Digitised by the Harvard University, Download from The BHL http://www.biodiversitylibrary.org/; www.biologiezentrum.at Sitzungsberichte der mathematisch-naturwissenschaftlichen Classe« Jahrgang 1850. III. Heft (März). 16 4 Digitised by the Harvard University, Download from The BHL http://www.biodiversitylibrary.org/; www.biologiezentrum.at Digitised by the Harvard University, Download from The BHL http://www.biodiversitylibrary.org/; www.biologiezentrum.at 227 Sitzungsberichte der mathematisch-naturwissenschaftlichen Classe. Sitzung Llas hohe k. k. vom 7. März 1850. Ministerium für Handel, Gewerbe und öifentlicbe Bauten hat unter dem 14. Februar nachstehende Zuschrift an die Akademie erlassen: „Das Ministerium des Innern hat das von der löblichen kaiAkademie am 13. December v. J. abgegebene Gutachten über die Ausmittlung einer verlässlichen und leicht anwendbaren serlichen Branntweinwage, hieher zur Verfügung abgetreten." „Das Handelsministerium kann teressanten als in Erwägung der ebenso in- erschöpfenden Beleuchtung und vorgenommenen Versuche, nur dem Antrage der löblichen kaiserlichen Akade- mie beipflichten, dass die österreichische (Wagner'sche) Brannt- weinwage sowohl, als die Mängel ausser offenbaren sogenannte Cameralwage wegen ihrer Gebrauch zu setzen, dagegen der Tralles'sche Aräometer, wie er gegenwärtig in Preusseu üblich ist, in dem österreichischen Kaiserstaate als gesetzliche Wage zur Bestimmung des Branntwein- und Weingeistgehaltes, sowohl für den Verkehr Jedoch dürfte, um als den ämtlichen Gebrauch, einzuführen den Fortschritten der Wissenschaft und der Technik Rechnung zu tragen, sein, dass die sei. hierbei Anwendung anders der Beisatz zu machen construirter Aräometer durch für die Zukunft nicht ausgeschlossen sei, hier- wenn dieselben — nach vorauszuschickender technischer Prüfung hinsichtlich des Principes und der praktischen Verwendbarkeit — von dem Han- delsministerium als zulässig erkannt werden." „Bevor man jedoch zu dem Erlasse einer diessfälligen gesetzlichen Bestimmung schreitet, erlaubt man sich mit Rücksicht 16 * Digitised by the Harvard University, Download from The BHL http://www.biodiversitylibrary.org/; www.biologiezentrum.at 228 auf die Bemerkungen in dem siebenten Absätze des abgegebenen der löblichen Akademie gestellte Gutachtens, und auf das von höchst willkommene Anerbieten, dieselbe zu ersuchen, über die Anfertigung dieser Aräometer, über ihre Prüfung und Legalisirung, dann über ihren Gebrauch, die nöthigen Instructionen verfassen und hieher vorlegen zu wollen." Die Classe forderte die Herren Mitglieder, welche mit der Erstattung des Gutachtens auf, sich über Aräometer betraut waren, die auch diesem Geschäfte zu unterziehen. Das hohe k. k. Ministerium für Handel, Gewerbe und Akademie mit Zuschrift vom liche Bauten, übersandte der bruar eine Abschrift eines Circularschreibens der öifent1. Fe- Gesandt- k. k. schaft in Rio de Janeiro an sämmtliche k. k. Consular-Agenten in Brasilien^ vom 20. Oct. 1849, worin dieselben aufgefordert werden, die wissenschaftlichen Zwecke der kais. Akademie zu unterstützen. Herr Prof. Schrötter, wirkl. Mitglied, setzte den Vortrag seines Berichtes über die von ihm mit Unterstützung der Akademie unternommene wissenschaftliche Bereisung Englands fort. Herr Bergrath Franz Ritter von Hauer, correspondirendes Mitglied, gab eine Uebersicht der Arbeiten, welche von Seite der k. k. geologischen Reichsanstalt vorbereitet werden. Er be- merkte dass die freundliche Theilnahme, welche die hochverehrte mathematisch -naturwissenschaftliche Classe dieser neu gegründeten Anstalt geschenkt habe, derselben die Pflicht auferlege die Akademie in fortlaufender Kenntniss ihrer Bestrebun•^en zu erhalten, und dass Hr. Sectionsrath selbst durch Unwohlsein verhindert sei W. Haidinger, die erste der derartige Nachricht zu geben, ihn beauftragt habe diess zu thun. Um die eine an den beständige Verbindung mit allen jenen Personen, Arbeiten der geologischen Reichsanstalt Antheil nehmen, zu ermöglichen, sollen periodische Versammlungen gehalten und dann soll eine neue Zeitschrift herausgegeben werden. Die Versammlungen haben den 5. Februar begonnen, sie mit der Sitzung von Dienstag werden jede zweite Woche Diens- Digitised by the Harvard University, Download from The BHL http://www.biodiversitylibrary.org/; www.biologiezentrum.at 229 tag Abends um 7 Uhr im Locale des Museums der gischeu Reichsanstalt gehalten werden , und sind Die Zeitschrift führt den Titel „Jahrbuch der gischen Reichsanstalt", sie wird in läufig vierteljährig, erscheinen das ; k. k. geolo- öffentlich. k. geolo- k. Gross-Octav-Format, erste Heft vor- mit Ende soll März 1850 abgeschlossen werden. Den Druck besorgt die k. k. Hof- und Staatsdruckerei. Dem Programme die zu Folge, welches Herr Hauer v. an Gegenstände anwesenden Herren vertheilte, werden folgende den Inhalt desselben bilden: den Geologen während der Berichte über die von 1. Reisen erhaltenen Erfolge, nach Bedürfniss mit Abbildungen, Uebersichtskarten, Durchschnitten u. Angriff genommen s. w. Geologische Mitthei- Gegenden lungen auch über andere sind, als , die gerade in nicht Vorbereitungen zu den spätem Untersuchungen. Naturwissenschaftliche 2. Mittheilungen aus jenen Zweigen, die sich auf die Geologie, vorzüglich die des Kaiserreiches, beziehen, Geographie, Meteorologie, Physik, Chemie, Mineralogie, Paläontologie. Anwendung, Praktische 3. Bergbau, Mechanik, Hüttenkunde. der Erz- Die Beschreibung der geologischen Verhältnisse vorkommen ist innig mit den eigentlichen den Bergbauarbeiten Kenntniss verknüpft, so wie die chemische derselben mit Hüttenprocessen, den mechanischen und Vorgängen, um sie chemischen der Befriedigung der Bedürfnisse ent- gegenzuführeni Mittheilungen über geologisch -land- und 4. liche forstwirthschaft- und geologisch-technische Gegenstände, über Boden- kunde, Kenntniss der Baumaterialien schen Vorkommen bilden ein aller von Arten u. s. w. Die geologi- nutzbaren Mineralien Hauptaugenmerk der reisenden Geologen. GeschichtlicheVerhältnisse der geol. Reichs-Anstalt, Personen- 5. verhältnisse, Untersuchungsplane Statistische Uebersichten 6. Gegenstände, Preisen u. , Empfang von Sendungen. von Erzeugnissen montanistischer s. w. Die verzeichneten Mittheilungen erscheinen von Art : zweifacher Original- und Redactions-Artikel;, Berichte über neue eigene Digitised by the Harvard University, Download from The BHL http://www.biodiversitylibrary.org/; www.biologiezentrum.at 230 was aus fremden Quellen Arbeiten, und Berichte über dasjenige, geschöpft wird. Eine grosse Anzahl von Exemplaren wird an alle montani- Lehr- stischen Aemter, an wissenschaftliche Corporationen und anstalten vertheilt werden. Weiter ging Herr v. Hauer zu einer Auseinandersetzung des Planes über, nach welchem die Arbeiten zur geologischen Untersuchung des Landes im nächsten Sommer eingeleitet werden vom Herrn Dieser Plan wurde sollen. dinger entworfen, und erhielt bereits Sectionsrath die Hai- Genehmigung des hohen Ministeriums für Landescultur und Bergwesen. Zur Vollendung der ganzen Arbeit wurde 30 Jahren festgestellt ; andererseits bringen*, die Arbeiten auf eine Zeitraum von nicht leicht dürfte es möglich sein, mit den zu Gebote stehenden Mitteln zu ein dieselbe schiene es schneller zu Stande aber vortheilhaft nicht noch längere Periode zu vertheilen, oder gar sie zu beginnen ohne im Vorhinein schon Ziel festes ein zu stecken. Die Gesammt-Monarchie umfasst einen Flächenraum von ungefähr 12000 Quadratmeilen, auf jedes Jahr entfällt dem- nach durchschnittlich eine Länderstrecke von 400 Quadratmeilen zur Untersuchung. Wohl in jedem Kronlande der Monarchie sind geologische Untersuchungen von verschiedenen Vereinen oder Privatpersonen begonnen worden, und haben auch theilweise zu sehr wichtigen Resultaten geführt. Es würde aber nur eine Zersplitterung der Kräfte der geologischen Reichsanstalt herbeiführen, wollte man an allen Puncten diese Untersuchungen fortführen. Viel vortheilhafter erscheint es mit Concentrirung aller Mittel, die zu Gebote stehen, einen Theil der Monarchie nach zu nehmen. Die Reihenfolge den soll, dem andern in darf nicht durch die künstlichen Gränzen der nen Kronländer beirrt werden A ngriflf welcher dabei vorgegangen wer- in , wird sie einzel- vielmehr durch die Configuratio» und natürliche Beschaffenheit der Gebirge bestimmt; auch hängt Vollendung sie von der mehr oder weniger fortgeschrittenen der geographischen Grunde gelegt werden müssen, Nordabfall der Alpen von Wien Karten, die ab. Der bis den Arbeiten erste Angriff wird Salzburg gelten. zu dem Oester- reich ob und unter der Enns, der nördlichste Theil von Steyer- Digitised by the Harvard University, Download from The BHL http://www.biodiversitylibrary.org/; www.biologiezentrum.at 231 werden. mark, und Salzburg sollen dabei zuerst vollendet man diesen ersten Untersuchungen wird gesammelt haben, um dann in Bei hinlänglich Erfahrungen zwei Abtheilungen mit den Unter- suchunffen fortschreiten zu können. Die eine Hälfte des Personales wird sich erst nach Tyro.l wenden, dann in möglichst rascher Folffe von Westen nach Osten fortschreitend die Lombardie, Venedig, Kärnten, Steyermark, Krain, Görz und Gradiska, und Dalmatien vollenden. Die zweite Abtheilung hat inzwischen als Aufgabe Böhmen, Mähren und Schlesien vor sich. An der Nordseite soll dann weiter Galizien und die BukoTriest, Istrien wina, an der Südseite Croatien, Slavonien und die Militärgränze folgen, endlich mit Nord- und Südungarn , der Wojwodina und Siebenbürgen der Schluss gemacht werden. Uebrigens wird man bei dieser auch Sorge tragen einzelne Studien , Art des Vorganges doch welche zu den späteren Ge- sammt-Untersuchungen nützlich erscheinen, in allen Gegenden sich Gelegenheit dazu darbietet zu fördern. Dahin gehören wo insbesondere Untersuchungen über das Vorkommen von Erzen und anderen nützlichen Mineralien, Aufsammlung und Bestimmung der Petrefacten u. s. w. Die specielle Aufgabe des nächsten Sommers wird nun darin bestehen, durch Anfertigung genauer Durchschnitte nach verschie- denen Richtungen, die Aufeinanderfolge und Gliederung der einzelnen Gesteinsarten in der Osthälfte des Nordabhanges der Alpen festzustellen und hierdurch die nach dem gegenwärtigen Zustande der Kenntnisse noch nicht mögliche Ausführung von Detailkarten vorzubereiten. Diese Durchschnitte sollen aber nicht eine ideale Zusammenstellung einzelnen Orten ein allgemeines pflegt um dessen, beobachtet würde Schema was an verschiedenen enthalten vorstellen, wie ; man die geologischen Verhältnisse einer sollen sie es zu nicht entwerfen Gegend, die man untersucht hat in einem einzigen Bilde zusammenzufassen; sondern es sollen nur jene Beobachtungen eingezeichnet werden, die in der Ebene des Durchschnittes selbst aufgenommen wurden. Zu dem Ende in jenen sollen entlang den Richtungen, welche die wichtigsten Querthälern, interessantesten versprechen, Systeme von höchstens eine und Aufschlüsse Stunde von einander entfernten parallelen Durchschnitten erst geographisch verzeich- Digitised by the Harvard University, Download from The BHL http://www.biodiversitylibrary.org/; www.biologiezentrum.at 232 net werden, und zwar mit Zuhilfenahme k. k, Generalquartiermeisterstabes, die in auf den Wiener Zoll ausgeführt sind, und mit bisher schon vielfältige Höhenmessungen; ausgeführten des Detailkarten der dem Masstabe von 400" Benützung der möglichst durch Messungen von Pupcten deren Erhebung über die ist, wird man bemüht sein, ihnen Meeresfläche noch nicht bekannt nach und nach den möglichsten Grad von Genauigkeit zu geben. Diese Durchschnitte werden dann die Geologen in Natur der verfolgen und in jedem derselben alle Beobachtungen einzeichnen, die sie anzustellen im Stande Der sind. Masstab der Durch- Höhe und Längenausdehnung schnitte, für die einen Landstrich von 2 bis 4 Resultat der Arbeit darf Meilen man wohl Breite mit 200» gleich, wird System von Durchschnitten auf den Zoll betragen. Jedes in sich Sicherheit fasst und als eine voll- Kenntniss der Lagerungsverhältnisse in jedem kommen genaue dieser Landstriche Die Zusammenfassung und Ver- erwarten. gleichung der in jedem derselben gewonnenen Thatsachen, wird, so darf nitiv man hofl'en, die Formationsreihe der Alpengesteine defi- Die Aufnahme von geologischen Detailkarten feststellen. wird nach Beendigung dieser Vorarbeit auf keine besonderen Schwierigkeiten mehr stossen. Derartige Systeme von Durchschnitten sollen im nächsten Sommer aufgenommen werden 1. In : der Richtung von Neunkirchen nach Lilienfeld, von der Wiener Tertiärebene angefangen bis zu der Donau. In das neuen Bereich dieses Systemes fallen die Kreideschichten der Welt am Fusse der Wand mit ihren reichen Kohlenniederlagen, zahlreiche Berührungspuncte zwischen den Kalksteinen und Wie- nersandsteinen in der Gegend von Lilienfeld, die Serpentinstöcke von Willendorf u. s. w. Die Aufnahme dieses Systemes von Durchschnitten wird Herr Bergrath Czjzek, dessen vielfältige schon vollendete geologische Arbeiten im Wiener Becken Gegend von Klein-Mariazell u. s. in der w. ihn ganz dazu vorbereitet haben, besorgen. 2. Durchschnitt von Lilienfeld und Brandhof. Er schliesst unter einem schiefen Winkel an den vorigen an und reicht südlich bis in die Gegend von Leoben. Herr Johann Ku der na tsch durch werthvolle geologische Arbeiten im Banat mit der nöthi- Digitised by the Harvard University, Download from The BHL http://www.biodiversitylibrary.org/; www.biologiezentrum.at 233 gen prcactischen Erfahrung bereits ausgerüstet , wird denselben übernehmen. Durchschnitt von Pechgraben und Eisenerz. Die Haupt- 3. Systemes geht von Steyer nach Eisenerz, ungefähr richtuiig des dem Ennsthale, und setzt nördlich bis zur Donau fort; westliche Abzweigung folgt im Allgemeinen der Richtung entlang eine von Grossraming nach Admont. Herr Custos der schon Ehrlich den vorigen Jahren im Auftrage in des von Linz, inneröster- reichischen-geognostisch-montanistischen Vereines, die Gegenden welche hier durchschnitten werden, untersucht hatte Bergrath Hauer, werden Durchschnitt von 4. Donau v. Ischl und dem Dachstein. bei Engelhardszell, durch das Arbeiten in mein bekannt sind, Gelegenheit haben, V^on der Salzkammergut, über den Dachstein bis ins Ennsthal herab. Herr Franz vielfältige und Herr diese Durchschnitte aufnehmen. dem Gebirgsstocke Simony dessen des Dachsteines allge- wird durch die Aufnahme dieser Durchschnitte alle früheren Untersuchungen zu einem Ab- schlüsse zu bringen. 5. am Durchschnitt von Salzburg Inn über Salzburg, dann lein, das Tännengebirge u. dem s. und Werfen, von Braunau Salzathale entlang über Hal- w. bis zu den Schiefern der salz- burgischen Central- Alpenkette. Herr M. V. Lipoid, der so rühmlichen Antheil an den Arbeiten bei der Aufnahme der geologi- schen Karten von Tirol genommen hat, wird diesen Theil der Arbeiten ausführen. Herr k. k. J. J. Pohl, Assistent am chemischen Laboratorium des polytechnischen Institutes und Supplent des Lehrfaches der speciellen technischen Chemie daselbst , begann einen Vortrag über die Siedepuncte mehrerer alkoholhaltiger Flüssigkeiten und die darauf gegründeten Verfahren zur Bestimmung ihres Alkohol- gehaltes. Sitzung Herr Carl Langer, vom 14. März 1850. Dr. der Med., hatte der Classe in ihrer Sitzung vom T.Februar eine handschriftliche Abhandlung: „Ueber den Bau und die Entwickelung der Milchdrüse bei beiden Geschlechtern" sammt 3 Tafeln Handzeichnungen , zur Aufnahme : Digitised by the Harvard University, Download from The BHL http://www.biodiversitylibrary.org/; www.biologiezentrum.at 234 in die Denkschriften überreicht. Herr Die Abhandlung wurde den wirkl. Hyrtl und Brücke zur Beurtheilung zugewiesen. Brücke las nun nachstehenden Commissionsbericht: Mitgliedern Prof. „Der Gegenstand dieser Abhandlung muss das Interesse des Anatomen und Physiologen nicht nur durch die Wichtigkeit des untersuchten Organs erregen sondern auch dadurch , , dass er uns einen weiteren Blick in das Entwicklungs- und Bildungs- leben der Drüsen überhaupt eröflfnet. Während der Untersuchende sich in dieser Rücksicht bei anderen Drüsen verhältnissmässig findet, kurze Periode des auf eine meistens Fötallebens angewiesen sehen wir hier im fertigen und vollständig ausgebilde- ten Organismus eine bisher untergeordnete und gleichsam noch ruhende Drüse sich zu einer der grössten und mächtigsten des ganzen Körpers entwickeln, und, nachdem die Zeit ihrer Funcist, allmälig wieder schwinden und in ihre frühere tion vorüber Bedeutungslosigkeit zurücktreten. tigkeit Nicht weniger als die Wich- Gegenstandes empfiehlt die Abhandlung die des lichkeit der darin niedergelegten Untersuchungen. lung der Drüse bei beiden Geschlechtern, Gründ- Die Entwick- ihr verschiedenes Verhalten in den verschiedenen Lebensaltern und die Veränderungen, welche sie während der beginnenden Mannbarkeit, wäh- rend der Schwangerschaft und so während der Lactation erleidet, und wie ihr Rückbildungsprocess sind sorgfältig erforscht, durch Abbildungen erläutert. Da demgemäss unsere Kenntniss von einem wichtigen Gegenstande durch die vorgelegte Abhandlung wesentlich erweitert wird, die hochgeehrte Classe ein, so selbige laden die Berichterstatter in die Denkschriften der Akademie der Wissenschaften aufzunehmen." kaiserlichen Dieser Antrag wurde einstimmig genehmigt. Der Präsidentens - Stellvertreter der kaiserlichen Akademie dem Herrn Minister der Wissenschaften hatte von Seiner Excellenz Bauten unter dem 19. Fe- für Handel, Gewerbe und bruar Zahl 497, nachstehende Zuschrift erhalten d. J., „Der k. k, öff"entliche Viceadmiral von Dahlrup hat bei dem k. k. Kriegsministerium beantragt, behufs der Uebung der Mannschaft und Förderung der commerciellen Zwecke mit einem unserer ' : Digitised by the Harvard University, Download from The BHL http://www.biodiversitylibrary.org/; www.biologiezentrum.at 235 Seefahrt ins Kriegsschiffe eine atlantische und Meer zu stille unternehmen. Der Antrag hat im Ministerrathe allen den Anklang den er verdient, und ich theile unter Einem im g-efuiiden, Wege Aeussern meine Ansichten über die innere Einrichtung und den Plan dieses Unter- Ministeriums des des k. k, Ausdehnung, nehmens die mit. Ich erwähne darin unter Anderen, dass das Schiff, Meere wieder auf dem Wege über das Cap Hörn zurückzukehren, seine Fahrt nach Westen fortsetzen und China, Siam, Singapure, Ceylon, Bombay, das Cap und die West- statt vom stillen küste Afrika's berühren sollte. Es schien mir ferner eben so nützlich, als der Achtung, welche jeder Staat der Wissenschaft schuldig ist, entsprechend , dass dieser Expedition auch bestimmte wissenschaftliche Aufgaben gestellt oder selbst ein oder zwei Männer der Wissenschaft beigegeben würden. Ich zweifle nicht, dass die kais. Akademie der Wissenschaften für den erwähnten Zweck aus ihren Fonds Einiges zu verwenden im Stande sein werde, und dass sich sachkundige Männer finden werden, welche aus Liebe zur Wissenschaft sich der vorliegenden ehrenvollen Aufgabe unentgeltlich unterziehen werden. Die Kosten der Ueberfahrt und dem Schiffe) die Panatica (der Unterhalt auf würde ohnehin von dem Staate getragen werden. Bei der Dringlichkeit der Sache, denn die Expedition soll schon im April d. J. Statt finden, glaubte ich mich unmittelbar an Euer Hochwohlgeboren wenden zu sollen, ich ersuche aber, Ihre Vorschläge Cultus gefälligst und des Unterrichts mittheile, an Wege im , dem des Herrn Ministers ich gegenwärtiges Schreiben mich leiten zu wollen." V. Dem in des der Gesammt-Sitzung vom 28. Brück, m. Februar p. gefassten Beschlüsse gemäss wurden sämmtliche wirkliche und correspondirende Mitglieder der kaiserlichen Akademie von diesem ehrenvollen Antrage in Kenntniss gesetzt in und ersucht, der Akademie kürzester Frist mitzutheilen 1. ob sie geeignet wären an dieser Reise Theil zu nehmen? 2. wenn ein diess nicht der Fall sein sollte, ob sie Indi- viduum zu bezeichnen hätten, welches die Interessen der Akademie vollkommen zu vertreten geeignet ist, und sich zu der Reise herbeilassen will 5 : : Digitised by the Harvard University, Download from The BHL http://www.biodiversitylibrary.org/; www.biologiezentrum.at 236 welches die Wünsche sind, die sie für ihre Wissenschaft 3. durch die Expedition hung wurden die als realisirbar erachten. In dieser Bezie- Herren Mitglieder ersucht, jeden Punct bestimmt zu formulireu, mit den nöthigen Nachweisungen zu versehen, und unter Bezeichnung der zweckdienlichsten Hilfsmittel der Akademie einzusenden. vom der Sitzung In 7. Februar ernannte die Classe eine Commission, bestehend aus den wirkl. Mitgliedern: Part seh, Unger, Hyrtl, Kollar, Doppler, Fenzl, Fitzinger, Hecke 1, Boue, Diesing zur Berathung der den Theilnehmern an der beabsichtigten Reise um die Erde zu ertheilenden In- Herr Custos Parts ch struction. nun im Namen der erstattete Commission folgenden Bericht Der Commission wurden zuerst Aufforderung, bis 9. März an die in Folge ergangener Akademie von wirklichen und die correspondirenden inländischen Mitgliedern eingelangten, auf die um Reise die Erde mit einem den Zuschriften mitgetheilt. k. k. Kriegsschiffe Diese sind , Bezug haben- nach dem Tage der Einlangung geordnet Nr. 1. Ein Brief des wirklichen phisch-historischen Classe, Freiherrn den General-Secretär „dass nach , seiner , Mitgliedes der philoso- Hammer-Purgstall an dessen wesentlicher Inhalt darin besteht, Ueberzeugung nur , Individuen mathematisch-naturhistorischen Classe zur von der Reise vorgeschlagen werden sollen indem alle auf einer Reise um die Erde zu machenden Entdeckungen und Bereicherungen der Wissenschaft , nur Gebiet der Geographie ins wegs und aber in das der Philosophie gehören ; der kurze Aufenthalt in , Naturgeschichte, keines- Geschichte und Philologie den Häfen und an den Küsten der zu berührenden Länder und Inseln weder zu einem Studium der Geschichte, noch der Sprache ausreicht und die ethnogra- phischen Beobachtungen auch dem Naturforscher nicht bei Seite liegen Der Freiherr meint daher dass der Wissenwenn weit wesentlicherer Dienst erwiesen würde dürfen." schaft ein , die Zahl der zu sendenden Individuen nur von der mathematisch- naturhistorischen Classe ausgefüllt würde, ohne dass sich desshalb die historisch-philosophische Classe nothigen Geldunterstützung entziehen dürfe. des Beitrages zur , Digitised by the Harvard University, Download from The BHL http://www.biodiversitylibrary.org/; www.biologiezentrum.at 237 Nr. Ami Boue des wirklichen Mitgliedes Eingabe Eine 2. mit einem höchst schätzenswerthen , Doctors , ausführlichen was auf dieser Reise um die Erde in Bezug auf Hydrographie, Höhenmessung, physikalische Geographie, Geo- Schema , Thier- und Botanik, Zoologie, Meteorologie, Anthropologie, gnosie, Paläontologie, Pflanzen-Geographie Untersuchung zu in ziehen wäre; ein Schema, das den, die Expedition begleitenden von grossem Naturforschern wenn dass, dürfte, und Nutzen die Kräfte Veranlassung genügen, nicht sein etwas dem leicht Kreise ihrer Beobachtung entgeht. Ein Schreiben Nr. 3. Zwecke der derselbe für die botanischen österreichischen See-Expedition, k. k. Mitgliedes correspondirenden des Reissek, worin Doctors Siegfried falls nicht ein wirkliches oder correspondirendes Mitglied der Akademie sich zur Reise anbietet, die Herren Theodor am von Kotschy, Assistent Constantin botanischen Museum, und den Med. Doctor k. k. Ettingshausen Reissek als die tauglichsten bezeichnet. fügt eine lehrreiche Instruction Untersuchungen Expedition auf dieser bei und nennt dieselben besonders wichtigen Puncte, die auf ersten österreichischen Nr. 4, Eine des Zuschrift sind dition , als in über zu lassen. diesen die Wün- zu physiologischen Untersuchun- alle der Pflanzen , besonders der Arten von Holzwerk in den ver- natürlichen Standorten Altersabstufungen an ihren Naturforscher der nautischen Expedition einsammeln Die Zuschrift und die Beilage derselben formuliren Wunsch Nr. , Haut und Rinde Bäume und Sträucher, schiedenen „welche Jeder für seine Wissenschaft durch die Experealisirbar erachtet" Gebrauch gemacht und der die durch die , welcher von dem Puncte 3 des die Wunsch ausgesprochen wird gen dieser correspondirenden Mitgliedes Rundschreibeos an die Mitglieder, lautend: sche dem Wege die für Weltumseglung liegen dürften. Reichenbach, Freiherrn Carl Doctor für die botanischen 5. Ein Wedl, genauer. Schreiben des correspondirenden Mitgliedes , geneigt sei, Doctors der Medicin, mit der Mittheilung, dass er an der Reise Theil zu nehmen, und Anführung der Umstände , Carl ten, die , wenn nicht würdigere Competenten auftre- zu seinem Vortheile sprechen. (Reger wissenschaftlicher Digitised by the Harvard University, Download from The BHL http://www.biodiversitylibrary.org/; www.biologiezentrum.at 238 Sprachkenntnisse, bifer, Absicht zarückge- medicinischer in legte Reisen durch einen Theil von Europa, gesunder Körper.) Er deutet im Allgemeinen auch Aufgaben der Natur- an, welche forscher der Expedition wird lösen müssen. Nr. 6. Die Eingabe des wirklichen Mitgliedes, Professors Hyrtl, Anforderungen enthaltend, die er zu Nutz und From- die men der vergleichenden Anatomie an das Individuum die Expedition begleiten wird jecto zu wissenschaftlichen Arbeiten Material stellt, das aller Ob- Angabe die diesem gesammelt und für den Herrn Professor von die nämlich , und seinem Fache, in Museums für vergleichende Anatomie an der hiesigen Universität werden sollen. Er stellt zugleich des später Bestandtheile Antrag, den grossmüthigen bestreiten zu wollen, Gesammelte addressirt wird. rung ab, dass Zuletzt der Herr Professor die Erklä- gibt Wien ausser Herrn Kotschy Niemand Zwecke dieser Reise der rechte Mann wäre, Andeutungen fügt für die Anatomie an das Josephinum , er in kenne, der für die und wenn das auf der Reise besondere Kisten eingepackt in Mitsendung Transportkosten aus Eigenem die über die Auslagen bei, die durch die Naturforschers eines Akademie erwachsen der werden. Nr. 7. Eine und Zuschrift Fenzl, Professors des wirklichen Mitgliedes die auf derselbe Commission dem Berichterstatter am 11. März übergab welche dieser der Akademie vorlegt. Doctor botanischen Custos , den Wunsch Fenzl, ditionen, vorzüglich in der westlichen Erdhälfte, schaft lieferten, macht darin die Küstenpuncte und mit der Expe- die verschiedene Ausbeute genau bekannt, , der der Wissen- namhaft, welche, Weltumseglung nahe dem gewöhnlichen Schiflfscurse liegend, Ausbeute, nicht bloss in der Botanik, son- die beste bei einer dern in der gesammten Naturgeschichte erwarten lassen. auch die Behufs Wenn österreichische Weltumseglungs-Expedition vorzüglich der Uebung der Schiffsmannschaft commerciellen Zwecke unternommen wird, chen Fällen das Anlegen an solchen , und Förderung der so dürfte in nicht auf grossen man- Umwe- Wissenschaft grössere gen erreichbaren Puncten, Ausbeute Umgebungen der grossen See- und Handels- plätze als die versprechen, die vielleicht für die doch ermöglicht werden. Der , : Digitised by the Harvard University, Download from The BHL http://www.biodiversitylibrary.org/; www.biologiezentrum.at 239 Herrn Professors Aufscttz des der pia desideria hohes Kriegsminisf erium dem des Handels commandant, wenigstens die enthält Sectionen das im Einklang mit , welche , Fällen speciellen in auch der Schiffs- doch zum Theil berücksichtigen vielleicht ein dem Ministerium im Allgemeinen den Lauf vorzeichnet, Schiffe Umständen nach oder Fenzl natiirhistorischen dürfte. Nachträglich sind an die Akademie weitere fünf Zuschriften eingelangt, welche die Commission Diese sind konnte. Nr. Reuss 8. Ein Brief von dem wirklichen Mitgliede, Professor in Prag, Expedition Behufs worin seiner speciellen vom Meere Akademie ersucht, den die zu wissenschaftlichen beauftragen , die ihm Forschungen über Küstenpuncten verschiedenen an , er Naturforscher begleitenden Foraminiferen des noch nicht berücksichtigen eine Partie ausgespülten Sandes aufzunehmen und aufzu- bewahren, mit genauer Angabe des Ortes, an dem jede Sandprobe gesammelt wurde. Eine Zuschrift Nr. 9. gliede Herrn Schott, , nennt Herrn um Kotschy, als das Individuum, das auf der Reise Erde die Interessen der Akademie vollkommen zu ver- die treten geeignet ist , da und spricht den Wunsch aus , dass von dem der Expedition an den verschiedenen Landungs- Naturforscher plätzen dem correspondirenden Mit- von Hofgarten-Director in Schönbrunn. Er wo reiche und üppige lockere Erde zusammengescharrt , massig feucht gesammelt im chen oder Fässchen Urvegetation vorkommt, in kleine Kist- Schiffsräume zweckmässig aufbewahrt und bei erster günstiger Gelegenheit hieher gesendet werde. befreit , Auch Samen könnten, von allen fleischigen Theilen in die am gleichen Orte eingesammelte Erde einge- mengt werden. Nr. 10. Eine Zuschrift des correspondirenden Mitgliedes, Gubernialrathes Russegger gendes entnehme : „Da mit Erdumseglungen , in Wieliczka, mit grossen Seereisen , , und die besonders aber ein bedeutendes Eindringen in das Innere der Continente oder grossen Inseln nicht wohl kann der ich fol- Küstenpuncte , verbunden sein welche für comraercielle Zwecke durch ihren häufigen Besuch auch das höchste Interesse haben , gerade in naturwissenschaftlicher Beziehung die ausgebeutetsten Digitised by the Harvard University, Download from The BHL http://www.biodiversitylibrary.org/; www.biologiezentrum.at 240 sind mehr , Europa, dem Wunsche: ich ausser bin Beobachtungen , Luftvvärme Luftelektricität , , unserm in Meerestemperatur nur zwei Puncte zu bezeichnen im Stande, , oft , alle Erdunter etc. etc. während der ganzen Reise und so durch Tag und Nacht vorgenommen werden wollen Breiten allen über Luftfeuchtigkeit , alten dass physikalische Instrumente vorzüglicher mittelst Functionen von Luftdruck magnetismus mancher Landstrich als vielleicht so möglich vorzüglich deren nähere geo- gnostische Untersuchung neu wäre und woraus sich daher sehr interessante in Resultate erwarten Hessen. Bezug des Küstengebirge an der Westküste von Afrika Russegger: wünscht Herr schaftlichen Zwecke in in , sie die vulkanischen Angola." Weiters dem naturwissen- dass, wenn mehr Rechnung ge- der Expedition etwas tragen werden könnte Aleuten berührend, meine Californien Ich Ooldvorkommens und dortigen von Californien aus nordwärts nach Kamschatka gienge und naturwissenschaftlicher Beziehung fast sodann , die den ganz unbekannten Küstenstrich des asiatischen Festlandes von Ochotzk bis an die Mündung des Amur besuche. Ueber die in dem ersten Absätze enthaltenden Wünsche ist hinsichtlich der geognostischen Untersuchung Californiens eine Erinnerung nothwendig. Abgesehen davon, dass dem kaiser- lichen Schiffscommandanten ein längerer Aufenthalt vor S. Francisco in mehrfacher Beziehung nicht räthlich erscheinen dürfte, mag Herrn Russegger wohl unbekannt die französische Regierung geblieben sein, einen Geognosten und nach neuerlichen Zeitungsnachrichten auch dass dahin gesendet, ein amerikani- scher Geognost dem Congress der Vereinigten Staaten von Nord- Amerika griffe die steht. Resultate Die seiner Forschungen vorzulegen im Be- zeitraubende Untersuchung der californischen Goldlagerstätten würde auch einen Geognosten auf nothwendig machen, viel dem Schiffe der übrigens auf dieser Reise wohl nicht Beschäftigung fände. Nr. 11. Ein Brief des wirklichen Mitgliedes Herrn Directors der Sternwarte in Prag, mit der Abschrift von Anträgen, terrichtes vorlegte. Kr eil, an den General-Secretär, die er dem Minister des Un- Von dem Beschlüsse des Herrn Ministers wird es abhängen, ob diese im Interesse der Wissenschaft hoch- Digitised by the Harvard University, Download from The BHL http://www.biodiversitylibrary.org/; www.biologiezentrum.at 241 Kr eil, wichtigen Anträge des Directors ffen Berathun- die auf die der Akademie niedcroesetzten der von Commission noch keinen Einfluss ausüben konnten, von der Akademie in weitere Betrachtung gezogen werden können. Sie betreffen die Anschaf- fung von 20 verlässlichen Chronometern, die der Expedition nach Vollendung derselben unter die Sternwarten mitzugeben, und andere beobachtenden Anstalten des Kaiserstaates zu vertheilen und von der Staatsverwaltung so schnell als möglich in Berlin und Altena, allenfalls auch in London, etwa von 10.000 um herbei zu schaffen wären; ferners fl. die das Summe Anerbie- ten des Herrn Kreil sich selbst zur Verrdgung zu stellen und wenn die Expedition begleiten zu wollen, nicht die mehrfachen Anträge über seine künftige Wirksamkeit und falls die damit in Zusammenhang stehenden projectirten Unternehmungen schon nahe daran sein sollten Leben zu ins abgeben, ihm von Seite des treten, Ministeriums die Hinderniss ein Erlaubniss zur Reise zu ertheilen. Nr. Eine Zuschrift des wirklichen Mitgliedes, Herrn 12. Custos-Adjuncten He ekel, worin im Interesse der von ihm ver- tretenen Ichthyologie für den Naturforscher der See-Expedition welche in naturhistorischer Beziehung vorzüglich zur Erlangung und Erforschung von Producten des Wassers beitragen wird, Wünsche und Andeutungen niedergelegt sind. Es finden sich darin ausser demjenigen, was auf das Sammeln Bezug hat, auch interessanteAndeutungen zu wissenschaftlichen Beobachtungen über gewisse merkwürdige Erscheinungen und Eigenschaften der Fische. chung nunmehr der Classe habe Ich wie es natürlich überhaupt und besondere an können erst , , der Bespre- welche aber, weit mehr die Betheiligung der Akademie der mathematisch-naturhistorischen Classe insder Expedition nach , dann die die als Feststellung Prüfung der Instructionen betrafen. vorge- Diese des Antheils, den die C^assen wissenschaftlichen Abtheilungen derselben an der Ex- die pedition zu ertheilt ist Candidaten, schlagenen und die Resultate in der Commissions-Sitzung mitzutheilen nehmen haben, und nach Ausmittlung der Reisenden werden. Folgendes das Resultat Sitzb. d. waren die Hauptpuncte der Besprechung und derselben. mathem. naturw. Cl. Jahrg. 1850. III. Heft. 17 Digitised by the Harvard University, Download from The BHL http://www.biodiversitylibrary.org/; www.biologiezentrum.at 242 a) Nur die mathematisch-naturhistorische Classe sollte einen zwei oder wissenschaftliche in dem oben sub Nr. betheiligang angeführten Briefe wegen NichtClasse an der gemachten Gründe wurden geltend als vollgültig 1 philosophisch-historischen der Expedition Männer der Expedition bei- dem Freiherrn von Hammer-Purgstall geben. Die von anerkannt. Bestellungen und allgemein Wünsche dieser Classe können ja auch von den Beauftragten der andern Classe auf der Reise in Vollzug gesetzt werden. Die Aka- wird demie einer in Gesammtsitzung über diesen Punct nach Stimmenmehrheit zu entscheiden haben. den 9 anwesenden Commissions- Mitgliedern stimmten Von h) 8 dafür, dass man zwei Naturforscher mitschicke; nur man einen Naturhistoriker und einen Physiker Einer, dass überwiegende Die wähle. acht aus freilich tomen, 2 Botanikern und 1 , Betheiligungsnothwendigkeit anzudeuten der der Ansicht sikers , , die Ana- 1 Mineralogen) aber nur Einem (ein Zahlenverhältniss bestand Physiker der Commission, Mehrheit Naturhistorikern (4 Zoologen das die Grade scheint), war dass die wissenschaftliche Ausbeute des Phy- weit geringer ausfallen werde , als die eines zwei- ten Naturhistorikers und Sammlers von Gegenständen, die, erst Objecto mehran ihrem Bestimmungsorte angelangt , facher Forschungen von Fachmännern werden dem würde die Gegenstände einen einzelnen allen drei Reichen fast ten , dass struction die Zu- ihr ein Sammler von Naturalien aus erdrücken auf Ansuchen von sollen. Masse der auf der Reise aufzusammelnden auch ; sei es zu erwar- der Akademie und auf eine In- Marine- Officier oder Marine-Eleve vorzüglichsten meteorologischen Beobachtungen in das Schiffsjournal einem werde eintragen wollen. Die Ausrüstung mit vollständigen magnetischen und Apparat zu allen astronomischen auch eine sehr kostspielige sein und meteorologischen, Beobachtungen in dürfte kurzer Zeit kaum ermöglicht werden. dass die Anträge des Herrn Es kömmt zu bemerken Kr eil der Commission noch nicht bekannt waren und , derselben auch kein der Expedition beizugesellendes In- Digitised by the Harvard University, Download from The BHL http://www.biodiversitylibrary.org/; www.biologiezentrum.at 243 genannt werden dividuum konnte das , astronomischen Aufgaben vollkommen die physikalisch- zu lösen im Stande wäre. c) Acht Commissions-Mitglieder schlugen Herrn Theodor sch Hof-Naturalien-Cabinettes in Ket- Assistenten an der botanischen Abtheilung des k. k. y, der durch seine früheren Reisen , Aegypten, Nubien, Seunaar, im osmanischen Asien und Persien der wissenschaftlichen Welt bekannt wurde er gliedern worden ist den drei Mit- Akademie vorge- Commissions-Mitglieder nannten Fall, dass ein zweiter Naturforscher sollte, als Natur- wie an den betreffenden Orten erwähnt in ihren Zuschriften an die , Drei schlagen. , ist, Auch von Weltumseglung vor. forscher für die Doctor Herrn Botteri Medicinae den für mitgeschickt werden auf der Insel Lesina in Dalmatien als sehr geeignet und als tüch- Sammler tigen d) Wenn die Puncto in mehreren naturhistorischen Fächern. Akademie über entschieden die drei der vorangegangenen wird es an der Zeit hat , sein , mit den Gewählten eine Verabredung zu treffen, ob und unter welchen Bedingnissen und ihnen die sie die Expedition begleiten wollen Ausrüstung zur Expedition auf Kosten der Akademie aufzutragen. der Zuschrift des Handelsministers In Brück, aus Freiherrn von an den Präsidentens-Stellvertreter der Akademie, findet sich folgender Absatz kais. , : „Ich zweifle nicht , dass die Akademie der Wissenschaften für den erwähnten Zweck ihren Fonds Einiges zu verwenden im Staude sein werde , welche und dass sich sachkundige Männer finden werden, aus Liebe zur Wissenschaft sich der vorliegenden ehrenvollen Aufgabe unentgeltlich unterziehen werden. Die Kosten der Ueb erfahrt und der Unterhalt auf dem Schiffe würden ohnehin von dem Staate getragen werden." Es ist für uns nothwendig den die Akademie treffen, den Kostenpunct näher ins Auge zu fassen. ein sachkundiger Mann ehrenvollen Aufgabe er, wie z. von nur 400 B. fl. Herr aus Liebe unentgeltlich Kotschy Wie soll sich zur Wissenschaft der einen unterziehen, wenn jährlichen Gehalt vom Staate bezieht? Bei der geforderten 17 * Digitised by the Harvard University, Download from The BHL http://www.biodiversitylibrary.org/; www.biologiezentrum.at 244 kann nothwendigen Thätigkeit und sammeln stände Gulden haben. werden Gegen- Werth von vielen Tausend alle der Akademie abgeliefert einen die , ein Naturforscher auf Erdumseglung dauernden drei Jahre etwa einer Sie sollen die sodann damit zu disponiren hat. Verdient der , mitreisende Sammler nicht eine jährliche Zulage zu seinem Mühen und Arbeit Gehalte für aussergewöhnliche wenn die bedeutende eine entsprechende nicht ist, von der Akademie , er ein Staatsbeamter Schiff am Lande den der , Remuneration vom oder eine Personalzulage wenn liegt ist zu bewilligen ? , ihm ? Ist Ausbeute eine reiche und nach vollendeter Reise Staate, Wenn das und Excursionen unternommen wer- Naturforscher daher selbst zu verpflegen sich und zu beherbergen hat, müssen ihm nothwendig Diäten zugestanden werden. Dass die Akademie auch die Auslagen Beförderungsmittel für u. , Begleiter Ankäufe , s. daher ein Geldvorschuss nothwendig e~) Transporte , w. zu tragen habe, versteht sich von selbst. Es wird Commission Ein Mitglied der werth äusserte , wie wünschens- dass auch ein Landschafts- und ein natur- es wäre, Zeichner historischer sein. Expedition die begleite. Auch in dreien von den an die Akademie gelangten Zuschriften wird Wunsch dieser geltend dition diese Ansicht Mehrzahl machte , aber Com- der dagegen nach dem Ministerialschreiben „der Expe- dass , von Die ausgesprochen. würdigte mission Seite der Akademie entweder bestimmte wis- oder selbst ein oder zwei Männer der Wissenschaft beigegeben werden senschaftliche Aufgaben gestellt, sollen ;" ein Künstler daher von der Staatsverwaltung der Expedition nicht leicht zugestanden werden dürfte und ein solcher Avenn er allen Anforderungen entsprechen soll, nur mit einer bedeutenden wohl der Akademie zufallenden Geldentschädigung zu gewinnen wäre. Was das Zeichnen von naturhistorischen , namentlich von zoologischen und anatomischen Gegenständen nur oder dann ganz mehrere Künstler die betrifft, erspriessliche Gelehrte und so wird ein Dienste leisten, Fachmänner , Zeichner wenn welche nöthigen Andeutungen geben können , ein dem und Digitised by the Harvard University, Download from The BHL http://www.biodiversitylibrary.org/; www.biologiezentrum.at 245 nicht Persouen mehr auf das Einsanunehi von uatur- die , Grossen und aus historischen Gegenständen im turreichen angewiesen sind allen Na- das Schiff begleiten. , f) Instructionen für die an der Expedition theilnehmenden, das Interesse der Akademie vertretenden Personen können endlich theilt wie schon früher erwähnt wurde , werden, wenn die Wahl erfolgt flüssig', wenn ein Akademiker, oder ein Naturforscher , etwa Kotschy wie Herr (Botanik und Zoolo- unternommen hat, tion begleiten sollte. Specielle glieder Kr eil, Director der schon so ausgedehnte Reisen für zwei Fächer der Naturgeschichte gie) nur dann er- , oder sind über- ist, der Akademie den besser durch die Akademie die Expedi- Wünsche müssten die Mit- oder Reisenden unmittelbar, zukommen diese auch theilweise Abschriften lassen so , wie für der bereits eingelangten und unter den Nummern 2, 3, 4, 6, 8 und 9 aufgeführten Zuschriften anzufertigen wären. Die Zuschriften Nr. 7 und 10 beziehen ihm aber doch auch die nissnahme sollten. werden mitgetheilt Der verdienstvolle Anreger dieser vielversprechenvon Dahlrup hohen Ministerien , sollte, so wie die k. k. Vice- betreifenden von der Akademie mit den Wünschen ihrer Mitglieder in geeignetem lung der ausüben kann, den ersten österreichischen Erdumseglung, der admiral die zur gefälligen Kennt- in Abschrift, Schiifscommandanten des auf , keinen Einfluss Naturforscher mitreisende Reiseroute sich auf die der betreifenden Wege, etwa durch Mitthei- den dazu mit Sitzungsprotokolle gehörigen Beilagen bekannt gemacht werden. Schliesslich wünscht der Berichterstatter dass die Frage der Betheiligung der sophisch-historische der aber auf Akademie an der Weltumseglung und ohne Anstände löse. sich bald gut, Classe dem weit der englischen, einen Wenn Philologen die philo- mitschickt, grösseren Theil der Reise spanischen nur und portugiesischen Sprache begegnen wird, bleibt für die mathematisch-naturhistorische Classe nur Physiker Ein Individuum übrig. oder Naturhistoriker sein? Soll dieser dann ein Die Akademie wird entscheiden; die Staatsverwaltung vielleicht auch die Schwie- Digitised by the Harvard University, Download from The BHL http://www.biodiversitylibrary.org/; www.biologiezentrum.at 246 rigkeit durch die schaftliche Erlaubniss Individuen und Drei wissea- auch ein Zeichner Expedition um heben, dass vielleicht im Interesse der Akademie die die Erde begleite. Nach Anhörung dieses Berichtes bemerkte der Herr Classen- Präsident, dass der gegenwärtige Stand der besprochenen Ange- legenheit es erlaube zu vertagen, was , die Schlussfassung auf eine spätere Sitzung um so nöthlicher erscheine, als noch nicht von allen Mitgliedern die abverlangten Ueberhaupt erfordere Aeusserungen eingegangen sind. reiflichere Ueber- legung, da auch die Geldkräfte der Akademie in Anspruch genom- men werden Natur der Sache eine Die Classe stimmte dieser Ansicht bei. sollen. Professor die Schrötter beschloss den Vortrag des Berichtes über seine wissenschaftliche Bereisung Englands. Herr Assistent Pohl trug den zweiten Theil seiner Arbeit über die Bestimmung des Alkoholgehaltes von Flüssigkeiten vor*). Die Classe beschloss die Abhandlung in die Denkschriften aufzunehmen. Der Herr Verfasser übergab nachstehenden Auszug aus die- ser Abhandlung: „Ueber die Siedepuncte mehrerer alkoholhaltiger Flüssigkeiten und die darauf gegründeten Verfahren den Alkoholgehalt derselben zu chemisch-technischen Zwecken zu bestimmen." In neuerer Zeit sind wenige Körper so vielfältig Gegen- stand von chemischen und physikalischen Untersuchungen gewesen wie der Alkohol, und desungeachtet sind noch viele Beziehungen und Eigenschaften desselben, theils gänzlich unbekannt,, theils zwar mehrfach untersucht, aber mit so wenig übereinstimmenden Resultaten, dass hier Forschungen übrig ^) noch ein weites Feld bleibt. Siehe den Bericht über die vorhergehende Sitzung. zu interessanten Digitised by the Harvard University, Download from The BHL http://www.biodiversitylibrary.org/; www.biologiezentrum.at 247 Ich habe mir iu der Arbeit, welche ich hiemit der verehrten mathematisch-naturwissenschaftlichen Classe der kais. Akademie der Wissenschaften vorzulegen die Ehre habe, vorzugsweise die Aufgabe gestellt, hols mit die Siedepuncte einiger Wischungen des Alko- Wasser möglichst genau zu bestimmen und dungen zu ermitteln die Anwen- welche diese Siedepuncte zur Auffindung , wenn des Alkoholgehaltes verschiedener Flüssigkeiten zulassen, die letzteren ausser dem Alkohol noch andere Zucker, Malzextract, Hopfenextract handlung zerfällt daher I. in Die Bestimmung etc., Bestandtheile, wie: enthalten. Meine Ab- folgende Hauptabtheilungen. der Siedepuncte Alkohols mit Wasser, welche — 12 von Mischungen des Gewichtsprocente Alkohol enthalten. IL Die Anwendungen dieser Siedepuncte zur Prüfung alkoholhaltiger Flüssigkeiten. Dieser Abschnitt umfasst; a) die Beschreibung des zur Prüfung alkoholhaltiger Flüssigkeiten, von mir gebrauchten Apparates; b) die Anwendung desselben bei der Weinbereitung und zur Analyse der Weine; c) die Benutzung desselben in der Branntweinbrennerei und zur Analyse von Liqueuren; d) endlich die Verwendung des Apparates in der Bierbrauerei und zur technisch- chemischen Prüfung der Biere. Von den beiden Anhängen enthält: der Erste eine neue Be- stimmungsart des Kohlensäure-Gehaltes der Biere. Der Zweite, mehrere Tabellen , der den verschiedenen Proben bei wendig welche zur Berechnung erhaltenen Angaben noth- sind. Ich erlaube mir hier nur einige wenige Worte über jede der angeführten Abtheilungen anzuführen. Die im ersten Abschnitte ausführlich beschriebenen Siede- punctbestimmungen habe ich desshalb vorgenommen, weil Kenntniss der Kochpuncte von Mischungen des Alkohols die mit Wasser, in der Gährungschemie von grösster Wichtigkeit ist, und ich bei Vergleichung der verschiedenen von Gröning, Yelin, Casoria, Ure etc. herrührenden Siedepunctbestimmungen wesentliche DiiTerenzen zwischen denselben fand, so dass ich in grösster Verlegenheit war zu entscheiden, welche derselben Digitised by the Harvard University, Download from The BHL http://www.biodiversitylibrary.org/; www.biologiezentrum.at 248 die richtigen seien. Ich habe es daher vorgezogen, selbst ähn- zu 12 Gevirichtsprocenten Alkoholgehalt ausdehnen, behalte bis es dieselben vor der an Zeit gel leider wegen ManHand nur auf Flüssigkeiten von Bestimmungen zu machen, konnte aber liche mir jedoch vor, diese Arbeit bei Gelegenheit noch weiter fortzusetzen. habe Ich mir mich bemüht, gen einen reinen, fuselfreien behufs Bestimmun- dieser Weingeist von bestimmter Dichte zu verschaffen, mittelst welchem ich dann durch genaue Abwägungen, Mischungen von Alkohol mit Wasser bereitete, deren Zusammensetzung war. Die zu O'OOl Gewichtsprocent genau bekannt bis Siedepunctbestimmungen selbst wurden mit aller Sorgfalt vorgenommen, so dass die grössten Differenzen, welche mit ein und derselben Flüssig- bei 5 verschiedenen Versuchen 0*06 Grade Celsius nicht überstiegen. Es be- keit vorkamen, darf kaum der Erwähnung, dass alle nöthigen Correctionen bei diesen Bestimmungen angebracht wurden. Die folgende Tabelle enthält die Siedepuncte von Mischungen des Alkohols mit wie sie sich bei stand von Wasser meinen Versuchen für einen Normalbarometer- 760 Millimeter ergaben. Gewichtsprocente Alkohol 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 Siedepunct in Dichte bei 15" C. Graden Cel- Differenz sius 1-0000 0-9982 0-9964 0-9947 0-9930 0-9913 0-9898 0-9883 0-9868 0-9854 0-9840 0-9827 0-9814 100?00 98-79 97-82 96-85 95-90 95-02 94-21 93-43 92-70 92-03 91-40 90-83 90-27 Der Apparat, welchen ich unter a) des 121 97 97 95 88 81 78 73 67 63 57 56 II. Abschnittes be- schrieben habe, und welcher zur Ausfuhrung mehrerer chemischtechnischer Proben dienen soll einem Koohgefässe zur , besteht im Wesentlichsten aus bequemen Siedepuuctbestimmung und : Digitised by the Harvard University, Download from The BHL http://www.biodiversitylibrary.org/; www.biologiezentrum.at 2*9 einem Thermometer, dessen Scale statt gewöhnlichen Thermometergradcn unmittelbar Alkohol-Gewichtsprocente und die densel* ben entsprechenden Dichten, jene des Wassers bei 15" C. gleich Die Anwendbarkeit dieses Apparates zur Eins gesetzt, enthält. von Flüssigkeiten, welche Alkoholbestimmung ben ten, noch andere Substanzen , ausser densel- vorzugsweise Zucker enthal- dass der Siedepunct einer alkoholhaltigen beruht darauf, Flüssigkeit durch das Vorhandensein solcher fremdartiger per, wenn die Menge derselben 15 pCt. nicht übersteigt, Körnur unmerklich geändert wird. Ferner gehört hierzu ein Aräometer, welches die Zuckergewichtsprocente von 20 bis Pct., ebenso' die demselben entsprechenden Dichten, für eine Normaltemperatur von IS^C angibt. Der Construction der Scale dieses Instrumentes liegen die vortrefflichen Arbeiten Steinheil's zu Grunde die nöthigen Correctionen berechnet, und ich habe welche man anbringen muss, wenn man mit diesem Aräometer Flüssigkeiten von einer andern als der Normaltemperatur prüft. Ich habe mir erlaubt, welcher den Apparat, für zur chemisch-technischen Prüfung alkoholhaltiger Flüssigkeiten benöthigt wird, den Namen: Thermo-aräometrischer Apparat in Vorschlag zu bringen. Was die Anwendungen des thermo -aräo metrischen Apparates bei der Weinbereitung und zur chemisch-technischen Prüfung der Weine anbelangt, so kann man 1. Mittelst des Aräometers Concentration die des Mostes Gährung unterworfen wird. jedem beliebigen Stadium der Gährung durch erfahren, welcher der 2. In eine Kochpunct- und Dichtenbestimmung die bereits gebildete Alkoholmenge, und die noch unzersetzte Extractmenge erfahren. 3. Jeden Wein, selbst wenn sein Alkoholgehalt 12 Gewichtsprocente übersteigt, prüfen, und dadurch seinen Alkohol-, Extract- und Wasser-Gehalt in Procenten ausgedrückt, erfahren, aus welchen Daten dann ein weiterer Schluss auf die ursprüngliche Concentration des Mostes gezogen werden kann. Was Proben anbelangt, die Genauigkeit dieser herausgestellt der Weine können. , dass damit sowohl bis auf der so hat sich bis jetzt Alkohol 0*1 pCt. - sicher als Zuckergehalt bestimmt werden Digitised by the Harvard University, Download from The BHL http://www.biodiversitylibrary.org/; www.biologiezentrum.at 250 therrao-aräoraetrischen Appa- Die Benützung des rates der Branntweinbrennerei und in Liqueurfabrication der bei der Weinbereitung und es ähnlich ist ist vorzugsweise in der Letzteren durch denselben ein einfaches und schnelles Mittel gegeben, den Alkohol- und Zuckergehalt der Liqueure mit + von Genauigkeit einer 0*5 pCt. im Alkoholgehalte und + 0.2 pCt, im Zuckergehalte, zu erfahren. Auch in der Bierbrauerei gestattet der thermo-aräometrische Apparat eine ausgedehnte Anwendung, da man die Concentration der Würzen ermitteln, und während der Haupt- und Nachgährung, sich Aufschluss über den Verlauf derselben verschaffen kann ; ferner erhält man mittelst des neuen Apparates so wie die übrigen den Alkohol- und Extractgehalt der Biere, daraus mittelst Rechnung abzuleitenden wissenswerthen Daten, mit solcher Genauigkeit, dass diese neue Prüfungsmethode der Biere jedenfalls der von Steinheil an die Seite gestellt werden kann, die von Balling aber an Bequemlichkeit und Genauigkeit weit übertrifft. Das bei einer solchen Bierprobe einzu- schlagende Verfahren ist im Kurzen Folgendes : Das zu untersuchende Bier wird zuerst von dem grössten Theile seiner demselben Kohlensäure nommen, womit den höchst beendet durch Schütteln befreit Kochpunct- eine die und ganze Probe einfachen , dann mit Dichtenbestimmung bis auf die Berechnungen der vorge- noch auszuführen- erhaltenen Angaben ist. Als Vortheile probe haben der thermo-aräometrischen Bier- sich bis jetzt herausgestellt: 1. Geringe Zerbrechlichkeit des dazu benutzten Apparates. 2. Einfacher , von Jedem leicht zu erlernender Gebrauch desselben. 3. Geringe Kosten, nur 15—20 fl. C. M. Kurze Dauer der vorzunehmenden Operationen, da dieselben, wenn sie in zweckmässiger Aufeinanderfolge angestellt werden, nur 18 20 Minuten dauern. 5. Geringe Kosten des Brennmaterials, welches im Maximo 4. — für einen einzelnen Versuch ren auf um 0-2 kr. C. M. und bei mehre- einander folgenden Versuchen Probe zu stehen kommt. 0*1 kr. C. M. für eine Digitised by the Harvard University, Download from The BHL http://www.biodiversitylibrary.org/; www.biologiezentrum.at 251 6. Leichte Berechnung der erhaltenen Daten, welche selbst von den Ungeübtesten 7. in 5 Minuten beendet ist. Auschliessung- jeder Hilfsgrösse bei der Berechnung des Wasser-, Alkohol und Malzextract-Gehaltes des Bieres, welche aus den unmittelbar von den Instrumenten abgelese- also bloss nen Zahlenangaben folgen. Nur bei der Berechnung des Würzeextract-Gehaltes musste eine solche Hilfsgrösse mit in die Rechnung gezogen werden, welche aber, selbst wenn sie mit einem + Fehler von 0*5 pCt. behaftet ist, in dem VVerthe Würze- des + extract-Gehaltes im Mittel nur eine Unsicherheit von 0*094 pCt. bedingt. Probe 8. Die liefert den Alkoholgehalt und Malzextract- Gehalt der Biere bis zu wenigstens 0*1 pCt. genau. ersten Anhange Die im Kohlensäure - Gehalt neue Methode, beschriebene zu bestimmen, der Biere beruht den darauf, dass die aus dem zu untersuchenden Biere durch Kochsalz und Erwärmen ausgetriebene Kohlensäure, dem Gewichte nach beDer hiezu stimmt wird. und Fresenius dung gebrachte , benutzte Apparat der von zu alkaliraetrischen Bestimmungen und das neue Verfahren einer hinreichend empfindlichen ein ist Will Anwen- in Benutzung liefert bei Wage, Resultate, welche um 0*002 pCt. dilFeriren, und derselben Biersorte nur nichts zu wünschen übrig Das Nähere über lassen. rung dieser Probe findet man in der Abhandlung die bei also Ausfüh- selbst, ich bemerke aber nur noch, dass diese Probe, jeden Laien ausführbar in wenig Stunden von Jedem erlernt nur einigermassen mit dem Gebrauche werden kann der Wage , , welcher vertraut obschon nicht für ist. Der zweite Anhang enthält endlich, wie bereits früher er- wähnt wurde, mehrere Tabellen, deren man bei der Ausführung der einzelnen oben erwähnten Proben bedarf, und wodurch besonders die Berechnung der bei der Bierprobe erhaltenen Daten so sehr erleichtert wird, dass dieselbe bloss in einer Addition und Subtraction besteht, und 20 — 21 die ganze Bierprobe bequem Minuten vollendet sein kann. in Digitised by the Harvard University, Download from The BHL http://www.biodiversitylibrary.org/; www.biologiezentrum.at 252 Sitzung Rammler, Herr Carl am vom März 1850. 21. Gemeinderath und Castos-Adjunct Hof-Mineralien-Cabinet, stellte das Ansuchen, ihm das k. k. im Besitze der Akademie befindliche von Steinheil angefertigte Kilogramm auf einige Tage ausfolgen zu lassen , um wichtseinsätze benützen zu können, da er dasselbe zur Grammen Berichtigung der in seinem Besitz befindlichen - Ge- vom Wiener-Gemeinde- rathe die Erlaubniss erhalten habe, sämmtliche in den Archiven des hiesigen Magistrates aufbewahrte Gewichts - Etalons zu vergleichen. Rumm Die Classe beschloss Herrn 1 er einzuladen , diese Vergleichung in Gegenwart eines Mitgliedes der Akademie vor- zunehmen, welches über den Vorgang men ein Protokoll aufzuneh- habe. Herr Custos Partsch gab folgenden Commissionsberichte vom 14. März, kais. Nachtrag zu dem die Betheiligung der Akademie der Wissenschaften an der Erdum- segelungs-Expedition betreffend. In Classe der mathematisch- naturwissenschaftlichen Sitzung der vom März 14. wurde die Beschlussfassung über den Commissionsbericht, den ich der Classe über die Betheiligung der Akademie an der projectirten , auf Staatskosten und durch Erdumseglung ein kaiserlich-österr. Kriegsschiff auszuführenden vorzulegen die Ehre hatte, von den nachträglich durch Vermittlung nehmen könne. weil kein Commission trat weiter nicht zusammen, der Berathung vorhanden war, und die die zugleich anwesenden niedergesetzten Commission Kenntniss der Gegenstand Zuschriften damit die Akademie eingegangenen Zuschriften der Mitglieder Die Mitglieder derselben verschoben, mit Mitgliedern seit der den der vorigen in der Woche eingelangten heutigen Classensitzung Akademie zu hören Gelegenheit haben. Zu den zwölf in der letzten Classensitzung bekannt gegebenen Zuschriften structionen für die theils Wünsche und Vorschläge, Weltumseglung enthaltend , theils In- sind neuerlich Digitised by the Harvard University, Download from The BHL http://www.biodiversitylibrary.org/; www.biologiezentrum.at 253 noch (Nr. acht theile in 13 20 der Reihenfolge) gekommen. bis Nachstehendem den wesentlichen Inhalt derselben Ich mit. Nr. 13. Ein Brief des correspondirenden Mitgliedes, Doctor Weisse, Max. zuerst den Akademie kais. Directors Wunsch die Expedition astronomischen, thigen Apparaten der Sternwarte mitmachen werden, mit den nömagnetischen ausgerüstet werden und äussert sodann, Kr eil, tungen das wirkliche Mitglied Herr dirende Mitglied Herr , Fritsch, dass nach dann das correspon- beide von der Prager Stern- am geeignetsten wären; zwei Gelehrte, so grosse Verdienste rige und meteorologischen Meinung für diese Gattung von anzustellenden Beobach- seiner warte Krakau, drückt in aus, dass die Gelehrten, die von Seite der magnetische um die Beobachtungen verschiedenen Theile die sich bereits Wissenschaft durch ihre mehrjähihren auf Reisen durch die der österreichischen Monarchie erworben haben. Stampfer, Nr. 14. Das wirkliche Mitglied, Herr Professor Präsidium der kais. Akademie theilte in einer Zuschrift an das einige die Bemerkungen in Bezug auf den Antheil mit, tigen, nehmen von der hohen Staatsverwaltung beschlossenen Seereise Diese soll. lassen Puncte zusammenfassen: a) sich im Wesentlichen &) durch Reise Was einen meteorologischen beschäftigung. der folgende ; jeder soll auf eigenen Fachgelehrten vertreten sein. den mathematisch-physikalischen Theil betrifft, worauf sich die Aeusserung des die in mathematisch- In das Bereich der naturwissenschaftlichen Classe fallen zwei Theile der welchen Akademie im wissenschaftlichen Interesse an der grossar- grossen Herrn Professors beschränkt, so bilden Beobachtungen die regelmässige Haupt- Jede solche Reise gibt einen Beitrag zur Lösung Aufgabe, die Gesetze über die Vertheilung und Bewegung von Wärme und Luftdruck in Bezug auf die ganze Erdoberfläche aufzufinden. Ausser diesen sind die magnetischen Beobachtungen werth, als in von Wichtigkeit , und um so mehr wünschens- der österreichischen Monarchie jüngst ein umfas- sendes System meteorologischer Beobachtungen mit so schönem Erfolg unternommen wurde, c) Mit grosser Freude hat Professor Stampfer gehört, dass Director habe, die Reise mitzumachen, er, Kr eil sich bereit erklärt der gewiss vor Allen und Digitised by the Harvard University, Download from The BHL http://www.biodiversitylibrary.org/; www.biologiezentrum.at 254 ganz besonders d) geeignet dazu Zudem wären ist. mit Kreil Instrumente und Apparate gegeben, alle nöthigen zugleich indem er bloss seinen vollständigen Reise-Apparat mitzunehmen Als weiter nöthig wird ein kleines dialytisches Fern- braucht. um rohr von etwa 30 Linien Oeffnung, Sternbedeckungen um Temperatur des Meeres, die an den Landungsplätzen beobachten zu können, dann Apparate u. d. gl. chemische Beschaffenheit die des Meerwassers und der atmosphärischen Luft, die Bläue des Himmels Kreil u. s. w. zu bestimmen, genannt, e) Einem Manne wie mitzugeben Instructionen detailirte schensvverth wäre es aber, von den ist unnöthig. Wün- Instructionen Kenntniss zu welche bei solchen Gelegenheiten die englischen Ge- nehmen, lehrten-Gesellschaften, die Pariser und Petersburger Akademie gegeben Für haben. ähnliche neuere Reisen, von die russischen Regierung unternommen wurden, hat Admiral se nstern Professor die Instruction Stampfer: verfasst. f) Zum der Kru- Schlüsse äussert Die Beiziehung eines geübten Zeichners, besonders für naturhistorische Gegenstände, anerkannter Wichtigkeit, dass es ist gewiss von so kaum nothwendig ist, darauf besonders aufmerksam zu machen. Nr. 15. Aus einer von Kollar Custos Vincenz und adjuncten dem wirklichen verfassten , Mitgliede Herrn wirklichen Mitgliede, Herrn von ihm und dem CustosDoctor Diesing entworfenen ausführlichen Instruction für die von der k. Aka- demie zur Theilnahme an der Erdumseglung beorderten Naturforscher, Sammeln und Beobachten das betreffend, ist zu entnehmen, begleitende Naturforscher und um dass, allen Eines Sammlers in (jener der Mineralogie , See und besonders , wo Geognosie und Paläontologie nicht zu , in Wenn auch seine Thätig- jedoch auch die Bewohner des Meeres Meerespflanzen (Seetangen) Thiere nicht geringe Ausbeute geben, küsten sein wird, die Kräfte die an den verschiedenen, zuweilen Inseln bildenden so häufen genommen Fächern der Zoologie und Botanik, gedenken) kaum ausreichen dürften. keit auf oflfener sich die Thiere zu genügen, Anspruch Anforderungen aus allen wirbelloser wie vielseitig der die Expedition einzusammelnden schwimmende sich aufhaltender eine mindere sein wird, Objecte an den Meeres- den süssen Wässern der grösseren Inseln und der Digitised by the Harvard University, Download from The BHL http://www.biodiversitylibrary.org/; www.biologiezentrum.at 255 Continente uod auf Wanderungen im Innern derselben so sehr, dass nicht er Und dann was wissen wird, Präparirung des die er zu erst aufgreifen soll. Eingesammelten gutem Zustande an den Bestimmungsort gelange, nung, wo und unter welchen Verhältnissen es damit es in , die Bezeich- gesammelt wurde! dem Wunsche der unter dieser Nummer aufgeführten Eingabe nebst dem Fundorte auch die Form der Bänke oder Riffe, die sie bilden, angegeben den Bei werden , Corallen z. wäre auch B. müsste nach Farben welche die wünschenswerth zu erfahren es Hauptmasse Arten die Thiere im Leben haben, aufgezeichnet werden, jenen die Nützlichkeit und Schädlichkeit ten der die , gegessen werden angewendet Medicin welche , Die solcher Corallenbänke ausmachen. sie in müssen von Weingeist allen verlieren. von Thieren und Pflanzen, Ar- und Handelsartikel werden, sollen sind oder in vorzüglich beachtet werden. Den auf den Thieren vorkommenden Parasiten wünscht Herr Kollar vorzügliche Aufmerksamkeit zu schenken, da er sich seit tiget; Langem und eifrig mit ihrer Naturgeschichte beschäf- ebenso wünscht Doctor Diesing, im seines Interesse Faches, dass alle erlegten oder gefangenen höheren Thiere, so- wohl Land- als Wasserbewohner, geöffnet und auf Eingeweide- würmer untersucht werden. Die aufgefundenen Entozoen machen die Angabe des Thieres gans, in welchem Sammlungsortes nothweudig. sie und das sie beherbergt, , gefunden werden, der Zeit Or- so wie des wie nicht minder des der Auffindung (des Monats) Bei Mollusken muss nicht bloss die Schale, son- dern auch das Thier eingesammelt werden. Instruction angegeben, Avie am zweckmässigsten zu werkstelligen kann bei diesen, ist. Ich diess Es mit wird der in be- so vieler Sach- kenntniss und Vollständigkeit abgefassten Vorschriften nicht län- ger verweilen. Ich hatte bei Anführung einiger Puncto der Instruction nur den Zweck, Andeutungen zu geben, wie sehr ausgedehnt das Feld der Beobachtungen und der Ausbeute für den die Expedition begleitenden Naturforscher sein wird. Nr. 16. Ein Brief des correspondirenden Mitgliedes philosophisch-historischen Classe, Herrn Venceslav Prag zeigt an, dass er mit Herrn Dormitzer, Hanka der in Assistenten Digitised by the Harvard University, Download from The BHL http://www.biodiversitylibrary.org/; www.biologiezentrum.at 256 beim böhmischen Nation al-Maseum, einem jungen Gelehrten, dep nicht nur ungewöhnliche Kenntnisse in allen Reichen der drei Natur, sondern auch seltene technisch-mechanische Geschicklich- wegen Theil- keit besitzt und auch vortrefflicher Zeichner ist, nahme an der Expedition unterhandelt wenn Mission annehmen, was „dass alles, er sein Wunsch Dieser würde die habe. werden könnte: realisirt einzig sammeln und acquiriren würde, und allein dem böhmischen National-Museum zukomme, und zwar als unwiderrufliches Eigenthum."" — Herr Venceslav Hauka unterstützt diesen Antrag. Frey er, Nr. 17. Herr Heinrich in Laibach, drückt in einer Custos am Landes-Museum Zuschrift das Bedauern aus, durch Dienstesobliegenheit und andere Hindernisse, die er näher bezeich- verhindert net, zu sein, Auch der Umstand, dass an der Expedition Theil zu nehmen. karg bemes- sich ein bloss auf einen senen Dienstgehalt angewiesener Naturforscher seiner Aufgabe unentgeltlich unterziehen merkt, dass sich ein solcher wird besprochen und be- soll, ohne sichernde Bedingnisse, wenn er auch sonst ein leidenschaftlicher Herr nicht herbeilassen wird. Bedingnissen billigen bemessen ist, lenstein, Forscher Frey er und wenn ist, Reise zur führt noch an, dass bei die Abreisezeit nicht zu kurz Gal- der hochwürdige Herr Meinrad Ritter von Gymnasial-Professor k. k. in Klagenfurt , für das zoologische Fach vermuthlich zu gewinnen wäreNr. 18. Das correspondirende Mitglied, Herr Joseph Belli, Professor der Physik an der Universität zu Pavia, wünscht einem französich-geschriebenen Briefe sie einen Aufenthalt von einigen im stillen Owhihee Ocean machen , und , dass die Expedition, Tagen auf den Sandwich-Inseln namentlich auf der sollte , eine in falls interessante Insel Frage Hawaii oder „Auf löse. dieser Insel," schreibt Herr Belli, „befindet sich der berühmte Vulkan Kirauea, die grösste und wunderbarste vulkanische OefF- nung auf der Erdrinde. Sie ist ein ungeheurer Brunnen fast von einer französischen Meile im Durchmesser und von mehr , als tausend Fuss Tiefe , auf der Spitze einer Erhöhung von ungefähr 3800 englische Fuss. In ihr befindet sich ein See von geschmolzener Lava, eine englische Meile lang, eine halbe Meile breit. Die Kenntniss nun der genauen Höhe dieses Lava-Sees Digitised by the Harvard University, Download from The BHL http://www.biodiversitylibrary.org/; www.biologiezentrum.at 257 über dem Meeresspiegel wäre Physik und Geologie. wichtiges ein Denn/' Ergebniss für die Herr Belli fährt wie es jetzt fast allgenicin angenommen wird, Erde in feurig-flüssigem Zustand und in „wenn, fort, Innere der das Zusammenhang mit dem Innern aller Vulkane der Erde ist, so muss die flüssige Materie, wenn ist, mit luftförmigen Massen ruhig und ohne Beimischung sie sich in allen otTenen Vulkanen auf gleicher Höhe befinden." Diess kann aber, wegen verschiedener von Herrn Belli ange- meisten Vulkanen führten Schwierigkeiten an den genommen werden. Alle Vulkan von Kirauea nicht Laven für alle nicht diese Schwierigkeiten finden wahr- dem bei welcher daher die Normalhöhe der Statt, Vulkane der Erde geben kann. Herr B e II i führt weiter hinsichtlich dieses Vulkans noch die nicht übereinstimmen- den Angaben von Berghaus net schliesslich die Messungen nothwendig Nr. 19. wirkliche In einer Mitglied und Instrumente , Leonhard an, und bezeich- zu den vorzunehmenden Zuschrift beantwortet das die sind. italienischen Herr Johann Santini, der k. Akademie, Director der Sternwarte in Padua, vorzüglich den zweiten Punct des Circularschreibens vom die 1. März, in welchem die Akademie Bezeichnung von Individuen verlangt, welche die Interessen der Akademie auf der Reise vollkommen zu vertreten geeignet Herr S antin i sind. empfiehlt solche zwei als fleissige und hoffnungsvolle junge Männer, die Brüder Joseph und Friedrich Venanzio mit aus Bergamo, die an der Universität Padua beide vorzüglichem Erfolg studirt und erlangt haben. Der erste würde für dort auch das Doctorat die astronomischen, physi- kalischen und magnetischen Beobachtungen, der zweite, Doctor der Medicin, als Naturforscher der Expedition nützliche und erspriessliche Dienste leisten. Die Zuschrift verbreitet sich so- dann noch weiter über die vorzüglichen Eigenschaften Freude die persönlichen Verhältnisse und die der zwei Vorgeschlagenen, die mit Erdumseglung mitmachen würden. Nr. 20. Eine ebenfalls italienische Zuschrift von lichen Mitgliede, dem wirk- Franz Carlini, Director der Sternwarte in Mailand und Präsident des lombardischen Institutes der Wissenschaften , gibt der Frisiani und Akademie Nachricht : er habe den Astronomen die drei Adjuncten des Mailänder Observatoriums Sitzb. d. mathetn. naturw. CI. Jahrg, 1850. III. Hft. 18 : Digitised by the Harvard University, Download from The BHL http://www.biodiversitylibrary.org/; www.biologiezentrum.at 25S wegen Theilnahme an der Expedition von diesen, der Ingenieur Curtius er an der Expedition Theil Ausser der langen Sternwarte hat er befragt. Nur der Buzzetti nehmen wolle, wenn man astronomischen Praxis an ihn wählt. Mailänder der durch drei Jahre Vorlesungen über Physik und Naturgeschichte am Lyceum zu Brescia gegeben. sident Carlini dritte erklärte, dass - — Prä- Wünsche fügt nur einige wissenschaftliche als Aufgaben für die Expedition bei, und zwar für Bestimmung der zu welchem Zweck der Physiker der mittleren Temperaturen, Expedition einen Erdbohrer mitnehmen soll, gleich geologische Beschaffenheit die der welchem zu- mit Erdkruste an ver- schiedenen Orten erforscht werden könne, ferners Aufgaben zu Beobachtungen über das Zodiakal- und Nordlicht die in der , Zuschrift näher ausgeführt sind. Eine hohe Staatsverwaltung, welche die vielversprechende erste österreichische Erdumseglung ins Leben ruft, wird aus diesen vielfachen Wünschen und Vorschlägen ersehen, welch' lebhaftes Interesse die von ihr zur Antheilnahme an der Expedition berufene kais. Akademie der Wissenschaften an derselben nimmt, esse, das kaum minder lebhaft von der Gesammtmonarchie gefühlt wird. soll verschoben worden gen möglich machen; derung und die sein; ein Inter- dem intelligenten Publicum Der Abgang der Expedition diess wird bessere Vorbereitun- so viele Rundschreiben durch die Ministerial -Aufforder Akademie wach gewor- dene Hoffnungen und Erwartungen können eben nicht getäuscht werden. Die Classe wird bestimmen, wann die in der letzten und in der heutigen Sitzung ihr kundgegebenen, die See-Expedition betreffenden Wünsche und Vorschläge in Berathung kommen sollen. Um diese, was die Wahl der Reisenden betrifft, zu erleichtern, wird rückwärts das Namensverzeichniss der Vorge- Zum Schlüsse bemerke ich noch, dass die schlagenen angefügt. philosophisch-historische Classe den Beschluss gefasst hat, für ihre Zwecke keine Reisenden mitzusenden, die mathematisch- naturhistorische Classe daher zwei wählen kann. Zur Begleitung der kais. österreichischen See wurden vorgeschlagen oder haben sich angeboten - Expedition , , Digitised by the Harvard University, Download from The BHL http://www.biodiversitylibrary.org/; www.biologiezentrum.at 259 a) Für die astronomisch -physikalischen Zwecke, die Herren: Kr eil Fr i in Prag, h in stc Buzzetti ft) die Für Herren: Prag , Venanzio Joseph in Bergamo die naturgeschichtlichen Kotschy in Constantin v. W B ed 1 1 1e Ettingshausen Wien r in Dormitzer Meinard Zwecke, Wien, in i ^ Mailand, in in Wien, , Lesina in Prag, Gallenstein in Klagenfurt Venanzio in Bergamo. v. Friedrich Herr Dr. Boue, wirkl. Mitglied, hielt nachstehenden Vor- „Ueber die physiche Möglichkeit leicht Fahrund Eisenbahnwege in der europäischen Türkei antrag: zulegen," In diesem Augenblicke, hervortauchen, um die wo so sonderbare Projecte manchmal Verbindung des Orients mit Europa zu bewerkstelligen, habe ich es an der Zeit geglaubt, durch eine An- sprache an die kais. Akademie der Wissenschaften an meine dar- über in der europäischen Türkei gemachten Beobachtungen zu erinnern. Ich habe wege auf zwei nun alle diese Bemerkungen über Verbindungs- Karten aufgetragen, baren Wege, sammt ihren grossen Lücken anzeigen*, für Reiter geeignet die eine manchmal sehr soll alle kleinen, alle nicht colorirten fahr- manchmal Wege sind nur und manchmal auf langen Strecken so schmal, dass nur ein Pferd knapp Platz findet, wie vorzüglich in den Hohlwegen oder geschlängelten Gebirgswegen. Die andere Karte enthält die Verbindungsfurchen, am leichtesten Eisenbahnen anlegen könnte. wo man Es werden die Hauptrichtungen von den untergeordneten durch besondere Far- ben getrennt. Heute möchte ich nur auf die Theile jener Fahr- und Eisenbahnwege aufmerksam machen, deren Ausführbarkeit in unserer Zeit nicht dens sehr möglich nur durch die Plastik des türkischen Bo- ist, sondern auch zu Stande kommen 18 * kann. Digitised by the Harvard University, Download from The BHL http://www.biodiversitylibrary.org/; www.biologiezentrum.at 260 Ich meine vorzüglich die grossen Pulsadern des Handels und des Krieges, dann namentlich diejenige diejenige von Belgrad von Belgrad bis Constantinopel, nach Saloniki Seres und Larissa, und endlich die von Bukarest nach Constantinopel. Eine vierte nicht minder wichtige, wenigstens für die Türkei, wäre die schwierigere mit wenig 5 die von Umwegen zum Constantinopel adriatischen Meere führt. Nach den verschiedenen Richtungen der Hauptgebirge der Türkei sieht man sogleich henden Verbindungswege ein, dass alle von S. 0. — N. W. zie- viel leichter herzustellen sind, als die- Norden nach Süden und vorzüglich von Osten nach Westen gehen, weil die letztern die Gebirgszüge mehr oder indem die erstem nur Längenthäler weniger durchschneiden jenigen, die von , der Gebirge , älterer Flötz oder tertiäre Kanäle folgen. Darum sind auch längere Strassenzüge, vorzüglich in Bosnien, eine so grosse Seltenheit und es gibt eigentlich da nur eine Strasse, die von Novibazar nach Banialuka über Sarajevo und Travnik, und daselbst das aber nur hie uud da für Karren fahrbar ist halsbrechendste Pflaster in der Welt Wenn man ist, so fühlt man sich glücklich, ist. die zu Pferde weit von diesem sogenannten Kaldrum, selbst auf den engsten Fuss wegen. Dass von Belgrad nach Constantinopel noch keine fahrbare ist, muss wirklich jeden Menschen in Erstaunen wenn man einmal die wenigen physischen Schwierigkeiten Strasse vorhanden setzen, kennt, die einem solchen Unternehmen im Wege Auf dieser Erhöhungen zu passiren, unter Fuss über die umgebenden Strasse sind namentlich nur eilf denen die höchste kaum 600 — 800 Thäler hat (Turquie d'Europe B. stehen. 1. S. 216) und deren fünf schon fahrbar sind, namentlich zwischen Belgrad und Grotzka, zwi- schen Rajan und Aleksinitze in Serbien, zwischen Adrianopel und Tschorlu, zwischen diesem Orte und dem Marmara Meere, zwi- schen Bujuk-Tschekmedge und Stambul. man Vier andere kann mit Bauernwägen befahren, namentlich südlich von Bania bei Nisch, nördlich von Pirot (türk. Scharkoe) und zwischen dieser Stadt und Sophia und zwischen Sophia und Ichtiman. Es bleiben dann nur zwei Berge, die nur für Roiler gemacht sind, namentlich zwischen Ichtiman und Tatarbazardschik und zwischen Hasskoe und Harmanli. : Digitised by the Harvard University, Download from The BHL http://www.biodiversitylibrary.org/; www.biologiezentrum.at 261 Anhöhe südlichlvon Bania erhebt Die über die Ebene von Nisch, der gesdiliingello and seite 600 Fiiss auf der Nord- niii* Weg südlich senkende Wcs; der sanft sich breiter und sanfter sich brauchten nur gemacht zu werden und diese Passage von iVi Stunden würde für Wägen geöffnet sein. Südlich Nördlich der Boden und Mergel. aber nördlich zerbröckeliger Sandstein Kalkfels, ist von Pirot befindet sich nur ein unbedeutender Hügel von 400 Fuss über dem Piroter Thal. halbe Stunde, um Man braucht kaum eine ihn zu überschreiten, seine beiden Seiten erhe- ben sich sanft und der lehmige und sandsteinartige Boden wäre leicht aufzuschliessen. Zwischen Pirot und Sophia man ist ein langer Rücken, zu dem sich mittelst einer langen geneigten nicht breiten Thal-Ebene allmälig erhebt, und von dem man auf ähnliche Weise, aber ge- schwinder, heruntersteigt. Er erreicht wenigstens 1300 Fuss über Pirot und ungefähr sig, schieferig man 400 Fuss über Sophia. Der Boden wäre und südlich alluvial. Zwischen Sophia und sind nur unbedeutende Schiefer-Anhöhen von Ichtiman. fel- Ichti- 240 Fuss über Von Sophia und vorzüglich von Jenihan an steigt das Thal allmälig, dann senkt es sich wieder ein wenig, da zwischen den Ebenen von Sophia und Ichtiman ein Höhenunterschied von 400 Fuss wäre. Es blieben dann nur noch zwei Uebergänge Erstens. Der Pass und der ziemlich steile Weg zwischen den Ebenen von Ichtiman und Tatarbazardschik, die einen Höhenunterschied von 700 Fuss geben, zu dem noch die Höhe von 150 Fuss des Passes zugerechnet werden muss. Der Boden wird durch Gneis? , ältere Schiefer und auch Alluvium gebildet. Ungefähr zwei Stunden dauert dieser Uebergang und dieses Heruntergehen. Zweitens. Die granitischen Hügel zwischen Hasskoe und Harmanli, welche sich popoli oder 1100 über um 420 Fuss die über die Ebene von Philip- von Adrianopel erheben. Ihre beiden Seiten sind nicht steil und der Uebergang dauert nur IV4 Stun- den und ein fahrbarer Weg Im Ganzen würde es wäre sich leicht anzubringen. um eine Strecke von TVa bis 9 Stunden Weges fahrbar zu machen handeln, da die ganze übrige Strecke es schon ist. Ueberall das beste StraSsSenmaterial. längs der Strassen findet sich Digitised by the Harvard University, Download from The BHL http://www.biodiversitylibrary.org/; www.biologiezentrum.at 26t Wenn man weiss Mahmud im dass der Sultan , wohl im Tschipka Balkan als Balkan, so- zwischen Schumla und Karnabat, mit ziemlichen Kosten schöne Strassen hat bauen lassen, so muss dass auf dieser Belgrader Strasse noch jetzt nur es auffallen, Couriere sich bewegen; Courlere, die selbst im Winter manch- mal wegen des morastigen Weges mehr Zeit Auf als in Becken von Philippopoli gewöhnlich für ihre Reise brauchen müssen. die zweite grosse Landstrasse, namentlich die von Bel- grad nach Saloniki Seres und Larissa kommt man wohl die Mitte der Türkei zu Djumaa ohne Schwierigkeit bis in und mit Bauernwägen über Nisch, Pirot, das geschlängelte LukanitschkaThal, Grlo, Radomir und Dubnitza, aber zwischen Djumaa und das tertiäre Becken von Seres muss man das hohe Gebirge mittelst einem Pass, der 2800 Fuss Höhe oder Reiterwegen übersteigen. Doch eine fahrbare Strasse zu traziren rain - Schwierigkeiten und , um erreicht, in und auf Fuss- diesem Gneissgebirge gäbe es keine grossen Ter- die Passage dauert zwischen 8 bis 9 Stunden. Die Strasse von Bukarest nach Constantinopel schuk, Schumla, Karnabat und Adrianopel vierte Meere über Rut- fahrbar, aber die von jener Hauptstadt nach Durazzo grosse Strasse adriatischen ist ist nur fahrbar bis Bania und am übersteigt 9 Anhöhen, namentlich zwischen Bania und Samokov (1336 Fuss über Bania), zwischen Samokov und Dubnitza (1315 Fuss über Samokov), zwischen Dubnitza und Kostendil (eine fahrbare Strecke von 500 Fuss über Dubnitza), zwischen Kostendil und Egri-Palanka (1300 Fuss über Egri-Palanka), zwischen Strajin und Komanova (850 Fuss über Prilip (1100 Fuss über Strajin), zwischen Keuprili Prilip), und zwischen Monastir und Resna (800 Fuss über Monastir), zwischen Resna und Ochri (600 Fuss über Ochri), zwischen Ochri und Elbassan (1300 Fuss über Ochri). Die Anlegung dieser Strasse wäre wirklich kostspielig, obgleich auch Ingenieure da keine technischen Schwierigkeiten zu überwinden hätten. Weg würde ohne so grosse Schwierigkeiten dem egeischen Meere über Salonik, Vodena, Florina, Mo- Ein anderer längs nastir zu demselben Ziele führen. Die einzigen Schwierigkeiten Digitised by the Harvard University, Download from The BHL http://www.biodiversitylibrary.org/; www.biologiezentrum.at 263 wären hinter Vodena und zwischen Ostrovo vorzüglich zwischen Kailari und Florina, stens 4 — 500 Fuss Noch und Kailari und Hügel wenig- die Höhe hahen. eine wichtige Strasse Gebirgsstrasse sie als wo inuss ich erwähnen, kosten würde, viel obgleich namentlich die, die von Scutari in Albanien aus der Moralscha hinauf, die Thäler der Tara, der Drina und der Sau erreichen könnte, indem sie un- schwer das Gebirge zwischen der Moratscha und Tara durch die Thäler der Mala-Rieka und Veruscha überschreiten könnte. Diese Wässer berühren sich auf fast dem (Für weitere Pass. Detail zu sehen Turquie d'Europe, B. 3, S. 45.) Was die Eisenbahnen kaum glauben wollen, so anbetrifft, obgleich es eigentlich man mir doch nur die Wahrheit dass namentlich von Belgrad bis Constantinopel Eisenbahn nichts wird Schwieriges im dem Baue Wege ist einer liegt; ich meine nämlich kein Anlass zu Tuuneldurchbohrungen, zu grossen Werken auf Flüssen oder gegen Wasseranschwemmungen. Alle die Wasserscheidungen, die man auf der Fahrstrasse pas- würden umgangen werden, ausser den beiden zwischen Pirot und Sophia und zwischen Ichtiman und Tatarbazardschik, Bis Nisch wäre längs der Morava gar kein Anstand und nur sirt, die üeberbrückuug der Morava Nisch müsste man Felssprengungen in längs bei Tschupria. einem Flussengpasse, Scharkoe zu kommen. Dann südlich von und wären der Nischava sich halten Dann würde um in das Becken von die Strasse sanft aufwärts und dann niederwärts nach Sophia gehen und ungefähr wie die Das Heruntersteigen von der Porta Ichtiman bis zu Tatarbazardschik würde eine Fahrstrasse bis zu Hasskoe. Trajana hinter zweite ziemlich bedeutende Arbeit verursachen. Dann würde die Bahn einer sich längs der Maritza halten und von Adrianopel aus mit Brücke auf der Maritza das Meeresufer über Tschorlu gewinnen und von da längs dem Meere Constantinopel erreichen. Flügel-Eisenbahnen würden Sophia mit der Donau mittelst dem Thale der grossen Isker, sowie Adrianopel mit Karnabat, Islivue und Eski-Sagra verbinden können. Die Eisenbahn von Belgrad nach Salonik, Seres und Larissa würde von Nisch aus längs Ghilan (1440 Fuss Höhe) der Morava allmälig bis über Vranja heraufsteigen j dann und üfe©f Digitised by the Harvard University, Download from The BHL http://www.biodiversitylibrary.org/; www.biologiezentrum.at 264 einen sehr niedrigen Hügel von eine 300 Fuss höchstens die Ebene und sich von da über (1593 Fuss Hölie) erreichen sehr sanfte Wasserscheide von höchstens 100 Fuss Höhe über die Pristina Lepenatz ken. , Ebene von Pristina und über Kaschanik längs dem alhnälig zum Vardar würde aus und von da bis könnte Vielleicht Uskiub zu Keuprili bei 580 Fuss wieder niedersen- auch die Bahn von Vranja directe nian über Komanova führen. Von Uskiub dem Flusse Vardar bis Salonik folgen können, dem Meere und durch die Spalle sie leicht südlich längs des Tempethales Larissa und östlich über die Seen von Beschik und den Strymon Seres erreichen. leicht von Pristina nach Prisren Eine Flügelbahn könnte auch und Ipek geführt werden. Die Arbeiten dieser Bahn wären alle sehr einfach, gar kein Tunnel nothweudig. Eine Eisenbahn von Rutschuk nach Constantinopel könnte über Schumla, längs dem Akali-Kamtschik, dem Laputschkathale (1400 Fuss), über Karnabat und Adrianopel führen; aber dieses Werk würde sehr schwierig ausfallen reissende Flüsse durchkreuzt. , weil es viele Thäler und Es würde Tunnelle bedeutende Einschnitte voraussetzen , , Viaducte, da mehrere Wasserschei- den und eine Höhe von wenigstens 600 Fuss über die nächsten Thäler zu übersteigen wären, und die Configuration des Landes sehr wellenförmig Für eine ist. Eisenbahn von Constantinopel nach dem adriati- schen Meere würde sich nur ein oder Fered an der Maritza nik via , Weg sehr kostspie- als nicht namentlich von der Hauptstadt nach Diniotika lig linden lassen, , dann dem Meere längs bis Salo- von da längs dem Indge-Karasu über Egributschak, Ser- und Bilischta. Endlich, da der Devol und die Quellen des Indge-Karasu ohne eigentliche Wasserscheide sich ten Thale in einer Höhe von 2400 Fuss das Devolthal die Eisenbahn fast am Meere und nach Duratzo, Scutari und Cattaro , in einem brei- berühren, so würde von da längs dieses oder nach Avlona, Janina und Nieder-Albanien leicht bringen. Biese einmal wichtige Eisenbahn würde auch keine grossen, ausserordenüichen Arbeiten erfordern, neigte Flächen- sie würde nur allmälig ge- oder See-Cornichen benützen, darum ich auch keine Höhenbestimmungen angeben darf ^ Digitised by the Harvard University, Download from The BHL http://www.biodiversitylibrary.org/; www.biologiezentrum.at 265 ich mii* nun schmeichle, gezeigt zu haben, wie sehr vor- Da theilhaft die Plastik des türkischen Chausseebau ist, so muss Bodens für Eisenhahn- und ich noch auf die jetzt wichtigste Eisen- bahn, namentlich die von Belgrad nach Conslantinopel, zurück- kommen. Erstens muss ich bemerken, der ganzen Türkei, dass in ausser Thracien, Nieder-Bulgarien und Albanien Holz Nadel- , sowohl Buchen-, Eichen- und andere Holzgattungen im Ueber- als flusse sind. Dann gibt es auch im Tertiären hie und da Braunkohle. Serbien und Moesien recommandiren sich vorzüglich durch ihre Ungeheuern Eichenwaldungen, wo man wohlfeil und nahe bei der die Hand haben Unterlage der Schienen könnte. An einen Mangel von Brennmaterial wäre nicht zu denken, und gerade cien, wo in Bäume der Ebene in Thra- selbst fehlen, finden wir die zwei waldreichsten Gebirge den Hohen-Balkan und den Rhodop oder Despoto-Dagh. Vortreffliche Bausteine und Ziegelmaterial fehlen auch nicht. Wasser ist auch überall vorhanden, und da die Centralbahn durch die Mitte der durch Bulgaren bcvölkertsten Gegenden von der Türkei tracirt würde, so würden Unternehmer Arbeiter in Menge und unter sehr wohlfeilen Bedingnissen finden. Drei oder vier Kreuzer per Tag mit der Nahrung ist der gewöhnliche Taglohn, und Nahrungsmittel sind sehr einfach und wohlfeil. Diese Bahn würde mehrere wichtige commerzielle Städte berühren, wie Nisch, Sophia, Philippopel, Usunschova (wo der grösste jährliche Markt Rumeliens gehalten wird), und Adrianopel. Auf dieser Strasse würden sich die Ausfuhren von der Saloniker Baumwolle, von der thracischen Seide und des Reiss, von der Schafwolle, Ziegenhaar, Knoppern, Schweine, Blutigel u. s. w. grossentheils concentriren. Auch in der Nähe jener Bahn befinden sich die bedeutendsten Eisenwerke der Türkei, bei Sa- mokov und Egri-Palanka. Mehrere Thermalbäder bei Bania, KoDann selbst die anlocken. u. s. w. würden Reisende Türken und Christen herrlichen Gegenden des Rhodop würden zum Reisen bewegen wenn einmal solches leicht und wohl- stendil , feil wäre. Die Approvisionirung von Constantinopel, sowohl für Holz- Kohlen-Betrag, als für Nahrungsmittel würde die Bahn auch Digitised by the Harvard University, Download from The BHL http://www.biodiversitylibrary.org/; www.biologiezentrum.at 266 Man muss bedenken, beleben. dass diese Bahn fast nie durch Unwetter im Winter unbrauchbar sein könnte Donau -DampfschitTahrt alle sehr Die Thäler dieser Bahn sind geschieht. oder ziemlich breit wie es mit der , wie diejenigen der Morava und , der Maritza oder nur von kleineu Gebirgen umgeben man keine Schnee-Anhäufungen, Lavinen oder plötzliche Wasserströmungen zu fürchten Die Bevölkerung ist überall eine ; so dass selbst nur grosse hat. arbeitsame, keineswegs räuberische wie in Albanien. Sie haben Pferde, Rindvieh, sowie Menge und sind auch fleissige Weber. Möge bald ein oder Dampfwagen diesen Weg von Belgrad nach Constanti- Schafe Eil- in nopel befahren, dann werden nicht nur die Reisenden, sondern auch die Geschäfte der Kaufleute sich vermehren, und es wird die Zeit herannahen, wo thätige Mineralwässer so viele herrliche der Türkei Gegenden und wohl- unseren blasirten Europäern neue Genüsse und Kräfte verleihen werden. man selbst eine Eisenbahn als zu kostspielig Land finden so würde sich gewiss eine Eichenholzbahn mit Dampfwagen oder selbst nur mit Pferdekraft rentiren. Endlich würde für jenes , In allen Fällen werden solche Holzbahnen für den Transport des Eisenbahnmaterials teten ein in einem mit Eichenholz so reich ausgestat- Lande einmal sehr nützlich sein können. Welche Civilisation und welcher Wohlstand durch solches Unternehmen wenigstens in jenem schon am meisten civili- sirten Theile der Türkei in kurzer Zeit entstehen könnte, wird Jedem einleuchten. Möchte es mit der ottomanischen Regierung auch der Fall sein, und möchte sie selbst mit wenigen Geldopfern sich solchen reichen Schatz eröffnen. der nothwendig, weil das so können Unternehmen zu sie ihr in Wären fremde Gel- keinem Falle fehlen, viele vortheilhafte Seiten hat. Herr Professor Dr. Rochleder, wirkl. Mitglied, nachstehende Notizen über mehrere in legte seinem Laboratorium zu Prag ausgeführte Arbeiten vor: „Notiz über Theobrorain" von leder und Dr. H. Hlasiwetz. Prof. Dr. Fr. Das Theobromin verhält sich gegen oxydirende wie das Caffein. Leitet man durch Wasser^ in Roch- Mittel genau welchem Theo- : Digitised by the Harvard University, Download from The BHL http://www.biodiversitylibrary.org/; www.biologiezentrum.at 267 bromin suspendirt ist, nach einiger Zeit. sigkeit die mit der , Chlorgas, so verschwindet das Theobromin Man eines Eisenoxydulsalzes und niak eine blaue Farbe annimmt Ammoniak auf diese Art eine i^elhiiche Flüs- erhält Lösung Ammo- mit Kalilauge einen stechenden , ähnlichen Geruch entwickelt und auf der Haut purpur- Wird die man durch Behandlung des Theobromin mit Chlor- farbne Flecken ähnlich einer Älloxanlösung hervorbringt. Flüssigkeit, die gas erhält, mit Platinchlorid vermischt und der entstandene blassgelbe Niederschlag in kochendem beim Erkalten ein Platinsalz sirt, sitzt. welches alle Wasser Eigenschaft des gelöst so , erhält man gelben Blättchen krystalli- in lebhaft Methylaminplatinchlorids be- Die Analyse der bei 100" C. getrockneten Substanz gab gef. ber. C 5.07 // 2.53 — — — Pt 41.60 wodurch die Identität mit 4.88 2.52 41 60, dem Methylaminsalze bewiesen Die Resultate der Untersuchung der übrigen , ist. das Methylamin be- gleitenden Producte werden, sobald diese vollendet sein wird^ zur Kenntniss der kaiserl. Akademie gebracht werden. „Ueber das Cinchonin" teres von Dr. H. Hlasiwetz. des Cinchonins habe ich meiner Untersuchung; 'O In Resultat gefunden, dieses Alkaloid, und zwar dass die halbirt, als wei_ Formel Regnault's für die richtige sei. Laurent's neueste Formel habe ich nie erhalten können nach einer Reihe sorgfältiger Analysen erhielt ich immer Zahlen, die nur endlich für habe Formel die ich do Hi\ Nz Oz brauchbar waren; eine Platin-Doppelverbindung dargestellt, die dieselbe ausser Zweifel stellt, und zugleich beweist, dass die Formel Czo Hiz NO geschrieben werden müsse. Dass diese einfachere Formel die richtige sei, scheint sich weiter noch durch das Ci zeigt, w^enn tien die man grosse Beständigkeit zu beweisen, versucht, es durch verschiedene die Agen- zu oxydiren. Alle derartigen Versuche reiues Ci wieder, wie ich es waren fruchtlos ; ich erhielt stets angewendet hatte: dadurch aber : Digitised by the Harvard University, Download from The BHL http://www.biodiversitylibrary.org/; www.biologiezentrum.at habe ich auch, da ich das Product immer zu analysiren für nothwendig eine Reihe von Zahlen erhalten, die mir jetzt hielt, Darlegung der empirischen Formel bei der als Bestätigung die- nen können. Aus den Behandlungen mit Chlor, mit Braunstein und Schwemit mit übermangansaurem Kali mit Salpetersäure felsäure , , , Chlorphosphor, ferner nach dem Kochen mit saurer Platinchlo- dem Gähren ridlösung, nach mit Emulsin, geht entweder wieder + der unveränderte Atomcomplex des Ci hervor, oder man erhält, Lösung man eine harzartige Masse, aus deren wie mit Chlor, -f Ammoniak wieder mit Ich auf die ich seiner Zeit werde zurückkommen müssen, hier nur dem Namen nach führe diese Versuche, ausführlicher an, um des C reines Ci fällen kann. ihnen H und die folgenden übereinstimmenden Percentgehalte zu entnehmen Berechnet 20 13 — 77.78 H— 7.79 - 7.73 iV— ^ 9.09 - — — 77.75 — 78.15 — H— 7.62 — 78.15 7.64 7.80 VI. ,„ — — 78.24 — — 78.24 7.7 3 7.73 — — 78.15 ~ — 78.08 7.75 — — 78.06 7.67 X. IX. VIII. VII. C V. IV. HI. II. I. C—^77^^ 7.28 — — 77.57 7.65 Gefunden. Fällt geist mit man eine Lösung von Ci in Pt Chy so erhält man einen schlag von lichtgelber, man anfangs diesen Niederschlag, den salzsäurehaltigeni krystallinischen Nieder- weisser fast sind (d. i. Lauren fschen Css werden könnte, sie Hzz Nz Os) Formel und , die Existenz man Zahlen, durch derselben die man Form verliert. — verleitet zu vertheidigen , wenigstens in diesen Verbindungen anzunehmen, irgend einer die fast zu bringen Einklang in auszusetzen, dass bei der Behandlung mit in Farbe; analysirt sehr oft bei verschiedenen ich Gelegenheiten dargestellt habe, so erhält nur mit der Wein- PtCh das oder und vor- Ci C^H^ Darauf hinausgehende Ver- suche lehrten mich aber nichts derart, dagegen fand ich, dass, um ein der Formel C20 H\z Nz Os entsprechendes Platinsalz + 25U erhalten, man die erste Fällung des 0i mit Platinchloridi — Digitised by the Harvard University, Download from The BHL http://www.biodiversitylibrary.org/; www.biologiezentrum.at 269 von Neuem in Wasser auflösen müsse — langem Kochen möglich wird) (was erst nach sehr worauf beim Erkalten zuerst ein weisslicher, pulvriger Niederschlag herausfcällt, nach Stehen aber sich lisirtes ausscheidet Platiusalz welches , längerem sehr schön ein dunkelorangegelbes, kristal- Zusammen- folgende setzung hat: Gefunden Berechnet C 20 -'"SSIS^ —^3.1^^^"^ — 3.3 _ 3.6 _ — — _ o — - — — HCl _ — - - 12 ff ]V ~ — 27.38 27.34 — 2CZ — — — — Atomgewicht = 360 gefunden = 359. habe dieses Platinsalz mit HS zersetzt, P( ~ Ich — — 27.36 wieder daraus abgeschieden , das Alkaloid und nach einigem Umkrystallisiren bei der Analyse erhalten: Gefunden Berechnet ff,3 iV o was — 7.79 —7,65 — — — — — — die Richtigkeit dieser Angabe wohl bestätigen vvird. Die Cinchoninsorten des Handels sind, wie ich mich neuerdings überzeugt habe, sehr unverlässliche Präparate. Ausser jenem , das ich mit Cinchotin gemischt fand ich in einer folgenden Sendung , habe ein schön weisses, krystallisirtes, nur ein wenig mit einem amorphen Pulver gemischtes Präparat erhalten, welches bei der Analyse H. I. — 67.04 H - 7.43 C — — 67.11 7.58 ergab, also von auffallend geringerem C-Gehalt war. es in verd. HCl gelöst, mit nach dem Auswaschen Ammoniak gefällt, — Ich habe den Niederschlag aus Weingeist umkrystallisirt, und es dann nach der Formel Cao/^iaiVO zusammengesetzt gefunden. Es wird die Richtigkeit der ringsten verdächtigen, Angaben Laurent's wenn Vermutbung ausspreche, seine ich nicht im Ge- nach diesen Erfahrungen die Formel basire sich vielleicht auf Digitised by the Harvard University, Download from The BHL http://www.biodiversitylibrary.org/; www.biologiezentrum.at 270. . ein Cihchonin, das möglicher Weise eine geringe um 4 chotin enthalten hat, dessen Kohlenstoff und wovon daher sehr wenig hinreichen wird, Menge Cin= pCt. geringer die ist, Formel koh- lenstoflfärmer zu machen. + ist, Es wird, bevor die Arbeit über das Ci ganz geschlossen jetzt noch am Orte sein, eine Formel zu entwickeln, die von den durch die genannten Analytiker aufgestellten in abweicht, meinen Analysen jedoch eigentlich zukommt. Wenn Regnault'sche mich, wie oben erwähnt, für die etwas ich entschied, so geschah es nur, weil auch meine Resultate dieser am nächsten stehen ; berechnet man zu ihnen aber die Formel : Cw Äas iVa O3, so lauten die Zahlen hiezu: C = H= N= = 78.18 7.49 9.12 5.21 100.00, wornach geringen Differenzen ganz die durch die unvermeid- lichen Fehlerquellen organischer Analysen erklärt sind, bei denen der Kohlenstoffgehalt meist etwas zu niedrig, der Wasserstoff hingegen zu hoch gefunden wird. Dem entsprechend dann auch das Platindoppelsalz: ist Berechnet (7^Q Hjs N, 0, Cl, Pf, — 33.38 — 3.48 ~ - - - ~ - - — 27.42 — = (C40 Has ^z O3) Dass in dieser 27.38 — 27.34 + (Ch Hz) + iPh Ck)- Formel auf 1 Cinchonin % Platinchlorid kommen, kann dadurch erklärt werden, dass das Salz überhaupt erst bei Zusatz von HCl gebildet wird. Es wird mein nächstes Bemühen scheidendes zu ermitteln. sein, hierüber ganz Ent- : Digitised by the Harvard University, Download from The BHL http://www.biodiversitylibrary.org/; www.biologiezentrum.at 271 über die Seh wefelcy an - Verbin d ungen des Acetons und Met aceto ns," von Dr. H. Hlasiw etz. „Notiz Bei einem Vergleiche der Formeln des Senf-, Knoblauch- und Asa fötida-Oels mit denen des Acetons und Metacetons, liegt der Gedanke eines näheren Zusammenhanges dieser Verbindun- gen unter einander sehr nahe. Besonders unterstützt wird eine Vermuthung der Art durch die Oxydationsproducte der drei erstgenannten Oele, unter de- nen sich dieselbe Säure findet, die das Metacetou bei gleicher Behandlung Was die Metacetonsäure. liefert, das Senf- und Knoblauchöl mit einander gemein ha- ben, unter welchen Umständen auch aus dem Asa fötida-OeleSenföl hervorgeht, haben frühere Untersuchungen gelehrt und gezeigt, dass es zunächst eine Substitution des Schwefels durch Schwe- Verbindung mit dem Radicale C^H^ jener interessante Körper immer wieder hervorgeht. felcyan ist, wodurch in Es war daher mit Grund anzunehmen, dass, wenn man das in passende Cyan- Verbindungen überfüh- Aceton und Metacetou am ren könnte, solche wahrscheinlich geeignetsten seien, diese Frage zu beantworten. In seiner Benzoil's hat keit derartige Untersuchung der Schwefelcyan-Verbindungen des Quadrat einen neuen Weg gezeigt, mit Leichtig- Verbindungen zu erzeugen, ein Weg, der zu die- sem Ende auch schon bei der Untersuchung des Asa-Oels, wenn gleich ohne Erfolg, eingeschlagen wurde. Das Verhalten des Acetons und Metacetons war aber noch zu in solcher Weise ermitteln, und bei der Aehnlichkeit ihrer sammensetzung konnte man hoffen , hier Zu- zu verbindenden Re- sultaten zu gelangen. Und wohl in der That krystallisirte Schwefel und Stickstoff enthaltende Verbin- dungen zu erzeugen diren^ gelingt es nach diesem Verfahren zwei , die wir eben bemüht sind näher zu stu- und über deren Entstehung vorläufig nur noch Folgendes bemerkt sei Ammoniak, Schwefelkohlenstoff und Metaceton oder Aceton, in gewissen Verhältnissen gemischt, und ihrer gegenseitigen zer Zeit eine in passenden Gefässen Einwirkung überlassen, erzeugen nach kur- blättrig eisartig krystallisirte Verbindung, die Digitised by the Harvard University, Download from The BHL http://www.biodiversitylibrary.org/; www.biologiezentrum.at %7% nach längerer Zeit wieder verschwindet, und grössern, gut ausgebildeten Krystallen Platz macht, die fortwährend an Körper zunehmen, und unter Umständen eine beträchtliche Grösse erreichen können. Besonders man sie mit gilt diess Aether, tronengelber Farbe in von der Aceton=Verbindung, dem ist, sie unlöslich ist, die, wenn abwäscht, von ci- und einen Zwiebelblättern ähnlichen Ge- ruch besitzt. Die Metaceton - Kristalle sind kleiner aber weisser , — von grösserem Löslichkeits - Vermögen. , und Beide Verbindungen sind im Stande, mit gewissen Metallsalzen Doppelverbindungen einzugehen, die für die Ermittlung ihrer Constitution passende Anhaltspuncte abgeben werden. Ueber derselben mit Quecksilberchlorid eine , sowie auch über die reinen Substanzen für sich, haben wir bereits mehrere analgetische Daten Zusammensetzung gesammelt die aber , , bevor ihre rationelle nicht mehrseitiger untersucht ist, noch unan- geführt bleiben mögen. Diese des mitzutheilen hoffen wir jedoch Ausfuhrlicheren recht bald im Stande zu sein. „Analyse einer Verbindung von Chlornikel-Ammoniak mit salpetersaurem Nikeloxyd - Ammoniak" von Robert Schwarz. Die Verbindung ist in schön azurblauen, ziemlich grossen Oktaedern krystallisirt , wird an der Luft etwas feucht, ohne aber zu zerfliessen und riecht schwach nach Ammoniak. — Die qualitative Analyse wiesNikel, Chlor, Ammoniak und Salpetersäure nach. — Auf Kohle verpufft das Salz, in der Glas- röhre über seinen Schmelzpunct erhitzt, es Wasser und Ammoniak verliert es, seine entlassen, Untersalpetersäure mit einem heftigen Stoss. keit im Wasser ist ziemlich gross , nachdem Salpetersäure — als Seine Löslich- aber die Lösung ist von ausgeschiedenem Nikeloxyd trübe. Durch Kochen wird ein grosser Theil des Nikeloxyds und des Quantitativ gerällt, geglüht Ammoniaks abgeschieden. wurde zuerst das Nikel und gewogen. — als Nikeloxyd mit Kali In einer zweiten Portion wurde nach dem Ansäuern mit Salpetersäure durch salpetersaures Sil- , Digitised by the Harvard University, Download from The BHL http://www.biodiversitylibrary.org/; www.biologiezentrum.at 273 beroxyd das Chlor, durch Platinchlorid das in einer dritten Ammo- niak bestimmt. Eine Verbrennung mit Kupferoxyd und vorgelegten Kupfer- spanen den Wasserstotfgehalt lieferte Wassers des und des Ammoniaks. Zur Bestimmung der Salpetersäure wurde so verfahren, dass bestimmte Menge des Salzes mit überschüssigem Barytwasser bis zur gänzlichen Vertreibung des Ammoniaks gekocht eine wurde ; nachdem dann durch Kohlensäure der überschüssige Baryt war, wurde der nunmehr entfernt bariuni und salpetersaurer Baryt — dünnte Schwefelsäure ausgefällt. Verbindung war gekannt; es in der Flüssigkeit als Chlor- befindliche Baryt Die Hess Menge des Chlors der demnach sich durch ver- die ihm ent- sprechende Menge Barium durch Rechnung finden und aus dem Reste von salpetersaurem Baryt die Salpetersäure ausmitteln. — Der Sauerstofi'gehalt ergab sich aus dem Verluste. a) Bestimmung des Nikels o „ . 1.011 Subst. gaben 0.2211 Nikeloxyd, 1.014 5> >> 0.105 0.972 >J 5J 0.112 AmmoniaksO 565 J> J> 1.822 „ Wassers 0.545 >5 3> 0.317 Wasser „ Salpeters 1.107 J3 55 0.899 schwefelsaur. „ , , Chlors . . : o » Chlor Silber, 5) Platinsalmiak =0.1144 Stickstoff, Baryt. [u 10 1 T heilen: gefunden bereclmet 15IV — - 61ff - 61.0 6.0 220 — 176.0 17.3 — — — — — — 1013.0 98.7 - 6N0, 7Ni Cl Entsprechend der (3iVÄ3 + die die Ni Cl) + 324.0 ""3179^ 206,5 20.3 35.5 3.5 210.0 20.7 31.6 20.1 2.8 20.2 6.4 17.5 98.6 Formel 6{2NH,, NiO, NO, + HO) Verbindung des Chlornikel-Ammoniaks und des salpetersauren Nikeloxyd- Ammoniaks mathem. naturw. Cl. Jahrg. 1850. III. Heft. lOHO ~3N H^ Ni Cl, mit 10 HO ver- einigt darstellt. Sitzb. d. + 19 : Digitised by the Harvard University, Download from The BHL http://www.biodiversitylibrary.org/; www.biologiezentrum.at 274 Von Herrn Tschudi, v. corresp. Mitglied , folgende ist Mittheilung eingegangen Vor vierzehn Tagen übergab mir Schweiz dnrch der, den Reisenden in der sein Hotel auf der höchsten Spitze des Sentis sehr bekannte Rathsherr Dörig in Appenzell beifolgende Stücke von Dopplerit, die er in seinen Torflagern beim Bade Gonten, eine halbe Stunde vom Dorfe Appenzell gefunden hat. Nach seinen Angaben durchsetzt dieses Fossil die Torflager in vielen Gängen, von denen der stärkste fünf Zoll breit liegt. ist und schon neun Fuss tief zu Tage Die Gänge sind so zahlreich, dass in diesem Lager binnen Kurzem mehrere Wagen damit beladen werden Ausgraben hat nicht könnten. Das die geringste Schwierigkeit, indem der Dop- Hand aus den ihm plerit ohne irgend ein Instrument, bloss mit der umgebenden Torfe gelöst werden kann. Herr Ritter v. Hauer, corresp. Mitglied, beschloss den in der Sitzung vom 21. Februar begonnenen Vortrag und übergab über denselben nachstehende Abhandlung: „Ueber die Gliederung der geschichteten Gebirgs= bildungen in den östlichen Alpen und den Karpathen." Erst seit kurzer Zeit hat man den Versuch begonnen, durch ein genaues Studium der organischen Reste die Kenntniss der der Alpen zu geschichteten Gebilde Untersuchungen wird es bedürfen, unterstützen. Noch vieler gelingen kann, die all- bis es gemeinen Namen von petrographischer Bedeutung: Alpenkalk, Wienersandstein, Grauwacke u. s. Gebilde von sehr verschiedenem Alter in sich fasst, drängen , weit genug Bedeutung besitzen. Doch in man derselben noch unmöglich auf graphisch darzustellen, ausgedehnte Liste , Karten so ist auch lässt sich , die eine jetzt schon die Älannigfaltlg- unseren Alpen nicht geringer einem anderen Gebirgszuge der Welt, gegenwärtig einzelnen ist gekommen, um zu erkennen, dass keit der Formationen auch ganz zu ver- und Benennungen an ihre Stelle zu setzen richtige geologische in irgend w., von denen jeder ist, als und wenn es die Verbreitung jeder nur annähernd richtig doch schon eine ziemlich von durch Verschiedenheit der organischen Reste bezeichneten Gebirgsgliedeni aufzählen, deren Reihenfolge von unten nach oben theilvveise durch direete Beobachtungen Digitised by the Harvard University, Download from The BHL http://www.biodiversitylibrary.org/; www.biologiezentrum.at 275 theihveisc erwiesen, durch paläontologisclie Griimle mehr oder weniger wahrscheinlich gemacht ist. Die folgenden Blätter enthalten einen Versuch, durch Zuder in den letzten Jahren von verschiedenen sammenstellung den Gebirgen der österreichischen Monarchie angestellten einzelnen Untersuchungen diese Liste herzustellen. Hauptsächlich die im Verlaufe des vorigen Sommers auf Kosten der Geologen in Akademie kais. der Wissenschaften unternommene Rundreise durch die österreichischen Alpen und einen Theil der Karpatheu bot mir die Möglichkeit, diesen Versuch zu unternehmen. I. Paläozoische Formationen. 1. Silurisches An einer einzigen Localität System. wurden bisher chischen Alpen Fossilien entdeckt , den österrei- in die mit Sicherheit dem silu- rischen Systeme und zwar der oberen Abtheilung desselben zu- gerechnet werden können. Die schwarzen Schiefer von Dienten bei Werfen im Salz- burgischen die in Begleitung der Spatheisensteine , vorkommen, verwandelte Molluskengehäuse, unter enthalten in Schwefelkies welchen Cardiola interrupta Brod., Cardium gracile Münst., dann mehrere Arten Orthoceras sich erkennen lassen*). Die innige Verbindung der erwähnten Schiefer mit teren ebenfalls tet hen man dem silurischen Systeme angehören und betrach- Analogie des Vorkommens, so wird man nicht anste- die auch die übrigen , den dass die letz- Eisensteinen von Dienten macht es unzweifelhaft, am Nordabhang der Centralalpen hin- ziehenden Spatheisensteingebilde, mögen diese nun als Lager oder wie die Untersuchungen des Herrn Directors scheinlich machen, wenigstens theilweise ten sein, dem Tunner als ") es wahr- Gänge zu betrach* silurischen Systeme zuzuzählen. dem unseren geognostischen Karten unter dem Namen Grauwacke Alle diese Spatheisensteinmassen liegen eingebettet in auf 1) Hauer, Berichte über die Mittheilungen von Freunden schaften in Wien. ^) Tunner, bis VI. I. p. der Naturwissen- 187. Jahrbuch für den österreichischen Berg- und Hüttenmanu. Jahrgang, p. 399. 19 * III. Digitised by the Harvard University, Download from The BHL http://www.biodiversitylibrary.org/; www.biologiezentrum.at aufgeführten Zuge West von der Nähe von der rou Ost nach , Neunkirchen angefangen gegen Hall bis in Tirol streicht und Sandsteinen und Conglomeraten besteht; die aus Thonschiefer, Spatheisensteine finden sich beinahe durchgehends in den oberen Formation, wie man bei Abtheilungen dieser ganzen oder rande derselben, in dessen Nähe Grauwackenzug kann daher Dieser ganze erkennt. keinem in dem im am Nord- Allgemeinen nördlichen Einfallen schon an ihrer Lage jünger Falle als das obere silurische System sein ; sehr möglich und bei seiner grossen Mächtigkeit nicht dagegen unwahrscheinlich, es, dass er ist auch die mittleren und unteren Abtheilungen dieses Systems in den Alpen repräsentirt. Ausser Dienten sind noch in erz und Vordernberg in einem am Erzberg zwischen Eisender mit dem Späth- Kalkstein zusammenhängt, Fossilreste gefunden Worden. Es sind eisenstein Stielglieder von Crinoiden, die jedoch bisher noch bestimmt werden konnten. Auch hei Mure hison alpe fand *) nicht Tweng am Fusse Krinoidenkalk. Ob von den sogenannten Grauwackengesteinen der chen Abdachung der österreichischen ihres Alters mit näher der Tauern- Alpen einige denen des nördlichen silurischen sammengestellt werden können, ist den, die Herr Dr. Constantin v. Herr von Mo r Ettingshausen antiguus Sternb. erkannte. Es Zuges zu- noch nicht ermittelt. berda, östlich von Tolmein in Krain, fand findet sich als diese südli- Betreff in Zu Podot 1 /^^mcoi- Chondrites Species im Uebergangskalk der Insel Linoe bei Christiania, einem Gestein, von dem es selbst noch nicht genau bestimmt scheint, ob es zum silurischen oder devonischen Systeme zu zählen ist. In den Alpen, westlich von Schwatz, fehlen die silurischen Schichten gänzlich und auch weiter men noch östlich in den nicht nachgewiesen. 2. Der Kalkstein, der lich Karpathen hat man ihr Vorkom- Devonisches System. die Spitzen des Plawutsch-Berges west- von Gratz zusammensetzt und ebendaselbst nannten Steinbergen grosser Anzahl. *) Transactions Am of the vorkömmt , enthält häufigsten und am in den soge- organische Reste in besten bestimmbar sind London geological Society, 1831. p. 306. : . Digitised by the Harvard University, Download from The BHL http://www.biodiversitylibrary.org/; www.biologiezentrum.at 27? doch fehlen auch Bivalven und Cephalopoden nicht, die Korallen, wie man an den Steinen des den Brüchen in Strassenpflasters Grata, in die den Steinbergen entnommen sind, sieht. Die folgenden Formen wurden bisher bestimmt. Orihoceras sp. indet. CyrtoceraSy eine Schale von 6 Zoll Durchmesser, die Herr P rangner in einem Pflastersteine in Gratz entdeckte und die für die Sammlung des montanistisch-geognostischen Vereins ausgehoben wurde. Clymenia laevigata Münst. Eine von der Seite elliptisch zusammengedrückte Schale dieser Art befindet sich im Besitz des Herrn Prof Unger, C. elliytica sie ist In jeder Hinsicht der von genannten Art, die aber selbst von specifisch nicht verschieden ist, den und Acephalen hat Herr Münster laevigata Von Korallen Crinoi- gleich. Unger Prof. C7. ') folgende Arten bestimmt Gorgonia infundihuUformis Go 1 d Stromatopora concentrica „ Cyathophyllum explanatum „ turhinatmn „ 5, hexagonum ,, ,, caespitoswn „ „ Calamopora spongites polymorpha ,, Heliopora intersiincta f. ,, „ Bronn. Cyathocrinites pinnatus Pecten grandaevus G o 1 d f ,? Inoceramus inversus Münst. Ueberdiess citirt Murchison ^) darin Goniatiten. Von diesen Arten wurden die characteristische Clymenia der Inoceramus inversus, das Cyathophyllum exlaevigata , planatum und hexagonum bisher nur in devonischen Bildungen aufgefunden, Stromatopora concentrica, Cyathophyllum turhi- natmn und caespitosum, Calamopora spongites und polymorphUj endlich Cyathocrinites pinnatus fand man sowohl in siluri*) Schreiner. Umgebung von Gemälde der Naturhistorisch- statistisch -topographisches Gratz. P. 69. 3) Quartely Journal of the London geol. Society Vol. V. p. I. pag. 163. Digitised by the Harvard University, Download from The BHL http://www.biodiversitylibrary.org/; www.biologiezentrum.at 278 sehen als devonischen Schichten und einige davon nebsthei noch Kohlenformation; Heliopora interstincta kennt man bis- in der her nur aus silurischen Schichten, und Gorgonia infundibuU- formis nur aus dem Zechstein. wird demnach wohl Es mit grösster Wahrscheinlichkeit der Kalkstein des Plawutsch und Systeme schen zugezählt muss man dann auch gangskalk dem devoni- der Steinherge werden können, und eben ganzen auf unseren Karten die Massen, bezeichneten von Gratz ausbreiten, ziehen, denn sie dahin Ueber- unmittelbar sich die als IV. W. stimmen nach Morlot *} überall mit denen des Plawutsch, der in ihrem südlichsten Theile liegt, Auch fand hier Herr überein. von Peggau Merian F. den Uebergangsgebilden in Ob noch andere Crinoidenstielglieder. fossile der ^J nördlich Korallen und auf den Karten als „Uebergangskalk" bezeichneten Gesteine hierher zu ziehen sind, noch nicht ermittelt. ist dem Unter Morlot erwähnten devonischen Kalkstein der Thonschiefer von Uebelbach, Stübing nach liegt der u. s. w., weiter östlich über Feistritz, Serniach, Aschau bis gegen Birkfeld auf den Karten dieser, als Er ist demnach jedenfalls älter seines Alters noch Bestimmung nähere angegeben doch eine ist ist. nicht möglich. In den westlichen Alpen und den Karpathen hat man in devonische Schichten bisher nicht nachgewiesen. 3. a) Köhlensystem. Kohlenkalksteine. Die so2:enannten Grauwacken sich und Grauwackensehiefer, die im Nötschgraben westlich von Kreuth bei Bleiberg ten an jener Stelle, strömt, um sich wo dann in ; die zahlreichen Fossilien Herr Professor de ^) Kärn- den Gailfluss einzumünden, vorfinden, gehören paläontologisch betrachtet, kalkstein in der Nötschbach von Norden nach Süden Koninck unzweifelhaft dieser zum Kohlen- Gebilde hat eben einer genauen Untersuchung unter- Erläuterungen zur geologisch bearbeiteten Section VIII. der Generalquartiermeisterstabs-Specialkarte von Steiermark und lllyrien. P. 10. ^) Berichte über die Basel 1844. P. 42. Verhandlungen der naturforschenden C^esellschaft zu Digitised by the Harvard University, Download from The BHL http://www.biodiversitylibrary.org/; www.biologiezentrum.at 279 deren Ergebnisse zogen, 4. der vollständige Liste Eine im Hantle der Abhandlungen naturwissenschaftlichen Haid ng i auCgeiiindenen er'schea werden nütgetlieilt Reste ist sollen. dort zu erwarten. Als besonders bezeichnend für den Kohlenkalk sollen hier nur die zahlreichen Producte hervorgehoben werden. Am häufigsten unter ihnen P. latissiinus Sow. ist Im innigsten Zusammenhange führenden Schichten stehen Ueberall schiefer. sieht mit diesen man im Nötschgraben diese ersteren regelmässig alterniren, so dass fühlt, sie auch als versteinerungs- die sogenannten Diorite und Diorit- man mit den sich sehr geneigt dsm Kohlensysteme angehörige und durch spätere Metamorphose veränderte Sedimentgesteine anzusehen. Eine zweite Localität, an welcher Fossilien des Kohlen- kalksteines vorkommen, entdeckte Herr von IVIorlot im Lepina- Thale bei Jauerburg*), die Formen sind denen von Bleiberg ganz ähnlich, die folgen , Bestimmung der einzelnen Arten kann aber wenn de K o n i erst er- n c k's Arbeit über die Letzteren voll- endet sein wird. b) Kohlenschi efer und Sandstein. Auch hierher können wieder nur wenige locale Gebilde aus den östlichen Alpen mit voller Sicherheit gerechnet werden. Am besten bekannt darunter sind die Schiefer und Sandsteine, wel- che in der Umgebung der Stangalpe bei Turrach an der Gränze von Steiermark, Kärnten und Salzburg mitten Nach alpenkette vorkommen. findet sich daselbst auf Gneiss ein in der Central- Prof, Ungei-'s Untersuchungen *) und Glimmerschiefer aufgelagert 3000 Fuss mächtiges Sandsteingebilde mit untergeordneten Anthrazit-Lagern, in liche Calamiten dessen Schichten hin und wieder undeut- vorkommen. In den oberen Theilen Gebilde wenig mächtige Schichten enthält diess von schwarzem glimmerrei- chen Schiefer eingelagert, in welchem an 50 verschiedene Spe- von Pflanzen vorkommen. Es sind darunter vier Arten Ca- cies lamiten, die Stigmaria ficoides, rien, ^) Annularia 2 NeuropteriSy 18 Pecopteris, K, k. montanistisches Museum, ^) Steiermark, Zeitschrift, Bd. VI, 1 fertilis, 13 Sigilla- SphenopteriSj 5 Lepi- Digitised by the Harvard University, Download from The BHL http://www.biodiversitylibrary.org/; www.biologiezentrum.at ä80 dodendren ii. s. w. durchaus Arten die bezeichnend für die , Nur eigentliche Steinkohlenformation sind. eine Lias-Pflanze die Pecopteris, Whitbiensis befindet sich darunter. Das ganze Gebilde gehört unzweifelhaft der Steinkohlenformation an. Eine zweite Localität, an welcher das Auftreten derselben Formation wenigstens sehr wahrscheinlich Nötschgraben, westlich von Bleiberg in ist Kärnten; die , der ist zur Koh- lenkalkforraation gehörigen Sandsteine und Schieferschichten fallen daselbst alle nach Süden, ihnen ist am Ausgange des Gra- bens bei der sogenannten windischen Mühle ein Schiefer, den man auf den ersten Anblick für älteren Thonschiefer anzusehen ge- neigt deutlich aufgelagert. ist, Sehr wahrscheinlich wird es durch diess Lagerungsverhältniss und durch die Gesteinsähnlichkeit, dass diese Schiefer mit jenen der Stangalpe, die gerade nördlich von ihnen liegen, zu Noch muss hier erwähnt werden dass sich Sammlung des Hrn. von Rosthorn, in Klagenfurt, ein Lepidodendron aus der Gegend von Bleiberg befindet, und dass parallelisiren sind. , in der Morlot Hr. von in den Dachschiefern von Watschig, westlich von Hermagor im Gailthale, Crinoiden ganz ähnlich jenen aus dem Nötschgraben auffand. Im Lepinathale bei Jauerburg endlich entdeckte Hr. von Morlot lenkalke liegen, einen Farrenabdruck in den Schichten, die über dem Koh, den Herr Dr. G. Et- v. g s h a u s e n als Alethopteris Defrancii G ö p p. eine auch auf der und in der Kohlenformation von Saarbrück vorkommende Art bestimmte*}. t i n Stangalpe In den westlichen Alpen beschäftigen seit langer Zeit schon die berühmten Schiefer der Tarentaise am Col de Balme dann die von Fouilly gen. Man am Südabhange u. s. w., der Diablerets die Geolo- findet daselbst viele Pflanzenabdrücke, die specifisch mit solchen der Steinkohlenformation übereinstimmen, und in ihrer Gesellschaft Belemniten, die aber noch nicht näher bestimmt sind. Ist es wie aus den Untersuchungen Sismonda, Murchison'^) *) ~) u. s. von E. de Beaumont, w. hervorgehen soll, wirklich K. k. montanistisches Museum. Quarterty pag. 174. Journal of the London geological Soeiety Vol. V. p. ^ Digitised by the Harvard University, Download from The BHL http://www.biodiversitylibrary.org/; www.biologiezentrum.at 281 Vorkommens durch eine Falwas Favre'j nnd Andere ver- nicht möglich die Anomalie dieses tung der Schichten zu erklären, man doch suchten, so wird Bestimmung des Alters der hei der Formation einem halhen Hundert, von den ersten Botanikern ge- und nau untersuchten, Species auf die his herah bestimmten Pflanzen niehr Gewicht einzuräumen gezwungen sein, als einer So gut Orthoceratiten, noch unbestimmten Belemnitenart. in den ausseralpinen Gebirgen vorkommen miitionen im unteren Jura zu linden sind, wurden, auch achtet älteren in Der alpinen Trias fehlen in auch sie in und Trias der in gut können so Belemniten, die sonst nur his herah die den paläozoischen For- in den Alpen in , nur den Alpen in die Liasschichten beob- Gebilden angetroflen werden. wie nicht, M urchis on"} glaubt; den Kalksteinen von Hallstatt und Aussee, von denen dieser Gelehrte kommen zugibt, selbst sie Gründe, die dass Murchison zum Muschelkalk gehören"), sie häufig genug vor. Am aber können die wenigsten aus dem Umstände^ dass man in den westlichen Alpen sonst keine paläozoischen Gebilde kennt, herzuleiten sucht, etwas gegen das Auftreten der Kohlenformation an den genannten Orten beweisen. Er sucht diess Fehlen durch Gebirgsmetamorphose zu erklären, und nimmt alpen so auch in durch sicher spätere Veränderungen noch durch in umdie- muss man so , Districten, unbekannte sein sollen, auch einzelne Theile die Richtigkeit einwenden nichts doch zugeben, dass sehr leicht birgsmassen seien krystallinische Gesteine in Kann man auch gegen ser Hypothese gegenwärtig Gebilde vorhanden gewesen, aber den Westalpen ursprünglich gewandelt worden. den Ost- an, die in nachgewiesenen paläozoischen wo grosse Ge- Einwirkungen verändert derselben durch eben so un- bekannte Ursachen der Veränderung entgangen sein können. Würde man endlich die Schiefer der Tarentaise, der Lias- formation zuzählen, so müssten nothwendiger Weise die Gebilde der Stangalpe die mit ihnen vollkommen übereinstimmen selben Bildung zufallen, ^) Memoires de la Murchison am a. Londou 0. p. 169. Geol. Soc, Vol. V. p. I. der- sie kennt, Soc. de Phys. et d'hlst. natur. de Geneve. T. IX. ^) Quarterly Journal of the ^) was doch wohl Niemand, der , pag. 178, : Digitised by the Harvard University, Download from The BHL http://www.biodiversitylibrary.org/; www.biologiezentrum.at 28ä zugeben kann. Miirchis on übergeht dieselben auffallender Weisie in seiner neuesten Abhandlung gänzlich. In den Karpathen kennt man bisher keine Gesteine der ech- ten Steinkohlenformation. Dafür sind sie im Banat wieder ganz unzweifelhaft vertreten. Unter den Pflanzen von Reschitza ^) er- kannte Herr Dr. C. Ettingshausen v. Annularia lon- die Bronn.; das Sphenophyllum angustifolium Germ; auch Lepidendra und Ulodendra darunter. Uebrigcns kommen gifolia sind bei Keschitza aucli echte Keuperpflanzen vor, wie weiter unten auseinander gesetzt werden und soll, nach paläontologischen Gründen muss man demnach in dem dortigen Kohlenterrain zwei im Alter sehr verschiedene Formationen vermuthen. II. Triasforinafion. zwischen Gebirgsbildangen Alle der Trias fehlen in den Alpen, dem Kohlenschiefer und oder sind vielmehr bis jetzt noch nicht mit Sicherheit nachgewiesen, handensein einzelner derselben der Trias selbst, die in nicht wenn auch das Vor- unwahrscheinlich ist. In der östlicheren Hälfte der Alpen, und zwar an der Nord- und Südseite sehr mächtig entwickelt zwar: ist^ lassen sich mehrere Glieder unterscheiden, und 1, Bunter Sandstein. Die rothen oder bunt gefärbten, glimmerreichen Sandsteine der Ostalpen, welche auf den meisten geologischen Karten unter dem Namen ,, ren grösstentheils rother Sandstein" Die hierher. am aufgeführt werden bezeichnendsten Versteinerungen derselben sind NaticeUa costata Münst. Myacites Fassaensis Wissm. Avicula Zeuschneri „ ,, Venetiana Hau. Posidonomya Clarae E m m r. Araucarites Agordicus Ung. K. k. raontanisUaches Mugeum. , gehö- weitesten verbreiteten und Digitised by the Harvard University, Download from The BHL http://www.biodiversitylibrary.org/; www.biologiezentrum.at 283 diese Arteu Alle sowie noch manche andere der nocli nicht genau hcsliinnit sind, oder Alpen ausser den sind treten würden daher, an worden. Sie und n»eiir noch bisher aus welchen nur local auf- nicht sich für cnlwe- die aufgefunden betrachtet, eine stamnien, in eine der bekannten Formationen nicht gestatten. Sehr leicht ist aber Einreihung' der Schichten, Einreihung diese bei Betrachtung sie Lagerungsverhältnisse. der Sie liegen überall auf den älteren Gebilden auf und sind hauptsächlich Südalpcn mit dem echten Muschelkalke den in sen Unterlage bilden, sie mit ihm in eine und dieselbe Formation der charakteristischen Fossilien, sis die , verbunden, innig so dass Posidonomya Clarae und sie Mehrere stellen muss. ß. der Myacites z. des- , man Fassaen- die Naticella costata kon»- men sogar beiden Gebilden gemeinschaftlich zu. Ausser den Namen „rother und bunter Sandstein/' hat man noch mehrere zum Theil ziemlich allgemein verbreitete Namen für die in Rede stehenden Gebilde angewendet. So schon angeführten nannte sie Li 11 schnitte aus niann: die bei Beschreibung den Alpen seiner „Schichten von Seiss," unteren Theil der letzteren u. s. classischen von Werfen," „Schiefer die doch bilden sie Durch- Wissnur den w. Die östlichsten bekannten Localitäten, an welchen der bunte am Nordabhange der Alpen Sandstein mit seinen Fossilien sind tritt, bach Rosenthal südlich ^) und Ratzenberg 3) Westen findet steiner See man s) östlich sie bei } bei Eisenerz von Buchberg. Reichenau, , wo auf- von Grünbach, dann Pfennig- sie bei Weiter nach Neuberg, Leopold- organische R,este serer Zahl als gewöhnlich einschliessen. in grös- Bei Annaberg und in der Abtenau, bei Werfen, bei Berchtesgaden dann in einem zusammenhängenden Zuge von Dienten in Salzburg bis nach Schwaz in Tirol. Weiter nach Westen ist der bunte Sandstein noch nicht mit Sicherheit nachgewiesen. Ob die Sernfschiefer und Sernfconglomerate der Schweiz dann die Poudingues de ; , Valorsine dazu gehören , ist mindestens noch zweifelhaft. Auftreten des bunten Sandsteines in den Südalpen mein bekannt, '*) die wichtigeren K, k, montanistisches Musenm, Localitäten sind ist Das so allge- so genau be- Digitised by the Harvard University, Download from The BHL http://www.biodiversitylibrary.org/; www.biologiezentrum.at schrieben verweilen. wäre, dass es überflüssig , Es den Bergamasker Gebirgen Myacites Fassaensis , Goniatiten ner bei Recoaro, im Fassathal seralpe sehr mächtig entwickelt sind ben , dass , im Gebiet von Agordo , , Herr Curioni w. aufführt *), dass fer- «. s. in in den den Umgebungen der Seis= u, s. die bunten Sandsteine w. und mehr Fossilien ha- geliefert an den reichsten Localitäten in den Nordalpen; als selbst noch weiter nach endlich den Eisenbergwerken bei von wo ist, weitesten welcher Fossilien des bun- in gefanden wurden, ten Sandsteins am nur erwähnt werden, dass die soll gegen Westen gelegene Gegend, länger zu bei denselben Osten Kärnten und Krain in rothe Sandsteine, welche sehr wahrscheinlich ebenfalls hierher gehören, in auch noch häufig vorkommen, doch fand man bisher ihnen noch keine Fossilien. In den Karpathen sind rothe Sandsteine an vielen Orten anzutreffen. Ob sie theilweise oder der alle Formation des bunten Sandsteines angehören, muss noch dahin gestellt bleiben, dass aber der letztere überhaupt in den Karpathen nicht fehle, ist durch die neuesten Entdeckungen des Herrn Prof. festzustellen. mit Sicherheit Derselbe fand Namen Grauwackenschiefer bekannten Szalas, und des Eisenbachthaies bei in Pettko den unter dem Gesteinen des Sehemnitz Berges organische Fassaensis und die Noticella costata nicht zu verkennen sind'^), und ein Exemplar der letzten Art erhielt das k. k. montanistische Museum von Herrn Reste, unter welchen der Myacites Bergrath Fuchs, von Kralowa 2. Nur in in Gömörer Comitat. Unterer Muschelkalk. den Südalpen hat man bisher Gesteine aufgefunden, welche durch petrographische Beschaffenheit sowohl, als auch durch eingeschlossene organische Reste, mit dem echten ausseralpinen Muschelkalke vollkommen übereinstimmen. Besonders die Umgegend von Recoaro, *) Fassathal, die Thäler rings um Berichte über die Miltheilungen von Freunden der Naturwissenschaften in Wien. IV. ") das p. 20. K, k, montanistisches Museum, Digitised by the Harvard University, Download from The BHL http://www.biodiversitylibrary.org/; www.biologiezentrum.at 285 die Seisseralpe und die Gegend von Agordo sind rungen, die in dieser Be- Als besonders bezeichnende Versteine- ziehung hervorzuheben. auch im Muschelkalke ausser den Alpen vorkom- men, sind hier zu erwähnen: Myophoria pes anseris. Br. Gervillia socialis sp. Schloth. Pecten discites B r. Terebratula vulgaris Schloth. trigonella „ „ Buch. Encrinites liliiformis Mi 11. gracilis v. Buch. Spirifer fragilis ,, Mit ihnen zugleich, sehr weit verbreitet, Alpen noch nicht beobachtet, sind ausser den aber : Queust. Turbo rectecostatus Hau. Ceratites Casslanus Myacites fassaensis Wissm. Posidonomya Clara Emnir. Die Schichten , in welchen diese Fossilien enthalten sind, ruhen auf dem bunten Sandstein und wechsellagern teren Schichten steinen, mit demselben. welche weiter unten ben werden als Bedeckt werden in sie den unvon Ge- „oberer Muschelkalk" beschrie- sollen. In den Nordalpen, und auch hin und wieder in den Südalpen treten an der Stelle des eben erwähnten Muschelkalkes Gesteine von abweichender Beschaifenheit Anstatt der wenig mäch- auf. tigen in den unteren, oft aber auch noch in den höheren Theilen mit Sandsteinen und thonigen Schiefern abwechselnden, dunkel gefärbten Kalksteinschichten, wie man sie z. B. im Grödnerthal finden sich zwischen dem bunten Sandund dem oberen Muschelkalke ausserordentlich mächtige schön beobachtet, so stein Gebirgsmasseu bestehend aus meist deutlich geschichtetem, sonst aber homogenem, licht gefärbten Kalkstein^ der oft dolomitisch wird, und von Versteinerungen gewöhnlich nur eine grosse zweiklappige Muschel enthält, welche die sitzt *) und von Catullo^) Saggio di Form einer Isocardia be- Cardium triquetrum genannt wurde. Zoologia fossile delle Provincie Austro-venete. Digitised by the Harvard University, Download from The BHL http://www.biodiversitylibrary.org/; www.biologiezentrum.at Ihre genaue generische Bestimmung ist so lange unmöglich, bis es gelingen wirJ, das Schloss bloss zu legen. Eine zweite grosse auch bisher nicht näher bestimmte Muschel, die hin und wieder Cardium triquetrum das kommen zusammen steropoden welche ich Loealitäten, allen heit hatte, sind am Bleiberg begleitet Form hat die , eines Hemi- Ga- Schalen von noch nicht näher bestimmten auch cardiuni'^ die den mit selbst Bivalven vor. Unter zu untersuchen Gelegen- Lagerungsverhältnisse dieses Gesteines in deutlichsten zu beobachten. Die Unterlage bildet Auf ihm hier der rothe (bunte) Sandstein. folgt der erzführende Kalk mit dem Cardium triquetrum und bedeckt derselbe ist von den dunklen Schiefern des Muschelmarmors, der die Fossi- oberen Muschelkalkes enthält. Ganz gleiche Lagerungs- lien des wenngleich weniger deutlich, verhältnisse zeigt, mit dem C. triquetrum an nimmt also dieselbe geologische Muschelkalk untere in die gleiche in der Kalkstein manchen Stellen der Nordalpen. Er Südtirol Position ein und muss , mit wie der echte dem letzteren Formationsgruppe gestellt werden, kann übrigens möglicher Weise eine besondere Etage darin bilden. Auf allen Karten der Alpen, die bisher erschienen sind, der Muschelkalk unter der Rubrik Lill nannte ihn „unteren Alpenkalk," kalk," Wissmann hing er Fuchs „Posidonomyen- „Schichten von Seiss," deren obere Abthei- den Nordalpen wird er hin und wieder In bildet. ist „Alpenkalk" mit inbegriffen. als Iso- cardiakalk oder „Kalkstein mit der Dachsteinbivalve" aufgeführt. Catullo quetrum gen kalk, rechnet enthalten, welche sein oben Cardium, tri- Jurakalk^ und auch die Tiroler Geolo- ihren „Cardieukalk" theil weise zählen die die Kalksteine, zum zum oberen Alpen- angeführten Lagerungsverhältnisse in Bleiberg scheinen mir jedoch zu evident, als dass ich auf jene Angaben ein grosses Gewicht legen könnte; auch einem von Hrn. V 1 1 i ist nach Pilla*) auf a angefertigten Durchschnitte der Gebirge der Care^mm fn^iie^rMm enthaltende Dolomit des Berals die zum Lias gehörigen schwarzen Schiefer der dortigen Gegend gestellt, wenn auch nach seinen eigenen Beob- Brianza, der das ges Godeno tiefer achtungen der Dolomit im Allgemeinen eine höhereStelle einnimmt. *) Bull. Soc. geol. 11. Ser. T. V. p. 1065, Digitised by the Harvard University, Download from The BHL http://www.biodiversitylibrary.org/; www.biologiezentrum.at 287 Noch erübrigt es, geographische Verbreitung des un- die Am teren Muschelkalkes anzugeben. Wien weiter nach Westen Nordabhange der Alpen von fortschreitend ist die erste bekannte sting «)) der dortige Kalkstein wird unmittelbar von den Schich- ten der Gosauformation sowie bei Hallstadt; Weiterhin überlagert. Laimbachthal im Species sellte Stahremberg bei Pie- der Fundstelle des CarrJium Iriquctruni. Hieflau bei und auf der Spitze des Dachstein die- Sees den sogenannten Oefen bei ; man im Echernthal Hallstädter des der Westseite au findet 5 unweit Golling-, im Lavatschlhal nördlich bei Hall; endlich dem bekannten Puncte, dem Bernhardsthal, das westlichsten bisher bei Elbingeralp In in das Lechthal mündet. in den Südalpen Val Ampola lung ') '^) Padua zu urtheilen, Cardium triguetrmn im sich das uud nach der Uuiversitätssamm- findet Judicarien in den Brescianischen, dann in zugleich mit abgerollteu Kalksteiiiblöcken E, moniliferus dl den Bergen in Lecco trennen, und L. von Buch C urioni , '). In den lombar= den Encr. liliiformis und ^) welche Val Sassina vom Lage im Val Brembana wies bei St. Pellegrin den Gesteinen, welche seine in her- dem Hemicardium zu Castellan bei Matterello südlich von Trient dischen Alpen beobachtete in Trigonia #e/^ae enthalten, den Muschelkalk nach; endlich führt Cardium triquetrum im Dolomit Berges Godeno des Wha- Pilla das in der Briauza an. Die weite Verbreitung des echten Muschelkalkes in den Südtiroler und Venetianer Alpen kannt. Es rigen soll ist hier nur noch erwähnt Sommer gut erhaltenes aus einem zweifelhaft aus den von werden Geschiebe des Cardium triquetrum Fuchs als bereits allgemein be, dass ich im vo- Cordevolethales erhielt, ein welches wohl un- Posidonomyenkalk bezeich- neten Schichten stammt, uud dass dieselbe Muschel auch zu Peutelstein "} im Ampezzothale gefunden wurde. *) K. k. montanistisches Museiiin. 2) Sammlung des Sammlung des *) '*) 5) Tirol, Menapace Giulio Curioni, Tesreni Memor. Sammlung des Sui Vereines lw Innsbruck. mont. geogn. Vereines zu Iiuiibnick. Sammlung des Herrn triouale. ^) Tirol, mont. geogn. letta nel Tirol, mont. di zu Trient. Sedimento adunanza del I. inferiore dell' Italia seplen- R. Istituto 2. Apr. 1845. geogn, Vereines zu Innsbruck. Digitised by the Harvard University, Download from The BHL http://www.biodiversitylibrary.org/; www.biologiezentrum.at 288 Weiter im Osten gehören zum Muschelkalke wo factenreichen Schiefer von Raibl, heliana (Cryptyna Raibeliana G 1 d f.) B ou e , die so petre- neben der Trigonia Rai~ auch Lyrodon Kefersteini und der Corhula Rosthorni B o u e auch die Trigonia Whatelyaeh. v. Buch häufig vorkömmt, und zwar nach Herrn Morlot's Beobachtungen in den oberen Schichten der ganzen Bildung. Es scheint diese Art von der Trigonia Harpa Münst, von St. Cassian specifisch nicht verschieden zu sein, wenn V. auch bei Betrachtung der Abbildungen beide ziemlich unähnlich aussehen. Es würden dann die Schichten von St. Pellegrin und von Raibl eher dem oberen führende Kalkstein dem unteren Muschelkalk zuzu- als endlich gehören zählen sein; hierher der schon erwähnte erz- von Bleiberg , die bei Jirecka *) mit Naticella costata und Schichten von Tastetz Turbo rectecostatus und von Potpetsch an der Laibach mit C. triquetrum. In den Schweizer und Savoyschen Alpen sowohl als auch in Südungarn ist in den Karpatheu und der untere Muschelkalk noch nicht nachgewiesen. 3. Oberer Muschelkalk. Vielleicht der Alpen unter allen Gliedern erscheint diese Pormationsgruppe unter den mannigfaltigsten Abänderungen was die Gesteinbeschaflfenheit die grösste Als betrifft; zugleich enthält sie wohl Menge und Mannigfaltigkeit an organischen Resten. allgemein bezeichnend für die Schichten derselben, und zwar auf der Nord- und Südseite der Alpen könnte man hervorheben : Ammonites Aon Münst. mit seinen zahllosen Spielarten, A. Jarhas sp. „ A. Johannis Austriae Klip st. A. Gaytani Klip st. und überhaupt die ganze Familie der Globosen. A. floridus Hau. Encrinites gracilis L. In den Nordalpen allein, täten und in grosser Zahl v. Buch. aber hier an sehr vielen Localis wurde% beobachtet Orthoceras alveolare Quenst. ') Museum zu Laibacli. : Digitised by the Harvard University, Download from The BHL http://www.biodiversitylibrary.org/; www.biologiezentrum.at 289 Orthoceras cluhium Hau. Ammonites Broun. toniatuff Br. ,, subumhilicatufi „ Ncojurensis „ Mclicrnichii Hau. Q uens Nautileii aus der Familie Bronij.; I , der Aganiteii, Monolis salinaria dann überhaupt eine ungewöhnlieli grosse Zahl von Cephalopodeu, welchen man unter den nebst oben genannten Geschlechtern auch Goniatiten, Ceraliten und Belemniten beobachtet. In den phalopoden Südalpen sind seltener die , im oberen Muschelkalke Arten meisten die Ce- beträchtlich kleiner, dafür zeigt sich hier ein staunenswerther Reichthum an Gaste- ropoden Acephalen , Brachiopodeu , , Echinodermen Crinoiden , und Polyparien, deren einzelne Arten schon vor längerer Zeit von Münster und Klip stein beschrieben wurden. Die merkwürdige Vereinigung' von Geschlechtern, die sonst nur weit von einander abstehenden Formationen eigen sind, die Verschiedenheit des petrographischen Charakters welchen die , Gebilde des oberen Muschelkalkes an verschiedenen Orten darbieten beobachten, hindurch jeden Versuch, sie vereitelten lange Zeit Gegenwärtig Normalreihe der Formationen einzuordnen. in die genau zu die Schwierigkeit ihre Lagerungsverhältnisse ; kann man jedoch die Frage mit ziemlicher Sicherheit digt betrachten. auf bilde dem so innig verbunden , auf, wo man überall sie sie ihm dass eine scharfe Trennung ganz unthun- scheint; endlich zeigen sie einige Fossilien, die im unteren Muschelkalke der Alpen sowohl schelkalke 'werden sie vorkommen, Man ist Rede stehenden Schichten zu formation schelkalk, steren als auch im ausseralpinen Mu- den Encrinites so gracilis. Bedeckt an den meisten Orten (Seisser Alpen) von jurassi- schen Kalksteinen. in erle- Ueberall liegen die hieher zu zählenden Ge- älteren Muschelkalk genauer untersuchte, so insbesondere in Südtirol sind lich als vorziehe , als welches betrachten, oder aber Keuper Namen daher vollkommen berechtigt, ein oberes Glied die der Trias- man entweder oberen Mu- nennen kann. Wenn ich den er- so geschieht es hauptsächlich, weil in den Nordalpen auch der eigentliche Keuper mit seinen bezeich- nenden Pflanzen vorkommt. Sitzb. d. mathem, naturw. Uebrigens ist Cl. Jahrg, 1850. III. Hft. es nicht äO unmöglich, Digitised by the Harvard University, Download from The BHL http://www.biodiversitylibrary.org/; www.biologiezentrum.at nur eine abweichende Facies des obere Muschelkalk der dass Keupers und dass die Seethiere, welche man im Er- vorstellt Pflanzen, welche den Letz- steren findet, gleichzeitig- mit den charakterisiren teren gelebt haben; , für Anschauungs- diese weise spräche das Vorkommen von Eq. columnare ^ von welcher im vorigen iSommer ein Stämmchen zugleich mit Pflanze ich A. Aon aus erhielt. Der obere Muschelkalk dem doleritischen Sandsteine der gen nach und nach Karten Allgemeinen im er ist genannt. monitenmarmor, doch folgend, neben ten *) , zu betrachtenden LiasCephalopoden ebenfalls viele gehören den Südalpen In enthalten, sogenannten die oder Halobienschiefer Halohia Lommelii der AmSchaf- nennt ihn oberen den Untersuchungen von und Wengerschichten Cassianer letztere die , damit zusammen. stellt er, eingezeichnet. obersten Abtheilungen seinem zweiten Pofile wird er Emmrich die weiter unten irrig und Oxford-Kalke Alpenkalk als in , Geolo- Namen. Auf den geologischen Profile stellt er die des unteren Alpenkalkes vor rother Kalkstein häutl erhielt von verschiedenen viele verschiedene Nach Lill's erstem Gegend von Agordo auch A. Aon welch , enthal- dann Catullo's Keuper, Fuchs's doleritischer Sandstein und Crinoidenkalk, endlich der opalisirende Muschelmarmor von Auf den Karten des Tiroler geognostischen Bleiberg hierher. er als mittlerer Alpenkalk Vereines ist derselbe Name auch auf andere Gebilde angewendet, zum oberen Muschelkalk gehören. Jura, ihn doch wird bezeichnet, die nicht Viele Geologen endlich haben oder Muschelkalk genannt, je nachdem Lias ihre Ansichten über die Formation, der er angehört, sich mehr oder weniger der Wahrheit näherten. In den Nordalpen findet der obere sich Muschelkalk zu Hörnstein südwestlich von Wien, zu Neuberg, Spital am Pyhrn, der in Umgebung aller Salzwerkc der Alpen, Hallstatt, Hallein, Berchtesgaden. als In den Südalpen findet zu Bleiberg *) zu Aussee, bei Hall sowohl im Lavatschthale. den Umgebungen in am Salzberge als u. s. er sich derselben, in auf der Seisser Alpe und der Umgegend von Agordo, w. Sammlung des Tivoler geognostischen Vereines. Digitised by the Harvard University, Download from The BHL http://www.biodiversitylibrary.org/; www.biologiezentrum.at 291 lu den Schweizer Alpen , dann den Karpathen in und in Südmigarn wurde der obere i>Iuschelkalk bisher nicht nachgewiesen. 4. Die Kohlenlager * kes in Keuper oder unterer Lias. am Nordrande des sogenannten Alpenkal- der östlichen Hälfte der nördlichen Abdachung der Alpen mit den sie begleitenden Gesteinen gehören der einen oder der anderen der genannten Formationen an. Sie wurden zuerst (1842) von Haidinger*) beobachtet, und sind characterisirt durch eine ziemlich beträchtliche Anzahl von Pflanzeuresten, deren genaue Bestimmung man hauptsächlich den Untersuchungen von Unger^) und Göppert verdankt; die verbreitetsten und bezeichnendsten Arten sind: Equisetites colutmiaris Stb. B r o n g u. Brongu. Pecopteris Stuttgardiensis B r o n g n. Alethopieris dentata. Göpp. Taeniopteris vittaia Pterophyllum longifolium Diese sowohl als auch viele andere Arten finden sieh aus» ser den Alpen theils im Keuper, theils im Lias und selbst dem man es mit einem oberdem untersten der Juraforma- Unteroolith und lassen es zweifelhaft, ob sten Gliede der Trias, oder mit zu thun tion hat. der Schichten auf ältere Eine Auflagerung sicher bestimmte Gebilde ist nicht bekannt, Unterlage kennt, steine, der auf besteht sie aus wo man immer die versteinerungsleerem Sand- den Karten bisher unter dem allgemeinen Namen Wiener Saudstein mit inbegriffen ist. Dass unter diesem Namen übrigens auch noch mehrere andere Formationen verborgen sind, wird sich im Folgenden ergeben. Ueberlagert werden die Kohlenschieferschichten von Kalksteinen, hören len. , und weiter unten umständlicher geschildert werden sol- Die Formation selbst ward von den verschiedenen Geologen, welche sie untersuchten, bald die Kohlen, *) Berichte -) welche zum Unteroolith ge- Keuper , bald Lias genannt ; für welche man weder zu den Schwarz- noch zu den über die Von Leonhard u. Mittli. v. Freunden der Naturwiss. Bronn Jahrbuch für Mineralogie u. in Wien. HI. p. 347. s. w. 1848. p,379. Digitised by the Harvard University, Download from The BHL http://www.biodiversitylibrary.org/; www.biologiezentrum.at 292 Braunkohlen zählen kann^ gebraucht Hai ding er den Namen Al- Der penkohlen. östlichste bekannte Punkt des geschilderten Formation zu Sievring- stein" bei ist Wien. den von zertrümmerten Unter herrührenden Kohlenthcilchen, Pflanzen erkannte Hr. Dr. C. häufig- sind, vom Stamme Vorkommens der der Steinbruch im „Wiener Sand=- v. die demselben sehr in Ettingshausen*) Schuji^en einer Cycadce, wahrscheinlich von Pterophylluni longifolium und Wedelstiele dieser Art. Weiter finden sich AI- penkohlen bei Altenmarkt und Kaumberg', ja wahrscheinlich ge- hören auch die wenig mäcSitigen Kohlentlötze vom Helenenthal bei Baden und doch wurden an die südlich von Bernitz hierher, allen diesen Orten die bezeichnenden Pflanzen noch nicht aufge= l'unden. Die wichtigsten Localitäten , wo die Letzteren vorkom- men, sind Rehgraben bei Kirchberg" an der Bielach, Tonibauer= Grossau, Wienerbrückel nördlich von Mariazell, alpe bei Ga- miug, Hinterholz bei Waidhofen, Hollenstein, Pechgraben, Lin- dau u. s. man w. Weiter nach Westen kannte bisher den alpi- nen Keuper nicht. Sehr interessant in dieser Beziehung erschie= neu mir daher zwei der bezeichnendsten Pflanzen dieser Formadas Pterophylhim longifolium und der Equiseiites coluni" tion, naris' , welche Vereines in der Sammlung des Tiroler mont. geognost. zu Innsbruck von Weissenbach den Pass Gacht zu aufbewahrt werden. pen, dann in den Südalpen Kohlen noch nicht wurde der beobaclitet. im Lechthale g;egen In den Schweizer Al- alpine Dass aber in Keuper mit seinen dem doleritischen Sandstein von Agordo ein Eqiiisetites columnaris sich fand, wurde schon oben erwähnt. Auch darf hier wohl angeführt werden, dass der Keuper der neuen Welt bei Basel"} sowohl was die Pflan- zenahdrücke als auch was die Gesteinsbeschaffenheit ter allen ausseralpinen GebirgsbilHungen wohl betrifft un» die autt'allendste Aehnlichkeit mit dem alpinen Keuper darbietet. In den Karpa- then lind in Südungarn wurden bisher noch keine hierher gehö= rigen Gebilde beobachtet. Unter den Pflanzenabdrücken dagegen, die das k. k. montan. Museum von der Dreifaltigkeitsgrube zu Steyerdorf bei Rescliitza im Banat erhielt, befinden sich ausser ^) Berichte über >*.) Museum die Mitth. in Basel. v. Freunden der iNaturwiss. in Wien. VI. p. 42. Digitised by the Harvard University, Download from The BHL http://www.biodiversitylibrary.org/; www.biologiezentrum.at 293 den schon oben erwähnten echten Steinkohlenpflanzen nach C Bestimmung von Dr. v. Etti ng's h ause perpflanzen Eqii. Hoeflianvs. Alet/iopteris dentata Inm sp. 11. u. s. Das Gestein, auf welchem w. dei* auch die Keu- n_, Pterojthyl- . sich vorfin- sie den, zeichnet sich durch eine abweichende Beschaft'enheit, beson- ders durch viele Glimmerschüppchon von jenem aus, auf welchem und man hat dem- sich die echten Steinkohlenpflanzeu befinden, nach in den dortigen Kohlengruben höchst wahrscheinlich beide Formationen vertreten. III. «luraformatioii. Unzweifelhaft gehört grosser ein Theil der Alpen- und Karpathen-Kalke dieser Formation an. und ebenso unzweifelhaft ist dass sie in diesen Gebirgen in sehr verschiedene Glie- es, der oder Etagen zerfällt, deren jedes durch besondere organi- sche Reste characterisirt Ob aber diese Etagen genau man in England, Deutschland, denjenigen entsprechen, Frankreich u. wird. welche w. beobachtet hat, muss vorläufig noch dahin* s. Von vorne herein gestellt bleiben. ist eine genaue Correspon- denz nicht sehr wahrscheinlich, denn die detaillirtere Gliederung der Juraformation in auch ist ja den oben genannten Ländern, in verschiedenen Gebirgszügen den eine verschiedene und , in den von allen übrigen Gebirgssystemen so scharf geschiedenen Alpen und Karpathen ist man gewiss vorbereitet, nur um so grössere Diff'erenzen zu finden. Wenn demungeaclitet alpinen Juraformation mit ser den Alpen im Folgenden Namen Etagen einzelne bezeichnet sind , bestimmte Glieder derselben Formation tragen, so soll damit nur angedeutet werden geschlossenen Reste denselben noch , am dass sie durch die soll, und ohne dass jetzt werden kann , wer- schon mit Sicherheit angegeben ob sie alle wirklich in der Ordnung nach oben auf einander folgen, werden. Die Eintheilung ein-= nächsten verwandt sind, ohne dass ihre vollkommene üebereinstimmung behauptet den der welche aus- in welcher ist grösstentheils sie hier von unten aufgezählt nur auf paläontologi- sche Merkmale gestützt, genaue Beobachtungen über di6 Lagerungsverhältnisse fehlen beinahe durchgeheiids. Es wird viel- Digitised by the Harvard University, Download from The BHL http://www.biodiversitylibrary.org/; www.biologiezentrum.at 294 leicht in der Folge möglich oder nothwendig sein, einzelne hier Gli getrennt aufgeführte Glieder wieder zu vereinigen, oder andere noch weiter zu trennen. 1. Hieher sind Lias. den Ostalpen zu zählen: in 1. Rothe, seltener graue^ geschichtete Kalksteine mit Ce- phalopoden. Unter den letzteren walten Ammoniten aus der Familie der Arielen, der Falclferen, der Capricornier, Fimbriaten, auch aus der derHeterophyllen vor. Als besonders bezeichnend kann man erwähnen: A, BucMandi S o w, A. Conyheari S o w. A. raricostaius Zieth. A. Tiirneri Sow. Sow. A. Heterophyllus Nautilus aratus Schloth. Ausserdem man noch findet viele andere, theils schon be= schriebene, theils noch nicht untersuchte^ theils ganz neue Arten. Belemniten und Nautilen sind nicht selten; Orthoceren kom= men ebenfalls vor, doch seltener als im oberen Muschelkalk, mit welchem die rothen Liasmarmore der Alpen und Karpathen von vielen Geologen zusammengestellt wurden. Durch das Vorherrschen der Arieten , konnte ich bisher leicht dann durch den Mangel in allen einzelnen Fällen an Globosen, die letzteren von den ersteren unterscheiden. Ueberall sind die rothen Liasmarmore auf den Karten mit dem Alpenkalke Ganz nahe dorf ist vereinigt. bei Wien zu St. Veit *) westlich von der erste Fundort der uach Westen findet man sie erwähnten Ammoniten. zu Losenstein '^) , Leobers- Weiter im Pechgraben, zn Adneth^) und Wies^} bei Hallein^ die bekannteste und petrefactenreichste Localität in den Ostalpen, zu Gaisau*), nörd» *) K. '^) ^) *} k. montanistisches MuseUiti. Sammlung des Hrn. Pfarrers Eng^el zu Steyer, K. k, mont. Maseum. Sammlung des Museum Francisco = Carolinum zu Linz. Digitised by the Harvard University, Download from The BHL http://www.biodiversitylibrary.org/; www.biologiezentrum.at 295 von lieh Waid r in o-*), im im Kuhthale bei Vils am Rissthal beim Eingänge ins Lechthal*), auf der Valfigaraspitze im Stanzerthale *), Spitzsteinberg' in Vorarlberg *) u. Auch in s. ^J, w. den baierischen Alpen sind die Schichten des rothen alpinen Lias nicht selten, doch ist es ohne eine Vergleichung der genau anzugeben, welche von den von Fossilien nicht möglich, Schafhäutl"} und Emmrich^) angegebenen vorkommen welchen Cephalopoden , hierher Lokalitäten, gehören. au der In Schweiz sind die Liaskalke mit Cephalopoden vorwaltend dunkel Geo- Sie bilden dort nach der Angabe der Schweizer gefärbt. logen beinahe überall die unterste Etage des ganzen Alpenkalkes und schliessen sich den krystallinischen Schiefern der CentraU Sehr gut bestimmbare Fossilien führt der alpen unmittelbar an. Schweizer Lias, In ß. bei Bex. z. Südalpen sind rothe Kalksteine mit Cephalopoden den die meisten der weiter unten sehr häufig, von denen aber schildernden Oxfordformation angehören. Schichten am Comer-See, in Doch jene sind zu der denen Orthoceratiten und Arteten vorkommen*), hierher zu zählen, ferner finden sich zu Mittewald im Pusterthal, dann im Fondoasthale*), südwestlich von Trient echte Liasammoniten. discheu Alpen Von die ist vielen anderen Localitäten in den lombar- Formation noch nicht sicher ausgemittelt, Curioui, CoUegno, Coquand, Pilla und Andere mit der Lösung der Frage beschäftigten. In den Karpathen sind die in Rede stehenden Gesteine obgleich sich viele Geologen: sehr häufig und sehr sich schon in der Gegend von Modern'') Altgebirg und in der Tureczka entwickelt, und z. kommen **) Sie entwickelt. characteristisch bei Pressburg, sind in unweit Neusohl sehr deutlich an vielen Stellen im Tatragebirge vor, B. auf der Polane Hutty an den Quellen des Dunajec Sammlung des mont. geogn. Vereines *) Von 3) Zeitschrift der deutschen geologischen Gesellschaft, Heft 3. p. *) Gurion i. Filippi ebendaselbst, p. 865. v. und B r onn Jahrbuch Leonbard und ^) Sammlung des *•) K. k. montanistisches Museum. ^) Sammlung deg Herrq Din '). Auch für Tirol zu Innsbruck. *) Leonbard finden lür Mineralogie Bronn Jahi-bnch u. s. 1844, Tir. mont. geog. Vereines. Hpheaeiier in w. 1S44, pag. 6. Teschen. 263 p, u. s. vv. 867 und • 1 Digitised by the Harvard University, Download from The BHL http://www.biodiversitylibrary.org/; www.biologiezentrum.at 296 Ammoniten führenden Kalksteine des Bakonyerwald- die rotlien Gebirges bei Dotis gehören zum Lias. Herr Dr. Fers1 J. v. brachte eine reiche Suite der dortigen Versteinerungen in das k. k. montanistische thal, Museum, die darüber keinen Zweifel lassen. Die grauen geschichteten Kalksteine von Reifling im Enns- 2. welchen vor einigen Jahren das ganze Skelett eines in Ichthyosaurus gefunden wurde, den Herrni. /. v. Meyer ^) als flatyodon Conyb. bestimmte. Die schwarzen Schiefer 3. viele Fische enthalten. Seefeld in TiroL von welche Die häufigsten darunter sind: Semionotus latus Ag. Lepidotus ornaius Ag. speciosus Ag. „ Pholidophorus pusillus Ag. Wahrscheinlich sind u. s. av. schwarzen die zu trachtet sie als hierher zählen. steins gehörig, der in den lombardischcn und tigkeit auftritt von Per- o 11 e Alpen Balsamo Crivelli") in grosser Mäch- hat unter den Fossi- einen Semionoius einen Lepidotus, derselben lien Schiefer C g n o ^} bezu den unteren Schichten des schwarzen Kalk- ledo hQ\ Laico auch und einen dem Palaeosaurus verwandten Saurier gefunden. C u r o n i *) zälilt das Gebilde zum Lias^ nennt den von Balsamo Crivelli gefundenen Saurier Lariosaurus Baisami und einen zweiten, den er selbst auffand Macromiosaurus Plinii, und gibt an, i , Heckl untersuchte zum Geschlechte Pholidophorus dass tiefer wirkliche Triasschichten folgen. kleinen Fisch, von dort einen gehörig den er Ph, Curionii nannte. 5 2. Unterer Oolitli. An sehr vielen Orten wurden bereits die Gesteine, welche dem angegebenen Namen zusammengefasst werden sollen, unter Ueberall ano'etroifen. 1) V. Leo ~) Bnllet. '0 '*) 11 hart! und Sno. f/eol. PoJlfecnicn di Giornulc <Jel sind es Bronn, IT, Se'r. dunkel Jahrbuch Tom. I. p. gefärbte lS'i7, p, 187, MUemo, Magcfio 1839. Jaltlvfo, Lnwihardo XVL p,- J37, lS|i, Schiefer und Digitised by the Harvard University, Download from The BHL http://www.biodiversitylibrary.org/; www.biologiezentrum.at 297 Kalksteine mit sehr vielen Petrefacten, unlei* welchen folgende Arten die bezeichnendsten als Pholadomya Cardinia concinna werden hervorgehohen S o w. sjt. So aiiliqua können: \v. Modiola plicata Sow. L a m. Niicula. rostralis P hi iierviUia tor/uosa 1 1. Pecten lextorius S o w. Ofttrea verschieden aber 0. Marsin', ähnlich davon, Gryphaea incurva Sow. Terehrahda decorata v. Buch. Terehratula aus der Familie der Cinctae , noch nicht nä»» her bestimmt. Spirifer Walcotli S o w. Diese und noch andere kommen ausser Oolithe vor, und würden w. s. der Fossilien Alpen den u. theils im Lias erwähnten Gesteine theils im unteren , eine Einreihung in jede der beiden For- mationen erlauben. Wenn ich schieht es nur, den hier um sie Namen Unteroolith vorziehe, so ge- von den oben Lias genannten , , rothen Kalksteinen, von denen sie in petrographischer und paläontologischer Beziehung wesentlich differiren , zu unterscheiden. In Betreff der Lagerungsverhältnisse weiss man, dass ihre Schichten auf den oben als Keuper bezeichneten Sandsteinen und Schie- fern mit den Alpenkohlen aufliegen. Bedeckt werden sie theil- weise von Petrefactenleerem, also bisher nicht näher bestimmbaren Alpenkalk, theils von rothen Ammoniten führenden Gesteinen, die wohl meistentheils zu der weiter unten zu betrachten- den Oxfordformation gehören. chen rothen Liaskalken ist Ihr Verhältniss zu den eigentli- noch nicht ermittelt; sollten sie, wie aus einigen Angaben hervorzugehen scheint, wirklich unter ih° nen liegen , so müsste freilich die hier gebrauchte Benennung derselben wieder abgeändert werden. Auf den Karten sind die hier besprochenen Gesteine als Alpenkalk verzeichnet. Von den Geologen wurden sie bald Lias, bald Oolith, von *) Emmrich Gervilliaschichten benannt*). Zeitschrift der deutschen geologischen Gesellschaft I, p, 263, Digitised by the Harvard University, Download from The BHL http://www.biodiversitylibrary.org/; www.biologiezentrum.at Wichtigere Localitaten, an welchen der Unteroolith bisher am Nordabhange der Alpen sind: Gumpoldswo man einzelne Blöcke des genannten beobachtet wurde, kirchen unweit Baden, mit sehr vielen Petrefacten Gesteines bei Baden, wohl, als den Beobachtungen auch nach demselben ter HelenenthaP) findet*), im Tunnel durch den die Strasse geführt wurde sowenig einer in Czjzek von mächtigen Schichte , hin- welche zwischen grauem versteinerungsleeren Alpenkalk eingeschlossen Gresten ist, sau westlich von Waidhofen ^), Kessen ®), ^^ eine sehr silien Centrica in Tirol wo , merkwürdige grosse Terebratula, der T. con- am nächsten verwandt, vorkömmt, an Emmrich®) den baierischen Alpen, die den Südalpen In bei Lienz. fel Sehr zum Theile viele vielen Orten in aufzählt w. u. s. am Rauchko- sich der Unteroolith findet die bezeichnendsten der Formation von dort werden silien Pechgraben ^), Gros- *), nebst den oben erwähnten Fos= Sammlung der in Fosdes geogn. mont. Vereines zu Innsbruck aufbewahrt. Auch die Fos- am Comer von Guggiate silien - See ") gehören wahrscheinlich hierher. Im Banate kommen die Schichten des Unteroolithes eben- Von Reschitza besitzt das k. Exemplare der Pholad. amhigim u. s. w. vor. falls Sicherlich stehen dort die Schichten im Museum mont. k. Zusammenhange mit jenen des Keupers wie in den Nordalpen. 3. Mittlerer Gewisse weisse Kalksteine am zweckmässigsten mit voll , diesem Ausser den Terebrateln hat man Oolitli. von Terebrateln Namen in ihnen zu , dürften bezeichnen sein. bisher noch keine or- ganischen Reste aufgefunden, diese selbst sind aber in so un- geheurer Menge dass *) Hauer, vorhanden Wien Bd. IV. p. 20. S) K. 1{. 3 K. k. montan. Museum. ') das ganze Gestein beinahe Berichte über die Mitthetlungen von Freunden der Naturwissen- schaften in — . Hof-Mineralienliabinet. *) Zeitschrift der deutschen geologischen Gesellschaft, *) CoUeguo, Sur ^eoL 2. Ser. T. les I, I. p. 263. (errains stratifies des Alpes lombardes BulL Soe, p. 188, Digitised by the Harvard University, Download from The BHL http://www.biodiversitylibrary.org/; www.biologiezentrum.at 299 bloss aus Kusammengekittelen vSchalen besteht. Die Zahl Ihren der Arten diigegen wieder nicht sehr beträchtlich ist die be- ; zeichnendsten darunter sind: T. concinna. T. spinosa. T. -pala B uch. V. T. aniiplecta v. Buch u. \v. s. Die ersten zwei der genannten Arien kommen ausser den Alpen im unteren OolilU, mittleren Oolith Die vor. Alpen noch nicht beobachtet. zuerst in nung des Buch v. Mün ster'schen Sammlung Fundortes Localitäten in w elehem Orte der angetrollen den beschrieb dieselben ohne genaue Bezeich- und , Die eine derselben sie der zweite Vils seither sind zwei nur ist Windischgarsten ^}, an bergende Kalkstein hin und wieder oolithisch in Tirol, südwestlich von Füssen ^J. Es kommen zwar ausserdem in den Alpen noch an anderen Stellen weisse Kalksteine voll von Terebrateln sondere im auch ausser Nordalpen bekannt geworden, an welchen den sie sich vorfinden. ist, L. wurden Arten seiner Abhandlung über die Terebralein. Er hatte sie der Graf in ausserdem /.weite die iihrigen am Schalberg bei Ischl, am vor, so insbe- Hilariberg bei Brixlegg, in der Nähe vieler Salzstöcke der Alpen u. s. w., aber die Arten sind grösstentheils verschieden von denen zu Vils und Windisch- garsten, und sind bisher, so wie überhaupt die meisten alpinen Terebrateln noch nicht näher untersucht. 4. In Oxfordthon. den Alpen und Karpathen wird diese Formation durch gewöhnlich rothe und häufig Hornstein führende Kalksteine repräsenlirt, zeichnet halten. die sind, durch eine reiche nebstbei aber Ihre Unterscheidung tionen, und auch Cephalopoden-Fauna ausgeviele von den zwar insbesondere von den andere Fossilien ent- übrigen alpinen Forma- tieferen rothen Lias und oberen JMuschelkalkschichten, noch mehr aber von dem Neocomien ist oft schwieris: und noch bei weiten nicht an allen Loca- *) K. k, montanistisches Museum. ^) Sammlung des Tiroler geognostisch=jnon<anistischen Vereines au Innsbruck, Digitised by the Harvard University, Download from The BHL http://www.biodiversitylibrary.org/; www.biologiezentrum.at 300 litäten mit Sicherheit durchgeführt. wichtigeren Fundorte werde ich Bei der Aufzählung der Gelegenheit haben , auf einige bisher noch nicht aufgeklärte Fälle hinzuweisen. Als bezeichnende Fossilien sind zu betrachten: BelemnUes hastatus Blainv. Ammonites Athleta Phill. P u s c h. 5, tatricus ,5 tortisiilcatus 55 Calypso d"0 rb. 55 hifrons d'Orb. B r u g. Lamherti S o w. Terehratula diphya L. v. Buch. 55 Lam. 55 triangulus ,5 Bouei Zeuschn, Aptychus lamellosus Münst. latus „ ,5 Nebstbei findet man der milie Coronarier Ammoniten aus der Fa- vorwaltend und sehr Planulaten viele Acephalen, Brachiopoden und Crinoiden. Unter den verschiedenen Arten, die bisher näher bestimmt sind, ausser den Alpen den fige Auftreten befinden Oxford sich Avohl characterisiren viele, welche allein das , häu- von Arten, die durch mehrere Glieder der Jura und selbst der Kreideformation hindurch gehen erschwert oft ungemein das sichere Erkennen der genannten Bildung in den , Von den oben angeführten Arten kommt der A. hifrons und der A. tatricus den Bayle mit A. Calypso zu einer Species Alpen. ^ verbindet, auch im Lias vor, die Terehratula diphya findet sich Zwar sucht d'Orhigny Formation unter dem besonderen IVamen ausser im Oxford auch im Neocomien. die Formen aus letzterer T. diphyoides als eigenthümliche Species zu trennen; ob aber Trennung diese statthaft ist, noch steht sehr in Frage. Die Aptychen endlich finden sich ausser den Alpen im lithographischen Schiefer, also im weissen Jura, der Ap. lamellosus, oder doch eine ihm sehr nahe verwandte Form auch im alpinen Neocomien. Auf den Karten griffen. den In den italienischen ist der Oxfordlhon im Alpenkalk mil SiUlalpen wird er in Tirol Geologen Calcare rosso einbe- Diphya- Kalk, von ammonitifero von ; Digitised by the Harvard University, Download from The BHL http://www.biodiversitylibrary.org/; www.biologiezentrum.at 301 Fuchs am Cephalopodeninai'iiior. in den Karpathen endlicl» liäu- ligsten klippeukalk genannt, doch kann nur ein Theil der Schichten, welche man mit dem letzteren Namen belegt, hierher gehören. dem In bisher thon der iXordalpcn Theile östlichen der Oxford- ist an wenig Stellen und auch da noch nicht mit nur Die erste vollkommen befriedigender Sicherheit nachgewiesen. Localität, welche man hierher ziiehen kann, Hietzing, St. Veit Wien von südwestlich Localität dieser Kalkstein steiureiche rothe dessen , wie oben erwähnt, zum Lias gehören) steine, bei mit zu verwechseln (nicht Leobersdorf von westlich St. Veit ^) ist Kalk- der rothe horn- ^ im Insel eine bildet doch sind seine Lagerungsverhältnisse gegen Wienersandstein, Er enthält B. hastatus, Apt. Ammoniten aus der Familie der lammellosus und latus dann den letzteren nicht blossgelegt. Planulateii und Coroiiarier. Bei Aussee und Klausalpe Marmore färbte letzteren zwei u. s. w. und versehlifl'en Localitäten viele dunkel sich von Encriniten- Stielen; voll Schwersteinen zu dann auf der Diirrn") ^), finden Hallstatt bei '*) enthalten den au welchen unter Petrefaeten, ge- roth werden häufig sie dann ein Ammonit aus der Familie A. Calypso und T. Bouei, der Fimbriaten nicht selten sind. Auch hier ist das Lagerungs° verhältniss zu den umliegenden Gesteinen nicht zu beobachten die tief roth gefärbten Encriniten-Kalksteine son") , welche Murehi- des Mertelbaches bei Gaisau an beiden Ufern dortigen Lias -Gesteinen auf den gehören wohl aufruhend beobachtete, sehr wahrscheinlich auch hierher. Er fand ganz analoge Gesteine auf den Hallstätter- dadurcii zu und dem Schlüsse Ausseeer verleitet, Bergen - alle und , wurde rothen Kalksteine der Letzteren, insbesondere auch jene, welche oben als oberer Mu- schelkalk angesprochen wurden, gehörten zu den Schichten über dem Lias. den In bairischen Schaf häutl ten hierher. fer mit 1 —*) 3) und E Alpen mmr i gehören gewiss c h aufgeführten Ebenso dürfte weniostens einige ein Theil der Wetzschie- Aptychen von Enjmrich hierher zu beziehen K. k. montanistisches der von Ammoniten-Localitä- Museum. Transact. of the l^ondon geolog. Soc. 2. Ser. Vol. III, p. ol.3. sein. Digitised by the Harvard University, Download from The BHL http://www.biodiversitylibrary.org/; www.biologiezentrum.at 302 In Vorarlberg fand Au im Thal Es eher*) wenige Minuten Ache Bregenzer der Ammoniten östlich von die , mit er A. Humphriesianus S o w. und A. annularis Schloth. A. Dunkani Sow. A. Tatricus v. Buch vergleicht, ferner Beleniniten aus der Abtheilung der Canaliculati; also Formen, die mit denen des alpinen Oxford übereinstimmen. kommt der Oxford der Schweiz In an vielen Stellen vor, so an den Abhängen des Moni, du Chat, in den Bergen östlich von Vevey, am Dent du Jaman, auch der sogenannte Hochge» im Canton Glarus und birgskalk Appenzell gehört wenigstens theilweise hieher. in den Südalpen hat Leopold weite Verbreitung des vence nachgewiesen; bei Erba mit Bei Roveredo findet gehören Pro- hierher. Ammoniten Planulaten, der Oxford mächtig entwickelt. Die Schich- ist regelmässig nach Westen, die unteren Lagen durch Strassenbauten neuen entblösst, enthalten sche Formen*) A. inßatus Rein.; A. tatricus sulcatus die w. In den grossartigen Steinbrüchen öst- u. s. von Trient ten fallen die T. diphya sich A. tatricus, A. Athleta, Familie der Coronarier ^ der Fimbriaten, aus der Apt. lamellosus lich und in die am Comersee und rothen Kalksteine Walcotti A.. *) Oxfordthones bis alpinen die Buch^) v. d'Orb. , dann viele Planulaten u. bloss jurassi- Pusch; A. s. w. , torti- aber keine T. diphya; in den oberen Schichten finden sich T. diphya und trianguluSf Ammonit, am nächsten verwandt dem A, fas" ein cicularis d'Orb. Aptychus lamellosus , dann aber auch PtycJio- dus latissimus, Ananchytes tubcrculatus Defr., endlich hat Herr Menapace einen Hippuriten darin aufgefunden. Wollte man hier die oberen Schichten von den unteren, die entschie- also dener Oxford sind, trennen und würde die T. dem Neocomien zuzählen, so diphya und triangulus der letzteren Formation zufallen. In den Sette Communi, dann venetianischen Alpen überhaupt, hatte in den vicentinischen und man lange Zeit die Ox- ford- und Neocoraienschichten nicht zu trennen vermocht. Durch *) V. Leonhard ^) Bullet. ') *) und Bronn, Soc. geol. 2. Serie T. Jahrb. II. p. 1846. p. 427. 359. Sammlung des Tiroler inont. geog. Vereins zu Innsbruck. Sammlung des Herrn Menapace in Trient. Digitised by the Harvard University, Download from The BHL http://www.biodiversitylibrary.org/; www.biologiezentrum.at 303 de Ziguo's Untersuchungen^) wurde Lösung friedigenden nur überall wenn auch der jene des Neoconüen. bei Peutelstein *), des Monte Toroudo ^) bei Agordo chen Gelegenheit hatte, gehören In den Karpathen gehören die , witz mit Aptychen , der einige zum Oxford. als jener , aus dem von Kuro- von diesen wird weiter unten die Rede sein. ; Bouei, Apt. lamelloftus u. s. w. ner nebst den Jurafossilien auch ; einzelneu Andere muss man zum weis- Der Klippenkalk der Karpathen mit enthalten zu untersu- zum Oxford. alle jener von Czettechovvitz mit verschiedenen ebenfalls sen Jura zählen endlich jene ich selbst VVienersandstein hervorragende Kalkberge Ammoniten höheren, die ähnlieh und conform gelagert, Die Fossilien von Primör''}, von Primo- von Canipo Croce*), lano '), Oxford formation, petrographisch öfter einer be- z,u Die tieferen Schichten enthalten gebraclii. Fossilien die Sache die tatricus .4. nach soll T. diphya^ , Zeus eb- Prof. echte Neocomienformen viele ob man hier nicht eben so wie in den venetianischen Alpen die tieferen Schichten von den höheren zu unterscheiden im Stande sein wird In , muss die Folge lehren. Südungarn endlich gehören die Ammoniten von Svinitza?) im Banat mit A. Hommairei d'Orb., und jene aus der Gegend von Kude matsch deren Steyerdorf, zum wahrscheinlich 5, *) Erwähnung macht; Oxford. Korallenkalk und weisser Jura. Ziemlich abweichende Schieb teugTuppen aus den verschie- denen Theilen der Alpen und Karpathen müssen ihrer Petrefacten oder werden, ihrer und Lagerungsverhältnisse noch nach ist Kenntnisse nicht möglich ^) ^ hierher gezählt Stande der allgemein bezeichnende Fossilien für wenn erst wer- V. — 5) ^) wegen gegenwärtigen Fossilien der einzelnen Localitäten genauer sludirt sein dieselben aufzuzählen. die , dem Leonhard und Sehr wahrscheinlich wird Bronn, Jahi-b. 1849, p. es, 380. SanimluDg des mont. geogn. Vereines für Tirol z\x Innsbruck. Sammlung des Herrn Bergrathes Fuchs. ') K. k. montanistisches Museum. *) Berichte über die Mitthejl. von Freunden der iNaturw. iV. p. i63. Digitised by the Harvard University, Download from The BHL http://www.biodiversitylibrary.org/; www.biologiezentrum.at 304 denj möglich sein, alles was in hiei* zusaiuinengefasst wird noch 5 mehrere Glieder zu trennen. In den Nordialpen gehören höchst grosse wahrscheinlich Parthien des gewöhnlich sehr versteinerungsarmen oheren Alpen- kalkes und Dolomites hierher. den Doch eben der Mangel an Petre= meisten l'acten erlaubt dung doch erkannte Herr Prof. ; in Fällen keine sichere Entschei- Unger seines Durchschnittes zwischen len steiner See Fossilien des Ter. triloba, T. mcinaUs bei Hallstatt Coralrag, u. s. w. an mehreren Stel= *) Grossau und dem Leopoldden A. laevigatus die , Der Kalkstein des Plassen enthält IVerineen in sehr grosser Anzahl ^) wahr- , zum weissen Jura. In der Schweiz am Nordabfalle der Voirons und von Chatel St. Denys, von denen der erstere mitten aus dem Flysch hervorragt, Coralrag -Petrefacten, auch zählt man manche der scheinlich gehört er auch enthalten die Kalksteine und Dolomite der Kalkkette zu dieser Bil= höheren Kalksteine düng wenige daraus bekannt. Fossilien sind noch ; In den Karpathen kennt man den weissen Jura Er zeichnet Orten. tenreichthum an vielen sich hier meistens durch grossen Petret"ac= aus, Inselberge von Ernstbrunn und Nicols- die burg^}, wenn auch aus dem Tertiärlande hervorragend, gehören doch im Ganzen wohl noch zum Karpathensysteme teu Diceras arietiua, Plerocera Oceani^ Terehratiila lacunosa , T. pectimculoides wald ^) *) undTichau^j, von Wischlitz und Andrichau, von Przemysl enthalt sie Cidariten , und sind demnach wohl sicher weisser Jura. von Stramberg , Nerinea Bruntnitana, u. Die u. s. w., Kalksteine ®}, jene von In- w. schliessen sich s. den vorigen genau an. Ob Theile des Jura gehören, ist Südablalles zwar noch der Karpathen zum weissen nicht sicher nachgewiesen, doch jedenfalls wahrscheinlich. *) '•*) 3) V. L e o n h. und Jahrbuch 1848. pag. 389. K, k. Hof-Mlneraüenkabinet. *— *) Sammlung ') Bronn. K. k. montanistisches Museum. Z e u ö c h n e des Herrn Dir. r's Hohenegger in Teschen. geognoslische Beschreibung des Nerineenkalkes von Inwald. Haidinger's natnrwissenschaftliche Abhandlungen. III. Bd. 1. Abth. p. 13o, Digitised by the Harvard University, Download from The BHL http://www.biodiversitylibrary.org/; www.biologiezentrum.at 305 IV. Hreidel'orinatioii. Neocoinien. I, hat Die unterste Abtlieilung der Kreiileformation zwar in den Alpen und Karpathen an verschiedenen Stellen eine ziemlich abweichende petrographische Beschaffenheit, dagegen rei- chen manche Leitfossilien durch das ganze, andere durch grosse Theile des Gebietes. Zu den wichtigsten derselben gehören : Nautilus plicatus Fitt. Ammonites Grasianus r b. d' „ semistriatus d'O r „ quadrisulcatus d'Orb. 3? b. ryptoceras d'Orb. Puz. Scaphites Ivanii Cr iocer as Duvalii d'Orb. Caprotina ammonia d'Orb. Spatangus retusus Lam. Diese Arten finden sich u. alle m. a. auch ausser den Alpen in dem Neocomieii und machen eine Einreihung der Gebilde, in welchen sie vorkommen, zu dieser Formation unzweifelhaft. In den Ostalpen hat man den Neocomien gewöhnlich mit den Gosaubildungen, welche zur oberen Kreideformation gehö- Emmrich's ren, zusammengestellt. Aptychenschiefer gehören zum Theil hierher. In der Schweiz kennt man ihn unter dem Namen Schrattenkalk, oder Spatangenkalk in den Südalpen heisst er gewöhnlich Biancone oder Mormo majolica; in den , westlichen Karpathen gehören die von Teschner Schiefer, den in Hohenegger östlichen sogenannten Karpathen ein Theil der Klippenkalke hierher. Die an welchen wichtigsten Localitäten in den Ostalpen, die Neocomien-Fossilien nachgewiesen wurden , sind der Salz- berg bei IschP) und das Rossfeld") bei Hallein. Sie finden sich hier in mergligen Schiefern und Kalksteinen Bergleuten unter dem Am Rossfeld liegen Namen diese , die den Ischler hydraulischer Kalk bekannt sind. Schichten nach den Beobachtungen von Lill auf dem lichten oberen Alpenkalk, der aller Wahrschein- * — ^) K. k. montanistisches Museum. Sltzb. d. mathem. naturw CI. Jahrg, 1850. III. Heft. Digitised by the Harvard University, Download from The BHL http://www.biodiversitylibrary.org/; www.biologiezentrum.at 306 Äum oberen lichkeit nach der Ostalpeii , welche Die Hippuriteiischichten Jura gehört. Murch s o i n zur Neoconiienformation zählt, gehören nicht hierher, sondern zur oberen Kreide. In den Nord-Tiroler-Alpen Sicherheit mit steine welche , ist der Neocoraien nachgewiesen, doch scheinen die grauen KalkBernhardsthal bei Elbingeralp auf in ren Muschelkalk liegen, zu dieser Formation enthalten \) nicht näher noch nicht dem unte- zu gehören. Sie Inoceramen, dann einige Ammoniten, die aber noch bestimmt sind. am Grünten, dann in Es eh er die Caprotina am- Baiern In Vorarlberg bei Mellau entdeckte monia. der Neocomien In der Schweiz ist obachtet. Ueberall Juraformation. an vielen Stellen beder die obersten Abtheilungen folgt er auf Nebst den Cephalopoden enthält er hier als be- sonders bezeichnend die Caprotina animonia und den Spatanretusus gtis wurden. sich zu , welche iu Sehr verbreitet *} u. s. nicht der Nautilus plicatus. ist Mormont im Canton Wallis Canton Appenzell noch den Ostalpen ^), zu Bex s), beobachtet Er findet zu Sentis im w. In den Südalpen findet sich der Neocomien hauptsächlich den Sette communi und im Venetianischen überhaupt häufig. in Er liegt hier unmittelbar auf In den Karpathen gehört dem Oxford auf. in der Gegend von Teschen wie- der eine breite Zone des sogenannten Wienersandsteines, che sehr viele Sphaerosiderite enthält, hierher. äusseren nordwestlichen Rand Die Schichten fallen wel- Sie ninnnt den des letztgenannten Gebildes ein. nach Südosten gegen die Central-Karpa- then ein, und werden von der eocenen Nummulitenformation bedeckt. Hohenegger Unter ihnen beobachtete len Kalksteine, welche mit jenen von zum weissen Jura also gehören. pliites Ivanii, verschiedene Schiefern und tion, 1) ^) •') *) man vStel- sind, Der Nautilus plicatus, Sca- Ammoniten Spaerosideriten mit welcher an einigen Stramberg identisch finden, u. s. w., lassen es zu thu» hat, Sammlung des Tix-ol. montanist. Museum zu Neufchatel. Museum zu Lausanne. Museum in Zürich. die sich in den über die Forma- keinen Zweifel. geognost. Vereines zu Innsbruck. Auch Digitised by the Harvard University, Download from The BHL http://www.biodiversitylibrary.org/; www.biologiezentrum.at 307 Herr von Wfeliczka entdeckte südlich Prof. Zeuschner im Wiener oder Karpathen-Sandstein den Belemnites hi/jartitns, eine echte Neoconiienform. Es kann demnach keinem Zweifel des Wienersandsteines unterliegen, dass ein Theil mienforniation angehört, während, Neoeo- der wie schon früher aus einan- der gesetzt wurde, ein anderer Theil zum Keuper gehört. Ein und zwar wahrscheinlich der grösste von Allen, dritter Theil, muss zur Eocenformation gerechnet werden. Uebrigens enthaldie Klippenkalksteine ten auch Neocomienfossilien, die , schon wie , A. diphyllus, A. fasciciilaris briatus, zies ^) oben den Scaphites Ivnnii B. z. u. s. erwähnt, Am. , siihfim- w., dann viele Spe- des Neocomien wenigstens sehr nahe stehen, denen und müssen daher zum Theil dieser Formation angehören. Mittlere Kreide. 2. In den Ost- und Süd-Alpen ist, dass nen man die höheren, In der selbst nicht unmöglich , dass man in der Abtheilungen der Gosaubildungen von den die zur oberen Kreide gehören, trennen und hierher tieferen stellen wird, pinen wenn auch kaum zu zweifeln noch an einer oder der andern Stelle erken= sie Es wäre wird. Folge diese Formation wohl noch ist nicht mit Sicherheit nachgewiesen, doch diess ist Schweiz dagegen Gault Er erscheint gegenwärtig noch nicht möglich. ist die mittlere Kreide durch den al- Escher's Turriliten -Sandstein vertreten. zwischen dem Neocomien und dem Seevverkalk, oder einem Repräsentanten der weissen Kreide 5 oft ist er auch un- mittelbar von der Nummulitenformation bedeckt; besonders zeichnende Fossilien sind be»- : Turrilites costatus. Bergeri. „ Lam. Brogn. Hamites rotundus. Lam. punctatus. D'Orb. „ Inoceramus *) Zeuschner, wissenschaften sulcatus. Park. Sow. concentricus. „ Berichte über die Mittheihmgen von Freunden der Naturu, s, w. Ill, p. 137. Digitised by the Harvard University, Download from The BHL http://www.biodiversitylibrary.org/; www.biologiezentrum.at 308 Es eher*) den Gault nenden Versteinerungen am Grünten, dann Auch Vorarlberg in seinen bezeich- mit In Baiera gibt bei Sonthofen an. Rankweil zeigen bei sich Schiebten, die zwar keine Petrefacten enthalten, allein ihrer Gesteinsbeschaifenheit und Lagerungsverhältnisse wegen vonEscher^) Turriliten-Sandstein gestellt werden. zum ObereKreide. 3. Die weisse Kreide in der petrographischen Bedeutung des Wortes den Alpen und Karpathen gänzlich. Schichten da- fehlt gegen, die ihre Versteinerungen ihr gleich sind, trifft man und also geologisch enthalten überall häufig. Die Anzahl von orga- nischen Resten, welche in den hierher gehörigen Gebilden, be- sonders in den Ost-Alpen vorkommen, Ganzen gibt es im ist gross; sehr doch die weiter verbreitet über das nicht viele, ganze Gebiet getroffen werden. Zu den letzteren gehören besondie Inoceramen, ders die Hippuriten, Aufzählung Eine Ananchyten die u. a. m. wichtigsten Arten erfolgt besser bei Be- der trachtung der einzelnen Gebiete. In den Ostalpen Gosauformation, man nennt die obere Kreide gewöhnlich der Schweiz Seewerkalk, in den Südalpen in Scaglia. Die Gosauformation der Ostalpen sandigen, auch mitunter kalkigen Schichten, und Thälern tiefen Spalten vorkommen. schlossen, , Sie liegen es in der Folge möglich sein, So unterscheiden dern. ceramen vorwalten finden, jene in , die mergligen, gewöhnlich in rings von hohen Kalkbergen einge- sich auch auf theils finden sie aus besteht auf Alpenkalk theils buntem Sandstein. sie auf, Gewiss wird mehrere Etagen zu son- in sich die Schichten, in welchen die Ino- jene in welchen die Kohlenlager sich be- welchen die Tornatellen und Nerineen in so grosser Anzahl vorhanden sind, ferner die mehr kalkigen Schichten mit Hippuriten lich , endlich die Gebilde mit Orbituliten nicht unwesent- um achtungen vor^ einander folgen ^) '•^) Doch von einander. V. L Y, Leonh, e n li. , die liegen festzustellen. und und noch keine genügenden Beob- Normalreihe, Bronn Bronn Jahrb. in Beinahe 1S45, p. welcher dieselben auf alle oraanischen Reste. 547 und Jahrb. 1846; p. '»35, p. 552, Digitised by the Harvard University, Download from The BHL http://www.biodiversitylibrary.org/; www.biologiezentrum.at 309 Welche mit Species, ausser den Alpen zu finden sind, iden- tlie wurden, deuten auf Gebilde über dem Ganlt, tificirt also auf obere Kreide. Nach den organischen Resten man die Schichten denn in man ihnen hat Herr Professor allein den Kohlen mit zn schliessen, die als aufgefunden neuerlich Pflanzen Unger mit solchen müsste tiefsten ansehen, , welche dem unteren Quader- aus sandstein identificirt. Es sind darunter C^eiw/fc?'« cretaeeaEnAl, Pecopteris Zippei Corda, dann zwei neue Arten, als: teft pelagicus Ung. Flahellaria longirhachis , dagegen Als höchstes Glied wären Phyl- Ung. die Schichten mit den Orbituliten zu betrachten, in welchen einige Arten des Kreide» beobachtet wurden. tuflfes Die bezeichnendsten Fossilien der Gosauformation in den Ostalpen sind: Natica hulhiformis Sow. Tornatella gigantea S o w. Volvaria laevis Sow. Nerinea bicincta Bronn. Cardium productum Sow. Jnoceramusi Cripsü Mant. „ Cuvieri S o w. Sow. Pecten quinqueco Status Gryphaea vesicularis B r. Caprina paradoxa Math. (Cap. Parlschii Hau.) B Hippurites cornu vaccinitm „ costulatus G 1 Astraea agaricites Sow. Fungia polimorpha Go 1 d d r. f. f. Cephalopoden sind im Ganzen selten, tilen , findet Ammoniten man , ausser Scaphiten den Stellarien, Delphinulen, u. s. w. vor. doch kommen Nau- Von Gasteropoden angeführten Arten viele Cerithien Ro= Turbo u. a. mehr, die oft Formen aus den Tertiärgebilden nahe verwandt sind und auch durch die Art ihrer Erhaltung an Tertiärgebilde erinnern. Acephalen sind un- gemein häufig, Arcaceen, Crassatellen, Pectiniden vor. Brachiopoden, u. s. w. walten Echinodermen und Crinoiden sind sehr Rudisten und Korallen dagegen treten in selten. ungeheurer Menge auf, Digitised by the Harvard University, Download from The BHL http://www.biodiversitylibrary.org/; www.biologiezentrum.at 310 Wichtigere Localitäten, an welchen sich die Gosaubildungen der Nordalpen vorfinden, sind die Neue Welt, westlich von Wiener Neustadt; die untersten Abhänge des Kettenloizberges, nordwestlich von Neunkirchen; Breitensol, südlich von Buchberg; Gansbauer, nordwestlich von Gloggnitz berg; Lunz; Krarnpengraben, westlich von Neu- ; Garns bei Hieflau; Hinter -Laussa; Windischgar- sten; Gosauthal; Südseite des Wolfgang-Sees; Untersberg u. Dann in Tirol Gschwend Am wendjoch bei Brixlegg, arlberg findet sich nach und Es eher Grünten Baiern, dann in *} in der Seewerkalk in Vor- mächtigen Massen, die Ver- der Schweiz. Der Inoceramus Cnvieri; enthält den bezeichnenden hältnisse sind schon ganz w. im Thale der Bregenzer Ache und im Rheinthale ^}, s. Kössen; Brandenberg und Sonn- bei denen analog in wenn auch selten in mächtidoch an vielen Stellen über dem Gault auf. Es gen Massen finden sich in ihm besonders bezeichnend Inoceramus Cuvieri, Ananchytes ovatus , Micraster coranguinum u. s. w. Seewerkalk der Schweiz in tritt , , In Südalpen den westlicheren Theilen nämlich in den Venetianischen und Süd- , man tiroler-Gebirgen nennt Ein tella gigantea. bei durch wichtiger Punkt luno. In der Peron , Ananchyten u, s. vom See Annone nach Collegno rene, südlich dann in der u. s. Weiter nach Osten Guar nie ri zu Sospirolo Universität zu Padua befinden sich zahlreiche Fossilien von dort. Nerineen, Aetaeon auch Torna- zu Santa Croce bei Bel- sich des Herrn jener ^) w. und bei Si- Petrefactenreichthum beson- seinen befindet Sammlung Sie enthal- diese Gesteine Scaglia. ten hier Inoceramen, Hippuriten, ders Kreide gewöhnlich durch die obere ist aber dichte und feste Kalksteine vertreten. In den hell gefärbte, Es sind darunter Hippuriten, w. in Istrien und Dalmatien gehören Hippuritenkalke, dann manche Gesteine, in welchen Hr. Fische der Kreideformation Komen, von der Insel Lesina u. weissen Kalksteines von Pola 1) V. 8) V. erkannte, Leonh. und Bronn Leonh. und Bronn , s. die hierher, z. B, alle HeckI die von w. Unter den Fossilien des Herr Ewald Jahrb. 1845, p. 547. Jahrb. 1846, p. 424. 3) Bullet. See. geol. de France, 3. Serie T. I. p. 19t», untersuchte, Digitised by the Harvard University, Download from The BHL http://www.biodiversitylibrary.org/; www.biologiezentrum.at 311 befinden sich Hippurites coniu pustoris und eine Capi'ina, die mit Arten aus der Kreidefonnation des westlichen Tlieiles von Süd-Frankreich übereinkoninien, dagegen von jenen der Gosaubilduiigen differiren. man zwischen Orlowa und Podkrad in dem Trcntschiner- Comilate die Gryphaea columba in unzäliliger Menge. Mit ihr zugleich kömmt Cardium Hillanuni vor. In der Zips hei Igio findet sich die Pholadomya EsIn den Karpathen *) findet Göppert marki. Bei Kluknawa bestimmte Prof. als Salkites crassifoUus , 8. Petzholtianus Pflanzenreste u. Diese w. s. Fossilien deuten auf die untersten Schichten der oberen Kreide. V. Teriiärforiiiationen. \) Eecenschichten. Die Eocenschichten kommen sehr ausgebreitet in den Al- Im Allgemeinen pen und Karpathen vor. zerfallen sie in drei Glieder. Das unterste besteht meistens aus thonigen und mergligen Schichten, die häufig Kohlenlager und sehr viele Abdrücke von Landpflanzen enthalten. Das mittlere meist Schichten bestehend, aus kalkigen, seltener aus sandigen denen bisweilen sehr grobe Urfels-Con- glomerate verbunden sind, ist durch seinen Reichthum an Num- muliten und anderen Meeresgeschöpfen ausgezeichnet. Das oberste besteht aus Sandsteinen, die mit dünnen Lagen von Mergelschiefer abwechseln und mit Ausnahme von Fucoidenabdrücken noch keine organischen Reste geliefert haben. a) 2iM besonders der die untern Abtheilung, Untersuchungen von über deren Hrn. Prof. Pflanzenreste Unger Licht verbreiteten, gehören in den Nordalpen die Kohlenlager von Hä- ring in Tirol und die dieselben begleitenden Mergelschiefer. In der bei Schweiz gehören Thun und von den die Kohlenlager Diablerets bei Bex , von Beattenberg in Savoyen jene von Entrevernes bei Annecy und vom Grand Bernard hierher. ^) Zeuschner Ber. über die Mittheil. v. Fr. der Naturw. 111. p. 140, Digitised by the Harvard University, Download from The BHL http://www.biodiversitylibrary.org/; www.biologiezentrum.at 312 In dem lombardisch-venetiainschen Königreiche ist die unterste Abtheilung der Eocenformation durch Kohlenschichten die am Monte Bolca durch jene von Valdagno und Monte Viale im Vizentinischen Noch weiter nach Osten gehören vertreten. Kohlen von Albona und Carpano in in Istrien , die von Studenitz die Untersteyer, die pflanzenreichen Schiefer von Sotzka*), die unteren Theile der Schichten von Guttaring in Kärnten hierher, auch die tiefsten Schichten der Eocenformation doboj u. s. w. von Ra- Croatien enthält Kohlenflötze, die früher theilweise ab- in gebaut wurden, und die jedenfalls die unterste Etage der alpinen Eocenformation repräsentiren. h) Die mittlere Abtheilung der Eocenformation enthält als vorzugsweise bezeichnende und allgemein verbreitete Fossilien 3) Cancer mehrere Arten. Serpula spirulaea. Nautilus lingulatus von Buch. Natica ohesa. Brongn. Nerita conoidea. Lam. Lam. Cerithium giganteum. Lam. Pholadomya Puschü. Gold f. Spondylus cisalpinus. Brongn. Echinolampas conoideus. Lam, Turritella imbricataria. subsimilis. d'Arch. „ Alveolina longa. Czjz. subpyrenaica. d'Arch. „ Nummuliten. Ferner noch viele Korallen Die Frage, ob alle Eocenformation gehören, wenigstens als bejahend u. s. w. Nummuliten führenden Gesteine zu der kann man gegenwärtig entschieden für die Alpen betrachten. Auch in den westlichen Theilen der Karpathen ist das Verhältniss kein anderes. Nur in Zeuschner *) Siehe den 2) d. v. den Ostkarpathen stehen die Beobachtungen von noch entgegen. Doch wird sich bei späteren Un- Morlot in Haidinger's Berichten über die Mitth. v. Freun- Naturwiss. V. p. 176. Eine ausgedehntere Liste siehe in Murch i s o n's letzter Quarterly Journal of the London geological Society Vol. V. Abhandlung pai-t. 1. p. 309, Digitised by the Harvard University, Download from The BHL http://www.biodiversitylibrary.org/; www.biologiezentrum.at 313 tersuchimgen wohl auch dort das für die ganze Alpcnkctte lich um o-il- wenn auch der von Murchison neuer- tige Gesetz bewähren, mitgetheilte Durchschnitt^) noch nicht hinreichend erscheint, jeden Zweifel zu beseiligen. Einzelne Localitäten Vorkommens des der Nummulitenge- steine aufzuzählen, erscheint bei der so allgemeinen Verbreitung nachdem derselben, und in der letzten Zeit so ausführliche Mit- theilungen über dieselben veröifentlicht wurden, überflüssig. Unmittelbar über den Nummulitengesteinen, theilweise auch zwischen denselben, an liegen einigen Orten Schichten, die durch einen ungeheueren Reichthum an Fischen, Insecten oder Dahin gehören Pflanzen ausgezeichnet sind. zen Fischschiefer von Glarus in schwar- erstlich die der Schweiz, "} ferner die be- rühmten Schichten des Monte Bolca bei Verona, deren Stellung zwischen den Nummulitenschichten scher Abhandlung nachgewiesen in ist; Bronffniart's classi- endlich die Mergelschiefer, welche die Schwefelflötze von Radoboj begleiten. Dieselben enthalten bekanntlich eine Unzahl von Fossilien, deren genaue tersuchung man den Arbeiten der Herren Heer verdankt. Un- Unger, Heckel und Nach Morlot's Beobachtuno-en lieffen diese Schichten auf einem Kalkstein, der Ostreen, Korallen und, wenn gleich selten, Nummuliten enthält. Unter diesem Kalksteine fol- gen dann erst die oben erwähnten Kohlenschichten sind einige der Pflanzen von Radoboj übrigens ; Arten von Sotzka mit und Haering identisch, und beweisen hierdurch, wie innig verschiedenen hängen. Etagen der die zusammen- alpinen Eocenformation Endlich gehört aber auch die sogenannte Menilithfor- mation der Karpathen hierher. In derselben finden sich an vielen Orten Fischreste, unter denen besonders die Schuppen von Meletta, eines Geschlechtes, häufig vertreten ist, das auffallen. auch in Radoboj besonders Sie steht überall in innigem Zu- sammenhange mit den Nummulitenschichten, und scheint zwischen oder auf ihnen selbst zu liegen. ten, Sie ist an vielen Punc- deren Auffindung man grösstentheils den Forschungen von Hohenegger verdankt, z. B. bei Seypusch, ^) Quarterly Journal of the London geol. Soc. Vol. V. '^) Murchison. Sitzb. d. ferner p. I. p. Qaart. Journ. of the Lond. geol. Soc. Vol. V. p. mathem. naturw. Cl. Jahrg. 1850. III. Hft. 22 zu Kra- 259. I. pag. 198. Digitised by the Harvard University, Download from The BHL http://www.biodiversitylibrary.org/; www.biologiezentrum.at 3U kowize bei Inwald berg bei Ofen und zwar in ii. hat ^) s. w. deutlich entwickelt. Auch man am Blocks- Schuppen der Meletta gefunden, die Num- Tegelschichten, welche unmittelbar auf dem raulitenkalk liegen, und in den Nordalpen man trifft sie in glimm- rigen Mergelschichten, welche zugleich mit kohlenführenden Sandsteinen in der Gegend von Kessen in Nordtirol auf dem unteren Oolith liegen. Die höchste Abtheilung der Eocenformation in den Alpen und Karpathen wird durch jene Wiener Sandsteine repräsentirt, welche den Nummulitenschichten aufgelagert Beobachtungen sind. Zahlreiche den West- und Südalpen, in den Apenninen in und den Karpathen, machen eine solche Auflagerung für Gegenden unzweifelhaft, und berechtigen mit viele voller Sicherheit zur Einordnung eines grossen Theiles der sogenannten Wiener und Karpathen- oder Apenninen -Sandsteine aber andere Theile dass tion; Keuper wurde , Neocomien- dann zur bereits früher gezeigt. lichkeit, welche alle in die Eocenforma- der genannten Sandsteine zum und Gaultformation gehören, Bei der petrographischen Aehn- Wiener Sandsteine unter einander zeigen, und bei dem Mangel an charakteristischen Versteinerungen kann man gegenwärtig nur hältnisse derselben an jenen Stellen , wo die Lagerungsver- gegen andere bestimmbare Formationen auf- geschlossen sind, über ihr relatives Alter ein begründetes Urtheil fällen. Die nachfolgenden Gebirgsformationen in den Alpen , [die obere Tertiärformation, das ältere und das erratische Diluvium und das Alluvium gehören, wenn auch topographisch, doch nicht mehr geologisch zum Zuge der Alpen und Karpathen. Sie haben grösstentheils an den Hebungen dieser Gebirge keinen Antheil genommen und wurden erst gebildet, als die Hauptkette derselben schon ungefähr ihre jetzige Gestalt angenommen hatte. *) Fr. V. Kubiny. Bei'ichte über die turwissenschaften in Wien. ill. p. bcr Versammlungen von Freunden der Na205.