Subepitheliale extrazelluläre Matrixkomponenten unter anatomisch

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Aus dem Institut für Pathologie
der Berufsgenossenschaftlichen Kliniken Bergmannsheil
Universitätsklinik der Ruhr-Universität Bochum
Direktor: Prof. Dr. med. K.-M. Müller
______________________________________________________________________
Subepitheliale extrazelluläre Matrixkomponenten unter anatomisch regelrechter
Larynxmukosa und bei laryngealen Präneoplasien
Inaugural-Dissertation
zur
Erlangung der Doktorgrades der Medizin
einer
Hohen Medizinischen Fakultät
der Ruhr-Universität Bochum
vorgelegt von
Sören Andrew Peters
aus Berkeley, U.S.A.
Bochum 2001
Dekan : Prof. Dr. G. Muhr
1. Referent : Prof. Dr. A. Fisseler-Eckhoff
2. Referent : Prof. Dr. Philippou
Tag der mündlichen Prüfung : 29.01.2002
Widmung
In Erinnerung an meine Mutter, Frau Iris Peters, geb. Petrick
∗09.04.1941
U 20.06.1997
„Death will come when thou art dead,
soon, too soon.“
(Percy Bysshe Shelley, 1792-1822)
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
1-26
1.1. Der Kehlkopf
3-4
1.1.1. Funktionen, grobe Makroanatomie und Histologie
3-4
1.2. Basalmembran und extrazelluläre Matrix
4-11
1.2.1 Definition der Basalmembran
1.2.2. Struktur und Aufbau der Basalmembran
4
5-8
1.2.2.1. Extrinsische und intrinsische Basalmembrankomponenten
Kollagen Typ IV
Laminin
Heparansulfat-Proteoglykan
Nidogen
Fibronektin
6-8
6-7
7
7
8
8
1.2.3. Basalmembranmodelle
8
Schichtmodell
Matrisom-Modell
Polymorphes Polymerisationsmodell
Kollagen Typ IV-Netzwerk
8
9
9
9
1.2.4. Funktionen der Basalmembran
9-11
1.3. Kehlkopfkarzinom
11-17
1.3.1. Epidemiologie und Histopathologie
1.3.2. Klinik, Therapie und Prognose
1.3.3. Kanzerogenese, Ätiologie und Risikofaktoren
1.3.4. Dysplasien und ihre Rolle als Karzinomvorstufen
11-12
12-13
13-15
15-17
1.4. Basalmembranen in Neoplasien
17-24
1.4.1. Verhalten und Rolle von Basalmembranen in Neoplasien
1.4.2. Basalmembranen in Neoplasien des Kehlkopfes
18-20
21-24
1.5. Fragestellungen
25-26
2. Material und Methoden
27-32
2.1. Material und Patientendaten
27-28
2.1.1. Material
2.1.2. Patientendaten
27
28
2.2. Materialgewinnung, Präparation und Färbungen
28-31
2.3. Immunhistochemische Färbungen (APAAP)
32
3. Ergebnisse
33-86
3.1. Kehlkopfanatomie und –histologie
33-44
3.1.1. Epithelverteilung
3.1.2. Drüsen
3.1.3. Follikel und follikel-ähnliche Strukturen
3.1.4. Lichtmikroskopisch nachweisbare Basalmembran
33
34
34
34
3.2. Basalmembranen
45-57
3.2.1. Immunhistochemisch nachweisbare Häufigkeit und Topographie
extrazellulärer Basalmembrankomponenten unter dem Epithel der Mukosa
des Innenraumes des Larynx
45-47
3.2.1.1. Kollektive Betrachtung von Operations- und Obduktionspräparaten
3.2.1.2. Operationspräparate
3.2.1.3. Obduktionspräparate
45
46-47
47
3.2.2. Immunhistochemisch nachweisbare Häufigkeit und Topographie
extrazellulärer Matrixkomponenten und Basalmembranstrukturen in
anderen Strukturen (Gefäße, Drüsen, Muskelgewebe, Stroma)
48-50
3.2.2.1. Gefäße
3.2.2.2. Drüsen
3.2.2.3. Muskelgewebe
3.2.2.4. Stroma
48
48-49
49
50
3.3. Häufigkeit und Topographie pathologischer Befunde im Larynx
58-69
3.3.1. Häufigkeit und Topographie entzündlicher Infiltrate im Larynx
3.3.2. Häufigkeit und Topographie von Dysplasien I. und II. Grades
im Larynx
58
58-59
3.3.2.1. Häufigkeit und Topographie von Dysplasien in Operationspräparaten
3.3.2.2. Häufigkeit und Topographie von Dysplasien in Obduktionspräparaten
59
59
3.4. Häufigkeit und Topographie extrazellulärer Matrixkomponenten bei
Dysplasien I. und II. Grades im Larynx
70-82
3.4.1. Häufigkeit und Topographie extrazellulärer Matrixkomponenten bei
Dysplasien I. und II. Grades (Gesamtübersicht)
70
3.4.2. Häufigkeit und Topographie extrazellulärer Matrixkomponenten bei
Dysplasien I. und II. Grades (Operationsfälle)
71
3.4.3. Häufigkeit und Topographie extrazellulärer Matrixkomponenten bei
Dysplasien I. und II. Grades (Obduktionsfälle)
72
4. Diskussion
87-108
4.1. Kehlkopfhistologie
88-93
4.1.1. Epithelien- Verteilung von nicht-verhornendem Plattenepithel
und Flimmerepithel
4.1.2. Drüsen – Lokalisation und Häufigkeiten
4.1.3. Follikel und follikel-ähnliche Strukturen in der Mukosa
des Larynxinnenraumes
4.1.4. Lichtmikroskopisch nachweisbare Basalmembranstrukturen
88-91
91-92
92-93
93
4.2. Basalmembranen–Verteilung extrazellulärer Matrixkomponenten
93-100
4.2.1. Subepitheliale Basalmembran
93-94
4.2.1.1. Gesamtübersicht
4.2.1.2. Operationsfälle
4.2.1.3. Obduktionsfälle
4.2.1.4. Zusammenfassende Beurteilung
94-96
96-96
97-98
98
4.2.2. Andere Strukturen
98-100
4.2.2.1. Gefäße
4.2.2.2. Drüsen
4.2.2.3. Muskeln
4.2.2.4. Stroma
4.2.2.5. Zusammenfassende Beurteilung des Färbeverhaltens
von nicht-subepithelialen Matrixkomponenten
98-99
99
99
99
4.3. Pathologische Befunde im Larynxinnenraum
100-103
4.3.1. Entzündliche Infiltrate
4.3.2. Dysplasien und ihre Relation zu entzündlichen Infiltraten
100-101
101-103
4.4. Verteilung extrazellulärer Matrixkomponenten bei
pathologischen Befunden
103-107
4.4.1. Subepitheliale extrazelluläre Matrixkomponenten bei
Dysplasien I. und II. Grades
103-107
4.5. Fazit der Untersuchung
107-108
99-100
5. Zusammenfassung
109-110
6. Literaturverzeichnis
111-121
Abkürzungsverzeichnis
KI
KIII
KIV
F
L
APAAP
nvP
F
DI
DII
CA
TU
JÜLR
Op-Fälle
Obd-Fälle
Proz.pos.
Suprglot.
Überg./Übergang 1
Vent. lar.
Überg./Übergang 2
Plic. voc.
Überg./Übergang 3
Subglott.
Kollagen Typ I
Kollagen Typ III
Kollagen Typ IV
Fibronektin
Laminin
alkaline phosphatase anti-alkaline phospatase
nicht-verhornendes Plattenepithel
Flimmerepithel
Dysplasien I. Grades
Dysplasien II. Grades
Karzinom
Todesursache
Jahres-Überlebensrate
Operationsfälle / „E-Fälle„ / pathologische Fälle
Obduktionsfälle / „S-Fälle„ / anatomisch regelrechte Fälle
Prozent positiv
Supraglottis
Übergangszone 1
Ventriculus laryngis
Übergangszone 2
Plica vocalis
Übergangszone 3
Subglottis
1
1. Einleitung
Die Basalmembran, ein spezielles Kompartiment der extrazellulären Matrix (12), ist in den
letzten 15 Jahren Gegenstand intensiver Forschung geworden. Basalmembranen sind
ubiquitär vorkommende, kontinuierliche Strukturen an der Grenze zwischen epidermalen,
epithelialen
(respiratorischen,
gastrointestinalen,
urogenitalen),
endokrinen
und
endothelialen Zellen und dem Bindegewebsstroma. Im ZNS finden sich nur perivaskuläre
Basalmembranen, im peripheren Nervensystem sind zusätzlich die Schwann-Zellen von
einer Basalmembran umgeben.
Sie können auch mesenchymale Zellen (Mesothel, Synovia, Adipozyten, Myozyten,
Schwann-Zellen) vollständig umgeben (56,96). Von den Zellen mesodermalen Ursprungs
weisen alle endothelialen Zellen eine Basalmembran auf, mit Ausnahme der Endothelien
der Sinusoide in Knochenmark, Milz, Lymphknoten und Leber, ferner Fibroblasten,
Histiozyten, lymphoide Zellen und alle anderen Blutzellen. Sie stellen ein Gerüst für die
regelrechte
Entwicklung
spezifischer
Gewebsstrukturen
dar
und
dienen
als
Migrationsschiene für sich differenzierende Zellen. Diese Funktionen nehmen einen
zentralen Stellenwert bei der Wundheilung und der Gewebsregeneration und -reparatur
ein. Ferner helfen Basalmembranen bei der räumlichen Orientierung und Polarisierung von
Zellen, z.B. von Flimmerepithel in den Luftwegen. Sie grenzen Kompartimente wie
Epithelien, Muskeln, peripheres Nervengewebe und Bindegewebe als strukturelle Grenzen
voneinander ab; in dieser Kapazität können sie den Austausch von Makromolekülen (z.B.
in den Nieren) oder Zellen innerhalb von Geweben maßgeblich beeinflussen (1,56).
Auch bei bestimmten pathologischen Prozessen sind Basalmembranen von zentraler
Bedeutung. Oft zeigen sie bei bestimmten Krankheiten wie z.B. der diabetischen Mikround
Makroangiopathie,
dem
Asthma
bronchiale,
dem
Alport-Syndrom
oder
Immunkomplexkrankheiten wie dem Goodpasture-Syndrom oder bullösen Pemphigoid
spezifische Veränderungen, die eine wichtige Rolle in der Pathophysiologie dieser
Krankheiten spielen (1).
2
Besonders intensiv werden die Zusammenhänge zwischen der Basalmembran und
Neoplasien untersucht. So zeigen sich verschiedenartige strukturelle Reaktionen wie
Auflösung und Zerstörung von Basalmembranstrukturen an Tumorgrenzen, aber auch
vermehrte
Ansammlung
von
manchmal
nur
einzelnen
Basalmembranfaktoren
entsprechend der Tumordifferenzierung bzw. –entdifferenzierung (12). Diese Tatsachen
unterstreichen die Rolle der Basalmembranen bei Neoplasien: zum einen bilden sie
Barrieren, die bei progredienter Tumorentdifferenzierung unter Einwirkung von lytischen
Enzymen,
die
zum
einen
von
den
Tumorzellen
selbst,
zum
anderen
von
immunkompetenten Zellen produziert werden, zerstört werden. Zum anderen können sie
Produkte noch hochdifferenzierter Tumorzellen darstellen. Von diesen Eigenschaften
macht man in der Tumordiagnostik Gebrauch. Eine intakte Basalmembran an der
Tumorperipherie spricht für einen noch lokalisierten Befund ohne (Mikro-) Metastasierung,
eine durchbrochene Basalmembran ist für eine Metastasierung indikativ (10).
Im Bereich der oberen und unteren Luftwege ist diese Differenzierung von besonderem
Interesse. Im Kehlkopf können z.B. Dysplasien verschiedener Grade (bis einschließlich
dem präinvasivem Carcinoma in situ) unterschieden werden. Diese zeigen (immun-)
histomorphologisch eine intakte Basalmembran und weisen bei frühzeitiger Entdeckung
und adäquater Therapie insgesamt bessere Prognosen als invasive Karzinome auf,
welche die Basalmembran bereits durchbrochen haben (66,73). Ähnliche Prozesse lassen
sich an Neoplasien anderer Organsysteme beobachten, so z.B. an der Cervix uteri, dem
Brustdrüsengewebe, dem Colon und der Haut (12). Hieraus ergibt sich die zentrale
Bedeutung der Basalmembran in der Tumordiagnostik: eine intakte Basalmembran für ein
lokalisiertes, präinvasives, nicht-metastasiertes Stadium, und eine in ihrer strukturellen
Integrität gestörte Basalmembran für potentiell infiltratives, mit höherer Wahrscheinlichkeit
auch metastasierendes Wachstum mit begleitender schlechterer Prognose für den
Patienten.
Unter den Karzinomen stellt das Kehlkopfkarzinom einen Sonderfall dar, weil es bereits in
einem frühen Stadium klinische Symptome aufweist (Heiserkeit, v.a. wenn über 3 Wochen
persistierend, Dysphagie und evtl. lokale Schmerzen). Es metastasiert erst spät
lymphogen, ist durch die direkte Laryngoskopie mit begleitender Biopsieentnahme relativ
zugänglich und leicht diagnostizierbar. Durch Radiatio oder Operation weisen sie in frühen
Stadien 5-Jahresüberlebensraten (JÜLR) von bis zu 85-95% auf (60). Kehlkopfkarzinome
3
sind die häufigsten Karzinome im Kopf-/Halsbereich. Ihre Inzidenz nimmt für viele
Bevölkerungsgruppen stets zu (15). Diese Tatsachen machen eine Früherkennung von
Neoplasien, u.a. unter Anwendung der Basalmembrandiagnostik, in diesem Bereich
besonders interessant.
Wenige Arbeiten haben sich mit den Aspekten der genauen topographischen Lokalisation
einzelner
extrazellulärer
Matrixkomponenten
unter
dem
Epithel
des
gesamten
Kehlkopfinnenraumes (Supra- bis Subglottis), als auch um Gefäße, Drüsen, Muskeln, und
der Verteilung im Stroma befaßt. (2,3,14,31,39,40,95). Der prozentuale Vergleich der
einzelnen
positiv
immunhistochemisch
nachweisbaren
Matrixkomponenten
unter
physiologischem und dysplastischem Epithel wurde in den einzelnen Regionen des Larynx
bis dato vernachlässigt.
1.1. Der Kehlkopf
1.1.1. Funktionen, grobe Makroanatomie und Histologie
Der menschliche Kehlkopf ist ein hochspezialisiertes Organ, welches für die Passage von
Atemluft und die Blockade von Flüssigkeiten und Speisen in die Lunge zuständig ist.
Darüber hinaus übernimmt er auch die komplexen Aufgaben der Phonation. Der Kehlkopf
ist aus neun Knorpelstrukturen aufgebaut, 3 ungepaarte und 6 gepaarte, welche über ein
kompliziertes Netzwerk von fibrösen Ligamenten, Gelenken und Bindegewebsbändern
verbunden sind (47). Überdies zeichnet sich der Kehlkopf durch seine Ausstattung mit 14
paarigen Muskeln aus, welche im komplizierten Zusammenspiel vor allem die Aufgaben
der Kehldeckelöffnung und des -verschlusses sowie der Tonbildung mittels der Plicae
vocales übernehmen.
Der Kehlkopfinnenraum ist von einer Schleimhaut (Tunica mucosa) vollständig
ausgekleidet. Der Innenraum erstreckt sich von der Innenseite der Epiglottis über die
Supraglottis in den beiderseits angelegten Ventriculus laryngis, kranial begrenzt von den
Plicae ventriculares, kaudal von den paarig angelegten Plicae vocales, um im Übergang
zur Trachea in der subglottischen Region zu enden. Außer den Plicae, die wegen ihrer
starken mechanischen Belastung von einem mehrschichtigen unverhornten Plattenepithel
bedeckt sind, sind alle genannten Strukturen von einem mehrschichtigen Flimmerepithel
ausgekleidet. Dieser hält den Innenraum feucht und spielt beim Abtransport von
4
Schadstoffen aus der Lunge eine maßgebliche Rolle. Das Plattenepithel der Plicae ist, im
Gegensatz zum locker mit dem Stroma verbundenen Flimmerepithel, unverschieblich mit
der Unterlage verwachsen. In die Oberfläche der Mukosa münden in der Tiefe liegende,
zum Teil aber auch intraepitheliale, seromuköse Drüsen. Die Lamina propria der
Schleimhaut enthält Lymphozyten, welche im Ventriculus laryngis zu Lymphfollikeln
aggregieren können (47).
1.2. Basalmembran und extrazelluläre Matrix
1.2.1. Definition der Basalmembran
Basalmembranen werden durch ihre anatomische Lokalisation und ihre Struktur definiert.
Sie werden gewöhnlich dort gefunden, wo Plasmamembranen parenchymaler Zellen
(Epithelien, Endothelien, Muskelzellen, Nervengewebe, Lipozyten u.ä.) auf Bindegewebe
treffen, wo sie sich als dünne Matrixschichten darstellen. So weit bekannt ist, ist die
Basalmembran
in
allen
Keimschichten
entstehen,
mehrzelligen
Organismen,
strukturidentisch
(46).
die
embryologisch
Basalmembranen
aus
3
demarkieren
Zellpopulationen von Bindegewebe und dienen zugleich der Verbindung zwischen der
extrazellulären
Matrix
des
Basalmembrankomponenten
Bindegewebes
produzieren
und
und
an
denjenigen
ihrer
Zellen,
Oberfläche
die
haften.
Basalmembranen sind durch eine besondere chemische Komposition und strukturelle
Zusammensetzung gekennzeichnet (93).
Basalmembranen sind ubiquitär vorkommende Strukturen, gewöhnlich in unmittelbarer
Nähe der Zellen, die für die Produktion dieser extrazellulären Matrices zuständig sind.
Basalmembranen können in polarisierter Form unter solchen Zellen abgelagert werden
(Epithel und Endothel) oder Zellen vollständig umgeben (Muskel-, Fett-, Nervenzellen). Nur
wenige Gewebe zeichnen sich durch völliges Fehlen von Basalmembranen aus (Osteoid,
Knorpel) (61).
Die interstitielle Matrix besteht hauptsächlich aus den Kollagenen I, III, V, VI , ferner aus
Fibronektin, Undulin, Tenascin, Vitronectin und Elastin, die Basalmembran aus Kollagen
Typ IV, Laminin, Heparansulfat-Proteoglykan, Nidogen/Entactin, BM 40 und ebenfalls
Fibronektin (61).
5
1.2.2. Struktur und Aufbau der Basalmembran
Unter dem Lichtmikroskop ist die Basalmembran in Routinefärbungen nicht als gesonderte
Struktur
zwischen
durchschnittlichen
Zellen
Dicke
und
von
Bindegewebe
0,05
µm
zu
unter
erkennen,
dem
da
sie
mit
Auflösungsvermögen
einer
des
Lichtmikroskops liegt. Nur bei Anwendung der PAS (Periodic Acid-Schiff)- Färbung ist die
Basalmembran auch lichtmikroskopisch als kontinuierliche Linie an der Grenze zwischen
Zellen und Bindegewebe sichtbar. Es werden hierbei die Kohlenhydrat-Protein-Komplexe,
die sog. Glykoproteine, der Basalmembran gefärbt (61,87).
Erst unter Anwendung der Elektronenmikroskopie wurde die genaue Struktur der
Basalmembran erkennbar. So lassen sich drei morphologisch deutlich voneinander
abgrenzbare Schichten unterscheiden. Direkt an die zelluläre Plasmamembran
angrenzend befindet sich eine elektronendurchlässige Schicht von ungefähr 40-60 nm
Dicke, die sog Lamina lucida oder rara. Auf diese folgt eine zentrale, elektronendichte
Zone, auch durchschnittlich 40-60 nm dick, Lamina densa genannt. Bei genauerer
Untersuchung fallen 2-8 nm dicke Stränge fibrillären Materials auf, die von der Lamina
densa über die Lamina lucida oder rara in die Zellmembran hineinreichen. Zusätzlich
finden sich innerhalb der Lamina densa 7-10 nm dicke Fibrillen oder „Basotubuli„. An der
Außenfläche der Lamina densa, fern von der Lamina lucida, dem Bindegewebe
zugewandt, ist die Lamina fibroreticularis oder Sublamina densa, welche in gewissen
Geweben, vor allem der Haut, der mechanischen Festigkeit dient. Dies wird gewährleistet
durch „Ankerfibrillen„, die in regelmäßigen Abständen von der Lamina densa durch die
Lamina fibroreticularis in das darunterliegende Bindegewebe ausstrahlen (1).
Die Lamina densa nimmt eine zentrale Bedeutung innerhalb der Basalmembran ein. Sie
ist charakterisiert durch die verschiedenen obengenannten verbindenden Strukturen,
welche strang- oder fibrillenförmig in dieser Schicht ihren Ursprung nehmen und in die
beiden benachbarten Laminae einstrahlen (61). Wenn die Lamina densa fehlt, ist ein
geregelter Aufbau einer Basalmembran erst gar nicht möglich (93).
6
Die genauere Komposition der Basalmembran, die Aufschlüsselung der einzelnen
Bestandteile ihrer Struktur, war aufgrund des hohen Anteils kovalenter und nicht-kovalenter
Verbindungen zwischen den einzelnen Komponenten, welche die Basalmembran schwer
löslich machen, lange Zeit nur sehr schwer möglich. Erst die Forschungsarbeit mit dem
Engelbreth-Holm-Swarm-Tumor
(EHS)
in
Mäusen
durch
Orkin
und
seine
Forschungsgruppe im Jahre 1977 verschaffte einen genaueren Überblick über diese
Komponenten. Der Tumor produziert große Mengen von Basalmembranmaterial, welches
mit relativ wenig aufwendigen Methoden gelöst und in Einzelbestandteile getrennt werden
kann (12). In dieser und vielen darauffolgenden Studien kristallisierten sich fünf
Substanzen als Bestandteile aller Basalmembranen heraus: drei große, schlecht lösliche
Moleküle, Kollagen Typ IV, Laminin und Heparansulfat-Proteoglykan (HSPG). Als viertes
folgt das kleine Molekül Nidogen, auch Entaktin genannt, über das wenig bekannt ist.
Zuletzt steht das Fibronektin, welches von manchen Gruppen als integraler Bestandteil der
Basalmembran angesehen wird, von anderen als ein aus der extrazellulären Flüssigkeit
adsorbiertes Molekül betrachtet wird (61).
1.2.2.1. Extrinsische und intrinsische Basalmembrankomponenten
Es hat sich als nützlich erwiesen, in der Betrachtung der Basalmembran zwei
Komponentensysteme voneinander zu unterscheiden: das intrinsische, zu dem Kollagen
Typ IV, Laminin, HPSG, und wahrscheinlich auch Entaktin gehören, und das extrinsische,
mit Fibronektin und auch z.B. Kollagen V als repräsentative Vertreter. Die Komponenten
des intrinsischen Systems kommen in allen Basalmembranen vor und werden von den
Zellen produziert und ausgeschieden, die auf den Basalmembranen ruhen. Das
extrinsische System ist nur in manchen Basalmembranen vertreten, so vor allem in
solchen mit ausgeprägten Filterfunktionen, und werden nicht von den benachbarten Zellen
produziert (56).
Kollagen Typ IV
Kollagen Typ IV, Teil der Kollagene, die 30% des Gesamtkörperproteins ausmachen, ist
auch die zugrundeliegende strukturelle Proteinkomponente der Basalmembran. Wie alle
Kollagene ist für Kollagen Typ IV eine Tripel-Helix Struktur charakteristisch, einem Homooder Heterotrimer aus vier α- Ketten. Ihre Primärstruktur ist durch eine repetitive
Aminosäurensequenz gekennzeichnet, für welche die Sequenz Glycin-Xn-Yn typisch ist;
Yn ist dabei oft durch Prolin oder Hydroxyprolin vertreten. Die Kollagene werden
7
intrazellulär als Prokollagene mit globulärem N- und C-terminalen Extensionspeptiden
synthetisiert, um nach Abspaltung der Extensionspeptide durch Endopeptidasen in den
Extrazellulärraum transportiert und zu Tripelhelices formiert zu werden. Kollagen Typ IVMoleküle
sind
dazu
befähigt, untereinander mittels kovalenten Bindungen und
Disulfidbindungen dreidimensionale Netzwerke zu bilden; somit gewährleistet Kollagen Typ
IV strukturelle Stabilität innerhalb der Basalmembran, es bildet sozusagen das Gerüst der
Basalmembran. Interstitielle Kollagene, wie z.B. Kollagen I oder III, unterscheiden sich von
Kollagen IV nicht wesentlich in der Helixgrundstruktur, sondern vor allem im
Zusammenbau: so sind interstitielle Kollagene in Fibrillen und Fasern, Kollagen IV in den
erwähnten dreidimensionalen gitterartigen Strukturen angeordnet.
Laminin
Laminin ist das häufigste Glykoprotein der Basalmembran. Es hat eine typische
kreuzförmige
Grundstruktur,
bestehend
aus
drei
Ketten
mit
unterschiedlichen
Molekülmassen, mit drei kurzen und einem langen Arm. Es ist sowohl strukturell von
Bedeutung als auch biologisch aktiv. Als strukturell wichtige Komponente interagiert
Laminin mit anderen Basalmembrankomponenten, unter anderem mit sich selbst. Es
bildet Bindungen zu Kollagen Typ IV, Nidogen und HPSG. Im Zentrum des Kreuzes
befindet sich eine Zellbindungsstelle für Epithelien. Ferner vermittelt Laminin Zelladhäsion
an und -migration durch die Basalmembran. Funktionell beeinflußt Laminin mit seinen
Domänen u.a. Zellproliferation und Chemotaxis, sowie Stimulation von Kollagen Typ IVspezifischen Kollagenasen.
Heparansulfat-Proteoglykan
Heparansulfat-Proteoglykan
(HPSG),
ein
Proteoglykan
mit
vielen
glykosaminoglykanhaltigen Ketten und einem Kernprotein, stellt einen weiteren Bestandteil
der extrazellulären Matrix dar. In der Basalmembran kommt HPSG vor allem als
Aggregatmolekül in der Lamina densa vor, wo es starke Bindungen zu anderen
Komponenten ausbildet. HPSG scheint vor allem die Zelladhäsion an die Basalmembran
zu regulieren sowie, aufgrund der anionischen Eigenschaften dieses Moleküls, in der
glomerulären Basalmembran Filtrationsvorgänge zu steuern.
8
Nidogen (Entaktin)
Nidogen (Entaktin), ein Glykoprotein, das aus Monomeren Polymere linearer Form bildet,
geht, wie bereits erwähnt, vor allem mit Laminin starke Verbindungen ein. Es bindet
ebenfalls an bestimmte Domänen des Kollagen Typ IV-Moleküls. Zusätzlich scheint
Nidogen die Zelladhäsion an der Basalmembran zu regulieren.
Fibronektin
Fibronektine sind große adhäsive Glykoproteine mit einer komplexen dimeren Struktur, die
sowohl im Plasma, auf den meisten Zelloberflächen, als auch im Bindegewebe und im
Rahmen von Wundheilungsvorgängen vorkommen. Strukturell ist Fibronektin durch ein
durch Disulfidbrücken nahe dem C-terminalen Ende verknüpftes Dimer aus zwei
hochgradig homologen Ketten gekennzeichnet. Fibronektine sind wahrscheinlich vielmehr
basalmembran-assoziierte Moleküle als wahre intrinsische Basalmembrankomponenten.
Das Vorkommen ist auf keine einzelne Schicht innerhalb der Basalmembran begrenzt.
Fibronektin zeichnet sich durch seine multiplen Bindungsmöglichkeiten an andere
Basalmembrankomponenten, so vor allem Kollagen IV und HPSG, als auch an interstitielle
Komponenten (hier v.a. Kollagen I und III), aus (1,12,46,56,61,87,93).
Die Grundstruktur der Basalmembran ist, nach Leblond et al. ein dichtes Netzwerk feiner
Stränge, welche selbst wiederum aus einem Netzwerk von in hohem Maße gekreuzt
miteinander verbundenen Kollagen Typ IV-Fibrillen bestehen. Wahrscheinlich entsteht eine
polygonale Struktur aus der dreidimensionalen Anordnung der Tripel-Helices von Kollagen
Typ IV-Molekülen. So wird mechanische Stabilität der Basalmembran gewährleistet (46).
1.2.3. Basalmembranmodelle
„Schichtmodell„
Nach der ältesten Theorie von Schwartz und Veis (1980), soll die Basalmembran eine
geschichtete Struktur haben. Sie soll aus sich alternierenden Schichten kollagenem und
nicht-kollagenem Materials bestehen, welche an spezifischen Bindungsstellen miteinander
in Verbindung treten und eine dreidimensionale Struktur bilden. Dieser Ansatz wird durch
die Tatsache unterstützt, das Kollagen Typ IV, Laminin und HPSG die Tendenz haben,
Homopolymere
Untersuchungen.
auszubilden,
ferner
durch
immunelektronenmikroskopische
9
„Matrisom-Modell„
Das
sog.
‘Matrisom-Modell’
von
Martin
(1984)
postuliert,
daß
einzelne
Basalmembrankomponenten aufgrund charakteristischer Stöchiometrie stabile Komplexe
bilden. Hiernach sezernieren Zellen Komplexe aus Laminin, Entaktin/Nidogen und HPSG,
die
aufgrund
hoher
Affinität
spontan
miteinander
polymerisieren. Nach dieser
Polymerisation und Ablagerung an der Zell-/Stromagrenze werden Kollagen Typ IVMoleküle in das Netz integriert. Die Kodistribution von Laminin, Entaktin/Nidogen und
HPSG unterstützen dieses Modell.
„Polymorphes Polymerisationsmodell„
Furthmayer stellte 1985 das sogenannte ‘polymorphe Polymerisationsmodell’ vor.
Hiernach bilden die einzelnen Basalmembrankomponenten Hetero- oder Homopolymere
untereinander aus. Dieser Ansatz könnte die strukturelle Heterogenität der Basalmembran
in verschiedenen Organsystemen des Körpers erklären, welche als Variationen in
Synthese oder Ablagerung einzelner Basalmembrankomponenten zum Ausdruck kommt.
Kollagen Typ IV-Netzwerk
Yurchenko und Ruben kamen 1987 zu dem Schluß, daß die Basalmembran aus einem
Kollagen-Typ IV-Netzwerk besteht, welches sich spontan aus von angrenzenden
sezernierten Zellen Kollagenmolekülen formt. Zell- oder gewebsspezifische Variationen der
Basalmembran werden durch lokale Bedingungen maßgeblich beeinflußt (pH, Elektrolytund
Proteinkonzentration,
modulierende
Einflüsse
anderer
Komponenten
der
extrazellulären Matrix) (12).
1.2.4. Funktionen der Basalmembran
Im Rahmen der intensiven Erforschung der Basalmembran konnten zunehmend
Funktionen dieser eruiert werden:
1.)
Histologisch
betrachtet
sind
Basalmembranen
schlecht
differenzierbare
Grenzschichten zwischen Zellen und Stroma. Diese rein mechanische Betrachtungsweise
wird ergänzt durch die Stabilisationseigenschaften der Basalmembran. So konnte
Vracko 1982 zeigen, daß Basalmembranen aufgrund ihrer chemischen Trägheit einen
erstaunlichen Grad an Stabilität aufweisen, besonders gegenüber abbauenden Enzymen.
10
Diese
Stabilität
und
Stabilisierung
der
Basalmembran
spielt
vor
allem
in
Wundheilungsprozessen eine zentrale Rolle, in denen Epithel- und Endothelzellen an von
Basalmembranen vorgegebenen Leitstrukturen migrieren. Auch in der Axonregeneration
sind Basalmembranen von großer Wichtigkeit. Proximale Axonstümpfe wachsen mit ihren
distalen
Anteilen
nur
dann
zusammen,
wenn
die
entsprechenden
Basalmembranstrukturen miteinander in Kontakt treten können.
2.) Basalmembranen dienen der Adhäsion von Zellen an das Bindegewebe. Diese
Adhäsion
wird
Zellmembranen
durch
und
spezifische
Basalmembran
und
unspezifische
sowie
Verbindungen
Basalmembran
und
zwischen
Bindegewebe
gewährleistet. Spezifische Verbindungen zwischen Laminin und Kollagen IV, zusammen
mit Kationen wie Kalzium und Magnesium, spielen eine Rolle bei Verbindungen zwischen
Epithelien und Bindegewebe, die zum großen Teil über verankernde Filamente und
Plaques aus Kollagenen, Proteoglykanen und den Glykoproteinen Laminin und Fibronektin,
letzteres auch als Mediator, gewährleistet werden.
3.) Basalmembranen können Filterfunktionen übernehmen, eine Eigenschaft, die
ubiquitär ist, dennoch nirgendwo wie in den renalen Glomerula als wichtigste Funktion
deutlich wird. Zum einen wirkt die netzförmige Struktur der Lamina densa als
mechanischer Filter. Fragen bezüglich des Porendurchmessers (Angaben zwischen 3
und 10 nm) und zur Rolle des Einflusses von anionischen bzw. kationischen Ladungen der
Basalmembrankomponenten auf Filterungsprozesse werden noch diskutiert. Experimente
haben gezeigt, daß ungeladene Moleküle die Basalmembran leichter passieren als
geladene, was auf einen Einfluß geladener Komponenten (z.B. HPSG) auf Filterfunktionen
deutet.
4.) Basalmembranen beeinflussen das Verhalten von Zellen in verschiedenen
Entwicklungsprozessen, so z.B. Zelldifferenzierung und –proliferation. Sie wirken als
Leitschiene für Migration und Adhäsion von Zellen, Axonwachstum und Zellpolarisierung,
erfüllen also sogenannte „morphogenetische Funktionen„. Die Basalmembran-ZellInteraktionen werden wahrscheinlich durch sog. Integrine vermittelt. Integrine sind eine
Klasse von Adhäsionsmediatoren in der Lamina densa zwischen extrazellulären Matrices
und Zellen, die durch Bindung an das intrazelluläre Skelett und „second messenger„Systeme wirksam sind. In der Lamina densa hat zusätzlich Laminin eine wichtige
11
Aufgabe, da Integrine der β¹-Klasse eine besondere Affinität zu Laminin aufweisen.
Kollagene scheinen ebenfalls mit Integrinen in Verbindung treten zu können.
Rein physische Eigenschaften der Basalmembran spielen auch eine Rolle in
Zellpolarisationsvorgängen. Durch ihre mechanische, und nicht nur ihrer chemischen,
Beschaffenheit, kann die Basalmembran über Eingriff auf die Zytoskelettstruktur der Zelle
die Zellform und -polarisierung maßgeblich beeinflussen.
Der frühzeitige Nachweis von Basalmembranen in der Embryonalentwicklung, so vor
allem
von
Laminin,
Entwicklungsprozessen.
unterstreicht
In
reifem
die
Wichtigkeit
Gewebe
werden
der
Basalmembran
Richtung
und
Grad
in
der
Zelldifferenzierung durch Basalmembranen reguliert. Entdifferenzierungsprozesse bei
malignen Tumoren weisen Basalmembranveränderungen verschiedenen Maßes auf.
5.) Basalmembranen dienen der Bindung von Wachstumsfaktoren und Hormonen. Es
wird so gewährleistet, daß an Zellmembranen immer eine konstante Konzentration dieser
Substanzen herrscht und Abweichungen dieser schnell ausgeglichen werden können.
6.) Ähnlich verhalten sich Basalmembranen in Zusammenhang mit Ionen, insbesondere
Kalzium. So wirken vor allem Proteoglykane und Glykoproteine als Ionenspeicher und austauscher, die verhindern, daß Ionen bei Verlassen der Zelle, z. B. bei
elektrophysiologischen Prozessen, nicht frei in die interzellulären Räume diffundieren.
Damit sind Ionen für weitere Aktionen und Vorgänge sofort verfügbar (46).
1.3. Kehlkopfkarzinom
1.3.1. Epidemiologie und Histopathologie
Neoplasien der Kopf-/Halsregion (Lippe, Zunge, Mund, Nasenhöhlen, Nasennebenhöhlen,
Ohren, Pharynx, Ösophagus, Larynx) machen in den Vereinigten Staaten von Amerika
8.5% aller Neoplasien bei Männern und 3.2% aller Neoplasien bei Frauen aus. 1993 hatten
prospektiv 38400 Männer eine neu aufgetretene Neoplasie im Kopf-/Halsbereich, mit ca.
15575 Todesfällen. Bei Frauen war 1993 die prospektive Inzidenz 15300, mit 6125
Todesfällen.
12
Von den 38400 prospektiven neu aufgetretenen Neoplasien im Kopf-/Halsbereich bei
Männern waren 10000, also ca. 26%, im Kehlkopfbereich, entsprechend mit 3800
Todesfällen (24%). Die Inzidenz der Kehlkopfneoplasien bei Frauen betrug 1993 2600 Fälle
(17%), die Zahl der Todesfälle 800 (13%) (9).
Laut den Statistiken des Tumorregisters München betrug in der Bundesrepublik
Deutschland
die
Anzahl
der
registrierten
Patienten
mit
Larynxkarzinom
ohne
Zweitmalignomen für das Jahr 1995 1765, wovon Männer einen prozentualen Anteil von
93% ausmachten. Für 1995 wurden 3900 Neuerkrankungen unter Männern in der BRD
geschätzt, unter Frauen 550. Die jeweiligen 5-Jahres-Überlebensraten betrugen (JÜLR)
84,7% und 90,8% (83).
Kehlkopfkarzinome machen ungefähr 1% aller Organneoplasien aus, sind zugleich die
häufigsten malignen Tumoren des HNO-Bereichs. Sie treten vorwiegend in der 6.
Lebensdekade auf, ungefähr im Verhältnis Männer zu Frauen von 10:1. Man teilt
Larynxkarzinome
nach
ihrem
Sitz
in
äußere
Kehlkopfkarzinome
oder
auch
Hypopharynxkarzinome (Schlund und Sinus piriformis, Übergang von Kehlkopf in die
Pharynxwand) und Karzinome des Kehlkopfinnenraums ein,. welche nach ihrer
Lokalisation in supraglottische Karzinome (30-35%), Glottiskarzinome (60-65%, 50 % aller
Karzinome finden sich hier auf den Plicae vocales) und subglottische Karzinome (ca. 5%)
unterschieden werden. Die Supraglottis umfaßt Epiglottis, Plicae vestibulares oder falsche
Stimmbänder, aryepiglottische Falten und Aryknorpel. Die Glottis besteht aus den Plicae
vocales und Commissura anterior. Die Subglottis schließt die Region distal der
Stimmbänder bis zum ersten Trachealring ein (17,80,81).
Larynxneoplasien sind zu über 98% Plattenepithelkarzinome, selten kommen kleinzellige
Larynxkarzinome vor; sie können in gut- bis undifferenziert untergliedert werden. Sie
weisen häufig ein ulzerös-endophytisches und infiltratives, seltener ein verrukösexophytisches Wachstumsmuster auf (72,73).
13
1.3.2. Klinik, Therapie und Prognose
Jede länger als 3-4 Wochen anhaltende Heiserkeit ist karzinomverdächtig, meistens folgen
Stridor, Dysphagie bzw. Odynophagie, Ohrenschmerzen und Hämoptysis. Diese
Patienten weisen in ihrer Vorgeschichte häufig eine chronische (-hyperplastische)
Laryngitis mit Leukoplakie auf. Die Diagnose wird durch Laryngoskopie und Biopsie
gesichert. Der histologische Differenzierungsgrad bösartiger Tumoren der Kehlkopfregion
scheint umgekehrt proportional zur Ausbildungsrate zervikaler Lymphknotenmetastasen
und direkt proportional zur Überlebensrate zu sein: je höher differenziert ein Karzinom ist,
desto geringer ist die Anzahl von Lymphknotenmetastasen und desto höher sind die
entsprechenden Überlebensraten. Die Therapie besteht aus Radiatio und totaler
Laryngektomie mit Neck-dissection (Entfernung regionaler Lymphknoten von der
Schädelbasis
bis
zum
Thoraxeingang
unter
Mitnahme
des
Musculus
sternocleidomastoideus, Vena jugularis und Arteria carotis externa (bei ausgeprägtem
Befall)), ggf. reicht bei frühzeitiger Diagnose eine Hemilaryngektomie. Bei früh entdeckten,
lokalisierten Stimmbandkarzinomen genügt sogar die Chordektomie (Entfernung der
betroffenen Stimmlippe) oder nur die Bestrahlung. Anschließend folgt die logopädische
Rehabilitation mit Erlernen der Ösophagusstimme („Rülpsstimme„) oder die Versorgung
mit einer elektronischen Sprechhilfe (17,72,80,81).
Durch die früh einsetzende Klinik und die spärliche Lymphkapillardichte der Stimmbänder
haben Stimmbandkarzinome eine sehr günstige Prognose mit 5-JÜLR bis über 90%. Die
anderen Kehlkopfkarzinome metastasieren früher lymphogen, vor allem in die cervicalen
Lymphknoten. Beispielsweise haben bei Erstvorstellung 40% der Patienten mit
supraglottischem
Karzinom
bereits
Lymphknotenmetastasen.
Auch
subglottische
Karzinome haben aufgrund ihrer früher einsetzenden lymphogenen Metastasierung bei
erst später auftretender Klinik eine ernstere Prognose. Hypopharynxkarzinome zeigen
aufgrund ihrer spärlichen Klinik und der frühen lymphogenen Metastasierung in cervicale
und auriculäre Lymphknoten ebenfalls eine schlechte Prognose (20% 5-JÜLR) (80,81).
Insgesamt sind die 5-JÜLR für Larynxkarzinome über die letzten Jahrzehnte stabil
geblieben. Für den Zeitraum 1960-63 war die 5-JÜLR der Larynxkarzinome für Kaukasier
in den USA 53%; 1970-73 war die 5-JÜLR 62%, 1974-76 mit 66%, 1977-79 68%, 1983-88
67% über durchgehend stabil (9).
14
1.3.3. Kanzerogenese, Ätiologie und Risikofaktoren
Molekularpathologisch scheint der Verlust genetischen Materials auf dem langen Arm des
Chromosom 7 (del17q22q34) ein frühes Ereignis in der Karzinogenese des
Larynxkarzinoms zu sein. Es dürfte im Zusammenhang mit der Aktivierung des c-metProtoonkogens auf dem Chromosom 7q31 stehen (73). Diese chromosomalen Verluste
können unter dem Einfluß verschiedener mutagener oder karzinogener Agenzien
entstehen. So wird viralen Infektionen mit Human-Papilloma-Viren (HPV), Ebstein-BarrViren (EBV) und Herpes-Simplex-Viren (HSV) eine Rolle in der Karzinogenese
zugeschrieben, insofern als daß durch virale Belastung der Zellen eine Amplifikation und
Umordnung von Onkogenen postuliert wird (94).
Zahlreiche Umweltbelastungen, vor allem mit Arbeitsstoffen, sind in Zusammenhang mit
erhöhter Kehlkopfkarzinominzidenz gebracht worden. Diese scheinen jedoch im Vergleich
zu den größten Risikofaktoren, dem Alkohol- und Zigarettenkonsum, eine relativ
untergeordnete Rolle zu spielen. Für das Kehlkopfkarzinom haben sich vor allem Berufe
mit Umgang mit Asbest als Risikofaktor in zahlreichen Studien (Burch et al. (1981), Olsen
und Sabroe (1984), Morgan und Shettingara (1976)) herauskristallisiert (85). Verschiedene
Stäube (22), Isopropyle (22), Lederverarbeitung (23,69), Senfgasmanufaktur (55),
Metallverarbeitung (26), Nickel (13), Schwefelsäure (86), Textilfaserverarbeitung (22,69)
und Vulkanisierungsprozesse (68) haben sich ebenfalls alle als signifikante Risikofaktoren
herausgestellt (74). Weitere Risikofaktoren sind „ungünstige Arbeitsbedingungen über 10
Jahre„ (niedrige Temperaturen, Staubexposition durch Baumaterialien, Kohle, Textil- und
Metallverarbeitung), Holzstaubexposition, Tonsillektomie und häufiger, persistierender
Husten, vor allem im Rahmen chronischer Bronchitiden (85).
In allen epidemiologischen Untersuchungen zum Kehlkopfkarzinom haben sich jedoch der
Konsum von Alkohol und Zigaretten als die externen Risikofaktoren schlechthin für die
Entwicklung des Kehlkopfkarzinoms erwiesen (18,85,94,98,99). Sokic et al. stellten 1995
für den Konsum hochprozentigen Alkohols über 5 Jahre und Zigarettenkonsum über 10
Jahre eine hohe statistische Korrelation zur Inzidenz von Kehlkopfkarzinomen fest (85).
Alkoholkonsum
allein
scheint
jedoch
nicht
ganz
maßgeblich das
Risiko
für
Kehlkopfkarzinome zu erhöhen; erst in Zusammenhang mit Zigarettenkonsum steigt mit
steigendem Alkoholkonsum das Risiko für ein Larynxkarzinom. Die „Third National Cancer
15
Survey„’, in den Vereinigten Staaten Ende der 1970’er durchgeführt, stellte für das
Kehlkopfkarzinom ein dosisangepasstes erhöhtes Risiko bei Alkoholkonsum jedes
Alkoholikums (Bier, Wein, Schnaps) von 2.2 (im Vergleich: das relative Risiko für
Pharynxkarzinom war 6.2) nach Berücksichtigung des Tabakkonsums fest. Vor allem
männliche Biertrinker hatten ein erhöhtes relatives Risiko für die Entwicklung eines
Kehlkopfkarzinoms (99). Selbst der tägliche Konsum alkoholhaltigen Mundwassers erhöhe
das relative Risiko geringfügig (8). Als mögliche Mechanismen der Karzinogenese unter
Einfluß des Alkohols werden direkte toxische, karzinogene Effekte diskutiert (45). Ferner
werden mögliche, wenn auch niedriggradige, Belastung alkoholischer Getränke mit
Karzinogenen wie z.B. polyzyklische Kohlenwasserstoffe (45,53,57) und Asbestfasern
(19,97), Induktion mikrosomaler Enzyme in der Leber, Lunge und Darm, welche sekundäre
Karzinogene aktivieren, zelluläre Schädigung durch Ethanol und seine Metaboliten (v.a.
Acetaldehyd) (42,58) und Ernährungsdefizite unter Alkoholabusus (48) besprochen.
Tabakkonsum stellt jedoch den größten einzelnen Risikofaktor für viele Karzinome des
Kopf- und Halsbereiches dar, mit einem dem Konsum proportional wachsendem relativen
Risiko (13,85,74,98). So wurde u.a. von Wynder und Stellman ein relatives Risiko für die
Entwicklung eines Larynxkarzinoms von größer als 30 für Männer festgestellt, die
zwischen 31 und 40 Zigaretten täglich über 10 Jahre konsumierten (98). Rothman (74)
fand eine geradezu lineare Korrelation zwischen Tabakkonsum und dem Risiko für ein
Kehlkopfkarzinom. Das relative Risiko sei 40 bei einem täglichen Konsum von mehr als 35
Zigaretten und 22 für Zigarren- und Pfeifenraucher im Vergleich zu Nichtrauchern. Müller
und Krohn stellten auf mikroskopischer Ebene dem Tabakkonsum entsprechende
histopathologische Korrelate mit einer gegenläufig parallelen Befundentwicklung bei
Nichtrauchern und Rauchern fest. Während Nichtraucher ein physiologisches, nichtverhornendes Plattenepithel auf den Plicae vocales in 83.3% der untersuchten Fälle
aufwiesen, nahm diese Prozentzahl mit steigendem Tabakkonsum stetig ab, bis
schließlich Raucher mit einem Konsum von mehr als 20 Zigaretten pro Tag lediglich in
30.6% der untersuchten Fälle ein physiologisches nicht-verhornendes Plattenepithel auf
den Plicae vocales zeigten. Umgekehrt ließen sich bei nur 4.2% aller Nichtraucher
präkanzeröse Läsionen (Dysplasien und Carcinoma in situ) feststellen, während dies der
Fall bei 47.2% aller untersuchten Fälle von starken Rauchern war. Somit ließ sich ein
16
deutlicher Zusammenhang zwischen der Inzidenz präkanzeröser Läsionen auf den Plicae
vocales und dem Tabakkonsum feststellen (63).
1.3.4. Dysplasien und ihre Rolle als Karzinomvorstufen
Dysplasien sind Störungen regelrechten Gewebeaufbaues, entweder aufgrund gestörter
Zellorganisation in der Embryo- bzw. Organogenese (sogenannte dysontogenetische
Dysplasien), wie z.B. Skelettdysplasien oder zystische Nierendysplasien, oder aufgrund
von Differenzierungsstörungen in physiologisch aufgebautem Gewebe, die als Vorstadium
von
Karzinomen aufzufassen sind. Letztere sind sogenannte präneoplastische
Dysplasien. Diese umfassen Zellatypien variierenden Ausmaßes in Zusammenhang mit
einer
pathologischen,
anormalen
Epithelarchitektur,
charakterisiert
durch
u.a.
Polymorphien, Polychromasien, Verlust regelrechter Zellpolarität und erhöhten Mitoseraten.
Dysplasien sind i.d.R. noch reversible reaktive Antworten des Epithels auf chronische
Reize wie z.B. Entzündungen. Ihnen gehen normalerweise hyperregenatorische
Hyperplasien und Metaplasien als reversible Reaktionen voraus. Der Dysplasie folgen die
irreversiblen Schritte in der Karzinogenese, die Anaplasie (oder auch Carcinoma in situ)
und schließlich das invasiv-infiltrierende Karzinom. Der gesamte Prozeß wird auch als
Dysplasie-Karzinom-Sequenz bezeichnet (73).
Dysplasien lassen sich in drei Schweregrade einteilen; die niedriggradige Dysplasie I.
Grades zeigt eine Verbreiterung der Basalzellschicht mit erhaltenen mittleren und oberen
Zellschichten; diese Veränderungen sind i.d.R. entzündlich bedingt und noch keine
Präkanzerosen. Dysplasien II. Grades weisen eine aufgehobene Zellschichtung von
Basal- und mittleren Zellschichten mit vermehrt auftretenden Mitosen und zellulären
Atypien auf. Hochgradige Dysplasien III. Grades sind durch eine vollständige Aufhebung
der regulären Zellarchitektur gekennzeichnet mit reichlich vorhandenen Mitosen und
zellulären Atypien. Biologisch verhalten sich Dysplasien III. Grades wie Carcinomata in
situ, zu denen auch keine scharfe Grenze besteht.
17
Højslet et al. führten eine mikrolaryngoskopische Untersuchungsreihe von 170 Patienten,
die
hyperplastische
oder
dysplastische
Schleimhautveränderungen
des
Kehlkopfinnenraumes aufwiesen durch. Von den 147 Patienten, die durchschnittlich 5
Jahre und 4 Monate nach der Erstuntersuchung und Biopsieentnahme erneut untersucht
wurden, war bei 7.8% der Patienten, bei denen ursprünglich eine milde Dysplasie
diagnostiziert wurde, eine Progression, also eine Entwicklung einer höhergradigen
Dysplasie oder gar eines Karzinoms, eingetreten. 55.6% der Patienten, die ursprünglich
eine mittelgradige Dysplasie hatten, entwickelten im Untersuchungszeitraum eine schwere
Dysplasie oder ein Karzinom. Somit ließ sich eine deutliche positive Korrelation zwischen
bioptisch festgestelltem Dysplasiegrad und dem Risiko der Entwicklung eines
Kehlkopfkarzinoms zeigen (37).
Hellquist et al. waren 7 Jahre zuvor zu ähnlichen Ergebnissen und Schlußfolgerungen
gekommen wie Højslet: von 98 Patienten, bei denen am Anfang der Untersuchung eine
milde Dysplasie (Grad I) festgestellt wurde, hatten in den folgenden 14 Jahren 3 (3.06%)
eine mittelgradige, 2 (2.04%) eine schwere Dysplasie entwickelt, und 2 Patienten (2.04%)
entwickelten ein invasives Karzinom. Von den 24 Patienten mit mittelgradiger Dysplasie (II.
Grades) entwickelten 3 eine schwere Dysplasie (12.5%), 3 weitere ein invasives Karzinom
(12.5%). Von 39 Patienten, bei denen eingangs eine schwere Dysplasie (III. Grades) oder
ein Carcinoma in situ diagnostiziert wurde, erhielten 16 eine primäre Bestrahlung; dennoch
entwickelten 4 (25%) ein invasives Karzinom. Die anderen 23 Patienten erhielten eine
Chordektomie als Primärtherapie, hier entwickelten 5 (21.73%) ein invasives Karzinom
(36).
Beide Autoren kamen zum Schluß, daß Dysplasien ab Grad II als Präkanzerose betrachtet
werden müssen, von denen ein prozentual hohes Risiko für die Entwicklung eines
invasiven Karzinoms mit entsprechend schlechterer Prognose ausgehe. Diese Tatsache
fordere regelmäßige Untersuchungen von Patienten mit persistierender Klinik, vor allem
Heiserkeit, und von Befunden mittelgradiger Dysplasien, um einer Entwicklung eines
invasiven Karzinoms vorzubeugen.
18
1.4. Basalmembranen in Neoplasien
1.4.1. Verhalten und Rolle von Basalmembranen in Neoplasien
Das
Verhalten
eines
malignen
Tumors
ist maßgeblich durch Invasivität und
Metastasierung beeinflußt. Diese sind histopathologisch nicht immer einwandfrei
feststellbar. Eine Unterscheidung von nicht-invasiven und invasiven Neoplasien hat große
prognostische Bedeutung, da gerade in der Früherkennung von Neoplasien der Schlüssel
zu
einer
kurativen
Therapie
liegt.
Der
histomorphologische
Aspekt
der
immunhistochemisch markierten Basalmembran kann die Unterscheidung zwischen
nicht-invasiven
und
invasiven
Basalmembranstrukturen
Karzinomen
erleichtern.
anhand
Einige
der
Unversehrtheit
Karzinome,
so
vor
der
allem
Plattenepithelkarzinome von Zervix, Larynx und Epidermis und Adenokarzinome des
Gastrointestinaltraktes, zeigen eine typische Dysplasie-Karzinom-Sequenz, die einen
Übergang von nicht-invasiven Dysplasien über lokalisierte Carcinomata in situ zu invasiven
Karzinomen
beschreibt.
Die
quantitative
und
qualitative
Diagnostik
von
Basalmembranstrukturen vermag eindeutige Aussagen über die unterschiedlichen
Entwicklungsstadien einer Neoplasie mit jeweiligen damit verbundenen unterschiedlichen
Therapiestrategien und Prognosen zu machen.
Basalmembranen sind im Regelfall strukturelle Barrieren, welche die Passage
metastasierender Zellen zum und vom Blutkreislaufsystem verhindern. Da sie ebenfalls
auch Epithelien, Nerven- und Muskelzellen vom umliegenden Stroma trennen, verhindern
sie ferner die Absiedlung metastasierender Zellen in diesen Geweben, als auch die
Migration metastasierender Zellen aus diesen Geweben. Die Basalmembran stellt jedoch
keine statische Struktur dar. Neoplastische Zellen binden an Basalmembranen,
hauptsächlich über Plasmamembranrezeptoren für Laminin (91), wie sie von isolierten
menschlichen Mammakarzinomzellen und Maus-Melanom- und -Fibrosarkomzellen isoliert
werden
konnten
(44,54,70).
An
die
Basalmembran
gebunden,
vermögen
die
neoplastischen Zellen mittels eigens ausgeschiedenen proteolytischen Enzymen wie u.a.
Typ
IV-Kollagenase,
Heparitinase,
Serin,
Cystein
und
sauren
Proteinasen
die
Basalmembran lokalisiert aufzulösen (6,82). Neoplastische Zellen können somit durch die
alterierte Basalmembran migrieren und, nach dem Anschluß an Blut- oder Lymphgefäße,
metastasieren. Im Gegensatz zu bösartigen Tumoren scheinen gutartige Tumoren
seltener lytische Prozesse an der Basalmembran zu initiieren (6). Somit läßt sich
19
theoretisch der
immunhistochemisch-lichtmikroskopische strukturelle Zustand der
Basalmembran differentialdiagnostisch zur Unterscheidung invasiver und nicht-invasiver
bzw. gut- und bösartiger Tumoren heranziehen (1).
Diese Betrachtungsweise ist aber zu einfach. Obwohl bösartige Tumorzellen über lytische
Enzyme die Basalmembran abbauen können, ist auch eine Absiedlung neuen
Basalmembranmaterials an Tumorperipherien beobachtet worden. Der Zustand von
Basalmembranen, die neoplastische Zellen umgeben, ist somit weitestgehend von dem
Gleichgewicht aus Synthese und Abbau bestimmt (12). In der Diagnostik ist die
Unterscheidung zwischen nicht-invasiven prä- oder potentiell malignen Läsionen und
initial-invasiven malignen Läsionen z.T. sehr schwierig, aber von großer klinischer,
therapeutischer und prognostischer Relevanz.
Erste Untersuchungen zur Struktur der Basalmembran in neoplastischem Gewebe
wurden
mit
PAS-
oder
Basalmembranstrukturen
mangelhaften
Retikulinfärbungen
färben.
Spezifität
elektronenmikroskopische
und
Diese
durchgeführt,
Versuche
Auflösung
Untersuchungen
als
erwiesen
wenig
vermochten
da
sich
diese
selektiv
aufgrund
aussagekräftig.
genauere
Aussagen
der
Erst
zur
Basalmembranmorphologie zu treffen. So konnten 1970 Kobayashi et al., 1972 McNutt et
al. in ihren ultrastrukturellen Untersuchungen der Basalmembran feststellen, daß in den
meisten Fällen neoplastische Zellen entweder gar keine oder nur eine ausgesprochen
diskontinuierliche Basalmembran aufweisen (41,59). Gut differenzierte Karzinome weisen
in der Regel eine gut erkennbare Basalmembran auf, während bei undifferenzierten
Karzinomen die Basalmembran schemenhaft erscheint oder ganz fehlt. Bereits in
Carcinomata
in
situ
oder
in
sog.
„Borderline„-Läsionen
erscheinen
ebenfalls
Unregelmäßigkeiten und Unterbrechungen in der Basalmembran.
In den letzten Jahren ermöglichen immunhistochemische Verfahren eine gute Beurteilung
der Basalmembran mit dem Lichtmikroskop. Mit immunhistochemischen Methoden ließen
sich die elektronenmikroskopischen Befunde weitgehend verifizieren. Benigne Läsionen
weisen auch hier eine intakte Basalmembran auf, während maligne Befunde
Unregelmäßigkeiten der Basalmembran zeigen, die bis zum völligen Fehlen reichen.
„Borderline„-Läsionen und Carcinomata in situ zeigen ebenso z.T. noch diskrete
Unregelmäßigkeiten und Unterbrechungen in der Basalmembran (6,29,52).
20
Für diese dynamischen Abbau- und Umbauprozesse der Basalmembran sind komplexe
proteolytische Prozesse verantwortlich. Es konnte sowohl ein hoher Aktivitätsgrad
proteolytischer Enzyme an Stellen invasiven Tumorwachstums nachgewiesen werden (7),
als auch experimentell gezeigt werden, das invasive Prozesse in vitro durch
Proteinaseinhibitoren gehemmt werden können (28,92). Ferner konnte gezeigt werden,
daß
Tumorzellen
imstande
sind,
basalmembran-auflösende
Proteinasen
selbst
herzustellen (29,50,62,71,84). Diese Tatsache schließt jedoch nicht aus, daß körpereigene
Zellen , wie z.B. Fibroblasten und Makrophagen, entsprechende lytische Enzyme
produzieren. Relevant erscheinen vor allem Typ IV-Kollagenasen (62,71) gegen Kollagen
Typ IV, welches wiederum gegen interstitielle (Typ I- und III-) Kollagenasen resistent ist,
das Plasminogen-Aktivator-Plasmin System (21) und Cathepsin B, welches Kollagen TypIV, Laminin und Proteoglykane lysiert (43). Plasminogen-Aktivatoren vom Urokinase-Typ
und vom Gewebetyp („tissue-type„) lassen sich in vielen Neoplasien finden. Plasmin
vermag Laminin und Fibronektin zu lysieren (51). Außerdem scheinen Glykosidasen (71)
und Heparanasen (64) eine Rolle zu spielen.
Obwohl ursprünglich die Basalmembran im Zusammenhang mit Neoplasien nur unter dem
Blickwinkel lytischer Prozesse betrachtet wurde, ist zunehmend erkannt worden, daß
einzelne Basalmembrankomponenten oder gar komplette organisierte Basalmembranen
im Rahmen von Neoplasien produziert werden können und das Verhalten von Tumoren
maßgeblich beeinflussen können (11). Ultrastrukturell (7,90) und immunhistochemisch
(16,32,33,78) konnte gezeigt werden, daß neoplastische Zellen Basalmembranmaterial
oder auch organisierte Basalmembranen ablagern können, wenn auch in unregelmäßiger
Verteilung. Ein gutes Beispiel hierfür ist das adenoid-zystische Karzinom, welches eine
vielschichtige, dichte Basalmembran um Tumorzellnester aufweist. Auch bei malignen
Melanomen, sogar invasiven Formen, kann eine Basalmembran nachgewiesen werden
(34). Es wird postuliert, daß Tumorzellen Regulationsproteine exprimieren, welche die
Produktion extrazellulärer Matrixkomponenten anregen (12).
Untersuchungen von Basalmembranmustern in Neoplasien können diagnostischen Wert
haben. So können Weichteiltumoren in solche aufgeteilt werden, die Basalmembranen
produzieren können (z.B. Angiosarkome, Myosarkome, Liposarkome) und solche, die kein
Basalmembranmaterial ablagern (v.a. Fibrosarkome, maligne fibröse Histiozytome (MFH))
(1,10,11,12,30,56). In Karzinomen korreliert das Ausmaß von
21
Basalmembranablagerung mit dem Differenzierungsgrad: je differenzierter der Tumor, um
so
ausgeprägter
die
Basalmembranablagerung.
In
wenig
differenzierten
oder
undifferenzierten Karzinomen fehlt dagegen häufig eine erkennbare Basalmembran. Einige
Untersuchungen ergaben eine positive Korrelation zwischen Prognose und Ausmaß von
Basalmembranproduktion,
so
vor
allem
beim
Kolonkarzinom
(33),
beim
Plattenepithelkarzinom der Lunge (90) und Blasenkarzinom (78).
Zusammenfassend
kann
gesagt
werden,
daß
Basalmembrananalysen
in
der
mikroskopischen Analyse von Gewebearchitektur in der Früherkennung invasiven
Wachstums und der Unterscheidung von gewissen Neoplasie(-sub-)typen von großem
Nutzen sein können (12).
1.4.2. Basalmembranen in Neoplasien des Kehlkopfes
Maligne Tumoren des Kopf- und Halsbereiches umfassen 2-3% aller Karzinome des
Menschen, davon machen Larynxkarzinome circa 30% aus. Sie stellen die häufigste
onkologische Todesursache bei Männern zwischen 40 und 50 Jahren dar (31). In den
letzten Jahren wurde der Larynx in der regen Forschung zur Immunhistochemie von
Basalmembranen bei Neoplasien mit nur wenigen Publikationen relativ vernachlässigt. Auf
der Basis der oben genannten Statistiken ist dies doch eher erstaunlich, zudem
Larynxkarzinome eine gute Prognose bei frühzeitiger Diagnose und Therapie aufweisen.
Die erste Untersuchung der Basalmembran in humanen Larynxkarzinomen wurde 1984
von Cam et al. durchgeführt (14). Sie untersuchten die Verteilung von Kollagen Typ IV,
Laminin, Fibronektin und Kollagen Typ V in normalem, peritumorösem Gewebe und
neoplastischem Gewebe. Sie fanden in physiologischem und dysplastischem Gewebe der
Tumorperipherie
eine
lichtmikroskopisch-immunhistochemisch
nachweisbare
kontinuierliche Färbung unter dem Epithel für Kollagen Typ IV und Laminin, mit
kontinuierlicher Färbung des subepithelialen Stromas für Fibronektin und Kollagen Typ V.
Gut differenzierte Karzinome ergaben eine lineare Färbung für Kollagen Typ IV und
Laminin mit dispersen kurzstreckigen Unterbrechungen, das Färbeverhalten von
Fibronektin und Kollagen Typ V blieb unverändert. Erst wenig-differenzierte Karzinome
wiesen langstreckige Lücken oder vollständiges Fehlen von linearen Strukturen auf.
Dieses zeigte sich vor allem an der invasiven Tumorperipherie, während sich die
22
stromalen Komponenten unverändert verhielten, allerdings mit schwächerer Färbung in
unmittelbarer Tumornähe.
Visser et al. untersuchten 1986 das Färbeverhalten von Basalmembranen, speziell
Kollagen Typ IV und Laminin, unter laryngealen Dysplasien und Karzinomen (95). Sie
fanden unter hyperplastischem Epithel eine lineare, intakte Basalmembran. Dysplasien
zeigten ebenfalls eine intakte Basalmembran, mit streng lokalisierten Unterbrechungen an
Arealen entzündlicher Infiltrate. Carcinomata in situ wiesen in 4 von 8 Fällen fokale
Unterbrechungen
auf.
Invasive
Karzinome
wiesen
ausnahmslos
regelmäßig
längerstreckige Unterbrechungen der Basalmembran auf mit fehlender Reaktivität für
Kollagen Typ IV und Laminin.
Angesichts der Befunde dieser beiden ersten Untersuchungen zur Basalmembran im
Larynx wurde der immunhistochemischen Untersuchung der Basalmembran erhebliche
prognostische Relevanz zugesprochen. Man versprach sich eine Differenzierung von
niedrig-malignen, nicht-invasiven Karzinomen von undifferenzierten, invasiven Karzinomen
auf der Basis der intakten Basalmembran.
1991 untersuchte Antonelli und seine Mitarbeiter die Verteilung von Kollagen Typ IV,
Laminin und Fibronektin in physiologischem, dysplastischem und neoplastischem
Larynxgewebe. In normalem Gewebe war eine lineare, kontinuierliche Basalmembran
lichtmikroskopisch zu sehen, mit fokalen Unterbrechungen in entzündlichen Infiltraten.
Während Dysplasien I. Grades intakte Basalmembranen aufwiesen, zeigten Dysplasien III.
Grades intermittierend Lücken und Verdopplungen der Basalmembran. Karzinome zeigten
eine
progredient
abnehmende
Kontinuität
linearer
Basalmembranstrukturen
im
umgekehrten Verhältnis zum Differenzierungsgrad, mit ausgeprägtem Verlust an invasiver
Tumorperipherie. Metastatische Lymphknotenbefunde verhielten sich analog den
Primärneoplasien. Interessanterweise fanden die Autoren eine verstärkte Färbung für
Fibronektin
im subepithelialen Stroma im Rahmen entzündlicher Infiltrate und
Lokalisationen verstärkter Angiogenese. Die Autoren brachten das mit dem zweifachen
Ursprung von Fibronektin, einmal als Produkt des Bindegewebes, aber auch als
Bestandteil des Plasmas, in Verbindung (2).
23
Manche Autoren haben sich mit Basalmembrankomponenten in Neoplasien des gesamten
Kopf-
und
Halsbereiches
befaßt.
Carter
et
al.
untersuchten
1984
die
immunhistochemische Anfärbbarkeit von Kollagen Typ IV in Plattenepithelkarzinomen des
Kopf- und Halsbereiches, u.a. in Kehlkopfkarzinomen. Sie fanden sowohl in normalen als
auch in neoplastischem Geweben eine kontinuierliche Basalmembran subepithelial bzw.
um Neoplasien, unabhängig vom Differenzierungsgrad. Es waren lediglich fokale
Unregelmäßigkeiten in neoplastischem Gewebe erkennbar (v.a. kurzstreckige Lücken,
Verdickungen bzw. Verdoppelungen) bei jedoch kontinuierlichem Gesamtaspekt der
Kollagen Typ IV-positiven Strukturen. Zu ähnlichen Befunden kamen auch Gusterson et al.,
welche die Verteilung von Kollagen Typ IV in Plattenepithelkarzinomen der Haut, des
Oropharynx
und
Larynx
untersuchten
(30).
Es
wurde
postuliert,
daß
Plattenepithelkarzinome in diesem Bereich lange Zeit Funktionen physiologischen
Plattenepithels beibehalten, gemessen an dem Vorkommen von geordneten, Kollagen Typ
IV-positiven Strukturen an der Tumorperipherie.
Sakr et al. betrachteten 1987 Plattenepithelkarzinome des oberen Respirationstraktes
bezüglich der immunhistochemisch nachweisbaren Verteilung von Kollagen Typ IV und
Laminin. Sie beschrieben eine linear-kontinuierliche, Kollagen Typ IV- und Laminin-positive
Basalmembran in normalem und hyperplastischen Plattenepithelgewebe und gering- und
mittelgradigen Dysplasien. In schwergradigen Dysplasien und Carcinomata in situ war die
Basalmembran oft verdünnt und gelegentlich unterbrochen. Invasive Karzinome zeigten
ein
ihrem
Differenzierungsgrad
Basalmembrankontinuität,
Differenzierungsverlustes
was
gedeutet
inverses
als
wurde.
Verhalten
Ausdruck
Sakr
kam
hinsichtlich
eines
zum
der
histologischen
Schluß,
daß
auch
intraepitheliale Neoplasien oft Basalmembranunregelmäßigkeiten aufweisen können, und
daß so ein Verlust von Basalmembranstrukturen nicht typisch für Invasivität sei. Ferner
wiesen invasive Plattenepithelkarzinome einen zum Teil beträchtlichen Grad an
Differenzierung auf, was mit dem häufigen Vorkommen regelmäßig strukturierter
Basalmembranstrukturen assoziiert sei (89).
In einer Untersuchung von Hagedorn et al. von 1994 (14) wurde die Verteilung von
Kollagenen Typ IV und VII, Laminin, Fibronektin und HPSG in Plattenepithelkarzinomen des
Larynx betrachtet. Normales Gewebe wies ein kontinuierliches, lineares Färbungsmuster
auf. Karzinome (G1-G3) zeigten eine ihrer Entdifferenzierung parallele
24
Defektbildung aller Komponenten. Am sensitivsten stellte sich Kollagen Typ VII heraus,
das bereits bei G1-Tumoren in 40% der Fälle Basalmembrandefekte mit einem Ausmaß
von 75 bis 100% zeigte. Kollagen Typ IV wies in diesem Tumorstadium dagegen noch
keine Defekte auf. G3-Tumoren demonstrierten Kollagen Typ IV- Defekt von 75 bis 100% in
40% der Fälle; Kollagen Typ VII-Defekte gleichen Ausmaßes bestanden bei G3-Tumoren in
über 80% der untersuchten Fälle. Hagedorn postulierte, daß die Basalmembran im
Rahmen von Neoplasien nicht einem „Alles-oder-Nichts„-Gesetz unterliege, sondern daß
Defekte der Basalmembran durch eine unkoordinierte Synthese und Sekretion einzelner
Basalmembrankomponenten seitens der neoplastischen Zellen entstehe. Kollagen Typ VII
sei ein Faktor, der dieser unkoordinierten Synthese besonders unterliege, und so als früher
diagnostischer und eventuell prognostischer Indikator zu werten sei.
Nehrlich et al. beschrieb 1994 ähnliche Befunde wie Hagedorn. Zusätzlich stellte er fest,
daß dysplastische Epithelveränderungen und hyperplastische Epithelformationen des
Larynx auch fokale Unterbrechungen der Basalmembran aufweisen können, jedoch unter
Erhalt aller Basalmembrankomponenten in nicht betroffenen Arealen, vor allem von
Kollagen Typ VII (66).
25
1.5. Fragestellungen
Die
folgende
Arbeit
stellt
anatomisch
regelrechtes
Larynxgewebe
pathologisch
verändertem, niedriggradig dysplastischem Gewebe gegenüber. Es wird ein Vergleich
zwischen den Innenräumen physiologischer Kehlköpfe von Obduktionsfällen ohne
Erkrankungen
der
Kehlkopfinnenräume
und
pathologischem
Gewebe
aus
Operationspräparaten von Laryngektomien bei Kehlkopfkarzinomen unternommen. Der
Kehlkopfinnenraum wird in acht Regionen eingeteilt, um eine übersichtliche und
reproduzierbare Lokalisation der Befunde zu ermöglichen.
Dysplasien niedrigen Grades (I. und II. Grades) sind von besonderem Interesse, da sie als
frühe Karzinomvorstufen wesentlich günstigere Überlebensraten aufweisen als manifeste
Karzinome. In diesem frühen Entwicklungsstadium erfaßt, verspricht die Therapie recht
hohe 5-JÜLR. Vor allem im Larynx ist die Untersuchung von Dysplasien interessant, da in
diesem Organ eine eindeutige Dysplasie-Karzinom-Sequenz nachgewiesen wurde (12).
Die häufigste Lokalisation von Larynxneoplasien, die Plicae vocales, sind sehr einfach
mittels Laryngoskopie untersuchbar, was sich potentiell positiv auf Diagnose, Therapie und
Prognose auswirken kann.
Die zentralen Fragen der vorliegenden Arbeit sind: Sind in der Schleimhaut des
Kehlkopfinnenraumes subepitheliale Basalmembranen, durch immunhistochemische
Färbemethoden darstellbar? Verlaufen die Basalmembranen ohne Unterbrechungen im
gesamten longitudinalen Verlauf von Supraglottis zur Subglottis? Lassen sich in
physiologischem
und
dysplastisch
verändertem
Gewebe
lückenhafte
Befunde
demonstrieren, wie sie zum Beispiel typischerweise mit neoplastischen Geweben
assoziiert werden?
Das Vorkommen und die Verteilung immunhistochemisch gefärbter extrazellulärer
Matrixkomponenten wird subepithelial, um Gefäße und Drüsen, in Muskelgewebe und im
Stroma betrachtet. Als Antigene werden die Kollagene Typ I, III und IV, Laminin und
Fibronektin herangezogen. Es gilt, die Präparate auf das Vorkommen und die Verteilung
der oben aufgeführten Matrixkomponenten zu untersuchen und ggf. mögliche Unterschiede
zwischen physiologischem und dysplastisch verändertem Gewebe aufzudecken.
26
Die histologische Anatomie regelrechten und pathologischen Gewebes soll unter
Betrachtung von Epithelverteilung, Vorkommen und Verteilung seromuköser Drüsen,
follikel-ähnlicher Strukturen und echter Follikel in der Mukosa und PAS-positiver,
lichtmikroskopisch
erkennbarer,
nicht-immmunhistochemisch
gefärbter
Basalmembranstrukturen untersucht werden.
Ferner soll eine Untersuchung der topographischen Verteilung von entzündlichen Infiltraten
und von Dysplasien unter- bzw. innerhalb der Mukosa des Larynxinnenraumes erfolgen,
um eventuelle Unterschiede zwischen den beiden Kollektiven aufzudecken. Es werden
ausschließlich die relativ differenzierten Dysplasien I. und II. Grades untersucht.
Untersuchungen zufolge sollen diese ein ähnliches Verhalten der subepithelialen
Basalmembran aufweisen wie physiologisches Gewebe. In der abschließenden
Betrachtung der Verteilung der einzelnen untersuchten extrazellulären Matrixkomponenten
bei entzündlichen Infiltraten und Dysplasien I. und II. Grades wird deshalb auch der Frage
nachgegangen, ob es Unterschiede zwischen physiologischen und pathologischen
Geweben, also Obduktions- und Operationsfällen, gibt, oder ob sich die Basalmembran in
beiden Kollektiven tatsächlich ähnlich verhält.
27
2. Material und Methoden
2.1. Material und Patientendaten
2.1.1. Material
Das Untersuchungskollektiv umfaßte Kehlkopfresektate von 12 Individuen Es wurden
insgesamt 31 Präparaten untersucht (16 Operationspräparate, 15 Obduktionspräparate).
Die Operationsresektate („E-Fälle„) stammten aus der HNO-Universitätsklinik am St.
Elisabeth-Hospital,
Kehlkopfkarzinomen,
Bochum.
zwei
Es
handelte
ausgedehnte
sich
hierbei
Karzinome
des
um
Befunde
von
Kehlkopfaußenraumes
(Hypopharynx), wovon ein Karzinom den Kehlkopfinnenraum infiltrierte, und 4 Karzinome
des Kehlkopfinnenraumes. Es lagen ausschließlich Plattenepithelkarzinome vor. Angaben
zur pTNM-Stadieneinteilung, fokaler Ausdehnung und genauerer histologischer Befundung
sind der Tabelle 1 (S.30) zu entnehmen.
Die
Obduktionspräparate
(„S-Fälle„)
stellten
solche
dar,
die
in
den
Berufsgenossenschaftlichen Universitätskliniken Bergmannsheil obduziert wurden. In 14
Fällen konnte eine Erkrankung des Kehlkopfes, insbesondere eine Kehlkopfneoplasie,
ausgeschlossen werden. In einem Fall (S 315/96) wurde ein fokal fortgeschrittenes
Hypopharynxkarzinom, welches den Kehlkopfinnenraum nicht infiltrierte, als Hauptleiden
gesichert. Weitere Angaben zu den Hauptleiden und Todesursachen der obduzierten
Patienten sind der Tabelle 1 (S.30) zu entnehmen.
Operationspräparate mit sicher pathologischen Kehlkopfinnenraumbefunden wurden
Obduktionspräparaten als nicht-pathologisches Vergleichskollektiv (bezogen auf den
Kehlkopfinnenraum) wie unter Punkt 1.5 der Einleitung dargestellt gegenübergestellt. In
den Operationspräparaten wurden solche Regionen (mit einer Ausnahme - E 30643/93-6)
untersucht, die sowohl makroskopisch als auch mikroskopisch keine Karzinomanteile
darboten. Schwerpunktmäßig wurden ausschließlich Schleimhautareale mit regelrechten
Epithelabschnitten und Schleimhautdysplasien I. und II. Grades untersucht.
28
2.1.2. Patientendaten
Das Kollektiv bestand aus 9 Männern und 3 Frauen. Das Durchschnittsalter der operierten
Patienten betrug 52.5 Jahre (Spanne: 38 bis 60 Jahre), das der verstorbenen 61.67 Jahre
(Spanne: 41 bis 73 Jahre). Das Durchschnittsalter aller Fälle betrug 56.83 Jahre.
Als Todesursachen wurden autoptisch eine kardiorespiratorische Insuffizienz (n=2),
fulminante Lungenarterienembolie (n=1), protrahiertes Leberversagen bei Metastasenleber
(n=1), protrahiertes Herz- und Kreislaufversagen bei Tumorkachexie (n=1) und
kardiogener Schock bei frischer Koronarthrombose (n=1) gesichert. Angaben über die
Todesursache (TU) der Patienten zu Lebzeiten sind in Tabelle 1 (S. 30) aufgeführt.
2.2. Materialgewinnung, Präparation und Färbungen
Die im Rahmen der Obduktion entnommenen Kehlkopfresektate wurden in dorsaler
Richtung längsgespalten. Es wurde ein distaler Schnitt horizontal zur Trachea geführt,
parallel zum Verlauf der Trachealknorpel am Unterrand der Cartilago cricoidea. Ein
proximaler horizontaler Schnitt wurde am Kehlkopfeingang gemacht, unter Mitnahme der
Epiglottis. Hiernach wurde der Kehlkopf vorsichtig aus dem Gewebebett des bereits aus
dem Körper entfernten Halspacketes herauspräpariert. Aus jeder Kehlkopfinnenraumhälfte
wurde mindestens ein Längsstreifen exzidiert, so daß aus dem linken und rechten
Kehlkopfinnenraum, von einer Linie getrennt, die von der Epiglottismitte durch die
Commissura plicae vocales anterior lief, je eine identische Gewebeprobe vorlag. Zur
Fixation wurden die Kehlkopfpräparate in 10%iger Formalinlösung fixiert.
Zur möglichst übersichtlichen Analyse des Kehlkopfinnenraumes sowie einfacher
Handhabung und guter Vergleichbarkeit der Ergebnisse wurde der Kehlkopfinnenraum in
longitudinal-frontaler Schnittführung in acht Regionen unterteilt (vgl. Abb. 1-S. 31), von
kranial nach kaudal in:
29
1.) Supraglottis : von der laryngealen Epiglottisfläche zur Plica vestibularis
2.) Übergangszone 1 (U1) : eigentliche Plica vestibularis, am Übergang von der
Supraglottis zur Glottis
3.) Glottis : Eingang des Ventriculus laryngis, sowohl kranialer (supraglottischer) als
auch kaudaler (subglottischer) Anteil
4.) Ventriculus laryngis (Sinus Morgagni): tiefe Ventriculus-Anteile (larynxlumen-fern)
5.) Übergangszone 2 (U2): Übergang vom Ventriculus laryngis zur Plica vocalis
6.) Plica vocalis
7.) Übergangszone 3 (U3): Übergang von der Plica vocalis zur Subglottis
8.) Subglottis : bis zur Trachea reichend
Zur übersichtlicheren Bearbeitung zwecks Untersuchung der Drüsenverteilung wurde der
Kehlkopfinnenraum nicht in acht, sondern lediglich in drei Regionen unterteilt: Supraglottis,
entsprechend Regionen 1 und 2 der sonst üblichen Einteilung, Glottisregion, entsprechend
den Regionen 3 bis 6, und Subglottis, analog den Regionen 7 und 8.
Die Präparate wurden in Paraffin eingebettet. Die Schnitte wurden routinemäßig mit der
Perjodsäure-Schiff-Reaktion
(PAS)-
Färbung,
v.a.
zur
Beurteilung
von
Mukopolysaccharidstrukturen, Elastica-van Gieson (EvG)- Färbung zum Nachweis von
Elastin- und Kollagenfasern und Hämatoxylin-Eosin (HE)- Färbung, welche ebenfalls
Kollagenfasern zur Darstellung bringt, gefärbt
30
Tabelle 1 : Patientendaten zu den untersuchten Präparaten. „E-Fälle„ sind Operationsresektate von
Fällen von Kehlkopfkarzinom, klassifiziert nach der pTNM-Stadieneinteilung, „S-Fälle„ sind
Obduktionspräparate.
CA: Karzinom, TU: Todesursache, diff: differenziert
E-/S-Nr.
E 3423/93
¬
23.11.44
E 14375
/93
U
Obduktion
Geschlecht
Alter
m
51
22.03.57
m
38
E 30643
/93
03.03.37
m
58
E 17057
/95
06.11.39
m
56
E 22425
/95
17.08.35
m
60
E 25648
31.03.43
/95
Mittelwert
m/w
S 162/95
13.10.25
m
52
18.05.95
S 246/95
10.08.23
S 257/95
52.5
19.05.95
6/0
w
69
08.08.95
09.08.95
w
71
11.01.38
16.08.95
17.08.95
m
57
S 293/95
27.07.39
22.09.95
25.09.95
m
56
S 296/95
09.01.22
28.09.95
29.09.95
w
73
S 315/95
24.07.45
06.11.96
07.11.96
m
41
Mittelwert
m/w
61.167
3/3
Gesamt
Mittelwert
m/w
Diagnose
regressiv
verändertes
Plattenepithel-CA
mittelgradig
differenzIertes,partiell
verhornendes
Plattenepithel-CA des
Hypopharynx
heteromorphes zur
Verhornung neigendes Plattenepithel-CA mit entzündlicher Begleitreaktion
oberflächl. exulcerierendes., mittelgradig
diff.
partiell
verhornendes
Plattenepithel-CA d.
Kehlkopfes d. infraglottischen Region.
3x 3.5cm gr., oberfl.
ulzer., bis mittelgrad.
diff. Hypopharyx-CA
partiell verhornendes
Plattenepithel-CA
56.83
9/3
TU-fulminante
Lungenarterienembolie
TU-kardiorespirator.
Insuffizienz
TU-protahiertes Leberversagen bei ausgeprägter Metastasenleber
TUprotahiertes
Herz/Kreilaufversagen bei
Tumorkachexie
TU-kardiogener
Schock bei frischer
Koronarthrombose
TU-kardiorespiratorische Insuffizienz
pTNM
pT2 GII
pN2
pT3 pN0
pT3 GIII
pN2c
pT4 GII
pN0
pT3 GII
pN0
pT3 GII
pN0
31
Abbildung 1 :
Schematische Darstellung der in dieser Untersuchung benutzen Unterteilung des
Kehlkopfinnenraumes in 8 Regionen im Frontalschnitt (Blick von dorsal).
1 = Supraglottis
2 = Übergangszone 1
5 = Übergangszone 2
6 = Plica vocalis
3 = Vestibularis laryngis
7 = Übergangszone 3
4 = Glottis
8 = Subglottis
32
2.3. Immunhistochemische Färbungen (APAAP)
Die immunhistochemische Darstellung der extrazellulären Matrixfaktoren Kollagen Typ I, III
und IV, Laminin und Fibronektin erfolgte mittels der APAAP-Methode:
1.) 3-4 µm dicke, formalinfixierte und in Paraffin eingebettete Schnittpräparate wurden auf
einem mit einem wasserlöslichen Silankleber beschichteten Objektträger aufgezogen.
2.) Die Präparate wurden über Nacht bei 37ºC getrocknet.
3.) Die Schnittpräparate wurden dann in Xylol entparaffiniert und in einer absteigenden
Alkoholreihe rehydriert, anschließend in Tris-Puffer (pH 7,6) gespült.
4.) Die Schnittpräparate wurden in Citratpuffer (pH 6,0) für viermal 5 Minuten in der
Mikrowelle bei 600 Watt vorbehandelt.
5.) Die Primärantikörper wurden in den jeweiligen Gebrauchsverdünnungen (verdünnt in
Diluent; Firma Dako, Hamburg) aufgetragen, anschließend über Nacht bei 4ºC inkubiert
und in Tris-Puffer gespült.
6.) Polyklonale Antikörper (Kollagen I, Laminin, Fibronektin) wurden „mausifiziert„, d.h. MAR
(mouse-anti-rabbit)- Serum (Firma Dako, Hamburg; 1:150 in Diluent verdünnt) für 30
Minuten bei Raumtemperatur aufgegeben. Bei monoklonalen Antikörpern (Kollagen Typ III,
Kollagen Typ IV) entfiel dieser Schritt.
7.) Die Schnittpräparate wurden in Tris-Puffer gespült, anschließend wurde RAM (rabbitanti-mouse)- Serum (Firma Dako, Hamburg; 1:30 in Diluent verdünnt) für 35 Minuten bei
Raumtemperatur aufgegeben.
8.) APAAP-Komplex (Firma Dako, Hamburg; 1:75 in Tris-Puffer verdünnt) wurde für 45
Minuten bei Raumtemperatur aufgegeben. Zur Verstärkung der Reaktion wurden nach
Spülung mit Tris-Puffer wiederholt RAM-Serum und APAAP-Komplex für jeweils 10
Minuten bei Raumtemperatur aufgegeben.
9.) Nach Spülung mit Tris-Puffer wurde der Neufuchsin-Farbkomplex (pH 8,7-9,2; Firma
Chromagesellschaft Schmidt GmbH, Köngen/N.) aufgetragen. Die endogene alkalische
Phosphatase wurde mit Levamisol (Firma Sigma, Deisenhofen) geblockt.
10.) Die Schrittpräparate wurden für maximal 25 Minuten bei Raumtemperatur auf dem
Schüttler inkubiert.
11.) Die Schnittpräparate wurden mit Aquatex (Firma Merck, Darmstadt) eingedeckt.
33
3. Ergebnisse
3.1. Kehlkopfanatomie und - histologie
3.1.1. Epithelverteilung
Nicht-verhornendes Plattenepithel wurde in der kumulativen Betrachtung von Operationsund Obduktionspräparaten des gesamten Kehlkopfinnenraumes in 39,19% der Fälle
gesehen, in 93,54% auf den Plicae vocales als Region höchster mechanischer
Beanspruchung und 12,9% im relativ geschützten Ventriculus laryngis.
Flimmerepithel war in der gemeinsamen Betrachtung in 47,17% mikroskopisch
nachweisbar, vor allem in der isolierten Glottis (87,09%) und dem Ventriculus laryngis
(87,09%), in 0% auf den Plicae vocales (Tabelle 2-S. 35).
In der separaten Betrachtung wiesen Operationspräparate insgesamt einen höheren
prozentualen
Anteil
an
nicht-verhornendem
Plattenepithel
im
gesamten
Kehlkopfinnenraum (54,68%) auf, besonders ausgeprägt in der Supraglottis (93,75%).
Auch der Ventriculus laryngis wies in 25% der Fälle einen höheren Anteil nichtverhornenden Plattenepithels auf im Vergleich zur kumulativen Untersuchung.
Flimmerepithel zeigte sich in 27,34% aller untersuchten Regionen, in Glottis und
Ventriculus laryngis in 75%, in der Supraglottis lediglich in 18,75% der Fälle (Tabelle 3-S.
35).
Die Untersuchung der Epithelverteilung in Obduktionspräparaten ergab ein Vorkommen
nicht-verhornenden Plattenepithels im gesamten Kehlkopfinnenraum in 22,5%, mit einem
Anteil von 93,33% auf den Plicae vocales (einem Präparat fehlte präparationsbedingt die
Plica). Die Glottis und Subglottis zeigten in 6,67% der untersuchten Präparate ein nichtverhornendes Plattenepithel, während der Ventriculus laryngis frei von Plattenepithel war
(0%).
Flimmerepithel war in 71,7% der Regionen vorhanden, gänzlich fehlend auf den Plicae
vocales (0%), in circa 50% in den Übergangszonen II und III; alle anderen Regionen
zeigten in mindestens 85% der Fälle Flimmerepithel, Glottis und Ventriculus laryngis sogar
in 100% (Tabelle 4-S. 37).
34
3.1.2. Drüsen
In der gemeinsamen Betrachtung von Operations- und Obduktionspräparaten zeigte sich
die größte Dichte seromuköser Drüsen in der Supraglottis mit einem Anteil von 65% aller
Drüsen, gefolgt von der Subglottis mit 21% und der Glottis mit 14% (Tabelle 5-S.37). In
der gesonderten Betrachtung operativer und autoptisch entnommener Resektate konnten
fast identische Ergebnisse erhoben werden (Tabellen 6 bzw. 7-S. 39).
3.1.3. Follikel und follikel-ähnliche Strukturen
In allen Kehlkopfpräparaten zusammen wurden 21 follikel-ähnliche Strukturen gefunden,
15 im Ventriculus laryngis und 6 in der Übergangszone 2, alle mit Ausnahme von 5 in
Operationsfällen. Ferner waren 9 Lymphfollikel vorhanden, alle in Operationspräparaten, 8
im Ventriculus laryngis, 1 Follikel in der Supraglottis (Tabelle 8-S. 41 / Abb. 41.4-S. 86).
3.1.4. Lichtmikroskopisch nachweisbare Basalmembranen
In der gemeinsamen Betrachtung von Operations- und Obduktionspräparaten konnte nur
in der Subglottis in über 50% der Fälle (54,83%) zumindest streckenweise subepithelial
eine
PAS-positive,
lineare,
unterschiedlich
kontinuierliche
Basalmembranzone
demonstriert werden. In der Plica vocalis konnte eine Basalmembran in 41,93% belegt
werden; in der Übergangszone 1 nur in 16.12% (Tabelle 9-S.41).
Die getrennte Untersuchung von Operations- und Obduktionspräparaten ergab, daß die
Basalmembran
konventionell-lichtmikroskopisch
in
der
PAS-Färbung
in
den
Operationspräparaten über alle Regionen hinweg insgesamt weniger häufig nachzuweisen
war.
In
der
Subglottis
konnte
in
43,75%
bzw.
66,67%
(Operations-
bzw.
Obduktionspräparate); in der Supraglottis in jeweils 25% bzw. 46,67% der untersuchten
Präparate, unter der Plica vocalis in 25% bzw. 53,33% eine Basalmembran nachgewiesen
werden. Niedrigste Werte ergaben sich in der Übergangszone 1 mit 6,25% bzw. 26,67%
(Tabellen 10 und 11-S. 43).
35
Tabelle 2 : Epithelverteilung im Larynxinnenraum
(Operations- / Obduktionspräparate)
Op-/Obd
Fälle
Supraglottis
Übergangszone 1
Glottis
Ventriculus
laryngis
Übergangszone 2
Stimmlippe
Übergangszone 3
Subglottis
Mittelwert
nvP
Ausschließl.
21/31
(67,74%)
6/31
(19,35%)
6/31
(19,35%)
4/31
(12,9%)
6/31
(19,35%)
29/31
(93,54%)
15/31
(48,38%)
10/31
(32,25%)
12/31
(39,19%)
12/31
(38,7%)
5/31
(16,12%)
3/31
(9,67%)
3/31
(9,67%)
5/31
(16,12%)
29/31
(93,54%)
13/31
(41,93%)
8/31
(25,8%)
10/31
(31,44%)
F
ausschließl.
17/31
(54,83%)
14/31
(45,16%)
27/31
(87,09%)
27/31
(87,09%)
6/31
(19,35%)
0/31
(0%)
7/31
(22,58%)
19/31
(61,29%)
15/31
(47,17%)
10/31
(32,25%)
14/31
(45,16%)
24/31
(77,41%)
26/31
(83,87%)
6/31
(19,35%)
0/31
(0%)
7/31
(22,58%)
17/31
(54,83%)
13/31
(41,93%)
Tabelle 3 : Epithelverteilung im Larynxinnenraum
(Operationspräparate)
Op-Fälle
Supraglottis
Übergangszone 1
Glottis
Ventriculus
laryngis
Übergangszone 2
Stimmlippe
Übergangszone 3
Subglottis
Mittelwert
nvP
Ausschließl.
15/16
11/16
(93,75%)
(68,75%)
5/16
4/16
(31,25%)
(25%)
5/16
3/16
(31,25%)
(18,75%)
4/16
3/16
(25%)
(18,75%)
5/16
4/16
(31,25%)
(25%)
14/16
14/16
(87,5%)
(87,5%)
12/16
12/16
(75%)
(75%)
10/16
8/16
(62,5%)
(50%)
9/16
7/16
(54,68%)
(46,1%)
F
3/16
(18,75%)
1/16
(6,25%)
12/16
(75%)
12/16
(75%)
1/16
(6,25%)
0/16
(0%)
1/16
(6,25%)
5/16
(31,25%)
4,3/16
(27,34%)
ausschließl.
0/16
(0%)
1/16
(6,25%)
10/16
(62,5%)
11/16
(68,75%)
1/16
(6,25%)
0/16
(0%)
1/16
(6,25%)
3/16
(18,75%)
3,4/16
(21,1%)
36
100
90
80
Prozent
70
nicht-verhornendes Plattenepithel
60
ausschließlich
50
Flimmerepithel
40
ausschließlich
30
20
10
0
ttis
e1
glo
zon
pra
ngs
Su
a
g
er
Üb
ttis
ert
ttis
e2
e3
gis
ppe
Glo
telw
bglo
mli
zon
zon
ryn
Su
Mit
tim
ngs
ngs
s la
S
a
a
lu
g
g
u
er
er
ntric
Üb
Üb
Ve
Abbildung 2 : Epithelverteilung im Larynxinnenraum
(Operations- und Obduktionsfälle)
100
90
80
Prozent
70
nicht-verhornendes Plattenepithel
60
ausschließlich
50
Flimmerepithel
40
ausschließlich
30
20
10
0
1
ttis
ne
glo
szo
pra
u
S
ang
g
r
e
Üb
rt
is
2
3
ttis
ppe
lott
lwe
ne
ne
ngis
Glo
mli
itte
ubg
szo
szo
lary
im
g
g
S
M
t
n
n
s
S
a
a
ulu
erg
erg
ntric
Üb
Üb
Ve
Abbildung 3 : Epithelverteilung im Larynxinnenraum
(Operationsfälle)
37
Tabelle 4 : Epithelverteilung im Larynxinnenraum
(Obduktionspräparate)
Obd-Fälle
Supraglottis
Übergangszone 1
Glottis
Ventriculus
laryngis
Übergangszone 2
Stimmlippe
Übergangszone 3
Subglottis
Mittelwert
nvP
Ausschließl.
6/15
(40%)
1/15
(6,67%)
1/15
(6,67%)
0/15
(0%)
2/15
(13,33%)
14/15
(93,33%)
2/15
(13,33%)
1/15
(6,67%)
3,4/15
(22,5%)
F
1/15
(6,67%)
1/15
(6,67%)
0/15
(0%)
0/15
(0%)
2/15
(13,33%)
14/15
(93,33%)
1/15
(6,67%)
1/15
(6,67%)
2,5/15
(16,7%)
ausschließl.
14/15
(93,33%)
13/15
(86,67%)
15/15
(100%)
15/15
(100%)
7/15
(46,67%)
0/15
(0%)
8/15
(53,33%)
14/15
(93,33%)
10/15
(71,7%)
9/15
(60%)
13/15
(86,67%)
14/15
(93,33%)
15/15
(100%)
4/15
(26,67%)
0/15
(0%)
8/15
(53,33%)
14/15
(93,33%)
9,6/15
(64,2%)
Tabelle 5 : Häufigkeit und Topographie seromuköser Drüsen im Larynxinnenraum
(Operations- / Obduktionsfälle)
Op-/Obd-Fälle
E3423/93-3E
E3423/93-3F
E14375/93-1B
E14375/93-1C
E30643/93-6
E30643/93-8
E30643/93-9
E30643/93-10
E30643/93-12
E17057/95-dist.
E17057/95
E22425/95-7S
E22425/95-7P
E22425/95-8S
E22425/95-8
E25648/95-6R
S162/95
S246/95 Sli
S246/95 Sre
S257/95 li
S257/95 re
S293/95 li1
S293/95 li2
S293/95 li3
S293/95 re
S296/95 li1
S296/95 li2
S296/95 re1
S296/95 re2
S315/96 li
S315/96 re
Summe
Prozent
Supraglottis
Glottis
Subglottis
Summe
43
30
47
34
36
32
42
42
38
30
20
36
30
69
76
29
42
15
28
18
20
64
35
60
55
30
35
20
28
30
32
8
11
8
10
2
7
4
5
11
5
3
12
9
4
8
15
10
4
9
4
6
10
0
22
13
10
11
7
10
7
8
25
11
13
23
0
23
3
30
11
4
4
2
8
10
41
0
12
6
6
4
9
20
25
20
10
6
9
6
10
8
14
76
52
68
67
38
62
49
77
60
39
27
50
47
83
125
44
64
25
43
26
35
94
60
102
78
46
55
33
48
45
45
1146
64,67%
253
14,27%
373
21,04%
1772
38
120
100
80
Prozent
nicht-verhornendes Plattenepithel
ausschließlich
60
Flimmerepithel
ausschließlich
40
20
0
1
ttis
ne
glo
szo
pra
u
S
ang
g
r
e
Üb
rt
is
2
3
ttis
ppe
lott
lwe
ne
ne
ngis
Glo
mli
itte
ubg
szo
szo
lary
im
g
g
S
M
t
n
n
s
S
a
a
ulu
erg
erg
ntric
Üb
Üb
Ve
Abbildung 4 : Epithelverteilung im Larynxinnenraum
(Obduktionsfälle)
10000
1772
1000
1146
373
log
253
Summe
100
Mittelwert
56,87
36,96
12,03
10
8,16
1
Supraglottis
Glottis
Subglottis
Summe
Abbildung 5 : Häufigkeiten seromuköser Drüsen im Larynxinnenraum
(Operations- und Obduktionsfälle)
39
Tabelle 6 : Häufigkeit und Topographie seromuköser Drüsen im Larynxinnenraum
(Operationsfälle)
Op-Fälle
E3423/93-3E
E3423/93-3F
E14375/93-1B
E14375/93-1C
E30643/93-6
E30643/93-8
E30643/93-9
E30643/93-10
E30643/93-12
E17057/95-dist.
E17057/95
E22425/95-7S
E22425/95-7P
E22425/95-8S
E22425/95-8
E25648/95-6R
Summe
Prozent
Supraglottis Glottis Subglottis Summe
43
8
25
76
30
11
11
52
47
8
13
68
34
10
23
67
36
2
0
38
32
7
23
62
42
4
3
49
42
5
30
77
38
11
11
60
30
5
4
39
20
3
4
27
36
12
2
50
30
9
8
47
69
4
10
83
76
8
41
125
29
15
0
44
634
122
208
964
65,76% 12,65%
21,57%
Tabelle 7 : Häufigkeit und Topographie seromuköser Drüsen im Larynxinnenraum
(Obduktionspräparate)
Obd-Fälle
S162/95
S246/95 li
S246/95 re
S257/95 li
S257/95 re
S293/95 li1
S293/95 li2
S293/95 li3
S293/95 re
S296/95 li1
S296/95 li2
S296/95 re1
S296/95 re2
S315/96 li
S315/96 re
Summe
Prozent
Supraglottis Glottis Subglottis
42
10
12
15
4
6
28
9
6
18
4
4
20
6
9
64
10
20
35
0
25
60
22
20
55
13
10
30
10
6
35
11
9
20
7
6
28
10
10
30
8
7
32
14
8
512
138
158
64,08% 17,27%
19,77%
Summe
64
25
43
26
35
94
60
102
78
46
55
33
48
45
45
799
40
1000
964
634
208
122
100
60,375
39,625
Summe
Mittelwert
13
10
7,625
1
Supraglottis
Glottis
Subglottis
Summe
Abbildung 6 : Häufigkeiten seromuköser Drüsen im Larynxinnenraum
(Operationsfälle)
1000
799
512
138
158
100
53,267
34,13
Mittelwert
19,75
10
Summe
9,2
1
Supraglottis
Glottis
Subglottis
Summe
Abbildung 7 : Häufigkeiten seromuköser Drüsen im Larynxinnenraum
(Obduktionsfälle)
41
Tabelle 8 : Häufigkeit und Topographie von Follikeln (F) und follikel-ähnlichen Strukturen (FA)im
Larynxinnenraum
(Operations- / Obduktionspräparate)
Op-/ObdFälle
Summe
(F)
Prozent.
Summe
(FA)
Prozent
Supraglottis
Übergang 1
Glottis
1
0
3
Ventric.
Laryngis
5
3,23%
0
0
0
6,45%
0
0%
0%
0%
Übergang 2
Plica
vocalis
Übergang 3
Subglottis
0
0
0
0
9,67%
15
0%
6
0%
0
0%
0
0%
0
22,58%
12,9%
0%
0%
0%
Tabelle 9 : Häufigkeit und Topographie lichtmikroskopisch nachweisbarer Basalmembranstrukturen
in der Mukosa des Larynxinnenraumes
(Operations- / Obduktionspräparate)
Op-/Obd-Fälle
E3423/93 3E
E3423/93 3F
E14375/93 1B
E14375/93 1C
E30643/93-6
E30643/93-8
E30643/93-9
E30643/93-10
E30643/93-12
E17057/95 d
E17057/95
E22425/95 7S
E22425/95 7P
E22425/95 8S
E22425/95 8
E25648/95 6R
S162/95
S246/95 li
S246/95 re
S257/95 li
S257/95 re
S293/95 li1
S293/95 li2
S293/95 li3
S293/95 re
S296/95 li1
S296/95 li2
S296/95 re1
S296/95 re2
S315/96 li
S315/96 re
Summe
Prozent
Suprglot.
1
0
0
0
1
0
0
1
0
0
0
0
0
0
1
0
1
1
0
0
0
1
0
0
1
1
1
0
1
0
0
11
35,48%
Überg. 1
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
1
0
0
1
0
0
0
0
0
0
0
1
1
0
1
0
0
5
16,12%
Glottis
0
0
0
0
0
0
1
1
0
0
0
0
0
0
1
0
0
1
1
0
0
0
0
0
0
1
1
1
1
0
0
9
29,03%
Ventr. lar.
0
0
0
0
0
0
1
1
1
0
0
0
0
0
1
0
0
0
1
0
0
0
0
1
0
1
1
1
1
0
0
10
32,25%
Überg. 2
0
0
0
0
0
0
0
0
1
0
0
0
0
1
1
0
0
0
0
0
1
0
0
1
0
1
1
0
1
0
0
8
25,80%
Plic.voc.
1
0
0
0
0
0
0
0
1
0
0
0
0
1
1
0
1
0
1
0
1
0
0
1
0
1
1
0
1
1
0
12
41,93%
Überg. 3
0
0
0
0
0
0
1
0
1
0
0
0
1
1
1
0
1
0
1
0
1
0
0
1
0
1
1
1
1
1
0
14
45,16%
Subglot.
0
0
0
0
1
0
1
1
1
0
0
0
1
1
1
0
1
0
1
0
1
0
0
1
1
1
1
1
1
1
0
17
54,83%
42
Subglottis
Übergangszone 3
Prozent positiv
Larynges positiv
Plica vocalis
Mittelwert
Summe
Übergangszone 2
follikel-ähnliche Strukturen
Prozent positiv
Larynges positiv
Ventriculus laryngis
Mittelwert
Summe
Glottis
Follikel
Übergangszone 1
Supraglottis
0
5
10
15
20
25
Abbildung 8 : Häufigkeiten von Follikeln und follikel-ähnlichen Strukturen im Larynxinnenraum
(Operations- und Obduktionsfälle)
60
54,83
50
45,16
41,93
40
35,48
35,08
32,25
30
Summe
29,03
Prozent positiv
25,8
20
17
16,12
10
11
9
10
12
14
10,75
8
5
0
1
ttis
ne
glo
szo
pra
g
u
n
S
a
erg
Üb
ttis
Glo
2
3
alis
gis
ne
ne
voc
ryn
szo
szo
a
a
g
g
l
c
n
n
a
a
Pli
lus
erg
erg
icu
Üb
Üb
ntr
Ve
s
otti
bgl
Su
ert
telw
Mit
Abbildung 9 : Häufigkeiten lichtmikroskopisch nachweisbarer
subepithelialer Basalmembranstrukturen im Larynxinnenraum
(Operations- und Obduktionsfälle)
43
Tabelle 10 : Häufigkeit und Topographie lichtmikroskopisch nachweisbarer Basalmembranstrukturen
in der Mukosa des Larynxinnenraumes (Operationspräparate)
Op-Fälle
E3423/93 3E
E3423/93 3F
E14375/93 1B
E14375/93 1C
E30643/93-6
E30643/93-8
E30643/93-9
E30643/93-10
E30643/93-12
E17057/95-d
E17057/95
E22425/95 7S
E22425/95 7P
E22425/95 8S
E22425/95 8
E25648/95 6R
Summe
Prozent
Suprglot. Überg. 1 Glottis Ventr.lar. Überg. 2 Plic. voc. Überg. 3 Subglot.
1
0
0
0
0
1
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
1
0
0
0
0
0
0
1
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
1
1
0
0
1
1
1
0
1
1
0
0
0
1
0
0
0
1
1
1
1
1
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
1
1
0
0
0
0
1
1
1
1
1
1
1
1
1
1
1
1
0
0
0
0
0
0
0
0
4
1
3
4
3
4
5
7
25%
6,25% 18,75%
25%
18,75%
25%
31,25%
43,75%
Tabelle 11 : Häufigkeit und Topographie lichtmikroskopisch nachweisbarer Basalmembranstrukturen
in der Mukosa des Larynxinnenraumes (Obduktionspräparate)
Obd-Fälle
S162/95
S246/95 li
S246/95 re
S257/95 li
S257/95 re
S293/95 li1
S293/95 li2
S293/95 li3
S293/95 re
S296/95 li1
S296/95 li2
S296/95 re1
S296/95 re2
S315/96 li
S315/96 re
Summe
Prozent
Suprglot. Überg. 1 Glottis Ventr.lar.
1
0
0
0
1
1
1
0
0
0
1
1
0
0
0
0
0
0
0
0
1
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
1
1
0
0
0
1
1
1
1
1
1
1
1
0
0
1
1
1
1
1
1
0
0
0
0
0
0
0
0
7
4
6
6
46,67%
26,67%
40%
40%
Überg. 2 Plic. voc. Überg. 3 Subglot.
0
1
1
1
0
0
0
0
0
1
1
1
0
0
0
0
1
1
1
1
0
0
0
0
0
0
0
0
1
1
1
1
0
0
0
1
1
1
1
1
1
1
1
1
0
0
1
1
1
1
1
1
0
1
1
1
0
0
0
0
5
8
9
10
33,33%
53,33%
60%
66,67%
44
50
45
43,75
40
35
31,25
30
25
25
25
20
Summe
25
18,75
24
Prozent positiv
18,75
15
10
5
7
6,25
4
4
3
3
4
5
3,875
1
0
ttis
Glo
1
ttis
ne
glo
szo
pra
u
S
ang
g
r
e
Üb
2
ne
ngis
szo
lary
ang
lus
g
u
r
e
ntric
Üb
Ve
3
lis
ne
oca
szo
av
ang
Plic
g
r
e
Üb
ttis
bglo
Su
ert
telw
Mit
Abbildung 10 : Häufigkeit und Topographie lichtmikroskopisch nachweisbarer
Basalmembranstrukturen in der Mukosa des Larynxinnenraumes
(Operationspräparate)
80
70
66,67
60
60
53,33
50
46,67
45,83
40
40
Summe
40
Prozent positiv
33,33
30
26,67
20
10
7
6
4
6
5
8
9
10
s
otti
bgl
Su
ert
telw
Mit
6,875
0
ttis
e1
glo
zon
pra
u
ngs
S
a
g
er
Üb
ttis
Glo
s
e2
ngi
zon
lary
ngs
us
a
l
g
u
c
er
ntri
Üb
Ve
alis
e3
voc
zon
a
c
i
ngs
a
Pl
g
er
Üb
Abbildung 11 : Häufigkeit und Topographie lichtmikroskopisch nachweisbarer
Basalmembranstrukturen in der Mukosa des Larynxinnenraumes
(Obduktionspräparate)
45
3.2. Basalmembranen
Es
wurde
das
Vorkommen
und
die
Verteilung
der
intrinsischen
Basalmembrankomponenten Kollagen Typ IV und Laminin, der interstitiellen Kollagene Typ
I und III und der extrinsischen Basalmembrankomponente Fibronektin untersucht. Die
Verteilung der einzelnen Komponenten wurde subepithelial, subendothelial, periazinär, im
Muskelgewebe und im Stroma untersucht.
3.2.1. Immunhistochemisch nachweisbare Häufigkeit und Topographie
extrazellulärer Basalmembrankomponenten unter dem Epithel der
Mukosa des Innenraumes des Larynx
Die Basalmembran wurde im Falle einer positiven Antigen-Antikörper-Reaktion als
kontinuierlich verlaufende Schicht gefärbt, die lückenlos direkt subepithelial der
Plasmazellmembran der basalen Epithelzellen anlag. Dickenunterschiede und andere
grobe Strukturvarianten (Verdopplungen etc.) wurden nur gelegentlich beobachtet und
werden nicht gesondert aufgeführt.
Sofern nicht anders angegeben, werden erst für die einzelnen Matrixkomponenten (in der
Reihenfolge Kollagen Typ IV, Laminin, Fibronektin, Kollagen Typ I und Kollagen Typ III) die
Mittelwerte über alle 8 Regionen angegeben sowie die Regionen mit den jeweils höchsten
bzw. niedrigsten Raten positiver Färbung hervorgehoben.
Anschließend werden die einzelnen Regionen bezüglich des Vorkommens extrazellulärer
Matrixkomponenten untersucht, mit Hervorhebung der Gesamtmittelwerte sowie der
höchsten bzw. niedrigsten Werte für positive Färbeaktionen der einzelnen Komponenten.
Die Region Glottis wurde in dieser Untersuchung als einzige geteilte Region des
Kehlkopfinnenraumes in kraniale und kaudale Glottis, also die Regionen vor bzw. nach
dem Ventriculus laryngis, unterteilt.
3.2.1.1. Kollektive Betrachtung von Operations- und Obduktionspräparaten
In der kollektiven Betrachtung von Operations- und Obduktionspräparaten ergab sich für
Kollagen Typ IV insgesamt der höchste Wert positiver Reaktionen, mit einem
46
durchschnittlichem Nachweis über alle 8 Regionen von 79,2% und einer Spanne
von
87,09% in Supraglottis und kaudaler Glottis und 70,96% in Übergangszonen 2 und 3.
Laminin erreichte einen Mittelwert über alle 8 Regionen von 48,38%, in der Supraglottis
64,51%, in den Übergangszonen 1 und 2 35,48%.
Für Fibronektin ergab sich ein Mittelwert von 64,87%, im Bereich des Ventriculus laryngis
(Übergangszone 1, Glottis und Ventriculus laryngis) und Subglottis 67,74%, die
Übergangszone 2 demonstrierte mit 58,06% die geringste Färbehäufigkeit.
Das interstitielle Kollagen Typ I erwies einen Mittelwert von 66,3%, 70,96% in kranialer
Glottis, Plica vocalis und Subglottis, die Übergangszone 1 zeigte mit 58,06% den tiefsten
Wert.
Kollagen Typ III war in allen Regionen subepithelial in der Basalmembran nachweisbar,
mit einem Mittelwert von 7,16%, 19,35% in Supraglottis und 3,22% in Glottis, Ventriculus
laryngis und Übergangszone 2.
Bezüglich der Verteilung aller Komponenten in den einzelnen Regionen zeigte die
Supraglottis den höchsten Wert von 59,99% (87,09% für Kollagen Typ IV, 19,35% für
Kollagen III). Für die Übergangszone 2 ergab sich mit 46,45% (Kollagen Typ IV-70,96%,
Kollagen Typ III-6,45%) der geringste Wert. Alle Komponenten ergaben über alle 8
Regionen verteilt einen Wert positiver Färbereaktionen von 53,18% (Tabelle 12-S. 51).
3.2.1.2. Operationspräparate
Kollagen Typ IV demonstrierte ähnlich der kollektiven Betrachtung auch hier über alle
Regionen verteilt die höchste durchschnittliche Rate positiver Reaktionen mit 70,14%, mit
Höchstwerten in Supraglottis, Übergangszone 1 und kaudaler Glottis (81,25%),
Tiefstwerten in Übergangszonen 2 und 3 mit 56,25%.
Für Laminin ergab sich eine durchschnittliche Positivitätsrate von 58,33% (Supraglottis75%, Übergangszone 1-37,5%).
Fibronektin und Kollagen Typ I zeigten geringere durchschnittliche Positivitätsraten
verglichen
zur
Kollektivbetrachtung
(61,11% respektive 52,78%), mit jeweiligen
Höchstwerten in Supraglottis (68,75%) und Plica vocalis (62,5%), Tiefstwerten in
47
Übergangszonen 2 und 3 und Plica vocalis (56,25%) bzw. Übergangszone 1 (37,5%).
Kollagen Typ III war mit durchschnittlich 13,89% insgesamt stärker vertreten als in der
kollektiven Untersuchung, mit höchsten bzw. niedrigsten Werten von 37,5% bzw. 6,25% in
Supraglottis bzw. Glottis, Ventriculus laryngis und Übergangszone 3.
Bezüglich der Verteilung aller Kollagentypen waren in der die Supraglottis in 62,5%
(Kollagen Typ IV-81,25%, Kollagen Typ III-37,5%), in der Übergangszone 3 nur in 43,75%
(Kollagen Typ IV-56,25%, Kollagen Typ III-6,25%) Kollagene färberisch darstellbar (Tabelle
13-S. 51 / Abb. 38.1 und 38.2-S.83, Abb. 39.2 und 39.4-S. 84, Abb. 40.2 und 40.4-S. 85,
Abb. 41.1 und 41.2- S.86).
3.2.1.3. Obduktionspräparate
Über alle Regionen verteilt zeigte Kollagen Typ IV einen positiven Befund von 88,14%,
93,33% in Supraglottis, kaudaler Glottis, Ventriculus laryngis und Subglottis und 80% in
Übergangszonen 1 und 3.
Laminin wies in 37,77% einen positiven Befund im Untersuchungsmaterial auf, in der
Supraglottis, Glottis und im Ventriculus laryngis in 53,33%, in der Übergangszone 2 und
Plica vocalis nur in 13,33%.
Fibronektin demonstrierte einen positiven Befund in Höhe von 68,88% im gesamten
Kehlkopfinnenraum (73,33% in Übergangszone 1, Glottis, Ventriculus laryngis und
Subglottis, 60% in Supraglottis und Plica vocalis).
Kollagen Typ I ergab in insgesamt 80,74% der Fälle positive Reaktionen über allen
Regionen (höchste Werte von 86,67% in kranialer Glottis, Übergangszone 3 und
Subglottis, niedrigster Wert von 66,67% in der Übergangszone 2).
Kollagen Typ III war in keinem der untersuchten Obduktionsfälle subepithelial gefärbt.
Am häufigsten zeigten kraniale und kaudale Glottis und Ventriculus laryngis positive
Färbereaktionen, gemittelt auf alle Komponenten von 60% (Kollagen Typ IV respektive
86,67%, 93,33% und 93,33%, Kollagen Typ III 0%). Die niedrigste Gesamtfärbungsrate
ergab sich für die Übergangszone 2 mit 45,33% (Kollagen Typ IV-86,67%, Kollagen Typ III0%) (Tabelle 14-S. 53 / Abb. 38.3 und 38.4-S.83, Abb. 39.1 und 39.3-S.84, Abb. 40.1 und
40.3-S.85)
48
3.2.2. Immunhistochemisch nachweisbare Häufigkeit und Topographie
extrazellulärer Matrixkomponenten und Basalmembranstrukturen in anderen
Strukturen (Gefäße, Drüsen, Muskelgewebe, Stroma)
In der Betrachtung der Verteilung von extrazellulären Matrixkomponenten in Gefäßwänden,
Drüsenazini, Muskelgewebe und Stroma wurde nur die gemeinsame Betrachtung
vorgenommen.
3.2.2.1. Gefäße
Für Gefäße konnte für Kollagen Typ IV und Fibronektin über alle Regionen verteilt eine
Färbung in 100% der Fälle demonstriert werden. Es wurde die subendotheliale
Basalmembran der Gefäße kontinuierlich bandförmig gefärbt. Laminin und Kollagen Typ I
zeigten mit jeweils 72,97% und 73,38% positiven Befunden einander ähnliche
Verteilungsmuster
positiver
Reaktionen,
mit
häufigeren
positiven
Reaktionen
in
Supraglottis, Übergangszonen 1 und Subglottis, und geringgradig niedrigeren Werten in
Glottis, Ventriculus laryngis und Plica vocalis.
Kollagen Typ III war in 3,22% positiv reaktiv, ausschließlich in Supraglottis und
Übergangszone 1 (9,67%) und der Glottis (6,45%).
Supraglottis und Übergangszone 1 demonstrierten mit je 72,89% Höchstwerte für positive
Färbung aller extrazellulären Matrixkomponenten. Der Abschnitt von Ventriculus laryngis
bis einschließlich Übergangszone 3 stellte mit 68,34% die niedrigsten Werte dar (Tabelle
15-S. 55 / s.a. sämtliche Abbildungen S.83-86).
3.2.2.2. Drüsen
In der Untersuchung der Drüsen wurden positive peri- und intraazinäre Reaktionen
gewertet. Übergangszonen 2 und 3 sowie die Plica vocalis wurden nicht mit
eingeschlossen, da diese Regionen regelmäßig keine Drüsenstrukturen aufwiesen.
Die Azinusstrukturen zeigten insgesamt niedrige Raten positiver Färbereaktionen.
Kollagen Typ IV konnte in 61,28% dargestellt werden, mit höchsten Werten in der
Supraglottis (74,19%), niedrigsten Werten im Ventriculus laryngis mit 51,61%, Kollagen
Typ I in 54,19% (64,51% in Supraglottis, 45,16% in Glottis und Ventriculus laryngis),
Kollagen Typ III in 41,28% (54,83% in Supraglottis, 29,03% in Glottis und Ventriculus
49
laryngis). Fibronektin zeigte in 39,9% und Laminin in 23,86% positive Färbereaktionen,
jeweils insgesamt mit ähnlicher Verteilung im gesamten Kehlkopf.
Extrazelluläre Matrixkomponenten waren durchschnittlich am ausgeprägtesten in der
Supraglottis gefärbt, in 52,89% der Fälle (Kollagen Typ IV-74,19%; Kollagen Typ I-64,51%;
Kollagen Typ III-54,83%; Fibronektin-45,16%; Laminin-25,8%). Im Ventriculus laryngis
waren extrazelluläre Matrixkomponenten mit einem Mittelwert von 37,41% am geringsten
vertreten (Kollagen Typ IV-51,61%, Laminin-22,58%) (Tabelle 16-S. 55) / Abb. 41.3-S.86).
3.2.2.3. Muskelgewebe
Im Muskelgewebe wiesen sich die Kollagene als die hauptsächlichen positiv gefärbten
Komponenten der extrazellulären Matrix aus. Es wurde keine Unterscheidung einzelner
spezifischer Muskeln oder Muskelgruppen vorgenommen.
Kollagen Typ IV stellte sich in 79,43% der untersuchten Fälle im gesamten
Kehlkopfinnenraum positiv dar. Auf der Höhe von Glottis und Ventriculus laryngis war
Kollagen Typ IV jeweils in 74,19% der Präparate positiv. Alle anderen Regionen zeichneten
sich durch Positivitätsraten von über 80% aus.
Kollagen Typ I wies in 74,18% der Fälle einen positiven Befund auf, 83,87% in der
Übergangszone 3, 64,51% in Glottis und Ventriculus laryngis.
Kollagen Typ III war insgesamt in 59,26% der Präparate gefärbt. Die Spannweite der
positiven Befunde der einzelnen Regionen bewegte sich zwischen 54,83% und 64,51%.
Laminin zeigte in allen Regionen eine positive Färbungsrate von 35,48%, mit Ausnahme
von Übergangszone 3 und Subglottis, welche mit jeweils 41,93% die Gesamtpositivität auf
37,09% brachte.
Fibronektin war mit positiven Reaktionen in 26,2% im Muskelgewebe am geringsten
prävalent. Supraglottis und Übergangszone 1 wiesen mit 35,48% die höchsten Werte aus,
die Subglottis war in 25,8% positiv gefärbt; alle anderen Regionen waren mit 22,58%
uniform.
In der Untersuchung der einzelnen Regionen in Bezug auf positive Färbereaktionen aller
extrazellulären Matrixkomponenten waren in der Subglottis in 59,35% extrazelluläre
Matrixkomponenten nachweisbar, im Ventriculus laryngis in 50,32% (Tabelle 17-S. 55).
50
3.2.2.4. Stroma
Es wurde das Färbeverhalten des Stromabindegewebes untersucht, welches sich von
subepithelial zwischen Drüsenazini, um Gefäße und zwischen Muskelfasern ausbreitet.
Sowohl Laminin als auch Kollagen Typ IV waren komplett über den gesamten
Kehlkopfinnenraum negativ.
Die Kollagene Typ III und I wiesen in 96,77% bzw. 93,54% positive Reaktionen um
Drüsenazini, Gefäße und Muskelfasern auf. Fibronektin zeigte in 62,9% der Fälle einen
positiven Befund, mit Höchstwerten in der Plica vocalis und Übergangszone 3 von 67,74%.
Der Bereich der Glottis und des Ventriculus laryngis präsentierte mit 49,67% die tiefsten
Werte für positive Antigen-Antikörper-Reaktionen; die Werte der anderen Regionen
schwankten zwischen 50,96% und 52,25% (Tabelle 18-S. 55).
51
Tabelle 12 : Häufigkeit und Topographie extrazellulärer Matrixkomponenten
in der Basalmembran der Mukosa des Larynxinnenraumes
(Operations- / Obduktionspräparate)
Basalmembrn
Laminin
Kollagen
IV
Fibronektin
Kollagen
I
Kollagen
III
Mittelwert 1-5
Mittelwert 1-4
Supraglottis
20/31
(64,51%)
27/31
(87,09%)
20/31
(64,51%)
20/31
(64,51%)
6/31
(19,35%)
59,99%
Übergang 1
11/31
(35,48%)
25/31
(80,64%)
21/31
(67,74%)
18/31
(58,06%)
3/31
(9,67%)
50,32%
Glottis
kranial
17/31
(54,83%)
25/31
(80,64%)
21/31
(67,74%)
22/31
(70,96%)
1/31
(3,22%)
55,48%
Glottis.
kaudal
18/31
(58,06%)
27/31
(87,09%)
21/31
(67,74%)
20/31
(64,51%)
1/31
(3,22%)
56,12%
Ventric.
laryngis
17/31
(54,83%)
25/31
(80,64%)
21/31
(67,74%)
21/31
(67,74%)
1/31
(3,22%)
54,83%
Übergang 2
11/31
(35,48%)
22/31
(70,96%)
18/31
(58,06%)
19/31
(61,29%)
2/31
(6,45%)
46,45%
70,16%
60,48%
68,54%
69,35%
67,74%
56,45%
Plica
ÜberSubMittelvocalis gang 3
glottis
wert
12/31
12/31
17/31 48,38%
(38,7%) (38,7%) (54,83%)
23/31
22/31
25/31
79,2%
(74,19%) (70,96%) (80,64%)
19/31
19/31
21/31 64,87%
(61,29%) (61,29%) (67,74%)
22/31
21/31
22/31
66,3%
(70,96%) (67,74%) (70,96%)
3/31
1/31
2/31
7,16%
(9,67%) (3,22%) (6,45%)
50,96%
48,38%
56,12% 53,18%
61,29%
59,67%
68,54% 64,69%
Tabelle 13 : Häufigkeit und Topographie extrazellulärer Matrixkomponenten
in der Basalmembran der Mukosa des Larynxinnenraumes
(Operationspräparate)
Basalmembrn
Laminin
Kollagen
IV
Fibronektin
Kollagen
I
Kollagen
III
Mittelwert 1-5
Mittelwert 1-4
SupraÜberGlottis
Glottis.
glottis
gang 1
kranial
kaudal
12/16
6/16
9/16
10/16
(75%) (37,5%) (56,25%) (62,5%)
13/16
13/16
12/16
13/16
(81,25%) (81,25%)
(75%) (81,25%)
11/16
10/16
10/16
10/16
(68,75%) (62,5%) (62,5%) (62,5%)
8/16
6/16
9/16
8/16
(50%) (37,5%) (56,25%)
(50%)
6/16
3/16
1/16
1/16
(37,5%) (18,75%) (6,25%) (6,25%)
62,50%
47,5%
51,25%
52,50%
68,75%
54,69%
62,5%
64,06%
Ventric.
laryngis
9/16
(56,25%)
11/16
(68,75%)
10/16
(62,5%)
9/16
(56,25%)
1/16
(6,25%)
50%
60,94%
ÜberPlica
ÜberSubMittelgang 2
vocalis gang 3
glottis
wert
9/16
10/16
8/16
11/16 58,33%
(56,25%) (62,5%)
(50%) (68,75%)
9/16
10/16
9/16
11/16 70,14%
(56,25%) (62,5%) (56,25%) (68,75%)
9/16
9/16
9/16
10/16 61,11%
(56,25%) (56,2%) (56,25%) (62,5%)
9/16
10/16
8/16
9/16 52,78%
(56,25%) (62,5%)
(50%) (56,25%)
2/16
3/16
1/16
2/16 13,89%
(12,5%) (18,75%) (6,25%) (12,5%)
47,5%
52,5%
43,75%
53,75% 51,25%
56,25%
60,94%
53,13%
64,06% 60,59%
52
100
90
Prozent
80
70
Laminin
60
Kollagen IV
50
Fibronektin
Kollagen I
40
Kollagen III
30
Mittelwert
20
10
0
Abbildung 12 : Häufigkeit und Topographie extrazellulärer Matrixkomponenten
in der Basalmembran der Mukosa des Larynxinnenraumes
(Operations- / Obduktionspräparate)
90
80
70
Prozent
60
Laminin
50
Kollagen IV
40
Fibronektin
30
Kollagen I
Kollagen III
20
Mittelwert
10
0
Abbildung 13 : Häufigkeit und Topographie extrazellulärer Matrixkomponenten
in der Basalmembran der Mukosa des Larynxinnenraumes
(Operationspräparate)
53
Tabelle 14 : Häufigkeit und Topographie extrazellulärer Matrixkomponenten
in der Basalmembran der Mukosa des Larynxinnenraumes
(Obduktionspräparate)
Basal membran
Laminin
Supraglottis
8/15
(53,33%)
Übergang
1
5/15
(33,33%)
Glottis
kranial
8/15
(53,3%)
Glottis
kaudal
8/15
(53,3%)
Kollagen
IV
Fibronektin
Kollagen
I
Kollagen
III
Mittelwert
1-5
Mittelwert
1-4
14/15
(93,33%)
9/15 (60%)
12/15
(80%)
0/15
(0%)
57,33%
12/15
(80%)
11/15
(73,33%)
12/15
(80%)
0/15
(0%)
53,33%
13/15
(86,67%)
11/15
(73,33%)
13/15
(86,67%)
0/15
(0%)
60%
14/15
(93,33%)
11/15
(73,33%)
12/15
(80%)
0/15
(0%)
60%
71,67%
66,67%
75%
75%
Ventric.
laryngis
8/15
(53,3%)
Übergang
2
2/15
(13,33%)
Plica
vocalis
2/15
(13,33%)
Übergang
3
4/15
(26,67%)
Subglottis
6/15 (40%)
Mittel wert
37,77%
14/15
13/15
(93,33%)
(86,67%)
11/15 9/15 (60%)
(73,33%)
12/15
10/15
(80%)
(66,67%)
0/15
0/15
(0%)
(0%)
60%
45,33%
13/15
(86,67%)
10/15
(66,67%)
12/15
(80%)
0/15
(0%)
49,33%
12/15
(80%)
10/15
(66,67%)
13/15
(86,67%)
0/15
(0%)
52%
14/15
(93,33%)
11/15
(73,33%)
13/15
(86,67%)
0/15
(0%)
58,67%
88,14%
61,67%
65%
73,33%
68,88%
75%
56,67%
68,88%
80,74%
0%
55,11%
54
100
90
80
Prozent
70
Laminin
60
Kollagen IV
50
Fibronektin
40
Kollagen I
30
Kollagen III
20
Mittelwert
10
0
Abbildung 14 : Häufigkeit und Topographie extrazellulärer Matrixkomponenten
in der Basalmembran der Mukosa des Larynxinnenraumes
(Obduktionspräparate)
55
Tabelle 15 : Häufigkeit und Topographie extrazellulärer Matrixkomponenten im Larynxinnenraum
(Gefäße)
(Operations- / Obduktionspräparate)
Gefäße
Laminin
Koll. IV
Fibronktn
Koll. I
Koll. III
Mittelwert
Suprglot.
77,41%
100%
100%
77,41%
9,67%
72,89%
Überg. 1
77,41%
100%
100%
77,41%
9,67%
72,89%
Glottis
70,96%
100%
100%
74,19%
6,45%
70,32%
Ventr. lar.
70,96%
100%
100%
70,96%
0%
68,38%
Überg. 2
70,96%
100%
100%
70,96%
0%
68,38%
Plic. voc.
70,96%
100%
100%
70,96%
0%
68,38%
Überg. 3
70,96%
100%
100%
70,96%
0%
68,38%
Subglot.
Mittelwert
74,19%
100%
100%
74,19%
0%
69,67%
72,97%
100%
100%
73,38%
3,23%
69,91%
Tabelle 16 : Häufigkeit und Topographie extrazellulärer Matrixkomponenten im Larynxinnenraum
(Drüsen)
(Operations- /Obduktionspräparate)
Drüsen
Laminin
Koll. IV
Fibronktn
Koll. I
Koll. III
Mittelwert
Suprglot.
25,8%
74,19%
45,16%
64,51%
54,83%
52,8%
Überg. 1
22,58%
64,51%
38,7%
61,29%
48,38%
47,2%
Glottis
22,58%
54,83%
38,7%
45,16%
29,03%
38,06%
Ventr. lar.
Überg. 2
Plic. voc.
Überg. 3
22,58%
51,61%
38,7%
45,16%
29,03%
37,41%
Subglot.
Mittelwert
25,8%
61,29%
38,7%
54,83%
45,16%
45,15%
23,86%
61,28%
39,99%
54,19%
41,28%
44,12%
Tabelle 17 : Häufigkeit und Topographie extrazellulärer Matrixkomponenten im Larynxinnenraum
(Muskel)
(Operations- /Obduktionspräparate)
Muskel
Laminin
Koll. IV
Fibronktn
Koll. I
Koll. III
Mittelwert
Suprglot.
35,48%
80,64%
35,48%
74,19%
64,51%
58,06%
Überg. 1
35,48%
80,64%
35,48%
74,19%
64,51%
58,06%
Glottis
35,48%
74,19%
22,58%
64,51%
58,06%
50,96%
Ventr. lar.
35,48%
74,19%
22,58%
64,51%
54,83%
50,31%
Überg. 2
35,48%
80,64%
22,58%
70,96%
54,83%
52,90%
Plic. voc.
35,48%
80,64%
22,58%
80,64%
54,83%
54,83%
Überg. 3
41,93%
80,64%
22,58%
83,87%
58,06%
57,41%
Subglot.
Mittelwert
41,93%
83,87%
25,8%
80,64%
64,51%
59,35%
37,09%
79,43%
26,2%
74,18%
59,26%
55,23%
Tabelle 18 : Häufigkeit und Topographie extrazellulärer Matrixkomponenten im Larynxinnenraum
(Stroma)
(Operations- /Obduktionspräparate)
Stroma
Laminin
Koll. IV
Fibronktn
Koll. I
Koll. III
Mittelwert
Suprglot.
0%
0%
61,29%
93,54%
100%
50,96%
Überg. 1
0%
0%
61,29%
93,54%
100%
50,96%
Glottis
0%
0%
61,29%
93,54%
93,54%
49,67%
Ventr. lar.
0%
0%
61,29%
93,54%
93,54%
49,67%
Überg. 2
0%
0%
61,29%
93,54%
93,54%
49,67%
Plic. voc.
0%
0%
67,74%
93,54%
93,54%
50,96%
Überg. 3
0%
0%
67,74%
93,54%
100%
52,25%
Subglot.
0%
0%
61,29%
93,54%
100%
50,96%
Mittelwert
0%
0%
62,9%
93,54%
96,77%
50,64%
56
100
90
80
Prozent
70
60
50
40
30
20
Laminin
Kollagen IV
Fibronektin
Kollagen I
Kollagen III
Mittelwert
10
0
Abbildung 15 : Häufigkeit und Topographie extrazellulärer Matrixkomponenten im Larynxinnenraum
(Gefäße) (Operations- / Obduktionspräparate)
80
70
Laminin
Kollagen IV
Fibronektin
Kollagen I
Kollagen III
Mittelwert
60
50
40
30
20
10
0
Abbildung 16 : Häufigkeit und Topographie extrazellulärer Matrixkomponenten im Larynxinnenraum
(Drüsen) (Operations- /Obduktionspräparate)
57
90
80
70
Prozent
60
Laminin
Kollagen IV
50
Fibronektin
Kollagen I
40
Kollagen III
Mittelwert
30
20
10
0
ttis
glo
pra
Su
ne
szo
ang
erg
b
Ü
1
ttis
Glo
is
ne
ng
szo
lary
ang
lus
erg
icu
r
b
t
Ü
n
Ve
2
lis
oca
av
Plic
ne
szo
ang
erg
b
Ü
3
is
lott
bg
Su
ert
telw
Mit
Abbildung 17 : Häufigkeit und Topographie extrazellulärer Matrixkomponenten im Larynxinnenraum
(Muskel) (Operations- /Obduktionspräparate)
100
90
Prozent
80
70
Laminin
60
Kollagen IV
50
Fibronektin
Kollagen I
40
Kollagen III
30
Mittelwert
20
10
0
Abbildung 18 : Häufigkeit und Topographie extrazellulärer Matrixkomponenten im Larynxinnenraum
(Stroma) (Operations- /Obduktionspräparate)
58
3.3. Häufigkeit und Topographie pathologischer Befunde im Larynx
3.3.1. Häufigkeit und Topographie entzündlicher Infiltrate im Larynx
Entzündliche Infiltrate kamen als subepithelial gelegene, mehr oder weniger genau
umschrieben abgegrenzte Ansammlungen immunkompetenter Zellen ohne Ausbildung
eines Keimzentrums vor. Es wurde keine weiterführende Zellklassifikation unternommen.
Die kollektive Untersuchung von Operations- und Obduktionspräparaten ergab für die
Glottisregion und für den Ventriculus laryngis die insgesamt höchsten Inzidenzen für
entzündliche Infiltrate mit jeweils 48,38% und 41,93% aller untersuchten Fälle. Die
Übergangszonen 2 und 3 wiesen die niedrigsten Raten entzündlicher Infiltrate auf mit
jeweils 12,9% (Tabelle 19-S. 60).
In der isolierten Betrachtung von Operationsfällen zeigte sich eine höhere Inzidenz
entzündlicher Infiltrate in der Glottis und dem Ventriculus laryngis, mit Infiltraten in 68,75%
der untersuchten Präparate. Die Übergangszone 1 wies in 18,75% untersuchter Präparate
ein entzündliches Infiltrat auf (Tabelle 20- S. 60).
Die Obduktionsfälle demonstrierten in der Übergangszone 1 und Glottis die höchste
Inzidenz entzündlicher Infiltrate mit 26,67% in allen untersuchten Fällen. Die
Übergangszonen 2 und 3 wiesen in keinem Fall ein entzündliches Infiltrat auf (Tabelle 21S. 62).
3.3.2. Häufigkeit und Topographie von Dysplasien I. und II. Grades im Larynx
In der gemeinsamen Betrachtung von Operations- und Obduktionsfällen zeichneten sich
Supraglottis und Subglottis mit den höchsten Inzidenzen von Dysplasien I. und II. Grades
aus: 61,29% bzw. 51,61% aller untersuchten Präparate zeigten in diesen Regionen
dysplastische
Epithelveränderungen.
Die
Plica
vocalis
und
Übergangszone
3
demonstrierten mit 6,45% die niedrigsten Raten. In der Glottis war in 29,03% der Fälle eine
Dysplasie I. oder II. Grades eruierbar (Tabelle 22-S. 62).
59
3.3.2.1. Häufigkeit und Topographie von Dysplasien in Operationspräparaten
Die gesonderte Untersuchung von Operationspräparaten zeigte im Vergleich zur
kumulativen Betrachtung insgesamt höhere Inzidenzen für Dysplasien I. und II. Grades im
gesamten Larynxinnenraum. Hier wiesen die Supraglottis die höchste mit 56,25%,
Übergangszone 3 mit 0% die niedrigste Inzidenz auf (Tabelle 23-S. 64).
Dysplasien I. Grades nahmen in den Operationspräparaten den hauptsächlichen Anteil der
Dysplasien ein. Bis auf die Übergangszone 3 (0%) wiesen alle Regionen Dysplasien I.
Grades auf. In der Supraglottis waren in 56,25% dysplastische Epithelveränderungen
nachweisbar, die Plica vocalis wies dagegen nur in 6,25% der Fälle eine Dysplasie I.
Grades auf (Tabelle 24-S. 64).
Dysplasien II. Grades traten seltener auf: nur Plica vocalis und Übergangszone 1 (6,25%)
sowie Glottis (12,5%) zeigten Dysplasien II. Grades (Tabelle 25-S. 66).
3.3.2.2. Häufigkeit und Topographie von Dysplasien in Obduktionspräparaten
In
der
Untersuchung
der
Verteilung
von
Dysplasien
I.
und
II.
Grades
in
Obduktionspräparaten fielen wie bei den Operationsfällen die hohen Inzidenzen an den
kranialen und kaudalen Anteilen des Kehlkopfinnenraums auf; die Supraglottis und
Subglottis wiesen in 46,67% aller Fälle Dysplasien auf. In der Glottis waren in 26,67%
untersuchter Präparate dysplastische Epithelveränderungen nachweisbar. Die Plica
vocalis war in allen Fällen frei von Dysplasien (Tabelle 26-S. 66).
Bezüglich der Verteilung Dysplasien I. Grades zeigten Supraglottis in 40%, Subglottis in
33,33%, Glottis in 20% und Übergangszone 2 in 6,67% der Präparate eine Dysplasie I.
Grades (Tabelle 27-S. 68).
Dysplasien II. Grades kamen in der Supraglottis und im Ventriculus laryngis in 6,67% der
Fälle, in Glottis und Subglottis in 13,33% der Fälle vor (Tabelle 28-S. 68).
60
Tabelle 19 : Nachweis und topographische Verteilung entzündlicher Infiltrate im Larynxinnenraum
(Operations- / Obduktionspräparate)
Op-/ObdFälle
E3423/933E
E3423/933F
E14375/93 1B
E14375/93 1C
E30643/93 6
E30643/93 8
E30643/93 9
E30643/93 10
E30643/93 12
E17057/95 d
E17057/95
E22425/95 7S
E22425/95 7P
E22425/95 8S
E22425/95 8
E25648/95 6R
S162/95
S246/95 li
S246/95 re
S257/95 li
S257/95 re
S293/95 li1
S293/95 li2
S293/95 li3
S293/95 re
S296/95 li1
S296/95 li2
S296/95 re1
S296/95 re2
S315/96 li
S315/96 re
Summe
Prozent
Suprglot.
Überg. 1
Glottis
Ventric.
laryngis
Überg. 2
Plica
vocalis
Überg. 3
Subglottis
1
0
0
0
1
0
0
0
0
0
0
1
1
0
0
1
0
0
0
0
1
1
0
0
0
0
0
1
0
0
0
0
0
0
1
1
1
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
1
0
0
0
1
0
0
0
1
0
0
0
0
0
1
1
0
1
1
1
1
1
2
1
1
1
0
0
1
0
0
1
0
1
0
0
0
1
0
1
0
0
0
0
0
0
1
0
1
1
1
1
1
0
1
1
1
0
0
1
0
1
1
0
0
0
0
0
1
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
1
1
0
1
0
0
1
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
1
0
0
0
0
0
0
1
1
0
0
0
0
0
1
0
1
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
1
0
1
0
0
0
1
0
1
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
1
1
1
0
1
1
1
1
0
0
0
0
1
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
1
0
0
0
0
0
0
8
25,8%
7
22,58%
16
48,38%
13
41,93%
4
12,9%
5
16,12%
4
12,9%
9
29,03%
Tabelle 20 : Nachweis und topographische Verteilung entzündlicher Infiltrate im Larynxinnenraum
(Operationspräparate)
Op-Fälle
E3423/93 3E
E3423/93 3F
E14375/93 1B
E14375/93 1C
E30643/93 6
E30643/93 8
E30643/93 9
E30643/93 10
E30643/93 12
E17057/95 d
E17057/95
E22425/95 7S
E22425/95 7P
E22425/95 8S
E22425/95 8
E25648/95 6R
Summe
Prozent
Suprglot.
Überg. 1
Glottis
Vent. lar.
Überg. 2
Plic. voc.
Überg. 3
Subglot.
1
0
0
0
1
0
0
0
0
0
0
1
1
0
0
1
0
0
0
1
1
1
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
1
0
1
1
1
1
1
2
1
1
1
0
0
1
0
0
1
0
1
1
1
1
1
0
1
1
1
0
0
1
0
1
0
0
1
1
0
1
0
0
1
0
0
0
0
0
0
0
1
0
0
0
0
0
0
1
1
0
0
0
0
0
1
0
1
0
1
0
0
0
1
0
1
0
0
0
0
0
0
0
1
1
1
0
1
1
1
1
0
0
0
0
1
0
0
0
5
31%
3
18,75%
12
68,75%
11
69%
4
25%
4
25%
4
25%
8
50%
61
60
50
48,38
41,93
40
Summe
30
25,8
20
29,03
16
10
8
26,205
Prozent positiv
22,58
13
16,12
12,9
12,9
9
7
5
4
8,25
4
0
Abbildung 19 : Nachweis und topographische Verteilung entzündlicher Infiltrate im Larynxinnenraum
(Operations- / Obduktionspräparate)
80
70
68,75
68,75
60
50
50
40
30
Summe
39,06
Prozent positiv
31,25
20
25
25
25
4
4
4
18,75
11
10
5
0
51
3
11
8
Abbildung 20 : Nachweis und topographische Verteilung entzündlicher Infiltrate im Larynxinnenraum
(Operationspräparate)
62
Tabelle 21 : Häufigkeit und topographische Verteilung entzündlicher Infiltrate im Larynxinnenraum
(Obduktionspräparate)
Obd-Fälle
Suprglot.
S162/95
S246/95 li
S246/95 re
S257/95 li
S257/95 re
S293/95 li1
S293/95 li2
S293/95 li3
S293/95 re
S296/95 li1
S296/95 li2
S296/95 re1
S296/95 re2
S315/96 li
S315/96 re
Summe
Prozent
Überg. 1
Glottis
Vent. lar.
Überg. 2
Plic. voc.
Überg. 3
Subglottis
0
0
0
0
1
1
0
0
0
0
0
1
0
0
0
1
0
0
0
1
0
0
0
1
0
0
0
0
0
1
1
0
1
0
0
0
1
0
1
0
0
0
0
0
0
1
0
0
0
0
0
1
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
1
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
1
0
0
0
0
0
0
3
20%
4
26,67%
4
27%
2
13%
0
0%
1
6,67%
0
0%
1
6,67%
Tabelle 22 : Häufigkeit und Topographie von Dysplasien I. und II. Grades im Larynxinnenraum
(Operations- / Obduktionspräparate)
Op-/ObdFälle
E3423/93 3E
E3423/93 3F
E14375/93 1B
E14375/931C
E30643/93 6
E30643/93 8
E30643/93 9
E30643/93 10
E30643/93 12
E17057/95 d
E17057/95
E22425/95 7S
E22425/95 7P
E22425/95 8S
E22425/95 8
E25648/956R
S162/95
S246/95 li
S246/95 re
S257/95 li
S257/95 re
S293/95 li1
S293/95 li2
S293/95 li3
S293/95 re
S296/95 li1
S296/95 li2
S296/95 re1
S296/95 re2
S315/96 li
S315/96 re
Summe
Prozent
Supraglottis
Übergang 1
Glottis
Ventric.
larngis
Übergang 2
Plica
vocalis
Übergang 3
SubGlottis
0
1
1
1
0
1
0
1
0
1
0
1
1
1
1
1
1
0
0
1
1
1
0
2
0
0
0
1
2
1
0
0
1
0
0
0
0
1
0
0
0
0
1
0
0
0
1
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
2
0
0
1
0
0
0
1
0
0
0
0
0
0
2
1
0
0
0
0
1
0
1
0
0
0
0
1
1
0
0
1
0
0
0
0
0
0
1
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
1
0
0
0
0
1
0
1
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
1
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
1
1
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
1
0
0
0
0
0
0
1
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
1
1
1
1
0
1
0
0
1
0
0
0
0
0
0
0
1
0
1
0
1
0
0
1
1
1
1
1
0
1
1
21
61,29%
4
12,9%
11
29,03%
3
9,67%
3
9,67%
2
6,45%
2
6,45%
16
51,61%
63
30
26,67
25
20
26,67
20
15
15
12,5
13,33
Summe
Prozent positiv
10
6,67
5
3
4
4
2
0
0
ttis
Glo
1
ttis
glo
one
pra
gsz
n
Su
a
erg
Üb
6,67
2
ngis
one
lary
gsz
n
s
a
ulu
erg
ntric
Üb
Ve
1
3
lis
one
oca
av
gsz
c
n
li
a
P
erg
Üb
0
ttis
bglo
Su
1
ert
telw
Mit
Abbildung 21 : Häufigkeit und topographische Verteilung entzündlicher Infiltrate im Larynxinnenraum
(Obduktionspräparate)
70
60
61,29
50
40
Summe
35,48
30
20
20,56125
19
12,9
10
9
4
0
ttis
glo
pra
u
S
Prozent positiv
29,03
1
ang
erg
b
Ü
ttis
Glo
ngis
lary
lus
u
ntric
Ve
9,67
3
2
ang
erg
b
Ü
9,67
3
lis
oca
av
Plic
11
6,45
2
3
ang
erg
b
Ü
6,375
0
ttis
bglo
Su
ert
telw
Mit
Abbildung 22 : Häufigkeit und Topographie von Dysplasien I. und II. Grades im Larynxinnenraum
(Operations- / Obduktionspräparate)
64
Tabelle 23 : Häufigkeit und Topographie von Dysplasien I. und II. Grades im Larynxinnenraum
(Operationspräparate)
Op-Fälle Suprglot. Überg. 1
0
0
E3423/93 3F
1
1
E14375/93 1B
1
0
E14375/93 1C
1
0
E30643/93 6
0
0
E30643/93 8
1
0
E30643/93 9
0
1
E30643/93 10
1
0
E30643/93 12
0
0
E17057/95 d
1
0
E17057/95
0
0
E22425/95 7S
0
1
E22425/95 7P
1
0
E22425/95 8S
1
0
E22425/95 8
0
0
E25648/95 6R
1
1
Summe
9
4
Prozent
56,25%
25%
E3423/93 3E
Glottis
1
0
0
0
0
0
0
1
0
0
0
0
0
0
1
1
4
25%
Vent. lar. Überg. 2 Plic. voc. Überg. 3 Subglot.
1
1
0
0
0
0
0
0
0
1
0
1
1
0
1
0
0
1
0
1
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
1
0
0
0
0
0
0
0
0
1
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
2
2
2
0
4
12,5%
12,5%
12,5%
0%
25%
Tabelle 24 : Häufigkeit und Topographie von Dysplasien I. Grades im Larynxinnenraum
(Operationspräparate)
Op-Fälle Suprglot. Überg. 1
0
0
E3423/93 3F
1
1
E14375/93 1B
1
0
E14375/931C
1
0
E30643/93 6
0
0
E30643/93 8
1
0
E30643/93 9
0
1
E30643/93 10
1
0
E30643/93 12
0
0
E17057/95 d
1
0
E17057/95
0
0
E22425/95 7S
0
0
E22425/95 7P
1
0
E22425/95 8S
1
0
E22425/95 8
0
0
E25648/956R
1
1
Summe
9
3
Prozent
56%
18,75%
E3423/93 3E
Glottis
1
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
1
2
12,5%
Vent. lar. Überg. 2 Plic. voc. Überg. 3 Subglot.
1
1
0
0
0
0
0
0
0
1
0
1
0
0
1
0
0
1
0
1
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
1
0
0
0
0
0
0
0
0
1
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
2
2
1
0
4
12,5%
12,5%
6%
0%
25%
65
60
56,25
50
40
Summe
30
25
25
25
27
Prozent positiv
21,09
20
10
9
4
4
0
12,5
12,5
12,5
2
2
2
ttis
Glo
1
ttis
ne
glo
szo
pra
u
S
ang
g
r
e
Üb
2
ne
ngis
szo
lary
ang
lus
g
u
r
e
ntric
Üb
Ve
3
lis
ne
oca
szo
av
ang
Plic
g
r
e
Üb
4
0
ttis
bglo
Su
ert
telw
Mit
Abbildung 23 : Häufigkeit und Topographie von Dysplasien I. und II. Grades im Larynxinnenraum
(Operationspräparate)
60
56,25
50
40
Summe
30
Prozent positiv
25
20
10
0
18,75
17,96
12,5
12,5
12,5
2
2
2
9
3
6,25
1
4
0
Abbildung 24 : Häufigkeit und Topographie von Dysplasien I. Grades im Larynxinnenraum
(Operationspräparate)
66
Tabelle 25 : Häufigkeit und Topographie von Dysplasien II. Grades
im Larynxinnenraum (Operationspräparate)
Op-Fälle Suprglot. Überg. 1
0
0
E3423/93 3F
0
0
E14375/93 1B
0
0
E14375/931C
0
0
E30643/93 6
0
0
E30643/93 8
0
0
E30643/93 9
0
0
E30643/93 10
0
0
E30643/93 12
0
0
E17057/95 d
0
0
E17057/95
0
0
E22425/95 7S
0
1
E22425/95 7P
0
0
E22425/95 8S
0
0
E22425/95 8
0
0
E25648/956R
0
0
Summe
0
1
Prozent
0%
6,25%
E3423/93 3E
Glottis
0
0
0
0
0
0
0
1
0
0
0
0
0
0
1
0
2
12,50%
Vent. lar. Überg. 2 Plic. voc. Überg. 3 Subglot.
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
1
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
1
0
0
0%
0%
6,25%
0%
0%
Tabelle 26 : Häufigkeit und Topographie von Dysplasien I. und II. Grades im Larynxinnenraum
(Obduktionspräparate)
Obd-Fälle
S162/95
S246/95 li
S246/95 re
S257/95 li
S257/95 re
S293/95 li1
S293/95 li2
S293/95 li3
S293/95 re
S296/95 li1
S296/95 li2
S296/95 re1
S296/95 re2
S315/96 li
S315/96 re
Summe
Prozent
Suprglot. Überg. 1
1
0
0
0
0
0
1
0
1
0
0
0
0
0
2
0
0
0
0
0
0
0
1
0
2
0
1
0
0
0
9
0
46,67%
0%
Glottis
0
0
0
0
1
0
1
0
0
0
0
1
1
0
0
4
26,67%
Vent. lar. Überg. 2 Plic. voc. Überg. 3 Subglot.
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
1
0
0
1
0
0
0
0
0
0
0
0
0
1
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
1
1
0
0
0
1
0
0
0
0
1
0
0
0
0
0
0
0
0
0
1
0
0
0
0
1
1
1
0
0
7
6,67%
6,67%
0%
0% 46,67%
67
14
12,5
12
10
8
Summe
6,25
6
Prozent positiv
6,25
4
4
3,13
2
2
1
0
1
0
0
ttis
Glo
ttis
e1
glo
zon
pra
ngs
Su
a
g
er
Üb
s
ulu
ntric
Ve
e2
zon
ngs
a
g
er
Üb
ngis
lary
0
0
lis
e3
oca
zon
av
ngs
a
Plic
g
er
Üb
ttis
bglo
Su
0
ert
telw
Mit
Abbildung 25 : Häufigkeit und Topographie von Dysplasien II. Grades
im Larynxinnenraum (Operationspräparate)
70
60
60
50
46,67
40
Summe
Prozent positiv
30
26,67
22
18,33
20
10
9
4
0
0
6,67
1
6,67
1
7
0
0
Abbildung 26 : Häufigkeit und Topographie von Dysplasien I. und II. Grades im Larynxinnenraum
(Obduktionspräparate)
68
Tabelle 27 : Häufigkeit und Topographie von Dysplasien I. Grades
im Larynxinnenraum (Obduktionspräparate)
Obd-Fälle
S162/95-Plica
S246/95 li
S246/95 re
S257/95 li
S257/95 re
S293/95 li1
S293/95 li2
S293/95 li3
S293/95 re
S296/95 li1
S296/95 li2
S296/95 re1
S296/95 re2
S315/96 li
S315/96 re
Summe
Prozent
Suprglot. Überg. 1
1
0
0
0
0
0
1
0
0
0
0
0
0
0
2
0
0
0
0
0
0
0
1
0
2
0
1
0
0
0
8
0
40%
0%
Glottis
0
0
0
0
1
0
0
0
0
0
0
1
1
0
0
3
20%
Vent. lar. Überg. 2 Plic. voc. Überg. 3 Subglot.
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
1
0
0
1
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
1
0
0
0
0
0
0
0
0
0
1
0
0
0
0
0
0
0
0
0
1
0
0
0
0
1
0
1
0
0
5
0%
6,67%
0%
0%
33,33%
Tabelle 28 : Häufigkeit und Topographie von Dysplasien II. Grades im Larynxinnenraum
(Obduktionspräparate)
Obd-Fälle
S162/95-Plica
S246/95 li
S246/95 re
S257/95 li
S257/95 re
S293/95 li1
S293/95 li2
S293/95 li3
S293/95 re
S296/95 li1
S296/95 li2
S296/95 re1
S296/95 re2
S315/96 li
S315/96 re
Summe
Prozent
Suprglot. Überg. 1
0
0
0
0
0
0
0
0
1
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
1
0
6,67%
0%
Glottis
0
0
0
0
1
0
1
0
0
0
0
0
0
0
0
2
13,3%
Vent. lar. Überg. 2 Plic. voc. Überg. 3 Subglot.
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
1
0
0
0
0
0
1
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
1
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
1
0
0
0
2
6,67%
0%
0%
0%
13,33%
69
45
40
40
35
33,33
30
Summe
25
20
Prozent positiv
20
17
15
10
12,5
8
6,67
5
3
0
0
0
ttis
Glo
1
ttis
glo
one
pra
gsz
n
Su
a
erg
Üb
2
gis
one
ryn
gsz
n
s la
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lu
u
erg
ntric
Üb
Ve
1
5
0
3
lis
one
oca
av
gsz
c
n
li
a
P
erg
Üb
0
ttis
bglo
Su
ert
telw
Mit
Abbildung 27 : Häufigkeit und Topographie von Dysplasien I. Grades
im Larynxinnenraum (Obduktionspräparate)
14
13,33
13,33
12
10
8
6
Summe
6,67
6,67
6
5
Prozent positiv
4
2
2
1
0
2
1
0
0
0
0
Abbildung 28 : Häufigkeit und Topographie von Dysplasien II. Grades im Larynxinnenraum
(Obduktionspräparate)
70
3.4. Häufigkeit und Topographie extrazellulärer Matrixkomponenten
bei Dysplasien I. und II. Grades im Larynx
3.4.1. Häufigkeit und Topographie extrazellulärer Matrixkomponenten bei
Dysplasien I. und II. Grades (Gesamtübersicht)
Bei Dysplasien I. Grades waren Kollagen Typ IV und Laminin am häufigsten subepithelial
gefärbt, jeweils 82,05% und 64,1%. Fibronektin zeigte in 58,97% der Fälle eine Reaktion,
gefolgt von Kollagen Typ I in 43,58% und Kollagen Typ III in 7,69%. Der Mittelwert aller
Matrixkomponenten ergab 51,28%.
Die Untersuchung der einzelnen Regionen zeigt, daß positive Anfärbungen in der
Übergangszone 1 mit 80%, der Subglottis mit 61,11% und der Plica vocalis mit 60% in
Basalmembranen unter Dysplasien I. Grades vorlagen (Tabelle 29-S. 73).
In Dysplasien II. Grades waren Kollagen Typ IV in 80%, KolIagen Typ I in 70% in der
Basalmembran nachweisbar. In abnehmender Reihenfolge folgten Fibronektin mit 40%,
Laminin mit 10% und Kollagen Typ III mit 0%.
Dysplasien II. Grades wiesen im Bereich der Plica vocalis in 60% der Fälle Reaktionen für
extrazelluläre Matrixkomponenten (Kollagen Typ IV-100%, Laminin-100%, Fibronektin100%). Supraglottis, Glottis und Subglottis wiesen in durchschnittlich 40% der Fälle
positive Reaktionen mit Antikörpern auf, Ventriculus laryngis in 30% (Tabelle 30-S. 73).
Dysplasien I. Grades wiesen durchschnittlich in 51,28% positive Reaktionen mit
mindestens einer extrazellulären Matrixkomponente auf, Dysplasien II. Grades in 40%.
Laminin war in der kumulativen Untersuchungen aller Dysplasien in 44% der Fälle positiv,
Kollagen Typ IV in 76,24%, Fibronektin in 41,3%, Kollagen Typ I in 51,75%, Kollagen Typ
III in 2,56% der untersuchten Präparate (Tabelle 31-S. 75).
71
3.4.2. Häufigkeit und Topographie extrazellulärer Matrixkomponenten bei
Dysplasien I. und II. Grades (Operationspräparate)
Laminin reagierte bei Dysplasien I. Grades in Operationsfällen am häufigsten positiv mit
86,36%, gefolgt von Kollagen Typ IV mit 81,81%. Fibronektin war in etwas über der Hälfte
der Fälle reaktiv (54,54%), Kollagen Typ I in etwas über einem Drittel (36,36%), Kollagen
Typ III in 13,63%.
Mit Ausnahme der Übergangszone 3, welche keine Dysplasien I. Grades hatte, der
Übergangszone 2 (40%) und dem Ventriculus laryngis (30%) zeigten alle Regionen des
Kehlkopfinnenraums eine Reaktion mit extrazellulären Matrixkomponenten in über der
Hälfte der Fälle (Werte zwischen 50% in der Glottis und 80% in der Übergangszone 1
(Tabelle 32-S. 75 / Abb. 40.4-S.85 und Abb. 41.1 und 41.2-S.86).
Fibronektin demonstrierte in 100% der Fälle von Dysplasie II. Grades eine positive
Reaktion, gefolgt von Kollagen Typ IV mit 75%, Laminin und Kollagen Typ I mit jeweils
25%. Kollagen Typ III war komplett negativ.
In Übergangszone 1, Glottis und Ventriculus laryngis gingen in 40%, die Plica vocalis in
60% der Fälle Antikörper in Reaktionen mit extrazellulären Matrixkomponenten ein
(Tabelle 33-S. 77).
Insgesamt wiesen in der gesonderten Betrachtung der Operationsfälle Dysplasien I.
Grades in 54,54%, Dysplasien II. Grades in 45% der untersuchten Präparate mit
mindestens einer extrazellulären Matrixkomponente eine positive Reaktion auf.
Laminin war in insgesamt in 76,92% der Fälle positiv, Kollagen Typ IV in 80,76%,
Fibronektin in 61,13%, Kollagen Typ I in 34,61% und Kollagen Typ III in 11,53% der Fälle
(Tabelle 34-S. 77).
72
3.4.3. Häufigkeit und Topographie extrazellulärer Matrixkomponenten bei
Dysplasien I. und II. Grades (Obduktionspräparate)
Dysplasien I. Grades wiesen für Kollagen Typ IV die höchste Rate positiver Reaktionen auf
mit 82,35%, gefolgt von Fibronektin und Kollagen Typ I mit jeweils 58,82% der Fälle und
Laminin mit 35,29%. Kollagen Typ III war in keinem Fall gefärbt.
Supraglottis und Subglottis zeigten in der Hälfte der Fälle mit mindestens einer
extrazellulären Matrixkomponente eine positive Reaktion (50% bzw. 52%), die Glottis in
40% der Fälle, die Übergangszone 2 in 20% (Tabelle 35-S. 79).
In Dysplasien II. Grades waren lediglich die Kollagen Typen I und IV positiv, in 100% bzw.
83,33% der Fälle.
Supraglottis, Glottis und Subglottis wiesen in 40% der Fälle mit mindestens einer
extrazellulären Matrixkomponente eine positive Reaktion auf, der Ventriculus laryngis in
20% (Tabelle 36-S. 79).
In Obduktionsfällen zeichneten sich Dysplasien I. Grades durch eine positive Reaktion mit
mindestens einer extrazellulären Matrixkomponente in 47,06% der Fälle aus, Dysplasien II.
Grades in 36,67%.
Laminin war in allen Dysplasien in insgesamt 26,08% der untersuchten Präparate positiv,
Kollagen Typ IV in 82,6%, Fibronektin in 43,47%, Kollagen Typ I in 69,56% und Kollagen
Typ III war negativ (Tabelle 37-S. 81).
73
Tabelle 29 : Häufigkeit und Topographie extrazellulärer Matrixkomponenten
bei Dysplasien I. Grades im Larynxinnenraum
(Operations- / Obduktionspräparate)
Matrix
Laminin
Kollagen
IV
Fibronektin
Kollagen
I
Kollagen
III
Mittelwert
Suprglot Überg. 1
(12/17)
(2/2)
70,58%
100%
(15/17)
(2/2)
88,23%
100%
(9/17)
(2/2)
52,94%
100%
(9/17)
(1/2)
52,94%
50%
(1/17)
(1/2)
5,88%
50%
52,50%
80%
Glottis Vent.lar. Überg. 2 Plic.voc. Überg. 3 Subglot. Mittlwert. Summe
(2/5)
(2/2)
(2/3)
(1/1)
(0/0)
(4/9)
65,21%
(25/39)
40%
100%
66,67%
100%
0%
44,44%
64,1%
(5/5)
(1/2)
(1/3)
(1/1)
(0/0)
(7/9)
68,67%
(32/39)
100%
50%
33,33%
100%
0%
77,77%
82,1%
(3/5)
(0/0)
(2/3)
(0/0)
(0/0)
(7/9)
44,67%
(23/39)
60%
0%
66,67%
0%
0%
77,77%
58,9%
(2/5)
(0/0)
(0/3)
(1/1)
(0/0)
(4/9)
35,92%
(17/39)
40%
0%
0%
100%
0%
44,44%
43,6%
(0/5)
(0/0)
(0/3)
(0/0)
(0/0)
(1/9)
8,37%
(3/39)
0%
0%
0%
0%
0%
11,11%
7,69%
48%
30%
33%
60%
0%
61,11%
45,82%
51,3%
Tabelle 30 : Häufigkeit und Topographie extrazellulärer Matrixkomponenten
bei Dysplasien II. Grades im Larynxinnenraum
(Operations- /Obduktionspräparate)
Matrix
Laminin
Kollagen
IV
Fibronektin
Kollagen
I
Kollagen
III
Mittelwert
Suprglot
(0/1)
0%
(1/1)
100%
(0/1)
0%
(1/1)
100%
(0/1)
0%
40%
Überg. 1
(0/1)
0%
(1/1)
100%
(1/1)
100%
(0/1)
0%
(0/1)
0%
40%
Glottis Vent.lar. Überg. 2 Plic.voc. Überg. 3 Subglot. Mittlwert Summe
(0/3)
(0/2
0%
(1/1)
0%
(0/2)
12,5%
(1/10)
0%
0%
100%
0%
10%
(2/3)
(1/2)
0%
(1/1)
0%
(2/2)
64,58%
(8/10)
66,67%
50%
100%
100%
80%
(1/3)
(1/2)
0%
(1/1)
0%
(0/2)
35,41%
(4/10)
33,33%
50%
100%
0%
40%
(3/3)
(1/2)
0%
(0/1)
0%
(2/2)
43,75%
(7/10)
100%
50%
0%
100%
70%
(0/3)
(0/2)
0%
(0/1)
0%
(0/2)
0%
(0/10)
0%
0%
0%
0%
0%
40%
30%
0%
60%
0%
40%
31,25%
40%
74
Mittelwert
DI (Summe)
Subglottis
Mittelwert
Übergangszone 3
Kollagen III
Plica vocalis
Kollagen I
Übergangszone 2
Fibronektin
Ventriculus laryngis
Kollagen IV
Glottis
Laminin
Übergangszone 1
Supraglottis
0
20
40
60
80
100
Prozent
Abbildung 29 : Häufigkeit und Topographie extrazellulärer Matrixkomponenten
bei Dysplasien I. Grades im Larynxinnenraum
(Operations- / Obduktionspräparate)
Mittelwert
DII (Summe)
Subglottis
Mittelwert
Übergangszone 3
Kollagen III
Plica vocalis
Kollagen I
Übergangszone 2
Fibronektin
Ventriculus laryngis
Kollagen IV
Glottis
Laminin
Übergangszone 1
Supraglottis
0
20
40
60
80
100
Prozent
Abbildung 30 : Häufigkeit und Topographie extrazellulärer Matrixkomponenten
bei Dysplasien II. Grades im Larynxinnenraum
(Operations- /Obduktionspräparate)
75
Tabelle 31 : Häufigkeit und Topographie extrazellulärer Matrixkomponenten
bei Dysplasien I. und II. Grades im Larynxinnenraum
(Operations- /Obduktionspräparate)
Matrix
Gesamt
Laminin
Kollagen IV
Fibronektin
Kollagen I
Kollagen III
Mittelwert
DI
39
(25/39)
64,1%
(32/39)
82,05%
(23/39)
58,97%
(17/39)
43,58%
(3/39
7,69%
51,28%
DII
10
(1/10)
10%
(8/10)
80%
(4/10)
40%
(7/10)
70%
(0/10)
0%
40%
Mittelwert Summe
49
73,46%
81,63%
55,1%
48,97%
6,12%
53,07%
Tabelle 32 : Häufigkeit und Topographie extrazellulärer Matrixkomponenten
bei Dysplasien I. Grades im Larynxinnenraum
(Operationspräparate)
Matrix
Laminin
Kollagen
IV
Fibronektin
Kollagen
I
Kollagen
III
Mittelwert
Suprglot
(8/9)
88,88%
(8/9)
88,88%
(5/9)
55,55%
(4/9)
44,44%
(1/9)
11,11%
57,77%
Überg. 1
(2/2)
100%
(2/2)
100%
(2/2)
100%
(1/2)
50%
(1/2)
50%
80%
Glottis Vent.lar. Überg. 2 Plic.voc. Überg. 3 Subglot. Mittlwert
(1/2)
(2/2)
(2/2)
(1/1)
(0/0)
(3/4)
76,73%
50%
100%
100%
100%
0%
75%
(2/2)
(1/2)
(1/2)
(1/1)
(0/0)
(3/4)
70,48%
100%
50%
50%
100%
0%
75%
(1/2)
(0/0)
(1/2)
(0/0)
(0/0)
(3/4)
41,35%
50%
0%
50%
0%
0%
75%
(1/2)
(0/0)
(0/0)
(1/1)
(0/0)
(1/4)
33,68%
50%
0%
0%
100%
0%
25%
(0/0)
(0/0)
(0/0)
(0/0)
(0/0)
(1/4)
10,76%
0%
0%
0%
0%
0%
25%
50%
30%
40%
60%
0%
55%
46,59%
Summe
(19/22)
86,36%
(18/22)
81,81%
(12/22)
54,54%
(8/22)
36,36%
(3/22)
13,63%
54,54%
76
Mittelwert
Kollagen III
Summe
Kollagen I
Mittelwert
Fibronektin
Dysplasie II. Grades
Dysplasie I. Grades
Kollagen IV
Laminin
Gesamt
0
20
40
60
80
100
Prozent
Abbildung 31 : Häufigkeit und Topographie extrazellulärer Matrixkomponenten
bei Dysplasien I. und II. Grades im Larynxinnenraum
(Operations- /Obduktionspräparate)
Mittelwert
Dysplasie I. Grades
Subglottis
Mittelwert
Übergangszone 3
Kollagen III
Plica vocalis
Kollagen I
Übergangszone 2
Ventriculus laryngis
Fibronektin
Glottis
Kollagen IV
Laminin
Übergangszone 1
Supraglottis
0
20
40
60
80
100
Prozent
Abbildung 32 : Häufigkeit und Topographie extrazellulärer Matrixkomponenten
bei Dysplasien I. Grades im Larynxinnenraum
(Operationspräparate)
77
Tabelle 33 : Häufigkeit und Topographie extrazellulärer Matrixkomponenten
bei Dysplasien II. Grades im Larynxinnenraum
(Operationspräparate)
Matrix
Laminin
Kollagen
IV
Fibronektin
Kollagen
I
Kollagen
III
Mittelwert
Suprglot
0/0
(0%)
0/0
(0%)
0/0
(0%)
0/0
(0%)
0/0
(0%)
0%
Überg. 1
(0/1)
0%
(1/1)
100%
(1/1)
100%
(0/1)
0%
(0/1)
0%
40%
Glottis Vent.lar. Überg. 2 Plic.voc. Überg. 3 Subglot. Mittlwert Summe
(0/1)
(0/1)
0/0
(1/1)
0/0
0/0
12,5%
(1/4)
0%
0%
(0%)
100%
(0%)
(0%)
25%
(0/1)
(1/1)
0/0
(1/1)
0/0
0/0
37,5%
(3/4)
0%
100%
(0%)
100%
(0%)
(0%)
75%
(1/1)
(1/1)
0/0
(1/1)
0/0
0/0
50%
(4/4)
100%
100%
(0%)
100%
(0%)
(0%)
100%
(1/1)
(0/1)
0/0
(0/1)
0/0
0/0
12,5%
(1/4)
100%
0%
(0%)
0%
(0%)
(0%)
25%
(0/1)
(0/1)
0/0
(0/1)
0/0
0/0
0%
(0/4)
0%
0%
(0%)
0%
(0%)
(0%)
0%
40%
40%
0%
60%
0%
0%
22,5%
45%
Tabelle 34 : Häufigkeit und Topographie extrazellulärer Matrixkomponenten
bei Dysplasien I. und II. Grades im Larynxinnenraum
(Operationspräparate)
Matrix
Gesamt
Laminin
Kollagen IV
Fibronektin
Kollagen I
Kollagen III
Mittelwert
DI
22
(19/22)
86,36%
(18/22)
81,81%
(12/22)
54,54%
(8/22)
36,36%
(3/22)
13,63%
54,54%
DII
4
(1/4)
25%
(3/4)
75%
(4/4)
100%
(1/4)
25%
(0/4)
0%
45%
Mittelwert Summe
26
76,92%
80,76%
61,53%
34,61%
11,53%
53,07%
78
Mittelwert
Dysplasie II. Grades
Subglottis
Mittelwert
Übergangszone 3
Kollagen III
Plica vocalis
Kollagen I
Übergangszone 2
Ventriculus laryngis
Fibronektin
Glottis
Kollagen IV
Laminin
Übergangszone 1
Supraglottis
0
20
40
60
80
100
Prozent
Abbildung 33 : Häufigkeit und Topographie extrazellulärer Matrixkomponenten
bei Dysplasien II. Grades im Larynxinnenraum
(Operationspräparate)
Mittelwert
Kollagen III
Summe
Kollagen I
Mittelwert
Fibronektin
DII
DI
Kollagen IV
Laminin
Gesamt
0
20
40
60
80
100
Prozent
Abbildung 34 : Häufigkeit und Topographie extrazellulärer Matrixkomponenten
bei Dysplasien I. und II. Grades im Larynxinnenraum
(Operationspräparate)
79
Tabelle 35 : Häufigkeit und Topographie extrazellulärer Matrixkomponenten
bei Dysplasien I. Grades im Larynxinnenraum
(Obduktionspräparate)
Matrix
Laminin
Kollagen
IV
Fibronektin
Kollagen
I
Kollagen
III
Mittelwert
Suprglot
(4/8)
50%
(7/8)
87,5%
(4/8)
50%
(5/8)
62,5%
(0/8)
0%
50%
Überg. 1
(0/0)
0%
(0/0)
0%
(0/0)
0%
(0/0)
0%
(0/0)
0%
0%
Glottis Vent.lar. Überg. 2 Plic.voc. Überg. 3 Subglot. Mittlwert
(0/3)
(0/0)
(0/1)
(0/0)
(0/0)
(2/5)
11,25%
0%
0%
0%
0%
0%
40%
(3/3)
(0/0)
(0/1)
(0/0)
(0/0)
(4/5)
33,44%
100%
0%
0%
0%
0%
80%
(2/3)
(0/0)
(0/1)
(0/0)
(0/0)
(4/5)
25%
66,67%
0%
0%
0%
0%
80%
(1/3)
(0/0)
(1/1)
(0/0)
(0/0)
(3/5)
31,99%
33,33%
0%
100%
0%
0%
60%
(0/3)
(0/0)
(0/1)
(0/0)
(0/0)
(0/5)
0%
0%
0%
0%
0%
0%
0%
40%
0%
20%
0%
0%
52%
20,25%
Summe
(6/17)
35,29%
(14/17)
82,35%
(10/17)
58,82%
(10/17)
58,82%
(0/17)
0%
47,06%
Tabelle 36 : Häufigkeit und Topographie extrazellulärer Matrixkomponenten
bei Dysplasien II. Grades im Larynxinnenraum
(Obduktionspräparate)
Matrix
Laminin
Kollagen
IV
Fibronektin
Kollagen
I
Kollagen
III
Mittelwert
Suprglot
(0/1)
0%
(1/1)
100%
(0/1)
0%
(1/1)
100%
(0/1)
0%
40%
Überg. 1
(0/0)
0%
(0/0)
0%
(0/0)
0%
(0/0)
0%
(0/0)
0%
0%
Glottis Vent.lar. Überg. 2 Plic.voc. Überg. 3 Subglot. Mittlwert. Summe
(0/2)
(0/1)
(0/0)
(0/0)
(0/0)
(0/2)
0%
(0/6)
0%
0%
0%
0%
0%
0%
0%
(2/2)
(0/1)
(0/0)
(0/0)
(0/0)
(2/2)
37,5%
(5/6)
100%
0%
0%
0%
0%
100%
83,33%
(0/2)
(0/1)
(0/0)
(0/0)
(0/0)
(0/2)
0%
(0/6)
0%
0%
0%
0%
0%
0%
0%
(2/2)
(1/1)
(0/0)
(0/0)
(0/0)
(2/2)
50%
(6/6)
100%
100%
0%
0%
0%
100%
100%
(0/2)
(0/1)
(0/0)
(0/0)
(0/0)
(0/2)
0%
(0/6)
0%
0%
0%
0%
0%
0%
0%
40%
20%
0%
0%
0%
40%
17,5% 36,66%
80
Mittelwert
Dysplasie I. Grades
Subglottis
Mittelwert
Übergangszone 3
Kollagen III
Plica vocalis
Kollagen I
Übergangszone 2
Ventriculus laryngis
Fibronektin
Glottis
Kollagen IV
Laminin
Übergangszone 1
Supraglottis
0
20
40
60
80
100
Prozent
Abbildung 35 : Häufigkeit und Topographie extrazellulärer Matrixkomponenten
bei Dysplasien I. Grades im Larynxinnenraum
(Obduktionspräparate)
Mittelwert
Dysplasien II. Grades
Subglottis
Mittelwert
Übergangszone 3
Kollagen III
Plica vocalis
Kollagen I
Übergangszone 2
Ventriculus laryngis
Fibronektin
Glottis
Kollagen IV
Laminin
Übergangszone 1
Supraglottis
0
20
40
60
80
100
Prozent
Abbildung 36 : Häufigkeit und Topographie extrazellulärer Matrixkomponenten
bei Dysplasien II. Grades im Larynxinnenraum
(Obduktionspräparate)
81
Tabelle 37 : Häufigkeit und Topographie extrazellulärer Matrixkomponenten
bei Dysplasien I. und II. Grades im Larynxinnenraum
(Obduktionspräparate)
Matrix
Gesamt
Laminin
Kollagen IV
Fibronektin
Kollagen I
Kollagen III
Mittelwert
DI
DII
17
(6/17)
35,29%
(14/17)
82,35%
(10/17)
58,82%
(10/17)
58,82%
(0/17)
0%
47,06%
6
(0/6)
0%
(5/6)
83,33%
(0/6)
0%
(6/6)
100%
(0/6)
0%
36,67%
Mittelwert
Summe
23
26,08%
82,6%
43,47%
69,56%
0%
44,34%
82
Mittelwert
Kollagen III
Summe
Kollagen I
Mittelwert
Fibronektin
DII
DI
Kollagen IV
Laminin
Gesamt
0
20
40
60
80
100
Prozent
Abbildung 37 : Häufigkeit und Topographie extrazellulärer Matrixkomponenten
bei Dysplasien I. und II. Grades im Larynxinnenraum
(Obduktionspräparate)
83
1.)
2.)
3.)
4.)
Abbildung 38 :
1.) Operationsfall mit Darstellung der Glottis. Die subepitheliale Basalmembran ist unterhalb
des Oberflächenepithels kontinuierlich positiv mit Antikörpern gegen Laminin gefärbt.
Positive Reaktionen der Basalmembranen kapillärer Blutgefäße als interne Kontrolle.
(E 14375/93-1B; 20x/0,45)
2.) Operationsfall mit Darstellung der kontinuierlich mit Antikörpern gegen Fibronektin
gefärbten subepithelialen Basalmembran in der Supraglottis unter Flimmerepithel.
(E 14375/93-1B; 20x/0,45)
3.) Obduktionsfall. Subepitheliale und subendotheliale Basalmembran mit Antikörpern gegen
Kollagen Typ IV im Bereich der Subglottis kontinuierlich positiv gefärbt, darüber
Flimmerepithel. (S 162/95; 20x/0,45)
4.) Obduktionsfall. Antikörper gegen Kollagen Typ I in der Supraglottis, welche die
subepitheliale Basalmembran kontinuierlich positiv färben, hier auch nichtverhornendes
Flimmerepithel. (S 257/95; 20x/0,45)
84
1.)
2.)
3.)
4.)
Abbildung 39 :
1.) Obduktionsfall. Unter Anwendung von Antikörpern gegen Kollagen Typ IV im Ventriculus laryngis
keine Färbung der subepithelialen Basalmembran, dagegen subendotheliale Basalmembran als
interne positiv gefärbt. (S 257/95; 20x/0,45)
2.) Operationsfall mit Ausschnitt aus der Supraglottis, auch hier ist die subepitheliale Basalmembran
unter dem Flimmerepithel nicht gefärbt, auch unter Anwendung von Antikörpern gegen negativ
Kollagen Typ IV. Wieder ist die subendotheliale Basalmembran positiv gefärbt. (E30643/93-10;
20x/0,45)
3.) In diesem Obduktionsfall weist die subepitheliale Basalmembran, hier in der Subglottis, unter
regelrechtem Flimmerepithel wieder keine positive Reaktion mit Antikörpern gegen extrazelluläre
Matrixkomponenten auf, hier gegen Laminin. Die subendotheliale Basalmembran zeigt als interne
Kontrolle erneut eine einwandfreie Reaktion. (S 257/95; 20x/0,45)
4.) Diese Metaplasie, mit leichtem entzündlichen Infiltrat, aus der Übergangszone 2 eines
Operationsfalles zeigt ebenfalls keine positive Reaktion der subepithelialen Basalmembran, die
subendothelialen Basalmembranen sind aber auch in diesem Fall wieder gefärbt. Antikörper gegen
Laminin. (E 30643/93-10; 4x,0,10)
85
1.)
3.)
2.)
4.)
Abbildung 40 :
1.). Sowohl die subepithelialen als auch die subendotheliale Basalmembranen lassen sich in der
Subglottis dieses Obduktionsfalles mit Antikörpern gegen Kollagen Typ IV positiv färben. Unauffälliges
Flimmerepithel (S162/95; 20x/0,45)
2.) Dieser Ausschnitt aus einem Operationsfall zeigt Supraglottis mit regelrechtem Flimmerepithel,
die subepithelialen und subendothelialen Basalmembranen sind mit Antikörpern gegen Laminin positiv
gefärbt. (E 30643/93-8; 20x/0,45)
3.) Die subendotheliale Basalmembran ist in diesem Ausschnitt aus der Subglottis eines
Obduktionsfalles kräftiger gefärbt mit Antikörpern gegen Kollagen Typ IV als die subepitheliale
Basalmembran, die sich als dünne Schicht unter dem Flimmerepithel darstellt. (S162/95; 20x/0,45)
4.) Diese Dysplasie I. Grades aus dem Ventriculus laryngis eines Operationsfalles weist etwa
gleichermaßen ausgeprägte Färbereaktionen gegen Laminin sowohl der subepithelialen als auch der
subendothelialen Basalmembranen auf. (E14375/93-1B; 20x/0,45)
86
1.)
2.)
3.)
4.)
Abbildung 41 :
1.) Dysplasie I. Grades in der Supraglottis eines Operationsfalles mit lückenhafter Darstellung der
subepithelialen Basalmembran mit Antikörpern gegen Laminin. Subendotheliale Basalmembran der
kapillären Gefäße sind als interne Kontrolle lückenlos gefärbt. (E14375/93-1B; 20x/0,45)
2.) Dysplasie I. Grades in der Supraglottis eines weiteren Operationsfalles mit lückenhafter
Darstellung der subepitheliale Basalmembran, dieses Mal mit Antikörpern gegen Kollagen Typ I.
Wieder sind die subendothelialen Basalmembranen durchgehend gefärbt. (E 30643/93-10; 20x/0,45).
3.) In diesem Obduktionsfall werden die positiven Reaktion periazinärer sowie subendothelialer
Basalmembranen in der Glottis mit Antikörpern gegen Kollagen Typ IV demonstriert. (S 293/95;
20x;0,45)
4.) Dieser Operationsfall weist in der Supraglottis einen Lymphfollikel mit Keimzentrum auf. Die
subepitheliale Basalmembran ist unter dem Flimmerepithel lückenhaft mit Antikörpern gegen
Kollagen Typ IV gefärbt, die subendothelialen Basalmembranen durchgehend reaktiv. (E30643/93-10;
4x/0,10)
87
4. Diskussion
Basalmembranen sind ubiquitär vorkommende Kompartimente der extrazellulären Matrix,
die, wie z.B. im Kehlkopfinnenraum, epitheliale Zellen vom extrazellulären Bindegewebe
trennen. Bestehend aus intrinsischen (Kollagen Typ IV, Laminin u.a.) und extrinsischen
Komponenten (Fibronektin u.a.) nehmen sie verschiedene Funktionen wahr, von
Filterfunktionen über Adhäsion von Zellen an das darunterliegende Bindegewebe bis hin zu
Aufgaben in der Zelldifferenzierung. Basalmembranen sollen unter physiologischen und
auch
dysplastisch
veränderten
Epithelarealen
lückenlos
verlaufen,
wie
u.a.
in
immunhistochemischen Färbungen in- und extrinsischer Basalmembrankomponenten
dargestellt worden ist (2,10,12,14,31,39,40,95). Diese Beobachtung stellt in der
Tumordiagnostik ein wichtiges differentialdiagnostisches Kriterium in der Abgrenzung
invasiver maligner Epithelveränderungen, welche mikroskopisch die Basalmembran in
ihrer Kontinuität unterbrochen haben, dar. Dieser Befund soll für eine Metastasierung in
malignen Prozessen sprechen. Maligne intraepitheliale Prozesse, die noch auf das
epitheliale Gewebe beschränkt sind, wie das Carcinoma in situ, sollen sich dagegen durch
intakte Basalmembranen von invasiven malignen epithelialen Prozessen unterscheiden.
Kehlkopfkarzinome nehmen mit ca. 25% aller Neoplasien im Kopf-/Halsbereich den
größten Anteil an Neoplasien dieser Region ein, insgesamt circa 1% aller Organneoplasien
(9). Klinisch zeichnen sie sich durch eine relativ früh einsetzende subjektive Symptomatik
aus, wie Kloßgefühl, Heiserkeit, Schluckbeschwerden und Husten. Aufgrund seiner leicht
zugänglichen Lage läßt sich der Kehlkopf recht einfach mit wenig invasiven Verfahren wie
z.B. der direkten Laryngoskopie, der Mikrolaryngoskopie oder der flexiblen Endoskopie
untersuchen. In Probeexzisionen aus auffälligen Schleimhautarealen können hyper- oder
dysplastische Epithelveränderungen oder invasive Plattenepithelkarzinome morphologisch
gesichert werden. Zur Differenzierung zwischen diesen pathologischen Veränderungen
kommt der Basalmembrandiagnostik eine wesentliche Rolle zu.
In der vorliegenden Studie erfolgte eine Einteilung des Kehlkopinnenraumes in acht
topographisch getrennte Regionen (vgl. Material und Methoden). Innerhalb der einzelnen
Regionen wurden Vorkommen und topographische Verteilung anatomischer Strukturen
88
(Epithelien, seromuköse Drüsen, Lymphfollikel) sowie extrazellulärer Matrixkomponenten
(Kollagene I, III und IV sowie Laminin und Fibronektin) im Kehlkopfinnenraum analysiert.
In autoptisch entnommenen Kehlköpfen lagen Schleimhautbereiche ohne wesentliche
Erkrankungen des Kehlkopfinnenraumes vor. Dieses Kollektiv diente als Vergleichskollektiv
für die an Laryngektomiepräparaten bei Larynxkarzinomen erhobenen pathologischen
Schleimhautbefunde. Es sollte festgestellt werden, ob bereits in physiologischen oder
geringgradig pathologisch veränderten Schleimhautarealen Auffälligkeiten, allen voran
fokalen oder generalisiert Unterbrechungen, der subepithelialen Basalmembran oder
einzelner Komponenten der extrazellulären Matrix nachweisbar sind. Es wurden
niedriggradig dysplastische Veränderungen gewählt und hochgradige Veränderungen nicht
berücksichtigt,
um
das
Verhalten
der
Matrixkomponenten
der
subepithelialen
Basalmembran in einem Stadium zu erfassen, in dem noch nicht von einer Invasivität bzw.
Mikrofiliarisierung
ausgegangen
wird,
in
denen
also
noch
intakte,
lückenlose
Basalmembranen mit kontinuierlicher Färbereaktionen propagiert werden. In der Studie
konnte gezeigt werden, daß bereits in physiologischen und geringgradig pathologisch
veränderten
Schleimhautarealen
des
Kehlkopfinnenraumes
Auffälligkeiten
der
subepithelialen Basalmembran oder einzelner Komponenten der extrazellulären Matrix
bestehen, wie sie z.T. auch bei höhergradig dysplastischen oder maligne entarteten
Befunden beschreiben sind.
4.1. Kehlkopfhistologie
4.1.1. Epithelien- Verteilung von nicht-verhornendem Plattenepithel und
Flimmerepithel
In der Literatur wird eine streng reglementierte Epithelverteilung im Innenraum
physiologischer Kehlköpfe postuliert. Die laryngeale Epiglottisfläche weist hierbei ein
mehrschichtiges Flimmerepithel, welches sich über Supraglottis und Glottis einschließlich
Ventriculus
laryngis
erstreckt,
bis
zu
den
Plicae
vocales
auf,
welche
von
unverschieblichem mehrschichtigem Plattenepithel bedeckt sind. Kaudal der Plicae
vocales, in der Subglottis, geht das mehrschichtige Flimmerepithel in der Trachea in ein
zweischichtiges respiratorisches Epithel über (47).
89
Eine Reihe von Autoren haben sich mit der Frage der Epithelverteilung in
Kehlkopfinnenräumen auseinandergesetzt.
Ruckes und Causé untersuchten 1964 die Verteilung von Epithelien auf den Plicae
vestibulares. Bei 41% aller untersuchten Neugeborenen konnten sie Plattenepithelien
demonstrieren. Der Anteil stieg auf 76% in der Gruppe der 61- bis 80-jährigen. Bei
Erwachsenen wurden drei Verteilungstypen unterschieden:
1.) vollständiger Überzug der Plicae vocales mit Plattenepithel (Typ I)
2.) Überzug nur des freien Randes der Plica mit Plattenepithel (Typ II)
3.) fleckförmige Plattenepithelverteilung
Die steigende Plattenepithelmetaplasierate der Plicae vestibulares parallel zum steigenden
Alter
wurde
in
Zusammenhang
mit
verlängerten
Expositionszeiten
gegenüber
Umweltnoxen gebracht (75).
Jelínek
beschrieb
1966
eine
insgesamt
mit
der
Literatur
übereinstimmende
Epithelverteilung im Innenraum anatomisch regelrechter Kehlköpfe. Er beobachtete jedoch
in 43% der untersuchten Fälle kleine Inseln metaplastischen Plattenepithels inmitten von
Zylinderepithel ohne klinisches Korrelat und unabhängig von Alter und Geschlecht (38).
Scott beschrieb ein Vorkommen von Plattenepithel auf den Taschenbändern in 57% seiner
untersuchten Fälle, bei 63% aller Männer und 50% aller Frauen, mit einer Altersverteilung
von 11-98 Jahren (88).
Stell et al. fanden in der Subglottisregion bei männlichen Patienten in 50% der
untersuchten Fälle Plattenepithel, bei weiblichen Patienten in 41%. Der Anteil des
Plattenepithels an der Gesamtepithelfläche der Subglottis wies keinen relevanten
Unterschied zwischen beiden Geschlechtern auf. Auch konnte keine Korrelation zwischen
Alter und Ausmaß der Plattenepithelverteilung gefunden werden (88). In einer weiteren
Arbeit betrachtete Stell die Epithelverteilung auf den Plicae vestibulares (89). In Präparaten
von männlichen Patienten wurde in 39% der Fälle ausschließlich Flimmerepithel
beschrieben, in 4% Plattenepithel und in 57% ein Mischbild. Präparate weiblicher Patienten
wiesen respektive in 66% ausschließlich Flimmerepithel, in 10% Plattenepithel und in 24%
ein Mischbild auf.
90
Daniilidis beschrieb ein Vorkommen von Plattenepithel im gesamten Kehlkopfinnenraum,
mit Ausnahme des Sinus Morgagni, welcher ausschließlich mit mehrschichtigem
Flimmerepithel ausgekleidet sei (20).
Insgesamt entsprachen die in dieser Untersuchung erhobenen Epithelverteilungsmuster
den Befunden oben genannter Arbeiten. Es fand sich jedoch im gesamten
Kehlkopfinnenraum nichtverhornendes Plattenepithel, also, entgegen den Aussagen von
vor allem Daniilidis et al. (20), auch im Sinus Morgagni.
Im
eigenen
Untersuchungskollektiv
waren
die
untersuchten
Epitheltypen,
nicht-
verhornendes Plattenepithel und Flimmerepithel, wie in den oben genannten Studien
dargestellt, nicht auf bestimmte Areale des Kehlkopfinnenraumes beschränkt. In der
kollektiven Betrachtung konnte in 39,19% der Fälle nicht-verhornendes Plattenepithel im
gesamten Kehlkopfinnenraum beobachtet werden, nicht, wie zu erwarten wäre, nur
beschränkt auf die Plicae vocales. Vor allem waren in der Supraglottis, Übergangszone 3
und der Subglottis plattenepithelhaltige Zonen vorhanden. Überraschend war der Befund
von 12,9% Plattenepithelauskleidung im Ventriculus laryngis, in der Literatur zuvor nicht
beschrieben. Hier scheinen sich trotz geschützter Lage und in der Regel gut ausgebildeten
Schutzmechanismen
(Flimmerepithelien,
seromuköse
Drüsen,
Ansammlung
immunkompetenter Zellen) ebenfalls Umbauvorgänge, vermutlich unter Noxeneinwirkung,
im Sinne von Metaplasien zu ereignen.
Die Kehlkopfschleimhäute von Patienten mit Kehlkopfkarzinomen zeigten vermehrt
abnorme Epithelverteilungsmuster, wie gemäß der Dysplasie-Karzinom-Sequenz zu
erwarten wäre. In der getrennten Betrachtung von Operations- und Obduktionspräparaten
fiel auf, daß die Operationsfälle bezüglich der Epithelauskleidung mit Plattenepithel höhere
Prozentwerte
aufwiesen,
vor
allem
in
exponierten
Arealen
(Supraglottis,
Übergangsregionen, Subglottis), während in den Obduktionsfällen physiologischen
Verhältnissen entsprechend Flimmerepithelien dominierten. Sogar relativ isolierte
Regionen, Glottis und Ventriculus laryngis, wiesen vor allem in den Operationspräparaten
Plattenepithel auf (31,25% bzw. 25% in Operationsfällen, 6,67% bzw. 0% in
Obduktionsfällen).
91
Die Befunde metaplastischen Plattenepithels im Kehlkopfinnenraum lassen sich durch
chronische Exposition gegenüber irritativen inhalativen Noxen verschiedener Art
(Zigarettenrauch, Umweltnoxen) erklären, welche, wie in der Literatur beschrieben, eine
metaplastische Reaktion hervorrufen können (20,76). Das höhere Durchschnittsalter der
Obduktionsfälle
(61,17a
vs.
52,5a)
bei
gleichzeitiger
niedrigerer
Inzidenz
für
Plattenepithelmetaplasien scheint gegen eine reine Zeit-Akkumulation-Assoziation zu
sprechen. Vielmehr scheint die Akkumulation von Noxen zur Ausbildung von Metaplasien
im Larynxinnenraum eine Funktion von Intensität der Exposition, Charakter der Noxe oder
lokaler Immunfunktion zu sein.
4.1.2. Drüsen – Lokalisation und Häufigkeiten
Laut Leonhardt (47) ist der Larynx mit seromukösen Drüsen ausgestattet. Die Plicae
vocales sind frei von Drüsen, besonders dicht ist die Drüsenverteilung in der Mukosa der
Plicae vestibulares und des Ventriculus laryngis. Sie befeuchten den Kehlkopfinnenraum,
vor
allem
die
Plicae
vocales,
und
spielen
eine
Rolle
in
der
mukoziliären
Säuberungsfunktion der unteren Luftwege.
Nach Untersuchungen von Bak-Pedersen und Nielsen kommen subepitheliale, tubuloazinäre muköse Drüsen in allen Regionen des Larynx vor. Ihre Dichte ist sehr groß in der
Subglottis, dem Sinus Morgagni und den Plicae ventriculares, am niedrigsten in der
Epiglottisregion (4). Die Dichte der subepithelialen mukösen Drüsen soll in der
Glottisregion am größten sein, vor allem in den kaudalen Anteilen des Ventriculus laryngis
(5,67).
Nach
eigenen
Untersuchungen
zeigt
die
Verteilung
seromuköser
Drüsen
im
Kehlkopfinnenraum ein Gefälle von kranial nach kaudal. Die größte Dichte von Drüsen liegt
in der Supraglottisregion vor. Dieses deutet auf Aufgaben der Feuchthaltung des
Kehlkopfinnenraumes, vor allem der distal gelegenen Plicae vocales, hin. Möglicherweise
ist die Dichte der Drüsenfelder als gesonderter Schutzmechanismus im Sinne einer
kranialen Barriere des laryngeo-tracheo-bronchialen Systems gegenüber Noxen in der
Atemluft zu interpretieren. Interessant ist der Befund erhöhter Drüsenanzahlen für die
Subglottis in den Operationspräparaten, was hier als reaktive Antwort auf erhöhte
Noxenexposition gedeutet werden kann. Die Noxen kommen zweimal mit der laryngealen
Schleimhaut in Kontakt: zum einen bei der primären Passage durch die Atemwege in die
92
Lunge, ein zweites Mal als Folge der mukoziliären Clearance zurück aus den tieferen
Atemwegen. Als Antwort auf diese doppelte Exposition, bei insgesamt verstärkter
postulierter Noxeneinwirkung bei den Patienten mit Kehlkopfkarzinomen, wäre eine
reaktive Vermehrung muköser Drüsen in der Subglottis als Schutzfunktion denkbar.
4.1.3.
Follikel
und
follikel-ähnliche
Strukturen
in
der
Mukosa
des
Larynxinnenraumes
Lymphfollikel und follikel-ähnliche Strukturen sind in der Mukosa des Kehlkopfinnenraums
beschrieben worden, v.a. in der Glottis und im Ventriculus laryngis (47,79), besonders
ausgeprägt im kindlichen Kehlkopf und in Zusammenhang mit Neoplasien adulter
Kehlköpfe (24). Sie stellen umschriebene Ansammlungen immunkompetenter Zellen dar.
Im umgebenden Stroma von Metaplasien und Dysplasien kommen gehäuft entzündliche
Infiltrate vor. Ob diese Infiltrate eine gezielte reaktive Immunantwort auf Meta- und
Dysplasien repräsentieren, oder ob es zu einer erhöhten Koinzidenz von Infiltraten und
Meta- bzw. Dysplasien an für Noxen exponierten Stellen als voneinander unabhängige
Antwort kommt, ist nicht ganz eindeutig. Konzentrierte Ansammlungen immunkompetenter
Zellen, wie es Lymphfollikel und follikel-ähnliche Strukturen darstellen, stellen aber
anscheinend eine umschriebene, ausgeprägte Immunantwort dar.
Follikel-ähnliche
Strukturen
sind
in
dieser
Studie
umschriebene
Lymphozytenansammlungen in der Lamina propria der Schleimhaut. Das gehäufte
Vorkommen von lymphofollikulären Hyperplasien und Proliferationen in Glottis und
Ventriculus laryngis als reaktive Immunantwort könnte durch eine erhebliche Akkumulation
von exogenen chronischen Noxen (chemischer, biologischer oder physikalischer Natur) in
diesen Regionen erklärt werden, könnte auch auf die potentielle Funktion der Glottis und
des Ventriculus laryngis als Immunorgan der oberen Atemwege, einer möglichen Funktion
als „Larynxtonsille„, hindeuten. Diese Funktion wäre somit dem lymphatischen Rachenring
vergleichbar, welcher als kraniale immunologische Barriere des respiratorischen Systems
fungiert. Inwiefern sich solche immunologischen Funktionen auf den gesamten
Larynxinnenraum, v.a. den Plicae vocales, auswirken, ist noch unklar.
93
4.1.4. Lichtmikroskopisch nachweisbare Basalmembranstrukturen
Der lichtmikroskopische Nachweis von subepithelialen Basalmembranstrukturen in
maximal 54,38% aller untersuchten Regionen des Kehlkopfinnenraumes ((Subglottis) vgl.
Tabelle 9-S. 41) belegt die mangelhafte Beurteilbarkeit von Basalmembranstrukturen mit
konventionellen lichtmikroskopischen Methoden, und weist auf die Bedeutung (und
praktizierten
Einsatz)
immunhistochemischer
Färbemethoden
zur
selektiven
Basalmembrandarstellung hin. Obduktionsfälle ließen häufiger als Operationsfälle (67%
vs. 40,3%) eine PAS-positive subepitheliale Basalmembran erkennen. Diese Beobachtung
spricht sicherlich für ein regelmäßigeres Vorkommen oder auch regelmäßigeren Aufbau
der Basalmembran in physiologischem Gewebe. Die Tatsache aber, daß die
Basalmembran
auch
unter
physiologischem
Epithel
mit
konventionellen
lichtmikroskopischen Methoden nicht durchgehend in allen Fällen nachweisbar ist, plädiert
wiederum für die Notwendigkeit sensitiverer Methoden.
4.2. Basalmembranen – Verteilung extrazellulärer Matrixkomponenten
4.2.1. Subepitheliale Basalmembran
Die Basalmembranzone im Bereich der Kehlkopfregion weist im Aufbau und in der
topographischen Verteilung extrazellulärer Matrixkomponenten inter- und intraindividuelle
Unterschiede auf. Weder bei der Betrachtung der einzelnen Kehlkopfregionen, noch der
einzelnen extrazellulären Matrixkomponenten, konnte eine sich über den gesamten
Kehlkopfinnenraum erstreckende kontinuierliche subepitheliale Basalmembran bzw.
durchgehende positive Färbereaktion extrazellulärer Matrixkomponenten beobachtet
werden. So lassen sich in regelrecht strukturierten Schleimhautarealen und leichtgradigen
bis mittelgradigen Epitheldysplasien Unregelmäßigkeiten in der Anfärbung extrazellulärer
Matrixkomponenten bis hin zu fokalen Unterbrechungen in der Anfärbbarkeit belegen.
Diese Befunde stehen im Gegensatz zu sämtlichen bisher publizierten Arbeiten, in denen
in anatomisch regelrechten Kehlkopfinnenräumen vollständig lückenlos verlaufende
Basalmembranen, zum großen Teil auch unter niedrig- bis mittelgradig dysplastisch
veränderten
Epithelien,
beschrieben
worden
sind
(1,2,5,12,31,39,40,56,66,95).
Lückenhafte Befunde wurden hier lediglich im Zusammenhang mit neoplastischen, z.T.
auch hochgradig präneoplastischen, Prozessen beobachtet. Bis dato hat sich jedoch
keine Arbeit mit der systematischen Untersuchung der topographischen Verteilung
94
extrazellulärer Matrixkomponenten im gesamten Kehlkopfinnenraum in physiologischen
und niedriggradig- dysplastisch veränderten Geweben befaßt.
4.2.1.1. Gesamtübersicht
Der in der kumulativen Betrachtung erzielte Durchschnittswert für die positive Färbung der
typischen Basalmembrankomponenten Kollagen IV, Laminin und Fibronektin im gesamten
Kehlkopfinnenraum ergab mit 64,69% (Laminin 48,38%, Fibronektin 64,87%, Kollagen IV
79.2%), einen Wert, der mit keinen der Ergebnisse bisher durchgeführter Untersuchungen
übereinstimmte (2,14,31,39,40,95). Er lag jedoch über den Werten der lichtmikroskopisch
nachweisbaren Basalmembranstrukturen (54,38%). Das Kollektiv der Operationsfälle wies
einen niedrigeren Durchschnittswert (60,59%) als jenes der Obduktionsfälle (68,88%) auf.
Die Durchschnittswerte der Färbereaktionen extrazellulärer Matrixkomponenten in den
Betrachtungen der einzelnen Regionen bewegten sich alle in der kollektiven Betrachtung
zwischen 56,45% (Übergangsregion 2) und 70,16% (Supraglottis). Keine Region des
Kehlkopfinnenraumes wies eine vollständig ausgebildete, lückenlose Färbereaktion in der
Basalmembranregion auf, weder in regelrechtem (Obduktionsfälle) noch pathologischem
verändertem (Operationsfälle) Gewebe. Es ergaben sich ebenfalls keine erkennbaren
Muster im Sinne z.B. eines kranio-kaudalen Gefälles. Ferner wiesen die relativ geschützte
Glottis und der Ventriculus laryngis auch nicht deutlich höhere Werte auf als z.B. die
exponierte Supra- bzw. Subglottis. Es ließen sich lediglich niedrigere Färberaten in den
Übergangsregionen als in den anderen Regionen erheben.
Lückenhafte
Basalmembranen
unter
anatomisch
regelrechten
und
niedriggradig
dysplastisch veränderten Epithelien weisen auf Heterogenitäten im Aufbau der
Basalmembran im Kehlkopfbereich hin. Aus diesen Befunden läßt sich folgern, daß die
Mucosa bereits physiologischer Kehlköpfe über keine regelmäßig vorkommenden
Basalmembranen verfügt oder daß diese in ihrer Struktur Irregularitäten aufweisen.
Eine vollständig ausgeprägte, verläßliche Färbereaktion extrazellulärer Matrixkomponenten
spielt bei der mikroskopischen Basalmembrandiagnostik eine wichtige Rolle, die dazu
beitragen soll, bei präneoplastischen oder neoplastischen Epithelbefunden lückenhafte,
durch maligne Zellen infiltrierte Basalmembranen von komplett oder annähernd komplett
intakten Basalmembranen ohne Infiltration zu
95
unterscheiden. Wenn bereits anatomisch regelrechte Larynxschleimhäute über keine
kontinuierlich vorkommenden, sondern z.T. lückenhaften Basalmembranen verfügen,
können fokale Unterbrechungen der Basalmembranzone nicht in jedem Fall als
Vorstadium präinvasiver Schleimhautveränderungen interpretiert werden.
Möglichkeit von Artefakten oder mangelhaften Färbereaktionen
Ein Versagen der Antigen-Antikörper-Reaktion ist auszuschließen, da durchgeführte
Positivkontrollen stets durchweg komplett positive Reaktionen aufwiesen. Negative
Befunde wurden z.T. in einer zweiten Färbungsreihe überprüft, wobei sich ausnahmslos
die negativen Ergebnisse bestätigen ließen. Die hier benutzte APAAP-Methode ist ein
allgemein akzeptiertes Verfahren.
Ferner lieferten interne Positivkontrollen eine zusätzliche Überprüfung der AntigenAntikörper-Reaktion. Kollagen Typ IV und Fibronektin zeigten beide über alle acht
Regionen
hinweg
eine
vollständige
immunhistochemische
Färbung
der
Gefäßbasalmembranen. Dieser Sachverhalt wird als interne Kontrolle deswegen
herangezogen, weil die subepithelialen und subendothelialen Basalmembranen eine nicht
wesentlich voneinander abweichende Struktur aufweisen. Überraschenderweise wurde
jedoch subendotheliales Laminin nur in insgesamt 72,97% der Fälle gefärbt.
Veränderte Antigenität im Rahmen von Noxenexposition oder Immunantworten
Die Matrixkomponenten des Kehlkopfinnenraumes könnten aufgrund einer verstärkten
Exposition gegenüber aerogenen Noxen für Veränderungen ihrer antigenen Eigenschaften
der Antigenität anfällig sein, entweder als Folge einer direkten Interaktion mit exogenen
Noxen oder reaktiver körpereigener immunologischer Prozesse. Ein erhöhter Umsatz
extrazellulärer
Matrixkomponenten
im
Rahmen
proteolytischen
Abbaus
und
Wiederaufbaus der Basalmembranzone könnten derartige fokale Unterbrechungen im
Färbeverhalten
erklären,
möglicherweise
verbunden
mit
einer
abgeänderter
Rekonfiguration der gesamten Basalmembran oder nur einzelner Matrixkomponenten (vgl.
10,12,93)
Möglicher Einfluß von Autolyse
Der Einfluß autolytischer Prozesse auf Gewebe und speziell auf extrazelluläre
Matrixkomponenten muß ebenfalls in Erwägung gezogen werden. Obduktionsfälle
96
könnten hierfür besonders anfällig sein, wenn nicht post mortem eine Obduktion rasch
gewährleistet werden kann. In dieser Studie wurden jedoch alle Obduktionen 1 Tag post
mortem durchgeführt, ein einziger Fall nach 3 Tagen. In Operationsfällen erfolgte
unmittelbar postoperativ eine Fixierung des entnommenen Gewebes in Formalin und eine
rasche Fixierung in Paraffin vor Anfertigung mikroskopischer Präparate. Autolytische
Prozesse sind in dieser Kette zeitlich stark eingeschränkt. Operationsfälle (pathologische
Fälle) wiesen größenordnungsmäßig ähnliche wenn nicht niedrigere Färberaten auf als
Obduktionsfälle, vor allem auch unter nicht-dysplastisch verändertem Epithel. Postuliert
man
einen
erheblichen
Einfluß
autolytischer
Prozesse
auf
extrazelluläre
Matrxikomponenten, so müßten aber Obduktions-, nicht Operationsfälle niedrigere
Färberaten aufweisen, da aus oben aufgeführten Gründen erstere gegenüber Autolyse
anfälliger sind. Autolyse scheint demzufolge wenn einen geringen Einfluß auf diese
Untersuchungsergebnisse gehabt zu haben.
4.2.1.2. Operationsfälle
Die isolierte Betrachtung von Operationsfällen zeigt im Vergleich zur kollektiven
Betrachtung, daß auch hier Kollagen IV über den gesamten Kehlkopfinnenraum
subepithelial am häufigsten gefärbt war. Laminin ist stärker vertreten als in der kumulativen
Betrachtung (58,33% vs. 48,38%), Fibronektin mit 61,11% geringfügig schwächer. Die
einzelnen Kehlkopfregionen sind durchgehend insgesamt seltener positiv gefärbt, mit
Werten zwischen 53,13% und 68,75% (Mittelwert 60,59%) (Tabelle 13-S. 51).
Laminin
Vermehrte Expression von Laminin ist u.a. bei Plattenepithelkarzinomen verschiedener
Regionen beobachtet worden (12). Aussagen darüber, ob Zellen dysplastisch veränderten
Gewebes allgemein reaktiv sämtliche extrazellulären Matrixkomponenten vermehrt
synthetisieren, lassen sich hier nicht treffen, da im Vergleich zu den Obduktionspräparaten
den höheren Inzidenzen für Laminin und Kollagen III niedrigere prozentuale Färberaten für
alle übrigen untersuchten Komponenten (Kollagen Typ IV, Fibronektin, Kollagen Typ I)
gegenüberstehen. Allenfalls liegt hier eine vermehrte reaktive Produktion einzelner
Komponenten vor. Diese Feststellungen würden im ganzen für eine verminderte Synthese
oder einen vermehrten Abbau extrazellulärer Matrixkomponenten sprechen. Hierfür
ursächlich sind ein Verlust regelrechter Syntheseprozesse dysplastisch
97
veränderter Zellen bzw. erhöhte lytische Aktivität immunologisch aktiver oder aber
dysplastisch veränderter Zellen (1,10,12,56,93).
4.2.1.3. Obduktionsfälle
Obduktionsfälle weisen über alle acht Regionen vor allem für die intrinsische Komponente
Fibronektin und Kollagen Typ IV höhere Werte als die Operationsfälle auf (88,14%). Dieser
Befund weist auf einen höheren Grad regelrechten Aufbaues der Basalmembran innerhalb
physiologischen Gewebes hin. Als Ausnahme war Laminin in nur 37,77% der Fälle positiv,
weniger als in der kumulativen Betrachtung und sogar im Kollektiv der Operationsfälle
(48,38% bzw. 58,33%). Laminin wird, wie bereits erwähnt, möglicherweise von
pathologisch bzw. dysplastisch verändertem Gewebe oder Zellen vermehrt produziert (12).
Andererseits könnten autolytische Prozesse zum frühzeitigen Verlust der Antigenität
einzelner Matrixkomponenten führen (Tabelle 14-S. 53). Auch die Betrachtung der
einzelnen Kehlkopfregionen zeigt, daß die Färberaten in Obduktionsfällen, also
physiologischem Gewebe, höher sind als in Operationsfällen.
Kollagen Typ I
Auffällig waren die relativ hohen Inzidenzen für Kollagen Typ I in der Färbung der
subepithelialen Basalmembran. Im Unterschied zu der Verteilung der extrazellulären
Matrixkomponenten der Basalmembranen in anderen Organen konnte in dieser
Untersuchung in der Basalmembran des Kehlkopfes Kollagen Typ I nachgewiesen
werden.
Das
Verhalten
von
Kollagen
Typ
I
spiegelte
jenes
der
anderen
Basalmembrankomponenten (Kollagen Typ IV, Fibronektin, in dieser Arbeit mit Ausnahme
von Laminin) wieder, mit einer höheren Werten in Resektaten von Obduktionsfällen im
Vergleich zu Operationsfällen (80,74% vs. 52,78%) (Tabellen 13, 14- S 51 und 53).
Kollagen Typ I ist bis dato in keinem Organsystem als typische intrinsische
Basalmembrankomponente beschrieben worden. Wiederholte immunhistochemische
Färbungen und Kontrollen, auch interne (73,38% aller subendothelialen Basalmembranen
waren Kollagen Typ I- positiv (Tabelle 15-S. 55)) bestätigten jedoch diese Ergebnisse.
Forschergruppen (2,14,31,39,40,95) haben in der Untersuchung der Basalmembranen im
Kehlkopfbereich Kollagen Typ I gänzlich vernachlässigt.
98
4.2.1.4. Zusammenfassende Beurteilung
Zusammenfassend ließ sich weder für einzelne Matrixkomponenten noch für einzelne
Kehlkopfregionen eine komplette subepitheliale Färbung von Basalmembranstrukturen
beobachten, wie es jedoch bis dato in der Literatur auch für den Kehlkopfinnenraum
beschrieben worden ist. Diese Beobachtung läßt vermuten, daß der Larynx nicht über
regelhaft
kontinuierliche
subepitheliale
Basalmembranstrukturen
verfügt
und
interindividuelle Unterschiede und heterogene Varianten der Basalmembranstruktur
aufweist. Diese Beobachtungen vermögen vor allem in Präparaten mit pathologischen
Befunden auf lückenhaftes Vorkommen oder strukturelle Unregelmäßigkeiten im Aufbau
der subepithelialen Basalmembran beruhen im Rahmen von proteolytischen De- und
Regenerationsprozessen.
4.2.2. Andere Strukturen
In der Untersuchung der topographischen Verteilung extrazellulärer Matrixkomponenten in
nicht-subepithelialen Strukturen wurde ausschließlich eine kumulative Betrachtung
unternommen, da diese Gewebe zwischen beiden Kollektiven keine wesentlichen
strukturellen Unterschiede aufweisen.
4.2.2.1. Gefäße
Eine Kontrolle der Färbereaktionen der einzelnen subepithelialen extrazellulären
Matrixkomponenten wurde unter anderem anhand des Färbeverhaltens der einzelnen
Komponenten in den Basalmembranen der subepithelialen Gefäße durchgeführt. Kollagen
Typ IV und Fibronektin wiesen mit 100% positiver Färbereaktion als einzige Komponenten
in der gesamten Untersuchung des Aufbaus der extrazellulären Matrix mit der Literatur
übereinstimmende Werte auf. Kollagen Typ I und Laminin (73,38% bzw. 72,97%) zeigten
in der vergleichenden Betrachtung zu subepithelialen Basalmembrankomponenten höhere
Prävalenzen positiver Färbung. Diese Tatsachen, gekoppelt mit der niedrigen Prävalenz
für
Kollagen
Typ
III,
sprechen
für
einen
regulären
Aufbau
subendothelialer
Basalmembranen im Kehlkopfinnenraum und unterstützen die Validität ihres Gebrauches
als interne Kontrollen der Färbung extrazellulärer Matrixkomponenten (Tabelle 15-S. 55).
99
4.2.2.2. Drüsen
In Drüsen des Kehlkopinnenraumes konnten keine regelmäßig auftretenden oder
strukturierten Basalmembranstrukturen nachgewiesen werden. Der Mittelwert prozentualer
positiver Färberaten aller Matrixkomponenten betrug 44,12% [Spanne 23,86% (Laminin)
bis 61,28% (Kollagen Typ IV)] (Tabelle 16-S. 55). Drüsen scheinen demnach von
Basalmembranen umgeben zu sein, die entweder lückenhaft aufgebaut oder eine
unregelmäßige Struktur aufweisen.
4.2.2.3. Muskeln
Die Untersuchung der Basalmembranstrukturen im laryngealen Muskelgewebe ergab
ebenfalls
keine
durchgehend
vollständige
positive
Reaktionen
perimysialer
Basalmembranen in den untersuchten Kollektiven (Tabelle 17-S. 55). Die relativ hohen
Raten positiver Reaktionen für Kollagene I, III und IV (jeweils 74,18%, 59,26%, 79,43%)
deuteten aber auf den typischen Aufbau perimysialer Basalmembranen hin.
4.2.2.4. Stroma
Kollagen Typ III war erwartungsgemäß in allen untersuchten Fällen komplett gefärbt, und
Kollagen Typ I zeigte ebenfalls mit 93,54% positiver Färbereaktionen ein regelrechtes
Verhalten
über
alle
acht
Regionen.
Fibronektin,
ebenfalls
eine
typische
Stromakomponente, zeichnete sich hingegen durch niedrigere Färbungsraten aus (62,9%)
(Tabelle 18-S. 55).
100
4.2.2.5. Zusammenfassende Beurteilung des Färbeverhaltens von nichtsubepithelialen Matrixkomponenten
Das
Färbeverhalten
Basalmembranen
der
bzw.
extrazellulären
des
Stromas
Matrixkomponenten
zeigte
ähnlich
das
nicht-subepithelialer
der
subepithelialen
Baslmembranen mit wenigen Ausnahmen Befunde, die mit denen der Literatur nicht
übereinstimmen. Die einzigen übereinstimmenden Befunde, d.h. Befunde kompletter
Färbereaktionen über den gesamten Kehlkopf, wiesen subendotheliales Kollagen Typ IV
und Fibronektin, ferner Kollagen Typ III des Stroma auf.
Mangelhafte Antikörper oder Färbereagenzien sind auszuschließen, da kein einziges
untersuchtes Präparat in Hinblick auf die oben genannten Strukturen völlig areaktiv blieb
und durchgeführte Kontrollen ebenfalls gefärbt wurden. Vielmehr scheint sich, ähnlich den
subepithelialen Basalmembranen, ein bereits bei physiologischen Befunden lückenhaftes
Färbeverhalten extrazellulärer Matrixkomponenten zu präsentieren.
4.3. Pathologische Befunde im Larynxinnenraum
4.3.1. Entzündliche Infiltrate
Betrachtet man die Verteilung entzündlicher Infiltrate im subepithelial gelegenen Stroma in
beiden Kollektiven, fällt die hohe Inzidenz entzündlicher Infiltrate im Ventriculus laryngis
und in der Glottis auf. Dieses beruht vermutlich auf der Tatsache, daß diese Regionen
anfällig für Ansammlungen von Noxen und Erregern sind, da ihre taschenförmige
Konfiguration einen Abtransport, z.B. mittels Flimmerepitheltransport, von Noxen aus
morphologischen
Gründen
verzögern
könnte.
Folglich
resultieren
verlängerte
Expositionszeiten gegenüber Noxen, die der Organismus mit verstärkter immunologischer
Aktivität beantwortet. So lassen sich auch die in diesen Regionen beobachteten Follikel
und follikel-ähnliche Strukturen erklären (24,47; vgl. S. 92 und 93).
Zum anderen fallen die niedrigen Raten entzündlicher Infiltrate in den Regionen
Übergangsregion 2, Plica vocalis und Übergangsregion 3 auf. Eine mögliche Erklärung
wäre der ausgeprägte Plattenepithelüberzug dieser Regionen, mit einer hiermit
verbundenen erhöhten Resistenz gegenüber Noxen. Eventuell, insgesamt aber weniger
wahrscheinlich, spielen luftströmungsbedingte Phänomene eine Rolle, die durch, im
Vergleich zu Glottis und Ventriculus laryngis, relativ ungehinderte Luftbewegungen
Expositionszeiten
gegenüber
Noxen
und
Erregern
verringern.
Solche
erhöhten
101
Resistenzen mittels widerstandsfähiger Epithelbarrieren oder verkürzter Expositionszeiten
gegenüber Noxen könnten die Notwendigkeit ausgedehnter entzündlicher Infiltrate
verringern.
Demgegenüber steht das inverse Verhältnis von Neoplasien dieser Regionen. Gerade die
Region der Plica vocalis weist die höchste Inzidenz von Karzinomen auf, die Glottis und
der Ventriculus laryngis die niedrigste. Die entsprechenden niedrigen bzw. hohen
Inzidenzen entzündlicher Infiltrate dieser Regionen belegen eine mögliche Effektivität
immunologischer
Reaktionen
als
Antwort
auf
maligner
Epithelprozesse
im
Kehlkopfinnenraum.
Operationsfälle zeigten im gesamten Kehlkopfinnenraum prozentual ein insgesamt
höheres Vorkommen entzündlicher Infiltrate mit Betonung der Supra- und Subglottis im
Vergleich zu Obduktionsfällen, vermutlich ebenfalls durch ihre im Kehlkopfinnenraum
exponierte Lage noxenbedingt.
4.3.2. Dysplasien und ihre Relation zu entzündlichen Infiltraten
Dysplasien lassen sich in drei Schweregrade einteilen: Dysplasien I. Grades zeigen
Kernpolymorphien und Atypien der basalen Epithelzellen mit erhaltenen mittleren und
oberen Zellschichten; diese Veränderungen sind in der Regel entzündlich bedingt und
stellen noch keine Präkanzerosen dar.
Dysplasien II. Grades weisen eine aufgehobene Zellschichtung von Basalzellen und
mittleren Zellschichten mit vermehrt auftretenden Mitosen und zellulären Atypien auf.
Dysplasien III. Grades sind durch eine vollständige Aufhebung der regulären Zellarchitektur
gekennzeichnet mit vorhandenen atypischen Mitosen und zellulären Atypien. Biologisch
verhalten sich Dysplasien III. Grades wie Carcinomata in situ (37).
In beiden Kollektiven nehmen Dysplasien I. Grades den Hauptanteil der untersuchten
Dysplasien ein. Diese Befunde korrelieren gut mit den in der Literatur beschriebenen
Ergebnissen. Dysplasien I. Grades stellen lokalisierte, rückbildungsfähige, relativ
leichtgradige Veränderungen der Gewebsintegrität dar. In der Dysplasie-KarzinomSequenz bilden Dysplasien I. Grades die Basis der Karzinogenese, der Körper vermag
diesen reversiblen Gewebsänderungen durch effektive Immunantwort entgegenwirken, so
daß diese seltener zu höhergradigen Veränderungen fortschreiten (27,35,36,37,73).
102
Dysplasien I. Grades ließen sich in beiden Kollektiven vor allem in Supraglottis und
Subglottis nachweisen, während Dysplasien II. Grades sich vornehmlich auf die
Glottisregion konzentrierten.
Die gegenüber den Obduktionsfällen erhöhten Inzidenzen von Dysplasien in der
Glottisregion sämtlicher Operationsfälle, verbunden mit den prozentual höchsten
Inzidenzen
entzündlicher
Respirationstrakt,
wo
Infiltrate,
entsprechen
mittelgradige
und
den
Verhältnissen
schwergradige
im
unteren
Dysplasien
von
Entzündungsreaktionen in der Tunica propria begleitet sind (25). Vermutlich spielen hier
verlängerte Expositionszeiten gegenüber inhalativen Noxen und die Struktur der Glottis
eine wesentliche Rolle. Der erschwerte Abtransport aus dieser Region mit längerer
Kontaktzeit des Epithels mit Noxen fördert möglicherweise eine verstärkte Mobilisation
immunkompetenter Zellen und eine parallel dazu vermehrte Ausbildung von Dysplasien.
Es ist jedoch erstaunlich, daß in der Glottis (Glottis und Ventriculus laryngis ohne Plica
vocalis) die Inzidenz von Karzinomen bei der hohen Zahl von Dysplasien so niedrig ist. Die
höchsten Karzinominzidenzen liegen in der Supra- und Subglottis und vor allem auf der
Plica vocalis vor (80,81). Ein Grund für die niedrige Inzidenz von Karzinomen in der Glottis
vermag das beschriebene gehäufte Vorkommen von Entzündungsreaktionen sein, die, wie
bereits aufgeführt, offenbar eine effektive immunologische Antwort darstellen. Franz und
Neumann berichteten 1978 über ein Kollektiv von 15 Stimmlippenkarzinomen, die mit einer
Zunahme von Plattenepithelmetaplasien und Becherzellvermehrungen im Sinus Morgagni
verbunden waren (27). Die Glottisregion scheint demnach wesentlichen Veränderungen
bei der Entstehung von Karzinomen des Kehlkopfinnenraumes zu unterliegen, selbst
jedoch insgesamt selten Karzinome aufzuweisen.
Die niedrigeren Raten entzündlicher Infiltrate in der Supraglottis- und Subglottisregion
gehen mit höheren Inzidenzen an Dysplasien in beiden Kollektiven einher. Die hohe
Inzidenz von Dysplasien beruht sicherlich u.a. auf der exponierten Lage dieser Regionen
gegenüber Noxen. Die parallel auftretende relativ niedrige Inzidenz entzündlicher
Begleitreaktionen ist in der Literatur so nicht beschrieben worden. Zu erwarten wäre eine
höhere Inzidenz reaktiver entzündlicher Infiltrate wie z.B. in der Glottis. Vermutlich besitzt
die Glottis eine höhere intrinsische Immunkompetenz, oder es liegt eine ineffektivere lokale
Immunantwort in der Supra- und Subglottis vor.
103
Die Plica vocalis war erstaunlicherweise selten von Dysplasien befallen, vor allem wenn
bedacht wird, daß diese Region die höchste Inzidenz für Larynxkarzinome vorweist
(27,35). Eine deutliche Dysplasie-Karzinom-Sequenz ist in der Literatur für die
Stimmlippenregion beschrieben worden (73). Als mögliche Erklärung für die hier erhobene
niedrige Inzidenz von Dysplasien wären z.B. das physiologische Vorkommen von
widerstandsfähigem Plattenepithel dieser Region. Des weiteren könnte die Spülfunktion
des Ventriculus laryngis einen Schutz vor Epithelveränderungen bewirken (27). Bei der
niedrigen Rate von Dysplasien in dieser Untersuchung stellt sich die Frage, ob in diesem
Schleimhautabschnitt Plattenepithelkarzinome möglicherweise nicht auch als „de-novo„Neoplasien entstehen, und nicht immer die Vorstufen von Dysplasien und Carcinoma in
situ durchlaufen.
4.4. Verteilung extrazellulärer Matrixkomponenten bei pathologischen
Befunden
4.4.1. Subepitheliale extrazelluläre Matrixkomponenten bei Dysplasien I. und II.
Grades
Arbeiten zur Verteilung extrazellulärer Matrixkomponenten im Bereich von Dysplasien und
Karzinomen des Kehlkopfinnenraumes postulieren, daß intakte Basalmembranen vor
allem Dysplasien ersten und zweiten Grades vom mesenchymalem Stroma abgrenzen
und daß diese Strukturen erst von invasiv wachsenden Karzinomen in ihrer Integrität
gestört werden.
Cam et al. (14) beschrieben eine intakte subepitheliale Basalmembran, markiert durch die
intrinsischen Komponenten Kollagen Typ IV und Laminin, an der Peripherie von
Dysplasien aller Differenzierungsgrade und von hochdifferenzierten Karzinomen.
Infiltrierende Karzinome wiesen dagegen regelmäßig Unterbrechungen der Basalmembran
auf.
Aufgrund
dieser
Beobachtungen
zog
Cam
den
Schluß,
daß
die
Basalmembrandiagnostik in der Unterscheidung zwischen Dysplasien, intraepithelialen
Karzinomen
und
invasiven
Karzinomen
nützlich
sei.
Die
Ergebnisse
und
Schlußfolgerungen wurden von Visser et al. im Wesentlichen bestätigt; es wurden aber
auch bei Carcinomata in situ fokale Basalmembranunterbrechungen beschrieben (95).
Sakr et al. (76) kamen zu ähnlichen Ergebnissen. Er identifizierte intakte, kontinuierliche
104
subepitheliale Basalmembranen unter physiologischem Gewebe und niedriggradigen
Dysplasien. Mittelgradige und hochgradige Dysplasien, aber auch Carcinomata in situ,
wiesen verdünnte, jedoch nur geringfügig lückenhafte Basalmembranstrukturen auf,
während invasive Karzinome deutliche fokale Basalmembranunterbrechungen an der
Tumor-Stroma-Grenze zeigten. Die beiden letzten Arbeiten betonten die Nützlichkeit der
Basalmembrandiagnostik in der Differenzierung zwischen Dysplasien und nicht-invasiven
Neoplasien und invasiven Karzinomen. Visser und Sakr untersuchten wie auch Cam
ebenfalls ausschließlich Kollagen Typ IV und Laminin. Carter et al. (16) bestätigten die
Ergebnisse oben genannter Arbeiten, allerdings nur unter Einsatz von Kollagen Typ IVAntikörpern.
Antonelli et al. (2) publizierten eine Untersuchung, welche die Verteilung extrazellulärer
Matrixkomponenten (Laminin, Kollagen Typ IV und Fibronektin) in anatomisch regelrechten
Kehlkopfinnenräumen, unter niedrig- bis hochgradigen Dysplasien und Neoplasien
untersuchte. Erstaunlich war, daß in dieser Untersuchung Fibronektin in physiologischem
Gewebe subepithelial vollständig fehlte, mit zunehmendem Dysplasiegrad und in gut bis
mäßig differenzierten Karzinomen jedoch stetig stärker positiv reagierte. Laminin und
Kollagen
Typ
IV
waren
in
anatomisch
regelrechten
Schleimhautarealen
und
niedriggradigen Dysplasien subepithelial vollständig, kontinuierlich und gleichmäßig
anfärbbar. Unter höhergradigen Dysplasien war die Anfärbbarkeit der Basalmembranzone
unterbrochen mit fokalen Lücken. Während gut- und mittelgradig differenzierte Karzinome
Verteilungsmuster vergleichbar den hochgradigen Dysplasien mit allenfalls fokalen
Unterbrechungen zeigten, zeichneten sich niedrig- bis entdifferenzierte Karzinome durch
eine progressive Auflösung der subepithelialen Basalmembranstruktur aus.
Arbeiten von Nehrlich et al. (66) und Hagedorn et al. (31) betrachteten nicht nur
quantitatives Vorkommen von Basalmembranstrukturen, sondern auch qualitative
Veränderungen
einzelner
Komponenten
bei
Kehlkopfkarzinomen.
Hagedorn
(31)
analysierte zusätzlich zu den von Antonelli et al. eingesetzten Antikörpern auch die
Verteilung
von
HPSG
und
Kollagen
Typ
VII,
allerdings
nur
in
hoch-
bis
niedrigdifferenzierten Karzinomen. Für schwergradige Epitheldysplasien und das
Carcinoma in situ setzte er eine intakte Basalmembranstruktur voraus. Er beobachtete
einen gestörten Basalmembranaufbau bei Neoplasien aller Grade, allerdings mit stark
105
variierenden interindividuellen Ergebnissen für einzelne Komponenten. Diese Arbeiten
plädierten für den Einsatz der immunhistochemischen Basalmembrandiagnostik in der
Früh-
und
Differentialdiagnostik
von
Epitheldysplasien
und
Neoplasien
im
Kehlkopfinnenraum.
Die in dieser Untersuchung erhobenen Befunde stimmen mit jenen der oben aufgeführten
Arbeiten nicht überein. Bereits anatomisch regelrechte Schleimhautareale des Kehlkopfes
zeigten intra- und interindividuelle Unterschiede bezüglich der Verteilung aller untersuchten
extrazellulären Matrixkomponenten der subepithelialen Basalmembran (Kollagen Typ IV,
Laminin und Fibronektin) mit lückenhaftem Aufbau. Im Gegensatz zu oben geschilderten
Beobachtungen wiesen die Anfärbungen subepithelialer Basalmembranen ebenfalls unter
bereits geringgradig pathologisch verändertem Epithel Diskontinuitäten im Färbeverhalten
auf. Nur 43,2% aller untersuchten Dysplasien (in dieser Untersuchung niedrig- bis
mittelgradige Dysplasien I. bzw. II. Grades) wiesen eine positive Reaktion mit mindestens
einem Antikörper auf, lediglich 51,28% aller Dysplasien I. Grades und 40% aller
Dysplasien II. Grades. Im Gegensatz zu den oben erwähnten Ergebnissen zeigen
geringgradige Dysplasien also in keinem einzelnen Fall kontinuierlich gefärbte
subepitheliale Basalmembranen. Nur Kollagen Typ IV, eine intrinsische Matrixkomponente,
zeigte Werte, in welchen die Basalmembran mit annähernder Regelmäßigkeit positiv
gefärbt war (76% aller untersuchter Dysplasien, 82,05% der Dysplasien I. Grades, 80%
der Dysplasien II. Grades). Sämtliche weitere Matrixkomponenten, mit Ausnahme von
Kollagen Typ I (52%), waren in unter 50% der Fälle positiv gefärbt (Tabelle 31-S. 75).
Diese Ergebnisse lassen den Schluß zu, daß im Kehlkopfinnenraum nicht nur invasive
Karzinome, sondern bereits Dysplasien I. oder II. Grades über unvollständig exprimierte,
lückenhafte
Basalmembranen
immunhistochemische
verfügen.
Diese
Basalmembrandiagnostik
Beobachtung
basierende
beeinflußt
die
Differential-
auf
und
Frühdiagnostik von Dysplasien bzw. Karzinomen. Es wurde bis dato davon ausgegangen,
daß Dysplasien und Carcinomata in situ von invasiven Karzinomen durch intakte
Basalmembranen unterschieden werden können. Lückenhafte Basalmembranen bereits
unter physiologischen Schleimhautarealen sowie niedriggradigen Dysplasien (I. oder II.
Grades) lassen nicht unweigerlich die Schlußfolgerung zu, daß fokale Veränderungen der
Basalmembran ausschließlich Ausdruck invasiver Schleimhautveränderungen sind.
106
Neben der Möglichkeit, daß die Basalmembranlücken bei Dysplasien I. und II. Grades
bereits physiologischerweise vorbestanden haben können, läßt sich eine erhöhte lytische
Aktivität dysplastisch veränderter Zellen nicht ausschließen, wie in zahlreichen Arbeiten zu
Dysplasien verschiedener Organsysteme beobachtet worden ist (6,50,52).
Eine
allgemeine
erhöhte
Bildung
extrazellulärer
Matrixkomponenten
ist
bei
Kehlkopfdysplasien und -karzinomen nicht beschrieben. Es läßt sich jedoch in der
gesonderten Untersuchung bei Operationspräparaten (pathologischen Fällen) eine
durchschnittlich
höhere
prozentuale
Anffärbarkeitsrate
der
extrazellulären
Matrixkomponenten Laminin, Fibronektin und Kollagen Typ III in Dysplasien I. und II.
Grades zeigen als in Obduktionspräparaten (physiologische Fälle) (62% vs. 20%, 56% vs.
36%, 4,54% vs. 0%). Eine ähnliche Beobachtung machte Antonelli bei Dysplasien für
Fibronektin (2). Vermutlich weisen dysplastisch veränderte Zellen in pathologisch
verändertem Gewebe eine erhöhte Produktion bestimmter Matrixkomponenten auf als
Zellen in physiologischem Gewebe. Kollagen Typ IV ist in beiden Kollektiven annähernd
gleichermaßen häufig gefärbt (77% vs. 72%). Nur Kollagen Typ I ist in den
Obduktionspräparaten häufiger positiv (25% vs. 86%) (Tabellen 34 (S. 77) und 37 (S.
81)).
Der Grund für die vermehrte Expression von Laminin, Fibronektin und Kollagen Typ III in
Operationsfällen und ihrer möglichen Bedeutung ist letztlich nicht klar. Es konnte gezeigt
werden, daß bei bestimmten Lungenkarzinomzellinien vermehrt Stromafibronektin gebildet
wird, um Infiltrationsvorgänge zu hindern (65). Vermutlich hat eine vermehrte Produktion
von Laminin, Fibronektin und Kollagen Typ III im Kehlkopf eine ähnliche Funktion.
Vergleicht man in beiden Kollektiven die Färberaten der einzelnen Matrixkomponenten
unter dem gesamten Epithel und isoliert unter Dysplasien, so fiel bei Operationsfällen auf,
daß für die einzelnen Komponenten, mit Ausnahme von Kollagen Typ I (subepitheliale
Färberate 52,78%, Rate unter Dysplasien 25%), sich keine wesentlichen Unterschiede
ergaben (Tabellen 13 (S. 51) bzw. 34 (S. 77)). Für Obduktionsfälle galt, daß die
Mittelwerte der einzelnen Matrixkomponenten unter Dysplasien deutlich niedriger waren im
Vergleich zum gesamten Epithel. Eine Ausnahme bildete auch hier wieder Kollagen Typ I,
das unter Dysplasien geringfügig häufiger positiv war (80,74% vs. 86%) (Tabellen
107
14 (S. 53) bzw. 37 (S. 81)). In pathologisch verändertem Gewebe scheint sich der zu
erwartende Verlust intrinsischer Matrixkomponenten unter Dysplasien nicht deutlich
auszubilden, was in dieser Untersuchung in anatomisch regelrechtem Gewebe aber
beobachtet werden konnte. Der Grund für dieses Phänomen bleibt spekulativ, weist aber
wieder
auf
einen
möglichen
Schwachpunkt
der
immunhistochemischen
Basalmembrandiagnostik hin.
Wie die in der Regel (mit Ausnahme von Laminin) höheren Raten positiver
Färbereaktionen sämtlicher extrazellulärer Matrixkomponenten in der physiologischen
subepithelialen
Färbereaktionen
Basalmembran
unter
spiegeln
Dysplasien
auch
die
den
Obduktionsfällen
in
niedrigeren
Inzidenzen
ein
von
zumindest
physiologischeres Verhalten der Basalmembran im Vergleich zu den Operationsfällen
wieder. Die Basalmembran scheint in Obduktionsfällen regelmäßiger und regelrechter
strukturiert vorzukommen, und zeigt unter pathologischen Epithelbefunden, hier
Dysplasien I. und II. Grades, ein regelrechteres Verhalten im Sinne von verminderter
Expression extrazellulärer Matrixkomponenten.
Zu erwarten wäre aber gemäß der Literatur in den immunhistochemischen Färbungen eine
lückenlose Basalmembran gewesen, sowohl unter physiologischem Epithel als auch unter
Dysplasien I. und II. Grades. Die Divergenz der Ergebnisse zeigt, daß der
Kehlkopfinnenraum nur über unvollständig ausgebildete, unvollständig darstellbare oder
andersartig strukturierte subepitheliale Basalmembranen verfügt. Was diese Beobachtung
für die immunhistochemische Basalmembrandiagnostik bedeutet, ob ihre Aussagekraft
hierdurch gemindert wird, und ob diese Beobachtungen sich in anderen Geweben
genauso erheben lassen, kann sicherlich nicht unumstritten bleiben.
4.5. Fazit der Untersuchung
Die zentrale Frage dieser Untersuchung galt der topographischen Verteilung extrazellulärer
Matrixkomponenten in anatomisch regelrechter und niedriggradig dysplastisch veränderter
laryngealer Mukosa. Zu erwarten wäre eine durchgehend kontinuierliche, gleichmäßig
immunhistochemisch gefärbte Basalmembranzone gewesen. Diese Befunde konnten in
dieser Arbeit nicht verifiziert werden. Schleimhäute des inneren Larynx weisen hier
ausnahmslos für alle extrazellulären Matrixkomponenten lückenhafte, diskontinuierliche
Basalmembranstrukturen
in
allen
untersuchten
Kehlkopfregionen
auf.
108
Eine zentrale Rolle spielt die Basalmembrandiagnostik in der Abgrenzung von
präneoplastischen bzw. präinvasiven malignen Schleimhautveränderungen von invasiven
malignen Schleimhautveränderungen. Eine intakte Basalmembranzone kennzeichnet
einen lokalisierten, nicht-metastasierten Schleimhautprozeß, lückenhafte Strukturen sollen
hingegen indikativ für Gewebeinfiltration sein. Zeigen bereits anatomisch regelrechte
Larynxschleimhautareale keine kontinuierliche, sondern eine lückenhafte Basalmembran,
können
fokale
Unterbrechungen
der
Basalmembran
die
Kriterien
für
invasive
Schleimhautveränderungen nicht adäquat erfüllen.
Die Diskordanz der Befunde dieser Arbeit zu denen vorausgegangener Arbeiten und zu
den Grundsätzen der histopathologischen Basalmembrandiagnostik wirft wichtige Fragen,
vor allem zur Wertigkeit oder sogar Zweck immunhistochemischer Färbungen, auf. Ist die
intakte Basalmembran tatsächlich eine Barriere gegen maligne Infiltration, wenn bereits
regelrechtes Gewebe diskontinuierliche Basalmembranen aufweist? Vermutlich spielen
proteolytische Prozesse, die im Zusammenhang mit malignen Zellverbänden beobachtet
werden (49,50,62,71,84), bereits in physiologischem Gewebe als mögliche Normvarianten
eine Rolle. Demgegenüber sind zum Beispiel maligne Weichteiltumoren bekannt, die
vermehrte
Ablagerungen
von
Basalmembranmaterial
zeigen
(11,12,30).
Diese
Beobachtungen legen die Vermutung nah, daß die Basalmembran in der Tumordiagnostik
nicht unfehlbar sein kann. Der Grund für die Diskordanz könnte aber auch ein Manko der
Methode darstellen. Möglicherweise weisen Basalmembranen verschiedener Gewebe
unterschiedliche Färbeverhalten auf; somit ließe sich die postulierte Aussagefähigkeit der
Basalmembrandiagnostik nicht generalisieren. Die Antworten auf diese diagnostisch und
zum Teil prognostisch wesentlichen Fragen liegen in der systematischen Untersuchung
und Überprüfung an anatomisch regelrechten sowie präneoplastisch und neoplastisch
verändertem Gewebe aus verschiedenen Organsystemen.
109
5. Zusammenfassung
Fragestellung:
1.) Ziel der Arbeit war es, Vorkommen und topographische Verteilung vor allem
subepithelialer aber auch subendothelialer, periglandulärer und perimysialer extrazellulärer
Matrixkomponenten Kollagen Typ I, III, IV, Laminin und Fibronektin in den Innenräumen von
anatomisch regelrechten und niedriggradig dysplastischen Kehlkopfpräparaten zu
vergleichen.
2.) Es erfolgten Untersuchungen zur Histomorphologie des Kehlkopfinnenraumes (Epithelund Drüsenverteilung, Vorkommen und Verteilung von Follikeln oder follikel-ähnlichen
Strukturen), sowie zum Vorkommen und der Verteilung von entzündlichen Infiltraten und
Dysplasien I. und II. Grades und der Verteilung der extrazellulären Matrixkomponenten bei
diesen Dysplasien.
Methoden:
Zur lichtmikroskopischen Diagnostik wurden an insgesamt 31 Präparaten aus 6
Obduktions- und Operationspräparaten, jeweils als Gruppe anatomisch regelrechter bzw.
pathologisch veränderter Fälle, Frontalschnitte durch den Kehlkopfinnenraum, eingeteilt in
acht definierte Regionen von Supraglottis bis Subglottis, Perjodsäure-Schiff-Reaktion-,
Elstica-van Gieson und Hämatoxylin-Eosin Färbungen sowie immunhistochemische
Färbungen gegen Kollagene Typ I, III und IV sowie Fibronektin und Laminin mittels der
APAAP-Methode durchgeführt.
Ergebnisse:
1.) Operationsfälle zeigten im Bereich der Glottis und Ventriculus laryngis in bis zu 31,25%
der Fälle eine Auskleidung mit nichtverhornendem Plattenepithel. Die Drüsenverteilung
wies in beiden Kollektiven ein Gefälle in kranio-kaudaler Ausrichtung auf, mit der höchsten
Drüsenzahl in der Supraglottis. Follikel und follikel-ähnliche Strukturen fanden sich vor
allem in Glottis und Ventriculus laryngis. Lichtmikroskopisch nachweisbare subepitheliale
Basalmembranstrukturen waren in beiden Kollektiven in durchschnittlich 35,08% der Fälle
insgesamt selten nachweisbar.
2. ) Die Untersuchungen zu den subepithelialen extrazellulären Matrixkomponenten fielen
über den gesamten Kehlkopfinnenraum unvollständig und diskontinuierlich positiv aus. In
der kollektiven Betrachtung der einzelnen Regionen des Kehlkopfinnenraumes schwankten
110
die Werte für das Vorkommen sämtlicher Matrixkomponenten zwischen 56,45% und
70,16%. Die differenzierte Betrachtung der Verteilung einzelner Matrixkomponenten in der
Schleimhaut des Kehlkopfinnenraumes ergab Werte positiver Färbung zwischen 7,16%
(Kollagen Typ III) und 79,2% (Kollagen Typ IV).
3.) Für Obduktionspräparate ergaben sich etwas höhere Werte in den einzelnen
Kehlkopfregionen (Spanne 56,67% bis 75%). Die Werte in der weiteren Betrachtung
einzelner extrazellulärer Matrixkomponenten (in Gefäßen, Drüsen, Muskeln, Stroma) lagen
zwischen 100% (für Kollagen Typ IV und Fibronektin (Gefäße)) und 0% (für Laminin und
Kollagen Typ IV (Stroma)).
4.) Entzündliche Infiltrate zeigten ihre höchsten Konzentrationen in den relativ isolierten
Regionen Glottis und Ventriculus laryngis, mit insgesamt deutlich höheren Werten in den
Operationspräparaten. Dysplasien waren ebenfalls in Operationspräparaten über alle
Regionen verteilt häufiger, prävalent in Supraglottis, Glottis und Subglottis.
5.) Dysplasien I. und II. Grades zeigten in Operationsfällen in insgesamt 44,84% der Fälle,
in Obduktionsfällen 42,9% positive Färbereaktionen mit mindestens einer extrazellulären
Matrixkomponente. Mit Ausnahme von Kollagen Typ I fanden sich z.T. deutlich höhere
Mittelwerte der positiver Reaktionen einzelner Komponenten in den Operationsfällen.
Diskussion:
1.) Die subepitheliale Region im Kehlkopfinnenraum verfügte nicht über eine regelmäßig
vorkommende, kontinuierliche Basalmembran, weder in anatomisch regelrechtem noch in
niedriggradig dysplastischem Gewebe. Entweder ist die laryngeale Basalmembran
morphologisch an sich lückenhaft oder die Matrixkomponenten hier in ihrer Antigenität
strukturell verändert.
2.) Die in dieser Arbeit erhobenen Befunde stellen das Vorkommen einer intakten
laryngealen subepithelialen Basalmembran in regelrechtem Gewebe sowie die Wertigkeit
der Beurteilung von Basalmembranstrukturen in der histopathologischen Differenzierung
zwischen präneoplastischen und neoplastischen Schleimhautprozessen zumindest im
Kehlkopfinnenraum in Frage, da bei lückenhaften Befunden bereits in anatomisch
regelrechtem Gewebe Unterbrechungen der Basalmembranstrukturen in vermuteten
malignen Prozessen nicht sicher auf Infiltration schließen lassen können.
111
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Danksagung
Mein Dank gilt Frau Prof. Dr. Fisseler-Eckhoff für die Überlassung des interessanten
Themas und für die umfassende Unterstützung bei der Durchführung der Arbeit.
Herrn Prof. Dr. Müller danke ich für die inhaltlichen Anregungen sowie für die
Erlaubnis der Benutzung der Abbildung 1.
Für die technische Assistenz im Labor bedanke ich mich bei dem medizinischtechnischem Personal des Instituts für Pathologie der Berufsgenossenschaftlichen
Universitätsklinik Bergmannsheil.
Für moralische Unterstützung und Motivation danke ich vor allem meinem Vater,
Herrn Hans Jürgen Peters, und Frau Dr. Betttina Hanekamp.
Curriculum vitae
Name
Geburtsdatum
Geburtsort
Staatsangehörigkeit
Anschrift
Sören Andrew Peters
28.02.1972
Berkeley, California, U.S.A.
deutsch
Haderslebener Str. 1
D-44789 Bochum
Schulausbildung
1978-1980
1980-1991
1990
1991
Colegio Humboldt, San José, Costa Rica
Deutsche Schule Washington, Washington, D.C., U.S.A.
U.S. High School Diploma
Allgemeine Hochschulreife
Studium
01.10.1991-12.11.1997
Studium der Humanmedizin an der Ruhr-Universität
Bochum
1993 Ärztliche Vorprüfung
1995 Erster Abschnitt der ärztlichen Prüfung
1996 Zweiter Abschnitt der Ärztlichen Prüfung
11/1997 Dritter Abschnitt der Ärztlichen Prüfung
beruflicher Werdegang
26.11.1997
Erlangung der Erlaubnis zur vorübergehenden Ausübung des
ärztlichen Berufes als AiP in der BRD
01.01.1998-30.06.1999
Arzt im Praktikum, Neurologische Klinik der
Ruhr-Universität Bochum im St. Josef-Hospital, Bochum
Direktor: Prof. Dr. H. Przuntek
01.07.1999
Approbation als Arzt
01.07.1999-
Assistenzarzt, Neurologische Klinik der
Ruhr-Universität Bochum im St. Josef-Hospital, Bochum
Direktor: Prof. Dr. H. Przuntek
Promotion
„Subepitheliale extrazelluläre Matrixkomponenten unter
anatomisch regelrechter Larynxmukosa und bei laryngealen
Präneoplasien„
unter Leitung von
Frau Prof. Dr. A. Fisseler-Eckhoff
(Chefärztin des Instituts für Pathologie,
Zentralklinik Emil von Behring, Berlin)
Institut für Pathologie
Berufsgenossenschaftliche Kliniken Bergmannsheil
Universitätsklinik der Ruhr-Universität Bochum
Direktor: Prof. Dr. K.-M. Müller
Bochum, im Juni 2001
Sören Peters
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