam MR, Groy A et al. GSK1120212 (JTP-74057) is an inhibitor of MEK activity and activation with favorable pharmacokinetic properties for sustained in vivo pathway inhibition. Clin Cancer Res. 2011; 17(5): 989-1000. 12/2015 29 http://www.springer.com/journal/12545