Anatomie der Harnwege

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Anatomie
der Harnwege
Quellen:
„Innere Medizin“, Weiße Reihe, Urban & Fischer, Band 4, 7. Auflage, 2oo2
„Der Mensch – Anatomie und Physiologie“ Thieme Verlag, 3. Auflage, 2oo2
„HNO-Augenheilkunde, Dermatologie und Urologie für Pflegeberufe“, Thieme – Verlag, 2oo3
„Pflege Heute“, Urban & Fischer, 2. Auflage, 2oo1
Topographie der Niere und der
ableitendenden Harnwege
Nieren
Harnleiter
Blase
Dr. G. Mehrke
2
Die ableitenden Harnwege
Mikroskopische Anatomie
Makroskopische Anatomie
1.
Nierenbecken
•
(Pyelon)
2.
3.
das Volumen der Organe
Harnleiter (Ureter)
Harnblase (Vesica
•
urinaria)
4.
Übergangsepithel
(Urothel) erlaubt Anpassung an
Harnröhre (Urethra)
Dr. G. Mehrke
glatte Muskelfasern in
der Wand des Nierenbeckens und
Harnleiters, sorgen für Abtransport
des Urins
3
Nieren, Nebennieren, Harnleiter
Dr. G. Mehrke
4
Nieren, Nebennieren, Harnleiter
Dr. G. Mehrke
5
Die Harnblase und die Harnröhre
Harnblase
•
•
Harnröhre
Wandmuskulatur aus Geflecht aus glatten
Muskelfasern (M. detrusor)
•
Blasenschleimhaut deutlich gefaltet
( Volumenanpassung)
•
Lage hinter dem Schambein und der Symphyse
•
Dach der Blase von Peritoneum bedeckt
•
Dorsale Teil der Blase grenzt beim
•
•
M. sphinkter internus Schließmuskel am
Blasenübergang in die Harnröhre
Reflektorisch gesteuert
M. sphinkter externus
äußerer Schließmuskel
Willkürlich steuerbar
•
Mann => Rektum
Die Miktion (Blasenentleerung)
•
Frau => Uterus und Vagina
•
Blasendreieck (Trigonum vesicae)
Mündungsstelle der beiden Ureteren
•
•
•
•







Dr. G. Mehrke
Maximales Blasenvolumen 800 ml
Miktionsdrang bereits ab 350 ml
Willkürlich auslösbarer Vorgang
Zusammenspiel der 3 Muskeln
Positiver Rückkoppelungsmechanismus
Dehnungsrezeptoren in der Blasenwand
Afferente Nervenfasern
Miktionszentrum im Mittelhirn (Brücke)
Efferente Nervenfasern
Vegetatives Zentrum im Sakralmark
Blasenmuskeln
Auslösung des Blasenentleerungsreflexes
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Urogenitaltrakt, weiblich
Dr. G. Mehrke
7
Urogenitaltrakt männlich
Dr. G. Mehrke
8
Harnblase, Vesica urinaria
Dr. G. Mehrke
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Harnblase, Vesica urinaria
Wand: besteht aus drei Schichten:

Tunica mucosa (Schleimhaut)
mit Übergangsepithel (Epithelium
transitionale, Urothel),

Tunica muscularis mit
dreischichtig, netzartig
angeordneter glatter Muskulatur

Tunica serosa bzw. Tunica
adventitia
Dr. G. Mehrke
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Muskulatur der Harnblase
1 Apex vesicae
2-4 Tunica muscularis
[M. detrusor vesicae]
2 Stratum longitudinale externum
3 Stratum circulare
4 Stratum longitudinale internum
5 Prostata
6 M. sphincter urethrae externus
7 Urethra masculina
8 Bulbus penis
Dr. G. Mehrke
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Die Harnleiter
•
•
•
•
•
30 cm lang
2.5 mm dick
retroperitoneal
ziehen zum kleinen Becken
münden in die Harnblase
• Einmündungsstelle der Ureteren in die Harnblase wirkt wie ein Ventil,
um Rückfluss (Reflux) des Blasenurins in die Ureteren zu verhindern
Dr. G. Mehrke
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Ureter - Harnleiter
Wandaufbau Ureter
Tunica mucosa (Schleimhaut)
Tunica muscularis
Tunica adventitia
1 Epithelium transitionale
2 Lamina propria internum
3 Stratum longitudinale externum
3-5 Tunica muscularis
4 Stratum circulare
5 Stratum longitudinale
6 Tunica adventitia
Dr. G. Mehrke
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Die Harnröhre des Mannes
(Urethra masculina)
wird in folgende Abschnitte unterteilt:

Pars intramuralis

Pars prostatica (Prostataabschnitt) (3-4
cm)

Pars membranacea (Pars intermedia,
Beckenbodenteil) (1 cm): An dieser Stelle
wird sie vom Musculus urethralis umgeben

Pars spongiosa (Teil im
Harnröhrenschwellkörper des Penis) (ca. 20
cm). Kurz vor der Mündung erweitert sich
die Harnröhre (Fossa navicularis urethrae)
und verengt sich dann zur äußeren Mündung
(Ostium urethrae externum) hin zu einem
Spalt. Eine Tunica muscularis ist nicht
ausgebildet.
Dr. G. Mehrke
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Die Harnröhre des Mannes
Dr. G. Mehrke
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Weibliche Harnröhre (Urethra feminina)
Dr. G. Mehrke
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Weibliche Harnröhre (Urethra feminina)
Sie mündet an der Grenze von Scheidenvorhof und Vagina.

Der sie umgebende quergestreifte Musculus urethralis (M. sphincter urethrae
externus) trägt maßgeblich zum Harnhaltevermögen (Kontinenz) bei.

Lage: vor der Scheide in eine Bindegewebsplatte eingebaut, Öffnung 2 cm hinter
Glans clitoridis
Man unterscheidet zwei Abschnitte:

Pars intramuralis (Harnblasenwandung)

Pars cavernosa

Harnröhrenwand:

Tunica mucosa (Epithelien)

Tunica spongiosa – Venengeflechte - Schwellgewebe

Tunica muscularis (teils längs, teil zirkulär angeordnete glatte Muskelzellen)
Zahlreiche Drüsen (Gll. Urethrales, Skene-Drüsen) befinden sich in der Lamina propria
mucosae. Sie produzieren serösen Schleim.
Dr. G. Mehrke
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Harnröhre
Urethra masculina
Urethra feminina
Ca. 20 cm
3-5 cm (Kurz: Harnwegsinfektion!)
Harnsamenröhre
Nur Harnröhre
Umgeben von Pars spongiosa
Hat keine Tunica muscularis
Hat Tunica muscularis (wie Harnblase,
jedoch dünner)
Drei physiologische Verengungen und
Erweiterungen vorhanden
Keine Verengungen/Erweiterungen
S-förmig – Curvatura praepubica &
infrapubica
Nahezu gerade
Dr. G. Mehrke
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Harnwegsinfekte
Akute Zystitis





Symptome
meist mit Urethritis
Aszension von Keimen, bes. E. coli
Kindesalter
Frauen
Männer im Alter




Therapie


Chron. Zystitis


Pollakisurie
Dysurie
kein Fieber, kein Flankenschmerz
Urinbefund (Leuco, Ery, Bakt,)
Antibiotika
Wärme
reichlich Flüssigkeit
meist mit aufsteigender Infektion in
das Nierenbecken als Cystopyelitis
Ursachen






häufiger Geschlechtsverkehr
(„honeymoon- Cystitis“)
Schwangerschaft
Harnabflussstörungen (BPH= benigne
Prostatahypertrophie)
Stoffwechselstörungen (Diabetes)
Durchnässung, Unterkühlung
Katheter
Dr. G. Mehrke
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Benigne Prostatahyperplasie (BPH)
Definition
„gutartige Vergrößerung der Prostata“
Häufigkeit

Häufigste Ursache männlicher
Blasenentleerungsstörungen

50% aller Männer über 65 J.

Nur 25% haben Symptome!
Ursache

eigentliche Ursache ist unklar
Therapie

Medikamentös: Phytotherapie bei
Entzündungen und Miktionsstörungen

Alpharezeptorenblocker bei
Blasenentleerungsstörungen

Op. Therapie (Transurethrale
Resektion)
Symptome

Blasenentleerungsstörungen „Stottern“

Pollakisurie

Nykturie

Häufig sekundäre Harnwegsinfektionen

Restharn

Rückstau des Urins bis ins
Nierenbecken
Diagnose

Rektale Untersuchung
(Krebsfrüherkennung)

Sonografie

Uroflowmetrie

Blutuntersuchung

PSA zur Abgrenzung gegenüber
Prostata – Ca.
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Die Harninkontinenz
•
•
•
Einschränkung oder Verlust der Möglichkeit die Blase kontrolliert
zu entleeren
Häufig bei älteren Menschen
Psychisch sehr belastend
Stressinkontinenz
beim Husten, Pressen, Niesen, Lachen, Anstrengung (schweres
Heben und Tragen)
meist Frauen über 50 J.
Gebärmuttersenkung
Östrogenmangel
Männer nach Prostata – Op.
Operative – oder Hormontherapie
Urge – Inkontinenz
attackenartiger Harndrang
meist Störungen bei Nervenerkrankungen (multiple Sklerose,
Rückenmarksschädigungen, chron.-entzünl. Erkrankungen des
ZNS, chron. Cystitis, Nierensteinleiden)
Überlauf – Inkontinenz
bei Nervenschädigungen (Polyneuropathie), bei Prostata –
Vergrößerung des älteren Mannes
meist hoher Restharn und chron. Cystitis als Folge
oft Dauerkatheter notwendig
Dr. G. Mehrke
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