Sitzungsberichte der Mathematisch

Werbung
Digitised by the Harvard University, Download from The BHL http://www.biodiversitylibrary.org/; www.biologiezentrum.at
Sitzungsberichte
der
mathematisch-naturwissenschaftlichen
Classe«
Jahrgang 1850.
III.
Heft (März).
16
4
Digitised by the Harvard University, Download from The BHL http://www.biodiversitylibrary.org/; www.biologiezentrum.at
Digitised by the Harvard University, Download from The BHL http://www.biodiversitylibrary.org/; www.biologiezentrum.at
227
Sitzungsberichte
der
mathematisch-naturwissenschaftlichen Classe.
Sitzung
Llas hohe
k. k.
vom
7.
März 1850.
Ministerium für Handel, Gewerbe und öifentlicbe
Bauten hat unter dem 14. Februar nachstehende Zuschrift an die
Akademie erlassen:
„Das Ministerium des Innern hat das von der löblichen kaiAkademie am 13. December v. J. abgegebene Gutachten
über die Ausmittlung einer verlässlichen und leicht anwendbaren
serlichen
Branntweinwage, hieher zur Verfügung abgetreten."
„Das Handelsministerium kann
teressanten
als
in
Erwägung der ebenso
in-
erschöpfenden Beleuchtung und vorgenommenen
Versuche, nur dem Antrage der löblichen kaiserlichen Akade-
mie beipflichten, dass die österreichische (Wagner'sche) Brannt-
weinwage sowohl,
als die
Mängel
ausser
offenbaren
sogenannte Cameralwage wegen ihrer
Gebrauch
zu
setzen,
dagegen
der
Tralles'sche Aräometer, wie er gegenwärtig in Preusseu üblich
ist, in dem
österreichischen Kaiserstaate als gesetzliche Wage
zur Bestimmung des Branntwein- und Weingeistgehaltes, sowohl
für den
Verkehr
Jedoch dürfte,
um
als
den ämtlichen Gebrauch, einzuführen
den Fortschritten der Wissenschaft und der
Technik Rechnung zu tragen,
sein, dass die
sei.
hierbei
Anwendung anders
der Beisatz
zu machen
construirter Aräometer
durch für die Zukunft nicht ausgeschlossen
sei,
hier-
wenn dieselben
— nach vorauszuschickender technischer Prüfung hinsichtlich des
Principes und der praktischen Verwendbarkeit
— von
dem Han-
delsministerium als zulässig erkannt werden."
„Bevor man jedoch zu dem Erlasse einer diessfälligen gesetzlichen
Bestimmung
schreitet,
erlaubt
man
sich mit Rücksicht
16 *
Digitised by the Harvard University, Download from The BHL http://www.biodiversitylibrary.org/; www.biologiezentrum.at
228
auf die Bemerkungen in
dem
siebenten Absätze des abgegebenen
der löblichen Akademie gestellte
Gutachtens, und auf das von
höchst willkommene Anerbieten, dieselbe zu ersuchen, über die
Anfertigung dieser Aräometer, über ihre Prüfung und Legalisirung, dann über ihren Gebrauch, die nöthigen Instructionen verfassen und hieher vorlegen zu wollen."
Die Classe forderte die Herren Mitglieder, welche mit der
Erstattung des Gutachtens
auf, sich
über
Aräometer betraut waren,
die
auch diesem Geschäfte zu unterziehen.
Das hohe
k. k. Ministerium für Handel,
Gewerbe und
Akademie mit Zuschrift vom
liche Bauten, übersandte der
bruar eine Abschrift eines Circularschreibens der
öifent1.
Fe-
Gesandt-
k. k.
schaft in Rio de Janeiro an sämmtliche k. k. Consular-Agenten in
Brasilien^
vom
20. Oct. 1849, worin dieselben aufgefordert werden,
die wissenschaftlichen
Zwecke der
kais.
Akademie zu unterstützen.
Herr Prof. Schrötter, wirkl. Mitglied, setzte den Vortrag
seines Berichtes über die von ihm mit Unterstützung der Akademie
unternommene wissenschaftliche Bereisung Englands
fort.
Herr Bergrath Franz Ritter von Hauer, correspondirendes Mitglied, gab eine Uebersicht der Arbeiten, welche von Seite
der k.
k.
geologischen Reichsanstalt vorbereitet werden. Er be-
merkte dass die freundliche Theilnahme, welche die hochverehrte mathematisch -naturwissenschaftliche Classe dieser neu
gegründeten Anstalt geschenkt habe, derselben die Pflicht auferlege die Akademie in fortlaufender Kenntniss ihrer Bestrebun•^en
zu erhalten, und dass Hr. Sectionsrath
selbst
durch
Unwohlsein
verhindert
sei
W. Haidinger,
die
erste
der
derartige
Nachricht zu geben, ihn beauftragt habe diess zu thun.
Um
die
eine
an den
beständige Verbindung mit allen jenen Personen,
Arbeiten
der
geologischen
Reichsanstalt
Antheil
nehmen, zu ermöglichen, sollen periodische Versammlungen gehalten und dann soll eine neue Zeitschrift herausgegeben werden.
Die Versammlungen haben
den
5.
Februar begonnen,
sie
mit
der
Sitzung von Dienstag
werden jede zweite Woche Diens-
Digitised by the Harvard University, Download from The BHL http://www.biodiversitylibrary.org/; www.biologiezentrum.at
229
tag Abends
um 7 Uhr im Locale
des Museums der
gischeu Reichsanstalt gehalten werden
,
und sind
Die Zeitschrift führt den Titel „Jahrbuch der
gischen Reichsanstalt", sie wird in
läufig vierteljährig,
erscheinen
das
;
k. k.
geolo-
öffentlich.
k.
geolo-
k.
Gross-Octav-Format,
erste
Heft
vor-
mit Ende
soll
März 1850 abgeschlossen werden. Den Druck besorgt
die k. k.
Hof- und Staatsdruckerei.
Dem Programme
die
zu
Folge, welches Herr
Hauer
v.
an
Gegenstände
anwesenden Herren vertheilte, werden folgende
den Inhalt desselben bilden:
den Geologen während der
Berichte über die von
1.
Reisen
erhaltenen Erfolge, nach Bedürfniss mit Abbildungen, Uebersichtskarten, Durchschnitten u.
Angriff
genommen
s.
w. Geologische Mitthei-
Gegenden
lungen auch über andere
sind, als
,
die
gerade in
nicht
Vorbereitungen zu den spätem
Untersuchungen.
Naturwissenschaftliche
2.
Mittheilungen
aus jenen
Zweigen,
die sich auf die Geologie, vorzüglich die des Kaiserreiches,
beziehen, Geographie, Meteorologie, Physik, Chemie, Mineralogie, Paläontologie.
Anwendung,
Praktische
3.
Bergbau, Mechanik, Hüttenkunde.
der Erz-
Die Beschreibung der geologischen Verhältnisse
vorkommen
ist
innig mit den eigentlichen
den
Bergbauarbeiten
Kenntniss
verknüpft, so wie die chemische
derselben mit
Hüttenprocessen, den mechanischen und
Vorgängen,
um
sie
chemischen
der Befriedigung der Bedürfnisse
ent-
gegenzuführeni
Mittheilungen über geologisch -land- und
4.
liche
forstwirthschaft-
und geologisch-technische Gegenstände, über Boden-
kunde, Kenntniss der Baumaterialien
schen Vorkommen
bilden ein
aller
von
Arten
u.
s.
w. Die geologi-
nutzbaren Mineralien
Hauptaugenmerk der reisenden Geologen.
GeschichtlicheVerhältnisse der geol. Reichs-Anstalt, Personen-
5.
verhältnisse, Untersuchungsplane
Statistische Uebersichten
6.
Gegenstände, Preisen
u.
,
Empfang von Sendungen.
von Erzeugnissen montanistischer
s.
w.
Die verzeichneten Mittheilungen erscheinen von
Art
:
zweifacher
Original- und Redactions-Artikel;, Berichte über neue eigene
Digitised by the Harvard University, Download from The BHL http://www.biodiversitylibrary.org/; www.biologiezentrum.at
230
was aus fremden Quellen
Arbeiten, und Berichte über dasjenige,
geschöpft wird.
Eine grosse Anzahl von Exemplaren wird an alle montani-
Lehr-
stischen Aemter, an wissenschaftliche Corporationen und
anstalten vertheilt werden.
Weiter ging Herr
v.
Hauer
zu einer Auseinandersetzung
des Planes über, nach welchem die
Arbeiten
zur geologischen
Untersuchung des Landes im nächsten Sommer eingeleitet werden
vom Herrn
Dieser Plan wurde
sollen.
dinger
entworfen, und erhielt bereits
Sectionsrath
die
Hai-
Genehmigung des
hohen Ministeriums für Landescultur und Bergwesen.
Zur Vollendung der ganzen Arbeit wurde
30 Jahren
festgestellt
;
andererseits
bringen*,
die Arbeiten auf eine
Zeitraum von
nicht leicht dürfte es möglich sein, mit
den zu Gebote stehenden Mitteln
zu
ein
dieselbe
schiene
es
schneller zu Stande
aber
vortheilhaft
nicht
noch längere Periode zu vertheilen, oder
gar sie zu beginnen ohne im Vorhinein
schon
Ziel
festes
ein
zu stecken. Die Gesammt-Monarchie umfasst einen Flächenraum
von ungefähr 12000 Quadratmeilen, auf jedes Jahr
entfällt
dem-
nach durchschnittlich eine Länderstrecke von 400 Quadratmeilen
zur Untersuchung.
Wohl
in
jedem Kronlande der Monarchie sind geologische
Untersuchungen von verschiedenen Vereinen oder Privatpersonen
begonnen worden, und haben auch theilweise zu sehr wichtigen
Resultaten geführt. Es würde aber nur eine Zersplitterung der
Kräfte der geologischen Reichsanstalt herbeiführen, wollte
man
an allen Puncten diese Untersuchungen fortführen. Viel vortheilhafter erscheint es mit Concentrirung aller Mittel, die zu Gebote
stehen, einen Theil der Monarchie nach
zu nehmen. Die Reihenfolge
den
soll,
dem andern
in
darf nicht durch die künstlichen Gränzen der
nen Kronländer beirrt werden
A ngriflf
welcher dabei vorgegangen wer-
in
,
wird
sie
einzel-
vielmehr durch
die
Configuratio» und natürliche Beschaffenheit der Gebirge bestimmt;
auch hängt
Vollendung
sie
von
der
mehr oder weniger fortgeschrittenen
der geographischen
Grunde gelegt werden müssen,
Nordabfall der Alpen von
Wien
Karten, die
ab.
Der
bis
den
Arbeiten
erste Angriff wird
Salzburg gelten.
zu
dem
Oester-
reich ob und unter der Enns, der nördlichste Theil von Steyer-
Digitised by the Harvard University, Download from The BHL http://www.biodiversitylibrary.org/; www.biologiezentrum.at
231
werden.
mark, und Salzburg sollen dabei zuerst vollendet
man
diesen ersten Untersuchungen wird
gesammelt haben, um dann
in
Bei
hinlänglich Erfahrungen
zwei Abtheilungen mit den Unter-
suchunffen fortschreiten zu können. Die eine Hälfte des Personales wird sich erst nach Tyro.l wenden, dann in möglichst
rascher Folffe von Westen nach Osten fortschreitend die Lombardie, Venedig, Kärnten, Steyermark, Krain, Görz und Gradiska,
und Dalmatien vollenden. Die zweite Abtheilung
hat inzwischen als Aufgabe Böhmen, Mähren und Schlesien vor
sich. An der Nordseite soll dann weiter Galizien und die BukoTriest, Istrien
wina, an der Südseite Croatien, Slavonien und die Militärgränze
folgen, endlich mit
Nord- und Südungarn
,
der
Wojwodina und
Siebenbürgen der Schluss gemacht werden.
Uebrigens wird
man
bei
dieser
auch Sorge tragen einzelne Studien
,
Art des Vorganges doch
welche zu den späteren Ge-
sammt-Untersuchungen nützlich erscheinen,
in
allen
Gegenden
sich Gelegenheit dazu darbietet zu fördern. Dahin gehören
wo
insbesondere Untersuchungen über das Vorkommen von Erzen
und anderen nützlichen Mineralien, Aufsammlung und Bestimmung
der Petrefacten
u.
s.
w.
Die specielle Aufgabe des nächsten
Sommers wird nun
darin
bestehen, durch Anfertigung genauer Durchschnitte nach verschie-
denen Richtungen, die Aufeinanderfolge und Gliederung der einzelnen
Gesteinsarten
in
der
Osthälfte
des
Nordabhanges der
Alpen festzustellen und hierdurch die nach dem gegenwärtigen
Zustande der Kenntnisse noch nicht mögliche Ausführung von
Detailkarten vorzubereiten. Diese Durchschnitte sollen aber nicht
eine
ideale
Zusammenstellung
einzelnen Orten
ein allgemeines
pflegt
um
dessen,
beobachtet würde
Schema
was an verschiedenen
enthalten
vorstellen, wie
;
man
die geologischen Verhältnisse einer
sollen
sie
es
zu
nicht
entwerfen
Gegend, die man
untersucht hat in einem einzigen Bilde zusammenzufassen; sondern es sollen nur jene Beobachtungen eingezeichnet werden,
die in der Ebene des Durchschnittes selbst aufgenommen wurden.
Zu dem Ende
in
jenen
sollen entlang den
Richtungen, welche
die
wichtigsten Querthälern,
interessantesten
versprechen, Systeme von höchstens eine
und
Aufschlüsse
Stunde von einander
entfernten parallelen Durchschnitten erst geographisch verzeich-
Digitised by the Harvard University, Download from The BHL http://www.biodiversitylibrary.org/; www.biologiezentrum.at
232
net werden, und zwar mit Zuhilfenahme
k. k, Generalquartiermeisterstabes, die in
auf den Wiener Zoll ausgeführt sind, und mit
bisher
schon
vielfältige
Höhenmessungen;
ausgeführten
des
Detailkarten
der
dem Masstabe von 400"
Benützung der
möglichst
durch
Messungen von Pupcten deren Erhebung über die
ist, wird man bemüht sein, ihnen
Meeresfläche noch nicht bekannt
nach und nach den möglichsten Grad von Genauigkeit zu geben.
Diese Durchschnitte werden dann
die
Geologen
in
Natur
der
verfolgen und in jedem derselben alle Beobachtungen einzeichnen,
die sie anzustellen
im Stande
Der
sind.
Masstab der Durch-
Höhe und Längenausdehnung
schnitte, für die
einen Landstrich von 2 bis 4
Resultat der Arbeit darf
Meilen
man wohl
Breite
mit
200»
gleich, wird
System von Durchschnitten
auf den Zoll betragen. Jedes
in
sich
Sicherheit
fasst
und
als
eine voll-
Kenntniss der Lagerungsverhältnisse in jedem
kommen genaue
dieser Landstriche
Die Zusammenfassung und Ver-
erwarten.
gleichung der in jedem derselben gewonnenen Thatsachen, wird,
so darf
nitiv
man
hofl'en,
die Formationsreihe der Alpengesteine defi-
Die Aufnahme von geologischen Detailkarten
feststellen.
wird nach Beendigung dieser Vorarbeit auf keine besonderen
Schwierigkeiten mehr stossen.
Derartige Systeme von Durchschnitten sollen im nächsten
Sommer aufgenommen werden
1. In
:
der Richtung von Neunkirchen
nach Lilienfeld, von
der Wiener Tertiärebene angefangen bis zu der Donau. In das
neuen
Bereich dieses Systemes fallen die Kreideschichten der
Welt am Fusse der
Wand
mit ihren reichen Kohlenniederlagen,
zahlreiche Berührungspuncte zwischen den Kalksteinen und
Wie-
nersandsteinen in der Gegend von Lilienfeld, die Serpentinstöcke
von Willendorf
u.
s.
w.
Die
Aufnahme dieses Systemes von
Durchschnitten wird Herr Bergrath
Czjzek, dessen
vielfältige
schon vollendete geologische Arbeiten im Wiener Becken
Gegend von Klein-Mariazell
u.
s.
in
der
w. ihn ganz dazu vorbereitet
haben, besorgen.
2.
Durchschnitt von Lilienfeld und Brandhof. Er schliesst
unter einem schiefen Winkel an den vorigen an und reicht südlich bis in die
Gegend von Leoben. Herr Johann
Ku der na tsch
durch werthvolle geologische Arbeiten im Banat mit der nöthi-
Digitised by the Harvard University, Download from The BHL http://www.biodiversitylibrary.org/; www.biologiezentrum.at
233
gen prcactischen Erfahrung bereits ausgerüstet
,
wird denselben
übernehmen.
Durchschnitt von Pechgraben und Eisenerz. Die Haupt-
3.
Systemes geht von Steyer nach Eisenerz, ungefähr
richtuiig des
dem Ennsthale, und setzt nördlich bis zur Donau fort;
westliche Abzweigung folgt im Allgemeinen der Richtung
entlang
eine
von Grossraming nach Admont. Herr Custos
der schon
Ehrlich
den vorigen Jahren im Auftrage
in
des
von Linz,
inneröster-
reichischen-geognostisch-montanistischen Vereines, die Gegenden
welche hier durchschnitten werden, untersucht hatte
Bergrath
Hauer, werden
Durchschnitt von
4.
Donau
v.
Ischl
und dem Dachstein.
bei Engelhardszell, durch das
Arbeiten in
mein bekannt
sind,
Gelegenheit haben,
V^on
der
Salzkammergut, über den
Dachstein bis ins Ennsthal herab. Herr Franz
vielfältige
und Herr
diese Durchschnitte aufnehmen.
dem Gebirgsstocke
Simony
dessen
des Dachsteines allge-
wird durch die Aufnahme dieser Durchschnitte
alle
früheren Untersuchungen zu einem Ab-
schlüsse zu bringen.
5.
am
Durchschnitt von Salzburg
Inn über Salzburg, dann
lein,
das Tännengebirge
u.
dem
s.
und Werfen, von Braunau
Salzathale entlang
über Hal-
w. bis zu den Schiefern der salz-
burgischen Central- Alpenkette. Herr M. V. Lipoid, der so rühmlichen Antheil an den Arbeiten bei der
Aufnahme der geologi-
schen Karten von Tirol genommen hat, wird
diesen Theil
der
Arbeiten ausführen.
Herr
k. k.
J. J.
Pohl,
Assistent
am chemischen Laboratorium des
polytechnischen Institutes und Supplent des Lehrfaches der
speciellen technischen
Chemie daselbst
,
begann einen Vortrag
über die Siedepuncte mehrerer alkoholhaltiger Flüssigkeiten und
die darauf
gegründeten Verfahren zur Bestimmung ihres Alkohol-
gehaltes.
Sitzung
Herr Carl
Langer,
vom
14.
März 1850.
Dr. der Med., hatte der Classe in ihrer
Sitzung vom T.Februar eine handschriftliche Abhandlung: „Ueber
den Bau und die Entwickelung der Milchdrüse bei beiden Geschlechtern"
sammt 3 Tafeln Handzeichnungen
,
zur Aufnahme
:
Digitised by the Harvard University, Download from The BHL http://www.biodiversitylibrary.org/; www.biologiezentrum.at
234
in die Denkschriften überreicht.
Herr
Die Abhandlung wurde den wirkl.
Hyrtl und Brücke zur Beurtheilung zugewiesen.
Brücke las nun nachstehenden Commissionsbericht:
Mitgliedern
Prof.
„Der Gegenstand
dieser Abhandlung
muss das Interesse
des Anatomen und Physiologen nicht nur durch die Wichtigkeit
des untersuchten Organs erregen
sondern auch dadurch
,
,
dass
er uns einen weiteren Blick in das Entwicklungs- und Bildungs-
leben der Drüsen überhaupt
eröflfnet.
Während der Untersuchende
sich in dieser Rücksicht bei anderen Drüsen
verhältnissmässig
findet,
kurze
Periode
des
auf eine
meistens
Fötallebens
angewiesen
sehen wir hier im fertigen und vollständig ausgebilde-
ten Organismus
eine bisher untergeordnete und gleichsam
noch
ruhende Drüse sich zu einer der grössten und mächtigsten des
ganzen Körpers entwickeln, und, nachdem die Zeit ihrer Funcist, allmälig wieder schwinden und in ihre frühere
tion vorüber
Bedeutungslosigkeit zurücktreten.
tigkeit
Nicht weniger als die Wich-
Gegenstandes empfiehlt die Abhandlung die
des
lichkeit der darin niedergelegten Untersuchungen.
lung der
Drüse bei beiden Geschlechtern,
Gründ-
Die Entwick-
ihr verschiedenes
Verhalten in den verschiedenen Lebensaltern und die Veränderungen, welche sie während der beginnenden Mannbarkeit, wäh-
rend der Schwangerschaft und
so
während der Lactation
erleidet,
und
wie ihr Rückbildungsprocess sind sorgfältig erforscht,
durch Abbildungen erläutert.
Da demgemäss unsere Kenntniss
von einem wichtigen Gegenstande durch die vorgelegte Abhandlung wesentlich erweitert wird,
die
hochgeehrte Classe
ein,
so
selbige
laden
die Berichterstatter
in die Denkschriften
der
Akademie der Wissenschaften aufzunehmen."
kaiserlichen
Dieser Antrag wurde einstimmig genehmigt.
Der Präsidentens - Stellvertreter der kaiserlichen Akademie
dem Herrn Minister
der Wissenschaften hatte von Seiner Excellenz
Bauten unter dem 19. Fe-
für Handel,
Gewerbe und
bruar
Zahl 497, nachstehende Zuschrift erhalten
d. J.,
„Der
k. k,
öff"entliche
Viceadmiral von
Dahlrup
hat bei
dem
k.
k.
Kriegsministerium beantragt, behufs der Uebung der Mannschaft
und Förderung der commerciellen Zwecke mit einem unserer
'
:
Digitised by the Harvard University, Download from The BHL http://www.biodiversitylibrary.org/; www.biologiezentrum.at
235
Seefahrt ins
Kriegsschiffe eine
atlantische
und
Meer zu
stille
unternehmen. Der Antrag hat im Ministerrathe allen den Anklang
den er verdient, und ich theile unter Einem im
g-efuiiden,
Wege
Aeussern meine Ansichten über die
innere Einrichtung und den Plan dieses Unter-
Ministeriums des
des k. k,
Ausdehnung,
nehmens
die
mit.
Ich erwähne darin unter Anderen, dass das Schiff,
Meere wieder auf dem Wege über das Cap
Hörn zurückzukehren, seine Fahrt nach Westen fortsetzen und
China, Siam, Singapure, Ceylon, Bombay, das Cap und die West-
statt
vom
stillen
küste Afrika's berühren
sollte.
Es schien mir ferner eben so
nützlich, als der Achtung, welche jeder Staat der Wissenschaft
schuldig
ist,
entsprechend
,
dass dieser Expedition auch bestimmte
wissenschaftliche Aufgaben
gestellt
oder
selbst ein
oder zwei
Männer der Wissenschaft beigegeben würden.
Ich zweifle nicht, dass die kais. Akademie der Wissenschaften
für den erwähnten Zweck aus ihren Fonds Einiges zu verwenden
im Stande sein werde, und dass sich sachkundige Männer finden
werden, welche aus Liebe zur Wissenschaft sich der vorliegenden ehrenvollen Aufgabe unentgeltlich unterziehen werden.
Die
Kosten der Ueberfahrt und
dem
Schiffe)
die Panatica (der Unterhalt auf
würde ohnehin von dem Staate getragen werden.
Bei der Dringlichkeit der Sache, denn die Expedition soll
schon im April
d.
J.
Statt finden, glaubte ich mich unmittelbar
an Euer Hochwohlgeboren wenden zu sollen, ich ersuche aber,
Ihre Vorschläge
Cultus
gefälligst
und des Unterrichts
mittheile, an
Wege
im
,
dem
des Herrn Ministers
ich gegenwärtiges Schreiben
mich leiten zu wollen."
V.
Dem
in
des
der Gesammt-Sitzung
vom
28.
Brück, m.
Februar
p.
gefassten
Beschlüsse gemäss wurden sämmtliche wirkliche und correspondirende Mitglieder der kaiserlichen Akademie von diesem ehrenvollen Antrage in Kenntniss gesetzt
in
und ersucht, der Akademie
kürzester Frist mitzutheilen
1.
ob sie geeignet wären an dieser Reise Theil zu
nehmen?
2.
wenn
ein
diess nicht der Fall sein sollte,
ob
sie
Indi-
viduum zu bezeichnen hätten, welches die Interessen der Akademie vollkommen zu vertreten geeignet ist, und sich zu der
Reise herbeilassen will
5
:
:
Digitised by the Harvard University, Download from The BHL http://www.biodiversitylibrary.org/; www.biologiezentrum.at
236
welches die Wünsche sind, die sie für ihre Wissenschaft
3.
durch die Expedition
hung wurden
die
als realisirbar erachten.
In
dieser Bezie-
Herren Mitglieder ersucht, jeden Punct bestimmt
zu formulireu, mit den nöthigen Nachweisungen
zu
versehen,
und unter Bezeichnung der zweckdienlichsten Hilfsmittel
der
Akademie einzusenden.
vom
der Sitzung
In
7.
Februar ernannte die Classe eine
Commission, bestehend aus den wirkl. Mitgliedern: Part seh,
Unger, Hyrtl, Kollar, Doppler, Fenzl, Fitzinger,
Hecke 1, Boue, Diesing zur Berathung der den Theilnehmern
an der beabsichtigten Reise um die Erde zu ertheilenden In-
Herr Custos Parts ch
struction.
nun im Namen der
erstattete
Commission folgenden Bericht
Der Commission wurden zuerst
Aufforderung, bis
9.
März an
die
in
Folge
ergangener
Akademie von wirklichen und
die
correspondirenden inländischen Mitgliedern eingelangten, auf die
um
Reise
die
Erde mit einem
den Zuschriften mitgetheilt.
k. k. Kriegsschiffe
Diese
sind
,
Bezug haben-
nach dem Tage der
Einlangung geordnet
Nr. 1. Ein Brief des wirklichen
phisch-historischen Classe, Freiherrn
den General-Secretär
„dass
nach
,
seiner
,
Mitgliedes
der
philoso-
Hammer-Purgstall
an
dessen wesentlicher Inhalt darin besteht,
Ueberzeugung
nur
,
Individuen
mathematisch-naturhistorischen Classe zur
von
der
Reise vorgeschlagen
werden sollen indem alle auf einer Reise um die Erde zu
machenden Entdeckungen und Bereicherungen der Wissenschaft
,
nur
Gebiet der Geographie
ins
wegs
und
aber in das der Philosophie
gehören
;
der kurze Aufenthalt
in
,
Naturgeschichte,
keines-
Geschichte und Philologie
den Häfen und an den Küsten
der zu berührenden Länder und Inseln weder zu einem Studium
der Geschichte,
noch der Sprache ausreicht und die ethnogra-
phischen Beobachtungen auch dem Naturforscher nicht bei Seite
liegen
Der Freiherr meint daher dass der Wissenwenn
weit wesentlicherer Dienst erwiesen würde
dürfen."
schaft ein
,
die Zahl der zu sendenden Individuen nur von der mathematisch-
naturhistorischen Classe ausgefüllt würde, ohne dass sich desshalb
die
historisch-philosophische
Classe
nothigen Geldunterstützung entziehen dürfe.
des
Beitrages
zur
,
Digitised by the Harvard University, Download from The BHL http://www.biodiversitylibrary.org/; www.biologiezentrum.at
237
Nr.
Ami Boue
des wirklichen Mitgliedes
Eingabe
Eine
2.
mit einem höchst schätzenswerthen
,
Doctors
,
ausführlichen
was auf dieser Reise um die Erde in Bezug auf
Hydrographie, Höhenmessung, physikalische Geographie, Geo-
Schema
,
Thier- und
Botanik,
Zoologie,
Meteorologie, Anthropologie,
gnosie, Paläontologie,
Pflanzen-Geographie
Untersuchung zu
in
ziehen wäre; ein Schema, das den, die Expedition begleitenden
von grossem
Naturforschern
wenn
dass,
dürfte,
und
Nutzen
die Kräfte
Veranlassung
genügen, nicht
sein
etwas dem
leicht
Kreise ihrer Beobachtung entgeht.
Ein Schreiben
Nr. 3.
Zwecke der
derselbe für die botanischen
österreichischen See-Expedition,
k.
k.
Mitgliedes
correspondirenden
des
Reissek, worin
Doctors Siegfried
falls
nicht
ein wirkliches oder correspondirendes Mitglied der Akademie sich
zur Reise anbietet, die Herren Theodor
am
von
Kotschy, Assistent
Constantin
botanischen Museum, und den Med. Doctor
k. k.
Ettingshausen
Reissek
als die tauglichsten bezeichnet.
fügt eine lehrreiche Instruction
Untersuchungen
Expedition
auf dieser
bei
und nennt
dieselben besonders wichtigen Puncte, die auf
ersten österreichischen
Nr.
4,
Eine
des
Zuschrift
sind
dition
,
als
in
über
zu lassen.
diesen
die
Wün-
zu physiologischen Untersuchun-
alle
der Pflanzen
,
besonders der
Arten von Holzwerk
in
den ver-
natürlichen Standorten
Altersabstufungen an ihren
Naturforscher der nautischen Expedition einsammeln
Die Zuschrift und die Beilage derselben formuliren
Wunsch
Nr.
,
Haut und Rinde
Bäume und Sträucher,
schiedenen
„welche
Jeder für seine Wissenschaft durch die Experealisirbar erachtet" Gebrauch gemacht und der
die
durch die
,
welcher von dem Puncte 3 des
die
Wunsch ausgesprochen wird
gen
dieser
correspondirenden Mitgliedes
Rundschreibeos an die Mitglieder, lautend:
sche
dem Wege
die für
Weltumseglung liegen dürften.
Reichenbach,
Freiherrn Carl
Doctor
für die botanischen
5.
Ein
Wedl,
genauer.
Schreiben
des
correspondirenden
Mitgliedes
,
geneigt sei,
Doctors der Medicin, mit der Mittheilung, dass er
an der Reise Theil zu nehmen, und Anführung
der Umstände
,
Carl
ten,
die
,
wenn
nicht würdigere Competenten auftre-
zu seinem Vortheile sprechen.
(Reger
wissenschaftlicher
Digitised by the Harvard University, Download from The BHL http://www.biodiversitylibrary.org/; www.biologiezentrum.at
238
Sprachkenntnisse,
bifer,
Absicht zarückge-
medicinischer
in
legte Reisen durch einen Theil von Europa, gesunder Körper.)
Er deutet im Allgemeinen auch
Aufgaben der Natur-
an, welche
forscher der Expedition wird lösen müssen.
Nr. 6. Die Eingabe des wirklichen Mitgliedes, Professors
Hyrtl,
Anforderungen enthaltend, die er zu Nutz und From-
die
men der vergleichenden Anatomie an das Individuum
die
Expedition begleiten wird
jecto
zu wissenschaftlichen Arbeiten
Material
stellt,
das
aller
Ob-
Angabe
die
diesem gesammelt und für den Herrn Professor
von
die
nämlich
,
und
seinem Fache,
in
Museums für vergleichende Anatomie
an der hiesigen Universität werden sollen. Er stellt zugleich
des
später Bestandtheile
Antrag,
den grossmüthigen
bestreiten zu wollen,
Gesammelte
addressirt
wird.
rung ab,
dass
Zuletzt
der Herr Professor die Erklä-
gibt
Wien ausser Herrn Kotschy Niemand
Zwecke dieser Reise der rechte Mann wäre,
Andeutungen
fügt
für die Anatomie
an das Josephinum
,
er in
kenne, der für die
und
wenn das auf der Reise
besondere Kisten eingepackt
in
Mitsendung
Transportkosten aus Eigenem
die
über
die
Auslagen bei, die durch die
Naturforschers
eines
Akademie erwachsen
der
werden.
Nr. 7. Eine
und
Zuschrift
Fenzl,
Professors
des wirklichen Mitgliedes
die
auf
derselbe
Commission dem Berichterstatter am 11.
März übergab
welche dieser der Akademie vorlegt. Doctor
botanischen
Custos
,
den Wunsch
Fenzl,
ditionen, vorzüglich in der westlichen Erdhälfte,
schaft lieferten, macht darin die Küstenpuncte
und
mit der
Expe-
die verschiedene
Ausbeute genau bekannt,
,
der
der Wissen-
namhaft, welche,
Weltumseglung nahe
dem gewöhnlichen
Schiflfscurse
liegend,
Ausbeute, nicht bloss in der Botanik, son-
die beste
bei
einer
dern in der gesammten Naturgeschichte erwarten lassen.
auch die
Behufs
Wenn
österreichische Weltumseglungs-Expedition vorzüglich
der
Uebung der Schiffsmannschaft
commerciellen
Zwecke unternommen wird,
chen Fällen das Anlegen an solchen
,
und Förderung der
so dürfte in
nicht auf grossen
man-
Umwe-
Wissenschaft grössere
gen erreichbaren
Puncten,
Ausbeute
Umgebungen der grossen See- und Handels-
plätze
als
die
versprechen,
die
vielleicht
für die
doch
ermöglicht
werden.
Der
,
:
Digitised by the Harvard University, Download from The BHL http://www.biodiversitylibrary.org/; www.biologiezentrum.at
239
Herrn Professors
Aufscttz des
der
pia desideria
hohes Kriegsminisf erium
dem
des Handels
commandant,
wenigstens die
enthält
Sectionen
das im Einklang mit
,
welche
,
Fällen
speciellen
in
auch der Schiffs-
doch zum Theil berücksichtigen
vielleicht
ein
dem Ministerium
im Allgemeinen den Lauf vorzeichnet,
Schiffe
Umständen
nach
oder
Fenzl
natiirhistorischen
dürfte.
Nachträglich sind an die Akademie weitere fünf Zuschriften
eingelangt, welche die Commission
Diese sind
konnte.
Nr.
Reuss
8.
Ein Brief von dem wirklichen Mitgliede, Professor
in
Prag,
Expedition
Behufs
worin
seiner
speciellen
vom Meere
Akademie ersucht, den
die
zu
wissenschaftlichen
beauftragen
,
die
ihm
Forschungen über
Küstenpuncten
verschiedenen
an
,
er
Naturforscher
begleitenden
Foraminiferen
des
noch nicht berücksichtigen
eine
Partie
ausgespülten Sandes aufzunehmen und aufzu-
bewahren, mit genauer Angabe des Ortes, an dem jede Sandprobe gesammelt wurde.
Eine Zuschrift
Nr. 9.
gliede
Herrn Schott,
,
nennt Herrn
um
Kotschy,
als das
Individuum, das auf der Reise
Erde die Interessen der Akademie vollkommen zu ver-
die
treten geeignet ist
,
da
und spricht den Wunsch aus
,
dass von
dem
der Expedition an den verschiedenen Landungs-
Naturforscher
plätzen
dem correspondirenden Mit-
von
Hofgarten-Director in Schönbrunn. Er
wo
reiche
und üppige
lockere Erde zusammengescharrt
,
massig feucht
gesammelt im
chen oder Fässchen
Urvegetation
vorkommt,
in kleine Kist-
Schiffsräume zweckmässig
aufbewahrt und bei erster günstiger Gelegenheit hieher gesendet
werde.
befreit
,
Auch Samen könnten, von allen fleischigen Theilen
in die am gleichen Orte eingesammelte Erde einge-
mengt werden.
Nr. 10.
Eine
Zuschrift des correspondirenden Mitgliedes,
Gubernialrathes
Russegger
gendes entnehme
:
„Da
mit Erdumseglungen
,
in
Wieliczka,
mit grossen Seereisen
,
,
und
die
besonders aber
ein bedeutendes Eindringen in das Innere
der Continente oder grossen Inseln nicht wohl
kann
der ich fol-
Küstenpuncte
,
verbunden sein
welche für comraercielle Zwecke
durch ihren häufigen Besuch auch
das höchste Interesse haben ,
gerade in naturwissenschaftlicher Beziehung die ausgebeutetsten
Digitised by the Harvard University, Download from The BHL http://www.biodiversitylibrary.org/; www.biologiezentrum.at
240
sind
mehr
,
Europa,
dem Wunsche:
ich ausser
bin
Beobachtungen
,
Luftvvärme
Luftelektricität
,
,
unserm
in
Meerestemperatur
nur zwei Puncte zu bezeichnen im Stande,
,
oft
,
alle
Erdunter
etc. etc.
während der ganzen Reise und so
durch Tag und Nacht vorgenommen werden wollen
Breiten
allen
über
Luftfeuchtigkeit
,
alten
dass physikalische
Instrumente
vorzüglicher
mittelst
Functionen von Luftdruck
magnetismus
mancher Landstrich
als vielleicht
so
möglich
vorzüglich
deren nähere geo-
gnostische Untersuchung neu wäre und woraus sich daher sehr
interessante
in
Resultate erwarten Hessen.
Bezug des
Küstengebirge an der Westküste von Afrika
Russegger:
wünscht Herr
schaftlichen
Zwecke
in
in
,
sie
die vulkanischen
Angola." Weiters
dem naturwissen-
dass, wenn
mehr Rechnung ge-
der Expedition etwas
tragen werden könnte
Aleuten berührend,
meine Californien
Ich
Ooldvorkommens und
dortigen
von Californien aus nordwärts
nach Kamschatka gienge und
naturwissenschaftlicher
Beziehung
fast
sodann
,
die
den
ganz unbekannten
Küstenstrich des asiatischen Festlandes von Ochotzk bis an die
Mündung des Amur besuche.
Ueber die in dem ersten Absätze enthaltenden Wünsche
ist
hinsichtlich
der geognostischen Untersuchung Californiens
eine Erinnerung nothwendig.
Abgesehen davon, dass dem kaiser-
lichen Schiffscommandanten ein längerer Aufenthalt vor S. Francisco in mehrfacher Beziehung nicht räthlich erscheinen dürfte,
mag Herrn Russegger wohl unbekannt
die
französische
Regierung
geblieben sein,
einen Geognosten
und nach neuerlichen Zeitungsnachrichten auch
dass
dahin gesendet,
ein amerikani-
scher Geognost dem Congress der Vereinigten Staaten von Nord-
Amerika
griffe
die
steht.
Resultate
Die
seiner
Forschungen vorzulegen im Be-
zeitraubende Untersuchung der californischen
Goldlagerstätten würde auch einen Geognosten auf
nothwendig machen,
viel
dem
Schiffe
der übrigens auf dieser Reise wohl nicht
Beschäftigung fände.
Nr. 11. Ein Brief des wirklichen Mitgliedes Herrn
Directors
der Sternwarte in Prag,
mit der Abschrift von Anträgen,
terrichtes
vorlegte.
Kr eil,
an den General-Secretär,
die er
dem
Minister des Un-
Von dem Beschlüsse des Herrn Ministers
wird es abhängen, ob diese im Interesse der Wissenschaft hoch-
Digitised by the Harvard University, Download from The BHL http://www.biodiversitylibrary.org/; www.biologiezentrum.at
241
Kr eil,
wichtigen Anträge des Directors
ffen
Berathun-
die auf die
der Akademie niedcroesetzten
der von
Commission noch
keinen Einfluss ausüben konnten, von der Akademie in weitere
Betrachtung gezogen werden können. Sie betreffen die Anschaf-
fung von 20 verlässlichen Chronometern,
die
der Expedition
nach Vollendung derselben unter die Sternwarten
mitzugeben,
und andere beobachtenden Anstalten des Kaiserstaates zu vertheilen und von der Staatsverwaltung so schnell als möglich in
Berlin und Altena, allenfalls auch in London, etwa
von 10.000
um
herbei zu schaffen wären; ferners
fl.
die
das
Summe
Anerbie-
ten des Herrn Kreil sich selbst zur Verrdgung zu stellen und
wenn
die Expedition begleiten zu wollen,
nicht die mehrfachen
Anträge über seine künftige Wirksamkeit und falls die damit
in Zusammenhang stehenden projectirten Unternehmungen schon
nahe daran sein
sollten
Leben zu
ins
abgeben, ihm von Seite des
treten,
Ministeriums
die
Hinderniss
ein
Erlaubniss
zur
Reise zu ertheilen.
Nr.
Eine Zuschrift des wirklichen Mitgliedes, Herrn
12.
Custos-Adjuncten
He ekel,
worin im Interesse der von ihm ver-
tretenen Ichthyologie für den Naturforscher der See-Expedition
welche
in naturhistorischer
Beziehung vorzüglich zur Erlangung
und Erforschung von Producten des
Wassers
beitragen wird,
Wünsche und Andeutungen niedergelegt sind. Es finden sich
darin ausser demjenigen, was auf das Sammeln Bezug hat, auch
interessanteAndeutungen zu wissenschaftlichen Beobachtungen über
gewisse merkwürdige Erscheinungen und Eigenschaften der Fische.
chung
nunmehr der Classe
habe
Ich
wie es natürlich
überhaupt
und
besondere
an
können
erst
,
,
der Bespre-
welche aber,
weit mehr die Betheiligung der Akademie
der mathematisch-naturhistorischen Classe insder
Expedition
nach
,
dann die
die
als
Feststellung
Prüfung der
Instructionen betrafen.
vorge-
Diese
des Antheils, den die C^assen
wissenschaftlichen Abtheilungen derselben an der Ex-
die
pedition zu
ertheilt
ist
Candidaten,
schlagenen
und
die Resultate
in der Commissions-Sitzung mitzutheilen
nehmen haben, und nach Ausmittlung der Reisenden
werden.
Folgendes
das Resultat
Sitzb. d.
waren
die
Hauptpuncte
der Besprechung und
derselben.
mathem. naturw.
Cl. Jahrg.
1850.
III.
Heft.
17
Digitised by the Harvard University, Download from The BHL http://www.biodiversitylibrary.org/; www.biologiezentrum.at
242
a) Nur
die mathematisch-naturhistorische Classe sollte einen
zwei
oder
wissenschaftliche
in
dem oben sub Nr.
betheiligang
angeführten Briefe wegen NichtClasse an der
gemachten Gründe wurden
geltend
als vollgültig
1
philosophisch-historischen
der
Expedition
Männer der Expedition bei-
dem Freiherrn von Hammer-Purgstall
geben. Die von
anerkannt. Bestellungen und
allgemein
Wünsche
dieser
Classe können ja auch von den Beauftragten der andern
Classe auf der Reise in Vollzug gesetzt werden. Die Aka-
wird
demie
einer
in
Gesammtsitzung über diesen Punct
nach Stimmenmehrheit zu entscheiden haben.
den 9 anwesenden Commissions- Mitgliedern stimmten
Von
h)
8 dafür, dass man zwei Naturforscher mitschicke; nur
man einen Naturhistoriker und einen Physiker
Einer, dass
überwiegende
Die
wähle.
acht
aus
freilich
tomen, 2 Botanikern und
1
,
Betheiligungsnothwendigkeit anzudeuten
der
der Ansicht
sikers
,
,
die
Ana-
1
Mineralogen) aber nur Einem
(ein Zahlenverhältniss
bestand
Physiker
der Commission,
Mehrheit
Naturhistorikern (4 Zoologen
das die Grade
scheint),
war
dass die wissenschaftliche Ausbeute des Phy-
weit geringer ausfallen werde
,
als die eines
zwei-
ten Naturhistorikers und Sammlers von Gegenständen, die,
erst Objecto mehran ihrem Bestimmungsorte angelangt
,
facher
Forschungen von Fachmännern werden
dem würde
die
Gegenstände
einen einzelnen
allen drei Reichen fast
ten
,
dass
struction
die
Zu-
ihr
ein
Sammler von Naturalien aus
erdrücken
auf Ansuchen
von
sollen.
Masse der auf der Reise aufzusammelnden
auch
;
sei
es
zu erwar-
der Akademie und auf eine In-
Marine- Officier
oder
Marine-Eleve
vorzüglichsten meteorologischen Beobachtungen in das
Schiffsjournal
einem
werde eintragen wollen. Die Ausrüstung mit
vollständigen
magnetischen
und
Apparat
zu
allen
astronomischen
auch eine sehr kostspielige sein und
meteorologischen,
Beobachtungen
in
dürfte
kurzer Zeit kaum
ermöglicht werden.
dass die Anträge des Herrn
Es kömmt zu bemerken
Kr eil der Commission noch nicht bekannt waren und
,
derselben auch kein
der Expedition
beizugesellendes
In-
Digitised by the Harvard University, Download from The BHL http://www.biodiversitylibrary.org/; www.biologiezentrum.at
243
genannt werden
dividuum
konnte
das
,
astronomischen Aufgaben vollkommen
die physikalisch-
zu lösen im Stande
wäre.
c) Acht Commissions-Mitglieder schlugen Herrn Theodor
sch
Hof-Naturalien-Cabinettes
in
Ket-
Assistenten an der botanischen Abtheilung des k. k.
y,
der durch seine früheren Reisen
,
Aegypten, Nubien, Seunaar, im osmanischen Asien und
Persien der wissenschaftlichen Welt bekannt
wurde er
gliedern
worden
ist
den
drei Mit-
Akademie vorge-
Commissions-Mitglieder nannten
Fall, dass ein zweiter Naturforscher
sollte,
als Natur-
wie an den betreffenden Orten erwähnt
in ihren Zuschriften an die
,
Drei
schlagen.
,
ist,
Auch von
Weltumseglung vor.
forscher für die
Doctor
Herrn Botteri
Medicinae
den
für
mitgeschickt werden
auf der
Insel Lesina in Dalmatien als sehr geeignet und als tüch-
Sammler
tigen
d) Wenn
die
Puncto
in
mehreren naturhistorischen Fächern.
Akademie über
entschieden
die
drei der
vorangegangenen
wird es an der Zeit
hat ,
sein
,
mit
den Gewählten eine Verabredung zu treffen, ob und unter
welchen
Bedingnissen
und ihnen
die
sie
die Expedition begleiten wollen
Ausrüstung zur Expedition auf Kosten der
Akademie aufzutragen.
der Zuschrift des Handelsministers
In
Brück,
aus
Freiherrn von
an den Präsidentens-Stellvertreter der Akademie,
findet sich folgender Absatz
kais.
,
:
„Ich zweifle nicht
,
dass die
Akademie der Wissenschaften für den erwähnten Zweck
ihren Fonds Einiges zu verwenden im Staude sein
werde
,
welche
und dass sich sachkundige Männer finden werden,
aus Liebe zur Wissenschaft sich der vorliegenden
ehrenvollen Aufgabe unentgeltlich unterziehen werden. Die
Kosten der Ueb erfahrt
und der Unterhalt auf dem Schiffe
würden ohnehin von dem Staate getragen werden."
Es ist für uns nothwendig
den die Akademie treffen,
den Kostenpunct näher ins Auge zu fassen.
ein
sachkundiger Mann
ehrenvollen Aufgabe
er,
wie
z.
von nur 400
B.
fl.
Herr
aus Liebe
unentgeltlich
Kotschy
Wie
soll sich
zur Wissenschaft der
einen
unterziehen,
wenn
jährlichen Gehalt
vom Staate bezieht? Bei der geforderten
17 *
Digitised by the Harvard University, Download from The BHL http://www.biodiversitylibrary.org/; www.biologiezentrum.at
244
kann
nothwendigen Thätigkeit
und
sammeln
stände
Gulden haben.
werden
Gegen-
Werth von vielen Tausend
alle der Akademie abgeliefert
einen
die
,
ein Naturforscher auf
Erdumseglung
dauernden
drei Jahre
etwa
einer
Sie sollen
die sodann damit zu disponiren hat. Verdient der
,
mitreisende Sammler nicht eine jährliche Zulage zu seinem
Mühen und Arbeit
Gehalte für aussergewöhnliche
wenn
die
bedeutende
eine
entsprechende
nicht
ist,
von der Akademie
,
er ein Staatsbeamter
Schiff
am Lande
den
der
,
Remuneration
vom
oder eine Personalzulage
wenn
liegt
ist
zu bewilligen ?
,
ihm
? Ist
Ausbeute eine reiche und
nach vollendeter Reise
Staate,
Wenn
das
und Excursionen unternommen wer-
Naturforscher
daher selbst zu verpflegen
sich
und zu beherbergen hat, müssen ihm nothwendig Diäten
zugestanden werden. Dass die Akademie auch die Auslagen
Beförderungsmittel
für
u.
,
Begleiter
Ankäufe
,
s.
daher ein Geldvorschuss nothwendig
e~)
Transporte
,
w. zu tragen habe, versteht sich von selbst. Es wird
Commission
Ein Mitglied der
werth
äusserte
,
wie wünschens-
dass auch ein Landschafts- und ein natur-
es wäre,
Zeichner
historischer
sein.
Expedition
die
begleite.
Auch
in
dreien von den an die Akademie gelangten Zuschriften wird
Wunsch
dieser
geltend
dition
diese Ansicht
Mehrzahl
machte
,
aber
Com-
der
dagegen
nach dem Ministerialschreiben „der Expe-
dass
,
von
Die
ausgesprochen.
würdigte
mission
Seite
der Akademie entweder bestimmte wis-
oder selbst ein oder
zwei Männer der Wissenschaft beigegeben werden
senschaftliche Aufgaben gestellt,
sollen
;"
ein Künstler daher von
der Staatsverwaltung der
Expedition nicht leicht zugestanden werden dürfte und ein
solcher Avenn
er
allen
Anforderungen
entsprechen
soll,
nur mit einer bedeutenden wohl der Akademie zufallenden
Geldentschädigung zu gewinnen wäre. Was das Zeichnen
von naturhistorischen , namentlich von zoologischen und
anatomischen Gegenständen
nur
oder
dann
ganz
mehrere
Künstler
die
betrifft,
erspriessliche
Gelehrte
und
so wird
ein
Dienste leisten,
Fachmänner
,
Zeichner
wenn
welche
nöthigen Andeutungen geben können
,
ein
dem
und
Digitised by the Harvard University, Download from The BHL http://www.biodiversitylibrary.org/; www.biologiezentrum.at
245
nicht Persouen
mehr auf das Einsanunehi von uatur-
die
,
Grossen und aus
historischen Gegenständen im
turreichen angewiesen sind
allen
Na-
das Schiff begleiten.
,
f) Instructionen für die an der Expedition theilnehmenden,
das Interesse der Akademie vertretenden Personen können
endlich
theilt
wie schon früher erwähnt wurde
,
werden, wenn die Wahl erfolgt
flüssig',
wenn
ein
Akademiker,
oder ein Naturforscher
,
etwa
Kotschy
wie Herr
(Botanik und Zoolo-
unternommen hat,
tion begleiten sollte. Specielle
glieder
Kr eil,
Director
der schon so ausgedehnte Reisen
für zwei Fächer der Naturgeschichte
gie)
nur dann er-
,
oder sind über-
ist,
der Akademie den
besser durch die Akademie
die Expedi-
Wünsche müssten
die Mit-
oder
Reisenden unmittelbar,
zukommen
diese auch theilweise Abschriften
lassen
so
,
wie für
der bereits eingelangten
und unter den Nummern 2, 3, 4, 6, 8 und 9 aufgeführten Zuschriften anzufertigen wären. Die Zuschriften Nr. 7
und
10
beziehen
ihm aber doch auch
die
nissnahme
sollten.
werden
mitgetheilt
Der verdienstvolle Anreger dieser vielversprechenvon
Dahlrup
hohen Ministerien
,
sollte,
so
wie die
k.
k.
Vice-
betreifenden
von der Akademie mit den Wünschen
ihrer Mitglieder in geeignetem
lung
der
ausüben kann,
den ersten österreichischen Erdumseglung, der
admiral
die
zur gefälligen Kennt-
in Abschrift,
Schiifscommandanten
des
auf
,
keinen Einfluss
Naturforscher
mitreisende
Reiseroute
sich auf die
der betreifenden
Wege, etwa durch
Mitthei-
den dazu
mit
Sitzungsprotokolle
gehörigen Beilagen bekannt gemacht werden.
Schliesslich wünscht der Berichterstatter dass die Frage
der
Betheiligung
der
sophisch-historische
der
aber auf
Akademie
an
der Weltumseglung
und ohne Anstände löse.
sich bald gut,
Classe
dem weit
der englischen,
einen
Wenn
Philologen
die philo-
mitschickt,
grösseren Theil der Reise
spanischen
nur
und portugiesischen Sprache
begegnen wird, bleibt für die mathematisch-naturhistorische
Classe nur
Physiker
Ein
Individuum übrig.
oder Naturhistoriker sein?
Soll
dieser
dann
ein
Die Akademie wird
entscheiden; die Staatsverwaltung vielleicht auch die Schwie-
Digitised by the Harvard University, Download from The BHL http://www.biodiversitylibrary.org/; www.biologiezentrum.at
246
rigkeit durch die
schaftliche
Erlaubniss
Individuen
und
Drei
wissea-
auch
ein
Zeichner
Expedition
um
heben, dass
vielleicht
im Interesse der Akademie
die
die
Erde
begleite.
Nach Anhörung
dieses Berichtes bemerkte der
Herr Classen-
Präsident, dass der gegenwärtige Stand der besprochenen Ange-
legenheit es erlaube
zu vertagen, was
,
die Schlussfassung auf eine spätere Sitzung
um
so nöthlicher erscheine, als noch nicht von
allen Mitgliedern die abverlangten
Ueberhaupt erfordere
Aeusserungen eingegangen sind.
reiflichere
Ueber-
legung, da auch die Geldkräfte der Akademie in Anspruch
genom-
men werden
Natur der Sache eine
Die Classe stimmte dieser Ansicht bei.
sollen.
Professor
die
Schrötter
beschloss den Vortrag des Berichtes
über seine wissenschaftliche Bereisung Englands.
Herr Assistent Pohl trug den zweiten Theil seiner Arbeit
über die Bestimmung des Alkoholgehaltes von Flüssigkeiten vor*).
Die Classe beschloss die Abhandlung in die Denkschriften
aufzunehmen.
Der Herr Verfasser übergab nachstehenden Auszug aus
die-
ser Abhandlung:
„Ueber die Siedepuncte mehrerer alkoholhaltiger Flüssigkeiten und die darauf gegründeten
Verfahren den Alkoholgehalt derselben zu chemisch-technischen Zwecken zu bestimmen."
In
neuerer Zeit sind wenige
Körper so
vielfältig
Gegen-
stand von chemischen und physikalischen Untersuchungen gewesen
wie der Alkohol, und desungeachtet sind noch
viele
Beziehungen
und Eigenschaften desselben, theils gänzlich unbekannt,, theils
zwar mehrfach untersucht, aber mit so wenig übereinstimmenden
Resultaten,
dass
hier
Forschungen übrig
^)
noch
ein
weites
Feld
bleibt.
Siehe den Bericht über die vorhergehende Sitzung.
zu interessanten
Digitised by the Harvard University, Download from The BHL http://www.biodiversitylibrary.org/; www.biologiezentrum.at
247
Ich habe mir iu der Arbeit, welche ich hiemit der verehrten
mathematisch-naturwissenschaftlichen Classe der kais. Akademie
der Wissenschaften vorzulegen die Ehre habe, vorzugsweise die
Aufgabe
gestellt,
hols mit
die Siedepuncte einiger
Wischungen des Alko-
Wasser möglichst genau zu bestimmen und
dungen zu ermitteln
die
Anwen-
welche diese Siedepuncte zur Auffindung
,
wenn
des Alkoholgehaltes verschiedener Flüssigkeiten zulassen,
die letzteren ausser
dem Alkohol noch andere
Zucker, Malzextract, Hopfenextract
handlung zerfällt daher
I.
in
Die Bestimmung
etc.,
Bestandtheile, wie:
enthalten.
Meine Ab-
folgende Hauptabtheilungen.
der
Siedepuncte
Alkohols mit Wasser, welche
— 12
von Mischungen des
Gewichtsprocente Alkohol
enthalten.
IL Die Anwendungen dieser Siedepuncte zur Prüfung alkoholhaltiger Flüssigkeiten. Dieser Abschnitt umfasst;
a) die Beschreibung des zur Prüfung alkoholhaltiger Flüssigkeiten,
von mir gebrauchten Apparates;
b) die Anwendung desselben bei der Weinbereitung und zur
Analyse der Weine;
c) die Benutzung desselben in der Branntweinbrennerei und zur
Analyse von Liqueuren;
d) endlich
die
Verwendung des Apparates
in
der Bierbrauerei
und zur technisch- chemischen Prüfung der Biere.
Von den beiden Anhängen
enthält: der Erste eine neue
Be-
stimmungsart des Kohlensäure-Gehaltes der Biere.
Der Zweite, mehrere Tabellen ,
der
den verschiedenen Proben
bei
wendig
welche zur Berechnung
erhaltenen Angaben
noth-
sind.
Ich erlaube mir
hier nur
einige wenige
Worte über jede
der angeführten Abtheilungen anzuführen.
Die im ersten Abschnitte
ausführlich beschriebenen Siede-
punctbestimmungen habe ich desshalb vorgenommen, weil
Kenntniss
der
Kochpuncte von Mischungen
des Alkohols
die
mit
Wasser,
in der Gährungschemie von grösster Wichtigkeit ist,
und ich bei Vergleichung der verschiedenen von Gröning,
Yelin, Casoria, Ure etc. herrührenden Siedepunctbestimmungen wesentliche DiiTerenzen zwischen denselben fand, so dass
ich in grösster Verlegenheit war zu entscheiden, welche derselben
Digitised by the Harvard University, Download from The BHL http://www.biodiversitylibrary.org/; www.biologiezentrum.at
248
die richtigen seien. Ich habe es daher vorgezogen, selbst ähn-
zu 12 Gevirichtsprocenten Alkoholgehalt ausdehnen, behalte
bis
es
dieselben vor der
an Zeit
gel
leider wegen ManHand nur auf Flüssigkeiten von
Bestimmungen zu machen, konnte aber
liche
mir jedoch vor, diese Arbeit bei Gelegenheit noch weiter
fortzusetzen.
habe
Ich
mir
mich bemüht,
gen einen reinen,
fuselfreien
behufs
Bestimmun-
dieser
Weingeist von bestimmter Dichte
zu verschaffen, mittelst welchem ich dann durch genaue Abwägungen, Mischungen von Alkohol mit Wasser bereitete, deren
Zusammensetzung
war.
Die
zu O'OOl Gewichtsprocent genau bekannt
bis
Siedepunctbestimmungen
selbst
wurden
mit
aller
Sorgfalt vorgenommen, so dass die grössten Differenzen, welche
mit ein und derselben Flüssig-
bei 5 verschiedenen Versuchen
0*06
Grade Celsius nicht überstiegen. Es be-
keit
vorkamen,
darf
kaum der Erwähnung, dass
alle
nöthigen Correctionen bei
diesen Bestimmungen angebracht wurden.
Die folgende Tabelle
enthält die Siedepuncte von Mischungen des Alkohols mit
wie
sie sich bei
stand von
Wasser
meinen Versuchen für einen Normalbarometer-
760 Millimeter ergaben.
Gewichtsprocente Alkohol
1
2
3
4
5
6
7
8
9
10
11
12
Siedepunct in
Dichte bei
15" C.
Graden Cel-
Differenz
sius
1-0000
0-9982
0-9964
0-9947
0-9930
0-9913
0-9898
0-9883
0-9868
0-9854
0-9840
0-9827
0-9814
100?00
98-79
97-82
96-85
95-90
95-02
94-21
93-43
92-70
92-03
91-40
90-83
90-27
Der Apparat, welchen ich unter a) des
121
97
97
95
88
81
78
73
67
63
57
56
II.
Abschnittes be-
schrieben habe, und welcher zur Ausfuhrung mehrerer chemischtechnischer Proben dienen soll
einem
Koohgefässe
zur
,
besteht im Wesentlichsten aus
bequemen Siedepuuctbestimmung
und
:
Digitised by the Harvard University, Download from The BHL http://www.biodiversitylibrary.org/; www.biologiezentrum.at
2*9
einem Thermometer, dessen Scale statt gewöhnlichen Thermometergradcn unmittelbar Alkohol-Gewichtsprocente und die densel*
ben entsprechenden Dichten, jene des Wassers bei 15" C. gleich
Die Anwendbarkeit dieses Apparates zur
Eins gesetzt, enthält.
von Flüssigkeiten, welche
Alkoholbestimmung
ben
ten,
noch
andere
Substanzen
,
ausser
densel-
vorzugsweise Zucker
enthal-
dass der Siedepunct einer alkoholhaltigen
beruht darauf,
Flüssigkeit durch das Vorhandensein solcher fremdartiger
per,
wenn
die
Menge derselben 15
pCt. nicht übersteigt,
Körnur
unmerklich geändert wird. Ferner gehört hierzu ein Aräometer,
welches die Zuckergewichtsprocente von
20
bis
Pct., ebenso' die
demselben entsprechenden Dichten, für eine Normaltemperatur
von IS^C angibt. Der Construction der Scale dieses Instrumentes liegen die vortrefflichen Arbeiten Steinheil's zu Grunde
die nöthigen Correctionen berechnet,
und ich habe
welche
man
anbringen muss, wenn man mit diesem Aräometer Flüssigkeiten
von einer andern als der Normaltemperatur prüft. Ich habe mir
erlaubt,
welcher
den Apparat,
für
zur
chemisch-technischen
Prüfung alkoholhaltiger Flüssigkeiten benöthigt wird, den Namen: Thermo-aräometrischer Apparat in Vorschlag
zu bringen.
Was die Anwendungen des thermo -aräo metrischen
Apparates bei der Weinbereitung und zur chemisch-technischen Prüfung der Weine anbelangt, so kann man
1.
Mittelst
des Aräometers
Concentration
die
des
Mostes
Gährung unterworfen wird.
jedem beliebigen Stadium der Gährung durch
erfahren, welcher der
2.
In
eine
Kochpunct- und Dichtenbestimmung die bereits gebildete Alkoholmenge, und die noch unzersetzte Extractmenge erfahren.
3. Jeden Wein, selbst wenn sein Alkoholgehalt 12 Gewichtsprocente übersteigt, prüfen, und dadurch seinen Alkohol-, Extract- und
Wasser-Gehalt
in
Procenten ausgedrückt,
erfahren,
aus welchen Daten dann ein weiterer Schluss auf die ursprüngliche Concentration des Mostes gezogen werden kann. Was
Proben anbelangt,
die Genauigkeit dieser
herausgestellt
der Weine
können.
,
dass
damit
sowohl
bis
auf
der
so hat sich bis jetzt
Alkohol
0*1 pCt.
-
sicher
als
Zuckergehalt
bestimmt werden
Digitised by the Harvard University, Download from The BHL http://www.biodiversitylibrary.org/; www.biologiezentrum.at
250
therrao-aräoraetrischen Appa-
Die Benützung des
rates
der Branntweinbrennerei und
in
Liqueurfabrication
der bei der Weinbereitung und es
ähnlich
ist
ist
vorzugsweise in
der Letzteren durch denselben ein einfaches und schnelles Mittel
gegeben, den Alkohol- und Zuckergehalt der Liqueure mit
+
von
Genauigkeit
einer
0*5 pCt.
im
Alkoholgehalte
und
+
0.2 pCt, im Zuckergehalte, zu erfahren.
Auch in der Bierbrauerei gestattet der thermo-aräometrische Apparat eine ausgedehnte Anwendung, da man die
Concentration der Würzen ermitteln, und während der Haupt- und
Nachgährung, sich Aufschluss über den Verlauf derselben verschaffen kann ; ferner erhält man mittelst des neuen Apparates
so wie die übrigen
den Alkohol- und Extractgehalt der Biere,
daraus
mittelst
Rechnung abzuleitenden wissenswerthen Daten,
mit solcher Genauigkeit,
dass diese neue Prüfungsmethode der
Biere jedenfalls der von Steinheil an die Seite gestellt werden kann, die von Balling aber an Bequemlichkeit und Genauigkeit weit übertrifft. Das bei einer solchen Bierprobe einzu-
schlagende Verfahren
ist
im Kurzen Folgendes
:
Das zu untersuchende Bier wird zuerst von dem grössten
Theile
seiner
demselben
Kohlensäure
nommen, womit
den
höchst
beendet
durch Schütteln befreit
Kochpunct-
eine
die
und
ganze Probe
einfachen
,
dann mit
Dichtenbestimmung
bis auf die
Berechnungen der
vorge-
noch auszuführen-
erhaltenen
Angaben
ist.
Als
Vortheile
probe haben
der
thermo-aräometrischen Bier-
sich bis jetzt herausgestellt:
1.
Geringe Zerbrechlichkeit des dazu benutzten Apparates.
2.
Einfacher
,
von Jedem
leicht
zu erlernender Gebrauch
desselben.
3.
Geringe Kosten, nur
15—20
fl.
C. M.
Kurze Dauer der vorzunehmenden Operationen, da dieselben, wenn sie in zweckmässiger Aufeinanderfolge angestellt
werden, nur 18 20 Minuten dauern.
5. Geringe Kosten des Brennmaterials, welches im Maximo
4.
—
für einen einzelnen Versuch
ren
auf
um
0-2 kr. C. M. und bei mehre-
einander folgenden Versuchen
Probe zu stehen kommt.
0*1 kr. C. M. für eine
Digitised by the Harvard University, Download from The BHL http://www.biodiversitylibrary.org/; www.biologiezentrum.at
251
6.
Leichte Berechnung der erhaltenen Daten, welche selbst
von den Ungeübtesten
7.
in
5 Minuten beendet
ist.
Auschliessung- jeder Hilfsgrösse bei der Berechnung des
Wasser-, Alkohol und Malzextract-Gehaltes des Bieres, welche
aus den unmittelbar von den Instrumenten abgelese-
also bloss
nen Zahlenangaben folgen. Nur bei der Berechnung des Würzeextract-Gehaltes musste eine solche Hilfsgrösse mit in die Rechnung gezogen werden, welche aber, selbst wenn sie mit einem
+
Fehler von
0*5 pCt. behaftet
ist,
in
dem VVerthe
Würze-
des
+
extract-Gehaltes im Mittel nur eine Unsicherheit von
0*094
pCt. bedingt.
Probe
8. Die
liefert
den Alkoholgehalt und Malzextract-
Gehalt der Biere bis zu wenigstens 0*1 pCt. genau.
ersten Anhange
Die im
Kohlensäure
-
Gehalt
neue Methode,
beschriebene
zu bestimmen,
der Biere
beruht
den
darauf,
dass die aus dem zu untersuchenden Biere durch Kochsalz und
Erwärmen ausgetriebene Kohlensäure, dem Gewichte nach beDer hiezu
stimmt wird.
und
Fresenius
dung gebrachte
,
benutzte Apparat
der von
zu alkaliraetrischen Bestimmungen
und das neue Verfahren
einer hinreichend empfindlichen
ein
ist
Will
Anwen-
in
Benutzung
liefert bei
Wage, Resultate, welche
um 0*002 pCt. dilFeriren,
und derselben Biersorte nur
nichts zu
wünschen übrig
Das Nähere über
lassen.
rung dieser Probe findet man
in
der Abhandlung
die
bei
also
Ausfüh-
selbst,
ich
bemerke aber nur noch,
dass diese Probe,
jeden Laien ausführbar
in
wenig Stunden von Jedem erlernt
nur
einigermassen mit dem Gebrauche
werden kann
der
Wage
,
,
welcher
vertraut
obschon
nicht für
ist.
Der zweite Anhang enthält
endlich, wie bereits früher er-
wähnt wurde, mehrere Tabellen, deren man
bei der
Ausführung
der einzelnen oben erwähnten Proben bedarf, und wodurch besonders die Berechnung der bei der Bierprobe erhaltenen Daten
so sehr erleichtert wird,
dass dieselbe bloss in einer Addition
und Subtraction besteht, und
20
— 21
die
ganze Bierprobe bequem
Minuten vollendet sein kann.
in
Digitised by the Harvard University, Download from The BHL http://www.biodiversitylibrary.org/; www.biologiezentrum.at
252
Sitzung
Rammler,
Herr Carl
am
vom
März 1850.
21.
Gemeinderath und Castos-Adjunct
Hof-Mineralien-Cabinet, stellte das Ansuchen, ihm das
k. k.
im Besitze der Akademie befindliche von Steinheil angefertigte
Kilogramm auf
einige
Tage ausfolgen zu
lassen
,
um
wichtseinsätze benützen zu können, da er
dasselbe zur
Grammen
Berichtigung der in seinem Besitz befindlichen
-
Ge-
vom Wiener-Gemeinde-
rathe die Erlaubniss erhalten habe, sämmtliche in den Archiven
des hiesigen Magistrates aufbewahrte Gewichts - Etalons zu vergleichen.
Rumm
Die Classe beschloss Herrn
1
er
einzuladen
,
diese
Vergleichung in Gegenwart eines Mitgliedes der Akademie vor-
zunehmen, welches über den Vorgang
men
ein Protokoll aufzuneh-
habe.
Herr Custos Partsch gab folgenden
Commissionsberichte vom 14. März,
kais.
Nachtrag
zu dem
die Betheiligung der
Akademie der Wissenschaften an der Erdum-
segelungs-Expedition betreffend.
In
Classe
der mathematisch- naturwissenschaftlichen
Sitzung
der
vom
März
14.
wurde
die Beschlussfassung
über den
Commissionsbericht, den ich der Classe über die Betheiligung
der Akademie an der projectirten
,
auf Staatskosten und durch
Erdumseglung
ein kaiserlich-österr. Kriegsschiff auszuführenden
vorzulegen
die
Ehre hatte,
von den nachträglich
durch
Vermittlung
nehmen
könne.
weil kein
Commission
trat
weiter nicht zusammen,
der Berathung vorhanden war, und die
die
zugleich
anwesenden
niedergesetzten Commission Kenntniss
der
Gegenstand
Zuschriften
damit die Akademie
eingegangenen Zuschriften der Mitglieder
Die
Mitglieder derselben
verschoben,
mit
Mitgliedern
seit der
den
der
vorigen
in der
Woche
eingelangten
heutigen Classensitzung
Akademie zu hören Gelegenheit
haben.
Zu den
zwölf
in
der letzten Classensitzung bekannt gegebenen
Zuschriften
structionen
für
die
theils
Wünsche und Vorschläge,
Weltumseglung enthaltend
,
theils In-
sind neuerlich
Digitised by the Harvard University, Download from The BHL http://www.biodiversitylibrary.org/; www.biologiezentrum.at
253
noch
(Nr.
acht
theile in
13
20 der Reihenfolge) gekommen.
bis
Nachstehendem den wesentlichen Inhalt derselben
Ich
mit.
Nr. 13. Ein Brief des correspondirenden Mitgliedes, Doctor
Weisse,
Max.
zuerst den
Akademie
kais.
Directors
Wunsch
die Expedition
astronomischen,
thigen
Apparaten
der Sternwarte
mitmachen werden, mit den nömagnetischen
ausgerüstet werden und äussert sodann,
Kr eil,
tungen das wirkliche Mitglied Herr
dirende Mitglied Herr
,
Fritsch,
dass nach
dann das correspon-
beide von der Prager Stern-
am geeignetsten wären; zwei Gelehrte,
so grosse Verdienste
rige
und
meteorologischen
Meinung für diese Gattung von anzustellenden Beobach-
seiner
warte
Krakau, drückt
in
aus, dass die Gelehrten, die von Seite der
magnetische
um
die
Beobachtungen
verschiedenen Theile
die sich bereits
Wissenschaft durch ihre mehrjähihren
auf
Reisen durch die
der österreichischen Monarchie erworben
haben.
Stampfer,
Nr. 14. Das wirkliche Mitglied, Herr Professor
Präsidium der kais. Akademie
theilte in einer Zuschrift an das
einige
die
Bemerkungen
in
Bezug auf den Antheil mit,
tigen,
nehmen
von der hohen Staatsverwaltung beschlossenen Seereise
Diese
soll.
lassen
Puncte zusammenfassen:
a)
sich
im Wesentlichen
&)
durch
Reise
Was
einen
meteorologischen
beschäftigung.
der
folgende
;
jeder soll auf
eigenen Fachgelehrten vertreten sein.
den mathematisch-physikalischen Theil betrifft, worauf
sich die Aeusserung des
die
in
mathematisch-
In das Bereich der
naturwissenschaftlichen Classe fallen zwei Theile
der
welchen
Akademie im wissenschaftlichen Interesse an der grossar-
grossen
Herrn Professors beschränkt, so bilden
Beobachtungen
die
regelmässige Haupt-
Jede solche Reise gibt einen Beitrag zur Lösung
Aufgabe,
die
Gesetze über die Vertheilung und
Bewegung von Wärme und Luftdruck
in
Bezug auf
die
ganze
Erdoberfläche aufzufinden. Ausser diesen sind die magnetischen
Beobachtungen
werth, als
in
von Wichtigkeit
,
und
um
so
mehr wünschens-
der österreichischen Monarchie jüngst ein umfas-
sendes System meteorologischer Beobachtungen mit so schönem
Erfolg unternommen wurde, c) Mit grosser Freude hat Professor
Stampfer
gehört,
dass Director
habe, die Reise mitzumachen,
er,
Kr eil
sich bereit erklärt
der gewiss vor Allen und
Digitised by the Harvard University, Download from The BHL http://www.biodiversitylibrary.org/; www.biologiezentrum.at
254
ganz besonders
d)
geeignet
dazu
Zudem wären
ist.
mit
Kreil
Instrumente und Apparate gegeben,
alle nöthigen
zugleich
indem er bloss seinen vollständigen Reise-Apparat mitzunehmen
Als weiter nöthig wird ein kleines dialytisches Fern-
braucht.
um
rohr von etwa 30 Linien Oeffnung,
Sternbedeckungen
um
Temperatur des Meeres,
die
an den Landungsplätzen
beobachten zu können, dann Apparate
u. d. gl.
chemische Beschaffenheit
die
des Meerwassers und der atmosphärischen Luft, die Bläue des
Himmels
Kreil
u. s.
w. zu bestimmen, genannt, e) Einem Manne wie
mitzugeben
Instructionen
detailirte
schensvverth wäre es aber, von den
ist
unnöthig.
Wün-
Instructionen Kenntniss zu
welche bei solchen Gelegenheiten die englischen Ge-
nehmen,
lehrten-Gesellschaften, die Pariser und Petersburger Akademie
gegeben
Für
haben.
ähnliche
neuere
Reisen,
von
die
russischen Regierung unternommen wurden, hat Admiral
se nstern
Professor
die Instruction
Stampfer:
verfasst.
f)
Zum
der
Kru-
Schlüsse äussert
Die Beiziehung eines geübten Zeichners,
besonders für naturhistorische Gegenstände,
anerkannter Wichtigkeit, dass es
ist
gewiss von so
kaum nothwendig
ist,
darauf
besonders aufmerksam zu machen.
Nr. 15. Aus einer von
Kollar
Custos Vincenz
und
adjuncten
dem wirklichen
verfassten
,
Mitgliede Herrn
wirklichen
Mitgliede,
Herrn
von ihm und dem CustosDoctor
Diesing
entworfenen ausführlichen Instruction für die von der k. Aka-
demie zur Theilnahme an der Erdumseglung beorderten Naturforscher,
Sammeln und Beobachten
das
betreffend, ist zu entnehmen,
begleitende
Naturforscher
und
um
dass,
allen
Eines Sammlers
in
(jener der Mineralogie
,
See
und besonders
,
wo
Geognosie und Paläontologie nicht zu
,
in
Wenn
auch seine Thätig-
jedoch auch die Bewohner des Meeres
Meerespflanzen (Seetangen)
Thiere nicht geringe Ausbeute geben,
küsten
sein wird,
die Kräfte
die an den verschiedenen, zuweilen
Inseln bildenden
so häufen
genommen
Fächern der Zoologie und Botanik,
gedenken) kaum ausreichen dürften.
keit auf oflfener
sich die
Thiere
zu genügen,
Anspruch
Anforderungen
aus allen
wirbelloser
wie vielseitig der die Expedition
einzusammelnden
schwimmende
sich aufhaltender
eine mindere sein wird,
Objecte
an
den Meeres-
den süssen Wässern der grösseren Inseln und der
Digitised by the Harvard University, Download from The BHL http://www.biodiversitylibrary.org/; www.biologiezentrum.at
255
Continente uod auf Wanderungen im Innern derselben so sehr,
dass
nicht
er
Und
dann
was
wissen wird,
Präparirung des
die
er zu erst aufgreifen soll.
Eingesammelten
gutem Zustande an den Bestimmungsort gelange,
nung, wo und unter welchen Verhältnissen
es
damit es in
,
die Bezeich-
gesammelt wurde!
dem Wunsche der unter
dieser Nummer aufgeführten Eingabe nebst dem Fundorte auch
die Form der Bänke oder Riffe, die sie bilden, angegeben
den
Bei
werden
,
Corallen
z.
wäre
auch
B. müsste nach
Farben welche
die
wünschenswerth zu erfahren
es
Hauptmasse
Arten die
Thiere im Leben haben,
aufgezeichnet werden,
jenen
die
Nützlichkeit und Schädlichkeit
ten
der
die
,
gegessen
werden
angewendet
Medicin
welche
,
Die
solcher Corallenbänke ausmachen.
sie
in
müssen von
Weingeist
allen
verlieren.
von Thieren und Pflanzen, Ar-
und Handelsartikel
werden,
sollen
sind
oder in
vorzüglich
beachtet
werden.
Den auf den Thieren vorkommenden Parasiten wünscht
Herr Kollar vorzügliche Aufmerksamkeit zu schenken, da er
sich seit
tiget;
Langem und
eifrig mit ihrer Naturgeschichte beschäf-
ebenso wünscht Doctor
Diesing, im
seines
Interesse
Faches, dass alle erlegten oder gefangenen höheren Thiere, so-
wohl Land-
als
Wasserbewohner, geöffnet und auf Eingeweide-
würmer untersucht werden. Die aufgefundenen Entozoen machen
die
Angabe des Thieres
gans,
in
welchem
Sammlungsortes
nothweudig.
sie
und
das sie beherbergt,
,
gefunden werden,
der
Zeit
Or-
so wie des
wie nicht minder des
der Auffindung
(des Monats)
Bei Mollusken muss nicht bloss die Schale,
son-
dern auch das Thier eingesammelt
werden.
Instruction angegeben,
Avie
am zweckmässigsten zu
werkstelligen
kann bei diesen,
ist.
Ich
diess
Es
mit
wird
der
in
be-
so vieler Sach-
kenntniss und Vollständigkeit abgefassten Vorschriften nicht län-
ger verweilen. Ich hatte bei Anführung einiger Puncto der Instruction nur den
Zweck, Andeutungen zu geben,
wie
sehr
ausgedehnt das Feld der Beobachtungen und der Ausbeute für
den die Expedition begleitenden Naturforscher sein wird.
Nr. 16.
Ein
Brief
des
correspondirenden Mitgliedes
philosophisch-historischen Classe, Herrn Venceslav
Prag zeigt an,
dass er mit Herrn
Dormitzer,
Hanka
der
in
Assistenten
Digitised by the Harvard University, Download from The BHL http://www.biodiversitylibrary.org/; www.biologiezentrum.at
256
beim böhmischen Nation al-Maseum, einem jungen Gelehrten, dep
nicht nur ungewöhnliche Kenntnisse in allen
Reichen der
drei
Natur, sondern auch seltene technisch-mechanische Geschicklich-
wegen Theil-
keit besitzt und auch vortrefflicher Zeichner ist,
nahme an der Expedition unterhandelt
wenn
Mission annehmen,
was
„dass alles,
er
sein
Wunsch
Dieser würde die
habe.
werden könnte:
realisirt
einzig
sammeln und acquiriren würde,
und allein dem böhmischen National-Museum zukomme, und
zwar
als unwiderrufliches Eigenthum.""
— Herr Venceslav Hauka
unterstützt diesen Antrag.
Frey er,
Nr. 17. Herr Heinrich
in
Laibach, drückt
in einer
Custos
am Landes-Museum
Zuschrift das Bedauern aus, durch
Dienstesobliegenheit und andere Hindernisse, die er näher bezeich-
verhindert
net,
zu sein,
Auch der Umstand,
dass
an der Expedition Theil zu nehmen.
karg bemes-
sich ein bloss auf einen
senen Dienstgehalt angewiesener Naturforscher seiner Aufgabe
unentgeltlich
unterziehen
merkt, dass sich
ein solcher
wird besprochen und be-
soll,
ohne sichernde Bedingnisse, wenn
er auch sonst ein leidenschaftlicher
Herr
nicht herbeilassen wird.
Bedingnissen
billigen
bemessen
ist,
lenstein,
Forscher
Frey er
und wenn
ist,
Reise
zur
führt noch an, dass bei
die Abreisezeit
nicht zu kurz
Gal-
der hochwürdige Herr Meinrad Ritter von
Gymnasial-Professor
k. k.
in
Klagenfurt
,
für das
zoologische Fach vermuthlich zu gewinnen wäreNr. 18. Das correspondirende Mitglied, Herr Joseph Belli,
Professor der Physik an der Universität zu Pavia, wünscht
einem französich-geschriebenen Briefe
sie
einen Aufenthalt von einigen
im
stillen
Owhihee
Ocean
machen
,
und
,
dass die Expedition,
Tagen auf den Sandwich-Inseln
namentlich auf der
sollte
,
eine
in
falls
interessante
Insel
Frage
Hawaii oder
„Auf
löse.
dieser Insel," schreibt Herr Belli, „befindet sich der berühmte
Vulkan Kirauea, die grösste und wunderbarste vulkanische OefF-
nung auf der Erdrinde. Sie ist ein ungeheurer Brunnen
fast
von einer französischen Meile im Durchmesser und von mehr
,
als
tausend Fuss
Tiefe
,
auf der
Spitze
einer
Erhöhung von
ungefähr 3800 englische Fuss. In ihr befindet sich ein See von
geschmolzener Lava, eine englische Meile lang, eine halbe Meile
breit.
Die Kenntniss
nun der genauen Höhe dieses Lava-Sees
Digitised by the Harvard University, Download from The BHL http://www.biodiversitylibrary.org/; www.biologiezentrum.at
257
über dem Meeresspiegel wäre
Physik und Geologie.
wichtiges
ein
Denn/'
Ergebniss für die
Herr Belli
fährt
wie es jetzt fast allgenicin angenommen wird,
Erde
in feurig-flüssigem
Zustand und
in
„wenn,
fort,
Innere der
das
Zusammenhang mit dem
Innern aller Vulkane der Erde ist, so muss die flüssige Materie,
wenn
ist,
mit luftförmigen Massen
ruhig und ohne Beimischung
sie
sich in allen otTenen Vulkanen auf gleicher
Höhe befinden."
Diess kann aber, wegen verschiedener von Herrn Belli ange-
meisten Vulkanen
führten Schwierigkeiten an den
genommen werden.
Alle
Vulkan von Kirauea nicht
Laven für
alle
nicht
diese Schwierigkeiten finden
wahr-
dem
bei
welcher daher die Normalhöhe der
Statt,
Vulkane der Erde geben kann. Herr B
e II
i
führt
weiter hinsichtlich dieses Vulkans noch die nicht übereinstimmen-
den Angaben von
Berghaus
net schliesslich die
Messungen nothwendig
Nr. 19.
wirkliche
In
einer
Mitglied
und
Instrumente
,
Leonhard
an, und bezeich-
zu den
vorzunehmenden
Zuschrift
beantwortet das
die
sind.
italienischen
Herr Johann Santini,
der k. Akademie,
Director der Sternwarte in Padua, vorzüglich den zweiten Punct
des Circularschreibens vom
die
1.
März,
in
welchem
die
Akademie
Bezeichnung von Individuen verlangt, welche die Interessen
der Akademie auf der Reise vollkommen zu vertreten geeignet
Herr S antin i
sind.
empfiehlt
solche zwei
als
fleissige
und
hoffnungsvolle junge Männer, die Brüder Joseph und Friedrich
Venanzio
mit
aus Bergamo,
die
an der Universität Padua
beide
vorzüglichem Erfolg studirt und
erlangt haben.
Der
erste
würde für
dort
auch das Doctorat
die astronomischen, physi-
kalischen und magnetischen Beobachtungen, der zweite, Doctor
der
Medicin,
als
Naturforscher der Expedition nützliche und
erspriessliche Dienste leisten. Die Zuschrift verbreitet sich so-
dann noch weiter über die
vorzüglichen Eigenschaften
Freude
die
persönlichen Verhältnisse
und die
der zwei Vorgeschlagenen,
die mit
Erdumseglung mitmachen würden.
Nr. 20. Eine ebenfalls italienische Zuschrift von
lichen Mitgliede,
dem wirk-
Franz Carlini, Director der Sternwarte
in
Mailand und Präsident des lombardischen Institutes der Wissenschaften
,
gibt der
Frisiani und
Akademie Nachricht
:
er habe den
Astronomen
die drei Adjuncten des Mailänder Observatoriums
Sitzb. d. mathetn. naturw. CI. Jahrg, 1850. III. Hft.
18
:
Digitised by the Harvard University, Download from The BHL http://www.biodiversitylibrary.org/; www.biologiezentrum.at
25S
wegen Theilnahme an der Expedition
von diesen,
der Ingenieur
Curtius
er an der Expedition Theil
Ausser
der
langen
Sternwarte hat er
befragt.
Nur der
Buzzetti
nehmen wolle, wenn man
astronomischen Praxis
an
ihn wählt.
Mailänder
der
durch drei Jahre Vorlesungen über Physik
und Naturgeschichte am Lyceum zu Brescia gegeben.
sident
Carlini
dritte
erklärte, dass
-
—
Prä-
Wünsche
fügt nur einige wissenschaftliche
als
Aufgaben für die Expedition bei, und zwar für Bestimmung der
zu welchem Zweck der Physiker der
mittleren Temperaturen,
Expedition einen Erdbohrer mitnehmen soll,
gleich
geologische Beschaffenheit
die
der
welchem zu-
mit
Erdkruste an
ver-
schiedenen Orten erforscht werden könne, ferners Aufgaben zu
Beobachtungen über das Zodiakal- und Nordlicht
die in der
,
Zuschrift näher ausgeführt sind.
Eine hohe Staatsverwaltung, welche
die vielversprechende
erste österreichische Erdumseglung ins Leben ruft, wird aus diesen
vielfachen
Wünschen und Vorschlägen ersehen, welch'
lebhaftes
Interesse die von ihr zur Antheilnahme an der Expedition berufene
kais.
Akademie der Wissenschaften an derselben nimmt,
esse, das
kaum minder
lebhaft von
der Gesammtmonarchie gefühlt wird.
soll
verschoben worden
gen möglich machen;
derung und
die
sein;
ein Inter-
dem intelligenten Publicum
Der Abgang der Expedition
diess wird bessere Vorbereitun-
so viele
Rundschreiben
durch die Ministerial -Aufforder
Akademie
wach gewor-
dene Hoffnungen und Erwartungen können eben nicht getäuscht
werden.
Die Classe
wird bestimmen, wann die in der letzten und
in der heutigen Sitzung ihr
kundgegebenen, die See-Expedition
betreffenden Wünsche und Vorschläge in Berathung kommen
sollen. Um diese, was die Wahl der Reisenden betrifft, zu erleichtern, wird rückwärts
das Namensverzeichniss der Vorge-
Zum
Schlüsse bemerke ich noch, dass die
schlagenen angefügt.
philosophisch-historische Classe den Beschluss gefasst hat, für
ihre
Zwecke keine Reisenden mitzusenden,
die mathematisch-
naturhistorische Classe daher zwei wählen kann.
Zur Begleitung der kais. österreichischen See
wurden vorgeschlagen oder haben sich angeboten
-
Expedition
,
,
Digitised by the Harvard University, Download from The BHL http://www.biodiversitylibrary.org/; www.biologiezentrum.at
259
a) Für die astronomisch -physikalischen Zwecke,
die
Herren:
Kr eil
Fr
i
in
Prag,
h
in
stc
Buzzetti
ft)
die
Für
Herren:
Prag
,
Venanzio
Joseph
in
Bergamo
die naturgeschichtlichen
Kotschy
in
Constantin
v.
W
B
ed
1
1 1e
Ettingshausen
Wien
r
in
Dormitzer
Meinard
Zwecke,
Wien,
in
i
^
Mailand,
in
in
Wien,
,
Lesina
in
Prag,
Gallenstein in Klagenfurt
Venanzio in Bergamo.
v.
Friedrich
Herr Dr. Boue, wirkl. Mitglied,
hielt nachstehenden
Vor-
„Ueber die physiche Möglichkeit leicht Fahrund Eisenbahnwege in der europäischen Türkei antrag:
zulegen,"
In diesem Augenblicke,
hervortauchen,
um
die
wo
so sonderbare Projecte
manchmal
Verbindung des Orients mit Europa zu
bewerkstelligen, habe ich es an der Zeit geglaubt, durch eine
An-
sprache an die kais. Akademie der Wissenschaften an meine dar-
über in der europäischen Türkei gemachten Beobachtungen zu
erinnern. Ich habe
wege
auf zwei
nun
alle diese
Bemerkungen über Verbindungs-
Karten aufgetragen,
baren Wege, sammt
ihren
grossen Lücken anzeigen*,
für Reiter geeignet
die
eine
manchmal sehr
soll
alle
kleinen,
alle nicht colorirten
fahr-
manchmal
Wege
sind nur
und manchmal auf langen Strecken so schmal,
dass nur ein Pferd knapp Platz
findet,
wie
vorzüglich in den
Hohlwegen oder geschlängelten Gebirgswegen.
Die andere Karte enthält die Verbindungsfurchen,
am
leichtesten
Eisenbahnen
anlegen könnte.
wo man
Es werden
die
Hauptrichtungen von den untergeordneten durch besondere Far-
ben getrennt. Heute möchte ich nur auf die Theile jener Fahr-
und Eisenbahnwege aufmerksam machen, deren Ausführbarkeit
in unserer Zeit nicht
dens sehr möglich
nur durch die Plastik des türkischen Bo-
ist,
sondern auch zu Stande
kommen
18 *
kann.
Digitised by the Harvard University, Download from The BHL http://www.biodiversitylibrary.org/; www.biologiezentrum.at
260
Ich meine vorzüglich die grossen Pulsadern des Handels und des
Krieges,
dann
namentlich diejenige
diejenige von Belgrad
von Belgrad bis Constantinopel,
nach Saloniki Seres
und Larissa,
und endlich die von Bukarest nach Constantinopel. Eine vierte
nicht minder wichtige, wenigstens für die Türkei, wäre die
schwierigere
mit wenig
5
die
von
Umwegen
zum
Constantinopel
adriatischen
Meere
führt.
Nach den verschiedenen Richtungen der Hauptgebirge der
Türkei sieht man sogleich
henden Verbindungswege
ein,
dass alle von S. 0.
— N. W.
zie-
viel leichter herzustellen sind, als die-
Norden nach Süden und vorzüglich von Osten
nach Westen gehen, weil die letztern die Gebirgszüge mehr oder
indem die erstem nur Längenthäler
weniger durchschneiden
jenigen, die von
,
der Gebirge
,
älterer Flötz oder tertiäre
Kanäle folgen. Darum
sind auch längere Strassenzüge, vorzüglich in Bosnien, eine so
grosse Seltenheit und es gibt eigentlich da nur eine Strasse, die
von Novibazar nach Banialuka über Sarajevo und Travnik,
und daselbst das
aber nur hie uud da für Karren fahrbar
ist
halsbrechendste Pflaster in der Welt
Wenn man
ist,
so fühlt
man
sich glücklich,
ist.
die
zu Pferde
weit von diesem sogenannten
Kaldrum, selbst auf den engsten Fuss wegen.
Dass von Belgrad nach Constantinopel noch keine fahrbare
ist, muss wirklich jeden Menschen in Erstaunen
wenn man einmal die wenigen physischen Schwierigkeiten
Strasse vorhanden
setzen,
kennt, die einem solchen
Unternehmen im Wege
Auf dieser
Erhöhungen zu passiren, unter
Fuss über die umgebenden
Strasse sind namentlich nur
eilf
denen die höchste kaum 600
— 800
Thäler hat (Turquie d'Europe B.
stehen.
1. S.
216) und deren fünf schon
fahrbar sind, namentlich zwischen Belgrad und Grotzka, zwi-
schen Rajan und Aleksinitze
in Serbien,
zwischen Adrianopel und
Tschorlu, zwischen diesem Orte und dem Marmara Meere,
zwi-
schen Bujuk-Tschekmedge und Stambul.
man
Vier andere kann
mit Bauernwägen befahren, namentlich südlich von Bania bei Nisch,
nördlich von Pirot (türk. Scharkoe)
und zwischen dieser Stadt
und Sophia und zwischen Sophia und Ichtiman. Es bleiben dann
nur zwei Berge, die nur für Roiler gemacht sind, namentlich
zwischen Ichtiman und Tatarbazardschik und zwischen Hasskoe
und Harmanli.
:
Digitised by the Harvard University, Download from The BHL http://www.biodiversitylibrary.org/; www.biologiezentrum.at
261
Anhöhe südlichlvon Bania erhebt
Die
über die Ebene von Nisch, der gesdiliingello
and
seite
600 Fiiss
auf der Nord-
niii*
Weg
südlich senkende Wcs;
der sanft sich
breiter und sanfter
sich
brauchten nur
gemacht zu werden und diese Passage von
iVi Stunden würde für Wägen geöffnet sein. Südlich
Nördlich
der Boden
und Mergel.
aber nördlich zerbröckeliger Sandstein
Kalkfels,
ist
von Pirot befindet sich nur ein unbedeutender Hügel
von 400 Fuss über dem Piroter Thal.
halbe Stunde,
um
Man braucht kaum
eine
ihn zu überschreiten, seine beiden Seiten erhe-
ben sich sanft und der lehmige und sandsteinartige Boden wäre
leicht aufzuschliessen.
Zwischen Pirot und Sophia
man
ist
ein langer
Rücken, zu dem
sich mittelst einer langen geneigten nicht breiten Thal-Ebene
allmälig erhebt, und von
dem man auf
ähnliche Weise, aber ge-
schwinder, heruntersteigt. Er erreicht wenigstens 1300 Fuss über
Pirot und ungefähr
sig, schieferig
man
400 Fuss über Sophia. Der Boden wäre
und südlich
alluvial.
Zwischen Sophia und
sind nur unbedeutende Schiefer-Anhöhen von
Ichtiman.
fel-
Ichti-
240 Fuss über
Von Sophia und vorzüglich von Jenihan an
steigt das
Thal allmälig, dann senkt es sich wieder ein wenig, da zwischen
den Ebenen von Sophia und Ichtiman ein Höhenunterschied von
400 Fuss wäre.
Es blieben dann nur noch zwei Uebergänge
Erstens. Der Pass und der
ziemlich steile
Weg
zwischen
den Ebenen von Ichtiman und Tatarbazardschik, die einen Höhenunterschied von 700 Fuss geben, zu
dem noch
die
Höhe von 150
Fuss des Passes zugerechnet werden muss. Der Boden wird durch
Gneis?
,
ältere Schiefer
und auch Alluvium gebildet. Ungefähr
zwei Stunden dauert dieser Uebergang und dieses Heruntergehen.
Zweitens.
Die granitischen Hügel zwischen Hasskoe und
Harmanli, welche sich
popoli oder
1100 über
um 420 Fuss
die
über die Ebene von Philip-
von Adrianopel erheben. Ihre beiden
Seiten sind nicht steil und der Uebergang dauert nur IV4 Stun-
den und ein fahrbarer
Weg
Im Ganzen würde es
wäre
sich
leicht anzubringen.
um
eine Strecke von TVa bis
9
Stunden Weges fahrbar zu machen handeln, da die ganze übrige
Strecke es schon
ist.
Ueberall
das beste StraSsSenmaterial.
längs der Strassen
findet sich
Digitised by the Harvard University, Download from The BHL http://www.biodiversitylibrary.org/; www.biologiezentrum.at
26t
Wenn man
weiss
Mahmud im
dass der Sultan
,
wohl im Tschipka Balkan
als
Balkan, so-
zwischen Schumla und Karnabat,
mit ziemlichen Kosten schöne Strassen hat bauen lassen, so muss
dass auf dieser Belgrader Strasse noch jetzt nur
es auffallen,
Couriere sich bewegen; Courlere, die selbst im Winter manch-
mal wegen des morastigen Weges
mehr Zeit
Auf
als
in
Becken von Philippopoli
gewöhnlich für ihre Reise brauchen müssen.
die zweite grosse Landstrasse, namentlich die
von Bel-
grad nach Saloniki Seres und Larissa kommt man wohl
die Mitte der
Türkei zu Djumaa
ohne
Schwierigkeit
bis in
und
mit
Bauernwägen über Nisch, Pirot, das geschlängelte LukanitschkaThal,
Grlo,
Radomir und Dubnitza, aber zwischen Djumaa
und das tertiäre Becken von Seres muss man das hohe Gebirge
mittelst einem Pass, der
2800 Fuss Höhe
oder Reiterwegen übersteigen. Doch
eine fahrbare Strasse zu traziren
rain - Schwierigkeiten
und
,
um
erreicht,
in
und auf Fuss-
diesem Gneissgebirge
gäbe es keine grossen Ter-
die Passage
dauert zwischen
8
bis
9 Stunden.
Die
Strasse von Bukarest nach Constantinopel
schuk, Schumla, Karnabat und Adrianopel
vierte
Meere
über Rut-
fahrbar, aber die
von jener Hauptstadt nach Durazzo
grosse Strasse
adriatischen
ist
ist
nur fahrbar
bis
Bania
und
am
übersteigt
9 Anhöhen, namentlich zwischen Bania und Samokov (1336 Fuss
über Bania), zwischen Samokov und Dubnitza (1315 Fuss über
Samokov),
zwischen
Dubnitza
und Kostendil
(eine
fahrbare
Strecke von 500 Fuss über Dubnitza), zwischen Kostendil und
Egri-Palanka (1300 Fuss über Egri-Palanka), zwischen Strajin
und Komanova (850 Fuss über
Prilip
(1100 Fuss über
Strajin), zwischen Keuprili
Prilip),
und
zwischen Monastir und Resna
(800 Fuss über Monastir), zwischen Resna und Ochri (600
Fuss über Ochri), zwischen Ochri und Elbassan (1300 Fuss über
Ochri).
Die Anlegung dieser Strasse wäre wirklich kostspielig, obgleich auch Ingenieure da keine technischen Schwierigkeiten zu
überwinden hätten.
Weg würde ohne so grosse Schwierigkeiten
dem egeischen Meere über Salonik, Vodena, Florina, Mo-
Ein anderer
längs
nastir zu demselben Ziele führen.
Die einzigen Schwierigkeiten
Digitised by the Harvard University, Download from The BHL http://www.biodiversitylibrary.org/; www.biologiezentrum.at
263
wären hinter
Vodena
und zwischen
Ostrovo
vorzüglich zwischen Kailari und Florina,
stens 4
— 500 Fuss
Noch
und Kailari und
Hügel wenig-
die
Höhe hahen.
eine wichtige Strasse
Gebirgsstrasse
sie als
wo
inuss ich erwähnen,
kosten würde,
viel
obgleich
namentlich die,
die
von Scutari in Albanien aus der Moralscha hinauf, die Thäler der
Tara, der Drina und der Sau erreichen könnte, indem sie un-
schwer das Gebirge zwischen der Moratscha und Tara durch
die Thäler der Mala-Rieka und Veruscha überschreiten könnte.
Diese Wässer berühren sich
auf
fast
dem
(Für weitere
Pass.
Detail zu sehen Turquie d'Europe, B. 3, S. 45.)
Was
die
Eisenbahnen
kaum glauben wollen,
so
anbetrifft,
obgleich
es
eigentlich
man mir
doch nur die Wahrheit
dass namentlich von Belgrad bis Constantinopel
Eisenbahn nichts
wird
Schwieriges im
dem Baue
Wege
ist
einer
liegt;
ich
meine nämlich kein Anlass zu Tuuneldurchbohrungen, zu grossen
Werken auf Flüssen oder gegen Wasseranschwemmungen.
Alle die Wasserscheidungen, die
man auf
der Fahrstrasse pas-
würden umgangen werden, ausser den beiden zwischen
Pirot und Sophia und zwischen Ichtiman und Tatarbazardschik,
Bis Nisch wäre längs der Morava gar kein Anstand und nur
sirt,
die
üeberbrückuug der Morava
Nisch müsste
man
Felssprengungen
in
längs
bei Tschupria.
einem Flussengpasse,
Scharkoe zu kommen.
Dann südlich von
und wären
der Nischava sich halten
Dann würde
um
in das
Becken von
die Strasse sanft
aufwärts
und dann niederwärts nach Sophia gehen und ungefähr wie die
Das Heruntersteigen von der Porta
Ichtiman bis zu Tatarbazardschik würde eine
Fahrstrasse bis zu Hasskoe.
Trajana
hinter
zweite ziemlich bedeutende Arbeit verursachen. Dann würde die
Bahn
einer
sich längs der Maritza halten und von Adrianopel aus mit
Brücke auf der Maritza
das
Meeresufer über Tschorlu
gewinnen und von da längs dem Meere Constantinopel erreichen.
Flügel-Eisenbahnen würden Sophia mit der Donau mittelst
dem
Thale der grossen Isker, sowie Adrianopel mit Karnabat, Islivue
und Eski-Sagra verbinden können.
Die Eisenbahn von Belgrad nach Salonik, Seres und Larissa
würde von Nisch aus längs
Ghilan (1440 Fuss Höhe)
der Morava
allmälig
bis über Vranja
heraufsteigen
j
dann
und
üfe©f
Digitised by the Harvard University, Download from The BHL http://www.biodiversitylibrary.org/; www.biologiezentrum.at
264
einen sehr niedrigen Hügel von
eine
300 Fuss höchstens die Ebene
und sich von da über
(1593 Fuss Hölie) erreichen
sehr sanfte Wasserscheide von höchstens 100 Fuss Höhe
über
die
Pristina
Lepenatz
ken.
,
Ebene von Pristina und über Kaschanik längs dem
alhnälig
zum Vardar
würde
aus
und von da
bis
könnte
Vielleicht
Uskiub zu
Keuprili
bei
580 Fuss wieder niedersen-
auch die Bahn von Vranja directe
nian
über Komanova führen.
Von Uskiub
dem Flusse Vardar bis Salonik folgen können,
dem Meere und durch die Spalle
sie
leicht südlich längs
des Tempethales Larissa und östlich über die Seen von Beschik
und den Strymon Seres erreichen.
leicht von Pristina nach Prisren
Eine Flügelbahn könnte auch
und Ipek geführt werden.
Die Arbeiten dieser Bahn wären
alle
sehr einfach, gar kein
Tunnel nothweudig.
Eine Eisenbahn von Rutschuk nach Constantinopel könnte
über Schumla, längs dem Akali-Kamtschik, dem Laputschkathale
(1400 Fuss), über Karnabat und Adrianopel führen; aber dieses
Werk würde
sehr schwierig ausfallen
reissende Flüsse
durchkreuzt.
,
weil es viele Thäler und
Es würde Tunnelle
bedeutende Einschnitte voraussetzen
,
,
Viaducte,
da mehrere Wasserschei-
den und eine Höhe von wenigstens 600 Fuss über die nächsten
Thäler zu übersteigen wären, und die Configuration des Landes
sehr wellenförmig
Für
eine
ist.
Eisenbahn von Constantinopel nach dem adriati-
schen Meere würde sich nur ein
oder Fered an der Maritza
nik
via
,
Weg
sehr kostspie-
als nicht
namentlich von der Hauptstadt nach Diniotika
lig linden lassen,
,
dann
dem Meere
längs
bis Salo-
von da längs dem Indge-Karasu über Egributschak, Ser-
und
Bilischta.
Endlich, da der Devol und
die Quellen des
Indge-Karasu ohne eigentliche Wasserscheide sich
ten Thale in einer
Höhe von 2400 Fuss
das Devolthal die Eisenbahn
fast
am Meere und
nach Duratzo, Scutari und Cattaro
,
in
einem brei-
berühren, so würde
von da längs dieses
oder nach Avlona, Janina
und Nieder-Albanien leicht bringen.
Biese einmal wichtige Eisenbahn würde auch keine grossen,
ausserordenüichen Arbeiten erfordern,
neigte
Flächen-
sie
würde nur
allmälig ge-
oder See-Cornichen benützen, darum ich auch
keine Höhenbestimmungen angeben darf
^
Digitised by the Harvard University, Download from The BHL http://www.biodiversitylibrary.org/; www.biologiezentrum.at
265
ich mii* nun schmeichle, gezeigt zu haben, wie sehr vor-
Da
theilhaft die Plastik des türkischen
Chausseebau
ist,
so
muss
Bodens
für Eisenhahn- und
ich noch auf die jetzt wichtigste Eisen-
bahn, namentlich die von Belgrad nach Conslantinopel, zurück-
kommen.
Erstens muss ich bemerken,
der ganzen Türkei,
dass in
ausser Thracien, Nieder-Bulgarien und Albanien Holz
Nadel-
,
sowohl
Buchen-, Eichen- und andere Holzgattungen im Ueber-
als
flusse sind.
Dann
gibt es auch im Tertiären hie und da Braunkohle.
Serbien und Moesien recommandiren sich vorzüglich durch ihre
Ungeheuern Eichenwaldungen, wo man
wohlfeil und nahe bei der
die
Hand haben
Unterlage der Schienen
könnte.
An
einen Mangel
von Brennmaterial wäre nicht zu denken, und gerade
cien,
wo
in
Bäume
der Ebene
in
Thra-
selbst fehlen, finden wir die zwei
waldreichsten Gebirge den Hohen-Balkan und den Rhodop oder
Despoto-Dagh. Vortreffliche Bausteine und Ziegelmaterial fehlen
auch nicht.
Wasser
ist
auch überall vorhanden, und da die Centralbahn
durch die Mitte der durch Bulgaren bcvölkertsten Gegenden von
der Türkei tracirt würde, so würden Unternehmer Arbeiter in
Menge und unter sehr wohlfeilen Bedingnissen finden. Drei oder
vier Kreuzer per Tag mit der Nahrung ist der gewöhnliche Taglohn, und Nahrungsmittel sind sehr einfach
und wohlfeil.
Diese Bahn würde mehrere wichtige
commerzielle Städte
berühren, wie Nisch, Sophia, Philippopel, Usunschova (wo der
grösste jährliche Markt Rumeliens gehalten wird), und Adrianopel.
Auf dieser Strasse würden sich
die
Ausfuhren von der
Saloniker Baumwolle, von der thracischen Seide und des Reiss,
von der Schafwolle, Ziegenhaar, Knoppern, Schweine, Blutigel
u. s.
w. grossentheils concentriren. Auch
in
der Nähe jener Bahn
befinden sich die bedeutendsten Eisenwerke der Türkei, bei Sa-
mokov und Egri-Palanka. Mehrere Thermalbäder bei Bania, KoDann selbst die
anlocken.
u. s. w. würden Reisende
Türken
und Christen
herrlichen Gegenden des Rhodop würden
zum Reisen bewegen wenn einmal solches leicht und wohl-
stendil
,
feil
wäre.
Die Approvisionirung von Constantinopel, sowohl für Holz-
Kohlen-Betrag,
als
für
Nahrungsmittel würde die Bahn auch
Digitised by the Harvard University, Download from The BHL http://www.biodiversitylibrary.org/; www.biologiezentrum.at
266
Man muss bedenken,
beleben.
dass diese Bahn fast nie durch
Unwetter im Winter unbrauchbar sein könnte
Donau -DampfschitTahrt
alle sehr
Die Thäler dieser Bahn sind
geschieht.
oder ziemlich breit
wie es mit der
,
wie diejenigen der Morava und
,
der Maritza oder nur von kleineu Gebirgen umgeben
man keine Schnee-Anhäufungen, Lavinen oder
plötzliche
Wasserströmungen zu fürchten
Die Bevölkerung
ist
überall
eine
;
so dass
selbst nur grosse
hat.
arbeitsame,
keineswegs
räuberische wie in Albanien. Sie haben Pferde, Rindvieh, sowie
Menge und sind auch fleissige Weber. Möge bald ein
oder Dampfwagen diesen Weg von Belgrad nach Constanti-
Schafe
Eil-
in
nopel befahren, dann werden nicht nur die Reisenden,
sondern
auch die Geschäfte der Kaufleute sich vermehren, und es wird
die Zeit herannahen,
wo
thätige Mineralwässer
so viele herrliche
der Türkei
Gegenden und wohl-
unseren blasirten Europäern
neue Genüsse und Kräfte verleihen werden.
man selbst eine Eisenbahn als zu kostspielig
Land finden
so würde sich gewiss eine Eichenholzbahn mit Dampfwagen oder selbst nur mit Pferdekraft rentiren.
Endlich würde
für
jenes
,
In allen Fällen
werden solche Holzbahnen für den Transport des
Eisenbahnmaterials
teten
ein
in
einem mit Eichenholz so reich ausgestat-
Lande einmal sehr nützlich
sein können.
Welche Civilisation und welcher Wohlstand durch solches
Unternehmen wenigstens in jenem schon am meisten civili-
sirten Theile der Türkei in kurzer Zeit entstehen könnte,
wird
Jedem einleuchten. Möchte es mit der ottomanischen Regierung
auch der Fall sein, und möchte sie selbst mit wenigen Geldopfern sich solchen reichen Schatz eröffnen.
der nothwendig,
weil das
so können
Unternehmen zu
sie ihr
in
Wären fremde Gel-
keinem Falle
fehlen,
viele vortheilhafte Seiten hat.
Herr Professor Dr. Rochleder, wirkl. Mitglied,
nachstehende Notizen über mehrere
in
legte
seinem Laboratorium zu
Prag ausgeführte Arbeiten vor:
„Notiz über Theobrorain" von
leder und Dr. H. Hlasiwetz.
Prof. Dr. Fr.
Das Theobromin verhält sich gegen oxydirende
wie das Caffein. Leitet man durch Wasser^
in
Roch-
Mittel genau
welchem Theo-
:
Digitised by the Harvard University, Download from The BHL http://www.biodiversitylibrary.org/; www.biologiezentrum.at
267
bromin suspendirt
ist,
nach einiger Zeit.
sigkeit
die mit der
,
Chlorgas, so verschwindet das Theobromin
Man
eines Eisenoxydulsalzes und
niak eine blaue Farbe annimmt
Ammoniak
auf diese Art eine i^elhiiche Flüs-
erhält
Lösung
Ammo-
mit Kalilauge einen stechenden
,
ähnlichen Geruch entwickelt und auf der Haut purpur-
Wird die
man durch Behandlung des Theobromin mit Chlor-
farbne Flecken ähnlich einer Älloxanlösung hervorbringt.
Flüssigkeit, die
gas erhält, mit Platinchlorid vermischt und der entstandene blassgelbe Niederschlag in kochendem
beim Erkalten ein Platinsalz
sirt,
sitzt.
welches
alle
Wasser
Eigenschaft des
gelöst
so
,
erhält
man
gelben Blättchen krystalli-
in lebhaft
Methylaminplatinchlorids be-
Die Analyse der bei 100" C. getrockneten Substanz gab
gef.
ber.
C
5.07
//
2.53
—
—
—
Pt 41.60
wodurch
die
Identität
mit
4.88
2.52
41 60,
dem Methylaminsalze bewiesen
Die Resultate der Untersuchung der übrigen
,
ist.
das Methylamin be-
gleitenden Producte werden, sobald diese vollendet sein wird^ zur
Kenntniss der kaiserl. Akademie gebracht werden.
„Ueber das Cinchonin"
teres
von Dr. H. Hlasiwetz.
des Cinchonins habe ich
meiner Untersuchung;
'O
In
Resultat
gefunden,
dieses Alkaloid, und
zwar
dass
die
halbirt,
als
wei_
Formel Regnault's für
die richtige sei.
Laurent's neueste Formel habe
ich nie erhalten
können
nach einer Reihe sorgfältiger Analysen erhielt ich immer Zahlen,
die
nur
endlich
für
habe
Formel
die
ich
do
Hi\ Nz Oz
brauchbar
waren;
eine Platin-Doppelverbindung dargestellt, die
dieselbe ausser Zweifel stellt,
und zugleich beweist,
dass
die
Formel Czo Hiz NO geschrieben werden müsse.
Dass diese einfachere Formel die richtige sei, scheint sich
weiter noch durch
das Ci zeigt, w^enn
tien
die
man
grosse Beständigkeit zu beweisen,
versucht, es durch verschiedene
die
Agen-
zu oxydiren.
Alle derartigen Versuche
reiues Ci wieder, wie ich es
waren fruchtlos
;
ich erhielt stets
angewendet hatte: dadurch aber
:
Digitised by the Harvard University, Download from The BHL http://www.biodiversitylibrary.org/; www.biologiezentrum.at
habe ich auch, da ich das Product immer zu analysiren für
nothwendig
eine Reihe von Zahlen erhalten, die mir jetzt
hielt,
Darlegung der empirischen Formel
bei der
als Bestätigung die-
nen können.
Aus den Behandlungen mit Chlor, mit Braunstein und Schwemit
mit übermangansaurem Kali
mit Salpetersäure
felsäure
,
,
,
Chlorphosphor, ferner nach dem Kochen mit saurer Platinchlo-
dem Gähren
ridlösung, nach
mit Emulsin, geht entweder wieder
+
der unveränderte Atomcomplex des Ci hervor, oder man erhält,
Lösung man
eine harzartige Masse, aus deren
wie mit Chlor,
-f
Ammoniak wieder
mit
Ich
auf die ich seiner Zeit werde
zurückkommen müssen, hier nur dem Namen nach
führe diese Versuche,
ausführlicher
an,
um
des
C
reines Ci fällen kann.
ihnen
H
und
die
folgenden übereinstimmenden Percentgehalte
zu entnehmen
Berechnet
20
13
—
77.78
H—
7.79
-
7.73
iV—
^
9.09
-
—
—
77.75
— 78.15 —
H— 7.62 —
78.15
7.64
7.80
VI.
,„
—
—
78.24
—
—
78.24
7.7 3
7.73
—
—
78.15
~
—
78.08
7.75
—
—
78.06
7.67
X.
IX.
VIII.
VII.
C
V.
IV.
HI.
II.
I.
C—^77^^
7.28
—
—
77.57
7.65
Gefunden.
Fällt
geist mit
man eine Lösung von Ci in
Pt Chy so erhält man einen
schlag von lichtgelber,
man
anfangs
diesen Niederschlag,
den
salzsäurehaltigeni
krystallinischen Nieder-
weisser
fast
sind
(d.
i.
Lauren fschen
Css
werden könnte,
sie
Hzz Nz Os)
Formel
und
,
die Existenz
man Zahlen,
durch
derselben
die
man
Form
verliert.
—
verleitet
zu vertheidigen ,
wenigstens in diesen Verbindungen anzunehmen,
irgend einer
die fast
zu bringen
Einklang
in
auszusetzen, dass bei der Behandlung mit
in
Farbe; analysirt
sehr oft bei verschiedenen
ich
Gelegenheiten dargestellt habe, so erhält
nur mit der
Wein-
PtCh
das
oder
und vor-
Ci C^H^
Darauf hinausgehende Ver-
suche lehrten mich aber nichts derart, dagegen fand ich, dass,
um
ein
der
Formel
C20 H\z
Nz Os
entsprechendes
Platinsalz
+
25U
erhalten,
man
die
erste Fällung des 0i
mit
Platinchloridi
—
Digitised by the Harvard University, Download from The BHL http://www.biodiversitylibrary.org/; www.biologiezentrum.at
269
von
Neuem
in
Wasser auflösen müsse
—
langem Kochen möglich wird)
(was
erst
nach sehr
worauf beim Erkalten zuerst
ein weisslicher, pulvriger Niederschlag herausfcällt, nach
Stehen aber sich
lisirtes
ausscheidet
Platiusalz
welches
,
längerem
sehr schön
ein dunkelorangegelbes,
kristal-
Zusammen-
folgende
setzung hat:
Gefunden
Berechnet
C
20
-'"SSIS^
—^3.1^^^"^
— 3.3 _ 3.6
_ — — _
o — - — —
HCl _ — - -
12 ff
]V
~
— 27.38 27.34
—
2CZ — — — —
Atomgewicht = 360 gefunden = 359.
habe dieses Platinsalz mit HS zersetzt,
P( ~
Ich
—
—
27.36
wieder daraus abgeschieden
,
das Alkaloid
und nach einigem Umkrystallisiren
bei der Analyse erhalten:
Gefunden
Berechnet
ff,3
iV
o
was
— 7.79 —7,65
—
— —
—
— —
die Richtigkeit dieser
Angabe wohl bestätigen
vvird.
Die Cinchoninsorten des Handels sind, wie ich mich neuerdings überzeugt habe, sehr unverlässliche Präparate.
Ausser jenem
,
das ich mit Cinchotin gemischt fand
ich in einer folgenden
Sendung
,
habe
ein schön weisses, krystallisirtes,
nur ein wenig mit einem amorphen Pulver gemischtes Präparat
erhalten, welches bei der Analyse
H.
I.
—
67.04
H -
7.43
C
—
—
67.11
7.58
ergab, also von auffallend geringerem C-Gehalt war.
es in verd.
HCl
gelöst, mit
nach dem Auswaschen
Ammoniak
gefällt,
—
Ich
habe
den Niederschlag
aus Weingeist umkrystallisirt,
und
es
dann nach der Formel Cao/^iaiVO zusammengesetzt gefunden.
Es wird
die Richtigkeit der
ringsten verdächtigen,
Angaben Laurent's
wenn
Vermutbung ausspreche,
seine
ich
nicht
im Ge-
nach diesen Erfahrungen die
Formel basire sich
vielleicht auf
Digitised by the Harvard University, Download from The BHL http://www.biodiversitylibrary.org/; www.biologiezentrum.at
270.
.
ein Cihchonin,
das möglicher Weise
eine
geringe
um 4
chotin enthalten hat, dessen Kohlenstoff
und wovon daher sehr wenig hinreichen wird,
Menge Cin=
pCt. geringer
die
ist,
Formel koh-
lenstoflfärmer zu machen.
+
ist,
Es wird, bevor die Arbeit über das Ci ganz geschlossen
jetzt noch am Orte sein, eine Formel zu entwickeln, die
von den durch die genannten Analytiker aufgestellten
in
abweicht, meinen Analysen jedoch eigentlich zukommt.
Wenn
Regnault'sche
mich, wie oben erwähnt, für die
etwas
ich
entschied, so
geschah es nur, weil auch meine Resultate dieser am nächsten
stehen
;
berechnet
man zu
ihnen aber die Formel
:
Cw Äas
iVa O3,
so lauten die Zahlen hiezu:
C =
H=
N=
=
78.18
7.49
9.12
5.21
100.00,
wornach
geringen Differenzen ganz
die
durch die unvermeid-
lichen Fehlerquellen organischer Analysen erklärt sind, bei denen
der Kohlenstoffgehalt meist etwas zu niedrig, der Wasserstoff
hingegen zu hoch gefunden wird.
Dem
entsprechend
dann auch das Platindoppelsalz:
ist
Berechnet
(7^Q
Hjs
N,
0,
Cl,
Pf,
— 33.38
— 3.48 ~ - - - ~
- - — 27.42 —
= (C40 Has ^z O3)
Dass
in
dieser
27.38
—
27.34
+ (Ch Hz) + iPh Ck)-
Formel
auf
1
Cinchonin
% Platinchlorid
kommen, kann dadurch erklärt werden, dass das Salz überhaupt
erst bei Zusatz von
HCl
gebildet wird.
Es wird mein nächstes Bemühen
scheidendes zu ermitteln.
sein, hierüber ganz Ent-
:
Digitised by the Harvard University, Download from The BHL http://www.biodiversitylibrary.org/; www.biologiezentrum.at
271
über die Seh wefelcy an - Verbin d ungen
des Acetons und Met aceto ns," von Dr. H. Hlasiw etz.
„Notiz
Bei einem Vergleiche der Formeln des Senf-, Knoblauch-
und Asa fötida-Oels mit denen des Acetons und Metacetons, liegt
der Gedanke eines näheren Zusammenhanges dieser Verbindun-
gen unter einander sehr nahe.
Besonders unterstützt wird eine Vermuthung der Art durch
die
Oxydationsproducte der drei erstgenannten Oele, unter de-
nen sich dieselbe Säure findet, die das Metacetou bei gleicher
Behandlung
Was
die Metacetonsäure.
liefert,
das Senf- und Knoblauchöl mit einander gemein ha-
ben, unter welchen
Umständen auch aus dem Asa fötida-OeleSenföl
hervorgeht, haben frühere Untersuchungen gelehrt und gezeigt,
dass es zunächst eine Substitution des Schwefels durch
Schwe-
Verbindung mit dem Radicale C^H^
jener interessante Körper immer wieder hervorgeht.
felcyan ist,
wodurch
in
Es war daher mit Grund anzunehmen, dass, wenn man das
in passende Cyan- Verbindungen überfüh-
Aceton und Metacetou
am
ren könnte, solche wahrscheinlich
geeignetsten seien, diese
Frage zu beantworten.
In seiner
Benzoil's hat
keit derartige
Untersuchung der Schwefelcyan-Verbindungen des
Quadrat
einen neuen
Weg
gezeigt, mit Leichtig-
Verbindungen zu erzeugen, ein Weg, der zu die-
sem Ende auch schon
bei der Untersuchung des Asa-Oels,
wenn
gleich ohne Erfolg, eingeschlagen wurde.
Das Verhalten des Acetons und Metacetons
war aber noch zu
in solcher
Weise
ermitteln, und bei der Aehnlichkeit ihrer
sammensetzung konnte man hoffen
,
hier
Zu-
zu verbindenden Re-
sultaten zu gelangen.
Und
wohl
in
der That
krystallisirte
Schwefel und Stickstoff enthaltende Verbin-
dungen zu erzeugen
diren^
gelingt es nach diesem Verfahren zwei
,
die
wir eben bemüht sind
näher
zu stu-
und über deren Entstehung vorläufig nur noch Folgendes
bemerkt
sei
Ammoniak, Schwefelkohlenstoff und Metaceton oder Aceton,
in
gewissen Verhältnissen gemischt, und
ihrer gegenseitigen
zer
Zeit
eine
in
passenden Gefässen
Einwirkung überlassen, erzeugen nach kur-
blättrig
eisartig
krystallisirte
Verbindung,
die
Digitised by the Harvard University, Download from The BHL http://www.biodiversitylibrary.org/; www.biologiezentrum.at
%7%
nach längerer Zeit wieder verschwindet, und grössern, gut ausgebildeten Krystallen Platz macht, die fortwährend an Körper
zunehmen, und unter Umständen eine beträchtliche Grösse erreichen können.
Besonders
man
sie mit
gilt diess
Aether,
tronengelber Farbe
in
von der Aceton=Verbindung,
dem
ist,
sie unlöslich ist,
die,
wenn
abwäscht, von
ci-
und einen Zwiebelblättern ähnlichen Ge-
ruch besitzt.
Die Metaceton - Kristalle sind kleiner
aber weisser
,
—
von grösserem Löslichkeits - Vermögen.
,
und
Beide Verbindungen
sind im Stande, mit gewissen Metallsalzen Doppelverbindungen
einzugehen,
die für die Ermittlung ihrer Constitution passende
Anhaltspuncte abgeben werden.
Ueber
derselben mit Quecksilberchlorid
eine
,
sowie auch
über die reinen Substanzen für sich, haben wir bereits mehrere
analgetische
Daten
Zusammensetzung
gesammelt
die aber
,
,
bevor ihre rationelle
nicht mehrseitiger untersucht
ist,
noch unan-
geführt bleiben mögen.
Diese
des
mitzutheilen hoffen wir jedoch
Ausfuhrlicheren
recht bald im Stande zu sein.
„Analyse einer Verbindung von Chlornikel-Ammoniak mit salpetersaurem Nikeloxyd - Ammoniak"
von Robert Schwarz.
Die Verbindung
ist
in
schön azurblauen, ziemlich grossen
Oktaedern krystallisirt , wird an der Luft etwas feucht, ohne
aber zu zerfliessen und riecht schwach nach Ammoniak.
—
Die qualitative Analyse wiesNikel, Chlor, Ammoniak und Salpetersäure nach.
—
Auf Kohle
verpufft das Salz, in der Glas-
röhre über seinen Schmelzpunct erhitzt,
es
Wasser und Ammoniak
verliert es,
seine
entlassen,
Untersalpetersäure mit einem heftigen Stoss.
keit
im Wasser
ist
ziemlich gross
,
nachdem
Salpetersäure
—
als
Seine Löslich-
aber die Lösung
ist
von
ausgeschiedenem Nikeloxyd trübe. Durch Kochen wird ein grosser
Theil des Nikeloxyds und des
Quantitativ
gerällt, geglüht
Ammoniaks abgeschieden.
wurde zuerst das Nikel
und gewogen.
—
als
Nikeloxyd mit Kali
In einer zweiten Portion wurde
nach dem Ansäuern mit Salpetersäure durch salpetersaures Sil-
,
Digitised by the Harvard University, Download from The BHL http://www.biodiversitylibrary.org/; www.biologiezentrum.at
273
beroxyd das Chlor,
durch Platinchlorid das
in einer dritten
Ammo-
niak bestimmt.
Eine Verbrennung mit Kupferoxyd und vorgelegten Kupfer-
spanen
den Wasserstotfgehalt
lieferte
Wassers
des
und
des
Ammoniaks.
Zur Bestimmung der Salpetersäure wurde so verfahren, dass
bestimmte Menge des Salzes mit überschüssigem Barytwasser bis zur gänzlichen Vertreibung des Ammoniaks gekocht
eine
wurde
;
nachdem dann durch Kohlensäure der überschüssige Baryt
war, wurde der nunmehr
entfernt
bariuni
und
salpetersaurer Baryt
—
dünnte Schwefelsäure ausgefällt.
Verbindung war gekannt;
es
in
der Flüssigkeit als Chlor-
befindliche Baryt
Die
Hess
Menge
des Chlors der
demnach
sich
durch ver-
die
ihm ent-
sprechende Menge Barium durch Rechnung finden und aus dem
Reste von salpetersaurem Baryt die Salpetersäure ausmitteln.
—
Der Sauerstofi'gehalt ergab sich aus dem Verluste.
a) Bestimmung des Nikels
o
„
.
1.011 Subst. gaben 0.2211 Nikeloxyd,
1.014
5>
>>
0.105
0.972
>J
5J
0.112
AmmoniaksO 565
J>
J>
1.822
„
Wassers
0.545
>5
3>
0.317
Wasser
„
Salpeters
1.107
J3
55
0.899
schwefelsaur.
„
,
,
Chlors
.
.
:
o
»
Chlor Silber,
5)
Platinsalmiak
=0.1144
Stickstoff,
Baryt.
[u 10
1
T heilen:
gefunden
bereclmet
15IV
—
-
61ff
-
61.0
6.0
220
—
176.0
17.3
—
—
—
—
—
—
1013.0
98.7
-
6N0,
7Ni
Cl
Entsprechend der
(3iVÄ3 +
die die
Ni
Cl) +
324.0
""3179^
206,5
20.3
35.5
3.5
210.0
20.7
31.6
20.1
2.8
20.2
6.4
17.5
98.6
Formel
6{2NH,, NiO, NO, + HO)
Verbindung des Chlornikel-Ammoniaks
und des salpetersauren Nikeloxyd- Ammoniaks
mathem. naturw.
Cl. Jahrg. 1850. III. Heft.
lOHO
~3N H^ Ni Cl,
mit 10 HO ver-
einigt darstellt.
Sitzb. d.
+
19
:
Digitised by the Harvard University, Download from The BHL http://www.biodiversitylibrary.org/; www.biologiezentrum.at
274
Von Herrn
Tschudi,
v.
corresp. Mitglied
,
folgende
ist
Mittheilung eingegangen
Vor vierzehn Tagen übergab mir
Schweiz dnrch
der, den
Reisenden
in
der
sein Hotel auf der höchsten Spitze des Sentis sehr
bekannte Rathsherr
Dörig
in
Appenzell beifolgende Stücke von
Dopplerit, die er in seinen Torflagern beim
Bade Gonten, eine halbe
Stunde vom Dorfe Appenzell gefunden hat. Nach seinen Angaben
durchsetzt dieses Fossil die Torflager in vielen Gängen, von denen
der stärkste fünf Zoll breit
liegt.
ist
und schon neun Fuss
tief
zu Tage
Die Gänge sind so zahlreich, dass in diesem Lager binnen
Kurzem mehrere Wagen damit beladen werden
Ausgraben hat nicht
könnten.
Das
die geringste Schwierigkeit, indem der
Dop-
Hand aus den ihm
plerit ohne irgend ein Instrument, bloss mit der
umgebenden Torfe gelöst werden kann.
Herr Ritter
v.
Hauer,
corresp. Mitglied, beschloss den in
der Sitzung vom 21. Februar begonnenen Vortrag und übergab
über denselben nachstehende Abhandlung:
„Ueber die Gliederung der geschichteten Gebirgs=
bildungen in den östlichen Alpen und den Karpathen."
Erst seit kurzer Zeit hat man den Versuch begonnen, durch
ein
genaues Studium der organischen Reste die Kenntniss der
der Alpen zu
geschichteten Gebilde
Untersuchungen wird es bedürfen,
unterstützen.
Noch
vieler
gelingen kann, die all-
bis es
gemeinen Namen von petrographischer Bedeutung: Alpenkalk,
Wienersandstein, Grauwacke
u. s.
Gebilde von sehr verschiedenem Alter
in sich fasst,
drängen
,
weit genug
Bedeutung besitzen. Doch
in
man
derselben
noch unmöglich
auf
graphisch darzustellen,
ausgedehnte
Liste
,
Karten
so
ist
auch
lässt sich
,
die eine
jetzt
schon
die Älannigfaltlg-
unseren Alpen nicht geringer
einem anderen Gebirgszuge der Welt,
gegenwärtig
einzelnen
ist
gekommen, um zu erkennen, dass
keit der Formationen
auch
ganz zu ver-
und Benennungen an ihre Stelle zu setzen
richtige geologische
in irgend
w., von denen jeder
ist,
als
und wenn es
die Verbreitung jeder
nur
annähernd
richtig
doch schon eine ziemlich
von durch Verschiedenheit der organischen
Reste bezeichneten Gebirgsgliedeni aufzählen, deren Reihenfolge
von unten nach
oben
theilvveise
durch direete
Beobachtungen
Digitised by the Harvard University, Download from The BHL http://www.biodiversitylibrary.org/; www.biologiezentrum.at
275
theihveisc
erwiesen,
durch paläontologisclie Griimle mehr oder
weniger wahrscheinlich gemacht
ist.
Die folgenden Blätter enthalten einen Versuch, durch Zuder in den letzten Jahren von verschiedenen
sammenstellung
den Gebirgen der österreichischen Monarchie angestellten einzelnen Untersuchungen diese Liste herzustellen. Hauptsächlich die im Verlaufe des vorigen Sommers auf Kosten der
Geologen
in
Akademie
kais.
der Wissenschaften
unternommene
Rundreise
durch die österreichischen Alpen und einen Theil der Karpatheu
bot mir die Möglichkeit, diesen Versuch zu unternehmen.
I.
Paläozoische Formationen.
1. Silurisches
An
einer einzigen Localität
System.
wurden bisher
chischen Alpen Fossilien entdeckt
,
den österrei-
in
die mit Sicherheit
dem
silu-
rischen Systeme und zwar der oberen Abtheilung desselben zu-
gerechnet werden können.
Die schwarzen Schiefer von Dienten bei Werfen im Salz-
burgischen
die in Begleitung der Spatheisensteine
,
vorkommen,
verwandelte Molluskengehäuse, unter
enthalten in Schwefelkies
welchen Cardiola interrupta Brod., Cardium gracile Münst.,
dann mehrere Arten Orthoceras sich erkennen lassen*).
Die innige Verbindung
der
erwähnten
Schiefer mit
teren ebenfalls
tet
hen
man
dem
silurischen Systeme angehören und betrach-
Analogie des Vorkommens, so wird man nicht anste-
die
auch die übrigen
,
den
dass die letz-
Eisensteinen von Dienten macht es unzweifelhaft,
am Nordabhang der
Centralalpen hin-
ziehenden Spatheisensteingebilde, mögen diese nun als Lager oder
wie die Untersuchungen des Herrn Directors
scheinlich
machen, wenigstens theilweise
ten sein,
dem
Tunner
als
") es
wahr-
Gänge zu betrach*
silurischen Systeme zuzuzählen.
dem
unseren geognostischen Karten unter dem Namen Grauwacke
Alle diese Spatheisensteinmassen liegen eingebettet in
auf
1)
Hauer,
Berichte über die Mittheilungen von Freunden
schaften in Wien.
^)
Tunner,
bis
VI.
I.
p.
der Naturwissen-
187.
Jahrbuch für den österreichischen Berg- und Hüttenmanu.
Jahrgang, p. 399.
19 *
III.
Digitised by the Harvard University, Download from The BHL http://www.biodiversitylibrary.org/; www.biologiezentrum.at
aufgeführten Zuge
West von der Nähe von
der rou Ost nach
,
Neunkirchen angefangen
gegen Hall
bis
in
Tirol streicht und
Sandsteinen und Conglomeraten besteht; die
aus Thonschiefer,
Spatheisensteine finden sich beinahe durchgehends in den oberen
Formation, wie man bei
Abtheilungen dieser ganzen
oder
rande derselben,
in
dessen Nähe
Grauwackenzug kann daher
Dieser ganze
erkennt.
keinem
in
dem im
am Nord-
Allgemeinen nördlichen Einfallen schon an ihrer Lage
jünger
Falle
als
das
obere silurische System sein ; sehr möglich und bei seiner grossen
Mächtigkeit nicht
dagegen
unwahrscheinlich,
es, dass er
ist
auch die mittleren und unteren Abtheilungen dieses Systems
in
den Alpen repräsentirt.
Ausser
Dienten sind noch
in
erz und Vordernberg in einem
am Erzberg zwischen Eisender mit dem Späth-
Kalkstein
zusammenhängt, Fossilreste gefunden Worden. Es sind
eisenstein
Stielglieder von Crinoiden, die jedoch bisher noch
bestimmt werden konnten. Auch hei
Mure hison
alpe fand
*)
nicht
Tweng am Fusse
Krinoidenkalk.
Ob von den sogenannten Grauwackengesteinen der
chen Abdachung der österreichischen
ihres Alters mit
näher
der Tauern-
Alpen
einige
denen des nördlichen silurischen
sammengestellt werden können,
ist
den, die Herr Dr. Constantin
v.
Herr von
Mo r
Ettingshausen
antiguus Sternb. erkannte.
Es
Zuges zu-
noch nicht ermittelt.
berda, östlich von Tolmein in Krain, fand
findet sich
als
diese
südli-
Betreff
in
Zu Podot
1
/^^mcoi-
Chondrites
Species im
Uebergangskalk der Insel Linoe bei Christiania, einem Gestein,
von dem es selbst noch nicht genau bestimmt scheint, ob es zum
silurischen oder devonischen
Systeme zu zählen
ist.
In
den Alpen,
westlich von Schwatz, fehlen die silurischen Schichten gänzlich
und auch weiter
men noch
östlich in den
nicht nachgewiesen.
2.
Der Kalkstein, der
lich
Karpathen hat man ihr Vorkom-
Devonisches System.
die Spitzen des
Plawutsch-Berges west-
von Gratz zusammensetzt und ebendaselbst
nannten
Steinbergen
grosser Anzahl.
*) Transactions
Am
of the
vorkömmt
,
enthält
häufigsten und
am
in
den soge-
organische
Reste
in
besten bestimmbar sind
London geological Society, 1831.
p. 306.
:
.
Digitised by the Harvard University, Download from The BHL http://www.biodiversitylibrary.org/; www.biologiezentrum.at
27?
doch fehlen auch Bivalven und Cephalopoden nicht,
die Korallen,
wie man an den Steinen des
den Brüchen
in
Strassenpflasters
Grata,
in
die
den Steinbergen entnommen sind, sieht.
Die folgenden Formen wurden bisher bestimmt.
Orihoceras sp. indet.
CyrtoceraSy eine Schale von 6 Zoll Durchmesser, die Herr
P rangner in einem Pflastersteine in Gratz entdeckte und die
für die Sammlung des montanistisch-geognostischen Vereins ausgehoben wurde.
Clymenia laevigata Münst.
Eine von der Seite elliptisch
zusammengedrückte Schale dieser Art befindet sich im Besitz des
Herrn Prof Unger,
C. elliytica
sie
ist
In
jeder Hinsicht der von
genannten Art, die aber selbst von
specifisch nicht
verschieden
ist,
den und Acephalen hat Herr
Münster
laevigata
Von Korallen Crinoi-
gleich.
Unger
Prof.
C7.
')
folgende Arten
bestimmt
Gorgonia infundihuUformis
Go
1
d
Stromatopora concentrica
„
Cyathophyllum explanatum
„
turhinatmn
„
5,
hexagonum
,,
,,
caespitoswn
„
„
Calamopora spongites
polymorpha
,,
Heliopora intersiincta
f.
,,
„
Bronn.
Cyathocrinites pinnatus
Pecten grandaevus
G
o
1
d
f
,?
Inoceramus inversus Münst.
Ueberdiess
citirt
Murchison
^) darin
Goniatiten.
Von diesen Arten wurden die characteristische Clymenia
der Inoceramus inversus, das Cyathophyllum exlaevigata
,
planatum und hexagonum bisher nur
in devonischen
Bildungen
aufgefunden, Stromatopora concentrica, Cyathophyllum turhi-
natmn und caespitosum, Calamopora spongites und polymorphUj endlich Cyathocrinites pinnatus fand man sowohl in siluri*)
Schreiner.
Umgebung von
Gemälde der
Naturhistorisch- statistisch -topographisches
Gratz. P. 69.
3) Quartely Journal of the
London
geol. Society Vol. V.
p.
I.
pag. 163.
Digitised by the Harvard University, Download from The BHL http://www.biodiversitylibrary.org/; www.biologiezentrum.at
278
sehen als devonischen Schichten und einige davon nebsthei noch
Kohlenformation; Heliopora interstincta kennt man bis-
in der
her nur aus silurischen Schichten, und Gorgonia infundibuU-
formis nur aus dem Zechstein.
wird demnach wohl
Es
mit
grösster Wahrscheinlichkeit
der Kalkstein des Plawutsch und
Systeme
schen
zugezählt
muss man dann auch
gangskalk
dem devoni-
der Steinherge
werden
können,
und
eben
ganzen auf unseren Karten
die
Massen,
bezeichneten
von Gratz ausbreiten, ziehen, denn
sie
dahin
Ueber-
unmittelbar
sich
die
als
IV.
W.
stimmen nach Morlot
*}
überall mit denen des Plawutsch, der in ihrem südlichsten Theile
liegt,
Auch fand hier Herr
überein.
von Peggau
Merian
F.
den Uebergangsgebilden
in
Ob noch andere
Crinoidenstielglieder.
fossile
der
^J nördlich
Korallen und
auf den Karten als
„Uebergangskalk" bezeichneten Gesteine hierher zu ziehen
sind,
noch nicht ermittelt.
ist
dem
Unter
Morlot
erwähnten
devonischen
Kalkstein
der Thonschiefer von Uebelbach, Stübing
nach
liegt
der
u. s. w.,
weiter östlich über Feistritz, Serniach, Aschau bis gegen Birkfeld
auf den Karten
dieser,
als
Er ist demnach jedenfalls älter
seines Alters noch
Bestimmung
nähere
angegeben
doch
eine
ist
ist.
nicht möglich.
In
den westlichen Alpen
und
den Karpathen hat man
in
devonische Schichten bisher nicht nachgewiesen.
3.
a)
Köhlensystem.
Kohlenkalksteine.
Die so2:enannten Grauwacken
sich
und Grauwackensehiefer, die
im Nötschgraben westlich von Kreuth bei Bleiberg
ten an jener Stelle,
strömt,
um
sich
wo
dann
in
;
die
zahlreichen Fossilien
Herr Professor de
^)
Kärn-
den Gailfluss einzumünden, vorfinden,
gehören paläontologisch betrachtet,
kalkstein
in
der Nötschbach von Norden nach Süden
Koninck
unzweifelhaft
dieser
zum Kohlen-
Gebilde
hat
eben
einer genauen Untersuchung unter-
Erläuterungen zur geologisch bearbeiteten Section VIII. der Generalquartiermeisterstabs-Specialkarte von Steiermark und lllyrien. P. 10.
^) Berichte
über
die
Basel 1844. P. 42.
Verhandlungen
der naturforschenden C^esellschaft
zu
Digitised by the Harvard University, Download from The BHL http://www.biodiversitylibrary.org/; www.biologiezentrum.at
279
deren Ergebnisse
zogen,
4.
der
vollständige Liste
Eine
im
Hantle der
Abhandlungen
naturwissenschaftlichen
Haid ng
i
auCgeiiindenen
er'schea
werden
nütgetlieilt
Reste
ist
sollen.
dort zu
erwarten. Als besonders
bezeichnend für den Kohlenkalk sollen
hier nur die zahlreichen Producte hervorgehoben werden. Am
häufigsten unter ihnen
P. latissiinus Sow.
ist
Im innigsten Zusammenhange
führenden Schichten stehen
Ueberall
schiefer.
sieht
mit
diesen
man
im Nötschgraben
diese
ersteren regelmässig alterniren, so dass
fühlt,
sie
auch
als
versteinerungs-
die sogenannten Diorite und Diorit-
man
mit
den
sich sehr geneigt
dsm Kohlensysteme angehörige und durch
spätere Metamorphose veränderte Sedimentgesteine anzusehen.
Eine
zweite Localität, an
welcher
Fossilien
des
Kohlen-
kalksteines vorkommen, entdeckte Herr von IVIorlot im Lepina-
Thale bei Jauerburg*), die Formen sind denen von Bleiberg ganz
ähnlich, die
folgen
,
Bestimmung der einzelnen Arten kann aber
wenn de K
o n
i
erst er-
n c k's Arbeit über die Letzteren voll-
endet sein wird.
b)
Kohlenschi efer und Sandstein.
Auch hierher können wieder nur wenige
locale Gebilde aus
den östlichen Alpen mit voller Sicherheit gerechnet werden.
Am
besten bekannt darunter sind die Schiefer und Sandsteine, wel-
che in der
Umgebung
der Stangalpe bei Turrach an der Gränze
von Steiermark, Kärnten und Salzburg mitten
Nach
alpenkette vorkommen.
findet sich daselbst auf Gneiss
ein
in
der Central-
Prof, Ungei-'s Untersuchungen *)
und Glimmerschiefer aufgelagert
3000 Fuss mächtiges Sandsteingebilde mit untergeordneten
Anthrazit-Lagern, in
liche Calamiten
dessen Schichten hin und wieder undeut-
vorkommen. In den oberen Theilen
Gebilde wenig mächtige Schichten
enthält diess
von schwarzem glimmerrei-
chen Schiefer eingelagert, in welchem an 50 verschiedene Spe-
von Pflanzen vorkommen. Es sind darunter vier Arten Ca-
cies
lamiten, die Stigmaria ficoides,
rien,
^)
Annularia
2 NeuropteriSy 18 Pecopteris,
K, k. montanistisches Museum,
^) Steiermark, Zeitschrift,
Bd. VI,
1
fertilis,
13 Sigilla-
SphenopteriSj 5 Lepi-
Digitised by the Harvard University, Download from The BHL http://www.biodiversitylibrary.org/; www.biologiezentrum.at
ä80
dodendren
ii.
s.
w.
durchaus Arten
die bezeichnend für die
,
Nur
eigentliche Steinkohlenformation sind.
eine Lias-Pflanze die
Pecopteris, Whitbiensis befindet sich darunter.
Das ganze Gebilde gehört unzweifelhaft der Steinkohlenformation an. Eine zweite Localität, an welcher das Auftreten derselben Formation
wenigstens
sehr wahrscheinlich
Nötschgraben, westlich von Bleiberg
in
ist
Kärnten; die
,
der
ist
zur Koh-
lenkalkforraation gehörigen Sandsteine und Schieferschichten fallen daselbst alle nach Süden, ihnen ist
am Ausgange
des Gra-
bens bei der sogenannten windischen Mühle ein Schiefer, den
man
auf den ersten Anblick für älteren Thonschiefer anzusehen
ge-
neigt
deutlich aufgelagert.
ist,
Sehr wahrscheinlich wird es durch diess Lagerungsverhältniss und durch die Gesteinsähnlichkeit, dass diese Schiefer mit
jenen der Stangalpe, die gerade nördlich von ihnen liegen,
zu
Noch muss hier erwähnt werden dass sich
Sammlung des Hrn. von Rosthorn, in Klagenfurt, ein
Lepidodendron aus der Gegend von Bleiberg befindet, und dass
parallelisiren sind.
,
in der
Morlot
Hr. von
in
den Dachschiefern von Watschig, westlich
von Hermagor im Gailthale, Crinoiden ganz ähnlich jenen aus
dem Nötschgraben
auffand.
Im Lepinathale bei Jauerburg endlich
entdeckte Hr. von
Morlot
lenkalke liegen,
einen Farrenabdruck
in
den Schichten, die über dem Koh,
den Herr Dr. G.
Et-
v.
g s h a u s e n als Alethopteris Defrancii G ö p p. eine auch auf der
und in der Kohlenformation von Saarbrück vorkommende Art bestimmte*}.
t
i
n
Stangalpe
In den westlichen Alpen beschäftigen seit langer Zeit schon
die
berühmten Schiefer der Tarentaise am Col de Balme
dann die von Fouilly
gen.
Man
am Südabhange
u. s.
w.,
der Diablerets die Geolo-
findet daselbst viele Pflanzenabdrücke, die specifisch mit
solchen der Steinkohlenformation übereinstimmen, und in ihrer Gesellschaft Belemniten, die aber noch nicht näher bestimmt sind.
Ist
es
wie aus den Untersuchungen
Sismonda, Murchison'^)
*)
~)
u. s.
von E. de
Beaumont,
w. hervorgehen soll, wirklich
K. k. montanistisches Museum.
Quarterty
pag.
174.
Journal
of
the
London
geological
Soeiety
Vol.
V.
p.
^
Digitised by the Harvard University, Download from The BHL http://www.biodiversitylibrary.org/; www.biologiezentrum.at
281
Vorkommens durch eine Falwas Favre'j nnd Andere ver-
nicht möglich die Anomalie dieses
tung der Schichten zu erklären,
man doch
suchten, so wird
Bestimmung des Alters der
hei der
Formation einem halhen Hundert, von den ersten Botanikern ge-
und
nau untersuchten,
Species
auf die
his
herah
bestimmten
Pflanzen niehr Gewicht einzuräumen gezwungen sein, als einer
So gut Orthoceratiten,
noch unbestimmten Belemnitenart.
in
den ausseralpinen Gebirgen
vorkommen
miitionen
im unteren Jura zu linden sind,
wurden, auch
achtet
älteren
in
Der alpinen Trias fehlen
in
auch
sie
in
und
Trias
der
in
gut können
so
Belemniten, die sonst nur his herah
die
den paläozoischen For-
in
den Alpen
in
,
nur
den Alpen
in
die Liasschichten beob-
Gebilden angetroflen werden.
wie
nicht,
M urchis on"}
glaubt;
den Kalksteinen von Hallstatt und Aussee, von denen dieser
Gelehrte
kommen
zugibt,
selbst
sie
Gründe, die
dass
Murchison
zum Muschelkalk gehören"),
sie
häufig genug vor.
Am
aber können die
wenigsten
aus dem Umstände^ dass man in den
westlichen Alpen sonst keine paläozoischen Gebilde kennt, herzuleiten sucht, etwas gegen das Auftreten der Kohlenformation
an den genannten Orten beweisen. Er sucht diess Fehlen durch
Gebirgsmetamorphose zu erklären, und nimmt
alpen
so
auch
in
durch
sicher
spätere
Veränderungen
noch
durch
in
umdie-
muss man
so
,
Districten,
unbekannte
sein sollen, auch einzelne Theile
die Richtigkeit
einwenden
nichts
doch zugeben, dass sehr leicht
birgsmassen
seien
krystallinische Gesteine
in
Kann man auch gegen
ser Hypothese gegenwärtig
Gebilde
vorhanden gewesen, aber
den Westalpen ursprünglich
gewandelt worden.
den Ost-
an, die in
nachgewiesenen paläozoischen
wo grosse Ge-
Einwirkungen
verändert
derselben durch eben so un-
bekannte Ursachen der Veränderung entgangen sein können.
Würde man
endlich die Schiefer der Tarentaise, der Lias-
formation zuzählen, so müssten nothwendiger Weise die Gebilde
der Stangalpe die mit ihnen vollkommen übereinstimmen
selben Bildung zufallen,
^)
Memoires de
la
Murchison am
a.
Londou
0. p.
169.
Geol. Soc, Vol. V. p.
I.
der-
sie kennt,
Soc. de Phys. et d'hlst. natur. de Geneve. T. IX.
^) Quarterly Journal of the
^)
was doch wohl Niemand, der
,
pag.
178,
:
Digitised by the Harvard University, Download from The BHL http://www.biodiversitylibrary.org/; www.biologiezentrum.at
28ä
zugeben kann. Miirchis on übergeht dieselben auffallender Weisie
in seiner neuesten Abhandlung gänzlich.
In den Karpathen kennt
man
bisher keine Gesteine der ech-
ten Steinkohlenformation. Dafür sind sie im Banat wieder ganz
unzweifelhaft vertreten. Unter den Pflanzen von Reschitza ^) er-
kannte Herr
Dr. C.
Ettingshausen
v.
Annularia lon-
die
Bronn.; das Sphenophyllum angustifolium Germ; auch
Lepidendra und Ulodendra darunter. Uebrigcns kommen
gifolia
sind
bei Keschitza aucli echte Keuperpflanzen vor, wie weiter unten
auseinander gesetzt werden
und
soll,
nach
paläontologischen
Gründen muss man demnach in dem dortigen Kohlenterrain zwei
im Alter sehr verschiedene Formationen vermuthen.
II.
Triasforinafion.
zwischen
Gebirgsbildangen
Alle
der Trias
fehlen
in
den Alpen,
dem Kohlenschiefer und
oder sind vielmehr bis jetzt
noch nicht mit Sicherheit nachgewiesen,
handensein
einzelner
derselben
der Trias selbst, die in
nicht
wenn auch das Vor-
unwahrscheinlich
ist.
In
der östlicheren Hälfte der Alpen, und
zwar an der Nord- und Südseite sehr mächtig entwickelt
zwar:
ist^
lassen sich mehrere Glieder unterscheiden, und
1,
Bunter Sandstein.
Die rothen oder bunt gefärbten, glimmerreichen Sandsteine
der Ostalpen, welche auf den meisten geologischen Karten unter
dem Namen
,,
ren grösstentheils
rother
Sandstein"
Die
hierher.
am
aufgeführt werden
bezeichnendsten Versteinerungen derselben sind
NaticeUa costata Münst.
Myacites Fassaensis
Wissm.
Avicula Zeuschneri
„
,,
Venetiana Hau.
Posidonomya Clarae E m m r.
Araucarites Agordicus Ung.
K. k. raontanisUaches Mugeum.
,
gehö-
weitesten verbreiteten und
Digitised by the Harvard University, Download from The BHL http://www.biodiversitylibrary.org/; www.biologiezentrum.at
283
diese Arteu
Alle
sowie noch
manche andere
der nocli nicht genau hcsliinnit sind, oder
Alpen
ausser den
sind
treten
würden daher, an
worden. Sie
und
n»eiir
noch
bisher
aus welchen
nur local auf-
nicht
sich
für
cnlwe-
die
aufgefunden
betrachtet, eine
stamnien,
in
eine
der bekannten Formationen nicht gestatten. Sehr leicht
ist
aber
Einreihung' der Schichten,
Einreihung
diese
bei
Betrachtung
sie
Lagerungsverhältnisse.
der
Sie liegen überall auf den älteren Gebilden auf und sind hauptsächlich
Südalpcn mit dem echten Muschelkalke
den
in
sen Unterlage
bilden,
sie
mit ihm in eine und
dieselbe Formation
der charakteristischen Fossilien,
sis
die
,
verbunden,
innig
so
dass
Posidonomya Clarae und
sie
Mehrere
stellen muss.
ß. der Myacites
z.
des-
,
man
Fassaen-
die Naticella costata kon»-
men sogar beiden Gebilden gemeinschaftlich zu. Ausser den
Namen „rother und bunter Sandstein/' hat
man noch mehrere zum Theil ziemlich allgemein verbreitete
Namen für die in Rede stehenden Gebilde angewendet. So
schon angeführten
nannte
sie
Li 11
schnitte
aus
niann:
die
bei
Beschreibung
den Alpen
seiner
„Schichten von Seiss,"
unteren Theil der letzteren
u. s.
classischen
von Werfen,"
„Schiefer
die
doch bilden
sie
Durch-
Wissnur den
w.
Die östlichsten bekannten Localitäten, an welchen der bunte
am Nordabhange der Alpen
Sandstein mit seinen Fossilien
sind
tritt,
bach
Rosenthal
südlich
^)
und Ratzenberg
3)
Westen
findet
steiner See
man
s) östlich
sie bei
} bei Eisenerz
von Buchberg.
Reichenau,
,
wo
auf-
von Grünbach, dann Pfennig-
sie
bei
Weiter nach
Neuberg, Leopold-
organische R,este
serer Zahl als gewöhnlich einschliessen.
in
grös-
Bei Annaberg und in
der Abtenau,
bei Werfen, bei Berchtesgaden
dann in einem
zusammenhängenden Zuge von Dienten in Salzburg bis nach
Schwaz in Tirol. Weiter nach Westen ist der bunte Sandstein
noch nicht mit Sicherheit nachgewiesen. Ob die Sernfschiefer
und Sernfconglomerate der Schweiz dann die Poudingues de
;
,
Valorsine dazu gehören
,
ist
mindestens noch zweifelhaft.
Auftreten des bunten Sandsteines in den Südalpen
mein bekannt,
'*)
die wichtigeren
K, k, montanistisches
Musenm,
Localitäten
sind
ist
Das
so allge-
so genau be-
Digitised by the Harvard University, Download from The BHL http://www.biodiversitylibrary.org/; www.biologiezentrum.at
schrieben
verweilen.
wäre,
dass es überflüssig
,
Es
den Bergamasker Gebirgen
Myacites Fassaensis , Goniatiten
ner bei Recoaro, im Fassathal
seralpe
sehr mächtig entwickelt sind
ben
,
dass
,
im Gebiet von Agordo
,
,
Herr Curioni
w. aufführt *), dass fer-
«. s.
in
in
den
den Umgebungen der Seis=
u, s.
die bunten Sandsteine
w.
und mehr Fossilien
ha-
geliefert
an den reichsten Localitäten in den Nordalpen;
als selbst
noch weiter nach
endlich
den Eisenbergwerken
bei
von wo
ist,
weitesten
welcher Fossilien des bun-
in
gefanden wurden,
ten Sandsteins
am
nur erwähnt werden, dass die
soll
gegen Westen gelegene Gegend,
länger zu
bei denselben
Osten
Kärnten und Krain
in
rothe Sandsteine, welche sehr wahrscheinlich ebenfalls hierher
gehören,
in
auch noch häufig vorkommen, doch fand man bisher
ihnen noch keine Fossilien.
In
den
Karpathen sind rothe Sandsteine an vielen Orten
anzutreffen.
Ob
sie
theilweise
oder
der
alle
Formation des
bunten Sandsteines angehören, muss noch dahin gestellt bleiben,
dass aber der letztere überhaupt in den Karpathen nicht fehle,
ist
durch die neuesten Entdeckungen des Herrn Prof.
festzustellen.
mit Sicherheit
Derselbe
fand
Namen Grauwackenschiefer bekannten
Szalas,
und
des
Eisenbachthaies
bei
in
Pettko
den unter dem
Gesteinen
des
Sehemnitz
Berges
organische
Fassaensis und die Noticella costata nicht zu verkennen sind'^), und ein Exemplar der
letzten Art erhielt das k. k. montanistische Museum von Herrn
Reste, unter welchen der Myacites
Bergrath Fuchs, von Kralowa
2.
Nur
in
in
Gömörer Comitat.
Unterer Muschelkalk.
den Südalpen hat man bisher Gesteine aufgefunden,
welche durch petrographische Beschaffenheit sowohl,
als
auch
durch eingeschlossene organische Reste, mit dem echten ausseralpinen Muschelkalke vollkommen übereinstimmen. Besonders die
Umgegend von Recoaro,
*)
Fassathal,
die
Thäler rings
um
Berichte über die Miltheilungen von Freunden der Naturwissenschaften in
Wien. IV.
")
das
p.
20.
K, k, montanistisches
Museum,
Digitised by the Harvard University, Download from The BHL http://www.biodiversitylibrary.org/; www.biologiezentrum.at
285
die Seisseralpe
und die Gegend von Agordo sind
rungen,
die
in
dieser Be-
Als besonders bezeichnende Versteine-
ziehung hervorzuheben.
auch im Muschelkalke ausser den Alpen vorkom-
men, sind hier zu erwähnen:
Myophoria pes anseris. Br.
Gervillia socialis sp. Schloth.
Pecten discites B
r.
Terebratula vulgaris Schloth.
trigonella
„
„
Buch.
Encrinites liliiformis Mi 11.
gracilis v. Buch.
Spirifer fragilis
,,
Mit ihnen zugleich, sehr weit verbreitet,
Alpen noch nicht beobachtet, sind
ausser den
aber
:
Queust.
Turbo rectecostatus Hau.
Ceratites Casslanus
Myacites fassaensis
Wissm.
Posidonomya Clara Emnir.
Die Schichten
,
in
welchen diese Fossilien enthalten sind,
ruhen auf dem bunten Sandstein und wechsellagern
teren Schichten
steinen,
mit
demselben.
welche weiter unten
ben werden
als
Bedeckt werden
in
sie
den unvon Ge-
„oberer Muschelkalk" beschrie-
sollen.
In den Nordalpen,
und auch hin und wieder
in
den Südalpen
treten an der Stelle des eben erwähnten Muschelkalkes Gesteine
von abweichender Beschaifenheit
Anstatt der wenig mäch-
auf.
tigen in den unteren, oft aber auch noch in den höheren Theilen mit Sandsteinen und thonigen Schiefern abwechselnden, dunkel
gefärbten Kalksteinschichten, wie
man
sie z. B.
im Grödnerthal
finden sich zwischen dem bunten Sandund dem oberen Muschelkalke ausserordentlich mächtige
schön beobachtet,
so
stein
Gebirgsmasseu bestehend aus meist deutlich geschichtetem, sonst
aber homogenem, licht gefärbten Kalkstein^ der
oft
dolomitisch
wird, und von Versteinerungen gewöhnlich nur eine grosse zweiklappige Muschel enthält, welche die
sitzt
*)
und von Catullo^)
Saggio
di
Form
einer Isocardia be-
Cardium triquetrum genannt wurde.
Zoologia fossile delle Provincie Austro-venete.
Digitised by the Harvard University, Download from The BHL http://www.biodiversitylibrary.org/; www.biologiezentrum.at
Ihre genaue generische
Bestimmung
ist
so lange unmöglich, bis
es gelingen wirJ, das Schloss bloss zu legen. Eine zweite grosse
auch bisher nicht näher bestimmte Muschel, die hin und wieder
Cardium triquetrum
das
kommen zusammen
steropoden
welche ich
Loealitäten,
allen
heit hatte,
sind
am
Bleiberg
begleitet
Form
hat die
,
eines
Hemi-
Ga-
Schalen von noch nicht näher bestimmten
auch
cardiuni'^
die
den
mit
selbst
Bivalven vor.
Unter
zu untersuchen Gelegen-
Lagerungsverhältnisse dieses Gesteines in
deutlichsten
zu beobachten.
Die Unterlage bildet
Auf ihm
hier der rothe (bunte) Sandstein.
folgt
der erzführende
Kalk mit dem Cardium triquetrum und bedeckt
derselbe
ist
von den dunklen Schiefern des Muschelmarmors, der die Fossi-
oberen Muschelkalkes enthält. Ganz gleiche Lagerungs-
lien des
wenngleich weniger deutlich,
verhältnisse zeigt,
mit
dem
C. triquetrum an
nimmt also dieselbe geologische
Muschelkalk
untere
in die gleiche
in
der Kalkstein
manchen Stellen der Nordalpen. Er
Südtirol
Position
ein
und muss
,
mit
wie der echte
dem
letzteren
Formationsgruppe gestellt werden, kann übrigens
möglicher Weise eine besondere Etage darin bilden.
Auf
allen
Karten der Alpen, die bisher erschienen sind,
der Muschelkalk unter der Rubrik
Lill nannte ihn „unteren Alpenkalk,"
kalk,"
Wissmann
hing er
Fuchs „Posidonomyen-
„Schichten von Seiss," deren obere Abthei-
den Nordalpen wird er hin und wieder
In
bildet.
ist
„Alpenkalk" mit inbegriffen.
als Iso-
cardiakalk oder „Kalkstein mit der Dachsteinbivalve" aufgeführt.
Catullo
quetrum
gen
kalk,
rechnet
enthalten,
welche sein
oben
Cardium,
tri-
Jurakalk^ und auch die Tiroler Geolo-
ihren „Cardieukalk" theil weise
zählen
die
die Kalksteine,
zum
zum oberen Alpen-
angeführten Lagerungsverhältnisse
in
Bleiberg
scheinen mir jedoch zu evident, als dass ich auf jene Angaben
ein grosses
Gewicht legen könnte; auch
einem von Hrn.
V
1 1
i
ist
nach Pilla*) auf
a angefertigten Durchschnitte der Gebirge der
Care^mm fn^iie^rMm enthaltende Dolomit des Berals die zum Lias gehörigen schwarzen Schiefer
der dortigen Gegend gestellt, wenn auch nach seinen eigenen Beob-
Brianza, der das
ges Godeno tiefer
achtungen der Dolomit im Allgemeinen eine höhereStelle einnimmt.
*) Bull.
Soc. geol.
11.
Ser. T.
V. p.
1065,
Digitised by the Harvard University, Download from The BHL http://www.biodiversitylibrary.org/; www.biologiezentrum.at
287
Noch erübrigt
es,
geographische Verbreitung des un-
die
Am
teren Muschelkalkes anzugeben.
Wien weiter nach Westen
Nordabhange der Alpen von
fortschreitend ist die erste bekannte
sting
«))
der dortige Kalkstein wird unmittelbar von den Schich-
ten der Gosauformation
sowie
bei Hallstadt;
Weiterhin
überlagert.
Laimbachthal
im
Species
sellte
Stahremberg bei Pie-
der
Fundstelle des CarrJium Iriquctruni.
Hieflau
bei
und auf der Spitze des Dachstein
die-
Sees
den sogenannten Oefen
bei
;
man
im Echernthal
Hallstädter
des
der Westseite
au
findet
5
unweit Golling-, im Lavatschlhal nördlich bei Hall; endlich dem
bekannten Puncte, dem Bernhardsthal, das
westlichsten bisher
bei Elbingeralp
In
in
das Lechthal mündet.
in
den Südalpen
Val Ampola
lung
')
'^)
Padua zu urtheilen,
Cardium triguetrmn im
sich
das
uud
nach der Uuiversitätssamm-
findet
Judicarien
in
den Brescianischen, dann
in
zugleich mit
abgerollteu Kalksteiiiblöcken
E, moniliferus
dl
den Bergen
in
Lecco trennen, und
L. von
Buch
C urioni
,
').
In den
lombar=
den Encr. liliiformis und
^)
welche Val Sassina vom Lage
im Val Brembana wies
bei St. Pellegrin
den Gesteinen, welche seine
in
her-
dem Hemicardium zu
Castellan bei Matterello südlich von Trient
dischen Alpen beobachtete
in
Trigonia
#e/^ae enthalten, den Muschelkalk nach; endlich führt
Cardium triquetrum im Dolomit
Berges Godeno
des
Wha-
Pilla das
in
der
Briauza an. Die weite Verbreitung des echten Muschelkalkes in
den Südtiroler und Venetianer Alpen
kannt. Es
rigen
soll
ist
hier nur noch erwähnt
Sommer
gut erhaltenes
aus
einem
zweifelhaft aus den von
werden
Geschiebe des
Cardium triquetrum
Fuchs
als
bereits allgemein be,
dass ich im vo-
Cordevolethales
erhielt,
ein
welches wohl un-
Posidonomyenkalk bezeich-
neten Schichten stammt, uud dass dieselbe Muschel auch zu Peutelstein "}
im Ampezzothale gefunden wurde.
*)
K. k. montanistisches Museiiin.
2)
Sammlung des
Sammlung des
*)
'*)
5)
Tirol,
Menapace
Giulio Curioni,
Tesreni
Memor.
Sammlung des
Sui
Vereines lw Innsbruck.
mont. geogn. Vereines zu Iiuiibnick.
Sammlung des Herrn
triouale.
^)
Tirol, mont. geogn.
letta nel
Tirol, mont.
di
zu Trient.
Sedimento
adunanza
del
I.
inferiore dell' Italia
seplen-
R. Istituto 2. Apr. 1845.
geogn, Vereines zu Innsbruck.
Digitised by the Harvard University, Download from The BHL http://www.biodiversitylibrary.org/; www.biologiezentrum.at
288
Weiter im Osten gehören zum Muschelkalke
wo
factenreichen Schiefer von Raibl,
heliana (Cryptyna Raibeliana
G
1
d
f.)
B
ou e
,
die so petre-
neben der Trigonia Rai~
auch Lyrodon Kefersteini
und der Corhula Rosthorni B o u
e
auch die Trigonia
Whatelyaeh. v. Buch häufig vorkömmt, und zwar nach Herrn
Morlot's Beobachtungen in den oberen Schichten der ganzen
Bildung. Es scheint diese Art von der Trigonia Harpa Münst,
von St. Cassian specifisch nicht verschieden zu sein, wenn
V.
auch bei Betrachtung der Abbildungen beide ziemlich unähnlich
aussehen. Es würden dann die Schichten von St. Pellegrin und
von Raibl eher dem oberen
führende Kalkstein
dem unteren Muschelkalk zuzu-
als
endlich gehören
zählen sein;
hierher der schon erwähnte erz-
von Bleiberg
,
die
bei Jirecka *) mit Naticella costata und
Schichten
von Tastetz
Turbo rectecostatus und
von Potpetsch an der Laibach mit C. triquetrum. In den Schweizer und Savoyschen Alpen sowohl als auch
in
Südungarn
ist
in
den Karpatheu und
der untere Muschelkalk noch nicht nachgewiesen.
3. Oberer Muschelkalk.
Vielleicht
der Alpen
unter allen Gliedern
erscheint diese
Pormationsgruppe unter den mannigfaltigsten Abänderungen was
die
Gesteinbeschaflfenheit
die grösste
Als
betrifft;
zugleich
enthält
sie
wohl
Menge und Mannigfaltigkeit an organischen Resten.
allgemein
bezeichnend
für
die
Schichten
derselben,
und zwar auf der Nord- und Südseite der Alpen könnte man
hervorheben
:
Ammonites Aon Münst. mit seinen zahllosen Spielarten,
A. Jarhas sp.
„
A. Johannis Austriae Klip st.
A. Gaytani Klip st. und überhaupt die ganze Familie der
Globosen.
A. floridus Hau.
Encrinites gracilis L.
In den Nordalpen allein,
täten und in grosser Zahl
v.
Buch.
aber hier an sehr vielen Localis
wurde% beobachtet
Orthoceras alveolare Quenst.
')
Museum zu
Laibacli.
:
Digitised by the Harvard University, Download from The BHL http://www.biodiversitylibrary.org/; www.biologiezentrum.at
289
Orthoceras cluhium Hau.
Ammonites
Broun.
toniatuff
Br.
,,
subumhilicatufi
„
Ncojurensis
„
Mclicrnichii Hau.
Q uens
Nautileii aus der Familie
Bronij.;
I
,
der Aganiteii, Monolis salinaria
dann überhaupt eine ungewöhnlieli grosse Zahl von
Cephalopodeu,
welchen man
unter
den
nebst
oben genannten
Geschlechtern auch Goniatiten, Ceraliten und Belemniten beobachtet. In den
phalopoden
Südalpen sind
seltener
die
,
im oberen Muschelkalke
Arten
meisten
die Ce-
beträchtlich
kleiner,
dafür zeigt sich hier ein staunenswerther Reichthum an Gaste-
ropoden
Acephalen
,
Brachiopodeu
,
,
Echinodermen
Crinoiden
,
und Polyparien, deren einzelne Arten schon vor längerer Zeit
von
Münster
und Klip stein beschrieben wurden.
Die merkwürdige Vereinigung' von Geschlechtern, die sonst
nur weit von einander abstehenden Formationen eigen sind, die
Verschiedenheit des petrographischen Charakters
welchen die
,
Gebilde des oberen Muschelkalkes an verschiedenen Orten darbieten
beobachten,
hindurch jeden Versuch, sie
vereitelten lange Zeit
Gegenwärtig
Normalreihe der Formationen einzuordnen.
in die
genau zu
die Schwierigkeit ihre Lagerungsverhältnisse
;
kann man jedoch die Frage mit ziemlicher Sicherheit
digt
betrachten.
auf
bilde
dem
so innig verbunden
,
auf,
wo man
überall
sie
sie
ihm
dass eine scharfe Trennung ganz unthun-
scheint; endlich zeigen sie einige Fossilien, die im unteren
Muschelkalke der Alpen sowohl
schelkalke
'werden
sie
vorkommen,
Man
ist
Rede stehenden Schichten
zu
formation
schelkalk,
steren
als
auch im ausseralpinen Mu-
den Encrinites
so
gracilis.
Bedeckt
an den meisten Orten (Seisser Alpen) von jurassi-
schen Kalksteinen.
in
erle-
Ueberall liegen die hieher zu zählenden Ge-
älteren Muschelkalk
genauer untersuchte, so insbesondere in Südtirol sind
lich
als
vorziehe
,
als
welches
betrachten,
oder aber Keuper
Namen
daher vollkommen berechtigt,
ein oberes
Glied
die
der Trias-
man entweder oberen Mu-
nennen kann.
Wenn
ich den er-
so geschieht es hauptsächlich, weil in
den Nordalpen auch der eigentliche Keuper mit seinen bezeich-
nenden Pflanzen vorkommt.
Sitzb. d.
mathem, naturw.
Uebrigens
ist
Cl. Jahrg, 1850. III. Hft.
es nicht
äO
unmöglich,
Digitised by the Harvard University, Download from The BHL http://www.biodiversitylibrary.org/; www.biologiezentrum.at
nur eine abweichende Facies des
obere Muschelkalk
der
dass
Keupers
und dass die Seethiere, welche man im Er-
vorstellt
Pflanzen, welche den Letz-
steren findet, gleichzeitig- mit den
charakterisiren
teren
gelebt haben;
,
für
Anschauungs-
diese
weise spräche das Vorkommen von Eq. columnare ^ von welcher
im vorigen iSommer ein Stämmchen zugleich mit
Pflanze
ich
A. Aon
aus
erhielt.
Der obere Muschelkalk
dem
doleritischen Sandsteine der
gen nach und nach
Karten
Allgemeinen
im
er
ist
genannt.
monitenmarmor, doch
folgend,
neben
ten
*)
,
zu betrachtenden LiasCephalopoden
ebenfalls viele
gehören
den Südalpen
In
enthalten,
sogenannten
die
oder Halobienschiefer
Halohia Lommelii
der
AmSchaf-
nennt ihn oberen
den Untersuchungen von
und Wengerschichten
Cassianer
letztere
die
,
damit zusammen.
stellt er,
eingezeichnet.
obersten Abtheilungen
seinem zweiten Pofile wird er
Emmrich
die weiter unten
irrig
und Oxford-Kalke
Alpenkalk
als
in
,
Geolo-
Namen. Auf den geologischen
Profile stellt er die
des unteren Alpenkalkes vor
rother Kalkstein
häutl
erhielt von verschiedenen
viele verschiedene
Nach Lill's erstem
Gegend von Agordo
auch A.
Aon
welch
,
enthal-
dann Catullo's Keuper, Fuchs's doleritischer Sandstein
und Crinoidenkalk, endlich der opalisirende Muschelmarmor von
Auf den Karten des Tiroler geognostischen
Bleiberg hierher.
er als mittlerer Alpenkalk
Vereines
ist
derselbe
Name auch
auf andere Gebilde angewendet,
zum oberen Muschelkalk gehören.
Jura,
ihn
doch wird
bezeichnet,
die nicht
Viele Geologen endlich haben
oder Muschelkalk genannt, je nachdem
Lias
ihre Ansichten über die Formation, der er angehört,
sich
mehr oder
weniger der Wahrheit näherten.
In
den
Nordalpen
findet
der obere
sich
Muschelkalk zu
Hörnstein südwestlich von Wien, zu Neuberg, Spital am Pyhrn,
der
in
Umgebung
aller
Salzwerkc der Alpen,
Hallstatt, Hallein, Berchtesgaden.
als
In den Südalpen findet
zu Bleiberg
*)
zu Aussee,
bei Hall sowohl
im Lavatschthale.
den Umgebungen
in
am Salzberge
als
u.
s.
er sich
derselben,
in
auf der Seisser Alpe und
der
Umgegend von Agordo,
w.
Sammlung des Tivoler geognostischen Vereines.
Digitised by the Harvard University, Download from The BHL http://www.biodiversitylibrary.org/; www.biologiezentrum.at
291
lu
den Schweizer Alpen
,
dann
den Karpathen
in
und
in
Südmigarn wurde der obere i>Iuschelkalk bisher nicht nachgewiesen.
4.
Die Kohlenlager
*
kes
in
Keuper oder unterer Lias.
am Nordrande des sogenannten Alpenkal-
der östlichen Hälfte der nördlichen Abdachung der Alpen
mit den sie begleitenden Gesteinen gehören der einen oder der
anderen der genannten Formationen an. Sie wurden zuerst (1842)
von
Haidinger*)
beobachtet, und sind characterisirt durch eine
ziemlich beträchtliche Anzahl von Pflanzeuresten, deren genaue
Bestimmung man hauptsächlich den Untersuchungen von Unger^)
und Göppert verdankt; die verbreitetsten und bezeichnendsten
Arten sind:
Equisetites colutmiaris Stb.
B r o n g u.
Brongu.
Pecopteris Stuttgardiensis B r o n g n.
Alethopieris dentata. Göpp.
Taeniopteris vittaia
Pterophyllum longifolium
Diese sowohl als auch viele andere Arten finden sieh aus»
ser den Alpen theils im Keuper, theils im Lias und selbst
dem
man es mit einem oberdem untersten der Juraforma-
Unteroolith und lassen es zweifelhaft, ob
sten Gliede der Trias, oder mit
zu thun
tion
hat.
der Schichten auf ältere
Eine Auflagerung
sicher bestimmte Gebilde ist nicht bekannt,
Unterlage kennt,
steine, der auf
besteht
sie
aus
wo man immer
die
versteinerungsleerem Sand-
den Karten bisher unter dem allgemeinen
Namen
Wiener Saudstein mit inbegriffen ist. Dass unter diesem Namen
übrigens auch noch mehrere andere Formationen verborgen sind,
wird sich im Folgenden ergeben. Ueberlagert werden die Kohlenschieferschichten von Kalksteinen,
hören
len.
,
und weiter unten umständlicher geschildert werden sol-
Die Formation selbst ward von den verschiedenen Geologen,
welche
sie untersuchten, bald
die Kohlen,
*) Berichte
-)
welche zum Unteroolith ge-
Keuper
,
bald Lias
genannt
;
für
welche man weder zu den Schwarz- noch zu den
über die
Von Leonhard
u.
Mittli.
v.
Freunden der Naturwiss.
Bronn Jahrbuch für Mineralogie
u.
in
Wien. HI. p. 347.
s.
w. 1848. p,379.
Digitised by the Harvard University, Download from The BHL http://www.biodiversitylibrary.org/; www.biologiezentrum.at
292
Braunkohlen zählen kann^ gebraucht Hai ding er den Namen Al-
Der
penkohlen.
östlichste bekannte Punkt des
geschilderten Formation
zu Sievring-
stein"
bei
ist
Wien.
den von zertrümmerten
Unter
herrührenden Kohlenthcilchen,
Pflanzen
erkannte Hr. Dr. C.
häufig- sind,
vom Stamme
Vorkommens der
der Steinbruch im „Wiener Sand=-
v.
die
demselben sehr
in
Ettingshausen*)
Schuji^en
einer Cycadce, wahrscheinlich von Pterophylluni
longifolium und Wedelstiele dieser Art. Weiter finden sich AI-
penkohlen bei Altenmarkt und Kaumberg', ja wahrscheinlich ge-
hören auch die wenig mäcSitigen Kohlentlötze vom Helenenthal
bei
Baden und
doch wurden an
die südlich von Bernitz hierher,
allen diesen Orten die bezeichnenden Pflanzen noch nicht aufge=
l'unden. Die wichtigsten Localitäten
,
wo
die Letzteren
vorkom-
men, sind Rehgraben bei Kirchberg" an der Bielach, Tonibauer=
Grossau,
Wienerbrückel nördlich von Mariazell,
alpe bei
Ga-
miug, Hinterholz bei Waidhofen, Hollenstein, Pechgraben, Lin-
dau
u.
s.
man
w. Weiter nach Westen kannte
bisher den alpi-
nen Keuper nicht. Sehr interessant in dieser Beziehung erschie=
neu mir daher zwei der bezeichnendsten Pflanzen dieser Formadas Pterophylhim longifolium und der Equiseiites coluni"
tion,
naris'
,
welche
Vereines
in
der
Sammlung des
Tiroler mont. geognost.
zu Innsbruck von Weissenbach
den Pass Gacht zu aufbewahrt werden.
pen, dann in den Südalpen
Kohlen noch nicht
wurde der
beobaclitet.
im Lechthale g;egen
In den Schweizer Al-
alpine
Dass aber
in
Keuper mit seinen
dem doleritischen
Sandstein von Agordo ein Eqiiisetites columnaris sich fand, wurde
schon oben erwähnt. Auch darf hier wohl angeführt werden, dass
der Keuper der neuen Welt bei Basel"} sowohl was die Pflan-
zenahdrücke
als
auch was die Gesteinsbeschaffenheit
ter allen ausseralpinen GebirgsbilHungen
wohl
betrifft
un»
die autt'allendste
Aehnlichkeit mit dem alpinen Keuper darbietet.
In den
Karpa-
then lind in Südungarn wurden bisher noch keine hierher gehö=
rigen Gebilde beobachtet. Unter den Pflanzenabdrücken dagegen,
die
das k. k. montan.
Museum von der
Dreifaltigkeitsgrube zu
Steyerdorf bei Rescliitza im Banat erhielt, befinden sich ausser
^) Berichte über
>*.)
Museum
die Mitth.
in Basel.
v.
Freunden der iNaturwiss.
in
Wien.
VI. p. 42.
Digitised by the Harvard University, Download from The BHL http://www.biodiversitylibrary.org/; www.biologiezentrum.at
293
den schon oben erwähnten echten Steinkohlenpflanzen nach
C
Bestimmung von Dr.
v.
Etti ng's h ause
perpflanzen Eqii. Hoeflianvs. Alet/iopteris dentata
Inm
sp.
11.
u.
s.
Das Gestein, auf welchem
w.
dei*
auch die Keu-
n_,
Pterojthyl-
.
sich vorfin-
sie
den, zeichnet sich durch eine abweichende Beschaft'enheit, beson-
ders durch viele Glimmerschüppchon von jenem aus, auf welchem
und man hat dem-
sich die echten Steinkohlenpflanzeu befinden,
nach
in
den dortigen Kohlengruben höchst wahrscheinlich beide
Formationen vertreten.
III. «luraformatioii.
Unzweifelhaft
gehört
grosser
ein
Theil
der Alpen-
und
Karpathen-Kalke dieser Formation an. und ebenso unzweifelhaft
ist
dass sie in diesen Gebirgen in sehr verschiedene Glie-
es,
der oder Etagen zerfällt, deren
jedes durch besondere organi-
sche Reste characterisirt
Ob aber diese Etagen genau
man in England, Deutschland,
denjenigen entsprechen,
Frankreich
u.
wird.
welche
w. beobachtet hat, muss vorläufig noch dahin*
s.
Von vorne herein
gestellt bleiben.
ist
eine genaue Correspon-
denz nicht sehr wahrscheinlich, denn die detaillirtere Gliederung
der Juraformation
in
auch
ist ja
den oben genannten Ländern,
in
verschiedenen Gebirgszügen
den
eine verschiedene
und
,
in
den von allen übrigen Gebirgssystemen so scharf geschiedenen
Alpen
und Karpathen
ist
man gewiss
vorbereitet, nur
um
so
grössere Diff'erenzen zu finden.
Wenn
demungeaclitet
alpinen Juraformation mit
ser
den Alpen
im Folgenden
Namen
Etagen
einzelne
bezeichnet sind
,
bestimmte Glieder derselben Formation tragen,
so soll damit nur angedeutet werden
geschlossenen Reste denselben noch
,
am
dass
sie
durch die
soll,
und ohne dass jetzt
werden kann
,
wer-
schon mit Sicherheit angegeben
ob sie alle wirklich in der Ordnung
nach oben auf einander folgen,
werden. Die Eintheilung
ein-=
nächsten verwandt sind,
ohne dass ihre vollkommene üebereinstimmung behauptet
den
der
welche aus-
in
welcher
ist grösstentheils
sie
hier
von
unten
aufgezählt
nur auf paläontologi-
sche Merkmale gestützt, genaue Beobachtungen über di6 Lagerungsverhältnisse
fehlen
beinahe
durchgeheiids.
Es
wird
viel-
Digitised by the Harvard University, Download from The BHL http://www.biodiversitylibrary.org/; www.biologiezentrum.at
294
leicht in der
Folge möglich oder nothwendig
sein,
einzelne hier
Gli
getrennt aufgeführte Glieder
wieder zu vereinigen, oder andere
noch weiter zu trennen.
1.
Hieher sind
Lias.
den Ostalpen zu zählen:
in
1. Rothe, seltener graue^ geschichtete Kalksteine mit Ce-
phalopoden. Unter den letzteren walten Ammoniten aus der Familie der Arielen, der Falclferen, der Capricornier, Fimbriaten,
auch aus der derHeterophyllen vor. Als besonders bezeichnend
kann man erwähnen:
A, BucMandi S
o w,
A. Conyheari S o w.
A. raricostaius Zieth.
A. Tiirneri
Sow.
Sow.
A. Heterophyllus
Nautilus aratus Schloth.
Ausserdem
man noch
findet
viele andere, theils schon be=
schriebene, theils noch nicht untersuchte^ theils ganz neue Arten.
Belemniten und Nautilen sind nicht selten; Orthoceren kom=
men
ebenfalls vor,
doch seltener
als
im
oberen
Muschelkalk,
mit welchem die rothen Liasmarmore der Alpen und Karpathen
von vielen Geologen zusammengestellt wurden. Durch das Vorherrschen der Arieten
,
konnte ich bisher leicht
dann durch den Mangel
in
allen einzelnen Fällen
an
Globosen,
die letzteren
von den ersteren unterscheiden.
Ueberall sind die rothen Liasmarmore auf den Karten mit
dem Alpenkalke
Ganz nahe
dorf
ist
vereinigt.
bei
Wien zu
St. Veit *) westlich von
der erste Fundort der
uach Westen findet
man
sie
erwähnten Ammoniten.
zu Losenstein '^)
,
Leobers-
Weiter
im Pechgraben,
zn Adneth^) und Wies^} bei Hallein^ die bekannteste und petrefactenreichste Localität in den Ostalpen, zu Gaisau*), nörd»
*) K.
'^)
^)
*}
k.
montanistisches MuseUiti.
Sammlung des Hrn. Pfarrers Eng^el zu Steyer,
K. k, mont. Maseum.
Sammlung des Museum Francisco = Carolinum zu
Linz.
Digitised by the Harvard University, Download from The BHL http://www.biodiversitylibrary.org/; www.biologiezentrum.at
295
von
lieh
Waid r in o-*), im
im Kuhthale bei Vils
am
Rissthal beim Eingänge ins Lechthal*),
auf der Valfigaraspitze im Stanzerthale
*),
Spitzsteinberg' in Vorarlberg *) u.
Auch
in
s.
^J,
w.
den baierischen Alpen sind die Schichten des rothen
alpinen Lias nicht selten, doch ist es ohne eine Vergleichung der
genau anzugeben, welche von den von
Fossilien nicht möglich,
Schafhäutl"} und Emmrich^) angegebenen
vorkommen
welchen Cephalopoden
,
hierher
Lokalitäten,
gehören.
au
der
In
Schweiz sind die Liaskalke mit Cephalopoden vorwaltend dunkel
Geo-
Sie bilden dort nach der Angabe der Schweizer
gefärbt.
logen beinahe überall die unterste Etage des ganzen Alpenkalkes
und schliessen sich den krystallinischen Schiefern der CentraU
Sehr gut bestimmbare Fossilien führt der
alpen unmittelbar an.
Schweizer Lias,
In
ß. bei Bex.
z.
Südalpen sind rothe Kalksteine mit Cephalopoden
den
die meisten der weiter unten
sehr häufig,
von denen aber
schildernden
Oxfordformation angehören.
Schichten
am Comer-See,
in
Doch
jene
sind
zu
der
denen Orthoceratiten und Arteten
vorkommen*), hierher zu zählen, ferner finden
sich zu Mittewald
im Pusterthal, dann im Fondoasthale*), südwestlich von Trient
echte Liasammoniten.
discheu Alpen
Von
die
ist
vielen anderen Localitäten in den lombar-
Formation noch nicht sicher ausgemittelt,
Curioui, CoUegno, Coquand,
Pilla und Andere mit der Lösung der Frage beschäftigten.
In den Karpathen sind die in Rede stehenden Gesteine
obgleich sich viele Geologen:
sehr häufig und
sehr
sich schon in der
Gegend von Modern'')
Altgebirg und in der Tureczka
entwickelt, und
z.
kommen
**)
Sie
entwickelt.
characteristisch
bei Pressburg, sind in
unweit Neusohl sehr deutlich
an vielen Stellen im Tatragebirge vor,
B. auf der Polane Hutty an den Quellen des Dunajec
Sammlung des mont. geogn. Vereines
*)
Von
3)
Zeitschrift der deutschen geologischen Gesellschaft, Heft 3. p.
*)
Gurion
i.
Filippi
ebendaselbst, p. 865.
v.
und B
r
onn Jahrbuch
Leonbard
und
^)
Sammlung des
*•)
K. k. montanistisches Museum.
^)
Sammlung deg Herrq Din
').
Auch
für Tirol zu Innsbruck.
*)
Leonbard
finden
lür Mineralogie
Bronn
Jahi-bnch
u. s.
1844,
Tir. mont. geog. Vereines.
Hpheaeiier
in
w. 1S44, pag. 6.
Teschen.
263
p,
u. s. vv.
867
und
•
1
Digitised by the Harvard University, Download from The BHL http://www.biodiversitylibrary.org/; www.biologiezentrum.at
296
Ammoniten führenden Kalksteine des Bakonyerwald-
die rotlien
Gebirges bei Dotis gehören zum Lias.
Herr Dr.
Fers1
J. v.
brachte eine reiche Suite der dortigen Versteinerungen in das
k. k. montanistische
thal,
Museum,
die darüber keinen Zweifel lassen.
Die grauen geschichteten Kalksteine von Reifling im Enns-
2.
welchen vor einigen Jahren das ganze Skelett eines
in
Ichthyosaurus gefunden wurde, den Herrni.
/.
v.
Meyer
^)
als
flatyodon Conyb. bestimmte.
Die schwarzen Schiefer
3.
viele Fische enthalten.
Seefeld in TiroL
von
welche
Die häufigsten darunter sind:
Semionotus latus Ag.
Lepidotus ornaius Ag.
speciosus Ag.
„
Pholidophorus pusillus Ag.
Wahrscheinlich
sind
u.
s.
av.
schwarzen
die
zu
trachtet sie als
hierher
zählen.
steins gehörig, der in den lombardischcn
und
tigkeit auftritt
von
Per-
o 11 e
Alpen
Balsamo Crivelli")
in
grosser Mäch-
hat unter den Fossi-
einen Semionoius
einen Lepidotus,
derselben
lien
Schiefer
C
g n o ^} bezu den unteren Schichten des schwarzen Kalk-
ledo hQ\ Laico auch
und einen
dem Palaeosaurus verwandten Saurier gefunden. C u r o n i *)
zälilt das Gebilde zum Lias^ nennt den von Balsamo Crivelli
gefundenen Saurier Lariosaurus Baisami und einen zweiten,
den er selbst auffand
Macromiosaurus Plinii, und gibt an,
i
,
Heckl untersuchte
zum Geschlechte Pholidophorus
dass tiefer wirkliche Triasschichten folgen.
kleinen Fisch,
von dort
einen
gehörig
den er Ph, Curionii nannte.
5
2.
Unterer
Oolitli.
An sehr vielen Orten wurden bereits die Gesteine, welche
dem angegebenen Namen zusammengefasst werden sollen,
unter
Ueberall
ano'etroifen.
1)
V.
Leo
~) Bnllet.
'0
'*)
11
hart! und
Sno.
f/eol.
PoJlfecnicn di
Giornulc
<Jel
sind
es
Bronn,
IT,
Se'r.
dunkel
Jahrbuch
Tom.
I.
p.
gefärbte
lS'i7,
p,
187,
MUemo, Magcfio 1839.
Jaltlvfo,
Lnwihardo
XVL
p,-
J37,
lS|i,
Schiefer
und
Digitised by the Harvard University, Download from The BHL http://www.biodiversitylibrary.org/; www.biologiezentrum.at
297
Kalksteine mit sehr vielen Petrefacten, unlei* welchen folgende
Arten
die bezeichnendsten
als
Pholadomya
Cardinia concinna
werden
hervorgehohen
S
o w.
sjt.
So
aiiliqua
können:
\v.
Modiola plicata Sow.
L a m.
Niicula. rostralis
P hi
iierviUia tor/uosa
1 1.
Pecten lextorius S o w.
Ofttrea
verschieden
aber
0. Marsin',
ähnlich
davon,
Gryphaea incurva Sow.
Terehrahda decorata v. Buch.
Terehratula aus der Familie der Cinctae
,
noch nicht
nä»»
her bestimmt.
Spirifer Walcotli S o w.
Diese und noch andere
kommen
ausser
Oolithe vor, und
würden
w.
s.
der
Fossilien
Alpen
den
u.
theils
im Lias
erwähnten Gesteine
theils im unteren
,
eine Einreihung in jede der beiden For-
mationen erlauben.
Wenn
ich
schieht es nur,
den
hier
um
sie
Namen
Unteroolith vorziehe, so ge-
von den oben
Lias genannten
,
,
rothen
Kalksteinen, von denen sie in petrographischer und paläontologischer Beziehung wesentlich differiren
,
zu unterscheiden.
In
Betreff der Lagerungsverhältnisse weiss man, dass ihre Schichten auf den oben als
Keuper bezeichneten Sandsteinen und Schie-
fern mit den Alpenkohlen aufliegen.
Bedeckt werden
sie theil-
weise von Petrefactenleerem, also bisher nicht näher bestimmbaren Alpenkalk, theils von rothen Ammoniten führenden Gesteinen, die wohl meistentheils zu der weiter unten zu betrachten-
den Oxfordformation gehören.
chen rothen Liaskalken
ist
Ihr Verhältniss zu den eigentli-
noch nicht ermittelt; sollten
sie,
wie
aus einigen Angaben hervorzugehen scheint, wirklich unter ih°
nen liegen
,
so müsste
freilich die hier
gebrauchte Benennung
derselben wieder abgeändert werden.
Auf den
Karten
sind
die hier besprochenen Gesteine als
Alpenkalk verzeichnet. Von den Geologen wurden sie bald Lias,
bald Oolith, von
*)
Emmrich
Gervilliaschichten benannt*).
Zeitschrift der deutschen geologischen Gesellschaft
I,
p,
263,
Digitised by the Harvard University, Download from The BHL http://www.biodiversitylibrary.org/; www.biologiezentrum.at
Wichtigere Localitaten, an welchen der Unteroolith bisher
am Nordabhange der Alpen sind: Gumpoldswo man einzelne Blöcke des genannten
beobachtet wurde,
kirchen unweit Baden,
mit sehr vielen Petrefacten
Gesteines
bei Baden,
wohl,
als
den Beobachtungen
auch nach
demselben
ter
HelenenthaP)
findet*),
im Tunnel durch den die Strasse geführt wurde sowenig
einer
in
Czjzek
von
mächtigen
Schichte
,
hin-
welche
zwischen grauem versteinerungsleeren Alpenkalk eingeschlossen
Gresten
ist,
sau
westlich von Waidhofen
^),
Kessen
®),
^^
eine sehr
silien
Centrica
in
Tirol
wo
,
merkwürdige grosse Terebratula, der T. con-
am nächsten verwandt, vorkömmt, an
Emmrich®)
den baierischen Alpen, die
den Südalpen
In
bei Lienz.
fel
Sehr
zum Theile
viele
vielen Orten in
aufzählt
w.
u. s.
am Rauchko-
sich der Unteroolith
findet
die bezeichnendsten
der Formation von dort werden
silien
Pechgraben ^), Gros-
*),
nebst den oben erwähnten Fos=
Sammlung
der
in
Fosdes
geogn. mont. Vereines zu Innsbruck aufbewahrt. Auch die Fos-
am Comer
von Guggiate
silien
-
See
")
gehören wahrscheinlich
hierher.
Im Banate kommen
die Schichten des Unteroolithes eben-
Von Reschitza besitzt das k.
Exemplare der Pholad. amhigim u. s. w.
vor.
falls
Sicherlich stehen dort die Schichten im
Museum
mont.
k.
Zusammenhange
mit
jenen des Keupers wie in den Nordalpen.
3.
Mittlerer
Gewisse weisse Kalksteine
am zweckmässigsten
mit
voll
,
diesem
Ausser den Terebrateln hat man
Oolitli.
von Terebrateln
Namen
in ihnen
zu
,
dürften
bezeichnen
sein.
bisher noch keine or-
ganischen Reste aufgefunden,
diese selbst sind aber in so un-
geheurer Menge
dass
*)
Hauer,
vorhanden
Wien Bd.
IV. p. 20.
S) K.
1{.
3
K. k. montan. Museum.
')
das ganze Gestein beinahe
Berichte über die Mitthetlungen von Freunden der Naturwissen-
schaften in
—
.
Hof-Mineralienliabinet.
*)
Zeitschrift der deutschen geologischen Gesellschaft,
*)
CoUeguo, Sur
^eoL
2.
Ser.
T.
les
I,
I.
p.
263.
(errains stratifies des Alpes lombardes BulL Soe,
p. 188,
Digitised by the Harvard University, Download from The BHL http://www.biodiversitylibrary.org/; www.biologiezentrum.at
299
bloss aus
Kusammengekittelen vSchalen besteht. Die Zahl
Ihren
der Arten diigegen
wieder nicht sehr beträchtlich
ist
die be-
;
zeichnendsten darunter sind:
T. concinna.
T. spinosa.
T. -pala
B uch.
V.
T. aniiplecta
v.
Buch
u.
\v.
s.
Die ersten zwei der genannten Arien kommen ausser den
Alpen
im
unteren
OolilU,
mittleren
Oolith
Die
vor.
Alpen noch nicht beobachtet.
zuerst
in
nung des
Buch
v.
Mün ster'schen Sammlung
Fundortes
Localitäten in
w elehem Orte der
angetrollen
den
beschrieb
dieselben
ohne genaue Bezeich-
und
,
Die eine derselben
sie
der zweite Vils
seither
sind
zwei
nur
ist
Windischgarsten
^},
an
bergende Kalkstein hin und wieder oolithisch
in Tirol,
südwestlich von Füssen ^J.
Es kommen zwar ausserdem
in
den Alpen noch an anderen
Stellen weisse Kalksteine voll von Terebrateln
sondere
im
auch
ausser
Nordalpen bekannt geworden, an welchen
den
sie sich vorfinden.
ist,
L.
wurden
Arten
seiner Abhandlung über die Terebralein. Er hatte sie
der Graf
in
ausserdem
/.weite
die
iihrigen
am Schalberg
bei Ischl,
am
vor,
so
insbe-
Hilariberg bei Brixlegg, in
der Nähe vieler Salzstöcke der Alpen
u. s. w.,
aber die Arten
sind grösstentheils verschieden von denen zu Vils und Windisch-
garsten, und sind bisher, so wie überhaupt die meisten alpinen
Terebrateln noch nicht näher untersucht.
4.
In
Oxfordthon.
den Alpen und Karpathen wird diese Formation durch
gewöhnlich rothe und häufig Hornstein führende Kalksteine repräsenlirt,
zeichnet
halten.
die
sind,
durch eine reiche
nebstbei
aber
Ihre Unterscheidung
tionen, und
auch
Cephalopoden-Fauna ausgeviele
von den
zwar insbesondere von den
andere Fossilien ent-
übrigen
alpinen
Forma-
tieferen rothen Lias
und
oberen JMuschelkalkschichten, noch mehr aber von dem Neocomien ist oft schwieris: und noch bei weiten nicht an allen Loca-
*)
K. k, montanistisches Museum.
^)
Sammlung des
Tiroler geognostisch=jnon<anistischen Vereines au Innsbruck,
Digitised by the Harvard University, Download from The BHL http://www.biodiversitylibrary.org/; www.biologiezentrum.at
300
litäten
mit
Sicherheit
durchgeführt.
wichtigeren Fundorte werde ich
Bei der Aufzählung der
Gelegenheit haben
,
auf einige
bisher noch nicht aufgeklärte Fälle hinzuweisen.
Als bezeichnende Fossilien sind zu betrachten:
BelemnUes hastatus Blainv.
Ammonites Athleta Phill.
P u s c h.
5,
tatricus
,5
tortisiilcatus
55
Calypso d"0 rb.
55
hifrons
d'Orb.
B r u g.
Lamherti S o w.
Terehratula diphya L. v. Buch.
55
Lam.
55
triangulus
,5
Bouei Zeuschn,
Aptychus lamellosus Münst.
latus
„
,5
Nebstbei findet man
der
milie
Coronarier
Ammoniten aus der Fa-
vorwaltend
und
sehr
Planulaten
viele
Acephalen,
Brachiopoden und Crinoiden. Unter den verschiedenen Arten, die
bisher näher bestimmt sind,
ausser
den Alpen den
fige Auftreten
befinden
Oxford
sich Avohl
characterisiren
viele,
welche
allein das
,
häu-
von Arten, die durch mehrere Glieder der Jura
und selbst der Kreideformation hindurch gehen
erschwert oft
ungemein das sichere Erkennen der genannten Bildung in den
,
Von den oben angeführten Arten kommt der A. hifrons
und der A. tatricus den Bayle mit A. Calypso zu einer Species
Alpen.
^
verbindet, auch im Lias vor, die Terehratula diphya findet sich
Zwar sucht d'Orhigny
Formation unter dem besonderen IVamen
ausser im Oxford auch im Neocomien.
die
Formen aus
letzterer
T. diphyoides als eigenthümliche Species zu trennen; ob aber
Trennung
diese
statthaft
ist,
noch
steht
sehr
in
Frage.
Die
Aptychen endlich finden sich ausser den Alpen im lithographischen
Schiefer,
also
im
weissen
Jura,
der Ap. lamellosus,
oder doch eine ihm sehr nahe verwandte Form auch im alpinen Neocomien.
Auf den Karten
griffen.
den
In
den
italienischen
ist
der Oxfordlhon im Alpenkalk mil
SiUlalpen wird er in Tirol
Geologen
Calcare
rosso
einbe-
Diphya- Kalk, von
ammonitifero von
;
Digitised by the Harvard University, Download from The BHL http://www.biodiversitylibrary.org/; www.biologiezentrum.at
301
Fuchs
am
Cephalopodeninai'iiior. in den Karpathen endlicl»
liäu-
ligsten klippeukalk genannt, doch kann nur ein Theil der Schichten,
welche man mit dem letzteren Namen belegt, hierher gehören.
dem
In
bisher
thon
der iXordalpcn
Theile
östlichen
der Oxford-
ist
an wenig Stellen und auch da noch nicht mit
nur
Die erste
vollkommen befriedigender Sicherheit nachgewiesen.
Localität, welche man hierher ziiehen kann,
Hietzing,
St.
Veit
Wien
von
südwestlich
Localität
dieser
Kalkstein
steiureiche
rothe
dessen
,
wie oben erwähnt, zum Lias gehören)
steine,
bei
mit
zu verwechseln
(nicht
Leobersdorf
von
westlich
St. Veit ^)
ist
Kalk-
der rothe horn-
^
im
Insel
eine
bildet
doch sind seine Lagerungsverhältnisse gegen
Wienersandstein,
Er enthält B. hastatus, Apt.
Ammoniten
aus der Familie der
lammellosus und latus dann
den letzteren nicht blossgelegt.
Planulateii und Coroiiarier. Bei Aussee
und Klausalpe
Marmore
färbte
letzteren
zwei
u.
s.
w.
und
versehlifl'en
Localitäten
viele
dunkel
sich
von Encriniten- Stielen;
voll
Schwersteinen
zu
dann auf der Diirrn")
^),
finden
Hallstatt
bei
'*)
enthalten
den
au
welchen
unter
Petrefaeten,
ge-
roth
werden häufig
sie
dann ein Ammonit aus der Familie
A. Calypso und T. Bouei,
der Fimbriaten nicht selten sind.
Auch
hier
ist
das Lagerungs°
verhältniss zu den umliegenden Gesteinen nicht zu beobachten
die tief roth gefärbten Encriniten-Kalksteine
son")
,
welche
Murehi-
des Mertelbaches bei Gaisau
an beiden Ufern
dortigen Lias -Gesteinen
auf den
gehören wohl
aufruhend beobachtete,
sehr wahrscheinlich auch hierher. Er fand ganz analoge Gesteine
auf
den
Hallstätter-
dadurcii zu
und
dem Schlüsse
Ausseeer
verleitet,
Bergen
-
alle
und
,
wurde
rothen Kalksteine der
Letzteren, insbesondere auch jene, welche oben als oberer
Mu-
schelkalk angesprochen wurden, gehörten zu den Schichten über
dem
Lias.
den
In
bairischen
Schaf häutl
ten hierher.
fer mit
1
—*)
3)
und E
Alpen
mmr
i
gehören
gewiss
c h aufgeführten
Ebenso dürfte weniostens
einige
ein Theil der
Wetzschie-
Aptychen von Enjmrich hierher zu beziehen
K. k. montanistisches
der von
Ammoniten-Localitä-
Museum.
Transact. of the l^ondon geolog. Soc. 2. Ser. Vol.
III,
p.
ol.3.
sein.
Digitised by the Harvard University, Download from The BHL http://www.biodiversitylibrary.org/; www.biologiezentrum.at
302
In Vorarlberg fand
Au
im
Thal
Es eher*) wenige Minuten
Ache
Bregenzer
der
Ammoniten
östlich von
die
,
mit
er
A. Humphriesianus S o w. und A. annularis Schloth. A.
Dunkani Sow. A. Tatricus v. Buch vergleicht, ferner Beleniniten aus der Abtheilung der Canaliculati; also Formen, die mit
denen des alpinen Oxford übereinstimmen.
kommt der Oxford
der Schweiz
In
an
vielen Stellen vor,
so an den Abhängen des Moni, du Chat, in den Bergen östlich
von Vevey, am Dent du Jaman, auch der sogenannte Hochge»
im Canton Glarus und
birgskalk
Appenzell gehört wenigstens
theilweise hieher. in den Südalpen hat Leopold
weite
Verbreitung des
vence
nachgewiesen;
bei
Erba mit
Bei Roveredo
findet
gehören
Pro-
hierher.
Ammoniten
Planulaten,
der Oxford mächtig entwickelt. Die Schich-
ist
regelmässig nach Westen, die unteren Lagen durch
Strassenbauten
neuen
entblösst,
enthalten
sche Formen*) A. inßatus Rein.; A. tatricus
sulcatus
die
w. In den grossartigen Steinbrüchen öst-
u. s.
von Trient
ten fallen
die
T. diphya
sich A. tatricus, A. Athleta,
Familie der Coronarier ^ der Fimbriaten,
aus der
Apt. lamellosus
lich
und
in
die
am Comersee und
rothen Kalksteine
Walcotti
A..
*)
Oxfordthones bis
alpinen
die
Buch^)
v.
d'Orb.
,
dann viele Planulaten
u.
bloss
jurassi-
Pusch; A.
s.
w.
,
torti-
aber keine
T. diphya; in den oberen Schichten finden sich T. diphya und
trianguluSf
Ammonit, am nächsten verwandt dem A, fas"
ein
cicularis d'Orb. Aptychus lamellosus , dann aber auch PtycJio-
dus latissimus, Ananchytes tubcrculatus Defr., endlich hat Herr
Menapace
einen
Hippuriten darin
aufgefunden.
Wollte man
hier die oberen Schichten von den unteren, die entschie-
also
dener Oxford sind, trennen und
würde
die
T.
dem Neocomien zuzählen, so
diphya und triangulus der letzteren Formation
zufallen. In den Sette
Communi, dann
venetianischen Alpen überhaupt, hatte
in
den vicentinischen und
man
lange Zeit die Ox-
ford- und Neocoraienschichten nicht zu trennen vermocht. Durch
*) V.
Leonhard
^) Bullet.
')
*)
und
Bronn,
Soc. geol. 2. Serie T.
Jahrb.
II.
p.
1846.
p.
427.
359.
Sammlung des Tiroler inont. geog. Vereins zu Innsbruck.
Sammlung des Herrn Menapace in Trient.
Digitised by the Harvard University, Download from The BHL http://www.biodiversitylibrary.org/; www.biologiezentrum.at
303
de
Ziguo's Untersuchungen^) wurde
Lösung
friedigenden
nur
überall
wenn auch
der
jene des Neoconüen.
bei Peutelstein *),
des Monte Toroudo ^) bei Agordo
chen Gelegenheit hatte, gehören
In
den Karpathen gehören
die
,
witz mit Aptychen
,
der
einige
zum
Oxford.
als jener
,
aus
dem
von Kuro-
von diesen wird weiter unten die Rede sein.
;
Bouei, Apt. lamelloftus u. s. w.
ner nebst den Jurafossilien auch
;
einzelneu
Andere muss man zum weis-
Der Klippenkalk der Karpathen mit
enthalten
zu untersu-
zum Oxford.
alle
jener von Czettechovvitz mit verschiedenen
ebenfalls
sen Jura zählen
endlich jene
ich selbst
VVienersandstein hervorragende Kalkberge
Ammoniten
höheren,
die
ähnlieh und conform gelagert,
Die Fossilien von Primör''}, von Primo-
von Canipo Croce*),
lano '),
Oxford formation,
petrographisch
öfter
einer be-
z,u
Die tieferen Schichten enthalten
gebraclii.
Fossilien
die
Sache
die
tatricus
.4.
nach
soll
T. diphya^
,
Zeus eb-
Prof.
echte Neocomienformen
viele
ob man hier nicht eben so wie
in
den venetianischen
Alpen die tieferen Schichten von den höheren zu unterscheiden
im Stande sein wird
In
,
muss
die Folge lehren.
Südungarn endlich gehören
die
Ammoniten von Svinitza?)
im Banat mit A. Hommairei d'Orb., und jene aus der Gegend
von
Kude matsch
deren
Steyerdorf,
zum
wahrscheinlich
5,
*)
Erwähnung
macht;
Oxford.
Korallenkalk und weisser Jura.
Ziemlich abweichende Schieb teugTuppen aus
den
verschie-
denen Theilen der Alpen und Karpathen müssen ihrer Petrefacten
oder
werden,
ihrer
und
Lagerungsverhältnisse
noch
nach
ist
Kenntnisse nicht möglich
^)
^
hierher
gezählt
Stande der
allgemein bezeichnende Fossilien für
wenn
erst
wer-
V.
— 5)
^)
wegen
gegenwärtigen
Fossilien der einzelnen Localitäten genauer sludirt sein
dieselben aufzuzählen.
die
,
dem
Leonhard
und
Sehr wahrscheinlich wird
Bronn,
Jahi-b.
1849,
p.
es,
380.
SanimluDg des mont. geogn. Vereines für Tirol
z\x
Innsbruck.
Sammlung des Herrn Bergrathes Fuchs.
')
K. k. montanistisches Museum.
*)
Berichte über die Mitthejl. von Freunden der iNaturw. iV. p.
i63.
Digitised by the Harvard University, Download from The BHL http://www.biodiversitylibrary.org/; www.biologiezentrum.at
304
denj möglich sein, alles was
in
hiei*
zusaiuinengefasst wird
noch
5
mehrere Glieder zu trennen.
In den Nordialpen
gehören
höchst
grosse
wahrscheinlich
Parthien des gewöhnlich sehr versteinerungsarmen oheren Alpen-
kalkes und Dolomites hierher.
den
Doch eben der Mangel an Petre=
meisten
l'acten
erlaubt
dung
doch erkannte Herr Prof.
;
in
Fällen keine sichere Entschei-
Unger
seines Durchschnittes zwischen
len
steiner
See
Fossilien
des
Ter. triloba, T. mcinaUs
bei Hallstatt
Coralrag,
u. s.
w.
an mehreren Stel=
*)
Grossau und dem Leopoldden A. laevigatus
die
,
Der Kalkstein des Plassen
enthält IVerineen in sehr
grosser Anzahl
^)
wahr-
,
zum weissen Jura. In der Schweiz
am Nordabfalle der Voirons und von
Chatel St. Denys, von denen der erstere mitten aus dem Flysch
hervorragt, Coralrag -Petrefacten, auch zählt man manche der
scheinlich gehört er auch
enthalten die Kalksteine
und Dolomite der Kalkkette zu dieser Bil=
höheren Kalksteine
düng
wenige daraus bekannt.
Fossilien sind noch
;
In
den Karpathen kennt man den weissen Jura
Er zeichnet
Orten.
tenreichthum
an
vielen
sich hier meistens durch grossen Petret"ac=
aus,
Inselberge von Ernstbrunn und Nicols-
die
burg^}, wenn auch aus dem Tertiärlande hervorragend, gehören
doch im Ganzen wohl noch zum Karpathensysteme
teu Diceras arietiua, Plerocera Oceani^
Terehratiila lacunosa
,
T. pectimculoides
wald
^)
*)
undTichau^j, von Wischlitz
und Andrichau,
von Przemysl
enthalt
sie
Cidariten
,
und sind demnach wohl sicher weisser Jura.
von Stramberg
,
Nerinea Bruntnitana,
u.
Die
u.
s.
w.,
Kalksteine
®}, jene
von In-
w. schliessen sich
s.
den vorigen genau an.
Ob Theile des
Jura gehören,
ist
Südablalles
zwar noch
der
Karpathen
zum weissen
nicht sicher nachgewiesen,
doch
jedenfalls wahrscheinlich.
*)
'•*)
3)
V.
L
e o n h.
und
Jahrbuch 1848. pag. 389.
K, k. Hof-Mlneraüenkabinet.
*— *) Sammlung
')
Bronn.
K. k. montanistisches Museum.
Z
e u ö c h
n e
des Herrn Dir.
r's
Hohenegger
in
Teschen.
geognoslische Beschreibung des Nerineenkalkes von Inwald.
Haidinger's natnrwissenschaftliche Abhandlungen.
III.
Bd.
1.
Abth. p. 13o,
Digitised by the Harvard University, Download from The BHL http://www.biodiversitylibrary.org/; www.biologiezentrum.at
305
IV. Hreidel'orinatioii.
Neocoinien.
I,
hat
Die unterste Abtlieilung der Kreiileformation
zwar
in
den Alpen und Karpathen an verschiedenen Stellen eine ziemlich
abweichende petrographische Beschaffenheit, dagegen rei-
chen manche Leitfossilien durch das ganze, andere durch grosse
Theile des Gebietes.
Zu
den wichtigsten derselben gehören
:
Nautilus plicatus Fitt.
Ammonites Grasianus
r b.
d'
„
semistriatus d'O r
„
quadrisulcatus d'Orb.
3?
b.
ryptoceras d'Orb.
Puz.
Scaphites Ivanii
Cr iocer as Duvalii d'Orb.
Caprotina ammonia d'Orb.
Spatangus retusus Lam.
Diese Arten finden sich
u.
alle
m.
a.
auch ausser den Alpen
in
dem
Neocomieii und machen eine Einreihung der Gebilde, in welchen
sie
vorkommen, zu dieser Formation unzweifelhaft.
In den Ostalpen hat man den Neocomien gewöhnlich mit
den Gosaubildungen, welche zur oberen Kreideformation gehö-
Emmrich's
ren, zusammengestellt.
Aptychenschiefer gehören
zum Theil hierher. In der Schweiz kennt man ihn unter dem
Namen Schrattenkalk, oder Spatangenkalk in den Südalpen
heisst er gewöhnlich Biancone oder Mormo majolica; in den
,
westlichen Karpathen gehören die von
Teschner Schiefer,
den
in
Hohenegger
östlichen
sogenannten
Karpathen ein Theil der
Klippenkalke hierher.
Die
an welchen
wichtigsten Localitäten in den Ostalpen,
die Neocomien-Fossilien
nachgewiesen wurden
,
sind
der Salz-
berg bei IschP) und das Rossfeld") bei Hallein. Sie finden sich
hier in mergligen Schiefern und Kalksteinen
Bergleuten unter dem
Am
Rossfeld liegen
Namen
diese
,
die
den Ischler
hydraulischer Kalk bekannt sind.
Schichten
nach
den
Beobachtungen
von Lill auf dem lichten oberen Alpenkalk, der aller Wahrschein-
*
—
^)
K. k. montanistisches Museum.
Sltzb. d.
mathem. naturw
CI. Jahrg,
1850.
III.
Heft.
Digitised by the Harvard University, Download from The BHL http://www.biodiversitylibrary.org/; www.biologiezentrum.at
306
Äum oberen
lichkeit nach
der Ostalpeii , welche
Die Hippuriteiischichten
Jura gehört.
Murch
s o
i
n zur Neoconiienformation zählt,
gehören nicht hierher, sondern zur oberen Kreide.
In den Nord-Tiroler-Alpen
Sicherheit
mit
steine
welche
,
ist
der Neocoraien
nachgewiesen, doch scheinen die grauen KalkBernhardsthal bei Elbingeralp auf
in
ren Muschelkalk liegen, zu dieser Formation
enthalten \)
nicht näher
noch nicht
dem
unte-
zu gehören.
Sie
Inoceramen, dann einige Ammoniten, die aber noch
bestimmt sind.
am Grünten, dann in
Es eh er die Caprotina am-
Baiern
In
Vorarlberg bei Mellau entdeckte
monia.
der Neocomien
In der Schweiz ist
obachtet.
Ueberall
Juraformation.
an vielen Stellen beder
die obersten Abtheilungen
folgt er auf
Nebst den Cephalopoden enthält er hier
als
be-
sonders bezeichnend die Caprotina animonia und den Spatanretusus
gtis
wurden.
sich zu
,
welche
iu
Sehr verbreitet
*} u.
s.
nicht
der Nautilus plicatus.
ist
Mormont im Canton Wallis
Canton Appenzell
noch
den Ostalpen
^),
zu Bex
s),
beobachtet
Er
findet
zu Sentis im
w.
In den Südalpen findet
sich
der Neocomien hauptsächlich
den Sette communi und im Venetianischen überhaupt häufig.
in
Er
liegt hier unmittelbar auf
In den
Karpathen gehört
dem Oxford auf.
in der Gegend von Teschen wie-
der eine breite Zone des sogenannten Wienersandsteines,
che sehr viele Sphaerosiderite enthält, hierher.
äusseren nordwestlichen Rand
Die Schichten
fallen
wel-
Sie ninnnt den
des letztgenannten Gebildes ein.
nach Südosten gegen die
Central-Karpa-
then ein, und werden von der eocenen Nummulitenformation bedeckt.
Hohenegger
Unter ihnen beobachtete
len Kalksteine, welche mit jenen von
zum weissen Jura
also
gehören.
pliites Ivanii, verschiedene
Schiefern und
tion,
1)
^)
•')
*)
man
vStel-
sind,
Der Nautilus plicatus, Sca-
Ammoniten
Spaerosideriten
mit welcher
an einigen
Stramberg identisch
finden,
u. s. w.,
lassen
es zu thu» hat,
Sammlung des Tix-ol. montanist.
Museum zu Neufchatel.
Museum zu Lausanne.
Museum in Zürich.
die sich in den
über die Forma-
keinen Zweifel.
geognost. Vereines zu Innsbruck.
Auch
Digitised by the Harvard University, Download from The BHL http://www.biodiversitylibrary.org/; www.biologiezentrum.at
307
Herr
von Wfeliczka entdeckte
südlich
Prof.
Zeuschner
im
Wiener oder Karpathen-Sandstein den Belemnites hi/jartitns,
eine echte Neoconiienform. Es kann demnach keinem Zweifel
des Wienersandsteines
unterliegen, dass ein Theil
mienforniation angehört, während,
Neoeo-
der
wie schon früher aus einan-
der gesetzt wurde, ein anderer Theil zum Keuper gehört.
Ein
und zwar wahrscheinlich der grösste von Allen,
dritter Theil,
muss zur Eocenformation gerechnet werden. Uebrigens enthaldie Klippenkalksteine
ten auch
Neocomienfossilien,
die
,
schon
wie
,
A. diphyllus, A. fasciciilaris
briatus,
zies
^)
oben
den Scaphites Ivnnii
B.
z.
u.
s.
erwähnt,
Am.
,
siihfim-
w., dann viele Spe-
des Neocomien wenigstens sehr nahe stehen,
denen
und müssen daher zum Theil dieser Formation angehören.
Mittlere Kreide.
2.
In
den Ost- und Süd-Alpen
ist,
dass
nen
man
die
höheren,
In der
selbst nicht unmöglich
,
dass man
in
der
Abtheilungen
der Gosaubildungen von den
die zur oberen Kreide
gehören, trennen und hierher
tieferen
stellen wird,
pinen
wenn auch kaum zu zweifeln
noch an einer oder der andern Stelle erken=
sie
Es wäre
wird.
Folge
diese Formation wohl noch
ist
nicht mit Sicherheit nachgewiesen,
doch
diess
ist
Schweiz dagegen
Gault
Er erscheint
gegenwärtig noch nicht möglich.
ist die
mittlere Kreide
durch den
al-
Escher's Turriliten -Sandstein vertreten.
zwischen dem Neocomien und dem Seevverkalk,
oder
einem Repräsentanten der weissen Kreide
5
oft
ist
er auch un-
mittelbar von der Nummulitenformation bedeckt; besonders
zeichnende Fossilien sind
be»-
:
Turrilites costatus.
Bergeri.
„
Lam.
Brogn.
Hamites rotundus. Lam.
punctatus. D'Orb.
„
Inoceramus
*)
Zeuschner,
wissenschaften
sulcatus.
Park.
Sow.
concentricus.
„
Berichte über die Mittheihmgen von Freunden der Naturu,
s,
w.
Ill,
p.
137.
Digitised by the Harvard University, Download from The BHL http://www.biodiversitylibrary.org/; www.biologiezentrum.at
308
Es eher*) den Gault
nenden Versteinerungen am Grünten, dann
Auch
Vorarlberg
in
seinen bezeich-
mit
In Baiera gibt
bei Sonthofen an.
Rankweil zeigen
bei
sich Schiebten,
die zwar keine Petrefacten enthalten, allein ihrer Gesteinsbeschaifenheit und Lagerungsverhältnisse wegen vonEscher^)
Turriliten-Sandstein gestellt werden.
zum
ObereKreide.
3.
Die weisse Kreide in der petrographischen Bedeutung des
Wortes
den Alpen und Karpathen gänzlich. Schichten da-
fehlt
gegen, die ihre Versteinerungen
ihr gleich sind, trifft
man
und also geologisch
enthalten
überall häufig. Die Anzahl von orga-
nischen Resten, welche in den hierher gehörigen Gebilden, be-
sonders in den Ost-Alpen vorkommen,
Ganzen
gibt es im
ist
gross;
sehr
doch
die weiter verbreitet über das
nicht viele,
ganze Gebiet getroffen werden. Zu den letzteren gehören besondie Inoceramen,
ders die Hippuriten,
Aufzählung
Eine
Ananchyten
die
u.
a.
m.
wichtigsten Arten erfolgt besser bei Be-
der
trachtung der einzelnen Gebiete.
In den
Ostalpen
Gosauformation,
man
nennt
die obere
Kreide gewöhnlich
der Schweiz Seewerkalk, in den Südalpen
in
Scaglia.
Die Gosauformation
der Ostalpen
sandigen, auch mitunter kalkigen Schichten,
und Thälern
tiefen Spalten
vorkommen.
schlossen,
,
Sie
liegen
es in der Folge möglich sein,
So unterscheiden
dern.
ceramen vorwalten
finden, jene in
,
die
mergligen,
gewöhnlich
in
rings von hohen Kalkbergen einge-
sich auch auf
theils finden sie
aus
besteht
auf Alpenkalk
theils
buntem Sandstein.
sie
auf,
Gewiss wird
mehrere Etagen zu son-
in
sich die Schichten, in welchen die Ino-
jene
in
welchen die Kohlenlager sich be-
welchen die Tornatellen und Nerineen
in so
grosser
Anzahl vorhanden sind, ferner die mehr kalkigen Schichten mit
Hippuriten
lich
,
endlich die Gebilde mit Orbituliten nicht unwesent-
um
achtungen vor^
einander folgen
^)
'•^)
Doch
von einander.
V.
L
Y,
Leonh,
e
n
li.
,
die
liegen
festzustellen.
und
und
noch keine genügenden Beob-
Normalreihe,
Bronn
Bronn
Jahrb.
in
Beinahe
1S45,
p.
welcher dieselben auf
alle
oraanischen Reste.
547 und
Jahrb. 1846; p. '»35,
p.
552,
Digitised by the Harvard University, Download from The BHL http://www.biodiversitylibrary.org/; www.biologiezentrum.at
309
Welche mit Species,
ausser den Alpen zu finden sind, iden-
tlie
wurden, deuten auf Gebilde über dem Ganlt,
tificirt
also
auf
obere Kreide.
Nach den organischen Resten
man
die Schichten
denn
in
man
ihnen hat
Herr Professor
allein
den Kohlen
mit
zn schliessen,
die
als
aufgefunden
neuerlich Pflanzen
Unger
mit solchen
müsste
tiefsten ansehen,
,
welche
dem unteren Quader-
aus
sandstein identificirt. Es sind darunter C^eiw/fc?'« cretaeeaEnAl,
Pecopteris Zippei Corda, dann zwei neue Arten, als:
teft
pelagicus
Ung.
Flahellaria longirhachis
,
dagegen
Als höchstes Glied
wären
Phyl-
Ung.
die Schichten mit den
Orbituliten zu betrachten, in welchen einige Arten des Kreide»
beobachtet wurden.
tuflfes
Die
bezeichnendsten Fossilien
der Gosauformation in den
Ostalpen sind:
Natica hulhiformis
Sow.
Tornatella gigantea S o w.
Volvaria laevis
Sow.
Nerinea bicincta Bronn.
Cardium productum Sow.
Jnoceramusi Cripsü Mant.
„
Cuvieri S o w.
Sow.
Pecten quinqueco Status
Gryphaea vesicularis B r.
Caprina paradoxa Math. (Cap. Parlschii Hau.)
B
Hippurites cornu vaccinitm
„
costulatus
G
1
Astraea agaricites
Sow.
Fungia polimorpha
Go
1
d
d
r.
f.
f.
Cephalopoden sind im Ganzen selten,
tilen
,
findet
Ammoniten
man
,
ausser
Scaphiten
den
Stellarien, Delphinulen,
u. s.
w. vor.
doch kommen Nau-
Von Gasteropoden
angeführten Arten viele Cerithien Ro=
Turbo
u. a.
mehr,
die oft
Formen aus
den Tertiärgebilden nahe verwandt sind und auch durch die Art
ihrer Erhaltung an Tertiärgebilde erinnern.
Acephalen sind un-
gemein häufig, Arcaceen, Crassatellen, Pectiniden
vor. Brachiopoden,
u. s.
w. walten
Echinodermen und Crinoiden sind sehr
Rudisten und Korallen dagegen treten
in
selten.
ungeheurer Menge
auf,
Digitised by the Harvard University, Download from The BHL http://www.biodiversitylibrary.org/; www.biologiezentrum.at
310
Wichtigere Localitäten, an welchen sich die Gosaubildungen der
Nordalpen vorfinden, sind die Neue Welt, westlich von Wiener
Neustadt; die untersten Abhänge des Kettenloizberges, nordwestlich
von Neunkirchen; Breitensol, südlich von Buchberg; Gansbauer,
nordwestlich von Gloggnitz
berg; Lunz;
Krarnpengraben, westlich von Neu-
;
Garns bei Hieflau;
Hinter -Laussa;
Windischgar-
sten; Gosauthal; Südseite des Wolfgang-Sees; Untersberg u.
Dann
in
Tirol Gschwend
Am
wendjoch bei Brixlegg,
arlberg
findet sich nach
und
Es eher
Grünten
Baiern, dann in
*} in
der Seewerkalk
in
Vor-
mächtigen Massen,
die
Ver-
der Schweiz.
Der
Inoceramus Cnvieri;
enthält den bezeichnenden
hältnisse sind schon ganz
w.
im Thale der Bregenzer Ache
und
im Rheinthale
^},
s.
Kössen; Brandenberg und Sonn-
bei
denen
analog
in
wenn auch selten in mächtidoch an vielen Stellen über dem Gault auf. Es
gen Massen
finden sich in ihm besonders bezeichnend Inoceramus Cuvieri,
Ananchytes ovatus , Micraster coranguinum u. s. w.
Seewerkalk
der Schweiz
in
tritt
,
,
In
Südalpen
den
westlicheren Theilen
nämlich in den Venetianischen und Süd-
,
man
tiroler-Gebirgen nennt
Ein
tella gigantea.
bei
durch
wichtiger Punkt
luno.
In der
Peron
,
Ananchyten
u, s.
vom See Annone nach Collegno
rene, südlich
dann
in
der
u.
s.
Weiter nach Osten
Guar nie ri
zu Sospirolo
Universität zu Padua befinden
sich zahlreiche Fossilien von dort.
Nerineen, Aetaeon
auch Torna-
zu Santa Croce bei Bel-
sich
des Herrn
jener
^)
w. und bei Si-
Petrefactenreichthum beson-
seinen
befindet
Sammlung
Sie enthal-
diese Gesteine Scaglia.
ten hier Inoceramen, Hippuriten,
ders
Kreide gewöhnlich durch
die obere
ist
aber dichte und feste Kalksteine vertreten. In den
hell gefärbte,
Es sind darunter Hippuriten,
w.
in Istrien
und Dalmatien gehören
Hippuritenkalke, dann manche Gesteine, in welchen Hr.
Fische
der
Kreideformation
Komen, von der
Insel Lesina u.
weissen Kalksteines von Pola
1) V.
8) V.
erkannte,
Leonh. und Bronn
Leonh. und Bronn
,
s.
die
hierher,
z.
B,
alle
HeckI
die
von
w. Unter den Fossilien des
Herr
Ewald
Jahrb. 1845, p. 547.
Jahrb. 1846, p. 424.
3) Bullet. See. geol. de France, 3. Serie T.
I.
p.
19t»,
untersuchte,
Digitised by the Harvard University, Download from The BHL http://www.biodiversitylibrary.org/; www.biologiezentrum.at
311
befinden sich Hippurites coniu pustoris und eine Capi'ina, die
mit Arten aus der Kreidefonnation des
westlichen Tlieiles von
Süd-Frankreich übereinkoninien, dagegen von jenen der Gosaubilduiigen differiren.
man zwischen Orlowa und Podkrad in dem Trcntschiner- Comilate die Gryphaea columba in
unzäliliger Menge. Mit ihr zugleich kömmt Cardium Hillanuni
vor. In der Zips hei Igio findet sich die Pholadomya EsIn den
Karpathen
*)
findet
Göppert
marki. Bei Kluknawa bestimmte Prof.
als
Salkites
crassifoUus ,
8.
Petzholtianus
Pflanzenreste
u.
Diese
w.
s.
Fossilien deuten auf die untersten Schichten der oberen Kreide.
V. Teriiärforiiiationen.
\) Eecenschichten.
Die Eocenschichten
kommen
sehr ausgebreitet in den Al-
Im Allgemeinen
pen und Karpathen vor.
zerfallen
sie
in drei
Glieder.
Das unterste besteht meistens aus thonigen und mergligen
Schichten, die häufig Kohlenlager und sehr viele Abdrücke von
Landpflanzen enthalten.
Das
mittlere
meist
Schichten bestehend,
aus
kalkigen,
seltener
aus
sandigen
denen bisweilen sehr grobe Urfels-Con-
glomerate verbunden sind,
ist
durch seinen Reichthum an
Num-
muliten und anderen Meeresgeschöpfen ausgezeichnet.
Das oberste besteht aus Sandsteinen,
die mit dünnen Lagen von Mergelschiefer abwechseln und mit Ausnahme von Fucoidenabdrücken noch keine organischen Reste geliefert haben.
a)
2iM
besonders
der
die
untern Abtheilung,
Untersuchungen von
über deren
Hrn. Prof.
Pflanzenreste
Unger
Licht
verbreiteten, gehören in den Nordalpen die Kohlenlager von
Hä-
ring in Tirol und die dieselben begleitenden Mergelschiefer.
In der
bei
Schweiz gehören
Thun und von den
die Kohlenlager
Diablerets bei Bex
,
von Beattenberg
in
Savoyen jene
von Entrevernes bei Annecy und vom Grand Bernard hierher.
^)
Zeuschner
Ber. über die Mittheil.
v.
Fr. der Naturw.
111.
p.
140,
Digitised by the Harvard University, Download from The BHL http://www.biodiversitylibrary.org/; www.biologiezentrum.at
312
In
dem lombardisch-venetiainschen Königreiche ist die unterste
Abtheilung der Eocenformation durch
Kohlenschichten
die
am
Monte Bolca durch jene von Valdagno und Monte Viale im Vizentinischen
Noch weiter nach Osten gehören
vertreten.
Kohlen von Albona und Carpano
in
in Istrien
,
die
von Studenitz
die
Untersteyer, die pflanzenreichen Schiefer von Sotzka*), die
unteren Theile der Schichten von Guttaring in Kärnten
hierher, auch die tiefsten Schichten der Eocenformation
doboj
u. s.
w.
von Ra-
Croatien enthält Kohlenflötze, die früher theilweise ab-
in
gebaut wurden, und die jedenfalls die unterste Etage der alpinen Eocenformation repräsentiren.
h) Die mittlere Abtheilung der Eocenformation
enthält als
vorzugsweise bezeichnende und allgemein verbreitete Fossilien 3)
Cancer mehrere Arten.
Serpula spirulaea.
Nautilus lingulatus von Buch.
Natica ohesa. Brongn.
Nerita conoidea.
Lam.
Lam.
Cerithium giganteum. Lam.
Pholadomya Puschü. Gold f.
Spondylus cisalpinus. Brongn.
Echinolampas conoideus. Lam,
Turritella imbricataria.
subsimilis. d'Arch.
„
Alveolina longa. Czjz.
subpyrenaica. d'Arch.
„
Nummuliten.
Ferner noch viele Korallen
Die Frage, ob
alle
Eocenformation gehören,
wenigstens
als
bejahend
u.
s.
w.
Nummuliten führenden Gesteine zu der
kann
man gegenwärtig
entschieden
für die Alpen
betrachten.
Auch
in
den
westlichen Theilen der Karpathen ist das Verhältniss kein anderes.
Nur
in
Zeuschner
*)
Siehe
den
2)
d.
v.
den Ostkarpathen stehen die Beobachtungen von
noch entgegen. Doch wird sich bei späteren Un-
Morlot
in
Haidinger's
Berichten über die Mitth. v.
Freun-
Naturwiss. V. p. 176.
Eine ausgedehntere Liste
siehe
in
Murch
i
s o n's
letzter
Quarterly Journal of the London geological Society Vol. V.
Abhandlung
pai-t. 1.
p. 309,
Digitised by the Harvard University, Download from The BHL http://www.biodiversitylibrary.org/; www.biologiezentrum.at
313
tersuchimgen wohl auch dort das für die ganze Alpcnkctte
lich
um
o-il-
wenn auch der von Murchison neuer-
tige Gesetz bewähren,
mitgetheilte Durchschnitt^) noch nicht hinreichend erscheint,
jeden Zweifel zu beseiligen.
Einzelne Localitäten
Vorkommens
des
der
Nummulitenge-
steine aufzuzählen, erscheint bei der so allgemeinen Verbreitung
nachdem
derselben, und
in
der letzten Zeit so ausführliche Mit-
theilungen über dieselben veröifentlicht wurden, überflüssig.
Unmittelbar über den Nummulitengesteinen, theilweise auch
zwischen
denselben,
an
liegen
einigen
Orten Schichten,
die
durch einen ungeheueren Reichthum an Fischen, Insecten oder
Dahin gehören
Pflanzen ausgezeichnet sind.
zen Fischschiefer von Glarus
in
schwar-
erstlich die
der Schweiz, "} ferner die be-
rühmten Schichten des Monte Bolca bei Verona, deren Stellung
zwischen
den Nummulitenschichten
scher Abhandlung nachgewiesen
in
ist;
Bronffniart's
classi-
endlich die Mergelschiefer,
welche die Schwefelflötze von Radoboj begleiten. Dieselben enthalten bekanntlich eine Unzahl von Fossilien, deren genaue
tersuchung man den Arbeiten der Herren
Heer
verdankt.
Un-
Unger, Heckel und
Nach Morlot's Beobachtuno-en
lieffen
diese
Schichten auf einem Kalkstein, der Ostreen, Korallen und, wenn
gleich selten, Nummuliten enthält. Unter diesem Kalksteine fol-
gen dann erst die oben erwähnten Kohlenschichten
sind
einige
der Pflanzen von
Radoboj
übrigens
;
Arten von Sotzka
mit
und Haering identisch, und beweisen hierdurch, wie innig
verschiedenen
hängen.
Etagen
der
die
zusammen-
alpinen Eocenformation
Endlich gehört aber auch die sogenannte Menilithfor-
mation der Karpathen hierher. In derselben finden sich an vielen Orten Fischreste, unter denen besonders die Schuppen von
Meletta,
eines Geschlechtes,
häufig vertreten
ist,
das
auffallen.
auch
in
Radoboj besonders
Sie steht überall in innigem Zu-
sammenhange mit den Nummulitenschichten, und scheint zwischen oder auf ihnen selbst zu liegen.
ten,
Sie
ist
an vielen Punc-
deren Auffindung man grösstentheils den Forschungen von
Hohenegger
verdankt,
z.
B. bei Seypusch,
^)
Quarterly Journal of the London geol. Soc. Vol. V.
'^)
Murchison.
Sitzb. d.
ferner
p.
I.
p.
Qaart. Journ. of the Lond. geol. Soc. Vol. V. p.
mathem. naturw.
Cl. Jahrg.
1850.
III.
Hft.
22
zu Kra-
259.
I.
pag.
198.
Digitised by the Harvard University, Download from The BHL http://www.biodiversitylibrary.org/; www.biologiezentrum.at
3U
kowize bei Inwald
berg bei Ofen
und zwar
in
ii.
hat
^)
s.
w. deutlich entwickelt. Auch
man
am Blocks-
Schuppen der Meletta gefunden,
die
Num-
Tegelschichten, welche unmittelbar auf dem
raulitenkalk liegen, und in den Nordalpen
man
trifft
sie in
glimm-
rigen Mergelschichten, welche zugleich mit kohlenführenden Sandsteinen in der
Gegend von Kessen
in Nordtirol auf
dem unteren
Oolith liegen.
Die höchste Abtheilung
der Eocenformation in den Alpen
und Karpathen wird durch jene Wiener Sandsteine repräsentirt,
welche den Nummulitenschichten aufgelagert
Beobachtungen
sind.
Zahlreiche
den West- und Südalpen, in den Apenninen
in
und den Karpathen, machen eine solche Auflagerung für
Gegenden unzweifelhaft, und berechtigen mit
viele
voller Sicherheit
zur Einordnung eines grossen Theiles der sogenannten Wiener
und Karpathen- oder Apenninen -Sandsteine
aber andere Theile
dass
tion;
Keuper
wurde
,
Neocomien-
dann zur
bereits früher gezeigt.
lichkeit,
welche
alle
in
die
Eocenforma-
der genannten Sandsteine zum
und
Gaultformation
gehören,
Bei der petrographischen Aehn-
Wiener Sandsteine unter einander
zeigen,
und bei dem Mangel an charakteristischen Versteinerungen kann
man gegenwärtig nur
hältnisse derselben
an jenen Stellen
,
wo
die
Lagerungsver-
gegen andere bestimmbare Formationen auf-
geschlossen sind, über ihr relatives Alter ein begründetes Urtheil fällen.
Die nachfolgenden Gebirgsformationen
in
den
Alpen
,
[die
obere Tertiärformation, das ältere und das erratische Diluvium
und das Alluvium gehören, wenn auch topographisch, doch nicht
mehr geologisch zum Zuge der Alpen und Karpathen. Sie haben
grösstentheils an den Hebungen dieser Gebirge keinen Antheil
genommen und wurden erst gebildet, als die Hauptkette derselben schon ungefähr ihre jetzige Gestalt angenommen hatte.
*)
Fr. V.
Kubiny.
Bei'ichte über die
turwissenschaften in Wien.
ill.
p.
bcr
Versammlungen von Freunden der Na205.
Zugehörige Unterlagen
Herunterladen