Infoblatt Zecken

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Zecken und Zeckenschutz
Zecken sind keine Insekten! Sie gehören zur Ordnung
der Milben oder Acari. Erwachsene Zecken haben acht,
die Larven aber nur sechs Beine. Weltweit gibt es
ungefähr 800 verschiedene Zeckenarten.
Nach dem Schlüpfen durchlaufen Zecken drei
Entwicklungsstadien von der Larve über die Nymphe
zur adulten (erwachsenen) Zecke. Die Larven sind sehr
klein, nur ungefähr einen halben Millimeter groß. Für
ihre erste Blutmahlzeit befallen sie vor allem kleine
Säugetiere, z. B. Igel oder Mäuse. Haben sie sich
vollgesogen, verlassen sie das Wirtstier und häuten sich.
In dieser Reifungsphase, die mehrere Wochen dauert,
entwickelt sich aus der Larve die Nymphe. Die Nymphe
ist geschlechtslos. Ehe sie sich einen Wirt für ihre
Blutmahlzeit sucht, verbringt die Nymphe einige Zeit
freilebend am Boden, im Unterholz, an Sträuchern oder
Gräsern. Hier verbringt sie die meiste Zeit ihres Lebens.
Hat die Nymphe ihre Blutmahlzeit eingenommen, entwickelt sie sich zur erwachsenen geschlechtsreifen Zecke.
Auch die erwachsenen Zecken brauchen erneut eine Blutmahlzeit. Die weiblichen Zecken saugen erheblich
mehr Blut als die Männchen. Sie brauchen das Blut zur Bildung von bis zu 3.000 Eiern. Eine vollgesogene
weibliche Zecke wiegt ungefähr 200 mal so viel, wie vor der Blutmahlzeit. Um so viel Blut aufzunehmen,
braucht die weibliche Zecke bis zu 10 Tage. Erst dann verlässt sie ihren Wirt. Bei den erwachsenen Männchen
ist die Blutmahlzeit je nach Zeckenart unterschiedlich. Manche Arten brauchen für ihre Blutmahlzeit mehrere
Tage bis hin zu Monaten, andere saugen gar nicht. Sie besuchen einen Wirt "nur", um dort nach einem
Weibchen Ausschau zu halten. Das wird auch bei der Schildzecke angenommen. Bei dieser Art sterben die
Männchen nach der Begattung, die Weibchen nach der Ablage der Eier.
Der volle Entwicklungszyklus der Zecke dauert meistens zwei bis drei Jahre. In jedem Entwicklungsstadium
braucht die Zecke eine Blutmahlzeit. Bei ungünstigen Verhältnissen, wenn sich kein Wirt finden lässt, können
bis zu fünf Jahre vergehen. Zecken können sehr gut hungern! Wenn es sein muss, verzichten sie zwei Jahre lang
auf Nahrung. 99 Prozent ihres Lebens verbringen die Zecken freilebend auf der Suche nach einem Wirt.
Zecken brauchen ein Klima, das hohe Luftfeuchtigkeit und relative Wärme verspricht. Deshalb sind sie im
Winter nicht aktiv. Die Zeckensaison geht normalerweise von März bis Oktober. Abweichungen können sich
aus der aktuellen Wetterlage ergeben. Außerdem suchen Zecken sich Orte, wo ihre natürlichen Wirte besonders
häufig vorkommen: diese sind vor allem Mäuse, Igel, Vögel, Rotwild und Rehe. Ideale Bedingungen bieten
Waldränder und Waldlichtungen mit hochgewachsenen Gräsern. Auch an Bachrändern mit entsprechendem
Bewuchs sind sie zu finden. In Laub- oder Mischwald ohne grasigen oder krautigen Unterwuchs fühlen sich
Zecken ebenfalls wohl. Viele Gärten bieten ihnen ideale Lebensbedingungen.
Oft wird angenommen, Zecken ließen sich von Bäumen fallen. Das stimmt nicht! Um auf einen Wirt zu
gelangen, braucht die Zecken "Körperkontakt", wenn auch nur für Bruchteile von Sekunden. In dieser kurzen
Zeit gelangt die Zecke von der Vegetation auf den Wirt. Sie wird sozusagen abgestreift. Zecken erklettern die
Vegetation, wobei Larven bis zu 25 Zentimetern, Nymphen bis zu 50 Zentimetern und erwachsene Zecken bis
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Der Behandlungsvertrag kommt ausschliesslich mit Prof. Dr. Jelinek zustande.
zu 1,5 Metern Höhe erreichen können. Dort klammern sie sich mit ihren hinteren Beinpaaren fest und warten
auf einen vorbeikommenden Wirt. Wird die Zecke abgestreift, sucht sie sich auf dem Wirt eine geeignete Stelle
um zuzustechen. Sie bevorzugt Körperstellen mit dünner Haut, die besonders warm sind. Beim Menschen sind
das speziell die Körperbereiche zwischen den Beinen, in den Kniekehlen, unter den Armen, im Nacken und am
Haaransatz. Eine Zecke bevorzugt auch solche Stellen auf ihrem Wirt, an dem sie geschlechtsspezifische
Duftstoffe, sogenannte Pheromone, wahrnehmen kann. Bei den Schildzecken werden solche Pheromone nur
von gerade saugenden Weibchen abgegeben und sie wirken auch nur auf saugende oder gerade gesättigte
Männchen. Das funktioniert aber nur in einem kleinen Umkreis von wenigen Zentimetern. Allerdings
bevorzugen abgestreifte Männchen, die einen Platz zum Zustechen suchen, solche nach Pheromonen duftenden
Stellen auf ihrem Wirt.
Warum müssen Zecken entfernt werden?
Die FSME-Viren befinden sich in den Speicheldrüsen, die Borrelien im Mitteldarm der Zecken. Aus diesem
Grund werden FSME-Viren direkt mit dem Stechakt auf den Wirt übertragen. Borrelien dagegen gelangen erst
nachfrühestens 10 Stunden in den Wirt.
Warum keine Hausmittel?Fast jeder kennt einen anderen „Geheimtip" zur Zeckenentfernung. Sie reichen
vom Abbrennen der Zecke bis zum Beträufeln mit Öl oder lösungsmittelhaltigen Klebemitteln. Doch solche
Verfahren schaden mehr als sie nützen. Die Zecke erbricht ihren Darminhalt direkt in die Stichstelle! Ebenso
sollten nicht die Finger zum Entfernen der Zecken benutzt werden. Dabei wird die Zecke zu sehr gequetscht
und die erregerhaltige Flüssigkeit wird aus dem Zeckenleib direkt in die Stichstelle gedrückt.
Wie entferne ich Zecken?Das Wichtigste: am Kopf packen! Richtig entfernt wird die Zecke mit Hilfe einer
Pinzette oder eines Skalpells. Das Skalpell sollte aber
nur dann benutzt werden, wenn das Greifen mit einer
Pinzette nicht möglich ist. Greifen Sie die Zecke so
nah an der Haut, wie es Ihnen möglich ist. Dann
ziehen Sie die Zecke langsam von der Einstichstelle
weg. Der Zug sollte mindestens 60 Sekunden
anhaltend sein. Dann löst sich die Zecke (hoffentlich)
von allein aus der Haut. Es ist völlig unproblematisch,
wenn der Stechapparat in der Wunde verbleibt! Dieser
wird später vom Körper abgestoßen. Haben Sie die
Zecke entfernt, betupfen Sie die Einstichstelle mit
einem Desinfektionsmittel, z. B. Jod oder Alkohol. Die
entfernte Zecke kann, besonders bei Verdacht auf eine
Infektion, untersucht werden. Sie kann auch nach der
Entfernung Aufschluss über Krankheitserreger geben.
ZeckenstichprophylaxeTragen sie geschlossene Kleidung. Hemden oder Blusen mit langen Ärmeln, Hosen
mit langen Beinen. Ziehen Sie insbesondere die Strümpfe über die Hosenbeine und tragen Sie geschlossene
Schuhe. So machen sie es den Zecken, die besonders auf Gräsern und im Unterholz durch einen kurzen Kontakt
abgestreift werden, besonders schwer. Sie sollten helle Bekleidung vorziehen. Sie bietet zwar nicht mehr
Schutz, aber man kann die winzigen Zecken auf heller Kleidung viel besser erkennen. Das Auftragen von
insektenabweisenden Mitteln (DEET) hilft für eine gewisse Zeit. Sie bieten aber keinen vollständigen Schutz.
Etwas effektiver sind Duftstoffe, die den Geruch der körpereigenen Pheromone überdecken. Wenn Sie die
Wahl haben, sollten Sie nicht durch Unterholz, Gebüsch und hohe Gräser streifen, weil sich hier Zecken
besonders gerne aufhalten. Haben Sie sich in typischen Zeckenbiotopen aufgehalten, sollten Sie unbedingt
Ihren Körper nach Zecken absuchen. Besonders gründlich sollten Sie zwischen den Beinen, unter den Armen,
um den Bauchnabel herum, am Kopf, Hals und an den Ohren nachsehen. Zecken lieben warme Körperstellen
und weiche Haut. Wenn Sie eigene Haustiere haben, sollten Sie auch diese regelmäßig nach Zecken absuchen.
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