Benigne Tumoren und Fehlbildungen der Blut

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1. Tumoren
1
1.1.8 Benigne Tumoren und Fehlbildungen der Blut- und
Lymphgefäße
von <Mirjana Ziemer>
Inhalt
1.1.8
1.1.8.1
1.1.8.2
1.1.8.3
1.1.8.4
Einleitung
Benigne kutane vaskuläre Neoplasien
Vaskuläre Hyperplasien und Nachahmer vaskulärer Tumoren
Malformationen von Gefäßen und vaskuläre Hamartome
Teleangiektasien
Eine übersichtliche und verständliche Klassifikation vaskulärer Proliferationen zu
erstellen, ist nach wie vor schwierig bis unmöglich. Prinzipiell muss unterschieden
werden zwischen Neoplasien, Malformationen, vaskulären Hyperplasien und Teleangiektasien (Tab. 6).
Zu den wichtigsten Vertretern der benignen vaskulären Neoplasien gehören die Hämangiome. Die klassischen infantilen Hämangiome treten im Kindesalter auf und
zeigen im Allgemeinen sowohl ein vorhersehbares Wachstum als auch Involution.
Abnorme Kaliberschwankungen der Gefäße hingegen bezeichnet man als Malformationen. Es handelt sich um dilatierte Gefäße (keine Gefäßvermehrung) mit abnormen Wänden, ausgekleidet durch normales Endothel. Malformationen sind statischer Natur.
Die teilweise schwierige Unterscheidung von Hämangiomen und vaskulären Malformationen ist durch den Einsatz immunhistochemischer Spezialfärbungen ergänzt
worden. So ist immunhistochemisch die Expression von Wilms-Tumor-1 (WT-1) einem Transkriptionsfaktor - im Zytoplasma der Endothelzellen von Hämangiomen,
nicht jedoch von vaskulären Malformationen gezeigt worden.
Histomorphologisch zeichnen sich gutartige vaskuläre Neoplasien in der Mehrzahl
der Fälle durch ihren baumartigen (arborisierenden) Aufbau aus. Maligne Gefäßtumoren zeigen im Gegensatz dazu ein dissoziierendes Muster. Der Aufbau der Blutgefäße ist zweischichtig aus CD31-positiven Endothelzellen und alpha-Glattmuskelaktin-positiven Myoperizyten in der Peripherie. Lymphatische Gefäße haben keine Myoperizyten. Dem Vorhandensein von typischen Mitosen wird in gutartigen
vaskulären Neoplasien keine besondere Bedeutung beigemessen. Im Kindesalter
treten praktisch keine malignen Gefäßtumoren auf.
Cave: Hämangioendotheliome wurden ursprünglich als borderline-maligne oder
„semimaligne“ eingeordnet, da sie selten, in der Regel regional, zu metastasieren
schienen und lediglich eine lokale Rezidivfreudigkeit oder ein aggressives Wachstum aufwiesen. Heute besteht jedoch kein Zweifel darüber, dass es sich bei den so
bezeichneten Hämangioendotheliomen um eine hetereogene Gruppe von Tumoren
handelt. So ist das Epithelioidzellhämangioendotheliom tatsächlich ein low-grade
Angiosarkom. Hingegen ist der früher als „semimalignes“ Spindelzellhämangioendotheliom bezeichnete Tumor reaktiver Natur zurückzuführen auf multiple Thromben. Derartige Veränderungen werden nunmehr als Spindelzellhämangiom bezeichnet. Der Begriff „Hämangioendotheliom“ sollte deshalb nicht mehr verwendet werden.
2
1.1.8 Benigne Tumoren und Fehlbildungen der Blut- und Lymphgefäße
Hämangiome
⇔
Hämangioendotheliom
(benigne)
Spindelzellhämangioendotheliom
⇔
Angiosarkome
(maligne)
Epithelioidzellhämangioendotheliom
Möglichkeiten der Unterteilung von vaskulären Läsionen der Haut nach Art der Erkrankung:
•
Vaskuläre Hamartome
•
Malformationen
•
Teleangiektasien
•
Benigne vaskuläre Neoplasien
•
Reaktive vaskuläre Hyperplasien
•
Maligne vaskuläre Neoplasien
Nach Art der proliferierenden/vorherrschenden Struktur:
•
Ausgehend von Endothelzellen (bei den meisten Gefäßneubildungen)
•
Ausgehend von der muskulären Gefäßwand (z.B. Angioleiomyom)
•
Ausgehend von den Glomuszellen (z.B. Glomustumoren)
•
Ausgehend von den Perizyten (z.B. Myoperizytom)
In Abhängigkeit vom Gefäßtyp bzw. -kaliber:
•
Kapilläre
•
Venöse
•
Arterielle
•
Gemischte
•
Lymphatische
Tabelle 1: Benigne kutane vaskuläre Neoplasien
a) Lymphgefäßtumoren
b) Hämangiome
Benignes Lymphangioendotheliom
Kapilläres Hämangiom
•
Seniles Hämangiom
•
Erworbenes elastotisches Hämangiom
Kapillär-kavernöses Hämangiom
•
Klassisches infantiles Hämangiom
Arterio-venöses Hämangiom
Lobuläres kapilläres Hämangiom
•
Granuloma pyogenicum
•
Büschelartiges Hämangiom
•
Glomeruloide Hämangiom
•
Epithelioides Hämangiom
Infiltrierendes Hämangiom
•
Mikrovenuläres Hämangiom
Targetoides hämosiderotisches Hämangiom
1. Tumoren
c) Sonstige:
3
Angiomatose
Glomustumoren
Myoperizytom
Angioleiomyom
Tabelle 2: Vaskuläre Hyperplasien und Nachahmer vaskulärer Tumoren
Akroangiodermatitis
Spindelzellhämangiom
Reaktive intravasale papilläre endotheliale Hyperplasie
Bazilläre Angiomatose
Lymphatische endotheliale
•
Beningne lymphangiomatöse Papeln und
Proliferationen nach RöntPlaques
genbestrahlung
•
Atypische vaskuläre Läsionen nach Bestrahlung
Tabelle 3: Malformationen von Gefäßen
Lymphatische
Malformationen
Sonstige
•
•
•
Lymphangioma circumscriptum
Kavernöses Lymphangiom/zystisches
Hygrom
Lymphangiomatose
•
•
•
•
•
Naevus flammeus
Livedo reticularis teleangiectatica
Verruköses Hämangiom
Sinusoidales Hämangiom
Naevus anaemicus
•
•
Alterungsphänomen
Teleangiektasien als Krankheitssymptom
•
Angiokeratoma corporis naeviforme circumscriptum
Solitäre Angiokeratome/Angiokeratoma corporis
diffusum
Angiokeratoma Mibelli
Angiokeratoma scrotis sive vulvae
Tabelle 4: Teleangiektasien
Lymphektasien
Naevus araneus
Lippenrandangiom
Angioma serpiginosum
Sekundäre Teleangiektasien
Angiokeratome
•
•
•
1.1.8.1 Benigne kutane vaskuläre Neoplasien
Lymphgefäßtumoren
Lymphgefäßtumoren sind im Vergleich zu Hämangiomen deutlich seltener. Allerdings konnte mittels immunhistochemischer Marker bei einer Reihe bislang als
Blutgefäßtumoren betrachteter Entitäten eine Lymphgefäßdifferenzierung nachgewiesen werden (z.B. Nachweis des ausschließlich im lymphatischen Endothel
exprimierten Podoplanins). Derartige Neoplasien umfassen u.a.:
4
1.1.8 Benigne Tumoren und Fehlbildungen der Blut- und Lymphgefäße
•
Das „Hobnail“-Hämangiom (siehe unten)
•
Das papilläre intralymphatische Angioendotheliom (sog. DabskaTumor)
•
Maligne Tumoren: Kaposi-Sarkom und diverse Angiosarkome
Benignes Lymphangioendotheliom (BLAE)
Oberflächliche, erworbene Proliferation von Lymphgefäßen.
Beim „Hobnail“-Hämangiom (siehe unten) handelt es sich wahrscheinlich um eine
Variante eines Lymphangioendothelioms.
Klinik
Am Stamm oder an den Extremitäten entstehender, größenprogredienter rostbrauner
Fleck.
Histologie
Dünnwandige Gefäße in der papillären Dermis, ausgefüllt mit einem leicht eosinophilen Material. Infiltrierendes Wachstumsmuster. Protuberierende Endothelien.
Differenzialdiagnosen
Aufgrund des infiltrierenden Wachstumsmusters bestehen Verwechslungsmöglichkeiten mit einem frühen Stadium eines Kaposi-Sarkom. Allerdings betrifft das Kaposi-Sarkom den Papillarkörper der Dermis in der Frühphase nicht.
Therapie
Kryotherapie, Laser oder Exzision.
Intralymphatisches Angioendotheliom
Synonym: Dabska Tumor
Ursprünglich als malignes endovaskuläres papilläres Angioendotheliom bezeichnet,
handelt es sich beim Dabska Tumor nicht um eine einheitliche Tumorentität. Tatsächlich verbergen sich hinter den beschriebenen Dabska Tumoren verschiedene
Neoplasien, darunter niedrig-maligne retiforme Hämangioendotheliome. Heute sollte unter dem Begriff Dabska Tumor lediglich das papilläre intralymphatische Angioendotheliom verstanden werden. Letztgenannter ist ein gutartiger lymphatischer
Tumor. Prinzipiell handelt es sich um eine äußerst seltene Entität.
Klinik
Die Tumoren treten bevorzugt am Hals und am Kopf, selten in exrakutanen Organen
auf. Es besteht ein lokales infiltratives Wachstum, welches die Abgrenung erschwert
und zu den häufigen klinischen Rezidiven führt.
Histologie
Intralymphatische glomerulide Strukturen („dabskoid-tufts“). Diese sind von einer
Schicht protuberierender Endothelzellen überzogen („hob-nails“). Fokal kommt es
zur Gefäßokklusion. Umliegendes und auch intraluminales lymphozytäres Infiltrat.
Therapie
Exzision.
1. Tumoren
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Hämangiome
Klinik
Hämangiome, die in der mittleren und tiefen retikulären Dermis lokalisiert sind,
erscheinen blau. Höhergelegene Läsionen bzw. Anteile einer Läsion imponieren rot.
Ein schwarzer Farbton ist Ausdruck von Hämorrhagien innerhalb der Hornschicht.
Auf mögliche Differenzialdiagnosen oder spezielle therapeutische Ansätze wird im
Folgenden nur bei Notwendigkeit im Einzelfall eingegangen. In vielen Fällen sind
Hämangiome einer Exzision, Laser- oder Kryotherapie und elektrokaustischen Behandlung zugänglich.
Histologie
Lobuläre, arborisierende Konfiguration (ausgenommen infiltrierende Hämangiome).
Komplette Lumina sind durch blande, CD31-positive, endotheliale Zellen ausgekleidet. Alpha-Glattmuskelaktin-positive perizytische Manschetten unterschiedlicher Stärke.
Klinisch-histologische Varianten
Kapilläres Hämangiom
Varianten: Seniles Hämangiom (Synonym: Tardives Hämangiom)
Beim senilen Hämangiom handelt es sich am ehesten um ein degeneratives Phänomen.
Klinik
Stecknadelkopfgroße bis mehrere Millimeter durchmessende hell- bis lividrote,
scharfbegrenzte leicht erhabene Knötchen, die sich auf Druck kaum entleeren. Oft
multiple Hämangiome am Rumpf (Abb. 1). Abgegrenzt werden müssen sie von dem
sehr ähnlich imponierenden glomeruloiden Hämangiom.
Histologie
Dilatierte, interkonnektierende, dünnwandige Lumina (Abb. 2). In länger bestehenden Läsionen epidermale Atrophie.
Abb. 1 Kapilläre Hämangiome (tardive Hämangiome)
6
1.1.8 Benigne Tumoren und Fehlbildungen der Blut- und Lymphgefäße
Abb. 2 Thrombosiertes kapilläres Hämangiom
Erworbenes elastotisches Hämangiom
Synonym: Aktinisches Hämangiom
Klinik
Die auf lichtgeschädigter Haut, meist am dorsalen Unterarm oder lateralen Hals,
langsam wachsende, erythematöse Läsion erinnert an ein superfizielles Basalzellkarzinom.
Histologie
Diskontinuierliche, superfizielle Kapillarproliferation parallel zur Oberfläche.
Kapillär-kavernöses Hämangiom
Variante: Klassisches infantiles Hämangiom (Synonyme: Kapilläres oder kavernöses Hämangiom)
Klinik
Infantile Hämangiome werden meist erst innerhalb der ersten Lebenswochen klinisch manifest (im Gegensatz zu den vaskulären Fehlbildungen, die bereits bei Geburt gut zu erkennen sind). Ausschlaggebend ist nicht die Unterscheidung in kapilläre oder kavernöse Formen, sondern allein die Tiefe der Läsion. Tiefe infantile Hämagiome können bis in die Subkutis reichen und imponieren klinisch blau-livide
oder schimmern nur blassblau durch die Haut durch. Oberflächliche Läsionen haben
eine eher hellrote Farbe. Im Vergleich zum Körperwachstum entwickeln sie sich
überproportional, und aus den anfänglichen rötlichen Makulae entstehen im Verlauf
elastische Tumoren mit lobulärer Oberfläche (Abb. 3).
1. Tumoren
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Abb. 3 Kavernöses Hämangiom
Am häufigsten sind der Kopf und Hals betroffen, selten unter Einbezug der
Schleimhäute. Zu berücksichtigen ist, dass Fehlbildungen extrakutaner Strukturen
assoziiert sein können, so z.B. Augendefekte. Bei lumbosakralem Auftreten sollten
urogenitale Defekte und Anomalien des Rückenmarks ausgeschlossen werden. Multiple neonatale Hämangiome können ohne jegliche extrakutane Beteiligung (benigne
neonatale Hämangiomatose) oder aber assoziiert mit einer Vielzahl von Hämangiomen interner Organe auftreten (diffuse neonatale Hämangiomatose). Die Mortalität
im Säuglingsalter bei diffuser neonataler Hämangiomatose ist hoch. In jedem Fall
sollte eine diagnostische Abklärung mittels Sonographie, vor allem Duplexsonographie und MRT, erfolgen. Eine lebensbedrohliche Komplikation bei sehr großen, schnell wachsenden Hämangiomen ist das Kasabach-Merritt-Syndrom. Dabei kommt es zu einer Thromobozytopenie, einer hämolytischen Anämie sowie einer akuten oder chronischen Verbrauchskoagulopathie, ausgelöst durch vielzählige
Thromben im Tumor.
Histologie
Wachstumsphase
Zellreicher Tumor aus dichtgepackten, regulären, kapillären Gefäßen mit plumpen,
jedoch ansonsten unauffälligen Endothelien. Die Gefäßlumina sind oft stark komprimiert und schwer zu erkennen. Reichlich Mitosen.
Stationäre Phase
Die Gefäße werden distinkter mit gut erkennbaren Lumina. Der Tumor zeigt den
typischen arborisierenden, lobulär-septierten Aufbau.
Involutionsphase
Gekennzeichnet durch eine Fibrose, die nach Rückbildung der Gefäße hinterbleibt.
8
1.1.8 Benigne Tumoren und Fehlbildungen der Blut- und Lymphgefäße
Therapie
80-90% der Tumoren zeigen eine Spontaninvolution. Als Ausdruck der beginnenden
Fibrose erscheint die Läsion mit weißlichen Streifen durchsetzt. Nach vollständiger
Rückbildung, 90% bis zum 9. LJ, hinterbleibt eine schlaffe, atrophe Narbe mit Teleangiektasien. Für oberflächliche Läsionen sind die allerdings schmerzhafte Kontaktkryotherapie und Lasertherapie mit gepulsten Farbstofflasern adäquat. Tiefergelegene Tumoren können mit der perkutanen Nd:YAG-Laser-Therapie behandelt
werden. Glukokortikoide in einer Dosierung von 2-3mg Prednisolon/kg/KG (jeden
zweiten Tag) oder die intraläsionale Applikation von Triamcinolon-Kristallsuspension können erwogen werden. Die Therapie erfordert jedoch nach Einsetzten
der Involution eine Erhaltungsdosis (Nutzen-Risiko-Abwägung!). Die Sklerotherapie wird nur noch in Ausnahmefällen vorgenommen, die systemische Interferontherapie (IF alpha-2a) ist massiven, stark proliferierenden Tumoren vorbehalten.
Beim Kasabach-Merritt-Syndrom ist eine schnellstmögliche Antikoagulation erforderlich.
Arterio-venöses Hämangiom
Klinik
Die Läsionen finden
sich bevorzugt perioral,
an den Lippen oder
Akren. Ihr Auftreten
kann mit Lebererkrankungen assoziiert sein.
Eine reaktive Natur
wird vermutet.
Histologie
Umschriebene Ansammlung großer, dickwandiger, fibromuskulärer
Gefäße in der oberen
und mittleren Dermis
(Abb. 4), vor allem Venen.
Abb. 4 Arterio-venöses
Hämangiom
1. Tumoren
9
Lobuläres kapilläres Hämangiom
Varianten: Granuloma pyogenicum (Synonym: Granuloma teleangiectaticum).
Am ehesten handelt es sich um eine reaktive Hyperplasie. Das Granuloma pyogenicum ist jedoch keineswegs „pyogen“.
Klinik
Die polypoiden oder gestielten, roten bis rot-braunen Läsionen finden sich an der
Haut und den Schleimhäuten. Die Tumoren wachsen innerhalb weniger Wochen und
zeigen oft eine nässend-krustige, leicht blutende Oberfläche (Abb. 5).
Abb. 5 Granuloma pyogenicum
Histologie
Charakteristika eines septierten, lobulären kapillären Hämangioms (Abb. 6a und b).
V-förmiger Aufbau mit einer zuleitenden Vene in der tiefen retikulären Dermis. Begrenzt von einer epidermalen Collarette. Häufig erodierte bis ulzerierte Oberfläche,
durchsetzt von neutrophilen Granulozyten.
Cave: Falls neutrophile Granulozyten auch in tieferen Anteilen derartiger Läsionen
erscheinen, muss differenzialdiagnostisch an die bazilläre Angiomatose gedacht
werden (1.1.8.2).
10 1.1.8 Benigne Tumoren und Fehlbildungen der Blut- und Lymphgefäße
Abb. 6a Lobuläres kapilläres Hämangiom (Übersicht)
Abb. 6b Lobuläres kapilläres Hämangiom (Detail)
Büschelartiges Hämangiom
Synonym: tufted hemangioma, Angioblastom Nakagawa
Klinik
Am Kopf, Hals oder oberen Stamm bei Kindern und jungen Erwachsenen zu findender Plaque mit randständigen und durchsetzenden Papeln.
Histologie
Dermaler Tumor. Büschelartige Tumorlobuli aus Gefäßknäulen projizieren in ektatische, jedoch präexistente dermale Venen und lymphatische Gefäße (kano-
1. Tumoren
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nenkugelartiges Muster). Desmoplastisches Stroma. In der Peripherie dilatierte,
halbmondförmige Hohlräume.
Differenzialdiagnose: Glomeruloides Hämangiom
Glomeruloides Hämangiom
Klinik
Die eruptiven, multiplen, dunkelroten, einige Millimeter großen Knötchen finden
sich am Stamm und an den Extremitäten. Abgegrenzt werden müssen sie vom senilen Hämangiom, insbesondere da das glomeruloide Hämangiom ein kutaner Marker
für ein POEMS-Syndrom, Plasmozytom oder den Morbus Castleman ist.
Histologie
Diffuse Durchsetzung der Dermis mit dilatierten Gefäßen, die intra-vaskuläre glomerulumartige Formationen aufweisen. Eosinophile Globuli (wahrscheinlich Paraproteineinlagerungen) finden sich im Zytoplasma der endothelialen Zellen.
Differenzialdiagnose: Büschelartiges Hämangiom, seniles Hämangiom
Epitheloides Hämangiom
Synonym: Angiolymphoide Hyperplasie mit Eosinophilie
Klinik
Es handelt sich um erythematöse, aggregierte Papeln oder kleine Plaques. Sie treten
bevorzugt am Kopf (vor allem an der Stirn und periaurikulär) sowie am Hals auf.
Histologie
Dünn- und dickwandige, abnormale Gefäße, oft mit Muzineinlagerungen innerhalb
der Wand. Plumpe, in das Lumen hineinragende, kuboidale, endotheliale Zellen
(„hobnail“-artiges Erscheinungsbild), die zugleich intrazytoplasmatische Vakuolen
aufweisen. Indistinkte Lumina. Lymphozyten und Eosinophile im umliegenden,
perivaskulären Infiltrat.
Cave: Abzugrenzen ist der Morbus Kimura, der keinen vaskulären Tumor, sondern
eine chronisch entzündliche, endemisch in Asien auftretende Erkrankung darstellt.
Lymphoidzellige Infiltrate mit Eosinophilen finden sich zusammen mit einer regionalen Lymphadenopathie und Bluteosinophilie.
Infiltrierendes Hämangiom
Varianten: Mikrovenuläres Hämangiom.
Klinik
Es findet sich ein solitärer, erhabener Knoten, der an ein Basalzellkarzinom oder
Pseudolymphom erinnern kann.
Histologie
Schwer abzugrenzende, dünnwandige, verzweigende Gefäße mit kollabiert erscheinenden, unscheinbaren Lumina innerhalb eines desmoplastischen Stromas. Meist
keilförmiger Aufbau.
12 1.1.8 Benigne Tumoren und Fehlbildungen der Blut- und Lymphgefäße
Targetoides hämosiderotisches Hämangiom
Synonym: „hobnail“ Hämangiom
Hier liegt eigentlich ein Tumor lymphatischer Endothelien vor.
Klinik
Das klinische Erscheinungsbild ist targetoid, mit schießscheibenartiger Zonierung
(erhabenes rostrotes Zentrum und hämorrhagischer Randsaum).
Histologie
Im zentralen Anteil dilatierte, dünnwandige Hohlräume mit intraluminalen endothelialen Projektionen („hobnails“). In der Peripherie und Tiefe dissezierende Verteilung gebogener, schlitzförmiger Lumina. Mäßiges, lymphozytäres Infiltrat, Erythrozytenextravasate und Hämosiderin.
Cave: Das “hobnail-“ oder Schuhzwecken-Phänomen ist nicht spezifisch für das
targetoide hämosiderotische Hämangiom, da es sich auch bei einer Reihe von anderen vaskulären Tumoren findet. Normale “hobnails” sind endotheliale Protuberationen der Lymphgefäße.
Angiomatosen
Unter dem Begriff Angiomatose verbergen sich verschiedene Krankheitsbilder:
•
Diffuse neonatale Hämangiomatose (siehe klassisches infantiles Hämangiom)
•
Diffuse dermale Angiomatose
•
Angiomatose
•
Lymphangiomatose (siehe benigne Lymphgefäßtumoren)
Diffuse dermale Angiomatose
Klinik
Die diffuse dermale Angiomatose ist eine erworbene, benigne vaskuläre Proliferation, charakterisiert durch schlecht umschriebene, livide, häufig ulzerierte Plaques.
Bedingt ist sie zumeist durch ischämische Zustände (z.B. in Assoziation mit arteriovenösen Shunts oder einer peripheren Gefäßerkrankung).
Histologie
Diffuse, interstitielle Proliferation CD31-positiver, blander endothelialer Zellen innerhalb der papillären und retikulären Dermis.
Therapie
Eine frühzeitige Korrektur der assoziierten ischämischen Situation beschleunigt die
Rückbildung.
Angiomatose
Die Angiomatose stellt eine kombinierte hamartomatöse Gefäßbildung dar, die in
der Kindheit oder dem jugendlichen Alter auftritt.
1. Tumoren
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Klinik
Kapillaren und dilatierte Venen proliferieren innerhalb der Kutis, Subkutis und der
Muskulatur kompletter Regionen. Meistens einhergehende Vergrößerung der betroffenen Extremität.
Varianten:
•
Regionale, nicht-aggressive kutane Angiomatose
• Aggressive kutane Angiomatose
verbunden mit einer Infiltration tiefer gelegener Strukturen, insbesondere Osteolysen (Gorham-Stout-Syndrom).
Histologie
Vielzählige Venen, Kapillaren und kavernöse Lumina innerhalb der Dermis und
Subkutis. Diffuses Muster proliferierender CD31-positiver und alphaGlattmuskelaktin-positiver Zellen. Unscharfe Begrenzung.
Therapie
Gegebenenfalls partielle Exzision.
Glomustumoren
Der Glomus-Apparat der Dermis stellt Shunts zwischen den kleinen Venen und den
Arterien dar. Die gewundenen Verbindungskanäle sind von Endothelzellen ausgekleidet und von spezialisierten glatten Muskelzellen (Glomuszellen) umgeben. Glomustumoren gehen von diesen spezialisierten Muskelzellen aus. Ob es sich um ein
Hamartom oder eine Neoplasie handelt, ist unklar. Bei gleichzeitig vorhandenen
deutlich erweiterten Gefäßen wird vom Glomangiom gesprochen.
Klinik
Glomustumoren treten typischerweise als rot-livide Knoten, solitär, in akraler Lokalisation, insb. unter den Fingernägeln auf und sind schmerzhaft (Abb. 7). Multiple
Läsionen sind beschrieben (autosomal-dominanter Erbgang).
Abb. 7 Glomustumor
14 1.1.8 Benigne Tumoren und Fehlbildungen der Blut- und Lymphgefäße
Histologie
Glomustumor
Stränge und noduläre Ansammlungen kleiner, runder, epithelioider Zellen mit blasseosinophilem Zytoplasma.
Glomangiom
Endothelausgekleidete, dilatierte Gefäße werden von mehrreihigen Glomuszellen
umgeben (Abb. 8).
Abb. 8a Glomustumor (Übersicht)
Abb. 8b Glomustumor (Detail)
1. Tumoren
15
Abb. 9a Glomangiom (Übersicht)
b
Abb. 9b Glomangiom (Detail)
Differenzialdiagnosen
Siehe druckschmerzhafte Tumoren zusammengefasst unter “lend an egg” (Kapitel
1.1.7).
Therapie
Exzision.
16 1.1.8 Benigne Tumoren und Fehlbildungen der Blut- und Lymphgefäße
Myoperizytom
Das Myoperizytom geht von den myoiden Gefäßwandzellen (Myoperizyten) aus. Es
handelt sich um eine Gruppe von Tumoren. Darunter findet sich u.a. das infantile
und adulte Myofibrom und das Glomangioperizytom sowie Myoperizytom. Viele
der zuvor als Hämangioperizytom bezeichneten Tumoren werden heute als Variante
eines Myoperizytoms betrachtet. Die Diagnose „Hämangioperizytom“ sollte heute
nicht mehr verwendet werden.
Klinik
Aufgrund des multizentrischen Wachstums imponieren die hautfarbenen oder leicht
rötlichen Tumoren meistens plaqueförmig, aber auch in Form von Knoten.
Histologie
Meist biphasisches Muster multipler Knoten, myxoider Spindelzellen und kleiner
ovalärer Zellen. Vielzählige, hirschgeweihartig verzeigte Gefäße. Monophasisches
Muster möglich.
Differenzialdiagnosen
Glomustumoren.
Therapie
Exzision.
Angioleiomyom
Klinik
Häufig umschriebener Tumor, meist unter 3cm groß, an den unteren Extremitäten
Erwachsener. Die meist schmerzhaften, solitären Läsionen liegen in der oberflächlichen Subkutis, seltener in der tiefen Dermis.
Histologie
Dickwandige Blutgefäße. Bündel und Wirbel glattmuskulär differenzierter Zellen
(Koexpression von alpha-Glattmuskelaktin und Desmin) (Abb. 10a,b). Häufig degenerative Stromaveränderungen.
Abb. 10a Angioleimyom (Übersicht)
1. Tumoren
17
Abb. 10b Angioleimyom (Detail)
Differenzialdiagnosen
Glomustumoren, Weichteiltumoren.
Therapie
Exzision.
1.1.8.2 Vaskuläre Hyperplasien und Nachahmer vaskulärer Tumoren
Akroangiodermatitis
Synonym: Pseudo-Kaposi-Sarkom
Reaktive vaskuläre Neubildung bedingt durch arterio-venöse Kurzschlüsse oder
chronische Stase.
Klinik
Die Veränderungen finden sich bevorzugt an den distalen Extremitäten (Akroangiodermatitis Mali), insbesondere an den Füßen, Knöcheln, distalen Unterschenkeln
oder im Bereich iatrogener arterio-venöser Shunts.
Klinisch zeigen sich dunkelrote, konfluierende Papeln und Plaques.
Histologie
Proliferation lobulär gruppierter, kapillärer Gefäße mit regelrechter Struktur im oberen Korium. Verbunden mit Hämosiderose und Fibrosklerose.
Differenzialdiagnosen
Die dunkelroten, konfluierenden Papeln und Plaques erinnern teilweise an ein Kaposi-Sarkom (daher auch der Begriff des Pseudo-Kaposi-Sarkoms).
Therapie
Beseitigung der Zirkulationsstörung.
18 1.1.8 Benigne Tumoren und Fehlbildungen der Blut- und Lymphgefäße
Spindelzellhämangiom (ehemals: Spindelzellhämangioendotheliom)
Es handelt sich um eine reaktive, intravasale Endothelproliferation nach (multipler)
Thrombosierung, meist in Assoziation mit einer lokalen Malformation der Blutgefäße oder Gerinnungsstörungen (z. B. Kryoglobulinämie).
Klinik
Solitäre oder multiple, meist akrale hämorrhagische Knoten. Manchmal spontane
Regression.
Histologie
Areale dünnwandiger, kavernöser, teils thrombosierter Gefäße. Daneben Areale
plumper, sich ins Lumen vorwölbender, endothelialer Zellen. Weiterhin Spindelzellareale mit schlitzförmigen Gefäßlumina (ähnlich Kaposi-Sarkom). Teilweise besteht
eine Komponente glatter Muskeln.
Differenzialdiagnosen
Kaposi-Sarkom.
Therapie
Operative Sanierung. Ggf. spontane Regression abwarten.
Reaktive intravasale papilläre endotheliale Hyperplasie
Synonym: Massons Pseudoangiosarkom
Reorganisation bzw. Rekanalisation eines Gefäßthrombus bzw. Weichteilhämatoms.
Klinik
Feste, rot-livide subkutane Knoten. Teils schmerzhaft.
Histologie
Papilläre Proliferationen innerhalb eines Gefäßlumens. Die Papillen stellen im wesentlichen Fibrin und kollagenes Bindegewebe dar und sind von unauffälligen Endothelzellen überzogen.
Differenzialdiagnosen
Metastatisches Geschehen, Angiosarkom.
Therapie
Exzision.
Bazilläre Angiomatose
Die bazilläre Angiomatose wird ausgelöst durch die beiden Rickettsien-Arten Bartonella (Rochalimaea) henselae und quintana. Betroffen sind fast ausschließlich ältere, immunsupprimierte Patienten. Neben der Haut sind bei etwa einem Viertel der
Patienten das Skelettsystem (schmerzhafte, osteolytische Herde) und seltener auch
die Leber, Lymphknoten, Muskulatur oder ZNS betroffen (Hoffmann 2005).
Klinik
Die kutanen Läsionen erinnern klinisch vor allem an ein Granuloma teleangiectaticum, bei ausgedehnteren Befunden an ein Kaposi-Sarkom. Bei Knochenbeteiligung
Schmerzen und Erhöhung der alkalischen Phosphatase.
1. Tumoren
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Histologie
Kleine, ovaläre Blutgefäße in einem ödematösen Stroma. Auskleidung durch plumpe Endothelzellen. Umliegendes und durchsetzendes Infiltrat aus Lymphozyten,
neutrophilen Granulozyten und Makrophagen. Mittels Silberfärbung Nachweis der
Bakterien als granuläres Material.
Differenzialdiagnosen
Siehe Klinik.
Therapie
Antibiose (Makrolide, z.B. Erythromycin 4x500mg und Rifampicin, eventuell in
Kombination über mindestens 4 Wochen).
Lymphatische endotheliale Proliferationen nach Röntgenbestrahlung
Das Auftreten kutaner vaskulärer Proliferationen als Komplikation einer Bestrahlungstherapie ist sehr selten, jedoch gut dokumentiert. Fast ausschließlich sind Frauen betroffen. Die mittlere Bestrahlungsdosis in solchen Fällen liegt bei 40-60Gy. In
Anbetracht zunehmender brusterhaltender Bestrahlungstherapien beim Mammakarzinom ist die Inzidenz zunehmend. Das Spektrum reicht von benignen lymphangiomatösen Papeln oder Plaques (BLAP) und atypischen vaskulären Läsionen (AVL)
mit einem benignen klinischen Verhalten bis hin zum aggressiven Angiosarkom.
Teilweise ist es äußerst schwierig, diese Entitäten exakt voneinander zu unterscheiden. Hinzu kommt, dass diese Läsionen eine hohe klinische Variabilität zeigen und
u.a. teleangiektatischen Gefäßveränderungen eines Radioderms ähneln können.
Vermehrungen unregelmäßig konfigurierter Lymphgefäße in Bestrahlungsfeldern
waren unter den Namen „atypische vaskuläre Läsionen“ (Fineberg 1994) und „benigne lymphangiomatöse Papeln“ (Diaz, 1999) beschrieben worden. In einigen Fällen konnten allmähliche Übergänge von unregelmäßig konfigurierten Lymphgefäßen in atypische Endothelzellverbände, die Kriterien für ein Angiosarkom erfüllen,
gezeigt werden. Das ließ die Schlussfolgerung zu, dass es sich bei benignen
lymphangiomatösen Papeln oder Plaques und atypischen vaskulären Läsionen in
Radiatio-Arealen möglicherweise um „Präangiosarkome“ handelt. Dieser Ansicht
widerspricht jedoch die Tatsache, dass mehrjährige Nachbeobachtungszeiten benigner lymphangiomatöser Papeln oder Plaques bisher keinen Anhalt für Malignität
ergaben. Der gutartige klinische Verlauf steht scheinbar im Gegensatz zur schlechten Prognose von Angiosarkomen. Für die Klärung der tatsächlichen Dignität von
vaskulären Neubildungen in Radiatio-Arealen sind vorerst klinische Kontrollen von
betroffen Patienten erforderlich.
Beningne lymphangiomatöse Papeln und Plaques nach Bestrahlung (Synonym:
BLAP)
Klinik
Bereits ca. 1 Jahr nach Bestrahlung können benigne lymphangiomatöse Papeln oder
Plaques entstehen. Es finden sich solitäre, mehrere Millimeter durchmessende, erythematöse Papeln bis Vesikel bzw. kleinere erythematöse Plaques im Bestrahlungsareal. Einblutungen, wie man sie typischerweise bei Angiosarkomen findet,
liegen nicht vor.
20 1.1.8 Benigne Tumoren und Fehlbildungen der Blut- und Lymphgefäße
Histologie
In der oberen Dermis irregulär dilatierte Lumina dünnwandiger Gefäße mit einem
verzweigten, anastomosierenden Muster. Diskontinuierliche Endothelzellschicht mit
flachen Kernen. Vielzählige, sich in die Lumina hinein projizierende, ebenfalls von
Endothel ausgekleidete Stromapapillen.
Atypische vaskuläre Läsionen nach Bestrahlung (Synonym: AVL)
Klinik
Klinisch ähnlich wie die benignen lymphangiomatösen Papeln und Plaques, teilweise jedoch größer bis hin zu erythematös-lividen Knoten und Plaques, imponieren die
deutlich später, meist nach einigen Jahren, entstehenden, atypischen vaskulären Läsionen. Das Zeitintervall für die Entstehung atypischer vaskulärer Läsionen ist mit
durchschnittlich 3,5 Jahren deutlich kürzer verglichen mit dem durchschnittlichen
Zeitintervall, nach dem Angiosarkome in Bestrahlungsarealen entstehen (6 Jahre)
(Brenn 2005).
Histologie
In der gesamten Dermis schlecht umschriebene, irreguläre, teils schlitzförmige Gefäßlumina. Auskleidung durch Endothelzellen mit hyperchromatischen Kernen, die
jedoch im Übrigen unauffällig sind.
Differenzialdiagnosen der lymphatischen endothelialen Proliferationen
Abgegrenzt werden müssen Angiosarkome, die sich meist erst später als 10 Jahre
(durchschnittlich 6 Jahre) nach Bestrahlung entwickeln. Die Tumoren sind deutlich
tiefreichender und die Endothelien zytomorphologisch auffälliger. Häufig finden
sich Einblutungen.
Therapie der lymphatischen endothelialen Proliferationen
Entscheidend ist die histopathologische Abklärung zum Ausschluss eines Angiosarkoms. Eine allgemein gültige therapeutische Festlegung gibt es nicht. Empfohlen
wird die komplette Exzision. Bei erneutem Auftreten von Hautveränderungen sind
Verlaufsbiopsien erforderlich. In jedem Fall gehören die Patienten in eine enge
Nachbeobachtung (alle 3 Monate).
1.1.8.3 Malformationen von Gefäßen und vaskuläre Hamartome
Lymphangioma circumscriptum
Das Lymphangioma circumscriptum ist eine kongenitale bzw. im frühen Kindesalter
auftretende Malformation. Es ist oft mit einer Lymphangiomatose und/oder einem
kavernösen Lymphangiom (zystischem Hygrom) assoziiert.
Klinik
Die Malformation findet sich bevorzugt im Bereich der proximalen Extremitäten
und der Extremitätengürtel. Klinisch zeigen sich meist in Gruppen angeordnete kleine Bläschen, die eine klare oder (auf Grund einer Blutgefäßkomponente) auch hämorrhagische Flüssigkeit enthalten (Abb. 11a, b).
1. Tumoren
21
Abb. 11a Lymphangioma circumscriptum
Abb. 11b Lymphangioma circumscriptum (hämorrhagisch)
Histologie
Dilatierte, dünnwandige Gefäße in der papillären und oberen retikulären Dermis,
ausgefüllt mit einem leicht eosinophilen Material. Zytologisch blande Endothelzellen (Abb 12).
22 1.1.8 Benigne Tumoren und Fehlbildungen der Blut- und Lymphgefäße
Abb. 12 Lymphangioma circumscriptum
Differenzialdiagnosen
Erworbene Läsionen im Erwachsenenalter sind Lymphangiektasien, die in Assoziation mit einem chronischen Lymphödem oder einer Strahlentherapie auftreten.
Therapie
Exzision. Wegen der Anastomosierungstendenz von oberflächlichen mit tiefer gelegenen Gefäßstrukturen bei Assoziation mit einer Lymphangiomatose und/oder einem kavernösen Lymphangiom besteht eine erhöhte Rezidivrate und die Exzision
sollte streng abgewogen werden.
Kavernöses Lymphangiom und zystisches Hygrom
Das kavernöse Lymphangiom und das zystische Hygrom sind klinischhistopathologische Varianten einer hamartomatösen Entität.
Klinik
Die Tumoren entwickeln sich entweder kongenital oder in den ersten Lebensjahren.
Kavernöse Lymphangiome finden sich bevorzugt intraabdominal, intraoral oder im
Bereich der Extremitäten. Zystische Hygrome sind häufiger im Nacken, den Axillen
und den Leisten, selten auch skrotal zu beobachten.
Histologie
Größere vaskuläre Lumina in der tiefen retikulären Dermis und Subkutis mit reichlich luminaler, lymphatischer Flüssigkeit und Kaliberschwankungen der Gefäßwand.
Zytologisch blande Endothelzellen mit oft vergrößerten und prominenten Zellkernen. Fibrosierung des Stromas bei länger bestehenden Läsionen.
1. Tumoren
23
Therapie
Wegen möglicher klinischer Komplikationen (bei Kopf-Hals-Lokalisationen z.B.
Beeinträchtigung der Nahrungsaufnahme, Sprech- und Atembehinderung) empfiehlt
sich eine komplette Exzision. Die inkomplette Exzision tiefergelegener Läsionen
führt jedoch meist zum Rezidiv. Die Indikation muss streng abgewogen werden.
Lymphangiomatose
Die Lymphangiomatose stellt eine systematisierte, seltene Malformation von
Lymphgefäßstrukturen dar, die entweder kongenital oder bei Kindern und Adoleszenten auftritt.
Klinik
Die Lymphangiomatose bezieht diffus die Haut und das Weichteilgewebe sowie das
Skelettsystem und die parenchymatösen Organe, insbesondere Lunge, Pleura, Leber
und Milz ein. Die klinische Prognose wird im Wesentlichen vom Ausmaß der Erkrankung bestimmt. Die Mortalität ist jedoch hoch.
Histologie
Ausgedehnte Dissektion vorbestehender Organstrukturen durch dilatierte Lymphgefäße.
Therapie
Soweit möglich kann eine chirurgische Exzision die Symtomatik verbessern.
Naevus flammeus
Synonym: Feuermal, Portweinfleck
Beim Naevus flammeus handelt es sich um ein Malformation der Kapillaren. Die
häufigste Form ist der mediane nuchale Naevus flammeus (Naevus Unna-Politzer,
bei bis zu einem Drittel der Neugeborenen). Die übrigen deutlich selteneren Formen
sind halbseitig und folgen den Blaschkolinien. Ein Entwicklungsdefekt der für die
Gefäßkonstriktion verantwortlichen adrenergen Rezeptoren wird diskutiert. Fakultativ können u.a. Weichteil- oder Knochenhypertrophien, bei Naevi flammei im Ausbreitungsgebiet des Nervus trigeminus auch Glaukome und Retinaschäden vorliegen. Genodermatosen wie das Klippel-Trenaunay-Syndrom und das Sturge-Weber
Syndrom sind mit ausgedehnten Naevi flammei assoziiert.
Klinik
Umschriebene, scharf begrenzte, meist einseitige, flächenhafte Rötung, die bereits
bei Geburt vorliegt und eine zum Körperwachstum proportionale Größenzunahme
zeigt (Abb. 13). Im Laufe der Jahrzehnte kommt es zu einer tastbaren Verdickung
des Naevus flammeus und Knotenbildung. Derartige knotige Anteile sind einerseits
bedingt durch die zunehmende Kapillardilation, anderseits durch assoziierte kapilläre lobuläre Hämangiome.
24 1.1.8 Benigne Tumoren und Fehlbildungen der Blut- und Lymphgefäße
Abb. 13 Naevus flammeus
Histologie
Erweiterte, jedoch nicht vermehrte Kapillaren. In älteren Läsionen protuberierend.
Innerhalb der Läsion auch kapilläre lobuläre Hämangiome.
Differenzialdiagnose
Angiomatose.
Therapie
Frühzeitige (bereits im Säuglingsalter) Behandlung mit gefäßspezifischen Lasern
(gepulste Farbstofflaser, Argonlaser). Ggf. Behandlung von Begleitanomalien.
Livedo reticularis teleangiectatica
Klinik
Kongenitale, disseminierte Livedo reticularis verbunden mit Teleangiektasien und
oberflächlichen Fehlbildungen.
1. Tumoren
25
Histologie
Dilatation von Kapillaren, Venolen und Venen in der Dermis und Subkutis.
Verruköses Hämangiom
Synonym: Angiokeratoma circumscriptum naeviforme
Malformation der Gefäße in Kutis und Subkutis.
Klinik
Die Läsion liegt kongenital vor oder manifestiert sich in früher Kindheit. Anfangs
flacher rötlicher Tumor mit langsamen Wachstum und letztendlich erhabener, verruköser bis krustiger Oberfläche (Abb. 14).
Abb. 14 Verruköses Hämangiom (Angiokeratoma circumscriptum naeviforme)
Histologie
Dilatation von Kapillaren und größeren Gefäßen in der Dermis und Subkutis. Oft
„untergetauchtes“, tiefes Wachstum. Verruköse Epidermishyperplasie in älteren
Läsionen.
Differenzialdiagnosen
Angiokeratom.
Therapie
Frühzeitige Exzision, wobei zu berücksichtigen ist, dass die klinisch wahrnehmbare
Begrenzung der Läsionen oft geringer als das tatsächliche Ausmaß ist.
Sinusoidales Hämangiom
Auch das sinusoidale Hämangiom, ursprünglich den kavernösen Hämangiomen zugeordnet, ist eine Malformation.
26 1.1.8 Benigne Tumoren und Fehlbildungen der Blut- und Lymphgefäße
Klinik
Klinisch bestehen solitäre, livide, tief gelegene, weiche Papel oder Knoten.
Histologie
Dilatierte, interkonnektierende, vaskuläre Lumina. Vorwiegend lobuläre Architektur, jedoch in der Peripherie schlecht abgegrenztes Wachstum bis in die Subkutis.
Fokale Atypien der endothelialen Zellen.
Therapie
Exzision.
Naevus anaemicus
Ähnlich wie bei den Naevi flammei scheint ein Entwicklungsdefekt der für die Gefäßkonstriktion verantwortlichen adrenergen Rezeptoren vorzuliegen. Die dermalen
Kapillaren sprechen verstärkt auf vasokonstriktive Faktoren an.
Klinik
Sehr seltene, umschrieben anämische Fehlbildung meist am Rücken von Frauen.
Auch Reibung führt nicht zu einer Rötung.
Histologie
Histologische Veränderungen werden nicht wahrgenommen.
Therapie
Keine.
1.1.8.4 Teleangiektasien
Unter Teleangiektasien verstehen sich Dilatationen präexistierender, normaler kleiner Gefäße, zumeist Kapillaren.
Histologie (zumeist ähnlich)
Gruppierte, ektatisch erweiterte, dünnwandige Kapillaren im Stratum papillare
(Abb. 15).
Abb. 15 Teleangiektasien
1. Tumoren
27
Bei Blutgefäßektasien ausgefüllt mit Erythrozyten. Bei Lymphgefäßektasien leere
Lumina oder luminales homogenes, blass-eosinophiles Material. Bei Angiokeratomen und Lymphektasien verruköse Epidermishyperplasie. Bei Lipidosen Lipidvakuolen in den Endothelien der dilatierten Gefäße; in Kryoschnitten sind diese Ablagerungen PAS-positiv. Beim Lippenangiom lakunenartige, teilweise thrombosierte
Venektasie.
Lymphangiektasien
Lymphangiektasien sind erworbene Läsionen im Erwachsenenalter, die in Assoziation mit einem chronischen Lymphödem, einer Strahlentherapie oder postoperativ
auftreten. Sie sind der lymphatische Counterpart der Angiokeratome, resultierend
aus einer anhaltenden und bleibenden Dilatation präexistenter lymphatischer Kapillaren. Diese entwickeln sich in Hautarelaen mit einer Obstruktion oder Destruktion
der lymphatischen Drainage. Am Penis und Skrotum entwicklen sich Lymphangiektasien nach chirurgischen Eingriffen bei sacrococcygealen Tumoren. An der Vulva
und den Oberschenkeln können sie sich nach operativem Eingriff und Bestrahlung
beim Zervix-Karzinom ausbilden. Lympangiektasien in genitaler Lokalisation bei
älteren Personen entstehen jedoch auch ohne Hinweise für eine lymphatische Störung.
Klinik
Lymphangiektasien imponieren als multiple, transluzente, dickwandige Vesikel von
2 bis 5mm Duchmesser. Sie finden sich dichtstehend auf ansonsten unauffälliger
oder leicht hyperkeratotischer Haut. Nach Punktur entleert sich eine seröse bis milchige Flüssigkeit.
Differenzialdiagnosen
Oberflächliche, lymphatische Malformationen, wobei die tiefe Komponente dilatierter lymphatischer Gefäße fehlt.
Naevus araneus
Synonym: Spider nevus
Klinik
Meist multiple, münzgroße Läsionen. Zentral besteht ein hellrotes Pünktchen, von
welchem aus sich strahlenförmig (oder auch an die Beine der Weberspinne erinnernd) dünne Gefäßstränge ausbreiten (Abb. 16). Mittels Vitropression ist der Naevus araneus ausdrückbar. Ein gehäuftes Auftreten multipler Spider nevi findet sich
in der Schwangerschaft und bei Leberzirrhose (typisches „Leberzeichen“ der Haut).
Therapie
Verödung des zentralen Gefäßes mittels Elektrokauter oder Farbstofflaser.
28 1.1.8 Benigne Tumoren und Fehlbildungen der Blut- und Lymphgefäße
Abb. 16 Naevus araneus (Spider nevus)
Lippenrandangiom
Synonym: „Venous lake“
Beim Lippenrandangiom handelt es sich um eine oberflächliche Venektasie.
Klinik
„Venous lakes“ treten an der Lippe, daneben auch am Hals und den Unterarmen auf,
zumeist als solitäre, blau-glasige Knötchen (Abb. 16). Selten größere Knoten bis zu
1cm.
Therapie
Keilexzision.
1. Tumoren
29
Abb. 17 Lippenrandangiom (Venous lake)
Angioma serpiginosum
Es handelt sich um essentielle Teleangiektasien mit Eigenschaften einer naevoiden
Fehlbildung.
Klinik
Meist einseitige, progressive, gruppierte, punkt- und strichförmige Teleangiektasien
an den unteren Extremitäten.
Therapie
Regression in Einzelfällen beschrieben.
Sekundäre Teleangiektasien
Sie entstehen in erster Linie als Alterungsphänomen (intrinsisch und extrinsisch; vor
allem durch UV-Licht) aufgrund zunehmender Wandstarre und eines zugleich abnehmenden Bindegewebsturgors (Abb.18). Sie können auch Folge einer längeren,
topischen oder systemischen Steroidbehandlung sein.
30 1.1.8 Benigne Tumoren und Fehlbildungen der Blut- und Lymphgefäße
Teleangiektasien finden sich als Krankheitssymptom:
•
Im Rahmen entzündlicher Dermatosen (Rosazea) (Abb. 19)
•
Teleangiektasien sind Bestandteil des Poikiloderms bei Mycosis fungoides, aber auch bei chronischem Radioderm (Abb. 20). Eine Form
der Mastozytose wird durch ein teleangiekatisches Bild dominiert (Teleangiectasia macularis eruptiva perstans) (Abb. 21)
•
Teleangiektasien sind Bestandteil des CREST Syndroms
•
Bei der Teleangiectasia hereditaria haemorrhagica (Synonym: Morbus
Osler), einem autosomal-dominant vererbten Krankheitsbild, finden
sich zahlreiche Teleangiektasien, insbesondere akral, an den Lippen
und an den hautnahen Schleimhäuten (Abb. 22a, b und c). Aufgrund
der Vulnerabilität der Schleimhautläsionen kommt es zu Einblutungen
(Epistaxis) und gastrointestinalen Blutungen
•
Auch beim Bloom-Syndrom/Rothmund-Thomson-Syndrom/Ataxia teleangiecatica/Dyskeratosis congenita finden sich bereits im Kindesalter
vermehrt Teleangiektasien der Konjunktiven und an lichtexponierten
Körperarealen, vor allem im Gesicht
Abb. 18 Teleangiektasien
Differenzialdiagnosen
Siehe Unterscheidung der verschiedenen primären und sekundären Teleangiektasien
anhand ihrer Klinik.
Therapie
Kosmetisch störende Teleangiektasien können verödet werden. Flächenhafte Behandlungen sind mit Farbstofflasern möglich.
1. Tumoren
Abb. 19 Teleangiektasien bei Rosacea teleangiectatica
Abb. 20 Teleangiektasien bei chronischem Röntgenoderm
31
32 1.1.8 Benigne Tumoren und Fehlbildungen der Blut- und Lymphgefäße
Abb. 21 Teleangiectasia macularis eruptiva perstans (teleangiektatische Mastozytose)
Abb. 22a Teleangiectasia hereditaria haemorrhagica (Synonym: Morbus Osler)
1. Tumoren
33
Abb. 22b Teleangiectasia hereditaria haemorrhagica (Synonym: Morbus Osler)
Angiokeratome
Angiokeratome zeichnen sich durch ektatisch dilatierte Gefäße in der oberen Dermis, verbunden mit einer Epidermishyperplasie und Hyperkeratose, aus (Abb. 23).
Abb. 23 Angiokeratom
Ein Teil sind Naevi, der Großteil jedoch ist erworben. Folgende Angiokeratome
werden unterschieden:
34 1.1.8 Benigne Tumoren und Fehlbildungen der Blut- und Lymphgefäße
Angiokeratoma corporis naeviforme circumscriptum
Klinik
Die Veränderung ist meist bei Geburt vorhanden und findet sich bevorzugt am Bein.
Solitäre Angiokeratome/Angiokeratoma corporis diffusum
Klinik
Die solitären oder diffusen Angiokeratome entwickeln sich im pubertären Alter und
zeigen keine Prädilektionsstellen (Abb. 23a und b). Sie sind ein Marker für Enzymopathien wie den Morbus Fabry, eine X-chromosomal vererbte Lipidose, oder die
Fukosidose. Es wird vermutet, dass es eine hohe Dunkelziffer vornehmlich beim M.
Fabry gibt und die Krankheit aufgrund ihrer unspezifischen Symptome spät oder gar
nicht erkannt wird. Prinzipiell empfiehlt es sich deshalb, Angiokeratome auf den
Galaktosidasedefekt hin untersuchen zu lassen,
zumal mit einer frühzeitigen Enzymersatztherapie
der Krankheitsverlauf entscheidend beeinflussen
werden kann.
Abb. 24a Solitäres Angiokeratom
Abb. 24b Solitäres Angiokeratom (Dermatoskopie)
Angiokeratoma Mibelli
Es liegt ein autosomal-dominant vererbtes Krankheitsbild mit gleichzeitigem Auftreten von Perniones vor. Die Angiokeratome finden sich akral besonders über Knochenvorsprüngen.
Angiokeratoma scrotis sive vulvae
Entsprechen ektatischen Venen, die bevorzugt genitoanal auftreten und meist mit
einer Varikozele, Thrombophlebitiden oder Hämorrhoiden assoziiert sind.
Differenzialdiagnosen
Bei solitären Läsionen kann aufgrund des tiefblauen bis schwarzen Farbtons ein
Melanom vermutet werden.
Therapie
Exzision. Bei Enzymopathien Substitutionstherapie.
1. Tumoren
35
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