Freitag, 08 - phoenix Presse

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PROGRAMMHINWEIS
Freitag, 10. Februar 2017, ab 20.15 Uhr
Superbauten (1/3 bis 3/3)
20.15/0.45 Uhr Superbauten
1/3: Wettlauf zum Himmel
Superbauten wie die Pyramiden, der Eiffelturm oder die überdimensionierten
Skyscraper auf der Arabischen Halbinsel konnten nur entstehen, weil Menschen
ihrer Zeit voraus waren: Es bedurfte ihrer genialen Erfindungen. Die erste
Folge des Dreiteilers erzählt von ihren Ideen und dem alten Traum der
Menschheit, das höchste Gebäude der Welt zu errichten.
Der Traum vom höchsten Gebäude der Welt scheint so alt wie die Menschheit.
Die Bibel erzählt vom ehrgeizigen Projekt der Babylonier, ein Bauwerk zu
errichten, das den Himmel berührt. „Mit dem Turm machen wir uns einen
Namen und werden berühmt“, heißt es in der Heiligen Schrift. Gott missfiel die
menschliche Anmaßung und er bestrafte die Einwohner Babylons mit der
sprichwörtlichen Sprachverwirrung. Doch der menschliche Ehrgeiz ließ sich
offenbar nicht zügeln.
Die ersten „Hochhäuser“ entstanden vor 4500 Jahren in Ägypten. 20 000
Menschen gleichzeitig arbeiteten auf der damals größten Baustelle der Welt
und schufen das einzige antike Weltwunder, das heute noch existiert: die
Pyramiden von Gizeh.
Während die zeitgleich in Deutschland errichteten Fürstengräber aus der
Bronzezeit bescheidene acht Meter hoch waren, hielten die Grabmäler der
Pharaonen mit bis zu 146 Meter den Höhenrekord - bis ins 19. Jahrhundert.
Im italienischen Mittelalter begann eine neue Bauära, in der Türme sich zum
reinen Statussymbol entwickelten und allein dem Zweck dienten, Luxus, Macht
und Geld zur Schau zu stellen. Ende des 13. Jahrhunderts entstanden die
ersten Skylines. Der Handel florierte, und wer etwas auf sich hielt, baute in die
Höhe. San Gimignano ist bis heute ein gut erhaltenes Zeugnis für die Blüten,
die der Bauwahn der berühmtesten Familien - wie die der Ardinghelli oder
Salvucci - trieb.
Doch erst mit der Erfindung des Stahls erreichte der Wettlauf zum Himmel
neue Dimensionen. Das veredelte Eisen ist beliebig formbar und gleichzeitig
unglaublich fest, ein Material, das der Industriellen Revolution zu voller Fahrt
verhalf und nicht nur die Gesellschaft grundlegend veränderte, sondern auch
die Architektur.
Film von Christian Twente und Cristina Trebbi, ZDF/2012
21.00/1.30 Uhr Superbauten
2/3: Säulen für die Ewigkeit
Ob Stonehenge, der Petersdom, die Moschee Hassan II. oder die
südostasiatischen Tempelanlagen – die Baumeister sakraler Bauten schrecken
vor Außergewöhnlichkeit und Gigantismus nicht zurück. Inwieweit ist
Architektur auch ein Abbild der jeweiligen Religion und was sagt sie über die
Glaubensrichtung aus? Die zweite Folge erzählt, worin sich die Baustile und
Gotteshäuser der verschiedenen Religionen unterscheiden. Seit die Menschen
Häuser bauen, bauen sie auch Gotteshäuser – überall auf der Welt. Allein in
Deutschland gibt es rund 45.000 Kirchen, das sind in etwa so viele, wie es
Schulen gibt.
Ein wahrer Kirchensuperbau steht in Ulm: Der Turm des Ulmer Münsters misst
stolze 161,53 Meter. Jahrhundertelang war er allerdings nicht mehr als eine
Bauruine. Erst wurde die Kirche wegen Geldmangels nicht fertig, dann bremste
die Reformation, schließlich war die Gotik out, und am Ende bauten die Kölner
auch noch höher. 1880 wird dort Einweihung gefeiert – mit Kaiserbesuch. Der
Dom ist damals das höchste Gebäude der Welt. Doch Ulm zieht nach. Anders
als in Köln orientieren sich die Architekten nicht an den mittelalterlichen
Plänen, sondern bauen munter immer höher. Bis heute ist das Ulmer Münster
die höchste Kirche der Welt.
Doch wann hat das alles angefangen, das Bauen für die Götter? Einer der
ältesten und bekanntesten Kultbauten steht in England. Stonehenge, errichtet
vor zirka 5000 Jahren aus Sarsenstein, einem der schwersten Gesteine der
Welt. Die Steinzeitmenschen, die vor allem Sonne und Mond verehrten,
fanden einmal im Jahr zu Tausenden in Stonehenge zusammen, um das
wichtigste Ereignis des Jahres zu feiern: die Sommersonnenwende. Im
Unterschied zu den Naturgottheiten der alten Briten verehren Ägypter, Römer
und Griechen Tausende von verschiedenen Göttern. Mit dem Judentum und
dem daraus entstehenden Christentum kommt ein neuer Glaube in die Welt,
der Glaube an einen einzigen Gott. Für diesen einen Gott wurden glanzvolle
Kirchen, majestätische Kathedralen und Moscheen erschaffen.
Film von Christian Twente und Cristina Trebbi, ZDF/2012
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21.45/2.15 Uhr Superbauten 2
3/3: Wahnsinn und Visionen
Visionäre, Künstler, Milliardäre und auch Diktatoren hinterlassen die wildesten,
verrücktesten und wahnsinnigsten Bauten - seit Tausenden von Jahren. Was
treibt Menschen zu diesen gigantischen Bauleistungen an? Liebe, Angst,
religiöse Motive oder pure Geltungssucht? Häufig finden sich Wahnsinn und
Visionen unter den Motiven. Die chinesische Mauer wurde im Verfolgungswahn
erschaffen. Zum Schutz gegen die Nomaden aus dem Norden befiehlt der
Kaiser von China, die wenig standhafte Mauer aus Lehm in eine „Große
Mauer“ aus Stein zu verwandeln. Es wird das größte Bauwerk der Welt, das
nach Angaben der Chinesen insgesamt 21.196 Kilometer misst.
Die Bauarbeiten an dem Mammutprojekt dauern etwa 2000 Jahre, stürzen die
Dynastie beinahe in den Bankrott und kosten schätzungsweise 250.000
Arbeiter das Leben. Sicherheitsdenken und Verteidigungswahn lassen auch die
Deutschen dicke Mauern bauen. Würde man hierzulande alle Burgmauern
aneinanderhängen, man käme auf mehrere tausend Kilometer. Mehr als 20.000
Burgen muss es in Deutschland im Mittelalter gegeben haben, vor allem Trutzund Zollburgen. Eine der schicksten thront heute noch hoch über dem Rhein
und demonstriert Macht und Stärke: die Marksburg. Noch im 19. Jahrhundert
dienen Burgen als Vorlage für die Wünsche von Monarchen, wie Schloss
Neuschwanstein, für das sich Ludwig II. heillos verschuldet.
Ein zwar kleineres, aber noch viel fantastischeres Traumschloss baut sich der
französische Postbote Ferdinand Cheval. Auf seinen Postrunden sammelt er
kleine Steine, jeden Tag, ein Leben lang - und baut daraus sein „Palais Idéal“,
das aussieht, als sei es einem surrealistischen Gemälde entsprungen.
Die Träume mancher Visionäre ließen sogar ganze Städte erstehen: Venedig,
La Serenissima, eine Stadt im Wasser, errichtet auf Millionen von Holzpfählen in
einer flachen Lagune.
Film von Christian Twente und Cristina Trebbi, ZDF/2012
Noch Fragen? Tel. 0228 9584-192 | E-Mail: [email protected]
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