18. Kontrolle Physik LK 5.9.2011 1. In einem U-Rohr wird eine Flüssigkeit zum Schwingen angeregt. a) Überprüfen Sie, ob diese Schwingung harmonisch verläuft, wenn Reibungsverluste unberücksichtigt bleiben. (5) b) Für die Schwingungsdauer einer solchen Flüssigkeitssäule gilt die Gleichung: ℓ 2g Dabei ist ℓ die gesamte Länge der T = 2 π⋅ Flüssigkeitssäule. Interpretieren Sie diese Gleichung. (2) 2. Ein Fadenpendel der Länge 80 cm wird um 5,0° ausgelenkt und dann losgelassen. a) Berechnen Sie die Schwingungsdauer, die Frequenz und die Geschwindigkeit beim Nulldurchgang. (7) b) 50 cm unter dem Aufhängepunkt befinde sich bei einem anderen Versuch mit demselben Fadenpendel ein fester Stift, an den sich der Faden während der Schwingung vorübergehend anlehnt. Berechnen Sie die Schwingungsdauer und die Frequenz. (4) 3. Eine Feder wird vertikal befestigt, mit einer Masse beschwert und vertikal ausgelenkt. Nun wird die Schwingungsdauer bestimmt. Der gleiche Versuch (gleiche Feder, gleiche Masse) wird auf dem Mond durchgeführt. Wie ändert sich die Schwingungsdauer? (1) a) Sie wird kleiner. b) Sie bleibt gleich. c) Sie wird größer. 4. An einem Federpendel schwingt eine Masse mit der Frequenz f = 0,8 Hz. Die Masse erreicht beim Durchgang durch die Ruhelage eine maximale Geschwindigkeit von 2 m/s. Wie groß ist die Amplitude? (2) Lösungen 1. a) Eine Schwingung verläuft dann harmonisch, wenn die rücktreibende Kraft proportional zur Auslenkung ist. Im konkreten Fall muss gezeigt werden, dass die Kraft, die die Flüssigkeitssäule in die Gleichgewichtslage zurückbewegt, von der Höhe h direkt proportional abhängt. Wird die Säule aus der Gleichgewichtslage herausgebracht, wird die rechte Säule kleiner und die linke Säule größer. Damit ist die linke Säule um die Höhe 2h größer als die rechte Säule. Diese zusätzliche Masse der linken Säule bringt die Kraft auf, die das ganze System zurückbewegt. Wie groß ist diese Kraft? Nun, es ist die Gewichtskraft der Flüssigkeitssäule mit 2h F = m⋅g Die Masse der Flüssigkeit ist über die Dichte zu bestimmen: m V m = ρ⋅ V ρ= Damit erhält man für die Kraft F = ρ⋅ V ⋅ g Es muss aber die Höhe h in der Gleichung auftauchen. Das Volumen ist von der Höhe abhängig, es ist einfach die Fläche der Säule mal deren Höhe: V = A ⋅ 2h Die Kraft ist jetzt: F = ρ⋅ A ⋅ 2 ⋅ h ⋅ g Die Kraft ist demnach direkt proportional zu Höhe h, da die anderen Größen von h unabhängig und konstant sind. Die Schwingung läuft harmonisch ab. b) Ähnlich wie die Schwingung eines Fadenpendels ist die Schwingung nur von einer Länge abhängig. Die Art der Flüssigkeit und andere Größen spielen keine Rolle. Die Schwingungsdauer ist für einen Ort auf der Erde proportional zur Wurzel der Länge der Flüssigkeitssäule. 2. a) geg.: Lösung: ℓ = 0,8m α = 5,0° ges.: T,f,v 0 a) Mit der Gleichung für das Fadenpendel erhält man die Schwingungsdauer: T=2π ℓ g T=2π 0,8m 9,81 sm2 T = 1,8 s Die Frequenz berechnet sich aus der Schwingungsdauer: f= 1 T f= 1 1,8 s f = 0,56Hz Die Geschwindigkeit des Pendels ist beim Nulldurchgang am größten. Die kinetische Energie, die es an dieser Stelle hat, stammt aus der potenziellen Energie, die dem Pendel beim Hochheben gegeben wurde. Da nach dem Energieerhaltungssatz die potenzielle Energie vollständig in kinetische Energie umgewandelt wird (Reibung vernachlässigt), kann man schreiben: Ekin = Epot m 2 ⋅ v = m ⋅ g⋅h 2 1 2 ⋅ v = g⋅h 2 v2 = 2⋅ g⋅h v = 2 ⋅ g ⋅h v ist die gesuchte Geschwindigkeit und h die Höhe, um die der Pendelkörper angehoben wurde. Wie hoch wird der Pendelkörper gehoben? Aus der Skizze kann man ablesen: x ℓ x = cos α⋅ ℓ cos α = ℓ − h = cos α⋅ ℓ −h = cos α⋅ ℓ − ℓ h = ℓ − cos α⋅ ℓ h = ℓ ⋅ (1− cos α ) Damit geht man in die Gleichung für die Geschwindigkeit: v = 2 ⋅ g ⋅ ℓ ⋅ (1− cos α ) v = 2 ⋅ g ⋅ 0,8m ⋅ (1− cos 5,0°) v = 0,24 Antwort: m s Das Pendel benötigt 1,8 s für eine Schwingung, macht als 0,56 Schwingungen pro Sekunde. Am tiefsten Punkt schwingt es mit 0,24 m/s vorbei. b) Die Pendelbewegung setzt sich jetzt aus zwei Teilbewegungen zusammen: pendeln bis zum Stift mit der Pendellänge 80 cm und pendeln ab dem Stift mit der Pendellänge 30 cm. Die Gesamtschwingungsdauer ist die Summe aus den beiden Teilschwingungsdauern. Eine Teilschwingungsdauer ist die Hälfte der Zeit, die das Pendel für eine gesamte Schwingung benötigen würde. Tg = T1 T2 + 2 2 2 ⋅π⋅ Tg = ℓ1 g 2 ⋅π⋅ + 2 2 ℓ ℓ Tg = π⋅ 1 + π⋅ 2 g g Tg = π Tg = π ⋅ 9,81 sm2 g ⋅ ( ℓ1 + ℓ 2 ( ℓ2 g ) 0,8m + 0,3m ) Tg = 1,4 s Das ergibt eine Frequenz von 0,7Hz. 3. b) ist richtig, da in der Gleichung für die Schwingungsdauer einer Feder der Ort des Versuches keinen Einfluss hat. Die Schwingungsdauer einer Feder ist von der Federkonstante D und der anhängenden Masse m abhängig. T=2*Pi*Wurzel(m/D). Die Federkonstante ist eine Größe, die nur von der Feder abhängt, nicht von dem Ort, an dem sich die Feder befindet. Die Masse ist ebenfalls überall gleich. Und: schwere Masse = träge Masse. 4. Mit der Geschwindigkeitsformel v=dy/dt=ymax*ω*cos ω*t erhält man Amplitude 39.8 cm