ÜBUNGEN ZU SYSTEM ERDE 1 ÜBUNGSBLOCK MINERALE UND GESTEINE Burkhard Schmidt Abteilung Experimentelle und Angewandte Mineralogie 3. OG, Raum 358, Tel.: 39-19900 Sprechzeiten: immer (wenn ich da bin) e-mail: [email protected] Tutoren: Björn Baresel, Jörn Wotzlaw Zeitumfang: 48 Stunden: - 23 Stunden als Einführung (= Vorlesung) - 25 Stunden als Bestimmungsübungen (Anwesenheitspflicht). Die Übungen werden in zwei Gruppen (A & B) durchgeführt. Termine siehe Zeitplan. Inhalte: Einführung in die gesteinsbildenden Minerale: Nomenklatur, Zusammensetzung, Eigenschaften, Struktur, Entstehung und Vorkommen. Einführung in die magmatischen, sedimentären und metamorphen Gesteine: Nomenklatur, Zusammensetzung, Mineralbestand und Entstehung. Vermittlung von Fertigkeiten: - Erkennen und Beschreiben von Mineralen und Gesteinen im Handstück - Erkennen und Mengenabschätzung von Mineralen im Gestein - Beschreibung von Gefügemerkmalen - Benennen von Gesteinen Skript: wichtige Abbildungen, wichtigste Fakten, Bestimmungstabellen ca. 90 S, Leistungsüberprüfung: 2 Quickies (5 Minuten Formeltests) im Verlauf der Veranstaltung (werden mit max. 10% auf die Klausur angerechnet) Klausur „Minerale und Gesteine“ (1.2.2007) mit theoretischem und praktischem Teil. 1 Zeitplan der Übungen Minerale & Gesteine, System Erde I Datum Inhalt der Vorlesung Vorlesung Übung 1 A + B, Raum MN01 Raum MN02 14.15-15.00 15.15-16.00 A Übung 2 Raum MN02 16.15-17.00 B Do 19.10.06 M & G 1, Einführung Gesteine Di 24.10.06 M & G 2, Einführung Minerale M & G 3, Mineralbestimmung - diagnostische Eigenschaften, 14.15-16.00 16.15-17.00 B 17.15-18.00 A Di 21.11.06 M & G 4, Minerale der Magmatite 1 - Spinelle, Olivine M & G 5, Minerale der Magmatite 2 - Pyroxene, Amphibole 14.15-16.00 16.15-17.00 A 17.15-18.00 B Do 23.11.06 M & G 6, Minerale der Magmatite 3 - Schichtsilikate, SiO2-Modifikationen 14.15-15.00 15.15-16.00 A 16.15-17.00 B Di 28.11.06 M & G 7, Minerale der Magmatite 4 - Feldspäte, Foide, 14.15-16.00 M & G 8, Minerale der Magmatite 5 - Minerale der Restkristallisation, Zeolithe, Oxide 16.15-17.00 B 17.15-18.00 A Do 30.11.06 M & G 9, magmatische Gesteine 1 - Gefüge, chem. Einteilung 14.15-15.00 15.15-16.00 B 16.15-17.00 A Di 5.12.06 M & G 10, magmatische Gesteine 2 - Plutonite 14.15-15.00 15.00-16.30 A 16.30-18.00 B Do 7.12.06 M & G 11, magmatische Gesteine 3 - Vulkanite 14.15-15.00 15.15-16.00 A 16.15-17.00 B Di 12.12.06 M & G 12, Restkristallisation, Ganggesteine, 14.15-15.00 15.00-16.30 B 16.30-18.00 A Do 14.12.06 M & G 13, Wiederholung 1: magmatische Minerale & Gesteine 14.15-15.00 15.15-16.00 B 16.15-17.00 A Di 19.12.06 M & G 14, Pyroklastische Gesteine M & G 15, Sedimentäre Prozesse und Minerale der Sedimente 1 14.15-16.00 16.15-17.00 A 17.15-18.00 B Do 21.12.06 M & G 16, Klastische Sedimente 14.15-15.00 15.15-16.00 A 16.15-17.00 B Di 9.1.07 M & G 17, Minerale der Sedimente 2 und anorganische Karbonatgest. M & G 18, Chemisch-biogene Sedimente 14.15-16.00 16.15-17.00 B 17.15-18.00 A Do 11.1.07 M & G 19, Wiederholung 2: Sedimente 14.15-15.00 15.15-16.00 B 16.15-17.00 A Di 16.01.07 M & G 20, Minerale der Metamorphite 1 14.15-15.00 15.00-16.30 A 16.30-18.00 B Do 18.01.07 M & G 21, Minerale der Metamorphite 2 14.15-15.00 15.15-16.00 A 16.15-17.00 B Di 23.01.07 M & G 22, metamorphe Gesteine 1 14.15-15.00 15.00-16.30 B 16.30-18.00 A Do 25.01.07 M & G 23, metamorphe Gesteine 2 14.15-15.00 15.15-16.00 B 16.15-17.00 A Di 30.01.07 M & G 24, Wiederholung 3: Metamorphite, Sedimente, Magmatite 14.15-16.00 A 16.15-18.00 B Praxis A 15.15-16.00 A Praxis B 16.15-17.00 B Do 1.02.07 Theorie A+B 14.15-15.00 Klausur zu "Minerale und Gesteine " 2 Literaturübersicht W.A. Deer, R.A. Howie & J Zussman (1992) An Introduction to the Rock Forming Minerals. Longman, 696 Seiten [60 €] - Nachschlagewerk W. Maresch, O. Medenbach & H.D. Trochim (1996) Gesteine. Steinbachs Naturführer, Mosaik Verlag GmbH, München, 287 Seiten, vergriffen - Bestimmungsbuch für Gesteine, unveränderter Nachdruck der Auflage von 1987, sehr guter Gesteinsführer, leider vergriffen, Tipp: gebraucht übers Internet kaufen G. Markl (2004) Minerale und Gesteine: Eigenschaften - Bildung – Untersuchung. Elsevier, 367 S., [40 €] Einführung in die Grundlagen der Mineralogie und Petrologie einschließlich moderner Analytik, als begleitendes Buch zur Vorlesung/Übung aber nicht unbedingt zu empfehlen. M. Okrusch & S. Matthes (2005) Mineralogie – Eine Einführung in die spezielle Mineralogie, Petrologie und Lagerstättenkunde. 7. Aufl., Springer, Berlin, 526 S. [40 €] - vollständige Überarbeitung des klassischen Lehrbuchs der Mineralogie, Empfehlung O. Medenbach & C. Sussieck-Fornefeld (1996) Mineralien. Steinbachs Naturführer. Mosaik-Verlag GmbH, München, 287 Seiten [13 €] - Bestimmungsbuch für Minerale F. Press, R. Siever, J. Grotzinger & T.H. Jordan (2003), Understanding Earth, 4th Ed, W.H. Freeman & Company, New York, 568 Seiten [58 €] In deutscher Übersetzung der 3. Auflage erschienen als Allgemeine Geologie, Spektrum AkademischerVerlag, Heidelberg 2003, 723 Seiten, [70 €] - Empfehlenswertes Standardwerk der Geologie, auch für andere Lehrveranstaltungen P. Rothe (2002) Gesteine, Entstehung – Zerstörung – Umbildung. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt, 192 Seiten (40 €, 30 € für Mitglieder) - prozeßorientiertes und sehr schön illustriertes Buch für den interessierten Laien und Studienanfänger; für die Gesteinsbestimmung aber nicht geeignet, als Lehrbuch nicht umfangreich genug. W. Schumann (2002) Der neue BLV Steine- und Mineralienführer. BLV Verlagsgesellschaft München, 383 Seiten [25.50 €] - Bestimmungsbuch für Minerale und Gesteine. R. Vinx (2005) Gesteinsbestimmung im Gelände. Elsevier, 439 Seiten, [42 €] - auf Mineral- und Gesteinsbestimmung mit einfachen Hilfsmitteln fokussiert, praxisorientiert, aber der mineralogische und petrologische Hintergrund ist (zu) knapp gehalten Bestimmungstabellen für Minerale: R. Hochleitner, H. von Philipsborn, K.L. Weiner und K. Rapp (1996) Minerale. Bestimmungen nach äußeren Kennzeichen. Schweitzerbart, 3. Aufl., Stuttgart, 390 S. [50 €] Kartenspiel: R. Stalder (2005) Bausteine der Erde, GZG, 36 Karten, [1.50 €] - zum spielerischen Erlernen der chemischen Formeln und Eigenschaften von wichtigen Mineralen 3 zu MINERALE und GESTEINE 1: Einführung Gesteine DEFINITIONEN: Kristalle sind stofflich einheitliche Festkörper, deren Bausteine (Atome, Ionen, Ionenkomplexe) dreidimensional periodisch geordnet sind. Minerale sind natürlich vorkommende, stofflich einheitliche (homogene), feste, anorganische Bestandteile der Erdkruste. Gesteine sind monomineralische oder polymineralische Aggregate/Gemenge von Mineralen (selten auch natürliche Gläser). 4 Gesteinsgefüge Das Gefüge beschreibt den inneren Aufbau eines Gesteins; man unterscheidet: • Textur, beschreibt die räumliche Anordnung der Gemengteile und deren Raumerfüllung. • Struktur, beschreibt die Größe, Gestalt und wechselseitige Beziehung (Verwachsungsform) der Gemengteile Die Struktur lässt sich am besten unter dem Mikroskop oder mit einer Lupe studieren, die Textur im Aufschluss oder auch an einem großen „Handstück". Achtung! Im Englischen haben beiden Begriffe die umgekehrte Bedeutung, d.h. structure entspricht der Textur, texture der Struktur. Besser den Überbegriff Gefüge benutzen Texturelle Gefügemerkmale: • richtungslos • Fließgefüge • Parallelgefüge, Foliation • Schichtung Strukturelle Gefügemerkmale: • kristallin – glasig (hyalin) • blasig • (gleich)körnig – porphyrisch (größere Kristalle in feinkörniger Matrix) • Korngröße: großkörnig: ∅ 33-10 mm grobkörnig: ∅ 10-3.3 mm mittelkörnig: ∅ 3.3-1 mm kleinkörnig: ∅ 1-0.33 mm feinkörnig: ∅ 0.33-0.1 mm dicht: ∅ 0.1-0.033 mm • Gestalt der Mineralkörner: - idiomorph: Kristalle sind in ihrer Eigengestalt ausgebildet und vollständig von Kristallflächen begrenzt. - hypidiomorph: Die Eigengestalt der Kristalle ist nur teilweise ausgebildet - xenomorph: Es sind keine Kristallflächen vorhanden, die Eigengestalt ist nicht ausgebildet Gesteine der Erdkruste nach RONOV & YAROSHEVSKY (1969) Magmatite 65 Vol% Metamorphite 27 Vol% Sedimentite 8 Vol% 5 Magmatite Entstehung an der Erdoberfläche Vulkanite: Laven und Pyroklastika (z.B. Basalt-Lava, Rhyolith-Tuff) Entstehung meist relativ oberflächennah Wurzelzonen der Vulkane Subvulkanische Gesteine, meist Gänge und kleinräumige Intrusiva Entstehung in einigen Kilometern Tiefe innerhalb der Erdkruste Plutonite (z. B. Gabbro, Granit) Sedimentite Klastische Sedimente und Sediment-gesteine (z. B. Sand, Sandstein) Entstehung an oder nahe der Erdoberfläche durch Verwitterung, Erosion, Transport, Ablagerung und Diagenese Biogene Sedimente und Sedimentgesteine (z.B. Globigerinenschlamm, die meisten Kalksteine, Kohlen) Pyroklastische Sedimente (z. B. vulkanische Aschen, Lapilli, Bomben) Chemische Sedimente (z. B. Salzgesteine, Tropfsteinkalk) Metamorphite Entstehung in größeren Tiefen der Erdkruste (<10- >20km), in Ausnahmefällen bis in den Mantelbereich Para-Gesteine, aus Sedimenten entstanden (z.B. Paragneis, Glimmerschiefer, Marmor) Ortho-Gesteine, aus Magmatiten entstanden (z.B. Orthogneis, Ortho-Amphibolit) Gefügemerkmale der Gesteinsgruppen: Magmatite Plutonite Vulkanite richtungslos porphyrisch Sedimente Metamorphite geschichtet geschiefert körnig Blastese 6 zu MINERALE und GESTEINE 2: Einführung Minerale Die Systematik der Minerale nach STRUNZ: Mineralogische Tabellen. 6 Auflage (1977) I. Klasse: II. Klasse: III. Klasse: IV. Klasse: V. Klasse: VI. Klasse: VII. Klasse: VIII. Klasse: IX. Klasse: Elemente Sulfide und Arsenide Halogenide Oxide und Hydroxide Karbonate, Nitrate und Borate Sulfate, Chromate, Molybdate und Wolframate Phosphate, Arsenate und Vanadate Silikate Organische Substanzen Häufigkeit der Elemente in der kontinentalen Erdkruste Element Symbol Wertigkeit Gew.-% Vol.-% Sauerstoff O 2- 46.6 93.8 Silizium Si 4+ 27.7 0.9 Aluminium Al 3+ 8.1 0.5 Eisen Fe 2+, 3+ 5.0 0.4 Calcium Ca 2+ 3.6 1.0 Natrium Na 1+ 2.8 1.3 Kalium K 1+ 2.6 1.8 Magnesium Mg 2+ 2.1 0.3 Titan Ti 4+, 3+ 0.44 Wasserstoff H 1+ 0.14 Total 99.08 (aus Okrusch & Matthes, 2005, Mineralogie) 7 100 Durchschnittzusammensetzung der Erde SiO2 Al2O3 TiO2 FeO + Fe2O3 MnO MgO CaO Na2O K2O H2O CO2 Total Erdmantel* [Gew %] 45.1 4.6 8.4 38.1 3.1 0.4 0.02 99.72 ozeanische Kruste § [Gew %] 48.6 16.5 1.4 8.5 0.2 6.8 11.3 2.6 0.4 1.1 1.4 98.8 kontinentale Kruste § [Gew %] 60.2 15.2 0.7 6.3 0.1 3.1 5.5 3.0 2.8 1.4 1.2 99.5 * Pyrolit, nach Ringwood, 1975 § nach Ronov & Yaroshevsky, 1969 Mineralbestand der Erdkruste (aus Okrusch & Matthes, 2005, Mineralogie, nach Ronov & Yaroshevsky, 1969) Plagioklas Alkalifelspat Quarz Pyroxene Amphibole Olivin Glimmer Tonminerale Calcit, Aragonit, Dolomit Magnetit, Titanomagnetit Sonstige (Granat, Disthen, Andadalusit, Sillimanit, Apatit, usw.) 39 Vol.-% 12 Vol.-% 12 Vol.-% 11 Vol.-% 5 Vol.-% 5 Vol.-% 3 Vol.-% 4 Vol.-% 2 Vol.-% 2 Vol.-% 5 Vol.-% 100 Vol.-% 8 Einteilung der Silikate Gruppe Anion Tetraederanordnung Verhältnis Si : O Beispiel Neosilikate = Inselsilikate isolierte Tetraeder [SiO4]4- 1:4 Olivin: (Mg,Fe)2[SiO4] Sorosilikate = Gruppensilikate Doppeltetraeder [Si2O7]6- 2:7 Gehlenit: Ca2Al[(Si,Al)2O7] Cyclosilikate = Ringsilikate ringförmiger Zusammenschluss von 3, 4 oder 6 Tetraedern 1:3 Beryll: Be3Al2[Si6O18] Inosilikate = Kettensilikate bzw. 1-dimensional unendliche Tetraederkette bzw. [Si2O6]4- 1:3 Pyroxene: (Ca,Mg,Fe)2[Si2O6] = Bändersilikate Doppelkette [Si4O11]6- 4 : 11 Amphibole: (Ca,Mg,Fe)7[Si8O22](OH)2 Phyllosilikate = Schichtsilikate 2-dimensional unendliche Tetraederschichten [Si4O10]4- 2:5 Glimmer, z.B. Muskovit: K2Al4[Si6Al2O20](OH)4 Tektosilikate = Gerüstsilikate 3-dimensional unendliches Tetraedergerüst [SiO2]±0 [(Si,Al)O2]-x 1:2 Quarz: SiO2 Alkalifeldspat: (Na,K)AlSi3O8 [Si3O9]6[Si4O12]8[Si6O18]12- 9 zu MINERALE und GESTEINE 3 A) - Diagnostische Eigenschaften von Mineralen Optische Eigenschaften 1) Farbe Bei idiochromatischen (eigengefärbten) Mineralen konstant, daher als Bestimmungsmerkmal verwendbar, z.B. Olivin: grün Bei allochromatischen (fremdgefärbten) Mineralen durch Verunreinigungen (in Spuren) verursacht, z.B. Quarz: farblos, weiß, violett, gelb, dunkelbraun 2) Strichfarbe Pulverfarbe eines Minerals. Ist viel charakteristischer zur Mineralbestimmung als die Mineralfarbe. Farbe und Strichfarbe sind häufig nicht identisch. 3) Glanz Art und Intensität , mit der das Licht von der Oberfläche eines Minerals reflektiert wird. Unterscheidung von metallischem und nichtmetallischem Glanz. Typen von Glanz: • Metallglanz: • Diamantglanz • Glasglanz: • Fettglanz: • Perlmuttglanz: • Seidenglanz: Erze, z.B. Pyrit, Hämatit z.B. bei Quarz auf Kristallflächen z.B. bei Quarz auf Bruchflächen z.B. Aragonit von Muscheln, weist auf Lagenbau der Minerale z.B. Asbest, weist auf Faserbau der Minerale 4) Durchsichtigkeit Durchlässigkeit des Lichts: • durchsichtig: z.B. Quarz, Calcit, Biotit • durchscheinend: z.B. Feldspat • opak (undurchsichtig, lässt kein Licht durch, auch nicht in dünnen Schichten): z.B. Magnetit, Pyrit B) Festigkeitsverhalten 5) Härte Tabelle 1.1. Mohs´sche Härteskala, Ritzhärte (nach dem Mineralogen Friedrich Mohs 1812). Relative Skala! HärteGrad 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 StandardMineral Talk Gips Calcit Fluorit Apatit Orthoklas Quarz Topaz Korund Diamant chemische Formel Eigenschaften, Prüfkörper Mg6[Si8O20](OH)4 CaSO4 * 2 H2O CaCO3 CaF2 Ca5(PO4)3Cl KAlSi3O8 SiO2 Al2SiO4 (F)2 Al2O3 C leicht mit dem Fingernagel ritzbar mit dem Fingernagel ritzbar leicht mit Messer ritzbar mit dem Messer ritzbar noch mit dem Messer ritzbar ritzen Fensterglas ritzen Fensterglas ritzen Fensterglas ritzen Fensterglas ritzen Fensterglas 10 6) Tenazität Verhalten eines Minerals beim Zerbrechen, Ritzen oder Biegen: spröde, mild, schneidbar, geschmeidig (duktil), elastisch, unelastisch 7) Spaltbarkeit, Bruch Spaltbarkeit: Eigenschaft eines Minerals sich bei mechanischer Beanspruchung nach ebenen Flächen zu teilen oder spalten Maß der Spaltbarkeit Bezeichnung Abkürzung Beispiel höchst vollkommen hv Glimmer sehr vollkommen sv Calcit vollkommen v Feldspat deutlich d Gips unvollkommen uv Quarz Bruch: Unregelmäßiges Zerbrechen eines Minerals Beispiel: muscheliger Bruch beim Quarz 8) Dichte Exakte Bestimmung z.B. nach der hydrostatischen Methode (Wägung in Luft und in Flüssigkeit) Grobe Abschätzung durch Test wie schwer sich ein Mineral anfühlt. sehr hohe Dichte hohe Dichte mittlere Dichte niedrige Dichte D>6 D=4-6 D=2.8-4 D<2.8 g/cm3 g/cm3 g/cm3 g/cm3 11 Bleilanz (PbS) Schwerspat (BaSO4) Flußspat (CaF2) Steinsalz (NaCl) C) Kristallgestalt Die 7 Kristallsysteme Habitus Gesamtbild eines Minerals, d.h. in welchen Proportionen ein Mineral ausgebildet ist 12 Tracht Gesamtheit aller am Kristall auftretenden Flächen D) Paragenese Gesamtheit der nebeneinander vorkommenden (und somit im Gleichgewicht stehenden) Mineralarten (bei gleichen Bedingungen gebildet). (1) magmatische Bildungen (2) sedimentäre Bildungen (3) metamorphe Bildungen 13 zu MINERALE und GESTEINE 4+5 Minerale der Magmatite 1+2 Spinelle Allgemeine Formel: AB2O4 Fe3O4 FeCr2O4 MgAl2O4 - FeAl2O4 A=Mg, Fe2+, Mn2+, Zn B=Al, Fe3+, Cr3+ (2-wertiges Metall) (3-wertiges Metall) Magnetit magnetisch, oft oktaedrisch, schwarz, Mohs=6, Frühkristallisat Chromit Spinell – Hercynit Kristallsystem: kubisch Mischkristalle, Diadochie, ionische Substitution Eigenschaften siehe Bestimmungstabellen Olivin (Mg,Fe)2SiO4 Inselsilikat = Neosilikat (isolierte SiO4 Tetraeder) Mg2SiO4 – Forsterit Fe2SiO4 – Fayalit Die beiden Endglieder bilden eine lückenlose Mischkristallreihe ((Mg,Fe)2SiO4) kristallisieren bei hohen T direkt aus Schmelzen (Erstkristallisat) (aus Matthes 2001) 14 Kristallsystem: orthorhombisch Ausbildung: selten gut ausgebildete Kristallflächen, meist körnig (gesteinsbildend) Bruch: muschelig; keine Spaltbarkeit Glanz: Glasglanz, etwas fettig Farbe: Je nach Zusammensetzung gelblich bis dunkelgrün Härte: 7 (oft geringer infolge Serpentinisierung) Pyroxene (Ca,Mg,Fe)2Si2O6 Kettensilikat = Inosilikat (Einfachkette) = Zweier-Einfachkette Anion: [Si2O6]4Ca2Si2O6 gibt es in der Natur als Pyroxen nicht (aus Markl 2004) Orthopyroxene (OPX, orthorhombisch): (Mg,Fe)2Si2O6 Klinoyroxene (CPX, monoklin): (Ca,Mg,Fe)2Si2O6 Orthopyroxene [Opx]: Mg2(Si2O6) - Enstatit (Mg,Fe)2(Si2O6) - Hypersthen, Bronzit Fe2(Si2O6) - (Ortho)ferrosilit Klinopyroxene [Cpx]: CaMg(Si2O6) - Diopsid; CaFe2+(Si2O6) - Hedenbergit Ca(Mg,Fe2+,Fe3+,Al)[(Si,Al)2O6] - Augit 15 Ausbildung: prismatische Kristalle mit quadratischem, meist achtseitigem Querschnitt Bruch: zwei gute Spaltbarkeiten im Winkel von nahezu 90° Farbe: dunkelbraun bis schwarz (Augit, Hypersthen bis Orthoferrosilit), grün bis schwarzgrün (Diopsid bis Hedenbergit bis Augit, Jadeit bis Omphacit), weiß (Diopsid, Jadeit) Härte: 5 – 6 Dichte: 3.1 – 3.5 Vorkommen: magmatisch (Diopsid, Augit, Opx, Ägirin); metamorph (Diopsid–Hedenbergit, Opx, Jadeit, Ägirin) Amphibol-Gruppe Allgemeine Formel: A0–1X2Y5[(Si,Al)8O22](OH,F,Cl)2 mit A = K, Na X = Na, Ca, Mg, Fe2+, Mn Y = Mg, Fe2+, Mn, Fe3+, Al, Ti Bändersilikat, Doppelkettensilikat Orthoamphibole: (Mg,Fe2+)7(Si8O22)(OH)2 - Anthophyllit – Grünerit Reihe Klinoamphibole: (Na,K)0–1(Ca,Na)2(Mg,Fe2+,Mn,Fe3+,Al,Ti)5 (Al0.5–2.0Si7.5–6.0O22)(OH)2 Ca2(Mg,Fe2+)5(Si8O22)(OH)2 - Tremolit– Aktinolith - Cummingtonit (Mg,Fe2+)7(Si8O22)(OH)2 Na2(Mg,Fe2+)3Al2(Si8O22)(OH)2 - Glaukophan, Riebeckit Kristallsystem: Orthoamphibole = orthorhombisch (Klasse mmm) Klinoamphibole = monoklin (Klasse 2/m) 16 - Hornblende Ausbildung: prismatische Kristalle mit meist sechseckigem Querschnitt; oft auch nadelig oder faserig Bruch: zwei gute Spaltbarkeiten im Winkel von 56° bzw. 124° Farbe: dunkelbraun oder dunkelgrün bis schwarz (Hornblende), grün bis schwarzgrün (Aktinolith), weiß (Tremolit), blau bis schwarzblau (Glaukophan, Riebeckit), grau (Anthophyllit) Härte: 5 – 6 Dichte: 2.9 – 3.2 Vorkommen: magmatisch (Hornblende, Riebeckit); metamorph (Hornblende, Tremolit, Aktinolith, Anthophyllit, Cummingtonit, Glaukophan, Riebeckit) Vergleich Spaltwinkel Pyroxene und Amphibole (aus Matthes 2001) 17 Ionenradien Ionenradien der wichtigsten in der Natur auftretenden Elemente sowie einigerSpurenelemente. Die Ionenradien sind in Å –8 [1Å = 10 cm] für oktaedrische Koordination angegeben mit Ausnahme der durch„*“ (achtfache Koordination) und „**“ (tetraedrische Koordination) gekennzeichneten Werte. Der für das Sulfidion S2– angeführte Radius ist problematisch, weil die in der Natur vorkommenden Sulfidminerale in der Bindung zwischen Metall und Sulfid einen hohen Anteil an kovalenter Bindung aufweisen. Die in der Graphik ausgewiesenen prozentualen Anteile an ionarer Bindung gelten für die 2– Bindung der Kationen an das Sauerstoffanion O ; der Anteil an Ionenbindung ist umso höher, je größer das Kation und je niedriger seine Ladung sind. Kationen wie Al3+ treten in Mineralen in verschiedenen Koordinationszahlen auf. Die höhere Koordination entspricht einer größeren Lücke zwischen den Anionen: das Kation beansprucht mehr Platz. aus Stosch et al., 2003 18 Das Konzentrationsdreieck (1) A=0, B=0, C=100 (2) A=25, B=75, C=0 (3) A=35, B=15, C=50 Zur graphischen Darstellung von Gemengen aus 3 verschiedenen Gemengteilen (oder "Komponenten") in der Ebene verwendet man das Dreieckskoordinatensystem. Hierbei werden die 3 Komponenten A, B und C an den Ecken eines gleichseitigen Dreiecks ("Konzentrationsdreieck") dargestellt: Jede Ecke des Dreiecks repräsentiert 100 % der jeweiligen Komponente Beispiel 1: Das Gemenge (1) besteht aus C=100 % sowie A=0 % und B=0 %. Auf den Dreiecksseiten liegen die darstellenden Punkte von den Gemengen, die aus jeweils 2 Komponenten bestehen Beispiel 2: Das Gemenge (2) besteht aus A=25 % und B=75 % sowie C=0 %. Bei Gemengen aus 3 Komponenten steigt jeweils der Anteil einer Komponente auf Parallelen von der gegenüberliegenden Dreiecksseite (auf der Seite AB ist z. B. C=O %) zu der entsprechenden Ecke hin an (bei C ist C=100 %); der Anteil (bzw. die Koordinate) dieser Komponente kann an den Schnittpunkten mit den beiden anderen Dreiecksseiten abgelesen werden. Beispiel 3: Beim Gemenge (3) ist der Anteil von C=50 %, entsprechend ergibt sich für A=35 % und für B=15 %. Für die Summe der 3 Komponenten muss sich stets 100 % ergeben: A + B + C = 100. 19 zu MINERALE und GESTEINE 6 Minerale der Magmatite 3 Schichtsilikate = Phyllosilikate 20 Dioktaedrische Besetzung: Verknüpfung durch Al3+, 2 von 3 möglichen Oktaederplätze besetzt Trioktaedrische Besetzung: Verknüpfung durch Mg2+: alle 3 möglichen Oktaederplätze besetzt Zwei Möglichkeiten die Schichten miteinander zu verbinden: a) 2-Schicht-Struktur: eine Tetraeder und eine Oktaederschicht: TO b) 3-Schicht-Struktur: zwei Tetraeder und eine Oktaederschicht: TOT 2-Schicht-Strukturen: Beispiel 1: Serpentin Gruppe Mg6[Si4O10](OH)8 trioktaedrisch, d001=7 Å Mg2+ ist etwas zu groß für die Tetraederschichten Æ Biegung der TO Schichten Unterscheidung der Serpentine in: a) Chrysotil (Asbest), fasrig b) Antigorit, blättrig Beispiel 2: Kaolinit Al4[Si4O10](OH)8 (Tonmineral) dioktaedrisch, d001=7 Å ohne Wasser, (9.8 Å mit Wasser) 3-Schicht-Strukturen: Mg6[Si8O20](OH)4 Beispiel 1: Talk trioktaedrisch, d001=9.3 Å Beispiel 2: Pyrophyllit dioktaedrisch, d001=9.3 Å Al4[Si8O20](OH)4 Glimmer (3-Schicht-Strukturen) d001=10 Å a) Muskovit K2Al4[Si6Al2O20](OH)4 dioktaedrisch, abgeleitet von Pyrophyllit: Al4[Si8O20](OH)4 Æ (2Si4+ Æ 2Al3+ + 2K+) Æ K2Al4[Si6Al2O20](OH)4 b) Biotit K2(Mg,Fe2+)6[Si6Al2O20](OH)4 trioktaedrisch, abgeleitet von Talk über Phlogophit: Æ (2Si4+ Æ 2Al3+ + 2K+) Æ K2Mg6[Si6Al2O20](OH)4 (Phlogophit) Mg6[Si8O20](OH)4 2+ 2+ Æ (Mg Æ Fe ) Æ K2(Mg,Fe2+)6[Si6Al2O20](OH)4 (Biotit) weiterhin Substititution von (Mg2+,Fe2+) Æ (Fe3+, Al3+) auf Oktaederplätze, gekoppelt mit Fe3+, Al3+ auf Tetraederplätzen als Ladungsausgleich 21 Eigenschaften Monoklin (Bt, Ms) Ausbildung: oft tafelige, pseudohexagonale Kristalle, blättrig bis schuppig Spaltbarkeit: vollkommen, parallel zu den Schichten Härte: 2-3 Glanz: Perlmuttglanz auf Spaltflächen Farbe: dunkelgrün, braun bis schwarz Æ Biotit farblos (hell) Æ Muskovit (Hellglimmer) Gerüstsilikate = Tektosilikate Quarz, SiO2 Gerüstsilikat (Tektosilikat) Quarz: zweithäufigstes Mineral der Erdkruste zwei Quarzpolymorphe: Tiefquarz (α-Qz, Tieftemperaturquarz) - Hochquarz (β-Qz, Hochtemperaturquarz) Eigenschaften: Kristallsystem: trigonal (α-Qz), hexagonal (β-Qz) variable Ausbildung: - säulig, prismatisch, 6-eckiger Querschnitt und Dachflächen - körnig, ohne eigene Kristallform Bruch: keine Spaltbarkeit, muscheliger Bruch Glanz: auf Kristallflächen: Glasglanz; auf Bruchflächen Fettglanz Farbe: in Gesteinen meist farblos, glasig Härte: 7 Varietäten: Farbvarietäten: • Bergkristall • Amethyst • Rosenquarz • Rauchquarz • Citrin • Milchquarz = klare, gut ausgebildete Kristallflächen = violett (Spuren von Fe3+ , ± Ti, + ionisierende Strahlung) = rosa, grobkristallin, (geringe Ti- oder Mn-Gehalte) = gelb - braun - fast schwarz (ionisierende Strahlung) = gelblich (feinstverteiltes Fe-Hydroxid, ionisierende Strahlung) = milchig-trüb, Fluideinschlüsse mikro-kryptokristalline Varietäten • Chalcedon = faserig • Achat = lagig gebändertes Aggregat aus Chalcedon; • Karneol = roter Chalcedon (Färbung durch Eisenoxide) 22 feinkörnige Varietäten: • Feuerstein, Flint, Chert = feinkörnig, Konkretion oder lagige Abscheidung in Kalk • Jaspis = mikrokristallin, feinkörnig, makroskopisch derb, braun oder rot gefärbt durch Hämatitabscheidung Andere SiO2 Polymorphe: • Coesit: Anzeiger für Ultrahochdruck-Metamprphose • Stishovit: Bildung bei Meteoriteneinschlägen • Tridymit, Cristobalit: können in vulkanischen Gesteinen vorkommen Opal: SiO2 * nH2O amorphe, glasartige dichte Massen Bestehen teilweise aus geordneten, dicht gepackten Kugeln (die entweder auch amorph sind oder aus fehlgeordneten Cristobalit oder Tridymit bestehen Farbenspiel entsteht durch Reflexion an Kugelpackungen 23 zu MINERALE und GESTEINE 7 Minerale der Magmatite 4 Feldspäte (ca. 50% der Erdkruste) Gerüstsilikate KAlSi3O8 NaAlSi3O8 CaAl2Si2O8 Kalifeldspat: Orthoklas (Or) Albit (Ab) Anorthit (An) Diese drei Komponenten bilden in beschränktem Maße Mischkristalle : • Ab-Or Alkalifeldspäte (nur bei hohen T) • Ab-An Plagioklase • keine Mischkristalle zwischen Or und An !! 24 Alkalifeldspat Endglieder: Je nach strukturellem Zustand, d.h. Ordnungsgrad von Al und Si (durch Bildungstemperatur und Abkühlungsgeschwindigkeit beeinflusst), unterscheidet man: Kalifeldspat: Sanidin = Hochtemperatur-Feldspat; Al und Si sind ungeordnet; Kristallsystem = monoklin (Klasse 2/m); meist K > Na, sollte infolge der fehlenden Entmischung zumindest partienweise klar durchsichtig sein; in schnell abgekühlten Vulkaniten zu finden Mikroklin = K > Na; Tieftemperatur-Alkalifeldspat; Kristallsystem = triklin (Klasse 1); Al und Si weitgehend geordnet; in Plutoniten und Metamorphiten; Amazonit ist grüner Mikroklin; Orthoklas = K > Na; Al und Si sind teilweise geordnet; Kristallsystem = morphologisch monoklin (Klasse 2/m), strukturell eigentlich triklin; gebildet bei mittleren Temperaturen oder aus Sanidin bei langsamer Abkühlung entstanden; in Plutoniten und Metamorphiten Adular ist ein meist hydrothermal gebildet und oft wasserklarer KAlSi3O8 Natriumfeldspat: Monalbit = Hochtemperatur (>1000°C), monoklin, Al/Si ungeordnet, Na+ Ion schwingt so stark, dass es ein größeres Ion vortäuscht. Analbit = zwischen 1000 und 500°C, triklin, Al/Si ungeordnet, Na schwingt weniger Æ Si/Al Gerüst klappt um Albit = triklin, Al/Si geordnet Mischkristalle der Alkalifeldspäte vollständige Mischbarkeit zwischen Ab und Or nur bei hohen Temperaturen, während der Abkühlung Entmischung in Na-reiche und K-reiche Feldspäte Perthit = Beim langsamen Abkühlen entstandener, entmischter Kristall eines ursprünglich homogenen, K-reichen Alkalifeldspats: Matrix (Wirt) = Orthoklas oder Mikroklin, Lamellen oder Adern (Gast) = Albit Antiperthit = wie Perthit, jedoch aus einem ursprünglich Na-reichen homogenen Alkalifeldspat entstanden: Matrix = Albit, Lamellen oder Adern = Orthoklas oder Mikroklin Mesoperthit = wie Perthit, aber aus einem Ausgangskristall mit Na ≈ K entstanden 25 Plagioklase Mischkristalle zwischen Albit und Anorthit (Kristallsystem = triklin). Der Name der einzelnen Mischkristallglieder richtet sich nach dem Gehalt an Anorthitkomponente (An): Albit Oligoklas Andesin Labradorit Bytownit Anorthit 0 – 10 Mol.% An 10 – 30 Mol.% An 30 – 50 Mol.% An 50 – 70 Mol.% An 70 – 90 Mol.% An 90 – 100 Mol.% An Zwillingsbildung bei den Plagioklasen: Plagioklase bilden Zwillinge (gesetzmäßige Verwachsung zweier Mineralindividuen gleicher Art und Ausbildung). Dabei werden viele dünne Zwillinge nebeneinander abgeschieden. Æ polysynthetische Zwillinge (einzelne „Scheiben" sind im Vergleich zur Länge sehr dünn) Diese dichte Wiederholung feinster Linien, die wie mit dem Lineal gezogen sind, ist das wichtigste Erkennungsmerkmal für Plagioklase. Die Streifen der polysynthetischen Verzwilligung sind immer eng und exakt parallel. Sie haben keine Eigenfarbe und sie sind nur auf den spiegelnden Flächen zu sehen. Unterscheidung zu den perthitischen Entmischungen: Perthitische Entmischungen in den Alkalifeldspäten haben immer eine Eigenfarbe, sind nie so gerade und eher kurz. Die hellen Spindeln dort sind Albit in Alkalifeldspat Æ zwei Feldspäte mit je eigener Farbe ineinander. Polysynthetische Zwillinge dagegen sind Strukturen innerhalb eines Feldspats. Entmischungen in Alkalifeldspäten können in jeder Lage des Handstücks erkannt werden, die Plagioklaszwillinge nur in Reflexionsstellung. Æ eigentlich unverwechselbar polysynthetischer Zwilling 26 Allgemeine Kennzeichen der Feldspäte: Kristallsystem: Ausbildung: Bruch: Härte: monoklin oder triklin (siehe oben) gut ausgebildete Kristalle sind selten; sie haben eine prismatische oder tafelige Form zwei gute Spaltbarkeiten; Winkel nahezu 90° 6 Farbe: farblos bis weiß, rötlich (Alkalifeldspäte, hervorgerufen durch feinste Hämatitabscheidungen), Plagioklas, Mikroklin und Orthoklas meist undurchsichtig; durch Einschlüsse und orientierte Entmischungen etc., auch Farbschiller (Mondstein, Labradorit) Farbverteilung bei Feldspäten: Faustregel: Von zwei Feldspäten ist der Alkalifeldspat meist kräftiger gefärbt (rötliche, gelbliche oder braune Farbtöne), die sie begleitenden Plagioklase sind in der Regel blasser. Zwillinge: (gesetzmäßige Verwachsung zweier Mineralindividuen gleicher Art und Ausbildung). Zwillingsbildungen sind weit verbreitet; Zwillinge nach den Karlsbader, Manebacher bzw. Bavenoer Gesetzen bei allen Feldspäten auftretend; polysynthetische Zwillingslamellen nach dem Albit-Gesetz und dem Periklingesetz Plagioklasen Karlsbader Zwilling Vorkommen: häufigstes Mineral in der Erdkruste; in den meisten Vulkaniten und Plutoniten; in Metamorphiten; auch Neubildung bei der Diagenese Verwendung: in der keramischen Industrie (Porzellan, Glasuren) Bestimmungsmerkmale von Plagioklas und Kalifeldspäten (nach Vinx, 2005) Farben Zwillinge Entmischung Alteration Orthoklas, Mikroklin ziegelrot, blassrot, weiß, grau, gelblich, braun, orange, grün, blass bläulich nur einfache Zwillinge aus 2 ca. gleich großen Individuen, oft unregelmäßige Verwachsungsnähte Sanidin Plagioklas farblos transparent, gelblich weiß, rauchig getönt perthitische Entmischung häufig, Lamellierung unebenflächig, subparallel weitgehend unempfindlich gegen Alteration, z.T. Kaolinitisierung keine Entmischung weiß, grau, farblos, grauviolett, braunviolett, graubraun, blassbläulich, gelb, selten rot, grünlich (s.u.) polysynthetische Zwillinge = Viellinge in lamellarer Anordnung, Lamellierung geradlinig-parallel, daneben einfache Verzwilligung, in Metamorphiten z.T. nicht verzwillingt keine Entmischung makroskopisch sichtbar nur einfache Zwillinge aus 2 ca. gleich großen Individuen z.T. Kaolinitisierung 27 oft grünliche Sekundärbildungen: Verlust von Spaltbarkeit und Zwillingslamellierung, oft verstärkt im Kernbereich zu MINERALE und GESTEINE 8 Minerale der Magmatite 5 Ergänzende Minerale Foide (Feldspatvertreter) Nephelin NaAlSiO4 (meist eher Na3K(AlSiO4)4) Kristallsystem: hexagonal (Klasse 6) Ausbildung: In Vulkaniten oft gut ausgebildete Kristalle, (hexagonale Prismen ergeben sechseckige oder rechteckige Schnittfiguren); in Plutoniten meist ohne Kristallflächen Glanz: Glasglanz, fettig (wie Quarz) Härte: 5 – 6 Bruch: sehr unvollkommene Teilbarkeit, muscheliger Bruch Farbe: grau, grünlich, bräunlich, rötlich Vorkommen: magmatisch; vertritt Albit bei SiO2-Untersättigung Leucit KAlSi2O6 Kristallsystem: Hochtemperaturmodifikation: kubisch (Klasse m3m), Tieftemperaturmodifikation: tetragonal (Klasse 4/m). Es liegen Paramorphosen von tetragonalem Tief-Leucit nach kubischem Hoch-Leucit vor. Ausbildung: fast immer Ikositetraeder (24-Flächner), auch „Leucitoeder“ genannt (siehe Abbildung); es ergeben sich achteckige und „rundliche“ Querschnitte Härte: 51/2 – 6 Farbe: weiß bis grau Bruch: keine Spaltbarkeit, muscheliger Bruch Vorkommen: vulkanisch, subvulkanisch Analcim NaAlSi2O6*H2O eigentlich ein Zeolithmineral, nimmt aber oft die Rolle eines Feldspatvertreters ein Kristallsystem: kubisch Ausbildung: oft Ikositetraeder (24-Flächner), siehe Leucit; Farbe: weiß bis grau, rötliche, grünliche Tönung Glanz: Glasglanz Härte: 5 – 5.5 Bruch: keine Spaltbarkeit, unebener, muscheliger Bruch Vorkommen: vulkanisch, gesteinsbildend in basaltischen, phonolitischen Gesteinen zusammen mit Nephelin oder anderen Foiden 28 Sodalithgruppe Feldspatvertreter mit den Gliedern: Sodalith Nosean Hauyn Lasurit Na8(AlSiO4)6 Cl2 Na8(AlSiO4)6 (SO4) (Na,Ca)8–4(AlSiO4)6 (SO4)2–1, (Na,Ca)8 (AlSiO4)6 (S,SO4,Cl), Merkhilfe: (6 NaAlSiO4 * 2 NaCl) (6 NaAlSiO4 * Na2SO4) die begrenzte Mischkristallbildung aufweisen Kristallsystem: kubisch (Klasse 43m) Ausbildung: in Vulkaniten oft gut ausgebildet, in Plutoniten derb Glanz: Glasglanz bis Fettglanz Härte: 5 – 6 Farbe: Sodalith, Hauyn farblos bis tiefblau; Nosean meist grau,trüb, auch bräunlich Bruch: Spaltbarkeit wechselnd deutlich in 6 Richtungen, auch uneben Vorkommen: Nosean, Hauyn nur in Alkalivulkaniten und entsprechenden Auswürflingen; Sodalith in Alkaliplutoniten und entsprechenden Pegmatiten, in Alkalibasalten Zeolith-Gruppe Gerüstsilikate, die chemisch mit Feldspäten und Feldspatvertretern verwandt sind, zusätzlich jedoch H2O enthalten (Na, K, Ca, Al, Si, H2O). Oft bilden sich Zeolithe bei der tieftemperierten Umwandlung von Feldspäten und Foiden. Nach der Kristallform unterscheidet man: Faserzeolithe (z.B. Natrolith (rhombisch, Klasse mm2)), Blätterzeolithe (z.B. Heulandit (monoklin, Klasse 2/m)), Würfelzeolithe (z.B. Chabasit (trigonal, Klasse 3m)) Vorkommen: hydrothermal, sedimentär und metamorph (nur bei tiefen Temperaturen) Verwendung: synthetisch hergestellte Zeolithe spielen als Ionenaustauscher („Molekularsieb“), als Katalysatoren und als Adsorbentien in der Petroleumindustrie eine wichtige Rolle; 29 Oxide Rutil TiO2 Kristallsystem: tetragonal (Klasse 4/mmm) Ausbildung: stängelige Kristalle, manchmal verzwillingt (Kniezwillinge, Herzzwillinge); Streifung auf den Flächen Härte: 6 – 61/2 Bruch: eine mäßig gute Spaltbarkeit Farbe: (rot)braun bis schwarz Glanz: halbmetallisch Dichte: 4.2 Vorkommen: metamorph; detritisch in Sedimenten (Schwermineral) Verwendung: wichtiger Rohstoff (v.a. Rutil aus Seifenlagerstätten) für die Gewinnung des Leichtmetalls Ti; reines TiO2 als weißes Pigment (Farbenindustrie) Korund Al2O3 Kristallsystem: trigonal (Klasse 3m) Ausbildung: tafelige bis säulige Kristalle mit sechseckigem Querschnitt; oft tonnenförmig Härte: 9 Bruch: keine Spaltbarkeit; infolge Zwillingsbildung tritt jedoch oft eine rhomboederartige Teilbarkeit auf Farbe: oft grau bis weiß; rot (Varietät Rubin, Cr), blau (Varietät Saphir, Fe,Ti); manchmal auch grünlich Dichte: 4.0 Vorkommen: metamorph Verwendung: Rubin und Saphir als Edelsteine; Korund als Schleifmittel, in der Feuerfestindustrie; viel Korund wird synthetisch hergestellt Hämatit Fe2O3 (isotyp mit Korund), auch Eisenglanz genannt Kristallsystem: trigonal (Klasse 3m) Ausbildung: oft schuppige Massen (Eisenglimmer); blättrige Kristalle, die zu Rosetten aggregiert sein können; manchmal auch faserig in radialstrahligen Aggregaten („Roter Glaskopf“); derb Härte: 61/2 Bruch: keine Spaltbarkeit, aber eine Teilbarkeit (wie Korund) Farbe: rotbraun bis schwarz Strichfarbe: rot bis rotbraun Glanz: metallisch bis matt Dichte: 5.3 Vorkommen: metamorph; in hydrothermalen Gängen Verwendung: wichtiges Eisenerz Ilmenit FeTiO3 Kristallsystem: trigonal (Klasse 3) Ausbildung: tafelige Kristalle oder derb Farbe: schwarz (violetter Farbstich) Strichfarbe: schwarz; Glanz: metallisch bis halbmetallisch Härte: 51/2 – 6 Dichte: 4.7 Vorkommen: magmatisch, metamorph Verwendung: als Rohstoff zur Herstellung von TiO2 (weißes Pigment) und Ti 30 zu MINERALE und GESTEINE 9 Magmatische Gesteine 1 Einteilung der magmatischen Gesteine durch die CHEMISCHE ZUSAMMENSETZUNG FELSISCH – SiO2: 66 wt% INTERMEDIÄR – MAFISCH 52 wt% aus Tarbuck & Luttgens, EARTH, 2005 31 - ULTRAMAFISCH 45 wt% zu MINERALE und GESTEINE 10+11 Magmatische Gesteine 2+3 Klassifikation der magmatischen Gesteine nach Streckeisen basiert auf dem modalen Mineralbestand in Vol% (= vorhandene, beobachtbare Mineralbestand) Gabbro: An > 50% Diorit: An < 50% M=90% 32 Einteilung der plutonischen Ultramafitite M>90 33 Streckeisennomenklatur der Vulkanite Andesit: SiO2 > 52 Gew.% Basalt: SiO2 < 52 Gew.% Vulkanische Ultramafitite, M > 90 Melilithe Mischkristallreihe zwischen: Akermanit Ca2[MgSi2O7] und Gehlenit Ca2[Al2SiO7] Durch gekoppelte Substitution von Ca+Al ↔ Na+Si ergibt sich die allgemeine Zusammensetzung der Melilithe: (Ca,Na)2[(Mg,Al,Si)3O7] 34 Abgeschätzte Häufigkeit magmatischer Gesteine nach Streckeisen, 1967 35 CIPW Norm (Cross, Iddings, Pirsson & Washington): Wegen der Feinkörnigkeit (und der Glasanteile) von Vulkaniten kann der modale Mineralbestand nicht immer ermittelt werden Æ Berechnung eines normativen (hypothetischen) Mineralbestands (CIPW Norm) aus einer chemischen Analyse (z.B. EMPA, RFA, ICP) nach genau festgelegten Regeln. Diese errechneten Mineralanteile werden dann benutzt um das Gestein zu klassifizieren (QAPF Diagramm, Basalt Tetraeder) TAS Diagramm (Total Alkali vs Silica), nach LeMaitre 1989 innerhalb gepunkteter Linie liegen mehr als 50% aller zugänglichen Gesteine. chemische Zusammensetzung (Gew%) auf volatil-freier Basis 36 IUGS Feldnomenklatur Plutonite Vulkanite QAPFM Diagramm (aus Vinx, 2005) 37 Basaltische Gesteine Basalt Tetraeder (Yoder und Tilley, 1962) Basalt ist nicht nur der am meisten verbreitete Gesteinstyp, basaltisches Magma nimmt auch eine Schlüsselrolle für die Entstehung anderer magmatischer Gesteine ein Æ magmatische Differentiation, Bowen's Kristallisationsschema Basalte sind eine so große Gesteinsgruppe, dass sie noch feiner unterteilt werden. Gliederung nach dem normativen (berechneten) Mineralbestand (CIPW-Norm) Normminerale: Quarz (Qz), Nephelin (Ne), Olivin (Ol), Klinopyroxen Diopsid (Cpx Di), Orthopyroxen Hypersten (Opx Hy), Plagioklas (Albit-Komponente Ab) Zwei Haupttypen von Basalten normativ modal tholeiitische Basalte: Qz-Tholeiite (rechts) Ol-Tholeiite (Mitte) Hyp 2 oder 3 Pyroxene: diopsidischer Cpx + Opx und/oder Ca-armer Cpx (Pigeonit) [+ Plagioklas] Alkali(-Olivin)-Basalte Ne 1 Pyroxen: diopsidischer Cpx [+ Plagioklas] (links) Trotz möglicher Normminerale wie Qz oder Ne oder Hy : die beiden Hauptgemengteile der Basalte sind stets (Ca-reicher) Plagioklas und (diopsidischer) Clinopyroxen !! 38 MINERALE und GESTEINE 12 Ganggesteine, Pegmatite, Restkristallisate Ganggesteine 1. Aplite: sehr feinkörnig - feinkörnig gleichkörnig allotriomorph (zuckerkörnig) bis hypidiomorph helle Minerale: Quarz, Ab-reicher Plagioklas, Alkalifeldspat Muttergesteine: Granite, Granodiorite, Syenite, Diorite, Foidgabbros. Aplitgänge gehören zur Spätphase magmatischer Intrusionen Genese: Aplite sind Spätkristallisate (kristallisierte Restschmelzen). Das aplitische Gefüge spricht für schnelle und gleichzeitige Kristallisation seiner Minerale. Als Ursache der schnellen Kristallisation wird die plötzliche Druckentlastung in Dehnungsfugen angesehen 39 2. Lamprophyre dunkle Gesteine Einsprenglinge mafischer Minerale. Bt, Amp variantenreich unterschiedliche Bildungsbedingungen (noch nicht richtig verstanden) Einfluß einer fluiden Phase: H2O, CO2, S, P2O5 (Volatilanreicherung) Pegmatite grob – riesenkörnige Plutonite Spätkristallisate von Granitoiden (Restschmelzen) Anreicherung an Fluiden und inkompatiblen Elementen meist normale granitische Minerale: Alkalifeldspat, Plagioklas, Quarz, Glimmer, (Turmalin) treten in Gängen oder im Deckenbereich von Plutonen auf meist zonare Anordnung mit Qz im Zentrum Pegmatitgang, Mursinka, Ural, Gangbreite ca 2m aus Matthes 2001 40 pegmatitisch 600-500°C Schmelze - pneumatolytisch 500-400°C Gasphase (überkrit.) - hydrothermal 400-100°C wässrige Lösung (unterkrit.) Pegmatitische Bildungen Neben Quarz Mikroklin (-perthit) ± Albit Muskovit ± Biotit z.T. auch Li-Minerale, wie Lepidolith + Zinnwaldit (Li Glimmer), Spodumen P-Minerale, wie Apatit (Ca5[PO4]3(F,OH,Cl)), Monzanit (Ce[PO4]) F-Minerale wie Topas (Al2SiO4(F,OH)2), Fluorit (CaF2) B-Minerale wie Turmalin (NaMg3Al6[Si6O18](BO3)3(OH)4) Be-Minerale wie Beryll (Al2Be3[Si6O18] Pneumatolytische Bildungen Zinnstein (SnO2) Wolframit (Fe,Mn)WO4 Molybdänglanz MoS2 Topas Turmalin Hydrothermale Bildungen Kupferglanz Kupferkies Bleiglanz Zinkblende Cu2S CuFeS2 PbS ZnS 41 zu MINERALE und GESTEINE 14 Pyroklastika Pyroklastische Gesteine (Pyroklastika, Pyroklastite) Lockere Pyroklastite werden zusammenfassend als Tephra (griech. Asche) bezeichnet. Verfestigte Pyroklastite werden zusammenfassend als vulkanische Tuffe bezeichnet Die weitere Einteilung erfolgt nach der Fragmentgröße Fragmentgröße > 64 mm Ø 64 – 2 mm Ø < 2 mm Ø lockere Pyroklastite Blöcke, Bomben Lapilli Asche verfestigte Pyroklastite Blocktuff (pyroklastische Breccie) Lapillituff (Lapillistein) Aschentuff (Tuff i. e. S.) Klassifizierung pyroklastischer Festgesteine nach Fragmentgröße: nach der Art der Komponenten: nach Füchtbauer & Müller (1970) nach Pettijohn (1957) Umwandlung von lockeren Pyroklastika zu festen Gesteinen durch: - Zusammenschweißen der noch heißen Fragmente (Æ welded Tuff) - nachträgliches Verkitten der Fragmente durch Quarz, Calcit, Zeolithe, etc. Ignimbrite: Ablagerungen von Glutlawinen Bims: aufgeblähte, hochporöse und glasig erstarrte Lava(fetzen) Tuffite: umgelagerte Pyroklastika mit mehr als 50% Zumengung von Fremdgestein. 42 zu MINERALE und GESTEINE 15 Sedimente 1 Schichtung: Folge von Gesteinslagen die sich a) in ihrer Zusammensetzung und / oder b) in der Korngröße unterscheiden: 1) Horizontalschichtung Schichten spiegeln Änderungen im Ablagerungsmilieu wieder. Folge von dünnen Lagen: laminierte Schichtung Bsp: hell – dunkel Schichtung in Gletscherseen Æ Warven Gradierte Schichtung (allmähliche Änderung der Korngröße) unten: grobe Partikel oben: feine Partikel 2) Schrägschichtung Wechsel der Transportrichtung Æ Flüsse; Wattenmeer, Dünen Einteilung der Sedimente nach unterschiedlichen Bildungsbedingungen klastische Sedimente chemisch-biogene Sedimente biogene, organogene chemische Sedimente Sedimente Konglomerate Breccien Sandsteine (Arkosen, Grauwacken) Siltstein Tonstein Verwitterung, Abtragung bestehender Gesteine, Transport, Ablagerung, Verfestigung Karbonate kieselige Sedimente (Cherts) Phosphate Kohle Karbonate kieselige Sedimente Evaporite Fe-reiche Sedimente Organismen sind beteiligt chemische Fällung von Mineralen 43 Minerale der Sedimente 1 SiO2 Modifikationen Quarz Chalcedon Opal SiO2 SiO2 SiO2*nH2O mikrokristalliner, faseriger Qz amorph, geringe Dichte Feldspäte: Orthoklas (K-Fsp) Albit (Na-Fsp) Anorthit KAlSi3O8 NaAlSi3O8 CaAl2Si2O8 Glimmer: Muskovit Tonminerale: K2Al4[Si6Al2O20](OH)4 Schichtsilikate Verschiedene Tonmineralgruppen (2-Schicht, 3 Schicht, Di-oktaedrisch, Tri-oktaedrisch) sehr feinkörnig, (<2µm), Tonminerale sind mit bloßem Auge oder mikroskopisch nicht unterscheidbar. Unterscheidung erfolgt meist röntgenographisch Kaolinit Al4[Si4O10](OH)8 Di-oktaedrisch, 2-Schicht alternierende Schichten aus SiO4 Tetraedern und Al(O,OH)6 Oktaedern Sehr wichtiges technisches Mineral: - zur Herstellung von Papier (Füllmittel) - Porzellanherstellung: sehr reiner Kaolinit zur Herstellung von weißem Porzellan Montmorillonit bzw. (Na,Ca)x(Al,Mg)4[Si8O20](OH)4 * nH2O (Na,Ca0.5)xMgxAl4-x[Si8O20](OH)4 * nH2O Durchschnitt: x=0.7 Di-oktaedrisch, 3-Schichtsilikat, Na, Ca, H2O zwischen TOT Schichten (SiO4 Tetraeder und Al,Mg(O,OH)6 Oktaeder) kann unterschiedliche Mengen H2O einbauen Æ mehrere Schichten H2O zwischen TOT Æ innerkristalline Quellung Illit K1-1.5Al4[Si7-6.5Al1-1.5O20](OH)4 Di-oktaedrisch, 3-Schichtsilikat, "schlechte" Glimmer, dem Muscovit ähnlich aber mit K und Al Defizit Übergang Tonmineral – Glimmer Hydro-Muskovit (H3O+,K)2Al4[Si6Al2O20](OH)4 + Substitution von K durch H3O+ 44 Oxide, Hydroxide Hämatit Fe2O3 stahlgrau – rotbraun - schwarz hohe Dichte, roter Strich halbmetallischer – metallischer Glanz Limonit Minerale: Goethit α-FeOOH Lepidokrokit γ-FeOOH Bauxit Minerale: Gemenge aus folgenden Mineralen Gibbsit Böhmit Al(OH)3 α-AlOOH Diaspor γ-AlOOH "Nadeleisenerz", kann mit Hämatit verwechselt werden, Unterscheidung: gelb-brauner Strich gelbbraun – dunkelbraun oder schwarz "Rubinglimmer", weniger häufig als Goethit Bauxit = weich, gelb-brauner Strich durch FeOOH Verunreinigung weich (H=2.5-3.5) hart (H=6.5-7), relativ dicht (D=3.4), sehr gute Spaltbarkeit, Glasglanz relativ weich (H=3-4), oft mikrokristallin Karbonate Calcit Gruppe: Calcit CaCO3 geringe Härte (H=3); perfekte Spaltbarkeit (Rhomboeder), braust mit kalter, verdünnter HCl farblos, weiß, gelblich - rötlich Magnesit MgCO3 härter als Cc (H=4-5); perfekte Spaltbarkeit (Rhomboeder), braust nicht mit verdünnter HCl weiß, gelblich, bräunlich kann massiv, dicht ausgebildet sein Æ porzellanartig Siderit FeCO3 hohe Dichte (D=4); perfekte Spaltbarkeit (Rhomboeder) hell-dunkelbraun braust mit warmer, verdünnter HCl relativ geringe Härte (H=3.5-4) Dolomit Gruppe Dolomit CaMg(CO3)2 Aragonit Gruppe Aragonit CaCO3 perfekte Spaltbarkeit (Rhomboeder), braust nicht mit verdünnter HCl (nur wenn gemahlen) weiß, gelblich – rötlich kann leicht mit Calcit verwechselt werden orthorhombisch, pseudohexagonale Ausbildung relativ geringe Härte (H=3.5-4) braust mit kalter, verdünnter HCl; farblos, weiß, gelblich kann leicht mit Calcit verwechselt werden, hat aber nicht die rhomboedrische Spaltbarkeit 45 zu MINERALE und GESTEINE 16 klastische Sedimente Klastische Sedimente entstehen durch mechanische Ablagerung von detritischen Körnern oder Gesteinsfragmenten, die durch verwitterungsbedingten Zerfall und Erosion aus älteren Gesteinen freigesetzt worden sind und/oder aus Mineralneubildungen, die bei der Verwitterung entstanden sind. Prozesse zur Bildung klastischer Sedimente 1. Verwitterung 2. Erosion / Abtragung 3. Transport der Einzelkörner/Klasten 4. Sedimentation, Ablagerung 5. Diagenese, Verfestigung aus Press, Siever, Grotzinger & Jordan (2003) Verwitterungsprozesse und ihre Produkte 1. Physikalische Verwitterung Æ mechanische Zerkleinerung 2. Chemische Verwitterung Æ Lösung, Mineralneubildung, Verwitterungsrest 3. Biologisch-chemische Verwitterung aus Open University, S260, Block 2, Earth Materials (1999) 46 Frühkristallisate (Ol, An, Pyr, Hbl, Bt) sind besonders anfällig für chemische Verwitterung (Æ umgekehrtes Bowen Schema) Neubildung von Mineralen: Fe-Oxide, AlHydroxide, Qz, Tonminerale Reaktionen sind pH-Wert abhängig. Beispiele Saures Milieu (pH<7): • K-Feldspat Æ Muskovit Æ Kaolinit Æ Gibbsit • Plagioklas Æ Montmorillonit • Hämatitbildung durch Verwitterung und Oxidation von mafischen Mineralen Basisches Milieu (pH>7): • Bildung von Bauxit aus Aluminosilikat (Lösung von Alkalien und SiO2) Klassifizierung klastischer Sedimente 1. Korngröße 2. Mineralogie 3. Bindemittel zu 1) Korngröße Übersicht der klastischen Sedimente nach Korngrößen (aus Rothe, 2002) weitere Kriterien: Rundungsgrad, Sortierung, Gradierung 47 Bilder zur visuellen Abschätzung der Kornrundung, Sortierung und Gradierung Kornrundung: nach Open University, S260, Block 2, Earth Materials (1999) Kornsortierung: Gradierung: Klastische Sedimentgesteine (nach Korngröße und –form klassifiziert) Konglomerate: verfestigte Kiese und Schotter aus überwiegend rundlichen (>50%) Mineralund Gesteinsbruchstücken (>2 mm), schlecht sortiert, Matrix kann sandig-siltig-tonig sein. Breccien: bestehen hingegen aus überwiegend eckigen Komponenten > 2 mm, schlecht sortiert. Sie sind i.d.R. schneller abgelagert als Konglomerate. Sandsteine (0.063-2 mm): bestehen überwiegend aus Quarzkörnern (neben Feldspäten und Gesteinsbruchstücken). Die Körner sind noch mit blossem Auge erkennbar. Siltsteine (0.063-0.002 mm) stellen eine Übergangsgruppe dar. Die kleinen Körner werden meist als Schwebfracht transportiert. Die Körner lassen sich noch mit der Lupe erkennen, beim unverfestigten Sediment lassen sich Körner beim Zerreiben zwischen den Fingern spüren. Tonsteine (<0.002 mm) bestehen überwiegend aus Tonmineralen. Auch mit dem Mikroskop lassen sich die Körner nicht mehr auflösen, beim Zerreiben von Ton sind die Mineralkörner nicht zwischen den zu Fingern spüren. 48 zu 2) Mineralbestand Quarz = Hauptmineral in Sandsteinen (Quarzsandsteinen). Helle Glimmer (Muskovit) sind ebenfalls häufig (Glimmersandsteine). Sandsteine mit Glaukonit (grünes, z.T.: körnig vorkommendes Schichtsilikat) nennt man Glaukonitsandsteine. Arkosen: Sandsteine mit mehr als 25% Feldspatgehalt (oft zu Tonmineralen umgewandelt); oft rötlich gefärbt, z. T. schlecht sortiert und bestehen aus eckigen Körnern. Grauwacken: meist graue bis dunkelgraue, oft schlecht sortierte Sandsteine mit hohem Matrixanteil, wobei die eckigen bis subangularen (beginnende Kantenrundung) Körner in der größtenteils tonigen Matrix schwimmen. Eines von vielen unterschiedlichen Diagrammen zur mineralogischen Klassifizierung von Sandsteinen (aus Matthes, 2001) Nomenklatur der klastischen Sedimente mit karbonatischem Anteil 49 Übergänge zwischen Kalken und Tonen und deren technische Verwendung zu 3) Bindemittel Bindemittel zwischen den Körnern werden durch Prozesse der Diagenese (Zementation) gebildet und bestimmen zu einem großen Teil die Härte des Gesteines. Körner Quarz Bindemittel SiO2 (Zement) Gestein Quarzsandstein Quarz CaCO3 (Zement oder Matrix) Fe2O3, FeOOH (Zement oder Matrix) Kalksandstein Eisenschüssiger Sandstein Ton (Matrix) Toniger Sandstein Quarz Quarz Drucklösung, Anwachssäume, sehr harte Gesteine Test mit HCl rötliche Sandsteine, Häutchen von Hämatit um Quarzkörner, Fe-Gehalte aber gering (<1%) Matrix in erster Linie nicht klastisch, Illit-Kaolinit-Neubildungen, oft porös, wenig fest, Körner abreibbar Matrix: Körner <30 µm Sonstiges Dendriten im Sandstein: keine Fossilien, sondern anorganische Ausfällungen von Eisenoxid / hydroxid (braun) und/oder Manganoxid / -hydroxid (schwarz) Weitere Eigenschaften zur Klassifizierung von klastischen Sedimenten - verschiedene Schichtungsgefüge (Parallel-, Schrägschichtung, Gradierung) Æ geben Hinweise zur Interpretation des Ablagerungsraumes. - können Fossilien führen (Muscheln, Gastropoden, Crinoiden oder Brachiopoden und Mikrofossilien). Verschiedene Lebensspuren (Ichnofossilien), Sedimentstrukturen (Rippelmarken, Trockenrisse etc.) oder auch Konkretionen (Toneisenstein-K.) kommen vor. 50 zu MINERALE und GESTEINE 17+18 Minerale d. Sedimente 2 + chem.-biogene Sedimente Chloride Halit NaCl kubisch farblos, weiß, kann gefärbt sein: rötlich, bläulich, gelblich Glasglanz sehr gute würfelige Spaltbarkeit, sehr weich (H=2.5) geringe Dichte (D=2.1-2.2 g/cm3), salziger Geschmack, löslich in H2O kann mit Sylvin verwechselt werden, hat aber einen weniger bitteren Geschmack, Sylvin KCl kubisch farblos, weiß, kann gefärbt sein: rötlich, bläulich, gelblich Glasglanz sehr gute würfelige Spaltbarkeit, sehr weich (H=2), geringe Dichte (D=2.0 g/cm3), bitter-salziger Geschmack, löslich in H2O kann mit Halit verwechselt werden, hat aber einen bitteren Geschmack Sulfate wasserfreie Sulfate Baryt BaSO4 Anhydrit CaSO4 wasserhaltige Sulfate Gips CaSO4 * 2H2O orthorhombisch weiß – grau, gelblich Glasglanz, Perlmutterglanz hohe Dichte (D=4.5 g/cm3) gute Spaltbarkeit, oft tafelige Form Härte=3-3.5 orthorhombisch weiß - grau, häufig bläulich, rötlich Glasglanz, Fettglanz, Perlmutterglanz relativ dicht (D=3-3.5 g/cm3) gute Spaltbarkeit (würfelähnlich), oft massig, körnig, selten gut ausgebildete Kristalle Härte=3-3.5 monoklin farblos, weiß, gelblich Glasglanz, Perlmutterglanz sehr weich (H=2) 3 sehr gute Spaltbarkeiten Phosphate Apatit Ca5[PO4]3(F,OH,Cl) Unterscheidung in Fluor-, Hydro- und Chlorapatit hexagonal viele unterschiedliche Farben: farblos, grünlich, gelblich, rötlich Strich: weiß Fettglanz auf muscheligem Bruch, keine ausgeprägte Spaltbarkeit Härte=5, im Handstück oft schwierig zu identifizieren 51 Chemisch - biogene Sedimente zu Minerale und Gesteine 15 Chemisch – biogene Sedimente entstehen entweder auf anorganischem Wege durch Ausfällung von gelöstem Material oder unter Mitwirkung von Organismen Chemische Sedimente (Ausfällungsgesteine) Karbonatgesteine Kieselige Sedimente Evaporite (u.a. Salzgesteine) sedimentäre Eisenerze Biogene Sedimente Karbonatgesteine Kieselige Sedimente Phosphatische Gesteine Kohle Ölschiefer Karbonatgesteine vorwiegend anorganisch gebildet Kalksinter (Kalktuff, Travertin, Tropfsteine) Kalkoolith vorwiegend organisch gebildet Korallenkalk Muschelkalk Foraminiferenkalk Kalkschlamm (verfestigt zu Kalkstein) Anorganisch gebildete Karbonatgesteine Von maßgeblicher Bedeutung für die Bildung kalkiger Ablagerungen ist das Kalk-Kohlensäure-Gleichgewicht: CO2 + H2O = H2CO3 (Kohlensäure) = H+ + HCO3CaCO3 (fest) + CO2 + H2O <-> Ca(HCO3)2 (gelöst) Dieses Gleichgewicht wird vor allem von der Wassertemperatur und dem Druck, aber auch durch Pflanzenaktivität (Photosynthese) bestimmt. T-Erhöhung Æ Löslichkeitserniedrigung P-Erhöhung Æ Löslichkeitserhöhung aus Correns (1968) 52 Spezielle Karbonatgesteine: anorganisch gebildete Karbonatgesteine Kalksinter: Oberbegriff für festländische Kalksteinbildungen (Süßwasserkalk): Kalktuff, Travertin, Tropfsteine Kalktuff : poröser, wenig fester Kalkstein (überwiegend calcitisch, bei heißen Quellen auch Aragonitausscheidung). Kalkausscheidung durch Temperaturerhöhung oder Druckentlastung Travertin: poröse, aber feste Quellauscheidung von Kalkstein (schleif- und polierfähig). Bei einigen Typen u.U. nachträgliche, diagenetische Ausfüllung der Poren von Kalktuff mit Kalkzement Tropfsteine: Säulenartige oder vorhängeähnliche Karbonatausscheidungen in Höhlen, Kalkausscheidung durch Temperaturerhöhung (Verdunstung) oder Druckentlastung. Meist calcitisch, in Dolomitgebirgen aber auch dolomitisch. Oolithe (Rogensteine): Gesteine, die aus einzelnen Ooiden aufgebaut sind. Ooide: massive Kügelchen (wenige mm groß), die lagig konzentrisch aufgebaut sind, rund oder oval, mit Kristallisationskern, Ausfällungen von Aragonit (Genese noch nicht völlig geklärt, u.U. durch Mikroorganismen. Später oft in Calcit umgewandelt und radialstrahlig, Entstehung im sehr flachen Bewegtwasser. Rauhwacke: poröses Karbonatgestein Æ Hohlräume entstanden durch Auflösung von evaporitischen Mineralen: Salze wie Anhydrit, Gips, Steinsalz. Æ Lösungshohlräume sind oft eckig Dolomit: Beim Dolomit wird 50% des Ca durch Mg ersetzt (CaMg(CO3)2; Dolomitisierung). Dolomit ist meist eine sekundäre Bildung, Ca-Austausch durch Mg im Meer- oder Porenwasser Æ schwachbraune bis gelbliche Sedimente mit hoher Porosität (Porenraumerweiterung durch Volumenverkleinerung: Dichte von Dolomit (ca. 3.0 g/cm3) ist höher als von Calcit (um ca 10%)) Mit verdünnter Salzsäure (10%) brausen diese Gesteine schwächer als andere Karbonate. organisch gebildete Karbonatgesteine Mineralogie: Calcit, Aragonit Viele Organismen bilden Schalen aus Aragonit, nicht aus Calcit (z.B. Schnecken, Ammoniten, Korallen) Fossilien führende Kalksteine: Korallenkalk, Muschelkalk, Ammonitenkalk etc. Dichter Kalkstein: verdichteter, mariner Kalkschlamm: Mikroorganismen oder Reste (Detritus) größerer, höherer Organismen. Schalenreste können völlig zertrümmert sein oder bei diagenetischer Umkristallisation (z.B. Aragonit Æ Calcit) zur Unkenntlichkeit verwischt worden sein. Plattenkalk: dünnschichtiger Kalkstein, Schichten können plattenartig abgenommen werden 53 Kieselige Sedimente vorwiegend anorganisch gebildet Kieselsinter Flint, Feuerstein vorwiegend organisch gebildet Kieselgur (verfestigt zu Diatomit) Radiolarit (verfestigt zu Kieselschiefer) Lydit (schwarzer Kieselschiefer) Mineralogie: Opal: SiO2 * nH2O, ca. 10% Wasser, hart (6-7), muscheliger Bruch, amorph, instabil Æ Umwandelung in Chalcedon (mikrokristalliner Quarz) Zwei Haupttypen von kieseligen Bildungen: 1. Gebankte kieselige Bildungen: primäre Ablagerung opal-produzierender Organismen (Radiolarien, Diatomeen) am Meeresboden oder in Seen (Gesteine: ‘Kieselschiefer’, Radiolarite, Lydite, Diatomite). Kieselgur / Diatomeenerde: verfestigter, aber wenig komprimierter Diatomeenschlamm. (Süßwasserablagerungen), hochporös, Dichte <1 g/cm3 2. Knollige kieselige Bildungen (Feuersteine, Flint) sind hingegen diagenetische, konkretionäre Bildungen. SiO2 wird bei erhöhtem pH im Porenwasser gelöst und an anderer Stelle wieder um einen Keim herum ausgefällt. Löslichkeit von SiO2 in Wasser bei 25°C aus Tucker, Sedimentary Petrology (2001) 54 Salzgesteine (Evaporite) Marine Evaporite Zu den Salzgesteinen gehören Bildungen aus leicht löslichen Mineralen wie Gips, Halit, Sylvin, Carnallit, Kieserit, etc. (Zusammensetzungen siehe Tabelle), die durch rein chemische Fällung aus dem Meerwasser entstanden sind. Hauptbestandteile des Meerwassers bei 35‰ Salzgehalt (aus Correns, 1968) Kationen Na+ K+ Mg2+ Ca2+ Sr2+ g/kg 10.750 0.390 1.295 0.416 0.008 Anionen ClBrSO42HCO3BO33- g/kg 19.345 0.065 2.701 0.145 0.027 Durch Eindunstung von Meerwasser (35‰ Salzgehalt) werden die folgenden Minerale bzw. Gesteine nacheinander ausgefällt (Ausfällungsreihe): 1. 2. 3. 4. Karbonate (Kalk, Dolomit), CaCO3, CaMg(CO3)2 Gips* und Anhydrit, CaSO4*2H2O, CaSO4 Steinsalz* , NaCl Edelsalze (Na, Mg, K-Wasser-Mischsalze, z.B: Sylvin, Carnallit, Kieserit, Polyhalit) Salzabscheidung bei vollständiger Evaporation einer 1000 m mächtigen Meerwassersäule (nach Zeil, 1990): Salz Mg-Sulfate und -Chloride K-Sulfate und -Chloride NaCl CaSO4 CaCO3 Gesamt Mächtigkeit (m) 2.40 0.40 12.40 0.50 0.05 15.75 55 Terrestrische Evaporite Die chemische Zusammensetzung der terrestrischen Oberflächenwasser unterscheidet sich im Gesamtsalzgehalt, als auch Verhältnis der gelösten Ionen vom Meerwasser. Da die im Süßwasser gelösten Ionen in erster Linie aus Verwitterungslösungen von magmatischen, metamorphen und sedimentären Gesteinen stammen, sind kontinentale Salzabscheidungen stark von den im Einzugsgebiet anstehenden Gesteinen abhängig. wesentliche Ionen im Süßwasser: Ca2+, HCO3-, SO42- Klassifikation der Evaporite: Die Gesteine werden in erster Linie aufgrund ihres Mineralbestands unterschieden: Bsp: Steinsalz, Gips, Anhydrit 56 Minerale der metamorphen Gesteine SiO2 Minerale Quarz Coesit Minerale und Gesteine 20+21 SiO2 SiO2 Hochdruck-Polymorph (P>25 kbar) Feldspäte Anorthit Albit Orthoklas / Kalifeldspat CaAl2Si2O8 NaAlSi3O8 KAlSi3O8 Plagioklas Alkalifeldspat Pyroxene OPX Enstatit Hypersthen Ferrosilit Mg2[Si2O6] (MgFe)2[Si2O6] Fe2[Si2O6] CPX Diopsid Hedenbergit Jadeit Ägirin Omphazit CaMg[Si2O6] CaFe[Si2O6] NaAl[Si2O6] NaFe[Si2O6] (Na,Ca)(Mg,Fe,Al)[Si2O6] Diopsid enthält oft Fe Kristallsystem: Ausbildung: Bruch: Härte: Glanz: Farbe: CaMg[Si2O6] Æ Diopsid – Hedenbergit Mischungsreihe monoklin (Klasse 2/m) stänglige Kristalle; auch körnig und dicht, uneben, teils faserig wirkend; zwei Spaltbarkeiten mit ca 90° 5–6 Glasglanz, (bei faserigen Aggregaten Seidig) grau – blassgrün - dunkelgrün Omphazit (Na,Ca)(Mg,Fe,Al)[Si2O6] Mischung aus Jadeit und Augit. Farbe grün Typisches Mineral in Eklogit (Hochdruckgestein) Wollastonit Kettensilikat Kristallsystem: Ausbildung: Bruch: Härte: Glanz: Farbe: Vorkommen: Verwendung: CaSiO3 (3er Einfachkette), kein Pyroxen monoklin (Klasse 2/m) oft nadelige Kristalle, die zu feinfaserigen Aggregaten vereint sein können; auch körnig und derb splitterig, faserig, zwei sehr gute Spaltbarkeiten mit ca 90° 4.5 – 5, oft schwer bestimmbar Glasglanz, auch perlmuttartig; bei faserigen Aggregaten Seidenglanz durchscheinend weiß bis leicht gefärbt in kontaktmetamorphen Kalken; selten vulkanisch (z.B. Vesuv) v.a. Rohstoff für die Feuerfestindustrie Kann mit Tremolit verwechselt werden 57 Amphibole Tremolit Aktinolith Hornblende Glaukophan Ca2Mg5[Si8O22](OH)2 Ca2(Mg,Fe)5[Si8O22](OH)2 Ca2(Mg,Fe,Al)5[(Si,Al)8O22](OH)2 Na2(Mg,Fe2+)3Al2[Si8O22](OH)2 Tremolit Ausbildung: Bruch: Härte: Glanz: Farbe: Ca2Mg5[Si8O22](OH)2 prismatisch, stengelig, nadelig splitterig, faserig, zwei sehr gute Spaltbarkeiten (ca 120°) 5-6 Glasglanz auf Kristallflächen, Seidenglanz wenn faserig durchscheinend weiß, grau, grünlich Aktinolith (Strahlstein) Ausbildung: Bruch: Härte: Glanz: Farbe: Ca2(Mg,Fe)5[Si8O22](OH)2 prismatisch, stengelig, nadelig splitterig, faserig, zwei sehr gute Spaltbarkeiten (ca 120°) 5-6 Glasglanz auf Kristallflächen, Seidenglanz hell- bis dunkelgrün Glaukophan Na2(Mg,Fe2+)3Al2[Si8O22](OH)2 Ausbildung: Bruch: prismatisch, stengelig-körnig, nadelig, faserig splitterig, faserig, zwei sehr gute Spaltbarkeiten (ca 120°) Farbe: blau – blaugrau - schwarzblau Æ Hochdruckmineral 58 Schichtsilikate Serpentin Mg6[Si4O10](OH)8 strukturelle Varianten: Antigorit, Lizarit, Chrysotil, Kristallsystem: monoklin, trigonal, orthorhombisch Antigorit (Blätterserpentin) Ausbildung: Kristalle meist sehr feinkörnig; mikrokristalline, makroskopisch dichte Aggregate; Bruch: muschelig, splitterig Härte: 3-4 Farbe: grünlich, gelblich, in dichten Massen auch schwarz bis schwarzgrün Glanz: matt, fettig Chrysotil (Faserserpentin, Chrysotil-Asbest) Ausbildung: faserige Aggregate Bruch: faserige Spaltbarkeit Farbe: weiß, gelblich-grünlich Glanz: matt, seidig (Aggregate) Vorkommen: Verwendung: metamorph; bildet oft nahezu monomineralische Gesteine (Serpentinite) Serpentinite als Schottermaterial; die Verwendung von Chrysotilasbest ist in der EG bis Ende 2007 noch sehr eingeschränkt erlaubt; Pyrophyllit Al4[Si8O20](OH)4 Talk Kristallsystem: Ausbildung: Mg6[Si8O20](OH)4 monoklin (Klasse 2/m) tafelige Kristalle; oft blättrige bis schuppige Aggregate; auch dichte Massen (= Speckstein) eine sehr gute Spaltbarkeit; schuppt beim Reiben ab 1 Perlmutterglanz weiß bis lichtgrün metamorph in der Papierindustrie (Füllmaterial), Kosmetikindustrie, als Schmiermittel, Bruch: Härte: Glanz: Farbe: Vorkommen: Verwendung: 59 Kristallsystem: Ausbildung: Bruch: Farbe: Härte: Dichte: Vorkommen: Mg6[Si8O20](OH)4 * 6Mg(OH)2 = Mg12[Si8O20](OH)16 MgÆFe2+, MgÆAl3+ + SiÆAl3+ Chlorit allg. (Mg,Fe,Al)12(Si,Al)8O20(OH)16 monoklin (Klasse 2/m) tafelige bis blättrige Kristalle eine vollkommene Spaltbarkeit (wie Glimmer) grün bis schwarz 2 – 2.5 2.6 – 3.3 metamorph; sedimentär Muscovit K2Al4[Al2Si6O20](OH)4 Biotit K2(Mg,Fe)6[Al2Si6O20](OH)4 Prehnit Schichtsilikat Kristallsystem: Ausbildung: Ca2Al2[Si3O10](OH)2 Chlorit Bruch: Glanz: Farbe: Härte: Dichte: Vorkommen: Rutil Kristallsystem: Ausbildung: Härte: Bruch: Farbe: Glanz: Strich: Dichte: Verwendung: orthorhombisch tafelig, oft gekrümmt, meist zu fächerförmigen oder hahnenkammartigen oder kugeligen Gruppen vereint uneben; gute Spaltbarkeit Glasglanz, Fettglanz farblos, gelblich-grünlich, 6-6.5 2.9 schwach metamorph, sekundäre Bildung in Blasenhohlräumen und Klüften TiO2 tetragonal (Klasse 4/mmm) stängelig, nadelig 6 – 6.5 eine mäßig gute Spaltbarkeit (rot)braun bis schwarz halbmetallisch gelb-braun 4.2 wichtiger Rohstoff (v.a. Rutil aus Seifenlagerstätten) für die Gewinnung des Leichtmetalls Ti; reines TiO2 als weißes Pigment (Farbenindustrie) 60 Aluminosilikate Andalusit Kyanit / Disthen Sillimanit Al2SiO5 Al2SiO5 Al2SiO5 Inselsilikate Wichtige Mineralgruppe für metamorphe Gesteine. Die drei verschiedenen Polymorphe von Al2SiO5 sind bei unterschiedlichen, für die Metamorphose relevanten P-T Bedingungen stabil (siehe Phasendiagramm). In Al2SiO5-führenden Gesteinen tritt in der Regel nur jeweils ein Al-Silikat auf; es gestattet Rückschlüsse auf die bei der Entstehung (Metamorphose) herrschenden P–T-Bedingungen. Andalusit Kristallsystem: Ausbildung: Bruch: Glanz: Farbe: Härte: Dichte: orthorhombisch (Klasse mmm) lang- dicksäulige Kristalle mit viereckigem (quadratisch oder rautenförmig) Querschnitt, der oft ein dunkles Kreuz aufweist (= Varietät Chiastolith) auch massige oder strahlig-stengelige Aggregate schlechte Spaltbarkeit Glasglanz, etwas fettig; oft jedoch auch trüb grau bis graublau, weiß, rötlichgrau bis rosa; Oberfläche der Kristalle oft mit Muskovit überzogen 7.5 (meist niedriger infolge Umwandlung) 3.2 Chiastolith: Anreicherung von kohligen Verunreinigungen in bestimmten Sektoren des Kristalls 61 Disthen / Kyanite (kyanos (griech.) = blau) Kristallsystem: triklin (Klasse 1) Ausbildung: Kristalle sind oft breitstängelig bis leistenförmig, linealartig, meist ohne Endflächen Bruch: fasriger Bruch; eine sehr gute Spaltbarkeit Glanz: Glasglanz, Perlmutterglanz; kantendurchscheinend - durchsichtig Farbe: weiß bis blau, meist scheckig Härte: Anisotropie der Härte: längs = 4, quer = 6.5 – dadurch praktisch unverwechselbar (Disthen: Dis = zwei, Sthenos = Stärke (griech.)) Dichte: 3.6 Vorkommen: oft zusammen mit Staurolith und Almandin Sillimanit Kristallsystem: Ausbildung: Bruch: Glanz: Farbe: Härte: Dichte: orthorhombisch (Klasse mmm) stängelige bis kleinnadelige Kristalle; auch faserige, filzige Aggregate (= Varietät Fibrolith), dann nur mikroskopisch erkennbar eine Spaltbarkeit Seidenglanz weiß bis grau, selten auch gelbgrau 6 bis 7 3.2 Granate Pyralspit-Gruppe (lückenlos mischbar) Pyrop Mg3Al2Si3O12 Almandin Fe3Al2Si3O12 Spessartin Mn3Al2Si3O12 Ugrandit-Gruppe (lückenlos mischbar) Uvarovit Ca3Cr2Si3O12 Grossular Ca3Al2Si3O12 Andradit Ca3Fe2Si3O12 Die Mischbarkeit zwischen Pyralspit- und Ugrandit-Gruppen ist begrenzt Inselsilikate Kristallsystem: Ausbildung: Glanz: Farbe: Härte: Bruch: kubisch (Klasse m3m) oft gut ausgebildete Kristallflächen: Rhombendodekaeder {110}, Ikositetraeder {211} und Kombinationen aus beiden; auch derb, körnig bis dicht Glasglanz bis Fettglanz, durchsichtig bis undurchsichtig rosa, rot, braun bis braunrot - Pyralspite gelblich, grünlich, braun - Grossular, Andradit smaragdgrün - Uvarovit schwarz - Melanit (CaNa2Ti2 Si3O12); 7 muschelig; keine Spaltbarkeit Form {110}: Rhombendodekaeder Form {211}: Ikositetraeder 62 Andere Silikate Zoisit Gruppensilikat Ca2Al3[Si3O12](OH) Kristallsystem: Ausbildung: orthorhombisch (2/m m) prismatische, oft gestreckt und in Längsrichtung gestreifte Kristalle, die zu strahligen oder spießigen Büscheln aggregiert sein können; auch körnig oder dicht und derb weiß - grau, grünlich, gelblich, rosa Glasglanz 6–7 3.2 uneben, eine sehr gute Spaltbarkeit metamorph, in Grünschiefern und in Amphiboliten und Eklogiten; Zersetzungsprodukt von Plagioklas Farbe: Glanz: Härte: Dichte: Bruch: Vorkommen: Epidot Ca2(Al,Fe3+)3[Si3O12](OH) Gruppensilikat Die Fe3+-arme Varietät heißt Klinozoisit (monoklin); Kristallsystem: Ausbildung: Farbe: Glanz: Härte: Dichte: Bruch: Vorkommen: Vesuvian (Idokras) Gruppensilikat Kristallsystem: Ausbildung: Bruch: Glanz: Farbe: Härte: Dichte: Vorkommen: monoklin (Klasse 2/m) prismatisch, flächenreich; gestreckt und in Längsrichtung gestreift, körnige, stengelige Aggregate, mitunter in Büscheln; auch körnig oder dicht und derb oft gelbgrün bis dunkelgrün, pistaziengrün („Pistazit“), rosa (Mn-reicher Piemontit), Klinozoist: grau Glasglanz auf Kristallflächen 6–7 3.4 uneben, muschelig, splitterig; eine sehr gute Spaltbarkeit metamorph (vor allem in Grünschiefern),oft in Klüften; Zersetzungsprodukt von Plagioklas Ca10(Mg,Fe)2Al4Si9O34(OH)4 tetragonal (Klasse 4/m m) kurz- und dicksäulig, seltener langsäulig und dipyramidal; oft flächenreich uneben, splittrig, keine Spaltbarkeit starker Glasglanz (funkeln); auf Bruchflächen Fettglanz gelb, braun, grün, 6-7 3.4 kontaktmetamorph 63 Cordierit (Mg,Fe)2Al4Si5O18 Ringsilikat / Gerüstsilikat Kristallsystem: orthorhombisch (Klasse mmm) Ausbildung: oft prismatische bis säulige Kristalle, aber auch körnig Bruch: muschelig, splitterig; eine gute Spaltbarkeit Glanz auf Bruchflächen fettig Härte: 7 Farbe: grau-gelblich, bräunlichblau, violett, tiefblau bis schwarz; durchsichtige Kristalle zeigen auffallenden Dichroismus (violettblau – gelb, braun) Vorkommen: metamorph; sehr selten magmatisch (Granite) Verwendung: Rohstoff für Keramiken (v.a. synthetisch hergestellt); wegen hoher Temperaturwechselbeständigkeit Trägermaterial für Automobilkatalysatoren und für feuerfestes Haushaltsgeschirr wenn nicht blau, kann Cordierit leicht mit Quarz verwechselt werden Staurolith Name Kristallsystem: Ausbildung: Bruch: Farbe: Härte: Dichte: Vorkommen: (Fe,Mg)4Al18Si7.5O44(OH)4 griech. stauros = Kreuz pseudorhombisch (Klasse mmm, eigentlich monoklin 2/m) breitstängelige bis langprismatische Kristalle; Durchkreuzungszwillinge sind relativ häufig; oft rauhe Oberfläche keine Spaltbarkeit, aber Querbrüche der Stängel braun bis schwarz 7 3.7 metamorph; oft von Disthen begleitet und manchmal mit diesem verwachsen 64 Metamorphose Minerale und Gesteine 22+23 Definition Metamorphose: Mineralogische und/oder strukturelle Umbildung von Gesteinen im festen Zustand infolge sich ändernder physikalisch-chemischen Bedingungen der Umgebung (Druck, Temperatur, Fluidzusammensetzung). Veränderungen: a) Gefüge Umkristallisation (Blastese): Kornvergrößerung, Kornverkleinerung, Foliation, Faltung b) Mineralbestand Phasenumwandlungen Æ Änderung der Mineralparagenesen (Paragenese: Gesamtheit der im GGW nebeneinander vorkommenden Minerale) c) chemische Zusammensetzung Æ Metasomatose z.B. Eindringen einer fluiden Phase Æ Zufuhr oder Abtransport von Elementen Bestimmende Faktoren der Metamorphose 1. Temperatur: Steigende T: Umkristallisation Æ Kornvergröberung; Triebkraft für Phasenumwandlungen 2. Druck: Triebkraft für Phasenumwandlungen; Einregelung von Kristallen bei gerichtetem Druck 3. Ausgangsgestein Die Zusammensetzung des Ausgangsgestein legt fest, welche metamorphen Mineralreaktionen unter bestimmten P,T Bedingungen überhaupt ablaufen können. Die Veränderung eines Kalksteins infolge von P, T Änderungen wird sich deutlich von der eines tonigen Sediments oder eines Basalts unterscheiden. 65 Metamorphosegrad Der Metamorphosegrad beschreibt eine grobe Einteilung der Metamorphosebedingungen im P,TFeld Metamorphosegrad: - spezifiziert nicht bestimmte P,T Felder, sondern hat relativ unspezifische Grenzen - höhere Gewichtung der Temperatur; Druck spielt keine wesentliche Rolle. Metamorphe Fazies heutige Definition: Gruppe von Gesteinen, die unter den gleichen metamorphen Bedingungen entstanden sind. D.h. eine Fazies entspricht einem Feld von bestimmten P,TBedingungen; die Faziesgrenzen sind aber unscharf. Entsprechend dem Ausgangsgestein kann die chemische und mineralogische Zusammensetzung unterschiedlich sein. Ursprünglich wurde der Faziesbegriff für Metabasite eingeführt (Eskola, 1915-1939) Æ d.h. die Faziesnamen beschreiben nur das Aussehen und Mineralparagenesen von Metabasiten, nicht aber die metamorphen Produkte anderer Ausgangsgesteine ! z.B. Amphibolit Fazies: Metabasit: Amphibolit (Hbl + Plag, ±Epidot ±Granat ±CPX) Metapelit: Glimmerschiefer (z.B. Disthen Granat Glimmerschiefer) 66 Das Gefüge der metamorphen Gesteine Die metamorphen Gesteine sind durch eine Umkristallisation = Blastese gekennzeichnet. Häufig erfolgt eine Kornvergröberung. Die neugebildeten Minerale werden als Blasten bezeichnet. Xenoblasten haben keine eigene Kristallform. Idioblasten sind hingegen idiomorph ausgebildet, also in ihrer Eigengestalt Porphyroblasten: häufig sind die neugebildeten Kristalle sehr viel größer als die Matrix; diese sind dann oft auch idiomorph. Beispiele für das durch Blastese entstehende kristalloblastische Gefüge: Granoblastisches Gefüge: Mosaik etwa gleich großer, überwiegend isometrischer Mineralkörner (Abb. a-c) Porphyroblastisches Gefüge: ein oder mehrere Minerale treten als große, oft auch idiomorphe Kristalle auf (Abb. d) Poikiloblasten: Einsprenglinge mit vielen Einschlüssen (Abb. e), geht bis zur Skelettstruktur (Abb. f) Foliation: Planares Gefüge, durch Einregelung blättchenförmiger und/oder prismatischer Minerale. Ursache: gerichteter Druck bei der Umkristallisation Aber auch eine lagige Anordnung von anderen Mineralen führen zur Foliation, z.B. Wechsellagen heller und dunkler Minerale im Gneis Tritt in einem Metamorphit kein Parallelgegefüge auf, so wird das Gefüge als richtungslos bzw. massig bezeichnet. Kataklastisches Gefüge: das metamorphe Gestein ist durch tektonische Kräfte intensiv mechanisch zerbrochen und zermahlen 67 Klassifikation und Namensgebung metamorpher Gesteine mehrere Kriterien: 1. Art des Ausgangsgestein 2. metamorpher Mineralbestand 3. Gefüge i) Metamorphite mit bzw. überwiegend mit Foliation ii) Metamorphite ohne bzw. überwiegend ohne Foliation iii) Kataklastische Gesteine zu 1) Art des Ausgangsgestein Die Vorsilbe Meta- kennzeichnet das Ausgangsgestein (Protolith) aus dem das metamorphe Gestein hervorgegangen ist. Bsp. Metasediment, Metapelit, Metabasit, etc. Die Vorsilbe Ortho- kennzeichnet ein metamorphes Gestein, das aus einem ehemaligen Magmatit entstanden ist. Bsp. Orthogneis – aus Granit Die Vorsilbe Para- kennzeichnet ein metamorphes Gestein, das aus einem ehemaligen Sediment entstanden ist. Bsp. Paragneis – aus Arkose zu 2) metamorpher Mineralbestand Der metamorphe Mineralbestand wird meist nur als Zusatz zum Namen verwendet: a) um markante Minerale im Gestein hervorzuheben: - Bsp. Forsterit-Marmor (Fo normalerweise nicht in Marmor vorhanden) b) um den Metamorphosegrad genauer zu charakterisieren - Bsp. Granat-Sillimanit Schiefer Sil= Hoch-T Al2SiO5 Æ T>500°C zu 3) Gefüge i) Metamorphite mit bzw. überwiegend mit Foliation Korngröße, Art der Spaltbarkeit, Bänderung (Lagen aus hellen und dunklen Mineralen) und Metamorphosegrad entscheiden über die Klassifizierung. a) Tonschiefer (Slate) sehr feinkörnig, slatey cleavage (perfekte, planare Spaltbarkeit) wie beim Dachschiefer, matte Schichtflächen, sehr geringer Metamorphosegrad b) Phyllit (Phyllite) sehr feinkörnig (in der Regel sind die Mineralkörner noch nicht mit dem bloßen Auge zu sehen), die vor allem aus Quarz und > 20 % Phyllosilikaten (charakteristisch ist Sericit = feinschuppiger Muskovit) bestehen. Dadurch perfekte, aber nicht mehr planare Spaltbarkeit, Seidenglanz auf Spaltflächen, geringer Metamorphosegrad c) Schiefer (Schist): mittel bis grobkörnig, Mineralkörner sind mit dem bloßen Auge zu erkennen, gute bis sehr gute, aber nicht mehr planare Spaltbarkeit (schistosity), u.U. gebändert (unregelmäßig wechselnde Lagen aus Glimmern und Qz, Fsp), mittlerer Metamorphosegrad Glimmerschiefer enthalten vor allem Glimmer (Muskovit, Biotit) und Qz. Grünschiefer enthalten Chlorit und z. T. noch weitere grüne Gemengteile wie Epidot/Zoisit und bisweilen auch Aktinolith; weiterer Hauptbestandteil ist Albit. Blauschiefer enthalten bläuliche Na-Amphibole (Glaukophan bzw. Crossit = Fe3+-haltiger Glaukophan) sowie Lawsonit (CaAl2Si2O7(OH)2+H2O) d) Gneis (Gneiss): mittel-grobkörnig, weniger blättrige Minerale (Glimmer), mehr stängelige Minerale (Hornblende) und Plagioklas Æ schlechte Spaltbarkeit, gebändert Æ unregelmäßig wechselnde Lagen aus hellen und dunklen Mineralen (gneissic banding), hoher Metamorphosegrad Orthogneis: Gneis aus magmatischem Ausgangsgestein Paragneis: sedimentäres Ausgangsgestein 68 e) Migmatit: Mischgestein mit einem unverändert metamorphen (gneisigen) Anteil, dem Paläosom, und einem richtungslos-körnigen (granitischen) Anteil, dem Leukosom, an dessen Rändern häufig dunkle Minerale wie z. B. Biotit, Hornblende und Granat (Melanosom) angereichert sind. Migmatite entstehen durch teilweises Aufschmelzen von Gneisen: Anatexis. ii) Metamorphite ohne bzw. überwiegend ohne Foliation a) Felse sind massig erscheinende Metamorphite. Hornfelse sind sehr feinkörnige, splittrig brechende Gesteine, die durch Kontaktmetamorphose von Tonen und Grauwacken entstehen. Kalksilikatfelse enthalten Kalksilikate (z. B. Tremolit, Diopsid, Grossular, Wollastonit) und < 50% Karbonate (Calcit, Dolomit). b) Quarzite bestehen zu > 80 % aus Quarz. c) Marmore bestehen aus Calcit und/oder Dolomit. Kalksilikat-Marmore enthalten > 50 % Karbonate und darüber hinaus Kalksilikate. d) Serpentinite sind feinkörnige oder feinfaserige Gesteine, die überwiegend aus SerpentinMineralen bestehen; sie können auch schiefrig ausgebildet sein. e) Amphibolite sind mittel- bis grobkörnige Gesteine, die vor allem Hornblende und Plagioklas enthalten. Teilbarkeit meistens schlechter als bei den Schiefern und Gneisen; die lagige / schiefrige Ausbildung kann auch fehlen. f) Granulite sind hoch temperierte Metamorphite der „Granulitfazies“, die überwiegend aus „trockenen“ Mineralen bestehen. Überwiegend fein- bis mittelkörnige Gesteine mit nicht immer vorhandenem feinschiefrigen Gefüge. Helle Granulite wie Charnockite bestehen wie die Gneise überwiegend aus Feldspäten und Quarz (manchmal lamellar ausgeplättet), sie enthalten jedoch keinen Muskovit; auch die dunklen Gemengteile sind überwiegend (OH)-frei: Granat und Hypersthen, welcher diagnostisch ist. Dunkle Granulite wie Pyriklasite enthalten neben Plagioklas als Hauptgemengteile vor allem Pyroxene (Opx und/oder Cpx) und Granat. g) Eklogite sind sind mittel- bis grobkörnig, meist massig erscheinende Gesteine, die aus grünen Pyroxenen (Omphacit) und rotem Granat (Pyrop-reich) bestehen. Produkte der Hochdruckmetamorphose basischer Gesteine iii) Kataktastische Gesteine sind überwiegend mechanisch zerscherte und zermahlene Gesteine wie z. B. tektonischen Brekzien, Kataklasite, Mylonite (auch Ultramylonite, Phyllonite, Blastomylonite) und Pseudotachylite. 69 Ausgangsgesteine und ihre Produkte bei der Regionalmetamorphose Vinx (2005) Leukokrater Granulit Genese: hochgradige Metamorphose von granitischen = sauren Ausgangsgesteinen in Abwesenheit von H2O Aussehen: helles Gestein, meist feinkörnig oftmals ist eine Foliation vorhanden, die aber weniger auffällig ist als bei Gneisen. Sie entsteht durch planare Einregelung der dunklen Minerale und durch plattig ausgewälzte Quarze (Plattenquarze) Mineralbestand (wegen Feinkörnigkeit makroskopisch schwer zu bestimmen): Quarz, Feldspat, daneben Granat, u.U. Disthen, Sillimanit, Pyroxene, Quarzit Genese: Regional- oder Kontaktmetamorphose von kieseligen Sandsteinen oder Kieselschiefern bei allem Metamorphosegraden Mineralbestand: >80% Quarz, enthält oft Hellglimmer, aber auch Feldspat, Chlorit, Magnetit, Granat, Disthen, Sillimanit Aussehen: helles Gestein, weiß, grau, gelblich, rötlich (Rotfärbung durch fein verteilten Hämatit) Gefüge: sehr festes Gestein durch intensive Verzahnung der Quarzkörner 70 Sepentinit Genese: niedrig- bis mittelgradige Regionalmetamorphose (Subgrünschiefer- bis untere Amphibolitfazies) von ultramafischen Ausgangsgesteinen (Peridotite, Dunite, Orthopyroxenite) Umwandlung von Olivin, OPX in Serpentin (Serpentinitisierung), Fe aus Olivin und OPX wird zu Magnetit umgewandelt, der fein verteilt ist und der das Gestein dann dunkel(grün) bis schwarz färbt Mineralbestand: überwiegend Serpentinminerale: Antigorit, Lizardit, Chrysotil (Mg6[Si4O10](OH)8) Aussehen: hellgrün – dunkelgrün – schwarz, feinkörnig bis dicht, meist massig, manchmal faserig oder blättrig matter bis ölig erscheinender Glanz, relativ weich (Antigorit Härte 3-4) Marmor Genese: Regional- oder Kontaktmetamorphose von Kalkstein oder Dolomit bei allem Metamorphosegraden Unterscheidung in: - reiner Marmor: >95% Karbonat (Calcit, Dolomit) - Marmor: überwiegend Karbonat (Calcit, Dolomit) wenn Calcit >50% vom Karbonatanteil = Calcitmarmor wenn Dolomit >50% vom Karbonatanteil = Dolomitmarmor - Silikatmarmor (unreiner Marmor): 5-50 Vol% Silikatminerale Aussehen: gleichkörniges, mittel- bis grobkörniges Gestein mit glänzenden Spaltflächen der Karbonatkristalle in reinem Zustand weiß, oft durch Verunreinigungen gefärbt: gelb-braun (Limonit), rot (Hämatit), grün (Chlorit, Serpentin), grau-schwarz (Graphit, kohlige Substanzen) Marmorierung: schlieriges Aussehen durch tektonisch bedingte, ungleichmäßige Verteilung von unterschiedlichen farbigen Anteilen granoblastisches Gefüge, Korngrenzen sind wenig verzahnt Deformation der Karbonatkristalle führt zu polysynthetischer Zwillingslamellierung =Druckzwillingslamellierung: Zwillingslamellen auf den Rhomboederflächen. Kalksilikatgesteine (Kalksilikatfelse) Genese: Regional- oder Kontaktmetamorphose von unreinen Kalksteinen (kieselige Karbonate: Kalksandsteine, Mergel) Viele Mineralreaktionen, insbesondere wenn Dolomit vorhanden ist (Dol Æ Mg-Quelle); oder wenn das Karbonat mergelig ist (Tonminerale Æ Al-Quelle). Je nach Ausgangsgestein ist eine Vielzahl von Gesteinen möglich, die von fast reinem Marmor über Silikatmarmor zu Kalksilikatgestein führen können kieseliger Kalkstein (ohne Dolomit): Marmor mit Wollastonit kieseliger Kalkstein (Cc + Dol): Marmor mit Cc, Dol, Talk, Tremolit, Diopsid, Forsterit, etc Æ Ca,Mg Silikate mergeliger Kalkstein: Marmor mit Cc, Zoisit, Grossular, Anorthit, Vesuvian, etc. Æ Ca,(Mg)-Al Silikate 71 Aussehen: mehrfarbig mit lagig streifiger oder fleckiger Farbverteilung häufigste Farben: außer weiß vor allem helle Tönungen von grau, grün, gelb, braun granoblastische Gefüge Granat, Vesuvian: isometrische Porphyroblasten, z.T. idiomorph Wollastonit: feinfaserige Aggregate Tremolit: leistenförmig-langgestreckt, idiomorph Skarn Vererztes Kalksilikatgestein Genese: kontaktmetamorph bzw. kontaktmetasomatisch = Zufuhr von fluiden Phasen, die reich an Si, Fe, Al, Pb, Zn, Cu, S, F, Cl, etc sind (pneumatolytische oder hydrothermale Lösungen) Æ Bildung von Metallsulfiden, Metalloxiden aber auch Bildung von Silikaten: Granat, CPX (Diopsid), Amphibole, Epidot, Vesuvian etc. Kontaktmetamorphose von Tonstein / Tonschiefer Bei Kontaktmetamorphose: Kornwachstum ohne Deformation Intrusion 1 2 Zone 1: Höchste Temperatur: Bildung von Hornfelsen T nimmt ab Æ massige, feinkörnige Gesteine dicht, hart, unregelmäßiger Bruch, keine Schieferung Bei sehr hohen Intrusionstemperaturen (z.B. Basalt), kann teilweise Aufschmelzung erfolgen Æ gefritteter Ton: Porzelanjaspis (Frittung = Zusammenbacken) Zone 2: Knotenschiefer Gesteine: Fleck-, Knoten-, Frucht-, Garbenschiefer Æ unvollständige Umkristallisationsprodukte Porphyroblasten bzw. Poikiloblasten von Cordierit, Andalusit, Biotit in Form von: - Flecken: - Knoten: - Frucht: - Garben: 2-dimensionell ausgebildet 3-dimensionell, kugelig ausgebildet 3-dimensionelles, langgestrecktes Ellipsoid (Getreidekorn) büschelartig (Andalusit, Chiastolith) Flecken, Knoten und Früchte sind durch Einschlüsse von kohligen Substanzen meist dunkel gefärbt. - ENDE 72 ANHANG WICHTIGE MINERALFORMELN SILIKATE Inselsilikate Olivin Forsterit Fayalit (Mg,Fe)2SiO4 Mg2SiO4 Fe2SiO4 Aluminosilikate Andalusit Kyanit / Disthen Sillimanit Al2SiO5 Al2SiO5 Al2SiO5 Granate Pyralspite Pyrop Almandin Spessartin Mg3Al2Si3O12 Fe3Al2Si3O12 Mn3Al2Si3O12 Ugrandite Uvarovit Grossular Andradit Ca3Cr2Si3O12 Ca3Al2Si3O12 Ca3Fe2Si3O12 Staurolith Zirkon Titanit Topaz (Fe,Mg)4Al18Si7.5O44(OH)4 ZrSiO4 CaTiSiO5 Al2SiO4(OH, F)2 Gruppensilikate Melilithe Gehlenit Akermanit Ca2Al[AlSiO7] Ca2Mg[Si2O7] Zoisit Epidot Vesuvian Ca2Al3[Si3O12](OH) Ca2(Al,Fe3+)3[Si3O12](OH) Ca10(MgFe)2Al4Si9O34(OH)4 Ringsilikate Beryll Turmalin Cordierit Al2Be3[Si6O18] NaMg3Al6[Si6O18](BO3)3(OH)4 (Mg,Fe)2Al4Si5O18 73 Kettensilikate Wollastonit CaSiO3 Pyroxene (Ca,Mg,Fe)2[Si2O6] Orthopyroxene [Opx]: Enstatit Hypersthen Ferrosilit Mg2[Si2O6] (Mg,Fe)2[Si2O6] Fe2[Si2O6] Klinopyroxene [Cpx]: Diopsid Hedenbergit Augit Jadeit Omphazit CaMg[Si2O6] CaFe[Si2O6] Ca(Mg,Fe2+,Fe3+,Al)[(Si,Al)2O6] NaAl[Si2O6] (Na,Ca)(Mg,Fe,Al)[Si2O6] Amphibole, vereinfacht: (Ca,Mg,Fe2+)7[Si8O22](OH)2 Anthophyllit Grünerit Cummingtonit Mg7[Si8O22](OH)2 Fe7[Si8O22](OH)2 (Mg,Fe2+)7[Si8O22](OH)2 Tremolit Aktinolith Hornblende (vereinfacht) Glaukophan Ca2Mg5[Si8O22](OH)2 Ca2(Mg,Fe)5[Si8O22](OH)2 Ca2(Mg,Fe,Al)5[(Si,Al)8O22](OH)2 Na2(Mg,Fe2+)3Al2[Si8O22](OH)2 Schichtsilikate Kaolinit Al4[Si4O10](OH)8 Montmorillonit (Na,Ca0.5)xMgxAl4-x[Si8O20](OH)4 * nH2O Durchschnitt: x=0.7 Illit K1-1.5Al4[Si7-6.5Al1-1.5O20](OH)4 Serpentine Antigorit / Chrysotil / Lizardit Mg6[Si4O10](OH)8 Pyrophyllit Al4[Si8O20](OH)4 Talk Mg6[Si8O20](OH)4 Chlorit (Mg,Fe,Al)12(Si,Al)8O20(OH)16 Muskovit K2Al4[Al2Si6O20](OH)4 Biotit K2(Mg,Fe)6[Al2Si6O20](OH)4 74 Gerüstsilikate Feldspäte Anorthit (An) Monalbit – Analbit - Albit (Ab) Sanidin – Mikroklin - Orthoklas Kalifeldspat (Or) CaAl2Si2O8 NaAlSi3O8 KAlSi3O8 Plagioklas: Alkalifeldspat Albit-Anorthit Mischkristalle Albit-Orthoklas Mischkristalle (bei hohen T) Foide Nephelin Leucit NaAlSiO4 KAlSi2O6 Sodalith Reihe Sodalith Nosean Hauyn Lazurit Na8(AlSiO4)6 (Cl)2 = 6 NaAlSiO4 * 2 NaCl Na8(AlSiO4)6 (SO4) = 6 NaAlSiO4 * Na2SO4 (NaCa)8-4(AlSiO4)6 (SO4)1-2 (NaCa)8 (AlSiO4)6 (Cl, S, SO4)1-2 Cordierit (Mg,Fe)2Al4Si5O18 OXIDE / HYDROXIDE Quarz Chalcedon (mikrokristallin) Opal (amorph): SiO2 SiO2 SiO2 * nH2O Magnetit Hämatit Fe3O4 Fe2O3 Limonit-Minerale FeOOH Bauxit-Minerale Gibbsit Böhmit / Diaspor Al(OH)3 AlOOH Rutil Ilmenit Chromit TiO2 FeTiO3 FeCr2O4 75 KARBONATE Calcit / Aragonit Magnesit Siderit Dolomit CaCO3 MgCO3 FeCO3 CaMg(CO3)2 CHLORIDE Halit Sylvin NaCl KCl SULFIDE Bleiglanz Zinkblende Kupferkies Pyrit PbS ZnS CuFeS2 FeS2 SULFATE / PHOSPHATE Baryt Anhydrit Gips BaSO4 CaSO4 CaSO4 * 2H2O Apatit Ca5[PO4]3(F,OH,Cl) 76