Versteinerte Geschichte Mineralien und Fossilien

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Versteinerte Geschichte
Mineralien und Fossilien
Ein Film von Wolfgang Voelker
Beitrag: Petra Reinold, Hermann Deger
Inhalt
Lesen im Buch der Natur – das war für die
Spätantike und das Mittelalter eine Aufforderung,
die materielle Welt und ihre Erscheinungen als
Quelle der Gotteserkenntnis zu begreifen. Für die
nahezu anderthalb Jahrtausende vorherrschende
Lehrmeinung war alles sichtbar Geschaffene nur
ein Zeichen für die eigentliche, unsichtbare Wirklichkeit der Welt. Das eigentliche Ziel des Lesens
im Buch der Natur war nicht die endliche und nur
zeichenhafte Schöpfung selbst, sondern die hinter ihr aufscheinende Wahrheit des Schöpfers.
Naturphilosophie und Naturwissenschaft
Die moderne Wissenschaft hat sich ein anderes
Ziel gesteckt. Zwar liest sie auch im Buch der Natur, aber ohne spirituellen Überbau und ohne
transzendentes Erkenntnisziel. Sie nutzt das
Buch der Natur, um die Natur selbst zu begreifen,
um ihren Aufbau, ihre Elemente, ihre Zusammenhänge und Gesetzmäßigkeiten zu begreifen.
Steinerne Zeugen der Erdgeschichte
Zu den besonders ergiebigen Kapiteln dieser zeitgemäßen Lektüre im Buch der Natur gehören die
© Bayerischer Rundfunk
Gesteine und Fossilien. Die dauerhaften Gesteine ermöglichen einen Blick in die Vergangenheit
der Erdgeschichte, sie geben Aufschluss über die
gewaltigen Kräfte, die unsere Welt geformt haben, und enthüllen die Prozesse ihrer allmählichen Entwicklung vom glühenden Gasball bis zu
ihrer heutigen Gestalt.
Fossilien stützen die Evolutionstheorie
Fossilien sind die wertvollsten Zeugnisse der Geschichte des Lebens auf unserem Planeten. Die
versteinerten Überreste längst ausgestorbener
Pflanzen und Tiere dokumentieren die Phasen
sowie den Formenreichtum der biologischen Entwicklung und liefern so entscheidende Belege für
die Evolutionstheorie.
Fakten
1. Gesteine und Fossilien - Die Bibliothek der
Natur
Gesteine liefern uns entscheidende Informationen über die Vergangenheit unserer Erde. Vieles
was im Erdinneren im Verborgenen abläuft, können Wissenschaftler durch die Erforschung von
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Gesteinen erklären. Dass Steine etwas über die
Geschichte der Erde erzählen können, diese Erkenntnis ist noch gar nicht so alt. Erst vor etwa
250 Jahren fingen Wissenschaftler an, sich für
Entstehung und Ursprung der Gesteine zu interessieren, die bis dahin nur als Baumaterial,
Schmuckstein und mineralischer Rohstoff gedient
hatten.
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3. Natürliche und künstliche Diamanten
Manche Mineralien sind aufgrund ihrer Seltenheit
und Schönheit sehr begehrt und deshalb wertvoll.
Wir bezeichnen sie dann als Edelsteine und
Halbsteine. Ein Diamant ist das härteste natürliche Mineral, das auf der Erde vorkommt. Weil sie
außerdem sehr selten und als geschliffene
Schmucksteine besonders schön sind, sind Diamanten sehr teuer.
2. Gesteine und Mineralien
Alle Gesteine der Erde lassen sich in drei Gruppen einteilen, deren Namen auf den Entstehungsprozess hindeuten.
Erstarrungsgesteine entstehen aus dem Magma, einer heißen und flüssigen Gesteinsschmelze. Bei den hohen Temperaturen und dem
Die Steinkohlenschichten, die an einigen Stellen
Deutschlands auch zutage treten, sind aus Pflanzen eines Erdzeitalters, das man Karbon nennt,
entstanden. Sie können als Brennmaterial abgebaut werden. Steinkohle enthält sehr viel Kohlenstoff aus zerfallenen Pflanzen, die unter dem
Druck der darüber liegenden Schichten zu Stein
geworden sind. Wird Kohlenstoff noch viel stärker gedrückt, wie das weit im Inneren der Erde
der Fall ist, dann entstehen Diamanten. Die Bedingungen, unter denen in der Natur Diamanten
entstehen, waren offensichtlich nur selten erfüllt,
denn man findet sie nur an sehr wenigen Orten.
Heute kann man künstliche Diamanten herstellen, die von den natürlichen kaum zu unterschieden sind. Sie werden vor allem. für die Industrie
produziert. Diamantenstaub und sehr kleine Diamantensplitter werden in der Technik für die Beschichtung von Gesteinschneidern und Schleifscheiben verwendet.
großen Druck im Erdinneren können Gesteine
schmelzen. Steigt das Magma in kältere Schichten auf, erstarrt es. Manchmal tritt das flüssige
Magma auch an der Erdoberfläche aus und kühlt
dann dort ab. Bei einem Vulkanausbruch kann
man dieses spektakuläre Ereignis beobachten.
Gesteine sind vielen Umwelteinflüssen ausgesetzt. Wasser kann in die Spalten und Poren eindringen und Stoffe herauslösen. Wenn das Wasser gefriert, dehnt es sich aus und kann das Gestein sprengen. Das so gelockerte Material wird
vom Wind abgetragen oder von Wasser weggespült.
An anderen Stellen sammeln sich die Partikel
und lagern sich dann wieder ab. So folgt Schicht
auf Schicht. Dabei entsteht ein Ablagerungsoder Sedimentgestein, z.B. Sandstein oder
Kalkstein. Jede der Schichten hat zumindest kurz
einmal die Erdoberfläche oder den Meeresgrund
gebildet. Fossilien sind ausschließlich in Sedimentgesteinen zu finden. Denn hierfür müssen
abgestorbene Lebewesen in das Sediment eingeschlossen werden.
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4. Mineralische Rohstoffe und Baumaterialien
Die Bauherren aller Zeiten schätzten Steine wegen ihrer Festigkeit und vielseitigen Verwendbarkeit. Granit ist ein Ergussgestein, das in uralten,
schon weit abgetragenen Gebirgsmassiven wie
dem Bayerischen Wald häufig vorkommt. Im
Steinbruch wird er mit Hilfe von Sprengladungen
in großen Quadern aus dem Berg gebrochen. Er
ist ein beliebtes Baumaterial. Schon die alten
Kopfsteinpflasterstraßen wurden mit Granitsteinen belegt.
F a r b i g e
Steinarten
lassen sich
dekorativ am
Bau einsetzen oder –
fein zerkleinert, gemahlen und gesiebt – zu mine ra lisch en
Farbpigmenten verarbeiten. Weil Diamanten auf
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der Härteskala den obersten Platz einnehmen,
lassen sich mit Werkzeugen, die mit Diamantstaub besetzt sind, alle anderen Steine, auch
Granit, relativ leicht bearbeiten.
Stichwort Granit
Das Gestein Granit ist aus verschiedenen Mineralien zusammengesetzt ist, die
noch als kleine
Kristalle erkennbar sind. Hauptsächlich besteht
Granit aus Feldspat und Quarz, häufig enthält er auch das Mineral Glimmer. Neben der Härte ist die Kristallform
ein typisches Kennzeichen zur Unterscheidung
von Mineralien.
5. Gewinnung und Bedeutung von Silicium
Das nach dem Sauerstoff am häufigsten auf der
Erde vorkommende Element ist Silicium. Sand
zum Beispiel besteht zum überwiegenden Teil
aus der chemischen Verbindung Siliciumdioxid.
Silicium, das elementar aus besonders reinem
Sandstein
gewonnen
wird,
spielt eine herausragende Rolle bei der Entwicklung elektronischer Bauteile.
Ein Siliciumkristall, der aus der glühendheißen Masse gezüchtet
wird, dient als Grundlage ihrer Herstellung.
Auf der Oberfläche von Siliciumkristallscheiben
können elektronische Schaltungen aufgebracht
werden, die so klein sind, dass tausende von
Bauteilen auf eine winzige Fläche passen. Diese
„Chips“ haben die massenhafte Verbreitung von
Computern ermöglicht und stecken in den meis-
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ten elektrischen bzw. elektronischen Geräten. Mineralien sind auch der Grundstoff für die Gewinnung von Metallen. Man nennt sie dann Erze. Die
Vorkommen solcher metallhaltigen Erze werden
seit Jahrtausenden vom Menschen genutzt. Um
ihren Besitz sind viele Kriege geführt worden und
ihre Erschließung war eine der Triebfedern der
Eroberung fremder Kontinente. Mineralien sind
heute ein wesentlicher Faktor im wirtschaftlichen
und politischen Gefüge der Welt.
6. Kalkhaltige Mineralien in Lebewesen
Mineralien spielen auch in Lebewesen eine große
Rolle. Unsere Knochen bestehen zur Hälfte aus
Mineralien, die ihm Härte verleihen. Kalkhaltige
Mineralien bilden das Grundgerüst von Eier- oder
Muschelschalen. Seeigel besitzen ein Innenskelett aus Kalk. Schneckenhäuser und der Schulp
von Tintenfischen sind ebenfalls kalkhaltig. Den
Kalkgehalt erkennt man mit dem Säuretest: Tropf
man eine Säure auf kalkhaltiges Material sind
Bläschen aus Kohlenstoffdioxid zu sehen.
7. Fossilien
In den Steinbrüchen bei Solnhofen im Altmühltal
werden immer wieder beeindruckende Versteinerungen gefunden. Vor. ca. 150 Mio. Jahren war
dort ein Meer, auf dessen Grund hervorragende
Bedingungen für das Entstehen von Fossilien
herrschten. Mithilfe von Fossilien kann die Wissenschaft heute die Entwicklungsgeschichte des
Lebens über sehr lange Zeit nachvollziehen.
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Didaktische Hinweise
Die Sendung ist für das Fach Natur und Technik am Gymnasium ab der 5. Jahrgangsstufe konzipiert.
Lehrplanbezüge (Bayern)
Natur und Technik
5. Jgst.
5.1 Schwerpunkt Naturwissenschaftliches Arbeiten
5.1.1 Themenbereiche und Konzepte: Arbeitsmethoden: Sammeln, Vergleichen, Ordnen und
Bestimmen (Härte von Gestein, Säuretest für Kalk)
5.1.2 Boden und Gestein: Mineralien, Fossilien
Stoffe und Materialien: Stoffeigenschaften (Härte von Gestein, Pigmente)
5.2 Schwerpunkt Biologie
5.2.2 Der Körper des Menschen und seine Gesunderhaltung: Skelett (Mineralien in Knochen)
6. Jgst.
6.1 Schwerpunkt Biologie
6.1.1 Vögel: Fortpflanzung (Eier mit Kalkschale),
Verwandtschaft der Wirbeltiere: zeitliche Abfolge des Auftretens wichtiger Gruppen (Bedeutung von
Fossilien)
Arbeitsblätter
Overheadfolie 1: Mineralische Bau- und Rohstoffe
Overheadfolie 2: Berichterstatter - Fossilien
Suse Sausewind: Suse steht vor dem Rätsel, warum nach eine kalten Winter besonders viele
Straßenschäden auftreten.
Anleitungen für Experimente
Härte von Gestein
Frostsprengung
Sedimentgestein und Fossilien
Kreuzwortpuzzle
Vorlage
Lösung
Links
http://www.gymnasium-treuenbrietzen.de/index.php/2011-04-07-05-4924/fachbereiche/naturwissenschaften/biologie/praesentationen?download=30:fossilien-1
http://www.gymnasium-treuenbrietzen.de/index.php/2011-04-07-05-4924/fachbereiche/naturwissenschaften/biologie/praesentationen?download=31:fossilien-2
Bedeutung der Fossilien für die Evolutionstheorie (Zweiteilige Powerpoint-Präsentation des
Fachbereichs Biologie am Gymnasium „Am Burgwall“ in Treuenbrietzen)
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