INFORMATION zur Pressekonferenz mit Landesrat Max Hiegelsberger und Georg Starhemberg Obmann proHolz OÖ am 16. Juni 2014 zum Thema "Immer mehr bauen au(s)f Holz – Studie zum Holzbauanteil in Oberösterreich" Weiterer Gesprächsteilnehmer: DI Dr. Markus Hofer, Geschäftsführer proHolz Oberösterreich LR Hiegelsberger Seite 2 37 + 5 = 42 % Holzbauanteil in Oberösterreich Landesrat Max Hiegelsberger und proHolz Oberösterreich veröffentlichen Studie zum Anteil des Holzbaus in Oberösterreich. Der Anteil des Holzbaus in Oberösterreich wurde erstmals für das Jahr 2008 erhoben. Vom Ergebnis waren viele überrascht: 37 Prozent aller Hochbauten und 13 Prozent der Nutzflächen der Bauten wurden damals überwiegend aus Holz gebaut. Um festzustellen, wie sich der Anteil des Holzbaus in Oberösterreich seit 2008 veränderte, beauftragte proHolz Oberösterreich, unterstützt von Agrarlandesrat Max Hiegelsberger, die Universität für Bodenkultur Wien mit einer erneuten Erhebung des Holzbauanteils in Oberösterreich für das Jahr 2013. Die Ergebnisse der neuen Studie liegen nun vor. Im Vergleich zu 2008 ist der Anteil des Holzbaus in Oberösterreich bei der Anzahl der Baumaßnahmen um weitere fünf Prozentpunkte auf 42 Prozent gestiegen. Bezogen auf das umbaute Volumen, konnte der Holzbau von elf auf 15 Prozent zulegen, bei den Nutzflächen von 13 auf 14 Prozent. Der Holzbau hat also seine Stellung am hart umkämpften Hochbaumarkt in Oberösterreich in den letzten fünf Jahren nicht nur behauptet, sondern weiter ausgebaut. Seit 2008 hat sich vieles getan: Auch hierzulande hat sich die Weltwirtschaftskrise mit all ihren Folgen stark ausgewirkt. In diesen turbulenten Zeiten ist ein stabiler Heimmarkt eine wichtige Stütze. „Der Holzbauanteil stieg bei den landwirtschaftlichen Gebäuden mit 14 Prozentpunkten und bei den öffentlichen Bauten mit zehn Prozentpunkten besonders stark an. Die Erhebung zeigt unser klares Bekenntnis zum heimischen Baustoff Holz.“ freut sich Landesrat Max Pressekonferenz am 16. Juni 2014 LR Hiegelsberger Seite 3 Hiegelsberger über die guten Ergebnisse. „Der Baustoff Holz verbindet moderne Architektur und Tradition – viele Beispiele, sowohl bei landwirtschaftlichen Gebäuden, Kommunalbauten als auch Wohnbauten sind der Beweis dafür. Andere Bundesländer, wie etwa Vorarlberg zeigen vor, was mit Holz als natürlichem Baustoff möglich ist“, so der Agrar-Landesrat. „Auch in Oberösterreich werden die Vorzüge von Holzbauten heute wiederentdeckt“, erklärt Hiegelsberger weiter. „Es ist in vielerlei Hinsicht wünschenswert, wenn der Holzbauanteil weiter steigt. In den Holzbauten, die 2013 in Oberösterreich errichtet wurden, sind etwa 650.000 Tonnen des Klimagases CO² langfristig gebunden. Das ist ein enormer Beitrag zum Klimaschutz. Außerdem entsteht durch die Verarbeitung von Holz in Oberösterreich gerade im ländlichen Raum Wertschöpfung“, ergänzt proHolz Obmann Georg Starhemberg. Das oberösterreichische Baurecht, das seit 1. Juli 2013 in Kraft ist, lässt positiv in die Zukunft blicken. Im mehrgeschossigen Wohnbau, bei Aufstockungen im urbanen Bereich und großvolumigen Bauprojekten ist jetzt ein verstärkter Holzeinsatz rechtlich möglich. In diesen Marktsegmenten ist gleichzeitig noch ein großes Entwicklungspotenzial für den Holzbau gegeben. Pressekonferenz am 16. Juni 2014 LR Hiegelsberger Seite 4 Zentrale Aussagen der Erhebung kurz zusammengefasst: Das Institut für Holztechnologie und nachwachsende Rohstoffe der BOKU Wien untersuchte in einer repräsentativen Stichprobe von 34 oö. Gemeinden alle Hochbauten aus dem Jahr 2013 hinsichtlich ihres Holzbauanteils. In der Landeshauptstadt Linz wurden zehn Prozent aller Hochbauten erhoben. Der Gesamtanteil des Holzbaus in Oberösterreich erreicht einen Wert von 42 %. Das entspricht einer Steigerung von etwa fünf Prozentpunkten innerhalb der vergangenen fünf Jahre. Der Holzbau konnte also trotz des schwierigen Umfeldes zulegen. Etwa ein Fünftel aller Einfamilienhäuser werden in Oberösterreich in Holzbauweise errichtet. Alle Einfamilienhäuser aus Holz wurden aus vorgefertigten Elementen gebaut. Ein großer Anteil (75 %) der HolzEinfamilienhäuser wird mit einer Putzfassade ausgeführt und ist damit von außen nicht als Holzkonstruktion erkennbar. Der durchschnittliche Wärmedurchgangskoeffizient der Außenwände eines Einfamilienhauses aus Holz lag im Jahr 2013 bei etwa 0,14 W/m2K. Einfamilienhäuser aus Holz weisen damit einen noch höheren Dämmstandard als 2008 (0,18 W/m2K) auf und liegen weit unter den gesetzlichen Mindestanforderungen. Die Bewohner profitieren von niedrigen Heiz- und Betriebskosten. Pressekonferenz am 16. Juni 2014 LR Hiegelsberger Seite 5 Mehr als die Hälfte (54 %) aller Um- und Zubauten von Wohngebäuden wurden mit Holz realisiert. Die trockene Bauweise, das geringe Eigengewicht und die kurzen Bauzeiten machen den natürlichen Werkstoff ideal für das Bauen im Bestand. 66 % aller landwirtschaftlichen Nutzbauten wurden in Oberösterreich in Holzbauweise errichtet. Das ist als ein deutliches Bekenntnis der Land- und Forstwirte zu dem, meist auch im eigenen Betrieb gewonnenen Rohstoff Holz zu werten. Im urbanen Bereich wurde, wie erwartet, ein niedriger Holzbauanteil festgestellt. Hier gab es kaum Veränderungen zu 2008. In der Zwischenzeit sind jedoch einige Leuchtturmprojekte wir der neue Kindergarten in der solarCity, oder der neue Hort in der Spaunstraße Linz entstanden. Der Anteil des Holzbaus ist bei Mehrfamilienhäusern (+ 4%) und Gewerbe- und Industriebauten (+ 9 %) im Vergleich zu 2008 deutlich angestiegen, jedoch auf niedrigem Niveau. Mit einem Nutzflächenanteil von 3 bzw. 4 % gibt es hier noch großes Entwicklungspotenzial. Durch die neue Baugesetzgebung, die in diesen Bereichen wesentlich mehr Holzbau zulässt, ist davon auszugehen, dass Holz in Zukunft auch bei diesen Bauaufgaben eine größere Rolle am Markt spielen wird. _____________________________________ Kontaktdaten: proHolz Oberösterreich Geschäftsführer DI Dr. Markus Hofer Holzfachberater DI (FH) Stefan Leitner Hessenplatz 3, 4020 Linz T: +43 (0) 5-90909-4114, F: DW 4119, E [email protected], W www.proholz-ooe.at Pressekonferenz am 16. Juni 2014 LR Hiegelsberger Seite 6 Bei öffentlichen und bei den landwirtschaftlichen Gebäuden legte der Holzbauanteil seit 2008 besonders stark zu. Hier ein mit vielen nationalen und internationalen Architekturpreisen ausgezeichnetes Beispiel: das Agrarbildungszentrum Altmünster. (Foto: Simon Bauer) Viergeschossiger Holz-Wohnbau in der Breitenfurterstraße in Wien. Durch eine Baurechtsänderung sind solche Projekte jetzt auch in Oberösterreich möglich. Hier besteht besonders großes Potenzial für den Holzbau. (Foto: Bruno Klomfar) Pressekonferenz am 16. Juni 2014 LR Hiegelsberger Seite 7 Zahlen, Daten und Fakten: Oö. Forst- und Holzwirtschaft 67.000 Oberösterreicher beziehen entlang der Wertschöpfungskette Holz ein Einkommen (weltweit: 1,6 Mrd. Menschen: Umsatz: 270 Mrd. US-Dollar/Jahr) Die österreichische Forst- und Holzwirtschaft erwirtschaftet jährlich einen Produktionswert von 12 Mrd. Euro. Mit einem Exportüberschuss von fast vier Mrd. Euro ist die Wertschöpfungskette Forst-Holz-Papier nach dem Tourismus der zweitwichtigste Devisenbringer. 42 Prozent der oberösterreichischen Landesfläche ist mit Wald bedeckt — seit den letzten 50 Jahren sind 42.000 ha dazu gekommen. Das ist mehr als die vierfache Fläche der Landeshauptstadt Linz. 4,7 Millionen Kubikmeter Holz beträgt der jährliche Zuwachs in den oberösterreichischen Wäldern — anders ausgedrückt, alle 3,5 Minuten wächst genug Holz für den Bau eines Einfamilienhauses. 1000 kg CO2 aus der Atmosphäre sind in einem Kubikmeter Holz gebunden. Damit liefert das Bauen mit Holz einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz. 30 Stockwerke hoch könnten nach neuesten Erkenntnissen Gebäude aus Holz sein. Das mit zehn Geschossen höchste Holz-Wohnhaus der Welt steht in Australien und wurde von einem österreichischen Unternehmen aus österreichischem Holz errichtet. Pressekonferenz am 16. Juni 2014 LR Hiegelsberger Seite 8 Pressekonferenz am 16. Juni 2014