Skyguide 2014 - Südbrandenburger Sternfreunde eV

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17. Südbrandenburger
Sternfreundetreffen
Skyguide 2014
Andreas Schnabel, Mario Richter
Messier 94 in den Jagdhunden (Foto: R Jay Gabany)
Sternhimmel und Planetenlauf
Deep-Sky Beobachtungstipps
Ceres & Vesta
Komet C/2012 K1 PANSTARRS
www.südbrandenburger-sternfreunde.de
DER STERNHIMMEL IM MONAT MAI 2014
Der Anblick des Sternhimmels am 3. Mai 2014 um 23:00 Uhr Sommerzeit
Sonnenaufgang:
Sonnenuntergang:
Mondaufgang:
Monduntergang:
Astron. Dämmerung:
05:32 Uhr
20:32 Uhr
08:41 Uhr
00:30 Uhr
23:06 Uhr (Ende) / 02:58 Uhr (Beginn)
Mondphase, Auf-, Untergangs- und Dämmerungszeiten am 3./4. Mai 2014 (Zeiten in Sommerzeit)
Gegen 23.00 Uhr ist es endlich dunkel genug, um
das Sternbild Bärenhüter zu beobachten. Sein
Hauptstern Arktur leuchtet hoch im Süden als
gelblich-oranges Objekt. Darunter können wir im
Südosten die Jungfrau mit ihrem weiß leuchtenden
Hauptstern Spika erkennen. Im Südwesten bereitet
sich der Löwe allmählich auf seinen Abgang von
der Himmelsbühne vor, während hoch über uns
der Große Bär den Meridian bereits passiert hat.
Am Nordhimmel gelangt nun auch der Kleine Bär
in seine höchste Stellung. Der hellste Stern in
diesem Sternbild, der Polarstern, liegt nur etwa
0,7° vom nördlichen Himmelspol entfernt und
bietet eine gute Orientierung zum Ausrichten einer
parallaktischen Montierung. Weiter darunter
befindet die Kassiopeia, das Himmels W, tief am
Nordhorizont.
Gehen wir nun wieder zurück zum Bootes und
von dort aus gesehen ein kleines Stückchen in
Richtung Osten, so kommen wir zum kleinen aber
attraktivem Sternbild Nördliche Krone lateinisch
Corona Borealis. Noch etwas weiter östlich der
Nördlichen Krone folgt bereits das markante
Sternbild Herkules.
Die zweite Hälfte der schon recht kurzen
Mainacht wird nun durch die Sommersternbilder
dominiert. Am Osthorizont kündigt sich bereits
das Sommerdreieck an. Der helle Stern Wega in
der Leier steht am höchsten, etwas tiefer finden
wir Atair im Adler und nordöstlich davon Deneb
im Sternbild Schwan. Etwa gegen Mitternacht ist
es auch möglich, am Südhorizont den Kopf des
Skorpions zu bewundern. Der hellorange
leuchtende Riesenstern Antares bietet einen
schönen Anblick. Noch etwas später können wir
bereits die aufgehende Sommermilchstraße
bewundern, bevor sich die Nacht dem Ende
zuneigt und es bereits wieder hell wird. Der
Frühling ist auch der beste Zeitraum zur
Beobachtung des Zodiakallichtes, welches man eine
gute
Horizontsicht
ohne
große
Lichtverschmutzung
vorausgesetzt - nach
Sonnenuntergang als kegelförmigen schwachen
Schein in Richtung der untergehenden Sonne
sehen kann.
.
PLANETENLAUF
Merkur bleibt zunächst im hellen Glanz der
Sonne verborgen. Am 11. Mai durchläuft er seine
obere Konjunktion und steht dann genau hinter
der Sonne. Danach entfernt er sich in östlicher
Richtung von unserem Zentralgestirn. Am
Monatsende ist es eine Herausforderung den
innersten Planeten mit einer Helligkeit von –0,2
mag in der hellen Abenddämmerung über dem
knappen Westhorizont zu sichten. Dank der recht
steil aufragenden Ekliptik am Abendhimmel,
gewinnt Merkur rasch an Höhe gegenüber der
untergehenden Sonne.
Venus steht im Monat Mai im Sternbild Fische.
Ihr Winkelabstand zur Sonne verkleinert sich von
43° auf 37° kann aber weiterhin als Morgenstern
Beobachtet werden. Ihr Aufgang verschiebt sich
im Laufe des Monats von 04:45 Uhr auf 03:56
Uhr MESZ und geht somit regelmäßig rund 80
Minuten vor der Sonne auf. Ihre Helligkeit nimmt
von -4,2 mag am Monatsanfang auf -4,0 mag am
Monatsende ab. Ebenso verkleinert sich der
Durchmesser von 17“ auf 14“.
Mars stand am 8.April in Opposition zur Sonne
und bewegt sich noch rückläufig durch das
Sternbild Jungfrau. Am 20 .Mai beendet der rote
Planet seine Oppositionsschleife wird stationär
und eilt anschließend wieder rechtläufig durch das
Sternbild. Am Monatsanfang geht Mars schon um
17:42 Uhr MESZ auf, wenn die Sonne noch am
Himmel steht. Mit Einbruch der Dunkelheit kann
er jedoch hoch im Südosten gesichtet werden.
Seine Kulmination erfolgt am 1. Mai um 23:24 Uhr
MESZ bevor er um 05:14 Uhr MESZ in der
Morgendämmerung untergeht. Die scheinbare
Helligkeit des Planeten nimmt im Lauf des
Monats von -1,2 mag auf -0,5 mag ab. Auch der
scheinbare Durchmesser schrumpft von 14,6“ auf
11,9“.
Jupiter zieht im Mai weiter seine Bahn in
östlicher Richtung durch die Zwillinge. Wegen der
kürzer werdenden Nächte und des abnehmenden
Winkelabstands zur Sonne, verschlechtert sich
seine Sichtbarkeit rapide. Während der Gasriese zu
Monatsanfang mehr als zwei Stunden lang am
dunklen Himmel beobachtet werden kann, können
wir ihn am Monatsende nur noch in der
Dämmerung erspähen. Am 1. Mai geht Jupiter um
01:49 Uhr MESZ unter und am Monatsende
bereits um 00:08 Uhr MESZ. Seine scheinbare
Helligkeit verringert sich im Laufe des Monats von
-2,0 mag geringfügig auf -1,9 mag sein
Durchmesser nimmt bis zum auf 33“ ab. Jeweils
an den Abenden des 4. Mai und des 31. Mai
können wir die schmale Sichel des Mondes in der
Nähe des Planeten sehen.
Saturn steht am 10.Mai im Sternbild Waage in
Opposition zur Sonne, bei einer Elongation von
180° und einer Helligkeit von +0,1 mag. Bis Ende
Juli bewegt sich der Ringplanet noch rückläufig am
Firmament. Durch die immer kürzer werdenden
Nächte im Mai, sollte Saturn um die
Mitternachtsstunden beobachtet werden. Saturn
geht am 1. Mai um 21:13 Uhr MESZ im
Ostsüdosten auf. Bis er allerdings eine passable
Höhe über dem Horizont erreicht hat, um ihn gut
Beobachten zu können, ist es schon dunkel genug.
Saturn Kulminiert in der Nacht vom 1. zum 2. Mai
um 01:56 Uhr MESZ während der Untergang
schon im hellen Tageslicht um 06:39 Uhr MESZ
erfolgt.
Der
Äquatordurchmesser
des
Ringplaneten erscheint uns unter einem Winkel
von 18,7“ der Durchmesser seiner Ringe sehen wir
unter einem Winkel von 42,4“. Zurzeit sehen wir
auf die nördliche Seite seines Ringsystems unter
einem Winkel von 22°
Uranus bleibt im Monat Mai für uns unbeobachtbar.
Neptun steht im Sternbild Wassermann und kann
am Morgenhimmel beobachtet werden. Der +7,9
mag helle Planet geht am 1. Mai um 04:05 Uhr
MESZ zwei Stunden vor der Sonne im Osten auf.
Der Zwergplanet (134340) Pluto kann als nur 14,1
mag helles Objekt im Sternbild Schütze
aufgefunden werden. Die beste Zeit den
Zwergplaneten zu beobachten ist zwischen 2 und
4 Uhr morgens.
ASTEROIDEN & KOMETEN
Der Komet C/2012 K1 (PANSTARRS) ist
zirkumpolar und kann Anfang Mai in der Nähe
der Deichselsterns Eta UMa aufgefunden. Er
erreicht zu Beginn der Nacht sehr große Höhen
und ist demzufolge optimal zu beobachten. Mit
einer Helligkeit von 8,5 mag ist der Schweifstern
bereits in Ferngläsern und kleinen Teleskopen
sichtbar. Er läuft im Monat Mai weiter durch den
Großen Bären und Jagdhunde, wird langsam
heller, und begegnet auf seiner Bahn am Himmel
einige Objekte wie Sterne und Galaxien. Am 14.
Mai läuft der Komet an den Galaxien NGC 3949
und NGC 3877 und am in der Nacht am 17./18.
Mai am 3,7 mag hellen Stern Chi UMa vorbei. Am
20. Mai kommt es zu einer Begegnung von
PANSTARRS mit der 10,2 mag hellen Galaxie
NGC 3726 in nur 10 Bogenminuten Abstand. In
der Nacht vom 23. auf den 24. Mai zieht der
Komet vor der Galaxie NGC 3614 (11,6 mag)
vorüber. In der Nacht vom 26. auf den 27. Mai
steht der Komet in der Nähe des 3 mag hellen
Sterns Psi Uma und vom 29. auf den 30. Mai in
der Nähe von Omega UMa (4,7 mag).
Der Zwergplanet (1) Ceres stand zusammen mit
dem Asteroiden (4) Vesta im April in Opposition
zur Sonne und ist immer noch die gesamte Nacht
im Sternbild Jungfrau zu beobachten. Er bewegt
sich immer langsamer werdend rückläufig durch
dieses Sternbild und steht schon in den
Abendstunden in mittlerer Höhe über dem
Südhorizont. Der Zwergplanet geht im Laufe des
Monats auch immer früher durch den Meridian.
Am 1. Mai erreicht Ceres um 00:05 Uhr und am
31. Mai bereits um 21:52 Uhr MESZ den höchsten
Punkt im Süden. Die Helligkeit geht zurück von
anfangs 7,2 mag auf 7,8 mag, wobei Vesta rund
eine Größenklasse heller ist. Der gegenseitige
Abstand zwischen beiden Himmelskörpern
schrumpft auf nur 2,1 Grad. Am 8. Mai steht
Ceres nur 5 Bogenminuten vom 4,9 mag hellen
Stern 78 Virginis entfernt, der sehr gut als
Aufsuchhilfe für den Zwergplaneten dienen kann.
(4) Vesta bewegt sich rückläufig durch die Jungfrau
und kommt Ende Mai fast zum Stillstand. Der
Asteroid ist mit einer Helligkeit von 6,5 mag Ende
Mai immer noch ein leichtes Objekt für jedes. Die
6,0 mag helle Vesta kulminiert Anfang Mai um
23:55 Uhr und Ende des Monats bereits um 21:43
Uhr. Ihre Untergänge verfrühen sich von anfangs
6:21 Uhr auf
4:04 Uhr Sommerzeit
DEEP SKY OBJEKTE
MESSIER
3
(NGC
5272):
Der
Kugelsternhaufen in den Jagdhunden wurde 1764
von Charles Messier entdeckt. Er beschreibt das
Objekt als 3' großen und runden Nebel ohne
Sterne mit leuchtendem Zentrum.
Das Objekt befindet sich auf der Verbindungslinie
zwischen Alpha Boo (Arktur) und Alpha CVn
(Cor Caroli), nahe der Mitte dieser Linie, etwas in
Richtung Arktur versetzt.
Messier 3 gehört zu den reichsten und hellsten
Kugelsternhaufen des Nordhimmels. Er liegt nahe
der Grenze der Sternbilder Jagdhunde, Bärenhüter
und Haar der Berenike in einer von hellen Sternen
armen Gegend. Allerdings ist das 34.000
Lichtjahre entfernte Objekt selbst in kleinen
Ferngläsern schon als unscharfer Stern sichtbar.
Spätestens in einem kleinen Teleskop mit niedriger
Vergrößerung erscheint das Objekt als typischer
Kugelsternhaufen mit einem deutlich helleren
Zentrum. Ich konnte unter einem dunklen
Landhimmel und mit 70 mm Öffnung schon
einzelne Sterne in
den Randgebieten
hervorblitzen
sehen. Spätestens
ab 3,5 bis 4 Zoll
Öffnung und mit
100-facher
Vergrößerung
erscheint
das
Objekt
körnig.
Ab 6 Zoll Teleskopöffnung ist dann schließlich
auch der Randbereich gut aufgelöst und es
erscheinen sicher einzelne Sterne. Allerdings bleibt
das ziemlich kompakte und leicht konzentrisch
liegende Zentrum noch nebelhaft. Aber je größer
die Öffnung wird, desto eindrucksvoller erscheint
M 3 im Okular. Mit 12 Zoll Öffnung ist schließlich
auch das Zentrum vollständig aufgelöst. Dabei
kann man getrost zu Vergrößerungen zwischen
150 bis 300-fach greifen.
MESSIER 51 (NGC 5194/5195): Die
Whirlpool- oder auch Strudelgalaxie wurde am 13.
Oktober 1773 von Charles Messier entdeckt, der
die Galaxie als sehr schwachen Nebel ohne Sterne
beschrieb. Im Frühjahr 1845 wurde ihre
Spiralstruktur nachgewiesen, als Lord Rosse den
"Nebel" zeichnete.
Um die 27 Millionen Lichtjahre entfernte Galaxie
M 51 aufzusuchen, stellt man zuerst den ersten
Deichselstern des Großen Wagens Eta UMa im
Sucher ein. Zwei Grad westlich von diesem,
befindet sich der 5 mag Stern 24 CVn. Von diesem
aus schwenkt man nun 1,5° nach Süden, wobei ein
Dreieck aus annähernd gleich hellen Sternen 7.
Größenklasse im Gesichtsfeld erscheint. M 51
steht vom linken unteren Stern 20 Bogenminuten
westlich davon.
In einem 8x50
Sucher sollte das
Objekt
aber
schon direkt als
ovaler Lichtfleck
sichtbar sein.
Mit einem Telrad
ist M 51 sogar
noch
leichter
aufzuspüren. Man stellt die Mitte der Zielkreise
etwas westlich der Verbindungslinie und in ca. ¼
des Abstandes zwischen Eta UMa und Alpha Cvn
ein. 24 UMa muss dabei auf dem äußeren Zielkreis
zu liegen kommen. Nun sollte das Galaxienpaar
bei geringer Vergrößerung im Okulargesichtsfeld
erscheinen.
Für Hobbyastronomen ist
M 51 natürlich ein
Paradestück. Die Größere
und hellere der beiden ist
schon in einem kleinen
Fernglas sichtbar. In einem
10x50 Feldstecher sieht
man beide Galaxien als
matte runde Flecken. In
einem kleinen Fernrohr
erscheint die große Galaxie
als nahezu kreisrunder
diffuser Fleck, mit einem
hellen und nahezu stellaren
Zentrum. 6 Bogenminuten
nördlich des Zentrums
zeigt sich NGC 5195 als
ein weiterer, allerdings
auch deutlich kleinerer,
ovaler Nebel mit nahezu
gleicher Flächenhelligkeit.
Am besten erscheinen die
beiden
Galaxien
mit
kleinen
Vergrößerungen
bis zu 60fach. Um die
berühmte Spiralstruktur zu
erhaschen, sind allerdings
Öffnungen größer als 6
Zoll
erforderlich.
Andeutungsweise
sieht
man die Spiralstruktur, und
besonders den hellsten Spiralarm, unter einem
klaren und dunklen Landhimmel mit einer
Öffnung von 8 bis 10 Zoll. Wichtig dabei ist die
optimale Vergrößerung zu finden, bei der sich die
Spiralarme am deutlichsten vom Hintergrund
abheben. Im Galaxienkörper selber sind auch
einige
recht
auffällige
Vordergrundsterne
eingebettet, die nicht mit einer Supernova in M 51
verwechselt werden sollten.
MESSIER
94
(NGC
4736):
Die
Spiralgalaxie Messier 94 (NGC 4736) im Sternbild
Jagdhunde wurde am 22. März 1781 vom
französischen Astronomen Pierre Mechain
entdeckt. Charles Messier beschrieb die Galaxie
zwei Tage später als diffusen Nebel ohne Sterne
mit
einem
leuchtenden
Zentrum,
das
Ähnlichkeiten mit M 79 im Sternbild Hase
aufweist. Messier nahm das Objekt schließlich als
Nummer 94 in seinen berühmten Nebelkatalog
auf.
Die 16 Millionen Lichtjahre entfernte Galaxie liegt
südlich des Großen Wagens im Sternbild
Jagdhunde. Um Messier 94 aufzusuchen, geht man
von den beiden hellen Hauptsternen Alpha und
Beta CVn aus. Die Galaxie steht ungefähr 2 Grad
nordöstlich der Verbindungslinie der beiden Sterne
und ist im Sucherfernrohr schon sehr leicht zu
erkennen
Schon in einem 7x50 Fernglas ist die flächenhelle
Galaxie als 8 mag helles Pünktchen sichtbar. In
einem 10x50 Feldstecher besitzt sie deutlich
Ähnlichkeiten mit einem Planetarischen Nebel. Im
3 Zoll Refraktor
und
50
bis
80facher
Vergrößerung
erscheint M 94 als
runder Nebel mit
einem flächigen
Zentrum. Mit 5
Zoll
Öffnung
kann man schon
auf
100fach
vergrößern. Man erkennt dann einen 30
Bogensekunden großen hellen Kern, der von einer
1 Bogenminuten großen und nahezu kreisrunden
Scheibe umgeben ist. Mit 8 Zoll Öffnung sind die
Spiralarme schon andeutungsweise als schwacher
Ring um das helle Zentrum sichtbar. Der äußere
Halo erscheint nun leicht elliptisch und nicht
scharf begrenzt. Ab 12 Zoll Öffnung erscheint die
Zentralregion scheibenförmig und leicht oval. Der
äußere Halo geht dabei diffus in den Hintergrund
über
NGC 2841: Die helle Galaxie im Sternbild
Großer Bär wurde am 9. März 1788 von dem
deutsch-britischen Astronomen Wilhelm Herschel
entdeckt. Gleichzeitig gehört sie zu den hellsten
Galaxien am Himmel außerhalb der lokalen
Gruppe. NGC 2841 ist eines meiner
Lieblingsobjekte, vielleicht weil sie so leicht zu
finden ist. Sie steht zwischen den Sternen Theta
und 15 UMa an der Vorderpranke des Großen
Bären.
NGC 2841 ist knapp 50 Millionen Lichtjahre von
der Erde entfernt und hat eine Winkelausdehnung
von 8,1′ × 3,5′ und eine scheinbare Helligkeit von
9,3 mag. In der Galaxie wurden mit SN 1912A, SN
1957A, SN 1972R und SN 1999by schon
zahlreiche Supernovae beobachtet.
In Fernrohren mittlerer Größe erkennt man ein
ziemlich helles Oval mit einem Stern an der einen
Seite.
Größere
Teleskope ab 12
Zoll
Öffnung
zeigen auch einen
zarten
Lichtschimmer
außerhalb
des
zentralen Wulstes,
der
auf
die
Existenz
mehrerer
eng
gewundener Spiralarme schließen lässt.
Mit 6 Zoll Öffnung und 19-facher Vergrößerung
sehe ich einen hellen Kern mit einem sehr
schwachen länglichen Nebel der den Kern umgibt.
Bei 42-fach sind die schwachen Nebel etwas
länger. Bei 54-fach ist die Hülle um den Kern noch
etwas größer, aber auch schwächer im Licht. Bei
85-fach kann ich den Kern noch sehen.
NGC 6210: Der helle Planetarische Nebel im
Sternbild Herkules wurde 1825 von dem
deutschen Astronomen Friedrich George Wilhelm
Struve entdeckt. John Herschel beschrieb den
Nebel 1830 als sehr hell, ähnlich wie ein Stern der
8. oder 9. Größenklasse, mit einem gleichmäßigen
Licht. Wahrscheinlich war es aber Lord Rosse im
Jahr 1850, der als erster Beobachter die intensive
bläuliche Farbe des Nebels beschrieb. Aufgrund
seines einer Hubble-Aufnahme, ist NGC 6210
auch als Schildkrötennebel (Turtle-Nebula)
bekannt.
Der 6.500 Lichtjahre entfernte Planetarische
Nebe3l ist sehr einfach im Sucherfernrohr zu
sehen und befindet sich auf ca. 2/3 der Strecke
zwischen 51 und Beta Herculis. Beta Herculis ist
der südliche Stern des Herkules Trapez, den man
zuerst in die Suchermitte einstellt. Nun schwenkt
man ca. 4 Grad in Richtung Nordosten, bis man
auf zwei Sterne 7. Größenklasse trifft, die in
Richtung Beta Herculis weisen. NGC 6210 bildet
mit diesen Sternen zusammen ein kleines
rechtwinkliges
Dreieck von ca.
15 Bogenminuten
Ausdehnung.
NGC 6210 ist
schon in einem
7x50
Fernglas
sichtbar und nicht
von einem Stern
9. Größenklasse
zu unterscheiden. In einem 3 Zoll Refraktor und
mit 20facher Vergrößerung erkennt man ein
ziemlich helles blaugrünes Scheibchen, das mit 80
bis 100facher Vergrößerung diffus, oval und eher
unregelmäßig erscheint. Der Zentralstern ist ab 5
Zoll Öffnung und mit mehr als 250facher
Vergrößerung sichtbar. Die Nebelhülle wird dann
von einem dunkleren Zentrum und einer Art
innerem Ring geprägt
äußeren Erscheinungsbildes, insbesondere auf
NGC 6939 & NGC 6946: Der offene
Sternhaufen NGC 6939 und die Galaxie NGC
6946 bilden ein interessantes, wenn auch für kleine
Teleskope recht schwaches, Paar
von
Himmelsobjekten an der Grenze zu den
Sternbildern Kepheus und Schwan. Während aber
der Sternhaufen ein Objekt unserer eigenen
Galaxie darstellt, steht das Sternsystem NGC 6946
4000 Mal weiter im Hintergrund.
Sehr schwach zeigt schon ein Fernglas beide etwa
40 Bogenminuten auseinander stehende Objekte.
Mit 50 mm Öffnung zeigen sich beide Objekte nur
mit Mühe, mit 70 mm aber ohne Zweifel. Beide
Objekte erscheinen auch im zwei- bis vierzölligen
Refraktor neblig und sind etwa gleich hell.
Interessant ist ein Effekt, der über die
Austrittspupille erklärt werden kann: Mit kleiner
Vergrößerung erscheint die Galaxie heller zu sein,
mit größerer Austrittspupille der Sternhaufen. Das
liegt daran, dass die Galaxie als wirklich nebliger
Fleck sichtbar ist und maximale Austrittspupille
und damit geringe Vergrößerung den Nebel
maximal hell erscheinen lassen, während der
neblige Eindruck beim Sternhaufen nur durch
unaufgelöste schwache Sterne hervorgerufen wird
und jede Steigerung der Vergrößerung eine
Verbesserung
der
erreichbaren
Grenzgröße
und
damit der Zahl der
auflösbaren
Einzelsterne ergibt.
NGC 6946 ist auch im
Sechszöller nur als
großer heller Nebel
mit diffusem Rand
ohne
auffallendes
Zentrum zu erkennen.
NGC 6939 dagegen
wird lebendig: Etwa 20
bis
30
schwache
Sterne ab 12 mag
bilden einen dichten
Haufen ohne zentrale
Konzentration. An der
Nordseite sind schöne
gebogene, den Haufen einschließende, Sternketten
zu sehen. Diese Beobachtungen erfordern aber
100-fache Vergrößerung und mehr, so dass beide
Objekte nicht mehr im gleichen Gesichtsfeld
beobachtet werden können. Zwischen Sternhaufen
und Galaxie strahlt ein deutlicher 7mag Stern
R LEONIS: Der 300 Lichtjahre entfernte Stern
R Leonis ist ein Stern ähnlich der Sonne, der aber
bereits nahe dem Ende seines Sternenlebens ist.
Der Wasserstoff im Kern ist bereits aufgebraucht
und der Stern hat sich enorm ausgedehnt und
seine Oberfläche ist mit nur 3000K recht kühl: Er
ist ein Roter Riese vom Spektraltyp M6 bis M9,
dessen rote Farbe im Fernrohr durchaus auffallend
ist. An die Stelle der Sonne gesetzt würde der Stern
bis über die Erdbahn hinausreichen.
im westlichen Teil des Sternbilds Löwe, in der
Nähe der Vorderpfote des Löwen gelegen, ist ein
Veränderlicher Stern vom Mira-Typ. J.A. Koch aus
Danzig entdeckte Veränderlichkeit im Jahre 1782.
Die Helligkeit schwankt zwischen 4,31 mag und
11,65 mag mit einer Periode von 312 Tagen. Im
Maximum kann der Stern mit bloßem Auge
aufgefunden werden, im Minimum ist ein
Teleskop von 2,5 Zoll Öffnung erforderlich.
Objekt
-----M 3
M 51
M 94
NGC 2841
NGC 6210
NGC 6939
NGC 6946
R Leonis
Typ
--Kugelsternhaufen
Galaxie Sbc
Galaxie Sab
Galaxie Sb
Plan. Nebel
Offener Sternh.
Galaxie SBc
Veränderlicher
RA
-13h
13h
12h
09h
16h
20h
20h
09h
42m
30m
51m
22m
44m
31m
35m
48m
42.6s
21.4s
25.5s
51.2s
57.1s
41.0s
03.8s
11.4s
Dec
--+28°
+47°
+41°
+50°
+23°
+60°
+60°
+11°
18'
07'
03'
55'
46'
42'
11'
22'
55"
56"
18"
29"
40"
06"
38"
26"
Mag
--6.3
8.1
8.1
9.3
8.8
7.8
9.0
10.4
Größe
----18.0'
11.2'x6.9'
14.4'x12.1'
8.1'x3.5'
21"
10.0'
11.5'x9.8'
Sternbild
-------------Canes Venatici
Canes Venatici
Canes Venatici
Ursa Major
Hercules
Cepheus
Cygnus
Leo
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