THORSTEN ANTON & GUIDO WALTER Wir über uns Fachinfo Borreliose bei Hunden: Wissenwertes Borrelliose ist eine Infektionskrankheit, die durch einen Zeckenstich übertragen werden kann. Etwa 20% der Zecken in Mitteleuropa ist mit Borrelien infiziert, wobei regional große Unterschiede bestehen. Die häufigsten Infektionen sind von März bis Oktober zu beobachten. Spezielle Services Was wir empfehlen Seminare Downloads Links Impressum Borreliose entsteht durch Übertragung von Bakterien. Als Erregerreservoir dienen kleine Nager und Vögel, aber auch Rehwild und andere Wildtiere. Die Zecken nehmen die Bakterien bei der Blutmahlzeit auf, diese leben dann im Verdauungstrakt der Zecke, welche ihr Leben lang als infiziert anzusehen ist. Zecken leben im hohen Gras oder auf Büschen und können mit einem besonderen Sinnesorgan potentielle Wirte (z.B.: Hund, Mensch) erkennen. Hat die Zecke eine geeignete Stelle auf der Haut gefunden, dringt sie mit Hilfe eines Stich- und Saugapparates in die Haut ein. Dabei werden schmerz- und gerinnungshemmende Substanzen mit dem Speichel abgegeben, so dass der Hund den Stich nicht gleich bemerkt und die Zecke daher nicht gleich weggekratzt wird. Am Ende der Blutmahlzeit würgt die Zecke Magenreste in die Wunde; so gelangen die Borrelien aus dem Verdauungstrakt der Zecke in den neuen Wirt. Sollten sie eine Zecke bei ihrem Hund bemerken, dann muss diese sobald als möglich entfernt werden. Dabei ist es gleich ob die Zecke links- oder rechtsherum oder gar nicht gedreht wird. Das wichtigste ist die Zecke schnell, möglichst mit Kopf, entfernen. Niemals auf den Körper der Zecke drücken oder, was noch immer weit verbreitete Meinung ist, die Zecke mit Öl beträufeln. Diese beiden Maßnahmen sorgen für eine Spontanentleerung des Zeckenmagens und, falls die Zecke Borrelienträger ist, zur Infektion ihres Hundes. Die Symptomatik der Borreliose ist außerordentlich variabel. Man unterscheidet grundsätzlich drei Stadien der Erkrankung. Im klinischen Verlauf kann jedes Stadium übersprungen werden oder aber wird vom Hundebesitzer gar nicht registriert. Die Inkubationszeit nach dem Zeckenstich unterliegt starken Schwankungen. Stadium I dauert wenige Tage bis mehrere Wochen, Stadium II Wochen bis Monate und Stadium III Monate bis Jahre. Sie sollten die Stichstelle bei ihrem Hund regelmäßig auf Veränderungen kontrollieren und zu diesem Zweck ggfs. markieren. Tierarzt Thorsten Anton Meetschow 18 29475 Gorleben Tel.. 05882/265 Fax: 05883/8033 [email protected] www.anton-walter.de Tierarzt Guido Walter Dannenberger Str.16 29456 Hitzacker Tel.. 05862/94 11 33 0 Fax: 05862/94 11 33 1 Mobil: 0160/96 64 2843 [email protected] www.anton-walter.de Stadium I: Ein roter Fleck (Erythem) kann um die Einstichstelle entstehen. Dieser wird immer größer und ist in der Mitte häufig bleich (Erythema migrans). Begleitet häufig durch Fieber, Bindehautentzündung, Bewegungsunlust und auch Lymphknotenschwellung. Bei ca.50% der Hunde tritt das Erythema migrans nicht auf oder wird nicht bemerkt. Diese Patienten werden mit einer unspezifischen Lahmheit in der Praxis vorgestellt. Stadium II: Wochen bis Monate nach dem Zeckenstich treten brennende Nervenschmerzen auf. Diese äußern sich durch Lahmheiten, Lähmungen, Hypersensibilität und damit verbundener Scheu oder Aggressivität. Stadium III: Bei der sog. Spätmanifestation Monate bis Jahre nach der Infektion kann eine schwere Gelenkentzündung (Arthritis) auftreten. Die Arthritis kann noch mit Antibiotika und Schmerzmitteln behandelt werden, tritt aber früher oder später immer wieder auf. Eine weitere Form der Spätmanifestation ist die Entzündung der Hirnhaut und des Gehirns mit Symptomen bis zur Querschnittslähmung. Die Diagnose der Borreliose wird meist durch einen Antikörpernachweis aus dem Blut gestellt. Die Untersuchung auf Borreliose-Antikörper zeigt lediglich ob der Hund auf Borrelien reagiert hat. Dies bedeutet beim positiven Antikörper-Nachweis nicht das eine akute Borreliose vorliegt. Möglich ist auch das „alte“ Antikörper einer ausgeheilten Infektion oder Antikörper durch eine Impfung nachgewiesen wurden. Ein negativer Antikörpernachweis bedeutet ebenfalls nicht das keine Infektion vorliegt. Auch wenn normalerweise sofort nach der Infektion Antikörper gebildet werden gibt es Ausnahmen bei denen die Antikörper erst nach ca. 4 Wochen im Blut nachgewiesen werden.Aus diesem Grund wird in der Regel nach 2-4 Wochen eine zweite Blutprobe untersucht. Dabei wird der Titeranstieg als Kriterium zur Diagnosesicherung herangezogen. Bei dem Verdacht einer Spätmanifestation ist der direkte Erregernachweis aus dem Liquor indiziert. Je früher mit der Therapie begonnen wird desto erfolgreicher ist sie. Die Borrelien sind in jedem Stadium der Erkrankung mit Antibiotikagaben über 2-4 Wochen abzutöten, doch die Folgeschäden sind oft nicht zu beheben. Der wirksamste Schutz für ihren Hund sind Antiparasitika mit hohem Repellenteffekt. Falls möglich meiden sie in den Sommermonaten bekannte Zeckengebiete und suchen sie ihren Hund regelmäßig nach Spaziergängen nach Zecken ab. Einen gewissen Schutz verspricht die Impfung gegen Lyme-Borreliose. Dabei erhalten sie einen wirksamen Schutz gegen den am häufigsten vorkommenden Borrelien-Stamm in Mitteleuropa. Es gibt aber diverse Stämme gegen die der Hund trotzdem nicht geschützt ist.