Synkretismus: Zur Rehabilitierung eines Begriffs der Reaktion

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Synkretismus:
Zur Rehabilitierung eines Begriffs der
Reaktion.
Von
Stephan Rutkowski
[email protected]
Seminararbeit im Rahmen des Seminars „Kultur,
Hybridität und Globalisierung in Lateinamerika“
bei Univ.Doz.Dr.Elke Mader am Institut für
Ethnologie, Kultur- und Sozialanthropologie der
Universität Wien im Sommersemester 2001
Matrikelnummer:9600422
Geb.Datum:18/02/1977
Studienkennzahl: A 307 312
Inhaltsverzeichnis
INHALTSVERZEICHNIS .................................... 2
1. EINLEITUNG ....................................... 3
2. ZUM BEGRIFF „SYNKRETISMUS“ .......................... 4
3. SYNKRETISMUS
4. ZUR ANALYSE
UND
VON
RELIGION ........................... 9
SYNKRETISMUS ........................ 11
5. ZUSAMMENFASSUNG .................................. 26
ZITIERTE LITERATUR ................................... 28
2
1. Einleitung
Diese Arbeit ist im Rahmen eines Seminars über Globalisierung
und
Hybridität
entstanden.
Man
kann
sich
jetzt
natürlich
fragen was Synkretismus mit diesen Themen zu tun hat, aber
wenn man Synkretismus als Phänomen des Kulturkontaktes sieht,
ist die Antwort auf diese Frage wohl offensichtlich.
Diese Arbeit hat eine Analyse des Synkretismus – Begriffs zum
Ziel, genauer gesagt, die Frage was Synkretismus eigentlich
ist, warum er entsteht, allerdings nicht wie im einzelnen.
Es
werden
hier
Synkretismus
also
nur
behandelt,
die
nicht
verschiedenen
die
jeweiligen
Arten
von
Ausformungen
anhand von Beispielen.
Diese Arbeit ist eher theoretischer Natur. Das bedeutet, daß
es keine ausgebreiteten Fallbeispiele gibt, sondern das Thema
gewissermaßen „abstrakt“ behandelt wird. Das impliziert, daß
diese Arbeit auch nicht viel mit Lateinamerika an sich zu tun
hat, mit der Ausnahme eines kleinen - nur angerissenen Beispiels. Das bedeutet aber nicht, daß die Ergebnisse dieser
Arbeit nicht auf Lateinamerika angewendet werden können. Im
Gegenteil:
Die
zugrundeliegenden
Lateinamerika
Folglich
kann
zu
den
hier
angestellten
Voraussetzungen
finden,
diese
wenn
Arbeit
auch
auf
den
Überlegungen
sind
vor
allem
in
nicht
ausschließlich.
lateinamerikanischen
Kontinent Anwendung finden, aber selbstverständlich auch auf
alle anderen Regionen, in denen es Synkretismus, so wie er
hier definiert wird, gibt.
Was diese Arbeit also bezweckt, ist die Beantwortung mehrerer
Fragen:
Was ist Synkretismus genau?
Wie kann er entstehen?
Als was ist er zu sehen? Und
Welche Rolle spielen die Beteiligten?
Darüber hinaus, werden
- stark verkürzt – die Entwicklung des
Begriffs, seine Konnotation und Möglichkeiten der falschen
3
Anwendung behandelt. Ich bin mir bewußt, daß diese Arbeit
keine
vollständigen
Antworten
liefern
kann,
aber
diesen
Anspruch stelle ich nicht, denn mein Ziel ist es, zu zeigen,
was für mich das Wesentliche an Synkretismus ist.
Ich
bin
mir
auch
bewußt,
daß
diese
Arbeit
sicher
viele
Kritikpunkte aufwerfen wird, was ich als positiv betrachte
(gewissermaßen eine fruchtbare Provokation) und schon die
Tatsache, daß sich unter der verwendeten Literatur auch die
„Konstitution
über
die
heilige
Liturgie:
Sacrosanctum
Concilium“ des Zweiten Vatikanischen Konzils befindet, wird
(heutzutage, selbstverständlich nicht zur Zeit Pater Wilhelm
Schmidts) sicher etwas ungewöhnlich für eine ethnologische
Arbeit
an
der
Verwunderung
Universität
sorgen.
sein,
Umso
und
besser
vielleicht
für
die
für
kritische
Auseinandersetzung mit meinem Text.
2. Zum Begriff „Synkretismus“
Der Ausdruck „Synkretismus“, der - in seiner griechischen Form
-
zum
ersten
Mal
von
Plutarch
verwendet
wurde,
um
den
Zusammenhalt der Kreter bei der Notwendigkeit der Verteidigung
ihres
Gebietes
zu
betonen,
erfährt
erst
in
der
Zeit
des
Humanismus eine neue Bedeutung:
Erasmus verwendet synkretizein um darauf hinzuweisen, daß die
christliche
Theologie
aufgenommen
hat
und
Einflüsse
bringt
der
dadurch
griechischen
den
Begriff
Antike
in
den
philosophischen Diskurs seiner Zeit ein.
Danach wird er vor allem von protestantischen Gruppen benützt,
die
sich
für
die
Versöhnung
der
einzelnen
christlichen
Gruppierungen untereinander einsetzen.1
1
Vgl. Stolz, Fritz; Austauschprozesse zwischen religiösen Gemeinschaften
und Symbolsystemen. in: Drehsen, Volker und Sparn, Walter (eds.); Im
Schmelztiegel der Religionen: Konturen des modernen Synkretismus. Gütersloh
1996 p.15 und Shaw, Rosalind und Stewart Charles; Introduction:
problematizing syncretism. in: Shaw, Rosalind und Stewart, Charles (eds.);
4
„These debates [über die Versöhnung, m.A.], which concerned
issues not only on doctrine but also of mutual access to each
other’s rituals of communion and baptism, were known as the
´syncretistic
controversies`.
Opponents
of
this
movement
accused its proponents of advancing an entirely unprincliped
jumbling together of religions. This critical view carried the
day
and
since
then´syncretism` has
remained
a
term
of
disapprobiation denoting the confused mixing of religions.“
(Shaw und Stewart in: Shaw und Stewart 1994:4)
Danach wurde der Begriff für alle religiösen Phänomene der
hellenistischen Zeit verwendet (Stolz in: Drehsen und Sparn
1996:15)
und
schließlich
Religionswissenschaften,
generell
wobei
für
immer
vergleichenden
öfter
auch
der
synkretistische Charakter des Christentums untersucht wird.
Wie wir bei dem obigen Zitat gesehen haben, hat „Synkretismus“
einen negativen und pejorativen Beigeschmack erhalten, der dem
Begriff lange Zeit geblieben ist.
Es läßt sich allerdings durchaus vorstellen, daß gerade in der
jüngsten Vergangenheit und in der Gegenwart dieser Ausdruck
einen
Imagewandel
durchmacht,
weil
„immer
mehr
immer
synkretistischer wird“, um es vereinfacht zu formulieren.
Gerade durch die vielbeschworene Globalisierung, die wie auch
immer
man
sie
bewerten
mag,
auf
jeden
Fall
ein
größeres
Informationsangebot mit sich bringt, und durch die zunehmende
Individualisierung
einem
zunehmenden
der
Gesellschaft,
Verständnis
von
die
gleichzeitig
„Religion
als
mit
reine
Privatsache“ auftritt, scheint es also nicht unwahrscheinlich,
daß
immer
mehr
Leute
Lebenseinstellung
zusammenstellen
und
sich
aus
somit
ihre
jeweilige
verschiedenstem
Verschiedenes
Religion
oder
Vorhandenen
synkretistisch
vereinen.
Syncretism/Antisyncretism: The Politics of Religious Synthesis. London und
New York 1994 pp. 3-4
5
Genau durch diese, von vielen sicher nicht rundweg abgelehnte,
letzten Sätze aber sind wir bei dem Thema dieser Arbeit:
Das
oben
entworfene
Szenario
ist
nichts
anderes
als
die
Benennung eines immer häufiger auftretenden Phänomens mit den
Wort
„synkretistisch“2. In diesem Fall wird „Synkretismus“
genau so verwendet, wie es früher getan wurde. Synkretismus
als
wahllose
unreflektierte
Vermischung
verschiedenster
Elemente.
Genau das ist Synkretismus aber nicht.
2.1 Synkretismus: Charakteristika und Definition (I)
Eugenio Maurer3 arbeitet in einem Beitrag über die Tseltal,
besonders einen Aspekt heraus:
Die entstandene Religion ist kein Synkretismus der wahllos
vermischt sondern ein geordnetes System:
„Was
den
Begriff
betrifft,
den
viele
von
den
indigenen
Religionen haben, so haben wir gesehen, daß sie einzig ihres
Indigenseins wegen noch immer des Synkretismus bezichtigt
werden. Und weil man sie nicht tief genug versteht, glaubt
man,
ihre
Elemente
Prähispanischem
und
seien
eine
konfuse
Westlichem.“
(Maurer
Mischung
in:
aus
Schreijäck
1992:80) Und weiter:
„Man spricht oft vom “Synkretismus“ der indigenen Religionen.
Meines
Erachtens
wird
das
Wort
auf
unangemessene
Weise
verwendet oder es zeugt von einem Ethnozentrismus, der sie für
unfähig erachtet, zu einer Synthese von prähispanischen mit
westlich-katholischen Elementen gefunden zu haben. Natürlich
ist
es
richtig,
daß
es
während
der
Akkulturation bei
verschiedenen Gelegenheiten zum Synkretismus kommt. Aber es
handelt sich um einen Prozeß, der gewöhnlich in eine Synthese,
2
unter der Argumentation, daß dieses Wort vielleicht einen positiven
Beiklang bekommen könnte,
3
Maurer, Eugenio; Das Tseltal – Christentum. in: Schreijäck, Thomas (ed.);
Die indianischen Gesichter Gottes. Frankfurt 1992
6
d.h. in eine Ordnung und Harmonie der Elemente, der in Kontakt
getretenen
Kulturen,
einmündet.“
(Maurer
in:
Schreijäck
1992:65)
Auch Marzal4 vertritt diesen Gedanken in einem Beitrag über die
Quechua, wenn er betont, daß sich ein synkretistisches System
bildet:
„[...][D]iese Transformation [Akzeptanz und Neuinterpretiation
des Christentums durch die Indios unter Beibehaltung vieler
autochthoner religiöser Elemente, m.A] verlief in jeder Ethnie
anders [...]. Obwohl sie alle Glaubensüberzeugungen, Riten,
Organisationsformen
und
ethischen
Normen
mit
christlichem
Ursprung akzeptieren, bewahren viele Indios [...] weiterhin
Elemente
ihres
integrieren
sie
alten
andinen
sogar,
um
religiösen
damit
ein
mehr
Systems.
oder
Sie
weniger
synkretistisches System zu bilden...
Wie
auch
immer,
ich
bin
der
Meinung,
daß
das
indigene
Christentum keine bloße Maske ist, unter der die alte indigene
Religion im Untergrund weiterlebt.“5
Wir sehen also, daß beide Autoren darauf Wert legen, daß nicht
einfach vermischt wird, sondern etwas neues mit Elementen
zweier verschiedener Ursprünge entsteht.
Allerdings
unterscheiden
Marzal
und
Maurer
sich
in
der
Verwendung der Begriffe, da Maurer von einer Synthese spricht,
während
Marzal
das
gleiche
Phänomen
als
wahrhaftigen
Synkretismus bezeichnet, weil für ihn anscheinend nur eine
vollständige Vereinigung eine Synthese (Maurer in: Schreijäck
1992:28) darstellt. Synkretismus heißt für ihn: „aus zwei
Religionen, die in Kontakt treten, entsteht eine neue, die
Resultat einer dialektischen Interaktion ihrer Bestandteile,
also ihrer Glaubensüberzeugungen, Riten, Organisationsformen
und ethischen Normen, ist.“ (Marzal in Schreijäck 1992:117)
4
Marzal, Manuel M.; Die Religion der Quechua im südandinen Peru. in:
Schreijäck, Thomas (ed.); Die indianischen Gesichter Gottes. Frankfurt 1992
5
Marzal, Manuel M.; La transformacion religiosa peruana. Lima 1977 p. 439f.
zit. in: Marzal in Schreijäck 1992:115
7
Was also fix ist, ist die dialektische Interaktion, die etwas
neues zur Folge hat.
Wir
haben
eben
einige
Charakteristika
von
Synkretismus
gesehen, auch wenn manche Autoren lieber von synkretistischen
Systemen oder Synthese sprechen. Ich werde in dieser Arbeit
den Begriff „Synkretismus“ beibehalten, und ihn nicht durch
„Synthese“ ersetzen, weil ich glaube, daß der Begriff nicht
nur gut ist (weil er in seiner ursprünglichen Bedeutung (s.o.)
das Zusammenstehen und Gemeinsame einer bestimmten Gruppe in
Zeiten der Gefahr, und die Zeit der Conquista (und danach!?)
war eine solche, unterstreicht) sondern es auch sinnvoll ist
einem bisher negativ besetzten Begriff seiner Konnotation zu
nehmen, und ihn als wertfrei bis positiv besetzt darzustellen.
Darüber hinaus scheint es mir auch wichtig, einen Begriff der
vielen
Religionen
beizubehalten,
aus
wenn
Ethnozentrismus
man
gleichzeitig
zugeschrieben
zeigt,
daß
wurde
er
nicht
„schlecht“ ist, weil er eben nicht wahllos vermischt. Es soll
also gezeigt werden, daß die Verwendung des Begriffs richtig
ist (es gibt synkretistische Religionen) aber einen anderen
Inhalt
hat.
Gezielte
Strategien
als
Grundlage
des
Synkretismus, nicht Beliebigkeit. Mit anderen Worten: Nicht
bisher
als
synkretistisch
verunglimpfte
Religionen
sollen
plötzlich als bewußte Synthesen dargestellt werden, sondern
Synkretismus soll als sinnvolle bewußte Strategie dargestellt
werden, die man allerdings bis jetzt nicht erkannt hat.
Was aber ist mit Phänomenen, auf die diese Kriterien nicht
zutreffen?
2.2 Abgrenzungen des Begriffs
Alles das, was eine plötzliche, ziel- und planlose Vermengung
darstellt,
die
nichts
anderes
ist,
als
der
oft
zitierte
„religiöse Warenkorb“ oder der „Supermarkt der religiösen
Beliebigkeiten“, ist vieles, aber es ist nicht Synkretismus.
8
Noch
einmal:
Man
kann
es
vieles
nennen,
bricolage,
Mischreligion, durch Heterogenese entstandenes Ideengebäude,
oder sonst irgendwie, aber nicht Synkretismus.
So denken auch Stewart und Shaw und meinen dazu: „In principle
we
agree
with
Richard
Werbner
who,
in
his
capacity
as
discussant for our panel on syncretism at the 1992 American
Anthropological Association meetings, argued that the term
´syncretism`should be limited to the domain of religious or
ritual phenomena, where elements of two different historical
´traditions` interact or combine. This would distinguish it
from bricolage, the formation of new cultural forms from bits
and pieces of cultural practice of diverse origins“ (Shaw und
Stewart in: Shaw und Stewart 1994:10)
Zurückkommend auf die positiv oder negative Konnotation des
Begriffes, scheint also folgendes wichtig zu bemerken zu sein:
Es geht weniger, eigentlich gar nicht, um die Beurteilung von
Synkretismus
als
positiv
oder
negativ,
sondern
um
einen
Hinweis darauf, das vieles als synkretistisch bezeichnet wird,
was gar nicht synkretistisch ist, nicht um die positive oder
negative Besetzung des Ausdrucks, sondern um seinen Inhalt.
Wenn aber die Unterscheidungsmöglichkeit6 zählt, dann kann eo
ipso (eigentlich eher ea ipsa) diese nicht an sich gut oder
schlecht
sein.
(Was
aber
nicht
heißt,
daß
es
nicht
im
Einzelfall zu abzulehnendem Entstandenen kommen kann)
3. Synkretismus und Religion
Welche Religionen sind aber wirklich synkretistisch, denn
solche gibt es, und welche sind es nicht?
Wenn
man
Religion
als
etwas
kollektives
und
gewachsenes
betrachtet, und das tue ich, dann ist die Antwort naheliegend:
9
Jede Religion, also von mehreren geteilte Glaubensauffassungen
(dogmatische und undogmatische), Riten, Normen, etc,. kann
synkretistisch sein wenn sie durch Interaktion aus einem lang
anhaltenden
Kontakt
zweier
verschiedener
Religionen
hervorgeht.
Selbst zusammengestellte –individuelle- Glaubensüberzeugungen,
die aus zwei oder mehr Religionen entstanden sind, bzw. eher
geschaffen sind, können es nur in den seltensten Fällen sein.
Das soll den Wert individueller Ideengebäude für die -sie
geschaffen habenden- Personen in keiner Weise mindern oder
schmälern. Es soll auch kein Argument gegen Individualismus
sein, oder ein Abtun nicht von mehreren Personen geteilter
Gedankenbauten als lächerlich, nicht ernst zu nehmen, oder gar
als New- Age- Unsinn.
Was ich betonen möchte ist:
Synkretismus
(also
der
wirkliche)
braucht
Zeit
um
zu
entstehen, ist also ein Prozeß (der höchstwahrscheinlich nie
abgeschlossen wird), ergibt aber ein in sich geschlossenes,
logisches7 und kohärentes System, das für viele Leute Sinn
macht, und dessen Elemente miteinander interagieren.
3.1 Charakteristika (II)
Wir können also eine weitere Charakteristik feststellen:
6
Synkretistisch oder nicht – synkretistisch als
Unterscheidungsmöglichkeit, also als Kategorisierungshilfe, von Religionen
7
Logisch heißt in diesem Zusammenhang wahrscheinlich etwas ein wenig
anderes als sonst, da viele Religionen und vor allem das Christentum an
sich ja nicht logisch, d.h. nicht in allen Punkten verstandesmäßig
nachvollziehbar sind. So ist, zum Beispiel, die Trinitätslehre an sich
nicht logisch, weil nicht nachvollziehbar. Dadurch, daß die katholische
Kirche aber Dogmen besitzt und die Trinität ein Dogma ist, setzt sie in
diesem Fall einfach etwas voraus, das als Ausgangspunkt genommen werden muß
und schafft damit die Voraussetzung für eine eigene Logik. Wenn man also
Glauben muß, daß ein Gott in drei Personen existiert, dann werden die
Implikationen, die die Kirche daraus zieht logisch. Das System ist damit
in sich geschlossen und kohärent. (q.e.d.)
10
Die Notwendigkeit, einer gewissen, länger anhaltenden Dauer
des
Kontaktes
zweier
Religionen,
also
gewissermaßen
ein
Religionskontakt, als Paraphrasierung des Kulturkontakts, als
Unterschied zur Kulturbegegnung.
Als Faustregel für die Dauer als Kriterium könnte man sagen:
Synkretistische Religionen sind entstanden, zusammengestelltes
ist geschaffen.
Auch Berner8 sieht den Begriff des Synkretismus als Prozeß:
„[D]er Synkretismus – Begriff ist prozessual konzipiert, d.h.
“Synkretismus“ bezeichnet einen Prozeß und “Synkretismus“ ist
festgelegt auf einen Prozeß zwischen zwei Religionen,[...]“
(Berner in: Wiessner 1978:13)
Soweit so gut, oder auch nicht.
Es
stellt
sich
aber
jetzt
die
Frage,
was
eigentlich
zusammenkommt bzw. zusammenwächst. (Ich beschränke mich in
dieser
Arbeit
Religionen,
nur
und
auf
lasse
ab
das
Phänomen
jetzt
das
synkretistischer
Thema
der
selbst-
zusammengestellten Gedanken –und Überzeugungsgebäude gläubigen
Charakters fallen.)
4. Zur Analyse von Synkretismus
Zur Analyse von Synkretismus scheint es angebracht zu sein,
von
der
Perspektive
der
konfrontierten
Kultur
(s.u.)
auszugehen, die mit einer ihr unbekannten Religion in Kontakt
tritt, und nicht von der Perspektive der „neuen“ Religion aus.
In Lateinamerika hieße das also, den synkretistischen Prozeß
aus der Sicht der indigenen Gesellschaften zu interpretieren
und nicht aus der Sicht der katholischen Kirche.
Warum
man
religiösen
von
der
Wandel
Kultur
ausgehen
betrachtet,
8
kann
erklärt
wenn
sich,
man
wenn
einen
man
Berner, Ulrich; Heuristisches Modell der Synkretismus – Forschung (Stand
August 1977). in: Wiessner, Gernot (ed.); Synkretismusforschung: Theorie
und Praxis. Wiesbaden 1978
11
anerkennt,
daß
Kultur
und
Religion
in
vielen
indigenen
Gesellschaften untrennbar verbunden waren, oder sind, das
tägliche Leben also, von der Religion vollständig durchsetzt
war und auch das Leben mitten in der Religion stand:
„In den meistern traditionellen Gesellschaften – und bis in
die antiken Hochkulturen hinein – ist die Religion nicht als
eigenständiges Subsystem von >>nicht –religiösen<< Bereichen
unterschieden. Es besteht kein Wort für das, was wir als
>>Religion<<
bezeichnen
würden,
und
es
ist
zumindest
zweifelhaft problemlos vorauszusetzen, daß Religion zwar dem
Wort
nach
fehle,
der
Sache
nach
aber
selbstverständlich
vorhanden sei. Die >>Sache<< ist von uns ausgegrenzt und
rekonstruiert.“ (Stolz in: Drehsen und Sparn 1996:20)
Auch Schreiter9 ist
dieser
Ansicht:
„Immer
wieder
ist
in
unserer Arbeit klar geworden, daß Religion mehr ist als eine
Lebensanschauung – sie ist auch Lebenspraxis. Je genauer wir
die
christliche
Praxis
in
allen
ihren
Ausdrucksformen
untersuchen, desto deutlicher müssen wir uns die Frage nach
dem Wesen der Religion stellen. Ist Religion womöglich eine
europäische oder eine christliche Kategorie? Es kann doch
nicht ohne Bedeutung sein, daß so viele Sprachen nicht einmal
ein Wort dafür haben, was wir Religion nennen. Für viele
Völker ist Religion eine Form des Daseins und des Lebens, die
so
sehr
mit
der
Vorstellung
verbunden
ist,
Teil
einer
bestimmten Kultur zu sein, daß es für sie undenkbar ist,
außerhalb jener Kultur diese Daseinsform zu leben.“ (Schreiter
1992:28
vgl.
auch
Shaw
und
Stewart
in: Shaw und Stewart
1994:10)
Ohne hier auf eine Diskussion über die Definition von Kultur
näher
einzugehen,
setze
ich
für
diese
Arbeit
Kultur
und
Religion indigener Gesellschaften gleich und komme zurück zu
der Frage der Perspektive der konfrontierten Kultur. (ich
vermeide bewußt den Begriff empfangende Kultur, den viele
9
Schreiter, Robert J. ; Abschied vom Gott der Europäer: Zur Entwicklung
regionaler Theologien. Salzburg 1992
12
Autoren (z.B.: Schreiter 1992:234) verwenden, weil er meiner
Meinung nach zu passiv und zu bereitwillig klingt.)
Was also passiert jetzt, wenn eine Religion mit einer anderen
konfrontiert wird, bzw. was kann passieren?
Als erstes halte ich es für wichtig, bei dieser Frage zwei
verschiedene
Möglichkeiten
zu
unterscheiden,
nämlich
den
„freiwilligen“ und den „erzwungenen“ Synkretismus:
Wenn
zwei
Religionen
in
Kontakt
treten
und
dabei
durch
Interaktion eine neue entsteht, dann kann dies freiwillig
erfolgen, beispielsweise durch das Neben- und Miteinander Leben Angehöriger zweier oder mehrerer Religionen, wie es
wahrscheinlich bei diversen Sekten protestantischer Prägung
geschehen ist und wie man eventuell auch die Entstehung des
Islam interpretieren könnte, wenn es keinen Religionsgründer
gegeben hätte, der eine neue Lehre verkündet hat, die aber von
manchen als Synkretismus zwischen Judentum und Christentum
gesehen wird.
Oder aber, es geschieht nicht freiwillig, sondern erzwungen
durch das Übergewicht einer Gruppe, die die anderen anpassen
und bekehren will. Dies war eindeutig der Fall bei der Mission
in Lateinamerika als (wie manche meinen, Vorausstzung, auf
jeden Fall aber) Folge und Begleiterscheinung der Conquista.
In
diesem
Fall
war
natürlich
nicht
der
Synkretismus
als
solcher erzwungen („Synkretisiert gefälligst!“) sondern die
Interaktion kam gezwungenermaßen zustande. In so einem Fall,
also soll man von der Perspektive der konfrontierten Religion
ausgehen. Bei freiwilligem Synkretismus kann man natürlich
nicht
davon
ausgehen,
weil
ja
beide
Religionen
gleich
„konfrontiert“ sind, und die Wahl schwer fiele.
Da man aber davon ausgehen kann, daß die Indios nicht fröhlich
jauchzend die Ankunft der Spanier gefeiert, und sich dankbar
in den Schoß der Heiligen Mutter Kirche begeben, weil sie den
einen und wahren Gott mit Hilfe der Missionare erkannt haben,
sondern mit einer Religion konfrontiert wurden, die für sie
sicher nicht leicht verständlich war, muß man sich die Frage
13
stellen, wie die Indios auf diesen Religionskontakt reagiert
haben.
Daß die katholische Mission den amerikanischen Doppelkontinent
nicht einfach missioniert hat, also keine vollständige „1:1 –
Bekehrung“ stattgefunden hat ist offensichtlich, denn sonst
würde sich ohnehin niemand mit Synkretismus in Lateinamerika
beschäftigen.
Was also geschah nach der Ankunft der Europäer, die so bald
die Herrschaft übernehmen konnten?
Die
indigenen
Religionen
wurden
als
nicht
katholisch
mit
Stumpf und Stiel ausgerottet, bzw. wollte man das tun und
Missionare versuchten die Indios zu bekehren. Alles das ist
bekannt und zur Genüge beschrieben worden, so daß ich hier
darauf
verzichten
kann,
eine
Darstellung
der
in
diesem
Zusammenhang geschehenen Verbrechen und Greueltaten, die durch
die europäischen Invasoren begangen wurden, zu geben.
Darüber
hinaus,
sinnvoller
zu
scheint
sein,
die
es
eben
Analyse
–
wie
aus
schon
der
erwähnt
Perspektive
–
der
konfrontierten Kultur zu stellen.
Schreiter nennt vier Formen synkretistischer Möglichkeiten:
„Die Bandbreite synkretistischer Möglichkeiten kann man sich
als
vier
Segmente
Reaktionen
auf
eines
eine
neue
Spektrums
Realität
vorstellen,
–
das
die
vier
Christentum
–
repräsentieren. Die R[e]aktionsmuster sind inkorporativ, d.h.
die
Kultur
versucht
auf
vier
verschiedene
Weisen,
diese
Realität in ihr Leben einzugliedern. Indem sie sie in ihre
Zeichensysteme integriert, hält sie ihre eigene Autorität und
Glaubwürdigkeit aufrecht.
Die erste Form einer Inkorporation benützt die Ähnlichkeiten
zwischen
den
Zeichensystemen
der
Kultur
und
denen
des
Christentums. Die Elemente der eindringenden Kultur werden als
analog zu denen der empfangenen Kultur gesehen.[...]
Eine zweite Form der Inkorporation besteht darin, Lücken zu
füllen.
14
Hier verfügt die eindringende Kultur über Zeichen und meist
auch Codes, die ein bestimmtes Problem lösen können, für das
das dominante Zeichensystem der empfangenden Kultur keine
entsprechende Antwort hat.[...]
Eine dritte Form der Aufnahme der Elemente ist die wahllose
Vermischung. Diese Vermischung tritt dann ein, wenn sich die
empfangende Kultur auf einer niedrigen Stufe sozialer und
kultureller Organisation befindet und besonders empfänglich
für neue Zeichensysteme sowie deren Codes und Botschaften ist.
Diese Situation trifft speziell auf eine empfangende Kultur
zu,
die
unter
Druck
steht,
weil
die
Glaubwürdigkeit
des
eigenen Zeichensystems angegriffen wird. In diesen Fällen kann
es
zur
Aufnahme
vollständiger
neuer
Zeichensysteme
kommen.[...]
Der vierte Punkt in diesem Spektrum ist die Dominanz. In
diesem
Fall
bereits
so
ist
das
Zeichensystem
geschwächt
worden,
der
daß
regionalen
es
von
Kultur
jenem
der
eindringenden Kultur vollständig übernommen wird“ (Schreiter
1992:232-35;Kursive im Original)
Von diesen vier Formen stimme ich mit den ersten zwei und der
letzten überein, allerdings nicht mit der dritten, weil ich
nicht glaube, daß es eine wahllose Vermischung geben kann,
auch
wenn
es
sicherlich
zur
Annahme
vollständiger
Zeichensysteme kommen kann.(Diese Aussage bedeutet allerdings
nicht,
daß
es
nicht
zu
einer
zeitweiligen
wahllosen
Vermischung kommen kann, doch kann diese, meiner Meinung nach,
durch die bereits erwähnte Interaktion nicht von Dauer sein,
so daß die Vermischung auf Grund der zeitlichen Komponenten
nicht als Synkretismus zu sehen ist(s.u.))
Wenn auch nur ein Zeichensystem oder Element übernommen wird,
könnte es man natürlich für wahllos halten, doch muß man in
diesem Fall m.E. das Element nicht als isoliert betrachten,
sondern im Zusammenhang mit anderen Elementen sehen, und diese
anderen – „traditionellen“ - mit dem einen – neuen – in Bezug
setzen.
15
In diesem Sinn ist es dann eben keine wahllose Vermischung
mehr, sondern eine Kombination mehrere Elemente verschiedenen
Ursprungs,
die,
durch
diesen
Bezug
der
Teile
unter-
und
zueinander aber etwas neues, in sich stimmiges und logisches,
ergeben. Tun sie das nicht, und ist all dies wirklich wahllos
vermischt, kann man auch nicht von Synkretismus sprechen,
sondern bestenfalls von einer bricolage.
Schreiter analysiert diese Möglichkeiten also auf der Ebene
der Religionen und sagt was seiner Meinung nach zwischen den
Religionen als solchen passieren kann.
Wichtig erscheint mir vor allem aber auch ein anderer Punkt,
den Schreiter aufwirft: Die Inkorporation neuer Elemente.
Diese Inkorporation ist eben eine Möglichkeit einer Religion
auf eine andere zu reagieren, und die Arten der Inkorporation
sind das was Schreiter beschrieben hat.
Wenn also Elemente inkorporiert werden, dann kann man von
Synkretismus sprechen, der eben verschiedene Möglichkeiten der
Inkorporation hat, allerdings eben nicht in eine Religion, wie
so oft angenommen wird, sondern Inkorporation als neue –
synkretistische
–
Religion.
Berner
spricht
von
einer
Verunsicherung, die sich ergeben kann, wenn zwei verschiedene
Systeme aufeinanderstoßen und folgert daraus:
„Synkretismus kann aufgefaßt werden als eine der möglichen
Reaktionen auf eine solche Situation der Verunsicherung durch
Begegnung verschiedener Systeme; eine Reaktion, die das Ziel
verfolgt, diese Verunsicherung aufzuheben, und die dies in
einer ganz bestimmten Weise zu erreichen sucht, nämlich durch
Aufhebung der Grenzen der Systeme und damit Aufhebung des
Konkurrenz – Charakters; das kann als präzisierende Definition
eines
vagen
umgangssprachlich
formulierten
Synkretismus
–
Begriffes gelten.“ (Berner in: Wiessner 1978:12f.)
Der
Begriff
Moment,
das
„Reaktion“
eine
beinhaltet
bewußte
aber
Tätigkeit
schon
ein
darstellt,
aktives
also
kein
unwillkürlicher Reflex, sondern etwas absichtliches ist. Da
natürlich nicht die Kultur als abstrakte Kategorie (als etwas
16
Verdinglichtes10) reagiert, sondern die Menschen, die diese
Kultur leben und gestalten, heißt das auch, daß diese Menschen
einen
aktiven
Part
innehaben,
also
sie
selbst
darauf
reagieren, und nicht einfach von einem Phänomen überrannt
werden. Auch Marshall Sahlins11 spricht – zwar in einem etwas
anderen Zusammenhang, da er gewissermaßen über einen nichtreligiösen Synkretismus spricht – für diese Sicht (“Notice
that
for
the
peope
concerned,
syncretism
is
not
a
contradiction of their culturalism [...] but its systematic
condition.the first thing of course is to survive. This is
what the politics is decisively about.[...] Defenders of the
indigenous order are prepared to make useful compromises with
the dominant culture, even to deploy its techniques and ideals
–
in
the
course
of
distingushing
their
own“.Sahlins
in:
Borofsky 1994: 389)), wenn man davon ausgeht, daß bei den
erwähnten
Kompromissen
eine
tiefgreifende
Veränderung
stattfindet, und so mehr entsteht als eine Summe der Teile.
Aber nicht nur die Ebene der Religion als Ganzes ist von
Interesse, sondern auch die Ebene der einzelnen Elemente ist
wichtig.
Wir haben oben schon gesehen, daß Marzal eine Möglichkeit
genannt hat, die zum Tragen kommt, wenn zwei Religionen in
Kontakt treten, (das synkretistische System) und wir haben
gesehen, daß durch Inkorporation etwas neues entsteht.
Darüber hinaus erklärt er, was durch diese Interaktion mit den
einzelnen
Bestandteilen
der
Religionen
geschehen
kann:
Entweder sie bleiben bestehen oder verschwinden, oder sie
vereinigen sich mit anderen Bestandteilen, die ihnen ähneln,
oder sie werden neu interpretiert. (Marzal in: Schreijäck
1992:28 u. 116f)
Damit sind wir auf der Element-Ebene.
10
Zu der Gefahr, daß „eine Kultur“ verdinglicht wird siehe auch: Keesing,
Roger M.; Theories of Culture Revisited. in: Borofsky, Robert (ed.);
Assessing Cultural Anthropology. New York 1994
17
Ich halte es für außergewöhnlich wichtig klar zwischen diesen
Ebenen zu trennen, denn oft scheint es wird hier vermischt und
verworren.
Zur Erklärung dafür bemühe ich wieder Berner:
„“Synkretismus (auf System – Ebene)“ bezeichnet die Prozesse,
in
denen
die
Grenze
und
damit
das
Konkurrenzverhältnis
zwischen den Systemen aufgehoben wird, und zwar entweder durch
Relationierung auf Element – Ebene12 oder durch Synkretismus
auf Element – Ebene13“(Berner in: Wiessner 1978:18f.)
Das eigentlich interessante ist das Konkurrenzverhältnis, das
Berner anspricht: Zwei Religionen die einander begegnen stehen
oft, und besonders bei erzwungenem Synkretismus, in so einem
konkurrierenden Verhältnis, und als Reaktion darauf werden die
Grenzen aufgehoben, so daß dieses Verhältnis verschwindet.
Es
erscheint
mir
hier
angebracht
die
oben
erwähnten
Unterscheidungen – die Berner ausgearbeitet hat- etwas näher
zu betrachten, weil Berners Artikel, zwar extrem genau und
äußerst hilfreich, aber leider auch ziemlich unübersichtlich
und verwirrend ist.
Deshalb
möchte
ich
auf
die
beiden
Mechanismen,
die
das
Konkurrenzverhältnis bzw. die Grenze aufheben näher eingehen.
Bei Relationierung auf Element-Ebene unterscheidet Berner fünf
verschiedene Arten: biomorphes, soziomorphes, technomorphes,
Modell sowie die ontologische und lokale Relationierung. Alle
diese Modelle geben an auf welche Weise, d.h. mit welchem
11
Sahlins, Marshall; Goodbye to Tristes Tropes: Ethnography in the Context
of Modern World History. in: Borofsky, Robert (ed.); Assessing Cultural
Anthropology. New York 1994
12
Zur Erklärung: „“Relationierung (auf Element-Ebene)“ bezeichnet die
Verhältnisbestimmung verschiedener Elemente, die also nicht “verschmelzen“,
sondern als Glieder einer Relation erhalten und für den Anhänger des
betreffenden Systems erkennbar bleiben“ (Berner in: Wiessner 1978:23,
Unterstreichung im Original)
13
Ebenfalls zur Erklärung: „“Synkretismus (auf Element-Ebene)“ bezeichnet
zunächst solche Verbindungen verschiedener Elemente, in denen die Grenze
zwischen den Elementen aufgehoben wird, d.h. sie stellen dich dem Anhänger
des betreffenden Systems als Einheit dar, und ihre Zusammengesetztheit ist
in manchen Fällen nur noch durch sekundäre Analyse erkennbar, dann aber
auch die Überlagerungen eines Elementes durch andere Bedeutungen und die
Entstehung von Elementen, die andere nachahmen.“ (Berner in: Wiessner
1978:23, Unterstreichung im Original)
18
Überbegriff
bzw.
mit
Hilfe
welchen
„Bildes“
die
Elemente
zueinander in Verbindung gesetzt werden. Als Analogie zu den
Bestandteilen
eines
Orientierung
an
lebenden
den
Organismus
Ebenen
und
(biomorph,
durch
Elementen
des
gesellschaftlichen Systems, (soziomorph), etc.(vgl. Berner in:
Wiessner 1978:24)
Diese Modelle und Arten bezeichnen also die verschiedenen
Möglichkeiten, wie man verschiedenste Elemente eines Systems
zu
einander
in
Beziehung
setzen
kann,
und
so
zu
einer
Aufhebung des Konkurrenzverhältnisses kommen kann, ohne die
Grenzen zwischen den Elementen aufzuheben.
Wenn die Grenzen aufgehoben werden sollen, es sich also um
Synkretismus auf Element-Ebene handelt, dann gibt es ebenfalls
mehrere Möglichkeiten, und zwar ebenfalls fünf, wobei eine
vier
Untergruppen
hat.
Da
dieses
Möglichkeiten
durchaus
wichtig sind, werde ich sie hier genauer erklären:
1.)absorbierender
zusätzlich
die
Synkretismus:
Funktion
eines
ein
Element
anderen
übernimmt
Elementes,
das
gleichzeitig verdrängt wird.
Die Zusammengesetztheit ist auf erste Blick nicht zu erkennen.
2.)differenzierender
Synkretismus:
Elemente
werden
aufgespalten und Teile verschiedener Elemente verbinden sich
zu einem neuen Element.
3.)additiver Synkretismus: die Grenze (und damit das
Konkurrenzverhältnis) zwischen verschiedenen Elementen wird
aufgehoben, aber ohne, daß eines der Elemente absorbiert wird.
Es entsteht eine Kombination aus den vorgegebenen Elementen,
die als zusammengesetzt erkennbar ist.(z.B.: ein Doppelname)
4.)äquivalentierender Synkretismus: in einem System wird ein
neues Element geschaffen, das ein Äquivalent zu einem Element
des konkurrierenden Systems darstellt.
19
5.)agglomerativer Synkretismus: ein Element wird durch andere
Elemente oder Systeme überlagert
Hier gibt es fünf Unterarten:
5.1.)Identifikation: verschiedene Elemente
werden als identisch erklärt.
5.2.)Transformation: ein Element erfährt durch
eine
bewußte
Umdeutung
eine
Bedeutungsänderung.
5.3.)Umfunktionierung: ein Element des einen
Systems wird als Element in ein anderes
System aufgenommen.
5.4.)Substitution: ein Element des einen Systems
wird verdrängt und seine Funktion von einem
Element
des
konkurrierenden
Systems
ausgefüllt.
5.5.)Legalisierung: ein Element wird
gleichzeitig als zu einem anderen System
gehörig anerkannt und in das eigene System
aufgenommen.
(Berner in: Wiessner 1978:24ff.)
Es sind also bei Berner viel mehr Möglichkeiten zu finden, als
bei den meisten anderen Autoren und je nach Fall wird eine
jeweils andere zum Tragen kommen.
Deshalb halte ich es auch für so wichtig die oben bereits
erwähnte
Unterscheidung
Synkretismus
zu
in
erzwungenen
treffen,
Konkurrenzverhältnis
im
da
Sinne
20
ja
und
nicht
einer
freiwilligen
immer
ein
gegenseitigen
Verunsicherung zwischen zwei Religionen besteht. (Anderenfalls
müßte
es
ja
synkretistische
wahrscheilich
im
Religion,
aus
die
Heiligen
Land
Judentum
und
eine
Islam
entstanden ist, geben.)
Darüber hinaus halte ich es für sinnvoll auch die Funktionen
der einzelnen Elemente einer Religion zu beachten, da damit
der
Sinn
des
gesamten
Systems
klarer
wird,
und
außerdem
deutlich werden kann, warum einzelne Elemente übernommen bzw.
vermischt bzw. neuinterpretiert werden. Mit einem Wort also
warum es keine wahllose Vermischung ist, die bei Synkretismus
stattfindet.
Die Funktion eines Tempels, einer Kirche oder eines Heiligen,
einer Dorfgottheit sind relativ offensichtlich und müssen
nicht mehr als andeutungsweise erklärt werden. Das Heiligtum
ist ein besonderer Ort außerhalb des Alltags der durch seine
sakralen Charakter es „leichter“ macht mit der Transzendenz in
Kontakt zu treten, während die Dorfgottheit, und oft auch der
Heilige,
die
Aufgabe
hat,
als
persönlicher
Schutz
bzw.
Fürsprecher aufzutreten.
Wir sehen also, daß Tempel und Kirche die gleiche Aufgabe
erfüllen, genauso wie Dorfgottheit und Schutzpatron.
Da aber die Funktionen dieselben sind, ist es nicht weiter
verwunderlich, daß die jeweiligen Institutionen auch bis zu
einem gewissen Grad auswechselbar sind, also der Heilige die
Dorfgottheit und die Kirche den Tempel ersetzen kann.
Der Grund für den Ersatz wird im Fall einer Mission mit Feuer
und Schwert wohl in der Motivation sich soviel wie möglich zu
behalten
liegen.
Wenn
ich
aber
etwas
behalten
kann
(die
Funktion) dann werde ich das tun, auch wenn ich es anders
nennen muß, um es zu behalten.(An dieser Stelle sollte darauf
hingewiesen werden, daß es natürlich von Zeit zu Zeit auch zu
anderen Formen kommen kann, wie z.B. zu Camouflage, aber dann
ist dies eben kein Synkretismus, denn dazu müßte sich ja auch
der Inhalt selbst ändern)
21
Allerdings sind diese Beweggründe für die betroffenen Menschen
wahrscheinlich nicht so deutlich sichtbar, sondern wirken eher
unbewußt.
Klor de Alva14 schreibt in diesem Sinn: „As was the case for
most sixteenth – century Christians, Nahuas experienced their
religiosity
primarily
as
a
social
phenomenon.
[...]
Spiritually speaking the moral community was made up of those
individuals
who
recognized
as
theirs
the
sacred bundle,
tlaquimilolli, made up of the relics and/or belongings of the
divinizized founder [...] Logically, the tlaquimilolli was
housed in the temple that represented the sacred center of the
community.
Many of these sacred bundles were hidden, and others were
destroyed after the Spanish missionaries insinuated themselves
into the local capitals and proceeded to destroy the ancient
temples. The stunned villagers, fearing their disintegration
into chaos at the loss of their center, immediately recognized
the founding of local churches (from the rubble of their old
temples) and each church’s ritual identification with a patron
saint as the reestablishment of the (potentially) lost center.
In effect, baptism, the gateway that made access to the new
church
and
the
newly
articulated
community
possible,
was
ignored only at great spiritual and civic perils.“ (Klor de
Alva in: Gossen 1993:178, Kursive im Original)
Was wir hier also sehen, ist, daß die jeweilige Funktion
gleich bleibt, die einzelnen Ausformungen aber ersetzt werden.
Es handelt sich also um einen agglomerativen Synkretismus auf
Element-Ebene,
in
seiner
speziellen
Ausformung
der
Substitution. Die Taufe wird als „lückenfüllendes“ (Schreiter)
Element zusätzlich akzeptiert, und zwar in Berners Sinne als
legalisierende Unterform des agglomerativen Synkretismus. Wenn
der
Inhalt
des
katholischen
Glaubens
auch
noch
komplett
14
Klor de Alva, J. Jorge; Aztec Spiritulality and Nahuatized Christianity.
in: Gossen, Gary H. (ed.); South and Meso – American Native Spirituality:
From the Cult of the Feathered Serpent to the Theology of Liberation. New
York 1993
22
übernommen würde, würde es sich um eine erfolgreiche Mission
von A-Z handeln, wenn dies nicht der Fall ist es Synkretismus,
weil verschiedene Elemente etwas neues ergeben, denn es ist
nicht das alte in neuem Gewand, sondern etwas anderes, also
neues, da die Taufe dazugekommen ist.
Dieses neue Element hat wahrscheinlich noch dazu Einfluß auf
andere
Elemente
dieses
Systems,
so
daß
es
weitere
Veränderungen geben wird, die es erst recht unmöglich machen
von einer alten, nur überdeckten oder wahllos vermischten
Religion zu sprechen.
Es ist aber selbstverständlich nicht immer so einfach, die
Möglichkeiten
der
Inkorporation
zu
analysieren
und
zu
verstehen, schon deswegen nicht, weil ja nicht immer nur
funktionsgleiche Elemente ersetzt werden, oder Lücken gefüllt
werden. Am schwierigsten ist sicher die Neuinterpretation zu
erkennen, zu beweisen und zu analysieren.
Was bedeutet das aber alles für die Synkretismusforschung?
Das
Wesentliche
an
dieser
Frage
ist
zunächst
einmal
festzustellen, ob es sich bei einer Religion wirklich um eine
synkretistische handelt oder „nur“ um eine Religion, die mit
anderen Elementen durchsetzt ist.
Zur Erklärung:
Die
katholische
dieselbe,
wie
Religion
das
ist
eine
im
wesentlichen
dogmatische
weltweit
Religion
mir
ausgeprägtestem Zentralismus zwangsläufig mit sich bringt.
Trotzdem kommt es zu regionalen Unterschieden15, die in jeweils
kulturspezifischen Formen der religiösen Praxis ihren Ausdruck
finden. Eine katholische Messe wird in Uganda etwas anders
gefeiert, als in Mexico. Der Inhalt ist derselbe, aber die
eingesetzten Symbole können durchaus variieren. Ist diese
religiöse Praxis deshalb synkretistisch zu nennen?
15
Abgesehen davon, daß selbstverständlich auch eine dogmatische Religion wie
das katholische Christentum in kodifizierte „offizielle“ Versionen und in
„popular versions“ unterschieden werden kann und muß.
23
Nein, denn der Inhalt bleibt gleich, nur die äußere Form ist
ein wenig anders.
Die katholische Kirche16 selbst meint dazu:
„37. In den Dingen, die den Glauben oder das Allgemeinwohl
nicht
betreffen,
wünscht
die
Kirche
nicht
eine
starre
Einheitlichkeit der Form zur Pflicht zu machen, nicht einmal
in ihrem Gottesdienst; im Gegenteil pflegt und fördert sie das
glanzvolle geistige Erbe der verschiedenen Stämme und Völker;
was im Brauchtum der Völker nicht unlöslich mit Aberglauben
und Irrtum verflochten ist, das wägt sie wohlwollend ab, und
wenn sie kann, sucht sie es voll und ganz zu erhalten. Ja,
zuweilen gewährt sie ihm Einlaß in die Liturgie selbst, sofern
es grundsätzlich mit dem wahren und echten Geist der Liturgie
vereinbar ist.
38.
Unter
Wahrung
der
Einheit
des
römischen
Ritus
im
wesentlichen ist berechtigter Vielfalt und Anpassung an die
verschiedenen Gemeinschaften, Gegenden und Völker, besonders
in den Missionen, Raum zu belassen, auch bei der Revision der
liturgischen
Bücher.
Dieser
Grundsatz
soll
entsprechend
beachtet werden, wenn die Gestalt der Riten und ihre Rubriken
festgelegt werden.“ (Sacrosanctum Concilium (Nr. 37 und 38)
in: Rahner und Vorgrimler 1968:64f.)
Es ist also relativ deutlich, daß es nicht um kulturelle
Besonderheiten gehen kann, wenn man von Synkretismus spricht,
sondern nur um den Inhalt, und der ist wesentlich schwieriger
zu analysieren.
Und in der Tat, der Inhalt ist oft nicht mehr zu trennen, im
Sinne
von
eindeutig
zuzuschreiben,
sondern
nur
noch
anzuerkennen, wie Albó17 meint:
16
Sacrosanctum Concilium: Die Konstitution über die heilige Liturgie. in:
Rahner, Karl und Vorgrimler, Herbert (eds.); Kleines Konzilskompendium:
Alle Konstitutionen, Dekrete und Erklärungen des Zweiten Vaticanums in der
bischöflich genehmigten Übersetzung. Freiburg i. Br. 1968 (4. Aufl.)
17
Albó, Xavier; die religiöse Erfahrung der Aymara. in: Schreijäck, Thomas
(ed.); Die indianischen Gesichter Gottes. Frankfurt 1992
24
„Es ist wohl eher eine künstliche als eine reale Frage, ob es
sich wirklich um eine mit christlichen Begriffen und Symbolen
versehene
Aymara
–
Religion
handelt,
oder,
ob
es
sich
umgekehrt um eine christliche Religion handelt, in der mehr
oder weniger Elemente der andinen Tradition weiterbestehen.
Dies zu entscheiden, hängt zum Großteil von der mehr oder
weniger strengen oder flexiblen Vorstellung ab, die ein jeder
sowohl von der einen, als auch der anderen Religion hat.“
(Albó in: Schreijäck 1992:149)
Offensichtlich sehen also manche Autoren die Frage nach dem
Ursprung
der
einzelnen
Minderheitsverhältnis
Elemente
zueinander
und
als
deren
rein
Mehr-
oder
subjektiv
und
dadurch eigentlich nicht beantwortbar.
In
der
Tat
scheint
es
schwierig
ein
aus
mehreren
Teilen
zusammengesetztes Element in seine Einzelheiten zu zerlegen
und diese dann noch zurückzuverfolgen und zuzuordnen. Darüber
hinaus scheint es eigentlich fast unmöglich festzustellen,
welcher Religion ein Element zuzuordnen ist, wenn es vermischt
wurde bzw. wenn es neuinterpretiert wurde, denn wem soll man
letzteres zuordnen? Berner selbst spricht ja davon das z.B.
der absorbierende Synkretismus auf Element-Ebene nur durch
eine sekundäre Analyse festzustellen ist.
Einzig die Lückenfüllenden Elemente sind leicht zuzuordnen,
doch stellt sich auch hier die Frage, wo die Lücken sind, bzw.
was als Lücke anzusehen ist, die eine oder die andere gefüllte
Lücke? Katholische Lücken, oder indigene?
Wir sehen also, daß die Zuordnung und Analyse der einzelnen
Elementen
eines
Systems
äußerst
schwierig
wenn
nicht
gar
unmöglich sind.
Die Analyse einer Religion als synkretistisch oder nicht –
synkretistisch ist ebenfalls nicht leicht, aber möglich:
Sobald man sich sicher sein kann, daß eine Religion auch im
Inhalt aus mindestens zwei verschiedenen Religionen entstanden
ist, also nicht nur mit einzelnen Elementen einer bestimmten
Kultur durchsetzt ist, die nichts am Inhalt ändern (vgl.
25
Sacrosanctum Concilium) und diese beiden Religionen in einem
andauernden Kontakt durch eine dialektische Interaktion eine
neue Religion hervorgebracht haben, kann man von Synkretismus
reden, und danach kann man versuchen die einzelnen Elemente zu
analysieren, und eventuell damit Erfolg haben.
5. Zusammenfassung
Zu
Beginn
dieser
Arbeit
wurde
der
Begriff
Synkretismus
vorgestellt, seine Geschichte (Plutarch und Erasmus,etc.) und
seine pejorative Konnotation erwähnt, die sich aus der Annahme
des
wahllosen
Vermischens
ergibt,
und
als
„Falle“
auch
angewendet.
Dies diente der Feststellung das Synkretismus nicht mehr als
wahllos, sondern durch dialektische Interaktion als neu, in
sich logisch und kohärent angesehen werden muß.(Maurer und
Marzal).
Zur Abgrenzung des Begriffs wurden also– in zwei Teilen –
bestimmte Charakteristika aufgezeigt (die eben angesprochene
Logik und prozessuales Entstehen) und dadurch der Begriff
enger definiert.
Religionen auf die diese beiden Aspekte nicht zutreffen, kann
und darf man nicht synkretistisch nennen.
Bevor man beginnt Synkretismus zu analysieren, sollte man
feststellen,
ob
überhaupt
Synkretismus
um
es
sich
bei
einer
handelt,
bestimmten
oder
ob
nur
Religion
bestimmte
kulturelle Einflüsse vorhanden sind, die den Inhalt nicht
betreffen. (Konstitution: Sacrosanctum Concilium)
Bei der Analyse von Synkretismus war und ist es mir ein
Anliegen
zu
unterscheiden
zwischen
freiwilligem
und
erzwungenem Synkretismus. Im Fall des erzwungenen Synkretismus
ist es wichtig von der Perspektive der konfrontierten Kultur
(ich habe versucht zu zeigen, daß man in vielen Fällen Kultur
und Religion gleichsetzen kann) auszugehen, weil man in diesem
26
Fall Synkretismus als Reaktion auf einen Religionskontakt
sehen kann (der durch ein ungleiches Machtverhältnis ausgelöst
wird), die versucht die entstandene Verunsicherung aufzulösen,
indem
entweder
das
Konkurrenzverhältnis
zwischen
den
Religionen beseitigt wird - entweder indem Synkretismus auf
Element-Ebene stattfindet, der in vielen verschiedenen Formen
von sich gehen kann, wodurch die Grenzen aufgehoben werden oder indem die Elemente der beiden Systeme in Relationierung
gebracht werden, wodurch ebenfalls das Konkurrenzverhältnis
aufgelöst wird, allerdings ohne die Grenzen aufzuheben. In
beiden Fällen handelt es sich also um Synkretismus auf SystemEbene.
Wir können also abschließend feststellen, daß erzwungener
Synkretismus auf System – Ebene eine bewußte Reaktion auf eine
akute Verunsicherung, darstellt, bei der durch dialektische
Interaktion
eine
verschiedenste
neue
Religion
Mechanismen
Sinn
entsteht,
macht
und
die
nicht
durch
unsinnig
kombiniert. Ich möchte noch einmal darauf hinweisen, daß es
also vor allem auf die konfrontierte Gesellschaft ankommt, in
welcher Weise Synkretismus stattfindet – denn es ist ihre
Reaktion
-
und
„Religionsbringer“,
nicht
und
auf
um
mit
Missionare
einem
oder
klassischen
andere
Zitat
schließen zu können, (gewissermaßen als Tribut an die Antike,
mit
deren
begonnen
griechischen
hat,
und
an
Vertreter
die
Plutarch
Reaktion?)
diese
zitiere
ich
lateinischen Satz, den ich Albó entlehne:
„quid quid recipitur ad modum recipientes recipitur“.18
27
Arbeit
einen
Zitierte Literatur
Albó,
Xavier;
die
religiöse
Erfahrung
der
Aymara.
in:
Schreijäck, Thomas (ed.); Die indianischen Gesichter Gottes.
Frankfurt 1992
Berner,
Ulrich;
Heuristisches
Modell
der
Synkretismus
–
Forschung (Stand August 1977). in: Wiessner, Gernot (ed.);
Synkretismusforschung: Theorie und Praxis. Wiesbaden 1978
Klor de Alva, J. Jorge; Aztec Spiritulality and Nahuatized
Christianity. in: Gossen, Gary H. (ed.); South and Meso –
American Native Spirituality: From the Cult of the Feathered
Serpent to the Theology of Liberation. New York 1993
Marzal, Manuel M.; Allgemeine Einführung. in: Schreijäck,
Thomas (ed.); Die indianischen Gesichter Gottes. Frankfurt
1992
Marzal, Manuel M.; Die Religion der Quechua im südandinen
Peru. in: Schreijäck, Thomas (ed.); Die indianischen Gesichter
Gottes. Frankfurt 1992
Maurer, Eugenio; Das Tseltal – Christentum. in: Schreijäck,
Thomas (ed.); Die indianischen Gesichter Gottes. Frankfurt
1992
Sacrosanctum Concilium: Die Konstitution über die heilige
Liturgie. in: Rahner, Karl und Vorgrimler, Herbert (eds.);
Kleines Konzilskompendium: Alle Konstitutionen, Dekrete und
Erklärungen des Zweiten Vaticanums in der bischöflich
genehmigten Übersetzung.
18
Freiburg i. Br. 1968 (4. Aufl.)
Albó in: Schreijäck 1992:148
28
Sahlins, Marshall; Goodbye to Tristes Tropes: Ethnography in
the Context of Modern World History. in: Borofsky, Robert
(ed.); Assessing Cultural Anthropology. New York 1994
Schreiter, Robert J. ; Abschied vom Gott der Europäer: Zur
Entwicklung regionaler Theologien. Salzburg 1992
Shaw,
Rosalind
und
Stewart
Charles;
Introduction:
problematizing syncretism. in: Shaw, Rosalind und Stewart,
Charles (eds.); Syncretism/Antisyncretism: The Politics of
Religious Synthesis. London und New York 1994
Stolz,
Fritz;
Austauschprozesse
zwischen
religiösen
Gemeinschaften und Symbolsystemen. in: Drehsen, Volker und
Sparn,
Walter
(eds.);
Im
Schmelztiegel
der
Religionen:
Konturen des modernen Synkretismus. Gütersloh 1996
Verwendete, aber nicht zitierte Literatur
Dussel, Enrique; Die Geschichte der Kirche in Lateinamerika.
Mainz 1988
Keesing, Roger M.; Theories of Culture Revisited. in:
Borofsky, Robert (ed.); Assessing Cultural Anthropology. New
York 1994
Müller-Fahrenholz, Geiko, Pannenberg, Wolfgang, Prien, HansJürgen, Schwantes, Milton, Sievernich, Michael SJ, Sudar,
Pablo und Waldenfels, Hans SJ; Christentum im Lateinamerika:
500 Jahre seit der Entdeckung Amerikas. Regensburg 1992
29
Siller, Pius Hermann (ed.); Suchbewegungen: Synkretismus –
Kulturelle Identität und kirchliches Bekenntnis. Darmstadt
1991
30
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