I NFORMATIONEN AUS Ö STERREICH Redaktionsschluss: 30. März 2009 Nr. 07/09 INHALT INNENPOLITIK ■ EUROPA Bundesregierung einigte sich auf Null-Lohnrunde für Politiker Erleichterungen bei Auftragsvergabe EU-Wahl 09: Spitzenkandidaten der Parlamentsparteien Ab 30. März: Reisepässe mit Fingerabdrücken EUROPA ■ INTERNATIONAL Erfolg für Österreich: Verdoppelung der EU-Hilfsgelder für Osteuropa Finanzminister Pröll in Deutschland Rumäniens Präsident Basescu zu Arbeitsbesuch in Österreich Außenminister Spindelegger bei EU-Treffen in Tschechien WIRTSCHAFT Massive Erhöhungen bei Investitionen in Schiene und Straße Bund fördert thermische Sanierung mit 100 Mio. Euro Höheres Defizit, geringeres BIP OMV verkauft Anteil an MOL KULTUR ■ MEDIEN ■ WISSENSCHAFT Bregenzer Festspiele 2009 40 Jahre Carinthischer Sommer Wiener Burgtheater: Uraufführung von Schlingensiefs „Mea Culpa“ Schauspielhaus Graz: Franzobels berührende „Prinzessin Eisenerz“ Rauriser Literaturtage 2009: Julya Rabinowich ausgezeichnet 80. Geburtstag von Ilse Tielsch: Der verlorenen Heimat auf der Spur E-Government: Österreichs elektronische Verwaltung als Exportgut Wienbibliothek: Stadt und Frauen. Eine andere Topographie von Wien SPORTPOLITIK Politik und Sport: Schulterschluss für mehr Bewegung Sportminister Darabos gratuliert Snowboardern Bilaterales Treffen mit Deutschland: Zufriedenheit über Zusammenarbeit Großartiges Saisonfinale unserer Biathleten IMPRESSUM Medieninhaber (Verleger) und Hersteller: Bundeskanzleramt, Bundespressedienst. A-1014 Wien, Ballhausplatz 1. Redaktion: Dr. Franz Putz, Tel. ++43/1/53115-2579, Fax ++43/1/53115-4274, e-mail: [email protected]; Versand: Abteilung VII/2, Irene Bucher, Tel. ++43/1/53115-2958, Fax ++43/1/53115-2880, e-mail: [email protected]; http://www.bundeskanzleramt.at; Auszugsweiser Abdruck des Textes gestattet. Herausgegeben vom Bundespressedienst-Wien. Redaktionsschluss: 30. März 2009 Nr. 07/09 - 2 INNENPOLITIK ■ EUROPA _______________________________________________________________________________________ auf EU-Wahl 09: Spitzenkandidaten der Parlamentsparteien Die Bundesregierung hat sich am 24. März im Ministerrat auf eine Null-Lohnrunde für Politiker verständigt, um damit neben einer Reihe von anderen Detailmaßnahmen ein Signal gegen die Wirtschaftskrise zu setzen. Politikerinnen und Politiker, die nach dem Bundesbezügegesetz entlohnt werden, müssen auf eine Gehaltsanpassung verzichten. Betroffen sind etwa 900 Personen, darunter Nationalrats-, Bundesrats- und Landtagsabgeordnete sowie Regierungsmitglieder, Bundespräsident und Rechnungshofpräsident. Das Budget wird damit um rund 3 Mio. Euro entlastet. Ausgenommen sind Politiker auf Gemeindeebene. Auch Politiker müssten zur Bewältigung der größten Wirtschaftskrise seit 1945 ihren Beitrag leisten, erklärte Bundeskanzler Werner Faymann vor Medienvertretern. Deshalb habe die Regierung vorgeschlagen, die im Juli anstehende verfassungsmäßig vorgesehene Erhöhung der Politikerbezüge um 2 bis 3 % auszusetzen. Das Einsparungspotenzial liege bei 2 bis 3 Mio. Euro. „Damit kann zwar das Budget nicht saniert werden, aber es ist ein notwendiger Beitrag, den die Politiker leisten wollen“, so Faymann. Der Bundespräsident sowie Regierungskollegen und -kolleginnen hätten ihre volle Unterstützung für dieses Vorhaben zugesagt. Ob diese Maßnahme als Regierungsvorlage im Ministerrat beschlossen oder als Initiativantrag im Parlament eingebracht werden soll, ist noch offen. Die Details für die Änderung des Verfassungsgesetzes müssen jedenfalls im Parlament verhandelt werden. Nötig ist eine Zweidrittel-Mehrheit. Faymann geht davon aus, dass auch die Opposition grünes Licht gibt. ■ Der SPÖ-Parteivorstand hat am 25. März die Kandidatenliste für die kommende EU-Wahl (7. Juni) abgesegnet. Spitzenkandidat der SPÖ für eine EU-Wahl ist zum dritten Mal (nach 1996 und 2004) Hannes Swoboda, derzeit Vizepräsident der SPE im EU-Parlament. Es gilt, Platz 1 für die Sozialdemokraten zu halten. Bundeskanzler SPÖChef Werner Faymann betonte, es brauche eine „starke Vertretung der sozialen Anliegen in Europa“. Die SPÖ stellt derzeit sieben Abgeordnete im EU-Parlament. Frontmann der ÖVP ist Ex-Innenminister Ernst Strasser. Nach seinem Rücktritt im Dezember 2004 war er in der Privatwirtschaft sowie als Präsident des NÖ Hilfswerkes tätig. Nominiert wurde Strasser vom ÖVP-Bundesparteivorstand am 26. März. Die ÖVP ist mit sechs Abgeordneten im EU-Parlament vertreten. Spitzenkandidatin der Grünen ist Ulrike Lunacek, bisher außenpolitische Sprecherin ihrer Partei. Die Grünen stellen derzeit zwei Abgeordnete im EUParlament. Die FPÖ tritt wieder mit Andreas Mölzer an – im EU-Parlament fraktionslos, Favorit des BZÖ ist der Nationalratsabgeordnete Ewald Stadler, eine endgültige Entscheidung ist noch nicht gefallen. ■ Bundesregierung einigte sich Null-Lohnrunde für Politiker Erleichterungen bei Auftragsvergabe Um die Wirksamkeit der Konjunkturpakete zu beschleunigen, werden die Limits für Vergaben ohne Ausschreibungen angehoben. Bundeskanzler Werner Faymann zufolge wird die obere Grenze für die freie Vergabe von Bau- und Infrastrukturaufträgen von 40.000 auf 100.000 Euro angehoben. Geplant ist zudem die Erhöhung des Grenzwerts bei „nicht öffentlichen Verfahren“ von 120.000 auf 1 Mio. Euro. Erfreut zeigten sich Koalitionsparteien, Wirtschaft und Kommunen. Gelobt wurde vor allem die Beschleunigung der Investitionsverfahren, wovon insbesondere kleine und mittlere Unternehmen profitieren würden. ■ Ab 30. März: Reisepässe mit Fingerabdrücken Ab 30. März werden in Österreich die neuen Reisepässe ausgestellt, auf deren Sicherheitschip auch zwei Fingerabdrücke der Passinhaber gespeichert sind. Das kündigte Innenministerin Maria Fekter am 20. März per Aussendung an. Fälschungen würden durch diese Maßnahme „faktisch unmöglich“. Die Fingerabdrücke werden ausschließlich auf dem Chip gespeichert, zusätzlich zu den seit 2006 dort enthaltenen Personaldaten. Erhältlich ist der neue Pass weiterhin bei Bezirkshauptmannschaften, Magistraten sowie befugten Gemeinden. Er kostet 69,90 Euro und ist zehn Jahre gültig. Die Abdrücke werden mit elektronischen Scannern erfasst. Innenministerium und Staatsdruckerei verweisen ausdrücklich auf den Datenschutz. Die Fingerabdruckdateien bei den Behörden würden binnen zwei Monaten automatisch gelöscht, versicherte Fekter. Die neuen Pässe müssen bis 28. Juni EU-weit eingeführt werden. ■ Redaktionsschluss: 30. März 2009 Nr. 07/09 - 3 EUROPA ■ INTERNATIONAL _______________________________________________________________________________________ Erfolg für Österreich: Verdoppelung der EU-Hilfsgelder für Osteuropa Österreich konnte beim EU-Gipfel am 20./21. März in Brüssel einen veritablen Erfolg verbuchen: Die 27 EU-Staats- und Regierungschefs haben eine Verdoppelung der Notkredithilfen für Nicht-Euro-Staaten in Mittel- und Osteuropa auf 50 Mrd. Euro beschlossen. Darüber hinaus will die Europäische Union beim kommenden G20-Gipfel in London (2. April) eine Aufstockung der Krisenhilfe des Internationalen Währungsfonds (IWF) von 250 auf 500 Mrd. Euro durchsetzen. Die EU-Länder sind bereit, ihren Anteil auf 75 Mrd. Euro zu erhöhen. Bundeskanzler Werner Faymann erklärte vor Journalisten, Österreich habe seinen „Beitrag geleistet“ und mit einem konkreten Erfolg ein Stück des Weges in Richtung Stabilität in Europa und vor allem Osteuropa geschafft. Finanzminister Josef Pröll sprach von einem „riesigen politischen Erfolg“, Außenminister Michael Spindelegger von einem Ergebnis mit „österreichischer Handschrift“. Entwarnung gab es auch in Sachen Bankgeheimnis: Österreich und Luxemburg werden definitiv nicht auf eine „schwarze Liste“ der Steueroasen gesetzt. Beide Länder hatten zugesagt, die OECDStandards für die Weitergabe von Bankdaten zu akzeptieren. Ein automatischer Austausch von Kontodaten scheint langfristig vom Tisch zu sein. Ein Signal der Einigkeit in Zeiten der Krise setzte die EU zudem mit der Annahme des bis zuletzt umstrittenen Fünf-Milliarden-Euro-Pakets für Investitionen in den Bereichen Energie, Breitband und ländliche Entwicklung. Auch hier konnte Österreich punkten: Für die Nabucco-Pipeline, die unter Umgehung Russlands Erdgas aus der Kaspischen Region nach Europa liefern soll, sollen EUMittel in Höhe von 200 Mio. Euro fließen. Nutznießer sind Österreich (OMV), Ungarn, Bulgarien, Deutschland und Rumänien. Weiters sind für eine Starkstrom-Verbindung von Wien nach Györ (Ungarn) 20 Mio. Euro veranschlagt. ■ Finanzminister Pröll in Deutschland Bei Steuerdelikten werde es zwar einen einfacheren Informationszugang geben als bisher, aber das „automatische Fischen nach Daten ist nicht möglich“, erklärte Finanzminister Josef Pröll am 25. März in Berlin, wo er mit seinem deutschen Amtskollegen Peer Steinbrück und Bundeskanzlerin Angela Merkel Gespräche führte. Der auto- matische Informationszugang sei somit kein Thema mehr und Österreich werde die abgeschöpfte Quellensteuer wie bisher an Deutschland abführen, so Pröll. Im Vorjahr habe man 40 Mio. Euro an den deutschen Fiskus überwiesen. ■ Rumäniens Präsident Basescu Arbeitsbesuch in Österreich zu Der rumänische Präsident Traian Basescu stattete Österreich am 23. März seinen ersten offiziellen Arbeitsbesuch ab. Auf dem Programm standen unter anderem Gespräche mit Bundespräsident Heinz Fischer, Bundeskanzler Werner Faymann und dem Präsidenten der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ), Christoph Leitl. Im Wiener Rathaus trug sich Basescu in Anwesenheit von Bürgermeister Michael Häupl in das Goldene Buch der Stadt ein. Der Österreich-Besuch des rumänischen Präsidenten käme zu einer „wichtigen, sensiblen Zeit“, erklärte Fischer. Tatsächlich wurde Rumänien massiv von der globalen Wirtschaftskrise erfasst und verlangt nun etwa 20 Mrd. Euro vom IWF und aus dem EU-Nettokreditrahmen für osteuropäische Länder. Basescu betonte allerdings in Wien, dass sein Land keinesfalls vor einem Kollaps stehe, sondern das Ansuchen um Kredite lediglich eine „präventive Maßnahme“ darstelle. Ratingagenturen setzten die Bonität Rumäniens hingegen herab. Der Wert des Leu sinkt, die Arbeitslosigkeit steigt, viele Kredite können nicht mehr zurückgezahlt werden. Betroffen ist auch Österreich als einer der größten Investoren in Rumänien und forciert daher sein politisches Engagement. Außenminister Spindelegger reist am 1. April nach Rumänien. Am 26. März informierte sich der rumänische Kommunikationsminister Gabriel Sandu in Wien bei Staatssekretär Josef Ostermayer über Österreichs wegweisendes E-Government (siehe Kultur/Medien). ■ Außenminister Spindelegger bei EUTreffen in Tschechien Außenminister Michael Spindelegger erklärte beim Treffen der EU-Außenminister auf Schloss Frauenburg (Hluboká nad Vltavou) am 27. März, davon auszugehen, dass der Sturz der Prager Regierung keine Auswirkungen auf europäischer Ebene haben werde. Er hoffe auf weitere EUSignale in Richtung Westbalkan-Staaten und die Finalisierung des Lissabon-Vertrages. ■ Redaktionsschluss: 30. März 2009 Nr. 07/09 - 4 WIRTSCHAFT ______________________________________________________________________________________ Massive Erhöhungen bei Investitionen in Schiene und Straße Als Maßnahme gegen die Wirtschaftskrise stockt die Bundesregierung Investitionen in Verkehrsprojekte massiv auf. Infrastrukturministerin Doris Bures hat am 25. März die entsprechenden Ausbauprogramme für Schiene (ÖBB) und hochrangiges Straßennetz (Asfinag) präsentiert. Insgesamt werden in den Jahren 2009 bis 2014 22,5 Mrd. Euro bereitgestellt, davon 60 % in die Schiene und 40 % in die Straße. Neu gebaut werden 360 Kilometer Schienenstrecken, darunter 190 Kilometer Tunnel (Brenner, Semmering, Wienerwald und Koralm). 320 Kilometer Autobahnen und Schnellstraßen sind in Planung, darunter die Nordautobahn von Wien an die tschechische Grenze. Inkludiert sind in den 22,5 Mrd. Euro rund 900 Mio. Euro vorgezogene Projekte aus dem Konjunkturpaket. Tatsächlich finanziert werden die Projekte von ÖBB und Asfinag. Im Schnitt sollen pro Jahr 3,7 Mrd. Euro verbaut werden. Damit werde in Schiene und Straße „so viel wie noch nie in der Zweiten Republik“ investiert, betonte Bures. Diese Rekordsummen seien Investitionen in die Zukunft und würden Werte für Generationen schaffen. „Wir schließen Lücken im Straßennetz und bringen Österreichs Schienennetz auf den Stand des 21. Jahrhunderts. Und: Wir schaffen und sichern Beschäftigung für mehr als 50.000 Menschen“, unterstrich die Ministerin. ■ Bund fördert thermische Sanierung mit 100 Mio. Euro Privatpersonen und Unternehmer können ab 14. April um Zuschüsse für die thermische Sanierung von Gebäuden ansuchen, die vor 1999 errichtet wurden. Der Bund investiert dafür 100 Mio. Euro. Private bekommen bis zu 5.000 Euro rückerstattet, Unternehmen erhalten maximal 40 % der Investitionskosten. Privatpersonen, die ihre Wände dämmen oder Fenster austauschen, können ihre Anträge auf Zuschuss bei allen Bankfilialen und Bausparkassen stellen. Die entsprechenden Formulare liegen ab 14. April auf. Die Förderansuchen von Unternehmen können wie bei der bisherigen Abwicklung von Umweltförderungen direkt bei der Kommunalkredit Public Consulting (KPC) eingereicht werden. Grundlage für die Beurteilung der Förderungsfähigkeit ist der Energieausweis, dessen Ausstellung eben- falls gefördert wird. Die Auszahlung der Förderung erfolgt durch die Kommunalkredit. Die Laufzeit endet mit 31. Dezember 2010. Die im zweiten Konjunkturpaket festgelegten 100 Mio. Euro für die thermische Sanierung stehen je zu Hälfte für private Haushalte und betriebliche Gebäude bereit. Die Mittel kommen zu gleichen Teilen vom Wirtschafts- und vom Umweltministerium. Laut Bundesregierung dient diese Maßnahme einerseits der Schaffung bzw. dem Erhalt von Arbeitsplätzen und ist andererseits ein wichtiges umweltpolitisches Instrument zur Steigerung der Energieeffizienz. ■ Höheres Defizit, geringeres BIP Finanzminister Josef Pröll hat sein Defizitziel für das Jahr 2009 zurückgenommen. Er schließt nicht aus, dass das angepeilte Minus von 2,5 % des BIP (Bruttoinlandsprodukt) nicht eingehalten werden könne. Demnach könnte das österreichische Budgetdefizit heuer die erlaubte EU-Höchstgrenze von 3 % überschreiten. Als Grund dafür gab Pröll am 28. März die schlechter werdenden Wirtschaftsdaten an. Tags zuvor hatten Wirtschaftsforschungsinstitut (Wifo) und Institut für Höhere Studien (IHS) prognostiziert, dass das Defizit mit Sicherheit über den ursprünglich angenommenen 2,5 % liegen werde. Die heimische Wirtschaft wird den Experten zufolge heuer um 2,2 % (Wifo) bzw. 2,7 % (IHS) schrumpfen. Dennoch stehe Österreich wirtschaftlich nach wie vor deutlich besser da, als andere EU-Staaten, betonte der Finanzminister. Es gelte auch weiterhin, die Bürgerinnen und Bürger zu entlasten, gleichzeitig aber unter anderem bei der Verwaltung zu sparen. Man hoffe, die Talsohle im Herbst „energisch überschreiten zu können“, weshalb derzeit auch keine Änderungen bei der Budgetplanung für 2010 vorgesehen seien, so Pröll. Für nächstes Jahr rechne man wieder mit einem leichten Wirtschaftswachstum. ■ OMV verkauft Anteil an MOL Die OMV hat ihren 21,2-Prozent-Anteil am ungarischen Mineralölkonzern MOL an den russischen Energiekonzern Surgutneftegas verkauft. Der erzielte Kaufpreis betrug laut OMV-Mitteilung (30. März) 1,4 Mrd. Euro. Wegen der Auflagen der Europäischen Union und der Ablehnung seitens des MOL-Managements habe die OMV im August 2008 ihre Übernahmepläne eingestellt, so das Unternehmen. ■ Redaktionsschluss: 30. März 2009 Nr. 07/09 - 5 KULTUR ■ MEDIEN ■ WISSENSCHAFT ______________________________________________________________________________________ Bregenzer Festspiele 2009 40 Jahre Carinthischer Sommer Die Bregenzer Festspiele 2009, von 22. Juli bis 23. August, präsentieren eine Neuinszenierung von Giuseppe Verdis „Aida“ – der unglücklich verlaufenden Liebesgeschichte zwischen der äthiopischen Prinzessin Aida, die einst als Sklavin an den Nil verschleppt wurde, und dem ägyptischen Feldherrn Radames – als Spiel auf dem (Boden)See, wo sich das Drama mit seinen leidenschaftlichen Duetten, den Chören und feierlichen Massenszenen auf großer Bühne mit imposantem Bühnenbild ideal entfalten kann. Als Meisterwerk polnischer Musik gilt Karol Szymanowskis 1926 uraufgeführte und in Sizilien angesiedelte Oper „König Roger“, in der sich christliche, arabische und antike Welt begegnen. Der Komponist verbindet byzantinischen Kirchengesang, impressionistisches Klangkolorit, arabisch anmutende Melismatik, spätromantisches Pathos und expressiven Gesang. Die Wiener Philharmoniker dirigiert im Festspielhaus Sir Mark Elder, es inszeniert David Pountney. In der Operettenreihe lautet das Motto Gesellschaftssatire: Im Theater am Kornmarkt sind gleich drei Werke aus verschiedenen Welten zu sehen: Dimitri Schostakowitschs „Paradies Moskau“, George Gershwins „Für Dich Baby! – Of Thee I Sing“ und David Sawers „Hautnah – Skin Deep“. Gleichfalls am Kornmarkt zeigt die Wiener Josefstadt mit „Lola“ eine Neudramatisierung von Heinrich Manns Roman „Professor Unrat“. Das Schauspiel Köln bietet „Affäre mit Geistern“ des lettischen Autors und Regisseurs Alvis Hermanis. Im Mittelpunkt der Orchesterkonzerte steht Syzmanowskis hochemotionale Musik, ergänzt von Richard Wagners zweitem Akt von „Tristan und Isolde“, Alexanders Skrjabins „Poème de l’extase“ und Wolfgang Amadeus Mozarts „Klarinettenkonzert“. KAZ – Kunst aus der Zeit bietet originelle Urund Erstaufführungen. Für „My Musig“ wurden drei Künstler – so der britische Komponist Benedict Mason – beauftragt, sich mit Vorarlberger Klängen auseinander zu setzen. Das Musiktheater bringt mit „Semper Dowland & The Corridor“ zwei neue Werke von Sir Harrison Birtwistle sowie „Anaesthesia“, die neueste Kooperation von Nico and the Navigators und Franui. Im Rahmen von Schauspiel und Performances gastiert unter brut@Bregenz erstmals das Wiener Produktionshaus Brut am Bodensee. www.bregenzerfestspiele.com ■ Sein 40-jähriges Jubiläum begeht der Carinthische Sommer, das Festival Ossiach-Villach, von 10. Juli bis 28. August, mit einem phantasievollen Programm. Seit vielen Jahren ist Ossiach Zentrum für die Kirchenoper. Heuer erlebt „Passion & Auferstehung“ des britischen Komponisten Jonathan Harvey seine deutschsprachige Erstaufführung. Basierend auf mittelalterlichen Kirchendramen der Benediktiner wurden die Leidensgeschichte Jesu und der Auferstehungsbericht in eine musiktheatralische Form gegossen. Das Publikum ist durch den Gemeindegesang in das Geschehen einbezogen und wird von Erwin Ortner, einem der besten Chorleiter der Welt, eingesungen. Er ist auch für die gesamte Produktion verantwortlich, deren Fundament der Arnold Schoenberg Chor und die Camerata Salzburg bilden. Premiere ist am 10. Juli in Anwesenheit Jonathan Harveys, der als Composer-in-Residence im Jahr seines 70. Geburtstages eine Woche in Ossiach weilt. Hochkarätig sind auch weitere Veranstaltungen mit Künstlern wie Rudolf Buchbinder, Oleg Maisenberg, Heinrich Schiff oder Robert Holl, die ein klassisch romantisches Repertoire bringen. Im Haydn-Jahr wird auch eine hervorragend besetzte „Schöpfung“– u.a. mit Barbara Bonney – geboten. Und es wird auch eines anderen musikalischen Revolutionärs gedacht, des eigentlichen Erfinders der Dodekafonie, Josef Matthias Hauer, der vor 50 Jahren gestorben ist und als einer der wesentlichen Komponisten der Zweiten Wiener Schule gilt. Denkwürdige Abende im Wechselspiel von Wort und Musik werden sicher Schauspieler wie Anne Bennent, Bruno Ganz und Karl Markovics bieten. Im Stiftshof Ossiach gibt es wieder Serenadenkonzerte. Die Reihe „cs_alternativ“ widmet sich progressiver Pop- und Ethnomusik, etwa von Soap&Skin und Mnozil Bras. www.carinthischersommer.at ■ Wiener Burgtheater: Uraufführung von Schlingensiefs „Mea Culpa“ Christoph Schlingensief, einer der herausragenden (deutschen) Regisseure am Wiener Burgtheater, kämpft seit einigen Jahren gegen seine schwere Krebserkrankung. Am 20. März feierte seine ReadyMade-Oper „Mea Culpa“ ihre Uraufführung und berührte das Publikum tief. Das Werk ist Redaktionsschluss: 30. März 2009 Nr. 07/09 - 6 KULTUR ■ MEDIEN ■ WISSENSCHAFT _______________________________________________________________________________________ bereits der dritte Teil einer Serie von Aufführungen, in denen sich Schlingensief mit seiner Krankheit auseinander setzt. „Mea Culpa“ wirkt nie peinlich, hält stets die Balance zwischen höchster Privatheit und allgemein gültiger Aussage. Scheinbare Grenzen der Kunstwelt werden locker gesprengt, die phantastische Welt des Christoph Schlingensief oszilliert zwischen Voodoo und Video, Wagner und Wellness, Therapie und Theater, Musik und Mythos, Kunstinstallation und Katholizismus. Immer wieder wuseln prächtig gewandete Bischöfe, kesse Krankenschwestern oder swingende Tanzgruppen über die Bühne. Satirische Schärfe entwickelt das Geschehen, wenn Ärzte auftreten, die eine niederschmetternde Diagnose weder medizinisch korrekt noch menschlich mitfühlend mitzuteilen wissen. Ein Schulfreund von einst wartet im Jenseits noch immer verliebt auf ihn und sein Vater sagt bedauernd: „Mein armer Sohn“. „Ich bin nicht arm!“, weist dieser aufbrausend zurück: „Ich habe hier so viel zu tun! Glaubst du, ich will auf deiner Wolke sitzen?“ Der bemerkenswerte Theaterabend wird von 26. bis 28. Juni wiederholt. www.burgtheater.at ■ Schauspielhaus Graz: Franzobels berührende „Prinzessin Eisenerz“ Seit einiger Zeit arbeitet der Schriftsteller Franzobel an einem Zyklus über Österreich im Zweiten Weltkrieg. Im Vorjahr meldete sich bei Regisseur Georg Schmiedleitner eine 88-jährige Frau – Milli Deutsch -, die dann Franzobel erzählte, wie sie 1944 völlig unpolitisch – „Ich bin so politisch wie ein Guglhupf“ - in den Widerstandskampf gegen die Nazis um Leoben (Steiermark) hineingezogen wurde. Zu dieser Zeit wohnt sie in Eisenerz, ist schwanger und hofft auf die gesunde Heimkehr ihres Mannes aus dem Krieg. Durch das Auftauchen einer im Widerstand tätigen Freundin und einer ehemaligen, gleichfalls schwangeren Arbeitskollegin und unbeirrbaren Verfechterin von Hitlers Ideen spitzt sich die Situation zu. Milli muss plötzlich für etwa eintreten, was bis dato nicht ihr Anliegen war. Aber sie geht ihren Weg und schafft es, zusammen mit den anderen, alles heil zu überstehen. Hinter Franzobels bildreicher Sprache lauert die Angst. So lässt er einen Widerstandskämpfer sagen: „Schweigen ist Gold, Reden ist Dachau“. Und der doppelbödige Biedersinn wird durch große Lettern am Bühnenhintergrund deutlich: „Rein die Hände rein der Mund rein das Herz zu jeder Stund“. Dem Autor und seinem hervorragenden Regisseur Schmiedleitner gelingt es, den Alltag in Eisenerz während der letzten Kriegsjahre zu bannen. Das Publikum feierte beide und auch die großartigen DarstellerInnen: Verena Lercher, Susanne Weber, Gerhard Liebmann, Alexander Rossi, Seraphine Rastl, Sebastian Reiß, Steffi Krautz und Thomas Frank. Karten unter 0043/316/8000 oder mailto: [email protected]. Infos: www.theatergraz.com ■ Rauriser Literaturtage 2009: Julya Rabinowich ausgezeichnet Bei den Rauriser Literaturtagen wurde die 1970 in St. Petersburg (damals Leningrad, UdSSR) geborene und 1977 mit ihrer Familie nach Wien emigrierte Julya Rabinowich für die beste deutschsprachige Prosa-Erstveröffentlichung ihres Romans „Spaltkopf“ mit dem, von der Salzburger Landesregierung vergebenen, Rauriser Literaturpreis 2009 ausgezeichnet. Die Literaturtage unter dem Motto „Sprache: Lust. Spiel. Wut“ eröffnete Bildungsministerin Claudia Schmied. Vieles was Julya Rabinowich selbst erlebt hat, findet sich in „Spaltkopf“. In der Begründung der Jury heißt es: „Sie beschreibt auf 180 Seiten die Geschichte einer Ende der 1970er Jahre aus der UdSSR nach Österreich ausgewanderten russischjüdischen Familie. Im Zentrum steht die Ich-Erzählerin Mischka, die zwischen der Gegenwart im Westen und der Vergangenheit im Osten gespalten ist. In der Metaphorik des Titels ‚spaltkopf’ und in deren motivischer Durchführung kommt dieser Identitätskonflikt beeindruckend zur Sprache. Nicht zuletzt besticht die Autorin durch Sinn für Groteske und Tragikomik. Julya Rabinowich überrascht mit ihrem mutigen Text in einem innovativen Wiener Kleinverlag (edition exil), der sich auf die Vermittlung von transnationaler Literatur spezialisiert hat.“ Die Autorin, Mutter einer 14-jährigen Tochter, arbeitet auch als Dolmetscherin in Psychotherapien mit Flüchtlingen und hat an der Universität für Angewandte Kunst Wien bei Christian Ludwig Attersee Malerei studiert. Bisher verfasste sie fünf Dramen, drei davon wurden bereits aufgeführt: „Nach der Grenze“ (WUK 2007), „Romeo ± Julia“ (Schauspielhaus 2008) und „Orpheus im Nestroyhof“ (2008). www.literaturtage.rauris.net; www.zentrumexil.at ■ Redaktionsschluss: 30. März 2009 Nr. 07/09 - 7 KULTUR ■ MEDIEN ■ WISSENSCHAFT _______________________________________________________________________________________ 80. Geburtstag von Ilse Tielsch: Der verlorenen Heimat auf der Spur Eine der interessantesten, international wenig bekannten Schriftstellerinnen, feierte am 20. März ihren 80. Geburtstag: 1929 wurde Ilse Tielsch in Auspitz/Hustopece (Mähren) als Tochter des Arztes und Schriftstellers Fritz Felzmann geboren. 16-jährig flüchtet sie im April 1945 nach Oberösterreich, wohnt seit 1946 in Wien bei ihren aus Mähren vertriebenen Eltern. Nach dem Abitur studiert sie an der Universität Wien Zeitungswissenschaft und Germanistik und promoviert 1953. Seit 1950 ist sie verheiratet, Mutter. 1964 veröffentlicht sie ihren ersten Lyrikband. Von Hans Weigel wird sie gefördert. 1980 erscheint eines ihrer Meisterwerke, der Roman „Die Ahnenpyramide“, ein Familienepos, das sich seit dem 16. Jahrhundert über vier Jahrhunderte erstreckt. Diese Buch beinhaltet jene Themen, denen sich Ilse Tielsch in ihrem weiteren literarischen Schaffen widmen sollte: Die bis in die Gegenwart wirkende vielfältige Vergangenheit, den Verlust der (sudetendeutschen) Heimat. Für die Autorin ist Heimat, „wo du das Recht hast zu leben, sterben, begraben zu werden“ oder „wo wir unsern unverwechselbaren Dialekt gelernt haben“, „wo mein Bewusstsein geprägt worden ist“ oder „wo man den Kindern sagen kann: Das ist eure Heimat!“ Am besten aber wird Heimat vom Verlust her klar, vom Heimweh nach etwas zeitweise oder ganz Entschwundenem. Mit „Heimatsuchen“ (1982) und „Die Früchte der Tränen“ (1988) vollendete Tielsch eine grandiose Romantrilogie, in der sie „der Vielfalt und Buntheit sudetendeutscher Geschichte“ (so David Axmann) ein Denkmal setzte. 2006 veröffentlichte die Autorin in der Edition Atelier den beklemmenden Roman „Das letzte Jahr“. In ihm zeigt sie, wie das 11-jährige sudetendeutsche Mädchen Elfi Zimmermann in einem südmährischen Dorf das Jahr 1938 erlebt, erstaunt, verwirrt, verschreckt. ■ E-Government: Österreichs elektronische Verwaltung als Exportgut Österreichs elektronische Verwaltung wird zum Exportgut. Nach Kooperationen, u.a. mit Deutschland, der Schweiz, Tschechien und Bulgarien will sich nun die rumänische Regierung Inputs in Sachen E-Government holen. Kommunikationsminister Gabriel Sandu informierte sich am 26. März bei Staatssekretär Josef Ostermayer im Rahmen eines Workshops über den Elektronischen Akt und die Bürgerkarte. Bei beiden Instrumenten ist von österreichischer Seite an eine Ausweitung gedacht, die vor allem für Jungeltern und Steuerzahler allgemein neue Erleichterungen bringen dürften. In Planung ist derzeit im Büro Ostermayer ein „Baby-Check-In“. Im idealen Fall sollen die Eltern mit einem einzigen Behördenkontakt praktisch alle notwendigen Dokumente beantragen können: Geburtsurkunde, Meldung an die Sozialversicherung, Antrag auf Kindergeld und Familie sowie Wohnsitzmeldung. Das Instrument dazu soll die Bürgerkarte sein. Als Standpunkt für diese One-Stop-Lösung wird die Personenstandsbehörde am Geburtsort angedacht. Auch die gerade in Umsetzung befindliche Steuerreform könnte in der Bürgerkarte ihren Niederschlag finden. Ostermayer lässt gerade die Möglichkeit prüfen, mit der elektronischen Bürgerkarte einsehen zu können, wie der persönliche Vorteil auf Basis der Steuerreform aussieht. Beim Elektronischen Akt sind außerdem Erweiterungen angepeilt. Noch 2009 könnten die Vollzugsdirektion der Justizanstalten sowie die Sozialämter einbezogen werden. Zuletzt wurden 2008 u. a. Steuer- und Zollkoordination sowie Volksanwaltschaft integriert. ■ Wienbibliothek: Stadt und Frauen. Eine andere Topographie von Wien Die Wienbibliothek im Rathaus zeigt noch bis 26. Juni die Ausstellung „Stadt und Frauen. Eine andere Topographie von Wien“. Sie visualisiert Wege durch Wien, weist auf Wohn- und Wirkungsorte historischer Frauen hin und legt weibliche Stadtgeschichten frei. Über das System der Verortung wird klar, wie Ort und Erinnerung zusammenhängen. Wo Schriftstellerinnen, Medizinerinnen, Architektinnen, Schauspielerinnen, Komponistinnen, Frauenrechtlerinnen, Pädagoginnen, Malerinnen, Tänzerinnen, Musikerinnen, Lehrerinnen oder Wissenschaftlerinnen, Aktivistinnen und Politikerinnen lebten, arbeiteten, demonstrierten oder feierten, lässt sich entlang dieser Wege erkennen. Die Exponate stammen alle aus den Sammlungen der Wienbibliothek. Zu sehen sind Bücher, Broschüren, Zeitungsausschnitte sowie Fotos, Telegramme, Postkarten, Briefe, Tagebücher, Werkmanuskripte, Musikhandschriften, Notendrucke bis hin zu Plakaten. Bei freiem Eintritt: www.wienbibliothek.at ■ Redaktionsschluss: 30. März 2009 Nr. 07/09 - 8 SPORTPOLITIK _______________________________________________________________________________________ Politik und Sport: Schulterschluss für mehr Bewegung Im Rahmen des diesjährigen Fit für ÖsterreichForums unterzeichneten die anwesenden Regierungsmitglieder Rudolf Hundstorfer, Alois Stöger, Claudia Bandion-Ortner sowie StS Reinhold Lopatka gemeinsam mit dem Sportminister Norbert Darabos und dem Präsidenten der BSO die "Fit für Österreich-Charta". Die Charta enthält ein grundsätzliches Bekenntnis zur Bedeutung für Bewegung und Sport für unsere Gesellschaft. "Ich freue mich, dass es auch von anderen Mitgliedern der Regierung ein so deutliches Bekenntnis zur Bedeutung von Bewegung und einen derartigen Schulterschluss gibt", so der Sportminister. Dieses positive Bekenntnis will Norbert Darabos nutzen, um weitere Akzente zu setzen: Auf Regierungsebene soll eine Plattform zur Koordinierung der Thematik "Sport und Bewegung für Jugendliche" geschaffen werden. Sporminister Darabos Snowboardern gratuliert Hervorragend waren auch heuer unsere Snowboarderinnen und Snowboarder unterwegs. Sportminister Norbert Darabos konnte gleich mehreren Athletinnen und Athleten zu Siegen im Gesamtweltcup gratulieren: "Doris Günther hat nach ihren zwei Silbermedaillen bei der WM in Gangwon erstmals den Snowboard-Gesamtweltcup gewonnen. Bei den Herren gab es sogar einen Triple-Sieg in der Gesamtwertung: Siegfried Grabner konnte nach 2004 zum zweiten Mal in seiner eineinhalb Jahrzehnte währenden Karriere die große Kristallkugel erringen, gefolgt von Markus Schairer, dem Sieger im Snowboardcross-Weltcup und Weltmeister Benjamin Karl. Dazu errang Stefan Gimpl den Sieg im Big Air-Weltcup. Nicht zu vergessen sind auch unsere Biathleten, die erstmals den Staffel-Weltcup für sich entscheiden konnten.”, so Darabos. Bilaterales Treffen mit Deutschland: Zufriedenheit über Zusammenarbeit Vom 9. bis 11. März 2009 fand auf Einladung der Sektion Sport des Sportministeriums ein bilateraler Informationsaustausch zwischen den für EU und internationale Sportangelegenheiten zuständigen Vertretern des Sportministeriums der Republik Österreich und des Bundesministeriums des Innern der Bundesrepublik Deutschland in Wien statt. Beide Seiten sprachen sich sehr positiv über den erfolgreichen Verlauf der bisherigen sportpolitischen Zusammenarbeit aus und beabsichtigen, diese fortzuführen und weiter zu verstärken. Die Zusammenarbeit soll insbesondere folgende Bereiche umfassen: - Gegenseitiger Informationsaustausch im Bereich Sport- und Entwicklungspolitik - Ausarbeitung von Umweltkonzepten für Sportgroßveranstaltungen - Duale Ausbildung im Bereich des Behindertensports - Bilaterales Projekt mit jugendlichen Spitzensportlern im Vorfeld der Olympischen JugendWinterspiele 2012 in Innsbruck - Know-How-Transfer im Bereich der Olympiastützpunkte - Wechselseitige Unterstützung bei der Fortführung des Themas Sport und Ökonomie auf EUEbene. Der nächste bilaterale Informationsaustausch findet 2010 in Bonn statt. Großartiges Biathleten Saisonfinale unserer Mit einer großartigen mannschaftlichen Leistung beschlossen unsere Biathleten am Sonntag im russischen Chanty-Mansijsk ihre erfolgreichste Weltcupsaison aller Zeiten. Im letzten Herrenbewerb dieses langen Winters konnte sich Dominik Landertinger, der schon im Februar in dieser Disziplin sensationell Weltmeister geworden war, mit seinem zweiten Platz hinter Landsmann Simon Eder die kleine Kristallkugel im Massenstart sichern. Sportminister Norbert Darabos: „Österreichs Biathleten haben heuer eine mannschaftliche Geschlossenheit gezeigt, die man sonst nur im Alpinen Skilauf und im Schispringen gewöhnt ist. Nicht nur, dass Landertinger die erste Kristallkugel für Österreich in der Biathlon-Geschichte geholt hat, haben wir auch die Gesamtwertung in der Staffel für uns entschieden. Dazu kommen Platz zwei in der Nationenwertung mit drei Einzelsiegen und 20 Stockerlplätzen sowie Gold und Silber bei der WM. Ich gratuliere allen Athleten sehr herzlich und wünsche ihnen eine verdiente Regenerationsphase.“, so Darabos. ■