Das Leben im Rhythmus mit den 5 Säulen der Gesundheit Diplomarbeit Patrizia Bühlmann-Merlo Im Rahmen der Ausbildung zur dipl. Naturheilpraktikerin TEN dipl. Vitalstoff-Ernährungstherapeutin an der NHK - Schule für angewandte Naturheilkunde in Zürich Juni 2013 Begleitperson: Sybille Binder Inhaltsverzeichnis 1. Motivation und Zielsetzung .................................................................................................. 3 2. Leben im Rhythmus der Natur............................................................................................. 5 2.1. Zyrkadianer Rhythmus......................................................................................................... 6 3. Taktgeber in unserem Körper .............................................................................................. 6 3.1. Hormone als Taktgeber......................................................................................................... 7 4. Chronotypen........................................................................................................................... 9 5. Chinesische Organuhr......................................................................................................... 12 6. Ernährung: 1. Säule der Gesundheit ................................................................................. 15 6.1. Regelmässiges Essen ............................................................................................................ 15 6.2. Der Tag- und Nachtrhythmus des Säure Basen Haushalt ............................................... 15 6.3. Jahresrhythmik.................................................................................................................... 16 6.4. Tagesrhythmik ..................................................................................................................... 16 7. Mentale Hygiene: 2. Säule der Gesundheit........................................................................ 18 7.1. Kohärenz im Zusammenspiel mit der Herzratenvariabilität .......................................... 19 7.2. Freude und Lachen stärken das Herz................................................................................ 20 7.3. Spiritualität .......................................................................................................................... 22 8. Bewegung: 3. Säule der Gesundheit................................................................................... 22 8.1. Ausdauer............................................................................................................................... 22 8.2. Krafttraining ........................................................................................................................ 23 8.3. Balance.................................................................................................................................. 23 9. Regeneration: 4. Säule der Gesundheit.............................................................................. 23 9.1. Regeneration bei der Arbeit................................................................................................ 23 9.2. Regeneration in der Freizeit ............................................................................................... 24 9.3. Schlafhygiene........................................................................................................................ 24 10. Soziales Umfeld: 5. Säule der Gesundheit ......................................................................... 25 10.1. Soziales Umfeld bietet Unterstützung ................................................................................ 26 11. Auswertung Umfrage .......................................................................................................... 27 12. Praktischer Teil /Therapiebeispiele ................................................................................... 37 13. Persönliche Reflexion .......................................................................................................... 43 14. Dank ...................................................................................................................................... 43 15. Anhang.................................................................................................................................. 46 15.1. Proband 2 ............................................................................................................................. 46 Diplomarbeit Leben im Rhythmus Patrizia Bühlmann-Merlo Seite 2 von 50 1. Motivation und Zielsetzung „Von Natur aus sind die Menschen fast alle gleich; erst die Gewohnheiten entfernen sie voneinander“ 1 Konfuzius Vor zwei Jahren durfte ich zum Thema Rhythmus und Entrhythmisierung für die NHK das Symposium koordinieren und organisieren. Von diesem Tag an war für mich klar, dass ich zu diesem Thema meiner Diplomarbeit schreiben will. In meiner Ausbildung als Naturheilpraktikerin konnte ich schon während meines Studiums Erfahrungen in der Therapie mit Klienten sammeln. Immer wieder merkte ich, wie wichtig es ist im Rhythmus der Natur zu leben, will man gesund sein oder gesund werden. Nach einem schweren Burn–Out wurde und werde ich immer wieder dahin geführt, liebevoll achtsam im Rhythmus zu leben. Die täglichen Herausforderungen, die „To do Liste“ die erledigt sein will, die Hektik, die persönlichen Anforderungen die man an sich selber stellt – wie schnell geraten wir dabei aus dem Gleichgewicht. In der heutigen schnelllebigen Zeit ist es für uns alle immer schwieriger im Lebensrhythmus zu leben, achtsam zu bleiben und immer wieder zu hinterfragen, ob das Leben immer noch im Gleichmass gelebt wird. Im Rhythmus zu leben ist für jeden Menschen eine grosse Herausforderung. Das Geheimnis in den rhythmischen Vorgängen liegt darin, dass fortlaufend Gegensätze in ein Verhältnis zueinander gebracht werden, was heisst, dass sie sich gegenseitig immer wieder ausgleichen. Einatmen– Ausatmen, Schlafen–Wachen, Anspannen–Entspannen, Essen–Verdauen. Wenn wir nicht nach der Ordnung des Gleichmasses leben, entsteht langfristig Krankheit. Immer mehr liest man in der Zeitung über Burn-Out Fälle: „Die Schweiz beziffert den durch Stress und Burnout verursachten volkswirtschaftlichen Schaden auf 7.8 Milliarden Franken jährlich. Nach der jüngsten Gesundheitsbefragung des Schweizerischen Bundesamtes für Statistik leiden rund 40% der Berufstätigen in der Schweiz an "Schwäche und Energielosigkeit". Die nächsten Plätze in der Statistik über die häufigsten Beschwerden werden ebenfalls von Burnout-Symptomen belegt.“2 1 2 chinesischer Philosoph 551 v. Chr. bis 479 v. Chr. http://www.burnouthelp.ch/modekrankheit/kosten-von-burnout.html Diplomarbeit Leben im Rhythmus Patrizia Bühlmann-Merlo Seite 3 von 50 Mit angezogener Handbremse versuchen erschöpfte Personen täglich ihre Leistung zu bringen und nehmen sich immer weniger Zeit für Pause und Entspannung. Auch in unserer Praxis häufen sich die Fälle von Erschöpfungszuständen. Deshalb - und aus meiner persönlichen Erfahrung - ist es mir ein grosses Anliegen, mich fundierter mit dem Thema Rhythmus zu beschäftigen und dies in meiner Diplomarbeit zu integrieren. Hypokrates3 hat den Ausdruck der 5 Säulen der Gesundheit geprägt und auch heute hat dieses Gesetz noch Gültigkeit. Die 5 Säulen setzen sich wie folgt zusammen: Ernährung, gedankliche Hygiene, Bewegung, Entspannung und soziales Umfeld. Den Boden zu den fünf Säulen bildet für mich der Rhythmus. Rhythmus bedeutet Leben. Erst wenn die 5 Säulen in regelmässiger Wiederkehr gelebt werden, ist dies die beste Voraussetzung für ein gesundes und glückliches Leben. Doch was ist Gesundheit? Laut WHO4 (1983) wird Gesundheit folgendermassen definiert: „Gesundheit ist ein dynamischer Zustand des vollständigen körperlichen, geistigen, spirituellen und sozialen Wohlbefindens. Nicht allein die Abwesenheit von Krankheit und Beschwerden.“ Das Ziel meiner vorliegenden Arbeit im Rahmen der Diplomarbeit ist es, meine Klienten die nicht mehr im Rhythmus leben therapeutisch dort hin zu führen, dass sie die Erkenntnis gewinnen, achtsam in Alltag die 5 Säulen der Gesundheit im wiederkehrendem Rhythmus zu leben. Der Einfachheit halber und zur besseren Verständlichkeit wurde für die Bezeichnung von Personen die männliche Form verwendet. Entsprechende Begriffe gelten in gleicher Weise auch für die weibliche Form. 3 4 Griechischer Arzt, um 460 bis 370 v. Chr World Health Organization Diplomarbeit Leben im Rhythmus Patrizia Bühlmann-Merlo Seite 4 von 50 2. Leben im Rhythmus der Natur Beobachten wir die Natur sehen wir überall Rhythmen. Dazu gehören die Jahreszeiten, die Mondphasen und die Gezeiten der Meere. Es wird uns sehr bald bewusst, dass in der Natur vollkommener Rhythmus herrscht. Ob wir uns am Sonnenaufgang oder -untergang erfreuen, das Kommen und Gehen der Wellen im Meer erleben, oder die vier Jahreszeiten erfahren: alles geschieht in universeller Ordnung. So wie wir es als Selbstverständlich erachten, dass dies alles im Rhythmus der Natur geschieht, so selbstverständlich sollten wir auch in diesem Rhythmus leben.5 Einer der weltweit führenden Chaos – und Komplexitätstheoretiker, Professor Steven Strogaz 6, hat es so formuliert: „Im Innersten wird das Universum von einem stetigen, eindringlichen Rhythmus bestimmt – dem Takt gleichzeitiger synchroner Schwingungen. Er durchzieht die Natur in jeder Grössenskala, vom Atomkern bis zum Kosmos. Die Natur hat einen schier unbändigen Drang nach spontaner Ordnung und Gleichklang.“ Die Zeit In der geistigen Tradition der Chinesen, Hindus, Buddhisten und unseren Klöstern, wird die Zeit als zyklisch betrachtet. In diesen Kulturen kommt und vergeht die Zeit immer gleich. Sie ist um uns, sie erneuert sich ständig und wir somit auch im Rhythmus gelebt. Es wird früh aufgestanden, meditiert, gebetet, gegessen, anschliessend wird bis um die Mittagszeit gearbeitet. Nach dem Mittagsmahl gibt es eine Ruhepause, dann wird wieder gearbeitet. Nach der Arbeit kommt die Meditation, anschliessend gibt es ein frühes (bei Tageslicht) Nachtessen. Nach dem Essen wird gemeinsam geruht und meditiert, nach dem Gebet kommt schon früh die Nachtruhe.7 Uns fehlt heute dieses Gleichmass. Rhythmus hilft zentriert zu sein. Wenn wir zentriert sind, kommen wir in unseren Tätigkeiten viel weiter, sind entspannt, zufrieden und ausgeglichen. 5 www.zeitenschrift.com/artikel/rhythmus-der-pulsschlag-des-lebens#.U84ucMuKCM8 Steven H. Strogatz (* 13. August 1959 in Torrington, Connecticut) 7 Rhythmus im Alltag eines Benediktinerkloster Kloster Fahr 6 Diplomarbeit Leben im Rhythmus Patrizia Bühlmann-Merlo Seite 5 von 50 2.1. Zyrkadianer Rhythmus Als zyrkadianer Rhythmus bezeichnet man in der Chronobiologie8 zusammenfassend die endogenen (inneren) Rhythmen, die eine Periodenlänge von circa 24 Stunden haben. Der zyrkadiane Rhythmus steuert die Herzfrequenz, die Hormonausschüttung, den Schlaf - Wachrhythmus, den Blutdruck und die Körpertemperatur. Obwohl der biologische Hintergrund und die Mechanismen für zyrkadiane Rhythmen zwischen verschiedenen Organismen unterschiedlich sind, haben diese eine Vielfalt gemeinsamer Eigenschaften. Die genaue Periodenlänge kann zwischen den verschiedenen Arten variieren, beträgt aber meist 22 bis 25 Stunden. Der innere Rhythmus benötigt keine Signale von der Aussenwelt, um seinem Rhythmus zu folgen, dieser ist jedoch nicht immer genau 24 Stunden lang ist. Der Prozess kann sich jedoch einem genauen 24-Stunden-Zyklus anpassen, indem er sich mit Hilfe von äusseren Reizen, den sogenannten Zeitgebern, korrigiert. Diesen Prozess nennt man Synchronisation. Die externen Reize, welche als Zeitgeber dienen, sind unterschiedlich, der wichtigste aber ist das Licht.9 3. Taktgeber in unserem Körper Bei allen bisher untersuchten Lebewesen finden sich rhythmisch schwingende Vorgänge. Beim Menschen weisen schon beim ersten Blick zahlreiche organische Abläufe eine rhythmische Natur auf. Bekannt ist jedem von uns die Atmung und der Herzschlag. Forscher fanden am Max-Planck Institut für Verhaltensphysiologie schon vor 50 Jahren heraus, dass der Körper nicht allein durch äussere Taktgeber wie das Sonnenlicht beeinflusst wird, sondern dass dies auch durch innere Uhren geschieht. Dr. Christian Cajochen10 erforscht wie das Licht als oberster Zeitgeber funktioniert: Das Auge schickt Signale an den Nucleus suprachiasmaticus (SCN), der im Hypothalamus befindlicher Zentraluhr des Körpers.11 Neben dem SCN existieren in den Organen Leber, dem Fettgewebe, der Bauchspeicheldrüse, dem Magen oder dem Darm, viele weitere innere Uhren. Auch die Hormonausschüttung, die Rückenmarksflüssigkeit, die Informationen von Nerven-und Muskelzellen, die Körpertemperatur und die 8 Lehre von der belebten Natur www.de.wikipedia.org/wiki/Circadiane_Rhythmik 10 Chronobiologe an der Universität Basel 11 Zeitschrift tabula Schweizerische Gesellschaft für Ernährung N3/2013 9 Diplomarbeit Leben im Rhythmus Patrizia Bühlmann-Merlo Seite 6 von 50 geistige Leistungsfähigkeit schwanken in gleichbleibenden Perioden. Unser ganzer Organismus besteht aus Rhythmus. Verschiedene interne wie externe Rhythmusgeber ordnen und tackten also die Zellen unseres Körpers und ihre Prozesse. Das gleicht der Harmonie eines Tanzes. Abweichungen dieses synchronen Geschehens führen zu akuten Belastungen mit Symptombildungen und später zu chronifizierten Erkrankungen. Der Mensch sollte mit Rhythmen in Harmonie leben. Sie sind wesentliche strukturbildende Informationen. Diese Erkenntnisse beruhen auf Fakten, die in der Natur für jeden leicht zu beobachten sind und sich therapeutisch sinnvoll nutzen lassen.12 Für den Menschen wurde in den letzten Jahren die chronobiologische Forschung je länger je wichtiger, da unsere Lebensweise immer häufiger unserer ‚biologischen Uhr‘ zuwiderläuft. Immer mehr Menschen leiden an Folgeerkrankungen von Rhythmusstörungen. Ausserdem gilt es inzwischen in der Medizin als gesichert, dass der Zeitpunkt der Einnahme von Medikamenten grossen Einfluss auf deren Wirksamkeit hat.13 3.1. Hormone als Taktgeber Serotonin Das Serotonin ist ein Neurotransmitter und hat vielfältige Aufgaben. Es ist für den Schlaf-WachRhythmus zuständig, als Taktgeber ist es im Herz–Kreislaufsystem für die Kontraktion und die Relaxation der glatten Muskulatur von Blutgefässen, aber auch für die Peristaltik der Darmmuskulatur zuständig. Zu den wichtigsten Funktionen des Serotonins im Gehirn zählen die Steuerung oder Beeinflussung der Wahrnehmung, des Schlafs, der Temperaturregulation, der Sensorik, der Schmerzempfindung und Schmerzverarbeitung, des Appetits, des Sexualverhaltens und der Hormonsekretion. Serotonin fungiert dabei einerseits als Neurotransmitter im synaptischen Spalt. Zu den bekanntesten Wirkungen des Serotonins auf das Zentralnervensystem zählen seine Auswirkungen auf die Stimmungslage. Ein erhöhter Serotoninspiegel im Gehirn, führt zu Unruhe und Halluzination. Depressive Verstimmungen lassen sich neurochemisch häufig auf einen Mangel an Serotonin oder seiner Vorstufe, der Aminosäure Tryptophan, zurückführen. Auch Angst und impulsive Aggressionen können auf einen Serotoninmangel zurückgeführt werden.14 12 Das Matrix Konzept Ulrich G.Randoll xi http://de.wikipedia.org/wiki/Chronobiologie 14 http://de.wikipedia.org/wiki/Serotonin 13 Diplomarbeit Leben im Rhythmus Patrizia Bühlmann-Merlo Seite 7 von 50 Serotonin wird auf Grund seiner Wirkungen auf die Stimmungslage im Volksmund oft als „Glückshormon“ bezeichnet. Ein Konsum serotoninreicher Genussmittel wie beispielsweise in Getreide, Kartoffeln, Mandeln, Bananen und Kastanien, führen jedoch nicht allein wegen des enthaltenen Serotonins zu einer stimmungsaufhellenden Wirkung. Serotonin kann die Blut-HirnSchranke nicht überwinden. Vielmehr bewirken die aufgenommenen Kohlenhydrate dass die Aminosäure Tryptophan, die als Vorläufersubstanz des Serotonins fungiert, die Blut-Hirnschranke überwindet und im ZNS (zentrales Nervensystem) zu Serotonin umgewandelt wird. Tryptophan findet sich in grösseren Mengen bei Fleisch, Fisch, Eigelb, Haferflocken, Hülsenfrüchte, Weizenkeime, Cashewkerne, Erdnüsse, Milchprodukte, Gerste, Linsen und grüne Bohnen wieder.15 Nach heutigem Kenntnisstand bewirkt Serotonin im Wesentlichen die Beförderung des Wachzustands. Im Tiefschlaf hingegen reduziert Serotonin seine Tätigkeit und während des REM-Schlafs (tiefe Schlafphase mit schnellen Augenbewegungen) stellt die Epiphyse die Produktion praktisch ein. Zugleich steuert der Nucleus suprachiasmaticus unter anderem die Produktion und Freisetzung des an der zeitlichen Steuerung des Schlafs beteiligten Hormons Melatonin aus der Zirbeldrüse. Melatonin Melatonin ist ein Hormon, das in einem Teil des Zwischenhirns aus Serotin gebildet wird. Die Produktion von Melatonin wird bei Licht gehemmt. Im Laufe der Nacht nimmt die Produktion stark zu und erreicht ihren Höhepunkt um 3 Uhr morgens. Je nach Jahreszeit und Länge der Tageszeit ändert sich die Produktion im Rhythmus. Durch Koordinierung der zyrkadianrhythmischen Vorgänge im Körper entfaltet es seine Wirkung als Zeitgeber. Eine Verringerung oder Erhöhung des Melatoninsspiegels im Blut, lässt Schlafstörungen entstehen. Wenn im Winter die Tageszeit kürzer ist, wird einiges mehr am Melatonin produziert. Die Folge sind bei vielen Menschen oft Müdigkeit, Schlafstörungen und Winterdepressionen.16 Cortisol Aus der Nebennierenrinde wird das Steroidhormon Cortisol in die Blutbahn ausgeschüttet. Es hat ein breites Wirkungsspektrum im Stoffwechsel und fördert die Gluconeogenese in der Leber. Die Gluconeogenese ist ein wichtiger Stoffwechselweg, bei dem Glucose aus Nicht-KohlenhydratVorstufen synthetisiert wird. Doch auch im Fett – und Proteinstoffwechsel hat es seine Aufgabe. Cortisol ist ein wichtiges Stresshormon, welches in diesen Situationen vermehrt ausgeschüttet und das Immunsystem dämpft. 15 16 http://www.vitalstoff-lexikon.de/Aminosaeuren/Tryptophan/Lebensmittel.html http://de.wikipedia.org/wiki/Melatonin Diplomarbeit Leben im Rhythmus Patrizia Bühlmann-Merlo Seite 8 von 50 Bemerkenswert bei diesem Hormon ist eine ist eine pulsartige Freisetzung, das heisst sie werden in regelmässigen Schüben (7–10 nmol/l pro Tag) ausgeschüttet. Das Cortisol weist eine typische Schwankung im Tagesverlauf auf (zyrkadiane Rhythmik). Der höchste Wert wird morgens kurz nach dem Aufwachen erreicht. Wegen der starken zyrkadianen Schwankung ist die einmalige Messung von Cortisol nicht sinnvoll. Für die Überprüfung der Nebennierenrindenfunktion ist daher die Bestimmung eines Cortisol Tagesprofils notwendig.17 4. Chronotypen Es gibt drei unterschiedliche Menschentypen in der Chronobiologie. Der Frühaufsteher (Lerche), der Normaltyp der den Grossteil der Bevölkerung ausmacht und der Spätaufsteher (Eule). Alle haben einen unterschiedlichen Tagesablauf. Da diese Unterschiede durch genetische Prädisposition zustande kommen, ist ein „Umerziehen“ so gut wie ausgeschlossen.18 Allerdings ändert sich das Verhalten mit dem Alter. Kleinkinder sind fast immer Lerchen. In Pubertät und Adoleszenz entwickelt sich der individuelle Chronotyp sehr schnell in Richtung spät. Im Alter von ca. 55 Jahren sind viele Menschen bei den Lerchen angelangt. 19 Für Eulen ist eine nachhaltige Anpassung der Schlafzeiten an das soziale Umfeld oder berufliche Erfordernisse nur sehr beschränkt möglich. Bei der Mehrheit entsteht durch diesen Lebensrhythmus zwangsläufig ein akkumuliertes Schlafdefizit. Deshalb wird an freien Tagen versucht durch längeres „Ausschlafen“ das Manko auszugleichen. Dies bringt jedoch keinen Rhythmus, sondern genau das Gegenteil. Bei Jugendlichen, die während der Pubertät tendenziell eher „Eulen“ sind konnte jedoch nachgewiesen werden, dass eine Verschiebung des Schulbeginns um eine Stunde – besonders im Winter – zu allgemeiner Leistungsverbesserung und besserem Gesundheitszustand führte.20 Schaut man den Tagesrhythmus der Früh- und Spätaufsteher an, weisen die Leistungskurven einen beträchtlichen Unterschied auf. Während die Lerchen morgens um 6:00 Uhr schon eine grosse 17 http://de.wikipedia.org/wiki/Cortisol Vanselow K, Vanselow JT, Westermark PO, Reischl S, Maier B, Korte T, Herrmann A, Herzel H, Schlosser A, Kramer A. (2006). Differential effects of PER2 phosphorylation: molecular basis for the human familial advanced sleep phase syndrome (FASPS). 19 http://de.wikipedia.org/wiki/Chronotyp 20 Spork, 2004, Das Uhrwerk der Natur; Spork, 2007, Das Schlafbuch 18 Diplomarbeit Leben im Rhythmus Patrizia Bühlmann-Merlo Seite 9 von 50 Fitness aufweisen, ist es bei den Eulen erst um 10:00 Uhr soweit. Bei den Lerchen hingegen beginnt um 10:00 Uhr bereits der erste Leistungseinbruch. Wenn Menschen gegen ihren zyrkadianen Rhythmus leben wie das z.B. bei Schichtarbeit der Fall ist, muss der Organismus seine innere Uhr immer wieder neu richten. Schlaf wirkt am Tag weniger erholsam. Umgekehrt fällt uns die Arbeit bei Nacht schwerer. Wir können unsere Aktivitätsund Schlafphasen nicht beliebig austauschen. Die innere Uhr diktiert uns ihre eigenen Regeln. Unsere Wachheit ist an Helligkeit, unsere Schläfrigkeit an Dunkelheit gekoppelt. Bei einer Veränderung des zentralen Taktgebers, werden auch die peripheren Rhythmen aus dem Gleichgewicht kommen und es führt die Störung der zirkadianen Rhythmik zu einem vermehrten Auftreten von Herz-Kreislauf-Symptomen, Übergewicht, Typ-2-Diabetes und Krebs.21 Krankheit erweist sich auf der Zellebene in erster Linie als Verlangen nach Strukturierung, nach der erforderlichen Energie. Der wichtigste intrazelluläre Taktgeber ist die rhythmische Synthese von ATP (ein energiereicher Baustein der Nukleinsäure RNA), durch die Mitochondrien (Kraftwerke) der Zelle22. Bereits lebende Zellen bestehen aus einem Symphonieorchester unterschiedlicher Prozesse die sich rhythmisch äussern. 21 22 www.medical-tribune.ch/medizin/fokus-medizin/artikeldetail/zirkadiane-uhren-ticken-im-ganzen-koerper.html Alfred Pischinger Das System der Grundregulation 10. Auflage Haugg Verlag S. 45 Diplomarbeit Leben im Rhythmus Patrizia Bühlmann-Merlo Seite 10 von 50 Ein weiteres Problem ist die dauerhafte nächtliche Beleuchtung auf der ganzen Welt. Schlaf in der Dunkelheit ist wichtig, damit das Hormon Melatonin ausreichend produziert werden kann und der Schlaf genügend tief und erholsam ist. Weltbeleuchtung bei Nacht Heute wird jedoch in einer reizüberfluteten Gesellschaft Anpassungen an Lebensgewohnheiten gefordert, deren Prozesse auf zellbiologischer Ebene nicht regulativ machbar sind. Daraus resultieren Prozessentgleisungen, die sich am Anfang in Symptomen zeigen und später in manifeste Organschäden münden. Des Weiteren fordern wir Menschen immer mehr eine schnellere Heilung, die am besten per Knopfdruck geschehen soll. Dass die Entstehung einer Erkrankung meist Jahre braucht, ist vielen nicht bewusst. Doch Heilungsprozesse benötigen ebenfalls ihre Zeit. Es braucht Bewusstsein und Wahrnehmung der körpereigenen Prozesse und die Achtsamkeit, gesundheitsschädliche Gewohnheiten zu ändern. Wenn sich die Selbstregulierungsprozesse des biologischen Systems erschöpfen, ohne das Anpassung und Resynchronisation voll gelingen, kommt es zu irreversiblen bis zu lebensbedrohlichen Strukturveränderungen. Diplomarbeit Leben im Rhythmus Patrizia Bühlmann-Merlo Seite 11 von 50 5. Chinesische Organuhr Auch die Chinesen kennen den zyrkadianen Rhythmus. Dieser wird in Form einer Organuhr dargestellt. Die Organuhr soll nochmals darauf hinweisen, wie wichtig es ist, dem Rhythmus des Körpers zu folgen. Jedes Organ hat im Tagesverlauf eine 2-stündige Hochphase (Maximalzeit) und genau 12 Stunden später eine Tiefphase (Minimalzeit). In der Hochphase arbeitet das jeweilige Organ am besten, in der Tiefphase ist es in der Ruhephase. Beschwerden die immer zu einer bestimmten Zeit auftauchen, weisen auf eine Schwäche des jeweiligen Organs hin. In der Hochphase deutet es auf Fülle, in der Tiefphase auf Leere hin. Bei Störungen die auf ein bestimmtes Organ hinweisen, ist es ratsam die Heilkräuter in der Hochphase des Organs einzunehmen. Detaillierte Erläuterung der zeitlichen Organfunktionen23 03h 3h - 5h Lunge höchste Konzentration der Melatonin Ausschüttung, wichtig für gutes Durchschlafen 04h - 05h Blutdruckanstieg - der Körper bereitet sich auf das Erwachen vor - Asthmaanfälle sind um diese Zeit am häufigsten - Ein leichtes Frösteln kann sich einstellen (Bezug Lunge - Haut) 05h - 06h 06h - 07h 07h hoher Testosteronschub Cortisol wird ausgeschüttet und weckt den Körper, der Blutdruck stiegt Ideale Zeit für Stuhlgang 5h - 7h Dickdarm 23 http://www.organ-uhr.de/erlaeuterungen/erlaeuterungen.htm Diplomarbeit Leben im Rhythmus Patrizia Bühlmann-Merlo Seite 12 von 50 07h - 09h 08h 7h – 9h Magen 09h - 10h 10h 10h - 11h 9h – 11h Milz/Pankreas 11h - 13h 12h 12h Die Verdauung läuft auf Hochtouren (1.Basenflut) Die Hormonproduktion ist angekurbelt - Das Frühstück ist wichtig, da die Magensaftproduktion um diese Uhrzeit am Stärksten ist - Die Nahrung wird über Nacht kaum verdaut, deshalb vor 19.00h leicht verdauliche und gekochte Speisen essen. Ansonsten können Fäulnis und Gärstoffe entstehen, welche die Leber belasten. Der Körper ist jetzt sehr widerstandsfähig, beste Zeit für operative Eingriffe, beschleunigte Wundheilung Die Körpertemperatur erreicht ihr Maximum geistige Lernfähigkeit (v.a. Kurzzeitgedächtnis) ist am höchsten, optimal für Prüfungen Das Herz ist am anfälligsten für einen Infarkt, in dieser Zeit körperliche Belastungen, Stress oder Operationen vermeiden Der Magen produziert verstärkt Säure (2. Basenflut) Die Konzentrationsfähigkeit sinkt 11h – 13h Herz 13h 13h - 14h 13h - 14h 13h – 15h Dünndarm 14h 14h - 15h 15h 15h - 16h 16h Mittagstief, das Blut wird für die Verdauung benötigt, wer jetzt Sport treibt, beeinträchtigt seine Verdauung Gallensäureproduktion Der Körper ist jetzt sehr elastisch Der Blutdruck und Hormonspiegel sind niedrig Schmerzempfindung ist reduziert Das Mittagstief ist überstanden, man fühlt sich energiegeladen Langzeitgedächtnis hat jetzt Hochphase Blutdruck und Kreislauf erreichen ihr 2. Maximum - Die Urinausscheidung ist nun besonders hoch - viel Trinken 15h – 17h Blase Diplomarbeit Leben im Rhythmus Patrizia Bühlmann-Merlo Seite 13 von 50 17h 17h - 18h 17h - 18h Steigerung von Vitalität und Stoffwechsel Niere filtert verstärkt Magen produziert verstärkt Säure (3. Basenflut) - Kräutertees wirken jetzt besonders gut 17h - 19h Nieren 19h 20h - 21h Blutdruck und Puls werden heruntergefahren Die Phase der Erholung und Entspannung der Hauptorgane, bei Störungen treten Depressionen auf 19h – 21h Perikard 21h 21h – 23h Dreifach Erwärmer Verdauungsorgane gehen in die Erholungsphase - Melatoninproduktion beginnt 22h - 23h Immunsystem sehr aktiv - Regeneration der Hormondrüsen - gute Zeit zum Meditieren (Chakren sind besonders aktiv) 23h 23h – 1h Gallenblase Cortisol - Ausschüttung wird heruntergefahren, der Körper beginnt sich zu entspannen 23h - 24h Vitalfunktionen wie Blutdruck, Herzfrequenz und Temperatur werden gesenkt, der Stoffwechsel ist träge 24h - 01h Die Haut regeneriert (hohe Teilungsrate der Zellen) - gesteigerte Schreckhaftigkeit - Zeit der Gallenkoliken 01h - 02h 02h - 03h 02h - 03h 1h – 3h Leber Leistungsfähigkeit ist auf dem Tiefpunkt Kälte wird stärker wahrgenommen Die Haut ist schmerzunempfindlicher - Grosse Entgiftungsphase der Leber. - Personen mit geschwächter Leber und /oder Migräne erwachen in dieser Zeit häufig Diplomarbeit Leben im Rhythmus Patrizia Bühlmann-Merlo Seite 14 von 50 6. Ernährung: 1. Säule der Gesundheit Die Ernährung bildet die 1.Säule der Gesundheit. Nachstehend wird der Zusammenhang zwischen Ernährung und Rhythmus im Detail aufgezeigt. 6.1. Regelmässiges Essen Eine regelmässige Mahlzeitenverteilung unterstützt den Organismus in seiner rhythmischen Tätigkeit. Neben der Zentraluhr im Hypothalamus gibt es weitere Taktgeberuhren in der Verdauung: der Magen, die Bauchspeicheldrüse, die Leber, das Fettgewebe und der Darm. Sie geben bei den Verdauungsenzymen, beim Insulinausstoss oder dem körpereigenen Aufbau von Zucker und Fetten den Takt an. Beispielsweise wächst im Laufe des Tages die Produktion von Verdauungssekreten an und sinkt dann in der Nacht deutlich ab, um nach Mitternacht ihren Tiefpunkt zu erreichen.24 6.2. Der Tag- und Nachtrhythmus des Säure Basen Haushalt Auch der Säure Basen Haushalt ist einem täglichen Rhythmus unterworfen. Meist drei Mal täglich entstehen physiologische Basenfluten verschiedener Stärke. Doch was bewirkt eine Basenflut? Vor jeder Mahlzeit bereitet sich der Organismus auf die kommende Nahrung vor. Dies geschieht mit dem Kochsalzkreislauf. Natriumchlorid ist die Grundflüssigkeit des Organismus. Dieses gelangt über den Blutkreislauf in die Belegzellen des Magens. Im Magen wird die Kochsalzlösung in Salzsäure und Wasserstoff aufgespalten. Die Salzsäure ist essentiell für eine gute Aufschlüsselung der Nahrung. Damit der Magen sich aber nicht selber verdaut, bilden die Belegzellen gleichzeitig das Bicarbonat, das auch zusätzlich als Puffer dient. Das frisch gebildete Bicarbonat wird nun über die Blutbahn zum Pankreas, Dünndarm und Leber transportiert um die Säuren die anfallen zu puffern. Die Salzsäure gelangt mit dem Magenbrei in den Zwölffingerdarm und wird hier mit den Pankreasfermenten neutralisiert.25 Der Körper bereitet sich also durch verschiedene Abläufe auf die Nahrung vor. Wenn bei Basenflut keine Nahrung kommt gelangt der Organismus in Stress, da keine Energiezufuhr stattfindet. Die Bauchspeicheldrüse schüttet in Vorbereitung auf die kommende Nahrung Insulin aus. Wenn dann keine Nahrung kommt muss der Körper auf die Glykogenreserven in der Leber, im Fett und in den Muskeln zurückgreifen. Beim Umbau von Glykogen in Glukose fallen Säuren an. Des Weiteren wird der Körper bei der nächsten Mahlzeit versuchen, den Fettspeicher für magere Zeiten zu 24 25 Zeitschrift tabula Schweizerische Gesellschaft für Ernährung N3/2013 Skript Sybille Binder Einführung in den Säure Basen Haushalt Diplomarbeit Leben im Rhythmus Patrizia Bühlmann-Merlo Seite 15 von 50 füllen. Wenn über längere Zeit nicht regelmässig gegessen wird, übersäuert der Körper und das intakte Darmschleimhautmilieu wird geschädigt. Dadurch können die Nährstoffe im Dünndarm nicht mehr richtig resorbiert werden, gefolgt von einen latenten Vitalstoffmangel und der Stoffwechsel entgleist mehr und mehr. Auf der anderen Seite gibt es Personen die nachts aufstehen und essen. Wer nachts – also in der inaktiven Phase des Tages – isst, entkoppelt zentrale und innere Uhren und tendiert zu einem erhöhten Risiko für Übergewicht und Diabetes. 26 6.3. Jahresrhythmik Je nach Jahreszeit sollten die Mahlzeiten auf die Thermik abgestimmt sein. Im Winter leidet der Organismus unter Kälte und Feuchte. Da sind kühlende Lebensmittel wie Südfrüchte und Milchprodukte kontraproduktiv. Der Körper braucht regelmässige und warme Mahlzeiten. Würzige Fleischgerichte und herzhafte Gemüseeintöpfe mit aromatischen Gewürzen sorgen für die nötige Wärme, die das Wohlgefühl und die Aktivität steigern. Im Sommer bei Hitze erträgt unser Organismus hingegen kühlende Lebensmittel wie verschiedene Salate und gedämpftes Gemüse. Nachdem man einen Salat oder eine selbstgemachte Suppe isst und anschliessend in sich hineinspürt kann man leicht nachvollziehen, dass Einseitigkeit in Bezug auf thermische Wirkung der Lebensmittel auf Dauer krank macht. Wer häufig grosse erhitzende Mengen Fleisch, Wurst und Kaffee konsumiert, wird mit der Zeit unweigerlich unter den Beschwerden der Hitze oder Trockenheit leiden. Umgekehrt bei der modernen Rohkost oder Müeslimahlzeit. Mit der Zeit leidet dieser Mensch an Kältegefühl und Energielosigkeit. 6.4. Tagesrhythmik Das heutige Wissen über die inneren Körperrhythmen stehen mit Grossmutters Ernährungsregel „ Esse morgens wie ein Kaiser, mittags wie ein König und abends wie ein Bettler“, durchaus im Einklang. Durch das stärkere Verdauungsfeuer (Magensäure) am Morgen, leert sich der Magen schneller als abends. Frühstück In der ayurvedischen Ernährungslehre gilt es, sich am Morgen genügend Zeit zu nehmen für die Körperreinigung. Dazu gehört auch der regelmässige Stuhlgang. Eine halbe Stunde vor dem Frühstück ist es ideal, warmes Wasser mit Ingwer zu trinken, damit die Verdauungssäfte aktiviert wer26 www.medical-tribune.ch/medizin/fokus-medizin/artikeldetail/zirkadiane-uhren-ticken-im-ganzen-koerper.html Diplomarbeit Leben im Rhythmus Patrizia Bühlmann-Merlo Seite 16 von 50 den können. Auch in der chinesischen Ernährungslehre wird das „Magenfeuer“ erwähnt. Das sind Magensäfte, die auf die Nahrung vorbereitet werden. Das Frühstück sollte - v.a. in der kühleren Jahreszeit - idealerweise warm sein. Je nach Stoffwechsel braucht der Mensch eher süsse Getreidegerichte oder pikante Morgenmahlzeiten für eine längere Sättigung. Wichtig sind frische Kräuter und Gewürze welche die Verdauung optimal unterstützen. Vorschläge für das Frühstück: Gekochte rote Linsen mit Rührei Hirse mit Champignons und Avocado Bulgur mit Tomaten und frischen Kräutern Rührei mit Rucola und Kräutern Linsen-oder Kichererbsenaufstrich mit Vollkornbrot Vollkornbrot mit Bio Bündnerfleisch, mit Kressesprossen und etwas Käse Hühnersuppe bei Erschöpfung (2 - 3 Std. vorausgekocht) Süssreis mit Äpfeln Dinkel mit Obst und Nüssen Porridge Hirsebrei mit Äpfel, Rosinen und Nüssen27 Mittagessen Das Mittagessen sollte Eiweiss und komplexe Kohlenhydrate enthalten. Das Eiweiss in der Nahrung ist wichtig, um den Zellaufbau zu fördern und hilft genügend Energie für den Nachmittag zu mobilisieren. Fleisch, Fisch oder Tofu in Kombination mit Gemüse macht die Mahlzeit viel bekömmlicher, als wenn es mit einer grossen Portion Nudeln oder Kartoffeln gegessen wird. Wenn die Verdauung stark genug ist, kann im Frühling/Sommer auch Rohkost gegessen werden. Um die Mittagszeit ist das Verdauungsfeuer dafür immer noch genügend stark. Frische Kräuter mit Rohkost gegessen, unterstützen die Verdauung optimal. Tomaten und Gurken sollten nur im Sommer gegessen werden. Sie haben eine stark kühlende Wirkung und sind schwer verdaulich. Abendessen Das Abendessen dient oftmals dem Beisammensein der Familie oder Freunden. Trotzdem sollte das Nachtessen eher klein ausfallen. Frühes Nachtessen zwischen 18:00h - 18:30h ist optimal für die Verdauung. Es eignen sich am besten Gemüsesuppen, Gemüsewähe, Kartoffelgerichte, Hirseküchlein oder ein Teller Dinkelpasta. Das leichte Abendessen sorgt für einen gesunden Schlaf und 27 Rezepte in Das fünf Elemente Kochbuch Barbara Temelie Beatrice Trebuth Joy Verlag Diplomarbeit Leben im Rhythmus Patrizia Bühlmann-Merlo Seite 17 von 50 belastet die Leber nicht. Um zur Ruhe zu kommen, kann als Dessert ein Kompott mit Zimt genossen werden. Zwischenmahlzeiten Zwischenmahlzeiten machen nur dann Sinn, wenn man wirklich hungrig ist, weil dies sonst den Organismus unnötig belastet, da der Körper sich zyrkadianisch hauptsächlich 3x täglich auf Nahrung vorbereitet. Es eignen sich - je nach Verträglichkeit - Dörrfrüchte, Nüsse, Früchte, Reiswaffeln oder auch Dinkelkräcker. Wichtig sind die komplexen Kohlenhydrate in diesen Lebensmitteln. Sie sättigen lange und versorgen den Körper mit Energie. 7. Mentale Hygiene: 2. Säule der Gesundheit So wie wir uns täglich für unsere körperliche Hygiene Zeit nehmen, so sollten wir mehrmals täglich unsere Achtsamkeit auch auf unsere Gedanken lenken. Dies ist die 2. Säule der Gesundheit. Wenn wir regelmässig reflektieren WAS und WIE wir denken, können wir die Gesundheit positiv beeinflussen. Auch das Herz profitiert von den positiven Gedanken. Welche Arten von Denken gibt es? Das schnelle Denken ist erforderlich in Situationen, in welchen eine sofortige Entscheidung notwendig ist. In diesen Momenten ist das Denken rational, analytisch, linear und logisch. Der Blick ist auf die Situation fokussiert, nichts anderes hat mehr Platz (Tunnelblick). In diesem Modus gerät man nicht ins Grübeln. Wenn aber zu viel schnelles Denken abläuft, kann dies Dauerstress und Angstzustände hervorrufen. Langsames Denken lässt Intuition zu, Offenheit und Kreativität haben Platz, es ist ein bewusstes oder gezieltes Denken. Langsames Denken oder auch Zeit für Gedanken können aber auch negative Gedanken entstehen lassen. Oft beobachten wir uns sehr selbstkritisch – ein Fehler und es wird lange darüber nachgegrübelt, was man hätte besser machen können - und das oft sehr kritisch gegenüber sich selber. Das kann so weit gehen, dass fehlendes Selbstvertrauen und Depressionen entstehen können. Die meisten von uns werden in einer solchen Situation automatisch versuchen, die negativen Gedanken zu unterdrücken. Doch das Gegenteil ist der Fall, das haben zahlreiche psychologische Studien in den letzten zwanzig Jahren aufgezeigt. Je emotionaler die Situation, desto eher setzt sich der Gedanke im Kopf fest. Doch wie wird man negative Gedanken wieder los? Das wichtigste ist die Akzeptanz dieser Gedanken. Was ist der Grund dieser Gedanken? Man sollte ohne Verurteilung sich liebevoll Annehmen. Anschliessend erinnert man sich am besten an die positiven Eigenschaften und erneuert seinen Glauben an sich selber. Es hat auch verschiedene gesundheitliDiplomarbeit Leben im Rhythmus Patrizia Bühlmann-Merlo Seite 18 von 50 che und psychologische Vorteile, wenn wir über unsere tiefsten Gedanken und Gefühle schreiben. Dies kann helfen, über seine Gedanken klarer zu werden und einen besseren Durchblick zu erhalten. Die negativen Gedanken sind danach wie “verarbeitet”.28 7.1. Kohärenz im Zusammenspiel mit der Herzratenvariabilität Was bedeutet Kohärenz? Gemeint ist das positive Gefühl, in der Welt eingebunden zu sein, mit ihr im Einklang zu stehen. Dafür brauchen wir körperliche wie geistige Herausforderungen, um gesund zu sein. Das Kohärenzgefühl besteht nach dem Medizinsoziologe Aaron Antonovsky29 aus drei Grundpfeilern: Das „Gefühl der Verstehbarkeit“ ist die Fähigkeit, Umweltreize als bedeutsame Informationen verarbeiten zu können. Das „Gefühl der Bewältigbarkeit“ bezieht sich auf die Überzeugung, den Anforderungen durch geeignete Massnahmen, gerecht werden zu können. Das „Gefühl der Sinnhaftigkeit“ des eigenen Lebens impliziert die Annahme, dass es sich lohnt, die Belastungen, die das Leben mit sich bringt, auch unter Anstrengungen zu bewältigenoder besser noch - als Herausforderungen zu empfinden, an denen man wächst und sich weiterentwickelt.30 Das Kohärenzgefühl beeinflusst den Herzschlag. Das Herz schlägt nicht wie ein Metronom völlig regelmässig, sondern hat von Schlag zu Schlag minimale Variationen in den Herzschlagabständen. Die Herzratenvariabilität ist bei Kindern am höchsten und wird mit zunehmendem Alter oder Krankheit sie geringer. Sie ist ein direktes Mass für die Herzgesundheit, die allgemeine Kreativität und Belastbarkeit des Individuums. Direkt vor dem Tod geht sie gegen Null, das Herz erstarrt. 28 Daniel Kahnemann Nobelpreisträger Langsames Denken, schnelles Denken 22. Auflage 2012 Aaron Antonovsky (* 1923 New York, USA; † 7. Juli 1994) Professor der Soziologie, Vater der Salutogenese. 30 Das Matrix Konzept Ulrich G.Randoll S.69/70 29 Diplomarbeit Leben im Rhythmus Patrizia Bühlmann-Merlo Seite 19 von 50 Negative Emotionen wir Frustration, Hass oder Wut rufen ein chaotisches, inkohärentes Herzratenvariabilitäts (HRV) - Muster hervor. Positive Gefühle wie Dankbarkeit, Wertschätzung und Freude erzeugen ein harmonisches, wellenförmiges und kohärentes HRV - Bild. Ein dauerhaftes kohärentes Gefühl führt zu einer Harmonisierung und Synchronisierung verschiedener Körperfunktionen wie Hirnströmung, Blutdruck, Atmung und vegetativem Nervensystem. Wie ein Orchester kann der Körper mit all seinen Organfunktionen nur dann optimal funktionieren, wenn alles harmonisch und im Rhythmus an seinem Platz, zu seiner Zeit und in seiner Funktion sich einfügt und mitspielt. 31 7.2. Freude und Lachen stärken das Herz „ Ein Tag ohne Lachen ist ein verlorener Tag“ Charly Chaplin32 Kinder lachen etwa 400 Mal am Tag. Erwachsene gerade mal 15 Mal. Ist das nicht eine traurige Bilanz? Dabei ist Lachen essentiell wichtig für Heilung von Körper, Seele und Geist. Lachen befreit von Anspannung, Stress, Ärger und Angst. Und ist somit förderlich für die Gesundheit. Freude kommt aus dem Herzen, das Herz wird mit Freude gestärkt. Eine erstaunliche Entdeckung machten die Forscher am Institute of Heart Math. Sie entdeckten das ungeheure grosse Magnetfeld des Herzens: Die magnetische Komponente dieses Feldes ist etwa 5000 x stärker als die des Gehirns und kann noch mehrere Meter vom Körper entfernt gemessen werden. Dieses Herz-Feld pulsiert und sendet komplexe rhythmische Muster durch den ganzen Körper, wodurch es offenbar eine Vielzahl von Prozessen beeinflusst - auch unser Gehirn synchronisiert sich immer wieder auf diesen elektromagnetischen Puls. In Entspannung und Freude synchronisieren sich auch Atem und Blutdruck. Das Herz - Feld könnte damit das synchronisierende Signal für den ganzen Körper bereitstellen, auf das wir uns bewusst einstimmen können, um sozusagen in Harmonie mit dem Herzen zu schwingen.33 31 http://www.herzfokus.com/hi/hrv/ Britischer Komiker (1889 - 1977) 33 http://www.sein.de/geist/weisheit/2010/das-herz--unser-zweites-gehirn.html 32 Diplomarbeit Leben im Rhythmus Patrizia Bühlmann-Merlo Seite 20 von 50 Deshalb ist die tägliche Freude so wichtig für das Herz. Wenn wir anfangen den Tag als etwas Wertvolles und als Geschenk zu betrachten, uns die Zeit nehmen die Wunder der Natur zu bestaunen, dann kann Freude entstehen. Zeit ist ein kostbares Gut. Wenn man es sich zur Gewohnheit macht, regelmässige Pausen zu machen, wenn möglich an die frische Luft zu gehen, dann ist für die Gesundheit und Lebensfreude schon viel getan. Denn auch Pausen gehören zum Rhythmus. Im hier und jetzt zu leben, sich nicht um die Zukunft sorgen und nicht in der Vergangenheit verharren ist ein guter Wegweiser zum Glück und zu gelebtem Rhythmus. Denn durch die Achtsamkeit im Hier und Jetzt, ist die Chance grösser, dass bewusster auf den Rhythmus geachtet wird. Ich möchte mein Lieblingsgedicht zitieren: Achte gut auf diesen Tag, denn er ist das Leben - das Leben allen Lebens. In seinem kurzen Ablauf liegt all seine Wirklichkeit und Wahrheit des Daseins, die Grösse und Tat, die Herrlichkeit und Kraft. Denn das Gestern ist nichts als ein Traum und das Morgen nur eine Vision. das Heute jedoch, recht gelebt, macht jedes Gestern zu einem Traum voller Glück und das Morgen zu einer Vision voller Hoffnung. Darum achte gut auf diesen Tag. Rumi34 Wenn man regelmässig jeden Abend in Gedanken den Tag Revue passieren lässt und sich daran erinnert, welche schönen Momente an genau diesem Tag einem persönlich Geschenkt wurden, erfüllt es uns mit Dankbarkeit und hilft, das Tor der Freude zu Öffnen. 34 Persischer Dichter und Mystiker Dschalal ad-Din ar-Rumi (1207 - 1273) Diplomarbeit Leben im Rhythmus Patrizia Bühlmann-Merlo Seite 21 von 50 7.3. Spiritualität In der Meditation findet man den Kontakt zur Spiritualität, zur geistigen Welt. In dem man ganz still wird, auch im Denken, kann ein ruhiger Geist entstehen. Regelmässig ausgeübt – am besten täglich – bringt dies mehr Gesundheit, eine höhere Konzentration, mehr Gelassenheit, Kreativität und mehr Lebensqualität. Es ist erwiesen das Leute die sich regelmässig Zeit nehmen um zu meditieren, 56% weniger Arztbesuche brauchen!35 8. Bewegung: 3. Säule der Gesundheit Bewegung ist ein Grundbedürfnis des menschlichen Körpers. In der heutigen Zeit bewegen sich viele Menschen aber zu wenig. Die Bewegung ist der 3. Teil des Säulenprinzips der Gesundheit. Regelmässige tägliche Bewegung ist eine wichtige Voraussetzung für die Gesundheit. Bewegung senkt nachweislich das Risiko, an einer Herz-Kreislauf-Krankheit, Diabetes, Dickdarmkrebs, Osteoporose oder Gallensteinen zu erkranken. 36 Körperliche Aktivität hat zudem einen günstigen Einfluss auf das psychische Wohlbefinden. Und bei älteren Menschen trägt Bewegung und Balance dazu bei, die Kraft und damit auch die körperliche Selbstständigkeit zu erhalten. 8.1. Ausdauer Besonders vorteilhaft für Herz und Kreislauf sind Ausdauer - Sportarten, weil dabei die Muskeln rhythmisch angespannt und entspannt werden und das Herz gestärkt wird: Wandern leichtes Jogging / Walking / Nordic Walking Velo fahren Schwimmen / Aquafit Skilanglauf Turnen / Gymnastik Tennis Tanzen / Aerobic 35 36 Orme-Johnson D.W. Autonomic stability and Transcendental Meditation. Psychosomatic Medicine 1973. www.swissheard.ch Diplomarbeit Leben im Rhythmus Patrizia Bühlmann-Merlo Seite 22 von 50 8.2. Krafttraining Regelmässiges Krafttraining stärkt die Muskeln, Knochen und Sehnen. Die Übungen sollten vorher mit einer Fachperson besprochen werden, damit diese die Haltung und das Stemmgewicht bestimmen können. Im gleichmässigen Rhythmus werden die einzelnen Übungen durchgeführt. Langsame Bewegungen bauen die Muskeln besser auf als schnelle Bewegungen. Krafttraining verbessert die Koordination der Muskeln. Idealerweise sollte 2x pro Woche trainiert werden. 8.3. Balance Für eine gute Körperhaltung braucht es Balanceübungen. Je älter das ein Mensch wird, umso wichtiger wird es, damit die Gefahr von Stürzen abgewendet werden kann. Gleichzeitig trainieren Balanceübungen das Koordinationszentrum im Kleinhirn. 9. Regeneration: 4. Säule der Gesundheit Ist unser Leben im Gleichgewicht zwischen Arbeit, Freizeit und Familie, dann fühlen wir uns wohl. Was braucht es nun, dass unsere Work - Life-Balance stimmt und wir neue Anforderungen als Herausforderungen und nicht als Last annehmen können? Natürlich Rhythmus, mit Anspannung und Entspannung. Somit ist es der 4. Pfeiler im 5 Säulen-Prinzip der Gesundheit. 9.1. Regeneration bei der Arbeit Die Regeneration gehört zum täglichen Leben dazu, will man wieder zu Kräften kommen und die Leistungsfähigkeit wiederherstellen. Es gibt viele Möglichkeiten sich zu regenerieren beziehungsweise zu erholen. Mehrmals am Tag eine kurze Pause einzulegen hilft, dem Geist zur Ruhe zu kommen. Die Gesundheitspsychologin Anne Katrin Maytssek37 hat ein Buch zum Thema Pausen geschrieben. Demnach nehmen sich Mitarbeiter immer seltener Zeit für eine Arbeitsunterbrechung und arbeiten häufig durch. Zumeist, weil der Arbeitsdruck so hoch ist. Manche lassen sogar die Mittagspause ausfallen. Das ist fatal, sagt Maytssek, denn "Pausen sind wichtig, damit die Leistungsfähigkeit erhalten bleibt. Niemand kann ewig durchpowern." Die Arbeitsunterbrechungen sorgen für Erholung und beugen sogar Burn - Out vor, darüber sind sich Mediziner und Arbeitspsychologen einig. Studien38 zeigen: Mitarbeiter, die Pausen machen, arbeiten produktiver. Dabei sind lange Pausen gar nicht notwendig, schon sehr kurze Unterbrechungen von etwa einer Minute haben eine positive Wirkung. Denn der Erholungseffekt ist in den ersten Minuten am 37 38 Wahnsinn Büro. Überleben zwischen E-Mail-Fluten, Gerüchteküche und Meetingmarathon, ISBN 978-3-8112-31207 Kienbaum-Studie „Die Worklife Balance internationaler Top-Manager“ Diplomarbeit Leben im Rhythmus Patrizia Bühlmann-Merlo Seite 23 von 50 stärksten. "Viele kleine Pausen sind besser als eine grosse", sagt Psychologe Wendsche, der die erholsame Wirkung von Kurzpausen in seiner Doktorarbeit untersucht hat. Dabei fand er auch heraus, dass man nach einer zu langen Pausen schwerer wieder in die Arbeit hineinfindet. 9.2. Regeneration in der Freizeit Doch auch privat ist Regeneration wichtig. Viele Menschen missverstehen Erholung als Nichtstun. Dem ist nicht so, sagt der Zürcher Arzt Jürg Kuoni. Er ist spezialisiert, den Stress seiner Patienten zu messen. Je höher die subjektive Stressbelastung und je länger die Stressphase, desto mehr Zeit braucht man für die Erholung. Schon 20 Minuten tägliche Entspannung ist sicher sehr hilfreich.39 „Leere Batterien“ lassen sich auf ganz vielfältige Weise aufladen – beispielsweise mit Meditation, guter Musik, Lesen, Malen, Basteln, dem Besuch einer Ausstellung, ein guten Film schauen, Sport oder mit einem Ausflug. Wichtig ist die Freude die man dabei empfindet. Ein Spaziergang und die Langsamkeit der Fortbewegung ist gut für Körper und Seele. Ruhiges, beobachtendes Gehen an der frischen Luft gilt als gesund, ist erholsam und wirkt ausgleichend. Die Farbe Grün die wir in der Natur vorfinden ist sehr heilsam. Ein Spaziergang ist die einfachste Möglichkeit, Entschleunigung zu üben. Auf diese Weise entgehen wir der Hektik des Alltags und nehmen uns und unsere Umwelt wieder bewusster wahr. 9.3. Schlafhygiene Guter Schlaf ist wichtig für die Regeneration von Körper und Geist. In der Nacht tankt unser Immunsystem auf. Die Reparaturmechanismen der Haut laufen auf Hochtouren. Und auch die Leber ist in voller Aktivität. Das Gehirn verarbeitet Eindrücke. Der Schlaf regeneriert uns und bringt Gesundheit. Etwa ein Drittel aller Schweizer haben jedoch Schlafstörungen. Dies kann körperliche wie seelische Ursachen haben. Häufig sind es Stress oder aufwühlende Ereignisse die uns zeitweise wach halten. Nicht zuletzt sind Schlafprobleme aber auch die Konsequenz einer unnatürlichen Lebensgestaltung, wie die Schlafmedizin herausgefunden hat. „Wir haben heute den Kontakt zum natürlichen Tages- und Nachtrhythmus verloren“, erklärt Daniel Brunner, Spezialist für Schlafmedizin am Zentrum für Schlafmedizin Hirslanden in Zollikon. Wir können wegen dem Fernsehen und Laptop den Tag beliebig lange ausdehnen. Ständig sind wir stimuliert und gehen spät ins Bett. Dafür sitzen wir am Tag oft im Büro, im Auto, im Zug und tanken wenig Tageslicht, um unseren 39 http://www.tagesanzeiger.ch/leben/gesellschaft/Viele-Menschen-missverstehen-Erholung-alsNichtstun/story/24543822 Diplomarbeit Leben im Rhythmus Patrizia Bühlmann-Merlo Seite 24 von 50 Organismus mit dem Tagesrhythmus zu synchronisieren. Andererseits hat der gesellschaftliche Wertewandel dazu geführt, dass wir den Anspruch haben, nonstop konzentriert und produktiv zu sein: wir arbeiten und essen oft am Arbeitsplatz, gehen direkt zum Sport - wenn möglich in der Mittagspause -, und am Abend sind wir oft auch noch aktiv. Wir treffen Freunde, machen Sport, oder wir nehmen sogar die Arbeit mit nach Hause um aufarbeiten zu können. Erst danach, vor dem Fernseher oder beim späten Nachtessen machen wir Pause, erholen uns zum ersten Mal von dem Tag. Zeit für Regeneration findet man vor dem Fernseher jedoch selten, schauen wir doch oft Sachen die eher negativ geprägt sind. Wenn es Zeit wird um Schlafen zu gehen, merken wir dass wir nicht Einschlafen können. „ So gesehen fängt die Schlafstörung eigentlich schon am Morgen an. Weil unsere Tagesgestaltung nicht stimmt“, sagt der Schlafspezialist. Daniel Brunner rät deshalb zu Rastzeiten am Tag. Am Mittag und am frühen Abend sollte man eine Pause einplanen. Denn nur so kann der Körper sich regenerieren. Um den Schlaf zu fördern sollte die Ernährung leicht gehalten werden, auf koffeinhaltige Getränke verzichtet und wenn Alkohol, dann in begrenzten Masse genossen werden. Denn mit zuviel Alkohol schläft man nicht natürlich ein, sondern fällt eher in ein Koma. Meist hält das aber nur für ein paar Stunden an und danach fällt das Durchschlafen oft schwer. Rotwein ist also nicht der ideale Schlummertrunk. Zudem belastet der Abbau von Alkohol die Leber und den Kreislauf. Idealer zum Einschlafen ist ein Tee. Hopfen, Passionsblume, Baldrian, Zitronenmelisse und Lavendel helfen, in einen entspannten Zustand zu kommen. 10. Soziales Umfeld: 5. Säule der Gesundheit Auch die letzte Säule der Gesundheit welches das soziale Umfeld beschreibt, sollte auf keinen Fall ausser Acht gelassen werden. Ein soziales Umfeld ist die Umgebung wo ein Mensch lebt und geprägt wird, zusammen mit Personen und Personengruppen, mit denen ein Mensch relativ dauerhafte zwischenmenschliche Beziehungen pflegt.40 40 http://www.enzyklo.de/Begriff/soziales%20Umfeld Diplomarbeit Leben im Rhythmus Patrizia Bühlmann-Merlo Seite 25 von 50 Ohne soziales Umfeld könnte sich der Mensch nicht entwickeln. Die wichtigste Aufgabe, die Menschen vom Kleinkindalter an beschäftigt, ist, die eigenen, inneren Bedürfnisse mit den Anforderungen, die die Aussenwelt stellt, in Einklang zu bringen. Weil dem Menschen nur wenige Fähigkeiten angeboren sind, muss er durch Beobachtung, Anleitung und Nachahmen lernen, sich in seiner Umwelt zu behaupten.41 10.1. Soziales Umfeld bietet Unterstützung Im Idealfall wird der einzelne Mensch in Krisensituationen von seinem sozialen Umfeld aufgefangen und unterstützt. Freunde stehen als Gesprächspartner und Ratgeber bereit, während die Familie ein Rückzugsbereich von Überlastungssituationen sein sollte. Damit ein guter sozialer Kontakt entstehen kann, braucht es Regelmässigkeit und Zeit. Auch wenn beruflich viel los ist, sollte man sich regelmässig Zeit für soziale Kontakte nehmen. Die Freude mit Menschen mit denen man sich wohl fühlt oder die man von Herzen gern hat, zusammen zu sein, geben Kraft und positive Energie für den Alltag. Fakt ist, dass Einsamkeit und Isolation auf Dauer krank machen können. Das wurde bereits in verschiedenen Studien festgestellt. Wissenschaftler von der Brigham Young University in Utah haben 148 Studien mit Daten von 308.000 Menschen aus westlichen Ländern zum Sterberisiko ausgewertet. Sie konnten feststellen, dass Einsamkeit und ein Mangel an sozialen Beziehungen für die Gesundheit ebenso schädlich sind, wie das Rauchen von ca. 15 Zigaretten täglich. Es sei sogar doppelt so schlimm wie Fettleibigkeit. Verfügt man hingegen über ein gutes soziales Netzwerk, kann man das Sterberisiko bereits um die Hälfte verringern. Im Schnitt wurden die Studienteilnehmer über einen Zeitraum von ca. 7,5 Jahren beobachtet. Die beobachteten Effekte blieben auch bestehen, wenn man Alter, Geschlecht und den sozialen Status, etwa den Beruf, berücksichtigt. Diese Tatsache macht den Zusammenhang von sozialem Umfeld und Sterblichkeit altersunabhängig. Allerdings wurde in den Studien lediglich geprüft, ob die Teilnehmer "integriert" waren. Hätte man sich auch die Qualität der Beziehungen angeschaut, wäre der Effekt vermutlich noch wesentlich grösser gewesen.42 41 42 http://www.oekopro.de/wie-wichtig-ist-ein-soziales-umfeld/ http://www.gesundheitsfundament.de/fundament/soziales-umfeld/ Diplomarbeit Leben im Rhythmus Patrizia Bühlmann-Merlo Seite 26 von 50 11. Auswertung Umfrage Im Rahmen meiner Diplomarbeit wollte ich wissen, wie die Leute generell mit dem Rhythmus und den 5. Säulen der Gesundheit verbunden leben. Ich habe Fragen zusammengestellt, die sich um das Thema Leben im Rhythmus beschäftigen. Wie ist der allgemeine Gesundheitszustand? Unter welchen gesundheitlichen Beschwerden leiden die Umfrageteilnehmer? Es gab mir zudem die Möglichkeit, Probanden für meine Diplomarbeit zu finden. Ich wählte die Personen nach folgenden Kriterien aus: Die Teilnehmer leben nicht im Rhythmus nach den 5 Säulen der Gesundheit Deuten die gesundheitlichen Beschwerden auf eine Entrhythmisierung hin? Es haben 66 Personen an der Umfrage zum Thema Rhythmus teilgenommen. Davon waren 55 weiblich - und 11 männlich. Das Durchschnittsalter war 40 Jahre. Die häufigsten Beschwerden die genannt wurden: Müdigkeit und Erschöpfung Nervliche Spannungszustände Muskuläre Beschwerden mit Nacken- und Schulterschmerzen, meist aus Anspannungen Migräne, Kopfschmerzen Verdauungsbeschwerden Verschlechterung der Beschwerden: Stress, schlechte Ernährung, wenig Schlaf, keine Ruhepause Besserung der Beschwerden: Lachen, Entspannung, Lesen, Freunde treffen, Wärme Dies deutet darauf hin, dass ein gestörter Rhythmus, die Beschwerden stärker auftreten lässt. Sobald jedoch die Umfrageteilnehmer sich Zeit für Regeneration nehmen, geht es ihnen bedeutend besser. Diplomarbeit Leben im Rhythmus Patrizia Bühlmann-Merlo Seite 27 von 50 Ergänzend: 70% trinken vorallem Wasser, 20% Kräutertee und 10% Süssgetränke und Frucht-säfte. Diplomarbeit Leben im Rhythmus Patrizia Bühlmann-Merlo Seite 28 von 50 Ergänzend: 90% der Umfrageteilnehmer kochen regelmässig, das heisst täglich mehrmals. Ergänzend: Die Hauptmahlzeit nehmen 48% am Mittag ein, am Abend sind es rund 27% welche dann die Hauptmahlzeit einnehmen. Dies betrifft vorallem die Vollzeitberufstätigen. Diplomarbeit Leben im Rhythmus Patrizia Bühlmann-Merlo Seite 29 von 50 Ergänzend: Süssigkeiten werden von den meisten spontan genascht. Jedoch sind es immerhin 33% die Süssigkeiten als Dessert oder zum Kaffee bewusst geniessen. Diplomarbeit Leben im Rhythmus Patrizia Bühlmann-Merlo Seite 30 von 50 Ergänzend: Wenn sich Müdigkeit nach dem Essen bemerkbar macht, ist dies meist eine Indikation, dass zu viele Kohlenhydrate in Form beispielsweise Pasta oder Kartoffeln gegessen wurden. Um tagsüber fit zu sein, sollte laut der bedarfsorientierten Ernährung (BoE) 43 mittags vorallem eiweissreiche Nahrung mit Getreide oder Gemüse gegessen werden, da diese Energie spenden. Abends zur Entspannung können komplexe Kohlenhydrate in Form von Gemüse, Getreide und Vollkornprodukte, eingebaut werden. Wenn sich am späteren Morgen oder Nachmittag Müdigkeit breit macht, sollte ein kleiner Snack gegessen werden. Dies können zum Beispiel Nüsse, Rosinen, eine Frucht, etwas dunkle Schokolade oder eine Reiswaffel sein. 43 Deutscher Heilpraktiker Heinrich Tönnies 1936 -2006 Diplomarbeit Leben im Rhythmus Patrizia Bühlmann-Merlo Seite 31 von 50 Ergänzend: Immerhin 80% der Umfrageteilnehmer nehmen sich Zeit für Musse und Entspannung. Kleine Pausen helfen, damit der Körper entspannt. Wer die Möglichkeit hat nach dem Mittagessen 10 Minuten die Augen zu schliessen und ein „Power Nap“ (Kurzschlaf) zu machen, tut seinem Körper sehr viel Gutes. Ergänzend: Das Bedürfnis nach mehr als 7 Stunden Schlaf betrifft mehr als die Hälfte der Umfrageteilnehmer. Diplomarbeit Leben im Rhythmus Patrizia Bühlmann-Merlo Seite 32 von 50 Ergänzend: je ein Drittel der Umfrageteilnehmer erwachen in der Leberzeit zwischen 1h - 3h, in der Lungenzeit zwischen 3h - 5h und ein Drittel gab als Antwort, zu unterschiedlichen Zeiten aufzuwachen. Bei den Personen die zu unterschiedlichen Zeiten aufwachen, wäre es aufschlussreich zu wissen, weshalb sie aufwachen. Diplomarbeit Leben im Rhythmus Patrizia Bühlmann-Merlo Seite 33 von 50 Ergänzend: Sobald unregelmässig Sport gemacht wird, besteht die Gefahr ganz damit aufzuhören. Denn wenn im Alltag viel Stress da ist tendiert der Mensch eher dazu Ausreden zu finden, warum jetzt gerade keine Zeit für Sport möglich ist. Ergänzend: Ideal wäre 3 - 5x die Woche für 30 Minuten Sport zu treiben. Um den Kreislauf anzuregen wären Sportarten wie Nordic Walking, Jogging, Schwimmen oder Radfahren ideal. 55% der Teilnehmer nehmen sich pro Aktivität 30 Minuten bis 1 Std. Zeit. 16,7% treiben sogar über 1 Stunde Sport. Das sind vorallem die Teilnehmer, die 1 – 2x wöchentlich Sport machen. Diplomarbeit Leben im Rhythmus Patrizia Bühlmann-Merlo Seite 34 von 50 e Ergänzend: Es zeigt sich, dass der soziale Aspekt einen wichtigen Teil in der Freizeit einnimmt. 89% der Teilnehmer nehmen sich Zeit für die obengenannten Aktivitäten. 11% finden keine Zeit oder Kraft. E Ergänzend: Positive Gedanken stärken den Körper und die Gesundheit. Diplomarbeit Leben im Rhythmus Patrizia Bühlmann-Merlo Seite 35 von 50 Ergänzend: Die rhythmischen Stoffwechselvorgänge können bei Gelassenheit wesentlich besser arbeiten. Ergänzend: Die meisten treiben Sport wenn sie sich gestresst fühlen. Falls keine Erschöpfung vorhanden ist, kann dies eine gute Möglichkeit für den Stressabbau sein. Bei Erschöpfung ist ein gemütlicher Spaziergang zu empfehlen, da sonst die Gefahr besteht, noch mehr Energie zu verlieren. Mit 17,12% folgt an zweiter Stelle die Antwort, dass die Befragten nicht abschalten können. Für diese Personen ist es wichtig, eine Lösung zu finden, wie sie sich am besten mit etwas Freudigem ablenken können. Rund 12% lenken sich mit Fernseher oder Computer ab. Dies hilft leider nicht, den Körper und den Geist in die Entspannung zu bringen. Diplomarbeit Leben im Rhythmus Patrizia Bühlmann-Merlo Seite 36 von 50 12. Praktischer Teil /Therapiebeispiele Vorgehen und Ziele der Praxisstudie: Zeitdauer Die Praxisarbeit soll inklusiv Anamnese in sieben Behandlungen, wenn möglich einmal pro Woche angelegt sein. Probanden Die Anzahl der Probanden habe ich auf drei Personen festgelegt. Aufgrund der Seitenvorgaben für diese Diplomarbeit habe ich jedoch nur einen Probanden in dieser Arbeit integriert. Die anderen beiden Auswertungen sind im Anhang ersichtlich. Behandlung In der ersten Sitzung wird ein Anamnesegespräch geführt, um die allgemeine Befindlichkeit und die Gesundheitsstörungen physisch wie psychisch festzustellen. Es wird auf die Lebensgewohnheiten der zuständigen Person eingegangen, mit besonderer Beachtung auf den Rhythmus zu den 5 Säulen der Gesundheit. (Ernährung, Bewegung, mentale Hygiene, Regeneration und soziales Umfeld). Das Esstagebuch wird besprochen und schon erste wichtige Ernährungsempfehlungen gegeben. Die Zunge wird nach Belag, Feuchtigkeit und Farbe analysiert. In den nachfolgenden Sitzungen werden beim Probanden nach der Befragung zur Befindlichkeit und Ernährung die Symptome und Beschwerden nach Krankheitsbild durch Schröpfen und Schröpfkopfmassage behandelt. In der letzten Sitzung wird in einem umfassenderen Gespräch analysiert, ob und wie sich in der Lebensweise sowie im gesundheitlichen Zustand etwas verändert hat. Diplomarbeit Leben im Rhythmus Patrizia Bühlmann-Merlo Seite 37 von 50 Begleitende Massnahmen Ernährung Je nachdem welches Organ / Element der chinesischen Organuhr geschwächt ist, bekommt der Proband ein Merkblatt mit den jeweiligen Ernährungsempfehlungen, um das geschwächte Organ zu stärken. Des Weiteren gebe ich Rezeptvorschläge ab, damit der Proband aus verschiedenen Menuvorschlägen seine Essgewohnheiten umstellen kann. Ich schaue mit dem Proband den Essrhythmus an und gebe Ideen zum regelmässigen Essen. Vitalstoffe Falls erforderlich setzte ich nach Krankheitssymptome Vitalstoffe ein. Phytotherapie Wenn nötig unterstütze ich die Arbeit der Organe mit Rezepturen aus der Kräuterheilkunde. Säure Basen Haushalt Jeder Proband soll über mehrere Tage den PH - Urinwert messen, damit ich anhand der Kurve feststellen kann, ob die Organe Leber und Nieren im Rhythmus arbeiten. Darmsymbioselenkung Je nach Krankheitsbild der Probanden macht eine Darmsymbioselenkung Sinn. Auswertung Der Vergleich des Krankheitszustandes vor der Behandlung und anschliessend nach der Behandlung gibt Auskunft über die Veränderung zu der Befindlichkeit und zur Lebensweise. Diplomarbeit Leben im Rhythmus Patrizia Bühlmann-Merlo Seite 38 von 50 Proband 1 Anamnese Geschlecht: weiblich Alter: 47 Jahre Zivilstand: verheiratet, 2 Kinder Grösse: 1.69 Beruf: Hausfrau / Sozialdiakonin Gewicht: 65 kg Blutgruppe: B Hauptbeschwerden Medikamente Schmerzen durch HWS Distorsion 3 Eiseninfusionen im November 13 Müdigkeit Vitamine, Heilerde, Natron Vorbehandlung Massagetherapien, Ernährungsberatung, Darmaufbau Was verschlechtert die Symptome Schlafqualität Zu fette Ernährung, Zucker, Stress Schläft gut Stuhlgang Urin und PH Wert 2x täglich Wasserlassen mehrmals täglich, nachts nicht. Geformt, manchmal flockig PH - Wert immer im sauren Bereich, jedoch schwankend. Mineralstoffdepots müssen aufgefüllt werden. Blähungen Zyklus nein Regelmässig, verkürzt sich langsam Allergien / Unverträglichkeiten Impfungen nein Kinderlähmung Diplomarbeit Leben im Rhythmus Patrizia Bühlmann-Merlo Seite 39 von 50 Haut Erkältungen / Infektionen Etwas unreine Haut selten Haare / Nägel OP / Vollnarkose Nägel spalten sich mit 15 Jahren Mandel OP Blutdruck Leistungskurve normal Am Morgen am Leistungsfähigsten Ernährung Gedanken Drei Hauptmahlzeiten pro Tag Verzweiflung, seelischer Schmerz Ausgewogen und angepasst nach Blutgruppe Bewegung Walking, Trampolin Regeneration soziales Umfeld Mittagsschlaf Regelmässiges Treffen mit Freundinnen, sucht sonst immer Beschäftigung, denn bei Familie gibt ihr Kraft. zuviel Ruhe kommen alte Verletzungen hoch Verhalten bei Stress Genussmittel Süssigkeiten und Käse essen 2 - 4 Tassen Kaffee täglich Muskelzittern, Krämpfe Zunge Bei Stress an der Hand Zungenkörper geschwollen mit Zahnmarken Niere/Blase, Magen/Milz/Pankreas: Schwäche, zuviel Feuchtigkeit und Kälte Unterzungenvenen: leicht gestaut Zungenbelag: UE stark weisser Belag ME weisser Belag OE kein Belag Wünsche Mehr Lebensenergie, weniger Schmerzen. Diplomarbeit Leben im Rhythmus Patrizia Bühlmann-Merlo Seite 40 von 50 Behandlung Organstärkung Leber, die Mitte (Magen, Milz, Pankreas), Nieren. Ernährung Proband 1 ernährt sich ausgewogen, muss jedoch mit dem Rahm und dem Käse reduzieren. Wichtig ist auch bei den Mahlzeiten vermehrt wärmende Gewürze (Mitte und Nieren) und frische Kräuter (Leber) einzusetzen. Auch schwarze und gelb - orange Lebensmittel müssen vermehrt eingebaut werden. Phytotherapie Um den Stoffwechsel anzuregen und die Säuren weiterhin gut auszuleiten, müssen die Ausscheidungsorgane unterstützt werden. Ich habe eine Tinktur verschrieben, 3x täglich à 20 Tropfen eingenommen wird: Goldrute (Niere) Rosmarin (Lymphe) Schafgarbe (Leber) Fenchel (Mitte) Vitalstoffe Statt eines Mineralstoffpräparats habe ich Strath verschrieben um feine und ganzheitliche Impulse zu geben. Kneipp Trockenbürstenmassage Um den Stoffwechsel anzuregen und für eine liebevolle Zuwendung. Schröpfkopfmassagen: 1x pro Woche ganzer Rücken, speziell intensiv den Nacken und Schulterzone massiert. Schröpfköpfe ansetzen: Depressionssülze Ganze Wirbelsäule Leberzone / Gallenzone Nierenzone sanft geschröpft Toxisches Dreieck Diplomarbeit Leben im Rhythmus Patrizia Bühlmann-Merlo Seite 41 von 50 Auswertung der Befindlichkeit nach Therapie Umsetzung Ernährungsempfehlungen „Bei der Ernährung achte ich recht gut darauf, dass ich meine „Mitte“ stärke. Die beiden Blätter „Element Erde“ und „Element Holz“ habe ich in mein Ernährungstagebuch geklebt, mir selbst von Zeit zu Zeit durchgelesen, meiner Familie erklärt und natürlich das ein und andere immer wieder auch umgesetzt. Mir hat es sehr geholfen, meine Situation zu verstehen und dann auch meiner Familie zu erklären, um was es geht. Die praktischen Tipps zur Umsetzung sind sehr wertvoll, sie brauchen aber auch Eigeninitiative, eine Grundenergie und die Bereitschaft zum Umdenken und zum Verändern.“ Schröpfkopfbehandlungen „Das Schröpfen habe ich sehr positiv erlebt. Aus den Rhythmus geraten haben Verspannungen und Stress zur Folge – Schröpfmassagen sind sehr entspannend!!!! Die Wirkung habe ich noch Tage nach dem Schröpfen sehr wohltuend erlebt, auch wenn ich am nächsten Tag extrem müde war. Und da ich nicht „frei“ hatte, war das ziemlich anstrengend. Aber am übernächsten Tag habe ich dann schon gemerkt, dass sich das Leben mit weniger Rückenschmerzen besser anfühlt.“ Allgemein „Die regelmässigen Begegnungen und die Gespräche mit dir haben mich motiviert. Es ist mir aber nicht so einfach gelungen, die verschiedenen „Pflichten“ sofort loszulassen. Es war eher so, dass ich die zugesagten Dinge zwar zu Ende geführt habe und gleichzeitig habe ich sehr darauf geachtet, dass ich mir nicht gleich wieder die Agenda mit neuen Pflichten fülle. Mein Ziel ist: weniger!!!! Ich habe mir erlaubt zu spüren, wie es mir geht, zu merken und zuzugeben, dass ich müde bin, pause brauche - Aufschwung beginnt im Kopf! Mein Ziel ist: dem Tag einen Rhythmus geben: jeden Abend spätestens um 22.15h im Bett sein: Zeit zum Lesen haben und Zeit, um genügend zu schlafen! „Wer 1/3 seines Lebens verschläft, der kann 2/3 seines Lebens leben!“ Sind die Ziele erreicht worden? „Ja, da ich nun Achtsamer und Liebevoller mit mir umgehe. Die Müdigkeit lässt nur langsam nach. Das Schröpfen half die dauernden Schmerzen im HWS Bereich zu dämpfen.“ Diplomarbeit Leben im Rhythmus Patrizia Bühlmann-Merlo Seite 42 von 50 13. Persönliche Reflexion Ich war überzeugt, es wäre einfach Probanden zu finden, die nicht im Rhythmus leben und sich kostenlos von mir behandeln lassen wollen Jedoch konnten die stark entrhythmisierten und gestressten Personen die ich anhand meiner Umfrage kontaktierte, sich für die Therapiedauer keine Zeit nehmen. Sie leiden zwar an massiven gesundheitlichen Störungen, sind aber noch nicht soweit, Zeit für sich und die Gesundheit zu nehmen. Nach längeren Suchen fand ich dann doch noch meine drei Probanden. Sie litten alle an fehlendem Rhythmus in Verbindung mit den 5 Säulen der Gesundheit. Für mich hat sich während der Therapie immer mehr herauskristallisiert, welche solide Basis die 5 Säulen der Gesundheit im abwechselnden Rhythmus als wichtige Indikation bei meiner therapeutischen Arbeit sind. Den Anamnese Fragebogen habe ich dementsprechend angepasst. Die Frage nach dem normalen Tagesablauf gibt mir bereits einen wichtigen Hinweis, ob der Klient nach den 5 Säulen der Gesundheit lebt. Anhand des Gesprächs und der Zungendiagnose lege ich anschliessend den Therapieplan fest. Der Zeitraum umfasst in der Regel sieben Therapiestunden in denen das Gespräch, das Schröpfen und die energetische Arbeit angewandt werden. Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Messung der Säureausscheidung über die Nieren. Der Klient misst über mehrere Tage den PH - Wert des Urins zu verschiedenen Zeiten. Dies gibt mir einen wichtigen Hinweis ob die Säuren-Basenflut und die Organe Leber und Nieren im Rhythmus arbeiten. Ergänzend zur Ernährungstherapie und Phytotherapie arbeite ich manuell mit der Schröpfkopfmassage. In einem langsamen Rhythmus, damit meinen Klienten in eine tiefe Entspannung kommen. Der angenehme Nebeneffekt mit der Schröpfkopfmassage ist, dass Toxine und Säuren sich aus dem Bindegewebe lösen und ausgeleitet werden können. Anschliessend setze ich Schröpfköpfe an die erforderlichen Stellen, um die geschwächten Organe für eine bessere rhythmische Arbeit zu unterstützen und die Selbstheilungskräfte zu aktivieren. Zusätzlich arbeite ich mit energetischer Heilung. Dies ruft eine tiefgreifende Harmonisierung hervor, die bis auf die Zellebene wirkt. Alte Verletzungen werden gelöst, Heilung kann stattfinden. 14. Dank Mein ganz grosser Dank geht an meinen Mann Markus Bühlmann. Er hat meine Diplomarbeit mit viel Geduld mehrmals gelesen und mit kritischen Fragen meine Gedanken immer wieder angeregt. Meinen herzlichen Dank auch an Sybille Binder, die immer sehr schnell auf meine Fragen reagiert hat und mir wertvolle Tipps zur Strukturierung der Diplomarbeit gegeben hat. Ein grosses Dankeschön an das Sekrektariat der NHK und an allen Dozenten die mich auf dem Ausbildungsweg begleitet haben. Diplomarbeit Leben im Rhythmus Patrizia Bühlmann-Merlo Seite 43 von 50 Literatur-und Quellenangaben Literatur Ulrich G. Randoll Das Matrix-Konzept Die Grundlagen der Matrix-Rhythmus-Therapie (1. Auflage, 2012) Verlag: systemische medizin Ludger Rensing, Michael Koch, Bernhard Rippe, Volkhard Rippe Mensch im Stress Psyche, Körper, Moleküle (1. Auflage 2005) Verlag Springer Spektrum Jean-Carl-Honoré Slow Life Neue Kreativität und Lebensqualität durch die Verwirklichung von Eigenzeit (1. Auflage 2004) Riemann Verlag, München Michael Worlischek Praxis des Säure-Basen-Haushalt Grundlagen und Therapie (6. überarbeitete Auflage) Verlag Karl F. Haug Stuttgard Barbara Temelie Beatrice Trebuth Das Fünf Elemente Kochbuch Joy Verlag Internet Bildquelle Titelbild: www.kunstnet.de/werk/253340-ebbe-und-flut Bildquelle 5 Säulen der Gesundheit Seite 5: eigene Quelle Bildquelle Natur Seite 7: www. pixabay.com/de Bildquelle Mensch und Uhr Seite 8: www.medical-tribune.de/medizin/fokus-medizin/artikeldetail/zirkadiane-uhren-ticken-im-ganzenkoerper.html Bildquelle Chronotyp Seite 11: http://de.wikipedia.org/wiki/Chronotyp Bildquelle Formtypen Leistungskurve Seite 12: www.eggetsberger-info.blogspot.ch/2011/12/diegedachtnisfunktion-merkfahigkeit.html Bildquelle Weltatlas Seite 13: www.landkartenkuriosum.blogspot.ch/2010/08/entdecken-sie-denweltatlas-der-dunklen.html Bildquelle Mensch und Licht Seite 13: www.psylex.de/stoerung/depression/circadianer-rhythmus.html Bildquelle Formschwankungen Bildquelle Mensch und Krankheit Seite 13: www.orthoanalytic.ch/fachbereich/pdf/Stresshormone%20und%20Neurotransmitter.pdf Bildquelle Organuhr Seite 14: www.esperita.de Bildquelle Lunge Seite 14: www.operation.de/lunge Bildquelle Dickdarm Seite 14:www.nlm.nih.gov/medlineplus/colorectalcancer.html Bildquelle Magen Seite 15: www.medicalgraphics.de/en/component/joomgallery/innereorgane2/magen-offen Diplomarbeit Leben im Rhythmus Patrizia Bühlmann-Merlo Seite 44 von 50 Bildquelle Milz/Pankreas Seite 15: www.bauchspeicheldrüseninfo.de Bildquelle Herz Seite 15: www3.umm.de/1460.0.html Bildquelle Dünndarm Seite 15: www.hirslanden.ch/global/de/startseite/kliniken_zentren/zentren_institute/zuerich/allgemeinechiru rgieundviszeralchirurgie/kompetenzen/duenndarm.html Bildquelle Harnblase Seite 15: www.ptaforum.pharmazeutische-zeitung.de/index.php?id=3849 Bildquelle Nieren Seite 16: www.produkt.apodigital.de/anaemien/nierenbedingte-anaemien Bildquelle Perikard Seite 16: Bildquelle Leber Seite 15: www.normamed.com/leber.html Bildquelle Gallenblase Seite 16: www.de.fotolia.com/id/34643790 Bildquelle Leber Seite 16: www.normamed.com/leber.html Bildquelle Herzratenvariabilität Seite 21: 1 http://www.herzfokus.com/hi/hrv/ Bildquelle lachendes Kind Seite 22: http://lustich.de/bilder/kinder/kindliche-freude/ Bildquelle Schlafpositionen Seite 27: www.wohnbedarf-pies.de/home4feeling/schlafpositionenund-deren-bedeutung/ Diplomarbeit Leben im Rhythmus Patrizia Bühlmann-Merlo Seite 45 von 50 15. Anhang 15.1. Proband 2 Anamnese Geschlecht: weiblich Alter: 34 Jahre Zivilstand: ledig Grösse: 1.73 Beruf: Büroangestellte Gewicht: 112 kg Blutgruppe: Hauptbeschwerden Medikamente Übergewicht, Sodbrennen Laktase bei Genuss von Käsespeisen Innere Unruhe Vorbehandlung keine Was verschlechtert die Symptome Schlafqualität Stress oder Langeweile Mittelmässig, wacht zwischen Ungünstige Ernährung 1:00h und 3:00h nachts auf (Leberzeit) Stuhlgang Urin und PH Wert 2x wöchentlich Wasserlassen mehrmals täglich im normalen Bereich. Mittel - dunkelbraun, geformt PH - Wert im sehr sauren Bereich, mit Schwankungen, keine Basenausscheidung. Mineralstoffdepots müssen aufgefüllt werden. Blähungen Zyklus Ja, bei Konsum von Milchprodukten Durch die Pille regelmässig Allergien / Unverträglichkeiten Impfungen Laktoseintoleranz, Haselnüsse Masern, Mumps, Röteln, Zecken, Tetanus Diplomarbeit Leben im Rhythmus Patrizia Bühlmann-Merlo Seite 46 von 50 Haut Erkältungen / Infektionen Etwas fettige, unreine Haut Ja, mehrmals im Jahr Haare / Nägel OP / Vollnarkose Nägel sind brüchig und trocken Nein Blutdruck Leistungskurve Leicht erhöht Am Morgen am Leistungsfähigsten, nachmittags müde. Ernährung/Getränke Gedanken Hauptsächlich Fruchtsäfte und Süssgetränke Sorgenvoll. Zuviel Zeit zum Grübeln. Mittagessen: oft Brot mit Käse und Aufschnitt Bewegung Abendessen: Hauptmahlzeit, warmes Essen Nein, kein Sport Würste, Gnocchi, Käse, Fleisch, Salat Brot isst sie fürs Leben gern soziales Umfeld Freunde treffen, Kulturelles geniessen Regeneration Ruhe fällt ihr schwer, innere Angespanntheit Genussmittel Mit schamanischen Reisen kommt sie zur Ruhe 2 - 4 Tassen Kaffee täglich, Alkohol selten. Verhalten bei Stress Essen, Ablenkung Computer, Fernsehen Muskelzittern, Krämpfe Zunge Krämpfe in Unterschenkel Zungenkörper geschwollen mit Zahnmarken bei Leber und Gallenzone (viel Schleim) Darm (Kälte und Stagnation) Magenbereich rote Stippchen Unterzungenvenen: ok Zungenbelag: UE weisser dicker Belag (Kälte) ME weisser Belag OE wenig Belag Wünsche Gewicht reduzieren, mehr zur Ruhe kommen, Ernährung verbessern. Diplomarbeit Leben im Rhythmus Patrizia Bühlmann-Merlo Seite 47 von 50 Behandlung Organstärkung Leber, die Mitte (Magen, Milz, Pankreas), Darm. Ernährung / Getränke Die Süssgetränke müssen unbedingt durch Wasser oder ungesüssten Tee ersetzt werden. Da sie unter Laktoseintoleranz leidet, sollte der Milch - und Käsekonsum stark reduziert werden. Harter, gereifter Käse täglich in der Grösse einer Zündholzschachtel reicht aus. Am Mittag isst sie meistens ein Sandwich, es ist besser wenn sie Resten von Zuhause mitnimmt, oder einen frischen Salat mit Kräutern zubereitet. Dazu kann sie etwas Bünderfleisch geniessen. Auch bei ihr muss die Mitte mit gelb - orangen Lebensmitteln gestärkt werden. Ich habe ihr für den Abend wärmende Rezepte mitgegeben und Tipps zu den Lebensmitteln die sie braucht um die Leber und Mitte zu stärken. Ungesättigte Öle und frische Kräuter in die Mahlzeiten einbauen. Frühstück: ist bei ihr eiweissreich, aber auch warmes Frühstück geniessen. Vollkornbrot statt Weissbrot. Mittagessen: selber etwas mitnehmen. Salat, selbstgemachte Gemüsesuppe, Hirseküchlein. Abendessen: Mehr Gemüse einbauen, Fisch oder auch Dinkelteigwaren sind gut. Phytotherapie Ich habe ihr einen Stoffwechseltee verschrieben, damit sie am Morgen für den ganzen Tag einen Liter vorbereiten kann. Dient auch als Ersatz von den Süssgetränken. Schafgarbe (Leber) Löwenzahnwurzel (Leber) Goldrute (Niere) Holunderblüten (Lymphe) Storchenschnabel (Lymphe) Ringelblumen (Lymphe) Pfefferminze Vitalstoffe Multivitamin von Cela Activomin um die Giftstoffe im Darm zu binden Acetylcystein zum Entgiften Basenpulver Herbamed III mit Mineralstoffen Diplomarbeit Leben im Rhythmus Patrizia Bühlmann-Merlo Seite 48 von 50 Darm Nach der Entgiftungskur mit Activomin und Acetylcystein wird sie über drei Monate einen Darmaufbau mit Probiotika machen. Schröpfkopfmassagen: 1x pro Woche ganzer Rücken massiert. Schröpfköpfe ansetzen: Ganze Wirbelsäule Toxisches Dreieck Leberzone / Gallenzone Beingelosen Pankreaszone Kneipp Wechselduschen Um den Stoffwechsel anzuregen. Diplomarbeit Leben im Rhythmus Patrizia Bühlmann-Merlo Seite 49 von 50 Auswertung der Befindlichkeit nach Therapie Umsetzung Ernährungsempfehlungen „Bei der Ernährungsumstellung habe ich langsam mit Käse und Weissbrot angefangen zu reduzieren. Käse esse ich nicht mehr so oft, wie früher. Und Weissbrot gibt es bei uns nur noch am Sonntag in Form eines Zopfes. Ansonsten kaufe ich immer dunkles Brot mit Körnern. Bei der Milchumstellung tu ich mich noch schwer, da ich meinen Kaffee am liebsten mit viel Milch trinke. Jedoch trinke ich auch vermehrt Tee (ohne Zucker) anstatt Süssgetränke.“ Schröpfkopfbehandlungen „Die Schröpfkopf - Behandlungen waren von Anfang an sehr entspannend für mich. Ich fühlte mich nach jeder Behandlung 20 kg leichter. Auch war der Kopf meist klarer nach der Behandlung. Ab etwa der 4. Sitzung jedoch hatte ich immer wieder leichte Kopfschmerzen. Der verging jedoch bald.“ Allgemein „Vor der Therapie hatte ich starkes Sodbrennen und nachts Krämpfe in den Beinen. Während den Therapiesitzungen wurde mir immer mehr bewusst, dass ich nicht achtsam esse bzw. den Alltag verbringe. Mit der Zeit habe ich immer mehr bemerkt, wie sorglos ich mit meinem Körper umgehe, in Bezug zur Ernährung und Bewegung. Aber auch in Bezug zur Denkweise. Die Gespräche mit Patrizia halfen mir anfangs, mir der „Fehler“ bewusst zu werden. Ändern konnte ich bislang ein wenig meine Sichtweise dem Essen gegenüber. Funktioniert leider nicht immer, aber zumindest wird mir mehr und mehr bewusst, was ich zu mir nehme. Auch fiel mir schnell auf, dass ich eine emotionale Esserin bin. Ich esse, wenn ich mich langweile oder nicht weiss, was mit mir anzufangen. Das Sodbrennen und die Krämpfe sind nun fast verschwunden, auch fühlt sich mein Bauch irgendwie leichter an. Es fällt mir zudem sehr stark auf, wenn ich Fertigsossen esse, wie salzig und schwer sie sich anfühlen. Die tun mir gar nicht gut.“ „Alles in allem kann ich sagen, dass ich das Essen bewusster betrachte und zubereite. Auch habe ich angefangen, vermehrt Bio - Produkte zu konsumieren und weniger Wurstwaren. Milchprodukte sind etwas schwieriger für mich zu ändern, da ich sie sehr gerne esse. Auch fange ich langsam an, den Ess - Rhythmus meinem Hungergefühl anzupassen und nicht meiner Arbeit.“ Sind die Ziele erreicht worden? „Das Sodbrennen und die Krämpfe sind fast ganz verschwunden. Ernährung verbessert, Gewicht stagniert. Die Unruhe ist weniger geworden.“ Diplomarbeit Leben im Rhythmus Patrizia Bühlmann-Merlo Seite 50 von 50