1 Was ist Doping? (I) Ursprung des Begriffs "Doop" (Holländisch) "Dope" (18. Jahrhundert): Südafrikanisches Getränk 1889 erstmals in einem englischen Lexikon erwähnt "Doping" (International) LMH 2 Was ist Doping? (II) Doping "To dope" Verwendung verbotener Substanzen und/oder Methoden Zur Steigerung der Leistungsfähigkeit LMH 3 Was ist Doping? (III) Freizeitsport Wettkampfsport ≠ Medikamentenmissbrauch Doping Medikamentenmissbrauch ist nicht nur ein Problem des Sports sondern auch der Gesellschaft! LMH 4 Dopingdefinitionen Europäische Union: (www.europa.eu.int) Doping im Sport bezeichnet die Verwendung von Substanzen und/oder Methoden zur künstlichen Leistungssteigerung im Wettkampf oder in der Trainingsphase in einer Form, die gegen die sportliche Ethik verstößt und die physische und psychische Gesundheit des Athleten oder Spielers beeinträchtigt. WADA: (www.wada-ama.org) Doping bezeichnet die Verwendung von Substanzen oder Methoden potentiell gefährlich für die Gesundheit des Athleten und/oder in der Lage die Leistungsfähigkeit zu steigern, oder die Anwesenheit einer Substanz im Körper eines Athleten, oder die Feststellung der Verwendung einer Methode auf der dem Anti-Doping Code der Olympische Bewegung angehängten Liste. Praktische Definition: Doping ist alles was auf der Dopingliste steht. LMH 5 WIRKUNGEN UND NEBENWIRKUNGEN VON MEDIKAMENTEN Medikamente können lebensrettend sein wenn sie therapeutisch verwendet werden Medikamentenmissbrauch zu Dopingzwecken im Sport ist unethisch und potenziell gefährlich für die Gesundheit des Athleten Mögliche Schädigung Herz Nieren Sportler Leber Sexuelle Funktion Bewegungsapparat LMH 6 1886: Tod des britischen Radfahrers Linton GESCHICHTE DES DOPINGS I 1 1960 (Rom) : Tod von Knut Enemark Jensen während der Olympischen Spiele Stimulanzien Anti-Doping Aktivitäten 1964: IOC Dopingdefinition Sport: Anabole Phase 1967: Stimulanzien Narkotika etc. 1972: Dopingkontrollen IOC Med. Kommission: Erste Liste verbotener München Substanzen 0 2079 Dopingkontrollen LMH 7 70er und 80er GESCHICHTE DES DOPINGS II Deutsche Demokratische Republik: National angeordnetes Doping 1988: Olympische Charter 1984: Neue Dopinganalysemethode zum Nachweis des Missbrauchs von anabolen Wirkstoffen Entsprechend der Verwendung im Sport: 1. Weltkonferenz gegen Doping in Ottawa 1986: 1987: Maskierende Wirkstoffe wurden verboten 1985: Beta-Blocker wurden verboten Verbot der Diuretika LMH 8 1988 (Seoul): Erneuerte Dopingliste für die Olympischen Spiele 80er: Anstieg des Blutdopings & Erythropoietin (EPO) -missbrauchs im Ausdauersport 1988: 1993: Ehemaliges Westdeutschland Hinzufügen zur Liste: startet „Trainingskontrollen“ „und verwandte Substanzen“ 80er: Wachstumshormon- (GH) missbrauch beginnt GH 2 GESCHICHTE DES DOPINGS III Ausweitung der IOC Dopingliste für die Olympischen Spiele 1992 (Barcelona) ACTH, EPO, GH LMH 9 GESCHICHTE DES DOPINGS IV 90er: Anstieg des Medikamentenmissbrauchs im Fitnesssport 1998: Ein großer Dopingskandal ereignet sich während der Tour de France Anti-Doping Aktivitäten 3 LMH 10 ANTI-DOPING LISTE (Med. Kommission des IOC und WADA; 01.09.2001) SUBSTANZEN Verbotene Substanzklassen Besonderheiten Substanzklassen die unter gewissen Umständen verboten sind METHODEN Verbotene Methoden Einige Substanzen haben Konzentrationslimits Einige Substanzen sind mit medizinischer Verordnung und Ankündigung erlaubt LMH 11 VERBOTENE SUBSTANZKLASSEN (Med. Commission of the IOC and WADA; 01.09.2001) A. Stimulanzien (z.B.): C. Anabole Wirkstoffe: • Amphetamine 1. Anabol androgene Steroide • Ephedrin • Koffein • Kokain (z.B. Nandrolon, Stanozolol) 2. β2 -Agonisten (z.B. Clenbuterol) und verwandte Substanzen und verwandte Substanzen D. Diuretika (z.B.): • Furosemid und verwandte Substanzen B. Narkotika (z.B.): • Heroin • Morphin und verwandte Substanzen E. Peptidhormone, Mimetika und Analoge (z.B.): • hCG, LH, ACTH, hGH, IGF-I, EPO, Insulin und verwandte Substanzen LMH 12 VERBOTENE SUBSTANZKLASSEN: STIMULANZIEN Werden in vielen europäischen Ländern vielfach als illegale Droge missbraucht Geschichte Amphetamine Ephedrin Kokain Koffein und verwandte Substanzen Während der 60er: Radfahrer starben nach Stimulanzienmissbrauch Coca-Missbrauch bei den alten Inkas zur Reduktion von Müdigkeit Häufig missbraucht: Guarana (Koffein) 2. Weltkrieg Grenzwerte in der Urinkonzentration von Athleten (12µg/ml) LMH 13 VERBOTENE SUBSTANZKLASSEN: STIMULANZIEN STIMULANZIEN Zentrales Nervensystem Zielsetzung des Missbrauchs: Euphorie Unterdrückung von: • Angst • Panik • Appetit * Verzögerung von Müdigkeit Regulation von Emotionen und Verhalten Stimulation der Aktivität bestimmter zentralnervöser Regionen Aufgrund ihrer euphorisierenden Wirkung werden Stimulanzien häufig sowohl im als auch ausserhalb des Sports benutzt. LMH 14 VERBOTENE SUBSTANZKLASSEN: STIMULANZIEN AMPHETAMIN- ODER KOKAINMISSBRAUCH Akute Nebenwirkungen Häufiger • Beschleunigung der Herzfrequenz • Kardiale Störungen Seltener Bluthochdruck Schwitzen oder Schüttelfrost Pupillenerweiterung MH VERBOTENE SUBSTANZKLASSEN: STIMULANZIEN 15 AMPHETAMIN- ODER KOKAINMISSBRAUCH Chronische Nebenwirkungen Häufiger Seltener Zentralnervöse Reaktionen Schwitzen oder Schüttelfrost • Beschleunigung der Herzfrequenz • Kardiale Störungen Bluthochdruck Appetitminderung Æ Gewichtsverlust Pupillenerweiterung MH 16 VERBOTENE SUBSTANZKLASSEN: STIMULANZIEN Kardiovaskuläre Nebenwirkungen Gastrointestinale Nebenwirkungen 50 kg Respiratorische Nebenwirkungen AMPHETAMIN- ODER KOKAINMISSBRAUCH Systemische, muskuloskeletale und auf die Haut bezogene Nebenwirkungen Nebenwirkungen des zentralnervösen Systems Medikamentenvergiftung LMH VERBOTENE SUBSTANZKLASSEN: STIMULANZIEN 17 PSYCHOLOGISCHE EFFEKTE VON STIMULANZIEN Eimaliger Missbrauch/ Überdosierung Langfristiger Missbrauch Möglicherweise Gefühl einer gesteigerten Energie und Vitalität Akute Nebenwirkungen: • Reizbarkeit • Aggression • Suizid? Chronische gesundheitliche Nebenwirkungen: • Reizbarkeit • Aggression kombiniert mit Gewalt • Schlafstörungen • Schwere Depressionen die zum Suizid führen können • Angstzustände • Paranoide Vorstellungen • Paranoide Psychosen inklusive zwanghafte Verhaltensmuster und Halluzinationen • Anorexie • Abhängigkeit MH 18 VERBOTENE SUBSTANZKLASSEN: NARKOTIKA Zielsetzung des Missbrauchs: • Schmerzreduktion Schmerzdämpfung, Euphorie Abhängig von der Art der Narkotika Narkotika Schmerzdämpfung, Beruhigung LM 19 VERBOTENE SUBSTANZKLASSEN: NARKOTIKA NEBENWIRKUNGEN Pupillenverengung Verwirrung Abhängigkeit Juckreiz Schwindel Stimmungsveränderung • Krankheitsgefühl • Übelkeit LM 20 VERBOTENE SUBSTANZKLASSEN: ANABOLE WIRKSTOFFE 1. Anabole androgene Steroide (AAS) (z.B. Nandrolon, Testosteron) Anabolika Muskelzellkerne 2. β2 – Agonisten (z.B. Clenbuterol, Fenoterol) Proteinsyntheseanstieg Anstieg der Muskelmasse BIOMEDIZINISCHE NEBENWIRKUNGEN LMH 21 VERBOTENE SUBSTANZKLASSEN: ANABOLE WIRKSTOFFE ANABOLE WIRKSTOFFE: AM HÄUFIGSTEN MISSBRAUCHTE MEDIKAMENTE VON ATHLETEN UND IM FITNESS SPORT IOC-Statistik: Weltweit wurden 7 233 verbotene Substanzen in den Proben gefunden (1997 – 1999) Von diesen Substanzen: 38 % waren anabole Wirkstoffe Nandrolon OH O 19-Nortestosteron MH VERBOTENE SUBSTANZKLASSEN: ANABOLE WIRKSTOFFE 22 Zielsetzung des Missbrauchs: • Erhöhung der Muskelmasse • Erhöhung der Muskelkraft • Leistungssteigerung • Steigerung der Trainingsmotivation Risiko von schweren biomedizinischen Nebenwirkungen durch Missbrauch mit hohen Dosierungen MH 23 VERBOTENE SUBSTANZKLASSEN: ANABOLE WIRKSTOFFE NEBENWIRKUNGEN Männer: Gynäkomastie Hodenverkleinerung Schäden am kardiovaskulären System Frauen: Vertiefung der Stimme Leberschäden Schwere hormonelle Veränderungen Schäden am Skelettsystem Vermehrte Akne Blockade der Spermatogenese Mögliche Vergrößerung der Prostata Anstieg des Körpergewichtes Verhaltensänderungen Hirsutismus Vermännlichung Anormale Menstruationszyklen bis zur Infertilität LMH VERBOTENE SUBSTANZKLASSEN: ANABOLE WIRKSTOFFE 24 NEBENWIRKUNGEN AUF DAS KARDIOVASKULÄRE SYSTEM Kardiale Dysfunktion Kardiomyopathie Myokarditis Arterielle Hypertonie Koronare Atherosklerose Kardiale Arrhythmien Myokardinfarkt Plötzlicher Herztod MH 25 VERBOTENE SUBSTANZKLASSEN: ANABOLE WIRKSTOFFE PLÖTZLICHER HERZTOD NACH ANABOLIKAMISSBRAUCH 02 es ach n i e sn d o t lder ch z r i He -Bu brau r e dy iss 72 h 1 . : l o c li 6 a B kam z 8 t t ; n e 95 n Plö rige boli 9 a 1 rm y jäh Ana e g lo ck o i Di rd a C Ana boli kam issb rau ch u nd Her Med ztod Ken ned J Au y et st 1 9 93 al. ; 15 8:3 46 Anab olika plötz missbr auch liche r und Herz Eine tod: Path ologi estu d ie Fine schi Arch et al Path . ol La 2001 b Med ;125 : 253 nd e r wäh einem d zto g bei r e r H stun e h c ach la i l n e z r t B al. Plö icher thebe rauch t e ke 4 4 1 erl ewich missb u p L r kö G 5: 1 ka i l 3 ; o b 991 1 Ana i Sc c i s ren o F J LMH VERBOTENE SUBSTANZKLASSEN: ANABOLE WIRKSTOFFE 26 ANABOLIKA UND SCHWERE LEBERSCHÄDEN LEBERZELLSCHÄDIGUNG / DYSFUNKTION HEPATITIS FETTLEBER HYPERPLASIE MUTAGENER EFFEKT LEBERZYSTEN LEBERKREBS MH 27 VERBOTENE SUBSTANZKLASSEN: ANABOLE WIRKSTOFFE NEBENWIRKUNGEN VON ANABOLEN WIRKSTOFFEN AUF DAS REPRODUKTIVE SYSTEM DER FRAU Brustverminderung Ovarien / Uterus Beeinträchtigungen des Menstruationszyklus bis zur Infertilität Virilisierung 6 4 Beeinträchtigungen der Libido 5 MH 28 VERBOTENE SUBSTANZKLASSEN: ANABOLE WIRKSTOFFE NEBENWIRKUNGEN VON ANABOLEN WIRKSTOFFEN AUF DAS REPRODUKTIVE SYSTEM DES MANNES Prostatahypertrophy ? Beeinträchtigungen der Libido 7 Hodenschrumpfung • Niedrige Spermienproduktion • Fehlen von Spermien in der Samenflüssigkeit MH 29 VERBOTENE SUBSTANZKLASSEN: ANABOLE WIRKSTOFFE ANDERE NEBENWIRKUNGEN 9 10 Gynäkomastie Akne 11 8 Vertiefung der Stimme Glatzenbildung 12 Hirsutismus (Haarwuchs: Gesicht, Arme und Körper) MH VERBOTENE SUBSTANZKLASSEN: ANABOLE WIRKSTOFFE PSYCHOLOGISCHE REAKTIONEN NACH MISSBRAUCH VON ANABOLEN ANDROGENEN WIRKSTOFFEN Unkontrollierter Zornausbruch (“roid rage”) 30 Gefühl von unwiderstehlicher Kraft und Überlegenheit Aggressivität/ Gewalt Motivation zu exzessivem Training Depressive Phasen/ Psychosen? MH VERBOTENE SUBSTANZKLASSEN: 31 DIURETIKA Wirkungsort Nieren Erhöhte Harnausscheidung Wasserverlust Elektrolytverlust MH VERBOTENE SUBSTANZKLASSEN: 32 DIURETIKA Zielsetzung des Missbrauchs: • Reduktion von Körpergewicht • Verbesserung des muskulären Erscheinungsbildes • Maskierung der Verwendung anderer Dopingsubstanzen Diese Wirkungen bergen gesundheitliche Risiken LMH VERBOTENE SUBSTANZKLASSEN: DIURETIKA 33 NEBENWIRKUNGEN Dehydrierung Elektrolytungleichgewicht 2 • • • • Schwäche Benommenheit Müdigkeit Erhöhtes Thromboserisiko • • Muskelkrämpfe Herzrhythmusstörungen (verursacht durch Kaliummangel) LMH VERBOTENE SUBSTANZKLASSEN: 34 PEPTIDHORMONE Hormone: Botenstoffe mit spezieller biologischer Wirkung auf den Körper, das Verhalten und die Wahrnehmung hCG Menschliches Choriongonadotropin: Reguliert die Steroidhormonproduktion während der Schwangerschaft LH Luteinisierendes Hormon: Reguliert die Geschlechtshormonproduktion ACTH Adrenocorticotropes Hormon: Stimuliert die Synthese der Glukokortikoide in der Nebennierenrinde hGH Menschliches Wachstumshormon: Stimuliert die Proteinsynthese IGF-I Insulin-ähnlicher Wachstumsfaktor I: Stimuliert die Proteinsynthese EPO Erythropoietin: Stimuliert die Produktion der roten Blutkörperchen im Knochenmark Insulin z.B. Senkung des Blutzuckerspiegels MH VERBOTENE SUBSTANZKLASSEN: PEPTIDHORMONE 35 WACHSTUMSHORMON Zielsetzung des Missbrauchs: • Steigerung der Muskelmasse • Reduktion des Körperfetts • Steigerung der Körpergröße • Steigerung der Leistungsfähigkeit • Steigerung der Trainingsmotivation BIOMEDIZINISCHE NEBENWIRKUNGEN Akut • Infektion • Wassereinlagerung • Kopfschmerzen • Müdigkeit/ Muskelschwäche • Gelenk- und Muskelschmerzen • Anstieg des Blutzuckerspiegels Chronisch • Akromegalie • Diabetes mellitus • Arrhythmien • Tumore LMH VERBOTENE SUBSTANZKLASSEN: PEPTIDHORMONE 36 STEIGERUNG DER AUSDAUERLEISTUNGSFÄHIGKEIT KÖRPERLICHES TRAINING Aerobes Training DOPING 13 Höhentraining Bluttransfusion (= Blutdoping) Medikamentenmissbrauch mit Erythropoietin (EPO) LMH 37 VERBOTENE SUBSTANZKLASSEN: PEPTIDHORMONE ERYTHROPOIETIN (EPO) STEIGERT DIE ZAHL DER ROTEN BLUTKÖRPERCHEN ALS REAKTION AUF EINE HYPOXIE IM GEWEBE Anzahl der roten Blutkörperchen Hypoxie im Gewebe EPO Industrielle EPO-Produktion Rekombinantes humanes EPO (rHu-EPO) MH 38 VERBOTENE SUBSTANZKLASSEN: PEPTIDHORMONE NEBENWIRKUNGEN DES rHu-EPO MISSBRAUCHS EPO MISSBRAUCH Erhöhtes Hämoglobin Flüssigkeitsverlust durch Sport (z.B. Schwitzen) Ï Blutviskosität und Durchblutungsstörungen in Mikrogefässen Ï Kardiale Last Herzversagen Myokardialer Infarkt Krämpfe Lungenembolie Arterielle Hypertonie Thomboembolische Ereignisse MH 39 VERBOTENE SUBSTANZKLASSEN: PEPTIDHORMONE www.uci.ch www.fis-ski.com Internationale Radsport Union (UCI) Internationaler Skiverband (FIS) 15 Bestimmung von Schwellenwerten für den Hämatokrit und das Hämoglobin 14 Athleten mit Meßwerten oberhalb dieser Grenzwerte werden für den Wettkampf nicht zugelassen aufgrund eines erhöhten gesundheitlichen Risikos. MH 40 VERBOTENE METHODEN: Phamakologische, chemische und physikalische Manipulation der Probe Blutdoping Steigerung des Sauerstofftransportes Verwendung von künstlichen Sauerstoffträgern 16 LMH 41 VERBOTENE METHODEN: STEIGERUNG DES SAUERSTOFFTRANSPORTES BLUTDOPING Ï Hämatokrit und Hämoglobin Mögliche biomedizinische Nebenwirkungen: Ausdauersportler Infektion Blutgerinnsel Kreislaufüberlastung Gelbsucht Juckreiz Atemstillstand Anaphylaktische Reaktion LMH 42 VERBOTENE METHODEN: STEIGERUNG DES SAUERSTOFFTRANSPORTES MISSBRAUCH KÜNSTLICHER SAUERSTOFFTRÄGER Mögliche biomedizinische Nebenwirkungen: Infektion Kreislaufüberlastung Gelbsucht Juckreiz Atemstillstand 17 Blutgerinnsel Anaphylaktische Reaktion LMH 43 VERBOTENE METHODEN: PHARMAKOLOGISCHE, CHEMISCHE UND PHYSIKALISCHE MANIPULATION DER PROBE PLASMAEXPANDERMISSBRAUCH Ï Hämatokrit und Hämoglobin Dopingverschleierung 18 Aufgrund des nur kurzfristigen Verschleierungseffektes sind die biomedizinischen Nebenwirkungen ähnlich denen des Blutdopings LMH 44 WIRKSTOFFGRUPPEN ZUGELASSEN NUR MIT GEWISSEN EINSCHRÄNKUNGEN: BETABLOCKER ALKOHOL CANNABINOIDE z.B. Haschisch, Marihuana LOKALANÄSTHETIKA GLUKOKORTIKOSTEROIDE Es gibt sportspezifische Unterschiede LMH WIRKSTOFFGRUPPEN ZUGELASSEN NUR MIT GEWISSEN EINSCHRÄNKUNGEN: ALKOHOL Zielsetzung des Missbrauchs: • Reduktion der Angst • Reduktion des Tremors • Entspannung Übelkeit/ Erbrechen Hyperventilation Schwindel Kopfschmerz Durchfall Erregungszustand 45 SIDE EFFECTS Akut Rausch Alkoholvergiftung Bewusstseinsbeeinträchtigung Risiko des Aspirierens von Erbrochenem Koma Chronisch Alkoholische Hepatitis Bewusstseinsbeeinträchtigung Alkoholvergiftung Nierenschäden Leberzirrhose Neurologische Nebenwirkungen Fettleber Risiko des Herz- und Atemstillstandes MH WIRKSTOFFGRUPPEN ZUGELASSEN NUR MIT GEWISSEN EINSCHRÄNKUNGEN: CANNABINOIDE Zielsetzung des Missbrauchs: • Relaxation 46 NEBENWIRKUNGEN Akut Chronisch Beruhigung Rausch Tachykardie Myokardialer Infarkt Rhythmusstörungen 19 Psychotische Reaktionen und andere Beeinträchtigungen der Stimmung MH WIRKSTOFFGRUPPEN ZUGELASSEN NUR MIT GEWISSEN EINSCHRÄNKUNGEN: LOKALANÄSTHETIKA Zielsetzung des Missbrauchs: • Schmerzreduktion • Schmerzlosigkeit Wirkungsweise: Reversible und lokale Unterdrückung der Signalübertragung der Nervenfasern NEBENWIRKUNGEN Akut • Hyperventilation (Steigerung der Atmung) • Fieber 47 Indirekt In Kombination mit Sport Æ Erhöhtes Verletzungsrisiko Vasokonstriktorische Wirkstoffe können in Verbindung mit Lokalanästhetika verwendet werden Nur lokale oder intraartikuläre Injektionen dürfen verwendet werden Nur wenn medizinisch gerechtfertigt MH 48 WIRKSTOFFGRUPPEN ZUGELASSEN NUR MIT GEWISSEN EINSCHRÄNKUNGEN: GLUKOKORTIKOSTEROIDE Zielsetzung des Missbrauchs: • Schmerzreduktion • Entzündungshemmung • Prävention von Asthma und anderen allergischen Reaktionen NEBENWIRKUNGEN Akut • Gesteigerte Wassereinlagerung Sport Nur wenn medizinisch notwendig Orale, rektale, intravenöse oder intramuskuläre systemische Anwendung ist verboten Chronisch • Gesteigerter Proteinabbau (kataboler Effekt) • Beeinträchtigte Immunfunktion • Hypertonie • Beeinträchtigte Glukoseregulation • Knochenabbau MH WIRKSTOFFGRUPPEN ZUGELASSEN NUR MIT GEWISSEN EINSCHRÄNKUNGEN: BETA-BLOCKER 49 Zielsetzung des Missbrauchs: • Reduktion der Herzfrequenz • Reduktion des Tremors • Angstreduktion • Bradykardie • Kardiale Störungen • Hypotonie • Bronchokonstriktion • Beeinträchtigte Libido • Müdigkeit MH 50 ATHLETEN MIT ERKRANKUNGEN Akute Infekte * Asthma Einige Asthmamittel enthalten β2-Agonisten! Vorsicht: Einige häufig verwendete Medikamente gegen Husten und Erkältung enthalten Ephedrin! Schmerz Vorsicht: Atemlosigkeit? Ekzem Vorsicht: Vorsicht: Einige schmerzstillende Mittel enthalten soziale Drogen! Einige Crems und Salben gegen Ekzeme enthalten Kortison! MH 51 MEDIKAMENTENABHÄNGIGKEIT Dosis und Dauer der Einnahme sowie Einnahmemodus sind ausschlaggebend für die Art und Schwere der Nebenwirkungen Wiederholte Einnahme Dosissteigerung Chronischer Missbrauch MH 52 FITNESS SPORT: FITNESS SEKTOR IN ZAHLEN Belgien 10 Nutzer von Fitnesszentren 380.000 Dänemark 5 120.000 2,4 270 Deutschland 81 4.300.000 5,3 6.000 Frankreich 57 1.710.000 3,0 2.500 Grossbritannien 63 4.100.000 6,5 2.500 Niederlande 15 1.005.000 3,5 1,500 Italien 58 2.030.000 3,5 6.000 Österreich 8 380.000 4,7 730 Schweden 9 530.000 5,9 600 Spanien 39 1.560.000 4,0 2000 Σ 352 16.515.000 4,6 23.330 U.S. 265 29.483.000 10,9 15.125 Welt 6.000 54.000.000 0,9 60.000 Land Einwohner in Mio. Anteil der Bevölkerung (%) 3,6 Anzahl von Fitnessstudios 630 From 11/99 Fitnessfakten zum Millennium MH 53 FITNESS SPORT: MOTIVE FÜR DEN MEDIKAMENTENMISSBRAUCH IM FREIZEITSPORT Schnellere Erholung Sonstiges Muskelaufbau Fettverlust Härteres Training Kraftzuwachs Konsens der Literatur MH 54 FITNESS SPORT: NAHRUNGSERGÄNZUNGSMITTEL Es ist besser eine ausgewogene Nahrungsergänzungsmittel. Ernährung zu sich zu nehmen als Die meisten Nahrungsergänzungsmittel (einschließlich Kohlenhydrat-getränke, Kreatin, Proteine, Aminosäuren, Vitamine und Mineralien) sind nicht verboten. Einige Nahrungsergänzungsmittel enthalten variable Mengen an Dopingsubstanzen (z.B. Prohormone), die nicht auf der Verpackung deklariert sind. Diese Substanzen sind entweder natürlichen Ursprungs oder stammen von kontaminierten Geräten, die während der Herstellung benutzt wurden. Solche Präparate können gesundheitliche Risiken aufwerfen und einen Athleten unwissentlich belasten. Die exzessive Einnahme bestimmter Nahrungsergänzungsmittel (insbesondere Aminosäuren, Vitamine und Mineralien) kann gesundheitliche Risiken bergen. Athleten sollten durch die Auswahl bekannter Zusammensetzungen produziert von angesehenen Herstellern sehr vorsichtig sein. LMH Urinprobe: “Wettkampf-” oder “Trainingskontrolle” DOPINGANALYSE I: 1. 2. Ruheraum 55 3. Codenummern A • Urin sammeln unter Beobachtung B A B Aufteilen der Urinprobe • Genaue Sichtbarkeit Versiegelung der Flaschen • Spezieller Sammelbehälter 4. 5. 5. A B Urinrest: • Flaschen werden in speziellen Kontainer gestellt • Versiegeln des Kontainers Messung des phWertes und der Dichte Versiegelter Kontainer Dopinglabor 20 MH 56 DOPINGANALYSE II: IOC-akkreditierte Dopinglabors Analyse der Urinproben Kontrolle von Versiegelung und Protokoll Analyse der A-Probe Lagerung der B-Probe Negative Analyse Analyse der B-Probe in Gegenwart des Athleten Positive Analyse Wenn A- und B-Probe positiv sind: Sanktionen für den Athleten Positive Analyse Negative Analyse 21 MH 57 GENERELLE DOPINGSANKTIONEN: Es existiert kein allgemeines Regelwerk für alle nationalen Sportverbände; es ist Aufgabe eines jeden internationalen Sportverbandes Anti-Doping Regeln in ihre Regularien aufzunehmen, die von existierenden Messmethoden und gesetzlichen Prozeduren begleitet werden können. Die minimale Strafe (Empfehlung) für die Verwendung von Dopingsubstanzen oder Methoden bei Erstvergehen ist eine Suspension des Athleten von allen Wettkämpfen für den Zeitraum von 2 Jahren. MH 58 RECHTLICHE ASPEKTE VON DOPING IN DEN EU-LÄNDERN: Land AntiDoping Gesetz Allg. Gesetz Kommentar Kein Gesetz Österreich X + allgemeine Drogengesetzgebung Belgien X Flämisch- und französisch-sprechendes Gebiet Dänemark X Finnland Frankreich Arzneimittelgesetz und Strafgesetzbuch X Arzneimittelgesetz X Deutschland Griechenland X X Irland Italien X X Luxemburg X Prävention der Medikamentenabhängigkeit Niederlande X Strafgesetzbuch, Opium- u. Arzneimittelgesetz X Drogenmissbrauchgesetz, Arzneimittelgesetz Portugal X Spanien X Schweden X Großbritannien MH 59 DEUTSCHLAND Doping ist vor oder während der Durchführung jeglichen Wettkampfes verboten. Athleten und Trainer oder administrative Mitglieder, die hinsichtlich eines Verstoßes gegen den Anti-Doping Code überführt wurden, werden vom Sportverband bestraft. Obwohl es kein spezifisches Dopinggesetz in Deutschland gibt, legt § 6a des Arzneimittelgesetzes fest, dass der Handel mit pharmazeutischen Produkten, die Verschreibung oder Verabreichung von Medikamenten an Dritte zum Zwecke des Dopings im Sport verboten sind. § 3 des Tierschutzgesetzes verbietet Doping. Unter dem Dach des Deutschen Sportbundes ist es die Pflicht eines jeden nationalen Sportverbandes, Anti-Doping Gesetze in ihre Regularien aufzunehmen. MH 60 ITALIEN Doping ist vor oder während der Durchführung jeglichen Wettkampfes verboten. Athleten und Trainer oder leitende Mitglieder von Sportverbänden, die hinsichtlich eines Verstoßes gegen den AntiDoping Code überführt wurden, werden vom Sportverband bestraft. GESETZ 14/12 2000 – 376 Regularien für den Schutz der Gesundheit in Sportaktivitäten und für den Kampf gegen Doping: Missbrauch von Medikamenten oder anderen Subtanzen zu Dopingzwecken ist ein kriminelles Vergehen und wird direkt bestraft: 3 Monate bis zu 3 Jahre mit Bussgeld im Falle dass jemand einen Dritten mit Dopingsubstanzen versorgt, sie verabreicht, nimmt oder dafür wirbt. Die Strafe erhöht sich, wenn das Vergehen einen Gesundheitsschaden bewirkt, es gegenüber einem Minderjährigen oder von einem Mitarbeiter des Nationalen Olympischen Komitees erfolgt und/ oder wenn das Vergehen von jemandem begangen wurde, der einen medizinischen Beruf ausübt; diese Person wird temporär von der Ausübung ihres Berufes suspendiert. MH 61 KAMPF GEGEN DOPING: STRUKTUR Vereinte Nationen Vereinte Nationen Ausbildungs-, Wissenschaft- und Kulturorganisation Weltgesundheitsorganisation IOC: Medizinische Kommission Europarat Europäische Union Nationale Sportorganisationen Weltrat der Sportwissenschaft Welt Anti Doping Agentur WADA Anti-Doping Kodex Arbeitsgruppe „Ethik und Erziehung“ Arbeitsgruppe „Gesundheit, Medizin und Wissenschaft“ Arbeitsgruppe „Recht“ Arbeitsgruppe "Harmonisierung“ MH KAMPF GEGEN DOPING: STRUKTUREN UND INFORMATIONEN 62 ORGANISATIONEN AND WEBSITES Europäische Union - Anti-Doping Einheit: http://europa.eu.int/comm/sport Welt Anti-Doping Agentur: http://www.wada-ama.org Europäische Überwachungsbehörde für Drogen und Drogenabhängigkeit: http://www.emcdda.org Deutschland: http://www.bisp.de; http://www.nada.info; http://www.dopinginfo.de Griechenland: http://www.sport.gov.gr/A/a1/a11/a114/a114b/ga114b1.html; www.nodoping.org Italien: http://www.stol.it Spanien: http://www.csd.mec.es/CSD/Deporte/ControlDopaje/ Belgien: http://www.wvc.vlaanderen.be/dopinglijn Niederlande: http://www.necedo.nl Frankreich: http://www.dopage.com; http://www.santesport.gouv.fr/ Andere Internetseiten: http://www.dopinginfo.ch; http://www.cafdis-antidoping.net http://europa.eu.int/comm/sport/doc/ecom/gee-991111-complawEU-en.pdf MH KAMPF FIGHT AGAINST GEGEN DOPING: DOPING: STRUKTUREN STRUCTURE AND UND INFORMATION INFORMATIONEN 63 Literatur MH 64 Danksagung – Bildmaterial, freundlicherweise zur Verfügung gestellt von: 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. 11. 12. 13. 14. 15. 16. 17. 18. 19. 20. 21. Dr. Achim Schmidt, Köln/Germany Prof. Dr. Friedhelm Beuker, Düsseldorf/Germany Dr. Achim Schmidt, Köln/Germany Prof. Dr. Friedhelm Beuker, Düsseldorf/Germany Prof. Dr. Friedhelm Beuker, Düsseldorf/Germany Prof. Dr. Friedhelm Beuker, Düsseldorf/Germany Prof. Dr. Friedhelm Beuker, Düsseldorf/Germany Prof. Dr. Friedhelm Beuker, Düsseldorf/Germany Prof. Dr. Friedhelm Beuker, Düsseldorf/Germany Prof. Dr. Friedhelm Beuker, Düsseldorf/Germany Prof. Dr. Friedhelm Beuker, Düsseldorf/Germany Prof. Dr. Friedhelm Beuker, Düsseldorf/Germany Fischer GmbH, Ried im Innkreis/Austria Fischer GmbH, Ried im Innkreis/Austria Dr. Achim Schmidt, Köln/Germany Prof. Dr. Klaus Müller, Kreischa/Germany Fischer GmbH, Ried im Innkreis/Austria Dr. Achim Schmidt, Köln/Germany Fischer GmbH, Ried im Innkreis/Austria Prof. Dr. Klaus Müller, Kreischa/Germany Prof. Dr. Klaus Müller, Kreischa/Germany M